Touring 02 / 2022 deutsch

MEISTGELESENES MAGAZIN DER SCHWEIZ

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#2 | FEBRUAR 2022 | FR. 4.50

4

ysteme DAB+-S n chrüste zum Na leich im Verg

AUSGEBREMST Generell Tempo 30 innerorts findet keine Mehrheit

FERNOST IST HIER Japan lässt sich auch in der Schweiz entdecken

Havila – die neuen norwegischen Postschiffe!

Vom Berner Oberland ans Mittelmeer Die schönste Seereise der Welt – modern, umweltfreundlich & günstig wie noch nie!

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GoldenPass Panoramic-Express, Mont-Blanc-Express & Tenda-Bahn Freuen Sie sich auf die Fahrt im GoldenPass Panoramic-Express

Ab Sommer 2022 verkehren die zwei topmodernen und umweltfreundlichen Havila-Schiffe POLARIS & POLLUX zum sensationellen Einführungspreis auf der legendären Postschiffroute. Die beiden Schiffe verfügen über eine erstklassige Infrastruktur und über 178 topmoderne Kabinen, die alle im schlichten, nordischen Stil & mit allem erdenklichen Komfort eingerichtet sind.

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Kirkenes Tromsø Harstad/Vesterålen

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Die norwegische Postschiffroute:

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Mit den brandneuen ux Norwegische See Topschiffen Polaris & Poll Sensationell günstiges Einführungsangebot

Polaris & Pollux die brandneuen Havila Schiffe!

TONI TONI

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Zweisimmen

✓ 5 x feines Nachtessen im Hotel

Leistungen - Alles schon dabei! ✓ Fahrt mit dem GoldenPass Panoramic-

Martigny

Alba Barolo Langhe Cuneo

Sie gilt als die schönste Seereise der Welt, die Fahrt auf einem Postschiff entlang der norwegischen Küste.

San Remo MonacoKüstenlandschaft Während 12 Tagen gleiten Sie über 2000 Seemeilen der sich ständig verändernden NorVentimiglia wegens entlang, halten in 34 Häfen, von denen 22 nördlich des Polarkreises liegen. Neben der UnterhalLigurisches Unterwegs mit der tollen tung an Bord erwarten SieTenda-Bahn in den meisten der angelaufenen Häfen tolle Ausflugsmöglichkeiten (Ausflüge sind alle fakultativ und an Bord buch- und bezahlbar).

Express (2. Klasse) ✓ Linienflüge mitZweisimmen-Montreux KLM (Zürich-Bergen-Zürich / jeweils via Amsterdam) ✓ Fahrt mit dem Mont-Blanc-Express Martigny-Châtelard ✓ Sämtliche Flugnebengebühren wie Taxen,

✓ Fahrt mit der Stand-, Schräg& Feldbahn Steuern & Kerosinzuschlag (Im Wert von zum Lac d’Emosson Euro 100.-/Stand: 1/2022) ✓ Schöner Ganztagesausflug ✓ Transfers Flughafen-PostschiffterminalPiemont/Langhe Region Flughafen ✓ Besichtigung Weinkellerei Barolo-Gebiet ✓ Interessante Stadtführung in Bergen inkl. Degustation ✓ 12-tägige Postschiff-Fahrt Bergen-Kirkenes✓ Interessante Stadtführung in Cuneo MeerBergen mit dem Postschiff Havila Polaris od. ✓ Fahrt mit der legendären Tenda-Bahn Polluxvon Cuneo nach Ventimiglia

ÜbernachtungenMonaco und Vollpension Vom beschaulichen Zweisimmen gleiten wir mit dem legendären GoldenPass Panoramic-Express durchs Berner Oberland, vor- ✓ inkl.✓ 11Ganztagesausflug & San Remo (2 Bettkabine innen) bei an den fantastischen Weinbergen des Genfersees bis nach Montreux. Wir bezwingen mit dem Mont-Blanc Express die spek✓ Eigene Schweizer Reiseleitung Die Reise entlang der norwegischen Traumküste wird als schönste Seereise der Welt bezeichnet. Während 12 Tagen gleiten takuläre Bergstrecke nach Châtelard und mit der atemberaubenden Standseilbahn den Staudamm des Lac d’Emosson. Über ✓ Eigene Schweizer Reiseleitung während wir zur schönsten Reisezeit von Höhepunkt zu Höhepunkt – erst 1000 Seemeilen nordwärts bis nach Kirkenes an der russiden Nobelskiort Chamonix erreichen wir das Piemont, wo wir es uns bei vorzüglichem Wein des fruchtbaren Bodens gutgehen der ganzen Reise Wählen Sie Ihr Reisedatum: schen Schliesslich Grenze und dann wieder 1000 Seemeilen südwärts bisTendabahn nach Bergen.

Unterwegs halten wirSeealpen an 34 Häfen dieTage lassen. durchqueren wir mit der weltbekannten die wildromantischen eheund wirerleben herrliche unfassbare Schönheit der norwegischen Traumküste! an der italienischen und französichen Riviera verbringen – eine grossartige Reise! a) 3. - 8. Juni 2020

Wählen Sie Ihr Reisedatum:

Ihr tolles Reiseprogramm: Ihr Reiseprogramm:

1. Tag – Anreise nach Zweisimmen & GoldenPass 1. Tag: Flug Panoramic-Express ab Zürich via Amsterdam nach Bergen.imAbends checken wir Extrabus auf unser tolles Fahrt komfortablen nach Postschiff ein. unserem Ausgangspunkt für Zweisimmen, die Fahrt mit dem legendären GoldenPass 2. Tag: Heute halten wir unteran anderem in AlePanoramic-Express.

Vorbei Gstaad und sund, der Stadt erreichen des Jugendstils und in Molde, Château-d’Oex wir Montreux und der Stadt Rosen. damit dieder wunderschöne Waadtländer Riviera mit ihren Weinbergen. Zeit zur freien 3. Tag: In Trondheim können Sie heute den NiVerfügung. darosdom, das grösste sakrale Bauwerk Skanbewundern. Am Nachmittag fahren 2.dinaviens, Tag – Mont-Blanc-Express, Lac d‘Emoswir & durch den schmalen Stokksund. son Chamonix In Martigny erwartet uns heute morgen 4. Tag: Früh am Morgen Auf Überquerung des der Mont-Blanc-Express. kühner StrePolarkreises. Durch bildschöne Schärenlandckenführung durchquert der Zug die wilde schaften kommen nach Bodö Trientschlucht undwir klettert über und eineerreieinchen am Abend die grossartigen Insellanddrückliche Steigung, vorbei an tosenden schaften der Lofoten.

Wassern und tiefen Schluchten. In Châtelard geht es mit total 3 Bahnen bis hoch zur 5. Tag: Heutiger Höhepunkt ist Tromsö, die beeindruckenden Krone des Staudamms Hauptstadt der Arktis. Wie wäre es mit einem von Emosson – grossartige Blicke auf den Ausflug auf den Spuren arktischer Jäger und

Mont-Blanc inklusive. Nach der französischen Grenze erreichen wir wieder mit dem Entdecker?

Bus den bekannten Wintersportort Chamo6.

Tag:Nach Von Honningsvag können Sie einen tolnix. etwas Freizeit fahren wir weiter len zum sagenumwobenen Nordkap, ins Ausflug Piemont. dem „Ende der Welt“, unternehmen.

3. Tag – Langhe, Alba & Barolo 7.

Tag: Heute mitLanghe-Region Kirkenes den Heute lernenerreichen wir mitwirder Wendepunkt Havila – hier an der Grenze zu das Piemontder von seiner allerschönsten SeiRussland sindWir wir östlicher als Istanbul St. te kennen. zeigen Ihnen das oder herrliche Petersburg.

Alba, die „Stadt der hundert Türme“. Weiter geht es durch das weltbekannte Barolo Wei8.

Tag: Mitten in –derhier Nacht docken wir Menanbaugebiet gedeihen dieinkönighamn an, Weine dem nördlichsten lichsten Italiens. WirFischerdorf besuchender eine Welt und eine der grössten Ansiedelungen derbei renommierte Weinkellerei und erfahren Nordkinnhalbinsel.

In Hammerfest die einer Führung alles über die erinnert Herstellung Meridiansäule an die erste exakte Vermessung der edlen Tropfen. der Erdkugel.

4. Tag – Cuneo & Tenda Bahn 9. Tag: Von Harstadt aus können Sie heute Am Vormittag zeigen wir Ihnen die schöne die atemberaubenden Vesteralen erkunden.

Stadt Cuneo. Am Nachmittag folgt dann die Die Weiterfahrt führt uns später durch den Fahrt mit der legendären Tenda Bahn bis fantastischen Raftsund zum majestätischen nach Ventimiglia an der italienischen RiTrollfjord. viera. Freuen Sie sich auf eine spektakuläre 10. Tag: Wir überqueren heute den Polarkreis

Bahnstrecke mit herrlichen Gebirgslandmalerischen Dörfern. in schaften südlicher und Richtung und sehen fantastische Gebirgslandschaften – unter anderem den Berg mit dem LochRemo in der Mitte und 5. Torghatten Tag – Monaco & San dieDen berühmte Gebirgskette „7 Schwestern“. heutigen Tag beginnen wir mit einem Besuch im Fürstentum Monaco. Entdecken 11.Sie Tag: Mit Kristiansund halten wir heute dabei die pittoreske Altstadt undintauderchen Hauptstadt des getrockneten Kabeljaus. und Sie in eine Welt voller Glamour Buchen Sie späterein. einen zur atembeLebensgefühl AmAusflug Nachmittag erwartet raubenden uns SanAtlantikstrasse.

Remo – die Hauptstadt der Blumenriviera liegt majestätisch eingebettet 12.zwischen Tag: Bevor wir unsere Meer grossartige Schiffazurblauem und dem malefahrt heute saftiggrünen beenden, erwarten uns noch fasrischen, Hinterland. zinierende Seemeilen mit dem malerischen Nordfjord die Mündung des mächtigen 6. Tag –oder Heimreise Sognefjords. erreichenEindrücken wir wieder im Mit vielenSchliesslich unvergesslichen Bergen, vontreten wo auswir wir heute die Heimreise antreten.an.

Gepäck die Heimreise Ankunft in Zürich am Abend.

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Juli- 2022 29. Juni 2020 (Havila Polaris) 3. - 14. d) August 10. - 15.2022 September(Havila 2020 Polaris) 25. Aug. - 5.- Sept.

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Zuschläge / Abzüge: Nicht inbegriffen/zusätzlich wählbar: Einzelzimmerzuschlag: Fr. 199.Buchungsgebühr Fr. 20.- pro Person Ermässigung Halbtax: Fr. 22.(entfällt bei Online-Buchungen) Ermässigung GA: Fr. 44.Saisonzuschlag Reise 17.7. & 3.8.: Fr. 100.Aufpreis Golden Pass 1. Klasse: Fr. 38.Kabinenzuschläge SaisonzuschlagHavila: Abreisen Juni & Sept. Fr. 40.Aufpreis DoppelkabineFr. Aussen: Fr. Person 999.Buchungsgebühr 20.- pro Aufpreis Doppelkabine Aussen Deluxe: Fr. 2199.(entfällt bei Online-Buchung) Einzelkabinen Innen: 1599.Alle Zuschläge pro Person Sie wählen Ihren Bus-Einsteigeort: Aarau, Basel, Bern, Luzern, Pfäffikon SZ, Flug: ab/bis Zürich St. Gallen, Sargans, Thun, Winterthur, Zürich

INHALT

11

Taubblindheit: unbekannte Behinderung

Wo steht die Schweiz bei der Energiewende?

KEYSTONE / VALENTIN FLAURAUD

34

38

Gereifter Vorreiter: der Nissan Qashqai EDITORIAL

MEISTGELESENES MAGAZIN DER SCHWEIZ

Dossier Wichtige Schritte auf dem Weg zur Dekarbonisierung

14 Enormes Potenzial

ind wir in Zukunft ausschliesslich mit E-Autos unterwegs, fahren Lastwagen dereinst mit Wasserstoff, oder fliegen Passagierflugzeuge bald mit E-Kerosin?

Antworten auf diese Fragen werden angesichts der angestrebten Dekarbonisierung bis 2050 immer dringlicher. Experten gehen davon aus, dass sich klimaneutrale Antriebssysteme wie jene der E-Mobilität durchsetzen werden. Das insbesondere beim Individualverkehr. Bestimmt wird sich auch das Mobilitätsverhalten verändern. Shared Mobility, clevere Kombinationen von ÖV mit anderen Verkehrsmitteln bis zur ausgeklügelten autonomen Mobilität dürften sich durchsetzen. Zukunftsträchtige Energieträger spielen in diesem Umfeld eine zentrale Rolle. Im aktuellen «Touring» können Sie einiges über Power-to-X, Solar- oder Windenergie erfahren.

Auf jeden Fall ist es spannend, zu beobachten, was für Zukunftstechnologien noch entwickelt werden.

16 Nur ein laues Lüftchen?

S

Diese Schweizer Solaranlagen machen Mut auf 2050 Energie aus Windkraft hat es noch schwer in der Schweiz

18 Gas als Stromspeicher Power-to-X könnte in Zukunft eine grosse Rolle spielen

Mobilität 29 Differenzierte Lösungen Tempo 30 generell innerorts fällt durch – Mehrheit dagegen

31 Kein Stadt-Land-Graben Zwei Vizepräsidenten des TCS im Interview zu Tempo 30

34 Blind und taub Catherine Hutters Kampf um Anerkennung

24 Was ist mit Wasserstoff?

Lange Standzeiten beim Laden entfallen mit Wasserstoff

Generell Tempo 30 innerorts?

29

Felix Maurhofer Chefredaktor COVER-CREDITS: Keystone/Valentin Flauraud

Februar 2022 | touring

3

TONI TONI

Zauber der Alpenseen Vom Berner Oberland ans Mittelmeer entspannte «Kreuzfahrt» über die schönsten Gewässer der Alpen!

GoldenPassEine Panoramic-Express, Mont-Blanc-Express & Tenda-Bahn

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Freuen Sie sich auf die Fahrt im GoldenPass Panoramic-Express

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Salzburger Land Königssee/ Berchtesgadener Land

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Fantastische Blumenriviera Seenparadies Salzkammergut

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Zweisimmen

Alba Barolo Langhe Cuneo Monaco Herrliches Piemont

Hallstatt Unterwegs mit der tollenEinmaliges Tenda-Bahn

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✓ 5 x ausgiebiges Frühstücksbuffet ✓ 5 x feines Nachtessen im Hotel

Martigny

Chamonix

IT EH ✓ 2 Übernachtungen gehobenen REISim Mittelklassehotel an der Riviera

San Remo Ventimiglia Ligurisches Meer

Leistungen Alles schon dabei!

Panoramic✓ Fahrt mit dem- GoldenPass Express (2. Klasse) ✓ Fahrt imZweisimmen-Montreux komfortablen Extrabus ✓ Fahrt mit dem Mont-Blanc-Express ✓ 4 Übernachtungen im guten Martigny-Châtelard Mittelklassehotel im Salzburgerland ✓ Fahrt mit der Stand-, Schräg- & Feldbahn ✓ 4 x ausgiebiges Frühstück im Hotel zum Lac d’Emosson ✓ 3 x feines Nachtessen im Hotel ✓ Schöner Ganztagesausflug ✓ Piemont/Langhe 1 x Salzburger Schmankerlabend Region ✓ Herrliche Schifffahrt auf dem Königs✓ Besichtigung Weinkellerei Barolo-Gebiet see nach St. Bartholomä und zurück inkl.

Degustation

✓ Interessante Besuch Enzianbrennerei mit ✓ StadtführungGrassl in Cuneo Verkostung ✓ Fahrt mit der legendären Tenda-Bahn Cuneo nach Ventimigliamit roman✓ von Salzkammergutrundfahrt

Vom beschaulichen Zweisimmen gleiten legendären GoldenPass durchs Berner Oberland, vorDiese bildschöne Exklusivreise entführt Siewir zu mit dendem schönsten Seen im Alpen- undPanoramic-Express Alpenvorland. Auf dem Wasser scheinen die Uhren bei fantastischen des Genfersees nachkann Montreux.

Wir bezwingen mit demKulisse Mont-Blanc Express die gleitet! spekstillan zuden stehen, wenn manWeinbergen entspannt die Seele baumelnbis lassen und umgeben von traumhafter sanft übers Wasser takuläre Bergstrecke nach Châtelard und den mit der atemberaubenden Standseilbahn Staudamm des Über Freuen Sie sich auf das «bayrische Meer», Chiemsee, wo einst Ludwig II mit seinemden Märchenschloss dieLac Weltd’Emosson. verändern wollte. den Nobelskiort Chamonix erreichen wir das wo wir es uns bei vorzüglichem Wein des fruchtbaren BodensBergen gutgehen Oder den sagenumwobenen Königssee, der mitPiemont, seinem legendären Echo wie ein Diamant mitten in den Berchtesgadener ruht. lassen.

SchliesslichSalzkammergut durchqueren wir mit der weltbekannten Tendabahn wildromantischen Seealpen ehenicht wir herrliche Tage Im Seenparadies befinden sich einige der schönsten Seen die Europas.

Hier werden Sie das Gefühl loskriegen, sich an der italienischen und französichen verbringen – eine grossartige Reise! inmitten einer lebensgrossen PostkarteRiviera zu befinden – versprochen!

✓ Ganztagesausflug tischer SchifffahrtMonaco auf dem& San Remo

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✓ Eigene Schweizer Reiseleitung

1.1. Tag Anreise nach Zweisimmen & Tag – –Anreise GoldenPass Panoramic-Express Fahrt im komfortablen Extrabus ins schöne SalzFahrt im komfortablen Extrabus nach burgerland, wo wir mit dem Nachtessen erwarZweisimmen, unserem Ausgangspunkt für tet werden. die Fahrt mit dem legendären GoldenPass Panoramic-Express.

Vorbei Gstaad und 2. Tag – Der Königssee & seinanEcho Château-d’Oex erreichen wir Montreux und Am Morgen starten wir unsere Panoramarunddamit die wunderschöne Waadtländer Rifahrt durch das wunderschöne Berchtesgadener viera Weinbergen.

Zeit zur freien Land.mit Wirihren besuchen die Enzianbrennerei Grassl Verfügung. und lernen alles über das weitherum bekannte

«Heilmittel» – natürlich dürfen wir die Schnäpse 2.auch Tag verkosten.

– Mont-Blanc-Express, Lac d‘EmosDann geht es zum Königssee son & Chamonix – umrahmt von gewaltigen Felswänden ruht Iner Martigny erwartet unsder heute morgen smaragdgrün in einer imposantesten der Mont-Blanc-Express.

StreLandschaften Deutschlands.Auf Hierkühner fahren wir mit ckenführung durchquert Zug die wildeSt. dem Schiff zur berühmtender Wallfahrtskirche Trientschlucht und klettertderüber eine wenn einBartholomä. Unvergesslich Moment, drückliche vorbei an tosenden der KapitänSteigung, das Steuer mit dem Flügelhorn Wassern und das tiefen Schluchten.

In Châteltauscht und Echo von der Bergwand zuard geht es mitwird. totalNach 3 Bahnen bis hochbleibt zur rückgeworfen der Schifffahrt beeindruckenden des dieser Staudamms genügend Zeit, um Krone in der Ruhe einmalivon – grossartige auf den genEmosson Traumlandschaft etwas zu Blicke verweilen.

Mont-Blanc inklusive. Nach der französi3. Tag – Seenparadies Salzkammergut & Weischen Grenze erreichen wir wieder mit dem sses Rössl Bus den bekannten Wintersportort ChamoWunderschönes Salzkammergut: Überall nix. Nach etwas Freizeit fahren wir weiter schmiegen sich bezaubernde Orte an die Ufer ins Piemont. der zahlreichen Seen und die erhabene Bergwelt verleiht der Region ihren einmaligen al3. Tag – Langhe, Alba & Barolo pinen Charakter. Unsere Panoramafahrt bringt Heute lernen wir mit der Langhe-Region uns zum millionenfach fotografierten – einmal das Piemont von seiner allerschönsten Seikopierten - aber nie erreichten Hallstatt. Ein te kennen. Wir zeigen Ihnen das herrliche wahrlich grandioser Anblick! Schnuppern Sie Alba, die „Stadt der hundert Türme“. Weiter ein wenig Weltkulturerbe in dem Ort, der durch geht es durch das weltbekannte Barolo Weiseine idyllische Lage am See und vielen historinanbaugebiet – hier gedeihen die königschen Gebäude chinesischen Architekten sogar lichsten Weine Italiens. Wir besuchen eine so gut gefiel, dass sie diesen in der Volksrepubrenommierte Weinkellerei und erfahren bei lik nachbauten. Besonders schön sehen wir das einer Führung alles über die Herstellung UNESCO-Weltkulturerbe im Rahmen unserer der edlen Tropfen. schönen Schifffahrt. Am nicht minder schönen Wolfgangsee kehren wir später im viel besun4. Tag – Cuneo & Tenda Bahn genen Hotel „Zum Weissen Rössl“ zu Kaffee und Am Vormittag zeigen wir Ihnen die schöne Kuchen ein.

Stadt Cuneo. Am Nachmittag folgt dann die Fahrt mit der legendären Tenda Bahn bis nach Ventimiglia an der Nochitalienischen mehr sparen -Riviera. Freuen Sie sich bis auf100% eineREKA-Checks! spektakuläre

Bahnstrecke mit herrlichen Gebirgsland4. Tag – Chiemsee – auf den Spuren des Märschaften und malerischen Dörfern. chenkönigs Nach dem herzhaften Frühstück fahren wir 5. Tag – Monaco & San Remo heute durch wunderschöne Landschaften nach Den heutigen Tag beginnen wir mit einem Bayern. Fantastisch wie sich der bezaubernde Besuch im Fürstentum Monaco. Entdecken Chiemsee in die wunderschöne Alpenlandschaft Sie dabei die pittoreske Altstadt und taueinbettet! Das Schloss Herrenchiemsee sollte chen Sie in eine Welt voller Glamour und sein historisches Vorbild, das Schloss Versailles Lebensgefühl ein. Am Nachmittag erwartet des Sonnenkönigs Ludwig XIV. noch übertreffen. uns San Remo – die Hauptstadt der BluAuch wenn es nicht vollendet wurde, ist Herrenmenriviera liegt majestätisch eingebettet chiemsee eine perfekte Inszenierung von Prunk zwischen azurblauem Meer und dem maleund Schönheit. Geniessen Sie diese Zeitreise am rischen, saftiggrünen Hinterland. grössten See Bayerns und lassen Sie die Seele baumeln bevor es zurück zum Hotel und einem 6. Tag – Heimreise köstlichen Salzburger Schmankerlabend geht.

Mit vielen unvergesslichen Eindrücken im Gepäck treten wir heute die Heimreise an.

5. Tag – Heimreise Nach dem Frühstück treten wir mit vielen unvermehr gesslichen Eindrücken imNoch Gepäck diesparen Heimreise bis 100% REKA-Checks! an.

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Hallstättersee ✓ Eigene Schweizer Reiseleitung ✓ Kaffee & Kuchen im Weissen Rössl am

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✓ Eintritt Schloss Herrenchiemsee b) 18. - 23. Juni 2020

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d) 10. - 15. September 2020 e) 24. - 29. September 2020

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INHALT

54

An die Algarve zum Wandern

66

Medizinisches Hightech für den TCS

Zur Teezeremonie im Museum Rietberg

49

Technik 38 Stattlicher Crossover Der Nissan Qashqai zeigt sich in der dritten Auflage gereift

43 Nützliche Nachrüstung DAB+-Audiosysteme bieten viele Vorteile

Meine Club-Vorteile 48 Clever profitieren mit TCS Benefits 52 TCS Reisen: die schönsten Orte 2022 62 TCS weiterempfehlen lohnt sich 74 Bequem einkaufen im Touring Shop

Club

Zwei Lernende rocken das TCS Contact Center

63

Rubriken

58 Gestern, heute, morgen Der Präsident und der Generaldirektor des TCS im Interview

63 Ausbildung beim TCS Der spannende Alltag von Lernenden im Contact Center

45 Avantgardistischer Spass Mercedes-Benz EQS: das wohl derzeit aufwendigste Auto

20

Der TCS-Experte Haben E-Fuels eine Zukunft?

37 69 69 71 72

Gesundheit Forum Impressum Tourolino Unterwegs mit …

Freizeit 49 Ikebana in Baselland Es gibt viel Japan in der Schweiz zu entdecken: unsere Tipps

54 Winterwandern bei 20° C Die Algarve lässt sich aufs Schönste zu Fuss bereisen

Touring Nr. 3

Im nächsten «Touring»: die Eroberung des Weltalls, nachhaltigere Fluggesellschaften, das Tesla Model Y im grossen Test und zu Gast in Schweizer Klöstern Erscheinungsdatum: 24.2.2022

Highlights vom TCSJubiläum

61

Nach dem Mega-Konzert in Zürich Peter Goetschi (links) und Jürg Wittwer (rechts) mit dem Musikerduo «Blay»

Vom Berner Oberland ans Mittelmeer

TONI TONI

Neu: Gemütliche Veloferien auf der Sonnenseite der Alpen!

e-Biken im Südtirol

GoldenPass Panoramic-Express, Mont-Blanc-Express & Tenda-Bahn

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Freuen Sie sich auf die Fahrt im GoldenPass Panoramic-Express

Fr. 899.REISEHIT 311

Leistungen - Alles schon dabei! ✓ Fahrt mit dem komfortablen Extrabus

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Zweisimmen Montreux Aigle Von unserem schönen Hotel in Salorno unternehmen wir täglich herrliche e-Bike Touren inmitten der wunderMartigny Chamonix

baren Landschaften des Südtirols. Wir pedalen gemütlich im Seenparadies der Südtiroler Weinstrasse, fahren

entlang der berühmten Via Claudia Augusta zum Alpenstädtchen Trient, erobern mit Rückenwind das erhabene Schloss Thun und geniessen am Schluss die Sonne und ein feines Gelati am Gardasee!

Zierikzee - Denkmalstadt

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Mittelklassehotel an der Riviera • Fahrt im komfortablen Gössi-Car ✓ 5 x ausgiebiges Frühstücksbuffet • Transport der e-Bikes im modernen ✓ 5 x feines Nachtessen im Hotel Anhänger Fahrt mit dem GoldenPass • 5✓ Übernachtungen im Hotel PanoramicErica ***S, Express Zweisimmen-Montreux (2. Klasse) Salorno Fahrt mit dem Mont-Blanc-Express • 5✓ x Frühstück im Hotel Martigny-Châtelard • 5 x Nachtessen im Hotel ✓ Fahrt mit der Stand-,Castello Schräg- di & Feldbahn • Eintritt & Besichtigung Thun zumWeinkellerei Lac d’Emosson • Besuch mit Verkostung &✓ Imbiss Schöner Ganztagesausflug Piemont/Langhe • Ein Gelati in Arco Region

5. Tag - Abstecher zum Barolo Gardasee Langhe Nach dem FrühstückCuneo bringt uns der Bus nach Mori. Hier beginnt der zau1. Tag – Anreise • Sämtliche e-Bike-Touren gemäss berhafte Radweg durch das Biotop des ✓ Besichtigung Weinkellerei Barolo-Gebiet Fahrt im komfortablen Extrabus nach SaSan NeRemo ehemaligen Loppio Sees. Auf einer Monaco Programm inkl. Degustation lorno im Südtirol. Nachtessen im Hotel.

Ventimiglia benstrasse geht es hinab nach Torbole • Zwei erfahrenenStadtführung Reiseleiter während ✓ Interessante in Cuneo am Gardasee, wo wir die Windsurfer 2. Tag – Drei Seen Tour Ligurisches Meer sämtlichen Touren Herrliches Piemont Unterwegs mit der tollen Tenda-Bahn ✓ Fahrt mit der legendären Tenda-Bahn beobachten können. Wir nehmen den Nach dem Frühstück starten wir zu un• Gratis: Jeder Teilnehmer erhält vor der von Cuneo nach Ventimiglia 4. Tag - Castello di Thun und WeinverRadweg am Sarca-Fluss und rollen bis serer ersten E-Bike Tour. Wir fahren vom Tour ein e-Bike-Tours.ch Shirt geschenkt! kostung Arco, dem ehemaligen Residenzsitz der vorVom beschaulichen Zweisimmen gleiten wir mit dem legendären GoldenPass Panoramic-Express durchs Berner Oberland, Hotel aus durch herrliche Obstplan✓ Ganztagesausflug Monaco & San Remo Heute fahren wieder auf dem EtschHabsburger. durchdie diespektagen undfantastischen erreichen schon bald den bei an den Weinbergen des Genfersees biswir nach Montreux.

Wir bezwingen mit dem Spazieren Mont-BlancSie Express ✓ Eigene Schweizer Reiseleitung radweg, der sogenannten Claudia Aumalerische Altstadt und geniessen Sie zauberhaften Kalterer See und die zwei takuläre Bergstrecke nach Châtelard und mit der atemberaubenden Standseilbahn den Staudamm des Lac d’Emosson. Über Wählen Sie Ihr Reisedatum gusta nach Südwesten zum Eingang des passend ein leckeres Eis. Danach radeln Montiggler Seen. Die Rückfahrt erfolgt den Nobelskiort Chamonix erreichen wir das Piemont,Mit wo wir es uns bei vorzüglichem des fruchtbaren Bodens gutgehen Nonstales.

Unterstützung unseres wirWein gemütlich weiter durch die Mondüber die Dörfer Tramin (Heimat des GeWählen Ihr Reisedatum: 30. April -5. MaiSie 2022 lassen.

Schliesslich durchqueren wir mit der weltbekannten Tendabahn die wildromantischen Seealpen ehe wir herrliche Elektromotors pedalen wir hoch zum landschaft der „Marocche“ bis zumTage würztraminers), Margreid und Kurtinig 28.

Mai -2.

Juni 2022 stolzen Schloss, welches wir besichtizurück bis Saturn. e-Bike Strecke: 67 km an der italienischen und französichen Riviera verbringen – eine grossartige Reise! Cavedine See. Nach einem herrlichen a) 3. - 8. Juni 2020 gen werden. Auf dem Rückweg werden Tag bringt uns der Bus zurück in Hotel.

17. – 22. September 2022 b) 18. - 23. Juni 2020 wir eine Weinkellerei die e-Bike-Stecke: kmherrlichen Gebirgsland3. Tag - Nach Trient auf der Via Claudia Bahnstrecke 35 mit Mont-Blanc inklusive.besuchen Nach derund französiIhr tolles Reiseprogramm: edlen Tropfen mit einem stärkenden Imc) 24. - 29. Juni 2020 Augusta schaften und malerischen Dörfern. schen Grenze erreichen wir wieder mit dem biss verkosten – zumWintersportort Wohl! e-Bike ChamoStre6. Tag – Heimreise Die heutige Strecke führt uns südlich Bus den bekannten d) Sonderpreis 10. - 15. September Unser für2020 Sie: 1. Tag – Anreise nach Zweisimmen & cke: kmetwas Freizeit fahren wir weiter Nach dem Frühstück auf die berühmte Via Claudia Augusta.

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Südlich Salurn verlassen wir nach den Den heutigen ins Piemont.

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Tag – Langhe, Alba & Barolo Fr. 999.die Fahrt mit dem legendären GoldenPass Montiggler Seen * Spardatum chen Sie in eine Welt voller Glamour und Heute lernen wir mit der Langhe-Region Panoramic-Express. Vorbei an Gstaad und Kalterer Seeerwartet Nicht inbegriffen/zusätzlich wählbar: Lebensgefühl Am Nachmittag das Piemont von seiner allerschönsten SeiChâteau-d’Oex erreichen wir Montreux und Castelloein. di Thun uns San Remo – die Hauptstadt der Blu- Einzelzimmerzuschlag Fr. 99.te kennen. Wir zeigen Ihnen das herrliche damit die wunderschöne Waadtländer RiUnserMiet-e-Bike: Sonderpreis fürpro Sie: ab Fr. 30.Tag Salurn eingebettet Auf Wunsch: menriviera liegt majestätisch Alba, die „Stadt der hundert Türme“.

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Gepäck treten wir heute die Heimreise an. derMalerisches Mont-Blanc-Express.

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CLUB AKTUELL

TCS beschenkt Familie mit neuem E-Auto

Die «Aktion Lego» ist ein Engagement von «carvelo2go» und den «TCS Pedaleuren»

TCS sammelt Legosteine für mehr Barrierefreiheit Mit der «Aktion Lego» unterstützt die Mobilitätsakademie des TCS den Bau von Rampen für Rollstühle, Rollatoren und Kinderwagen.

S

FOTOS EMANUEL FREUDIGER, TCS, ZVG

eit 1958 hat sich die Grösse der Lego- und Duplosteine nie verändert, auch die ältesten Steinchen passen mit den neuesten zusammen. Durch die schier unendlichen Kombinationsmöglichkeiten ist Lego nicht nur ein Spielzeug-Evergreen, sondern eignet sich auch als Alltagshelfer – als Vase, Untersetzer oder Handyhalter.

Oder noch besser: als Rampe. Richtig zusammengebaut, kann eine Legorampe vor einer Stufe platziert werden und dadurch den Zugang für Rollstuhlfahrende, Menschen mit Rollator oder Personen mit Kinderwagen erleichtern. Und ein hübscher Hingucker sind die bunten Steine noch dazu.

Im letzten Jahr verloste der TCS einen vollelektrischen Mazda MX-30 im Wert von 40 000 Franken. Die glückliche Gewinnerin aus den über 20 000 Teilnehmenden heisst Daniela Goepfert aus Brenzikofen (BE). Zusammen mit ihrer Familie wurde ihr der elegante Elektro-SUV von Markus Brunner, Geschäftsführer der TCS Sektion Bern, feierlich überreicht.

Hauptgewinn aus TCS-Wettbewerb Ein brandneuer Mazda MX-30

Rampenbauerinnen in Thun und Lausanne

Winterfahrtrainings «Schnee & Eis»

Im Dezember 2021 rief die Mobilitätsakademie des TCS die «Aktion Lego» aus und sammelte im Rahmen ihrer Angebote «carvelo2go» und «TCS Pedaleure» Legosteine im ganzen Land. Diese wurden nun der Stiftung Pontas in Thun sowie der «Association RamptoGo» in Lausanne überreicht, welche sie schliesslich an Gemeinden und wohltätige Unternehmen verschenken. Während sich der Westschweizer Verein «RamptoGo» auf den Bau von Legorampen spezialisiert hat, werden die Steine bei der Stiftung Pontas in einem Inklusionsprojekt zusammengebaut.

Um das korrekte Verhalten bei winterlichen Strassenbedingungen zu erlernen und zu üben, bietet TCS Training & Events spezielle Winterfahrkurse in Bourg-St-Pierre (VS) und Zernez (GR) an. Die «coolen» Trainings laufen noch bis Ende Februar 2022.

Jetzt buchen: tcs.ch/schnee-eis

NEUER MEDIZINISCHER REISEFÜHRER

Gefragte Covid-Line

Gesund reisen im Winter

Die «Covid-Line by TCS MyMed & Hirslanden» hat sich für viele Reisende als echte Hilfe erwiesen: Im vergangenen Jahr riefen über 17 000 Personen an und fragten die Spezialisten um Rat und Auskunft. Die Corona-Helpline ist eine kostenlose und exklusive Dienstleistung für die Mitglieder des TCS.

Was muss beim Camping im Schnee beachtet werden? Wie schützt man seine Augen und die Haut vor der Höhensonne?

Oder wie findet man den richtigen Skihelm? Auf diese und viele weitere Fragen gibt die Winterausgabe des medizinischen Reiseführers des TCS Antworten, die in Zusammenarbeit mit medizinischen Fachexperten zusammengestellt wurden.

TCS-Mitglieder erhalten den Ratgeber zum Spezialpreis bei ihrer TCS-Sektion oder im Touring Shop.

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Der TCS-Reiseführer ist ein Muss für alle Wintersportfans

Covid-Line anrufen: 058 827 67 00

Februar 2022 | touring

7

Autotrend hält an Der motorisierte Individualverkehr ist der Hauptträger des Schweizer Verkehrs. Fast drei Viertel der Kilometer werden mit Auto, Motorrad oder E-Bike zurückgelegt.

Im Vergleich zum motorisierten Individualverkehr (MIV) leisten der öffentliche Verkehr mit weniger als zwanzig Prozent und der Langsamverkehr mit sechs Prozent nur einen Bruchteil der gesamthaft zurückgelegten Kilometer in der Schweiz.

Der Trend zugunsten des MIV zeigt sich seit Jahren und hat sich während der Pandemie noch akzentuiert.

Mehr Prüfungen Laut Bundesamt für Statistik steigerte sich der Anteil des mit dem eigenen Fahrzeug zurückgelegten Wegs während der Pandemie insgesamt um vier Prozent, der Anteil des mit dem ÖV zurückgelegten Wegs schrumpfte hingegen um 7,1 Prozent. Grund für diese veränderte Nutzung der Verkehrsträger dürfte das geringere Ansteckungsrisiko im MIV gegenüber dem ÖV sein. Weitere Indika-

toren weisen darauf hin, dass sich der Trend Richtung MIV künftig weiter akzentuieren wird. So steigt die Anzahl bestandener Führerprüfungen seit 2017 kontinuierlich an, 2020 gab es bei den bestandenen Theorieprüfungen gar eine Zunahme von zwölf Prozent. Im selben Zeitraum hat der Fahrzeugbestand schweizweit von 6,053 Millionen Fahrzeugen auf 6,241 Millionen Fahrzeuge zugenommen. Diese Entwicklung hin zum MIV spürt auch der TCS – 2021 verzeichneten die WAB-Fahrtrainingskurse insgesamt 35 Prozent mehr Teilnehmende als im Jahr zuvor. Auch die Immatrikulationszahlen für Wohnwagen und Campingcars zeigen diesen Trend auf: 2020 wurden in der Schweiz laut Auto-Schweiz 6005 Wohnmobile/Campingcars neu in Verkehr gesetzt, 2021 waren dies schon 7588.

Verkehrsmittel Nr. 1 Das Auto ist weiterhin gefragt

8 touring | Februar 2022

Kaltstart Dieses Hobby ist definitiv nichts für Warmduscher. Sicher scheint, dass Ivan Bertoncini keine Kältekammer braucht, um sein Immunsystem zu stärken. Er hat das neue Jahr im gefrorenen Moorsee Lagh de Pian Doss bei San Bernardino eingeläutet. Ob er dies aus Spass an der Freude, als Mutprobe oder als kryotherapeutische Massnahme auf sich genommen hat, ist leider nicht überliefert. Ein Kaltstart ins 2022 war es allemal.

DIE ZAHL

19

Autos verschwinden täglich in der Schweiz. Hochgerechnet auf ein Jahr sind das 85 Autodiebstähle pro 100 000 Einwohner. Italien liegt mit 276 Autos pro 100 000 Einwohner an der Spitze laut einer Analyse des Versicherungsvergleichsdiensts Confused.com. Die Ränge zwei und drei belegen Tschechien mit 274 und Schweden mit 266 geklauten Autos.

Test der mobilen Baustellenbrücke Für gewisse Unterhaltsarbeiten auf Autobahnen sind Spurabbauten nachts nötig.

Mit einer mobilen Baustellenbrücke begegnet das Bundesamt für Strassen (Astra) dieser Herausforderung. Die Teile für die «ASTRA Bridge» sind nun produziert und erstmals zusammengebaut worden. Aktuell wird unter anderem die Montage sowie die Steuerung der mobilen Baustellenbrücke getestet und geübt.

Die ersten Fahrversuche auf der Brücke fanden bereits erfolgreich statt. Im Früh-

DAS BILD

ling 2022 wird die «ASTRA Bridge» als Pilotprojekt bei Belagssanierungen auf dem A1-Abschnitt zwischen Recherswil und Luterbach zum Einsatz kommen. Ihr Einsatz ist ab Ende März vorgesehen.

Die «ASTRA Bridge» ist eine mobile Brücke. Sie wird über der zu sanierenden Fahrbahn aufgebaut. Der Verkehr wird zweispurig darüber geführt. Sie ist knapp 240 Meter lang und kann mit 50 bis 60 km/h befahren werden.

DAS WORT

Asphalt (griechisch ásphaltos) leitet sich vom substantivierten, mit negierendem a gebildeten Verbaladjektiv «sphállein» ab und bedeutet «unzerstörbar». Eirini d’Eyrinys, Arzt und Pionier des Schweizer Bergbaus, begründete 1721 mit seiner Dissertation die moderne Asphalttechnologie. 1851 wurden 78 Meter der Fernstrasse Travers (NE)–Paris asphaltiert.

NEWS

FOTOS MAURITIUS IMAGES, KEYSTONE, ZVG

Neue Vorschriften zu Assistenzsystemen Ab Juli 2022 schreibt die Europäische Union eine ganze Reihe von aktiven Assistenzsystemen für neu zugelassene Autos mit Typengenehmigung in der EU verbindlich vor: intelligente Geschwindigkeitsregelung mit Geschwindigkeitsbegrenzer, Systeme zur Erkennung von Hindernissen beim Rückwärtsfahren (Kamera oder Radar), Spurhalteassistent, autonome Notbremsung und andere. Fast genau zwei Jahre später, ab dem 7. Juli 2024, müssen diese Assistenzsysteme Teil der Serienausstattung der Fahrzeuge sein.

Adelboden digital

Wo sind Winterpneus im Ausland Pflicht?

Während Frankreich seit neuestem die Winterreifenpflicht in den Bergregionen für den Zeitraum vom 1. November bis 31. März verordnet hat, gibt es in den anderen Nachbarländern keine einheitliche Praxis. Der TCS bietet einen umfassenden Überblick über die geltenden Vorschriften: tcs.ch/reiseinfos

Die neue digitale Dorfstrasse macht es möglich, dass gerade Feriengäste in Adelboden nicht mehr an die Ladenschlusszeiten denken müssen.

Seit Dezember ist es möglich, rund um die Uhr Waren aus dreizehn Läden, die an der realen Dorfstrasse liegen, zu bestellen. Gäste wie Einheimische können Brot, Fleisch oder eine neue Skimütze in der Vogellisi-Genusswelt abholen oder sich Sachen an die Tür bringen lassen. Natürlich ist auch der schweizweite Versand von WildstrubelBergkäse, Bärg-Bier oder Birnenbrot möglich. digitaledorfstrasse.ch

«Söiblueme»-Pneus Reifenriese Continental will in spätestens zehn Jahren Pneus mit Löwenzahnkautschuk auf den Markt bringen.

Derzeit werden Reifen im Testzentrum in Hannover sowie in Schweden erprobt, bei denen der Naturkautschukanteil am Laufstreifen durch Taraxagum ersetzt wurde.

Taraxacum lautet der botanische Name der Pflanze.

Februar 2022 | touring

9

TONI TONI

Vom Berner Oberland ans Mittelmeer!

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Schifffahrt entlang der Kreidefelsen

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Montreux Aigle Leipzig

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Sommer auf Rügen

Zweisimmen Martigny Dresden

Alba Barolo Langhe Cuneo

San Remo Erleben Sie die Trauminsel von der allerschönstenMonaco SeiteVentimiglia Ligurisches Meer Herrliches Piemont Unterwegs mit der tollen Tenda-Bahn

Verbringen Sie mit uns herrliche Sommertage auf Deutschlands Trauminsel Rügen. Freuen Sie sich auf unglaublich schöne Naturlandschaften und atemberaubende Küstenabschnitte. Wir erfahren viel über die Kunst des Fischräucherns und geniessen einen gemütlichen Vom beschaulichen gleiten wir mit dem legendären GoldenPassDampfzug, Panoramic-Express durchs Berner Oberland, vorGrillabend auf einemZweisimmen Bauernhof. Mit dem „Rasenden Roland“, dem nostalgischen erleben wir die Inselperle wie zu Grossvaters bei an den fantastischen Weinbergen des Genfersees bis nach Montreux.

Wir bezwingen mit dem Mont-Blanc Express die spekZeiten und zum Abschluss besuchen wir die legendären Störtebeker Festspiele!

takuläre Bergstrecke nach Châtelard und mit der atemberaubenden Standseilbahn den Staudamm des Lac d’Emosson. Über den Chamonix erreichen wir das Piemont, wo wir es uns–bei vorzüglichem des Schifffahrt fruchtbaren Bodens typische Fischräucherei Verkostung inbe- Wein 6. Tag, entlang dergutgehen Kreideküste IhrNobelskiort tolles Reiseprogramm: griffen. Am Abend werden die wir wildromantischen auf einem Den heutigen Tagehe gehen wieder gemütlich lassen. Schliesslich durchqueren wir mit der weltbekannten Tendabahn Seealpen wirwir herrliche Tage Bauernhof zu–einem Grillabend erwartet 1. der Tag,italienischen Schweiz – Dresden an und französichen Riviera verbringen eine grossartige Reise! und an – nutzen Sie die Infrastruktur Ihres Hotels Fahrt mit dem komfortablen Extrabus nach

Dresden. Nach dem Frischmachen im Hotel Ihr tolles Reiseprogramm: werden wir im bekannten Restaurant Pulverturm in der historischen Altstadt zum Nacht1. Tag – Anreise nach Zweisimmen & essen erwartet.

GoldenPass Panoramic-Express Fahrt im komfortablen Extrabus nach 2. Tag, Dresden – Rügen Zweisimmen, unserem Ausgangspunkt für Bevor wir in Richtung Rügen weiterfahren die Fahrt mit dem legendären GoldenPass unternehmen wir eine kurze Stadtrundfahrt Panoramic-Express. Vorbei an Gstaad und und sehen die weltbekannten Baudenkmäler Château-d’Oex erreichen wir Montreux und wie die Semperoper, die Frauenkirche und damit die wunderschöne Waadtländer Ridie Hofkirche und den Zwinger. Später fahviera mit ihren Weinbergen. Zeit zur freien ren wir nordwärts und erreichen am Abend Verfügung. unser Hotel auf Rügen.

2. Tag – Mont-Blanc-Express, Lac d‘Emos3. Tag, Inselrundfahrt, Fischräucherei & son & Chamonix Grillabend beim Bauern InHeute Martigny heute die morgen zeigenerwartet wir Ihnenuns die Plätze, Rügen der Auf kühner mitMont-Blanc-Express. seinem wildromantischen Flair zuStreeinem ckenführung durchquert der Zug die wilde ganz besonderen Naturerlebnis machen. RüTrientschlucht und klettert über eine eingen ist unglaublich vielseitig – wunderschödrückliche Steigung, vorbei an tosenden ne Buchten, atemberaubende Steilhänge, Wassern tiefenund Schluchten.

In Châtelherrlicheund Strände weite Naturschutzgeard gehtFreuen es mitSie total Bahnen hoch zur biete. sich3 auf einenbis wunderschöbeeindruckenden Krone des kulinarisch Staudammsauf nen Tag – bei dem Sie auch von – grossartige auf den IhreEmosson Kosten kommen – wir Blicke besichtigen eine

lassen bei Spanferkel, Steaks und Würstchen den schönen Tag ausklingen.

Mont-Blanc inklusive. Nach der französischen Grenze erreichen wir wieder mit dem 4. Tag, Freizeit Bus den bekannten Wintersportort ChamoDer heutige Tag steht Ihnen zum Ausruhen nix. Nach etwas Freizeit fahren wir weiter und eigene Entdeckungstouren zur Verfüins Piemont. gung. Kilometer lange, feinsandige Strände locken zu spritzigem Badevergnügen oder 3. Tag – Langhe, Alba & Barolo zu erholsamen Strandwanderungen.

Heute lernen wir mit der Langhe-Region das Piemont von seiner allerschönsten Sei5. Tag, Rasender Roland & Störtebeker te kennen. Wir zeigen Ihnen das herrliche Festspiele Alba, die „Stadt der hundert Türme“. Weiter Freuen Sie sich heute auf ein herrliches Bahnergeht es durch das weltbekannte Barolo Weilebnis. Der «Rasende Roland», wie die älteste nanbaugebiet – hier gedeihen die königSchmalspurbahn Deutschlands humorvoll von lichsten Weine Italiens. Wir besuchen eine den Einheimischen genannt wird, verbindet renommierte Weinkellerei und erfahren bei die Ostseebäder im Südosten der Insel Rügen. einer Führung alles über die Herstellung Nach der Fahrt geht es zurück ins Hotel, wo Sie der edlen Tropfen. noch genügend Zeit haben, sich für den abendlichen Höhepunkt bereit zu machen: Die Stör4. Tag – Cuneo & Tenda Bahn tebeker Festspiele – sie sind spektakulär und Am Vormittag zeigen wir Ihnen die schöne nicht umsonst Deutschlands erfolgreichstes Stadt Cuneo. Am Nachmittag folgt dann die Open-Air-Theater. Freuen Sie sich auf die einFahrt mit der legendären Tenda Bahn bis zigartige Naturbühne in Ralswiek und erleben nach Ventimiglia an der italienischen RiSie die Abenteuer des legendären Seeräubers viera. Freuen Sie sich auf eine spektakuläre Klaus Störtebeker.

oder unternehmen Sie einen Spaziergang in die nahe Umgebung.

Am Nachmittag unternehBahnstrecke mit herrlichen Gebirgslandmen wir eine tolle Schifffahrt.

Diese führt uns schaften und malerischen Dörfern. zum sagenumwobenen Königsstuhl, einem Kreidevorsprung aus der Eiszeit, welcher in ei5. Tag – Monaco & San Remo Höhe von 118m an der Kreideküste emporDenner heutigen Tag beginnen wir mit einem ragt. im Lehen Sie sich zurück undEntdecken geniessen Sie Besuch Fürstentum Monaco. herrliche Szenerie. Nachtessen im Hotel.

Sie die dabei die pittoreske Altstadt und tauchen Sie in eine Welt voller Glamour und 7. Tag, Rügen Leipzig Lebensgefühl ein.–Am Nachmittag erwartet und fahrender nach unsWir Sanverlassen Remo – Rügen die Hauptstadt Blu-Leipzig. Auch hier informieren wir uns mit einer menriviera liegt majestätisch eingebettet kurzen Stadtrundfahrt. Wir sehen das histozwischen azurblauem Meer und dem malerische Zentrum mit dem Markt, das alte Ratrischen, saftiggrünen Hinterland. haus, das einzigartige Passagensystem mit dem bekannten Auerbachs Keller und dem 6. Tag – Heimreise neu gestalteten Augustusmarkt. Später erMit vielen unvergesslichen Eindrücken im wartet uns die Küche unseres Hotels für das Gepäck treten wir heute die Heimreise an.

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e) 24. - 29. September 2020 f)28.14.

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DOSSIER

So steht es um die Energiewende Die Energiestrategie 2050 will, dass der Energieverbrauch in der Schweiz massiv reduziert wird und der Anteil erneuerbarer Energien stark erhöht wird. Es bleiben also noch etwa dreissig Jahre, um die ambitionierten Ziele zu erreichen. Wo genau stehen wir auf diesem Weg? TEXT DINO NODARI | FOTO JEAN-CHRISTOPHE BOTT / KEYSTONE

Fotovoltaik wie hier auf einer 7500 Quadratmeter grossen Halle in Saxon (VS) leistet einen grossen Beitrag zur Versorgungssicherheit

Februar 2022 | touring

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D

ie Schweizer Energiewende schreitet voran – im Grossen und im Kleinen. 2020 stammte der Strom aus Schweizer Steckdosen zu 76 Prozent aus erneuerbaren Energien. Zwei Drittel davon aus Grosswasserkraft und rund zehn Prozent aus Fotovoltaik, Wind, Kleinwasserkraft und Biomasse. Noch im Jahr 2005 machten die erneuerbaren Energien nur rund 34 Prozent aus. Auch im Kleinen gibt es positive Veränderungen.

Als Beispiel kann etwa der Einsatz von LED-Leuchtmitteln herangezogen werden. Die effizienten Leuchtmittel machten im vergangenen Jahr einen Verkaufsanteil von 64 Prozent aus – gut vier Prozentpunkte mehr als im vorangegangenen Jahr. Als Folge der Nuklearkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 wurde eine Energiestrategie festgelegt, die bis ins Jahr 2050 umgesetzt werden soll. Sie stützt sich auf drei Pfeiler: die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden, Maschinen und Verkehrsmitteln, die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien, namentlich der Wasserkraft, und ein schrittweiser Ausstieg aus der Nuklearenergie. Allfällige Versorgungslücken sollen durch Strom aus fossilen Brennstoffen und durch Importe ausgeglichen werden. Damit die Entwicklungsschritte auf dem Weg der Energiewende überprüft werden können, wurden Richtwerte für die Jahre 2020 und 2035 definiert.

Erneuerbarer Strom Die Zahlen für das Jahr 2020 zeigen, dass die Energiestrategie auf Kurs ist.

Das Bundesamt für Energie spricht von

einer ersten Wegmarke, die erreicht wurde. Bis 2050 seien aber noch weitere Anstrengungen nötig. Im letzten Jahr lag die erneuerbare Stromproduktion bei 4712 Gigawattstunden (GWh). Damit ist der im geltenden Energiegesetz verankerte Richtwert 2020 (4400 GWh) erreicht.

Fotovoltaik legt zu Der Ausbau erfolgt nicht bei allen erneuerbaren Stromproduktionstechnologien im gleichen Tempo. Seit 2010 hat die Fotovoltaik, absolut gesehen, am stärksten zugelegt. Die Schweiz lag im letzten Jahr mit dem Zubau pro Kopf im europäischen Vergleich auf dem fünften Rang. Der Zubau erfolgte deutlich stärker als zum Beispiel in Italien, Frankreich und Österreich. Die Ende 2020 installierte Leistung erzeugt rund fünf Prozent des Schweizer Stromverbrauchs.

Das entspricht in etwa der Jahresproduktion des inzwischen abgeschalteten Atomkraftwerks Mühleberg. Fotovoltaik leistet so einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit. Um den geltenden Richtwert 2035 für die gesamte erneuerbare Stromproduktion zu erreichen (11 400 GWh), braucht es einen Nettozuwachs von durchschnittlich rund 450 Gigawattstunden pro Jahr.

Zur langfristigen Stärkung der Versorgungssicherheit im Winter schlägt der Bundesrat vor, Speicherkraftwerke zu finanzieren und eine Energiereserve vorzusehen. Ausserdem sollen für 2035 und 2050 verbindliche Zielwerte festgelegt werden. Diese orientieren sich an den Energieperspektiven 2050+ und

am Netto-Null-Klimaziel bis 2050. Der Zielwert 2035 für den Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion (ohne Wasserkraft) läge demnach mit 17 000 Gigawattstunden deutlich höher als der bisherige Richtwert (11 400 GWh). Um ihn zu erreichen, bräuchte es einen Nettozuwachs von durchschnittlich rund 820 Gigawattstunden pro Jahr.

2020 lag die mittlere Nettoproduktionserwartung bei 36 275 Gigawattstunden. Der Richtwert 2035 beträgt 37 400 Gigawattstunden (kein Richtwert 2020). Von 2011 bis 2035 wird ein Nettozuwachs von rund 2000 Gigawattstunden angestrebt. Davon waren 2020 rund 45 Prozent erreicht. Um den Richtwert 2035 zu erreichen, braucht es in den kommenden Jahren einen Nettozuwachs von durchschnittlich siebzig Gigawattstunden pro Jahr.

Energieverbrauch Der Endenergieverbrauch pro Kopf hat in der Schweiz seit 2000 abgenommen.

2020 lag er 23,7 Prozent unter dem Basisjahr 2000, witterungsbereinigt beträgt der Rückgang 20,8 Prozent. Damit wurde der Richtwert 2020 erreicht.

Dies war bereits in den letzten drei Jahren vor der Covid-19-Pandemie der Fall.

Der Richtwert 2020 wäre daher mit grosser Wahrscheinlichkeit auch ohne den pandemiebedingten Verbrauchsrückgang erreicht worden. Um den Richtwert 2035 (–43 Prozent) zu erreichen, muss der witterungsbereinigte Endenergieverbrauch pro Kopf künftig um durchschnittlich 2,2 Prozent pro Jahr sinken. ◆

Schweizer Strommix 2005 bis 2020 2005

2011

2016

2020 1,84% 2,05%

1,51% 1,93%

20,7%

0,84% 0,85%

33,8%

16,97%

55,97%

7% 3,34%

0,1% 0,94% 1,3%

Erneuerbare Energien

Nicht erneuerbare Energien

● Wasserkraft ● Übrige erneuerbare Energien ● Geförderter Strom

● Kernenergie ● Fossile Energieträger

12 touring | Februar 2022

19,89%

41,07% 41,43%

41,1%

19,39%

4,6% 1,38%

● Abfälle (bis und mit 2018) ● Nicht überprüfbare Energieträger

65,88%

QUELLE: PRONOVO AG, STAND AUGUST 2021

2% 2,2%

11,82%

DOSSIER

«Der Blick in die Zukunft stimmt uns nicht positiv»

D

ie Schweiz habe sich lange erlaubt, schwierige Entscheidungen vor sich herzuschieben, ist Michael Frank überzeugt. Der Direktor des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen nimmt im Interview Stellung zur Energiestrategie.

Wo stehen wir in der Schweiz bei der Energiewende?

Michael Frank: Die Voraussetzungen der Schweiz für eine erfolgreiche Umsetzung der Energie- und Klimastrategie sind gut. Doch sie hat sich zu lange erlaubt, nur zu diskutieren und, zugegebenermassen, schwierige Entscheide vor sich herzuschieben. Wollen wir unsere Klima- und Energieziele erreichen, müssen wir die inländische Produktion von erneuerbarer Energie massiv vorantreiben und nicht verhindern, was leider momentan Realität ist. Machen wir weiter wie bisher, dauert es nicht knapp dreissig, sondern über hundert Jahre.

einen Windpark als inakzeptabel deklariert. In der Schweiz können wir davon nur träumen.

Welche Herausforderungen stellt die Dekarbonisierung des Verkehrs an die Elektrizitätsunternehmen?

Die Elektrifizierung des Verkehrs und auch der Gebäudeheizungen bedeutet letztlich einen deutlichen Mehrbedarf an Strom, nämlich 1,4-mal mehr als heute – in der EU sogar 1,8-mal mehr.

Die Dringlichkeit des Ausbaus der Erneuerbaren akzentuiert sich damit.

Gross ist die Herausforderung auch für die Verteilnetze. Wenn alle ihr Elektroauto gleichzeitig am Feierabend laden, wird das für die Netzstabilität anspruchsvoll. Entscheidend wird also sein, die Ladevorgänge so zu steuern, dass Lastspitzen verhindert werden.

Und den Kunden Tarifen zu bieten, damit sie das Auto nicht zu den Spitzenzeiten laden. Übrigens: Boiler werden schon längst nicht alle gleichzeitig, sondern über die Nacht verteilt geladen.

Es hapert also am Tempo. Wieso?

COPYRIGHT BY FOTO BASLER AARAU

Das Potenzial für den Ausbau der Erneuerbaren ist in der Schweiz vorhanden, doch die allermeisten Ausbauprojekte werden durch Einsprachen verhindert. In Deutschland wird eine Projektdauer von sieben Jahren für

Ist aus Ihrer Sicht in Zukunft mit einer Energiemangellage zu rechnen?

Es wird uns nicht heute und morgen das Licht ausgehen, aber der Blick in die Zukunft stimmt uns nicht zuversichtlich. Strukturelle Probleme zeich-

nen sich ab. Erstens, weil das fehlende Stromabkommen einen negativen Einfluss auf die Netzstabilität der Schweiz haben wird. Zweitens, weil der Ausbau der erneuerbaren Energien, wie gesagt, viel zu schleppend vorankommt.

Und drittens, weil der Strombedarf zunehmen wird – aller Effizienzmassnahmen zum Trotz.

Was muss noch geschehen, dass die Ziele der Energiestrategie 2050 erreicht werden können?

Die Technologien, die es braucht, sind bekannt, das Kapital ist vorhanden.

Aber es fehlt am Willen aller, die Projekte auch umzusetzen. Ein gutes Klima braucht unbedingt alle Erneuerbaren, denn jede Kilowattstunde zählt.

Partikularinteressen dem Klima und damit uns allen überzuordnen, bringt uns nicht weiter. Wir brauchen hier und jetzt einen massiven Ausbau inländischer erneuerbarer Stromproduktion.

Wird der Strom in Zukunft teurer?

Die Entwicklung der letzten Monate hat deutlich gezeigt, dass sich der Strompreis nicht in der Schweiz entscheidet, sondern von vielen, schwankenden Einflussfaktoren abhängt und damit grundsätzlich volatil ist, wie dies auch beim Benzin der Fall ist. ◆

«Wenn alle ihr Elektroauto gleichzeitig am Feierabend laden, wird das für die Netzstabilität anspruchsvoll.»

Michael Frank, Direktor Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen

Februar 2022 | touring

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Die Sonne soll endlich für alle strahlen Was die Produktion erneuerbarer Energien betrifft, belegt die Solarenergie in der Schweiz den zweiten Platz. Doch das Potenzial der Fotovoltaik bleibt enorm, und eine raschere Entwicklung ist unverzichtbar, um die Energiewende bis 2050 herbeizuführen.

Guter Wille und Erfindungsgeist sind mehr denn je gefragt.

ie Sonne liefert der Schweiz jährlich 200 Mal mehr Energie, als wir brauchen.» Diese Aussage stammt von David Stickelberger, Geschäftsführer von Swissolar, dem Fachverband für Solarenergie. Laut der Statistik der erneuerbaren Energien 2020 des Bundesamts für Energie (BFE) – die Zahlen für 2021 werden diesen Sommer erwartet – deckt die Solarenergie jedoch nur 4,7 Prozent des Stromverbrauchs. Das, obschon seit rund zehn Jahren ein Anstieg zu beobachten ist. Bei der einheimischen Produktion von erneuerbaren Energien steigt die Solarenergie hinter der Wasserkraft auf Platz zwei auf.

nige Installateure verzögert, eine klare Zunahme ab. Im Moment gibt es laut BFE kein Grund zur Beunruhigung.

Allerdings besteht die Gefahr, dass die Schweiz ohne massive Anstrengungen hinter ihren Zielen zurückbleibt. Bern ist sich dessen bewusst: Im vergangenen November kündigte das BFE an, 450 Millionen Franken zur Förderung der Solarenergie im Jahr 2022 bereitzustellen. 2021 standen 470 Millionen Franken zur Verfügung. «Aufgrund der jährlich sinkenden Vergütungssätze der Einmalvergütung benötigt jedes Kilowatt erzeugter Leistung weniger Unterstützung», begründet man beim BFE diese vorübergehende Kürzung.

Geld vom Bund

Der Verband Swissolar, der nebenbei die besonders gute Nutzung der Gebäude von Industrie, Handel sowie des Dienstleistungssektors lobte, nannte letzten Sommer die vorrangigen Stossrichtungen: rasche Ausstattung der kleinen und mittelgrossen Dächer und Steigerung der Produktion im Winter mithilfe der alpinen Anlagen. Bereits erforschte Wege, wie einige Beispiele aus jüngster Zeit belegen – wobei die Auswahl nicht abschliessend ist. ◆

Die Energiestrategie des Bunds sieht nämlich ab 2050 eine jährliche Produktion von 34 Terawattstunden (TWh) Solarenergie vor (1 TWh = 1 Mia. kWh).

Im Jahr 2020 belief sich die Leistung aller Fotovoltaikanlagen auf 2,5 Terawattstunden, diejenige neuer Anlagen auf 0,4 Terawattstunden. Laut den Prognosen der Branche zeichnet sich für 2021 trotz der Gesundheitskrise, welche die Lieferung von Halbleitern an ei-

Schwimmendes Kraftwerk Die Anlage auf dem Lac des Toules wird dieses Jahr erweitert

Kraftwerk am MuttseeStaudamm (GL)

DANIEL WERDER, © FOTOWERDER

Der Muttsee-Staudamm wird mit Solarmodulen ausgekleidet.

Die letzten werden diesen Sommer installiert

14 touring | Februar 2022

Die grosse Solaranlage in den Glarner Alpen ist ein von Axpo und den Industriewerken (IWB) getragenes AchtMillionen-Franken-Projekt.

Sie ist an die in Europa höchstgelegene Muttsee-Staumauer (2500 m ü. M.) gekoppelt, die voll nach Süden ausgerichtet und ausser Reichweite des Nebels ist. Im letzten Sommer wurde damit begonnen, eine Fotovoltaikanlage mit 5000 Solarmodulen auf der Staumauer anzubringen. Erwartete Produktion: 2,2 Megawatt (MW), was dem Verbrauch von 740 VierPersonen-Haushalten entspricht. Das Kraftwerk wurde im Oktober 2021 mit zu zwei Dritteln installierten Panels in Betrieb genommen. Die letzten werden im Sommer 2022 verbaut. Der erzeugte Strom wird übrigens an Denner verkauft, der sich für zwanzig Jahre zum Kauf verpflichtet hat.

LIMMATTALBAHN AG

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TEXTE JÉRÔME LATHION

DOSSIER

© GROUPE E

Freiflächenanlage La Boverie in Payerne (VD)

KEYSTONE-ATS, GÜNTER FISCHER, IMAGEBROKER.COM

Solaranlage auf dem Lac des Toules (VS) Sonne und Wasser mit bestehender Strominfrastruktur nutzen: Die Idee wurde vorgängig vom Energiedienstleister Romande Energie SA und seinem Partner Asea Brown Boveri (ABB) überprüft. Der in der Gemeinde Bourg-Saint-Pierre (Grosser St. Bernard) gelegene, weltweit erste schwimmende Solarpark in Höhenlage entstand in sechsjähriger Planungs- und zehnmonatiger Bauzeit, für insgesamt rund fünfzig Millionen Franken.

Nach einem Pilotversuch wurde er am 3. Dezember 2020 auf dem Stausee Les Toules in Betrieb genommen. Die Verankerung einer schwimmenden Struktur auf einer Höhe von 1800 Metern über Meer in einer von extremen Temperaturschwankungen geprägten Region war eine technische Herausforderung, die das BFE im Januar 2021 mit einem «Watt d’Or» krönte. Dieses Jahr soll die Anlage auf eine Produktion von 22 Millionen Kilowattstunden erweitert werden, was dem Verbrauch von 6100 Haushalten entspricht.

In Payerne nimmt der Solarpark La Boverie eine Fläche ein, die mehr als fünf Fussballfeldern entspricht

Depot der Limmattalbahn AG, Dietikon (ZH) Der von Swissolar ausgezeichnete Energieversorger AEW Energie AG in Aarau (AG) betreibt rund sechzig Solaranlagen. Anfang November 2021 weihte das Unternehmen in Partnerschaft mit der Limmattalbahn AG die Anlage auf dem Dach des neuen Depots der Bahngesellschaft in Dietikon ein. Die 612 Solarmodule sollen jährlich 220 Megawattstunden produzieren.

Der erzeugte Strom deckt in erster Linie den Bedarf des Depots – Beleuchtung, Wartung und Reinigung der Eisenbahnzüge. Der Überschuss wird in das Bahnnetz eingespeist.

Die Stadt im Distrikt Broye hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: autarke Stromversorgung dank Solarenergie.

Ein erster wichtiger Meilenstein des Projekts Solarpayerne wurde bereits im Oktober 2015 mit der Einweihung des Solarparks La Boverie erreicht. In Partnerschaft mit Groupe E Greenwatt, dem aktuellen Betreiber, nahm die Gemeinde ein Solarkraftwerk in Betrieb, das sich auf eine 38 000 Quadratmeter grosse Fläche von Solarmodulen – mehr als fünf Fussballfelder – abstützt, die jährlich 6,6 Millionen Kilowattstunden erzeugen und den Bedarf von etwa einem Drittel der Einwohner decken. Auf dem Gelände im Industriegebiet weiden unter den etwa 1,50 Meter über dem Boden platzierten Panels rund fünfzig Schafe. Nebst dem Solarpark bleibt das Potenzial für Fotovoltaik enorm, sowohl auf den Dächern von Industriegebäuden als auch auf jenen von Villen und privaten Häusern. Die Stadt Payerne erarbeitet derzeit eine Strategie zur Förderung der Fotovoltaik auf dem gesamten Gemeindegebiet.

Die Limmattalbahn AG hat ihr neues Depot in Dietikon im Kanton Zürich für die Produktion von Solarenergie zur Verfügung gestellt

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Noch drehen wenige Rotorblätter im Wind Windenergie entfaltet ihr Potenzial im tiefen Winter, wird aber in der Schweiz trotz der positiven Erfahrungen der Betreiber noch wenig genutzt. Der Weg, um die vom Bund in der Energiestrategie 2050 festgelegten Ziele zu erreichen, ist noch lang. Ein Blick auf die aktuelle Lage.

TEXT PASCALE STEHLIN | FOTO VALENTIN FLAURAUD / KEYSTONE

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ie Schweiz zählt derzeit 41 grosse Windkraftanlagen mit einer Leistung von insgesamt 86,5 Megawatt (MW). Im Jahr 2020 produzierten diese Anlagen 146 Gigawattstunden (GWh) und übertrafen die Prognosen der Betreiber um vierzehn Prozent. Die Zahlen für 2021 liegen noch nicht vor, doch mit der kürzlich erfolgten Inbetriebnahme des neuen Windparks am Gotthard ist mit einer durchschnittlichen Jahresproduktion von 144 Gigawattstunden zu

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rechnen. Dies entspricht dem Verbrauch von 40 000 Schweizer Haushalten, also fast 0,2 Prozent des gesamten Stromverbrauchs unseres Lands.

Die Ziele des Bunds, die in der vom Schweizer Volk angenommenen Energiestrategie 2050 festgelegt wurden, sehen vor, den Anteil der Windenergie auf sieben Prozent anzuheben. Im Winter erzeugen Windkraftanlagen zwei Drittel ihrer Produktion. Während dieses Zeitraums ist der Energiebedarf für Hei-

zung und Beleuchtung höher, und die Schweiz stellt auf Importe ab. Die Windenergie ist ein wertvoller Teil des Energiemix, denn sie schafft einen Ausgleich für die im Winter geringer ausfallende Produktion von Solar- und Wasserkraft.

Um die fürs 2050 gesetzten Ziele zu erreichen, müssen neue Projekte genehmigt werden, wobei die Prozesse nach wie vor langwierig und aufwendig sind.

Zum Vergleich: In Österreich gibt es über 1300 Windturbinen, die dreizehn Prozent des Stromverbrauchs decken.

KARTE NICOLAS KRISTEN

DOSSIER

Der Windpark auf dem Mont Crosin ist mit sechzehn Windkraftanlagen der grösste der Schweiz. Ein mutiger Mitarbeiter der Firma Juvent SA führt die Wartung in 150 Metern Höhe durch

● Windpark ● Grosse, unabhängige Anlagen

Vorbildcharakter

Tessin tritt auf den Plan

Der grösste und älteste Windpark der Schweiz liegt im Berner Jura und wird von der Juvent SA betrieben. Seine sechzehn Windturbinen erstrecken sich auf dem Gebirgszug der Montagne du Droit über neun Kilometer zwischen MontSoleil und Mont-Crosin. Die acht ältesten wurden 2013 und 2016 in zwei Etappen durch leistungsstärkere Anlagen ersetzt. Dank dem Repowering verfügt der Windpark über eine installierte Leistung von 37,2 Megawatt, und die geplante Produktion liegt bei jährlich siebzig Gigawattstunden. 2020 produzierte der Park unter optimalen Windbedingungen 85 Gigawattstunden erneuerbare Energie für mehr als 18 900 Vier-Personen-Haushalte (4500 kWh/Jahr). Insgesamt zählt der Berner Jura 23 900 Haushalte. Somit versorgte Juvent mehr als 75 Prozent mit Strom. Im selben Jahr erzeugte der 1996 initiierte Park nahezu sechzig Prozent der gesamten Windenergie der Schweiz.

Neu wird auch im Tessin Windkraft erzeugt. Nach einem langen Genehmigungsverfahren konnte der Gotthardwindpark Ende 2020 eingeweiht werden, achtzehn Jahre nach der Präsentation des ersten Projekts. Die fünf 98 Meter hohen Windräder des Parks werden jährlich zwischen sechzehn und zwanzig Gigawattstunden erzeugen und sollten den Strombedarf der Haushalte der Leventina decken.

Grünes Licht in der Waadt Die Bauarbeiten des ersten Windparks im Kanton Waadt begannen letzten Oktober und werden 2023 abgeschlossen sein. Das Windparkprojekt in Sainte-Croix durchlief ein langes Verfahren, bis hin zu den letzten, im Frühling abgewiesenen Beschwerden vor Bundesgericht. Es sieht die Errichtung von sechs Windkraftanlagen an den Standorten La Gittaz-Dessus und Montdes-Cerfs vor. Mit einer Produktion von

22 Gigawattstunden pro Jahr decken sie den Verbrauch der Gemeinde Sainte-Croix, private Haushalte plus Industrie. Ein hoffnungsvoller Zwischenerfolg für die Windbranche und die Energiewende laut Lionel Perret, Geschäftsführer von Suisse Éole: «Sieben weitere Projekte sind vor Bundesgericht hängig. Fallen die Entscheide positiv aus, kämen 460 Gigawattstunden dazu, was die Produktion der Windkraft in den nächsten Jahren vervierfachen würde. Angesichts der technischen Fortschritte betreffend Produktion und Kostensenkung bei der Windkraft, ist das Potenzial noch lange nicht ausgenutzt.»

108 Gesuche für Windkraftanlagen sind derzeit öffentlich aufgelegt. 62 sind Gegenstand eines Verfahrens vor Bundesgericht. Angesichts der Dringlichkeit der Energiewende könnten diese zumeist langwierigen Verfahren die Erreichung der Ziele bis 2050 gefährden. ◆ Februar 2022 | touring

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Aus Strom wird Gas Die Umwandlungstechnologie Power-to-X könnte in Zukunft eine wichtige Rolle beim Überbrücken der Energieengpässe und zur Herstellung von energieneutralen Treibstoffen spielen.

In Dietikon geht demnächst eine erste Pilotanlage in Betrieb.

TEXT FELIX MAURHOFER | ILLUSTRATION NICOLAS KRISTEN

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ei der Energieumwandlungstechnologie Power-to-X werden mittels überschüssigen Sommerstroms oder erneuerbaren Stroms (Wind, Solar) gasförmige oder flüssige Energieträger wie Wasserstoff, Methan oder Methanol erzeugt. Im Gegensatz zum Strom kann beispielsweise Methangas über einen längeren Zeitraum gespeichert und bei Bedarf zur Wärme-, Stromerzeugung (Rückverstromung) oder zur Herstellung von synthetischen Treibstoffen (E-Fuels) verwendet werden. Diese Energieumwandlungstechnologie kann in Zukunft dazu beitragen, Energieangebot und -nachfrage über einen längeren Zeitraum auszugleichen, insofern die elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen stammt.

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Wie geht Power-to-X? Am Anfang des Umwandlungsprozesses steht die energieintensive Elektrolyse: Wasser wird mithilfe von Strom in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten. Entweder wird der Wasserstoff nun direkt verwendet oder mit CO2 synthetisches Methangas (CH4) erzeugt, die sogenannte Methanisierung. Diese kann technisch oder aber auch mikrobiell erfolgen. Weitere Verfahren sind Power-to-Liquid, wo der Wasserstoff zu synthetischem Benzin, Diesel oder Kerosin weiterverarbeitet wird. Bei Power-to-Chemicals werden nicht fossile Ausgangsstoffe für die chemische Industrie hergestellt. Beispielsweise Ammoniak.

In der Pilotphase Das Bundesamt für Energie (BFE) geht davon aus, dass Power-to-X ab 2030 in Bezug auf Energieversorgungssicherheit und Speicherung von Leistungsüberschüssen an Bedeutung gewinnen und eine Rolle innerhalb der Energiestrategie spielen wird. «Diese energieintensive Technologie ist erst dann sinnvoll, wenn wir einen Überschuss 18 touring | Februar 2022

₂ O an erneuerbarem Strom haben», sagt BFE-Sprecherin Marianne Zünd. Derzeit befinde sich die Technologie in der Pilotphase und lohne sich wirtschaftlich noch nicht. Wichtiger Erfolgsfaktor ist laut Zünd eine sinnvolle Sektorenkopplung. Die verknüpft die energiewirtschaftlichen Sektoren Strom, Wärme und Verkehr durch den Energieträger Strom, sodass Synergien effektiv genutzt werden können.

Das Paul Scherrer Institut (PSI) hat das Potenzial von Power-to-X untersucht und kommt laut eines Berichts zum Schluss: «Entscheidend für einen erfolg-

reichen Einsatz dieser Technologie im Rahmen der Energiestrategie 2050 ist, dass sich Forschung und Innovation auf eine optimale Integration von Powerto-X in das gesamte Energiesystem der Schweiz konzentrieren.»

Vorreiter Limeco in Dietikon Die schweizweit erste industriell betriebene Power-to-Gas-Anlage baut derzeit das Regiowerk Limeco in Dietikon (ZH), sie soll Anfang 2022 ihren Betrieb aufnehmen. Die Anlage kostet rund vierzehn Millionen Franken und hat eine Produktionskapazität von achtzehn Gigawattstunden erneuerbarem Gas pro Jahr.

DOSSIER

Untergrundspeicher und Sonnenenergie Das Projekt «Underground Sun Conversion – Flexible Storage» (USC-FlexStore) untersucht in Pilsbach (AT), wie in einem Untergrundspeicher in über tausend Metern Tiefe erneuerbare Energie saisonal, grossvolumig gespeichert und ganzjährig verfügbar gemacht werden kann. Bei diesem Verfahren werden mit erneuerbaren Energien hergestellter Wasserstoff (H2) und Kohlendioxid (CO2) in einen porösen unterirdischen Gasspeicher (ausgeförderte Erdgaslagerstätte) eingebracht.

Dort findet eine natürliche mikrobielle Methanisierung statt, das heisst eine biologische Umwandlung von CO2 und H2 zu Methan (CH4).

CO ₂

So können bis zu 5000 Tonnen CO2-Ausstoss pro Jahr vermieden werden. Diese Menge entspricht den jährlichen Emissionen von rund 2000 Haushalten. Das Regiowerk nutzt erneuerbaren Strom aus der Kehrichtverwertungsanlage (KVA) für die Elektrolyse. Der daraus gewonnene Wasserstoff gelangt zusammen mit dem Klärgas der Abwasserreinigungsanlage (ARA) in einen Bioreaktor. Dort produzieren Mikroorganismen (Archaeen) aus dem Wasserstoff und dem im Klärgas enthaltenen CO2 Methangas.

Dieses wird ins Gasnetz eingespeist, wo es statt fossilem Erdgas genutzt wird. Um im Winter Stromlücken zu vermeiden,

underground-sun-conversion.at

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kann das grüne Gas auch mittels Wärmekraftkopplungs-Anlagen in Strom umgewandelt werden und die dabei entstehende Abwärme in Fernwärmenetze einspeist werden. Mit dem Projekt wolle man nachweisen, dass die Technologie unter geeigneten Rahmenbedingungen Marktreife erreiche, sagt Thomas Di Lorenzo, Leiter Abwasserwirtschaft Limeco. Diese derzeit schweizweit grösste Power-to-Gas-Anlage entsteht in Partnerschaft mit acht Schweizer Energieversorgern und der Stadtwerke-Allianz Swisspower. Gefördert wird das Projekt unter anderem vom Bundesamt für Energie. ◆

FOTOS: SYNHELION, RAG / KARIN LOHBERGER PHOTOGRAPHY

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Die Amag-Gruppe investiert mit ihrem eigenen Klimaund Innovationsfonds in das Schweizer ETH-Spin-off Synhelion. Es entwickelt ein Verfahren, das mit Solarwärme eine thermochemische Reaktion antreibt. Im Reaktor werden Kohlendioxid und Wasser zu Synthesegas umgewandelt, das dann zu Treibstoffen wie Solarbenzin oder Solardiesel verarbeitet wird. Eine Anlage im industriellen Massstab wird 2022 gebaut und 2023 in Betrieb genommen. Trotz dem Vormarsch der E-Mobilität sollen damit beispielsweise Oldtimer CO2-neutral weiterfahren können. synhelion.com

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DOSSIER

Haben E-Fuels eine Zukunft?

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REDAKTION TOURING | FOTO EMANUEL FREUDIGER

iele hegen den Wunsch, konventionelle Autos mit sauberem, CO2-freiem Treibstoff auftanken zu können, statt auf Elektromobilität umzusteigen. Synthetische Treibstoffe, sogenannte E-Fuels, kann man wie Benzin und Diesel in Verbrennungsmotoren verwenden. Wie E-Fuels hergestellt werden, lesen Sie im Artikel «Aus Strom wird Gas» auf Seite 18.

Wie effizient sind E-Fuels?

Bei der Verbrennung im Motor können zehn bis 35 Prozent der Energie in Kraft umgewandelt werden, der Rest verpufft als Wärme. Die Energieträger E-Fuels ändern nichts am Treibstoffverbrauch. Um eine Energieeinheit E-Fuel herzustellen, werden etwa zwei Energieeinheiten Strom benötigt, der Wirkungsgrad beträgt also ungefähr fünfzig Prozent. Weil heute in der Schweiz (und auch weltweit) circa gleich viele Energieeinheiten Treibstoff verbraucht werden, wie Elektrizität produziert wird, würde sich also der Strombedarf gegenüber heute in etwa verdreifachen, wenn man mittels E-Fuels den CO2-Ausstoss aus den Motoren stoppen würde. Und diese zusätzliche Stromproduktion müsste aus erneuerbaren Quellen stammen, damit die CO2-Rechnung aufgeht.

Sind E-Fuels eine Alternative?

Der grosse Vorteil von E-Fuels besteht darin, dass für ihren Einsatz keine Umstellung der Motorentechnologie auf der Fahrzeugseite erforderlich ist. Doch dieser Vorteil ist, wie wir gesehen ha-

ben, nicht umsonst. Nicht zufällig setzen heute sämtliche Akteure auf Elektroantriebe und Batterien mit einem Wirkungsgrad zwischen 65 und 75 Prozent.

Wo können E-Fuels sinnvoll eingesetzt werden?

E-Fuels werden dort Anwendung finden, wo eine direkte Elektrifizierung nur schwer oder gar nicht möglich ist: beispielsweise im Flugverkehr, in der Schifffahrt, der chemischen Industrie, der Stahlindustrie und im LangstreckenSchwerlastverkehr. Auch in der langfristigen Energiespeicherung könnten sie hilfreich sein. E-Fuels können zudem dazu beitragen, die Grenzen der erneuerbaren Ressourcen in dicht besiedelten Ländern zu überwinden. Darüber hinaus bieten sie eine Exportchance für Regionen, die reich an erneuerbaren Energien sind, wie der Nahe Osten, Nordafrika, Lateinamerika und Australien.

CH₃ n

E-Fuels und Schadstoffe Ein vielversprechender synthetischer und sauberer Kraftstoff ist Oxymethylenether (OME). Die OMESynthese basiert auf Methanol, das zu Formaldehyd oxidiert und anschliessend zu OME umgewandelt wird.

Die OME-Herstellung läuft bislang nur in Pilotprojekten.

Das Endprodukt hat den Vorteil, dass Sauerstoff direkt eingelagert ist. Dadurch entstehen bei der Verbrennung im Dieselmotor weniger Russ und Stickoxide, mit positiven Auswirkungen auf die Umwelt. OME birgt Potenzial, aber auch Grenzen, denn beispielsweise ist er nicht mit allen Dichtungsmaterialien kompatibel.

Was gibt es beim breiten Einsatz von E-Fuels zu bedenken?

Wer auf die künftige Verfügbarkeit von E-Fuels in grossem Massstab setzt, riskiert, in der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen festzustecken, falls ihre Verbreitung hinter den Erwartungen zurückbleiben sollte. Die Hoffnung auf E-Fuels kann von der dringenden Notwendigkeit ablenken, die Nutzung von Energie auf breiter Front billiger, sauberer und effizienter zu gestalten.

In vielen Sektoren ist das bereits mit Elektroantrieben und Wärmepumpen möglich. ◆

E-Fuels sind für Lastwagen eine mögliche Option

SASCHA GRUNDER Funktion: Leiter Umwelt und Support

20 touring | Februar 2022

RENÉ DEUTSCHER

Beruf: Dipl. Umweltnaturwissenschaftler ETH Kontakt:

tcs.ch/experte

DOSSIER

Gemüsereste für den Lastwagen Während Personenwagen mit CNG-Antrieb in der Schweiz kaum mehr nachgefragt sind, liegen Gas-LKW im Trend. Einige Firmen setzen bereits auf besonders umweltfreundliches Biogas. Etwa die Migros Basel, die ihre Abfälle für die Treibstofferzeugung nutzen will. Doch es gibt einen Grund, warum erst wenige Trucks mit hundert Prozent Biogas fahren.

TEXT JULIANE LUTZ | FOTO LINDA POLLARI

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usa Sulja freut sich. «Indem wir mit Biogas fahren, reduzieren wir gewaltig den Ausstoss von CO2. Und Feinstaub entsteht erst gar nicht», sagt der Fahrzeugdisponent und Chauffeur bei der Migros Basel. Mit Schwung fährt er ein Zugfahrzeug vor, das mit dem Gas aus vergärten Abfällen angetrieben wird.

Der Fünfzigjährige ist auch sonst begeistert von den derzeit fünf Biogastrucks der Marken Scania und Iveco. 2022 kommt noch ein Motorwagen dazu. «Sie ziehen besser als Diesel-LKW, sind leiser und sehr zuverlässig.» Das Befüllen der acht Gasflaschen eines Lastwagens, die jeweils um 115 Kilo Gas fassen, dauert mit zehn bis fünfzehn Minuten auch nicht lange. Seit November hat die Migros Basel sogar eine firmeneigene Biogas-Tankstelle auf dem Betriebsgelände.

Ziel: Klimaneutralität «Der Hauptgrund für die Anschaffung dieser LKW war, dass wir den Ausstoss von CO2 verringern wollten. Und zwar möglichst rasch», so Pierre Müller, Logistikchef bei der Migros Basel. Die Biogastechnologie sei bereits marktreif gewesen, und wer so ein Fahrzeug nutze, reduziere vom ersten Kilometer an Treibhausgas-Emissionen. Ein weiterer Grund für die Entscheidung war, dass künftig Biogas aus nicht verkauften Produkten und Betriebsabfällen des Grossverteilers entstehen und über den Stromerzeuger IWB bezogen werden soll. Man arbeite gerade an einer Strategie, die Mitte 2022 umgesetzt werden solle. Mit etwa 65 000 Kilo Biogas könnten die fünf Lastwagen ein Jahr fahren. Heute enthält das Stadtgas von Basel einen Anteil von 21 Prozent Biogas. «Wir zahlen mehr und erhalten so hundert Prozent Biogas», sagt Müller.

Nicht nur die Migros Basel setzt auf Biogas-LKW, auch andere Genossenschaften wie die Migros Aare und die Migros Ostschweiz tun dies. Insgesamt sind 79 dieser LKW in der Flotte unterwegs. Dafür greift der orange Riese ordentlich in die Tasche. Die Nutzfahrzeuge sind etwa fünfzehn Prozent teurer als vergleichbare Diesel-LKW. Liegen diese bei 85 000 bis 95 000 Franken, kosten Biogastrucks zwischen 115 000 und 120 000 Franken.

Hohe LSVA für Biogas-LKW

Biogas-CNG-Zugmaschinen im Einsatz.

Zwar haben Ständerat und Nationalrat 2020 beschlossen, dass künftig nicht mehr nur Lastwagen mit E-Antrieb bei der LSVA profitieren, sondern auch weitere fossilfreie Antriebe. Offen ist allerdings, wann dies umgesetzt werden soll. «Wir engagieren uns aus unternehmerischer und persönlicher Überzeugung für die Reduktion von Treibhausgasen im Güterverkehr», sagt Krummen.

Aber so fehlten derzeit leider noch die politischen Rahmenbedingungen, um Investitionssicherheiten zu schaffen. ◆

Beim Schweizerischen NutzfahrzeugCNG = Compressed Natural Gas; LNG = Liqueverband Astag wie auch bei der Fachfied Natural Gas; LPG = Liquefied Petroleum Gas stelle der Schweizer GasbranMusa Sulja (l.) und Pierre Müller che, CNG-Mobility.ch, von der Migros Basel schätzen beobachtet man den Trend hin die neuen umweltfreundlichen LKW zum umweltfreundlicheren und kostengünstigeren Gas. «LNG boomt wegen der grösseren Reichweite im internationalen Güterverkehr auf den Langdistanzen. Viele Firmen setzen aber auch auf CNG», sagt Pascal Lenzin von CNGMobility.ch. LKW, die zu hundert Prozent mit Biogas fahren, sind aktuell noch in bescheidenem Umfang verbreitet. Den Grund nennt Sabine Krummen, Leiterin Nachhaltigkeit beim Transportunternehmen Krummen in Kerzers: «Für Biogasfahrzeuge, die mindestens achtzig Prozent weniger CO2-Emissionen ausstossen, fallen gleich viel leistungsabhängige Schwerverkehrsabgaben (LSVA) an wie für herkömmliche Dieselfahrzeuge.» Krummen hat 32 LNG-Zugmaschinen und zwei Februar 2022 | touring

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Das Auto als Stromspeicher Der Akku eines E-Autos ist fünfmal grösser als das tägliche Mobilitätsbedürfnis. Durch das bidirektionale Ladesystem von «sun2wheel» wird dieser freie Speicher genutzt. Firmengründer Marco Piffaretti sieht darin sogar die Lösung für künftige Stromnetzprobleme.

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TEXT DOMINIC GRAF | ILLUSTRATIONEN NICOLAS KRISTEN

ukushima 2011: Als Folge der Tsunamikatastrophe kommt es in weiten Teilen Japans zu erheblichen Stromengpässen und Blackouts. Während viele Menschen buchstäblich im Dunkeln sitzen, stehen schon damals tausende Elektro- und Hybridautos mit vollen Akkus in den Garagen. Energie, die – theoretisch – genutzt werden könnte, um Lampen zum Leuchten zu bringen, Handys zu laden oder den Kühlschrank mit Strom zu versorgen. Nur: Die Fahrzeuge sind nicht dafür gemacht, Energie zurück ins Netz oder ins Haus zu speisen. Die wertvollen Energiereserven bleiben brachliegen. Dies veranlasst die Regierung Japans noch im selben Jahr, die japanischen Hersteller zu verpflichten, ihre E-Autos so auszurüsten, dass der Stromfluss in beide Richtungen, also bidirektional, möglich ist.

Überdimensionierte Akkus Knapp zehn Jahre später findet das bidirektionale Laden auch den Weg in die Schweiz. Seit Dezember 2020 entwickelt das Start-up «sun2wheel» intelligente Lade- und Speicherlösungen

für private Haushalte, Mehrfamilienhäuser und KMU. In Kombination mit Strom aus der Fotovoltaikanlage verspricht das Unternehmen eine erhebliche und finanziell attraktive Optimierung des Eigenverbrauchs. Gegründet wurde «sun2wheel» von IT-Spezialisten, Solarexperten, der EVTEC AG und dem Tessiner E-Mobilitätspionier Marco Piffaretti. «Das Potenzial von Solarstrom ist längst nicht ausgeschöpft. Doch die Sonne scheint nun mal nicht immer, wenn wir ihre Energie auch brauchen. Die Lösung zur Optimierung des Eigenverbrauchs liegt in der Speicherung», sagt Piffaretti.

Gleichzeitig nehme die Anzahl E-Autos zwar rasant zu, doch wie die Verbrenner würden auch diese Fahrzeuge die meiste Zeit des Tags stehen. Die Reichweite eines gewöhnlichen E-AutoAkkus betrage heute etwa dreihundert Kilometer, im Schnitt würden aber nur dreissig bis vierzig Kilometer pro Tag zurückgelegt. «Für den täglichen Gebrauch – ausser für Ferienfahrten oder längere Ausflüge – sind die Akkus überdimensioniert. Das wollen wir nutzbar machen», so der Firmengründer.

Zwanzig Prozent reichen Konkret bedeutet das: Der von der Solaranlage auf dem Dach überschüssig produzierte Strom wird im Auto gespeichert und kann mittels der bidirektionalen Ladestation zur gewünschten Zeit ins Haus zurückgespeist werden.

Durch Vehicle-to-Home (V2H), wie es im Fachjargon heisst, lässt sich Solarstrom auch bei Dunkelheit nutzen – zum Kochen, Fernsehen, Waschen oder zum Heizen der elektrisch betriebenen Wärmepumpe. Doch: Wie viel Strom muss aus dem Auto gesogen werden, um einen Haushalt zu versorgen? Und: Besteht nicht die Gefahr, dass der Akku am Morgen leer ist? Marco Piffaretti rechnet vor: «Ein typisches E-Auto hat eine Kapazität von fünfzig bis sechzig Kilowattstunden, und ein durchschnittlicher Haushalt verbraucht pro Tag zehn bis fünfzehn Kilowattstunden.

Das heisst: Mit nur zwanzig Prozent Akkukapazität kann das gesamte Hausbedürfnis eines Tags mit Strom gedeckt werden.» Hinzu komme, dass sich das ganze System per intelligenter App steuern lässt und man einen Mindestladestand im Auto definieren kann, Tagsüber wird überschüssige Solarenergie im Akku des Autos gespeichert

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DOSSIER zum Beispiel achtzig Prozent. Die Angst, am Morgen vor einem leeren Auto zu stehen, sei also unbegründet.

dend, sondern netzschonend und somit Teil der Lösung.

Hoffnung in die neue Norm

Bis dahin bleibt es vorerst ein Nischenprodukt, was auch den hohen Preis von 13 000 Franken für die «two way»-Ladestation von «sun2wheel» erklärt. Wer kein geeignetes Auto besitzt, aber bereits heute Sonnenenergie für die Eigennutzung speichern will, erhält vom Unternehmen mit Sitz in Kriens (LU) auch eine Lösung für die stationäre Speicherung. «Wir bieten zwei Arten der Speicherung an, einmal mit Rädern und einmal ohne», sagt Piffaretti. Bei der Version ohne Räder würden «alte» Nissan-Akkus verwendet. Sie eigneten sich ideal für ein zweites Leben als stationäre Batterie, zum Beispiel in der eigenen Garage, und hielten problemlos mindestens noch zehn Jahre. Dazu würde sich auch ihre Grauenergiebilanz verbessern.

Ausser in Japan steckt die Technologie weltweit noch in den Kinderschuhen.

Grund dafür ist, dass es heute noch wenige Automodelle auf dem Markt gibt, die dafür gerüstet sind. Zurzeit sind das der Leaf, e-NV200 und Evalia von Nissan, der i-MiEV, Outlander und Eclipse Cross von Mitsubishi sowie der Honda e, der Peugeot iOn und der Citroën C-Zero. Die Hoffnung, dass sich das Fahrzeugangebot schon bald markant ausweitet, ist jedoch gross.

Gegen Ende 2022 soll die ISO-Norm 15118 eingeführt werden, welche Festlegungen zur bidirek tionalen Kommunikation zwischen Elektrofahrzeugen und Ladestationen enthält.

Viele Hersteller, zum Beispiel VW, haben angekündigt, dies künftig zu unterstützen.

Etwas weiter in die Zukunft gedacht, berge das bidirektionale Laden auch ein enormes Potenzial für das gesamte Stromnetz. «Die Autos können den gespeicherten Strom auch ins Netz zurückspeisen, wir sprechen hier von Vehicle-to-Grid (V2G). Sind viele Fahrzeuge angeschlossen, können sie das Netz in Zeiten der Spitzenauslastung durch das sogenannte Peak-Shaving unterstützen und zum Beispiel vor Stromausfällen schützen», erklärt Marco Piffaretti. Das E-Auto, so der Mobilitätspionier, sei nicht netzgefähr-

Stationäre Speicher

Das Angebot von «sun2wheel» hat schliesslich auch den TCS überzeugt, der das Start-up aktiv unterstützt. Dazu Bernhard Bieri, Direktor Club beim TCS: «Wir begleiten unsere Mitglieder ins Zeitalter der E-Mobilität, indem wir sie beraten, mit unserer Expertise unterstützen, aber auch konkrete Lösungen fürs Laden zu Hause und unterwegs anbieten. Da in diesem Thema häufig auch integrierte Lösungen für die Energieerzeugung und -nutzung nachgefragt werden, arbeiten wir mit ‹sun2wheel› zusammen.» ◆ Weitere Informationen: sun2wheel.com/tcs

Neutrale und individuelle TCS-Beratung Gemeinsam mit einem TCSExperten werden in der persönlichen Gesamtberatung die Facetten der E-Mobilität mit den individuellen Rahmenbedingungen verknüpft, Fragen Schritt für Schritt geklärt und ein schneller und effektiver Überblick zum Thema ermöglicht.

TCS-Mitglieder können sich kostenlos und unverbindlich für eine persönliche Gesamtberatung anmelden.

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Ausführliche, individuelle Beratung

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Exklusiv und kostenlos für TCS-Mitglieder

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Beratung auf Termin

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Deutsch, Französisch und Italienisch

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Videochat oder persönlich in der TCS eMobility Lounge in Ostermundigen

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Rund sechzig Minuten

Anmeldung: 0844 888 333 oder eMobBeratung@tcs.ch

In der Nacht versorgt das Auto bis zu einem Mindestladestand das Haus mit Strom

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Der Wasserstoff liegt auf der Lauer Noch in einem kleinen Kreis verbreitet, brüsten sich die von einer Brennstoffzelle angetriebenen Autos damit, bei der Energiewende eine entscheidende Rolle zu spielen. Obwohl grosse Staaten und die meisten Hersteller massiv in diese Technologie investieren, hängt alles von der Herkunft des Wasserstoffs ab. Früher oder später ein vielversprechendes Gebiet.

TEXT MARC-OLIVIER HERREN | FOTO MISSIONH24 – THIERRY GROMIK

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eniger als hundert Autos mit Brennstoffzelle wurden im letzten Jahr in der Schweiz in Verkehr gesetzt.

Dabei funktionieren sowohl der SUV Hyundai Nexo als auch die Limousine Toyota Mirai II – die beiden einzigen verkauften Modelle – genauso gut wie herkömmliche Elektroautos. Mit dem Unterschied, dass hier der Elektromotor von einer Brennstoffzelle gespiesen wird, welche Wasserstoff (H2), der in Tanks gespeichert wird, durch Kontakt mit dem Sauerstoff (O2) aus der Umgebungsluft in Elektrizität umwandelt.

Damit verbunden keinerlei umweltbelastender Ausstoss und vor allem keine langwierigen Stopps, um die Batterie

MissionH24 Der Prototyp aus der Schweiz ebnet den Weg für Langstreckenautos mit Wasserstoff

24 touring | Februar 2022

nachzuladen, weil die Betankung dieser kleinen mobilen Energiezentralen kaum fünf Minuten dauert.

Im Einklang mit Fotovoltaik Die vielversprechende Technologie eckt jedoch ausgerechnet bei der Produktion des Wasserstoffs an. Der Prozess braucht viel Energie, um die Wassermoleküle zu spalten, wobei Wasserstoff und Sauerstoff entstehen. Dies ist nur dann sinnvoll, wenn klimaneutrale Elektrizität verwendet wird. In der Schweiz ist das schon der Fall, wo das embryonale Tankstellennetz mit Wasserstoff versorgt wird, der mit Strom aus Wasserkraft produziert wird. Bleibt noch zu wissen, ob das Gas in genügen-

der Menge hergestellt werden kann. In dieser Beziehung ist Christian Bach, Spezialist für Fahrzeugantriebssysteme bei der Empa, optimistisch: «Die Stromüberschüsse, die in der Schweiz im Sommer bereits verfügbar sind, werden mit der Entwicklung der Fotovoltaik stark zunehmen. Dank der Umwandlung in Wasserstoff können diese Überschüsse genutzt und müssen nicht abgeregelt werden. In der Tat könnte der Wasserstoff die Entwicklung des Fotovoltaiksektors fördern.» Christian Bach dämpft den Optimismus etwas, indem er betont, dass im Winter vermutlich Strom importiert werden müsste. Die Frage wird also sein, ob wir «grünen» oder «grauen» Wasserstoff erhalten.

DOSSIER Aber wie auch immer: Länder wie Deutschland und Frankreich haben angekündigt, Milliarden in die Entwicklung der Wasserstoffgesellschaft investieren zu wollen. Das Gleiche gilt für die meisten Automobilhersteller. Gemäss dem Automobilanalysten Bertrand Rakoto «ist die Technik nicht der einzige Wachstumshebel für die Brennstoffzelle.

Wie bei den Elektroautos werden die Tankstelleninfrastruktur und die Herstellung des Wasserstoffs das Wachstum dieses Markts begrenzen». Und Bertrand Rakoto schätzt, dass die Wasserstoffautos erst um 2035 richtig abheben werden. Was den Koreaner Hyundai, einer der Pioniere auf diesem Gebiet, nicht daran hindert, bereits eine Brennstoffzelle der dritten Generation anzukündigen, deren Grösse um siebzig Prozent verringert sein wird. Allgemeiner gesagt, wird sich diese Fahrzeugkategorie offensichtlich in Richtung grosse Limousinen und Crossover ausrichten.

Auch wenn ihr Einfluss noch belanglos ist, ist die Ära der Brennstoffzelle in der Schweiz schon Realität. «In der Tat bereiten wir das Terrain mit der Inbetriebnahme von Brennstoffzellen-Lastwagen vor», betont Jörg Ackermann, Präsident des Fördervereins H2 Mobilität Schweiz, dem Erdölhändler, Strassentransporteure und Grossverteiler angehören.

«Die Lastwagen verbrauchen beträchtliche Mengen Wasserstoff, was es erlaubt die Tankstellen rentabel zu machen und daher das Netz nach und nach auszubauen», unterstreicht Jörg Ackermann, präzisiert aber, dass Tankstellen nur dort gebaut werden, wo es Wasserstofffahrzeuge gibt. Im Klartext, es wird keine Tankstellen geben ohne ein genügendes Potenzial von Autos, im Gegensatz zu dem, was zum Beispiel in Deutschland gemacht wurde.

Schweizer Imageträger Wie bei jeder Technik erfolgt die Förderung der Brennstoffzelle auch im Rennsport. Kontaktiert von den Organisatoren der 24 Stunden von Le Mans, hat sich die Waadtländer Gesellschaft GreenGT daran gemacht, auf 2025 die Einführung einer Elektro-WasserstoffKategorie bei dem mythischen Rennen an der Sarthe vorzubereiten. Nachfolger von zwei Prototypen, die bereits ihre ersten Runden auf der TCS-Piste von Cossonay (VD) absolviert hatten, ist der Langstreckenprototyp MissionH24, die neueste Schöpfung von GreenGT. Dieser Bolide soll die neun bereits an einer Teilnahme in Le Mans interessierten Hersteller anstacheln. Die Ära der Brennstoffzelle verspricht, nicht nur klimaneutral zu werden, sondern auch explosiv. ◆

Wasserstoff tanken Beschränkt auf vier Tankstellen im Jahr 2018, hat sich das Schweizer Netz ausgebreitet und besteht heute aus neun Tankstellen, die Wasserstoff mit 350 Bar (Lastwagen) und 700 Bar (Autos) abgeben.

Es erstreckt sich von der Ostschweiz bis nach Lausanne und sollte bis Ende dieses Jahrs 22 Tankstellen umfassen. Parallel dazu wird die lokale Wasserstoffproduktion beträchtlich gesteigert dank einer zweiten Produktionseinheit in Niedergösgen (SO) und dem Bau einer Fabrik in Kubel (SG).

Wir dürfen nicht vergessen, dass sich die Wasserstofftechnologie noch in den Kinderschuhen befindet. So kommt es nicht selten vor, dass Automobilisten ihren Wagen an der Tankstelle gar nicht tanken können. Tatsächlich muss man die Behälter mit dem kostbaren Gas fast täglich wechseln. Ausser der für diese Operation notwendigen Dauer, muss man warten, bis die Anlage genügend Druck aufgebaut hat, um den Wasserstoff mit Hochdruck einzuspritzen. Im Bewusstsein dieses Problems gibt Jörg Ackermann, Präsident des Fördervereins H2 Mobilität, an, dass es vorgesehen ist, die Stationen lokal zu verdoppeln, um diese Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Was die Automobilisten betrifft, haben sie die Befriedigung, zu einem Preis zu fahren, der etwa dem eines Benziners entspricht.

Hundert Gramm Wasserstoff kosteten Ende 2021 zwischen 1,20 und 1,40 Franken.

Le plein d’hydrogène pour les voitures dure à peine plus qu’un ravitaillement classique.

Februar 2022 | touring

25

DOSSIER

TOYOTA MIRAI PLATINUM

Glaubwürdiges Gaswerk

Der Mirai der zweiten Generation hat ein attraktiveres Design, vor allem wegen seines absinkenden Dachs

NLänge: 4,98 m; Kofferraum: 321 l ESynchronmotor, 182 PS, 300 Nm; Brennstoffzelle: 174 PS; 1-Gang-Getriebe, Heckantrieb; 0–100 km/h: 9,2 s; durchschnittlicher Testverbrauch: 0,94 kg/100 km; 3 H2-Tanks: 5,6 kg; Reichweite (Autobahn): ca. 470 km

L71 900 Fr. (Platinum)

Der Toyota Mirai II bemüht sich, den Wasserstoff zu fördern.

Eine komfortable Limousine mit konkurrenzfähiger Reichweite.

TEXT MARC-OLIVIER HERREN | FOTOS EMANUEL FREUDIGER

D

ie zweite Auflage des Toyota Mirai ist noch nicht etwas für jeden Geldbeutel, obwohl der Preis von 59 900 Franken deutlich gesunken ist. Die länger gewordene Limousine von fast fünf Metern wurde durch die um 6,5 Zentimeter verringerte Höhe verfeinert. Dies dürfte die Anhänger der Brennstoffzelle freuen. Weniger jedoch, dass grosse Limousinen in unseren Breiten nicht mehr wirklich in Mode sind. Zu diesem ästhetischen Detail kommt das dürftige Netz mit neun Tankstellen hinzu, die in der Schweiz Wasserstoff abgeben. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass sie oft Die App H2.LIVE liefert die Liste der operationellen Tankstellen

26 touring | Februar 2022

zeitweise ausser Betrieb sind, um nachgefüllt zu werden.

In den ersten Anfängen einer Technologie ist das normal.

oder auf der Autobahn dahinzugleiten.

Reichweite auf Autobahn Schnelle H2-Betankung Konkurrenzfähiger Preis Hoher Komfort Kräftiger Durchzug Vollständige Ausstattung H2-Netz Abmessungen Platzangebot hinten Kleinwagenkofferraum

Beim Tanken sticht der Toyota Mirai II die Elektroautos aus. Eine Tankfüllung dauert kaum fünf Minuten und ermöglicht das Fahren von 450 Kilometern im gemischten Einsatz, auf der Autobahn sogar etwas mehr.

Dies zum Preis eines Tanks voll Benzin. Um die Reichweite zu erhöhen, empfiehlt sich der Eco-Modus. Obwohl so die 182 PS des Elektromotors abgestumpft sind, liefert er genug Dynamik, um in der Agglomeration zu verkehren

Dahingleiten ist der zum Mirai passende Begriff, denn er bietet ungewöhnlichen Fahrkomfort. Nebst diskretem Pfeifen der Brennstoffzelle beim Beschleunigen bietet die klassische Federung ein Schluckvermögen, das dem einer Luftfederung überlegen ist. Hinzu kommen die weichen Ledersitze und die prachtvollen Verkleidungen der Version Platinum.

Trotz gestiegener Abmessungen bleibt das Platzangebot des Fünfsitzers hinten durchschnittlich, während das Kofferraumvolumen auf dem Niveau eines Kleinwagens ist.

Der Motor wurde über der Hinterachse untergebracht.

Die jetzt vorne platzierte Brennstoffzelle trägt dadurch zur ausgewogenen Gewichtsverteilung dieses Zweitönners mit abgesenktem Schwerpunkt bei. Sportlichkeit steht hier nicht zur Frage, aber genug Dynamik für ruhige Überholvorgänge ist vorhanden. Mit dem guten Gefühl, an Bord eines Autos zu sein, das nur unschuldige Wassertröpfchen ausstösst. ◆

Die massive Zapfpistole ist schwerer zu handhaben als ein Benzinmodell

Ein Druck auf den grünen Knopf, und der Tank ist in etwa fünf Minuten voll

Der Wasserstoff wird in Wechselbehältern angeliefert

Guter Aktionsradius

Highway to Hell

Von „High Voltage“ bis „The Razors Edge“ – legendäre AC/DCPlattencover zieren die Ärmel

Mit Zipper in Blitzform

Rücken

Front

A

m 27. Juli 1979 veröffentlichte die australische Hardrock-Formation AC/DC ihr sechstes Studioalbum „Highway to Hell“. Allein in den USA wurden über sieben Millionen Platten verkauft, und so bedeutete das Album den internationalen Durchbruch für die legendäre Rockband!

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MOBILITÄT

KEYSTONE

Nachtregime In Zürich droht ein Flickwerk an Regeln zu Tempo 30

Differenziert statt generell bei Tempo 30 Während einige Städte am liebsten flächendeckend Tempo 30 einführen würden, sind Herr und Frau Schweizer der Meinung, dass dies nur auf siedlungsorientierten Strassen der Fall sein soll. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Link.

TEXT DINO NODARI

G

eht es nach den grossen Schweizer Städten, soll die Geschwindigkeit in den Innenstädten reduziert werden. Lausanne ist im Sep­ tember vorgeprescht und hat als erste Schweizer Stadt eine flächendeckende Temporeduktion in der Nacht eingeführt. Von 22 bis sechs Uhr gilt auf fast allen Strassen Tempo 30, um die Bevölke­ rung vor Lärm zu schützen.

Und im Dezember gab der Zürcher Stadtrat bekannt, dass er zwar von seinem Plan zu flächendeckend Tempo 30 abrückt, zugleich aber das Tempo auf vielen Strecken senken will. Herausgekommen ist ein Flickwerk, bei dem in weiten Teilen der Stadt Tempo 30 gilt. Zudem sollen auch Temporeduktionen in der Nacht vermehrt eingesetzt werden. Auch andere grössere Zentren in

der Schweiz wollen die Mobilität ausbremsen.

Mehrheit gegen generell 30 Aber will die Bevölkerung überhaupt solche Tempo­ reduktionen in den Innenstädten? Um die Haltung von Herrn und Frau Schweizer zum Thema «Tempo innerorts» zu erfahren, hat der TCS eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben.

Das Institut Link hat Anfang Dezember 1163 Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz befragt. Dabei hat sich gezeigt, dass 68,3 Prozent eine generelle Einführung von Tempo 30 innerorts ablehnen. Interessant dabei ist, dass es keine signifikante Unterschiede zwischen Stadt und Land gibt.

Auch die Alter native, die Temporeduktion nur nachts einzuführen, findet keine Mehrheit, 54,5 Prozent der Befragten lehnen diese Idee ab. Unterstützung findet die nächtliche Reduktion nur bei 37,7 Prozent der Befragten.

Differenzierte Lösung Dafür befürwortet die Bevöl­ kerung eine differenzierte Lösung. Fast drei Viertel der Bevölkerung (73,4 Prozent) möchte, dass Tempo 30 nur auf siedlungsorientierten Strassen gilt, also etwa in Februar 2022 | touring

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→

Wohnquartieren. Darüber hinaus befürchten 50,7 Prozent der Befragten negative Auswirkungen auf den Verkehrsfluss, wenn generell Tempo 30 gelten würde. Nur 24,7 Prozent glauben, dass sich Temporeduktionen positiv auf den Verkehrsfluss auswirken würden. Einen Stadt-Land-Graben scheint es in dieser Frage nicht zu geben, da sowohl 50,7 Prozent der Befragten in den Städten als auch in den ländlichen Gebieten der Meinung sind, dass eine Geschwindigkeitsreduzierung den Verkehrsfluss beeinträchtigen würde. Bestätigt wird dies auch durch die Tatsache, dass die Bevölkerung mit überwältigender Mehrheit (84,2 Prozent) das derzeitige System unterstützt, welches eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h auf dem innerörtlichen Strassennetz vorsieht, während 30 km/h in der Ausnahme zur Anwendung kommt.

für die schnellen E-Bikes gelten sollte.

69,9 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich eine allgemeine Temporeduktion negativ auf die Reaktionsfähigkeit und die Einsatzgeschwindigkeit der Rettungsdienste auswirken würde. Diese Einschätzung teilt auch Laurent Wehrli, Zentralpräsident des Schweizerischen Feuerwehrverbands: «In unserem Beruf zählt jede Minute, um Leben zu retten, und eine allgemeine Einführung von Tempo 30 in Ortschaften wird unweigerlich unsere Einsatzzeit verlängern, insbesondere für freiwillige Feuerwehrleute oder zurückbeorderte Berufsfeuerwehrleute, die nicht über die vorrangigen Mittel verfügen, um in die Kaserne zu gelangen. Zum Nachteil der Opfer, die sich auf die Notdienste verlassen.» Für den Verband sind darüber hinaus auch noch Anpassungen zugunsten der Blaulichtorganisationen in Via Sicura notwendig.

Grosse Einigkeit Über alle Sprachregionen hinweg sind sich die Befragten einig bei der Frage nach einer einheitlichen Lösung bei der Festlegung von Geschwindigkeitsbegrenzungen innerorts – 72,5 Prozent würden dies begrüssen. Mit 93,2 Prozent noch viel grösser ist die Einigkeit, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h in städtischen Gebieten auch

Langsamer und teurer Auch der Informationsdienst für den öffentlichen Verkehr (Litra) und der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) sprechen sich gegen eine undifferenzierte Generalisierung von Tempo 30 innerorts aus. Für Litra-Präsident Martin Candinas ist klar: «Eine

KEYSTONE

Es zählt jede Minute

Tempo 30 Nicht nur Autos würden ausgebremst – auch der ÖV

generelle Einführung von Tempo 30 auf städtischen Verkehrsachsen wird die Attraktivität des ÖV vermindern und ihn auch teurer machen, weil auf einer Linie bei gleichem Takt ein zusätzliches Fahrzeug eingesetzt werden muss.» Für Candinas, der auch Mitglied der nationalrätlichen Verkehrskommission ist, kann dies letztlich eine Verlagerung auf andere Verkehrsmittel zur Folge haben.

«Das gilt es unbedingt zu verhindern. Der ÖV als Massenverkehrsmittel muss in dicht besiedelten Gebieten priorisiert werden, um ein gutes Mobilitätsangebot zu garantieren.»

Schlechtere Lieferbedingungen für lokale Geschäfte und

die Benachteiligung von kleineren und mittleren Unternehmen in städtischen Gebieten befürchtet Fabio Regazzi. Der Präsident des Gewerbeverbands stellt klar: «Die Stadtbewohner vergessen manchmal, dass die von ihnen im Stadtzentrum gekauften Produkte und Dienstleistungen zum allergrössten Teil auf der Strasse transportiert werden und dass die Lieferzeit ein entscheidender Faktor bei der Festlegung des Endpreises ist. Eine allgemeine Einführung von Tempo 30 in Städten führt in Verbindung mit anderen Hindernissen wie dem massiven Abbau von Parkplätzen dazu, dass sich Geschäfte ausserhalb der Stadtzentren ansiedeln.» ◆

Mehrheit ist gegen generell Tempo 30 innerorts Einstellung 30 km/h innerorts generell

Einstellung 30 km/h nur Neben- oder Quartierstrassen

Ich bin dafür.

Ich bin dafür.

11,7%

31,5%

31,7%

Ich bin eher dafür.

(Eher) dafür.

Ich bin eher dafür.

20%

(Eher) dafür.

26,6%

(Eher) dagegen.

41,8%

Ich bin eher dagegen.

Ich bin eher dagegen.

33,4%

18,2%

68,3%

Ich bin dagegen.

(Eher) dagegen.

34,9% Quelle: LINK Marketing Services AG, Dezember 2021 | Rundungsdifferenzen vorbehalten.

30 touring | Februar 2022

73,4%

Ich bin dagegen.

8,4%

MOBILITÄT

DAS SAGT DER TCS Tempo 30 kann zwar sowohl in Wohngebieten als auch auf dem siedlungsorientierten Strassennetz sinnvoll sein, doch muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Hierarchie des Strassennetzes eingehalten wird, sagt Peter Goetschi, Zentralpräsident des TCS. «Jeder Strassentyp hat eine ganz bestimmte Funktion, die respektiert werden muss, um die Funktionalität des gesamten Netzes zu gewährleisten.» So müssen verkehrsorientierte Strassen in städtischen Gebieten (Hauptstrassen, Verbindungsstrassen), von Ausnahmen abgesehen, eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h behalten. Die Behörden sollen die Möglichkeit haben, auf Sammel-, Versorgungs- und Quartierstrassen die Geschwindigkeit auf 30 km/h zu begrenzen oder Tempo-30-Zonen einzurichten, oder sogar 20 km/h in Begegnungszonen. Dieser differenzierte Ansatz bei den innerörtlichen Geschwindigkeitsregimes gewährleistet die Funktionalität des Netzes als Ganzes. Er ist Garant für ein gutes Miteinander der verschiedenen Verkehrsmittel (privat und öffentlich) und wird dafür sorgen, dass jedes von ihnen attraktiv bleibt. Dasselbe gilt für schnelle Elektrovelos (45 km/h), die durch eine allgemeine Beschränkung auf 30 km/h stark benachteiligt würden, und für Wohnviertel, die dadurch nicht unter der unvermeidlichen Verkehrsverlagerung bei einer Senkung des Tempolimits auf den Hauptachsen leiden müssten.

«Flickenteppich sollte verhindert werden» Geht es nach den grossen Städten in der Schweiz könnte innerorts schon bald Tempo 30 gelten. Für Fabienne Bernard (TCS Wallis) und Thomas Lüthy (TCS Zürich) ist klar, dass dies viele Nachteile hätte. Im Doppelinterview nehmen die beiden Vizepräsidenten des Touring Clubs Schweiz Stellung.

In verschiedenen Schweizer Städten soll die Höchstgeschwindigkeit auch auf Hauptstrassen auf 30 km/h gesenkt werden. Zuletzt ist die Stadt Zürich vorgeprescht.

Wie stehen Sie dazu?

Thomas Lüthy: Für die Sektion Zürich ist klar, dass auf verkehrsorientierten Strassen weiterhin Tempo 50 gelten soll. In Wohnquartieren haben wir nichts gegen 30 km/h, aber nur da, sonst ist nur mit unnötigem Ausweichverkehr durch die Quartiere zu rechnen.

Fabienne Bernard: Es ist bedauerlich, dass die Position der grossen Städte in dieser Frage so undifferenziert ist und damit die Bevölkerung spaltet, anstatt über eine harmonische und leistungsfähige Mobilität nachzudenken. Damit die ganze Schweiz profitiert und der Verkehr fliessen kann, braucht es eine Hierarchie von verschiedenen Strassentypen auch innerorts. Das haben die Stimmbürger übrigens auch 2001 schon entschieden, als sie mit fast achtzig Prozent eine Initiative abgelehnt haben, die innerorts generell Tempo 30 einführen wollte.

Nun könnte man sagen, dass dies schon zwanzig Jahre her ist. Wie ist

die Stimmung in Ihrer Region aktuell zu Tempo 30 auf verkehrsorientierten Strassen?

Fabienne Bernard: Ich würde sagen differenziert. Eine Tempobegrenzung in Wohngebieten entspricht sicher den Erwartungen der Anwohner. Erfolgreichen Gemeinden gelingt es aber, diese Beschränkungen an den richtigen Orten einzuführen und gleichzeitig den Verkehrsfluss auf den verkehrsorientierten Strassen zu gewährleisten. In dieser Frage sollte es keine Dogmen geben, sondern verhältnismässige Massnahmen, die ein harmonisches Leben und Mobilität für alle ermöglichen.

Thomas Lüthy: Für die Automobilisten in der Stadt Zürich ist dies einmal mehr eine Massnahme, die sich gegen sie richtet. Denn der Stadtrat will ja nicht nur auf möglichst vielen Strassen Tempo 30 einführen, er baut auch viele Parkplätze in blauen Zonen ab.

Das wird insbesondere bei älteren Liegenschaften zu grossen Problemen führen. Im Kanton Zürich wohnen zwei Drittel der Bevölkerung nicht in den Städten Zürich und Winterthur, und da ist die Stimmung anders als in den grossen Städten. Eine Abstimmung über generell Tempo 30 inner-

Verbesserung Verkehrsflüssigkeit durch Einführung der Temporeduktion auf 30 km/h

Einfluss auf Rettungsdienste

Ja, sehr verbessern.

Sie werden viel langsamer sein.

4,8%

24,7%

Ja, eher verbessern.

20%

Sind der Meinung, dass eine Temporeduktion die Verkehrsflüssigkeit (eher) verbessern wird.

Hätte keinen Einfluss.

Sie werden langsamer sein.

19% Sie werden schneller sein.

32,9%

Weiss nicht.

7,5%

5,9%

Es wird keine Auswirkung haben.

Nein, eher verschlechtern.

17,9%

Sind der Meinung, dass Rettungsdienste (eher) schneller werden.

34,2%

17%

Nein, stark verschlechtern.

69,9%

Sind der Meinung, dass Rettungsdienste (eher) langsamer werden.

35,8%

50,7%

Sind der Meinung, dass eine Temporeduktion die Verkehrsflüssigkeit (eher) verschlechtern wird.

4,4% Sie werden viel schneller sein.

1,5% Weiss nicht.

5,1%

Februar 2022 | touring

31

→

MOBILITÄT orts dürfte auf kantonaler Ebene kaum angenommen werden, weil die Leute ausserhalb der Städte auf das Auto angewiesen sind. Da dürfte die Situation etwa gleich sein wie im Wallis.

Steuerzahler oder einmal mehr der Autofahrer?

Was sagen die Blaulichtorganisationen zu den Temporeduktionen?

links und rechts an den Autos vorbeiziehen.

Fabienne Bernard: Es ist klar, dass eine allgemeine Einführung von Tempo 30 innerorts auch für Velofahrer und andere Verkehrsmittel gelten soll. Aber E-Bikes würden dadurch an Attraktivität einbüssen.

Fabienne Bernard: Für die Rettungsdienste wird es immer komplizierter.

Sie müssen so schnell wie möglich zum Einsatzort gelangen.

Fabienne Bernard: Das muss von Fall Was wünschen Sie sich Einmal abgesehen von den in Bezug auf Tempo 30 zu Fall pragmatisch angeschaut werTempolimiten bekunden innerorts? den. Tempolimits müssen so definiert sie zunehmend Mühe, mit Thomas Lüthy: Ich werden, dass die Hierarchie der ihren Fahrzeugen auf den wünschte mir, dass wir in Strassen berücksichtigt wird und die mit Schikanen versehenen dieser hitzigen Debatte Funktionalität des Gesamtnetzes erStrassen zu fahren. Es ist vorwärts machen und zu halten bleibt. Eine generelle Einfühseltsam, dass sich niemand vernünftigen Lösungen rung von Tempo 30 innerorts gefährum ihre Meinung schert, kämen, damit alle Verdet dies und sollte darum vermieden genauso wenig um diejekehrsteilnehmer wissen, werden. nige der Lieferdienste, die «Tempolimits was nun gilt. Ein Flickenunser Land während der müssen so defiDiese Staus würden auch den teppich, bei dem von Pandemie gerettet haben niert werden, dass Gemeinde zu Gemeinde öffentlichen Verkehr betreffen. und deren Arbeit in den Haben Sie dazu schon RückmelStädten auf tausendfache die Hierarchie der und von Quartier zu Quardungen erhalten? tier andere Regeln gelten Weise behindert wird.

Strassen berückThomas Lüthy: Ursprüngsollte verhindert werden.

Thomas Lüthy: sichtigt werden.» Auf verkehrsorientierten lich wollte der Stadtrat fläGerade auf Fabienne Bernard, Strassen soll es bei 50 km/h chendeckend Tempo 30 dem Land sind TCS-Vizepräsidentin und einführen. Nach Druck von es vor allem Präsidentin Sektion Wallis bleiben, und in den Quartieren sollen die lokalen der Kantonsregierung und Milizleute, die Behörden entscheiden können, wo sie wohl auch den Rückmelmit ihrem privaten Auto das Tempo reduzieren möchten. dungen des öffentlichen möglichst rasch beim FeuFabienne Bernard: Diese Frage sollte Verkehrs hat der Stadtrat erwehrdepot oder beim wie alle anderen in unserem Land bedas Projekt etwas abgeBrandplatz eintreffen handelt werden, also pragmatisch und speckt. Doch auch damit müssen. Und was ist, unter Berücksichtigung der Pluralität. geht man von jährlich zuwenn es sich einmal um «Ich persönlich Was in Genf oder Basel richtig sein sätzlichen fünfzehn Milkeinen wirklichen Ernstwürde mir in der kann, muss das nicht in Romanshorn lionen Franken aus. Und fall handelt? In Tempooder Martigny sein – und umgekehrt. noch ist nicht klar, wer das Stadt kein schnel- 30-Zonen greift der RaserWir müssen die Mobilität in unseren bezahlen soll. Klar ist hinartikel ja sehr schnell. Da les E-Bike mehr Städten neu denken und dabei die gegen, dass der ÖV wesent- zulegen.» dürfte es schon HemmunUmwelt und neue Mobilitätsformen lich unattraktiver wird, gen geben, etwas schnelThomas Lüthy, berücksichtigen sowie die Sicherheit weil er langsamer und teuTCS-Vizepräsident und ler zu fahren.

Präsident Sektion Zürich und das Wohlbefinden der Einwohner rer wird.

Nebst den Automobilisgewährleisten. Aber: Die EntscheidunFabienne Bernard: Auch im ten dürften auch die schnellen Egen von Gemeindebehörden dürfen Wallis macht man sich Sorgen, ob die Bikes ausgebremst werden. Hemmt nicht ignoriert werden. Ich erwarte Fahrpläne so eingehalten werden köndas die Entwicklung dieser Velos? von unseren Behörden, dass sie sich nen. Die ÖV-Vertreter befürchten Thomas Lüthy: Das kann ich mir schon gut absprechen. Und die Behörden einen Verlust an Attraktivität und, vorstellen. Also ich persönlich würde wissen auch, dass der TCS ein wichtidass grössere Investitionen notwendig mir in der Stadt kein schnelles E-Bike ger Partner ist, auf den sie sich verlaswürden, um die Leistungen aufrechtmehr zulegen. Es wäre auch sehr gesen können. Es ist wichtig, das nicht zu zuerhalten. Und wer wird diese Kosten fährlich, wenn die Velos mit 45 km/h vergessen. ◆ tragen müssen? Der Benutzer, der Wie wird im Wallis mit dem Druck zu Temporeduktionen umgegangen?

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Einmalige Aktionspreise – Kabinen limitiert!

Ihre Reisedaten:

MITTELMEERTRÄUME

MSC Splendida

IHR TOLLES REISEPROGRAMM:

INKLUSIVLEISTUNGEN

Elegantes, modernes Kreuzfahrtschiff + Baujahr 2009 + 1‘637 Kabinen + 5 Restaurants + Mehrere Bars + Vielfältiges Angebot an Sport - und Unterhaltungsmöglichkeiten + Theater + Casino + Pokerraum + Bibliothek + Einkaufszentrum und Duty-Free Shops + Stilvolles Ambiente mit Italienischem Touch ohne Garderobenzwang

1. Tag: 2. Tag: 3. Tag: 4. Tag: 5. Tag: 6. Tag: 7. Tag: 8. Tag:

+ Parkplatz in Genua + Kreuzfahrt gemäss Programm an Bord der MSC Splendida + 7 Übernachtungen in der gewünschten Kabinenkategorie + Vollpension an Bord + Freie Teilnahme an Bordaktivitäten + Hotelservicegebühr im Wert von CHF 77 + Alle Hafentaxen + Betreuung durch die Deutsch sprechende Reiseleitung der Schiffsgesellschaft

Schweiz – Genua (Italien) Marseille (Frankreich) Seetag Syrakus (Sizilien, Italien) Tarent (Italien) Seetag Rom (Italien) Genua – Schweiz

Marseille

Genua Civitavecchia/Rom Tarent

Syrakus (Sizilien)

Nicht inbegriffen: • Fakultative Landausflüge (Stand heute sind Landgänge nur mit begleiteten Ausflügen der Schiffsgesellschaft möglich) • Obligatorische Covid-19 Versicherung CHF 28.- p.P. • Annullations- und Reiseabbruch-Versicherung

April 22 Mai 22 Juni 22 Juli 22 August 22 September 22

Sa Sa Sa Sa Sa Sa

2* 7* 4 2* 6 3

9 14* 11* 9 13 10

16 21* 18** 16 20 17

Oktober 22

Sa

1

8*

15*

Ihre Reisenummer: 73087

TRAUMHAFTES MITTELMEER

MSC Seaside

IHR TOLLES REISEPROGRAMM:

INKLUSIVLEISTUNGEN

Elegantes, modernes und neues Kreuzfahrtschiff der MSC Flotte + Baujahr 2017 + 2‘066 Kabinen + 8 Restaurants + Mehrere Bars + Vielfältiges Angebot an Sport- und Unterhaltungsmöglichkeiten + Theater mit Shows

1. Tag: 2. Tag: 3. Tag: 4. Tag: 5. Tag: 6. Tag: 7. Tag: 8. Tag:

+ Parkplatz in Genua + Kreuzfahrt gemäss Programm an Bord der MSC Splendida + 7 Übernachtungen in der gewünschten Kabinenkategorie + Vollpension an Bord + Freie Teilnahme an Bordaktivitäten + Hotelservicegebühr im Wert von CHF 77 + Alle Hafentaxen + Betreuung durch die Deutsch sprechende Reiseleitung der Schiffsgesellschaft

Schweiz – Genua (Italien) Rom (Italien) Palermo (Sizilien, Italien) Seetag Ibiza (Balearen, Spanien) Valencia (Spanien) Marseille (Frankreich) Genua – Schweiz Marseille

Genua Civitavecchia/ Rom

Valencia Ibiza

Palermo (Sizilien)

Veranstalter: MSC Cruises S.A., Zürich, Schweiz

Nicht inbegriffen: • Fakultative Landausflüge (Stand heute sind Landgänge nur mit begleiteten Ausflügen der Schiffsgesellschaft möglich) • Obligatorische Covid-19 Versicherung CHF 28.- p.P. • Annullations- und Reiseabbruch-Versicherung

30

**Zuschlag Yacht Club Suite CHF 110.-

MSC Splendida 8 Tage ab Schweiz Kategorie bei 2 Personen Garantie Innen Bella 326.- 426.- 476.Deluxe Innen Fantastica 426.- 526.- 576.Garantie Aussen Bella 476.- 576.- 626.Premium Aussen Fantastica 576.- 676.- 726.Garantie Balkon Bella 626.- 726.- 776.Deluxe Balkon Fantastica 666.- 766.- 816.Premium Balkon Fantastica 746.- 846.- 896.Balkon Aurea 856.- 956.- 1006.Deluxe Suite Aurea 916.- 1016.- 1066.Yacht Club Deluxe Suite 1746.- 1846.- 1896.-

576.676.726.826.876.916.996.1106.1166.2106.-

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8 Reisetage inkl. Vollpension an Bord ab CHF

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*Zuschlag CHF 50.- in allen Kategorien (25.06.2022 Zuschlag Yacht Club Suite CHF 160.-)

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Ihre Reisedaten: April 22 Mai 22 Juni 22 Juli 22 August 22 September 22 Oktober 22

Sa Sa Sa Sa Sa Sa Sa

9 7 4 2** 6 3* 1

16 14 11 9 13 10* 8

23 21 18 16 20*** 17 15

30 28 25* 23 30 27*** 24 22

*Zuschlag CHF 100.- in allen Kategorien **Reduktion CHF 50.- in allen Kategorien ***Reduktion CHF 100.- in allen Kategorien

MSC Seaside 8 Tage ab Schweiz Kategorie bei 2 Personen Garantie Innen Bella 426.- 476.- 526.Deluxe Innen Fantastica 526.- 576.- 626.Garantie Aussen Bella 576.- 626.- 676.Deluxe Aussen Fantastica 646.- 696.- 746.Garantie Balkon Bella 726.- 776.- 826.Deluxe Balkon Fantastica 846.- 896.- 946.Balkon Aurea 966.- 1016.- 1066.Deluxe Suite Aurea 1136.- 1186.- 1236.Yacht Club Deluxe Suite - 2226.- 2276.-

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MOBILITÄT

Taubblindheit: eine kaum bekannte Doppelbehinderung Die blinde und stark hörgeschädigte Catherine Hutter aus de Sourds-Aveugles, MalentendantsMalvoyants, deren Vorsitzende sie noch Lausanne setzt sich für die Anerkennung der Taubblindheit ein. immer ist, die aber nur noch etwa zehn Angefangen bei einem Erkennungszeichen, das weder in der ursprünglich 24 Mitglieder zählt.

Gesetze noch in unsere Gewohnheiten Eingang gefunden hat.

Schuld daran ist die Überalterung der TEXT JÉRÔME LATHION | FOTOS OLIVIER VOGELSANG

S

trassenszene in der Oberstadt von Lausanne. So mancher Fahrer hält sein Auto mit überraschter Miene an, als er Catherine Hutter ihren rot-weissen Stock am Fussgängerstreifen erheben sieht. Denn das Hilfsmittel ist in der Schweiz selten, wenn nicht gar einmalig. Es ist ein Geschenk des Präsidenten des bulgarischen Taubblindenverbands, den Catherine Hutter vor fünf Jahren in Finnland bei einer Versammlung der Organisation European Deafblind Union kennenlernte, die von Mitgliedern aus zwanzig Ländern, die mit dieser doppelten Sinnesbehinderung leben, geführt wird. Das Geschenk liegt der Lausannerin, die seit ihrer Kindheit am Usher-Syndrom leidet, am Herzen: «Ich wurde praktisch taub und mit der Retinitis pigmentosa genannten Sehbehinderung geboren, was auch eine Stummheit bis zu meinem fünften Lebensjahr nach sich zog. Mein Umfeld war sich meiner Krankheit nicht bewusst und hielt mich bloss für ungeschickt», erklärt sie. In ihrem Wohnzimmer zeigt die kommunikative Siebzig jährige, die ihr Augenlicht vor vier Jahren verlor und unsere Fragen dank eines Hörgeräts versteht, erneut ihren Stock und betont: «Es ist unser Zeichen, das zeigt, dass wir schlecht oder gar nicht sehen und hören.»

Zentralverein für das Blindenwesen (SZB) gesprochen, bislang jedoch ohne Erfolg.» Ganz zu schweigen vom Zögern der Sozialversicherungen, die Doppelbehinderung anzuerkennen, von der in unserem Land rund 100 000 Menschen in unterschiedlichem Ausmass betroffen seien. «Blinde erkennt man an ihrem weissen Stock, Gehörlose an ihrer Gebärdensprache. Wir hingegen werden nicht erkannt und fallen durch die Maschen», fasst sie zusammen.

Unermüdlicher Einsatz Es ist also Einsatz gefragt, und es ist nicht nicht der erste Feldzug der Lausannerin. 1999 gründete sie die Selbsthilfegruppe Groupe d’Entraide Romand

Mühselige Anerkennung Dieses Erkennungszeichen ist ihre Mission. Denn während das Europäische Parlament das Kennzeichen für Sehund Hörbehinderte zugelassen hat und dessen Kenntnis in Italien eine Voraussetzung für den Erwerb des Fahrausweises ist, hat die Schweiz diesen Schritt noch nicht getan und anerkennt nur den weissen Blindenstock (siehe Anmerkung unten). Trotz der Bemühungen Catherine Hutters: «Ich habe mich an den Schweizerischen Blindenverband (SBV) gewandt und mit dem Schweizerischen 34 touring | Februar 2022

Catherine Hutter mit ihrem unverzichtbaren Stock, begleitet von Tochter Corinne Bouillant

Bevölkerung, was sie aber nicht demotiviert – im Gegenteil: «Die betroffenen älteren Menschen schotten sich, konfrontiert mit Unwissen und mangelndem Respekt, viel zu oft ab. Ich kämpfe seit 22 Jahren dafür, sie zu ermutigen, rauszugehen und sich zu zeigen wie auch der Öffentlichkeit klarzumachen, dass es eine Methode gibt, mit ihnen zu kommunizieren.» Mit der sensorischen Kommunikation via Lorm-Alphabet bestens vertraut, hat Catherine Hutter auch eine vereinfachte Form der taktilen oder haptischen Kommunikation übernommen, zu der sie mit zwei in Zusammenarbeit mit einer Deutschschweizer Gruppierung erarbeiteten Handbüchern beigetragen hat.

Ihre Tochter Corinne Bouillant folgte dem mütterlichen Beispiel und liess sich

WER MOBILITÄT HAT RECHT in den beiden erwähnten Methoden zur Kommunikationsassistentin ausbilden.

In Préverenges wohnhaft, unterstützt sie ihre Mutter als etwas entfernte Nachbarin in deren Alltag. Denn Catherine Hutter gesteht, dass sie seit dem kürzlichen Verlust ihres Lebensgefährten nicht mehr oft in Lausanne unterwegs ist. Muss sie ihr Haus verlassen, dann stets in Begleitung ihrer Tochter oder einer Drittperson. Der Verkehr in der Stadt ist zu dicht; die an ihren Takt gebundenen öffentlichen Verkehrsmittel haben wenig Sinn für Menschen, die doppelt seh- und hörbehindert und zudem ohne Erkennungszeichen sind.

«Auch verstärkt mein Hörgerät die Geräusche, ohne sie zu filtern», sagt sie, um ihre selbst auferlegte Ausgangsbeschränkung zu erklären. ◆ In der Schweiz heisst es in der Verkehrsregelnverordnung lediglich (Art. 6 Abs. 4): «Unbegleiteten Blinden ist der Vortritt stets zu gewähren, wenn sie durch Hochhalten des weissen Stockes anzeigen, dass sie die Fahrbahn überqueren wollen.»

Ein spezieller Handschuh ermöglicht die sensorische, Lormen genannte Kommunikation

Rasen im Ausland hat auch hier Konsequenzen Eine Strafe für eine Tempoüberschreitung wird im Ausland eher in Kauf genommen, weil die Bussen oft geringer ausfallen. Aber aufgepasst: Solche Verstösse werden auch in der Schweiz geahndet.

TEXT URS-PETER INDERBITZIN

L

aut Strassenverkehrsgesetz wird der Führerausweis in der Schweiz nach einem Verkehrsdelikt im Ausland entzogen, wenn im Ausland ein Fahrverbot verfügt wurde und die Widerhandlung nach schweizerischem Recht als mittelschwer oder schwer zu qualifizieren ist. Kürzlich hatte das Bundesgericht (1C_286/2021) den Fall eines Töfffahrers zu beurteilen, der mit seinem Motorrad im Schwarzwald mehrfach Überholmanöver durchgeführt und dabei einen mit der zulässigen Höchst­ geschwindigkeit von 100 km/h fahrenden Audi A3 mit Tempo 210 überholte hatte. Und dies, obschon zum fraglichen Zeitpunkt im Gegenverkehr deutlich erkennbar ein VW Touran mit 100 km/h entgegenkam. Dank der Reaktion der beiden Autofahrer, die möglichst weit rechts fuhren, ist das Überholmanöver überhaupt gelungen. Die deutschen Behörden verurteilten den Motorradfahrer zu einer Geldstrafe und sprachen gegen ihn ein Fahrverbot in Deutschland für die Dauer von sechs Monaten aus.

heit anderer Verkehrsteilnehmer hervorgerufen oder in Kauf genommen. Dass die deutschen Behörden zum Schluss kamen, der Lenker habe die Gefahr fahrlässig verursacht, spielt dabei keine Rolle. Der achtzehnmonatige Ausweisentzug ist verhältnismässig.

Krass hat es auch einen Lenker erwischt, der in Deutschland im Baustellenbereich einer Autobahn die zulässige Geschwindigkeit von 80 km/h um 43 km/h (nach Toleranzabzug) überschritten hatte. Zwar wurde ihm der Ausweis für Deutschland nur für einen Monat entzogen. Weil der Leumund des Lenkers – wegen zahlreichen, zum Teil schweren Tempoüberschreitungen – stark getrübt war, ordnete die Entzugsbehörde des Kantons Bern einen Ausweisentzug für unbestimmte Zeit, mindestens aber für zwei Jahre an.

Dem Lenker nützte der Einwand nichts, er sei aufgrund von Magenbeschwerden und akutem Durchfall so schnell gefahren, um eine Toilette aufsuchen zu können.

«Selbst wenn sich der Lenker im Fahrzeug hätte erleichtern müssen, so hätte damit das von ihm mit der massiv übersetzten Geschwindigkeit geschaffene erhebliche Risiko Verkehrsteilneh für die übrigen Verkehrsteilnehmer und für die auf der Baustelle tätigen Personen vermieden werden können», so das Bundesgericht und bestätigte den Ausweisentzug (1C_67/2021). ◆

Die Schweizer Behörden, von ihren Kollegen aus Deutschland auf den Vorfall aufmerksam gemacht, entzogen dem Töfffahrer den Ausweis für achtzehn Monate. Zu Recht, wie die Richter in Lausanne fest­ gestellt haben. Denn das Überhol­ manöver wäre, wenn es in der Schweiz ausgeführt worden wäre, mit Blick auf die hohe Fahrgeschwindigkeit, das deutlich erkennbare Entgegenkommen eines anderen Fahrzeugs und den geringen Seitenabstand zu den beiden Personenwagen ohne Weiteres als waghalsiges Überholen zu URS-PETER qualifizieren. Durch dieses INDERBITZIN Manöver hat der Lenker eine Verkehrsexperte ernste Gefahr für die Sicher-

Februar 2022 | touring

35

11 Tage ab Fr.

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inkl. An-/Rückreise, Vollpension an Bord, sowie Ausflugspaket Reisedaten 2022

Route 2, St. Petersburg – Moskau, 26.05.–05.06., 15.06.–25.06., 05.07.–15.07., 25.07.–04.08., 14.08.–24.08., 03.09.–13.09.

Route 1, Moskau – St. Petersburg, 16.05.–26.05., 05.06.–15.06., 25.06.–05.07., 15.07.–25.07., 04.08.–14.08., 24.08.–03.09.

Preise pro Person Kabinentyp

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Bootsdeck Junior Suite, Balkon

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Fr. Katalogpreis Sofortpreis

4195

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3895

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Das Excellence-Inklusivpaket • Excellence Flussreise mit Vollpension an Bord • Flüge Zürich–St. Petersburg und Moskau–Zürich oder v.v.

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Excellence Flussreise 2022: von St. Petersburg nach Moskau Eine Reise in Russlands Geschichte und Gegenwart, entlang der Ufer von Wolga, Swir und Newa bis zu den Weiten der Karelischen Seenlandschaften. Auf einer Wasserstrasse zwischen zwei stolzen Metropolen.

Route 2 St. Petersburg – Moskau

Excellence – kleine Schweizer Grandhotels Die Excellence Katharina.

Sie ist das Bijou zwischen St. Petersburg, Moskau und dem Kaspischen Meer. Stilvoll das Interieur, grossräumig die Kabinen und Suiten, meist mit eigenem Balkon. Nie zuvor war das Reisen auf den zauberhaften Wasserwegen Russlands so exquisit. Sie verfügt über 91 Kabinen mit Dusche/WC, Sat-TV, Telefon, Föhn, Safe.

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Tag 1 Zürich > St. Petersburg Flug nach St. Petersburg. Transfer zur Excellence Katharina.

Tag 2 St. Petersburg Stadtrundfahrt*. Besichtigen Sie im Anschluss die Parkanlage Peterhof (Fr. 62).

Tag 3 St. Petersburg Besuch des Eremitage-Museums*. Erleben Sie den Katharinenpalast mit dem Bernsteinzimmer (Fr. 75).

Tag 4 Mandrogi Ein Fest für die Sinne: Musik der Region und schmackhafte Schaschlikspiesse*.

Tag 5 Kishi Rundgang durch das Freilichtmuseum in Kishi*, UNESCO-Weltkulturerbe.

Tag 6 Gorizy Ausflug zum Kirillow-Belozerskij-Kloster*, das lange Zeit ein wichtiges religiöses Machtzentrum war.

Buchen & informieren mittelthurgau.ch | 071 626 85 85 Oberfeldstrasse 19, CH-8570 Weinfelden

Tag 7 Jaroslawl Eine alte Kaufmannsstadt und UNESCO-Welterbe. Stadtrundfahrt*.

Tag 8 Uglitsch In Uglitsch besuchen Sie die Erlöserkathedrale und den Kreml*.

Tag 9 Moskau Willkommen in Moskau. Stadtrundfahrt*.

Abendausflug zur Moskauer Metro (Fr. 49).

Tag 10 Moskau Besuch im Kreml*, dem Zentrum der Macht.

Tag 11 Moskau > Zürich Transfer und Rückflug nach Zürich.

Reduktionen • Abreise 16.05.

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Zuschläge • Abreise 15.07., 25.07., 04.08.

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145 • Alleinbenützung Deluxe Kabine 995 • Alleinbenützung Junior Suite / Panorama Suite / Suite 1595 • Flüge in Business Class auf Anfrage • Klimaneutral reisen, myclimate

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Nicht eingeschlossen • Auftragspauschale pro Person

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Route 1 Moskau – St. Petersburg Reise in umgekehrter Richtung. Detailprogramm auf Anfrage. * Ausflugspaket inklusive

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Junior Suite

GESUNDHEIT

Weit mehr als nur schlechte Laune INTERVIEW SANDRA EGLI

Was versteht man unter einer Winterdepression?

Christian Imboden: Eine Winterdepression ist dadurch charakterisiert, dass Betroffene in den dunkleren Monaten an typischen Symptomen wie Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und erhöhtem Schlafbedürfnis leiden. Des Weiteren steigert sich der Appetit mit Heisshunger auf Kohlenhydrate. Hinzu kommen weitere typische Symptome der Depression wie Freudlosigkeit, Konzentrationsstörungen, negative Zukunftsperspektiven und manchmal auch Suizidgedanken.

Die Symptome erreichen denselben Schweregrad wie eine «normale» Depression, bilden sich aber im Frühjahr komplett zurück.

Wodurch unterscheidet sich die Winterdepression vom Winterblues?

Mit Winterblues wird eine schwä­ chere Form der Winterdepression beschrieben, welche mit weniger stark ausgeprägten Symptomen einhergeht und die Kriterien für eine Depression nicht voll erfüllt – es kommt aber dennoch zu einem verschlechterten Wohlbefinden.

Beim Winterblues ist in der Regel die Funktionsfähigkeit im Alltag nicht wesentlich beeinträchtigt.

Ab welchem Zeitpunkt ist es ratsam, sich professionelle Unterstützung zu holen?

Sobald die Symptomatik ein Ausmass hat, das sich auf die Funk­ tionsfähigkeit auswirkt, und/ oder Suizidgedanken hinzukom-

men, sollte sicher professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.

Wie wird die Winterdepression behandelt?

Die Therapie der Wahl bei der Winterdepression ist die morgendliche Lichttherapie. Betroffene sollen jeden Morgen dreissig Minuten vor einer Therapielampe mit 10 000 Lux sitzen. Diese sollte an allen Tagen angewandt werden und braucht circa zwei Wochen, bis sich die volle Wirkung entfalten kann. Die Lichttherapie sollte Anfang November begonnen und bis Ende Februar fortgesetzt werden. Bei schwereren Formen der Winterdepression oder einem mangelnden Ansprechen auf eine Lichttherapie werden auch Antidepressiva eingesetzt. ◆ Das ausführliche Interview finden Sie auf tcs-mymed.ch.

Welche Themen rund um Gesundheit interessieren Sie? Schreiben Sie uns Ihre Vorschläge: med@tcs.ch

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CHRISTIAN IMBODEN Dr. med., ärztlicher Direktor, Privatklinik Wyss AG, Münchenbuchsee

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TECHNIK

NISSAN QASHQAI 1.3 XTRONIC TEKNA+ 4×2

Gereifter Crossover-

Vorreiter

Gut ausgepolstert, taucht das Interieur in die digitale Ära ein

E4 Zylinder, 1,3-l-Turbobenziner, 158 PS W7,3 l/100 km (Testdurchschnitt), Energieetikette B VReichweite: 755 km kGewicht: 1586 kg (Testfahrzeug) P0–100 km/h: 9,9 s L44 600 Fr. Als Wegbereiter der kompakten Crossover hat der Nissan Qashqai an Reife gewonnen und zeigt dabei ein geschliffenes Design. Ohne aufzuschneiden, ist er quasi fehlerfrei und bietet im Alltag willkommene Bordtechnik.

Preis-Leistungs-Verhältnis Zeitgemässe Fahrassistenten Komfort und Lebendigkeit des Motors Gutes CVT-Getriebe Ausgewogenes Fahrverhalten

TEXT MARC-OLIVIER HERREN | FOTOS EMANUEL FREUDIGER

Ausgezeichnete Leder-Massagesitze Anhängelast (1800 kg)

38 touring | Februar 2022

S

Der massive Knauf des CVT-Getriebes liegt gut in der Hand

TECHNISCHE DATEN TESTFAHRZEUG Nissan Qashqai 1.3 DIG-T Tekna+ 4×2: 5 Türen, 5 Plätze, 44 600 Fr. (Testfahrzeug: 45 950 Fr.); Varianten: 1.3 Visia, 140 PS (28 700 Fr.), bis 1.3 Tekna+, 4×4, 158 PS (46 200 Fr.); Optionen: Metallic-Farbe (850 Fr.), Zweifarbenlackierung (1350 Fr.), 20-Zoll-Felgen (500 Fr.), abnehmbare Anhängerkupplung (710 Fr.); Garantien:3 Jahre / 100 000 km ab Werk, 3 Jahre Mobilität, 12 Jahre Rostschutz (mit Auflagen); Importeur: Nissan Switzerland, 8902 Urdorf, nissan.ch TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN Mehr Stattlichkeit und ein von der starken Lichtsignatur betontes Aussehen

Motor: 4 Zylinder, 1,3-l-Turbobenziner, 158 PS, 12-V-Mildhybridisierung; CVT-Getriebe; Frontantrieb; Gewicht: 1586 kg (Testfahrzeug); Gesamtgewicht: 1985 kg; Anhängelast: 1800 kg

70%

Dirigistische Ausstattungspolitik 163 cm

Harte Federung bei niedrigem Tempo Geizt mit Fahrgefühlen Winzige Wippe für Fahrmodi Nicht variable Sitzbank Inflationäre Radgrösse Beträchtliche Breite

Radstand 267 cm Länge 443 cm Breite 184 cm Kofferraum: 504–1447 l Reifen: 235/50 R19, min. 215/65 R17

eine spitz zulaufenden LEDScheinwerfer und sein V-förmiger Kühlergrill verleihen ihm ein trendiges Aussehen, das durch breite Schultern bestärkt wird. Tatsächlich entwickelt der Nissan Qashqai der dritten Generation ohne Aufsehen ein vor fünfzehn Jahren erschienenes Erfolgskonzept weiter. Ein Auto ohne echte Schwachpunkte. Insbesondere ist die Vollständigkeit der ab der Version Tekna gelieferten Assistenten hervorzuheben: Der Spurhalteassistent arbeitet ohne Fieberhaftigkeit, und das gross dimensionierte Headup-Display könnte auch in höheren Kategorien Neid erwecken. Das ist auch bei den gesteppten Ledersitzen der Fall, welche die vorderen Passagiere mit drei Massageprogrammen verwöhnen. In diesem Innenraum mit geschäumten Polstern, die den Hartplastik verbergen, profitieren die hinteren Passagiere vom einfachen Zugang und einer guten Beinfreiheit. Die fehlende Variabilität wird durch einen doppelten Boden kompensiert, der es erlaubt, den Kofferraum auf viele Arten zu unterteilen.

Eine Dosis Punch Abgesehen von der harten Federung beim Fahren in der Stadt, zeigt der Qashqai einen schätzenswerten Fahrkomfort. Auf der Autobahn ist die Federung zuvorkommend, und der Geräuschpegel ist dank des stufenlosen Getriebes moderat.

Das von zwei Ölpumpen unterstützte Getriebe kommt den Doppelkupplungsgetrieben nahe und ist frei von den fortwährenden Durchdreheffekten und anderem Heulen, wie bei anderen CVT-Getrieben.

Gleichzeitig liefert der kleine 1,3-LiterTurbo mit Renault-Abstammung kräftige Beschleunigung ohne Lärmexzesse. Das Zwölf-Volt-Mildhybridsystem bringt einen leichten Drehmomentgewinn. Nichts Aufsehenerregendes, aber echt komfortabel und mit einem ordentlichen Verbrauch von 7,3 Litern auf hundert Kilometern. Durch ein stabiles Fahrverhalten charakterisiert, wird das versteifte Fahrwerk von einem wenig aufdringlichen ESP sinnvoll unterstützt, das dieser 4×2Version ordentliche Traktion garantiert.

Beruhigend, aber nur mässig aufregend angesichts des wenig bissigen Temperaments der Vorderachse.

Gut ausgestattet, bietet der Qashqai ein interessantes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Allerdings beschränkt sich die Auswahl auf fünf angebotene Ausstattungsniveaus, denn Optionen gibt es praktisch nicht. ◆ Februar 2022 | touring

39

→

TECHNIK

TCS-EXKLUSIV

TCS MoBe: Andrea Scuderi

FAHRDYNAMIK

SERVICEKOSTEN

Beschleunigung (0–100 km/h): 9,9 s Elastizität 60–100 km/h (Fahrstufe D) 5,4 s 80–100 km/h (Fahrstufe D) 3,1 s Wendekreis: 11,2 m Bremsweg (100–0 km/h): 35,2 m Innenlärm 60 km/h: 57 dB (A) 120 km/h: 65 dB (A)

Wartung (km / Mte) Stunden Kosten (Fr.) 15 000 / 12 1,4 386.– 30 000 / 24 1,6 415.– Gesamtkosten Wartung 180 000 km: 15 000 km/Jahr 19,6 5352.– 1

1

Inklusive Servicematerial.

BETRIEBSKOSTEN km/Jahr Rp./km Fr./Monat feste variable 15 000 74 577.– 351.– 30 000 51 577.– 701.– Stundenansatz für TCS-Berechnung: 145 Fr. (BFS) TCS AUTOVERSICHERUNG Jahresprämie (Fr.)2:

830.–

Offertbeispiel für 36-jähriges TCS-Mitglied, wohnhaft in Bern, Haftpflicht inkl. Vollkasko, Jahreskilometerleistung von 10 000 Kilometern, Tiefgarage, Jahresprämie exkl. Abgaben.

2

Die Sitzbank profitiert vom grösseren Radstand

NORMVERBRAUCH AUF PRÜFSTAND Werk (WLTP): 6,7 l/100 km/h 150 g/km CO2-Emissionen: CO2, Schweizer Durchschnitt: 169 g/km Energieetikette (A–G): B TESTVERBRAUCH 7,3 l/100 km Reichweite: Tankinhalt:

755 km 55 l Video zum Test

Doppelter Boden erlaubt Kofferraumvariationen Breite Schultern und Karosserieprotektoren

tcs.ch/ videoportal

Nissan Qashqai im Detail KAROSSERIE Der Crossover trägt schärfere Kanten, die ihm mehr Dynamik einhauchen. Die Neunzig-Grad-Öffnung der Türen bietet leichten Zugang zur nicht variablen Sitzbank. Die Beinfreiheit ist angemessen und die Kopffreiheit grosszügig. Der Kofferraum mit einer in der Norm liegenden Kapazität kann mithilfe eines aus zwei Elementen bestehenden doppelten Bodens nach Wunsch aufgeteilt werden.

INNENRAUM Bei der Version Tekna+ sind Armaturenbrett und Türverkleidungen reich gepolstert. Das digitale Display mit 12,3 Zoll wird von einem schnell reagierenden Touchscreen unterstützt, komplettiert vom gross dimensionierten Head-upDisplay. Gute Anmutung trotz Hartplastik.

KOMFORT Die gesteppten Ledersitze des Tekna+, die progressive Federung und die ungewohnte Diskretion des CVT-Getriebes sind auf der Autobahn schätzenswert.

Stramme Federung bei niedrigem Tempo.

PREIS / L EISTUNG Der Qashqai ist ab dem dritten Ausstattungsniveau gut ausgerüstet (Zweizonenklimatisierung, Digitalinstrumente, Navigationssystem). Quasi keine Optionen: Der Käufer muss zur nächsthöheren Stufe wechseln. Die Version Tekna+ ist reich ausgestattet (alle Assistenten, LederMassagesitze, Winterpaket). Kurze Serviceintervalle.

FAHREIGENSCHAFTEN Der Qashqai verführt mehr durch die Stabilität seines ausgewogenen Fahrwerks als durch Fahrgefühle. Die Version mit Vorderradantrieb besitzt gute Traktion, und das wenig aufdringliche ESP arbeitet mit Feingefühl. Die Lenkung mit wenig Rückmeldung holt mit ihrer Konsistenz und guter Genauigkeit wieder auf.

MOTOR / A NTRIEB Ergänzt durch ein Zwölf-Volt-Mildhybridsystem, beweist der kleine 1,3-LiterVierzylinder Lebhaftigkeit und guten Laufkomfort. Die Beschleunigung ist kräftig.

Angenehme Überraschung: Das CVTGetriebe, das sieben Gänge simuliert, ist frei von den üblichen Durchdreheffekten.

VERBRAUCH Mit einem Durchschnitt von 7,3 Litern auf hundert Kilometern erwies er sich als genügsam und hat eine grosse Reichweite.

SICHERHEIT Der kompakte Crossover hat ab dem Niveau Tekna praktisch die Gesamtheit der modernen Fahrhilfen an Bord. Eine willkommene Hilfe für den Fahrer. Die Bremsen sind in Ordnung.

40 touring | Februar 2022

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Probleme mit der Bodenheizung?

Eine Analyse schafft Klarheit.

Bodenheizungen, die bereits über 30 Jahre in Betrieb sind, sollten untersucht werden. Viele ältere Bodenheizungsrohre bestehen aus Kunststoff. Diese verspröden und verschlammen mit der Zeit. Wenn Sie nicht rechtzeitig reagieren, kann es teuer werden. Deshalb ist eine vorbeugende Analyse sehr ratsam.

Bodenheizungsrohre verspröden Bodenheizungen sorgen für Komfort und sparen Platz. Doch die unsichtbare Wärmeverteilung altert. Versprödung und Verschlammung sind die Hauptgründe für ineffiziente Bodenheizungen. Werden Probleme nicht frühzeitig erkannt, sind die Schäden meist irreparabel. Betroffen sind insbesondere Systeme, die zwischen 1970 und 1990 verbaut wurden, weil in diesem Zeitraum hauptsächlich einfacher Kunststoff als Rohrmaterial zum Einsatz kam. Dieser versprödet mit der Zeit.

Kalte Böden. Wie weiter?

Wenn die Bodenheizung nicht die gewünschte Leistung bringt, gewisse Räume kalt bleiben und die Regulierung nicht richtig funktioniert, lohnt es sich, eine Fachperson hinzuzuziehen. Dabei ist es wichtig, dass die Anlage vor Ort genauestens untersucht wird.

Umfassende Zustandsanalyse vor Ort.

Klarheit durch Analyse Es müssen sämtliche Komponenten miteinbezogen und die Ergebnisse anhand von normierten SWKI-Richtwerten ausgewertet werden. Erst nach einer umfassenden Zustandsanalyse herrscht Klarheit darüber, wie es wirklich um eine Bodenheizung steht. Eine solche Analyse ist schon für wenige Hundert Franken zu realisieren und lässt eine klare Aussage über die Machbarkeit einer Sanierung zu.

Schutzschicht gegen die Alterung Das Original zur Rohrinnensanierung mittels Innenbeschichtung hat die Naef GROUP 1999 auf den Markt gebracht. Damit werden bestehende Bodenheizungen ganz ohne Baustelle saniert. Die Innenbeschichtung dient dabei als Schutzmantel gegen weitere Versprödung.

Vorbeugende Analyse buchen Die Zustandsanalyse wird vor Ort von einem Spezialisten der Naef GROUP durchgeführt. Die Kosten belaufen sich auf CHF 390.– (inkl. MwSt.). Die Analyse umfasst eine aktuelle Zustandserfassung nach geltenden Richtlinien und eine Beratung über weitere Schritte. Das Angebot gilt in der Deutschschweiz.

 Ja, ich möchte mehr dazu erfahren.

Kontaktieren Sie mich unverbindlich.

OName Versprödetes und verschlammtes Bodenheizungsrohr.

Nicht spülen, sondern sanieren Alternativ werden seit einigen Jahren von diversen Anbietern auch Spülungen und Reinigungsverfahren angeboten. Es ist wichtig zu wissen, dass damit das eigentliche Problem – die Versprödung des Rohrmaterials – nicht behoben wird. Mit dem HAT-System wird eine Bodenheizung hingegen tatsächlich saniert.

10-jährige Garantie mit dem Original Das HAT-System ist das einzige Rohrinnensanierungsverfahren, das Kunststoff-Bodenheizungen gemäss DIN-Norm 4726 sauerstoffdicht macht und damit die Alterung stoppt. So ist eine Erweiterung der Lebensdauer der Rohre garantiert und zudem werden auch gleich alle anderen wesentlichen Bodenheizungs-Komponenten gewartet oder ersetzt. Die Wertigkeit des Originals wird durch eine 10-jährige Garantie unterstrichen.

Vorname Strasse PLZ, Ort Jahrgang Liegenschaft Telefon E-Mail Datum Unterschrift Titel: Touring, 2022

Bitte Talon zurücksenden oder anrufen Naef GROUP Wolleraustrasse 41, 8807 Freienbach Tel.: 044 786 79 00, Fax: 044 786 79 10 E-Mail-Adresse: info@naef-group.com www.naef-group.com

3./4./5. MÄRZ 2022 | ZÜRICH HALLENSTADION

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DREI PACKAGES FÜR EINEN EXKLUSIVEN ABEND

Art on Ice bringt ein Highlight ins Zürcher Hallenstadion. Da die Schweizer Tour um ein Jahr auf 2023 verschoben werden muss, haben sich die Macher der erfolgreichsten Unterhaltungsshow der Welt stattdessen etwas Spezielles einfallen lassen: Am 3. / 4. & 5 März finden im Zürcher Hallenstadion drei Dinner-Shows statt.

Unsere drei Packages GOLDEN CIRCLE, GALA DINNER und COCKTAIL bieten einen Abend mit kulinarischen Leckerbissen und einer Show, die hautnah bei den Zuschauern ist.

Bereits gekaufte Tickets für die ursprünglich geplante Tour behalten ihre Gültigkeit für die Art on Ice Show im Februar 2023.

TICKETS DINNER-SHOWS 2022: ARTONICE.COM

TECHNIK

Umbau auf DAB+ Sein Auto mit einem DAB+-Audiosystem auszurüsten, ist nicht nur wegen der Einstellung des UKW-Bands im Jahr 2024 sinnvoll. Die Nachrüstlösungen erlauben es, von den verschiedenen Vorteilen des DAB+ zu profitieren.

REDAKTION MARC-OLIVIER HERREN | TEST ERICH SCHWIZER

R

und die Hälfte der in der Schweiz zugelassenen Autos verfügen nicht über einen DAB+-Empfänger. Ihre Besitzer täten gut daran, sich für die Möglichkeiten einer Nachrüstung zu interessieren. Ausser dem Erhalt des Radioempfangs auf Zeit profitieren sie von besserem Empfang sowie mehr Programmen des DAB+ und müssen nicht mehr so oft die Frequenz wechseln. Auf dem Markt werden etwa 1500 günstige bis teure Systeme zur Anpassung an DAB+ angeboten. Der TCS hat entschieden, vier gebrauchte Autos mit dieser Technik auszurüsten.

Vor allem mit dem Ziel, einen Kabelsalat im Fahrzeug zu verhindern und dass die Harmonie des Armaturenbretts nicht von neuen Geräten gestört wird. Ausserdem musste

verhindert werden, dass gewisse Funktionen wie die Bedienung am Lenkrad verloren gehen.

Vier Fälle Der teuerste Umbau (1272 Fr.) erfolgte durch die Montage eines Multimediaempfängers in einen Nissan Juke von 2014. Ausser einem guten Radioempfang erlaubte die Operation den Erhalt der Funktion der Tasten am Lenkrad und der Rückfahrkamera. Die vollständige DAB+-Integration mit Anschluss an den Datenbus und an das Originalradio wurde bei einem VW Touran von 2017 durchgeführt. So erschienen die Programme weiterhin auf dem Bildschirm des Bordcomputers. Hingegen ist es nicht möglich, sie zu speichern.

Bei einem Audi A4 von 2006

Die Nachrüstung Eine Option, die im Alltag viele Vorteile bietet

entschied der TCS, das Originalradio durch eine DAB+Einheit im Retrolook zu ersetzen. Die Empfangsqualität beim UKW ist schlechter geworden, und die Bedienung ist ziemlich kompliziert. Und schliesslich wurde ein Seat Exeo von 2012 mit der güns-

DAB+: aufrüsten oder nachrüsten – ein Systemvergleich des TCS

Testfahrzeug, Jahrgang VW Touran, 2017 DAB+-Aufrüstung Dension DAB+U bzw. -Nachrüstung (über USB) Kurzbeschreibung Ergänzt bestehendes Werksradio; Vollintegration mit Fahrzeugdatenbus verbunden Gerätepreis Weiteres Material Arbeit, Einbau Kosten gesamt Service-Following Verkehrsinfo (TA) Programmspeicher Senderreihenfolge Programmanzeige Interpret, Songtitel Zu beachten

TCS-Fazit

Nissan Juke, 2014 Audi A4 Cabrio, 2006 Kenwood Blaupunkt Bremen DMX5020DABS SQR 46 DAB+ (Retro) Doppel-DIN-Multime- Single-DIN; Bluediasystem; 17,3-cm- tooth, Aux, USB; SD, Touchscreen; Apple SDHC; 4 × 50-WattCarPlay / Android Auto, Equalizer, Antenne, Spotify usw.

IR-Fernbedienung 194 Fr. 412 Fr. 372 Fr. 62 Fr. 535 Fr. 94 Fr. 485 Fr. 325 Fr. 255 Fr. 741 Fr. 1272 Fr. 721 Fr. ja ja ja nur UKW UKW und DAB+ nur UKW UKW ja, DAB+ nein 24 UKW, 15 DAB+ 15 UKW, 15 DAB+ durcheinander alphabetisch durcheinander Sendername Name, Ensemble usw.

Name, Ensemble nein ja, Anzeige deutlich teilweise ja, Lauftext Um USB-Anschluss Braucht AnschlussDAB+ funktioniert; für MP3-Player zu adapter für Lenkrad UKW-Empfang und nutzen, ist eine Exten- und Rückfahrkamera; Tonqualität war mit sion nötig kein CD-Laufwerk Originalradio besser Der Fahrzeuginnen- Bietet neue Funktio- Passt optisch perfekt; raum bleibt unverän- nen, die vorher nicht für Fahrzeuge ohne dert schön vorhanden waren Datenbussystem

Seat Exeo, 2012 Pure Highway 400 Adapter mit Antenne zur DAB+-Einspeisung in bestehendes Radio via Aux-in oder FM-Transmitter 125 Fr. 6 Fr. 145 Fr. 276 Fr. ja ja 20 DAB+ alphabetisch Name, Signalstärke nein, Anzeige erlischt Drehregler praktisch; Display o. k., aber die Favoriten- und andere Tasten sind klein Kostengünstige universelle Lösung, passt in jedes Auto

tigsten Lösung ausgerüstet: einem DAB+-Adapter, der mit dem Aux-in-Anschluss verbunden wird. Diese kabellose Vorrichtung kann irgendwo angebracht werden. Es besteht die Möglichkeit, zwanzig Favoriten zu speichern, aber ihr Abrufen fordert mehrere Bedienschritte. Das ist die günstigste Variante mit Kosten von 276 Franken.

Eine weitere einfache Variante zur Digitalisierung des Bordradios ist der Kauf eines Bluetooth-Lautsprechers, der an einem festen Ort eingebaut wird. Mit Apps auf einem Smartphone ist es möglich, Programme aus der ganzen Welt zu empfangen.

Ein Fall für den Profi Angesichts der Komplexität des DAB+-Umbaus und der Besonderheiten bei jedem Fahrzeug empfiehlt es sich, einen Fachmann zu kontaktieren. Der TCS empfiehlt, auch die Teile bei der Firma zu kaufen, die den Einbau vornimmt. ◆ Adressen von spezialisierten Garagen findet man unter dabplus.ch/dab-im.auto

Februar 2022 | touring

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TECHNIK

Der Hyperscreen macht Schluss mit klassischen Knöpfen. Leuchtbänder gibt es im Überfluss

IRDISCHE FREUDEN

NLänge: 5,22 m; Kofferraum: 610 l ESynchronmotor, 333 PS, 568 Nm; 1-Gang-Getriebe, Heckantrieb; 0–100 km/h: 6,2 s; Batterie: 108 kWh; eingebautes Ladegerät: 11 kW; DC-Ladung: 200 kW; Testverbrauch: 25,0 kWh/100 km; Reichweite: 431 km

L145 000 Fr.

MERCEDES-BENZ EQS 450+

Das elektrische Schiff Das ist unbestritten das zurzeit aufwendigste Auto. Eine avantgardistische Limousine, die den Spassfaktor keineswegs verschleiert.

TEXT MARC-OLIVIER HERREN | FOTOS EMANUEL FREUDIGER

B

eim Einsteigen in die opulente elektrische Limousine mit der Silhouette eines grossen Coupés ist es unnötig, die Rückspiegel zu stellen: Die Kameras der Gesichtserkennung übernehmen das. So, wie die etwa 350 Sensoren, die den Fahrer und die Passagiere unterstützen. Ja, dieser EQS, der auf einer neuen elektrischen Plattform beruht, ist das am höchsten entwickelte Serienauto, auch wenn es grundsätzlich nichts anderes macht, als die Attribute der S-Klasse zu übernehmen.

Eine Überfülle an Technik, die anfangs verwirrt, an die man sich aber gewöhnt. Und sei es nur die Aufmerksamkeit der Sprachsteuerung.

Ein «Hey, Mercedes» und der EQS kümmert sich um die kleinen Sorgen des Fahrers und sogar der hinteren Insassen. Und dann das Lichtambiente, das den Innen-

raum in einen avantgardistiauswächst mit der adaptiven schen Kokon verwandelt. Im Luftfederung, welche die Grunde pran700 Kilogern wir nur gramm der Markant-elegantes Styling die etwas im Boden unReichweite auf Autobahn knappe KopftergebrachWattiertes Strassengefühl freiheit und ten Batterie Avantgardistische Technik die Masse der bändigt. AusSportliche Beschleunigung hinteren Sitze serdem veran, nicht aber leiht die seElitäre Preise und Optionen den praktirienmässige Kolossales Gewicht (2,6 t) schen, grossen HinterachsPlatzangebot hinten Kofferraum. lenkung Einfaches Kunstleder dieser langIm Übrigen ist gestreckten der EQS ein Kondensat von Limousine echte HandlichKomfort, das über sich hinkeit und sogar einen besse-

Der Coupé-Stil verfeinert die Silhouette dieser grossen Limousine TCS Helpline Elektromobilität:

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Der Mercedes-Benz EQS steigert die digitale Ära durch den Hyperscreen, der seinen Namen verdient.

Er nimmt das ganze Armaturenbrett ein und setzt sich aus 12,3-Zoll-Modulen für Fahrer und Beifahrer und einem zentralen 7,7-Zoll-Touchscreen zusammen. Vereint unter einer konkaven Glasplatte, machen die drei Einheiten den Eindruck, aus einem Stück zu bestehen. Der Touchscreen umfasst viele Funktionen und liefert beim Berühren haptische Impulse. Der EQS spricht alle Sinne an. Zum Beispiel schafft er Wohlfühlzonen und versetzt seine Insassen ans Meeresufer oder vor ein knisterndes Kaminfeuer.

Der Hyperscreen wird für 8971 Franken verrechnet.

ren Wendekreis als manchen Kompaktmodellen.

Parallel dazu sorgen die 333 PS für ein sportliches Temperament, das von einem psychedelischen Turbinenklang begleitet wird, wenn man das Gaspedal durchdrückt. Über die Wippen am Lenkrad gelangt man vom virtuellen Bremspedal zum Freilaufmodus, der den EQS auf langen Strassenabschnitten surfen lässt. Genug für etwa 450 Kilometer Autobahn und 350 Kilometer winterlichen Alltagseinsatz. Kein Bluff, dieser EQS. ◆ Februar 2022 | touring

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Mit NeuroTracker die Leistungsfähigkeit evaluieren und steigern Die Optometristin Cassandre Stephant von Swiss Visio erklärt im Interview, wie das neue visuell-kognitive Trainingsgerät NeuroTracker eingesetzt wird, um Leistungen zu steigern, für die Rehabilitation nach einem Trauma oder um den Sehkomfort zu verbessern.

INTERVIEW MARK BÄCHER

Welche Fähigkeiten werden durch den NeuroTracker trainiert?

Wir trainieren das Langzeitgedächtnis, mit dem visuelle Informationen gespeichert werden. Daneben wird das periphere Sehen geübt und damit die Fähigkeit, aufmerksam zu bleiben.

Weiter werden die Motorik und das Gleichgewicht sowie das Arbeitsgedächtnis trainiert, das als Pufferspeicher für Handlungen dient.

Wer kann diese Trainingsmethode nutzen?

Wir trainieren Personen im Alter von 6 bis 99 Jahren, die auf der Suche nach einer Leistungssteigerung sind, die eine Rehabilitation nach einem Trauma absolvieren möchten, die Lernschwierigkeiten wie zum Beispiel eine Legasthenie oder Dyspraxie haben, oder auch solche, die einfach den Sehkomfort verbessern möchten.

Kann der NeuroTracker Stress abbauen und die Leistung steigern?

Ja, indem er das Langzeitgedächtnis und das periphere Sehen trainiert, um die visuell-kognitive Reaktionsfähigkeit zu erhöhen. Es wurden zahlreiche Studien durchgeführt, die die Vorteile des NeuroTracker-Trainings belegen. Eine Studie hat zum Beispiel gezeigt, wie die Arbeitsbelastung, das Alter und die NeuroTracker-Messungen mit der Fahrleistung

FOTO: NUNO ACÁCIO

Was ist ein NeuroTracker und wie funktioniert das Gerät?

Der NeuroTracker ist ein visuell-kognitives Trainingssystem. Die Software nutzt das Verfolgen von 3D-Objekten (Typ Tennisball) mit den Augen, um die Gehirnleistung zu verbessern. Mit Hilfe eines Bildschirms und einer 3D-Brille wird die Tiefenschärfe maximiert, um so unserer natürlichen visuellen Umgebung so nahe wie möglich zu kommen.

Rennfahrer Sébastien Buemi beim Training mit dem NeuroTracker

korrelieren. Eine weitere Studie hat die Verbesserung der Entscheidungsfindung bei Profifussballern aufgezeigt.

Was muss dabei beachtet werden?

Vor Beginn des Trainings sollte eine augenärztliche Untersuchung durchgeführt werden, um das Sehvermögen und die Vorgeschichte zu beurteilen und die Sehziele des Patienten zu bestimmen.

Anschliessend wird die Testsitzung auf dem NeuroTracker durchgeführt, um ein individuelles Trainingsprogramm festzulegen.

Wo und wie oft wird trainiert und wie sieht eine Trainingseinheit aus?

Das Training dauert mindestens einen Monat. Pro Tag werden die Übungen während 6 Minuten gemacht. Es kann allein zu Hause oder auch unterwegs mit Hilfe des persönlichen Logins durchgeführt werden. Alles, was es braucht, ist eine Internetverbindung, einen Bildschirm und die 3D-Brille, die der Patient bei der ersten Sitzung erhält. Der Trainer kann das Training des Patienten über die

Aufzeichnung der Informationen aus der Ferne verfolgen. Nach drei Wochen führen wir eine Analyse und eine Auswertung der Ergebnisse durch. Je nachdem beenden wir das Training oder setzen es mit einer neuen Einheit fort.

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TECHNIK

Agilität und Fahrsicherheit zeichnen das Vektron von Tern aus

TERN VEKTRON S10

Aufklappen und losdüsen NGewicht: 22,1 kg; Faltmass: 41×86×68 cm; Gesamtgewicht: 125 kg; Motor: 250 W / 65 Nm, 25 km/h; Akku: 500 Wh; 10 Gänge Lab 4199 Fr. Das E-Faltrad Vektron S10 von Tern erfüllt höchste Ansprüche. Es überzeugt mit einfachem Handling und guten Fahreigenschaften.

TEXT FELIX MAURHOFER | FOTOS EMANUEL FREUDIGER

D

ie Grundidee eines Faltrads ist, dass es auf ein kleines Mass zusammengelegt werden kann und leicht ist.

Da stellt sich die Frage, ob diese Vorteile auch ein E-Faltbike erfüllen kann?

Das getestete Tern Vektron S10 ist mit ein bisschen Übung mithilfe des zentralen Scharniers wirklich schnell zusammengeklappt und kann wie ein Trolley geschoben werden. Damit erfüllt das E-Bike eine der Voraussetzungen.

Mit 22,1 Kilogramm Gewicht kann es dann nicht mehr so richtig punkten – es anzuheben, wird zum Kraftakt.

Fairerweise muss man erwähnen, dass bei dieser Fahrleistung und Reichweite ein Faltrad kaum leichter kon-

struiert werden kann. Pluspunkte kann das Vektron bei seiner Variabilität abholen.

Mit ein paar Handgriffen lässt sich das Faltrad auf Fahrergrössen von 147 bis 195 Zentimetern anpassen.

Sowohl der Sattel als auch der Lenker lassen sich mit wenigen Handgriffen verstellen. Als Tiefeinsteiger spricht es alle Typen von Fahrerinnen und Fahrern an.

Kraftvoll unterwegs Herzstück der Antriebseinheit, ist der bewährte BoschMotor mit 250 Watt Leistung und 65 Newtonmeter Drehmoment. Je nach Fahrmodus liefert die Antriebseinheit bis zu 300 Prozent Tretunterstützung. Damit ist man selbst auf Steigungen flott unterwegs. Für Reichweiten bis zu hundert Kilometern

sorgt der gut im Rahmen integrierte Akku mit 500 Wattstunden. Die liegende Batterie sorgt für einen tiefen Schwerpunkt, was dem agilen Bike viel Stabilität und ein sicheres Fahrverhalten verleiht. Die Spurtreue ist hoch, und die kleinen Reifen sorgen für ein gutes Mass an Agilität. Über Unebenheiten rollt das Velo eher hart ab.

Das Faltmass ist kompakt, doch das Gewicht eher hoch

Durchdachtes Design Die Tern-Entwickler haben beim Entwerfen des Vektron S10 an viele praktische Details gedacht. Beispielsweise der in den Rahmen integrierte Gepäckträger, welcher mit bis zu 27 Kilogramm belastet werden kann. Auf ihm können nebst verschiedenen Gepäcktaschen auch diverse Kindersitze (Yepp Maxi) von Thule ohne Adapter montiert werden. Am Steuerkopf kann eine Gepäckhalterung mit dem Klickfix-System angeschraubt werden, und schon hängt eine Laptoptasche sicher am Bike. Ein weiteres Detail ist das Schulterpolster

Ein paar Handgriffe, und das Velo ist schnell zusammengeklappt

unter dem Sattel. Damit kann das entfaltete Velo einfach eine Treppe hochgetragen werden. Für Sicherheit und gute Sichtbarkeit sorgen die hydraulischen Scheibenbremsen und die vom Akku gespiesene Beleuchtung vorne und hinten. Kurzum ein überzeugendes Faltradmit praktischen Details, das allerdings seinen Preis hat. ◆ Februar 2022 | touring

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FREIZEIT

Japan in der Schweiz Reisen ist im Moment wieder nicht ganz einfach. Flüge zu fernen Sehnsuchtszielen scheinen risikobehaftet, oder die Grenzen sind gar geschlossen. Doch manchmal muss man gar nicht weit gehen, um das Fernweh zu stillen, wie unser Beispiel zeigt.

TEXT JULIANE LUTZ | FOTOS EMANUEL FREUDIGER

D

er Teemeister bringt aus dem Nebenraum erst ein Wassergefäss, dann eine Teeschale mit kleinem Besen drin und ein Döschen. Als schliesslich alle Utensilien vorhanden sind und das Wasser im Kessel zu sieden beginnt, bereitet er den Matcha-Tee von einer renommierten Plantage bei Kyoto zu. Er verneigt sich vor mir und fordert mich auf, die vor mir liegende Süssigkeit zu essen. Danach nimmt er die Schale, dreht sie, bis das schönste Motiv mir zugewandt ist und gibt sie mir. Ich soll den Tee jetzt trinken.

In Japan gilt er in dem Moment als perfekt, in dem er serviert wird. Danach räumt der Teemeister mit ebenso eleganten wie sparsamen Bewegungen die Gerätschaften wieder ab. Das Ganze wirkt wie eine perfekt einstudierte Choreografie.

Wir sind im Teeraum des Museums Rietberg in Zürich.

Alle Raumelemente wurden in Kyoto nach Mass hergestellt und in die Schweiz verschifft. Eingeflogene japanische Handwerker bauten sie ein. Der Teemeister allerdings kommt aus dem Aargau. Christoph Meier, studierter Sozialpädagoge, kam

Teemeister Christoph Meier bringt die nötigen Utensilien in den Teeraum des Museums Rietberg in Zürich

→ Februar 2022 | touring

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Die japanische Teezeremonie ist ein ganz besonderes Erlebnis.

In Japan gilt eine Einladung dazu als Ehre

über sein Interesse für Philosophie zu Zen-Meditation und Kalligrafie und schliesslich zur Teezeremonie. Ihn fasziniere die Ästhetik der Schlichtheit und die Kultur der Achtsamkeit und des Respekts. 2009 begann er mit der Ausbildung zum Teemeister, ein langer Weg. Wer all die komplexen Abläufe beherrschen will, muss mit zehn bis zwölf Jahren Lehrzeit rechnen. Er erklärt, dass in Japan die Einladung zur Teezeremonie eine ausserordentliche Ehre sei. Die Gäste erscheinen in schlichteleganten Kimonos und ohne Schmuck, da nichts die Aufmerksamkeit von Tee und Zeremonie ablenken soll. Das Ganze dauere bis zu vier Stunden. Gesprochen wird dabei nicht. Erst werde hochkonzentrierter «dicker» Tee serviert, dann «dünner» Tee, das, was ich erleben durfte.

Schon die Kurzversion empfinde ich als besonders.

Einst Blumenkunst der Samurai Neben Ursina Früh liegen Äste, gefärbte Gräser und weisse Callas auf dem Tisch.

Mit geübten Handgriffen steckt sie ein Freestyle-Arrangement in Linienform. Freestyle heisst im Ikebana aber nicht, dass es keine Regeln 50 touring | Februar 2022

Lebendes Kunstwerk Ein Kakubana gelingt allerdings nur im Ikebana bereits sehr Fortgeschrittenen

FREIZEIT

gibt. Im Gegenteil. «Da die Vase gerade ist, stehen die Pflanzen aufrecht und bilden zusammen mit der Vase ein Rechteck. Und die Äste müssen von der Länge her zum Gefäss passen», erklärt die Frau aus der Region Basel, die vier Jahre in Japan lebte.

Auf einer Kommode der Ikebana Misho Schule in Sissach steht eine flache mit Wasser gefüllte Schale. Darin stecken Äste, deren Zweige nach links ragen, und rote Tulpen. Regula Maier hat diese schöne Minilandschaft geschaffen. Dabei handelt es sich um ein Kakubana, eine klassische Form des Ikebana, die nur sehr Fortgeschrittenen gelingt. Während zehn Jahren in Japan erlernte die Primarschullehrerin die Kunst des Blumenarrangements. Ihr gefalle dieses nie enden wollende Streben nach Perfektion und Harmonie. Auch, dass es eine vergängliche Kunst sei. Nach der Rückkehr an den Wohnort Sissach gründete sie das Ikebana International Chapter

Basel. Und eröffnete in einem Raum im Bürogebäude, wo sich der Firmensitz ihres Manns befand, die Schule.

Längst hat sie einen der höchsten Ränge in dieser Disziplin und unterrichtet derzeit regelmässig 25 Interessierte, während Ursina Früh, Präsidentin des Chapters, saisonale Workshops gibt.

Für sie ist Ikebana eine Form von Meditation, die sie im schnelllebigen Heute zur Ruhe kommen lasse. Jede und jeder könne Ikebana, das lange nur von den Samurai ausgeübt werden durfte, erlernen, sagen beide. Aber es brauche viel Geduld, und man müsse sich auf die strengen Regeln der Kunst einlassen.

Konzentriert: Regula Maier (vorn) und Ursina Früh arbeiten in Sissach an Freestyle-Arrangements Gut drauf und erfolgreich mit ihrer von Japan inspirierten Beiz in Zürich: Dan und George vom Gaijin

Zwei lustige Gaijin Fremd fühlt man sich im Gaijin nicht lange. Das liegt an der fröhlichen Art von George, Dan und ihrer Crew.

Im Februar 2020 eröffnet, hat sich das Lokal an der Birmensdorferstrasse zu einer → festen Grösse unter ExFebruar 2022 | touring

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Reise zwischen zwei Hemisphären Vom 13. bis 30. April 2022

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Atlantikküste Spaniens

Die Azoren

St. Petersburg

Von Bilbao nach Santiago de Compostela Vom 14. bis 24. Mai 2022

Verstecktes Paradies

Stadt der Zaren

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Geführte Biker-Reise durch die Normandie, Bretagne und nach Cornwall

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Eine reizvolle Reise auf beiden Seiten des Ärmelkanals

Fjorde, Berge, Gletscher und Blockhütten

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Noch mehr Japan in der Schweiz Sehen: «Mythos Samurai», Ausstellung im Bernischen Historischen Museum, bis 5.6.2022, bhm.ch Hören: Autorin Christine Rinderknecht liest aus ihrem Roman «Sieben Jahre mit dem Japaner». 15.2.2022: Orell Füssli Bern, 22.2.2022: Orell Füssli Basel, orellfuessli.ch Teezeremonien: Der Pavillon mit japanischem Teeraum und der Teegarten tragen zum besonderen Ambiente bei, Casa del Tè Monte Verità, Ascona Einblick in die japanische Teezeremonie gibt es freitags und samstags bei Länggass-Tee, Bern, laenggasstee.ch

pats und Zürchern etabliert.

Beim Gaijin, das Wort bedeutet übersetzt Aussenstehender, handelt es sich um eine Izakaya, eine Beiz, in der in gemütlicher Atmosphäre Kleinigkeiten zu Getränken serviert werden. Doch der Grieche aus der Finanzbranche und der ausgebildete erfolgreiche Koch aus Vancouver servieren mehr als das. Es gibt reguläre Gerichte und ein Tasting-Menü mit elf bis dreizehn Gängen. Die beiden sind Fans der japanischen Küche, betonen aber, dass sie daraus lediglich Ideen übernehmen und ihnen einen ganz eigenen Touch verpassen. Manche Gerichte seien amerikanisch, italienisch oder griechisch inspiriert. Zum Beispiel eine Lasagne mit Miso-Ente und Kohl. Oder Baklava mit in Ouzo getränkten Nüssen und intensiven Zitrusaromen. Sie entwickeln sie selbst, abends nach der Arbeit in lockerer Atmosphäre. Ihr Konzept sei, dass es schmecken müsse und dass alle am Tisch die Gerichte miteinander teilen können. Das verbinde die

Bäckereien/Teehäuser: Hironori Takahashi bietet siebzehn japanische Brotsorten und herrliche Küchlein in seiner gleichnamigen Confiserie/Bäckerei an, Adliswil (ZH), hirotakahashi.com Taiyakis, Dorayakis oder MatchaKuchen – dass Japaner wahre Meister im Backen sind, zeigt sich in der Patisserie Osio, Lausanne, patisserie-osio.com

Im Marutcha-Teehaus finden auch Origami- und Teeworkshops sowie Japanischunterricht statt, Lausanne, marutcha.ch Lebensmittel: Reis, Sake, frischer Wasabi oder Geschirr – Yuko Suzuki und Markus Baumgartner wollen mit ihrem Shop Shinwazen (auch online) eine Brücke zwischen Japan und Europa bauen, Zürich, shinwazen.ch

Leute. Beim Besuch servieren sie unter anderem Edamame mit BBQ-Geschmack, Rosenkohl mit Thunfischflöckchen, «Wonton Taco Shells» mit Garnelen und Schweinebauch.

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Ein Fest für alle Sinne und zum Teil aufwendig zubereitet: die Tapas im Gaijin, die von der japanischen, koreanischen, italienischen und griechischen Küche beeinflusst sind

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Winterwandern bei zwanzig Grad und Meerblick An der Algarve kann man die kalte Jahreszeit gut etwas abkürzen. Doch es wäre schade, einen Aufenthalt nur auf den Strand zu begrenzen. Portugals südlichste Provinz ist mittlerweile auch ein Paradies für Wanderer geworden. Zu Fuss lassen sich abseits der Massen unbekannte Seiten der Ferienregion entdecken.

REPORTAGE JULIANE LUTZ

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uxushotels und flirrendes Nachtleben gibt es nicht, auch keine der typischen Felsformationen. Dafür sieht man von Alcoutim aus nach Spanien. Auf der anderen Flussseite liegt das andalusische Dorf Sanlúcar de Guadiana einem Nest gleich auf einem Hügel.

Es ist ruhig. Das Städtchen im äussersten Nordosten der Algarve mit den hübschen weiss-blauen Häusern und ein paar Beizen hat Dorfcharakter. Selbst in der Hochsaison kommen nur wenige Busse aus den Touristenorten am Meer 54 touring | Februar 2022

hierher. Bislang hielt sich das Interesse an diesem Teil der Region in Grenzen.

Ruhe statt Remmidemmi «Die Leute, die um Alcoutim herum leben, stellen Käse und Olivenöl her, verkaufen die Rinde ihrer Korkeichen», sagt Bruno Rodrigues. Das sei zu wenig, um davon zu leben. Deshalb arbeiteten die meisten für den Staat. Das soll sich ändern. Wandertourismus bringt bereits neue Einkünfte. Bruno ist für das Unternehmen Proactivetur tätig, das in der Algarve bei der Etablierung nach-

haltiger Tourismusprojekte berät, von denen die lokale Bevölkerung auch etwas hat. Der promovierte Geologe führt die Gruppe an Olivenbäumen voller Früchte und an uralten Trockenmauern vorbei. Wir gehen teilweise eine Etappe der Grande Rota do Guadiana, die insgesamt 65 Kilometer durch das Gebiet des Grenzflusses in der Ostalgarve führt. «In dieser Gegend bauten schon die Römer Gold, Kupfer und Eisen ab, um die Expansion ihres Reichs zu finanzieren», erklärt der Vierzigjährige.

Während sich die Schweiz am Abflugtag

FREIZEIT

Der Weg von Bordeira zum Meer bietet jede Menge schöne Fotomotive und die Erkenntnis, dass Winterwanderungen nicht immer durch Schnee führen müssen

Stadt aufbauen. In nur fünf Monaten.

Die Strassen verlaufen in Vila Real de Santo António schachbrettartig, und die Praça Marquês de Pombal wirkt mit dem Steinboden, den ein strahlenförmiges Mosaik ziert, höchst elegant.

Meersicht zur Belohnung

An der Algarve gibt es auch ruhige Orte wie Alcoutim. Das Städtchen liegt an der Grenze zu Spanien

Die Hunde des abgelegenen Bauernhofs bellen laut, manche laufen frei herum.

Sie tun nichts, hatte unser Guide für den heutigen Tag gesagt. Diogo Holbeche Trindade muss es wissen. Er kennt die Gegend bestens, denn er ist einer von nur zehn Angestellten der privaten NonProfit-Organisation Rota Vicentina, die in den letzten zehn Jahren ein beeindruckendes Netz an Wander- und Velowegen im Südwesten Portugals ausgebaut hat. Der Vierzigjährige, der früher in der IT-Branche tätig war, kümmert sich um die über 200 Partnerbetriebe von Rota Vicentina wie Pensionen oder Restaurants, die auf nachhaltigen Tourismus in ihren Regionen setzen. Mittler Mittlerweile umfasst allein das Wanderwegenetz 750 Kilometer. «Pro Jahr kommen etwa 35 000 Wanderer hier hierher», sagt Diogo, der verrät, dass der Schweizer

Rudolf Müller die treibende Kraft bei der Entwicklung gewesen sei. Die meiste Arbeit erledigen Freiwillige, denen die Natur am Herzen liegt. Diogo erzählt, dass sie sich an Tagen, bei denen auf geführ geführten Wanderungen auch die Wege vom Müll befreit werden, vor Inter Interessenten kaum retten könnten. Und dass sie begrau und kalt zeigte, herrschen jetzt sonnige zwanzig Grad. Der Blick über das Barrocal, das hügelige Hinterland der Algarve, ist schön. Am Horizont sind Windräder zu sehen. Ausser uns ist niemand unterwegs, etwas, das man in Zeiten der Corona-Pandemie schätzt.

Der Rundweg, der bei einer Ruine aus dem zehnten Jahrhundert endet, dauert nur ein paar Stunden.

Somit ist noch Zeit für etwas Sightseeing, bevor die Sonne untergeht. Vila Real de Santo António, ebenfalls am Grenzfluss Guadiana gelegen, hat einen hinreissenden Altstadtkern. Nachdem ein Erdbeben das Fischerdorf Santo António de Avenilha zerstört hatte, liess Marquês de Pombal, Premierminister des damaligen portugiesischen Königs, 1774 an der gleichen Stelle eine

Diogo arbeitet für die Organisation Rota Vicentina, die viele Wanderund Velowege schuf

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FREIZEIT Lissabon

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Vila Real de Santo António

SPANIEN

Atlantik

Auf dem Weg von Bordeira zum Meer begegnen wir zwischen Pinien- und Eukalyptusbäumen nur Jägern. Lange bevor wir den Atlantik sehen, hören wir die Wellen bereits an den Strand donnern.

Eine rötlich-grüne Pflanze bedeckt grosse Flächen. «Dieser Eindringling aus Südafrika verdrängt einheimische Pflanzen», sagt Diogo. Pflanzen wie die Lackzistrose, deren Blätter tatsächlich wie lackiert aussehen. Wir erfahren, dass ihr Öl für Kosmetika verwendet wird. Um es zu gewinnen, lassen Bauern Schafe um die Pflanze herum weiden und kämmen später das kostbare Öl aus dem Fell. Sobald das Meer und die berühmten Felsformationen zu sehen sind, gerät die Wanderung ins Stocken. Handys werden wieder und wieder gezückt.

Legende Rota Vicentina: Historischer Weg Fischerpfade Rundwege

Faro Atlantik

40 km

Wandern: Grande Rota do Guadiana (GR15, total 65 km) im Gebiet des Grenzflusses Guadiana, plus kurze Rundwege, visitalgarve.pt

Im lauschigen Hof von Agnes, einer Niederländerin, die in Carrapateira eine Pension betreibt, endet die Wanderung bei Lasagne und Kokosflan.

Steigen statt surfen Die steilen Gassen von Burgau öffnen sich zum Meer hin. Hungrige warten vor einem Restaurant auf freie Plätze, wähBurgau ist ein Surferspot, von hier aus kann man aber auch gut wandern

Alles andere als grau: Bunte Häuser und Blütenpracht vertreiben jeden Winterblues

rend eine Mitfünfzigerin im knappem Neoprenanzug mit einem Surfbrett unter dem Arm an ihnen vorbei zum Strand geht. Dort bringen Surflehrerinnen und -lehrer Interessierten die Grundlagen des Trendsports bei. Mein Weg führt weg vom Wasser, nach oben, vorbei an Villen und einer Bauruine. Ich bin unterwegs auf einem der Fischerpfade; Wege, die schon seit je genutzt und von Rota Vicentina beschildert wurden. Von den Klippen aus gesehen, setzen die Surfbretter im Wasser hübsche Farbakzente. Ich entschliesse mich, Richtung Lagos zu gehen. T-ShirtWetter und Meerblick – schöner kann eine Winterwanderung kaum sein. ◆ Die Reisereportage kam auf Einladung von Algarve Tourismus zustande. visitalgarve.pt Die aktuelle Lage erschwert das Reisen wieder, doch wir wollen mit unseren Reportagen auch Inspirationen für eine Zeit nach der Pandemie liefern.

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Aldeia da Pedralva: Bei Vila do Bispo wurde ein verlassenes Dorf in ein reizendes Hoteldorf umgewandelt.

Man wohnt in Häuschen mit Küchenzeile, Wohnecke und Schlafzimmer unterm Dach. Gute Landküche, aldeiadapedralva.com

Rota Vicentina: Die Organisation schuf ein Netz an Velo- und Wanderwegen (historischer Weg, total 263 km; Fischerpfade am Atlantik, total 226,5 km; 24 Rundwege, total 263 km) an Alentejo- und Westküste der Algarve, bietet Thementouren an, aber auch Besuche bei Bauern und Handwerkern. Über die Webseite kann man Unterkünfte buchen, Karten kaufen und vieles mehr. Praktisch ist auch die App. rotavicentina.com Infos zur Region: visitalgarve.pt

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Bitte teilen Sie uns per Telefon, E-Mail oder schriftlich mit, falls Sie keine brieflichen Angebote erhalten möchten.

«Wir stellen heute die Weichen für die nächsten 125 Jahre» Zentralpräsident Peter Goetschi und Generaldirektor Jürg Wittwer blicken gemeinsam auf ein sehr erfolgreiches und ausserordentliches TCS-Jubiläumsjahr 2021 zurück. Im Doppelinterview erläutern sie zudem, wie sich der Club auch in naher und ferner Zukunft für seine Mitglieder einsetzen will.

INTERVIEW DOMINIC GRAF | FOTOS SANJEEV VELMURUGAN

Das vergangene Jahr stand ganz im Zeichen des 125-Jahr-Jubiläums des TCS. Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf das Jubiläumsjahr zurück?

Anlass, sei dies die Roadshow, Kinopremieren, Mitarbeiterfeste oder unsere Gala in Genf am Tag der Gründung.

Peter Goetschi: Wir sind uns alle so richtig bewusst geworden, woher wir kommen und welchen Stellenwert der TCS heute in der Gesellschaft hat. Das erfüllt mich mit Stolz, aber auch mit Demut. Denn es geht nunmehr darum, die Weichen für die nächsten 125 Jahre zu stellen. Dank des soliden Fundaments stehen die Vorzeichen dafür gut – wie unsere Vorgänger müssen wir jetzt ganz einfach den Mut haben, Neues zu lancieren und zu wagen!

Was hat Sie am Jubiläum am meisten beeindruckt?

Jürg Wittwer: Wie Peter Goetschi sagt, ein solches Jubiläum ist zunächst einmal ein Grund für Ehrfurcht, aber es war auch ein Grund, zu feiern und zu festen. Wir haben dies ausgiebig getan – trotz Pandemie. Insgesamt hatten wir an 31 Tagen einen

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Wittwer: Aufgrund der Pandemie mussten wir sehr viele Anlässe auf den Herbst verschieben. Das hat dazu geführt, dass ich in wenigen Tagen die ganze Vielfalt des TCS erleben konnte. Es ist schon beeindruckend, wenn man an der Roadshow in Genf mit Mitgliedern spricht, die schon Jahrzehnte beim TCS sind, wenige Tage später mit Jugendlichen im TCS eSports Van zockt und wieder ein paar Tage später mit dem Bundespräsidenten Guy Parmelin und alt Bundesrat Adolf Ogi den TCS-Geburtstag feiert. Genau diese Vielfalt macht den TCS aus – und überall spürte ich eine tiefe Verbundenheit mit unserem Club.

Peter Goetschi (links) und Jürg Wittwer Der Zentralpräsident und der Generaldirektor des TCS schauen mit Stolz und Demut auf das vergangene Jahr zurück

CLUB

Wenn Sie die Möglichkeit hätten, mit einem der 205 Gründer des TCS von 1896 zu sprechen, was würden Sie sagen?

Mit welchen Themen wird sich der TCS im Jahr 2022 in der Politik für seine Mitglieder einsetzen?

Goetschi: Merci! Danke, dass Sie die Idee hatten, einen Verein zu gründen, um die Interessen seiner Mitglieder – damals waren es Velofahrer – zu vertreten, und diese Idee auch tatkräftig umgesetzt haben. Damit wurde der Grundstein für eine schöne Erfolgsstory gelegt, welche bis heute andauert und die wir fortsetzen wollen.

Goetschi: Die politische Arbeit ist eigentlich nicht vom Kalenderjahr getaktet, und es bedarf vielfach eines Engagements über mehrere Jahre hinweg.

Für 2022 steht natürlich die Klimadiskussion weit oben auf der Agenda. Für den TCS ist es zentral, dass die neue CO2-Gesetzgebung die Ökologisierung der motorisierten individuellen Mobilität unterstützt. Die Elektromobilität steht zurzeit klar im Fokus. Die Elektrofahrzeuge stehen bereit und wecken grosses Interesse. Nun geht es darum, sicherzustellen, dass für diese eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur in genügender Dichte bereitsteht – auch und insbesondere für das Laden zu Hause. In all diesen Bemühungen dürfen wir aber nicht vergessen, dass der technologische Fortschritt uns vielleicht auch noch andere, heute weniger verbreitete Antriebssysteme bescheren kann. Schliesslich wollen wir im kommenden Jahr einen Fokus auf die urbane Mobilität legen. In den Städten «Wir sind im werden Themen wie der sinnvolle Jubiläumsjahr Umgang mit der (begrenzten) Verkehrsfläche und ein sinnvolles um fast 50 000 Geschwindigkeitsregime von neue Mitglieder Bedeutung sein. Eine Verallgegewachsen.» meinerung von Tempo 30 kann da Jürg Wittwer, nicht die Lösung sein.

TCS-Generaldirektor

Nebst den Feierlichkeiten standen auch wichtige operative Ziele auf dem Programm.

Können Sie kurz zusammenfassen, was der TCS 2021 erreicht hat?

«Wie unsere Vorgänger müssen wir den Mut haben, Neues zu lancieren und zu wagen.»

Wittwer: Zuoberst steht wohl, dass wir im Jubiläumsjahr um fast 50 000 neue Mitglieder gewachsen sind. Damit führen wir das vor einigen Jahren begonnene Wachstum auf eindrückliche Weise fort. Stolz sind wir aber auch, dass wir trotz Pandemie das ganze Jahr unseren Mitgliedern beigestanden sind – im In- und Ausland. Wir hatten dieses Jahr beispielsweise ausserordentlich viele Einsätze für Autofahrer im Ausland.

Aufgrund der Pandemie haben viele unserer Mitglieder auf Flugzeug oder Eisenbahn verzichtet.

Trotz der Pandemie wuchs die MitgliePeter Goetschi, derzahl des TCS. Warum ist der Club TCS-Zentralpräsident so erfolgreich?

Goetschi: Der TCS hat in der Pandemie bewiesen, dass er immer für seine Mitglieder da ist – auch wenn die Umstände schwierig sind. Das wissen unsere Mitglieder zu schätzen und drücken es auch mit ihrer Treue zum Club aus. Denn, ja, wir sind ein Club, in dem das Mitgliederinteresse im Zentrum steht – dies ist in der heutigen Welt ein Plus, auf dem wir gerne aufbauen.

Auf welche Neuheiten dürfen sich die Mitglieder im Jahr 2022 freuen?

Wittwer: Der TCS ist seit den Siebzigerjahren in der Telemedizin tätig. Unser ETI-Ärzteteam ist rund um die Uhr für unsere Mitglieder im Ausland erreichbar. Seit einiger Zeit haben wir unser medizinisches Beratungsangebot mit TCSmymed.ch ausgebaut. In diesem Bereich dürfte es im nächsten Jahr einige Neuigkeiten geben.

Aber auch in unseren traditionellen Aufgaben, zum Beispiel der Pannenhilfe, wird es Neuigkeiten geben. Wir werden bald neue Pannenfahrzeuge auf unseren Strassen sehen, insbesondere, um auch der immer grösseren Flotte an Elektroautos mit der TCS-gewohnten Professionalität gerecht zu werden. Mehr Neuigkeiten will ich jetzt allerdings noch nicht preisgeben. Auf alle Fälle dürfen sich alle Mitglieder aufs 2022 mit dem TCS freuen.

Wagen Sie einen Blick in die Zukunft: Wie könnte der TCS zum 150. Jubiläum aussehen?

Goetschi: Der TCS wird sich als Mobilitätsclub weiterentwickelt haben und wird nunmehr auch in der vertikalen individuellen Mobilität der Drohnen immer an der Seite seiner Mitglieder sein. Seinen Pannendienst wird er immer noch als Klassenbester und Marktführer betreiben, aber nicht mehr nur auf der Strasse, sondern allgemein im Leben seiner Mitglieder. Auf dem politischen Parkett vertritt er weiterhin zielgerichtet und pragmatisch – mit einem gesunden Blick aufs Ganze – die Interessen seiner Mitglieder in ihrer ökologischen und nachhaltigen Mobilität. Und, ja, die Nähe zu den Mitgliedern wird auch im Jahr 2046 mit einer schweizweiten Verankerung über die Sektionen des TCS sichergestellt.

Wittwer: Die Welt wird sich verändern. Auch der TCS wird sich immer wieder neu erfinden – so, wie wir das in der Vergangenheit getan haben. Allerdings bin ich gewiss, auch in 25 Jahren werden wir Schweizerinnen und Schweizer reisen wollen.

Vielleicht fährt das Auto dann automatisch, oder vielleicht fliegt es sogar – aber gestern, heute und morgen, wenn Hilfe benötigt wird, werden wir immer für unsere Mitglieder da sein. ◆ Februar 2022 | touring

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CLUB Ausgelassen Das Konzert von «Blay» im November in Zürich bildete den krönenden Abschluss der Erlebnistournee durch neun Städte

So feierte der TCS das grosse Jubiläum Ausgelassen, emotional, kunterbunt, historisch, präsidial: Trotz der schwierigen Umstände aufgrund der Pandemie liess es sich der TCS im vergangenen Jahr nicht nehmen, seinen 125-jährigen Geburtstag gebührend mit der ganzen Schweiz zu feiern. Ein Rückblick in fünf illustren Bildern.

TEXT DOMINIC GRAF

Präsidial Bundespräsident Guy Parmelin (links) taucht mit TCS-Zentralpräsident Peter Goetschi in die bewegte Clubgeschichte ein

Historisch Am Galaabend in Genf am 1. September, dem Gründungstag des TCS, wurde an die blühende Zeit vor 125 Jahren erinnert

FOTOS SANJEEV VELMURUGAN, TCS

Emotional Der aufwendig produzierte und gefühlvolle Jubiläumsfilm beleuchtet das Gestern, Heute und Morgen des TCS

Kunterbunt An den Shows, Aktivitäten und Überraschungen der Erlebnistournee erfreuten sich Klein und Gross im ganzen Land

Weitere Eindrücke und Infos zum TCS und seinem Jubiläum unter tcs125.ch

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Zwei Lernende, die das Helfen im Blut haben Pirathikshta Pathisanger (20, links) und Cristina Stojanova (18)

Wenn ein Anruf zum Erlebnis wird Cristina Stojanova und Pirathikshta Pathisanger befinden sich in ihrem dritten und letzten Lehrjahr als Fachfrau Kundendialog im TCS Contact Center. «Touring» hat sich einen Kopfhörer geschnappt und den jungen Frauen bei der Arbeit zugehört – und viel über Menschen gelernt.

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TEXT DOMINIC GRAF | FOTOS EMANUEL FREUDIGER

illkommen beim Touring Club Schweiz, mein Name ist Cristina Stojanova. Wie kann ich Ihnen helfen?» Ihre klare, frische und freundliche Stimme wirkt sofort ansteckend. «Grüeziwohl», meldet sich eine Frau

am anderen Ende der Leitung, gefolgt von einem gross­ mütterlichen Kichern. «Ich möchte mich erkundigen, ob das Auto meines Manns von der TCS-Pannenhilfe gedeckt ist.» Flink tippt Cristina den Namen und das Geburts­ datum der Dame sowie das

KFZ-Kennzeichen in den Computer. Gefunden.

«Ich sehe, Sie sind bei uns im System als Familienchefin erfasst, und Sie sind seit 37 Jahren TCS-Mitglied – vielen Dank für Ihre Treue! Zu Ihrer Frage …» Bevor sie weiter-

sprechen kann, ertönt ein herzhaftes Lachen im Kopfhörer der Kundenberaterin.

«Ach, wie schön, dass ich auch einmal bei etwas die Chefin bin», freut sich die Dame. Die Stimmung ist gelöst, und es folgt ein entspanntes Gespräch, in dem Februar 2022 | touring

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Coaching mit Freude Teamleiter Fabio Greco steht seinen Schützlingen mit Rat und Tat zur Seite

Cristina die Anrufende informiert, dass das Auto gedeckt sei, sowie über die Vorteile der TCS-Familienmitgliedschaft und weitere Neuheiten – routiniert, ruhig und empathisch. Zu keinem Zeitpunkt lässt sich erahnen, dass es sich bei der Kundenberaterin um eine achtzehnjährige Lernende handelt.

«Ich habe sehr viel Neues gelernt, das mir auch privat hilft.

Zum Beispiel weiss ich, was ein Rechtsschutz ist. Meine Freunde haben davon keine Ahnung.»

Ausbildner zu sein. Dank der Themenvielfalt innerhalb des Clubs erhalten die Mitarbeitenden und Lernenden Einsicht in verschiedene Bereiche der Mobilität, des Rechtswesens oder der Versicherungen.

Dazu Sabrina Zehr, Leiterin des Contact Centers in Oster­ mundigen: «Die Lernenden arbeiten in verschiedenen Bereichen und Abteilungen, werden intern mit Schulungen und persönlichen Coachings gefördert und lernen sehr früh, Verantwortung für unsere Mitglieder zu übernehmen. Ich könnte jeweils nicht stolzer sein, wenn ich höre, wie Pirathikshta und Cristina Topberatungen in mehreren Sprachen durchführen.»

übernehmen wollen, lassen sich «gelbe» Personen gerne etwas erzählen, sind kommu- Für die beiden jungen Frauen nikativ, optimistisch und tref- endet die Lehrzeit bald, und die Lehrabschlussprüfung fen Entscheidungen aus dem Bauch heraus. «Grüne» Perso- steht bevor. Sorgen, ob sie nen hingegen sind reserviert, diese bestehen, müssen sie wortkarg, und benötigen viele sich jedenfalls keine machen. ◆ Informationen, um etwas zu entscheiden. Und als «blau» DAS TCS CONTACT gelten rationale und kritische CENTER IN ZAHLEN Personen, die sich hauptsächlich an Fakten orientieren und ▪ 140 Mitarbeitende in genau auf die Preise achten.

Vernier und Ostermundi-

Zwischen vierzig und fünfzig Anrufe führen die beiden Frauen pro Tag. Zudem nutzen sie die Zeit, in der das Anruf­ volumen gering ist, um schriftEmpathie und liche Anfragen per E-Mail Menschenkenntnis zu beantworten. Das Ziel sei Am «Desk» nebenan hat Pira­ immer, Vertrauen aufzubauen, TCS als attraktiver thikshta Pathisanger, kurz eine positive Erinnerung zu Piratha, ebenfalls ihre KopfAusbildner schaffen und die Mitglieder Obwohl die Lernenden ihren hörer aufgesetzt und ergänzt ohne Fragen zurückzulassen.

Beruf schon fast wie alte Hagerade das Geburtsdatum Kurz: «Ein Anruf im Contact sen ausüben, steht ihnen ihr eines jungen Mitglieds, das Center des TCS soll ein ErlebTeamleiter immer zur Seite. nis sein», formuliert es Cris­ sich für ein Fahrtraining anFabio Greco begleitet Piratha tina Stojanova. Das verlangt melden will. Wie ihre Kolleviel Empathie und Menschen- und Cristina seit ihrem ersten gin absolviert die ZwanzigTag, coacht sie regelmässig jährige ihr drittes Lehrjahr als kenntnis, die sich mit jedem und hilft bei Fragen weiter.

«Call» weiter entfalten.

Fachfrau Kundendialog EFZ Von seinen Schützlingen beim TCS in Ostermundigen. spricht er nur in den besten «An meiner Arbeit gefällt mir Rote, gelbe, grüne Tönen: «Sie machen ihre Ar­ vor allem, dass ich Menschen und blaue Menschen Nebst der wertvollen Praxis­ beit wirklich vorbildlich und weiterhelfen, Lösungen finerfahrung lernen sie zudem pflegen einen sehr guten Um­ den und die Resultate auch nützliche theoretische Grund- gang mit den Mitgliedern. sehen kann», erklärt Piratha. lagen für den Umgang mit Beide sind vollwertige, wichZu Beginn der Lehre sei es den verschiedenen Men­ tige Teamstützen.» zwar herausfordernd geweschen – zum Beispiel die Einsen, sich ans viele Telefonieordnung der vier häufigsten Der TCS hat nicht nur den ren zu gewöhnen sowie die Charaktere nach Farben: Anspruch, stets an der Seite Produkte und Dienstleistunseiner 1,5 Millionen Mit­ gen des TCS kennenzulernen. Während «rote» Menschen alles unter Kontrolle haben glieder, sondern auch ein atAber heute sei das alles kein und die Gesprächsführung traktiver Arbeitgeber und Problem mehr, im Gegenteil:

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Rund 500 000 Anrufe pro Jahr

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Vielfältiges Kanalangebot in Deutsch, Französisch und Italienisch

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Im Zentrum steht das Mitglied und die individuelle 360-Grad-Beratung

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Hohe Service- und Beratungsqualität dank jährlich über 4000 QualityCoachings

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Helpline Elektromobilität (0844 888 333) für Erstauskunft rund um die E-Mobilität

Das TCS Contact Center ist Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr erreichbar: 0844 888 111 Februar 2022 | touring

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CLUB

Hightech-Geräte für das medizinische Team des TCS Der TCS leistet die meisten medizinischen Hilfsmassnahmen durch eigene Ärzte und Pflegekräfte. Das Team wurde dazu mit modernstem Material ausgestattet. Dr. Jean-Claude Ghaleb, Leiter der medizinischen Abteilung, zeigt die Vorteile auf.

TEXT JÉRÔME LATHION | FOTO OLIVIER VOGELSANG

D

er 2017 eingeleitete Prozess der kompletten Internalisierung der Hilfsmassnahmen des TCS wurde kürzlich durch einen wichtigen Schritt vorangetrieben: Es wurde beschlossen, die eigenen medizinischen Ressourcen des Clubs aufzustocken, damit das Fachpersonal Zugang zu den modernsten Geräten hat, um TCS-Mitgliedern in gesundheitlichen Notsituationen zu helfen.

patriierung begleiten, besitzen nun ihre eigene Ad-hoc-Ausrüstung, die ihnen an den Flughäfen Genf und Zürich zur Verfügung steht. Die rund 80 000 Franken teure Anschaffung war ursprünglich für 2020 geplant, sei jedoch aufgrund der Pandemie und der damit verbundenen Einstellung des Reiseverkehrs um ein knappes Jahr verschoben worden, wie Jean-Claude Ghaleb, Leiter der medizinischen Abteilung des Clubs, erläutert.

Drei Ärzte – von insgesamt sieben – und fünf Pflegekräfte, die innerhalb der medizinischen Abteilung des TCS seit 2018 stabilisierte Patienten während ihrer Re-

Der ausgebildete Internist und Notfallarzt führte eine Ausschreibung zur Auswahl der Geräte durch, die in einem

Sicher, einfach, hochwertig

Flugzeug mehreren Beschränkungen unterliegen: Sie müssen luftfahrtkonform, kompakt, diskret, leicht und verlässlich sein. Daher war die Auswahl auf hochwertige Instrumente begrenzt. «Sicherheit, einfache Bedienung und Einhaltung der Luftfahrtnormen waren meine Auswahlkriterien bei einer Reihe von Geräten aus der Schweiz und Europa, die Wartungsverträge einschlossen», so Jean-Claude Ghaleb weiter, bevor er ins Detail geht.

Beginnen wir mit dem Sauerstoffkonzentrator, von denen drei Stück beschafft wurden. Diese AtemunterstütDr. Jean-Claude Ghaleb (l.) und Fabrice Izquierdo präsentieren die leistungsfähige medizinische Ausrüstung

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DIE TCS-EXPERTIN zung während des Flugs stehe für das Sicherheitskriterium, das Jean-Claude Ghaleb hochhält: «Die Fluggesellschaften stellen ein System bereit, das Sauerstoff ‹auf Verlangen› abgibt, sprich, beim Einatmen; dieses besitzt jedoch keinen Alarm, was bei einer technischen Panne oder, wenn der Patient einschläft und anders atmet, zum Problem werden kann. Unsere Geräte sind mit einem akustischen oder visuellen Alarm versehen, der ausgelöst wird, sobald der Patient eine Minute lang keinen Sauerstoff erhält.»

Medikamente werden regelmässig überprüft Ein weiteres Highlight im Sortiment ist ein Defibrillator mit integriertem Elektrokardiogramm, der eine kontinuierliche Überwachung gestattet. Zwei dieser Geräte gehören nun zum Bestand des TCS. Der Rest des Arztkoffers lässt Platz für herkömmliche Instrumente, darunter Stethoskop, Blutdruckmesser, Intubationsset mit Larynxmaske, Beatmungsbeutel, Spritzen und verschiedene Lösungen wie Kochsalzlösungen – nicht zu vergessen Medikamente in Tablettenform oder als Injektion. «Ihr Ablaufdatum wird regelmässig von Apothekern überprüft, damit sie nötigenfalls ersetzt werden», erklärt der verantwortliche Arzt.

Ein Einsatz pro Woche für das medizinische Team Kurz: Alles ist für ein erfolgreiches «Gesundheitsgeleit» vorgesehen. Denn an Arbeit mangelt es nicht: «Vor der Pandemie, im Jahr 2019, hat das Case Management 5700 medizinische Dossiers eröffnet, davon 1300 mit Repatriierung», berichtet Fabrice Izquierdo, Leiter des Case Managements in Vernier (GE). «Darunter rund hundert im Flugzeug, die Hälfte davon mit Begleitung an Bord.» Das bedeutet für das medizinische Team des TCS durchschnittlich einen Hin- und Rückflug pro Woche. ◆ Auskünfte zum TCS ETI Schutzbrief: 0800 140 000 tcs.ch/eti

ARBEITEN

Olympia während der Arbeit schauen?

«

Die Olympischen Winterspiele finden während der Arbeitszeit statt. Darf ich während der Arbeit die Spiele am TV schauen?»

IMAGO IMAGES/ELNU

Der letztes Jahr bereits sechs Mal eingesetzte Sauerstoffkonzentrator überzeugte das Team durch seine langfristige Zuverlässigkeit und seinen relativ leisen Betrieb. Sechs bis acht Einsätze würden reichen, um die Investition eines Geräts zu amortisieren, sagt der leitende Arzt.

TEXT VERA BEUTLER

In aller Regel nicht. Als Arbeitnehmer sind Sie während der Arbeitszeit verpflichtet, zu arbeiten. Vollständig isolieren müssen Sie sich während der Arbeit aber nicht – verlangt Ihr Chef das von Ihnen, verstösst er in der Regel gegen Ihre Persönlichkeitsrechte. Mit dem Arbeitsvertrag verpflichten Sie sich, gegen ein Entgelt Arbeit zu leisten.

Privates müssen Sie grundsätzlich in der Freizeit erledigen. Ist dies nicht möglich, etwa weil Sie heiraten oder umziehen, hat ihnen Ihr Chef die «üblichen freien Stunden und Tage» freizugeben. Olympia fällt nicht unter diese Bestimmung.

Ihr Chef muss deswegen nicht akzeptieren, dass Sie die Spiele laufend mitverfolgen, anstatt zu arbeiten. Haben Sie ihn allerdings mit Ihrer Begeisterung angesteckt und gibt er Ihnen das ausdrückliche Einverständnis, live mitzufiebern, sind Sie im grünen Bereich.

Wenn Sie bei Ihrem Chef mit Ihrer Olympiabegeisterung auf Granit beissen, müssen Sie entweder auf die Liveberichterstattung verzichten oder hoffen, dass die spannenden Momente in Ihren Pausen

passieren, während deren Sie die Wettkämpfe schauen dürfen. Oder aber Sie beziehen Ferien, um nichts zu verpassen.

Selbst wenn Sie sich mit Ihrem Chef gar nicht einigen können: Wenn Sie sich ab und zu während Ihrer Arbeitszeit über die Olympiaresultate updaten, droht Ihnen arbeitsrechtlich in der Regel nichts, sofern die Qualität Ihrer Arbeit nicht leidet. Denn Ihrem Chef ist es nicht erlaubt, Ihr privates Verhalten am Arbeitsplatz systematisch zu kontrollieren. Eine Ausnahme gilt für jene Tätigkeiten, welche die Arbeitgeberin aufgrund von Compliance-Vorschriften lückenlos nachweisen können muss. ◆ Vera Beutler ist Dr. iur. und Leiterin des Info-Centers Info-Centers «Recht & Versicherungen»

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Herausgeber Touring Club Schweiz Postfach 820, 1214 Vernier (GE)

In dieser Rubrik gilt: je kürzer der Leserbrief, desto grösser die Chance für den Abdruck.

touring Impressum

Chefredaktor Felix Maurhofer Stv. Chefredaktoren Dino Nodari Marc-Olivier Herren Redaktion Dominic Graf Jérôme Lathion Juliane Lutz Pascale Stehlin Art Director Alban Seeger Fotograf/Bildredaktion Emanuel Freudiger Layout Sara Bönzli Stephan Kneubühl Andreas Waber Mathias Wyssenbach Redaktionsassistenz Susanne Troxler (D) Michela Ferrari (I) Tania Folly (F) Übersetzungen Grazia Annen (I) Philippe Rawyler (F) Korrespondenzadresse TCS, Redaktion Touring Poststrasse 1 3072 Ostermundigen +41 58 827 35 00 touring@tcs.ch Auflage Deutsche Ausgabe: 684 595 Totalauflage: 1 112 578 Verlag/Medienmarketing Cumi Karagülle Inserate Roger Müller Cédric Martin Chantale Hofer verlag@tcs.ch Mitgliedervorteile Marcel Zimmermann Abonnement Für Mitglieder im Jahresbeitrag inbegriffen. Der «Touring» erscheint 10 Mal jährlich.

Adressänderungen Unter Angabe der Mitgliedernummer direkt an: TCS-Zentralsitz Postfach 820, 1214 Vernier 0844 888 111, info@tcs.ch Alle Texte und Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Manuskripte wird jede Haftung abgelehnt.

Herstellung Swissprinters AG Brühlstrasse 5, 4800 Zofingen 058 787 30 00

Ohne Fleiss kein Preis 1970 – ich war damals Konstrukteurslehrling – empfahl mir mein Chef, ein Rallyefahrer, den DKW Junior de Luxe: eines der wenigen Autos mit Vorderradantrieb, Zweitaktmotor, 800 Kubik, 34 PS, 710 Kilogramm Leergewicht. Die Trommelbremsen befanden sich innen vor den Achswellen auf beiden Seiten des Getriebes.

(Anm. d. Red.: Damit wurde die ungefederte Masse verringert.) Kaum im Besitz des Führerscheins kaufte ich auf einem Schrottplatz einen für fünfzig Franken und für weitere zwanzig die Batterie. Ein Spezialist überholte die Bremsen. Nach dem Austausch der Zylinderdichtungen baute ich alles wieder zusammen und füllte den Kreislauf mit neuer Flüssigkeit. Den rostigen Unterboden restaurierte ich mit Papier, Metallspachtel und Farbe. Nach einer gründlichen Reinigung machte mein Freund, ein Werkstattmeister, eine Probefahrt, die ohne Probleme verlief. Endlich durfte ich mein Traumauto fahren – nach viel Arbeit und einer Gesamt-

Leserbrief Einfahrt in den Kreisel «Touring» 12/2021-1/2022

Herr Inderbitzin geht aufs Problem der Drängler ein, die von rechts in den Kreis einfahren und damit den von links Kommenden die Vorfahrt nehmen. Es hat meistens nur Blechschäden zur Folge, weil alle Beteiligten relativ langsam fahren.

Potenziell gefährlicher ist das eng verwandte Problem bei den Autobahneinfahrten, wo die von rechts her Einfahrenden fast immer mit der grössten Rücksichtslosigkeit die Vorfahrt der von links Kommenden missachten bzw. ganz selbst verständlich erwarten, dass diese auf die Überholspur ausweichen, was aber keineswegs immer möglich ist. Dann wird es angesichts der hohen Geschwindigkeiten richtig gefährlich.

Da ich dies bei praktisch jeder Autobahnfahrt mehrfach beobachte, wüsste ich gerne, wie gross der Anteil solcher

Grenzen ausloten auf dem Fahrkurs, bis die Bremsen überhitzten

summe von 150 Franken. Im Februar 1970 besuchte ich einen Fahrkurs auf dem «Circuit de Lignières», der heute dem TCS gehört.

Eddy Bernasconi @

@ Gesucht: Leserbilder

Das erste Auto vergisst man nie. Auch nicht, was damit alles erlebt wurde. Erzählen Sie uns Ihre kuriose, spannende oder abenteuerliche Geschichte. Senden Sie uns das Bild und die Legende dazu an touring@tcs.ch.

Unfälle an allen Autobahnunfällen ist und wie die Gerichte dieses Verhalten beurteilen.

H. Kleinewefers @

Die Redaktion behält sich Kürzungen vor und führt keine Korrespondenz. Zuschriften sind auch via E-Mail (touring@tcs.ch) möglich.

Leserbriefe erscheinen ebenfalls in der Onlineausgabe des «Touring» (touring.ch).

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TOUROLINO

OUR

OLI

Tourolino hat in der Schule die statische Aufladung nicht verstanden und steht nun vor einem Rätsel. Kannst du ihm weiterhelfen?

Alles eine Frage der Ladung

TEXT SUSANNE TROXLER | ILLUSTRATION ANDREA PETER

Benötigtes Material: normales Papier, Seidenpapier, Bleistift, Schere, Luftballon

O N

Figürchen schwingen das Tanzbein

T

EXPERIMENT

1. Zeichne aufs normale Papier ein Figürchen von zwei bis drei Zentimetern Höhe und schneide es aus. Nun hast du eine Schablone.

2. Nimm das Seidenpapier und zeichne mit der Schablone weitere Figürchen darauf an. Schneide nun die Seidenpapierfigürchen aus und lege sie auf den Tisch.

3. Blas den Luftballon auf und knote ihn gut zu.

4. Reibe nun den Ballon an deinen Haaren und halte ihn etwa zehn bis zwanzig Zentimeter über die Seidenpapierfigürchen auf dem Tisch.

Was passiert nun? Kannst du es Tourolino erklären?

PREIS

Was bedeutet für dich dieses Signal auf der Skipiste? □

□ □

A. Es kündigt mir einen nach oben offenen Tunnel an.

B. Es kündigt mir eine Schanze an.

C. Es kündigt mir einen Engpass an.

Teilnahme bis am 20.2.2022 gratis im Internet auf touring.ch.

Viel Glück!

Lösung: Wenn du den Ballon an deinen Haaren reibst, wird er statisch aufgeladen. Dadurch zieht er die Seidenpapierfigürchen vom Tisch an. Sie tanzen durch die Luft. Mit der Zeit verliert er seine erworbene Anziehungskraft. Mit erneutem Reiben auf deinen Haaren gibst du dem Ballon wieder neue Anziehungsenergie. Wenn du mehr dazu wissen willst, so holst du dir in der Bibliothek ein Physikbuch oder recherchierst im Internet.

ONLINE-WET TBEWERB

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Die richtige Antwort des Wettbewerbs im «Touring» 12/1 lautet A.

Teilnahmeberechtigt sind alle Leserinnen und Leser des «Touring» in der Schweiz und in Liechtenstein, ausgenommen sind Mitarbeitende des TCS und deren Familienangehörige. Gewinner der Wettbewerbe «Tourolino» werden ausgelost und benachrichtigt. Zu den Wettbewerben wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden auf touring.ch veröffentlicht.

Februar 2022 | touring

71

UNTERWEGS MIT

DAMIAN SCHMID

«Die Begeisterung für die Sache treibt mich an» Dass Leidenschaft Basis für den Erfolg ist, beweist Damian den fünften Platz. Andere hätten es dabei belassen. Er aber wollte es Schmid. Der gelernte Automechatroniker, der jetzt studiert, ist nochmals wissen. Sein Ziel: die so von der Materie fasziniert, dass er zu den Besten gehört. 2021 Euro Skills 2021. Dafür ging er holte er bei den Berufseuropameisterschaften Euro Skills Gold. drei Monate in eine Volvo-Garage, TEXT JULIANE LUTZ | FOTO DANIEL KELLENBERGER

F

ünf Posten mussten gemeistert werden. Die weltbesten jungen Automechatroniker inspizierten Lastwagen, mussten so schnell wie möglich mechanische und elektronische Störungen an Motor, Fahrwerk, Getriebe und Karosserieelektronik erkennen und beheben. Für diese anspruchsvollen Aufgaben hatten sie pro Station nur drei Stunden Zeit. Bewertet wurde neben der Qualität der Arbeit auch, ob sich die Wettbewerber an die Vorgaben der Hersteller und an Sicherheitsvorschriften hielten. Viele hätten diesem enormen Druck an den Euro Skills, den Europameisterschafen der Berufe, nicht standgehalten. Doch Damian Schmid wusste, dass er viel konnte, und hatte sich zudem sehr gut vorbereitet. Ausserdem bringt den Bauernsohn aus Nesslau (SG) so leicht nichts aus der Ruhe, auch wenn es knapp wird. «Der österreichische Teilnehmer hatte in der Gesamtbewertung nur einen Prozentpunkt weniger als ich», sagt der 22-Jährige. Als sehr schön hat er den grossen Empfang am Flughafen Zürich in Erinnerung, als Eltern, Geschwister, Freunde und Arbeitskollegen den erfolgreichen SwissSkills-Teams zujubelten. In Nesslau wurde Schmid sogar im LKW durchs Dorf gefahren.

72 touring | Februar 2022

Die Zeit der Lastwagenwerkstatt liegt bald hinter ihm, auch wenn er für das Foto nochmals in seinen Lehrbetrieb nach Nesslau zurückging. Damian Schmid studiert in Biel im dritten Semester Automobilingenieurwesen. Er möchte in die Motorenentwicklung gehen, forschen und international arbeiten. Entweder im Rennsport oder im Bereich Nutzfahrzeuge.

Ganz oder gar nicht Auf einem Bauernhof lernt man früh, mit Traktoren und anderem Gerät umzugehen. Technik habe ihn schon immer interessiert, sagt Schmid. «Besonders LKW wegen ihrer Grösse und Komplexität.» Als sich die Möglichkeit bot, bei der Altherr Nutzfahrzeuge AG im Dorf eine Lehre zu machen, war er dabei. Einer wie Schmid macht alles, was er tut, ganz und mit grosser Begeisterung. Das fiel auch seinem Berufsschullehrer auf, der ihn von den Berufsmeisterschaften Swiss Skills erzählte. Damian Schmid bewarb sich und schaffte es 2018 auf Platz zwei im Bereich Automobilmechatronik. 2019 ging es an die World Skills nach Kazan, Russland. Dort mass er sich mit 38 anderen jungen Leuten bei der Diagnose und Fehlerbehebung von Personenwagen. Im Bereich Nutzfahrzeuge ausgebildet, kam er auf

weil an den Wettbewerben an LKW dieser Marke gearbeitet wird. Er trainierte mit der Stoppuhr und setzte auf mentales Training. Bei Sabrina Keller, Weltmeisterin im Bereich Restaurantservice bei den World Skills 2011 in London, lernte er, sich noch besser zu fokussieren und sich von Tiefs nicht verunsichern zu lassen. Die 150prozentige Vorbereitung zahlte sich aus. In Graz stieg er bei den Euro Skills aufs Siegertreppchen.

Auf die Frage nach seinem Erfolgsrezept sagt er: «Ich kann mich für vieles begeistern, will dann alles verstehen und bin sehr motiviert.»

Die Freude an der Sache treibe ihn an. Motoren sind zwar viel für ihn, aber nicht alles. Wann immer er kann, klettert er daheim in den Bergen, fährt Mountainbike oder Töff und fliegt Gleitschirm. Und geniesst dabei den Blick auf Säntis und die Churfirsten. Von Damian Schmid wird noch zu hören sein. ◆

«Mich faszinieren Lastwagen wegen ihrer Grösse und Komplexität.»

Damian Schmid, Automobilmechatroniker und Student, Nesslau

Da kennt er sich aus Der Student auf einem LKW in seinem alten Lehrbetrieb

Februar 2022 | touring 73

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