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Die Geschichte des Musikvereins Welschbillig von 1906 bis 2016
JAHRE
MUSIK GEMEINSAM ERLEBEN
Festschrift zum 110-jährigen Bestehen des Musikvereins Welschbillig verÜffentlicht am 24. September 2016
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Inhalt
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Grußwort von Martin Kraus
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Chronik Von den Anfängen bis 1990 Von 1990 bis heute
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Ehrentafel
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Auszeichnungen
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Die Jugendbläsergruppe
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Unsere Ausbildung
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Das Orchester 2016
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Kontakt
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>>Musik die
machen
fördert und . In einem Orchester erfährt man zudem
Intelligenz
Kreativität
Gemeinschaftsgefühl,
Persönlichkeitsentfaltung
und Selbstbewusstsein. Dieses Hobby ist also mehr als nur eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung.<< MUSIK . GEMEINSAM . ERLEBEN Grußwort von Martin Kraus
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Martin Kraus 1. Vorsitzender seit 2015
110 Jahre Musikverein „Lyra“ Welschbillig. Einst gegründet von zwölf Welschbilligern mit dem Wunsch, sich der Musik zu widmen und Brauchtum zu pflegen, hat sich über Generationen ein Kulturträger entwickelt, mit Bedeutung über die Grenzen der Gemeinde hinaus. Ein Blick in die Chronik offenbart die wechselhafte, stets zielstrebige Entwicklung dieser Institution. Unter dem Dach des heutigen Vereins sind die verschiedenen Aktivitäten gebündelt. Dies beginnt bei der Ausbildung von derzeit über 20 jungen Nachwuchsmusikern sowohl am Instrument als auch im Vororchester und später in der Jugendbläsergruppe. Im Hauptorchester spielen gegenwärtig mehr als 40 Musikerinnen und Musiker jeden Alters, die zu zahlreichen kirchlichen und weltlichen Anlässen ihr hohes Niveau unter Beweis stellen. Ergänzt wird das Spektrum durch gemeinsame Unternehmungen und Veranstaltungen nicht nur für die Instrumentalisten, sondern auch für die Ehrenmitglieder, Angehörigen und Freunde des Vereins. Am Anfang steht immer das Lernen. Bereits im Grundschulalter vermitteln unsere Ausbilder die Grundlagen auf dem Instrument an die angehenden Musikusse. Dabei stellt sich nicht immer sofort ein Erfolgserlebnis ein.
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Vielmehr erfordert die Ausbildung regelmäßiges Üben und im wahrsten Sinne des Wortes einen langen Atem. Gerade hier hat der Musikverein seine Stärke, indem er den Kindern und Jugendlichen schon früh ermöglicht, in der Gruppe zu musizieren und erste Konzerte zu gestalten. Begleitet werden sie auf diesem Weg durch unsere professionellen Ausbilder und Dirigenten sowie ein motiviertes Team an Jugendbetreuern. Dass sich der vergleichsweise lange Ausbildungsweg lohnt, hat die Wissenschaft schon vielfach nachgewiesen. Musik machen fördert die Intelligenz und Kreativität. In einem Orchester erfährt man zudem Gemeinschaftsgefühl, Persönlichkeitsentfaltung und Selbstbewusstsein. Dieses Hobby ist also mehr als nur eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Verstärkung erhielt der Musikverein in den vergangenen Jahren aber auch durch Quereinsteiger und Musikbegeisterte, die erst im Erwachsenenalter ein Instrument erlernen oder sich der länger zurückliegenden Ausbildung besinnen. Besonders gefreut hat es mich, dass wir vor einiger Zeit den ersten Flüchtling in unseren Reihen begrüßen konnten. Das Aufeinanderzugehen war unkompliziert, denn die Sprache der Musik wird überall auf der Welt gleichermaßen verstanden und kennt keine Grenzen. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist eine stabile stetige Erneuerung entscheidend für die langfristige Entwicklung und Eigenständigkeit. Die solide Ausbildung und das hohe musikalische Niveau des Hauptorchesters sind seit langem zentrale Säulen, die die Attraktivität und Anziehungskraft des Musikvereins ausmachen. Maßgeblich mitverantwortlich dafür ist der musikalische Leiter. Seit 2012 führt Rainer Serwe den Taktstock in Welschbillig. Dank seines Studiums und seiner Leidenschaft für die Blasmusik gelingt ihm die Verbindung aus erfrischend vielseitiger Unterhaltungsliteratur und anspruchsvoller sinfonischer Musik für Blasorchester. Neben dem Generationswechsel am Dirigentenpult wurden auch im Vorstand des Vereins die Weichen für einen Generationswechsel gestellt. 2015 gaben Rüdiger Buschmann und andere langjährige Vorstandsmitglieder die Verantwortung weiter an einen neu gewählten Vorstand. Mit bewährten und neuen Mitgliedern haben wir uns als Team der ehrenamtlichen Herausforderung gestellt und auch neue Impulse gesetzt. Sichtbarstes Zeichen ist sicher der runderneuerte Auftritt in der Werbung und Kommunikation, mit neuem Logo und modernem Design. Mit dem Jubiläum zum 110jährigen Bestehen des Musikvereins läuft die
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erste große Bewährungsprobe. Dabei wurde bewusst auf eine zentrale Großveranstaltung verzichtet, sondern auf ein Konzept mit mehreren Veranstaltungen gesetzt. Das Jahreskonzert im März wurde um einen Familientag ergänzt, bei dem unser Nachwuchs seine eigene Plattform erhielt. Im Juni nahm das befreundete Orchester aus Butzweiler mit uns auf der Bühne Platz und gemeinsam sorgten wir für ein besonderes Konzerterlebnis für Musiker und Zuhörer. Mehr als abgerundet wird das Jubiläumsjahr mit einem Galakonzert des Polizeiorchesters Rheinland-Pfalz im September in der Kultur- und Marktscheune zu Welschbillig. Wir feiern gemeinsam mit unseren Gästen 110 Jahre lebendiges Musizieren, soziales Miteinander und das Transportieren kultureller Werte, verbunden mit dem Anspruch, dies auch weiterhin für uns und für die kommenden Generationen zu bewahren. Für das bisher Erreichte und die vielfältige Unterstützung, die den Musikverein in den vergangenen Jahren erreichte, gilt es danke zu sagen: der Ortsgemeinde, der Kirchengemeinde, den inaktiven Mitgliedern, Sponsoren und Förderern, den befreundeten Vereinen innerhalb und außerhalb Welschbilligs, den Angehörigen und Eltern, den Besuchern unserer Auftritte und Veranstaltungen. Bleiben Sie dem Musikverein Welschbillig gewogen und seien Sie uns herzlich willkommen zu einem der zahlreichen kommenden Konzerte um MUSIK GEMEINSAM zu ERLEBEN. Ihr Martin Kraus 1. Vorsitzender Musikverein „Lyra“ Welschbillig e.V.
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Von den Anfängen bis 1990
von Ottmar Hubert
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1906
Gründung des Blasorchesters Musikalischer Leiter: Joachim Schwarz
1948
10. Dezember: Antrag auf Neugründung an die französische Militärregierung in Trier
1926
Vereinsgründung am 1. September Matthias Steil wird Präsident 14. November: Konzert unter der Leitung von Johann Konter
1934
Johann Heinrich Roth übernimmt das Dirigat
1949
Genehmigung der Gründungsversammlung durch die Militärregierung im Januar Gründungsversammlung am 06. Februar 1949 Vorsitzender wird wieder Matthias Steil, Dirigent wird Johann H. Roth
1950
Paul Roth wird Präsident Matthias Steil wird Ehrenpräsident
1963
1951
Hauptlehrer Matthias Lieser wird Dirigent
1952
Karl Buschmann wird Vorsitzender Bernhard Kopp wird Ehrenvorsitzender
1959
Anschaffung einer Lyra
Fest anlässlich des 33. Jahrestages der offiziellen Vereinsgründung von 1926
1953
Bernhard Kopp wird 1. Vorsitzender
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1986
Schallplattenaufnahme 80-jähriges Stiftungsfest vom 05. bis 07. September
1985
Helmut Becker wird Vorsitzender, Karl Buschmann Ehrenvorsitzender Viertägige Vereinsfahrt nach Rothenburg ob der Tauber mit Konzert am historischen Marktplatz
1983/84
Freundschaftstreffen mit der Feuerwehrkapelle Kestert/Rhein
1981
Seit Mai 1981 findet ein jährliches Konzert statt, das sogenannte Maikonzert (nach späterer Vorverlegung in März/April als Jahreskonzert bezeichnet) Dreitägige Vereinsfahrt nach Lüneburg mit Konzert im Kurpark
1980
Alois Lenz wird Dirigent
1965
12. Januar: Eintragung in das Vereinsregister Willi Wintrich wird Dirigent Matthias Lieser wird Ehrendirigent Ausrichtung des 60-jährigen Stiftungsfestes verbunden mit dem 11. Musikverbandsfest des Kreises Trier-land
1966
1979
Ersatz der Uniformen von 1966 Herr Köberich und Hans Heinz folgen Willi Wintrich als Dirigent
1970/72/78
Erstmalige Anschaffung einer einheitlichen Vereinskleidung (Uniform)
Teilnahme am Oktoberfest mit Festzug in Wieze/Belgien
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Bereits im Jahre 1906 (vielleicht auch schon 1905) hatten sich in Welschbillig zwölf junge Männer zusammengefunden, die von dem Gedanken beseelt waren, Volksmusik und damit uraltes Brauchtum zu pflegen und zu fördern. Ihr Auftreten bei besonderen Anlässen wie Kaisers Geburtstag, Fronleichnam und Donatusfest sowie Springprozession in Echternach war wohl für jeden Mitwirkenden wie auch für jeden Zuhörer ein Ereignis besonderer Art. Man nannte dieses Auftreten einer Blaskapelle genau wie heute einfach und schlicht „die Musik spielt“. Aus dem Gründungsjahr ist uns nachstehendes Bild erhalten geblieben. Von den Gründungsmitgliedern konnte zuletzt an einem Jubiläum Anton Wagner teilnehmen, der 1965 zum 60jährigen Stiftungsfest noch im Alter von 86 Jahren eigens aus Duisburg-Hamborn angereist war. Zur eigentlichen Vereinsgründung kam es dann am 1. September 1926 auf Grund einer konstituierenden Versammlung. Laut der noch erhaltenen, handschriftlichen Statuten sollte der Verein zur „Belebung und Erheiterung der Gemeinde“ beitragen. Zum Präsidenten des Vereins wurde Matthias Steil gewählt. Unter seiner Leitung hatte der junge Verein schon innerhalb kürzester Zeit eine beachtliche Zahl an Mitglieder erreicht, die alle durch unermüdlichen Fleiß und Liebe zur Musik auch recht beachtliche Leistungen erbrachten. Schon am 14. November 1926 gaben sie unter ihrem Dirigenten Johann Konter aus Langsur ihr erstes Konzert, was die Reproduktion des Plakates belegt. Das zweite Konzert kam bereits zur Kirmes 1927. Der Verein hatte schon die beachtliche Zahl von 20 Aktiven erreicht. Bei allem Eifer im Dienste der guten Sache war das zur Beschaffung von Noten und Instrumenten notwendige Geld Mangelware. Hier aber zeigte sich der echte Idealismus: Unter sehr großen persönlichen Opfern wurde jeder Pfennig gespart, jede Gelegenheit, Tanzmusik zu spielen, wurde wahrgenommen, und der Erlös fast ausnahmslos der Vereinskasse zugeführt. Durch diese persönliche Opferbereitschaft eines jeden Beteiligten sowie durch die selbstlose Arbeit des Vorstands, und nicht zuletzt durch die Fähigkeiten des Dirigenten Konter, hatte der Verein eine ständige Aufwärtsentwicklung zu verzeichnen. Im Jahre 1934 wurde die Dirigentschaft von dem Mitbegründer Johann Heinrich Roth übernommen, und die Zeit hat bewiesen, dass er ein guter Nachfolger seines Lehrmeisters war.
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Bild von 1906: Die GrĂźnder von links nach rechts, hintere Reihe beginnend Olk Peter, Loskyll Matthias, Wagner Anton, Heinz Bernhard, Schwarz Gerhard Schwarz Peter, Olk Theodor, Schwarz Joachim, Werber Matthias, Olk Nikolaus Schwarz Nikolaus
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Bild vom 19. Mai 1927 von links nach rechts, hintere Reihe beginnend Loskyll Matthias, HĂśsen Nikolaus, Huberty Philipp, Hontheim Nikolaus, Neumann Michael, Schneider Heinrich, Dahm Matthias Grewenig Philipp, Dahm Johannes, Roth Karl, Steil Matthias, Johann Konter (Dirigent), Neyses Matthias, Roth Johann, Schwarz Johann Dahm Bernhard, Schwarz Gerhard, Berens Josef, MĂźller Jakob, Mombach Anton, Mombach Johann
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Leider wurde das Musikleben durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges unterbrochen. Auch in den Reihen der Musiker forderte dieser unseelige Krieg seine Opfer: Gefallene und Vermisste. Nachdem der wohl furchtbarste Krieg der Weltgeschichte vorüber war, sollte ein neuer Anfang gemacht werden. Mit neuem Mut begannen 1946 folgende Mitglieder unter der Initiative des Vorsitzenden Matthias Steil und des Dirigenten Johann Heinrich Roth den Wiederaufbau des Vereins: Dahm Bernhard, Grewenig Otto, Jubelius Bernhard, Kaufmann Theodor, Mombach Anton, Roth Karl, Roth-Palgen Johann, Roth Reinhold, Roth-Wick Karl, Roth Nikolaus, Schneider Heinrich, Werwie Josef. 1948 wurde der Antrag auf Neugründung des Vereins an die französische Militärregierung in Trier gestellt:
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Die Präsidentschaft, die Matthias Steil fast 25 Jahre innehatte, ging 1950 an Paul Roth über. Seitdem war Matthias Steil bis zu seinem Tode im November 1961 dem Verein als Ehrenpräsident ein guter und treuer Ratgeber. Auf der Grundlage einer guten Kameradschaft hatte der Verein sich bald wieder seine Existenz gesichert. Hauptlehrer Lieser, der im Jahre 1951 die musikalische Leitung übernahm, führte den Verein zu wirklich beachtlichen Erfolgen. Vor allen Dingen wurden die Lücken geschlossen durch den jungen Nachwuchs, der bereits durch die Schule des Dirigenten gegangen war. Es gab dann immer wieder musikalische Kostproben, und bei der Gestaltung der örtlichen Feste und kirchlichen Feierlichkeiten war und ist der Musikverein stets hervorragend beteiligt. Wie diese Einsatzfreudigkeit anerkannt und honoriert wurde, bewies eine Spende von musikliebenden und opferfreudigen Gönnern, mit deren Hilfe im Jahre 1952 ohne Belastung der Vereinskasse eine Lyra beschafft werden konnte. Bei Einzelbeträgen von 1,00 bis 50,00 DM erbrachten 37 Spender die für die damalige Zeit doch stolze Summe von 414,00 DM! Als Paul Roth Ende August 1953 den Vorsitz niederlegte, wurde Bernhard Kopp einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Er war es, der den Verein dann in den folgenden Jahren nicht nur auf der erreichten Höhe hielt, sondern ihn noch mehr durch selbstlosen Einsatz förderte. Zur Anerkennung seiner Verdienste wurde Bernhard Kopp, als er nach fast 10jähriger Präsidentschaft dieses Amt niederlegte, zum Ehrenpräsidenten ernannt. Bezeichnend für seine Person war es, dass er danach dem Verein nicht nur mit Rat, sondern auch in der Tat immer noch gerne beistand bis zu seinem plötzlichen Tode im Juli 1982. Eine weitere Lücke in der Vereinsführung entstand ebenfalls 1964, als Hauptlehrer Lieser nach fast 14jähriger Dirigentschaft aus gesundheitlichen Gründen dieses Amt nicht mehr wahrnehmen konnte. Sein Ausscheiden löste nicht nur bei den Aktiven, sondern bei der ganzen Ortsbevölkerung tiefes Bedauern aus, da er wirklich Großes für den Verein und die Volksmusik geleistet hatte, und dies zuletzt sogar ohne Rücksicht auf die eigene persönliche Gesundheit. Als Dank für seine erfolgreiche Schulungsarbeit war es dem Verein eine angenehme Pflicht, ihn zu seinem Ehrendirigenten zu ernennen.
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Als Nachfolger von Hauptlehrer Lieser übernahm Willi Wintrich aus Ehrang 1964 den Dirigentenstab. Auf Grund seiner Qualifikationen und mit seiner ihm eigenen Art hat er das Leistungsniveau des Bläserkorps gesteigert. Wenngleich Militärmusiker alter Schule wurden unter seiner Dirigentschaft nicht nur Märsche geblasen, sondern auch sehr viel konzertante und zeitgemäße Musik gemacht. Als Anerkennung seiner Leistungen wurde ihm auf Anregung des Kreismusikverbandes im Jahre 1976 als erstem Musiker die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz verliehen. Es war ein Verlust für den Musikverein Welschbillig, als er im Jahre 1979 nach 15jähriger Tätigkeit den Dirigentenstab niederlegte.
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Bild (oben) von 1965 von links nach rechts, untere Reihe beginnend Kruppert Karl, Biesdorf Oswin Roth Peter, Werwie Edmund, Grewenig Otto, Scharfbillig Bernhard, MĂźller Alfred, Conrad Lothar, Pauly Klaus-Dieter, Roth Josef, Knippertz Matthias, Kopp Helmut, Lichter Edmund Ehrendirigent Lieser, Kopp Bernhard, Schroth Karl, Hubert Ottmar, Olk Werner, Schiltz Helmut, Birk Ernst, MĂźller Klaus, Gangolf Hans-Joachim, Bohr Michael, Heinz Peter, Jubelius Gerhard, Schankweiler Herbert, Heinz Hans, Kaufmann Theo, Bohr Matthias, Roth Karl, Buschmann Karl Grewenig Matthias, Grewenig Philipp, Birk Helmut, Olk Goswin, Weich Walter, Knippertz Hans-Josef, Buschmann Berni, Roos Michael und Werwie Josef
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Als Vorsitzender nach Bernhard Kopp folgte Karl Buschmann im Jahre 1963. In dieser Eigenschaft führte er den Verein bis 1985, also 22 Jahre! In all diesen Jahren war er dem Verein mehr als ein vortrefflicher Vorsitzender, einmalig in seinem kaum zu überbietenden Idealismus, mit dem er es verstand, dem Verein über all diese Jahre hinweg immer wieder Jugendliche zuzuführen. Außerdem wurde durch seine Tatkraft und Werbung für den Verein die Zahl der inaktiven, sprich beitragszahlenden Mitglieder beträchtlich erhöht. Er konnte für den Verein viele Gönner und Förderer gewinnen, die nicht nur zahlende Mitglieder mit den üblichen Beiträgen sind, sondern den Verein darüber hinaus finanziell unterstützen. In seine Amtszeit fiel auch die erstmalige Anschaffung einer einheitlichen Vereinskleidung (Uniform) im Jahre 1966. Für den Verein war es daher ganz einfach Pflicht und Schuldigkeit, Karl Buschmann bei seinem Ausscheiden aus dem Präsidentenamt zu seinem Ehrenpräsidenten zu ernennen. Darüber hinaus wurde ihm 1990 die höchste Auszeichnung der Bundesvereinigung der Deutschen Volks- und Blasmusik verliehen: die Ehrenmedaille in Gold. Mit seinem Ausscheiden wollte er einen Generationswechsel an der Spitze des Vereins vollziehen. Nachfolger wurde Helmut Becker, der sein Amt im Mai 1985 antrat. In seiner Amtszeit überzeugte er mit Einsatzfreude und Tatkraft. Nach dem Ausscheiden von Willi Wintrich als Dirigent übernahm für ein Jahr Herr Köberich, Musiker vom Stadttheater Trier, die musikalische Leitung. Ihm folgte Hans Heinz, bis dahin selbst aktiver Musiker des Vereins. Er leitete die Kapelle mit gutem Geschick und vollem Engagement, bis er den Musikverein aus der Nachbargemeinde Idesheim übernahm. 1980 folgte Alois Lenz aus Trier. Unter seiner Dirigentschaft erfolgte die Aufnahme einer Schallplatte im Jubiläumsjahr 1986. Neben den genannten Präsidenten und Dirigenten gab es und gibt es auch heute noch eine Reihe von Aktiven, die sich in vielen Jahren in uneigennütziger Weise für die Interessen des Vereins, vornehmlich die Ausbildung von Anfängern und Jugendlichen, eingesetzt und betätigt haben. War dies in
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den frühesten Anfängen Johann Roth, so war es von Beginn der 50er Jahre bis weit in die 60er Jahre Theo Kaufmann, schon kurz nach der Gründung dabei, der unermüdliche Schulungsarbeit geleistet hat. Selbst stellvertretender Vorsitzender und stellvertretender Dirigent, hat er in dieser Zeit fast ausnahmslos allen Anfängern das Musik-ABC beigebracht. Dabei war er nicht der „Lehrmeister“, sondern den Jüngeren, die alle seine Söhne hätten sein können, ein väterlicher Freund. Ebenso sei hier Michael Roos, selbst aktiver Bläser, erwähnt, der sich viele Jahre genauso wie Theo Kaufmann mit dem Nachwuchs in mühevoller Kleinarbeit beschäftigte und die jungen Leute zu Musikern heranbildete. Bei Verhinderung des Dirigenten leitete er die wöchentlichen Proben sowie die Auftritte mit großem Geschick und gutem Erfolg. In der gleichen Art und Weise hat sich Hans Heinz bis zu seinem Weggang nach Idesheim Verdienste erworben. Auch in der Folgezeit gab und gibt es eine Reihe von Aktiven, die sich viele Jahre in uneigennütziger Weise für die Interessen des Vereins, vornehmlich in der Schulung mit Anfängern und Jugendlichen und in der Leitung von Registerproben, eingesetzt haben: Herbert Schankweiler, Matthias Schuster und Rüdiger Buschmann. Wie in anderen Vereinigungen unterliegt die Zusammensetzung der Aktiven auch in einem Musikverein dem Generationswechsel. Aber nicht nur hierdurch, sondern auch bedingt durch Wohnungswechsel, aus beruflichen Gründen, ja aus Unlust und aus welchen Gründen auch immer hat eine beträchtliche Anzahl von ehemaligen Aktiven den Verein verlassen. Diese Zahl beläuft sich allein in den Jahren 1955 bis 1990 auf 100 Personen. Zieht man hiervon die durch Tod, Altersgründe oder Wohnungswechsel Ausgeschiedenen ab, verbleiben immer noch 65 Personen, die heute (=1990) noch aktiv sein könnten. Was den Musikverein in der Vergangenheit ebenso auszeichnete wie seine musikalischen Darbietungen waren die Familienabende. Diese waren seit frühester Zeit bis in die Siebziger Jahre den inaktiven, den zahlenden Mitgliedern als Dankeschön gewidmet. Ob im Gasthaus Mohr oder Hoesen, einige Jahre wurde jährlich zwischen diesen beiden Häusern gewechselt, der Saal war immer mehr als besetzt.
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Geboten wurden Luststücke, Büttenreden mit kleinem Komitee, Zeremonienmeister und kleiner Kapelle – einer Art Kappensitzung – und nicht zuletzt Singstücke, die mit hervorragenden Stimmen aus den eigenen Reihen zu besetzen der Musikverein imstande war. Jeder, der diese Darbietungen erlebt hat, erinnert sich gerne an die vielen schönen Stunden, die ihm von den mittlerweile verstorbenen Aktiven Theo Kaufmann, Michael Roos, Matthias Grewenig, Michael Meyer, Bernhard Scharfbillig, Hans Heinz, Helmut Kopp und anderen mehr geschenkt wurden. Diese Familienabende sind dem Fernsehen sowie anderen Zeiterscheinungen und Umwelteinflüssen zum Opfer gefallen. Stattdessen findet seit 1981 jährlich das schon traditionell gewordene Maikonzert statt. Das ständige Wachsen und Gedeihen, das stete sich Erneuern eines Vereins ist nicht nur der Verdienst einzelner Personen. Es ist vielmehr der Erfolg und die Ernte einer guten kameradschaftlichen Zusammenarbeit. Die Vereinsgeschichte wurde anlässlich des Musikfestes von 1965 festgeschrieben. Hierauf aufbauend wurde versucht, die Jahre danach aufzuzeichnen. Ein nicht leichtes Unterfangen, da schriftliche Aufzeichnungen nicht existierten oder viel hergaben. Vieles musste daher aus der Erinnerung ausgegraben werden, wobei festzustellen war, dass allein 20 Jahre Vergangenheit zu rekonstruieren nicht unmöglich, aber sehr schwierig ist! Der so niedergeschriebene Lebenslauf des Musikverein „Lyra“ Welschbillig e.V. kann und möchte daher nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben.
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1990 bis heute
von RĂźdiger Buschmann
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1990
1991
Ottmar Hubert wird Vorsitzender
Günter Lauer wird Dirigent
1993
Dreitägige Vereinsfahrt nach Thüringen mit Konzert in Bad Blankenburg
1992
Anschaffung einer neuen Uniform
1994
Erstmals Konzert am Place d‘Armes in der Stadt Luxemburg
1996
Anschaffung von Notenpultbehängen
2000
Iris Buschmann übernimmt übergangsweise das Dirigat Anke Dehmann wird Leiterin der Jugendbläsergruppe Viertägige Vereinsfahrt an den Bodensee
2002
1997
Christoph Riemenschneider wird Dirigent Gründung und Leitung der Jugendbläsergruppe durch Iris Buschmann
2001
Rüdiger Buschmann wird Vorsitzender, Ottmar Hubert Ehrenvorsitzender Christian Gregorius wird Dirigent Anschaffung von drei Konzertpauken
Viertägiger Vereinsausflug nach München
2004
Im Dezember übernimmt Jörg Zeimetz die Leitung der Jugendbläsergruppe Viertägige Vereinsfahrt nach Leipzig und Dresden
2005
26. November: Erstmals Kirchenkonzert in der Pfarrkirche St. Petrus
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2016
2015
Rüdiger Buschmann wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt 110 Jahre Musikverein Welschbillig 05.-07. Mai: Vereinsfahrt nach Bonn und Köln Laura Buschmann wird erneut Leiterin der Jugendbläsergruppe
27.März: Martin Kraus wird Vorsitzender Rainer Serwe übernimmt zusätzlich Leitung der Jugendbläsergruppe
2014 2012
18. Mai: Projekt „Eine musikalische Reise um die Welt“ mit der Grundschule 29.-31. Mai: Dreitägiger Vereinsausflug Pfalz/ Rhein-Neckar
Rainer Serwe übernimmt im September das Dirigat von Christian Gregorius, der zum Ehrendirigenten ernannt wird Laura Buschmann übernimmt die Leitung der Jugendbläsergruppe 17.-20. Mai: Vereinsfahrt in die Niederlande
2010
13.-16. Mai: Vereinsausflug Niederrhein/ Ruhrgebiet
2007
2008
22.-25. Mai: Vereinsausflug nach Berlin Gründung und Leitung eines Vororchesters als Vorstufe zur Jugendbläsergruppe durch Iris Buschmann 9. November: Erstmalige Durchführung eines jährlichen Schülervorspiels
1. Juli: Gemeinschaftskonzert mit dem Männergesangverein und dem Kirchenchor
2006
100 Jahre Musikverein Welschbillig 29. April: Teilnahme am Wertungsspielen des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz in Morbach. Ergebnis: „Sehr gut“ in der Oberstufe Viertägiger Vereinsausflug nach Hamburg im Mai 11. Juni: Verleihung der Pro-Musica-Plakette in Emmelshausen 22.-24. September: Stiftungsfest in Verbindung mit dem Musikfest der Gruppe Sauer-Eifel im Kreismusikverband Trier-Saarburg
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Das Jahr 1990 bringt einen Umbruch. Der Verein erhält eine neue Führung und das Orchester einen neuen musikalischen Leiter. Günter Lauer aus Salmtal wird Dirigent. Ottmar Hubert übernimmt den Vereinsvorsitz, zunächst kommissarisch und ab 1991 als gewählter Vorsitzender. Unter den Aktiven verstärkt sich der Zusammenhalt. Die Fluktuation von aktiven Musikern tendiert gegen Null. Die Bereitschaft der Aktiven, Verantwortung für die musikalische Gemeinschaft zu übernehmen, wächst. Die zunehmenden Anforderungen an eine fundierte Ausbildung in einem sich wandelnden gesellschaftlichen Umfeld werden erkannt. Es setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Zukunft des Musikvereins nur durch Leistungsbereitschaft und wachsende Qualität gesichert ist. Es werden Konzepte erarbeitet, die eine qualitativ hervorragende Ausbildung gewährleisten sollen, ohne den Verein finanziell zu überfordern. Ein Gewinn für die musikalische Entwicklung ist Christoph Riemenschneider, Flötist des philharmonischen Orchesters der Stadt Trier. Er übernimmt 1997 das Dirigat des Orchesters und führt es bis zum Jahr 2000 zum Oberstufen-Niveau. Ebenfalls im Jahr 1997 wird die Jugendbläsergruppe ins Leben gerufen. Sie soll den Jugendlichen, die Einzelausbildung genießen, das Musizieren in der Gruppe ermöglichen und den Übergang und Einstieg in das Hauptorchester erleichtern. Außerdem sollen das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Sozialkompetenz gestärkt werden. Initiatorin und erste Leiterin der Gruppe ist Iris Buschmann. Ihr folgen Anke Dehmann, Jörg Zeimetz und Laura Buschmann bzw. die späteren Dirigenten Christian Gregorius und Rainer Serwe, die zusätzlich zur Leitung des Hauptorchesters die Leitung der Jugendbläsergruppe übernehmen. Iris Buschmann ist es auch, die sich nach dem Weggang von Christoph Riemenschneider im Jahr 2000 bereit erklärt, neben dem Musikverein Butzweiler ihren Heimatverein vorübergehend zu leiten. Und obwohl im Juni 2001 ein Nachfolger gefunden wird, hat sie die musikalische Führung des MV Welschbillig nie ganz aufgegeben. Die Leitung vieler Auftritte, Ge-
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samtproben und Registerproben liegen bis heute in ihren Händen. Christian Gregorius – ein Glücksgriff. Diesen Berufsmusiker der Militärkapelle des Großherzogtums Luxemburg konnten wir 2001 als musikalischen Leiter gewinnen. Ein Mann mit klaren Zielen, bescheiden und konziliant im Umgang mit seinen Mitmenschen, will das Maximum aus den Musikern herausholen. Das Repertoire wird ausschließlich nach seinen Vorstellungen zusammengestellt; zu anspruchsvoll scheinende Musikwerke werden zum Teil so arrangiert und einzelne Stimmen derart umgeschrieben, dass sie für jeden Musiker spielbar sind – oft an der Leistungsgrenze. Der Erfolg gibt ihm Recht. Der Höhepunkt der musikalischen Entwicklung wird beim Wertungsspielen des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz am 29. April 2006, im Jubiläumsjahr, in Morbach erreicht: Das Orchester erreicht in der Oberstufe das Leistungsprädikat „sehr gut“! Langjährige Musiker müssen leider aus gesundheitlichen Gründen ausscheiden: Hans-Josef Knippertz (1999), Walter Weich (2000), Peter Roth (2004), Helmut Schiltz und Matthias Schuster (jeweils 2012) wurden auf Grund ihrer Verdienste um den Musikverein Welschbillig nach Beendigung ihrer aktiven Karriere zu Ehrenmitgliedern ernannt. Hans-Josef Knippertz, der von 1963 bis 1993 ununterbrochen dem Vorstand angehörte, wurde darüber hinaus die Verdienstmedaille des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz verliehen. Die Ehrenmitglieder sind bis heute tief im Verein verwurzelt. Es gibt (fast) keine Veranstaltung, Vereinsfahrt etc., an denen sie nicht teilnehmen bzw. mit Rat und Tat zur Seite stehen. Traditionell werden die heimischen Prozessionen an Fronleichnam und an der Donatuskirmes von unseren Ehrenmitgliedern angeführt. Wie bereits 1990 so gibt es im Jahre 2001 wieder einen gleichzeitigen Wechsel an der Spitze des Vereins und des Orchesters. Mit Rüdiger Buschmann übernimmt erstmals ein aktiver Musiker den Vorsitz des Vereins. Ottmar Hubert wird nach Matthias Steil, Bernhard Kopp und Karl Buschmann zum vierten Ehrenvorsitzenden des Musikvereins Welschbillig ernannt. Der 2014 leider verstorbene Ottmar Hubert war 1951 in den Musikverein eingetreten und bis 1990 als Hornist aktiv. Während dieser Zeit übte er über 10 Jahre verschiedene Ämter im Vorstand aus. Mit besonderem Engagement brachte er sich auch in anderen Vereinen und der
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Das Orchester 2006 von links nach rechts, hintere Reihe beginnend Schiltz Helmut, Hansen Markus, Eppers Udo, Roos Thomas, Knippertz Gertrud, Weis Norbert, Schuster Matthias, Buschmann Rüdiger Conrad Lothar, Buschmann Iris, Zeimetz Elke, Melchior Daniela, Dieckmann Phillip, Zeimetz Petra, Lichtenthal Theresa, Krißbach Lisa, Werwie Sandra, Zeimetz Peter, Knippertz Nina, Bamberg Thorsten, Görge Simon, Gelhausen Theo Knippertz Tim, Fink Anke, Olk Christina, Zeimetz Ellen, Hellenbrand Karl-Heinz, Simo Martina, Wolf Achim, Weich Achim, Adam Alexandra, Zeimetz Jörg Hölpes Stephanie, Olk Nina, Buschmann Laura, Grewenig Roman, Hansen Tanja, Meyer Sandra, Bohr Linda, Knippertz Lynn, Dahm Thomas, Krißbach Lukas, Gregorius Christian (Dirigent) Hellenbrand Markus, Gelhausen Tobias
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Kommunalpolitik ein. Als einzigem Welschbilliger Bürger wurde Ottmar Hubert 1989 das Bundesverdienstkreuz verliehen. In seiner Amtszeit führte er den Verein mit kameradschaftlichem Verhalten und repräsentativem Auftreten. Im Jahre 2002 wurde Ottmar Hubert die Verdienstmedaille des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz verliehen. Der Verein hat in den letzten Jahren nicht nur viel in die Ausbildung, sondern auch in das Orchester investiert. Es fällt insbesondere schwer, den Wünschen unserer Schlagzeuger zu widerstehen: Höhepunkt ist die Anschaffung von drei Konzertpauken im Wert von 4.000 EUR im Jahre 2001. Röhrenglocken, Stabspiele und weitere Percussionsinstrumente folgen. Diese Investitionen sind nur deshalb möglich, weil neue Finanzierungsquellen erschlossen werden. Wie in vielen Lebensbereichen, so auch im Vereinswesen im Allgemeinen und bei den Musikvereinen im Besonderen nehmen die Ausgaben ständig zu. Die Einnahmen gehen tendenziell zurück. Feste und sonstige Veranstaltungen erwirtschaften bei Weitem nicht mehr den Ertrag wie in den siebziger und achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Die Spendenbereitschaft nimmt ab. Zahlungskräftige und -willige Sponsoren zu finden ist schwierig bis unmöglich. Einen neuen Weg hat der Musikverein mit der Gründung des Fördervereins des Musikvereins „Lyra“ Welschbillig e.V. im Jahre 2002 beschritten. Die Tätigkeit dieses Vereins besteht vor Allem in der Herausgabe der „Welschbilliger Nachrichten“. Das „Blättchen“ ist untrennbar verbunden mit Ottmar Hubert, der diese Institution ins Leben rief und nach 35 Jahren die Organisation und Herausgabe an den Förderverein übertrug. Einen Schub für das gemeindliche Leben und das Vereinswesen bringt die Fertigstellung der Kultur- und Marktscheune im Jahre 2001. Die Bürger der Gemeinde Welschbillig, die Ortsvereine und -gruppierungen sowie außerörtliche Personen und Organisationen nutzen die neue Halle. Für das Orchester des Musikvereins ein großer Gewinn. Musste vorher die Turnhalle für Konzerte und Festveranstaltungen mühsam hergerichtet werden, ohne eine attraktive Atmosphäre schaffen zu können, so fällt nunmehr Vieles leichter. Mit weniger Aufwand in der akustisch sehr guten Halle ist ein angenehmes Ambiente für Musiker und Besucher gewährleistet.
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Seit den Feierlichkeiten zum 100jährigen Bestehen im Jahr 2006 hat der Verein zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um die musikalische Entwicklung voranzutreiben. Dabei wird insbesondere weiterhin auf gute musikalische Ausbildung sowie Forderung und Förderung von Jugendlichen großer Wert gelegt. Erstmals im November 2008 wird ein jährlich stattfindendes Jugendvorspiel veranstaltet, bei denen die Musikschüler sich und ihre musikalischen Fähigkeiten präsentieren. Außerdem hat Iris Buschmann nach der Gründung der Jugendbläsergruppe im Jahr 1997 ein Vororchester im Jahre 2008 ins Leben gerufen, das sie bis heute leitet. Hier musizieren Schüler, die sich seit ca. ein bis zwei Jahren in der Ausbildung befinden, gemeinsam. Diese Gruppe bildet die Vorstufe zur Jugendbläsergruppe. Beide Gruppen nehmen u.a. regelmäßig an den Jugendmusiktagen der Gruppe Sauer-Eifel teil. Der Musikverein Welschbillig ist seit Jahren der am stärksten vertretende Verein bei diesen Veranstaltungen. Das Jahr 2012 bringt einen Wechsel in der musikalischen Leitung. Nach 11 Jahren als Dirigent wollte sich Christian Gregorius zurückziehen. Der Verein verabschiedet nach der Stiftungsmesse im September einen das Orchester prägenden und sympathischen Menschen und ernennt ihn zum Ehrendirigenten. Als Nachfolger kann Rainer Serwe gewonnen werden. Nach seinem Militärdienst beim Heeresmusikkorps 300 in Koblenz absolviert Rainer Serwe ein Musikstudium in Maastricht (Niederlande), welches er 2006 mit einem Bachelor of Music erfolgreich abschließt. Rainer Serwe hat sich als Dozent und Juror vieler Seminare für Musiker und Dirigenten sowie als musikalischer Leiter und Gastdirigent renommierter Blasorchester einen Namen gemacht. Seit Frühjahr 2012 ist er auch Kreisdirigent des Kreismusikverbandes Trier-Saarburg und Leiter des Kreisorchesters. In den letzten Jahren zeichnet sich Rainer Serwe ebenfalls durch Komposition eigener Werke aus. Um seine Stücke zu publizieren, gründet er im Jahr 2008 seinen eigenen Musikverlag, der u.a. Paso Doble for Band, Aspects of Life und A Whole Life herausgibt.
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Ein Umbruch in der Führung des Vereins erfolgt im Jahr 2015. Vorsitzender wird Martin Kraus. Ihn verschlug es im Jahr 2011 aus beruflichen Gründen von Leipzig in die Trierer Region. Wohnhaft in Schweich begann er sein musikalisches Engagement im Musikverein Welschbillig. Innerhalb kurzer Zeit hat er sich im Verein etabliert und wird folgerichtig auf Grund seiner Persönlichkeit Nachfolger von Rüdiger Buschmann, der im Folgejahr zum Ehrenvorsitzenden ernannt wird und die Verdienstmedaille des Landesmusikverbandes verliehen bekommt. Martin Kraus und Jörg Zeimetz als 2. Vorsitzender führen den Verein mit Zielstrebigkeit und großem Engagement. Neben der Musik sind Kollegialität und Gemeinschaftssinn wichtige Bestandteile des Vereinslebens. Gemeinsame Aktionen und Aktivitäten werden regelmäßig durchgeführt. Beispielhaft genannt seien gemeinsame Grillabende und Weihnachtsfeiern, zu denen alle Aktiven, Ehrenmitglieder und Auszubildenden mit ihren Familien eingeladen sind. Alle zwei Jahre findet eine Vereinsfahrt statt. Auch regelmäßige Aktionen für die Jugendlichen wie Kegelabende und Zeltlager werden durchgeführt. Alle diese Maßnahmen sollen einerseits Dank für das Engagement der Einzelnen sein, andererseits zu einem guten Miteinander und positiver Motivation führen. Der Musikverein „Lyra“ Welschbillig wird den eingeschlagenen Weg weiter verfolgen, Vereinsstrukturen bei Bedarf anpassen. Hier ist zunächst der Vorstand gefordert, der ein großes Engagement an den Tag legt. In der Ausbildung und Betreuung von Jugendlichen wird auch zukünftig ein besonderes Engagement gefordert sein. Die Jugendlichen und Aktiven müssen motiviert werden, ihr Leistungspotential abzurufen. Wenn alle gemeinsam, einschließlich der Ehrenmitglieder, der Eltern und Freunde des Vereins, die gleichen Zielvorstellungen – auf hohem Niveau zu musizieren und die Gemeinschaft zu leben - haben, sollte es möglich sein, trotz der negativen demografischen Entwicklung und oftmals schwierigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen die Zukunft des Musikvereins positiv zu gestalten.
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Ehrentafel des Musikvereins Welschbillig
Ehrenpräsident (bzw. -vorsitzender)
Matthias Steil (+) Bernhard Kopp (+) Karl Buschmann (+) Ottmar Hubert (+) RĂźdiger Buschmann (seit 2016)
Ehrendirigent
Matthias Lieser (+) Christian Gregorius (seit 2012)
Ehrenmitglied
Johann Roth-Neyses (+) Bernhard Dahm (+) Josef Werwie (+) Nikolaus Roth (+) Otto Grewenig (+) Karl Kruppert (+) Karl Roth (+) Peter Roth (+) Hans-Josef Knippertz (seit 1999) Walter Weich (seit 2000) Matthias Schuster (seit 2012) Helmut Schiltz (seit 2012)
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Auszeichnungen
Ehrennadel in Gold der Bundesvereinigung der Volks- und Blasmusik Bundesehrennadel in Gold Verdienstmedaille des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz Verdienstnadel des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz
Karl Buschmann (+) Matthias Lieser (+) Hans-Josef Knippertz Ottmar Hubert (+) R端diger Buschmann Theo Gelhausen Lothar Conrad
Ehrennadel in Gold f端r 50 Jahre
Peter Roth (+) Ottmar Hubert (+) Helmut Schiltz Lothar Conrad
Ehrennadel in Gold f端r 40 Jahre
Karl Roth (+) Hans-Josef Knippertz Walter Weich Peter Zeimetz Matthias Schuster R端diger Buschmann Udo Eppers Thomas Roos Achim Wolf
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Die Jugendbläsergruppe 2016 von links nach rechts, Lukas Hansen, Klara Becker, Jule Alff, Frederike Lau, Matthias Weis, Tessa Engel, Hannah Stßlp, Sophie Wolf, Wiebke Lau
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ZIEL
HAUPTORCHESTER
Leitung . Rainer Serwe
Wir bieten dir ein abwechlungsreiches Programm mit Vereinsfahrten, Sommerfesten, Weinproben u.v.m. Willkommen im Hauptorchester! Neben dem Jahreskonzert führen wir gemeinsam mit dir immer wieder spannende Projekte, auch mit anderen Orchestern und Gruppierungen, durch
Du glaubst du bist zu alt, um ein Instrument zu erlernen?- Nein, bist du nicht!
Bei Bedarf stellen wir dir bis zum Ende deiner Ausbildung ein geeignetes Instrument zur Verfügung
Erhalte Einzelunterricht bei einem qualifizierten Lehrer
START
Du weißt noch nicht, welches Instrument du erlernen möchtest, oder hast Fragen zum Verein oder der Ausbildung? Wir beraten dich gerne! Spieler von 6-99
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EINZELUNTERRICHT
JUGENDBLÄSERGRUPPE
Leitung . Laura Buschmann
Tolle Workshops wie das „Music Camp“ oder „Rock Pop and More...“ warten auf dich und viele andere junge Musiker aus der Region
Das gemeinsame Musizieren ist für dich nichts Neues mehr. Laura Buschmann bereitet dich und deine Mitmusiker mit etwas anspruchsvolleren Stücken auf das Hauptorchester vor
Absolviere die D-Lehrgänge des Kreismusikverbandes, um dein musikalisches Wissen und deine instrumentalen Fähigkeiten zu erweitern
Erste außermusikalische Aktivitäten warten auf dich! Unsere Jugendbetreuer bieten mehrmals im Jahr ein buntes Programm vom Spielenachmittag bis zur Fahrt in den Freizeitpark an
Unter der bewährten Leitung von Iris Buschmann wirst du parallel zu deinem Einzelunterricht an das Musizieren in einer Gruppe herangeführt
Spiele deine ersten Auftritte und erfahre wie spannend es ist, vor einem Publikum zu spielen
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VORORCHESTER Leitung . Iris Buschmann
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Das Orchester 2016
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Wir bedanken uns bei
KOMPETENTER PARTNER FÜR UNTERNEHMEN UND PRIVATPERSONEN! Unter www.buschmann-stb.de finden Sie unser Leistungsangebot.
Diplom-Kaufmann
Rüdiger Buschmann – Steuerberater
Expert Comptable Fachberater für Unternehmensnachfolge (Universität Freiburg)
Kapellenstraße 28 54298 Welschbillig Fon: 0 65 06 / 9 90 64 Fax: 0 65 06 / 9 90 54
Rotbachstraße 62 54295 Trier Fon: 06 51 / 9 38 33-0 Fax: 06 51 / 9 38 33-33
www.buschmann-stb.de | buschmann-stb@datevnet.de
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Kontakt
1. Vorsitzender Martin Kraus Quellenstraße 25 52477 Alsdorf 2. Vorsitzender Jörg Zeimetz Feldstraße 12 54298 Welschbillig 06506/475 info@mvwelschbillig.de www.mvwelschbillig.de
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