Sonntag in Franken vom 22.11.2009

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SONNTAG in

FRANKEN Nr. 8 - 1. Jahrgang

Sonntag, 22. November 2009

Auflage: 95.066

M Ansbach: Schülerin (12) Opfer eines Vergewaltigers – Seite 4 M Landesparteitag der Grünen in Bamberg – Seite 5 M Helden des Alltags – Seiten 8 + 9 M Ein großer Tag für die Franken: Club bezwingt Wolfsburg (Foto) – Seiten 11 + 12 M Die Lottozahlen – Seite 29

Parkhäuser

Parken ein Drittel teurer P

reisschock in den Parkhäusern der BVB: Seit Anfang November müssen Autofahrer in Bayreuth bis zu einem Drittel mehr für ihre Parkkarten zahlen. Mehr als 1200 Stellplätze sind betroffen. Mehr auf Seite 3


WIR VON HIER

Sonntag, 22. November 2009

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Einschreiben

Liebe Bayreuther Stadträte, schon klar: ihr habt es nicht leicht. Weil ihr es niemandem recht machen könnt. Sagt ihr hü, sagen garantiert ein paar Unverbesserliche hott. Sagt ihr aber hott, dann folgt das hü auf dem Fuß. Worauf man sich in diesem Zwiespalt der Politikergefühle verlassen soll? Am besten auf die eigene Linie, sofern sie nach bestem Wis-

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sen und Gewissen entwickelt wurde. In diesen Tagen kommt auf euch wieder mal ein Thema zu, das es verdient hätte, gemeinsam vorangetrieben zu werden: „Die Sache Wahnfried“. Der Ausbau dieses einmaligen Museums in der großen, rund 12 Millionen Euro teuren großen Variante, ist nicht nur für das

Museum, sondern für die Zukunft des Bayreuth-Tourismus von größter Wichtigkeit. Denn das Gros der Besucher kommt zu uns, um Wagner möglichst authentisch zu erleben. Im Festspielhaus, noch viel mehr aber (und ganzjährig) in jenem Haus, das der Bayreuther Meister einst selbst bewohnt hat.

Drum: Macht gemeinsame Sache, legt euch ins Zeug und bringt einen anständigen Wettbewerb auf den Weg. Ich würde darauf wetten, dass sich die Architekten um einen solchen Auftrag reißen und eine spektakuläre Lösung anbieten. Die genau brauchen wir. Hier, in Bayreuth. Findet jedenfalls Gert-Dieter Meier

Das Sonntagswetter in der Region N W

3

Kulmbach O

S

12 ° 3°

Bischofsgrün

9° 3°

WETTER M Vorhersage

Rheumatiker klagen in diesen Tagen häufiger über Beschwerden in den Gelenken, Gliedern und Muskeln. Ein Wärmeschutz auf den betroffenen Stellen sorgt aber für Linderung.

11 ° 0°

Hollfeld

12 ° 3°

Am Dienstag ist es regnerisch und windig. An der Küste und im höheren Bergland sind schwere Sturmböen und orkanartige Böen aus Südwest möglich. Die Höchstwerte liegen bei milden 8 bis 13 Grad. In der Nacht zum Mittwoch geht die Temperatur auf 9 bis 5 Grad zurück. Am Mittwoch ist es nach möglichem Nebel im Süden vorübergehend freundlicher. Die Höchstwerte erreichen 9 bis 14 Grad. Am Donnerstag und Freitag regnet es bei wechselnder, teils starker Bewölkung zeitweise. Die Höchsttemperaturen erreichen Werte zwischen 7 und 12 Grad, so das Deutsche Wetteramt.

M Biowetter

Bayreuth

Pegnitz

Speichersdorf

11 ° -1 °

10 ° 4°

Die nächsten Tage in Bayreuth Montag

9° 5°

Dienstag

11 ° 6°

Mittwoch

11 ° 5°

Donnerstag

8° 3°


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Sonntag, 22. November 2009

NACHRICHTEN

Stadt setzt Parkhauspreise massiv rauf

Autofahrer müssen bluten Das Parken in den städtischen Parkhäusern in Bayreuth hat sich seit Anfang November massiv verteuert.

D

er Aufsichtsrat der städtischen Bayreuther Verkehrs- und Bäder-GmbH (BVB) hatte in seiner Sitzung am 1. Oktober 2009 beschlossen, die Preise stark anzuheben. In der Pressemitteilung, die das Rathaus am 12. November herausgab, hieß es eher harmlos, Autofahrer müssten fürs Parken in den städtischen Parkhäusern künftig „etwas tiefer in die Tasche greifen“. Die Veranstaltungspauschalkarte für die Parkhäuser Oberfranken- und Stadthalle wurde demnach von 1,50 Euro auf zwei Euro angehoben. Ein Griff zum Taschenrechner zeigt: Das sind 34 Prozent!

Kurzparker müssen seit Anfang November statt 50 nun 60 Cent für jede angefangene halbe beziehungsweise ganze Stunde zahlen. Das bedeutet eine Erhöhung um 20 Prozent. Der Tageshöchstbetrag im Parkhaus Oberfrankenhalle lag vorher bei vier und beträgt nun fünf Euro. Das bedeutet ein sattes Plus von 25 Prozent. Und: Tagesund Dauerparker müssen jetzt etwa zehn Prozent mehr berappen. Kleiner Trost: Wochenend-, Feiertags- und Nachttarif bleiben in allen Parkhäusern unverändert. Mit den neuen Tarifen will die BVB nach eigenen Angaben „den stetig steigenden Unterhaltskosten bei den seit jeher defizitären Parkbetrieben wenigstens ein Stück weit entgegenwirken“. Die letzte Preisanpassung erfolgte im Dezember 2006. Für Tages- und Dauerparker liegt sie sogar schon neun

Wanderer genießen gestern bei Seeg in Schwaben den Ausblick auf das Panorama der Allgäuer Alpen. Extrem milde Temperaturen bis zu 20 Grad locken im Süden Bayerns die Menschen in die Berge. M Foto: dpa

Grünen-Stadträtin schäumt:

Weg ist die Ulme

A

m Rande der Abbrucharbeiten des Parkhauses am Sendelbach in Bayreuth ist es möglicherweise zur versehentlichen Fällung einer mächtigen Ulme gekommen. Ausgerechnet der wertvollste der vier laut Umweltamt zu erhaltenden Bäume soll wohl verse-

hentlich gefällt worden sein. „Ich will wissen, wer die Baumfällungen beauftragt hat ... und somit die Verantwortung für diese fahrlässige Fällung trägt“, so Sabine Steininger von der Stadtratsfraktion der Grünen, die jetzt eine Anfrage auf den Weg bringen will. M

Jahre zurück. Warum geht die Veranstaltungspauschale um mehr als ein Drittel rauf? „Das ist unheimlich kostenintensiv. Bei Veranstaltungen müssen wir eigenes Personal stellen“, sagte Werner Schreiner, der Leiter des städtischen Verkehrsbetriebes.

Das Personal könne dann eingreifen, wenn die Schranke nicht aufgeht oder das Ticket verloren gegangen ist. „Da stehen dann 20 Autofahrer an der Schranke und wollen raus.“ Schreiner begründete die gesamte Erhöhung mit „einer gehörigen Unterdeckung der Parkbetriebe“. Beschlossen hat die saftige Preiserhöhung der BVB-Aufsichtsrat. Dessen Vorsitzender ist Oberbürgermeister Michael Hohl. Weiterhin sitzen 15 Stadträtinnen und Stadträte sowie ein Betriebsratsvorsitzender in dem Gremium. Wie zu hören war, arbeiten die Parkbetriebe der Stadt „hochgradig defizitär“. In vergleichbaren Städten lägen die Parkgebühren wesentlich höher, hieß es. Das hohe Defizit müsse von allen anderen Sparten mitgetragen werden. M Peter Engelbrecht

Heute, 18 Uhr:

Am Königssee:

„Emma und Emanzipa“

Frau aus Lauf stürzt in den Tod

Auch am heutigen Sonntag führt der Männerverein Altstadt, der in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert, das Theaterstück in drei Akten „Emma und Emanzipa“ auf. Die Aufführung im Saal der Brauerei Becher beginnt um 18 Uhr. Worum es in dem Stück geht? Natürlich (auch) um die Liebe. M

Bei einem Bergunfall am Königssee ist eine 29-jährige Frau ums Leben gekommen. Die Frau aus Lauf an der Pegnitz stürzte an der Archenwand etwa 100 Meter ab und zog sich dabei tödliche Verletzungen zu, so die Polizei am Samstag. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei gibt es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden. M

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NACHRICHTEN

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Das Opfer ist erst 12 und kommt aus Ansbach:

Stundenlanges Martyrium Eine in Ansbach von einem zwischenzeitlich gefassten Sexualverbrecher verschleppte 12-jährige Schülerin hat ein stundenlanges Martyrium über sich ergehen lassen müssen.

N

ach der Verschleppung und der Vergewaltigung einer 12-jährigen Schülerin in Ansbach hat die Polizei den mutmaßlichen Täter gefasst. Wie die Beamten weiter mitteilten, befindet sich das Mädchen in der Ob-

hut seiner Familie und werde ärztlich betreut. Der Einheimische wurde am Samstagnachmittag in einer Wohnung in Ansbach unter dringendem Tatverdacht festgenommen. Er soll heute dem Haftrichter vorgeführt werden. Die Zusammenarbeit von Bevölkerung, Polizei und den Medien habe zur schnellen Festnahme ge- Hier geschah die Gewalttat. führt. Das Kind hatte nach den bishe- mittag auf dem Heimweg von einer rigen Ermittlungen ein stundenlan- Musikstunde in der Nähe einer ges Martyrium durchgemacht. Sein Fußgängerunterführung an einem als etwa 20 Jahre alt beschriebener Bach überfallen und zu einem verPeiniger hatte es am Freitagnach- lassenen Grundstück gezerrt. Dort

vergewaltigte der Täter die 12-Jährige in einem Gartenhaus, das er aufgebrochen hatte. Erst nach zwei Stunden brachte er das schwer verletzte Mädchen an den Ort des Überfalls zurück, ließ es schließlich an einem nahe gelegenen Platz frei und flüchtete. Die Schülerin schleppte sich heim zu ihrer Familie und offenbarte sich. Das Opfer hatte bei dem Gewaltverbrechen auch erhebliche Kopfverletzungen erlitten. Eine intensivmedizinische Behandlung war den Angaben zufolge aber nicht nötig. M

In China:

In Schwerin:

Grubenunglück

Mutter und Baby tot

Bei einer Gasexplosion in einem Kohlebergwerk im Nordosten Chinas sind am Samstag mindestens 42 Menschen ums Leben gekommen. 66 Bergleute werden noch vermisst. Ausströmendes Gas hat die Explosion verursacht, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. M

Eine tote Frau und ein totes Baby sind in einer Wohnung in Schwerin gefunden worden. Das teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Leiche der Frau war nach Angaben vom Samstag bereits am 15. November gefunden worden. Das tote Baby wurde erst gestern gegen 11 Uhr auf dem Balkon der Wohnung entdeckt. Die Obduktion der 23-jährigen Frau habe ergeben, dass sie nicht durch ein Verbrechen ums Leben gekommen sei. Unklar war, ob das Neugeborene bei der Geburt lebte oder totgeboren wurde. Dies soll durch eine Obduktion geklärt werden. M

21-Jähriger stirbt

Gegen den Baum Bei einem Verkehrsunfall bei Allersberg im Landkreis Roth ist am Samstag ein 21-jähriger Autofahrer ums Leben gekommen. Sein Wagen war aus zunächst ungeklärter Ursache von der Fahrbahn abgekommen, wie die Polizei mitteilte. Das Fahrzeug raste gegen einen Baum. Der Mann verstarb noch an der Unfallstelle. M

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Gefangen im Auto

Flammentod Ein 27-Jähriger ist am Freitagabend nach einem Unfall in seinem Auto Ein falscher Alarm in der Internationalen Raumstation ISS verbrannt. Wie die Polizei gestern berichtete, war der Mann auf der hat gestern neue Außenarbeiten im All verzögert. Die Astronauten Mike Foreman und Randy Bresnik stiegen gut A9 Richtung München unterwegs, als er bei Denkendorf die Kontrolle eine Stunde später als geplant ins Freie. Sie sollten Antennen an der ISS anbringen und eine Halterung zum spä- über sein Fahrzeug verlor. Das Auto teren Lagern von Ersatzteilen und anderer Ausrüstung. Es überschlug sich und kam auf dem Standstreifen zu liegen. Als kurz war der zweite Außeneinsatz seit dem Andocken der darauf ein Kleintransporter in das Raumfähre „Atlantis“ am Mittwoch (im Bild: Astronaut Robert L. Satcher beim ersten Spaziergang). M Foto: dpa Auto prallte, fing es Feuer. M


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NACHRICHTEN

Bayerns Grüne tagen in Bamberg

Dicke Backen Mit einer Kampfansage an das von der schwarz-gelben Bundesregierung geplante Kinderbetreuungsgeld hat am Samstag in Bamberg der Landesparteitag der bayerischen Grünen begonnen.

D

iese bildungspolitische Geisterfahrt von Union und FDP muss gestoppt werden“, sagte die Grünen-Landesvorsitzende Theresa Schopper zum Auftakt des Parteitreffens. Erfahrungen in Thüringen hätten gezeigt, dass gerade die Kinder, die eine Betreuung am nötigsten hätten, in den Kindertagesstätten abgemeldet werden. Stattdessen kassierten die Eltern lieber das staatli-

che Betreuungsgeld. Auch in Bayern zeichne sich rund ein Jahr nach dem Start der schwarz-gelben Koalition auf dem Gebiet der Bildungspolitik Stillstand ab, kritisierte Schopper. „Gerade die FDP hat zunächst mächtig die Backen aufgeblasen. De facto hat sich aber nichts geändert“, sagte die Grünen-Chefin, die auf dem zweitägigen Parteitag erneut für das Amt der Landesvorsitzenden kandidiert. Im Streit um eine Präsenz der Vertriebenen-Chefin Erika Steinbach im Vertriebenen-Stiftungsrat hat Grünen-Chefin Claudia Roth ein Machtwort von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gefordert. „Es wird Zeit, dass Merkel in der Sache endlich ein klares Wort spricht“, sagte Roth gestern in

„Weg mit dem Kinderbetreuungsgeld“, fordern die Grünen bei ihrem Landesparteitag in Bamberg. Mit dabei: Grünen-Chefin Claudia Roth. Foto: dpa

Bamberg. Naturschützer können bei ihrem Kampf für einen Nationalpark Steigerwald auf die Unterstützung der bayerischen Grünen setzen. Die Partei will für das Anliegen nicht nur auf allen politi-

schen Ebenen werben, sondern auch auf eine Machbarkeitsstudie drängen, heißt es in einer auf dem Landesparteitag am Samstag in Bamberg verabschiedeten Resolution. M


NACHRICHTEN

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Oskar Lafontaine

Es geht ihm gut Linke-Chef Oskar Lafontaine hat seine Krebsoperation nach Parteiangaben gut überstanden. „Der Eingriff verlief erfolgreich“, teilte Fraktionssprecher Hendrik Thalheim am Samstag in Berlin mit.

Hat seine Krebsoperation gut überstanden: Oskar Lafontaine. Foto: dpa

I

hm geht es, den Umständen entsprechend, gut.“ Der Heilungsund Genesungsprozess entspreche den Erwartungen der behandelnden Ärzte. Der 66 Jahre alte Lafontaine war am Donnerstag im saarländischen Homburg wegen ei-

War er ein Massenmörder?

Der Fall Demjanjuk Richter, Staatsanwaltschaft und Verteidigung bereiten sich in München auf einen der größten Prozesse der vergangenen Jahre vor. Der Ukrainer John Demjanjuk soll am 30. November der Beihilfe zum Mord in 27.900 Fällen angeklagt werden.

D

ie Staatsanwaltschaft wirft dem 89-Jährigen vor, im Sommer 1943 im polnischen Lager Sobibór tausende Juden aus den Deportationszügen in die Gaskammern getrieben zu haben. Zum Prozessauftakt vor dem Münchner Landgericht werden allein 220 Journalisten erwartet, hinzu kommen Prozessbeobachter von Forschungsinstituten, Historiker und natürlich Privatpersonen. Aber nicht nur im Zuschauerraum wird es eng: Bislang beläuft sich die Zahl der Nebenkläger auf rund 40, großteils Angehörige von in Sobibór Ermordeten. Sie alle müssen irgendwie im Verhandlungsraum Platz finden. Dabei ist es für die Münchner Prozessbeteiligten eher Zufall als ihr

Wunsch, sich mit einem der letzten großen Prozesse zur Aufarbeitung des Holocaust zu befassen. Welches deutsche Gericht für den Fall Demjanjuk zuständig sei, habe der Bundesgerichtshof zunächst nicht eindeutig feststellen können, erklärt die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Barbara Stockinger. „Es gibt die Vermutung, dass Demjanjuk mal einen Wohnsitz in Feldafing hatte, aber weil das nicht zu klären ist, hat man dem Landgericht den Fall einfach zugewiesen.“ Also lieferten die USA Demjanjuk, der mit seiner Familie bislang in

Ohio lebte, im Mai nach München aus. Als Pflichtverteidiger bestellte man Günther Maull. Der 72-Jährige hat durchaus Erfahrung mit Holocaust-Prozessen: Bereits als Referendar arbeitete er für den Assistenten des berühmten Eichmann-Anwalts Robert Servatius. Allerdings habe er sich um die Verteidigung „nicht gerade gerissen“. Allein die Kommunikation mit dem „alten, kranken Mann“, wie Maull sagt, ist sehr schwierig. „Wir verständigen uns recht und schlecht auf Englisch“, erklärt der Anwalt. M

Der Dienstausweis von Iwan „John“ Demjanjuk, den er als „Wachmann“ 1942 in seinem Ausbildungslager Trawniki bekommen hat. Foto: dpa

ner Prostatakrebs-Erkrankung operiert worden. Der Fraktionschef der Linkspartei im Bundestag, Gregor Gysi, rechnet fest mit Lafontaines Rückkehr in die Bundespolitik. „Wir haben miteinander telefoniert, und ich bin sehr optimistisch, dass er der Bundesrepublik und unserer Partei auch politisch erhalten bleibt“, sagte Gysi dem Berliner „Tagesspiegel am Sonntag“. Lafontaine habe „doch diese Ambitionen“, betonte Gysi. Schließlich sei es nicht zufällig Lafontaine gewesen, der auf die Regierungserklärung von Kanzlerin Angela Merkel geantwortet habe. M

KURZ GEMELDET Bombenanschlag Bei Anschlägen und Gefechten sind am Samstag in Pakistan mindestens 20 Aufständische und zehn Soldaten ums Leben gekommen. Ein Bombenanschlag vor dem Hauptquartier einer Hilfsorganisation in Peshawar endete glimpflich: ein Wachmann wurde verletzt. M

Visa: Suche läuft Nach dem massenhaften Austausch von Kreditkarten hat das Kartenunternehmen Visa weiter keine Hinweise auf ein Datenleck. Visa-Deutschland-Chef Ottmar Bloching sagte am Samstag, man habe noch immer nicht feststellen können, dass Systeme geknackt worden seien. Solange kein Datenleck ausgemacht ist, will Visa keine Angaben darüber machen, ob das Unternehmen sich an dem Austausch der Karten beteiligt. M

Massenprotest 100.000 Bauern aus ganz Spanien haben am Samstag in Madrid bei der größten Bauerndemonstration seit Jahrzehnten für gerechte Preise demonstriert. M


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NACHRICHTEN

CDU/FDP-Regierung in Kiel mauert:

Umstrittene Hotel-Steuer wackelt

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ie geplante Senkung der Mehrwertsteuer für Hotel-Übernachtungen von 19 auf 7 Prozent steht auf der Kippe. Der schleswig-holsteinische FDP-Chef Jürgen Koppelin deutete an, dass die Kieler Koalition von CDU und FDP der Neurege-

lung, die Teil des sogenannten Wachstumsbeschleunigungsgesetzes ist, nicht zustimmen kann. „Wir haben eine Sondersituation, weil unser Haushalt so desolat ist“, sagte Koppelin. Er sei zwar für die Entlastung, aber die Regelung sei bis-

her völlig unklar: Trifft das nur auf Hotels zu oder auch auf Campingplätze? Schaffen wir vielleicht mit diesem Gesetz, mit der Entlastung, auf der anderen Seite eine unglaubliche Bürokratie?“ Ohne die Zustimmung Schleswig-Holsteins hätte Schwarz-

Gelb im Bundesrat keine Zustimmung für das Vorhaben, das rund eine Milliarde Euro pro Jahr kosten wird und den Tourismus in Deutschland ankurbeln soll. Die neue Hotel-Steuer soll zum 1. Januar 2010 in Kraft treten. M - Anzeige -

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D

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Helden des Alltags

Heinzelmännchen Sie sind umtriebig und ideenreich. Es wird gehobelt und gestrickt. Moos eingelagert und Obstbaumstämme getrocknet, Steuobstwiese abgesucht, Dörrobst zubereitet, Lavendel geschnitten und in Säckchen eingenäht: so ein Heinzelmännchen-Jahr kennt viel Arbeit, aber auch viel Freude und Befriedigung.

B

eate Wihowski ist Pfarrerin in Emtmannsberg. Vor 14 Jahren rief sie zusammen mit einer Handvoll Gleichgesinnter den ersten Adventsmarkt am Dorfplatz ins Leben. Aus beschaulichen Anfängen ist mittlerweile eine kleine Erfolgsgeschichte geworden. „Ein gutes Dutzend Frauen und Männer verbringt übers Jahr unzählige Stunden in ihrem Hobbykeller, am Küchentisch oder beim gemeinsamen Basteln und Kranzbinden an länger werdenden Abenden. Ihr gemeinsames Ziel: ein gut und hochwertig be-

stückter Adventsbasar, mit dessen Erlös bedürftigen Menschen geholfen werden kann. „Heutzutage geht der Trend leider immer mehr dazu, möglichst viel Zeit und Energie für seine eigenen Belange aufzubringen. Sich für andere einzusetzen oder gar in die Hilfe für den Nächsten zu investieren, dazu sind die wenigsten bereit.“ Umso mehr schätzt die Pfarrerin das unermüdliche Engagement ihrer kreativen Truppe. „Jedes Jahr nehmen wir zwischen 3.000 und 4.000 Euro ein. Das ist ein enormer Erfolg in Anbetracht der Tatsache, dass das Adventsmarkttreiben gerade mal drei Stunden dauert“, freut sich die Seelsorgerin.

Nachahmer, Unterstützer Letztlich überzeugt die vielen wiederkehrenden Käufer offensichtlich die hohe Qualität der handwerklichen Arbeit. Und so fand das Werkeln in Emtmannsberg auch manchen Nachahmer, die Bastelgemeinschaft wuchs. „Zudem stehen auch die Gemeinde und die örtlichen Vereine hinter der Aktion, von Anfang

an. Denn die Besucher wollen ja schließlich auch verköstigt werden“, schreibt Pfarrerin Wihowski in einer Mail an die Redaktion des „Sonntag in Franken“. Sie will „endlich einmal ihre umsichtigen und fleißigen Helfer“ gewürdigt wissen und ernennt sie zu ihren „Helden des Alltags“. Gut tut sie daran! Denn alle verzichten auf Verkaufserlöse. Sämtliches Geld wandert in den Spendentopf. Die Heinzelmännchen, auf ihr uneigennütziges Treiben angesprochen, würden sich bald und bescheiden in ihre Häuser und Wohnungen zurückziehen, ist sich die Pfarrerin sicher. Und selbst ihre große Leistung kleinreden: „Wir sind froh, anderen mit unserem Engagement helfen zu können!“ Dieses Bewusstsein ist ihnen Lohn genug. Es sind wahre Heinzelmännchen. M

!

Sie kennen Menschen, die sich uneigennützig in den Dienst anderer Menschen stellen? Dann schreiben Sie uns. Wir berichten über Ihre persönlichen Helden des Alltags – immer sonntags (redaktion@sonntag-in-franken.de).

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Ein ganzes Jahr für einen Tag im Advent: Die Emtmannsberger Bastelgruppe um Pfarrerin Beate Wihowski werkelt übers Jahr für einen beliebten Basar - mit großem Erfolg.


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WIR VON HIER

Zwei, die füreinander da sind: Laura und Lara. Foto: Schnetter

Kleine Heldin des Alltags

Als Lara die Sinne schwinden Busfahren ist kein Spaß. Zumal, wenn man frühmorgens um 6.45 Uhr, schwer beladen mit Schulranzen von Altenplos nach Bayreuth zur Schule fahren muss.

B

usfahren kann gefährlich sein. Alle Sitzplätze belegt, kaum Platz zum Stehen, weil pralle Schulmappen auch Platz brauchen. Die Luft abgestanden und stickig. Alltag auf der Linie Neudrossenfeld – Bayreuth. Laura Hübner aus Altenplos ist zehn Jahre alt und besucht seit diesem Schuljahr die Klasse 5c der Johannes-Kepler-Realschule in der Altstadt. Mit ihr zusammen steigt ihre Freundin seit Grundschulzeiten, Lara Roder, ein. Lara ist elf, ein hochaufgeschossenes dunkelhaariges Mädchen. Seit vielen Jahren ist sie mit der zupackenden, energischen Laura gut befreundet. An diesem Montag ist der Bus nicht so voll wie sonst. Die Erkältungswelle fordert wohl noch immer ihren Tribut. Trotzdem geht es Lara an diesem Tag nicht gut. Sie klagt über die schlechte Luft im Bus und dass ihr schwindelig und schlecht sei. Lara will sich noch auf ihren Schulranzen setzen, doch da ist es

auch schon passiert. Sie verdreht die Augen, fällt nach hinten um, wird ohnmächtig. Laura packt ihre Freundin am Arm, um sie wieder aufzurichten. Sie lässt sich dabei auch nicht ablenken vom spöttischen Gelächter einiger älterer Schüler, die den Ernst der Situation völlig verkennen. Mühsam hält sich Lara, die später erzählen wird, dass sie nur noch Umrisse gesehen hat und kaum etwas hörte, an einer Haltestange fest. Niemand bietet ihr einen Sitzplatz an. Laura stützt ihre Freundin, so gut es geht. An der Schule angelangt, schnappt sie sich zusätzlich noch den Ranzen der Freundin, hakt sie unter und geht langsam mit ihr zum Sekretariat. Dort wird der Schulsanitäter gerufen und Lara kann sich im Krankenzimmer endlich hinlegen. Immer fürsorglich betreut von Laura, die auch dann noch nicht von ihrer Seite weicht. Für Laura eine Selbstverständlichkeit. Auch, dass sie die Schultasche noch holt, als Laras Eltern eintreffen. Dann erst geht sie in den Unterricht. „Da war aber die erste Stunde schon um“, grinst sie. „Mathe!“ Belohnung genug für eine kleine Heldin. M Gabi Schnetter


WIR VON HIER JUSTIZ

Verjuxt Wer hat diesmal Scherereien? Ein 46-jähriger Bayreuther, mit Amtsrichter Torsten Meyer. Unter Männern, so glaubt der Angeklagte, kann man den angeklagten Fall vielleicht augenzwinkernd und locker regeln. Er gesteht die Unterschlagung von 460 Euro, begangen im September im Soziohaus in Bischofsgrün, wo er freiwillig auf Alkoholtherapie ist und wo man ihm im hauseigenen Café die Kasse anvertraut hat: „Ich hab’ in der Zeitung geblättert und bin auf die Anzeigen der Modelle gestoßen. Ich dachte, das wär mal wieder was.“ Spricht’s und grinst den Richter an, als hätte er einen Jux gemacht. Apropos Jux: Der

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Wie russische Eltern lernen, ihre Kinder zu unterstützen

Erziehung ist kein russisches Roulette „Eine gute Erziehung ist die beste Berufsausbildung“, sagt Olga Kalinin. Sie weiß, wovon sie spricht. Die in Russland geborene Deutschlehrerin lebt seit 16 Jahren in der Bundesrepublik und sie hat viele ihrer emigrierten Landsleute erlebt, die hier, in der neuen Heimat, gescheitert sind. Gescheitert auch, weil es diesen Familien nicht gelang, sich und vor allem ihre Kinder zu integrieren.

D

Weg des Geldes in der Tasche des Diebes führt im Bus nach Bayreuth, dann in die Modellwohnung zu einer Prostituierten. Das Restgeld verjuxt er in den folgenden vier Tagen mit Saufkumpanen. Seine Verteidigung: Das Soziohaus will ihn wieder aufnehmen, mit dem Monatslohn von 30 Euro für Arbeiten und mit 150 Euro Erbe will er den Schaden abstottern. Verteidiger Wolfgang Schwemmer beantragt Bewährung. Doch der Richter ist nicht der erhoffte Kumpel: 14 Vorstrafen, eine offene Bewährung, immer wieder abgebrochene Alkoholtherapien lassen beim Richter nicht die Gewissheit wachsen, dass der Angeklagte sich bewähren wird. Der Angeklagte hat verjuxt und wird rasiert: Sechs Monate ohne Bewährung, lautet das Urteil. M. Scherer

Sonntag, 22. November 2009

Helmut Raithel erklärt, warum der Kurs so wichtig ist.

eshalb möchten Olga Kali- trums, der das neue Kursangebot für nehmer kennen. Olga Kalinin weiß nin und Valentina Wagner russische Familien organisiert hat. Es um die Schwierigkeiten, die Kinder helfen. Denn immerhin fußt im Übrigen auf einem Konzept aus diesen Familien haben und weiß, kommen allein in Bayreuth 12 Pro- des Kinderschutzbundes unter der wie wichtig es ist, sich in die neue zent der Bevölkerung aus russisch- eingängigen Überschrift „Starke El- Gesellschaft zu integrieren. Wem das sprachigen Ländern, eine große Zahl tern – starke Kinder“. nicht gelingt, der droht ganz schnell Mit dem russischsprachigen Kurs, auf die schiefe Bahn zu geraten und also, von denen manche Familie Hilfe gebrauchen kann. Die beiden sind der am 25. November beginnt, soll sich seine Zukunft zu verbauen. Kursleiterinnen eines neuen Angebo- versucht werden, die ErziehungsDazu müssen die Eltern auch bekompetenz von reit sein, sich aus bisherigen Werttes des JugendhilfeEltern zu stärken, vorstellungen, wie sie in Russland zentrums Jean-PaulNicht alle Eltern ihnen Mut zu ma- gepflegt werden, zu verabschieden Stift. Sie wollen Elsind gleich bereit, chen und Stärke beziehungsweise neue Vorstelluntern beibringen, auf Probleme in ihren zu vermitteln. gen zuzulassen. Neben Grundlagen was es in DeutschFamilien anzuerRaithel räumt ein, werden Werte, Erziehungsvorstelland ankommt. Erkennen“. dass der Aufbau lungen nahegebracht. Darüber hinziehung und Maßstäbe setzen, Umgangsformen, dieses Kurses zunächst schwierig ist. aus bemühen sich die KursleiterinKenntnisse über das Leben in Nicht alle Eltern sind gleich bereit, nen, Kommunikationsregeln zu verDeutschland; kurzum alles, was sie vorhandene Probleme in ihren Fami- mitteln. Dabei sollen auch Konflikte ihren Kindern mit auf den Weg geben lien anzuerkennen und daraus Kon- erkennbar gemacht und gemeinsam müssen, damit die sich hier zurecht- sequenzen zu ziehen. Lösungen erarbeitet werden. M Deshalb soll zunächst einmal die finden und ihre Chancen auf eine ZuAndreas Rietschel kunft in Deutschland verbessern Sprachbarriere genommen werden, deshalb die Verpflichtung von zwei Kursbeginn am 25. November, können. Viele dieser Familien sind nicht in- Pädagoginnen, die russisch sprechen Kontakt 0921/61598 (Frau Kalinin) tegriert. Mangelnde Sprachkennt- und die Mentalität ihrer Kursteil- oder 0921/1511827 (Frau Wagner) nisse sind immer noch die größte Barriere, sich in dem neuen Land zuM Jugendhilfe auch in Speichersdorf rechtzufinden. Dies führt dazu, dass sich die russischstämmigen MitbürIn Zusammenarbeit mit der Schule Familien angesiedelt haben, geger mehr und mehr selbst isolieren. und der offenen Jugendarbeit des fördert. Auch hier stehen soziales Sie kapseln sich ab, und ihre Kinder Caritasverbandes Bayreuth wird Training und die Unterstützung suchen den Kontakt zu ihresgleidurch dieses Projekt die Integra- der beruflichen Eingliederung von chen. Mit erheblichen Folgen: tion von Kindern aus Migranten- Jugendlichen im Mittelpunkt. An„Erziehung ist ein Schlüssel zur Infamilien im Raum Speichersdorf, sprechpartnerin ist Madeleine tegration“, sagt auch Helmut wo sich viele russischstämmige Nordhaus: 0921/75723-21. Raithel, Leiter des Jugendhilfezen-


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SONNTAG in FRANKEN

Sonntag, 22. November 2009

M Der neue Betrugsskandal: DFB gibt Gas – Seite 12 M 1:1 der SpVgg Bayreuth in letzter Minute – Seite 13 M Dem EHC-Sieg folgt Ehrenrunden-Orgie – Seite 15 M Handball-Derby mit HaSpo-Erfolg – Seite 17 M Ein Mann lässt seine Muskeln spielen (Foto) – Seite 18

Meisterlich beim Meister Verkehrte Fußball-Welt: Aufsteiger 1. FC Nürnberg gewinnt in der Bundesliga bei Meister VfL Wolfsburg mit 3:2 – und Doppel-Torschütze Albert Bunjaku wird zum Salto-Artisten. Bericht auf Seite 12

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SPORT

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Betrugsskandal: DFB macht Tempo

Doppelpass mit Justiz

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will im Kampf gegen die Wettmafia keine Zeit verlieren und hat eine möglichst schnelle Bestrafung der beteiligten Spieler sowie Funktionäre angekündigt.

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obald beweiskräftige Unterlagen vorlägen, „wird unser Sportgericht und der Kontrollausschuss die sportgerichtlichen Maßnahmen treffen und das entsprechend ahnden“, sagte DFB-Präsident Theo Zwanziger am Samstag in Koblenz. Der angeblich in den Wettskandal verwickelte Profi Thomas Reichenberger vom VfL Osnabrück hat eine Beteiligung an Spielmanipulationen dementiert. Vor der DrittligaPartie gegen Borussia Dortmund II (4:1) trat der 35-Jährige mit den Teamkollegen vor die Fans und beteuerte seine Unschuld. „Ich habe nie ein Spiel manipuliert oder Geld dafür genommen, schlecht zu spielen oder zu verlieren“, bekräftigte er. Von seinem Club erhält Reichenberger Rückendeckung.

Hoeneß wiegelt ab Uli Hoeneß, der Manager des FC Bayern München, versuchte, die Aufregung zu relativieren: „Solange es Verbrecher gibt, wird es so etwas geben. Es ist schlimm, aber ich finde es jetzt nicht so dramatisch, dass man sich stundenlang darüber aufregen muss.“ Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger vertraut bei der Aufarbeitung der Betrügereien auf das geltende Strafrecht. Die Verurteilungen der Vergangenheit etwa im Wettskandal 2005 würden zeigen, dass auch auf der Basis des geltenden Rechts Manipulationen und Betrugsvorwürfe im Sport sachgerecht geahndet

werden können, sagte die Politikerin dem Berliner „Tagesspiegel am Sonntag“. Bei den Ermittlungen will der DFB die Staatsanwaltschaft unterstützen. „Sobald wir wissen, gegen wen ermittelt wird, werden wir der Staatsanwaltschaft natürlich alles zur Verfügung stellen, was sie Kluges Tor: Der Club-Spieler (links) trifft zum 3:2. braucht“, sagte Zwanziger. „Es liegt ganz in unserem Sinne, dass die VfL Wolfsburg – 1. FC Nürnberg 2:3 Staatsanwaltschaft das so aggressiv angeht“, ergänzte er.

200 Verdächtige Seit Freitag steht Europas Fußball bekanntlich vor dem größten Betrugsskandal seiner Geschichte. Laut Staatsanwaltschaft Bochum stehen rund 200 Spiele in mehreren europäischen Ländern unter Manipulationsverdacht, es gebe „bisher über 200 Tatverdächtige“. In Deutschland sind nach vorläufiger Darstellung der Staatsanwaltschaft und der Polizei Bochum insgesamt 32 Spiele der 2. und 3. Liga sowie der Regional- und Oberliga betroffen. Die „Süddeutsche Zeitung“ dokumentierte auf ihrer Internetseite verdächtige Partien. Dabei handele es sich um zwei Profispiele in der Schweiz, zwei in Belgien sowie eines in Kroatien und eines in der Türkei. Nach Angaben des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ soll außerdem wieder ein Schiedsrichter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ins Visier der Ermittler geraten sein. So soll ein Unparteiischer bei einem Spiel der Regionalliga Süd im Mai Schmiergeld von den mutmaßlichen Wettbetrügern kassiert haben. Auch der Regionalligist SSV Ulm soll tief in den neuen Wettskandal verwickelt sein. Vier Partien in der Endphase der vergangenen Saison sollen angeblich unter Manipulationsverdacht stehen. M

Foto: dpa

KonterKünstler Wahrlich ein Bravourstück des 1. FC Nürnberg: Mit dem 3:2 (0:0)-Sieg beim deutschen Meister VfL Wolfsburg sorgten die Fanken in der Fußball-Bundesliga für eine Sensation.

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ährend die „Wölfe“ nach sieben ungeschlagenen Pflichtspielen wieder einmal das Gefühl einer Niederlage schmeckten, holte der Club nach vier verlorenen Auswärtsspielen wieder drei Punkte im fremden Stadion. Albert Bunjaku (56./64. Minute) legte vor 28.736 Zuschauern zwei Mal vor, Wolfsburg kam durch Ashkan Dejagah (59.) und Grafite (79./Foulelfmeter) jeweils zum Ausgleich, war aber wieder am Boden, als Peer Kluge in der Nachspielzeit gegen die ungestüm angreifenden Niedersachsen einen Konter über Dennis Diekmeier und Daniel Gygax vollendete. „Das ist ärgerlich“, kommentierte Armin Veh die Schlussphase, „da

muss man cleverer sein.“ Ärgerlich zudem für den VfL, dass der schwache Schiedsrichter Markus Schmidt einen Tritt von Raphael Schäfer in den Unterleib von Zvjezdan Misimovic im Strafraum nicht ahndete. „Das war eindeutig“, gab auch Nürnbergs Coach Michael Oenning zu. Der VfL zeigte defensiv eine erschreckende Vorstellung. Allein bis zur 22. Minute besaßen die Gäste ein halbes Dutzend bester Einschussmöglichkeiten. Wolfsburgs Torhüter Diego Benaglio ließ vor allem Bunjaku und Christian Eigler verzweifeln. Aber auch die Nürnberger Hintermannschaft erwies sich als nicht sattelfest. Doch Edin Dzeko versagte. „Zur Halbzeit hätte es auch 4:4 oder 5:5 stehen können“, meinte Veh. Tore fielen dann, als Bunjaku nach Pass von Kluge den Keeper überwand, als Dejagah nach Vorlage von Dzeko leichtes Spiel hatte, als Bunjaku mit dem Kopf eine Gygax-Flanke verwandelte und als Juri Judt einen Elfmeter verursachte, den Grafite nutzte. Dann kam der Konter, und Oenning gab zu: „Das Spiel hätte vielleicht keinen Sieger verdient gehabt.“ M


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SPORT Bundesliga

1899 Hoffenheim erinnert an 2008 Die Mannschaft, die vor einem Jahr in der Fußball-Bundesliga für Furore sorgte und Herbstmeister wurde, kommt nun auch 2009 immer besser in Schwung: 1899 Hoffenheim setzte sich gestern beim 1. FC Köln mit 4:0 (2:0) durch. Damit feierte das Team von Ralf Rangnick schon den vierten Erfolg auf fremdem Platz. Der gerade in Brasiliens Nationalelf debütierende Carlos Eduardo (5.), Chinedu Obasi (10.), Demba Ba (46.) und Vedad Ibisevic (90./Foulelfmeter) waren die Torschützen. „Wir haben ein sehr gutes und konzentriertes Spiel gemacht“, lobte Rangnick. 490 Minuten lang war Hertha BSC ohne Bundesliga-Tor. Dann traf Gustav Ramos (49.) gestern im Spiel beim VfB Stuttgart für die Berliner. Zdravko Kuzmanovic (82.) rettete dem VfB aber mit dem 1:1 noch Überall – unser Bild wurde in Frankfurt aufgenommen – dachten Spieler und Fans gestern einen Punkt und sah drei Minuten an Torhüter Robert Enke, der sich am 10. November das Leben genommen hatte. M Foto: dpa später die Gelb-Rote Karte. M

TSV Rain/Lech – SpVgg Bayreuth 1:1 / Ausgleich in letzter Minute

Ein halber Schwabenstreich Ein nächster Erfolg, ein echter „Schwabenstreich“ beim Tabellenzweiten, hatte es im Optimalfall werden sollen; es wurde ein halber.

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enn die Fußballer der SpVgg Bayreuth, sonst wahrlich keine Remis-Könige (bis gestern nur zwei Unentschieden in 18 Spielen), entführten bei ihrem Bayernliga-Ausflug zum TSV Rain/Lech einen Punkt. 1:1 (0:0) endete gestern die Partie im Georg-Weber-Stadion. Beim Rückrunden-Auftakt gelang der Mannschaft von Trainer Klaus Scheer die Revanche für die 1:3-Hinspielniederlage also nicht ganz. Die Altstädter nehmen somit den 12. Platz ein und haben nach unten vier Zähler Abstand zu Relegationsplatz 15, den es im an-

stehenden Heimspiel wieder zu vergrößern gilt. Am nächsten Samstag gastiert der Tabellenvorletzte, der TSV Großbardorf (gestern 0:3 gegen SpVgg Unterhaching II), im Hans-Walter-WildStadion. Beim Duell des zweitbesten Heim-Teams (Rain) mit der drittstärksten Auswärtsmannschaft (Bayreuth) herrschte dank der rund

100 mitgereisten SpVgg-Fans eine tolle Stimmung. Die Partie bei frühlingshaften Temperaturen, jedoch auf schwerem Boden, erfüllte vom Spielerischen her dann nicht die Erwartungen. Kurt Kowarz, Trainer des TSV, meinte jedoch, dass es „vom Einsatz, vom Kämpferischen her ein überragendes Spiel“ war. In ihm blieben gute Torchancen dann Mangelware, nachdem der

M Statistik TSV Rain/Lech: Jöckel – Egen, Suszko, Taglieber, Brnadic (56. Steiner), Dmitrovic, Bulik, Heikenwälder (74. Niederleitner), Lovric (80. Schlumberger), Stevanovic, Löring. SpVgg Bayreuth: Hassler – Wolf, Jakl, Goss, Schlegel – Pfann (82. Hannemann), Walther, Riester, Biste (74. Eckert) – Klaszka, Kossmann. Schiedsrichter: Friedrich (München); Zuschauer: 650. Tore: 1:0 Egen (63.), 1:1 Klaszka (90.). Gelbe Karten: Heikenwälder, Niederleitner / Pfann, Wolf.

Auftakt mit Möglichkeiten für Stefanovic und Klaszka verheißungsvoll war. Den Treffern hüben wie drüben gingen Freistöße voraus, die nicht nur in den Augen von Scheer Fehlentscheidungen waren. Egen brachte die Hausherren in Führung, als er eine TaglieberFlanke per Hinterkopf ins Tor verlängerte (63. Minute). Die Bayreuther sparten sich die Antwort bis zur Schlussminute auf: Dann nahm Klaszka den Freistoß aus dem Mittelfeld auf, spielte am Strafraum einen Gegner aus und traf mit Pfosten-Hilfe ins Netz. „Dieses Tor, diesen Punkt hatte sich mein Team auch verdient“, meinte Klaus Scheer und freute sich, dass die Mannschaft immer besser zusammenwächst. „In der Defensive hat sie hier gut gestanden. Kombiniert haben wir freilich schon besser.“ M MR/JS


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M BUNDESLIGA

M REGIONALLIGA SÜD

VfL Wolfsburg - 1. FC Nürnberg 2:3 VfB Stuttgart - Hertha BSC Berlin 1:1 Borussia Dortmund - 1.FSV Mainz 05 0:0 FC Schalke 04 - Hannover 96 2:0 1. FC Köln - TSG Hoffenheim 0:4 Eintr. Frankfurt - Bor. M'gladbach 1:2 SC Freiburg - Werder Bremen 0:6 B. München - Leverkusen heute, 15.30 Uhr Hamburg - VfL Bochum heute, 17.30 Uhr

VfR Aalen - 1. FC Nürnberg II 0:1 Hessen Kassel - Stuttgarter Kickers 0:0 SSV Reutlingen - SV Wehen II 1:0 FC Bayern Alzenau - SpVgg Weiden 0:3 Ein. Bamberg - 1860 München II 1:0 Ein. Frankfurt II - SV Darmstadt 98 2:2 Karlsruher SC II - SSV Ulm 46 4:3 SC Pfullendorf - Son. Großaspach 3:1 SC Freiburg II - Gr. Fürth II heute, 14 Uhr

1. ( 2.) 2. ( 1.) 3. ( 4.) 4. ( 7.) 5. ( 3.) 6. ( 6.) 7. ( 5.) 8. ( 8.) 9. ( 9.) 10. (10.) 11. (11.) 12. (14.) 13. (12.) 14. (16.) 15. (13.) 16. (15.) 17. (17.) 18. (18.)

1. ( 1.) 2. ( 2.) 3. ( 3.) 4. ( 5.) 5. ( 7.) 6. ( 4.) 7. ( 6.) 8. ( 8.) 9. ( 9.) 10. (12.) 11. (10.) 12. (11.) 13. (13.) 14. (15.) 15. (14.) 16. (17.) 17. (16.) 18. (18.)

Werder Bremen Bayer Leverkusen FC Schalke 04 TSG Hoffenheim Hamburger SV 1.FSV Mainz 05 VfL Wolfsburg Bayern München Dortmund Hannover 96 Eintr. Frankfurt Bor. M'gladbach SC Freiburg 1. FC Nürnberg 1. FC Köln VfB Stuttgart VfL Bochum Hertha BSC

13 12 13 13 12 13 13 12 13 13 13 13 13 13 13 13 12 13

29:10 25: 8 21:12 24:11 27:16 19:17 25:23 18:10 13:15 16:16 14:20 15:21 16:30 12:20 7:15 11:16 12:25 8:27

26 26 25 23 23 22 21 20 18 16 16 15 13 12 12 11 8 5

13 12 12 13 12 13 12 12 12 13 12 13 13 13 13 12 13 13

22: 9 19: 9 28:12 20:12 23:16 16:21 24:20 25:23 22:20 19:18 11:14 19:23 16:20 17:22 14:17 10:19 11:26 7:22

28 27 26 23 23 20 18 18 18 17 16 15 15 15 14 9 9 4

M DRITTE LIGA Jahn Regensburg - Dynamo Dresden Osnabrück - Borussia Dortmund II RW Erfurt - Holstein Kiel Erzgebirge Aue - Burghausen Bayern München II - Braunschweig Sandhausen - Werder Bremen II SV Wehen - Kickers Offenbach VfB Stuttgart II - FC 04 Ingolstadt Wuppertaler SVB - Unterhaching 1. FC Heidenheim - Carl Zeiss Jena 1. ( 1.) 2. ( 2.) 3. ( 4.) 4. ( 6.) 5. ( 8.) 6. ( 3.) 7. ( 9.) 8. ( 5.) 9. ( 7.) 10. (10.) 11. (12.) 12. (15.) 13. (11.) 14. (13.) 15. (14.) 16. (19.) 17. (16.) 18. (20.) 19. (17.) 20. (18.)

Kick. Offenbach Burghausen VfL Osnabrück Erzgebirge Aue FC 04 Ingolstadt E. Braunschweig Jahn Regensburg Unterhaching SV Sandhausen W. Bremen II RW Erfurt 1. FC Heidenheim VfB Stuttgart II SV Wehen FC Carl Zeiss Jena Wuppertaler SVB Holstein Kiel B. München II B. Dortmund II Dynamo Dresden

17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17

29:14 21:25 27:19 24:19 32:20 24:18 23:17 27:24 30:29 24:23 19:20 28:25 25:26 21:25 21:28 19:29 21:26 21:35 18:25 15:22

21: 9 30:10 20:10 24:16 31:35 27:14 23:17 18:14 23:21 21:22 24:20 18:20 22:28 18:27 17:23 17:35 14:30 11:28

31 30 29 26 25 24 23 22 20 20 19 19 16 15 14 12 11 8

TSV Rain/Lech - SpVgg Bayreuth 1:1 TSV Großbardorf - Unterhaching II 0:3 FC Memmingen - SV Memmelsdorf 2:0 Bayern Hof - Schalding-Heining 2:1 VfL Frohnlach - FC Ingolstadt 04 II 2:2 FC Ismaning - TSV Aindling 2:2 TSV Buchbach - TSV 1860 Rosenheim 2:1 TSG Thannhausen - SpVgg Ansbach 0:3 Erl.-Bruck - Bad Kötzing heute, 14 Uhr

Arminia Bielefeld - 1860 München 0:1 RW Oberhausen - FSV Frankfurt 1:3 RW Ahlen - SC Paderborn 0:0 Hansa Rostock - Karlsruher SC 2:1 Fort. Düsseldorf - Energie Cottbus 2:1 Gr. Fürth - Duisburg heute, 13.30 Uhr Koblenz - Alem. Aachen heute, 13.30 Uhr Augsburg - FC St. Pauli heute, 13.30 Uhr U. Berlin - K´lautern Montag, 20.15 Uhr Arminia Bielefeld Kaiserslautern FC St. Pauli For. Düsseldorf 1. FC Union Berlin RW Oberhausen FC Augsburg Greuther Fürth MSV Duisburg SC Paderborn Alemannia Aachen Energie Cottbus Karlsruher SC Hansa Rostock 1860 München TuS Koblenz FSV Frankfurt RW Ahlen

15 14 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 14 15 15 15 15 15

M BAYERNLIGA

M ZWEITE BUNDESLIGA

1. ( 1.) 2. ( 2.) 3. ( 3.) 4. ( 5.) 5. ( 4.) 6. ( 6.) 7. ( 7.) 8. ( 8.) 9. ( 9.) 10. (10.) 11. (11.) 12. (12.) 13. (13.) 14. (14.) 15. (15.) 16. (16.) 17. (17.) 18. (18.)

VfR Aalen SC Freiburg II 1. FC Nürnberg II SC Pfullendorf SpVgg Weiden Ein. Frankfurt II KSV Hessen Kassel Stutt. Kickers SSV Ulm 46 SSV Reutlingen 1860 München II Son. Großaspach Greuther Fürth II Karlsruher SC II SV Darmstadt 98 Ein. Bamberg SV Wehen II Bayern Alzenau

2:0 4:1 0:0 3:0 1:1 2:2 3:3 2:4 1:0 3:1 32 30 29 28 27 27 26 26 26 24 23 22 22 22 20 19 18 17 16 16

Er lochte gleich zweimal ein: Hugo Almeida (Bild) erzielte beim 6:0-Auswärtssieg der Bremer in Freiburg zwei Treffer. Foto: dpa

Bremen düpiert den Sportclub

Sechs Stück! Werder Bremen hat beim SC Freiburg in Meisterform aufgespielt und durch einen 6:0 (1:0)-Sieg die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga übernommen.

D

urch den höchsten Saisonsieg baute Werder seine imposante Serie auf 20 Pflichtspiele ohne Niederlage aus und ist zumindest bis zum heutigen Sonntag Spitzenreiter. Die Bremer ließen sich dabei auch vom Verletzungspech nicht stoppen. Anstelle von Kapitän Torsten Frings (Muskelfaserriss) spielte Daniel Jensen zum ersten Mal seit acht Monaten wieder von Beginn an. Und anstelle von Stürmerstar Claudio Pizarro (Sprunggelenk-Verletzung) übernahmen am Samstag Hugo Al-

meida (33./57. Minute), Marko Marin (55.), Mesut Özil (67.), Naldo (73. per Foulelfmeter) und Markus Rosenberg (80.) das Toreschießen. Vor der Partie gedachte das Publikum mit einer aufwendigen Choreographie aus schwarzen, roten und weißen Pappen des vor drei Wochen verstorbenen SC-Präsidenten Achim Stocker. Werder kombinierte schnell und sicher und gestattete dem Aufsteiger kaum noch Einfluss. Almeidas Kopfballtor nach einer Flanke von Mesut Özil waren bereits mehrere gute Chancen durch Per Mertesacker (11.), Jensen (15.), Aaron Hunt (27.) und Özil (28.) vorausgegangen. Werders Offensive zählt in dieser Form auch ohne Pizarro zum Besten, was die Liga in diesem Bereich zu bieten hat. M

1. ( 1.) 2. ( 2.) 3. ( 4.) 4. ( 8.) 5. ( 5.) 6. ( 3.) 7. ( 7.) 8. (10.) 9. ( 9.) 10. ( 6.) 11. (11.) 12. (13.) 13. (12.) 14. (14.) 15. (17.) 16. (15.) 17. (16.) 18. (18.) 19. (19.)

FC Memmingen TSV Rain/Lech Unterhaching II TSV Buchbach Ingolstadt II Erlangen-Bruck TSV Aindling SpVgg Bayern Hof FC Ismaning Schalding-Hein. SV Seligenporten SpVgg Bayreuth TSV Rosenheim SV Memmelsdorf SpVgg Ansbach VfL Frohnlach TSG Thannhausen TSV Großbardorf 1. FC Bad Kötzting

19 19 19 19 19 18 19 19 19 19 18 19 18 18 18 18 19 19 18

32:12 29:17 34:26 37:27 34:26 28:20 30:27 25:23 34:27 30:27 27:31 19:23 24:18 21:30 20:36 20:27 25:42 21:30 17:38

44 35 33 30 30 30 29 29 28 28 24 24 23 21 20 19 17 16 9

M LANDESLIGA NORD 1. FC Sand - Würzburger FV 1:2 SV Friesen - Eintracht Bamberg II 4:0 Schweinfurt 05 - Alemannia Haibach 5:0 1. FC Trogen - TSV Aubstadt 2:4 TSV Mönchröden - DVV Coburg 2:2 FC Viktoria Kahl - SpVgg Selbitz 2:1 Kickers Würzburg - TG Höchberg 3:2 ASV Rimpar - Schweinfurt heute, 14 Uhr Leinach - ASV Hollfeld heute, 14 Uhr Neudrossenf. - Mitterteich heute, 14 Uhr 1. ( 1.) 2. ( 2.) 3. ( 3.) 4. ( 6.) 5. ( 4.) 6. ( 5.) 7. ( 7.) 8. ( 8.) 9. (10.) 10. ( 9.) 11. (12.) 12. (15.) 13. (11.) 14. (13.) 15. (14.) 16. (18.) 17. (17.) 18. (16.) 19. (19.) 20. (20.)

TG Höchberg Würzburger FV Schweinfurt 05 Kickers Würzburg 1. FC Sand Alem. Haibach ASV Hollfeld SpVgg Selbitz FC Viktoria Kahl Neudrossenfeld DVV Coburg TSV Aubstadt E. Bamberg II FT Schweinfurt 1. FC Trogen SV Friesen TSV Mönchröden ASV Rimpar FC Leinach SV Mitterteich

20 20 20 20 19 19 19 20 20 19 19 20 20 19 20 20 20 19 19 18

42:17 39:15 65:18 43:29 49:21 41:27 33:28 39:42 33:35 26:29 37:43 28:43 38:45 24:34 26:34 30:50 29:44 29:40 30:59 20:48

47 44 43 38 37 36 31 29 28 26 23 23 22 22 20 20 19 18 11 9


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SPORT

Sonntag, 22. November 2009

Bundesliga-Hit

Stefan Kießling und die breite Brust

Viel zu tun hatte Selbs Torwart Benjamin Dirksen, der hier gegen Dennis Martindale rettet. Foto: Kolb

Ehrenrunden-Orgie nach dem EHC-Derbysieg gegen Selb

Prämie fürs Team Die Ehrenrunden-Orgie auf der Eisfläche wollte kein Ende nehmen: Die Stimmung unter den Bayreuther Anhängern nach dem 4:3-Derbysieg über den BayernligaTabellenzweiten VER Selb vor der EHC-Rekordkulisse von über 3000 Fans übertraf die Meisterschafts- und Aufstiegsfeierlichkeiten der letzten Saison bei weitem.

R

und 20 Minuten soll es gedauert haben, ehe die letzten EHC-Cracks in die Bayreuther Mannschaftskabine zurückgekehrt waren. Dort wurde ausgelassen weitergefeiert. Bei Freibier – spendiert von der Vorstandschaft, die sich außerdem mit einer 200-Euro-Prämie in die Mannschaftskasse bedankte. „Das war ein perfekter Abend. Das wird uns nicht oft gelingen, deshalb sollen unsere Spieler diese Atmosphäre einfach genießen.

Wenn man nach nur 23 Sekunden unglücklich das 0:1 kassiert und trotzdem im Spiel bleibt, dann hat unser Team dazu allen Grund“, meint Co-Trainer Dietmar Habnitt, der zusammen mit Spielertrainer John Noob viel Lob fürs Coaching erhielt: Wechselnde Blöcke, um Selbs Torfabrik nicht in Schwung kommen zu lassen, und die Auszeit knapp elf Minuten vor Schluss zum richtigen Zeitpunkt: „Unsere Spieler waren stehend k. o. Bei dem Angriffsdruck der Selber war zu befürchten, dass wir uns in den nächsten Sekunden das 3:3 einfangen“, begründete Habnitt die Maßnahme des Trainerduos. „Wir kennen uns schon lange und funken auf der gleichen Wellenlänge.“

Spielabbruch drohte Als Dennis Martindale nach starker Vorarbeit vom überragenden Andreas Geigenmüller 331 Sekunden vor Schluss die 4:3-Führung erzielte, unbesonnene EHC-Fans im Überschwang Gegenstände auf die

Nach Wochen voller Turbulenzen hofft der angeschlagene Fußball-Rekordmeister FC Bayern München im heutigen Spiel gegen den gestern abgelösten Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen auf den Befreiungsschlag. Bei sechs Punkten Rückstand und nur Platz acht in der Tabelle ist für München ein Sieg Pflicht. Stürmer Miroslav Klose konnte nach seiner Schweinegrippe-Quarantäne rechtzeitig vor dem wichtigen Heimauftritt ins Mannschaftstraining zurückkehren. Er forderte drei Punkte gegen den Spitzenreiter. „Es ist enorm wichtig. Da brauchen wir keinen Hehl daraus zu machen.“ In den vergangenen 20 Jahren konnte Bayer nicht mehr bei Bayern gewinnen, doch angesichts seiner Position reist der Erste nach zwölf Runden mit breiter Brust an die Isar. „Jede Serie geht mal zu Ende“, sagt Bayer-Abwehrchef Sami Hyypiä. Selbstbewusst blickt auch Nationalstürmer Stefan Kießling dem Schlagerspiel entgegen: „Wir fahren dahin, um drei Punkte mitzunehmen. Wir haben schon gezeigt, dass wir richtig gut Fußball spielen und auch große Gegner schlagen können.“ M

Eisfläche warfen und dabei sogar einen Spielabbruch riskierten, schickten die mit viel Fingerspitzengefühl leitenden Schiedsrichter beide Teams in die Kabinen und ließen das Eis neu bereiten. „Obwohl ich die Aktion der Fans nicht gutheißen kann, aber für meine Spieler kam die Unterbrechung von zehn Minuten gerade recht“, stellte Habnitt fest. „Wir brauchen jetzt kein Tor mehr zu schießen, wir verteidigen jetzt mit fünf Mann.“ Mit dieser Order haben Noob und Habnitt ihr Team zur Schlussphase auf das Eis geschickt. Habnitt: „Zum Glück blieben wir in den letzten Sekunden ohne Gegentor.“ Während Selbs Spielertrainer Cory Holden den kämpferischen Einsatz des EHC-Teams anerkannte und von einem „bitteren Ende“ für seine Mannschaft sprach, blickt Habnitt schon auf das heutige Auswärtsspiel beim Tabellenfünften EHC Waldkraiburg: „Florian Müller und Stephan Schmidt werden wohl Bei Bundestrainer Joachim verletzungsbedingt passen müs- Löw durchgestartet: Leversen.“ M Siegfried Zerrenner kusens Stefan Kießling.


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Sonntag, 22. November 2009

BBC Bayreuth erst heute im Einsatz

Verfolger rutschen aus In Ruhe haben die Basketballer des BBC Bayreuth gestern Abend zuschauen können, wie die Konkurrenz in der Liga ProA spielt.

I

n Bayreuth also verfolgten die Spieler und Trainer Andreas Wagner . . . . . . wie Hauptverfolger Karlsruhe in Freiburg im dritten Viertel bereits 54:40 führte, um dann doch noch mit 66:67 zu verlieren, weil Roessler in den Schlusssekunden zwei Freiwürfe vergab . . . wie die Saar-Pfalz Braves (am kommenden Freitag Gastgeber für den BBC) in Osnabrück wie die Bayreuther in die Verlängerung mussten und dann 100:103 unterlagen . . . und wie Cuxhaven daheim gegen Kirchheim mit 25 Punkten von Lee Jeka mit 86:76 siegte. Die Schützlinge von Trainer Andreas Wagner sind erst heute (17 Uhr, Oberfrankenhalle) an der Reihe, wenn es gegen den Klassenneuling, die UBC Hannover Tigers, geht. Der befindet sich seit der Vereinsgründung 2002 auf einem Höhenflug, steigt Jahr für Jahr auf. In der

ProA hat sich die Mannschaft von Trainer Mahmut Ataman nach drei Niederlagen zum Start akklimatisiert, worauf vier Erfolge in den letzten fünf Begegnungen hinweisen. Hannovers Shooting Guard Emmanuel Holloway gilt als einer der besten Spieler im Bundesliga-Unterbau. Der 23 Jahre alte Amerikaner (1,88 m) kam bisher auf knapp 23 Punkte pro Spiel. Zum Vergleich: Die besten BBCer sind aktuell Jaivon Harris und Adam Baumann mit jeweils 14,8 Punkten im Schnitt vor Thomas Jackson (14,1). „Auf keinen Fall dürfen wir die Niedersachsen unterschätzen“, hat Wagner gewarnt. Die Tigers seien „auf jeden Fall in der Lage, jedes Team zu schlagen“. In neuem Outfit werden sich beim fünften Heimspiel der Saison die Cheerleader der Wildcats präsentieren. Die Trikots der jungen Damen seien „BBC-konform und sexy“, war aus dem Verein zu hören. M

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Übrigens: Heute können Sie ab ca. 22 Uhr einen Bericht über das Spiel bei bayreuth.tv sehen. Klicken Sie einfach rein auf www.nordbayerischerkurier.de

M BUNDESLIGA

M PRO A

Gießen 46ers - Artland Dragons 85:76 WT Tübingen - Paderborn Baskets 93:81 SSV Ulm - NYP Braunschweig 75:72 Bonn - EnBW Ludwigsburg 74:59 Mitteldeut. BC - MEG Göttingen 71:95 Skyliners Frankfurt - Alba Berlin 53:59 Phoenix Hagen - Düsseldorf 85:77 1. ( 6.) Alba Berlin 10 739: 616 18 2. ( 1.) Artland D. 11 909: 857 18 3. ( 2.) Frankfurt 11 850: 779 17 4. ( 3.) Ludwigsburg 10 762: 718 17 5. ( 4.) Bonn 11 831: 803 17 6. (12.) Bask. Bamberg 11 820: 815 16 7. (10.) SSV Ulm 12 924:1018 16 8. ( 7.) Bremerhaven 10 835: 799 15 9. ( 8.) Mitteldeut. BC 9 785: 764 15 10. ( 5.) TBB Trier 9 718: 726 15 11. (11.) Oldenburg 8 585: 528 14 12. ( 9.) Braunschweig 8 624: 591 14 13. (13.) Göttingen 8 694: 613 13 14. (14.) Düsseldorf 10 766: 791 13 15. (15.) WT Tübingen 10 746: 808 13 16. (17.) Phoenix Hagen 10 746: 854 13 17. (16.) Gießen 46ers 10 723: 787 12 18. (18.) Paderborn 10 669: 859 11

Cuxhaven BasCats - Kirchheim 86: 76 TV Langen - Crailsheim Merlins 99: 75 ETB Baskets Essen - Jena 69: 75 USC Freiburg - BG Karlsruhe 67: 66 Bayern München - BV Chemnitz 85: 79 Osnabrück - Saar-Pfalz n.V. 103:100 BBC Bayreuth - Hannover heute, 17 Uhr Heidelberg - Nördlingen heute, 17 Uhr 1. ( 1.) 2. ( 2.) 3. ( 3.) 4. ( 4.) 5. ( 5.) 6. ( 6.) 7. ( 7.) 8. ( 8.) 9. ( 9.) 10. (10.) 11. (11.) 12. (12.) 13. (13.) 14. (14.) 15. (15.) 16. (16.)

BBC Bayreuth BG Karlsruhe Cuxhaven Saar-Pfalz Bra. VfL Kirchheim BV Chemnitz 99 FC Bay. München USC Freiburg Crailsheim UBC Hannover Nördlingen Ball. Osnabrück Science City Jena USC Heidelberg ETB Essen TV Langen

8 9 9 9 9 9 9 9 9 8 8 9 9 8 9 9

702:601 704:673 732:702 765:721 777:724 695:663 690:695 653:677 703:753 719:682 565:574 793:803 693:743 744:794 654:700 671:755

16 16 16 15 14 14 14 13 13 12 12 12 12 11 10 10

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Offener Dreier: So eine Chance lässt sich Bambergs Karsten Tadda nicht entgehen. Foto: Löb

Brose Baskets trumpfen auf

Die Sturmflut in der Halle „Wie eine Sturmflut brach es nun über die Seestädter herein.“ Dieser Satz, zu lesen im Bericht auf court-vision.de, schildert sehr gut, was am Freitagabend in der Bamberger Jako-Arena vor 6800 Zuschauern mit den Eisbären Bremerhaven geschah.

D

ie Brose Baskets waren gerade mit 38:39 in Rückstand geraten, als sie zu einem unwiderstehlichen Spurt ansetzten, der ihnen nach einer Serie von 27:1 Punkten schon lange vor Schluss dieses BasketballBundesligaspiels den Erfolg sicherte, den dritten in Folge. Somit haben die Oberfranken in der Tabelle dank des 74:57 (36:30) Rang sechs erklommen und gehen guten Mutes in zwei Auswärtsspiele: am Dienstag im Eurocup bei BK Ventspils und am 28. November in der Bundesliga in Göttingen. „La Ola“ in eben jener Halle, in der zu Beginn des Monats noch Pfiffe unüberhörbar gewesen waren – sichtbares Zeichen dafür, dass sich

die Bamberger nicht nur gefangen haben, sondern auf dem Weg zu einer konstanten Form sind. Trainer Chris Fleming macht dafür die endlich vorhandene „hohe Intensität in der Verteidigung“ verantwortlich. Er kann den Aufschwung aber auch an einer Person festmachen: Karsten Tadda (21) ist der Mann dieser Tage im Brose-Team. Er bekommt viel Einsatzzeit, punktet immer besser und bringt vor allem in der Abwehr Leistungen, die selbst seinen Coach begeistern. „Bremerhavens Louis Campbell ist einer der besten Athleten der Liga und ein erfahrener Spieler. Es war überwiegend Karstens Aufgabe, ihn zu stoppen – und so eine Defensivleistung von einem Spieler wie heute habe ich selten gesehen. Es war eine überragende Verteidigungsleistung, und das hat unsere Mannschaft angespornt“, lobte Fleming in höchsten Tönen. Drei Balleroberungen, zwei Assists, dazu eine 60-prozentige Erfolgsquote bei den eigenen Würfen (2/3 Dreier) – der Guard trumpfte in seinem 41. Bundesliga-Einsatz groß auf. M


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SPORT

Sonntag, 22. November 2009

21:24 im Spitzenspiel

M HERREN BAYERNLIGA

Erste Niederlage für HaSpo-Damen

Großwallstadt - Fürstenfeldbr. 22:27 TSV Simbach - TB Roding 26:33 HaSpo Bayreuth - SV 08 Auerbach 33:27 TSV Lohr - SSG Metten 36:28 Waldbüttelbrunn - TSV Rödelsee 28:24 Freising - Ottobeuren heute, 16 Uhr Haunstett. - Winkelhaid heute, 16.30 Uhr 1. ( 1.) Fürstenfeldbr. 9 267:209 18: 0 2. ( 2.) TSV Lohr 9 287:235 16: 2 3. ( 3.) HaSpo Bth. 8 267:234 14: 2 4. ( 4.) Großwallstadt 9 253:261 10: 8 5. ( 5.) Auerbach 10 286:284 10:10 6. ( 9.) TB Roding 8 226:224 9: 7 7. ( 6.) Haunstetten 8 227:230 8: 8 8. ( 7.) Ottobeuren 8 214:217 8: 8 9. ( 8.) Winkelhaid 8 189:214 8: 8 10. (10.) Rothenburg 9 260:248 7:11 11. (13.) Waldbüttelbr. 7 191:200 6: 8 12. (11.) Rödelsee 10 280:294 6:14 13. (12.) TSV Simbach 10 273:298 5:15 14. (14.) SC Freising 8 219:244 3:13 15. (15.) SSG Metten 9 221:268 2:16

Nach sechs Siegen gab es in der Handball-Bayernliga der Damen die erste Niederlage für HaSpo Bayreuth. Der Tabellenführer verlor gestern Abend das Spitzenspiel gegen den Titelanwärter HC Erlangen mit 21:24 (12:12). Fast die gesamte Torausbeute konzentrierte sich dabei auf Nina Oertel (8/3), Kim Koppold Begeistert: HaSpo-Trainer Bernhard Müller. (7/1) und Christiane Antos (4). M

HaSpo Bayreuth – SV 08 Auerbach 33:27 (12:15)

Späte Wende Den erhofften Saisonhöhepunkt in der Handball-Bayernliga der Herren bot das Derby der Nachbarn HaSpo Bayreuth und SV 08 Auerbach, die sich zum ersten Mal überhaupt in einem Punktspiel gegenüberstanden.

M Eisschnelllauf

Auf dem Podium Die Plätze zwei und drei belegten Stephanie Beckert und Daniela Anschütz-Thoms beim Weltcup der Eisschnellläuferinnen in Hamar. Das brachte ihnen die Startberechtigung für das olympische 5000-MeterRennen. Die 21-jährige Beckert lief 6:52,79 Minuten, ihre Erfurter Vereinskollegin 6:59,62. Die tschechische Weltmeisterin Martina Sablikova war in 6:50,07 (Bahnrekord) nicht zu schlagen. M Skilanglauf

Unter „ferner liefen“ Beim Skilanglauf-Weltcup-Auftakt in Beitostölen kam kein deutscher Starter unter die besten 20. Tim Tscharnke aus Biberau belegte im 15-km-Rennen Rang 21, Katrin Zeller aus Oberstdorf war über 10 km als 26. Schnellste des DSV-Teams. Siege feierten die Norweger durch Ronny Andre Hafsaas (erst zum zweiten Mal im Weltcup) und Marit Björgen.

I

m proppenvollen Schulzentrum Ost sahen gestern Abend 750 Zuschauer eine umkämpfte und spannende Partie, in der die Gastgeber am Ende mit 33:27 (12:15) ihren Platz in der Spitzengruppe festigten. Dabei täuscht der relativ klare Endstand darüber hinweg, dass die Entscheidung erst in der Schlussphase fiel. 45 Minuten lang hatten sogar die Auerbacher geführt. Nachdem der mit großen Zuschauerkulissen besser vertraute Aufsteiger die anfängliche Unsicherheit der Gastgeber zu einem 5:1-Start genutzt hatte, behielt er mit einer einzigen Ausnahme (9:9/22.) bis weit in die zweite Halbzeit hinein die Nase vorn. Erst beim 22:21 (47.) ging HaSpo zum ersten Mal überhaupt in Führung, aber dann gelang den Bayreuthern gleich ein mitreißender Zwischenspurt zum vorentscheidenden 30:23 (56.). Dabei setzte sich das Tempospiel der Gastgeber durch, dem die zunehmende Fehlerquote im Auerbacher Angriff entgegenkam.

NACHRICHTEN

M Rodeln

Vorgeprescht

Das Bayreuther Konterspiel gab am Ende den Ausschlag. Auf diese Weise erzielte auch Björn Kreyßig (links) die meisten seiner acht Tore. Fotos: Kolb Überraschender Matchwinner für HaSpo wurde der erst 18 Jahre alte Torwart Hannes Lehnard, der den zweitligaerfahrenen Tobias Niessner früh abgelöst hatte und sich über eine solide bis zu einer ausgesprochen starken Leistung steigerte. Stärkster Feldspieler auf dem Platz war Michael Neumaier

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(10/2) im HaSpo-Rückraum. Ferner taten sich Björn Kreyßig (8) und Julian Ruckdäschel (5) als Torschützen hervor. Die meisten Treffer für Auerbach erzielten Maximilian Hofmann (8/3) und Thomas Reger (5). Der langjährige HaSpo-Kapitän Thomas Bader erzielte drei Tore für die Oberpfälzer. M es

!

Übrigens: Heute können Sie den Film auch bei bayreuth.tv sehen. Klicken Sie einfach rein auf www.nordbayerischerkurier.de

Weltcup-Doppelerfolg für die deutschen Rennrodler in Calgary: Die Olympiasieger Patric Leitner und Alexander Resch fuhren mit einem fulminanten zweiten Durchgang vom sechsten Platz nach vorn und fingen auch die führenden André Florschütz/Torsten Wustlich noch ab – 33. Weltcup-Sieg. M Bob

Zu langsam Auf Rang fünf waren beim Zweierbob-Weltcup in Lake Placid Thomas Florschütz/Marc Kühne die besten Deutschen. 0,73 Sekunden schneller: Sieger John Napier (USA).


SPORT

Sonntag, 22. November 2009

Seite 18

Ein starker Bodybuilder: Markus Kittner

Muskelspiele Den bislang größten Erfolg seiner Laufbahn konnte Markus Kittner jetzt im Palace Zofin in Prag feiern.

N

ach dem Gewinn der deutschen Fitness-Meisterschaft im Frühjahr, dem Doppelerfolg bei den Europameisterschaften in Litauen sowie dem Gewinn der Fitness-Amateur-WM in Graz konnte sich der Bayreuther bei den WFF Professional World Championships, der weltweit einzigen Männer-Fitness-Profi-Veranstaltung, über den zweiten Platz sowie ein Preisgeld im hohen vierstelligen Bereich freuen. Den Sieg holte sich der Lette Viktor Scharko, Platz drei ging an Fedir Kaschalov aus der Ukraine. Der in Goldkronach beheimatete Diplom-Fitnesslehrer und Studioleiter reiht somit Erfolg an Erfolg. Einst

ein erfolgreicher Ringer („Meine sportliche Karriere begann im Alter von sieben Jahren“), ist der 36-Jährige seit mehr als fünf Jahren im Bodybuilding-Bereich an der Spitze zu finden. Ständige Verletzungen hatten ihn von der Ringermatte weggebracht, „um mich weiterhin fit zu halten, beschloss ich, gelegentlich ein paar Gewichte im Fitness-Center zu stemmen“, beschreibt er auf seiner Homepage (www.misterworld-fitness.de) den Start zu seiner zweiten sportlichen Karriere. Den ersten nationalen Titel heimste Markus Kittner 2004 ein, mittlerweile kann er auf sieben Triumphe bei Welt- und Europameisterschaften verweisen. Und die Serie hält an: Nach dem zweiten Rang unter den Profis wurde der Bayreuther „Mister Universum“ der WFF International in der Aerobic-Fitness-Klasse. M Trophäensammler: Kittner eilt von Erfolg zu Erfolg.

NBA: Nowitzki-Team verkraftet Ausfälle

Schwimmen

Dallas gewinnt fast alles

Bundestrainer: Kein Rekord-Aus

D

irk Nowitzki und die Dallas Mavericks schwimmen weiter auf der Erfolgswelle. Mit dem 104:102-Zittersieg gegen die Sacramento Kings feierte das Team in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga (NBA)

auch ohne die verletzten oder erkrankten Stars Marion, Howard und Dampier den fünften Erfolg nacheinander. Deutschlands Basketball-Superstar kam vor 19.871 Zuschauern im heimischen American Airlines Cen-

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ter auf 20 Punkte. Bei den Gästen war der erst 20 Jahre alte „Rookie“ Tyreke Evans mit 29 Zählern der Star des Abends.

Schon zehn Siege Mit der glänzenden Bilanz von zehn Siegen und drei Niederlagen übernahmen die „Mavs“ die Spitze in der Western Conference vor Phoenix (10:3). Nur die Atlanta Hawks haben eine bessere Zwischenbilanz aufzuweisen (11:2). Nowitzki blieb unter seiner bisherigen Saison-Quote von 27 Punkten, ergänzte sich aber gut mit Jason Terry (20) und vor allem mit Spielmacher Jason Kidd (15 Punkte/11 Assists). M

Die Schwimmrekorde sind für Bundestrainer Dirk Lange auch nach dem Verbot der Hightech-Anzüge nicht unerreichbar. „Auch diese Rekorde werden gebrochen, und zwar schneller, als viele denken. Die Athleten schwimmen ja künftig nicht mehr in einer stinknormalen Badehose. So groß wird der Unterschied zu den jetzigen Anzügen nicht sein“, sagte Lange dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Der Internationale Schwimmverband lässt von 2010 an nur Badeanzüge aus textilen Materialien zu. Seit Anfang 2008 hatten Anzüge aus neuen Stoffen eine Rekordflut ausgelöst. In diesem Jahr hat es bislang 116 Weltrekorde gegeben. Doppel-Weltmeister Paul Biedermann hatte nach seinem Weltrekord über 200 Meter Freistil in Berlin erklärt, an diese Bestmarke nicht mehr heranschwimmen zu können. M


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WIR VON HIER

Sonntag, 22. November 2009

Blau-weiß: Wolken sind entscheidend für das Klima auf der Erde. Foto: dpa

M Info Videos über das Forschungsgebiet des Bergregenwalds in Ecuador, wo Nauß und 26 weitere Teams in einer Forschergruppe arbeiten, sind im Internet zu finden unter: www.dfg–science-tv. de/de/projekte/bedroh ter-bergwald

Forschung in Bayreuth (7)

Zeichen am Himmel

F

ür Professor Thomas Nauß bedeutet ein Blick in den bayerischen Himmel mehr als blau-weiße Idylle. Der 35-Jährige hat im August die Professur für Klimatologie an der Uni Bayreuth übernommen. Sein Spezialgebiet ist die sogenannte Fernerkundung. Und hier spielen Wolken eine zentrale Rolle bei der Beschreibung von klimatischen Veränderungen und der Arbeit an Modellen, wie sich das Erdklima in den kommenden Jahrzehnten entwickeln wird. Seine Erkenntnisse gewinnt Nauß nicht mit dem bloßen Auge. Ihn interessiert auch nicht nur der Himmel über Franken. Die Daten, die mit leistungsstarken Computern und einer entsprechenden Software ausgewertet werden, schickt ein Satellit aus dem Weltall, der über dem Äquator steht. „Wir empfangen den Datenstrom ähnlich wie ein Fernsehsignal“, erklärt Nauß. Das Ergebnis ist ein Satellitenbild, auf dem unterschiedliche Details zu erkennen sind. Der Bayreuther Klimatologe, der

vor seinem Wechsel nach Bayreuth akademischer Rat an der Uni Marburg war, erklärt: „Wolkeneigenschaften spielen bei klimatischen Beobachtungen eine große Rolle.“ Für ihn interessante Parameter sind der Niederschlag, die Wolkendicke und die Tropfengröße in der Wolke. Sie sind mit maßgeblich dafür, ob sich die Erde erwärmt oder abkühlt, denn ihre Ausprägung entscheidet, ob die Strahlung der Sonne zurück in den Weltraum reflektiert wird, ob die Strahlung an Wolken absorbiert, sprich aufgenommen wird, oder ob sie die Erdoberfläche erreicht und ob sich die Wärmeenergie im System zwischen Erde und Atmosphäre erhöht. In letzterem Fall spricht Nauß von Netto-Erwärmung.

Wie ein Puzzle Bei der Vielzahl an Einflüssen auf das Klima konzentriert sich Nauß auf die Atmosphäre. Seine lokal gewonnenen Forschungsergebnisse versucht er wie eines von mehreren

Wolkengucker: Seit August beobachtet der Klimatologe Professor Thomas Nauß den Himmel auf Satellitenbildern. Foto: Ritter Puzzleteilen zum einen mit den Erkenntnissen von Experten aus anderen Fachbereichen, etwa Botanikern, Biologen, Agrarökonomen, zu verbinden. Zum anderen fließt sein Wissen in Vorhersagemodelle, die Aussagen über das regionale Klima im Jahr 2050 treffen sollen. Als konkreten Nutzen seiner Arbeit sucht Nauß auf regionaler Ebene das Gespräch mit Entscheidungsträgern und informiert die

Bevölkerung. Dabei kann er „jedem Einzelnen ans Herz legen, Emissionen zu vermeiden“. Denn auch wenn es immer noch Stimmen gibt, die den Beweis, dass die Menschen für den Klimawandel verantwortlich sind, als nicht geführt betrachten, sagt Nauß: „Wir haben keine zweite Erde, auf der wir simulieren können, wie das System ohne Menschen funktionieren würde.“ M Christian Martens




KULTUR

Sonntag, 22. November 2009

Seite 22

Man sieht nur mit dem Herzen gut ... NIX WIE HIN

Christina Knorz, Kulturredakteurin

S

U

m was es im „Kleinen Prinz“ außer Postkartensprüchen eigentlich noch geht, kann man sich am Montag in der Stadthalle ansehen und anhören – auf Französisch. „Le Petit Prince“ als Gastspiel ab 19 Uhr. M

iebentöter: So nennt sich das rotzfreche kleine Schneiderlein. Und das nur, weil es sieben Fliegen erschlagen hat. Mit Witz und Charme rettet der Schneider das Königreich und darf am Schluss die lispelnde Prinzessin heiraten. Aber will er das überhaupt? Das Theater Hof spielt von Mittwoch bis Freitag jeweils um 8.30 und 10.45 Uhr in der Stadthalle. Karten unter 09 21/6 90 01. M

I

n der Provinz schreibt der Fußball die schönsten Geschichten: Christoph Ruf hat die besten davon in seinem Buch „Ist doch ein geiler Verein“ zusammengetragen. Es geht um reiche und verarmte Mäzene, um kleine Vereinsfamilien und große Vergangenheiten, vor allem aber um quicklebendige Fanszenen, die auch dann aktiv bleiben, wenn ihr Verein mal wieder abgestiegen ist. Am Donnerstag liest der Autor um 20 Uhr im Zentrum. M

Aktuelle Veranstaltungstipps unter www.nordbayerischer-kurier.de.


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Sonntag, 22. November 2009

TERMINE HEUTE

Stadt

Region

M Kino

M Märkte/Flohmärkte

„G-Force – Agenten mit Biss – 2D“ (11.30 Uhr, FSK 6). „Kuddelmuddel bei Pettersson & Findus“ (11.30 Uhr, FSK 0). „Lauras Stern und der geheimnisvolle Drache Nian“ (11.30, 13.30 Uhr, FSK 0). „Niko, ein Rentier hebt ab“ (11.30, 13.45, 16 Uhr, FSK 0). „Oben – 2D“ (11.30, 13.45 Uhr, FSK 0). „Double-Feature: Twilight – New Moon“ (12 Uhr, FSK 12). „Wickie und die starken Männer“ (13.30, 15.45, 17.45 Uhr, FSK 0). „2012“ (14, 15.45, 19, 19.30 Uhr, FSK 12). „Die Päpstin“ (15.45, 19.15 Uhr, FSK 12).

„4-Teens-Preview: Arthur und die Minimoys – Die Rückkehr des bösen M“ (17 Uhr, FSK 6). „Delikatessen: Salami Aleikum“ (17, 20 Uhr, FSK 0). „Die weite Welt im Kino: Seychellen“ (17 Uhr, FSK 0). „G-Force – Agenten mit Biss – 3D“ (17.15 Uhr, FSK 6). „Paranormal Activity“ (17.15, 21 Uhr, FSK 16, Bundesstart). „Liebe Mauer“ (18, 20.15 Uhr, FSK 6, Bundesstart). „Disney's – Eine Weihnachtsgeschichte – 3D“ (19 Uhr, FSK 12). „Gesetz der Rache“ (20 Uhr, FSK 16, Bundesstart). „All inclusive“ (20.15 Uhr, FSK 6).

Fichtelberg: Schule, 13 bis 15 Uhr, Ski-, Kommunion- und Wintersportartikelbasar. Hohenmirsberg: Pfarrzentrum, 14 Uhr, Weihnachtsbasar mit Kinderflohmarkt. Immenreuth: Pfarrheim, 8 bis 16 Uhr, Weihnachtsmarkt der KAB. Marktredwitz: Innenstadt, 8 bis 18 Uhr, Andreas-Jahrmarkt. Neusteinreuth: Treff Sonnenblu-

me, 11 bis 17 Uhr, Kunsthandwerkermarkt. Pegnitz: Autohaus Hörl, 10 bis 18 Uhr, Weihnachtsmarkt. Plankenfels: Gemeinschaftsraum der katholischen Kirche, Hauptstraße 30, 14.30 bis 19.30 Uhr, Adventsmarkt. Speichersdorf: Dreifachsporthalle, 11 bis 17 Uhr, Weihnachtsmarkt und Skibasar.

M Museen/Führungen M Theater/Kabarett Forchheim: Pfalzmuseum, Kapel- Bamberg: Oberlandesgericht, Willenstraße 16, 14.30 Uhr, Führung helmsplatz 1, „Ohne Motiv“, 20 Uhr, Kriminalspiel von Rainer Lezum Kennenlernen des Museums. wandowski. Coburg: Landestheater, „König M Ausstellungen Drosselbart“, Großes Haus, 11 und Eckersdorf: Hotel Fantaisie, 10 bis 14.30 Uhr Vorstellung; 20 Uhr, „Ich 17 Uhr, Adventsausstellung mit glaub’, ’ne Dame werd’ ich nie“, Aquarellen und Acrylbildern auf Reithalle, Hildegard-Knef-Abend. Leinwand von Ilona Schuster, Anita Erlangen: Markgrafen-Theater, Friedrich, Ingrid Mack, Uta Baier, Theaterplatz 2, „Der LebkuchenMargit Wotke, Rita Bender, Edith mann“, 15 Uhr, Premiere, WeihHofmann und Brigitte Rösler. nachtsmärchen.

M Ballett Coburg: Landestheater, „Das Tagebuch der Anne Frank“, 19.30 Uhr, Großes Haus.

▲ M Sport/Freizeit Szene aus „2012“, dem neuen Film von Roland EmmeOberfrankenhalle: Am Sportpark, M Livemusik rich, der auch in Bayreuth 17 Uhr, Basketball (Pro A), BBC Bamberg: Neues Palais, Luitpoldangelaufen ist. Foto: dpa Bayreuth – UBC Hannover Tigers. straße 40 A, 20 Uhr, Bamberger GiEisstadion: 14 bis 16 und 16.30 tarrentage mit Hammrich & HammM Bäder bis 18.30 Uhr, öffentlicher Lauf. rich. SVB-Hallenbad: Am Sportpark 5, M Familie/Kinder 9 bis 17 Uhr Schwimmhalle. M Familie/Kinder Lohengrin-Therme: Kurpromena- Spitalkirche: Maxstraße 11, 11 Uhr, Gottesdienst für „kleine Rade 5, 9 bis 22 Uhr Thermenwelt. Kulmbach: Das Baumann, ZiegelStadtbad: Kolpingstraße 7, 10 bis cker“ (für Kinder bis sechs Jahren), hüttener Straße 40, „An der Arche 18.30 Uhr Schwimmhalle. mit dem Thema „Eine stürmische um Acht“, 16 Uhr, TheaterauffühBootsfahrt“. rung für Kinder ab acht Jahren, LaiM Ausstellungen enspielgruppe Der Schauhaufen. M Märkte/Flohmärkte Ausverkauft. SPD-Büro: Friedrich-Puchta-Straße 22, 11 Uhr: „Wo war ich schon ein- Das Zentrum: Äußere Badstraße mal ...“, Bilder von Peter J. Osswald 7a, 13 bis 15 Uhr, Flohmarkt für M Sport/Freizeit Kunstmuseum / Altes Rathaus: Wintersport- und Outdoorartikel. 11 Uhr, Finissage der Ausstellung Gemeindezentrum St. Benedikt Pegnitz: Eisstadion, 14 bis 16 Uhr „Diet Sayler – Malerei lügt nicht“ mit Grunau: Odenwaldstraße 10, 11 öffentlicher Lauf. Diet Sayler und Lida von Mengden.. bis 13 und 14 bis 17 Uhr, Advents- Pottenstein: Teufelshöhle, 10 bis 15 Uhr geöffnet. 14 Uhr Führung für Senioren. basar für Aidswaisen in Malavi.

Das Germanische Nationalmuseum Nürnberg zeigt bis 11. April 2010 in der Sonderausstellung „Plakativ!“ 350 Werbeplakate von 1885 bis 1965 in einem imaginären Warenhaus. Foto: dpa


GESUNDHEIT

Sonntag, 22. November 2009

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Der Cholesterinwert

Frisches Gemüse, gesundes Blut Sauna

Nur geruhsam Schnell mal in die Sauna, um gesundheitlich vorzusorgen oder dem Alltagsstress zu entfliehen, das lässt sich nicht vereinbaren: Für einen erholsamen Saunabesuch sollten zwei Stunden eingeplant werden, mahnen Mediziner. So viel Zeit sei für drei Gänge und Ruhephasen mindestens nötig. Wichtig sei außerdem, dass die letzte Mahlzeit vor dem Saunieren mindestens zwei Stunden zurückliegt. Sonst wird der Kreislauf zusätzlich belastet, was schlimmstenfalls zum Kollaps führt. Und da der Körper nach drei Saunagängen durch Schwitzen etwa einen Liter Wasser verliert, sollte man das Trinken zwischendurch nicht vergessen. Am besten eignen sich Mineralwasser, Tee oder Saftschorlen. M

Regen und Schmuddelwetter, niedrige Temperaturen und frühe Dunkelheit – da geht es auch öfter mal deftiger zu auf dem Mittagstisch. Doch wer nicht aufpasst, sieht schnell seinen Cholesterinwert Triumphe feiern.

D

urch gesunde Ernährung lässt sich oft ein hoher Cholesteringehalt im Blut normalisieren, so Ernährungsberater. Auf dem Speiseplan sollten viel frisches Gemüse der Saison, Obst und ballaststoffreiche Nahrung wie Vollkornprodukte stehen, rät Professor Richard Raedsch vom Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) in Wiesbaden. Reduziert werden müsse zugleich die Aufnahme von Zucker und einfachen Kohlenhydraten, wie sie in vielen vermeintlich gesunden Fertigprodukten oder stark ge-

süßten Joghurts enthalten sind, sowie der Anteil tierischer Fette. Allerdings hat der Cholesteringehalt der Nahrung weniger Einfluss auf den Cholesterinspiegel im Blut, als früher vermutet wurde. Der wesentlich größere Anteil des Cholesterins wird im Körper selbst produziert, erklärt Raedsch. Neben einem gesunden Essverhalten gehören auch Abnehmen und ausreichend Bewegung zum Kampf gegen die

erhöhten Blutfettwerte. Meist lässt sich daher schon wenige Wochen nach einer Änderung der Lebensweise ein niedrigerer Cholesterinspiegel feststellen. So kann in vielen Fällen die Einnahme von Cholesterin-senkenden Medikamenten vermieden werden – in Rücksprache mit dem Hausarzt, versteht sich. M Weiter Infos zum Thema Cholesterin gibt es im Internet unter: www.internisten-im-netz.de.

Telefone für Senioren Alleskönnende, kleinteilige Telefongeräte sind Senioren und Behinderten oft ein Gräuel – und deren komplizierte Handhabung in Notfällen nicht selten lebensbedrohend. Hersteller von Mobiltelefonen haben sich auf die speziellen Anforderungen dieser Kundengruppe eingestellt und bieten mittlerweile entsprechende intelligente Einfachgeräte an.

S

kandinavische Unternehmen sind bekannt für technische Innovation, die den Sozial-

bereich betreffen, insbesondere wenn es um Kinder, Senioren oder Behinderte geht. In diesen Ländern werden spezielle technische Entwicklungen für bestimmte soziale Zielgruppen sogar durch den Staat beziehungsweise die Gesundheitsvorsorge gefördert. Seit über 30 Jahren verbessert das schwedische Unternehmen Doro mit besonderen Telekommunikationslösungen die Lebensqualität von Menschen, die einfach kommunizieren möchten, Senioren oder Personen mit Handicap. Das Unternehmen entwickelt beispielsweise Produkte, die nicht nur äußerlich auf Senioren abgestimmt sind (Übersichtlichkeit, große Tasten), sondern sich in ihrer Funktionalität

gezielt am konkreten Bedarf des Kunden orientieren. Benötigt ein Mensch im fortgeschrittenen Alter wirklich ein Telefonbuch mit Platz für bis zu 200 Nummern? Sind MMS-Funktionen oder farbige Bildschirmhintergründe notwendige Optionen? Oder erwartet er ein Telefon, das sich so einfach wie möglich bedienen lässt und bewusst auf überflüssige Technik verzichtet? Wichtiger sind für ältere Menschen ganz offensichtlich, dass die digitale Signalverarbeitung problemlos mit Hörgeräten zurechtkommt. Oder dass speziell für Menschen mit Demenzerkrankung auf dem Handy Kurzwahltasten mit Fotorahmen verfügbar sind, weil sich Gesichter einfacher merken lassen als Namen.

Es ist der Respekt vor dem Alter, der den Erfolg dieser Geräte ausmacht, heißt es in einer Pressmitteilung des Unternehmens. Vielleicht ist es aber auch die Gewissheit, dass fast jeder irgendwann auf Technik angewiesen ist, die ihn dabei unterstützt, mit seinen Handicaps besser umgehen zu können. Auf jeden Fall ist das Ziel bemerkenswert, auf diese Weise Senioren und Menschen mit einer Behinderung wieder ein Stück Lebensqualität zurückzugeben. M


Seite 25

Sonntag, 22. November 2009

GESUNDHEIT

Wenn ein Laster zur Plage wird, und einhergeht mit erheblichen Gesundheitsrisiken, tut Änderung dringend not. Genau dies gelingt lange nicht jedem. Gleichwohl gibt es offensichtlich Wege und Möglichkeiten, um beispielsweise der Tabaksucht dauerhaft zu entfliehen.

G

erhard Lehretz wollte nicht mehr: Drei Schachteln Zigaretten habe er am Tag geraucht. Auch nachts, wenn er wach wurde, musste er zum Glimmstängel greifen, gesteht der Bayreuther in einem Gespräch mit dem „Sonntag in Franken“. Pfeifende Lunge, Treppensteigen fällt ihm schwer. Vor Jahren hatte er bereits über eine medikamentöse Behandlung versucht mit dem Rauchen aufzuhören. Nach sechs Monaten brach er den Versuch ab. Neuanfang am 3. Februar 2009. Lehretz hatte von Entwöhnungserfolgen bei einem Heilpraktiker gehört. Gleichwohl bleibt er sehr skeptisch. „Meine Tochter und ich fuhren nach Untersteinach, um Nichtraucher zu werden. Auch das erste Gespräch mit Reiner Ossmann konnte meine Zweifel nicht Weg vom Tabak ausräumen.“ Dennoch entschied sich der Starkraucher für die Injektotherapie, eine spezielle Injektion von naturheilkundlichen Wirkstoffen. Ossman ist von Hause aus klassisch ausgebildeter Physiotherapeut und hat sich über Jahre zum Heilpraktiker ausbilden lassen. Er führt seit über 16 Jahren Raucherentwöhnungen durch und kennt deswegen die Lei- rascht, den Drang und die Vorsteldensgeschichten von Menschen lung, jetzt rauchen zu müssen, ofwie Gerhard Lehretz und deren fensichtlich verloren zu haben.“ Skepsis gegenüber alternativmedi- Gleichwohl traute er „dem Frieden zinischen Methoden. Einsicht, Wille nicht so ganz“. „Erst nach vier Taund Therapie, in die die persönliche gen hatte ich das Bedürfnis, zu erfahren, wo meine Umwelt des RatDie Lunge pfeift Frau die restlichen suchenden einbenicht mehr, TrepZigaretten verzogen wird, sind pensteigen fällt steckt hatten. Dadie Bausteine eileichter.“ von habe ich fünf ner erfolgreichen Stück in eine CDEntwöhnungsstrategie, erklärt er. „Was einhergeht Hülle gesteckt, und da liegen sie mit der Veränderung von liebge- noch heute. Nach der zweiten Bewonnenen Lebensgewohnheiten“, handlung war mein Rauch-Verlanbekräftigt Gerhard Lehretz. „Nach gen völlig verschwunden.“ Lehretz gibt unumwunden zu: der ersten Behandlung mit der Injektotherapie war ich sehr über- „Es gibt Tage und Augenblicke, wo

Rauch-

Die Nikotinsucht gehört zu den meistverbreiteten Suchtarten. Das hohe Suchtpotenzial ist bekannt, wird jedoch oft unterschätzt. Der Tabakkonsum konzentriert sich zu 90 Prozent auf das Rauchen von Zigaretten. Da die Beschaffung von Zigaretten relativ leicht ist, beginnt der Konsum oft schon in jungen Jahren. Anzeichen einer Nikotinsucht werden schleichend wahrgenommen, da sich die Sucht erst allmählich aufbaut. Zu den Symptomen – gleich den Entzugserscheinungen – gehören Nervosität, Unkonzentriertheit sowie nervöse Bewegungen der Hände: Der Körper verlangt relativ schnell nach der letzten Zigarette wieder nach neuer Nikotinzufuhr. Ebenso beschäftigt sich der Betroffene oft damit, wann er die nächste Zigarette rauchen wird. Konzentration und Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz lassen nach. Weitere Infos: www.suchtmittel.de

zeichen ich das Gefühl habe, jetzt könnte mir eine Zigarette schmecken. Das sind Momente, die durch eine Ablenkung verschwinden. Ich glaube, nun bin ich selbst an der Reihe, AUSGEZEICHNETE NACHHILFE! Vorbereitung für den Übertritt auf die weiterführende Schule Intensive Förderung in allen gängigen Hauptfächern

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Stärke zu zeigen und mit Stolz eine rauchfreie Zukunft zu leben.“ Seine ganz persönliche Verweigerungsstrategie hat den Bayreuther stark gemacht. Aus dem persönlichen Umfeld kennt Lehretz Frauen und Männer, die genau dies nicht geschafft haben und wieder zum Nikotinkonsum zurückfielen. Seit Februar 2009 lebt er „frei von Qualm“. „Wir haben es geschafft, ohne nennenswerte Entwöhnungsprobleme. Gesundheitlich geht´s aufwärts, die Lunge pfeift nicht mehr und das Treppensteigen fällt leichter, ist lange nicht mehr so schwer wie früher. Ich fühle mich richtig gut.“ M Harald Ritter


LEBEN

Sonntag, 22. November 2009

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Eine Ingenieurin wird Ernährungsberaterin

Schäufele sind besser als Chips Das Thema gesunde Ernährung ist Susann Schaller nicht in die Wiege gelegt worden. Zunächst arbeitete die Ingenieurin in der Forschung, beschäftigte sich als Technikerin mit Baustoffen.

A

ls ihr Sohn auf die Welt kommt, ist es mit der Forschung vorbei. Es gibt keinen ganztägigen Kindergartenplatz, der es ihr ermöglicht hätte, im angestammten Beruf als Vollzeitkraft weiterzuarbeiten. So kommt sie von den Baustoffen zum Fett, genauer gesagt zum Körperfett. In ihrer Wohnung im EmilWarburg-Weg hat sie ihr Büro. Wer zu ihr kommt, kommt auf Empfehlung, Geld für Werbung gibt sie nicht aus. Warum gilt gesunde Ernährung oft als etwas Freudloses? „Das“, so sagt die blonde, hochgewachsene (178 Zentimeter), schlanke (63 Kilogramm) Susann Schaller, „frage ich mich auch. Bei mir ist grundsätzlich alles erlaubt. Genuss und Spaß stehen an oberster Stelle, eine freudlose Ernährung macht keinen Sinn.“ In einer Zeit, in der alle schlank werden wollen, was bedeutet da für eine Ernährungsberaterin Essen? „Es heißt, in der Familie zusammen zu sein, Freunde zu treffen. Kochen für mehrere macht nun einmal mehr Freude, als nur für sich allein, den Herd anzuwerfen.“ Ihre Umwelt beobachtet Schaller genau. Menschen, die ihr in der Stadt oder im Supermarkt begegnen, werden in Gedanken auf ihre

Ernährungsweise überprüft: „Ich schau schon auf der Straße, was mag dieser oder jene essen und mache mir meine Gedanken um die Person. Ich sehe auf die Haut, die Augen, dann schaue ich in den Einkaufswagen. Ernährung und Ernährungsbewusstsein haben auch etwas mit Intelligenz zu tun.“

Ganzheitlich betrachten Wie aber ernährt man sich gesund? „Das ist individuell ganz verschieden. Es bedarf einer kompletten Betrachtung der gesamten Lebensumstände. Was macht der Mensch beruflich, arbeitet er im DreiSchicht-Betrieb, sitzt er oder sie überwiegend am Schreibtisch, wird halbtags gearbeitet. Handelt es sich um einen Mann oder eine Frau, wie alt ist er oder sie und vieles mehr. Entscheidend ist der sogenannte Grundumsatz.“ Wichtigs- Das wichtigste Instrument der Ernährungsberaterin tes Instrument in den Räumen der Susann Schaller: das Körperfett-Messgerät. Fotos: Erbe Ernährungsberaterin Schaller ist ein Körperfettmessgerät. Handlich ist draufpackt, ist es schon ein Pro- Lebensmittel vor, die man mag. Es es, nicht allzu groß, per Ultraschall blem. Grundsätzlich gilt, dass es in geht um die Menge und die Abwird gemessen. Mitteilen muss Franken reichlich heimische Märkte wechslung. Kein Mensch will jeden man seine Körpergröße, sein Ge- gibt, auf denen man gutes Fleisch Tag dasselbe auf dem Tisch hawicht und sein Lebensalter. Dann und Geflügel sowie saisonale Le- ben.“ Gibt es einen Zusammenhang rechnet das Gerät die Menge des bensmittel wie Salate oder Gemüse Körperfetts aus. Schaller selbst kaufen kann. Ein Schäufele ist im- zwischen Ernährung und Eitelkeit? kommt auf 19,3 Prozent Körper- mer besser als Chips oder Fertigge- „Eitelkeit ist nicht die richtige Bezeichnung“, weicht Schaller der richte.“ fett, ein guter Wert. Frage ein wenig aus: „Es geht eher Ein besonderes Problem für um das Thema Körpergefühl, ein Eine Frage der Menge Franken, sich gesund und „ganzbisschen eitel ist wahrscheinlich jeheitlich“ zu ernähren, sieht die in Sachsen Geborene nicht: „Ein Und wie ist es mit dem Thema Al- der. Es macht auch keinen Sinn, Schäufele mit Klößen ist völlig in kohol? „Gegen ein gutes Glas sich das Gesicht mit Schminke zuOrdnung, wenn ich im Anschluss Wein ist nichts einzuwenden, es zukleistern, die Schönheit kommt zwei Stunden spazieren gehe. Aber kann auch ein Bier sein. In einem nun mal zu 70 Prozent von innen Thomas Erbe wenn man noch ein Stück Kuchen guten Ernährungsplan kommen alle heraus.“ M

M Zur Person Ernährungsberaterin Susann Schaller, im sächsischen Dohna nahe Bad Schandau im Jahr 1968 geboren, hat schon einige Stationen hinter sich, bis sie schließlich vor rund zehn Jahren in Bayreuth landet. Die Porzellanstadt Arzberg zieht sie aus Sachsen-Anhalt nach Oberfranken. In Halle hat sie die Realschule besucht. Dort beschließt sie eine Ausbildung zur Laborantin, um dann für drei Jahre auf die Uni nach Magdeburg zu gehen. Ihr Studium schließt sie als Ingenieurin ab.


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LEBEN

Sonntag, 22. November 2009

Nachts in Bayreuth: Teil 1

Späte Schwärmer Irene Spengler ist in der Bar die „Petra“. Und offensichtlich ein Schmetterling, den junge Nachtfalter immer mehr umflattern. In den „Mohrenstuben“ – ehemaliges Weinlokal und vor Jahr und Tag angesagte CocktailBar in Bayreuth – entdecken späte Schwärmer die traditionsreiche Kultur des gepflegten Drinks bei Feiern in persönlicher Atmosphäre. Das wollen sie nicht mehr missen und „kämpfen“ im Salon mit Rettungs-T-Shirts und Partytime für den Erhalt der Bar.

E

in Kleinod der etwas anderen Gastlichkeit ist eine Cocktail-Bar per se. Je mehr Persönlichkeit in das Konzept des Betriebes einfließt, desto nachhaltiger die Wirkung auf die Gäste, zeigt auch die Bayreuther Gastronomie-Geschichte. Eine CocktailBar lebt mehr als eine Kneipe vom da capo, dem Wiederholen eines (hoffentlich positiv empfundenen) Erstbesuchs. Fastfood- und austauschbare Linien-Gastronomie, die aus Großstädten als Weitervermarktungskonzept in die Provinz schwappt, belebt immer die Schickimicki-Szene vor Ort. Das ist gut so. Denn das etablierte Gute braucht die Herausforderung des

Besseren. Sonst kann es sich nicht weiterentwickeln. Und manchmal stellt das vermeintlich Bessere der mitunter vergessenen Konkurrenz ein besonderes Zeugnis aus: „... es ist Wert, hier zu sein.“ So ergeht es in diesen Tagen den „Mohrenstuben“. Ein neu entdecktes Werte-Empfinden, so scheint es, durchleben zurzeit einige Studenten der Bayreuther Uni. In der „Mohren“ haben sie einen Salon entdeckt, ein verlängertes Wohnzimmer, das sie nicht mehr missen möchten. Mit einer Rettungsparty haben sie in der Nacht auf den gestrigen Samstag ein erstes Zeichen gesetzt. Über 50 studentische Gäste feierten bis in den Morgen. Der Nachtbar, die mit ihrem morbiden Charme in dieser Art einzigartig ist in der Wagner-Stadt, droht mittelfristig das Aus. Denn die etablierte Kundschaft von früher bleibt zu Hause, so die Wirtin. Gründe? Die wechsel- wie mitunter unheilvolle Geschichte des Hauses veränderte in den beiden zurückliegenden Dekaden die Konsumgewohnheiten in der Bayreuther Bürgerschaft. Auch die Wirtschaftskrise setzt Bayreuths letzter, echter Nachtbar zu, beim Versuch, den nachhaltigen Neustart zu einem Erfolg zu führen – vor allem aber das Vergessen der

Bayreuther, die im Sturm und Drang der jungen Jahre in den „Mohrenstuben“ einen angenehmen wie angesagten Fluchtpunkt hatten. Wohl nichts liegt der Studentenschaft näher, als das Aufbegehren gegen das Vergessen, zumal wenn es sich um eine Bar handelt. Künstler trafen sich hier in den sechziger und siebziger Jahren, Literaten, Geschäftige und Geschäfts-Welt,

nicht nur zur Festspielzeit, um zu sehen und gesehen zu werden. Die „Mohrenstuben“ als feste Größe im Bayreuther Alltag, das soll möglichst bald wieder so sein, so das Ziel der Studenten. Kein leichtes Unterfangen: „Wir haben Fehler gemacht“, resümiert Irene Speng-

ler im Gespräch mit der Redaktion. Nachdem das Ehepaar Werner und Irene Spengler ihren Cocktail-Salon über Jahre zu einem angesagten Treffpunkt gemacht hatten, gönnten sie sich eine Auszeit. Mit der Wahl der Pächter lagen die Eigentümer allerdings mehr als einmal daneben: Pech, Blauäugigkeit – „wer will da den Stab brechen“, so einer der sich jetzt engagierenden Studenten. Bewirtungsqualität und gastronomischer Anspruch gingen verloren, das Alleinstellungsmerkmal der Cocktail-Bar erlag dem Image einer Bierschwemme auf unterem Niveau. Das ist jetzt anders: Irene hat das Ruder als Eigentümerin und Gastgeberin wieder in der Hand, mit den Tugenden, die sie mit dem inzwischen verstorbenen Ehemann Werner einst so erfolgreich pflegte: persönliche Ansprache der Gäste, hohe Qualität der Drinks, interaktives Kreieren ganz persönlicher Cocktails und mit einer riesigen Vorfreude auf das Neue und Alte. M Harald Ritter

M Info

Sie lieben die „Mohrenstuben“: Studenten wollen helfen, diesen Bayreuther Fluchtpunkt zu erhalten. Irene Spengler ist gerührt und begeistert. Fotos: Harbach

Die „Mohrenstuben“ in der Bahnhofstraße (Hotel Weihenstephan) öffnen mittwochs bis samstags von 21.00 bis 05.00 Uhr. Auf der Karte stehen traditionelle Cocktails und gepflegte Biere. Irene Spengler (Foto) bedient den Shaker selbst – mit viel Erfahrung und freiem Kopf für neue Experimente im Dialog mit ihren Gästen.


HOROSKOP

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Widder 21. März bis 20. April Sie hatten sich vorgenommen, nur das zu tun, was Sie auch am Besten können! Nun sind Sie aber wieder in alte Verhaltensmuster verfallen und befinden sich damit in einer Sackgasse. Da Sie merken, dass es hier zu einem Stillstand kommt, sollten Sie umgehend den Rückzug antreten und damit auch weiter Fehler unterbinden. Noch lässt sich einiges regeln, damit alles zu einem guten Ende geführt wird.

Stier 21. April bis 20. Mai Sollte der erste Versuch nicht gelingen, haben Sie immer noch die Möglichkeit auf eine zweite Chance. Nutzen Sie diese etwas intensiver, dann könnte Ihnen auch ein großer Wurf möglich sein. Übung macht den Meister und nach dieser Devise sollten auch Sie sich richten. Auch wenn Sie bei diesem Thema recht behalten, sollten Sie sich Ihre Genugtuung nicht zu deutlich anmerken lassen. Freuen Sie sich!

Zwillinge 21. Mai bis 21. Juni Auch wenn Sie diesmal Unrecht hatten, sollten Sie Ihrem Umfeld trotzdem beweisen, dass sich aus Ihrer Idee etwas Positives entwickeln lässt. Nur sollten Sie es sich nicht zu einfach machen, denn dann könnte wieder einiges in einer Sackgasse enden. Aktivieren Sie Ihre letzten Reserven und achten auf Ihre körperliche Fitness, dann könnte es diesmal gut gelingen. Nehmen Sie sich aber nicht zu viel vor!

Krebs 22. Juni bis 22. Juli Sie wollen weiter auf Ihrem Standpunkt beharren und werden damit einige Mitmenschen sicher vor den Kopf stoßen. Dass das nicht gut gehen kann, sollte Ihnen eigentlich jetzt schon klar sein, doch Sie wollen Ihren Willen durchsetzen. Mit dem Ergebnis müssen Sie dann für sich zurechtkommen, denn Sie werden sich einige kritische Bemerkungen gefallen lassen müssen. Denken Sie noch einmal gut nach!

Löwe 23. Juli bis 23. August Auch wenn Sie sich innerlich ärgern, sollten Sie diesen Frust nicht nach außen tragen. Versuchen Sie vor allem nicht im Affekt zu handeln und die Realität dabei aus den Augen zu verlieren. Es könnte dabei etwas zerbrechen, was Sie später bereuen würden. Genießen Sie als kleine Abwechslung die guten Seiten des Lebens, denn in letzter Zeit mussten Sie auf manches verzichten. Gönnen Sie sich etwas!

Jungfrau 24. August bis 23. September Sie würden sich gerne etwas Besonderes gönnen, doch zurzeit herrscht Ebbe in Ihrer Kasse. Um diesen Zustand zu beenden, sollten Sie zu einer neuen Aufgabe greifen, die man Ihnen angeboten hat. Da Sie es körperlich sicher schaffen werden, alles unter einen Hut zu bekommen, dürfte es weiter keine Schwierigkeiten geben. Dies muss ja kein Dauerzustand werden. Vereinbaren Sie eine kleine Probezeit!

Waage 24. September bis 23. Oktober Sie reagieren etwas missmutig, wenn man mit einer Frage an Sie herantritt. Ist es Ihr schlechtes Gewissen, das Sie so reagieren lässt oder steckt ein anderer Grund dahinter? Sie sollten sich offen äußern, damit Ihr Umfeld sich ein eigenes Bild machen kann. Sicher bekommen Sie dann auch die erhoffte Unterstützung zugesichert, damit sich weitere Pläne schmieden lassen. Positiv geht es weiter!

Skorpion 24. Oktober bis 22. November Schrauben Sie Ihre Erwartungen wieder etwas herunter, damit Sie sich mit Ihrem Umfeld wieder auf gleicher Höhe befinden. Damit könnten Ihnen auch Dinge erspart bleiben, die sonst sicher eintreten würden. Richten Sie Ihren Blick wieder auf andere Bereiche, die Ihnen mehr Erfolg und auch mehr Ansehen versprechen. Es muss nicht gleich der ganz große Durchbruch sein, aber sicher ein Anfang!

Schütze 23. November bis 21. Dezember Auch wenn Ihr Alltag zurzeit kräftig durcheinandergewirbelt wird, sollten Sie diese Situation genießen. Denn außer guten Ergebnissen bekommen Sie auch noch die Bestätigung, dass Sie bisher alles richtig gemacht haben. So könnte es weitergehen, auch wenn Sie noch mit weiteren Belastungen rechnen müssten. Lassen Sie die Veränderungen auf sich zukommen, denn es kann nur noch besser werden!

Steinbock 22. Dezember bis 20. Januar Durch Ihren Mut und Ihre Einsatzkraft haben Sie sehr viel gewonnen und vor allem neue Erfahrungen sammeln können. Deshalb sollte Ihr guter Vorsatz weiter anhalten, dass Sie gerne in der ersten Reihe weiterkämpfen möchten. Packen Sie zu und handeln Sie mehr aus dem Bauch heraus. Dann wird es Ihnen auch gelingen, Ihr Umfeld von Ihren Möglichkeiten zu überzeugen. Neue Chancen werden sich bieten!

Wassermann 21. Januar bis 19. Februar Gerade in dieser stressigen Zeit sollten Sie auf die Dinge verzichten, die Sie von dem eigentlichen Punkt ablenken würden. Auch wenn Ihnen einiges zu viel wird, sollten Sie die Zähne zusammenbeißen und weiter positiv nach vorne schauen. Bestimmt kommt bald eine Phase, in der Sie sich einmal zurücklehnen und das bisher Erreichte genießen können. Diese Wochen könnten sich bald auszahlen!

Fische 20. Februar bis 20. März Man sagt, Eigenlob stinkt, aber diesmal dürfen Sie Ihr Selbstbewusstsein gerne nach außen tragen! Sie haben bewiesen, wie eine schwierige Situation total geändert werden kann, ohne dass es dabei zu Verlusten kommt. Nun erwartet man natürlich weitere Schritte von Ihnen, die auch bald folgen sollten. Werden Sie Ihrem guten Ruf gerecht, indem Sie auch mit neuen Vorschlägen Ihr Umfeld überraschen.


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Sonntag, 22. November 2009

SONNTAG in

FRANKEN

LEBEN

Sudoku

Verlag und Herausgeber: Neue Bayreuther Anzeigenblatt Verlags GmbH Bayreuther Anzeiger Postfach 11 01 50, 95420 Bayreuth Maximilianstraße 58/60, 95444 Bayreuth Theodor-Schmidt-Str. 17, 95448 Bayreuth Geschäftsführung: Michael Rümmele Anzeigenleitung: Andreas Weiß (verantw.) Redaktion: Sonntag in Franken Verantwortlich: Gert-Dieter Meier Anschrift: Maximilianstraße 58/60, 95444 Bayreuth Telefon: 0921-500-163 www.sonntag-in-franken.de E-Mail: redaktion@sonntag-in-franken.de

(ohne Gewähr)

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Projektleitung und Koordination: Harald Ritter Vertrieb: VSO – Verteil Service Oberfranken GmbH Vertriebsleitung: Georg Haas

Jeden Sonntag von 10 bis 14 Uhr

Gesamtvertriebsleitung: Herbert Angerer Druck: Nordbayerischer Kurier GmbH & Co. KG Geschäftsstelle: Maximilianstraße 58/60, 95444 Bayreuth Telefon 0921-294-294, Fax 0921-294-193 Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 8–18 Uhr, Sa. 9–13 Uhr

Nur

Kostenlose Verteilung am Sonntag an alle erreichbaren Haushaltungen im Verbreitungsgebiet.

Mitglied im Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter e. V., BVDA. Auflagenkontrolle durch Wirtschaftsprüfer nach den Richtlinien von BVDA und BDZV.

inkl. e p. P. Heißgetränk (Reservierung erbeten)

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Zurzeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 1 vom 1. Oktober 2009. Anzeigenentwürfe und Texte des Verlages sind urheberrechtlich geschützt. Übernahme, auch fotomechanisch, nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung und gegen Gebühr.

15.50 €

M Sudoku-Spielregeln Füllen Sie das Rätselgitter nur mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei gibt es Folgendes zu beachten: In jeder waagerechten Zeile und in jeder senkrechten Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen! Und auch in jedem der neun umrahmten 3x3-Felder kommt jede Zahl von 1 bis 9 nur jeweils einmal vor.

November Täglich von 9.00-18.00 Uhr Montag Ruhetag Dezember Samstags u. Sonntags 9.00-18.00 Uhr sowie am 1.+2. Weihnachtsfeiertag Natürlich sind wir auch gerne außerhalb unserer Öffnungszeiten für Sie da. Bayreuther Str. 2 • 95488 Donndorf/Eckersdorf www.café-fantaisie.de • info@cafe-fantaisie.de Telefon 0921 756 33 13 • 0172/1952279


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Adventskränze

Eine runde Sache Viel Zeit bleibt nicht mehr. Gut, man könnte auch einen Adventskranz kaufen. Aber wer will im Advent und zu Weihnachten ausschließlich gekaufte Dinge präsentieren

W

eihnachten – das ist die Zeit des Selbstbackens, Selbstkochens, Selbstgeschenkebastelns und natürlich des Selbstadventskranzbindens. So greifen auch Menschen, die das ganze Jahr über einen großen Bogen um jedwede Art von Basteleien machen, in der Vorweihnachtszeit zu Tannengrün und Draht. Genau das sind eigentlich auch schon die wichtigsten

Zutaten für einen Adventskranz, erklärt Anett Klötzer. Sie muss es wissen. Sie ist Floristin und Inhaberin von Die Blume in Himmelkron und hilft den Lesern von „Sonntag in Franken“ den ersten Adventssonntag nicht zum Fiasko werden zu lassen. Also zurück zum Anfang. Man nehme Tannengrün (oder Fichte, oder Kiefer oder sonst ein nadeliges Grün), Blumendraht, Garten-

Fotos: Gabi Fölsche

schere, vier Kerzen und Kerzenhalter und einen vorgefertigten Strohkranz. Den nennen Fachleute (Achtung: Angeberwissen! Da sind selbst Bastelfreaks beeindruckt) Strohrömer. Um den wird das Tannengrün, das vorher etwa handgroß zurechtgeschnitten wurde, gebunden. Das funktioniert, indem die kleinen Zweige zu kleinen Sträußchen zusammengefasst, diese ringförmig

um den Strohrömer gelegt und mit Draht festgewickelt werden. Wie Schuppen wird dann die nächste Schicht über die Enden der Zweige gelegt und wieder mit Draht umwickelt. Die Enden der letzten Schicht Zweige werden unter die Spitzen der ersten Schicht gesteckt. Ist der Kranz erst einmal gebunden, ist das Schlimmste überstanden. Jetzt geht es ans Verzieren. Wer Kerzenhalter hat, steckt diese in den Kranz und die Kerzen obendrauf, in selbstlöschende Kerzen kann aber auch Draht versenkt werden.

Guter Draht Dafür Draht erwärmen und in die Unterseite der Kerzen stecken, diese dann in den Kranz. Wer es nicht ganz so puristisch mag, kann den Kranz mit Zimtrolle, Elefantenohr, kleinen Christbaumkugeln, Zapfen oder getrockneten Orangen verzieren. Das alles hält mittels Heißkleber. Das i-Tüpfelchen sind etwas Engelshaar und goldenen Sterne, die den Kranz glitzern lassen. Geschafft. Jetzt kann die Weihnachtsfreude kommen. M Ulrike Sommerer


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LEBEN

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Was wirklich wichtig ist

Frauen wollen nur die eine Eine repräsentative Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag eines weltweit tätigen Getränkeherstellers, dass Partnerschaft, Sex oder Süßigkeiten eher nicht auf der TopHabenliste der deutschen Frauen stehen, wie bisher angenommen.

B

efragt wurden 1.000 Frauen im Alter zwischen 15 und 70 Jahren, heißt es im Bericht der GfK. Rund 92 Prozent antworteten, dass die beste Freundin auf jeden Fall unverzichtbar ist. Damit rangiert sie für viele Frauen auf Platz 1, noch vor dem eigenen Partner (91 Prozent). Ein Leben ohne Sex (84 Prozent), Shopping (82 Prozent) oder ohne Schokolade (69 Prozent) können die Befragten sich dagegen eher vorstellen.

Besonders wichtig sind Frauen neben der besten Freundin zudem die persönlichen Wohlfühlmomente: 60 Prozent entspannen am liebsten in der Badewanne oder auf dem Sofa mit einem guten Buch.

Mehr Entspannung Der Wunsch nach mehr Zeit für sich selbst ist insgesamt sehr ausgeprägt: Auf die Frage, was sie an ihrem Leben gern ändern oder verbessern würden, antwortete ein Drittel der Frauen mit „mehr Zeit für mich ... mehr Entspannung im Alltag“. Zu den Stressfaktoren zählt für Frauen vor allem ein Streit mit dem Partner oder der Familie (36 Prozent der Frauen empfinden dies als besonders anstrengend). Druck bei der Arbeit ist nur für knapp 14 Prozent der Hauptstressfaktor im Lebensqualität: Frauen mögen auf manches verzichten Alltag. M wollen. Nicht aber auf die beste Freundin.

Kalender mit Köpfchen

Ein schwieriges Jahr Montag, Dienstag, Mittwoch: behaupten Sie nicht, Sie wüssten, wie ein Kalender aufgebaut ist.

D

ie Neudrossenfelder Werbeagentur Riegg und Partner hat in Zusammenarbeit mit der Druckerei Späthling aus Weißenstadt und der Firma Gooley aus Bayreuth einen Kalender vorgelegt, der Dinge auf den Kopf stellt: Das nächste Jahr wird nicht leicht. Denn hier geht es nicht darum, den aktuellen Tag anzuzeigen, sondern darum, diesen erst einmal zu finden. Das ist gar nicht so leicht, wenn sich das Kalendarium in einem Labyrinth ver-

steckt (im März) oder hinter einem UBahn-Plan (im Oktober). Nicht in jedem Monat lässt sich auf Anhieb erkennen, was diesmal die Aufgabe ist. Der Februar sorgt zum Beispiel richtig für Kopfzerbrechen. Ein Sternenhimmel? Wo sind die Daten? Nach welchem System

M Info Der Kalender kostet 44 Euro und ist bei der Druckerei Späthling, Ruppertsgrün 6, 95163 Weißenstadt (Einzelbestellung), oder bei Riegg und Partner, jutta.sallie@ riegg.com (Firmenbestellungen), erhältlich.

sind sie angeordnet? Der Kalender motiviert, ein Jahr lang querzudenken und Bewährtes anders anzugehen. Es gilt, Rechenaufgaben zu lösen und Kreuzworträtsel zu knacken. Ein Kalender zum Nachdenken, Malen, Öffnen, Rechnen, Rubbeln und Haare-Raufen. Nichts für den schnellen Blick, sondern eine Aufforderung, sich mit dem Jahr 2010 ganz intensiv zu befassen – auch oder gerade weil es kein leichtes Jahr werden wird. Nicht nur optisch und grüblerisch ist der Kalender eine Freude – auch haptisch, wurden schließlich verschiedene Papiere verwendet. Das Rätsel vom Februar löst sich übrigens, wenn das Licht ausgeht. M Ulrike Sommerer

Ein Jahr lang querdenken, dazu lädt der Denkkalender ein, der in Neudrossenfeld entwickelt wurde. Foto: Riegg und Partner


LEBEN

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Riesenseifenblasen am Wasser: Das Foto belegte Platz acht und wurde von Limea Kröner aus Bayreuth aufgenommen.

Fotowettbewerb „Mein Sonntag“

Entspannen in der Natur „Mein Sonntag: Innehalten, Zeit haben, den Kunstwerken der Schöpfung nachgehen.“

S

o beschreibt Marion Fuchs aus Weidenberg „ihren“ Sonntag. Mit dem Foto eines bunten Schmetterlings gewann sie den fünften Preis beim Fotowettbe-

werb der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Bayreuth zum Thema „Mein Sonntag“. Die Kirchen hatten eine Aktionswoche ausgelobt und dafür geworben, dass der Sonntag nicht weiter für kommerzielle Zwecke ausgehöhlt wird, sondern ein Tag der Ruhe bleibt. Klar, dass der „Sonntag in Franken“ einige der Siegerfotos zeigt. M Peter Engelbrecht

Das Siegerfoto stammt von Rüdiger Küfner aus Creußen. Es zeigt Großvater und Enkel beim Skaten in Creußen.

Den Sonnenuntergang, fotografiert von Birgit Schöffel aus Weidenberg belegte den 4. Platz unter allen Einsendungen.

Brigitte Wehrfritz knipste ihren Mann: Rang zehn.


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MEDIEN

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Sat.1 greift durch: Neuer Sendeplatz für den Moderator

Kerner versetzt Sat.1 und Johannes B. Kerner – sie passen einfach noch nicht zusammen. Der Münchner Privatsender verlegt das Magazin des 44-jährigen Moderators. Und das nach nur drei Ausgaben.

schon vor seinem Sat.1-Start bewusst. „Wir schauen nicht auf die erste, zweite Sendung, sondern wir warten mal 20 bis 30 Sendungen

S

tatt Montag wird sein Sendeplatz nun der Donnerstagabend um 22.15 Uhr. Nach einem bereits sehr dünnen Start am 2. November bildete sich das Publikumsinteresse noch weiter zurück. Am vergangenen Montag schalteten nur noch 1,26 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 4,5 Prozent) ein, während auf RTL mehr als acht Millionen Zuschauer „Bauer sucht Frau“ interessierte. „Die Reichweitenentwicklung der ersten drei Sendungen hat gezeigt, dass der Montag als Sendetag leider nicht den gewünschten Anklang gefunden hat“, sagte Geschäftsführer Guido Bolten. Moderator Johannes B. Kerner: „Eine sehr gute Entscheidung. Ich freue mich auf die Zuschauer am Donnerstag.“ Die dicke Konkurrenz war Kerner

ab“, sagte er kurz vor seinem Debüt. „Wir werden keinen Quotenerfolg aus dem Stand haben, so eine Sendung muss sich entwickeln.“ Kerner soll einen höheren einstelligen Millionenbetrag pro Jahr als Produktionsauftrag erhalten.

Außerdem ist er für den Sender das Aushängeschild bei der Präsentation der Champions League. Magazin und Sport sollen eine Einheit bilden. Als „journalistisches Flaggschiff“ hat man Kerner gepriesen, als er im Herbst vom ZDF zu Sat.1 wechselte. Sollte das Magazin aber wegbrechen, müsste Kerner vielleicht Shows moderieren. Aber die funktionieren bei Sat.1 auch nicht so gut. Kein schöner Gedanke für Kerner, weil er gerade als umsatzstarke Werbefigur von einer breiten TV-Präsenz lebt. Doch ob eine reine Verlegung reicht? Lag es wirklich nur am Sendeplatz? Der Platzhirsch in diesem Talk- und Magazin-Segment heißt „Stern TV“, moderiert von Günther Jauch am Mittwoch. Inoffiziell ist zu hören, dass die Redaktion angehalten ist, die Sendung aufzupeppen, ihr mehr Aktualität einzuhauchen. Hoffnung macht dem Sender, dass die Quotenkonkurrenz nicht so groß ist wie am Montag und Kerner zum Jahreswechsel in sein vertrautes Hamburger Studio umzieht. M

Frank Elstner tritt kürzer

Hat Spaß gemacht Showmaster Frank Elstner hat seine Abschiedsvorstellung bei „Verstehen Sie Spaß?“ gegeben: Nach sieben Jahren und 42 Ausgaben moderierte er gestern Abend zum letzten Mal die ARD-Unterhaltungsshow mit Filmen der versteckten Kamera.

I

ch habe die Sendung mit großer Freude präsentiert. Aber jetzt ist Zeit für den Wechsel. Neue Besen kehren gut“, sagte der 67-Jährige. Er präsentierte den Zuschauern seinen Nachfolger Guido Cantz

(38). Dieser wird vom kommenden April an „Verstehen Sie Spaß?“ moderieren. Die Show kam live aus Offenburg. „Mit Guido Cantz habe ich einen wunderbaren Nachfolger, der dieser

Show gut tun wird“, sagte Elstner, der „Verstehen Sie Spaß?“ im September 2002 von Cherno Jobatey übernommen hatte. Cantz werde frischen Wind in die Sendung bringen, sagte Elstner. Er selbst werde weiter als Fernsehmoderator präsent sein. Cantz sagte, er plane neue Unterhaltungselemente für „Verstehen Sie Spaß?“. Im Mittelpunkt würden weiter die Sketche mit der versteckten Kamera stehen. „Verstehen Sie Spaß?“ hat in den vergangenen Jahren pro Ausgabe im Durchschnitt sechs Millionen Menschen an die Fernseher gelockt. M

PROGRAMMTIPP M Düsterer Comic-Held Wenn die vermeintlich Guten anfangen, ihre dunklen Seiten zuzulassen, wird es meist spannend. Zu erleben ist das in der dritten „Spider Man“-Folge, die heute Abend, 20.15 Uhr, auf ProSieben ausgestrahlt wird. Am vergangenen Wochenende wurde schon die Geschichte des im Alltag unscheinbaren Peter

Parker (Tobey Maguire) aufgerollt, der als Spinnenmann Heldentaten vollbringt. Jedoch verhindert dies ein Leben mit der angehimmelten Mary-Jane (Kirsten Dunst). In „Spider Man 3“ lässt ihn Horrorfilm-Regisseur Sam Raimi („Drag Me To Hell“) gegen Venom und Sandman antreten. Ute Eschenbacher

» » Hausbesichtigung

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REISE

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Paris – eine einzige Verführung für Flaneure, Gourmets, Kunstsinnige und jeden anderen Städtetourgenießer. Und für Verliebte aus aller Herren Länder: gefangen im Charme der Stadt, wandeln sie verträumt über Plätze und durch malerische Gassen.

Weltstadt Paris

Voyage d’Amour für zwei D

as Beste: Es gibt so viel zu entdecken, es tun sich immer neue weltstädtische und altmodische Seiten einer Stadt auf, die eine eigene, zum Teil sehr alte Geschichte zu erzählen hat. Das Schlechteste: Die Zeit für einen Besuch in der romantischen Metropole an der Seine ist auf ein Kurzwochenende bemessen. Auweia. Zuerst Eiffelturm und NotreDame und dann in den Louvre? Oder auf der Champs-Elysées vom Place de la Concorde zum Arc de Triomphe, Napoleons gigantischem Triumphbogen, spazieren? Das ist

Qual der Wahl – oder nur mit präzisem Plan möglich. Doch besonders Ende November, Anfang Dezember, wenn sich die üblichen langen Warteschlangen vor Paris’ bekanntesten Sehenswürdigkeiten – zwei Stunden Schlange stehen, um auf den „Tour Eiffel“, dem wohl berühmtesten Eisengestell der Welt, zu gelangen, gehört im Sommer zur touristischen Normalität – wenn sich also das Anstehen auf ein normales Maß verkürzt, ist die Wahl dieser Jahreszeit eine gute. Zudem hat die Vorweihnachtszeit einen ganz eigenen

Charme, wenn die weihnachtliche Beleuchtung auf den Straßen, an den Gebäuden und großen Kaufhäusern angeht – eine sehr eindrucksvolle Beleuchtung, die zeigt, dass die Franzosen Sinn für romantisches Illuminieren haben (www. parisillumineparis.fr). Überhaupt, diese Romantik. Der Charme, dieses Flair, das Ambiente – oder was Besucher so sagen, wenn sie von der Schönen an der Seine schwärmen. Paris: Melancholie und Zartheit, nostalgischer Zauber und mondäne Weltstadt. All diese Facetten bietet die Stadt, aus

denen sich jeder die Variante herauspicken kann, die ihm am liebsten ist. Beim Besichtigen mit der oder dem Liebsten. Auch wenn die doch sehr herbstlichen Durchschnittstemperaturen zwischen fünf und zehn Grad nicht mehr unbedingt zur Zweisamkeit auf einer Parkbank oder zum verliebten Schmusen am Ufer der Seine verleiten. Aber zum Bootfahren auf der Seine kann es nie zu kalt sein: Besonders beliebt sind die BateauxMouches, die an verschiedenen (Fortsetzung Seite 35)

M Reiseinformationen Paris gehört mit 2,1 Millionen Einwohnern im Stadtzentrum und 11,5 Millionen Bewohnern im Ballungsgebiet der City zu den größten Metropolen Europas. Auf einer Fläche von 105 Quadratkilometern wird die französische Hauptstadt in 20 Bezirke (Stadtteile) und 80 Viertel unterteilt. Jedes Jahr treffen rund 20 Millionen Besucher auf das pulsierende Gemisch der Museen, Theatersäle, Cabarets, Kirchen, Galerien und der charmanten Cafés und Bars. Die höchste Erhebung ist der Hügel Montmartre mit der Basilika Sacré Cœur. Von dort oben gibt es einen atemberaubenden Blick über die City, besonders bei Sonnenuntergang. Und das Wahrzeichen ist schon beim Anflug sichtbar: Der Eiffelturm. www.de.parisinfo.com – Offizielle Homepage der Stadt auf Deutsch


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REISE

Sonntag, 22. November 2009

(Fortsetzung von Seite 34) Haltepunkten, beispielsweise direkt unterhalb vom Eiffelturm, bestiegen werden können und die, schippernd entlang der Kaimauern, einen völlig anderen Blick auf die Stadt der Liebe zulassen. Und beim Zugucken im warmen Bootsfahrgastraum ist dann kuschelndes Aneinanderschmiegen durchaus angenehm.

Paris ist ein Gefühl Wenn von den romantischsten Plätzen in Paris gesprochen wird, darf auf keinen Fall das Viertel Montmartre vergessen werden. Winzige Gässchen, fernab vom Großstadtlärm, erinnern an die Welt der Kabaretts und der Bohème. Natürlich auch an die Welt der Ateliers und der einst dort lebenden legendären Künstler: Auguste Renoir mietet sich 1876 ein Atelier in der Rue Cortot und malt mit Blick in den dortigen Garten. 1887: Henri de Toulouse-Lautrec porträtiert einen markanten Rotschopf – Vincent van Gogh, der mal eben in Montmartre zum Skizzieren herumsitzt. Untrennbar ist der Name Toulouse-Lautrec auch mit der Pariser Institution Moulin Rouge verbunden, dieser bekannten Windmühle, in der damals die schönsten Beine der Welt den Cancan wirbelten. Eine kleine elektrische Eisenbahn bummelt zwischen dem Moulin Rouge und dem Place de Tertre hin und her und nimmt jene Besucher mit, die bei sich selbst das Kindlich-Verspielte erhalten haben – oder in Paris wiederfinden. Dann fehlt eigentlich nur noch ein Ölgemälde oder ein Scherenschnitt mit dem eigenen

oder dem gemeinsamen Konterfei, angefertigt von einem der rund 100 Maler verschiedenster Nationen, die sich auf dem ehemaligen Gemeindeplatz von Montmartre zu einem künstlerischen Stelldichein versammelt haben. Je nach Geschmack kann dort aber auch ein kleines Aquarell oder ein „echter“ Van-Gogh erworben werden. Von den malenden Routiniers gibt es so ziemlich jedes Meisterwerk, das dann später an der Wohnzimmerwand zu Hause zur Geltung kommen kann. Beliebtes Motiv: Die Mona Lisa von Leonardo da Vinci. Obwohl, die ist mit der Metro (fährt von 6 Uhr in der Früh bis gegen 0.40 Uhr in der Nacht in kürzesten Abständen) nur einen Katzensprung weit entfernt und besser live zu betrachten: Im Louvre. Bis zum 4. Januar 2010

zeigt das Musée de Louvre zudem die Sonderausstellung „Tizian, Tintoretto, Veronese. Rivalitäten in Venedig, 1540 – 1600“ (lange Öffnung mittwochs und freitags bis 22 Uhr).

Paris, je t’aime Eines müssen Verliebte auf der ganzen Welt scheinbar immerzu tun: Händchenhaltend auf Kirchtürme oder Aussichtspunkte hinaufsteigen und oben, selig umarmt, über das Panorama schwärmen. In der Stadt der Liebe ist das einfacher, als irgendwo sonst. Allein die oberen Plattformen vom Eiffelturm halten einen beeindruckenden Rundumblick vor, ansonsten bieten sich die Kuppel von Sacré-Cœur, die Plattform im Arc de Triomphe,

der Südturm von Notre-Dame oder die 56. Etage der Tour Montparnasse für dieses Vergnügen an. Bei Sonnenuntergang ein krönendes Erlebnis. Nach Sonnenuntergang kann dies eine paillettenglitzernde Revue sein – 96 Cabarets, klein und smart bis berühmt, und über 140 Theater, dazu drei Opernhäuser warten. Vielleicht ist der Besuch im Lido, dem legendären Revuetheater, gerade das Richtige? Nach dem Abendessen, zur Spätvorstellung bei einer Flasche Champagner? Am einfachsten lassen sich Plätze über die Hotelrezeption buchen, das geht auch kurzfristig. In der Supershow (Sitzplatz ab 90 Euro) tanzt, singt und spielt sich Paris, fast ein wenig zu perfekt, dorthin, wo es hin will und hin soll: mitten ins Herz. M Brigitte Holtmann


MOBIL

Sonntag, 22. November 2009

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Ausschnitte aus dem Film: Das Bürgerhaus und der Eber, das Wappentier der Stadt. Daneben die Strahlenmadonna in der Marienkapelle. Unten: ein Aussichtspunkt nahe der Stadt.

Ebermannstadt seit Herbst mit filmischem Ortsporträt im Netz

„Ja, wir machen das!“ Eine Gemeinde geht neue Wege! Ebermannstadt in der Fränkischen Schweiz hat nicht nur eine eigene Homepage. Die hat ja heutzutage schließlich jeder. Nein, Ebermannstadt hat ein filmisches Ortsporträt produzieren lassen. Fünf Minuten, in denen Stadt und Umland vorgestellt werden. Das Ganze in dreieinhalb Sprachen. Warum Ebermannstadt die Filme bei der Bayreuther TVProduktionsfirma TMT Media bestellt hat, wollten wir vom 1. Bürgermeister Franz Josef Kraus wissen. Wie kam es denn zu dem Filmprojekt, wie kamen Sie auf die Idee? Franz Josef Kraus: Wir fanden, dass es interessant sein könnte, Ebermannstadt in bewegten Bildern im Internet zu präsentieren. Und das sogar mehrsprachig. Zum einen natürlich, um Ebermannstadt darzustellen, um die Sehenswürdigkeiten zu zeigen. Zum anderen auch, um die Öffentlichkeit anzusprechen. Denn in Ebermannstadt gibt es interessante Plätze und Orte. Außerdem haben wir hier eine intakte Natur.

Was genau haben Sie sich durch den Film erhofft? Kraus: Dass Leute, wenn sie in die Fränkische Schweiz kommen, auch den Weg nach Ebermannstadt finden. Deswegen glauben wir, dass es wichtig ist, sich so zu präsentieren. Wie lange gab es schon die Idee, bevor es im Sommer mit den Dreharbeiten losging? Kraus: Die Idee hatten wir schon länger. Dann bekamen wir Besuch von der späteren Produktionsfirma des Films. Das gab sozusagen den Ausschlag. Ich bin dann nochmal in mich gegangen, habe mich anschließend mit meinen Fraktionskollegen besprochen. Nach diesem Gespräch haben wir gesagt: jawohl, wir machen das. Wir haben uns für fünf Minuten Filmlänge entschieden. Und für eine möglichst zügige Umsetzung. Kontroverse Diskussionen in den Gremien

gab es nicht. Vor allem, weil wir wussten, dass die Kosten des Projekts zwar nicht günstig sind, aber absolut dem entsprechen, was für eine solche Leistung üblich ist. Konnten Sie als Bürgermeister am Ende alleine entscheiden? Kraus: Normal wird in Kommunalgremien abgestimmt. Allerdings haben wir ein Tourismus-Budget. Da sind auch Beträge für Werbemaßnahmen enthalten. Wie die dann eingesetzt werden, ob für Print- oder auch Filmprojekte, das bleibt dem Tourismusamt vorbehalten. In diesem konkreten Falle wurde ein Teil des Budgets für den Film verwendet. Gibt es denn schon ein Feedback? Kraus: Wir haben Rückmeldungen natürlich von unseren eigenen Bürgern erhalten und die sind allesamt sehr positiv ausgefallen. Auch die

fremdsprachigen Varianten in den Weltsprachen Fränkisch (lacht), Englisch und Französisch kamen prima an. Vor allem aus unserer französischen Partnerstadt Chantonnay haben wir ein begeistertes Feedback bekommen. Die Idee, den Film auch auf Fränkisch zu vertonen, kam von einem Bekannten, und wir haben spontan gesagt: das wäre doch ein Gag, das zu machen! Wo kann man den Film beziehungsweise die Filme denn sehen? Kraus: Natürlich über die Homepage der Stadt Ebermannstadt und über Youtube. Wir zeigen den Film auch auf den Messen, auf denen wir uns präsentieren. Wir wollen so viele Menschen wie möglich erreichen. Und wie viele Leute haben den Film schon gesehen? Kraus: Bisher waren es knapp 3 000. Und jetzt kommt die Überraschung: genau 1 612 davon haben sich die fränkische Version angesehen. Die englische 232 und die französische 196. M

!

Übrigens: Heute können Sie den Film auch bei bayreuth.tv sehen. Klicken Sie einfach rein auf www.nordbayerischerkurier.de


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Sonntag, 22. November 2009

MOBIL SPRIT

Bevormundet

Sieht harmlos aus, aber ist er das auch? Der kleine Roboter oben rechts soll in Zukunft beim Autofahren assistieren.

Haben Sie das gelesen? Ein kleiner Roboter, einfach aufs Armaturenbrett geklemmt, soll uns in Zukunft beim Autofahren den Weg weisen und auch sonst entlasten. Ganz ohne spezielle Programmierung, rein intuitiv quasi. Er soll am Montag erkennen, dass ich in die Arbeit will, am Samstag, dass mir und meiner Familie der Sinn nach frischen Brötchen aus unserer Lieblingsbäckerei steht, und am Sonntag, dass wir wahlweise

Der ideale Beifahrer?

Roboter soll entlasten Einen elektronischen Beifahrer haben Forscher von VW und vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt.

D

er Roboter soll ohne Programmierung den richtigen Weg weisen, auf die Stimmung des Fahrers reagieren sowie Spritspar- und Sicherheitstipps ge-

ben. Wie die Experten jetzt in Cambridge im US-Staat Massachusetts demonstrierten, wird der Roboter am Armaturenbrett des Testwagens montiert und kommuniziert mit dem Fahrer auch über elektronische Grimassen. Er lernt die typischen Bewegungsmuster einzelner Autofahrer – und schließt aus deren Routine auf bevorzugte Routen. So kann der Roboter Fahrer anhand aktueller

Verkehrs- und Veranstaltungsinformationen auch automatisch um Behinderungen herumführen oder abhängig etwa vom Benzinvorrat den Weg zu einer Tankstelle weisen. Pendlern soll er etwa den direkten Weg ins Büro vorschlagen – oder sie an Wochenenden zum Beispiel zum Bäcker führen. Wie weit das AIDA genannte Ideal vom perfekten CoPiloten noch von der Serienreife entfernt ist, wurde nicht mitgeteilt. M

Zeit“ zunächst in ein luxuriöses Tourenmotorrad als Ergänzung der K-Baureihe montiert werden. Der Motor in der „Concept 6“ ist laut BMW nur geringfügig breiter als aktuelle großvolumige Reihenvierzylinder und etwa zehn Zentimeter schmaler als frühere Rei-

hensechszylinder in Motorrädern. Der Hubraum wird mit 1,6 Litern angegeben, die Leistung orientiert sich an den bekannten 1,3-LiterReihenvierzylindern – eine BMW K 1300 R leistet 173 PS. Die Ölversorgung übernimmt eine Trockensumpfschmierung.

M 6-Zylinder-BMW BMW will künftig auch Sechszylindermotoren in Motorräder einbauen. Einen ersten Ausblick auf eine solche Maschine gibt die Studie „Concept 6“, die jetzt auf der Motorradmesse Eicma in Mailand präsentiert wurde. Der Prototyp soll beweisen, dass sich mit modernen Fertigungs- und Konstruktionsmethoden auch ein Reihensechszylinder in einem Motorrad verwirklichen lässt, ohne dass der relativ lange Motor klobig oder unsportlich wirkt. Zu diesem Zweck verzichtet die Studie auf ausladende Verkleidungen und gibt vielmehr den Blick auf den Motor besonders gut frei. In Serie soll das Triebwerk „in absehbarer

Oma und Opa oder unsere Lieblingsgaststätte in der Fränkischen Schweiz besuchen wollen. Dazu ein virtuelles Gesicht, das Grimassen schneiden kann – was für eine Horrorvorstellung. Ich sehe es schon vor mir. Vorwurfsvoller Blick, wenn ich auf der Autobahn mal ein bisschen schneller fahre. Oder ein hämisches Lachen, wenn das Einparken ausnahmsweise nicht beim ersten Mal klappt. Haben wir – neben nützlichen – nicht schon genug elektronische Helfer in unseren Autos, die uns zu bevormunden scheinen? Etwa, wenn das Navigationssystem mit seelenloser Computerstimme immer wieder „Bitte wenden“ verlangt, nur weil ich nicht aufgepasst habe? Manchmal wünsche ich mir die Zeiten zurück, als meine Frau auf dem Beifahrersitz die Landkarte auf dem Schoß hatte und traumwandlerisch sicher irgendwann sagte: „Ich glaube, da hätten wir rausgemusst.“ Mit der konnte ich wenigstens schimpfen – und mich schnell wieder vertragen. Stefan Schreibelmayer


FRAGEBOGEN

Sonntag, 22. November 2009

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Wolfgang Gruber:

Klöße und Heimsieg es sehr, wenn ich einmal Zeit für meine drei Mädels habe. Selten genug!

Wie beginnt Ihr Sonntag? Frühes Frühstück? Ausschlafen? Oder … Am Sonntag stehe ich meist etwas früher als die Familie auf, fahre kurz in die Praxis und erledige all das, was in einer Woche so liegenbleibt. Je nach Zeitbedarf bin ich auf dem Heimweg dann für die Sonntagsbrötchen zuständig. Komme aber meistens zu spät! Trinken Sie Kaffee oder Tee? Das Lebenselixier des Chirurgen: Kaffee pur ohne alles. Und wie halten Sie’s mit Klößen zur Mittagszeit? Wenn es später wird, verzichten wir lieber mal aufs Frühstück! Braten und Klöße sind ein echter Höhepunkt. Pflegen Sie ganz bestimmte Sonntagsrituale? Eigentlich nicht, da mein Leben kaum Regelmäßigkeit bietet. Ihre beste Ausrede, wenn sich die Verwandtschaft zum Nachmittagskaffee ankündigt? Ein Vorteil meines Berufs! Da habe ich Tausende! Sonntag ist Familientag – was steht auf dem Programm? Naja, das Programm wird mir verlesen! Nein, im Ernst. Ich genieße

Wo schauen Sie lieber Sport: ARD, ZDF, oder…? … live. Es ist schon etwas Besonderes, live bei einem Ereignis dabei zu sein. Natürlich gucke ich auch gern im Fernsehen. Aber Leute, geht zu Euren Vereinen vor Ort. Die brauchen Unterstützung und bieten Gemeinschaft. Drei Dinge, die Sie am liebsten auf den kommenden Sonntag verschieben würden? Verschoben werden ja oft nur unangenehme Dinge und die gehören nicht zum freien Sonntag. Also perfekt wäre: Nach den Klößen Heimsieg der SpVgg Bayreuth und Sonntagabend zu Hause mit Freunden, die neue Woche noch ganz weit weg diskutieren.

Bitte vervollständigen Sie die folgenden Sätze: a) Wenn ich den Lotto-Jackpot geknackt hätte, würde ich ... nie mehr über die Gesundheitsreformen nachdenken! b) Wenn ich Kanzler wäre, würde ich ... den ganzen Tag neue Ideen haben

FRAGEB

Heute mi

und nie mehr zu meinen Klößen kommen! Und zum Schluss der Klassiker: Diese drei Dinge würde ich auf eine einsame Insel mitnehmen: Ein gutes Buch, einen Ball und eine Psychotherapeutin, die mir den ganzen Tag erklären soll, was so gut an der Einsamkeit ist?! M

OGEN

t Wolfgan g Gruber

M Zur Person Dr. med. Wolfgang Gruber, Jahrgang 1968, ein waschechter Bayreuther, besuchte zunächst die Luitpoldschule, dann das WWG. Er studierte Medizin in Erlangen, um danach ein praktisches Jahr am Klinikum Bayreuth zu absolvieren. Danach bekam er in seiner Heimatstadt eine feste Anstellung, machte – im Jahr 2000 – den Facharzt, wurde Oberarzt und verließ 2005 das Klinikum, um das MedCenter aufzubauen. Früher spielte Gruber Handball – für Nürnberg sogar in der Bundesliga –, heute kümmert er sich in seiner Freizeit um Fußball: Gruber ist Vorstandsvorsitzender der Spielvereinigung Bayreuth. Zudem ist er auch als Schatzmeister im Tierschutzverband aktiv.


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Sonntag, 22. November 2009

LEUTE VIP-WELT

Mariah Carey

Sechs Wochen nach der Geburt ihres vierten Kindes Lou Sulola will das deutsche Supermodel Heidi Klum wieder Figur zeigen. „Ich finde es klasse, dass ich im Moment mehr Kurven habe“, verriet die 36-Jährige. Sie müsse aber unbedingt noch neun Kilo „Babyspeck“ loswerden. Vor allem mit Laufen bringt sie ihren Körper wieder in Form,

Keine Kätzchen Mariah Carey (39), Popsängerin mit Starallüren, hat mit ihren ausgefallenen Sonderwünschen seit Tagen ihr Umfeld fast in den Wahnsinn getrieben – und jetzt eine Abfuhr erhalten.

F

ür einen Werbetermin in einem Shopping-Center in London verlangte die US-Amerikanerin 20 weiße Kätzchen und 100 weiße Tauben. Die Tiere sollten die Diva umrahmen, während sie die Lichter eines Weihnachtsbaums anknipst. Die Behörden untersagten nun aus Gesundheits- und Sicherheitsgründen den Auftritt von Kätzchen und Tauben. Reichlich Glamour sollte dennoch aufkommen.

Ein RollsRoyce sollte den Weltstar zum Einkaufszentrum fahren. Das Auto wurde für diesen Termin sechsmal gewechselt – seit Tagen gab es Probleme, welches Auto das richtige sein könne. So weigerte sich Carey, in eine andere Luxuslimousine als ihren eingeflogenen Maybach einzustei-

gen. In dem Einkaufszentrum sollte Carey ihr neues Parfüm „Forever“ vorstellen sowie ihr zwölftes Studioalbum „Memoirs Of An Imperfect Angel“, das am 4. Dezember erscheint. Carey zählt mit mehr als 200 Millionen Plattenverkäufen zu den kommerziell erfolgreichsten Sängerinnen der Gegenwart. M

M Alles richtig?

Carla Bruni

Aktfoto: Käufer gesucht

Auflösung Sudoku

Ein Aktfoto der französischen Präsidentengattin Carla Sarkozy (41) aus der Zeit, als sie noch Carla Bruni hieß und Model war, hat bis jetzt keinen zahlenden Liebhaber gefunden.

E

in deutscher Sammler hatte das 1993 aufgenommene Foto zur Versteigerung in Paris angeboten. Das Auktionshaus Piasa schätzte den Wert des Werks des Modefotografen Michel Comte auf 6.000 bis 9.000 Euro. Doch es

verriet Klum. Eine Trainerin aus Los Angeles hilft ihr dabei. Von Diät halte sie und ihre Familie weniger. Ihre Kinder mögen Abwechslung, sagte Klum. „Einen Tag gibt's Fisch, dann Gulasch, mal Spaghetti, mal Schnitzel. Ich koche sehr viel“, erzählte das Model. Wie zu Hause bei Muttern eben. M

fand sich kein Käufer. Das bestätigte das Hotel, in dem die Versteigerung stattfand. Für einen identischen Abzug hatte ein Fan im April 2008 in New York 91.000 US-Dollar bezahlt. Das war kurz nach der Hochzeit von Bruni, die mittlerweile

als Sängerin arbeitet, mit Staatspräsident Nicolas Sarkozy. Anfang Mai war in Berlin ein 1994 von der Künstlerin Pamela Hanson aufgenommenes Aktfoto von Carla Bruni für 13.090 Euro versteigert worden. M



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