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Langrzik will den Aufstieg
CHRISTOPHER LANGRZIK
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Von Berlin nach Schafflund gezogen, kam Christopher Langrzik durch seinen Vater zur FSG im Amt Schafflund. Die Gründung der SG Nordau 2017 war für ihn ein Glücksfall.
Am Ende der Saison 2021/22 musste sich die SG Nordau eingestehen, dass in dieser Spielzeit der SV Dörpum einfach besser war. Die Enttäuschung über die Vizemeisterschaft war dennoch groß, besonders bei einem Spieler wie Christopher Langrzik, der in jedem Spiel 90 Minuten versucht das Maximum aus sich herauszuholen und das auch von seinen Mitspielern erwartet. „Wir können mit dem Ergebnis der letzten Saison natürlich nicht zufrieden sein. Mit unserem Kader hatten wir uns den Aufstieg als Ziel gesetzt, was am Ende leider nicht klappen sollte“, sagt der 24-jährige Mittelfeldspieler. „Aber im Großen und Ganzen haben wir eine gute Saison gespielt. Bis auf ein paar Ausrutscher, haben wir sehr gute Ergebnisse erzielt.“ 14 Siege, zwei Unentschieden und vier Niederlagen holte die SG Nordau in der vergangenen Saison, kam somit auf 44 Punkte und lag damit dennoch ganze sieben Punkte hinter Meister Dörpum. „Dörpum hatte einfach von Anfang an einen Lauf. Sie sind sehr gut in die Saison gestartet und haben nie nachgelassen. Wir müssen anerkennen, dass sie verdient aufgestiegen sind. Sie hatten das nötige Spielglück und haben in jedem Spiel enormen Kampfgeist gezeigt. Von daher kann man ihnen nur gratulieren.“ Den Aufstieg peilt man bei der SG Nordau dennoch weiter an. „Das sollte auf jeden Fall unser Ziel sein“, sagt Christopher, der seit dem Aufstieg aus der Kreisliga in die Verbandsliga in der Saison 2018/19 mit seiner Mannschaft auch in den Coronajahren immer oben mitspielte in der Verbandsliga. „Allerdings wird es dieses Jahr nochmal deutlich schwerer als im letzten“, gibt er zu bedenken. „Wir haben mit TSB II und Hattstedt zwei starke Mannschaften aus der Kreisliga dazubekommen. Mit Eckernförde-Fleckeby kommt zudem der letztjährige Zweitplatzierte aus der Verbandsliga
Nord-Ost zu uns. Gemeinsam mit diesen Mannschaften und Tarp sowie DGF haben wir eine Menge Teams, die das Potential haben aufzusteigen. Diese Saison könnte also wirklich interessant werden.“ Mit acht Jahren zog Christopher Langrzik aus Berlin nach Schleswig-Holstein. „Mein Vater ist bei der Bundeswehr. Da kann man sich den Arbeitsplatz manchmal nicht so ganz selbst aussuchen“, erklärt der Borussia Dortmund Fan. „Als er nach Flensburg versetzt wurde, sind wir dann nach Schafflund gezogen.“ Ein Umzug, der für Christopher Langrzik genau das richtige war. So ging es für ihn vom Berliner SV 1892, wo er mit fünf Jahren das Fußballspielen angefangen hatte, zur FSG im Amt Schafflund. „Die Entscheidung war damals nicht allzu schwer“, lacht Christopher und erklärt: „Mein Vater hat ebenfalls bei der FSG im Amt Schafflund angefangen. Da hatte ich dann mit acht Jahren keine große Wahl mehr.“ Aber auch mit fortschreitenden Alter war die damalige Wahl seines Vaters auch für ihn heute noch die richtige. Auch als die Spielgemeinschaft mit dem TSV Lindewitt, dem TSV Medelby und dem Höruper SC zur SG Nordau umgesetzt wurde, blieb Christopher seinem schleswig-holstei-
nischen Heimatverein treu. „Für mich stand früh fest, dass ich bei der SG Nordau bleiben werde. Ich musste mich die Jahre zuvor schon zwischen Schafflund und Lindewitt entscheiden. Die Zusammenlegung hat mir das Ganze dann abgenommen“, grinst Christopher, der in seiner Freizeit zwischen Studium und Beruf auch gerne Fitnesstraining macht. „Außerdem haben dort sehr viele meiner Freunde gespielt, was die Entscheidung weiter erleichtert hat.“
Und so verbindet Christopher auch seine schönsten FußballErinnerungen mit der SG Nordau. „Am meisten ist mir das Spiel aus unserer Aufstiegssaison 2020 in Goldebek in Erinnerung geblieben.“ In einem spannenden Fernduell mit DGF Flensborg reichte ein 1:0 Zittersieg beim TSV Goldebek für den Aufstieg. Mit 73 Punkten lag die SG Nordau durch diesen Sieg uneinholbar vor dem Verfolger aus Flensburg. Trainer Marvin Kreutzer sagte damals: „Das war das schlechteste Spiel der Saison, aber das ist egal.“ Nur zu gern würde Christopher im nächsten Sommer erneut eine Meisterschaft feiern und den Aufstieg in die Landesliga Schleswig. Durch die Abgänge von Volker Hansen und Torjäger Mads Momme Sowada Richtung Oberliga, wird es allerdings ein schwieriges Unterfangen in dieser Saison. Auch in den Testspielen konnten die Lindewitter noch nicht überzeugen. Einem Sieg gegen den den SC Weiche Flensburg 08 III stehen Niederlagen gegen IF Stjernen Flensborg und Kreisligist SG Süderbrarup/Angeln gegenüber. „Wir haben natürlich ein paar starke Spieler verloren. Vor allem der Abgang unseres Abwehrchefs Volker Hansen wird schwer zu ersetzten sein. Aber wir haben auch gute Neuzugänge bzw. Rückkehrer dazubekommen. Alles in allem haben wir auf jeden Fall wieder eine Mannschaft, um oben mitzuspielen“, blickt Christopher zuversichtlich auf die neue Spielzeit. Seine persönlichen Erfolge stellt er dabei hinten an, auf diese legt er nicht allzu viel Wert. „Mein Hauptziel ist es verletzungsfrei durch die Saison zu kommen. Vielmehr hoffe ich, dass wir mit der Mannschaft gut starten und eine geile Saison spielen werden. Aber wenn ich wieder so viele Tore wie im letzten Jahr schießen würde, würde ich mich auch nicht beschweren“, lacht der Marco Reus Fan, der neun Treffer in der Saison 21/22 erzielen konnte. Dabei freut er sich am meisten auf die Duelle mit dem FC TarpOeversee. „Die werden sehr intensiv. Dort haben wir nach dem letzten Saisonspiel auch noch etwas wiedergutzumachen.“ (msc)
Foto: TNS Sports