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Carl-Alexander-Brücke

Dieser Beitrag wurde im Auftrag des Landratsamtes des SHK erstellt Die Dorndorfer Carl-Alexander-Brücke

Schaut man von den Dornburger Schlössern hinunter in die wunderschöne Landschaft, die von der Saale über die Jahrhunderte geprägt wurde, so fällt einem ein beeindruckendes Brückenbauwerk auf, welches in drei gewaltigen Stahlbögen den Fluss bei Dorndorf-Steudnitz überspannt.

Gebaut wurde es 1891/92, nachdem ein verheerendes Hochwasser die bisherige alte Holzbrücke zerstört hatte. Als Dank für die Unterstützung erhielt die neue Brücke den Namen des damals regierenden Großherzogs von Sachsen-Weimar-Eisenach. Brücken waren schon immer von wichtiger wirtschaftlicher und strategischer Bedeutung. So ist überliefert, dass der Bischof von Naumburg 1257 den Bau einer hölzernen Brücke in Dorndorf genehmigte. Dem Kloster Pforta gehörten vor Ort einige Ländereien sowie zwei Mühlen und man brauchte einen stabilen und sicheren Saaleübergang. Den damaligen Mühlengraben überspannte nur ein einfacher Steg. Für die neue Brücke verarbeitete man schwere Eichenstämme, sie erhielt eine fränkische Überdachung und mit Brettern zugeschlagene Fachwände. In den folgenden Jahrhunderten machten Hochwasser, Eis und Unwetter der Brücke zu schaffen und es kam neben den natürlichen Alterungserscheinungen zunehmend zu Schäden. Schließlich wurde die alte Holzbrücke am 25. November 1890 von gewaltigen Wasserfluten hinweggerissen. Eine neue Brücke war notwendig. Nach nur zweijähriger Bauzeit überspannte die Saale eine mächtige, 124 m lange, auf vier Pfeilern ruhende, genietete Stahlkonstruktion, eine damals meisterliche ingenieurtechnische Leistung, die von hoher Handwerkskunst Zeugnis gab. Zum Ende des zweiten Weltkrieges wurde der westliche Brückenbogen von Fanatikern gesprengt. Dadurch fehlte für die Anwohner und Durchfahrenden eine der wichtigsten Möglichkeiten, die Saale nördlich von Jena zu überqueren. Also musste eine Brückennutzung zügig wiederhergestellt werden. Ab 1. Juli 1946 war dies wieder möglich. In den nachfolgenden Zeiten, bis zum Jahr 1971, wurde die alte Brücke in ihrer ursprünglichen Form rekonstruiert. Das Bauwerk erstrahlte in neuem Glanz und wurde zu einer viel beachteten Sehenswürdigkeit. Gleich nach Kriegsende war etwa 300 m stromabwärts von der Carl-Alexander-Brücke eine behelfsmäßige Ponton-Überquerung geschaffen worden, die man bald jedoch durch eine provisorische Holzbrücke ablöste. Da das Verkehrsaufkommen in der folgenden Zeit größer wurde, ersetzte man in den achtziger Jahren diese Holzbrücke durch eine Spannbetonkonstruktion, die in der Folge zum Hauptverkehrsweg über der Saale wurde. Doch was geschah nun mit der historischen Carl-Alexander-Brücke? Die Anwohner sahen, wie ihre Brücke immer mehr verfiel. Aber nicht umsonst hatten sie schon seit dem Mittelalter den Beinamen „die Brückschen“, also „die von der Brücke“ erhalten. Und so wollten sie ihre wertvolle Brücke retten. Nach gründlichen Beratungen im Gemeinderat, unter Einbeziehung der Dorndorf-Steudnitzer gründete man 2006 in der Dorndorfer „Alte(n) Schule“ mit 56 Mitgliedern einen Verein, der sich ein anspruchsvolles Ziel setzte: Die Erhaltung und Instandsetzung des historischen Bauwerkes. Eine gewaltige und vor allem langwierige Aufgabe!

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