Gastspiel des Schwedischen Radio-Sinfonieorchesters

Page 1

mo 19.11.18 pettersson sibelius beethoven


WORTWÖRTLICH :

HOCHGENUSS

HARMONISCHER AUSKLANG ODER ANREGENDE EINSTIMMUNG. Für das einstimmende Dinner vor dem musikalischen Auftakt – oder zum Abrunden eines gelungenen Abends. Bei Konzerten öffnet das Clouds bereits um 17.30 Uhr für Sie!

Prime Tower • Zurich • clouds.ch • +41 44 404 30 00


Mo 19.11.18 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Abo TOZ & Gäste

— Schwedisches Radio-Sinfonieorchester Daniel Harding Leitung Janine Jansen Violine Artist in Residence

— 18.30 Uhr Klangraum Einführung mit Franziska Frey

Unterstützt durch den Gönnerverein

Folgen Sie uns auf

Die Konzerte der Tonhalle-Gesellschaft Zürich werden ermöglicht dank der Subventionen der Stadt Zürich, der Beiträge des Kantons Zürich, des Maestro Clubs sowie des Gönnervereins des Tonhalle-Orchesters Zürich.

Partner Credit Suisse AG, Mercedes-Benz Automobil AG Projekt-Partner Clariant International Ltd., F. Aeschbach AG / U. Wampfler, Maerki Baumann & Co. AG, Radio SRF 2 Kultur, Swiss Life, Swiss Prime Site, Swiss Re Projekt-Förderer Avina Stiftung, Monika und Thomas Bär, Baugarten-Stiftung, Ruth Burkhalter, International Music and Art Foundation, Hans Imholz-Stiftung, Robert A. & Verena Jeker-Stiftung, Adrian T. Keller und Lisa Larsson, Kulturstiftung des Bundes (Deutschland), Landis & Gyr Stiftung, Heidi Ras-Stiftung, Georg und Bertha Schwyzer-Winiker-Stiftung, Else von Sick Stiftung, Ernst von Siemens Musikstiftung, Max Kohler Stiftung, UBS Kulturstiftung, Pro Helvetia, Fondation Vareille Service-Partner ACS-Reisen AG, CLOUDS, estec visions, PwC Schweiz, Ricola AG, Schellenberg Druck AG Medien-Partner Neue Zürcher Zeitung

TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH

Saison 18/19

3


Julia Fischer Tonhalle Maag

Mi 09. – Fr 11.01.19 19.30 Uhr Tonhalle-Orchester Zürich Juanjo Mena Leitung Julia Fischer Violine

Sie n e enk Sch Musik er.ch/ t hes o rc i n e e l hal che ton guts

Britten Violinkonzert d-Moll op. 15 Bruckner Sinfonie Nr. 6 A-Dur Unterstützt durch Mercedes-Benz Automobil AG

4

TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH

Saison 18/19

tonhalle-orchester.ch


P ro gra m m

Allan Pettersson

1911–1980

«Symphonic Movement» ca. 13’

Jean Sibelius

1865–1957

Violinkonzert d-Moll op. 47 I. Allegro moderato II. Adagio di molto III. Allegro ma non tanto ca. 35’

PAUSE

Ludwig van Beethoven

1770–1827

Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 «Eroica» I. Allegro con brio II. Marcia funebre: Adagio assai III. Scherzo: Allegro vivace IV. Finale: Allegro molto ca. 47’

Bitte schalten Sie vor dem Konzert Ihr Mobiltelefon aus. Aufnahmen auf Bild- und Tonträger sind nur mit Einwilligung der Tonhalle-Gesellschaft Zürich erlaubt.

TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH

Saison 18/19

5


Z u d e n Werken

Bedingungslos expressiv Petterssons «Sinfonischer Satz» Mit siebzehn Sinfonien gilt Allan Pettersson über die nordischen Länder hinaus als einer der bedeutendsten Sinfoniker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Musik des Schweden entfaltet immense emotionale Kräfte. Der Schwerpunkt im Schaffen von Allan Pettersson ist unbestritten die Sinfonie. Fünfzehn meist einsätzige, monumentale Partituren mit einer Spieldauer von jeweils durchschnittlich einer Dreiviertelstunde hat er zwischen 1951 und 1980 komponiert, die Sinfonien Nr. 1 und Nr. 17 blieben Fragment. Referenzpunkte für diese Riesengebilde sind in den späten Werken Gustav Mahlers, in der skandinavischen Tradition eines Carl Nielsen oder in der spätromantischen Sinfonik von Jean Sibelius zu finden. Doch stärker als bei jenen ist die Musik des 1911 geborenen Pettersson von bitteren Konflikten und einem radikalen, existentiellen Ausdrucksbedürfnis geprägt. Zu seiner singulären, in einer tonalen Idiomatik verhafteten Tonsprache musste Pettersson jedoch erst finden: 1951 liess sich der damals 40-Jährige für zwei Jahre von seinem Amt als Bratschist der Stockholmer Konzertgesellschaft (heute Königliches Philharmonisches Orchester) beurlauben, um in Paris bei Arthur Honegger und René

Besetzung Piccolo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, Bassklarinette, 2 Fagotte, Kontrafagott, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauke, Schlagzeug, Streicher —

Widmung Boris Engström —

Entstehung 1973 —

Uraufführung 24. Dezember 1976 —

Tonhalle-Orchester Zürich Allan Petterssons «Symphonic Movement» wird zum ersten Mal bei der Tonhalle-Gesellschaft Zürich aufgeführt

Leibowitz – einer während der Nachkriegszeit wichtigen Figur in der Vermittlung und Verbreitung der Zwölftontechnik – Orchestration, Analyse und Komposition zu studieren. Pettersson jedoch mochte sich die serielle Technik nie einverleiben, im Gegenteil verhalf ihm die Loslösung von diesen ästhetischen Prinzipien erst zu seinem eigenen Kompositionsstil: «Erst als mir diese Gesetze bekannt waren, konnte ich sie verwerfen und mich von ihnen lossagen. Ich kann nicht so wie andere, sonst gerate ich aufs Glatteis.» Seine Moderne finde er nicht auf «geheiligten Festivals der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik», sondern in der «Seele der einfachen Menschen». Allan Petterssons Leben und Werdegang gestalteten sich schon seit der frühesten Kindheit schwierig. Er wuchs als jüngstes von vier Kindern im damals verarmten

6

TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH

Saison 18/19


Foto: Gunnar Källström

Allan Pettersson

Stockholmer Arbeiterviertel Södermalm auf. Sein musikalisches Talent brachte ihm bald kleinere Engagements als Geiger (ein erstes Instrument soll er sich mit dem Verkauf von Weihnachtskarten finanziert haben), doch erst als 16-Jähriger erhielt er regelmässigen Instrumental- und Theorieunterricht in

kostenlosen Abendkursen für Arbeiterkinder. 1930 wurde er zum Studium zugelassen und belegte am Stockholmer Konservatorium die Fächer Violine, Viola und Kontrapunkt. Zu dieser Zeit begann er unter dem Eindruck von Hindemith, Bartók oder Strawinsky, die damals mit eigenen Werken in Stockholm auftraten, kleinere Werke zu komponieren. 1939 folgte ein erster Aufenthalt in Paris, wo er als Stipendiat seine Bratschenstudien bei Maurice Vieux fortsetzen konnte. Erst nach seinem zweiten Parisaufenthalt widmete er sich dann ganz dem Komponieren und entwarf eine 1. Sinfonie, die er mehrfach umarbeitete, schliesslich jedoch nicht beendete. Erst 1953 gelangte er mit seiner 2. Sinfonie als Komponist an die Öffentlichkeit. In den 60er-Jahren zeigten sich erste Symptome einer chronischen Arthritis, die ihn bis zu seinem Tod im Juni 1980 schwer zeichnete und erneut zum Aussenseiter machte, auf seine Produktivität jedoch keinen Einfluss zu haben schien, sie im Gegenteil eher noch beschleunigte. 1973, im selben Jahr wie die 11. Sinfonie, entstand der durch seine Kürze in Petterssons Werk einzigartige «Sinfonische Satz» als Resultat eines Auftrags des Schwedischen Fernsehens für eine Musik zu einem essayistischen Naturfilm von Boris Engström mit dem Titel «Poem». Ganz zu Beginn der lediglich 400 Takte umfassenden Partitur blitzt in einer elftönigen Reihe Petterssons Pariser Ausbildung auf – der zwölfte Ton b erklingt dann aber verzögert in Form eines b-Moll-Akkordes. Im Folgenden entspinnt sich eine in tonalen Bereichen gehaltene Musik, die in ihrem drängenden und unerbittlichen Duktus mit den Sinfonien Petterssons eng verwandt ist. FRANZISKA FREY

TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH

Saison 18/19

7


Z u d e n Werken

Einst «Sorgenkind», heute Lieblingsstück Sibelius’ Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 47 Sein Platz unter den grossen romantischen Violinkonzerten ist heute unbestritten. Die Rezeption seines einzigen Instrumentalkonzertes verlief zunächst jedoch nicht nach Sibelius’ Vorstellung. Erst nach Sibelius’ Tod fand sein Violinkonzert schrittweise zur heutigen Beliebtheit. Zwar dürfte sein Schöpfer hoch erfreut gewesen sein, als das Konzert bereits 1935 vom legendären Geiger Jascha Heifetz eingespielt und in Deutschland in den 1940-er Jahren unter der Leitung von Wilhelm Furtwängler (Solist: Georg Kulenkampff) in der Berliner Philharmonie mehrfach vor grossem Publikum aufgeführt wurde. Bis sich sein «Sorgenkind», wie er das Violinkonzert einmal niedergeschlagen nannte, im Konzertleben etablierte, musste Sibelius jedoch geduldig warten – trotz der weitgehend positiven Reaktion auf die erste Aufführung der vom Komponisten überarbeiteten, heute gebräuchlichen Fassung im Oktober 1905 in der Berliner Singakademie mit dem Geiger Karel Halíř unter der Leitung von Richard Strauss. Die Uraufführung der ursprünglichen Fassung war weit weniger erfolgreich. Sibelius dirigierte sie im Februar 1904 im Festsaal der Universität Helsinki selbst. Dass der ausgesprochen virtuose Solopart von Viktor Nováček und nicht, wie ursprünglich geplant, vom Joachim-Schüler Willy Burmester gespielt wurde, verhalf dem Werk nicht zu guten Kritiken, denn Nováček war den geigerischen Anforderungen schlicht nicht gewachsen. Sibelius entschloss sich zur gründlichen Überarbeitung, «derzeit mein schweres geheimes Leid», wie er seiner Frau Aino brieflich anvertraute. Dabei hatte alles so gut begonnen: Im September 1902 berichtete er Aino überschwänglich, er habe «wundervolle Themen für ein Violinkonzert gefunden», das er bis zum Jahreswechsel 1903/1904 zunächst fertig komponierte und anschliessend orchestrierte. «Janne», so nannte Aino Sibelius ihren Ehemann,

8

TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH

Saison 18/19

Besetzung Violine solo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauke, Streicher —

Widmung Ferenc von Vecsey —

Entstehung Erste Fassung (zurückgezogen) Sommer 1903 bis Januar 1904; zweite Fassung Frühjahr 1905 —

Uraufführung Erste Fassung am 8. Februar 1904 in Helsinki im Rahmen eines Sibelius-Portraitkonzerts durch Viktor Nováček und das Orchester der Philharmonischen Gesellschaft unter Jean Sibelius; zweite Fassung am 19. Oktober 1905 in Berlin durch die Berliner Hofkapelle mit Karel Halíř unter Richard Strauss —

Tonhalle-Orchester Zürich Erstmals aufgeführt am 21. Januar 1908 durch Gustav Havemann unter Volkmar Andreae zusammen mit dem «Schwan von Tuonela» das erste in Zürich aufgeführte SibeliusWerk; letztmals gespielt am 20. Januar 2018 durch Viktoria Mullova mit dem Estonian Festival Orchestra unter Paavo Järvi


Jean Sibelius, 1913

«ist die ganze Zeit in Hochstimmung. Er hat eine solche Menge von Motiven, die sich ihm aufdrängen, dass er förmlich wirr im Kopf gewesen ist. Die Nächte hindurch wacht er, spielt wunderbar schön, kann sich nicht von den verzaubernden Tönen losreissen – er hat so viele Ideen, dass es kaum zu glauben ist!» Sibelius’ Euphorie war auch seiner eigenen Begeisterung für die Violine geschuldet. Er selbst träumte als junger Mann von einer grossen Karriere als Geiger, erreichte das erforderliche Niveau jedoch nie: «Es bedeutete ein schmerzhaftes Erwachen, als ich eines Tages feststellen musste, dass ich für den mühsamen Pfad eines Virtuosen meine Ausbildung zu spät begonnen hatte.» Die Solovioline steht von Beginn weg im Zentrum und exponiert über einem flirrenden, rhythmisch konturlosen Streicherteppich ein verträumtes erstes Thema, das zu einem ikonischen Moment der solistischen Violinliteratur geworden ist. Was Sibelius gemeint haben könnte, als er sich während der Überarbeitung der ersten Fassung zum Violinkonzert von Johannes Brahms äusserte – «ich habe Brahms’ Violinkonzert gehört – es ist gut. Aber so anders als meines (zu sehr symphonisch)», zeigt sich bereits im Kopfsatz. Anstatt Soloinstrument und Orchester thematisch miteinander zu verbinden und «sinfonisch» zu verschmelzen, verfolgte Sibelius eine andere Idee, die der Solovioline individualistische Rolle zuweist. Gleich zwei Kadenzen verstärken diesen Eindruck. Auf die erste kurze Solokadenz führt das Orchester ein zweites Thema ein. Ein knappes Intermezzo mit einem dritten Thema bereitet der Solovioline später wieder den Grund für eine nun ausgreifende Kadenz, der Sibelius in einem genialen Einfall gleichzeitig die Funktion einer Durchführung zuweist. Vom zweiten Satz, einer «Perle unvergleichlicher Schönheit», schwärmten die Kritiken von jeher. Holzbläser werden in Terzen geführt, worüber die Solovioline aus tiefer Lage zu einem berührenden Duett ansetzt. Das Finale ist eine technisch anspruchsvolle Tour de Force. Das Orchester hält unerbittlich an einem ostinaten Rhythmus fest, über dem die Violine die virtuosesten Passagen des gesamten Konzertes entspinnt. Über das Grundtempo des Finales wurde schon früh (und unabhängig von Donald F. Toveys berühmtberüchtigtem Vergleich als «Polonaise for polar bears») diskutiert. Eine genaue Tempo-Angabe liess sich Sibelius trotz mehrmaliger Nachfrage seines Verlegers jedoch nicht entlocken. FRANZISKA FREY

TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH

Saison 18/19

9


Zu d e n Werken

Höchster Anspruch statt Heroen-Geklingel Beethovens Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 «Eroica» Der Entstehungsmythos der «Eroica» ist ein Geflecht von Anekdoten, in dem man sich leicht verfangen kann. Doch die «Sinfonia Eroica composta per celebrare la morte d‘un Eroe» zelebrierte nicht nur musikalisch einen idealisierten Helden, sondern wartete mit beeindruckenden Neuerungen auf, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellten. Ludwig van Beethovens Dritte Sinfonie will Kunstmusik mit allerhöchstem Anspruch sein und er setzte mit ihr gänzlich neue Massstäbe. Sie positioniert sich im zeitgenössischen philosophischen Diskurs über Aufklärung, Politik und Gesellschaft – und kann mit gutem Recht als Startschuss der musikalischen «Ideenkunst» gelten. Zunächst angeblich Napoleon gewidmet, soll Beethoven beim Eintreffen der Nachricht von dessen Selbstkrönung zum Kaiser das Titelblatt zerrissen und der Sinfonie den Beinamen «Eroica» verpasst haben. Zudem setzt die Widmung an den bekennenden NapoleonGegner Lobkowitz weitere Deutungsmöglichkeiten frei. Für das Finale, einen ambitionierten Variationen-Satz, bedient sich Beethoven eines Themas aus seinem Ballett «Die Geschöpfe des Prometheus», das im doppelten Wortsinne «thematisch» mit dem weltanschaulichen Gehalt dieser Sinfonie korrespondiert. In jedem Detail des Werkes offenbart sich Beethovens künstlerischer Anspruch. Der Kopfsatz allein überragt alles bisher Dagewesene: mehrgestaltige Themenkomplexe, ein unstabiles Hauptthema, eine Durchführung mit einem neuen Thema, ein vermeintlich falscher Einsatz der Reprise durch ein Solo-Horn sowie eine monströse und diskursive Coda. Im langsamen Satz, einem Trauermarsch, transzendiert Beethoven hingegen diese Gattung der Französischen Revolution: und zwar, indem er den Erhabenheits-Topos, die Marschrhythmen und Fanfaren mit Fugato-Passagen, höchst avancierter Harmonik und Steigerungs- und Auflösungsdynamik kombiniert. Mehrfach schiebt er im Finale zwischen die eigentlichen Variationen

10

TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH

Saison 18/19

Besetzung 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 3 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, Streicher —

Entstehung 1802 bis 1804 —

Widmung Franz Joseph Fürst Lobkowitz —

Uraufführung Frühsommer 1804 im Wiener Stadtpalais des Fürsten Lobkowitz; erste öffentliche Aufführung am 07. April 1805 im Theater an der Wien anlässlich einer Akademie des Geigers Franz Clement unter der Leitung Beethovens —

Tonhalle-Orchester Zürich Erstmals aufgeführt am 07. Januar 1896 unter Friedrich Hegar, letztmals im März 2018 unter Leitung des Creative Chair Brett Dean im play-conduct vom Bratschenpult aus


Beethoven widmete die «Eroica» nicht Napoleon, sondern Franz Joseph Fürst Lobkowitz.

Beethoven, Büste von Hugo Hagen

des Themas (Diskant) Fugati ein, in denen er die unscheinbare Bassfigur zum Protagonisten nobilitiert. Auf dem Höhepunkt des Satzes lässt der Komponist das Diskantthema nach einem ungeheuerlichen dynamischen und stilistischen Bruch wie in einem Vergrösserungsglas in vollem Glanz erscheinen. SEVERIN KOLB

TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH

Saison 18/19

11


ausserdem: Mi 16. – Fr 18.01.19 Tonhalle-Orchester Zürich Paavo Järvi Leitung Messiaen «Les offrandes oubliées»; «Le tombeau resplendissant» Mozart Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219 Beethoven Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21

— Janine Jansen mit dem Tonhalle-Orchester Zürich Im Juli 2009 gab sie ihr Debüt mit dem Tonhalle-Orchester Zürich unter der Leitung von Paavo Järvi mit Mendelssohns Violinkonzert in e-Moll op. 64. Letztmals war sie bei der Saisoneröffnung im September 2018 zu hören: Sie spielte Alban Bergs Violinkonzert «Dem Andenken eines Engels» unter Jukka-Pekka Saraste.

So 10.03.19 | Kammermusik-Soiree mit Alexander Gavrylyuk Klavier Werke von Robert und Clara Schumann, Brahms und Franck Mi 26. – Fr 28.06.19 | Saisonende Sa 29.06.19 | Gastspiel in Évian Tonhalle-Orchester Zürich Herbert Blomstedt Leitung Brahms Violinkonzert D-Dur op. 77; Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90

12

TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH

Saison 18/19

Foto: Harald Hoffmann Decca

Janine Jansen, Artist in Residence 2018/19, ist das nächste Mal am Sa 15.12.18 und So 16.12.18 bei der Tonhalle-Gesellschaft Zürich zu Gast: Tonhalle-Orchester Zürich Daniel Blendulf Leitung Glinka Ouvertüre zu «Ruslan und Ljudmila» Eliasson Violinkonzert «Einsame Fahrt» Prokofjew Sinfonie Nr. 5 B-Dur op. 100


B io gra fi en

Janine Jansen Seit über zwanzig Jahren fasziniert die niederländische Violinistin Janine Jansen ihr internationales Publikum – solistisch, mit renommierten Orchestern und Dirigenten sowie mit angesehenen Kammermusikpartnern. Zudem begeistert ihr Abwechslungsreichtum, der in einer breit gefächerten Diskografie dokumentiert ist. Seit sie 2003 Vivaldis «Vier Jahreszeiten» eingespielt hat, ist Janine Jansen auch aus den digitalen Musikcharts nicht mehr wegzudenken. Als Gründerin des «Internationaal Kamermuziek Festival Utrecht» hat sie sich zudem in der FestivalWelt positioniert. Beim Spielen gibt sie sich körperlich wie auch geistig vollkommen der Musik hin. Entsprechend interpretiert sie Werke nicht einfach neu, sondern scheint sie jeweils im Moment entstehen zu lassen. Mit Stradivaris exquisiter «Rivaz, Baron Gutmann»-Violine aus dem Jahr 1707, die ihr von Dextra Musica als Leihgabe überlassen wird, hat sie das ideale Instrument für ihr ausdrucksstarkes, intuitives und präzises Spiel. Zahlreiche Preise (darunter u.a. mehrere «ECHO Klassik», der «Preis der Deutschen Schallplattenkritik » und der «Concertgebouw-Preis») bestätigen ihre Brillanz. Beim Tonhalle-Orchester Zürich debütierte Janine Jansen 2009 mit Mendelssohns Violinkonzert in e-Moll. In den Jahren 2014 und 2015 folgten Prokofjews Zweites Violinkonzert sowie jenes von Brahms. Zudem trat sie anlässlich von Gastspielen in Locarno und Meran mit dem Tonhalle-Orchester Zürich auf. Als Artist in Residence des Tonhalle-Orchesters Zürich wird sie in der Saison 2018/19 zahlreiche Male mit dem Tonhalle-Orchester Zürich zu erleben sein und dabei Violinkonzerte von Berg, Sibelius, Eliasson, Mozart und Brahms interpretieren. Sie wird u.a. mit dem designierten Chefdirigenten und Music Director des Tonhalle-Orchesters Zürich, Paavo Järvi, zusammenarbeiten, aber auch in Kammermusikkonzerten auftreten. Ausserdem wird sie in dieser Spielzeit bei zahlreichen weiteren Spitzenorchestern gastieren und Kammermusikkonzerte geben. www.janinejansen.com

TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH

Saison 18/19

13


Foto: Julian Hargreaves

— Daniel Harding bei der Tonhalle-Gesellschaft Zürich Erstmals war Daniel Harding im Februar 2005 in Zürich zu hören: Mit dem Tonhalle-Orchester Zürich führte er Johann Carl Eschmanns Konzert-Ouvertüre, Richard Strauss‘ Konzert Nr. 1 Es-Dur op. 11 für Horn und Orchester (Solist: Stephan Dohr) und Johannes Brahms‘ Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68 auf. Letztmals in Zürich zu erleben war er am 21. Mai 2017 mit dem Schwedischen Radio-Sinfonieorchester. Auf dem Programm standen Dvořáks Violinkonzert a-Moll op. 53 (Solist: Christian Tetzlaff) und Brahms‘ Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68.

14

TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH

Saison 18/19


B io gra fi en

Daniel Harding Daniel Harding begann seine Dirigentenkarriere als Assistent von Sir Simon Rattle beim City of Birmingham Symphony Orchestra, mit dem er 1994 sein Debüt gab. Er assistierte auch Claudio Abbado bei den Berliner Philharmonikern. Zurzeit ist Harding Musikdirektor des Schwedischen Radio-Sinfonieorchesters und des Orchestre de Paris. Das Mahler Chamber Orchestra ernannte ihn zum lebenslangen Conductor Laureate und 2018 wurde Harding zum Künstlerischen Leiter des brasilianischen Anima-Mundi-Festivals ernannt. In der aktuellen Spielzeit ist Harding mit verschiedenen Orchestern auf Tournee: dem Schwedischen Radio-Sinfonieorchester in Europa, dem Orchestre de Paris in Japan, und dem Concertgebouw-Orchester in den USA. Darüber hinaus nimmt Harding regelmässig Gastdirigate wahr, so bei den Wiener und den Berliner Philharmonikern, dem Concertgebouw-Orchester Amsterdam, dem Orchestra Filarmonica della Scala oder dem San Francisco Symphony. Des Weiteren ist Harding auch als Operndirigent tätig und hat bereits an der Mailänder Scala, dem Royal Opera House in London oder der Bayerischen Staatsoper sowie bei den Salzburger Festspielen, den Wiener Festwochen und dem Festival d’Aix-en-Provence dirigiert. Die von ihm geleitete Produktion von Mascagnis «Cavalleria Rusticana» und Leoncavallos «I Pagliacci» wurde mit dem renommierten Premio della Critica Musicale «Franco Abbiati» ausgezeichnet. Hardings Diskografie umfasst ein breites Orchester- und Opernrepertoire und verschiedene Einspielungen sind mit Preisen ausgezeichnet worden. So erhielt seine Aufnahme von Brittens «The Turn of the Screw» den Choc de l’Année 2002, den Grand Prix de l’Académie Charles Cros und einen Gramophone Award. Harding selbst wurde 2002 mit dem Titel Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres der französischen Regierung bedacht und 2017 zum Officier Arts et Lettres erhoben. 2012 wurde er zudem zum Mitglied der Königlich Schwedischen Musikakademie ernannt. Er ist ausserdem ausgebildeter Linienpilot.

TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH

Saison 18/19

15


Foto: Julian Hargreaves

16

TONHALLE-ORCHESTER ZÃœRICH

Saison 18/19


B io gra fi en

Schwedisches Radio-Sinfonieorchester Das Schwedische Radio-Sinfonieorchester ging aus dem 1936 gegründeten Tanzund Unterhaltungsorchester des schwedischen Radios hervor. Unter seinen ersten Dirigenten wie Sune Waldimir und Sten Frykberg wurden das Orchester, sein Repertoire und seine Bekanntheit zunehmend grösser. 1960 wurde Sergiu Celibidache als Dirigent engagiert und er übernahm 1965 die musikalische Leitung des Klangkörpers, der dank der Verbindung mit dem Orchester des schwedischen Fernsehens inzwischen aus etwa 100 Musikern bestand. Celibidache formte das seit 1967 seinen heutigen Namen tragende Orchester zu einem international bekannten und geschätzten Sinfonieorchester. Auch von Celibidaches Nachfolgern, unter ihnen Herbert Blomstedt und Esa-Pekka Salonen, wurde das Orchester stets weiterentwickelt und erhielt wichtige Impulse. 2007 wurde Daniel Harding zum Musikdirektor des Schwedischen Radio-Sinfonieorchesters ernannt, der seither zahlreiche neue Konzertformen initiiert hat, um das Orchester und dessen Repertoire einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. In der Reihe «Interplay» beispielsweise wird Musik neben dem Konzert auch aus der Sicht von Forschern, Musikdozenten und Schriftstellern betrachtet. Mit Harding begibt sich das Orchester auch auf Tourneen, arbeitet dabei mit renommierten Musikern zusammen, so der Mozart-Spezialistin Maria João Pires, und spielt an Orten wie in der Royal Albert Hall bei den BBC Proms in London, dem Musikfestival Turku oder dem Oster-Festival in Aix-en-Provence. In der laufenden Saison ist das Orchester mit Werken von Ravel, Dvořák, Mahler und weiteren Komponisten auf seiner bisher längsten Tournee, die es u.a. auch nach Wien, Salzburg, Frankfurt und Mailand führen wird. Die CD-Aufnahmen des Orchesters werden von der Presse regelmässig positiv rezensiert und mehrere Einspielungen wurden mit hochkarätigen Auszeichnungen bedacht. So gewann das Orchester den BBC Music Magazine Award für seine mit Isabelle Faust eingespielte Interpretation von Bartóks Violinkonzerten Nr. 1 und 2 oder einen Gramophone Award für die Aufnahme von Beethovens Klavierkonzerten Nr. 3 und 4 mit Maria João Pires. www.srso.se

TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH

Saison 18/19

17


Billett-Verkauf

— Billettkasse Tonhalle Maag

Zahnradstrasse 22 8005 Zürich Telefon +41 44 206 34 34 www.tonhalle-orchester.ch boxoffice@tonhalle.ch Telefone und Schalterverkauf Mo bis Fr 11 –18 Uhr resp. bis Konzertbeginn Sa / So / Feiertage 1½ Stunden vor Konzertbeginn

— Billettkasse Paradeplatz Schalter Credit Suisse, Lichthof, Paradeplatz 8 8001 Zürich www.tonhalle-orchester.ch boxoffice@tonhalle.ch Schalterverkauf Mo bis Fr 10.00 –16.30 Uhr

Bestellungen Telefonisch Mo bis Fr 11–18 Uhr; Internet und E-Mail Bearbeitung nach Eingang der Bestellung. Weitere Vorverkaufsstellen Musik Hug, Jelmoli City Zahlungsbedingungen Barzahlung, Rechnung, Kreditkarte (Amexco, Diners, Mastercard, Visa), EC-Direct, Postcard. Bei Zustellung per Post verrechnen wir einen Unkostenbeitrag von CHF 8. Gekaufte Karten können weder umgetauscht noch zurückgegeben werden. Garderobengebühren Die Garderobe ist kostenlos. Stand: Oktober 2018, Änderungen vorbehalten.

— Vorstand Vertretung der Tonhalle-Gesellschaft Zürich Martin Vollenwyder Präsident Hans Georg Syz-Wittmer Quästor und Vizepräsident, André Helfenstein, Adrian T. Keller, Kathrin Rossetti Vertretung der Stadt Zürich Corine Mauch, René Karlen, Peter Haerle Vertretung des Kantons Zürich Madeleine Herzog, Katharina Kull-Benz Vertretung des Personals Carolin Bauer-Rilling, Ronald Dangel Ehrenpräsident Peter Stüber

— Geschäftsleitung Ilona Schmiel Intendantin/Direktion Marc Barwisch Leiter Künstlerisches Betriebsbüro Ambros Bösch Leiter Orchesterbetrieb/HR Michaela Braun Leiterin Marketing und Kommunikation Justus Bernau Leiter Finanz- und Rechnungswesen — Im p res s u m Herausgeber Tonhalle-Gesellschaft Zürich, Zahnradstrasse 22, 8005 Zürich, Telefon +41 44 206 34 40, tonhalle-orchester.ch Redaktion Ulrike Thiele, Christoph Arta (Hospitanz), Ilona Schmiel Gestaltung Jil Wiesner Korrektorat Heidi Rogge Fotos Bild- und Konzertagenturen Druck Schellenberg Druck AG Inserate Vanessa Degen (TGZ) © Tonhalle-Gesellschaft Zürich. Änderungen und alle Rechte vorbehalten. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Tonhalle-Gesellschaft erlaubt.

18

TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH

Saison 18/19


Aus Liebe zur Musik

Gönnerverein des Tonhalle-Orchesters Zürich Zahlreiche Freunde der Tonhalle-Gesellschaft Zürich und des Tonhalle-Orchesters Zürich haben sich für einen Beitritt zum Gönnerverein als Einzelmitglied, Paarmitglied oder juristisches Mitglied entschlossen, darunter auch folgende Firmen und Institutionen: Mäzenats-Gönner Avina Stiftung • Bank Julius Bär, Zürich • F. Aeschbach AG, Zürich • Merbag Holding AG, Cham • Swiss Life, Zürich • Swisspartners Group AG • Swiss Re, Zürich • UBS AG, Zürich Patronats-Gönner Allreal Generalunternehmung AG • AMAG Automobil- und Motoren AG, Zürich • Budliger Treuhand AG, Zürich • Diethelm Keller Holding AG, Zürich • Klaus und Eva Jakob, Rüschlikon • Migros-Genossenschafts-Bund, Zürich • PwC Schweiz, Zürich • Ringier AG, Zürich • Schellenberg Druck AG, Zürich • Vontobel-Stiftung, Zürich • Zürcher Kantonalbank, Zürich Firmen-Gönner AWP Finanznachrichten AG, Zürich • Baugarten-Stiftung, Zürich • Burkhalter Technics AG, Zürich • Credit Suisse, Zürich • Confiserie Sprüngli AG, Zürich • Elektro Compagnoni AG, Zürich • Fahrzeug Bächli AG, Döttingen • Firm Invest AG, Zürich • Flückiger + Bosshard AG, Zürich • Frankfurter Bankgesellschaft AG, Zürich • Hotel Glärnischhof, Zürich • JPC Holding AG, Wollerau • J.P. Morgan, Zürich • Lauffer & Frischknecht, Zürich • Lyreco AG, Zürich • Mercedes-Benz Automobil AG, Schlieren • Orell Füssli Holding AG, Zürich • RAHN AG, Zürich • Rossier, Mari & Associates Ltd., Zürich • smARTec Veranstaltungstechnik AG, Aarau • Sony BMG Music Entertainment Switzerland GmbH, Zürich • Swiss Bauart AG, Thalwil • Vontobel Holding AG, Zürich • VZ VermögensZentrum AG, Zürich • Egon Zehnder International (Switzerland) Ltd, Zürich Vorstand Pierre N. Rossier, Präsident • Helen Zimmer, Vizepräsidentin • Peter Angehrn, Quästor Dr. Andreas Bär • Tomas Prenosil • René Rausenberger • Françoise Schmid-Perlia Dr. Carole Schmied-Syz • Dr. Andreas Welti • Valérie Litz, Mitgliederbetreuung

Werden Sie jetzt Gönner/in des Tonhalle-Orchesters Zürich! Fördern Sie mit Ihrer Unterstützung die künstlerischen Ziele und den weltweit guten Ruf, ermöglichen Sie herausragende Konzerte und tragen Sie zum Kauf besonderer Instrumente bei. Willkommen bei uns! Gönnerverein des Tonhalle-Orchesters Zürich Zahnradstrasse 22, CH-8005 Zürich, Tel. +41 44 206 34 59, tonhalle-orchester.ch/engagement/goennerverein

TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH

Saison 18/19

19


Keine Frage des Stils, sondern die Antwort. Der neue CLS. Sein ikonisches Design raubt Ihnen den Atem, seine Technologie l채sst ihn wieder zur Ruhe kommen. Die ENERGIZING Komfortsteuerung ver채ndert auf Knopfdruck Ihre Stimmung und steigert so Ihr Wohlbefinden und Ihre Leistungsf채higkeit w채hrend der Fahrt. So sportlich sie auch sein wird. www.merbagretail.ch


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.