Port ARCHIT EKT UR
tfo l i o 2012 - 2016
Timo Vortisch Technische Univers it채t Braunschweig Ausgew채hlte Arbeiten von 2012 - 2016
zweitausend zwรถlf zweitausend sechzehn Architektur
Portfolio
Timo
Vortisch
Architektur
Portfolio
|
Timo Vortisch
I NHA LT
6
CV
8
PROJEKTÜBERSICHT
10
Konstruktives Projekt 2014
Braunschweig
18
Mediale Entwurfsprozesse 2014
22
Städtebauliches PROJEKT 2014
30
38 46
Rostock
Design Research Project 2015 Self-Extruding Objects
FREIER ENTWURF 2015 Hamburg-Hohenfelde
BACHELOR Entwurf 2016 Braunschweig-Flughafen
TIMO VORTISCH HumdoldtstraĂ&#x;e 19 38106 Braunschweig - DE telefon +49 (0) 160 / 40 20 852 mail t.vortisch@googlemail.com web https://www.behance.net/timovortisch
8
CV
AUSBILDUNG 2012 - 2016
Architekturstudium TU Braunschweig Bachelor of Science
2011
Abitur Bernhard-Riemann Gymnasium Scharnebeck
AUSZEICHNUNGEN 2015
Cloud Club AWARD 1. Platz Self-Extruding Objects & Villa Rustica
2014
Stipendium Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
9
PRAXIS
EXKURSIONEN 2015
Studentische Hilfskraft
2015
Roadtrip goEast
ILA - Prof. Gabriele Kiefer
2011 - 2012
Bundeswehr Stralsund Marinetechnikschule
2011
Tschechien, Slowenien, Slowakei IEB - Institut für Entwerfen und Baugestaltung
U.BEENCK GmbH
2014
Roadtrip Skandinavien Lettland, Estland, Finnland, Schweden IAD - Institut für Entwerfen und Raumkomposition
Hamburg Schaltanlagenbau und Systemtechnik
2010
WITTE Far East Singapore R&D and Project Trainee
SOFTWARE
SPRACHEN 2D
AutoCAD, Vectorworks
3D
Rhino, Maya Adobe CS6 Illustrator, InDesign, Photoshop
Deutsch Muttersprache
Englisch fließend in Wort und Schrift
Projektübersicht
iWork, Microsoft Office
10
Projektübersicht
KP
Quartierszentrum Braunschweig 2014 Seite 10
SP
Mannigfaltigkeit Rostock 2015 Seite 22
FE
Craft-Beer Brewery Hamburg 2015 Kühlraum ± 0.00
Seite 38
Taproom + 0.40
Seminarraum + 0.20 - 0.50
WC - 2.50
Malzlager
11
MD
Á bout de souffle Jump-Cuts 2014 ANSICHT >> Süd
Seite 18
DRP
Design Research Project Self-Extruding Objects 2015 ANSICHT >> Nord
Seite 30
BE
Segelflughangar Braunschweig 2016 Seite 46 ANSICHT
Projektübersicht
>> West
ANSICHT >> Ost
12
Konstruktives Projekt | 2014
Umgebungsmodell
Konstruktives Projekt | 2014
Institut f端r Baukonstruktion Prof. Werner Kaag
13
KP
Quartierszentrum Braunschweig
Gegenstand des Konstruktiven Projekts ist die Planung eines Quartierszentrums am Kreuzteich im Braunschweiger Stadtteil Riddagshausen. Die heutige Form des Grundstücks, teils ehemalige Verkehrsfläche, entstand mit einer Umgestaltung des Freiraums 2008. Begrenzt durch den Messeweg im Westen, die Ebertallee im Süden und einen Fuß- und Radweg entlang des Kreuzteiches ergibt sich eine dreieckige Grundstücksfläche von ca. 2000qm. Durch die prominente Lage am Naturschutzgebiet Riddagshausen, das mit seinen Seen eines der wichtigsten Naherholungsgebiete Braunschweigs darstellt, liegt das Hauptaugenmerk auf der städtebaulichen Disposition, Proportionierung und Materialisierung, um dem besonderen Umfeld gerecht zu werden. Das Raumprogramm fordert, neben einem multifunktionalen Saal mit den notwendigen Nebenräumen, zwei kleinere Räume für unterschiedliche Nutzungen, einen Cateringbereich mit öffentlicher Außenterrasse, sowie ein öffentliches Foyer. Das Quartierszentrum bildet somit den Augangspunkt für die Entdeckung des einzigartigen Naturraums, der vor Allem unter Ornithologen bekannt ist.
▸ Gruppenarbeit mit Tom Zumdick
14
▴ Entwurfsmodell
Konstruktives Projekt | 2014
Entwurfsprinzip und Themen Das Naturschutzgebiet Riddagshausen dient mit seinen Wäldern und zahlreichen Seen in erster Linie dem Schutz und der Beobachtung der hier lebenden Vogel-, sowie Fischarten. Zudem bildet es eines der wichtigsten Naherholungsgebiete Braunschweigs.
Ort und stellt sich nicht über ihn, sondern bildet vielmehr ein Beispiel nachhaltiger und funktionaler Architektur, um sich so nahtlos in das Areal des Naturschutzgebietes einzufügen, allerdings ohne in den Hintergrund zu treten, um weiterhin als Treffpunkt und Veranstaltungsort erkennbar zu sein.
Dieser besondere Ort nimmt starken Einfluss auf den Entwurf und bestimmt Konzept, sowie Material und Konstruktion.
Die Kompaktheit des Gebäudes und die Verwendung nachwachsender und regionaler Materialien nach außen, ergeben sich aus dem Ziel, energieeffizient und nachhaltig zu bauen, was gerade in einem Naturschutzgebiet unabdingbar ist. Städtebaulich gliedert sich der Entwurf durch Orthogonalität
Der Entwurf löst sich nicht zu sehr vom
15
KP
▴ Umgebungsmodell
und Parallelität zur Straße in die Umgebung ein und verbindet durch das Foyer, Stadtraum und Natur. Das Gebäude ist klar durch die einzelnen Funktionen der Räume in Bereiche eingeteilt, die auch nach außen hin ablesbar sind. Diese bilden sich aus Stahlbetonboxen bzw. -scheiben, in die Räume eingestellt sind. Dieses Bild wird durch eine vorgesetzte Holzlamellenfassade und eine dahinter liegende schwarze Haut, die aus den Stahlbetonboxen heraus über der Fassade hinweg zu sehen ist, nach außen transportiert.
Die öffentlichen und halböffentlichen Bereiche bilden sich aus den beiden rechteckigen Stahlbetonboxen, in denen sich ein großer multifunktionaler Saal bzw. ein teilbarer Seminarraum befinden. Zwischen diesen beiden Boxen und dem privaten Bereich entsteht der Foyerbereich, welcher Straße und Seeufer durch das Gebäude hindurch miteinander verbindet. Unterstrichen wird diese Verbindung durch offene Fassaden auf beiden Seiten, die einen ungehinderten Durchblick ermöglichen. In Richtung der Straße gliedert sich der private Teil mit Büros, Catering und Verwaltung an.
16
zur Straße hin für Licht und gleichzeitig Sichtschutz von außen. Die Fassade besteht aus Eichenholz, da Eichen zahlreich im Naturschutzgebiet vorkommen und zudem recyclebar und dadurch nachhaltig sind. Darüber hinaus fügt sich das Gebäude durch die natürliche Optik in die Umgebung ein.
Die einzelnen Räume bilden sich hier zwischen aufgestellten Stahlbetonscheiben, die vom Saal abgerückt sind und so einen Flur bilden. (vgl. Grundriss ▾) Die drei genannten Bereiche bleiben im Foyer klar ablesbar und wirken wie hinein gestellt. Dieser Effekt wird durch die Gestaltung der Boxen bedingt, deren Wände sich nach außen hin aus Sichtbeton und innen verputzt gestalten. Die Boxen tragen sich selbst und aufgelegte Holzträger, die das Dach bilden. Auf dem großen Saal befinden sich Sheds, die für eine besondere Belichtung in diesem Bereich sorgen sollen, und ein gerichtetes Fenster in Richtung des großen Sees (vgl. Entwurfsmodell ▴). Alle anderen Öffnungen sind von der Lamellenfassade bedeckt und sorgen so
Die Ausrichtung des Gebäudes und speziell die Richtung der Öffnungen, in Verbindung mit einer natürlichen Verschattung durch die Fassade, ist energieschonend, was nicht nur in einem Naturschutzgebiet unabdingbar ist. Ebenso wichtig ist eine kompakte Bauform, um Heizenergie zu sparen und den Boden so wenig wie möglich zu versiegeln. Diese Entscheidungen schonen die Natur und erhalten die Qualität des Standortes.
V1 44,10m
GRUNDRISS M 1:100
24,30m 6,30m
6,00m
19,80m 6,00m
6,00m
6,00m
6,00m
7,80m
5,90m
1
6,90m
12,80m
2
21,80m
V2
2,30m
3
6,70m
9,00m
4
A
B
C
D
E
F
G
H
V1 4,20m
3,60m
▴ Grundriss 2
3,30m
V2
V2
V2
17
KP
▾ Längsschnitt
+ 4.63 + 4.00
+ 2.55
+ 0.70 +/- 0.00
- 0.40
HNITT V1 100
- 2.80
A
B
C
D
E
F
G
H
+ 6.20
+ 4.00
+ 2.55
HT SÜD 0
+ 0.70 +/- 0.00
- 0.90
SCHNITT V2 M 1:100
A
B
D
E
3
4
F
2
G
H
1
HT NORD 0
QUARTIERSZENTRUM AM KREUZTEICH H KONSTRUKTIVES PROJEKT 2014
G
F
E
D
C
INSTITUT FÜR BAUKONSTRUKTION PROF. W. KAAG Timo Vortisch | 4270336 Tom Zumdick | 4272154
ANSICHT WEST M 1:100 1
2
3
4
ANSICHT OST M 1:100
ERSZENTRUM AM KREUZTEICH RUKTIVES PROJEKT 2014
Ansichten ▴
FÜR BAUKONSTRUKTION KAAG sch | 4270336 dick | 4272154
4
3
2
1
B
A
18
BÜRO DREITAFELPROJEKTION M 1:20
B
Konstruktives Projekt
BÜRO AUSSCHNITT GRUNDRISS M 1:20
QUARTIERSZENTRUM AM KREUZTEICH KONSTRUKTIVES PROJEKT 2014 INSTITUT FÜR BAUKONSTRUKTION PROF. W. KAAG Timo Vortisch | 4270336 Tom Zumdick | 4272154
C
19
KP GESCHLOSSENE WAND BÜRO SCHNITT M 1:20
OFFENE WAND BÜRO SCHNITT M 1:20
ZWISCHENWAND SAAL SCHNITT M 1:20
OK FH
UK FD
OK RF
OK G
OK FF
4
4
3 Dachaufbau Foyer Gitterrost Attikaabschluss Unterdach-Folie Brett Holzschalung Unterkonstruktion Bautenschutzmatte Wärmedämmung Dampfsperre Stahlbetondecke
massives Aluminium, eloxiert)
6
mm
Holz 35/3 OSB-Grobspanplatte Holz 31/6, dazwischen Wärmedämmung
30 20 60 10 100 - 200
mm mm mm mm mm
300
mm
10 100 300
mm mm mm
OSB-Grobspanplatte Holz 18/6, dazwischen Wärmedämmung diffusionsoffen, UV-beständig Eichenholz 4/6 Aluminium L-Profil, Hinterlüftung Eichenholzlamellen 4/6
20 180
mm mm
40 50 40
mm mm mm
Holzparkett, Lärche poliert
20 30 50 20 300 100
mm mm mm mm mm mm
40 20
mm mm
Gefälledämmung
Wandaufbau Innenputz Installationsebene Stahlbetonwand Dampfsperre Holzschalung Unterkonstruktion Unterspannbahn Lattung Konterlattung Fassade
Bodenaufbau Fußboden Gussasphaltestrich Heizestrich Ausgleichsschüttung Stahlbetonboden Perimeterdämmung Wasserabdichtung Sickerplatten Wärmedämmung
Bitumenanstrich Schaumglasschotter, kapillarbrechend
Mediale Entwurfsprozesse | 2014 IMD Institut of Media and Design Prof. Matthias Karch
Mediale Entwurfsprozesse | 2014
20
21
MD
Á bout de souffle Jean-Luc Godard
Der Film À bout de souffle („Außer Atem“) des französich-schweizerischen Filmregisseurs JeanLuc Godard aus dem Jahr 1960 war die französischerebellische Antwort auf den amerikanischen Film noir der 40er und 50er Jahre. Er brach mit vielen filmischen Konventionen und wird noch heute als cineastischer Meilenstein angesehen. Es dominieren Jump Cuts, Achsensprünge, das Durchbrechen der Vierten Wand, als auch die willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit („willing suspension of disbelief“) die stilistische und erzählerische Rhetorik des Films. Trotz aller stilistischer Innovationen ist À bout de souffle im Prinzip eine klassische Gangster- und Liebesgeschichte, die einfach und geradlinig erzählt ist, oder wie es Godard selbst ausdrückte: »Um einen Film zu machen, genügen eine Waffe und ein Mädchen.«
Mediale Entwurfsprozesse | 2014
22
23
MD
Die beiden Protagonisten des Films, Jean Seberg (aka Patricia Franchini) und Jean Paul Belmondo (aka Michel Poiccard) sind moderne Flâneurs, die vor dem Hintergrund des Pariser Champs-Élysées mit ihren schlendernden Bewegungen den steifen und erstarrten Fassaden des Paris der frühen 60er Jahre mit Hippness und Coolness neues Leben einhauchen. Angefangen mit der Analyse bestimmter Abschnitte des Films, in Form von Countinuity Scripts, Bewegungsstudien, sowie der Untersuchung von Ort und Zeit, in Bezug auf das echte Paris, über das Kartografieren und Zeichnen von Ansichten, Schnitten und Perspektiven einzelner Szenen, wurden diese Erkenntnisse in eine dreidimensionale Form gebracht. Die entstandenen Modelle aus geschmolzenem Zucker bilden die Autofahr-Szenen in Verbindung mit den Handlungen der Protagonisten ab, die sich vor Allem durch Jump-Cuts auszeichnen. Dieser Bruch in der Kontinuität einer Szene zieht die Aufmerksamkeit auf sich und wirkt wie ein Filmfehler. Er ist jedoch ganz bewusst platziert, sodass die Szene durch kurze Zeitsprünge an Geschwindigkeit gewinnt, was in Verbindung mit den Bewegungen der Protagonisten noch verstärkt wird. Entstanden sind ganz einzigartige Objekte, die das Phänomen der Jump-Cuts bis ins haptische übertragen und jeweils einen ganz eigenen Ausdruck haben.
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St채dtebauliches Projekt | 2014
St채dtebauliches Projekt | 2014
ISU Institut for Sustainable Urbanism Prof. Dr. Vanessa Miriam Carlow
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SP
Mannigfaltigkeit Jane Jacobs
Jane Jacobs veränderte mit ihrem Buch Tod und Leben großer amerikanischer Städte die konventionelle Stadtforschung. Sie machte deutlich, dass es nicht ausreiche, Städte strikt anhand von Kategorien zu analysieren und zu vergleichen.
Städte funktionieren laut Jacobs eher wie ein Organismus und müssen differenzierter betrachtet und untersucht werden.
Ihr Buch sollte der Leitfaden sein, um den Hafen in Rostock mit seinen umliegenden Stadtteilen, auf die von Jacobs genannten Probleme hin zu untersuchen. Angefangen damit, Bewohner zu interviewen und Analysen in Form von Zeichnungen zu erstellen, erarbeiteten wir uns so eigenständig die Aufgabe des städtebaulichen Entwurfes. Bei der Analyse und Bestandsaufnahme des Gebietes rund um das sogenannte Rostocker Oval fiel dann besonders die fehlende Verbindung in der Schnittstelle zwischen KTV, Altstadt und Hafen auf. Dies war der Grund dafür, in diesem Bereich städtebauliche Änderungen vorzunehmen und den urbanen Raum neu zu gestalten.
Umgebungsmodell
▸ Gruppenarbeit mit Tom Zumdick, Fabian Leiwe & Steffen Rebehn
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Vom Sperrgebiet zur neuen Mitte
Städtebauliches Projekt | 2014
Als Hauptmittel dient hierbei ein Wasserkanal in Verbindung mit einem abwechslungsreichen und attraktiv angelegtem Ufer, welches sowohl Wasser in die Stadt, als auch die Stadt zum Wasser bringt und in Rostock so ein wichtiges Merkmal wieder in den Vordergrund rückt. Um einen Austausch zwischen Anfangsund Endpunkt des Kanals zu erreichen, befinden sich in seinem Verlauf Gebäude von unterschiedlicher öffentlicher Nutzung. Am einen Ende, in der Stadt an der Langen Straße, befindet sich eine Auslagerung der Uni in Form von Institutsräumen sowie Ausstellungs- und Arbeitsflächen. Am anderen Ende, direkt am Hafen, befindet sich das neue Theater der Stadt Rostock mit verschiedenen Nebennutzungen. (vgl. Programm Piktogramm ▾)
Der angelegte Weg, der immer wieder direkt am Wasser, aber auch auf Straßenniveau entlang führt, verbindet durch seine gleitende Form beide Seiten miteinander und orientiert sich zudem an der Dynamik des Wassers. Direkt an diesem Weg befinden sich, in regelmäßigen Abständen, Freiflächen, Sitzgelegenheiten sowie Grünflächen, Gewerbe, Gastronomie und immer wieder Verbindungen nach außen, in die anliegenden Stadtteile. Die Bebauung in diesem Gebiet besteht zudem aus Gewerbegebäuden auf der Westseite und Wohngebäuden auf der Ostseite, mit Wohnungen in verschiedenen Größen, sowie Studentenwohnheimen. Die Typologie der Wohngebäude ist hierbei an die umliegende Wohnbebauung angepasst (vgl. Lageplan ▾).
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SP
▴ Längsschnitte
Die Gewerbegebäude auf der gegenüberliegenden Seite spiegeln die Dynamik des Kanals wieder. Darüber hinaus führen sie die Form der ehemaligen Wallanlagen, die sich um die historische Altstadt herum befanden, fort (vgl. Analyse Piktogramm ▾). Unterstützt wird dieses Motiv durch angelegten Grünflächen rund um den Kanal, die Aufenthaltsmöglichkeiten für alle Personengruppen bieten. Die Anordnung und Ausrichtung der Bebauung ermöglicht in der ersten Tageshälfte die Nutzung der Sonne in den Gewerbegebäuden und in der zweiten Tageshälfte im Bereich der Wohnbebauung. Zudem ermöglicht die Form des Kanals eine ganztägige Nutzung der Sonne auf den Aufenthaltsflächen im gesamten Gebiet.
Durch das Durchmischen des Programms rund um den Kanal kann der angelegte Bereich über den ganzen Tag hinweg und vielfältig genutzt werden, ganz im Sinne Jane Jacobs’ und der Mannigfaltigkeit. Es entsteht so ein ganz neues Stadtquartier in Rostocks Stadtmitte, direkt zwischen den wichtigsten Stadtteilen KTV, Altstadt und Hafen. Durch die beiden auffälligen und öffentlichen Anlaufpunkte an beiden Enden des Kanals wird ein Austausch zwischen den verschiedenen Stadtteilen generiert und bringt verschiedene Bevölkerungsschichten in einem Gebiet zusammen. Abgewandt vom Autoverkehr und gestaltet durch Fuß- und Radwege bestimmt hier der Fuß- bzw. Radfahrer die Geschwindigkeit, was in Verbindung mit dem Wasser zu einer besonderen und neuen Aufenthaltsqualität führt.
St채dtebauliches Projekt | 2014
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29
SP
▴ Analyse Piktogramm ▾ Programm Piktogramm
Piktogramm Einzugsgebiet
◂ Lageplan
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◂ Umgebungsmodell 1-1000
Städtebauliches Projekt
Entwurfsmodell ▸ 1-500
31
SP
Design Research Project | 2015 IEX Institut f端r experimentelles Entwerfen Prof. Berthold H. Penkhues
Design Research Project | 2015
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33
DRP
Design Research Project
Das Design Research Projekt ist ein sechsmonatiger Kurs innerhalb des Architektur Masterprogramms der Technischen Universität Braunschweig. Initiiert wurde das Format im Jahr 2011 durch Prof. Berthold H. Penkhues, Fahim Mohammadi und Jan Pingel vom Institut für experimentelles Entwerfen. Das Lehrformat ist als open-source Entwurfsprojekt organisiert, das sich in einer ersten Phase dem systematischen Ergründen von Potentialen eines Materials verpflichtet. Der Fokus liegt auf dem Finden, Auslösen und Kontrollieren von inhärenten Verhaltensmustern, Hierarchien und Systemen. Diese fundamentalen Grundprinzipien werden in Form von Verräumlichungsstrategien interpretiert. Hierbei wird das Material nicht nur als Informationsträger gesehen, sondern vielmehr als Partner im Forschungsprozess integriert. Phänomene werden nicht nur akzeptiert, sondern dokumentiert, verstanden, kontrolliert und weiterentwickelt. Regelmäßig stattfindende Präsentationen, mit Gästen aus unterschiedlichen Disziplinen, ermöglichen fachspezifischen Input und ständige Reflexion des gesamten Prozesses. 1
Ergebnisse Phase 3
1 Artikel aus der Detail zum DRP-Seminar (http://www.detail.de/artikel/drp-design-researchprojekt-experimentelle-materialforschung-13121/)
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▴ Ergebnisse Phase 1
Design Research Project | 2015
Self Extruding Objects Das übergeordnete Ziel des Researches war es, aus einer reinen Intuition heraus neue, anwendbare und vor Allem einzigartige Formbildungsstrategien zu entwickeln. Diese anfängliche Intuition zieht sich durch den gesamten Research und führt immer wieder zu neuen Aspekten und Phänomenen, was den Research stetig voran treibt.
Formgebend ist hierbei allerdings nicht die Software selbst, die über Gestalt und Entwicklung der Formen bestimmt, sondern die Gesamtheit der eingespeisten Informationen und Erkenntnisse, die sich über den gesamten Researchprozess hinweg gesammelt und entwickelt haben. Die Software hilft lediglich die Informationen zu verknüpfen und zu akkumulieren.
Aus den ersten Analysen theoretischer Ansätze entwickelte sich über analoge Versuche (mit Popcorn-Mais) und digitale Simulationen (mit Autodesk Maya) ein dynamisches System, welches einzigartige Formen erzeugt.
Das DRP-Seminar bietet die Möglichkeit, mit einem absolut freien Thema einzusteigen. Ich habe mich deshalb entschlossen, mich mit Raumstationen zu beschäftigen. Sie bilden in gewisser Hinsicht eine Architektur, die eine rein
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DRP
▴ Ergebnisse Phasen 3 / 4
funktionale und dienende Rolle einnimmt. Sie ist ausschließlich durch äußere Einflüsse bestimmt, an die sie sich anpassen muss. Dieses Prinzip wurde weiter analysiert und führte, über einige Stationen und in Verbindung mit Themen wie Modularität und Optimierung, schließlich zum Superorganismus. Diese Intuition warf ein ganz neues Interessenfeld auf, welches schließlich zu Kevin Kelly und dem Hive Mind, sowie komplexen adaptiven Systemen geführt hat. Auch die analogen Versuche haben sich intuitiv und durch Testen entwickelt. Das Ausprobieren unterschiedlicher Ansätze führte schließlich zu einem
Versuchsaufbau mit einem vielfältigen Potential, durch das erstmals einzigartige neue Formen entstanden. Die Popcornreihen wurden zwar konfiguriert, waren also bis zu einem gewissen Grad gesteuert, allerdings hat die Wahl des Materials zwangsläufig zu einer gewünschten Eigendynamik geführt, die in die Ergebnisse eingeflossen ist. Somit sind keine absolut ungesteuerten Formen entstanden, sondern ein Prozess, in welchem veränderbare Parameter das Ergebnis in eine festlegbare Richtung gelenkt haben, allerdings mit einem gewissen Anteil an Eigendynamik.
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THEORETISCHER HINTERGRUND Das Interesse für die Funktionsweise und die Bedeutung von Raumstationen für den
A - THEORETISCHER HINTERGRUND
Menschen kam aus einer ersten reinen Intuition heraus. Um herauszufinden wo diese Intuition begründet ist und um sie zu legitimieren, werden die einzelnen Besonderheiten, die diesen Themenbereich ausmachen, anhand von übergeordneten theoretischen Ansätzen genauer betrachtet. So rücken neue interessante Themen in den Vordergrund, die diese Aspekte ins Extreme treiben und von einem oder wenigen dieser Aspekte dominiert werden. Aus einer reinen Intuition entwickelt sich so über mehrere Stationen ein begründetes Interesse an bestimmten Phänomene, die dann auf ihre Herkunft und ihr Potential hin analysiert werden können. Das Ziel ist es, sie zu verstehen, um sie anwenden, übertragen und verknüpfen zu können. Phänomene sind in gewisser Weise Ausnahmeerscheinungen, die zum Teil schwer, oder gar nicht zu erklären sind. Hier liegt das Potential für neue und einzigartige Formen und Formfindungsprozesse, die im Verlauf des Researches offengelegt und festgehalten werden sollen.
← Abb.15 “Fluid Space“, Woods
Lebbeus Woods zeigt dieses Potential besonders eindrücklich, anhand seiner zahlloses Zeichnungen von Zukunftsvisionen, die sich teilweise in Science-Fictionen Filmen wiederfinden. Auch er ließ sich von extremen Situationen beeinflussen, wie sein Werk ‚War and Architecture‘ von 1993 deutlich macht. Hier ist der Krieg das Medium, welches eine ganz eigene Formsprache entstehen lässt.
→ Abb.16 “Berlin Free-Zone 3-2“, Woods
16
17
Verhältnisse
1
2
3
horizontal extrudierter Bereich vertikal extrudierter Bereich
vereinzelt nicht-extrudierte Bereiche
Leim Extrusionen entwickeln sich um Leim herum
Leim Leim
Form wie eingefroren
Ergebnis 1 hat den größten Anteil an Extrusionen. Nur am unteren Ende bleibt ein Teil unverändertes Material übrig. Trotz dieser Tatsache gibt es hier so gut wie keine Biegung. Bei Ergebnis 2 findet sich auch im oberen Bereich vereinzelt unverändertes Material, anders als bei Ergebnis 1 & 3
Auffällig ist die Form der großen Extrusionen bei Ergebnis 1 & 3. Wo sich die Maisstärke in Ergebnis 1 eher vertikal nach oben ausdehnt und die Kette kaum biegt, dehnt sie sich bei Ergebnis 3 extrem vertikal und ruft eine Starke Verformung der Kette hervor.
110
111
37
DRP
gedrucktes Buch ▸ ◂ Auszüge
38
39
DRP
Analysen Phase 1 ▴
Analysen Phase 2 ▾
◂ Atmosphären
▸ ganzes Projekt auf:
https://issuu.com/timovortisch/docs/medium_self-extruding_objects_timo_/1
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Freier Entwurf | 2015
Freier Entwurf | 2015
IEX Institut f端r experimentelles Entwerfen Prof. Berthold H. Penkhues
41
FE
craft-beer brewery Hamburg
Das VonFreude-Duo hat sich mit dem Brauen von craftbeer selbständig gemacht und plant mittlerweile eine Anlaufstelle für Liebhaber und Profis in Hamburg zu schaffen. Bei der Auseinandersetzung mit craft-beer in einem Workshop mit dem Duo zeigt sich, was dieses so besonders macht und wie das in architektonische Qualitäten übersetzt werden kann. Trotz der Tatsache, dass craft-beer auf die gleiche Weise gebraut wird und genau wie industriell hergestelltes Bier, aus Hopfen, Hefe, Malz und Wasser besteht, zeigt sich hier eine unglaubliche Vielfalt und Individualität im Geschmack. Der Entwurf soll zum Einen den genius loci und die Gegebenheiten des Grundstückes aktivieren und nutzbar machen und zum Anderen die Besonderheiten des craftbeers erfahrbar machen, sowie den Brauprozess sinnvoll und angemessen mit dem Raumprogramm kombinieren. Die zwei Seiten des Grundstücks treten sehr unterschiedlich mit der Umgebung in Kontakt. Auf der einen Seite ist ein unauffälliger dunkler Gang hin zu einem kleinen, von Mauern umringten, Innenhof, welcher nicht dazu einlädt, diesen zu erkunden und auf der anderen Seite ein weitläufiger Hof, welcher sich zur Straße hin öffnet und Zugang zu beiden Hallen bietet. Dieser lädt eher dazu ein, erkundet zu werden und leitet förmlich von der Straße in das zurückgesetzte Gebäude ein. Es werden so jeweils ganz unterschiedliche Besuchertypen angezogen, die jedoch in der großen Halle durch den inszenierten Brauprozess im Zentrum zusammenfinden, um sich austauschen zu können.
Entwurfsmodell
▸ Gruppenarbeit mit Florian Trau
42
Büro / Personal + 4.00
Abfüllung Lager
Parkplätze / Verkauf
+ 0.40 ± 0.00
Gastronomie + 0.20
Taproom + 0.40
Crafting Architecture Auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück, auf dem sich der Traum einer eigenen Brauerei verwirklichen lässt, stieß das VonFreude-Duo durch Zufall auf ein Grundstück im Stadtteil Hohenfeld. Hierbei handelt es sich um die ehemalige Werkstatthalle des in Hamburg bekannten Jasper Busreiseunternehmen. Diese befindet sich auf dem Hinterhof des Jasper-Hauses und kann von zwei Seiten erschlossen werden: Auf der Seite des Jasper-Hauses vom Mühlendamm aus durch einen gedrungenen, unauffälligen Zugang und von der anderen Seite aus Richtung der U-Bahn Haltestelle Umlandstraße über die Hohenfelder Allee über einen
weiten, großzügigen Hof. Die beiden Erschließungsseiten unterscheiden sich in Wirkung und Atmosphäre stark. Dies beeinflusst das Raumprogramm entscheidend.
Die Halle selbst äuSSert sich als starker, hohler Körper, welcher nur durch Oberlichter belichtet wird und danach fordert, mit Leben gefüllt zu werden.
Die große Freifläche der Halle wird lediglich durch die großen Öffnungen an den beiden Querseiten, sowie Pilaster an
43
FE Anlieferung
Outdoor-Küche Seminarraum + 0.20
VON FRE UDE
CRAFT - Beer Brewery
FLORIAN TRAU - 4271795
Schnitt 3
TIMO VORTISCH - 4270336
-
M 1:100
Labor + 7.40
+ 5.40
Büro / Personal + 4.00 + 3.30
Küche
+ 1.30
- 0.20
Parkplätze
± 0.00
- 0.50
VON FRE UDE
▴ Längsschnitte
den Längsseiten, die ein regelmäßiges Raster aufspannen, gegliedert. An dem Hof in Richtung der Hohenfelder Allee befindet sich zudem eine weitere kleinere Halle, die in erster Linie zum Verkauf der Waren genutzt werden soll. Die Individualität und Vielfalt, welche die craft-Biere auszeichnet, äußert sich architektonisch in erster Linie durch unterschiedliche Raumeindrücke und Materialien in der Bestandshalle. Diese breiten sich vom dunklen Körper im Zentrum aus und ziehen sich auf Basis des Hallenrasters bis in den Außenraum. Dabei bleibt der Kontakt zum Ursprung stets erhalten und kann an jeder Stelle
visuell und haptisch zurückgeführt werden. Dies erleichtert einerseits die Orientierung im Gebäude, schafft jedoch andererseits auch verschiedene Atmosphären, die sich voneinander abgrenzen, oder miteinander in Kontakt treten und so spannende Übergänge und Verschneidungen schaffen. Die Entwicklung der Bereiche in eine Richtung schafft private Bereiche, die sich eher verschlossen und gedrungen zeigen, öffentliche Bereiche, die ohne Decken auskommen und hauptsächlich durch den Bodenbelag definiert sind, aber auch Bereiche dazwischen, wie den Seminarbereich. (vgl. Grundriss ▾)
CRAFT - Beer Brewery
FLORIAN TRAU - 4271795
Schnitt 2
TIMO VORTISCH - 4270336
-
1:100
44
Hinzu kommt eine Absenkungen oder Erhöhungen der Topographie, die jeweils auf den Öffentlichkeitsgrad reagiert. Da alle Eingriffe im zentralen Labor enden, werden die Besucher hierher geleitet und es findet Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Nutzergruppen statt. Die einzelnen Nutzungen entwickeln sich in Längsrichtung zur Halle und verbinden so beide Erschließungsseiten miteinander.
Der Brauprozess ist zu den anderen Nutzungen um 90° gedreht und befindet sich wie ein Keil in der Mitte.
Zwischen den horizontal angeordneten Brauprozessschritten befindet sich der Laborkörper, welcher die gleichen Prozesse in kleinerem Maßstab vertikal in sich vereint. Dieser ist vom Boden losgelöst und soweit erhöht, dass er aus der einen Richtung von unten erschlossen werden kann. Aus der anderen, öffentlichen Richtung bietet er Einblicke, bleibt jedoch undurchschaubar, um im Inneren Privatsphäre zu bieten. Diese Einblicke entstehen immer dort, wo sich Nutzungen aus dem Volumen heraus entwickeln und Subtraktionen entstehen. So wird der Innenraum des Körpers gegliedert und es bilden sich Möbel, die jeweils das Material der Extrusionen besitzen. Auch außerhalb des Laborkörpers entwickeln sich aus den Materialien und deren Auffaltungen Möbel, die von den Besuchern genutzt werden können. Um Tageslicht in das Labor zu bringen und es von außen sichtbar zu machen, stößt das Volumen weit aus dem Dach, wobei nur der Blick in Richtung Himmel ermöglicht wird.
◂ Ausschnittsmodell
45
FE
Entwurfsmodell â–¸ 1-100
46
ANBAU
LAGERUNG
VERARBEITUNG
BRAUEN
Querschnitt ▾
Kühlraum ± 0.00
▴ Piktogramm
Taproom + 0.40
Seminarraum + 0.20 - 0.50
WC - 2.50
Transportweg - 0.20
Malzlager
VON FRE UDE
CRAFT - Beer Brewery
FLORIAN TRAU - 4271795
Schnitt 1
TIMO VORTISCH - 4270336
- M 1:100
2
3
Erschließung für Stammkunden
Transport für PKW
Büroräume
Verkaufsraum Getränke Brauzubehör
± 0.0
Obergeschoss
M 1:100
Personalräume
Lager
Fertigwarenlager
- 0.2
Cortenstahl
± 0.0
Granitstein
Holz Esche
Küche
± 0.0
Flaschenabfüllung
- 0.2
± 0.0 Dampferzeuger
- 0,2
Lager
+ 0,6 Sudhaus
Sichtbeton
Microbrauerei
- 0.5
Granitstein
± 0.0 Theke
Gärtanks
± 0.0 Lagertanks
Transportweg
1
1
Malzlager
Kellergeschoss
WC
Taproom
+ 0.4
+ 0.2
Getränkelager
- 0.2
Kühlraum
M 1:100
Lager
± 0.0 Fässer
+ 0.2
WC
+ 0.2
+ 0.2
- 0.2
Seminarraum
+ 0.2
Sichtbeton
+ 0.2
Gastronomie
+ 0.4
Holzbohlen
+ 0.8
± 0.0 Destille
Anlieferung
± 0.0
Cortenstahl
Haupteingang
± 0.0
Holzbohlen
Flaschenverkauf
Erdgeschoss
Outdoorküche
M 1:100
Bäckerei
Erschließung für Neukunden
Anlieferung / Abtransport für LKW
2
3
47
FE
▴ Grundriss
48
Bachelor Entwurf | 2016
Bachelor Entwurf | 2016
IIKE Institut f端r Industriebau und Konstruktives Entwerfen Prof. Carsten Roth
49
BE
Segelflughangar Braunschweig
Der Flughafen Braunschweig-Wolfsburg (BWE) steht zusammen mit vielen anderen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und dem LuftfahrtBundesamt für den Luftfahrt- und Technologiestandort Braunschweig. Aufgrund seines hohen Freizeitwertes gilt er zudem als Stadion des Luftsports. An seinen Randzonen haben sich nicht nur das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), der VW Air-Service, sowie das Flug-Testgelände der TU Braunschweig angesiedelt, sondern auch zahlreiche Luftsportvereine, die vielfältige Aktivitäten anbieten und viele Nutzer anziehen. Allerdings fehlt es bisher an einem zentralen Anlaufpunkt für die zahlreichen Akteure und Besucher. Ziel des Entwurfes ist es somit ein attraktives und zeichenhaftes Gebäude in unmittelbarer Nähe zu den Landebahnen zu entwerfen, das die verschiedenen Luftsportvereine unter einem Dach vereint und flexible Flächen anbietet: für Vereinsarbeit, Schulungszwecke, die Vor- und Nachbereitungen von Flügen, sowie die Nahrungsversorgung.
Entwurfsmodell
50
▴ Umgebungsmodell
Bachelor Entwurf | 2016
Hangar mit Vereinsgebäude Ganz im Norden des Flughafen Braunschweig-Wolfsburg haben sich diverse kleinere Luftsportvereine angeordnet, die in ihrer Gesamtheit das Stadion des Luftsports bilden. Hier bietet sich zwar ein breitgefächertes Angebot, allerdings ohne zentrale Anlaufstelle, die es Besuchern zugänglich macht. Aus diesem Problem heraus entstand die Idee für eine gemeinschaftlich genutzte Halle, die einerseits attraktiv und repräsentativ auf ankommende Besucher wirken soll, andererseits aber auch nicht die eigentliche Funktionalität außer acht lässt. Die Erschließung des Grundstückes auf dem Gelände des Braunschweiger
Flughafens stellt sich als reichlich schwierig heraus, da Barrieren in Form von Sicherheitszäunen das Grundstück von der umgebenden Bebauung abschirmen. Die Idee besteht darin, eine bestehende asphaltierte Straße, die zurzeit noch vor einem Sicherheitszaun endet, auf das Grundstück weiterzuführen. Einmal auf dem Grundstück angekommen, bewegen sich Besucher bewusst auf die schmale Seite der 25x60m großen Halle zu und können nur annähernd ihre eigentliche Größe erahnen. Die zwei Grundkörper des Entwurfes werden jedoch sofort ersichtlich: Ein zum Teil auskragender Betonkörper und eine Hallenkonstruktion
51
BE
▴ Entwurfsmodell
aus Fachwerkträgern, die sich mit dem Betonkörper verschneidet. Die Idee für die zwei Baukörper entstand in engem Zusammenhang mit dem Thema des Fliegens:
Grundsätzlich lässt sich auch der Segelflugsport in zwei unterschiedliche Bereiche unterteilen: den kognitiven und den emotionalen.
Die KOGNITION, also sämtliche Vor- und
Nachbereitung des eigentlichen Fliegens, nimmt durch den Betonkörper Form an. Dieser grenzt sich bewusst von der umgebenden Bebauung ab und öffnet sich lediglich zum Halleninnenraum. Gerade durch seine zurückhaltende und klare Form gewährt er der Halle die eigentliche Aufmerksamkeit. Diese wiederum verräumlicht die EMOTIONALEN Aspekte des Segelflugsports. Durch ihre filigrane Stahlkonstruktion öffnet sie sich zur umgebenden Landschaft und lässt das Thema Fliegen greifbar nahe erscheinen. Bewusst ist die Fassade der Halle im unteren Bereich transparent (Glas), im oberen Bereich transluzent (Polycarbonatstegplatten) gehalten.
A C
B
E
D
C
C
52 18.75
| 30
01
So sind sowohl der Ausblick und der direkte Bezug zum Flugfeld, als auch der Sonnenschutz gewährt und der obere Teil der Halle bekommt einen förmlich schwebenden Charakter.
A
03
1
02
2 04
3 B 05
07
4
06
21
| 21
5
B
6
08
7
09
N 01 02 03 04 05 06
Eingangsbereich Umkleideraum / Duschen Technik Gerätelager / Lager Gefahrenstoffe Spritzpuff Werkstätten
07 08 09
Wartungshalle gerüstete Flugzeuge Bewegungszone Stellfläche Anhänger
8
A
C 9
GRUNDRISS EG >> M 1-100
ABFLUG
Bachelorentwurf Prof. Carsten Roth Timo Vortisch
WS 15/16 IIKE 4270336
A
C
8m 27 m
10
5m
11
Grundsätzlich gliedert sich die Halle in drei Teile, die nach außen hin durch ein Sheddach ablesbar werden. Durch die unterschiedliche Dimensionierung der Teilbereiche (nicht nur in ihrer Grundfläche, sondern auch in ihrer Höhe) werden im Halleninneren verschiedene Funktionsbereiche festgelegt: Der größte der drei Teile, mit einer Tiefe von 30m, befindet sich direkt an der Eingangsseite und erfüllt aufgrund seiner Einsichtbarkeit vor allem auch repräsentative Zwecke. Hier ist Platz für die gerüsteten Flugzeuge, die teils auch an der Decke hängen und somit die beträchtliche Höhe dieses Teilbereiches begründen. Im hintersten, kleinsten und niedrigsten Teil der Halle, mit 10m Tiefe, sind Stellflächen für die benötigten Anhänger mit ungerüsteten Flugzeugen vorgesehen. Beide Teile werden durch einen 20m tiefen Bereich, der als Bewegungszone definiert werden kann, miteinander verbunden. Hier befinden sich auf beiden Seiten Tore, die sowohl die Anlieferung, als auch den Austritt auf das Flugfeld ermöglichen.
26.5 m
Sowohl von innen als auch von außen vermittelt das Sheddach durch seine aufsteigende Form eine gewisse Aufbruchsrichtung in den Himmel, die erneut das Fliegen zum Thema macht.
B 12
10 m
10 m
Alles in allem soll die Halle in ihrer rohen Form erlebbar bleiben: Es wird nichts kaschiert, das Tragwerk bleibt immer ablesbar und unterstreicht dadurch die Funktionalität und den prototypischen Charakter der Halle.
B
10 m
10 m
10 m
◂ Grundrisse N 10 11 12
Gemeinschaftsraum (mit Küche und WCs) Vereinsbüros und Briefing Galerie (mit Zugang zur Wartungshalle)
10 m
A
C
GRUNDRISS OG >> M 1-100
ABFLUG
Bachelorentwurf Prof. Carsten Roth Timo Vortisch
WS 15/16 IIKE 4270336
53
BE
Entwurfsmodell â–¸ 1-100
54
Knotenpunkt Hauptträger - Nebenträger Fußpunkt Fachwerkrahmen gelenkig gelagerte Stütze durch Fußplatte auf Mörtelbett fixiert
Obergurt des Fachwerkes ankommender Nebenträger
- IPE 800 Profil
- HEB 300 - IPE 300
Zugdiagonalen mittels eingeschweißter Knotenbleche angeschlossen
6.30m 9.00m
4.65m 7.50m
12.00m
10 m 6.00m
11.00m
6.50m
10 m
9.80m 10 m
8.50m
10 m
10 m
Zweigelenkrahmen als Fachwerk aus Stahl Obergurt Untergurt Druckstäbe
- HEB 300 - HEB 300 - HEB 160
Stütze
- IPE 800
Anschluss der Druckstäbe ist durch Steifen verstärkt und biegesteif verschweißt.
Fassade Pfosten-Riegel Konstruktion im unteren Bereich verglast im oberen Bereich Popycarbonat-Doppelstegplatte Lastabtrag über oben und unten befestigten Riegel
Fußpunkt Stütze Betonkörper Stahlstütze 2.75m hoch
- HEB 200
oben und unten durch verschraubte Fußplatte verankert
▴ Tragwerksdetails
1.10 m 2.00 m
TRAGWERK >> Isometrie
ABFLUG
Bachelorentwurf Prof. Carsten Roth Timo Vortisch
WS 15/16 IIKE 4270336
ANSICHT >> S端d
55
BE
ANSICHT >> Nord
ANSICHT >> West
ANSICHT >> Ost
ANSICHTEN >> M 1-200
ABFLUG
Bachelorentwurf Prof. Carsten Roth Timo Vortisch
WS 15/16 IIKE 4270336
56 VERTIKALSCHNITT >> 1-20
10.50 m gerüstete Flugzeuge/ Werkstatt 01
6.95 m Bewegungszone
4.30 m Stellfläche Anhänger
Werkstatt
00
9
8
6
Umkleideraum
4
00 Erdreich
01 Dachaufbau Halle
02 Bodenaufbau
Aspahlt 20 mm Bituminöse Tragschicht 55 mm Wandkies 200 mm Erdreich
Stehfalz Unterkonstruktion / Wärmedämmung Stahltrapezprofil Nebenträger, stahl
Versiegelung, Estrich 80 m (mit Fußbodenheizung) Trennlage Trittschalldämmung 50 mm Dampfsperre Stahlbeton 300 mm
Dreitafelprojektion ▴ Detailpunkte ▾
Detailpunkt A - Attika und Fensteranschluss oben
DETAILPUNKTE >> 1-5
Attikablech PVC-Einfassprofil
Fassadenschraube Fassadentragprofil
Wärmedämmung
Gipsschicht Faserzementpaneel Fensteranschluss unten
Verankerung
Fensterbank dampfoffene Folie
Wandhalter mit Verbindungselement zu Tragprofil
Einfassprofil mit Tropfkante
dampfoffene Folie dampfdichte Folie
DREITAFEL PROJEKTION >> M 1-50
ABFLUG
Bachelorentwurf Prof. Carsten Roth Timo Vortisch
02
WS 15/16 IIKE 4270336
Fensterbankhalter
57 ANSICHT >> 1-20
BE Polycarbonat-Doppelstegplatte
Pfostenschuh
04 A
Gemeinschaftsraum
Eingangsbereich 03 B
3
2
mm
m
E
1
03 Wandaufbau
04 Dachaufbau - Nebenräume
Gips Faserzementplatten Hinterlüftung Unterkonstruktion Fassade Wärmedämmung 150 mm Stahlbeton 300 mm
Bitumenbahn Wärmedämmung / Gefälledämmung
D
E
C
GRUNDRISS >> 1-50
Detailpunkt B - Sockelanschluss Detailpunkt C - Horizontalschnitt und Türanschluss
Türanschlagselement PVC-Laibungsabschlussprofil, beweglich Verankerungselement
Einfassprofil mit Tropfkante Abdichtung Sockelputz
Perimeterdämmung Abdichtung
PVC-Eckwinkel mit Gewebe
zweitausend zwĂślf zweitausend sechzehn Architektur
Portfolio
HumboldtstraĂ&#x;e 19 38106 Braunschweig - DE Telefon +49 (0) 160 / 40 20 852 Mail t.vortisch@googlemail.com Web https://www.behance.net/timovortisch
Timo
Vortisch
T imo V or tisch Š 2016 t .vort isch@googlemail.com behance.net/timovortisch