Wirtschaft 10-2011

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Innovationskraft – Oberfrankens Wirtschaft auf dem Vormarsch

Stäubli-Roboter sind in TV-Studios ganz nah dran.

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Turbinenschaufeln: Hightech aus Bayreuth.

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Hermos steuert die Technik von Großgebäuden.

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Gute Stimmung in Industrie und Handwerk Eine Kurier-Verlagsbeilage – Oktober 2011


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Wirtschaftsmagazin

Nordbayerischer Kurier - Dienstag, 25. Oktober 2011

Bestens gerüstet

Appell an die Unternehmer

Wirtschaftsminister Zeil: Oberfranken auf gutem Weg

Handwerk erfindet sich ständig neu

Inhaltsverzeichnis

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Gespräch mit HWK-Hauptgeschäftsführer Koller

Liebe Leserinnen und Leser des Nordbayerischen Kuriers, der Titel dieser Beilage „Innovationskraft – Oberfrankens Wirtschaft auf dem Vormarsch“ ist treffend gewählt. Er gilt nicht nur für Oberfranken, sondern für Bayern insgesamt. Der Freistaat hat die Finanzkrise erfolgreich gemeistert und steht derzeit wirtschaftlich sehr gut da. Mit 3,9 Prozent hat das bayerische Bruttoinlandsprodukt in den ersten sechs Monaten dieses Jahres erneut genauso stark zugelegt wie im Boomjahr 2010. Wir haben damit das Vorkrisenniveau der Wirtschaftsleistung bereits wieder erreicht. Auch wenn sich die außerordentlich hohe Wachstumsdynamik im Laufe des zweiten Halbjahrs normalisiert hat, rechne ich für Bayern weiterhin mit einem starken Wachstum von bis zu drei Prozent für das Gesamtjahr. Besonders positiv sind die Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt. Im September hat die Arbeitslosigkeit in Bayern ein Rekordtief erreicht. Als erstes Land seit Vorliegen monatlicher Quoten auf Landesebene weist der Freistaat eine Arbeitslosenquote von nur noch 3,4 Prozent auf. Gerade das Beispiel Oberfranken zeigt, dass dabei alle Landesteile Kurs auf Vollbeschäftigung nehmen. Mit einer Arbeitslosenquote von derzeit 3,9 Prozent hat Oberfranken den Abstand zu Oberbayern seit 2004 von 3,8 auf nur noch 0,6 Prozentpunkte reduziert. Der wirtschaftliche Erfolg unserer Heimat beruht entscheidend auf Fortschritt und Innovation. Bayern ist heute einer der führenden Standorte für Forschung und Innovationen in Deutschland und Europa. Es ist das erklärte Ziel der Staatsregierung, den Freistaat national wie auch international wettbewerbsfähig und dauerhaft an der Spitze des Fortschritts zu halten. Deshalb haben wir die Zukunftsinitiative „Aufbruch Bayern“ gestartet. Wir investieren damit mehr als eine Milliarde Euro in die Bereiche Familie, Bil-

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IHK bereitet sich auf die Kammerwahl vor

Das Geheimnis der Silbersilos Seite 5

Kunststoffgranulat für Autofirmen in ganz Europa

Ganz nah bei Marietta Slomka Seite 6

Stäubli-Tochter Camerobot rüstet TV-Studios aus

Autonova erweitert das Angebot Ab dem Jahreswechsel gibt es auch Kia-Modelle

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Weit weg von Wischiwaschi Gebäudeservice Piotrowski hat vier Standbeine

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Porsche unter den Rädern Cube genießt in der Szene einen besonderen Ruf

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Das Erbe von Max Grundig Premiumware aus dem Diktiergerätewerk

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Hilfe rund um die Uhr Gedikom vermittelt Bereitschaftsärzte bayernweit

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AAT will kräftig wachsen Turbinenschaufeln für die ganze Welt

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Aus Himmelkron in alle Welt Einer der größten Emons-Standorte überhaupt

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Alter Rohstoff neu entdeckt dung und Innovation. Fast die Hälfte der Zukunftsinvestitionen fließt in Forschung und Technologie. Innovation und Fortschritt sind dabei kein Selbstzweck. Denn die Erfolge der Vergangenheit sind keine Garantie für die Zukunft: Wenn wir die Folgen des demografischen Wandels bewältigen wollen, wenn wir künftigen Generationen die Schuldenlasten erleichtern wollen, wenn wir uns im globalen Wettbewerb behaupten wollen, wenn wir den Klimawandel gestalten wollen, Ressourcen effizienter nutzen und die Umwelt schonen wollen, müssen wir alle Innovationspotenziale unserer Gesellschaft mobilisieren. Innovationen dienen den Menschen und verbessern ihre Lebenschancen. Hochinnovative Produkte und Dienstleistungen auf dem neuesten technologischen Stand sichern Wachstum, Wohlstand, hohe Lebensqualität und eine saubere Umwelt. Mit „Aufbruch Bayern“ leistet die Staatsregierung einen wichtigen

Beitrag dazu, alle Innovationspotenziale unserer Gesellschaft zu mobilisieren und die Grundlagen für eine nachhaltige wirtschaftliche Dynamik zu legen. Unsere erfolgreiche Innovationspolitik stärkt die Infrastruktur, die Forschungslandschaft und die Technologiekompetenz der bayerischen Wirtschaft im ganzen Land. So profitiert nicht zuletzt auch Oberfranken von „Aufbruch Bayern“ zum Beispiel durch den weiteren Ausbau des Fraunhofer-Zentrums „Keramische Verbundstrukturen“ in Bayreuth und den Projekten „Solarfabrik der Zukunft“ und „Smart Grid City“. Innovationen werden aber nicht zuletzt auch beim Umbau der Energieversorgung eine Schlüsselrolle spielen. Denn nur mit neuen Technologien kann es uns gelingen, das energiepolitische Zieldreieck Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Umweltverträglichkeit zu erreichen. An der Spitze des Fortschritts zu stehen, hat Bayern und gerade auch Oberfranken erfolgreich

gemacht. Fortschritt und Innovationen sind und bleiben die Zukunft Bayerns. Damit der Freistaat und Ihre Heimat auch weiterhin zu den stärksten Wirtschafts- und Technologieregionen in Europa und der Welt zählen, werden wir das Unternehmertum in Bayern konsequent weiter stärken, die Innovationsdynamik erhöhen, Investitionen steigern und die Chancen auf den globalen Zukunftsmärkten noch schneller erschließen. Die heutige Beilage zeigt eindrucksvoll, dass Oberfranken bestens gerüstet ist, sich auch in Zukunft innovativ im Wettbewerb zu behaupten. Ich wünsche Ihnen eine informative und anregende Lektüre. Martin Zeil Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie Stellvertretender Ministerpräsident

KSB liefert Pumpen für Kohlevergasungsanlagen

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„Wir machen, was die Jungs machen“ Motor-Nützel: Zwei Frauen lernen Mechatroniker

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Wie Phoenix aus der Asche Firma HBK nach der Insolvenz größer als zuvor

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Eine Bandbreite an Aufgaben TMT ist gerüstet für die vernetzte Welt

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Eine Säule der Energiewende Eon Netz bringt grünen Strom zu den Verbrauchern

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Die Sonne einfangen Isomorph baut Spiegelsysteme zum Heizen

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Elektronik treibt Innovation voran ZF: Mikroschalter und Sensoren für Fahrzeuge

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Zukunft im Angebot Bei Popp gibt es ein alltagstaugliches E-Mobil

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„Ufo“-Steuerung kommt von Hermos Optimales Gebäudemanagement aus Mistelgau

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Wärme bis nach China Glen Dimplex bei Wärmepumpen vorn dabei

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Pegnitz.

Der Wirtschaftsstandort mit Zukunft Unternehmensstandort Pegnitz ❱ Komplett erschlossenes Gewerbegebiet Pegnitz/ West ❱ 200.000 m2 sofort bebaubare Gewerbefläche ❱ modernste Infrastruktureinrichtungen ❱ Kernkompetenz im Maschinenbau, in der Metallverarbeitung und Textilindustrie

Einzelhandels- und Dienstleistungsstadt Pegnitz ❱ weltweit agierende Firmen und Unternehmen ❱ alteingesessene Handels- und Handwerksbetriebe ❱ Krankenhaus der Versorgungsstufe II (Sana-Klinik Pegnitz) ❱ Vielzahl an Fach- und Allgemeinärzten ❱ Mehrere Altenhilfe und -pflegeheime

Mehrgenerationenhaus und Bürgerzentrum mit VHS ❱ Bildungs- und Begegnungsstätte für Jung und Alt ❱ Volkshochschule mit 130 Kursangeboten pro Jahr ❱ Stadtbücherei mit ca. 15.000 Medien

Freizeit und Kultur ❱ CabrioSol Ganzjahresbad, Kunsteisstadion, 138 Vereine und vieles mehr ❱ „Tor zur Fränkischen Schweiz“ und damit Teil dieses einzigartigen Naturparks ❱ vielfältiges Kulturangebot, z. B. mit den „Pegnitzer SommerKonzerten“ und Auftritten des „Fränkischen Theatersommers/Landesbühne Oberfranken“

Bildungs- und Freizeitstadt Pegnitz Sämtliche Bildungseinrichtungen vor Ort ❱ Grund- und Mittelschule, Realschule, Gymnasium ❱ Berufsfachschule für Hotelmanagement, Staatliche Berufsschule, Hotelfachschule und Bayerische Justizschule ❱ 100 %-ige Bedarfsdeckung an Kindergartenplätzen, Kinderkrippen und -horte zur Ganztagesbetreuung ❱ Förderschule und Sprachheilkindergarten ❱ Wirtschafts- und Juniorakademie

DIE STADT PEGNITZ IST DER WIRTSCHAFTLICH PROSPERIERENDE KNOTENPUNKT IM SÜDLICHEN LANDKREIS. EINGEBUNDEN IN DIE METROPOLREGION NÜRNBERG UND ALS MITGLIED DES WIRTSCHAFTSBANDES A 9 – FRÄNKISCHE SCHWEIZ IST PEGNITZ EINE MODERNE STADT MIT GERINGER ARBEITSLOSIGKEIT UND HOHER ANZIEHUNGSKRAFT FÜR WIRTSCHAFT,

Familienfreundliche Stadt Pegnitz ❱ Ausgezeichnete Wohn- und Lebensqualität ❱ Bauplätze in bester Lage zu erschwinglichen Preisen

BILDUNG UND AUSBILDUNG, DIE DABEI IHREN FRÄNKISCHEN CHARAKTER UND CHARME BEWAHRT.


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Nordbayerischer Kurier - Dienstag, 25. Oktober 2011

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Appell an die Unternehmer

Robust und gut aufgestellt IHK-Hauptgeschäftsführer Schnelle hofft auf rege Teilnahme bei der Kammerwahl Wirtschaft hat Hausaufgaben gemacht

Für Georg Schnelle ist es eine Herzensangelegenheit. Im Januar findet die Kammerwahl der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Oberfranken (Bayreuth) statt, und der Hauptgeschäftsführer ruft die Mitglieder eindringlich auf, ihre ehrenamtlichen Vertreter zu bestimmen. 243 Plätze sind in den Industrieund Handelsgremien zu vergeben, aus deren Mitte wiederum die 77 Vollversammlungsmitglieder gewählt werden. „Wir haben ausdrücklich keine Friedenswahl“, betont Schnelle: „Wir brauchen in allen Bereichen immer mindestens einen Bewerber mehr als es Plätze gibt.“ Angesichts dessen ist Schnelle mit der Bereitschaft der Unternehmer, sich im Ehrenamt zu engagieren, sehr zufrieden. Was er auch der nochmals intensivierten Mitgliederbetreuung zuschreibt: „In der Industrie sind wir traditionell stark unterwegs. Wir haben uns in diesem Jahr aber auch besonders um Handel und Dienstleister gekümmert sowie viele Fachveranstaltungen organisiert.“ Warum möglichst viele der 47 000 Mitglieder, die jeder eine Stimme unabhängig von ihrer Größe haben, an der Wahl teil-

Legt die Wirtschaft eine Vollbremsung hin? IHK-Hauptgeschäftsführer Georg Schnelle glaubt nicht an Horrorszenarien, wie sie derzeit kursieren.

Macht sich für eine rege Beteiligung an der Kammerwahl stark: IHK-Hauptgeschäftsführer Georg Schnelle (rechts) im Gespräch mit Kurier-Redakteur Stefan Schreibelmayer. Foto: Lammel nehmen sollen? Für Schnelle ist das keine Frage: „Nur wer teilnimmt, kann mitentscheiden und auf die Arbeit der IHK Einfluss nehmen. Wir haben ein sehr kleines Verhältnis von Wahlberechtigten zu Gewählten. Man hat also über seinen gewählten Vertreter echten Einfluss auf die Entscheidungen bei der Kammer. Das sollte jeder nutzen.“

Aber auch die Kammer profitiere. Das Ehrenamt sei ganz wichtig für Sachausschüsse, Gremien und Vollversammlung. „Wir brauchen die Unternehmer, die sich ehrenamtlich engagieren, weil wir ihre Meinung und ihren Sachverstand für unsere Kammerarbeit brauchen.“ Keinen Kommentar will Schnelle zu möglichen Präsident-

Bayreuth ist das weltweit Größte. Seit der Eröffnung 1957 ist unser Werk in Bayreuth kontinuierlich gewachsen. Heute ist es dank 1400 hoch motivierten Mitarbeitern aus 30 Nationen das weltweit größte Werk der British American Tobacco Gruppe. Es ist gleichzeitig Produktionszentrum für Westeuropa und Produktzentrum für ganz Europa und somit ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Oberfranken. Ein eindrucksvoller Beleg dafür sind die vielen Aufträge an Unternehmen in der Region sowie die enge Zusammenarbeit mit öffentlichen Institutionen. Mehr über unser Engagement in Bayreuth erfahren Sie auf bat.de

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schaftskandidaten abgeben, nachdem Wolfgang Wagner im März nicht mehr zur Wahl antritt. Nur soviel: „Ich finde es gut, wenn eine Kammer herausragende Unternehmerpersönlichkeiten hat, die sich zur Verfügung stellen. Wer es dann letztlich wird, muss die Vollversammlung entscheiden.“ Stefan Schreibelmayer

„Die oberfränkische Wirtschaft ist robust und gut aufgestellt, weil in der Finanzkrise viele ihre Hausaufgaben gemacht haben“, sagt Schnelle, schränkt aber ein: „Die Unternehmen sind nach unserer neuesten Konjunkturumfrage zwar weiter zuversichtlich, aber nicht mehr so überschwänglich wie noch im Frühjahr.“ Gründe für Bedenken gebe es einige: 1. Was passiert in der Schuldenkrise, schafft die Politik eine Lösung, bei der die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einigermaßen solide bleiben? 2. Was passiert mit den Energiepreisen, die in Deutschland sowieso schon zu den höchsten in der EU gehören. Schnelle hält das Thema mittlerweile für wichtiger als die Lohnkosten. 3. Verschärft Basel III die momentan relativ günstigen Kreditbedingungen, weil mehr Eigenkapital hinterlegt werden muss? Drei Punkte, die ihren Ursprung nicht in der Region haben. Um-

so mehr ärgert Schnelle etwas anderes - die in vielen Kommunen steigende Gewerbesteuer. Aktuelles negatives Beispiel sei Hof, das den Hebesatz auf 400 Punkte angehoben hat. „Es ist ein fatales Signal, wenn die Vier vorne in Mode kommt“, so Schnelle. Die Höhe der Gewerbesteuer sei für einen Unternehmer immer ein Argument zu kommen oder zu bleiben. Die Stärke der oberfränkischen Wirtschaft sieht Schnelle in der mittelständischen Prägung mit ihrer Ausrichtung auf nachhaltig orientiertes Wirtschaften und eine gute Ausbildungsleistung. Das zeige unter anderem der ordentliche Zuwachs bei den neuen Ausbildungsverträgen. Von einem Fachkräftemangel auf breiter Front will Schnelle noch nicht sprechen. Aber es gebe Stellen, die schwierig zu besetzen sind. Und es wird enger werden. Deshalb sei es unter anderem wichtig, dass oberfränkische Unternehmen von sich aus bereits zu Studenten Kontakt aufnehmen. Interessante Arbeitgeber mit hoch qualifizierten Jobs gebe es in der Region zur Genüge. Nur sei das noch nicht bekannt genug. Stefan Schreibelmayer


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Nordbayerischer Kurier - Dienstag, 25. Oktober 2011

Handwerk erfindet sich immer wieder neu HWK-Hauptgeschäftsführer Koller sieht Betriebe gut gerüstet - Forderung nach Verlässlichkeit der Politik Immer wieder neu - das ist für Thomas Koller der Leitspruch des Handwerks. Das sei alles andere als verstaubt, sondern erfinde sich immer wieder neu, sagt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (HWK) für Oberfranken. Vor allem drei Bereiche hat Koller ausgemacht, in denen sich das Handwerk jetzt fortentwickeln und seine Innovationskraft unter Beweis stellen muss. Energietechnik, Mobilität und altersgerechtes Wohnen sind für ihn absolute Zukunftsthemen. „Hier ist es wichtig, Know-how zu schaffen und in die Betriebe zu bringen“, sagt Koller - eine Aufgabe auch für die Kammer. Sorgen, dass das nicht klappen könnte, hat der HWK-Chef nicht - und macht zum Beweis eine einfache Rechnung auf: „Wir haben konstant etwa 16 000 Betriebe, obwohl jedes Jahr etwa 1000 dazukommen und 1000 vom Markt verschwinden. Rein rechnerisch erneuert sich das oberfränkische Handwerk also alle 16 Jahre. Zugleich aber gibt es viele Betriebe, die sich seit Jahrzehnten behaupten. Die müssen ja wohl auch erfolgreich mit der Zeit gegangen sein.“ Zugleich gebe es im Handwerk viele alte Berufe. „Da fällt uns die

Tradition manchmal auf die Füße.“ Dabei müssten etwa auch Bäcker und Metzger ständig Neues bieten, um zu bestehen. Demografie und Fachkräftemangel - Koller spricht lieber von Fachkräftebedarf - sind große Herausforderungen für das Handwerk. Die müsse man annehmen, fordert Koller. „Wir müssen zeigen, wie attraktiv das Handwerk ist, was wir zu bieten haben.“ Um die Jugendlichen

„Wir müssen zeigen, wie attraktiv das Handwerk ist.“ Thomas Koller

müsse geworben werden, etwa bei den Berufsmessen, die gerade stattgefunden haben, und zu denen Tausende Jugendliche kamen - und sehr angetan waren. Auch die seit 18 Monaten laufende Imagekampagne zeige spürbare Erfolge. So ist der Bekanntheitsgrad des Handwerks bei den Jugendlichen von elf auf immerhin 40 Prozent gestiegen. „Wir sind auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel.“ Aber auch die Betriebe müssten umdenken. Beim Thema Frauen in sogenannten Männerberufen

etwa. „Mädchen und Frauen machen das definitiv nicht schlechter. Wenn überhaupt, dann anders“, meint Koller, räumt aber ein, dass hier noch Vorbehalte bei Handwerkern wie bei Jugendlichen und Eltern beiseite geräumt werden müssten. Weitere Potenziale, die sich das Handwerk erschließen müsse, seien Migranten oder auch schwächere Schüler. Für die könne ein Praktikum, bei dem sie ihre Fähigkeiten zeigen können, der Weg zur Lehrstelle sein. Momentan ist die Lage im Handwerk gut, das hat die jüngste Konjunkturumfrage gezeigt. Auch für das kommende Jahr sieht Koller keinen Einbruch. „Ich will keine Krise herbeireden“, sagt er, gibt aber zu bedenken: „Keiner weiß, was die Schuldenkrise bringt.“ Von der Politik fordert Koller vor allem Verlässlichkeit. Etwa beim Fördervolumen für die energetische Haussanierung. Völlig unverständlich ist ihm, dass die Abschreibungsmöglichkeiten für Investitionen in Energieeffizienz auf die lange Bank geschoben wurden. Und schließlich sei es ganz wichtig, keinen sprunghaften Anstieg der Energiepreise zuzulassen. „Das wäre der Konjunkturkiller Nummer eins.“ HWK-Hauptgeschäftsführer Thomas Koller ist sicher, dass sich das Handwerk dank seiner InStefan Schreibelmayer novationskraft auch in Zukunft behaupten wird. Foto: Harbach


Nordbayerischer Kurier - Dienstag, 25. Oktober 2011

sternsdorff.eu

Wir setzen Botschaften in Bewegung. Gute Werbung made in Bayreuth

Die großen silbernen Silos sind das markante Erkennungszeichen des Bayreuther Werks von LyondellBasell. Hier wird Kunststoffgranulat in verschiedenen Größen und Farben für die Automobilindustrie hergestellt. Fotos: Fuchs

Das Geheimnis der Silbersilos LyondellBasell liefert aus Bayreuth Granulat an Autofirmen in ganz Europa Kunststoffe für Kraftfahrzeuge: Der Produktionsstandort von LyondellBasell in Bayreuth gilt als eines der Schlüsselwerke für den europäischen Markt. Die großen silbernen, bei Dunkelheit futuristisch beleuchteten Silos nahe der Ausfahrt Bayreuth-Nord unmittelbar an der Autobahn A9 sind sicher den meisten schon aufgefallen. Das Werk, das zunächst unter dem Namen Himont, später Montell, dann Basell und mittlerweile LyondellBasell firmiert, ist vielen Menschen in der Region ein Begriff. Doch was genau hinter den Werkstoren produziert wird, diese Frage wissen die wenigsten zu beantworten. „Wir produzieren Kunststoffgranulate für die Automobilindustrie“, sagt Werksleiter Hanno Limburg (45), der aus dem Rheinland stammt und seit zwei Jahren in Bayreuth tätig ist - genauer: Polypropylen-Compounds. Die kleinen Granulatkörnchen werden von der Automobilindustrie und deren Zulieferern beispielsweise zu Stoßstangen, Armaturentafeln,

Info Das Bayreuther Werk von LyondellBasell hat eine Besonderheit: Zwei Drittel der 63 000 Quadratmeter Produktionsfläche liegen auf Stadtgebiet, ein Drittel auf dem Gebiet der Landkreisgemeinde Bindlach. „Zur Freude beider Kämmerer“, sagt Werksleiter Hanno Limburg. shf

Hutablagen, Lüftungsgittern, die meisten davon kommen aus Seitenschwellern oder Innen- mechanischen oder elektriverkleidungen weiterverarbei- schen Lehrberufen. Daneben tet. Etwa 40 Prozent des her- gibt es eine Entwicklungsabteigestellten Granulats bleiben in lung mit vier Ingenieuren sowie Deutschland, 50 Prozent gehen ein Technical Center mit weitein das europäische Ausland, zehn ren 13 Mitarbeitern. Pro Jahr werde auch ein Auszubildender, Prozent darüber hinaus. Gegründet wurde das Bayreu- in der Regel zum Mechaniker ther Werk 1987. Bis 1995 wurden oder zum Elektriker, eingestellt, acht Produktionslinien errich- so der Werksleiter. tet. Auch in den folgenden Jah- Sämtliche in Bayreuth hergestellten Produkte ren sei die Kaseien komplett pazität stets recyclingfähig, gewachsen, so sagt Limburg, der Limburg. Mittdurch die Verarlerweile gelte beitung immer das als Basell leichterer BauBayreuth teile für FahrChemie GmbH zeuge auch einen firmierende entscheidenden TochterunBeitrag zur ternehmen der Schonung von LyondellBasell Ressourcen sieht: mit über 300 „Autos werden einzelnen Tyimmer leichter pen als der und brauchen Standort mit dem komple- Werksleiter Hanno Limburg. dabei immer wexesten Proniger Kraftstoff.“ duktspektrum im gesamten Auch das Werk selbst erfülle Konzernverbund. In den Anla- höchste Umwelt- und Sichergen werden verschiedene heitsstandards. „Eigentlich sind Kunststoffe, meist Polypropylen wir kein klassisches Chemieoder verwandte Kunststoffe, werk“, so der Leiter. Veredelt zusammen mit vielfältigen Zu- würden ausschließlich vorhansatzstoffen bei rund 200 Grad dene Kunststoffe, wobei keiCelsius vermischt und zu dem nerlei Gase austreten oder anGranulat verarbeitet, das dann in derweitige Emissionen anfallen. 25-Kilogramm-Säcken oder 1100 Die niederländische AktiengeKilogramm-Kartons verpackt sellschaft LyondellBasell Inbeziehungsweise in 25-Tonnen- dustries gilt als drittgrößtes unSilo-Lkws zum Kunden geliefert abhängiges Chemieunternehwird. „Täglich verlassen etwa 20 men der Welt. Der Jahresumsatz Lastzüge mit zusammen rund betrug zuletzt rund 40 Milliar400 Tonnen des veredelten den US-Dollar. Weltweit beRohstoffs das Werk“, erklärt schäftigt das seit 2010 auch an Limburg. der New Yorker Börse notierte LyondellBasell beschäftigt in Unternehmen über 14 000 MitBayreuth knapp 130 Mitarbeiter, arbeiter. Neben Rotterdam hat

LyondellBasell einen zweiten Hauptverwaltungssitz in Houston, Texas. Insgesamt betreibt das Unternehmen Produktionsstätten an 59 Standorten in 18 Ländern. Die Geschichte des Konzerns geht bis auf das Jahr 1953 zurück. Damals gründeten die BASF und die Shell das Gemeinschaftsunternehmen Rheinische Olefin-Werke (ROW) zur Herstellung von Polyethylen. Mitte der 90er Jahre kam es zu einer Neuordnung des Kunststoffgeschäfts zahlreicher Unternehmen. In der Folge bündelten BASF und Shell ihre Polyethylengeschäfte in der neu gegründeten Elenac. Die Polypropylentöchter Targor bei BASF und Montell bei Shell wurden dann im Jahr 2000 gemeinsam mit Elenac in der Basell Polyolefine GmbH zusammengefasst. Im Jahr 2005 verkauften die bisherigen Mütter die Basell an den amerikanisch-russischen Finanzinvestor Len Blavatnik. 2007 kaufte Blavatnik den USWettbewerber Lyondell Chemical hinzu, wodurch die LyondellBasell entstanden war. Heute sind in Europa hauptsächlich Unternehmen der ehemaligen Basell beheimatet, die rechtlich eigenständige Unternehmen sind. Die deutschen Aktivitäten sind größtenteils in der Basell Polyolefine GmbH gebündelt. Größter Produktionsstandort ist das Werk Wesseling/Knapsack bei Köln mit rund 2000 Mitarbeitern. Neben Bayreuth ist LyondellBasell auch im Industriepark Höchst in Frankfurt mit 430 Mitarbeitern sowie in Münchsmünster bei Ingolstadt vertreten. Stephan Herbert Fuchs

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Nordbayerischer Kurier - Dienstag, 25. Oktober 2011

Ganz nah bei Marietta Slomka Die Stäubli-Tochter Camerobot liefert an TV-Studios Roboter, mit denen die Kameras vollautomatisch bewegt werden Millionen Fernsehzuschauer schalten abends das „HeuteJournal“ im ZDF ein. Auch Manfred Hübschmann ist oft dabei, wenn Marietta Slomka oder Claus Kleber die Sendung moderieren. Doch der Geschäftsführer von Stäubli Robotics in Bayreuth hört oft gar nicht auf die Nachrichten. Er achtet auf Dinge wie „Flying Open“ oder darauf, ob etwa das Bild wackelt. Was natürlich nicht passiert, denn die Roboter, mit denen die Kameras im hochmodernen virtuellen News-Studio des ZDF bewegt werden, kommen von Stäubli - genauer vom Anfang 2010 in Bayreuth gegründeten Tochterunternehmen Camerobot, das Hübschmann ebenfalls leitet. Angefangen hat alles vor rund sieben Jahren, als sich TVTechniker an Stäubli wandten. „Unser innovativer Ruf hatte sich auch bis dahin herumgesprochen“, sagt Hübschmann. Kurz darauf liefen die ersten Versuche beim Nachrichtensender n-tv. „Seitdem haben wir uns zusammen mit unseren Kunden immer weiter vorangearbeitet“, sagt der Geschäftsführer. Heute kann er neben individuellen Angeboten auch auf Standardlösungen zurückgreifen. Das bislang anspruchsvollste Projekt war das ZDF-Studio. Doch auch bei der ARD hat Camero-

bot mittlerweile einen Fuß in der Tür, liefert nach Belgien, Dänemark und Norwegen und dürfte nach erfolgreicher Testphase bald auch einen Auftrag vom USFlaggschiff CNN bekommen. Kein Wunder, dass Hübschmann sagt: „Das Ganze ist für uns nicht nur eine gute Referenz. Das Geschäft ist auch von den Stückzahlen und von der Rendite her sehr interessant für uns.“ Konkreter will er nicht werden, betont aber, dass Camerobot „einzigartig am Markt“ ist und von der guten Ausgangsbasis der Produkte von Stäubli Robotics profitiert.

Doch selbst die muss für den Einsatz im Fernsehstudio noch optimiert werden - vor allem, was das Geräuschniveau betrifft. Dafür werden Motoren und Getriebe zusätzlich gedämmt. Außerdem wird für absolut vibrationsarme Bewegungen gesorgt. Nur deshalb können im Gegensatz zu den bisher gebräuchlichen Systemen Kamerafahrten ohne das geringste Zittern im Bild realisiert werden. Ein gutes Beispiel ist das sogenannte „Flying Open“ - also der Eröffnungsflug - zu Beginn eines jeden „Heute-Journals“. Wie im industriellen Einsatz auch, werden die Computer dafür zuvor programmiert, wobei die Software von einem Partner zugeliefert wird. Damit sind die Bewegungen jederzeit wieder abrufbar, und zwar auch nach einer Systemabschaltung. Oder vereinfacht ausgedrückt: Der

Roboter weiß immer, wo er ist. Dabei ist er auf Luftkissen frei beweglich und kann die Kamera in sechs Achsen schwenken. Mittlerweile gibt es auch Systeme, die an der Decke an Laufschienen angebracht sind. Alles läuft dabei vollautomatisch, es kann aber auch per Joystick eingegriffen werden. Und die Systeme, Manfred von denen Hübschmann eines rund 130 000 Euro kostet, sind wartungsfrei. Für Hübschmann alles keine Gründe für übermäßigen Stolz. „Das können unsere Roboter halt“, sagt er. Stefan Schreibelmayer

Wichtiger Standort innerhalb des Konzerns Der Schweizer Stäubli-Konzern hat über 3000 Mitarbeiter, die in 14 Produktionsbetrieben, 24 Verkaufs- und Servicegesellschaften sowie Vertretungen in 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten präsent sind. Bayreuth ist mit gut 300 Mitarbeitern in den Sparten

Connectors, Schönherr (Textilmaschinen) und Robotics einer der wichtigsten Standorte des Unternehmens. Die Bayreuther RoboticsNiederlassung kümmert sich um Vertrieb und Service für die Märkte in Deutschland, Österreich, Ungarn, Slowenien, Skandinavien, Polen,

Russland und den Baltischen Staaten. Hauptkunden für die Roboter sind alle namhaften Autozulieferer, Maschinenhersteller, die Pharma- und Medizintechnik sowie die Lebensmittelindustrie. Stäubli-Roboter sind am Markt als sehr hochwertig bekannt. Der Kleinste hat bei

einer Traglast von 1,5 Kilo eine Reichweite von 40 Zentimetern. Der „Goliath“ unter ihnen kann 210 Kilo über bis zu 3,20 Meter bewegen. Die Preise für einen einzelnen Roboter liegen zwischen 15 000 und 65 000 Euro. Mit knapp 50 Mitarbeitern, von denen rund 80 Prozent

einen Hochschulabschluss haben, ist die Sparte Robotics die zahlenmäßig kleinste am Stäubli-Standort Bayreuth. Sie hat aber ein stetiges Wachstum hinter sich und will laut Geschäftsführer Manfred Hübschmann weiter zulegen. Auch aktuell werden neue Mitarbeiter gesucht. StS

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Geben Sie der Kammer ein Gesicht!

Impressum Sonderbeilage: Wirtschaftsmagazin Nordbayerischer Kurier GmbH & Co. Zeitungsverlag KG Theodor-Schmidt-Str. 17, 95448 Bayreuth V. i. S. d. P.: Joachim Braun Redaktion: Stefan Schreibelmayer Anzeigenleitung: Andreas Weiß

Die Tageszeitung – Qualität Schwarz auf Weiß!

Pisa-Studien Aus der Zeitung erfahren wir, wie der schiefe Turm von Pisa wieder etwas gerade gerückt und stabilisiert wird. Wir erfahren aber auch alles über die Schieflage der deutschen Schulbildung im internationalen Vergleich der Pisa-Studie – und wie hier zu Lande versucht wird, das alles wieder gerade zu biegen.

Druck: Nordbayerischer Kurier Titelseite: Agentur Sternsdorff

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Nordbayerischer Kurier - Dienstag, 25. Oktober 2011

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Autonova erweitert das Angebot Zum Jahreswechsel auch Fahrzeuge von Kia - „Qualität ist sympathisch“ Autonova erweitert das Angebot am Standort BayreuthAichig: Zum Jahreswechsel werden hier auch Fahrzeuge des koreanischen Herstellers Kia verkauft. Das kündigte Geschäftsführer Manuel Bauer an. „Wir werden als Vertragshändler Verkauf und Service von Kia übernehmen. Damit erweitern wir unsere Palette“, sagte Bauer. Autonova ist der einzige Direkthändler von Toyota für Bayreuth-Stadt und Land und größter Toyota-Vertragshändler in der Region. Das Unternehmen ist zudem autorisierter Ford-Service-Betrieb. Im kommenden Jahr wird Autonova sein 30-jähriges Bestehen feiern. Was 1982 als Jahreswagenhändler mit fünf Mitarbeitern begann, entwickelte sich zum breit aufgestellten Autospezialisten mit zwischenzeitlich mehr als 30 Beschäftigten. Vor allem in den vergangenen Jahren investierte Autonova in den stetigen Aufbau des Unternehmens, insbesondere durch den Umbau des Gebrauchtwagenplatzes und die Erweiterung des Betriebsgeländes in der Kemnather Straße 29-31. Dort werden aktuell 300 Neufahrzeuge und 350 gebrauchte Autos pro Jahr ver-

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akademiehandel

Autonova-Geschäftsführer Manuel Bauer mit einem Toyota Prius mit Hybridantrieb. kauft, bilanziert Geschäftsführer Bauer. „Wir haben hier in Bayreuth-Aichig einen guten Standort mit einem großen Einzugsgebiet“, freut er sich. In Zukunft wird der Trend noch stärker zu verbrauchsarmen,

schadstoffarmen Autos gehen, sagt Bauer vorher. Hybridfahrzeuge werden eine größere Rolle spielen. Toyota sei hier bereits Vorreiter und bietet mit dem Prius und dem Auris bereits zwei Fahrzeuge mit Hyb-

Foto: Lammel

ridantrieb an. Im kommenden Jahr sollen weitere Modelle folgen. Die Nachfrage nach diesen verbrauchsarmen, umweltfreundlichen Autos bezeichnet Bauer als stetig steigend. „Qualität macht sympa-

thisch“ - so lautet das Motto von Autonova. „Die vollkommene Kundenzufriedenheit ist unser wichtigstes Ziel“, bekräftigt Bauer. Dies werde nicht nur durch die Kunden bestätigt, sondern auch zum wiederholten Male

durch Auszeichnungen von Toyota. Die neue Marke Kia passt von der Qualität her gut in die Firmenphilosophie, sagt Bauer, denn der Hersteller gibt sieben Jahre Herstellergarantie auf seine Autos. Peter Engelbrecht

Die Akademie Handel e. V. – der Spezialist für Aus- und Weiterbildung in der Region

1954 haben die 3 großen Handelsverbände in Bayern, der Einzelhandelsverband, der Großhandelsverband und der Verband der Handelsvertreter, die Akademie Handel e.V. gegründet. Schon damals gab es das wichtige Thema, dass der Handel gut ausgebildete Fachkräfte benötigt. Dieses Thema ist heute – über ein halbes Jahrhundert später – noch aktueller. So steht die AKADEMIE HANDEL in Bayern für qualifizierte Aus- und Weiterbildung im Handel. Seit vielen Jahren ist die AKADEMIE HANDEL auch in Oberfranken mit Sitz in Bayreuth sehr erfolgreich. Wer möchte nicht besser verdienen, interessantere Aufgabengebiete übernehmen, selbständiger entscheiden und handeln und darüber hinaus den Arbeitsplatz sichern? Die AKADEMIE HANDEL bietet im kaufmännischen Bereich attraktive Möglichkeiten diesem Ziel näher zu kommen. Abschlüsse, die bei der AKADEMIE HANDEL in Bayern erworben werden, genießen in der Wirtschaft ein hohes Ansehen.

Geprüfter Fachkaufmann/-frau für Marketing (IHK) Bachelor of Marketing (CCI) Diese Fortbildung entspricht den neuesten Entwicklungen des Marketings, ein Bereich, der sehr schnellen und raschen Wandlungen unterworfen ist. Die Perspektiven für einen beruflichen Aufstieg sind hochinteressant. Marketing ist in einer Wettbewerbswirtschaft als die Grundlage jeder wirtschaftlichen Betätigung anzusehen. Hierfür werden Profis benötigt. Verkaufsleiter, Produktmanager und Marketingleiter oder Assistenten sind mögliche Einsatzgebiete. Am Ende des berufsbegleitenden Abendstudiums steht die bundeseinheitliche Prüfung im Februar 2013. Nach dieser Prüfung darf der Titel „Geprüfter Fachkaufmann/-frau für Marketing“ mit „Bachelor of Marketing (CCI)“ übersetzt werden. Studieninhalte: 1. Projekt- und Produktmanagement im Marketing 2. Anwendung der Marketing-Instrumente 3. Marktforschung und Marketingstatistik

4. Rechtliche Aspekte im Marketing 5. Präsentation, Moderation und fachliche Führung von Marketingprojekten

Am 21.11.11 startet in Bayreuth wieder ein Abendstudium (Montag u. Mittwoch). Informationen sind erhältlich über die AKADEMIE HANDEL, Frau Seiler, Karlsbader Str. 1 A, 95448 Bayreuth, Telefon 0921/72679-0 oder E-mail: Bayreuth@akademie-handel.de

Geprüfter Betriebswirt

Geprüften Handelsfachwirt

Mit dem höchsten bundesweit anerkannten IHK-Abschluss eröffnet die Akademie Handel allen ehemaligen Fachwirten und Fachkaufleuten Perspektiven für das gehobene Management. Ihre Karriere Die Kombination von aktuellem, breit gefächertem betriebswirtschaftlichen Wissen mit der Erfahrung des Berufspraktikers ist bei Unternehmen sehr begehrt. Als Betriebswirt nehmen Sie anspruchsvolle Aufgaben in der oberen Managementebene von Handels-, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen wahr – auch in einem internationalen Umfeld. Auf der Basis Ihres Wissens und Ihrer bisherigen Erfahrungen spezialisieren Sie sich mühelos in Richtung Marketing, Finanzwirtschaft, Bilanz- und Steuerpolitik bzw. Unternehmensorganisation und Personalmanagement. Ab Herbst 2012 startet wieder ein Dienstag/Donnerstag Abendstudium, das 2 Jahre dauern wird.

Das berufsbegleitende Studium zum Handelsfachwirt ist die Basis für den Aufstieg in Führungspositionen. Der Handelsfachwirt wird deshalb auch „Meister des Handels“ genannt. Betriebswirtschaftliche Abläufe organisieren – Ein- und Verkauf steuern – Umsatz- und Verkaufsstatistiken auswerten – Marketinglösungen konzipieren – Personalaufgaben wahrnehmen – Voll- und Teilkostenrechnungen durchführen – Rechtmäßigkeit der Verträge prüfen – Lager organisieren.....dies alles und noch viel mehr machen Sie als Handelsfachwirt/ in. Zusätzlich wird die Qualifikation erworben, als Ausbilder/-in tätig zu werden. Mit dem Abschluss als Handelsfachwirt/in arbeitet man als Sales Manager, Vertriebsleiter Regional Sales, Marktleiter, Abteilungsleiter, Verkaufsleiter, Sales Marketing Manager, Vertriebsrepräsentant, Key Account Manager oder als Führungskraft in den Bereichen Marketing, Controlling., Personalwesen, Beschaffung, Logistik und am Point of Sale. Eine Qualifikation, für die im Handel permanenter Bedarf besteht. In Bayreuth findet immer jährlich ein Abendstudium ab Herbst statt und ein Vollzeitstudium im Frühjahr.

Seit mehr als 30 Jahren gibt es das Duale Studium für Abiturienten bei der AKADEMIE HANDEL in Bayern schon. In einem dualen System werden Abiturienten an Führungsaufgaben im mittleren Handelsmanagement herangeführt. In nur 33 Monaten werden die Abiturienten für drei staatlich anerkannte Abschlüsse qualifiziert: den Abschluss Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel bzw. Groß- und Außenhandel, die Ausbildereignungsprüfung und schließlich als Endziel der Abschluss zum Handelsfachwirt. Der Abiturient schließt mit einem Ausbildungsbetrieb - der auch die Vergütung während der gesamten Ausbildung bezahlt - seiner Wahl (in Bayern stehen ca. 500 Ausbildungsplätze aller möglichen Branchen zur Auswahl) einen Trainee-Vertrag ab, das Handelsunternehmen übernimmt die praktische Ausbildung vor Ort, die AKADEMIE HANDEL die Studienphasen, in deren Ablauf der Abiturient durch erfahrene Dozenten auf die Abschlüsse vorbereitet wird. Schon während der Traineephasen erschließen sich für den Teilnehmer interessante Einsatzgebiete: Marketing - Verkauf - Personal - Vertrieb - Logistik - Rechnungswesen - Einkauf u. v. m. Die spätere Positionierung kann erfolgen als: Sales Manager, Filialleiter, Bezirksleiter, Abteilungsleiter/in, Vertriebsleiter Regional Sales, Sales Marketing Manager. Auf alle Fälle kann man das Duale Studium als das Sprungbrett für eine Karriere bezeichnen. Die Vorteile dieses praktisch orientierten Studiengangs liegen auf der Hand: Der Handelsfachwirt ist eine anerkannte Führungsqualifikation im Handel, da die Ausbildung auf den Bedarf der Wirtschaft ausgerichtet ist. Aber nicht nur für die Abiturienten ist das Duale Studium eine lohnende Alternative zum „echten“ Studium, sondern auch für die Unternehmen. Sie gewinnen qualifizierten Führungsnachwuchs; mit Leuten, die das Handelsgeschäft von der Pike auf gelernt haben und zugleich eine breites betriebswirtschaftliches Know-How aufweisen, um später Führungsverantwortung übernehmen zu können.

Studieninhalte: 1. Unternehmensführung und -steuerung 2. Handelsmarketing 3. Führung und Personalmanagement

4. Volkswirtschaft für die Handelspraxis 5. Beschaffung und Logistik und ein Handlungsbereich nach Wahl

Ab 06.02.12 beginnt wieder ein Vollzeitstudium und ab 26.09.12 startet ein Abendstudium.

Info’s

Duales Studium Handelsfachwirt

Für alle diese Weiterbildungen kann man als Studierender bei den zuständigen Ämtern für Ausbildungsförderung das „Meister-BaföG“ noch einmal beantragen. Man bekommt 30,5% der Studienkosten incl. der IHK-Prüfungsgebühren als Zuschuss, den Rest kann man sich über die KfW-Bank zinslos aufnehmen und muss dieses Darlehen erst zwei Jahre nach Ende der Weiterbildung mit sehr niedrigen Zinsen in monatlichen Raten zurück zahlen. Neu ist, dass nach erfolgreichem Abschluss noch einmal 25% des Darlehens erlassen werden! Wenn Sie Fragen zur Anmeldung oder zur Finanzierung und Abwicklung des Meister-Bafögs haben, wir helfen Ihnen gerne! Trauen Sie sich …. Sie dürfen alle Fragen loswerden, die Sie haben. Frau Susanne Seiler hilft Ihnen weiter! Informationen hierzu gibt es über die Akademie Handel in Bayreuth unter: bayreuth@akademie-handel.de oder Tel. 0921-72679-0


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Wirtschaftsmagazin

Nordbayerischer Kurier - Dienstag, 25. Oktober 2011

Weit weg von Wischiwaschi Mehr als nur Reinigung: Gebäudeservice Piotrowski hat vier Standbeine Einfach nur putzen wäre zu einfach. Der Handwerksberuf des Gebäudereinigers ist, wenn man auf Qualität setzt, deutlich mehr. Das Bayreuther Unternehmen Piotrowski, das seit 1983 am Markt ist, hat sich zu einem Dienstleister entwickelt, der sich an den Bedürfnissen der Kunden orientiert. Und mit den Anforderungen gewachsen ist. Martin Piotrowski, Inhaber und Geschäftsführer des Unternehmens, verhehlt nicht, dass das Image der Gebäudereiniger „schwer rüberzubringen“ sei, wie er sagt. „Wir haben das bei der Ausbildungsmesse der Handwerkskammer gemerkt: Die Eltern haben eine ganz andere Vorstellung. Sie denken, dass man da abends mal zwei Stunden zum Putzen in die Bank geht. Die Jugendlichen sind zum Glück schon viel aufgeschlossener. Denn der Ausbildungsberuf des Gebäudereinigers bietet viele Möglichkeiten.“ Auch Aufstiegsmöglichkeiten: Nach der Lehrzeit und den Gesellenjahren können die Mitarbeiter ihren Gebäudereinigermeister draufsetzen - und dann auch an der Fachhochschule in NürnMartin Piotrowski hat den von seinem Vater Gerd aufgebau- berg in Richtung Hygienetechnik ten Betrieb übernommen und ausgebaut. Foto: Waha studieren. Piotrowski setzt auf

qualifiziertes Personal, und er hat Kunden, die das Potenzial eines umfassenden Gebäudeserviceerkannthaben.

Rund300Mitarbeiter Die rund 300 Mitarbeiter in Vollund Teilzeit, die der mittelständische Handwerksbetrieb beschäftigt, können von der Gebäudereinigung über das komplette Gebäudemanagement und die Wartung von Maschinen bis hin zu Wach- und Schließdiensten und sogar der Beratung von Unternehmen, wie sie ihr Haus effizienter machen können, alles anbieten. „Vor allem ab dem Jahr 2000 haben wir uns mit großen Schritten weiterentwickelt“,sagtMartinPiotrowski,der Mitte der 90er Jahre ins elterliche Unternehmen eingestiegen ist. „Die Kunden haben gefragt, was wir noch anbieten könnten, außer der Gebäudereinigung. Der Gebäudereiniger ist ja bei den meisten Kunden täglich im Haus, spricht mit den Fachabteilungen, erfährt, wo der Schuh drückt. Und er wird so zur Schnittstelle für die Kundenwünsche.“ Und das nicht nur am Morgen oder am Abend, sondern oft genug im 24Stunden-Betrieb. Die Zahl der Mitbewerber ist nach Piotrowskis Worten in den

vergangenen Jahren gestiegen. „Insofern ist es ein großes Glück, dass unser Betrieb zertifiziert ist.“ Ähnlich wie bei der Bauwirtschaft kommen die Wettbewerber inzwischen auch aus dem benachbarten Ausland. „Insofern hat der Mindestlohn uns sehr gut getan. Kunden wie Mitbewerber wissen, was verlangt werden muss, die Zeit der Wild-WestMethoden und des Lohndumpings sind vorbei. Und die Branche wird auch vom Zoll und der Kommission gegen Schwarzarbeit kontrolliert“, sagt der Gebäudereiniger-Meister. Interessant: Als viele Menschen Arbeit gesucht haben, habe sich der Wettbewerb noch einmal verschärft, „jetzt dagegen ist es schwierig, qualifizierte, gute und motivierteMitarbeiterzufinden“.

100 Kilometer Radius Piotrowskis Kerngeschäft liegt in einem Radius von einer Stunde Fahrzeit rund um Bayreuth. Mehr als 50 Prozent seiner Kunden bedient das Unternehmen mit seinen vier Standbeinen - der überwiegende Teil des Geschäfts ist aber nach wie vor die Reinigungsdienstleistung - in Bayreuth direkt. „Der Rest der Aufträge ist in Nürnberg, Bamberg, Hof, Kulmbach oder in der nahen

Oberpfalz, in Auerbach. Der Radius ist so gesteckt, dass man im Notfall auch schnell reagieren kann.“ Das Unternehmen fliegt aber auch Spezialeinsätze in ganz Europa, wenn es beispielsweise um die Hygiene von Klimaanlagen geht: „Was uns sehr gefreut hat, war ein Auftrag einer großen Molkerei, die ihre Betriebe in Österreich, Spanien und Polen von uns warten ließ. Das sind dann immer Aufträge von etwa einer Woche, die wir im Ausland leisten.“ Piotrowski würde gerne seinen Radius ausdehnen oder auch eine Niederlassung in Nürnberg eröffnen. Allerdings würde das seiner Unternehmensphilosophie ein Stück weit zuwiderlaufen: „Mir macht es unheimlich Spaß, selbst zu den Kunden zu gehen. Das wird auch honoriert von den Auftraggebern, dass der Chef selbst unterwegs ist, sich die vor Ort abgelieferte Qualität der Arbeit anschaut. Ich denke, das dokumentiert auch die Leidenschaft, die man für seine Arbeit empfindet“, sagt Piotrowski, der sich in seiner Heimatstadt auch im Sport- und Kulturbereich stark als Sponsor einbringt. „Nicht zuletzt deshalb, weil wir der Stadt und der Region wirklich viel zu verdanken haben, macht mir das Sponsoring besonders großeFreude.“ EricWaha

Qualität made in Bayreuth –

Telefondienstleistungen für das Gesundheitswesen www.gedikom.de Ausgezeichnet

lautet das Urteil für die Gedikom GmbH, eine 100%ige Tochter der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns: Das Unternehmen mit Sitz in Bayreuth ist Gewinner des Bayerischen Qualitätspreises 2011 in der Kategorie „unternehmensorientierter Dienstleister“.

Aus gutem Grund

vertrauen deshalb Kassenärztliche Vereinigungen, Krankenkassen, Kliniken, Ärzte und Psychotherapeuten auf die Gedikom GmbH: Als eines der führenden ServiceCenter für Gesundheitsdienstleistungen übernimmt das Unternehmen die telefonische Unterstützung im Bereich Verwaltung, Organisation und Mitglieder- bzw. Patientenbetreuung das Terminmanagement für Akteure im Gesundheitswesen die Vermittlung des ärztlichen Bereitschaftsdiensts, von Notdienstapotheken und freien Psychotherapieplätzen

Ausgebaut

wurde daher der Firmensitz in Bayreuth. Ab Juli 2011 verfügt das Unternehmen über 120 modernste Arbeitsplätze, die rund um die Uhr besetzt werden können. Waren 2006 im Jahr der Gründung noch rund 60 Beschäftigte zu verzeichnen, zählt die Gedikom GmbH heute über 150 Mitarbeiter. Mit zahlreichen Neueinstellungen wird aktuell auf den Zuschlag für die telefonische Betreuung der ab März 2012 eingeführten europaweiten Rufnummer 116 117 für den ärztlichen Bereitschaftsdienst reagiert.

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in einem medizinischen (Assistenz-)Beruf sind ausnahmslos alle Service-CenterMitarbeiter der Gedikom GmbH. Denn Qualität made in Bayreuth bedeutet: Hochwertige, sensible und fachkundige Beratung von hilfesuchenden Patienten sowie die kompetente Beratung verschiedenster Akteure des deutschen Gesundheitswesens am Telefon.

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Die Gedikom GmbH ist zertifi ziert nach zertifiziert DIN EN ISO 9001:2008 Qualitätsmanagementsystem


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Nordbayerischer Kurier - Dienstag, 25. Oktober 2011

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Porsche unter den Rädern Cube genießt in der Mountainbike- und Rennradwelt einen besonderen Ruf Kann einer mit noch nicht einmal 40 Jahren schon von einem Lebenswerk sprechen? Marcus Pürner tut das nicht. „Diese Frage habe ich mir noch nicht gestellt“, sagt der, der dafür verantwortlich ist, dass der Name „Cube“ in der Welt der Mountainbikes und Rennräder einen ganz besonderen Klang hat: Die Fahrräder aus der Waldershofer Bikeschmiede gehören zu den edelsten Teilen in Europa.

250 Mitarbeitern in der nördlichen Oberpfalz, verlassen tagtäglich die 20 000 Quadratmeter große Halle im Waldershofer Industriegebiet. Das sind zwischen 250 000 und 300 000 Bikes im Jahr. Wie so oft begann alles - Bill Gates lässt grüßen - ganz klein, sozusagen im Hinterhof: Anfang der Neunziger Jahre schraubten Marcus Pürner und sein Freund Michael Prell auf 50 Quadratmetern in der Sitzmöbelfabrik seines Vaters die ersten im Bis zu 1500 Fahrräder, produziert Großhandel gekauften Räder in Asien, entworfen, zusam- zusammen. „Um das Studium zu mengeschraubt und getestet von finanzieren,“ erinnert sich der

Diplomkaufmann. Wenige Jahre später landete der erste Container mit 160 Fahrrädern aus Asien in Waldershof. Heute liefert Cube seine 170 Modelle in 35 Länder der Welt. „Vorwiegend verkaufen wir unsere Räder in Europa, 40 Prozent davon in Deutschland.“ In Dänemark und den Niederlanden ist Cube auf dem Mountainbikesektor sogar Marktführer.

„Höchste Qualität“

Cube-Räder sind nicht nur unter Kennern etwas Besonderes, gelten als Porsche unter den Bikes. „Cube your life“, das Firmenmotto, stehe für höchste Qualität, gelungenes Design und viel Freude am Fahrrad fahren, sagt Pürner. „Wir machen unsere Räder für Jedermann, wenngleich sich besonders sportlich ambitionierte Biker von unseren Produkten angeEin dickes Lob zollt der Chef seinen Mitarbeitern: „Wir ziehen alle an einem sprochen fühlen“, sagt der Strang. Sonst wären wir nicht da, wo wir jetzt stehen.“

Marktredwitzer. Warum sollte man denn nun ausgerechnet ein Cube-Fahrrad kaufen? Pürner: „Unsere Räder zeichnen sich durch einen enorm hohen Entwicklungsstand aus, sind tausendfach getestet und sehen gut aus. Kurzum: Wir bieten überdurchschnittlich viel Fahrrad fürs Geld.“ Seit diesem Jahr ist Cube auch auf dem wichtigen Zukunftsmarkt Elektroräder aktiv. „EPO“ heißen die E-Bikes von Cube. „EPO“? War da nicht was? Genau, EPO, wie das Dopingmittel, dem so mancher Tour-Sieger seinen Triumph verdanken soll. Wie EPO wirken die Elektrofahrräder auch auf den Fahrradmarkt. Laut ZweiradIndustrie-Verband sollen in diesem Jahr in Deutschland rund 300 000 E-Bikes verkauft werden - Tendenz stark steigend. Stillstand ist gleich Rückschritt unter dieser Prämisse stelle man Firmengründer Marcus Pürner: „Bei Cube bekommt man viel sich dem hart umkämpften Fahrrad fürs Geld.“ Fotos: Fürst Markt. So investiert Cube derzeit in Prüflabor und Entwicklung. „Damit der Kunde weiterhin viel Cube und Ghost - eine Freundschaft Fahrrad für sein Geld bekommt“, sagt Marcus Pürner. Und gibt Cube ist nicht die einzige „Mit Ghost verbindet uns ein abschließend lächelnd zu, dass Wettbewerb, Fahrradschmiede in der freundlicher er Cube zwar nicht als Lebensnördlichen Oberpfalz. Mit ohne den wir wohl nicht da werk sehe, er aber mit dem Erder Firma Ghost gibt es in wären, wo wir jetzt sind“, sagt reichten zufrieden sei. „Ich würde Waldsassen ein ähnlich er- Cube-Chef Pürner, der die alles wieder so machen.“ folgreiches Unternehmen. Ghost-Leute sehr schätzt. uf Udo Fürst

Stäubli Bayreuth – Innovative Mechatronik-Lösungen www.staubli.com Textilmaschinen Seit 1892 entwickelt und produziert Stäubli hochwertige Systeme für die WebereiIndustrie. Die Sparte Textilmaschinen bietet innovative Technologie-Lösungen, die den Anforderungen eines weltweiten Kundenstamms entsprechen. Die Ansprüche unserer Kunden bilden die Grundlage für unsere künftigen Produkte.

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Wirtschaftsmagazin

Nordbayerischer Kurier - Dienstag, 25. Oktober 2011

Das Erbe von Max Grundig Diktiergerätewerk in Bayreuth steht gut da - Bekenntnis zum Standort - Auftragsfertigung sichert Jobs zusätzlich Produziert wird für große Konzerne wie auch für kleinere Spezialisten: Platinen, ein Reisepass- und Ticketscanner oder ein Geigerzähler. 15 Prozent des Umsatzes, den Hollstein mit einem ordentlichen zweistelligen Millionenbetrag umschreibt, machen solche Aufträge mittlerweile aus.

Einst stand hier die größte Tonbandfabrik der Welt mit mehr als 2000 Mitarbeitern, der Name Grundig hatte Strahlkraft auch in Bayreuth. Übrig geblieben ist die Grundig Business Systems (GBS) GmbH mit rund 130 Mitarbeitern am alten Standort im Industriegebiet St. Georgen. Klein, aber fein - denn gefertigt werden hier unter anderem Diktiergeräte der Premiumklasse. Diktiergeräte, wer braucht die noch? Eine Frage, die Geschäftsführer Roland Hollstein klipp und klar so beantwortet: „Profis, die zwei Stunden und mehr am Tag diktieren, wird es immer geben - Juristen, Mediziner, die Polizei.“ Das sind auch die Hauptkunden von GBS, weil sie bereit sind, bis zu mehr als 500 Euro für ein digitales TopGerät auszugeben. Und genau die werden in Bayreuth gefertigt. „Wir sind im Premiumbereich unterwegs“, sagt Hollstein. Und da komme es auf Bedienerfreundlichkeit und sinnvolle Extras, aber auch auf ein ansprechendes Design und angenehme Materialien an.

Diktieren wird mobil Spitzenprodukt aus Bayreuther Fertigung ist das „Digta 7“, für das extra eine neue, vollautomatische Fertigungsstraße für Lei-

Gute Mitarbeiter

Auf dieser Maschine werden Platinen automatisch bestückt. Doch ganz ohne Handarbeit geht es noch nicht. terplatten eingerichtet wurde. „Das Digta 7 macht das Diktieren mobil“, sagt Hollstein und meint damit die bei Diktiergeräten weltweit bislang einmalige Bluetooth-Funktion. Damit kann das Diktat bereits unterwegs zum Beispiel auf einen BlackBerry und von dort ins Büro versendet werden. „Wenn Sie

selber dort ankommen, ist das Diktat bereits abgetippt.“ Auch der Einsatz einer Spracherkennung ist denkbar, doch glaubt Hollstein nicht, dass diese auf absehbare Zeit Schreibkräfte ersetzen. „Es gibt da ganz sensible Bereiche. Stellen Sie sich nur das Diktat eines Chirurgen vor: Da macht es schon einen

großen Unterschied, ob es EIN Bein heißt oder KEIN Bein.“ Umso wichtiger seien Aufnahmeund Wiedergabequalität. Auch wenn GBS in Deutschland Branchenprimus und europaweit die Nummer drei ist, weiß Hollstein: „Wir bewegen uns mit unseren Diktiergeräten in einer Nische, die kaum noch wächst.“

Fotos: Lammel

Zumal zu rund 50 Prozent auch noch analoge Geräte und die dazugehörigen Tonbänder produziert werden, doch dieser Bereich schrumpft. Insgesamt verlassen bis zu 25 000 Geräte und 250 000 Tonbänder pro Jahr das Bayreuther Werk. Umso wichtiger ist, dass der Bereich Auftragsfertigung wächst.

Und damit sichern sie die Arbeitsplätze in Bayreuth und bei Zulieferern in der Umgebung, in Selb, Helmbrechts oder Schwaig zum Beispiel. Zwar werden Elektronikbauteile natürlich auch in Asien zugekauft, doch grundsätzlich bekennt sich Hollstein klar zum Standort Bayreuth. „Solange die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen passen, bleiben wir hier. Um die geforderte Qualität liefern zu können, brauchen wir unsere gut ausgebildeten Mitarbeiter. Außerdem ist die Nähe zu unseren Kunden ebenso von Vorteil wie die zu unseren Lieferanten. Da kann man viel schneller reagieren, wenn es nötig ist.“ Und nicht zuletzt gilt auch das Siegel „Made in Germany“ noch etwas - vor allem auch im Zusammenhang mit dem Namen Grundig. „Der zieht noch immer“, sagt Hollstein, und: „Wir stehen gut da.“ Stefan Schreibelmayer

Hintergrund Grundig blickt am Standort Bayreuth auf eine große Geschichte zurück. Mehr als 2000 Mitarbeiter waren einst hier beschäftigt. Wichtige Stationen:

Klein, aber fein - das gilt auch für das Top-Diktiergerät „Digta 7“aus Bayreuther Produktion, das GBS-Geschäftsführer Roland Hollstein hier zeigt.

1957: Max Grundig baut in Bayreuth die „größte Tonbandgeräte-Fabrik der Welt“. Sie wird am 15. Juli 1957 feierlich eröffnet. Schon 1952 hatte Grundig mit der Entwicklung von Diktiergeräten begonnen und 1954 die berühmte Stenorette auf den Markt gebracht. In Bayreuth werden bald auch Musikschränke gefertigt.

1958: In Bayreuth wird der 1990: Markteinführung des 1000. Mitarbeiter eingestellt. ersten digitalen Diktiersystems: Es heißt PC-Diktat 1963: Die Beschäftigtenzahl 2000. übersteigt 2000. Mittlerweile werden auch Reisedik- 2001: Ausgliederung der Diktiergeräte-Aktivitäten aus der tiergeräte produziert. Grundig AG und Gründung Ende der 70er: Bayreuth wird einer eigenen Gesellschaft, zum Spezialwerk für Büro- der Grundig Business Sysgeräte. 1984 kommt das ers- tems GmbH (GBS). te wirklich handliche Diktiergerät auf den Markt, die 2003: Der Grundig-Konzern meldet Insolvenz an. GBS beStenorette 2080. steht als eigenständiges Un1989: Unternehmensgründer ternehmen weiter und beMax Grundig stirbt. Das Werk hauptet sich bis heute erBayreuth hat nur noch knapp folgreich am Markt. StS 250 Beschäftigte.

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Nordbayerischer Kurier - Dienstag, 25. Oktober 2011

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Hilfe rund um die Uhr Das Bayreuther Callcenter Gedikom vermittelt Bereitschaftsärzte in ganz Bayern - Mitarbeiter gesucht Wer in Bayern einen Arzt sucht, der Bereitschaftsdienst hat, der landet mit ziemlicher Sicherheit in Bayreuth. Die Mitarbeiter des medizinischen Callcenters Gedikom stellen die Vermittlung sieben Tage die Woche rund um die Uhr sicher. Und ab März kommen noch Anrufe Hilfesuchender aus ganz Deutschland dazu. Eine entsprechende, europaweite Ausschreibung für die bundeseinheitliche, kostenlose Rufnummer 11 61 17 hat die hundertprozentige Tochter der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns gerade zusammen mit einem Partnerunternehmen in Halle gewonnen. „Das zeigt, dass unsere hochwertige und zuverlässige Beratung am Markt entsprechend wahrgenommen wird“, sagt Susanne Sperlich, die kaufmännische Leiterin von Gedikom. Schließlich habe man auch den Bayerischen Qualitätspreis im Frühjahr nicht umsonst bekommen.

Hohe Qualifikation Grundlage, um dem hohen Anspruch gerecht werden zu können, ist die Qualifikation der Mitarbeiter - oder besser Mitarbeiterinnen: 95 Prozent sind Frauen. Was auch daran liegt, dass sie eine

Ausbildung im medizinischen Bereich durchlaufen haben müssen - etwa als Arzthelferin, Krankenschwester oder Rettungsassistent. Entsprechend ist die Bezahlung. „Wir zahlen nach Arzthelferinnentarif plus Zulagen“, so Sperlich. Warum solche Anforderungen an die Qualifikation? „Wer einen Arzt sucht, der hat ein medizinisches Problem. Unsere Mitarbeiter müssen in der Lage sein, den Ernst der Situation einzuschätzen. Es kommt zwar selten vor, aber sie müssen auch richtig reagieren, wenn die Situation zum Beispiel einen Notarzteinsatz erfordert“, sagt Sperlich. Das Hauptgeschäft bei Susanne Gedikom Sperlich aber ist es, leichter Erkrankten einen Bereitschaftsarzt oder eine Notdienstapotheke zu vermitteln. Dass dabei Hilfesuchende von Aschaffenburg bis Passau in Bayreuth landen, ist kein Problem. Denn die Callcenteragenten arbeiten mit zwei Bildschirmen. Auf dem einen bearbeiten sie in einer vorgefertigten Maske den Vor-

gang, auf dem anderen erscheint wie bei einem Navigationssystem eine Karte, mit der sie den Patienten zum Arzt oder umgekehrt lotsen können.

1000 Anrufe pro Stunde Knapp 170 Mitarbeiter hat Gedikom derzeit, 80 Prozent von ihnen arbeiten Teilzeit. „Wir haben sehr flexible Arbeitszeiten, fast alles ist möglich“, sagt Sperlich. Das komme vor allem jungen Müttern beim Wiedereinstieg zugute. Allerdings sei klar, dass die Hauptarbeitszeiten eher undankbar sind. Am meisten los ist nämlich wie sollte es anders sein -, wenn die Arztpraxen geschlossen haben. Also an Wochenenden, Feiertagen sowie am Mittwochnachmittag. Absoluter Spitzenreiter ist Jahr für Jahr der Heiligabend - dann kommen bis zu 1000 Anrufe die Stunde und im Bayreuther Call-Center sind alle 120 Arbeitsplätze besetzt. Rund zwei Millionen Anrufe werden dieses Jahr in Bayreuth abgearbeitet. Wobei Gedikom neben der Notdienstvermittlung noch andere Angebote hat. So wird für Versicherte von momentan zwei gesetzlichen Krankenkassen die Vermittlung von Facharztterminen übernommen. Wer zu einer etwas längeren Anfahrt bereit ist, kommt im Schnitt 30 Tage früher

Die Callcenteragenten von Gedikom arbeiten an zwei Bildschirmen. Über eine Karte können sie hilfesuchende Patienten zielsicher lotsen. Fotos: red dran. Außerdem vermittelt Gedikom bayernweit Psychotherapieplätze und stemmt das Terminmanagement für ein Mammografiescreening. Für das neue Projekt mit der bundesweiten Bereitschaftsnummer werden aktuell 30 neue Mitarbeiter gesucht, zunächst allerdings befristet und auf 400-Euro-

Basis. Mittelfristig aber rechnet Sperlich mit bis zu 60 dauerhaften Stellen: „In vier bis fünf Jahren wollen wir deutlich über 200 Köpfe zählen.“ Gedikom bildet derzeit nicht nur sieben junge Leute aus, auch die gestandenen Mitarbeiter werden ständig fortgebildet - sowohl fachlich, als auch in Kommunika-

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Unser Team mit rund 85 Mitarbeitern und 40 Servicefahrzeugen steht Ihnen jederzeit für Neubauinstallationen, Kundendienst-, Renovierungs-, Sanierungs- und Wartungsarbeiten sowie Reparaturen und Verkauf von Elektrogeräten aller Art zur Verfügung. Eigene Ausbildung sichert den Fortbestand des Unternehmens und ist eine sichere Investition in die Zukunft. Derzeitig werden 11 Jugendliche in den Bereichen Elektro, Sanitär, Heizung und Verwaltung bei uns ausgebildet. Zu unserer Philosophie gehört es, dass wir Sie, unsere Kunden, als Partner sehen und verstehen, Ihre Wünsche aufnehmen und umsetzen. Damit wir unsere Dienstleistung zu Ihrer Zufriedenheit erbringen können, werden alle Mitarbeiter ständig in den neuesten Techniken geschult und weitergebildet. Wir sind nach DIN EN ISO 9001/2008 zertifiziert und handeln nach den von uns selbst erarbeiteten Richtlinien.

tionstechniken und in Sachen Datenschutz. Hinzu kommt ein betriebliches Gesundheitsmanagement. 2010 betrug der Gedikom-Umsatz4,5MillionenEuro,in diesem Jahr soll es bereits deutlich mehr sein. Angesichts zuletzt hoher Investitionen ist das Ergebnis laut Sperlich kostendeckend. Stefan Schreibelmayer

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Wirtschaftsmagazin

Nordbayerischer Kurier - Dienstag, 25. Oktober 2011

AAT will kräftig wachsen Turbinenschaufeln für die ganze Welt Als „Huge Business“ bezeichnet der Amerikaner Gene Lansdell das Turbinen-Geschäft. Sein Arbeitgeber, die Advanced Aerofoil Technologies Germany GmbH (AAT), die ihren Sitz in Wolfsbach hat, mischt dabei ordentlich mit. „Es gibt drei bis vier große Firmen, die den Markt beherrschen“, sagt Lansdell, der bei dem Bayreuther Turbinenschaufelhersteller AAT der technische Leiter ist. Fasst man es in Prozent, beliefern diese Unternehmen etwa 70 Prozent des Marktes. Die restlichen 30 Prozent teilen sich laut Lansdell etwa 200 kleine Firmen. Darunter auch die AAT. Sie steht noch am Anfang, hat aber große Pläne - für ihre Produktpalette und für ihren Standort in Wolfsbach: Die AAT will größer werden.

„Das Turbinen-Geschäft ist ein Bereich, der in den nächsten 25 Jahren mit am schnellsten wachsen wird“, sagt Lansdell. Besonders Asien sei ein aufstrebender Markt, da dort der Ausbau der Infrastruktur fokussiert werde. Dafür brauche man Turbinen und damit die Produktteile der AAT. „Je näher man an dem asiatischen Markt dran ist, desto besser ist es.“ Bayreuth als Standort ist laut Lansdell deshalb zwischen den USA und Asien optimal. Eine räumliche Nähe zum Kunden sei wichtig, um Aufträge zu bekommen. Zudem erleichtere sie die Logistik. Aus diesen Gründen möchte die AAT, die seit 2008 in Wolfsbach angesiedelt ist, in Europa expandieren, am liebsten am Standort Bayreuth. Sowohl die Produktionskapazitäten als auch

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Höchste Qualität aus der Region für den Mittelstand Die Business Systemhaus AG mit Sitz in Bayreuth ist als eines der ersten Unternehmen Nordbayerns zertifizierter Partner für Microsoft Online Services. Online Services erlaubt das sogenannte Cloud Computing. Anwendungen, über die Geschäftsleute mit ihren Partnern in der ganzen Welt beispielsweise Dokumente austauschen oder Videokonferenzen halten können, liegen dabei in einer Cloud, einer Plattform virtueller Computersysteme. Der Zugriff auf die Serversysteme erfolgt über das Internet. Die Business Systemhaus AG gehört heute mit bundesweit etwa 1000 Kunden zu den führenden Systemhäusern in der Region Bayreuth. Das Softwarehaus realisiert in Deutschland mehr als 300 „Microsoft-Dynamics“Projekte und zählt zu den erfahrensten ERP-Anbietern für mittelständische Unternehmen. Mit der vollständig integrierten Unternehmenssoftware rationalisieren die Kunden der Business Systemhaus AG ihre Geschäftsprozesse und sind damit wettbewerbsfähiger am Markt.

Glühend heiße Gussform: Bei dem Turbinenschaufelhersteller AAT werden die Gussformen für die Produktteile in Schalenbrennöfen bei Temperaturen mit bis zu 1250 Grad gebrannt. Fotos: Lammel das Technologieangebot soll erweitert werden. Laut Lansdell könnte der Ausbau in den nächsten zwei bis drei Jahren über die Bühne gehen. Bisher produziert die AAT mit rund 65 Mitarbeitern Schaufeln für industrielle Gasturbinen. Die werden überwiegend zur Energiegewinnung eingesetzt, da sie nach Angaben von Lansdell den höchsten Wirkungsgrad haben. In Alaska sind AAT-Produkte zum Beispiel in Gasturbinen zu finden, die Pumpstationen für Ölpipelines antreiben. Wo ihre Schaufeln letztlich landen, wissen die AAT-Mitarbeiter jedoch nur selten, sagt Produktionsleiter Ulrich Eberhardt. Schließlich liefere die AAT nur einzelne Teile einer ganzen Turbine, die Firmen wie der Triebwerkshersteller RollsRoyce produziert. Bevor ein Kunde wie Rolls-Royce beliefert werden kann, vergeht jedoch eine lange Zeit. Rund ein Jahr braucht die AAT, bis die Produktion einer Turbinenschaufel beginnen kann. Das liege unter anderem daran, dass die Produkte individuell auf den Kunden zugeschnitten sind und hohe Qualitätsanforderungen erfüllen müssen.

Große Zukunftspläne In den nächsten zwei Jahren will die Firma Produkte herstellen, die in Turbinen der Luft- und Raumfahrttechnik und damit auch in der Militärtechnik verwendet werden. Für jeden Turbinentyp soll es eine Schaufel aus Bayreuth geben. Momentan kann die AAT fünf verschiedene

Typen mit ihren Produkten bestücken. Allein Siemens-Westinghouse, einer der größten Anbieter für konventionelle Kraftwerkstechnik, hat sechs verschiedene Turbinen im Angebot. Bald könnte das

ze Turbine könnte dadurch zerstört werden und damit das Gebäude, in dem sie sich befindet“, sagt Böhmer. Für

Die technische Zeichnung zeigt eine Turbine, für die die AAT die Bauteile produziert.

den Schaden müsste die AAT haften, sagt Lansdell. Bis zu 40 Millionen Euro müssten dann von der Firma getragen werden. Damit die Qualitätskontrollen zu 100 Prozent erfüllt werden, braucht das Unternehmen Fachkräfte. Und die sind schwer

zu finden. Deshalb wird weltweit gesucht. Aber auch an Spezialisten, die ihre Ausbildung in Bayreuth gemacht haben, ist die AAT interessiert, sagt Lansdell. Dazu gehören Studenten, die an der Universität Bayreuth Ingenieursoder Wirtschaftswissenschaften studiert haben, wie zum Beispiel Metalltechniker oder Ökonomen. Besonders die Ingenieure hätten gute Chancen. Die AAT holt sich aber nicht nur einige ihrer Fachkräfte von der Uni. Sie kooperiert auch mit ihr in den Bereichen der Forschung. So nutzt das Unternehmen beispielsweise Geräte, die in den Laboren der Universität stehen und über die die AAT nicht selbst verfügt. Im Austausch bekommen die Studenten und Uni-Mitarbeiter Materialien und Bauteile der AAT zur Verfügung gestellt, die sie sonst wohl eher nicht untersuchen könnten, sagt Böhmer. Diese Art der Kooperation soll fortgesetzt werden. Anne Bürmann

Unternehmen ein Kunde der AAT sein. Man sei gerade in Gesprächen, sagt Lansdell. Um mit den Kunden ins Geschäft zu kommen, muss die Qualität der Produkte garantiert werden. Deshalb verfolgt die Firma eine strenge Qualitätspolitik. „Jedes unserer Produkte wird auf Risse und Fehler im Inneren der Teile geprüft und vermessen“, sagt Qualitätsmanager Christian Böhmer. Dafür wird unter anderem Röntgenstrahlung eingesetzt, um selbst die kleinsten Defekte zu finden. Werden Risse nicht entdeckt, könnte das für die AAT-Kunden schwere Folgen Turbinenschaufeln für den Weltmarkt: Die Produkte der AAT findet man haben. „Die gan- laut Produktionsleiter Ulrich Eberhardt zum Beispiel in Alaska.


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Aus Himmelkron in alle Welt Emons: Seit 53 Jahren in Oberfranken - Einer der größten Standorte in Deutschland Emons hat in Oberfranken eine lange Tradition. Seit 53 Jahren befindet sich das Unternehmen in Helmbrechts, seit 19 Jahren in Himmelkron. Der Transportund Logistikdienstleister bringt Waren weltweit ans Ziel. Der Transport- und Logistikdienstleister Emons wurde im Jahr 1928 von den beiden Brüdern Willi und Peter Emons gegründet. Angefangen hat es mit zwei Standorten in Köln und Nürnberg. Im Jahr 1958 kam das Unternehmen nach Oberfranken, in Helmbrechts wurde die erste Niederlassung in Nordbayern gegründet. 1992 expandierte man erneut in Oberfranken, das Unternehmen baute direkt an der A9 in Himmelkron, da eine direkte Autobahnverbindung für ein Speditionsunternehmen sehr wichtig ist. „Die Nord-Süd- beziehungsweise Ost-West-Verbindungen waren hier gegeben, darum hat sich der Standort als optimal erwiesen“, sagt Stephan Meixner, Niederlassungsleiter in Himmelkron. Der Standort in Himmelkron wurde in insgesamt drei Bauabschnitten realisiert. Im Jahr 1992 wurde zunächst der Bürokomplex und eine Halle mit circa 2000 Quadratmetern Umschlagfläche gebaut, im Jahr 1997

nochmals 2000 Quadratmeter angebaut und 2010 wurde der dritte Bauabschnitt mit wiederum 2000 Quadratmetern Umschlagfläche und nochmals 800 Quadratmetern Bürofläche fertig gestellt. In diesem Zuge wurden auch die Außenanlagen erneuert und das 1992 gebaute Bürogebäude komplett saniert. Emons in Himmelkron kümmert sich vor allem um oberfränkische Kunden und stemmt deren Transporte zu Zielen in ganz Europa und sogar weltweit. „Wir übernehmen die Sendungen beim Kunden, schlagen sie in Himmelkron um, und bringen Stephan sie von dort Meixner aus weiter zu ihrem Ziel.“ Jede Nacht verlassen Dutzende Laster das Emons-Gelände, um die Waren an ihre Standorte zu bringen. Zusätzlich zum Europa- und Weltverkehr verlassen in der Nacht rund 36 Direktverkehre für Linienziele in Deutschland das Depot. „Wir haben keine Sendung, die länger als zwölf Stunden steht, die kommen nachmittags rein und

gehen abends wieder raus“, sagt Meixner. Zur Niederlassung in Himmelkron gehören noch drei Lagerstandorte. Der Heimatstandort Helmbrechts, in Bad Berneck und Bindlach. Dort bewirtschaftet das Unternehmen insgesamt rund 20 000 Quadratmeter Logistikfläche. Um die vielfältigen Aufgaben zu koordinieren, braucht Meixner ein fähiges Team - das er nach seiner Aussage in Himmelkron hat. Dort sind derzeit rund 180 Mitarbeiter beschäftigt - darunter sind 35 Fahrer, 60 Angestellte, 25 Auszubildende in vier Ausbildungsberufen und einem FH-Dual-Studium. „Durch diese Ausbildung hoffen wir natürlich, dass wir für die Zukunft das Fachpersonal, das wir benötigen, aus den eigenen Reihen rekrutieren können“, sagt Kristina Jäger, die bei Emons Himmelkron für den Bereich „Personalwesen und Ausbildung“ zuständig ist. Das Unternehmen bildet im gewerblich-technischen Bereich Berufskraftfahrer, Fachkräfte für Lagerlogistik und Fachlageristen aus. Im kaufmännischen Bereich werden Ausbildungsplätze als Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung bei Emons angeboten. „Um dieses Berufsbild wird sich auch am häufigsten beworben, in den übrigen Ausbildungsberufen ist es teilweise

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Emons in Himmelkron: Mittlerweile gibt es am Standort eine weitere Halle mit 6000 Quadratmetern Fläche. In sie wurden drei Millionen Euro investiert. Fotos: red schwer, Nachwuchs zu finden, was vielleicht daran liegt, dass die Speditionsbranche zu versteckt agiert“, sagt Jäger. Darum tritt Emons auch regelmäßig auf den großen Ausbildungsmessen der Region in Bayreuth und Kulmbach auf. „Wir versuchen, aktiv nach Nachwuchs zu suchen und vor allem unsere Ausbildungsberufe vorzustellen.“ Alexander Bauer

Fakten Emons hat 28 Standorte in Deutschland, 15 in Europa und fünf in Osteuropa. Über 1700 Beschäftigte und 250 Auszubildende arbeiten für das Unternehmen. Mit einer Lagerfläche von rund 19 500 Quadratmetern und einer

Umschlagfläche von knapp 6000 Quadratmetern gehört die Niederlassung in Himmelkron zu den größten Standorten in Deutschland. Emons konnte im Jahr 2010 einen Umsatz von 310 Millionen Euro erwirtschaften. aba

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140 Jahre in Bewegung – Technik, die Maßstäbe setzt Es begann mit einer Idee: 1871 erhält Johannes Klein das Patent für einen Kesselspeiseautomaten. Er gründet mit Friedrich Schanzlin sowie Jakob Becker die „Frankenthaler Maschinen- & Armaturen-Fabrik Klein, Schanzlin & Becker“ und beschäftigt 12 Mitarbeiter. Das Unternehmen wächst schnell, seit 1930 auch am Standort Pegnitz im ehemaligen Werk der AMAG. Heute gehört KSB zu den weltweit führenden Anbietern von Pumpen, Armaturen und zugehörigen Systemen. Wegweisende Technik sowie das Engagement von 15.000 Mitarbeitern sorgen für dauerhaften Erfolg und zufriedene Kunden. KSB – ein Unternehmen, das Tradition und Innovation verbindet. www.ksb.com/historie

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Nordbayerischer Kurier - Dienstag, 25. Oktober 2011

Alter Rohstoff neu entdeckt Sie müssen extreme Hitze und hohen Druck aushalten: KSB liefert 44 Pumpen für Kohlevergasungsanlage in Indien Das Verfahren ist so neu nicht. Angesichts langfristig überschaubarer Öl- und Gasvorkommen gewinnt es jedoch neue Aktualität. Kohlevergasung spielt vor allem im asiatischen Raum zunehmend eine wichtige Rolle. Der Rohstoff Kohle ist damit plötzlich wieder in. Und davon profitiert auch der Pumpen- und Armaturenhersteller KSB an seinem Standort Pegnitz. Weil das in Kohlevergasungsanlagen geförderte Gaswasser korrosiv und abrasiv, mit 200 Grad extrem heiß und zudem auch aggressiv ist - was enorme Anforderungen an die hier eingesetztenPumpen stellt. 44 solcher Prozesspumpen hat KSB in diesem Jahr nach Indien geliefert. Ein Großauftrag des Unternehmens Jindal Steel & Power, das in Angul im Bundesstaat Orissa auf einem über 2000 Hektar großen Areal ein Mammutprojekt aufzieht: Neben einer Kohlevergasungs- entsteht hier auch eine Luftzerlegungsanlage, dazu ein E-Werk und ein Stahlwerk.

Das Herzstück Herzstück des Prozesses sind die Kohlevergaser, in denen Kohle mit Wasserdampf und Sauerstoff unter hohem Druck von bis zu 40 bar in Kohlenwasserstoffe in Form von Synthesegas verwandelt wird. Die Einsatzpalette dieses Gases ist umfangreich. Es kann zum Beispiel direkt als Brennstoff genutzt oder in weiteren Prozessschritten zu petrochemischen Produkten wei- Probelauf einer Pumpe der Baureihe KWP, die für die neue ostindische Kohlevergasungsanlage im Bundesstaat Orissa vorgesehen ist. Foto: KSB terverarbeitetwerden. die in Indien verarbeitete Kohle Duplex-Stahl gefertigt, hat die gischen Vorreiter für Kohlever- Das in Ostindien in der auf freiem demie in Freiberg mit diesem zum Teil von sehr schlechter Laufräder zudem einer zusätzli- gasung. Doch konnte man dort Feld neu errichteten Anlage im Thema. Sportlich Qualität mit hohen Fremdstoff- chen Härtung unterzogen. Und verwendete Lösungen nicht Vergasungsprozess gewonnene Der Wunsch, sich vom Öl unab„Fast ein Jahr dauerte die Vor- anteilen ist. „Das Hauptproblem mit einer hochwertigen Legie- einfach übertragen. „Der Prozess Synthesegas wird zur Erzeugung hängig zu machen, forciert jetzt entwicklung“, sagt Thomas ist die Kombination von abrasi- rung versehen. Eine wichtige hängt eben stark von der einge- von Roheisen genutzt. Es handelt den Ausbau. Auch bei KSB werWallner, bei KSB in Pegnitz im ven, aggressiven und korrosiven Rolle kam dabei der Pegnitzer setzten Kohle ab“, betont Wall- sich um eine Premiere, denn das kelt man bereits an den nächsten Bereich Verfahrenstechnik und Bestandteilen im Gaswasser“, so Gießerei zu: „Es wurden Gussteile ner. Sprich: Es war ein sehr spe- Verfahren wird weltweit erst- Vorhaben auf diesem Gebiet. Allgemeine Prozesstechnik tätig Projektingenieur Wallner. Koh- verwendet, die nur hier herstell- zifisches Konzept für die An- malig in einem Stahlwerk einge- Details will Wallner aber zum setzt. Und es ist spürbar um- jetzigen Zeitpunkt noch nicht und federführend mit dem Pro- leteilchen mit einem Durch- barsind.“ sprücheinIndiennötig. jekt betraut. Die elf Monate von messer von bis zu acht Millimeter Für einen wirtschaftlichen Be- weltfreundlicher als herkömm- verraten. Nur so viel: „Die Dimension wird noch weitaus gröder Auftragserteilung bis zur können vorkommen. All diese trieb, der sich rechnet, muss eine licheMethoden. DerVorreiter Ausführung bezeichnet er im Faktoren lassen normale Werksolche Anlage über Jahre hinweg Wie gesagt: Verfahren der Koh- ßer sein.“ Übrigens: Auch über Nachhinein als „Kraftakt, das war stoffe „rasch die Grätsche ma- KSB bekam den Auftrag in erster kontinuierlich laufen - und somit levergasung an sich sind kein das finanzielle Volumen des Inchen“. schonsportlich“. Linie aufgrund langjähriger Er- die Pumpen rund um die Uhr. Neuland. Bereits die National- dien-Auftrags hält sich KSB beWie gesagt: Die Pumpen müssen KSB hat die Gehäuse und Lauf- fahrungen mit ähnlichen Anla- Extreme Zuverlässigkeit ist da sozialisten beschäftigten sich in deckt. Immerhin: Es ging um StefanBrand den 30er Jahren an der Bergaka- Millionen. ausgesprochen robust sein. Weil räder der Pumpen daher aus gen in Südafrika, dem technolo- Pflicht.

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Die Kohle ist überall Der indische Staat hat Jindal Steel & Powers die Kohlevorkommen zur Verfügung gestellt, sagt Thomas Wallner. Verbunden mit der Auflage, diese auch zu nutzen und auszubeuten. Als Folge tektonischer Verwerfungen und des Ausbruchs eines Riesenvulkans vor vielen Millionen Jahren liegen die Rohstoffe

oft direkt unter der Erdoberfläche. Und sind daher auch leicht zugänglich für jedermann. „Oft sieht man Leute, die Kohlebrocken auf ihrem Fahrrad transportieren, zum Teil sind die Straßenränder komplett schwarz“ - die Kohle ist überall. Allerdings zumeist in sehr bescheidener Qualität. sbr


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„Wir machen, was auch die Jungs machen“ Bei Motor-Nützel werden derzeit zwei junge Frauen zu Kfz-Mechatronikerinnen ausgebildet In einem von Männern geprägten Beruf bilden Franziska Schuster und Eva Kohlmann eine Ausnahme. Beide befinden sich im zweiten Lehrjahr zum Kfz-Mechatroniker bei der Motor-Nützel-Vertriebs-GmbH und bereuen nicht, dass sie diesen Beruf ergriffen haben. „Ich bin quasi in den Beruf reingewachsen. Mein Vater hat eine Werkstatt, da habe ich immer mitgeholfen, wenn ich konnte. Und an der Realschule war ich ab der achten Klasse im technischen Zweig“, sagt die 17-jährige Franziska Schuster, die gemeinsam mit der gleichaltrigen Eva Kohlmann eine Lehre zur Kfz-Mechatronikerin macht. Die beiden sind derzeit im zweiten Lehrjahr, und es macht nach eigenen Angaben immer noch sehr viel Spaß. „Ich wollte immer etwas mit meinen Händen machen, es interessiert mich, wie mein Auto funktioniert, was ich selbst daran machen kann“, sagt Kohlmann. „Das Technische hat mich schon immerinteressiert.“ Die zwei Auszubildenden hatten sich nach der Realschule gezielt für den Beruf des Kfz-Mechatronikers entschieden und dann bei Motor-Nützel die Möglichkeit erhalten, ihre Ausbildung zu machen. Vom Klischee Männerberuf halten die beiden nichts.

„Man denkt vielleicht, dass Frauen anders behandelt werden, wenn sie so einen Beruf erlernen, das ist aber gar nicht der Fall., sagt Kohlmann. „Wir machen, was auch die Jungs machen. Bei schwereren Sachen, wie beim Getriebeausbauen, helfen die Jungs schon mit, aber sonst machen wir alles“, sagt Schuster. Auch ihre Freunde fänden den Beruf, den die beiden erlernen, nicht ungewöhnlich. „Meine Freunde finden es sogar ganz cool, wenn ich bei technischen Themen mitreden kann“, sagt Kohlmann. Und bei Nützel heißt es klipp und klar: „Uns kommt es nicht auf das Geschlecht an. Es geht nur um Eignung und Leistungsbereitschaft.“ In ihren Ausbildungsbereich fällt ein breites Spektrum. „Zum Winter hin werden die Reifen gewechselt, man arbeitet an Getrieben und Motoren, geht auf Fehlersuche, wenn etwas mit der Elektronik nicht passt.“ Sie werden dahin gehend ausgebildet, dass sie später allein ein Auto reparieren können. „Wir bekommen jedes Jahr einen Gesellen zur Seite gestellt, bei dem man immer ein Gebiet abdeckt. Im dritten Lehrjahr macht man dann schon einiges allein, das letzte halbe Jahr arbeiten wir dann vollkommen allein. So werden wir trainiert, dass wir danach allein und selbstständig an einem

d_82X210mm_HWD_Schweisstechnik.pdf

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Eva Kohlmann (links) und Franziska Schuster sind zwei von rund 80 Auszubildenden bei Motor-Nützel. Die beiden befinden sich im zweiten Ausbildungsjahr zum Kfz-Mechatroniker. Foto: Lammel Auto arbeiten können.“ Nach ihrer Ausbildung wollen Kohlmann und Schuster weiter im Kfz-Beruf arbeiten. „Wenn ich die Chance bekomme, möchte ich vielleicht meinen Meister machen“, sagt Schuster. Kohlmann will an ihre jetzige Ausbildung eine Fortbildung zum Kfz-Techniker machen. „Ich habe mich jetzt schon für ein paar Lehrgänge angemeldet,dieichmachenwill.“ AlexanderBauer

Motor-Nützel: ein Schwergewicht Im Jahr 1931 gründete Hans Nützel in der Kulmbacher Straße in Bayreuth eine Motorradwerkstatt, die den Grundstein des Unternehmens darstellte. Heute beschäftigt die Motor-Nützel Vertriebs-GmbH 459 Mitarbeiter. Darunter sind 88 Aus-

zubildende, Motor-Nützel bietet vom Kfz-Mechatroniker bis zu Automobilkaufmann eine breites Spektrum des Automobilgewerbes an. Hauptstandort ist Bayreuth, Niederlassungen betreibt das Unternehmen in Bamberg, Bad Berneck, Kulmbach,

Burgkunstadt, Pegnitz und Himmelkron. Motor-Nützel vertreibt die Automarken Audi, Porsche, Volkswagen-Pkw und Nutzfahrzeuge und Škoda. Im Geschäftsjahr 2009/2010 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 139,6 Millionen Euro. aba


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Zum Abschluss bekommen die Werkstücke eine Pulverlackbeschichtung.

Die Goldkronacher Firma HBK ist vier Jahre nach der Insolvenz größer als zuvor

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Wenn Know-how und Branchenaussichten insgesamt stimmen, bedeutet eine Insolvenz auch eine Chance. Das belegt die Entwicklung der Firma HBK Metallbearbeitung in Goldkronach.

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Denn das Vorgängerunternehmen DK Metallbau wurde 2007 von einem Umsatzeinbruch kalt erwischt und musste Insolvenz anmelden. Doch die Chancen für die Fortführung standen in diesem Fall gut. Denn das Unternehmen hatte eine wichtige Funktion für die regionale Wirtschaft. Der damalige Insolvenzverwalter erkannte schnell, dass das Unternehmen Zukunft hat. Ein Fortführungs- und Sanierungskonzept wurde erarbeitet und auch die Suche nach einem Geldgeber war erfolgreich. Startpunkt für die neue Ära war der 1. Oktober 2009 – mit immerhin noch 28 von zuvor 53 Mitarbeitern. Portfolio und Kundenstamm blieben erhalten.

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Denn HBK ist als Lohnfertiger Den Fachkräftemangel bekomgewissermaßen die verlängerte men die Goldkronacher bereits Werkbank für den regionalen zu spüren. Zumal ZeitarbeitsfirMetallbau. Erfüllt große und men keine echte Alternative kleine Aufträge, vom kleinen darstellen. Auch hier gibt es zwiZuschnitt bis zur kompletten schenzeitlich keine Fachkräfte mehr. Förderanlage. Natürlich blieb nicht alles beim Deshalb setzt HBK auf die eigeAlten: Erheblich verbessert ne Ausbildung. Derzeit sind elf wurden die Organisation und die Auszubildende in der SchlosseProduktionsabläufe, die auch rei und neuerdings auch im Zeichenbüro seitdem stetig tätig. Und weiter opti„Keine Maschine ist auch eine Inmiert werden. dustriekaufEiner der ersälter als fünf Jahre.“ frau wird ten wichtigen HBK-Prokurist Ralf Berger ausgebildet. Schritte war Zuletzt wureine Zertifiden alle Lehrlinge stets überzierung (ISO 9001). Diese Verbesserungen jeden- nommen. falls griffen. Seit dem Tiefpunkt So ist HBK inzwischen eine feste wuchs der Betrieb erheblich, Größe in der Branche und lässt weshalb auch zwischenzeitlich vor allem technologisch keine die zunächst nicht weiterbe- Wünsche offen. „Was uns abschäftigten Arbeitnehmer teil- hebt, ist, dass die gesamte Ferweise zurückgeholt wurden. tigung Software gestützt abInsgesamt hat sich die Beleg- läuft“, erläutert Prokurist Ralf schaft auf 80 Personen ausge- Berger. Man kann zudem auf eidehnt und man ist auf der Suche nen modernen Maschinenpark bauen. „Keine Maschine ist älter nach weiteren Fachkräften.

Beratungs- und Vermittlu Vermittlungsauftrag, ungssauftrag, g, er g, er ist ist lediglich ledigliich h dem d Kunden gegenüber verpflichtet. verpfl flich htet. Bezahlt Beezahlt hlt lt allerdings alle lerdings d di gs wird ding id der Makler im Normalfall Normalfalll über über die d diie VersicherungsgesellVersicherungsg Versicher herungsgesell ngsgesell esellschaft, von der er eine Vermittlungsgebühr Veermittlungsgebührr erhält. erhäl hält.

Notare Wirtschaftsprüfer Steuerberater Die EU-Vermittlerrichtlinie sorgte 2008 für klare recht- Doch wie unterscheidet sich nun eine M Maklertätigkeit n Versicherungsvertreter? Der Einfirliche Rahmenbedingungen im Versicherungswesen. Der vom gewöhnlichen Versicherungsvertrete Versicherunge

Bausparkassender Name schon impliziert, eine einzige VVersicherungsAngestellter dieser Gegesellschaft. Er ist in der Regel Angestellt sellschaft oder zumindest vertraglich fest ggebunden und Banken Dienstleistungen. Wer vertreibt nur deren Produkte und Dienstle lien als Makler eingetragen ist, ist dagegen ein sselbstständiger Immobi Kundenanforderung, Kaufmann und entscheidet je nach Kunde Architekten mit welcher Versicherungsgesellschaft er zusammenar-

Kunde profitiert von dieser Neuerung: Seither darf nur noch jemand mit einer nachgewiesenen beruflichen Fachausbildung den Beruf des Versicherungskaufmanns ausüben. Die Mindestvoraussetzung ist daher die Ausbildung zum Kaufmann für Versicherung und Finanzen oder zum Versicherungsfachwirt. Der Makler trägt sich bei der Registrierung als Handelsmakler beim Gewerbeamt nach §§ 93ff HGB ein, er hat somit die gesetzliche Verpflichtung, alleinig die Interessen seiner Kunden zu vertreten.

Ausschließlichkeitsvertreter vertritt, wie men- oder auch Ausschließlichkeitsvertret

Die Unabhängigkeit ermöglicht ermö ögliccht dem Makler Makle leer eine ler le ein ine ine ne größere ggrrö ößere öß ß ßere teilweise Kunden Produktauswahl und teil weise exklusiv für den Kun nden innovative verhandelte und innovativ ve Deckungskonzepte. D Diesee er eerrMaklerpools, reichen vor allem Makler rpoo ols, in denen sich Makler zu-

G ettz vverpflichtet, Gesetz Gese erpflicht pflicht ichtet et, t, die di bestmögliche be mögl bestm bes mögliche ö iche che Beratung Ber Be Be erra atung at atu tu zu geben Prozent diese Beratung, und nd d haft haf haften en auch uch zu u 100 P ro ozent zent ffür ür d di die ie iiese e Beratung g, so wie i ein Steuerb Steuerbe teuerbe erberater t oder o Rechtsanwal R altt haftet. Zu de Steuerberater Rechtsanwalt den P flichten eines Maklers geh örtt e ei in sständi stän tä änd d diig ger Mark ttve Pflichten gehört ein ständiger Marktver-

Einige Eini Ei E Ein iini inige V orteile teile te eile ei eile eil il des Ma akler er-P r-P Prinz Prinzi nzzips ip ips: Vorteile Makler-Prinzips: @

Konditionen oder neue Konzepte zepte besser durchsetzen zu können. Der Makler-Status ermöglicht dem Berater weit mehr Freiheiten als beispielsweise einem weisungsgebundenem Bankberater: Eingetragene Makler können für ihre

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als fünf Jahre“, so Berger weiter. Das Unternehmen kann alle Kundenwünsche erfüllen, setzt je nach Bedarf in der Produktion auf Laser, Wasserstrahl oder Stanzen. Aufgrund des zuletzt schnellen Wachstums sind derzeit erst einmal keine größeren Investitionen mehr geplant. „Die Abläufe werden verbessert.“ Das Augenmerk liegt eher auf dem Detail. Und man hat vor, auch den Bereich Serienfertigung auszubauen. Da man hier bei der Produktion flexibel ist und sich so optimal zeitliche Lücken in der Stückfertigung füllen lassen. HBK Metallbearbeitung kann hierbei MIG, MAG und WIGSchweißen anbieten und hat auch einen Schweißroboter im Einsatz. „Eine Investition, die sich schon gelohnt hat“, verrät Beyer. Bei den fertigen Teilen setzt man auf Pulverbeschichtung, weil diese widerstandsfähiger gegen Stöße ist. Harald Judas

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Eine Bandbreite an Aufgaben Das Unternehmen TMT GmbH & Co. KG ist gerüstet für die Herausforderungen der vernetzten Welt Beim Spazieren durch die Fußgängerzone sieht man sie vereinzelt in Schaufenstern sowie in der Tourist-Information in der Opernstraße: Info-Displays, in der Fachsprache Signage-Monitore, auf denen aktuelle Kurier-Meldungen laufen, Wetterberichte, Videos. Aber nicht nur der Inhalt selbst kommt aus Bayreuth und der Region, auch die Technik hinter den Inhalten stammt von hier: Entwickelt hat sie das Unternehmen TMT. „Wir haben die Info-Displays für den Nordbayerischen Kurier programmiert, damit Nachrichten von der Onlineredaktion unkompliziert auf den Monitoren ausgegeben werden können“, erklärt Sven Schorer, Prokurist bei TMT. Die Technik sei dabei sehr flexibel an Kundenwünsche anzupassen. „Auf dem Touchscreen in der Tourist-Information ist beispielsweise zusätzlich die Suche nach Hotels und Veranstaltungen möglich“, so Schorer weiter. Erleichtert habe die Arbeit an dynamischen Inhalten der Umzug der Firma TMT Media von der Maxstraße in die Nürnberger Straße. „Wir haben uns hier einen multimedialen Standort geschaffen, von dem aus wir Imagefilme oder ein Corporate Design für Webseiten vom re-

daktionellen Inhalt bis hin zur technischen Einbindung ins Internet unter einem Dach betreuen können“, erläutert Schorer den Vorteil der Verzahnung der beiden Unternehmen. Um Webseiten mit Videos aber überhaupt besuchen oder betreiben zu können, sind Kunden auf eine hohe Bandbreite angewiesen. Auch in diesem Segment hat sich bei TMT etwas getan. „Zum einen haben wir Bindlach mit einer hohen Bandbreite versorgt. Dort angesiedelte Unternehmen können diese für ihre geschäftlichen Zwecke nutzen“, zählt Schorer auf. „Zum anderen haben wir Bayreuth jetzt mit einer eigenen Verbindung nach Nürnberg enger an die Metropolregion Nürnberg angeschlossen.“ Das sei insbesondere für Kunden interessant, die in Nürnberg einen weiteren Standort haben. Die dabei eingesetzte Gigabit-Geschwindigkeit helfe enorm, geschäftliche Interessen zu optimieren.

Das Netz ist voll Mehr und mehr ans Internet angebundene Geräte mit jeweils eigenen IP-Adressen beschäftigen Experten seit Jahren, denn: Der Adressbereich des derzeit überwiegend genutzten Inter-

Interaktiver Nachrichtenkanal: Der Signage-Monitor in der Tourist-Information in der Opernstraße hilft Touristen bei der Hotelsuche und informiert über das aktuelle nachrichtliche Geschehen in Bayreuth. Foto: red netprotokolls IPv4 droht knapp zu werden. In Schätzungen wird meist angegeben, dass in den nächsten zwei bis drei Jahren alle verfügbaren Adressen vergeben sind. TMT hat rechtzeitig reagiert, um konkurrenzfähig zu bleiben. „Unser Kernbereich ist schon mit großem Aufwand auf IPv6 umgestellt worden“, berichtet Schorer. Geräte mussten getauscht, Router gekauft wer-

den. „Das waren Investitionen im sechsstelligen Euro-Bereich.“ Allerdings wüssten Kunden oft nicht, dass bei ihnen auch Umstellungen nötig seien. Deshalb führt TMT die neue Technik behutsam ein. „Wir prüfen Hardund Software und beraten danach, was getan werden muss.“ Überhaupt ist die Systemhausbetreuung für TMT ein sehr wichtiges Feld, in dem sich das

Unternehmen etabliert hat und wächst. „Mit dem Bayerischen Roten Kreuz in Bayreuth haben wir einen Wartungsvertrag geschlossen. Mit der Zentrale des Kreisverbands in der Hindenburgstraße, den diversen Betreuungs- und Pflegezentren und natürlich der neuen Integrierten Rettungsleitstelle kommt da einiges zusammen.“ Alexander Gradl

Info TMT rechnet für 2011 mit einem Umsatzwachstum von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Fünf neue Mitarbeiter wurden eingestellt, derzeit sind 45 Mitarbeiter und drei Auszubildende beschäftigt.

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Nordbayerischer Kurier - Dienstag, 25. Oktober 2011

Eine Säule der Energiewende Eon Netz bringt Strom aus erneuerbaren Quellen zu den Verbrauchern Von Frank Schmälzle Die Energiewende in Deutschland wird nur gemeinsam mit den Betreibern der Stromnetze gelingen. „Wir tragen einen erheblichen Teil dazu bei, dass erneuerbare Energien in der Fläche nutzbar werden. Denn wir integrieren sie ins Netz“, sagt Dietrich Max Fey, Geschäftsführer der Eon Netz GmbH. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Bayreuth ist einer der großen überregionalen Betreiber von 110-kV-Verteilnetzen in Deutschland. Bereits jetzt bindet Eon Netz fast zehn Prozent der bundesweiten Windstromeinspeisung in das Hochspannungsnetz ein. Es ist ein Paradigmenwechsel, den die deutsche Strombranche innerhalb kürzester Zeit zu bewältigen hat. Bislang wurde der Großteil der Energie in großen,

Die Energiewende klappt nur mit den Netzbetreibern, sagt Eon-Netz-Chef Dietrich Max Fey. Foto: Ritter zentral gelegenen Kraftwerken erzeugt und auf den Stromautobahnen der 380-kV-Übertragungsnetze weiter transportiert. Die politisch forcierte Energiewende dreht die Verhältnisse jetzt um. Energie wird künftig dezentral und in der Fläche erzeugt, etwa in Windparks oder in Photovoltaikanlagen. Solche Erzeuger allerdings speisen ihren Strom nicht in die ganz großen Leitungen, sondern in die Niederspannungs- und 110-kV-Leitungen ein. „Damit kommen ganz neue Funktionen auf unsere Netze zu“, erklärt Fey. „Wir sehen hier die Umkehr der Lastflüsse“, eine veränderte Netzarchitektur wird damit nötig. Dort, wo Strom in der Fläche erzeugt wird, muss ein Hochspannungsnetz entstehen, das die Aufnahme dieser Energie sicherstellt und die Anbindung an das Höchstspannungsnetz leistet. „Das macht einen Netzausbau unausweichlich – vor allem dort, wo künftig noch mehr erneuerbare Energie erzeugt wird“, so der Eon-Netz-Chef. „Im Norden Deutschlands.“ 90 Millionen Euro investiert das Unternehmen, das an seinem Hauptsitz in Bayreuth 165 und bundesweit weitere knapp 700 Mitarbeiter beschäftigt, in

diesem Jahr in sein 110-kV-Netz. In den kommenden Jahren sollen es deutlich mehr als 100 Millionen werden. Dabei geht das Unternehmen mit einer bewährten Strategie vor, intern spricht man bei Eon Netz von „NOVA“: NetzOptimierung vor Verstärkung vor Ausbau. Zur Optimierung hat Eon Netz eine Reihe von neuen Technologien entwickelt, darunter das Freileitungsmonitoring. „Einer der limitierenden Faktoren ist die Temperatur in einem Stromseil“, erklärt Fey. Bis zu 80 Grad kann man konventionelle Leitungen erwärmen – je kühler die äußeren Bedingungen, desto größer kann die Stromkapazität sein, bis die thermische Obergrenze erreicht ist. Das auszutarieren, beherrscht man bei E.ON Netz inzwischen nahezu perfekt – Fey: „Wir sind Technologieführer in unserer Branche.“ Mehr noch tut man, um für die Energiewende gerüstet zu sein. Sein Unternehmen habe Studien in Auftrag gegeben, die belastbare Prognosen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien ermöglichen. „Wenn wir eine Leitung bauen, ist die im Schnitt für die nächsten 40 Jahre in Betrieb“, so Fey. „Wir müssen also bei der Streckenführung und der Dimensionierung richtig liegen.“ In Schleswig-Holstein, das hat eine solche Studie gezeigt, wird sich die Netzkapazität für Windenergie von 3400 Megawatt im Jahr 2010 auf 9000 Megawatt im Jahr 2015 fast verdreifachen. Um diese Menge aufnehmen zu können, müssen allein im nördlichsten Bundesland rund 130 Kilometer Leitung ersetzt und 52 Kilometer neue 110-kV-Leitung gebaut werden. 27 Kilometer davon, die Freileitung zwischen Breklum und Flensburg nämlich, werden im Dezember dieses Jahres in Betrieb genommen. So erfreulich der Lückenschluss ist – dieses Projekt zeigt auch, wie kompliziert und langwierig das Geschäft der Netzbetreiber ist. Bislang dauert es im Schnitt sieben Jahre, bis eine Hochspannungsleitung tatsächlich gebaut Wo immer es möglich ist, setzt Eon Netz auf Ertüchtigung oder Ersatzneubau vorhandener Leitungen. Auf das Unternehmen komist. „Das ist für die angestrebte men allerdings auch millionenschwere Investitionen in neue Trassen zu. Foto: red Energiewende deutlich zu lang“, sagt Fey. „Der dabei eine Vorreiterrolle, die Millionen Euro investieren. In Umstieg gelingt nur, Landesregierung dort hat Ende Bayern macht’s weniger der Info: wenn alle Betei- August mit den Netzbetreibern Wind, als vielmehr die boomenligten – Gesell- eine Vereinbarung zu einem be- de Photovoltaik. Noch fängt die Eon Netz betreibt mit rund schaft, Politik schleunigten Netzausbau ge- im Vergleich zu anderen Bun22 000 Kilometern Hochund Wirtschaft troffen, an dem sich auch die desländern dichtere und bessere spannungsleitungen zwi– gemeinsam Kreise und Kommunen beteili- Netzstruktur die steigende Einschen der Nordseeküste speiseleistung aus den erneueran der Umund Garmisch rund 30 baren Energien auf. „Aber wir erstrukturieProzent des gesamten rung der „Wir erwarten auch in warten auch in Bayern erheblideutschen 110-kV-Netzes. che Investitionen“, sagt Fey. StromerBayern erhebliche Die Unternehmensleitung Wie Eon Netz diese riesige Inzeugung befindet sich in Bayreuth, Investitionen.“ vestitionen stemmt? Aus den und des weitere Standorte sind in Netzentgelten, die das UnterStromDietrich Max Fey Lehrte bei Hannover und nehmen für die Durchleitung transBamberg. Das Unternehauch des grünen Stroms erhält, portes men verfügt über zwei, kommt ein gewisser Rückfluss. arbeiten.“ redundant geschaltete gen. Ziel ist es, lange Planungs- „Attraktiv ist das für einen KonSchleswigLeitwarten in Dachau und Holstein übernimmt zeiten durch ein integriertes zern wie Eon aber eher nicht“, Lehrte, von dort können Verfahren zu ersetzen. sagt Fey. Die Netzbetreiber 900 Umspannwerke geDoch nicht allein in Schleswig- bräuchten eine bessere Verzinsteuert werden. Etwa 200 Von der Nordsee Holstein, wo in Zukunft 270 Mil- sung des für LeitungsertüchtiNetzkunden, darunter Inbis nach Gar- lionen Euro verbaut werden, gung und den Leitungsbau eindustriebetriebe, zahlreimisch: Eon steht der Netzausbau in großem gesetzten Kapitals, „denn wir che Stadtwerke und ReNetz betreibt Stil an. In Niedersachsen, einer befinden uns im Wettbewerb um gionalversorger, sind diSchwerpunktregion Investitionsmittel“. Es sei also an ein Hochspan- weiteren rekt an das 110-kv-Netz der Windkraft, wird die Kapazität der Zeit, dass sich die Bundesnungsleitungsangeschlossen. Für Eon netz mit einer Ge- von derzeit 9000 auf über 13 000 netzagentur, die das Geschäft Netz arbeiten rund 850 samtlänge von Megawatt im Jahr 2015 steigen. der Stromnetzbetreiber kontMitarbeiter. red 22 000 Kilometern. Dafür wird Eon Netz weitere 170 rolliert, bewegt.


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Die Sonne einfangen Isomorph baut futuristisch anmutende Spiegelsysteme zum Heizen ruktionen nicht einzeln ausgerichtet, vielmehr genügt ein einzelner Motor, um alle Spiegel zusammen dem Lauf der Sonne nachzuführen. Ein zweiter Motor sorgt für die Ausrichtung auf den Sonnenstand. Damit sind die Spiegel immer optimal auf die Sonne ausgerichtet - und zwar zu jeder Tages- und zu jeder Jahreszeit. Das Licht wird in dem gerade 70 x 80 Zentimeter großen Wärmetauscher gebündelt, wo Wasser im Sommer wie im Winter auch bei leicht bewölktem Dass man ihn einmal als Solar- Himmel auf Temperaturen um pionier bezeichnen würde, hätte die 100 Grad erhitzt und für die Matthias Graßmann vor einiger Heizung genutzt werden kann. Zeit noch nicht gedacht. Allerdings: „Die Sonne muss Schließlich führt der studierte schon scheinen“, sagt Matthias Architekt in dritter Generation Graßmann und deutet damit an, den Bamberger Maler- und Aus- dass es noch Raum für Weiterbaubetrieb Scherbaum mit rund entwicklungen gibt. Denn nur in 40 Beschäftigten. Doch mitt- Kombination mit entsprechenlerweile kümmert er sich als Iso- den Speichertechnologien ließe morph-Geschäftsführer auch sich das Linearspiegelsystem als noch um Vermarktung und Ver- alleiniger Wärmelieferant etwa trieb des Linearspiegels. Der ist für ein Einfamilienhaus nutzen. mehrfach preisgekrönt, hat in Ein Weg dorthin wäre die Zusammenarbeit diesem Jahr mit einem unter andePartner - den rem den Er„Wir müssen viel mehr es vielleicht finderpreis auf dezentrale sogar in der der HandLösungen setzen.“ Nachbarschaft werkskamgäbe: Die Firmer für Isomorph-Chef Graßmann ma EbitschOberfranken gewonnen Energietechnik sowie beim aus dem keine oberfränkischen Innovations- 20 Kilometer entfernten Zappreis und beim Nuclear Free Fu- fendorf wurde für eine solche ture Award abgesahnt. Technologie ebenfalls mit dem Vater des derart hoch gelobten HWK-Erfinderpreis bedacht. EiLinearspiegels ist Graßmanns ne solche Zusammenarbeit Bruder Hans - ein Teilchenphy- würde gut in die Philosophie von siker, der an der Universität Udi- Isomorph passen, denn das Unne lehrt. Der Clou ist die ver- ternehmen kauft die Kompogleichsweise einfache Konst- nenten für seine Linearspiegel ruktion, die mit 6800 Euro pro fast ausschließlich bei ZuliefeAnlage auch einen vergleichs- rern aus der Region. weise günstigen Preis möglich 110-mal hat das 2010 gegrünmacht. 24 ebene Spiegel aus dete Unternehmen, das mittAluminium reflektieren und lerweile zehn Mitarbeiter hat, bündeln das Sonnenlicht auf ei- den Linearspiegel seit März benen Wärmetauscher. Jeder reits verkauft. Dennoch ist es laut Spiegel ist dabei auf einer fest- Graßmann noch ein Zuschussgelegten Position montiert und geschäft: „Da steckt viel eigenes jeweils mit den anderen Spie- Kapital drin. Und ohne einen gut geln verbunden. Sie werden im gehenden Handwerksbetrieb im Gegensatz zu bisherigen Konst- Rücken wäre das auch nicht zu

Es sieht ein bisschen aus wie ein Raumfahrzeug aus der Weltraum-Saga „Star Wars“, was da gleich mehrfach in einem Betriebshof eines Bamberger Gewerbegebiets steht. Ist es natürlich nicht, aber um eine Zukunftstechnologie handelt es sich beim sogenannten Linearspiegel der Firma Isomorph definitiv. Es geht um CO2-freies Heizen mit Sonnenkraft und damit um das Megathema Energiewende.

Ein stolzer Moment: Bei der Handwerksmesse in München nahm Matthias Graßmann für das Linearspiegelsystem den Erfinderpreis der Handwerkskammer für Oberfranken entgegen. Foto: Harbach schaffen“, sagt der 40-Jährige und deutet an, dass der Start schwierig war: „Es wird zwar viel über die Wichtigkeit von Innovationen geredet. Aber wir haben am Anfang weder bei Banken noch mit Förderanfragen offene Türen eingerannt.“ Doch für Matthias Graßmann ist es keine Frage, dass er zusammen mit seinem Bruder am Ball bleibt. „Wir müssen doch etwas gegen die Erderwärmung tun. Das ist uns eine Herzensangelegenheit“, sagt er - und kann sich

dabei sogar etwas in Rage reden. Weil die Politik beim Thema regenerative Energie fast ausschließlich an Strom denke, und weil wieder nur in großen Einheiten gedacht werde, bei denen wieder vor allem Konzerne zum Zug kommen. Graßmann glaubt dagegen, „dass wir bei der Energiewende viel mehr auf dezentrale Lösungen setzen müssen“ - allein schon, um den Bürger zu beteiligen. Und da passe der Linearspiegel gut hinein. Auch weil er mit einer

Stellfläche von unter 5 x 3 Metern wenig Platz brauche, in den Garten oder auf den Carport passe. Auch mobile Lösungen etwa neben Festzelten oder Baustellen - sind denkbar und sollen mit einem britischen Partner umgesetzt werden. Doch denken sie bei Isomorph noch weiter. Größere und zugleich aufwendigere Anlagen könnten künftig höhere Temperaturen als 100 Grad erzeugen. Dann würde es auch für die Industrie interessant - Stichwort

Prozesswärme; oder Dampf, mit dem sich Turbinen zur Stromgewinnung antreiben ließen. Die möglichen Anwendungsgebiete sind schier unerschöpflich, schwärmt Graßmann. Bislang allerdings werden die Anlagen vor allem an technisch aufgeschlossene Privatkunden verkauft. „Sie sind ja nicht ganz unauffällig“, sagt Graßmann lächelnd, der auch Vizepräsident der Handwerkskammer ist. Wie kleine Raumfahrzeuge halt. Stefan Schreibelmayer

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Der Auerbacher Standort mit seinem gewaltigen Innovationspotenzial wurde vor wenigen Jahren noch unter dem Namen Cherry als die modernste Fabrik Europas ausgezeichnet.

Foto: red

Elektronik treibt die Innovation voran Mikroschalter und Sensoren für Fahrzeuge: Wertvolle Kompetenzen des ZF Geschäftsbereichs Elektronische Systeme Weltweit beschäftigt der ZFKonzern rund 70 000 Mitarbeiter und setzt sich ehrgeizige Ziele: 14 Milliarden Euro Umsatz für 2011, 900 Millionen Euro Investion in Sachanlagen und mit 740 Millionen Euro auch ein stattlicher Betrag für die Entwicklung, sprich Innovation. An seinen Standorten in Auerbach und Bayreuth beschäftigt ZF rund 2300 Mitarbeiter. Geschäftsführer Uwe Coßmann antwortete auf die FragenvonUdoBartsch.

teme über wertvolle Kompetenzen in der Entwicklung von Elektronik- und MechatronikKomponenten. Wir liefern sogenannte ECUs (Electronic Control Units), die etwa in Automatgetrieben, elektrisch verstellbaren Lenksäulen oder aktiven Fahrwerksystemen zum Einsatz kommen. Unsere innovativen Sensorlösungen und integrierten Steuergeräte spielen eine Schlüsselrolle bei der weiteren Steigerung von Sicherheit und Effizienz in modernen Fahrzeugkonzepten. So werden die Sensormodule beispielsweise zur Überwachung des Bremskraftverstärkers oder für die Erfassung der Beschleunigung des Gurtrollers eingesetzt. Mit dem Stichwort Sicherheit beantwortet sich Ihre Frage: Unsere Produkte garantieren hundertprozentige Zuverlässigkeit. Diesem Anspruch müssen wir selbstverständlich auch bei Neuentwicklungen gerecht werden.

serer Marke Cherry beispielsweise eine entscheidende Rolle bei der Einführung der neuen elektronischen Gesundheitskarte. Seit Oktober wird die Karte ja nun an die Versicherten ausgegeben, alle Krankenhäuser und Arztpraxen in Deutschland müssen also darauf eingerichtet sein die Karte einlesen zu können. Cherry präsentiert das umfassendste Hardware-Portfolio zum Einlesen und Bearbeiten der Karte und damit für alle Anforderungen eine passgenaue Lösung. So bieten wir beispielsweise mit der eHealth-BCSTastatur G87-1504 die einzige auf dem Markt erhältliche Tastaturlösung mit integriertem Kartenleser.

Uwe Coßmann führt seit dem 1. Februar die Geschäfte bei ZF in Auerbach und Bayreuth. Foto: red

Frage: Welchen technischen Herausforderungen des Marktes stellt sich ZF mit den Standorten in Auerbach und Bayreuth? Uwe Coßmann: Elektronik ist seit langem der Innovationstreiber im Automobil. Mechatronische, mikroprozessorgesteuerte Aggregate werden in vielen Bereichen eingesetzt, mit der Hybridisierung und Elektrifizierung im Antriebsstrang punkte in der Produktentmöchte ich nur zwei Beispiele nennen. Wie der Name schon Frage: Wo liegen die Schwer- wicklung habe ich eben bereits genannt, da sich das Gesagt, verfügt das ZF Ge- punkte? schäftsfeld Elektronische Sys- Coßmann: Einige Schwer- schäftsfeld Elektronische Sys-

teme jedoch auf vier starke Produktlinien stützt, sind damit noch lange nicht alle Highlights aufgezeigt. So spielen Produkte unTastaturen der Marke Cherry, die unter dem Dach von ZF weiter existiert, spielen eine entscheidende Rolle bei der Einführung der Gesundheitskarte. Foto: red

Frage: Welche Ziele haben Sie sich gesetzt, wie sollen die Ziele erreicht werden? Coßmann: Wir wollen auch in den kommenden Jahren marktund kundenorientiert agieren können. Da wie beschrieben im Geschäftsfeld vier teils sehr unterschiedliche Produktlinien geführt werden, sind aus meiner Sicht strukturelle Veränderungen nötig, um dieses Ziel zu erreichen. Die bisherige funktionale Organisation wird daher in eine Produktlinien-Organisation überführt. So wird gewährleistet, dass die Produktlinienleiter marktgerecht agieren können. Frage: Was wird an den Standorten Auerbach und Bayreuth zurzeit produziert? Coßmann: Neben unseren Standardtastaturen werden im Auerbacher Werk für die Produktlinie Industrial Solutions beispielsweise Infrarot Touch Controls für Kochgeräte hergestellt. In Bayreuth werden

derzeit hauptsächlich Schaltungsträger für die Automobilindustrie gefertigt. Darunter sind Bauteile mit Schaltern oder Sensoren für Seiten- oder Hecktürschlössern vorzustellen. Wir beliefern damit alle namhaften Hersteller wie BMW, VW, Audi, Opel oder Daimler.

Info Uwe Coßmann startete als Versuchsingenieur seine Karriere bei ZF und war bis 1995 intensiv am Aufbau der Produktbereiche Lenksäulen und Schaltungen beteiligt. 1995 wechselte er in den Bereich Fahrwerkmodule. 2001 wurde er Leiter des Vertriebs Technische Produktapplikationen, bis er 2006 die Leitung des Geschäftsfeldes Schaltungen sowie die Geschäftsführung der ZF Lemförder Schaltungssysteme GmbH übernahm. Seit Jahresbeginn gibt es im ZF-Konzern vier Divisionen, die sich konsequent an Produkt- und Marktgegebenheiten sowie der Grundstruktur der großen Kunden orientieren. Die bisherigen Unternehmensbereiche sind nun den vier neuen Divisionen Antriebstechnik, Fahrwerktechnik, Nutzfahrzeugtechnik und Industrietechnik zugeordnet. Zum 1. August 2011 wurden alle deutschen Gesellschaften auf die ZF Friedrichshafen AG verschmolzen. Seither trägt auch die ehemalige ZF Electronics GmbH den Namen ZF Friedrichshafen AG.


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Zukunft im Angebot Bei Autoservice Popp gibt es mit dem i-MIEV ein alltagstaugliches Elektromobil - Herausforderungen für Werkstatt Unternehmen steht. Hinzu kommt die Werkstatt, in der Autos aller Marken repariert werden. „Da haben wir noch Kunden, die schon zu Beginn in den 70ern bei meinem Vater waren“, sagt Timo Popp, der die Werkstatt leitet. Vater Reinhold ist derjenige, der sich vorrangig um das Ab1972 hat Reinhold Popp in einer schleppunternehmen der Popps Bayreuther Tankstelle mit kümmert. Rund 600 Unfall- und Werkstatt den Grundstein für das Pannenhilfeeinsätze werden pro Familienunternehmen mit derJahr mit zwei Abschleppwagen zeit zwölf Mitarbeitern gelegt, bewältigt - und zwar sieben Tavon denen drei einen Meisterge die Woche, rund um die Uhr. titel haben und fünf Popp hei„Das muss man mögen“, sagt ßen. 2001 wurde der jetzige Popp und kommt gleich ins ErStandort in der Robert-Kochzählen: „In den vergangenen Straße bezogen. „Das Gebäude Jahren musste ich dreimal am war sehr heruntergewirtschafHeiligabend raus - gerade als der tet“, sagt Martin Popp, der sich Festbraten auf dem Tisch stand.“ Einmal nahm er dabei eine auf der Autobahn gestrandete junge Frau mit heim: „Die hat dann mit uns Weihnachten gefeiert, bis ihr Freund aus Köln kam und sie abgeholt hat.“ Eng mit dem Abschleppdienst verbunden ist die Unfallinstandsetzung. Außerdem bietet Popp seinen Kunden einen Rundum-Reifenservice mit Fachhandel und Einlagerung an. Dass sich die Arbeit in einer Autowerkstatt in den vergangenen Noch ist die Zukunft teuer: Der Mitsubishi i-MIEV kostet knapp Jahren stark verändert hat, ist 35 000 Euro. Foto: Mitsubishi kein Geheimnis. Viel wird mit „Bei uns kann man die Zukunft schon kaufen.“ Martin Popp ist sichtlich stolz. Wer derzeit ein alltagstaugliches Elektroauto kaufen will, der hat wenig Auswahl. Beim Mitsubishi-Händler Popp aber kann er eins bekommen - den i-MIEV.

hauptsächlich um Marketing und Vertrieb kümmert. Kein Vergleich zu heute, wo alles blitzblank ist - auch die Werkstatt mit ihren vier Hebebühnen. „Mein Vater ist ein Sauberkeitsfanatiker“, sagt Martin Popp lachend, doch das sei auch Firmenphilosophie: „Wir wollen Ordnung und Transparenz. Wir haben bei der Arbeit nichts zu verbergen.“ Deshalb seien auch die großen Frontfenster, die früher zugeklebt waren, heute wieder frei. Wer will, kann den Monteuren von der Straße aus zusehen. Rund 50 Neuwagen verkaufen die Popps im Jahr, außerdem Gebrauchtwagen verschiedener Marken. Doch das ist nur eines von fünf Beinen, auf denen das

Wer Autos reparieren will, muss heute gut mit dem Computer umgehen können - so wie Martin Popp. Foto: Lammel dem Computer gearbeitet, vor allem bei Diagnose und Fehlersuche. Hohe Anforderungen auch für die vier Auszubildenden. Ein anderes Beispiel ist der Umgang mit Gurtstraffern und Airbags, die mit Sprengladungen arbeiten. „Da braucht man die

kleine Sprengmeisterprüfung“, sagt Martin Popp. Und für das neue Elektrofahrzeug, das zwar noch keine Stückzahlen, aber ein gutes Image bringt, musste Timo Popp die sogenannte Sachkundeprüfung Hochvoltanlagen ablegen. „Da geht es um bis zu

18 000 Volt. Außerdem mussten wir teures Spezialwerkzeug anschaffen“, sagt er. Vieles ist also neu und innovativ. „Die Hände muss man sich aber trotzdem noch dreckig machen“, betonen die Popps. Stefan Schreibelmayer

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EUROSTYLE Emil Kreher GmbH & Co. KG -

Tradition, Beständigkeit und Qualität

Es waren viele Veränderungen und Weiterentwicklungen im Laufe der mehr als 100jährigen Firmengeschichte von EUROSTYLE nötig, wodurch die Lederwarenfabrik Emil Kreher heute zu einem Synonym für Feines aus Leder und mehr geworden ist. Und das nicht allein im europäischen Werbeartikelmarkt, in dem die in der Mitte der 60er Jahre kreierte Marke EUROSTYLE zu den bekanntesten Brands für stilvolle Accessoires zählt.

Das Unternehmen vertreibt einen Endverbraucher-Shop mit Werksverkauf direkt am Firmensitz in Bayreuth. Als Emil Kreher seinen Handwerksbetrieb 1899 in Dresden gründete, ahnte er nicht, dass heute, mehr als 110 Jahre nach der Firmengründung, die Lederwarenfabrik Emil Kreher eines der florierendsten deutschen Unternehmen für hochwertige Accessoires, Präsentideen, Leder und modernste textile Materialien sein würde. Der Firmengründer hatte sich auf ein damals ganz neues Gebiet gewagt und war als Spezialist für die Fertigung von Kamera-Balken aus Leder bald sehr gefragt. Absolute Präzision und höchste Qualität setzten sich durch – bis zum Zweiten Weltkrieg war das Spezialunternehmen mit seinen Produkten aus lichtdichtem, dünnem Leder äußerst erfolgreich.

büßen. Das Design und der Musterbau finden nach wie vor in Bayreuth statt.

an die Belastbarkeit des Materials wurden nach und nach auch Kunststoffe für die Kameraund Spezialbalgen verwendet. Zum Ende der 50er Jahre wurde die Produktion im Lederwarenbereich auf ein breiteres Fundament gestellt, man spezialisierte sich auf Kleinlederwaren und schenkte dem Werbeartikelsektor größere Beachtung. So ging beispielsweise Knautschi 1968 als „BranchenKnüller“ in die Geschichte des Werbeartikels ein. Die Knautschis haben in keinem Kinderzimmer gefehlt. Sie zählten zu den sympathischsten Werbeträgern! Das Kultobjekt der 70er Jahre war übrigens auch das Maskottchen der Fussball-WM 1974. 1977 erfolgte die Fortführung des Familienunternehmens in der vierten Generation. Seither lenkt Evelin Lange die Firmengeschichte, von 1983 an mit Unterstützung ihres Ehemannes Peter Lange. Seit September 2009 ist auch der Sohn der Inhaber, Alexander Lange, in der Geschäftsleitung tätig und wird das Unternehmen in der fünften Generation fortführen.

Das erste Firmen

gebäude in Dresde

n ...

im gelände e Firmen ebiet. g ti u e h s ieg ... da er Industr Bayreuth

1949 siedelten Heinz und Traude Jankowiak, geb. Kreher, die Lederwarenfabrik des Vaters bzw. Schwiegervaters von Dresden nach Bayreuth um. Mit dem Aufkommen neuerer Werkstoffe und veränderter Anforderungen

Bis Mitte der 90er Jahre wurde auch vor Ort in Bayreuth produziert. Dann musste man auf die geänderten Produktionsbedingungen am Standort reagieren und man hat sich rasch wettbewerbsfähig gehalten, indem die Firma vom Produzenten und Hersteller zum Importeur mutierte, jedoch ohne die eigene unverwechselbare Handschrift, die hervorragende Qualität und die Stilsicherheit einzu-

Heute stammt das Leder, das teilweise in China verarbeitet wird, zu den allergrößten Teilen aus Italien, der Schweiz und Korea. Im eigenen Haus wird bei jedem Artikel eine 1:1- Stückkontrolle durchgeführt. Die Endkontrolle und Konfektionierung erfolgt in Bayreuth und meist auch die Werbeanbringung, die durch Druck, Stick, Prägung, Doming oder sonstige Applikation möglich ist. Gerade der Bereich Customizing – heute wichtiger denn je – bietet dem Unternehmen die Möglichkeit, die Unternehmensstärke auszuspielen: Herstellerkompetenz, Marktkenntnis, Innovationskraft und stilsicheren Geschmack. So kommt es nicht von ungefähr, dass die im Reisegepäckbereich starke Marke Delsey eine Partnerschaft mit EUROSTYLE eingegangen ist. EUROSTYLE hat seit sechs Jahren den Delsey-Direktvertrieb für Werbemittel und Industrie in Deutschland und Österreich übernommen. Nun erhält der Kunde, wenn es um Business, Travel und Freizeit geht, alles aus einer Hand, alles direkt bei EuroStyle. Ferner hat EUROSTYLE eigene Reisegepäckserien aus Polycarbonat und Polyester.

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Seit diesem Jahr produziert man auch wieder eine kleine Kollektion in Deutschland. Die Modelle wurden in der Designabteilung entworfen und werden in Deutschland mit Liebe zum Detail per Hand gefertigt. Made in Germany. Zurück zu den Wurzeln.

Werksverkauf vom 26. 10. – 5. 11. 2011

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Emil Kreher GmbH & Co. KG Lederwarenfabrik Dieselstraße 5 • 95448 Bayreuth Tel. 09 21/7 89 52 - 0


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Der größte Einzelauftrag in der Unternehmensgeschichte: Für insgesamt 20 Millionen Euro hat Hermos beim futuristischen „Squaire“ über dem ICE-Bahnhof am Frankfurter Flughafen für das optimale Gebäudemanagement gesorgt. Foto: red

Die „Ufo“-Steuerung kommt von Hermos Mistelgauer IT-Spezialist sorgt für optimales Gebäudemanagement - Nicht nur am Flughafen Frankfurt Es ist ein faszinierendes Gebäude - 660 Meter lang, 65 Meter breit, 45 Meter hoch, die Fassade aus Glas und Aluminium. Das „Squaire“ über dem ICE-Bahnhof am Frankfurter Flughafen sieht aus wie ein überdimensionales Ufo und zieht die Blicke auf sich. Dass in diesem Megabau die Haustechnik reibungslos funktioniert, dafür hat die Hermos AG aus Mistelgau gesorgt.

Mit einem Umsatzvolumen von 20 Millionen Euro über mehrere Jahre ist es der größte Einzelauftrag für das Unternehmen, sagt Marketingleiter Frank Speringer. Automatisierung und Informationsverarbeitung sind die Kernkompetenzen von Hermos. Und die waren beim „Squaire“ ganz besonders gefragt. Über 500 000 sogenannte Datenpunkte werden in dem Gebäude mit seinen rund 200 000

Quadratmetern Nutzfläche überwacht und über die firmeneigene Plattform FIS (Facilities Integration Systems) zusammengeführt. Das heißt zum Beispiel, dass in der Zentrale gleich gemeldet wird, wenn irgendwo die Beleuchtung oder die Klimaanlage ausgefallen ist. Zugleich werden wichtige Funktionen zentral gesteuert. So könne man zum Beispiel programmieren, dass die Klimaan-

der in eine eigene Tochtergesellschaft ausgegliedert wurde, macht heute noch etwa ein Drittel des Umsatzes aus. Die Erlöse von Hermos sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und haben 2010 rund 51 Millionen Euro erreicht. „Eine Krise hat bei uns nicht stattgefunden“, sagt Marketingchef Frank Speringer. Die einzelnen Standbeine der Gruppe federn sich gegenseitig ab. Ein deutliches Plus gibt es auch bei den Mitarbeitern.

Mittlerweile hat die Gruppe 460 Beschäftigte, davon 240 am Sitz in Mistelgau. Daneben ist Hermos an elf weiteren Standorten in Deutschland sowie sechsmal im Ausland präsent: in Malaysia, China, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Polen, der Schweiz und in den USA. Derzeit baut Hermos neben der Firmenzentrale in Mistelgau eine große Halle, in der die Produktion der Schaltanlagen konzentriert werden soll. StS

Fakten Die Hermos AG wurde 1980 von Dieter Herrmansdörfer in Limmersdorf bei Thurnau gegründet. Begonnen wurde mit der Programmierung von Steuerungen für Wasseraufbereitungsanlagen sowie der Fertigung von Schaltanlagen. Heute ist das Angebot deutlich breiter. Es umfasst komplette IT-Lösungen zum Gebäudemanagement, zur Automation von Prozessen und Maschinen in der Industrie sowie für Umweltanwendungen. Der Bau von Schaltanlagen,

steuert. Und für lage in einem Raum große Sägewerke nur läuft, wenn er wurde eine Softauch genutzt wird. ware entwickelt, die Oder dass die Heiden Verschnitt um zung ausgeht, wenn mehr als die Hälfte ein Fenster geöffzurückführte. Eine net wird. Lösung, die bares Kleinigkeiten? KeiGeld wert ist. Ein neswegs, sagt Spegroßer Auftraggeringer. Energieeffiber ist auch die zienz sei schließlich Dieter ein Megathema - Herrmannsdörfer Deutsche Bahn, für die Hermos die nicht nur, weil es in den grünen Trend passe, son- technische Überwachung grödern weil sich signifikant Kosten ßerer Bahnhöfe managt. sparen lassen. Speringer: „Auch Doch nicht nur Großprojekte bei Eigentümern und Betreibern bringen Geld in die Hermos-Kasgrößerer Objekte hat ein Um- se. Auch für kleinere Kunden denken eingesetzt. Man kann werden Lösungen erarbeitet bis durch intelligentes Gebäude- hin zu kleinen Softwarepaketen. management rund 40 Prozent Allen gemeinsam ist, dass das Energiekosten einsparen. Da Mistelgauer Unternehmen dabei kommt bei einem solchen Bro- durchaus auf selbst erarcken wie dem Squaire einiges beitete Standardprozusammen.“ dukte zurückDas dachten sich auch die In- greift. Meist wervestoren des Tower 185, eines den diese aber Bürohochhauses in der Frank- zusammen mit furter City - und erteilten den den Kunden an Auftrag zum Gebäudemanage- deren Bedürfnisse ment. Für das Klinikum Bogen- angepasst. Dabei hausen hat Hermos ein System betont Speringer, entwickelt, das die Reinigungs- „dass wir herstelund Wartungsintervalle der Pa- lerneutral arbeitientenbetten überwacht und ten“. Soll heißen:

Die Hardware wird jeweils auf dem freien Markt zugekauft, die Software wird von Hermos entwickelt. „Wir verkaufen Lösungen, keine Produkte“, sagt Speringer - wenn man von den Schaltanlagen absieht, die das Unternehmen seit seiner Gründung 1980 produziert. Treibende Kraft bei Hermos ist und bleibt Gründer Dieter Herrmannsdörfer, der sich nicht nur aus Heimatverbundenheit zum Standort Oberfranken bekennt. Marketingmann Speringer formuliert es so: „Ein IT-Unternehmen kann überall sein. Wir haben hier alles, was wir brauchen, und fühlen uns wohl. Und wo es nötig ist, sind wir mit Niederlassungen präsent.“ Stefan Schreibelmayer

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Tower 185 heißt das Bürohochhaus in Frankfurts City, an dem Hermos derzeit mitarbeitet. Foto: Vivico


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Wärme für die ganze Welt Glen Dimplex liefert von Kulmbach aus Wärmepumpen bis nach China - Gute Zukunftsaussichten Dimplex-Wärmepumpen aus Kulmbach versorgen sogar die Oper in Shanghai mit heißem Wasser. Jetzt fordert Marketing- und Vertriebsleiter Andreas Tilch die Energiewende nicht nur beim Strom, sondern auch bei der Wärme.

anlage. In seiner jüngsten Studie vom September dieses Jahres geht der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) davon aus, dass sich in den nächsten 20 Jahren die Absatzzahlen verdoppeln werden. Damit erreiche die Wärmepumpe rund 20 Prozent am gesamten Wärmeerzeugermarkt. Noch stärker als bei Haussanierungen soll die Wärmepumpe in Neubauten die wichtigste Rolle spielen. Dort wird laut BWP die Nutzungszahl stark zulegen und der Anteil von heute 25 auf bis auf 55Prozentansteigen.

Die ganze Welt sucht nach einer Lösung der Energiefrage. In Kulmbach hört es sich so an, als hätten sie die Zauberformel schon lange gefunden. Und die geht ganz einfach: Luft und Wasser ergibt Wärme. „Umgebungsluft ist eine kostenlose und unerschöpfliche Energiequelle“, erklärt Andreas Tilch, Marketing- Internationalaufgestellt und Vertriebsleiter bei Glen Dimplex Deutschland. Der Her- Dimplex sieht seine Zukunft insteller von Wärmepumpen kann ternational. Tilch spricht von sich deshalb über die Nachfrage zahlreichen installierten Anlagen nach umweltschonenden Hei- in den USA, Russland oder China. zungsanlagen nicht beschweren. „Acht Wärmepumpen beheizen DerMarktwächststark. beispielsweise dieShanghai-Oper Tilch glaubt an eine sehr positive und versorgen sie mit WarmwasZukunft. Dass immer mehr Her- ser“, sagt der Marketingleiter stellerfirmen aus Asien nun stolz. Längst würden auf dem inebenfalls die Wärmepumpe ent- ternationalen Markt genauso decken, schmälert die Zuversicht hohe Anforderungen an die in Kulmbach kein bisschen. „Wir Energieeffizienz gestellt wie in schätzen diese Marktentwicklung Deutschland. Dabei sei die Wärals relativ harmlos ein“, heißt es mepumpe ja keine ganz neue Erdort. Asiatische Hersteller hätten findung. Aber durch ständige meist weder dieselbe hochwerti- Weiterentwicklungen würden die ge Produktqualität noch einen Geräte sparsamer und wirkungsflächendeckenden und umfas- voller. senden Service. Dimplex berate, Längst habe die Wärmepumpenplane, entwickle und produziere technologie ihren Durchbruch in Kulmbach bereits mit 30-jähri- geschafft. Das zeigte sich laut gerErfahrung. Tilch zuletzt auf der Fachmesse in Spätestens seit Leipzig. „Jeder dem AtomunHersteller von glück von FuHeizungsgeräten kushima spricht hat heutzutage heute jedermann Wärmepumpen von der EnergieimSortiment.“ wende. „Vom Die Kulmbacher aktuellen Trend setzten in Leipzig zu erneuerbaren auf den Trend zu Energien profiLuft-Wassertiert auch die Wärmepumpen. Wärmepumpe“, „Die Außenluft als sagt Tilch. Im Wärmequelle ist Andreas Tilch Kern sei das mit aktuell 50 Dimplex-HeizProzent Marktsystem klimaneutral und produ- anteil so beliebt, weil der Instalziere selbst kein Kohlendioxid. lations- und Planungsaufwand Auch sei die Energieeffizienz der sehr gering ist und keine GenehWärmepumpe sehr hoch. Aller- migungs- oder Bohrverfahren dings: Um zu funktionieren, nötig sind“, erklärt Tilch den Unbraucht sie Strom, mit dessen terschied zu den Wärmepumpen, Hilfe die Nutzwärme erzeugt wird. die die Energie aus dem Erdreich „Die CO2-Emissionen einer Wär- oderdemGrundwasserziehen. mepumpe hängen also davon ab, Die Investitionskosten für eine wie hoch der Anteil an erneuer- Luft-Wasser-Wärmepumpe liebaren Energien an der Strompro- gen zwar in ähnlicher Höhe wie für duktion ist“, erklärt der Marke- andere Heizsysteme. Doch die tingleiter. Je mehr Sonne, Wind- niedrigeren Betriebskosten und oder Wasserkraft, desto sauberer die Schonung der Umwelt spresei die Wärmepumpenheizungs- chen klar für die Wärmepumpe,

Wärmepumpen aus Kulmbach: 850 Menschen beschäftigt Glen Dimplex hier. meint der Marketing- und Vertriebschef. Nicht nur bei Wohnhäusern, sondern auch im industriellen und gewerblichen Bereich kommen immer häufiger Wärmepumpen zum Einsatz. „Die Anlagen nutzen beispielsweise energieschonend die Abwärme einer Produktionslinie, um die Büroräume zu beheizen oder die Toiletten oder Duschräume mit Warmwasser zu versorgen“,erklärtTilch.

tionen in Deutschland ein. In Kulmbach beschäftigt Dimplex 850 Mitarbeiter. Derzeit lernen am Standort 50 Auszubildende, davon 42 im gewerblichen und acht im kaufmännischen Bereich. Spezialisten für Wärme- und Kältetechnik sowie Energieeffizienz sind im Raum Kulmbach weit verbreitet. Jede dritte Wärmepumpe, die in Europa produziert wird, stammt aus dem Landkreis. Neben Glen Dimplex sind

Die Schule ist bald geschafft. Was könnte danach kommen?

AuchKühlengeht Auch die Kühlfunktion von Wärmepumpen werde zunehmend nachgefragt: „Durch Funktionsumkehr des Wärmepumpenkreislaufs kann anstatt Wärme auch Kälte erzeugt werden, die an das zirkulierende Wasser abgegeben wird. Damit können dann die Räume im gewünschten Maß abgekühlt werden.“ Ein Beispiel finde sich diesmal nicht in Shanghai, sondern gleich in Bayreuth. Die Firma Stäubli verwende das System und kühle im Sommer die neue Montagehalle über zwei Dimplex-Wärmepumpen. StefanLinß

INFO Die 1973 in Irland gegründete Glen-Dimplex-Gruppe ist weltweit der größte Hersteller von elektrisch betriebenen Heizsystemen. Sie hat einen Jahresumsatz von 1,5 Milliarden Euro. Ihre Tochter, die Glen Dimplex Deutschland GmbH in Kulmbach, ist einer der führenden Anbieter für elektrische Hauswärme- und Systemtechnik. Speziell im Wärmepumpenbereich nimmt Glen Dimplex nach eigenen Angaben eine der Spitzenposi-

Fotos: red

auch die Ago AG, ASK und Protec Technolgies sowie Alpha Innotec aus Kasendorf in dem Segment tätig. Glen Dimplex ist Mitglied bei nesa, dem Netzwerk für energetische Systemanwendungen. Dessen Ziel ist es, in der Region gemeinsam die Forschung und Entwicklung voranzutreiben. Kulmbach ist zudem regionaler Ausbildungssprengel für den Beruf des Kälteanlagenbauers. sli

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