Transa 4-Seasons.ch

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Reise

Das Transa-Kundenmagazin

Ausgabe 9

FRĂœHJAHR 2013


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Editorial

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Editorial

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Reise

Das Transa-Kundenmagazin

TRANSA HANDBUCH Die beste Auswahl an hochwertiger Ausrüstung für Travel, Outdoor & Bike

2013

FRÜHJAHR 2013

Ausgabe 9

www.transa.ch

Alle Vögel sind schon da – und auch die Frühlingsboten von Transa: die neue 4-Seasons.ch und das neue Handbuch.

Vier Jahreszeiten, vier Kundenmagazine 4-Seasons.ch wird nun seinem Namen gerecht: Das Transa-Kundenmagazin erscheint ab sofort viermal pro Jahr. Der Transa-Marketingleiter Guy Lorétan erklärt die Beweggründe – und was das mit dem neuen Handbuch zu tun hat.

Guy, warum gönnt Transa seinen Kunden nun vier Magazine pro Jahr? In gewisser Weise verpflichtet uns ja schon der Titel 4-Seasons.ch dazu, je eine Ausgabe für Frühling, Sommer, Herbst und Winter zu bringen. So unterschiedlich die Jahreszeiten, so vielfältig sind die Outdoor-Aktivitäten, zu denen wir die Kunden inspirieren möchten. Ausserdem haben wir einen grossen Schatz an Erlebnissen und Erfahrungen unserer Mitarbeitenden, Partner, Kunden und Freunde – da fällt es der Redaktion gewiss nicht schwer, jedes Vierteljahr ein neues Heft mit bewegenden und lehrreichen Berichten zu füllen. Lehrreich ist auch eine andere Transa-Publikation, die frisch erschienen ist: das Handbuch 2013. Was zeichnet es aus? Wie immer wollen wir nicht nur Produkte präsentieren – es sind übrigens ziemlich genau 2500 auf 480 Seiten. Sondern das Handbuch gibt den Kunden auch qualifizierte Hintergrundinformationen mit auf den Weg, zum Beispiel zur Anwendung und

zur Pflege der Produkte. Diese Infotexte überarbeiten wir für jede Ausgabe, damit sie immer auf dem aktuellsten Stand sind. Bei allem nötigen Knowhow soll aber letztlich auch das Handbuch in erster Linie Lust aufs Rausgehen und Reisen machen. Gleichzeitig macht ihr das Handbuch etwas rarer. Warum druckt ihr weniger Exemplare? Aus ökologischen Gründen haben wir die gedruckte Auflage um einige Bäume reduziert und stellen das Handbuch als Onlineversion sowie als App fürs iPad bereit (www.transa.ch/de/transa-handbuch). Angesichts der Bequemlichkeit von neuen Medien möchte ja nicht jeder einen dicken Schmöker auf dem Wohnzimmertisch liegen haben. Wer hingegen auf eine gedruckte Ausgabe nicht verzichten möchte, bekommt das Handbuch – solange der Vorrat reicht – kostenlos in unseren Filialen. Wetten, dass dieses 4-Seasons-Heft schneller vergriffen ist als das Handbuch? < Topp, die Wette gilt!

Guy Lorétan.


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Inhalt

IMPRESSUM 4-SEASONS.CH ist die Kundenzeitschrift der Transa Backpacking AG. 4-SEASONS.CH wird kostenlos an die aktiven TransaCard-Kunden verschickt und ist in den Transa-Filialen in Basel, Bern, Luzern, St. Gallen, Winterthur und Zürich kostenlos erhältlich (solange der Vorrat reicht).

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Druckauflage dieser Ausgabe: 100 000 Exemplare. HERAUSGEBER Transa Backpacking AG Josefstr. 53, CH-8005 Zürich www.transa.ch VERANTWORTLICH Transa Backpacking AG REDAKTION & KONZEPT red-gun.com Redaktionsbüro Provinostr. 52, D-86153 Augsburg Tel. 00 49/821/42 07 84 0 Fax 00 49/821/42 07 84 20 E-Mail: 4-seasons@red-gun.com REDAKTIONSTEAM Stephan Glocker (Chefredaktor), Michael Neumann, Ingo Wilhelm, Julian Rohn, Cindy Ruch, Ingo Hübner, Philip Baues, Julian Rohn, Sebastian Lüke, Moritz Schäfer, Manuel Arnu, Kristin Bamberg, Lars Dammann, Gotlind Blechschmidt.

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Inhalt Frühjahr 2013

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Reise

Das Transa-Kundenmagazin

FRÜHJAHR 2013

Titelfoto: Dan Patitucci. Eiskalte Flussquerung im Val Roseg in Graubünden.

Ausgabe 9

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GRAFIK & PRODUKTION B612 GmbH, Werner Bauer, Florian Baumgartner, Tübinger Str. 77-1, D-70178 Stuttgart E-Mail: info@b612-design.de

Interview: Cecilie Skog Kleine Norwegerin mit grossen Abenteuern.

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Klettererlebnisse: Sizilien Genussvolle Tage an Fels und Meer.

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Aktuell News und Infos aus der Transa-Welt.

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Hersteller: Scarpa Bei Schuhen macht ihnen keiner was vor.

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Engagiert Verantwortung anschaulich gemacht.

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State of the Art: Katadyn Vario Der Pumpfilter für klares Wasser.

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Projekte: Lass Ballons sprechen Wie sich Tobi weltweit Freunde macht.

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Kaufberatung: Schlafsäcke Die ideale Verpackung für gute Nächte.

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Traumziele: Ecuador Tipps von einer Globetrotter-Expertin.

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5-Sterne-Produkte Worauf Transa-Kunden schwören.

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Leserreise: Von Luzern nach Locarno Erlebnisreiches Trekking über die Alpen.

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Reise: Durch Polen mit dem Velo Ein rundes Erlebnis am Rande Europas.

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Kollege: Martin Eisenhut Eine Velotour führte ihn zu Transa.

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Mitarbeiter persönlich Transa-Experten stellen sich vor.

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MITARBEIT AN DIESER AUSGABE Remo Nanzer, Guy Lorétan, Ruedi Thomi, Simon Schwarz, Dan Patitucci, Manuela Schweizer, Fabian Nef, Thomas Reisæther, Daniel Jacot, Jéromê Galli, Thomas Ulrich, HansPeter Brehm, Jürg Haltmeier, Daniel Puntas Bernet, Sandra Schlittler, Johan Lambrechts, Tobi van Deisner, Tarasenko, Pius Tommer, Housi Bruni, Martin Eisenhut, Silvan Schüpbach, Beda Bischof, Martin Hänni, Lars Schneider, Chrissi Velten, Sindy Reilly, Wanggel Sherpa, Daniela Baumgartner, Ursina Huber. ANZEIGEN OUTDOOR-BRANCHE, TOURISMUS-KOOPERATIONEN 4-Seasons Marketing Sarah Jentsch Provinostr. 52, D-86150 Augsburg Tel. 00 49/821/42 07 84 0 Fax 00 49/821/42 07 84 20 E-Mail: marketing@red-gun.com ANZEIGEN SCHWEIZ rubmedia Erich Kocher Seftigenstr. 310, CH-3084 Wabern Tel. 079/607 32 07 Fax 031/380 14 91 E-Mail: presseverlag@rubmedia.ch DRUCK Konradin-Heckel Druckereien, D-90475 Nürnberg

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Transa ist Mitglied der Fair Wear Foundation www.fairwear.org


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Interview

Durch

Höhen Tiefen und

Cecilie Skog bezwang als erste Frau die Seven Summits und beide Pole. Doch weder die Berge noch die Eiswüsten stellten die Norwegerin vor die härteste Prüfung ihres Lebens – sondern der Tod ihres Mannes am K2. Interview: Ingo Wilhelm | Fotos: Archiv Skog


Interview

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Interview


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ur ein Meter sechzig hoch und doch eine ganz Grosse im internationalen Bergsteiger- und Abenteurergeschäft. Als erste Frau weltweit bewältigte Cecilie Skog den Explorers Grand Slam, also die höchsten Berge aller Kontinente (Seven Summits) und beide Pole. «Hi, I’m Cecilie, nice to meet you», sagt sie mit skandinavischem Zungenschlag, und ihre Augen leuchten gletscherblau. Seit über einem Jahr hat Cecilie Skog kein Interview gegeben. Aber heute – vor einem Vortrag in München – hat sich die 38-Jährige für 4-Seasons.ch Zeit genommen. Cecilie, bevor du das typisch norwegische Friluftsliv zum Beruf gemacht hast, hast du als Krankenschwester in deiner Heimat­ stadt Ålesund gearbeitet. Was brachte dich dazu, den Kittel an den Nagel zu hängen und dich fortan im Daunenanzug härtesten Strapazen zu stellen? Als ich 17 oder 18 war, habe ich begonnen, rauszugehen und mit meinen Freunden die Natur zu erkunden. Wenn ich so auf den Bergen sass und auf den Fjord schaute, fühlte ich mich unglaublich präsent. Also wurde ich Gletscherführerin, verbrachte meine gesamten Ferien im Gebirge und träumte davon, noch höher hinaufzusteigen.

Es blieb nicht lange beim Traum, schon bald hast du dir den Mont Blanc vorgenommen. Das war mit 21 Jahren. Am Mont Blanc habe ich erkannt, wie gut mein Körper mit dünner Luft klarkommt. Mein damaliger Freund war bei unseren Touren in Norwegen immer vorausgeeilt, um zu demonstrieren, dass er der Schnellere ist. Am Mont Blanc ist er kaum hinter mir hergekommen. Das fand ich super (lacht). Dann hast du dir den Titel «erste Norwegerin auf einem Acht­ tausender» gesichert. War es geplant, dass du den 8188 Meter hohen Cho Oyu im Alleingang meisterst? Nein, war es nicht. Mein späterer Mann Rolf und ich, wir waren 28 und frisch verliebt, als wir 2003 in den Himalaja reisten. Am Cho Oyu bekam Rolf solche Halsschmerzen, dass er in Lager 1 zurückblieb und ich mich allein auf den Weg zum Gipfel machte.

Loriots Hund würde sagen: Skog fühlt sich wohl am Pol …

«Auf dem Mount Everest habe ich den schönsten Sonnenaufgang meines Lebens gesehen.»

Am Cho Oyu wurde dir auch klar, dass der höchste Berg der Welt gerade hoch genug für dich ist? Es war ein unglaubliches Gefühl, den Everest vor mir zu sehen. Viele Jahre hatte ich davon geträumt, ihn zu besteigen. 2004 bin ich dann mit einer Gruppe von der tibetischen Seite auf den Everest. Um zwei Tage habe ich es verpasst, die allererste Norwegerin auf dem Everest zu sein. Aber das hat mein Erlebnis nicht geschmälert. Dort habe ich den schönsten Sonnenaufgang meines Lebens gesehen! 2007 hast du deine Sammlung der Seven Summits vervollstän­ digt. Den Mount Vinson als höchsten Berg der Antarktis hast du 2006 am Rande deiner ersten Expedition zum Südpol mitgenom­ men. Wie kam es, dass du auch die Eiskappen erkunden wolltest? Rolf meinte, du bist kein echter Outdoorer, bevor du nicht zu einem der Pole gegangen bist. Er liebte die Antarktis, hatte dort >


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Interview

18 Monate am Stück verbracht. Also fragte er mich nach meiner Rückkehr vom Everest, ob ich mit ihm zunächst Grönland durchqueren wolle. Auf diesem Trip wurde ich mit dem Polarvirus infiziert; ich wollte mehr von dem weiten Horizont und von dem Gefühl, immer weiterzugehen. Noch während unserer Grönlandtour beschlossen wir, zum Süd- und zum Nordpol zu marschieren. Hast du einen speziellen Stil beim Bergsteigen oder im Eis? Als Rolf und ich 2003 gemeinsam im Himalaja waren, lebten wir völlig autark. Wir assen zwei Monate lang Kartoffeln, mal gekocht, mal gebraten. Ich mag es so einfach und so echt wie möglich. Wenn ich andere Expeditionen in ihren riesigen Dom zelten mit Fernsehgerät sehe, denke ich mir, die sind nicht wirklich hier. Ich gehe nicht in ein Basecamp, um dort Videospiele zu spielen. Und die Expeditionen ins Eis führten wir «unsupported» durch, also ohne Unterstützung und ohne Materialdepots. Wir zogen unser gesamtes Gepäck aus eigener Kraft auf unseren Schlitten.

«Auf Expedition oder am Berg mag ich es so einfach wie möglich. Deshalb schleppen wir alles selbst.»

Musst du als Frau härter trainieren als männliche Begleiter? Ich habe früh realisiert, dass ich intensiver trainieren muss, wenn ich in dieser Arena mitmischen möchte. Vielleicht bin ich nicht die Stärkste, aber ich kann andere Dinge einbringen. Ein grosses Ziel von mir ist es, mit meinen Tourenbegleitern gut Freund zu werden. Dabei hilft meine Vergangenheit als Krankenschwester. Meine liebevolle Fürsorge wird gern in Anspruch genommen, wenn es zum Beispiel gilt, Blasen zu versorgen (lacht). In deinem Buch «Den Himmel berühren», das leider vergriffen ist, beklagst du eine der grössten Ungerechtigkeiten auf Erden: die Benachteiligung der Frauen beim Pinkeln. Ja, das ist total unfair. Wir müssen immer die Hose runterziehen. Fast auf dem gesamten Weg zum Nordpol habe ich mich mit einer Blasenentzündung rumgeschlagen. Aber im Zelt mache ich das wie die Jungs. Da habe ich neben der Pinkelflasche eine Pinkelhilfe, so einen Plastiktrichter mit Schlauch dran. Und das Beste daran: Dieses Ding schrumpft bei Kälte nicht (lacht). Bist du 2005 allein mit Rolf zum Südpol? Nein, er führte eine Gruppe, der ich mich anschloss. Vor uns lagen 900 Kilometer Eis. Nach 32 Tagen der Stille und der Weite erreichten wir den Südpol mit all seinen Gebäuden, Baracken, Flaggen und Containern. Eine absurde Kulisse, aus der wir uns nach eineinhalb Tagen ausfliegen liessen. Ich hätte gern mehr Zeit in der Antarktis verbracht. So war es eher ein Aufwärmtraining

Cecilies Körpergrösse (1,60 Meter) hat auch Vorteile. Zum Beispiel

für die Tour zum Nordpol, die wir kurz nach unserer Rückkehr vom Südpol starteten. Ein Marsch zum Südpol als Aufwärmtraining? So ein Satz kann nur einer Konditionsbestie wie dir über die Lippen kommen … Es ist in der Tat viel einfacher, zum Südpol zu gehen als zum Nordpol. In der Antarktis stellen sich dir keine allzu grossen Hindernisse in den Weg. Die Sonne schien rund um die Uhr und wärmte das Zelt auf. Lediglich der ständige Wind zerrt an den Nerven. Und die Monotonie. Der Grossteil des Trips findet im Kopf statt, weil sich um dich herum nicht viel ändert. Deshalb ist ein Marsch zum Südpol vor allem mental anstrengend.


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eine geringe Windangriffsfläche wie hier 2006 auf dem Weg zum Nordpol.

Und in der Arktis ist voller Körpereinsatz gefragt? Vor unserer Tour zum Nordpol konnte ich mir mangels Zeit nicht genug Kraftreserven anfuttern. Normalerweise schaufelt man die Wochen vorher alles Mögliche in sich hinein und trinkt nach norwegischer Sitte Lebertran. Ich aber wog zu Beginn der Tour nur 55 Kilo, während sich meine zwei Pulkas mit insgesamt 127 Kilo gegen das Vorankommen stemmten. Ausser Rolf und mir war unser Freund Per Henry Borch, kurz PH, mit von der Partie. Auf den ersten 300 Kilometern hatten wir übles Packeis. Da haben wir die erste Pulka ein paar Hundert Meter über die Eisschollen gewuchtet und sind zurückgegangen, um die zweite nachzuholen. Einen Grossteil der Strecke sind wir also dreifach gegangen.

Die Strecke dreifach zurückgelegt? Das ist ja brutal. Schliesslich trennten euch 800 Kilometer vom Nordpol, als ihr in Kanada gestartet seid! Und was die Sache nicht einfacher machte: Wir bewegten uns gegen die Eisdrift. Nachts sind wir häufig sechs, sieben Kilometer in die Richtung zurückgetrieben, aus der wir gekommen waren. Wie motivierst du dich an solchen Tagen? Jeder noch so harte Tag gibt mir ein gutes Gefühl: dass ich etwas kann. Ich bin gut darin, einen schweren Schlitten durch so eine raue Umgebung zu ziehen. Ich bin gut darin, ein Zelt zu errichten. > Ich bin gut darin, auf meine Freunde zu achten.


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Ein bisschen Stil muss sein. Weihnachten in der Antarktis.

Ein weiteres Hindernis am Nordpol sind die sogenannten Waken, also Löcher oder Rinnen mit offenem Wasser, die sich nicht immer umgehen lassen. Wie habt ihr dieses Problem gemeistert? Teilweise haben wir die Waken in wasserdichten Anzügen durchschwommen und die Pulkas wie Boote hinter uns hergezogen. Es kostet jedes Mal Überwindung, ins Polarmeer zu hüpfen, aber das Wasser ist wärmer als die Luft. Sehr zur Freude meiner Begleiter habe ich die Cecilie-Methode erfunden: Ich durchschwimme die Rinne ohne Pulka mit einem Seil um den Bauch. Dann legen sich die Jungs auf die Pulkas und lassen sich von mir rüberziehen. Was sind für dich die Schattenseiten so einer Expedition? Nicht die Sehnsucht nach einer Dusche, auch nicht das Verlangen nach besserem Essen. Vielmehr vermisse ich meine Familie und meine Freunde. Es fühlt sich mies an, dass sie sich Sorgen um mich machen, während ich die Zeit meines Lebens geniesse. Polarregionen waren stets eine Domäne norwegischer Abenteurer. Haben dich Fridtjof Nansen oder Roald Amundsen inspiriert? Weisst du was, ich habe nichts davon in meiner Kindheit gelesen.

«Und dann ist dieser Eisblock abgebrochen, der Rolf in die Tiefe riss …»

Erst Rolf legte mir nahe, diese Bücher zu lesen. Ehrlich gesagt fand ich sie ziemlich langweilig. Diese Bücher transportieren kaum Gefühle, sondern nur eine Menge Fakten. Auch die Sprache ist sehr nüchtern. Das trifft nicht mein Lebensgefühl im Eis. Ich liebe es, auf Ski unterwegs zu sein, zu lachen und zu fluchen. Apropos: Rolf und PH haben sich bei eurer Tour zum Nordpol beschwert, weil du so unglaublich fluchst, nicht wahr? Wenn der Schlitten zum 20. Mal umfällt, tut es gut, den Ärger mit ein paar deftigen Worten rauszulassen. Und weisst du: Meine


Interview

Haare sind nicht norwegisch, sondern spanisch. Meine Urgrossmutter ist Spanierin, von diesem Temperament habe ich wohl etwas geerbt. Gleichzeitig haben sich Rolf und PH über ein paar Prinzessinnen­ Allüren von dir mokiert … Ich hatte Lipgloss und Feuchttücher dabei, um wenigstens ein bisschen Körperpflege betreiben zu können. Ausserdem hatte Rolf zum Beispiel oft Eis am Bart, wenn er Wasser geschmolzen hat, und dann sind die Tropfen vom Bart ins Wasser gefallen. Das finde ich nicht so lecker. Rolf meinte, ich solle mich nicht so anstellen. Aber ich bestand darauf, dass wir trotz der Umstände ein bisschen Stil bewahren. Andererseits hat sich Rolf auf dem Weg zum Nordpol als wahrer Prinz erwiesen … Du meinst, weil Rolf dir im Eis einen Heiratsantrag gemacht hat? Vier Tage vor Erreichen des Pols rief Rolf von hinten, ich solle warten. Ich war schon etwas genervt, weil ich auskühlte. Dann kam er auf Ski auf mich zu, nahm meine Hände, ging auf die Knie und sagte: «Ich will, dass wir auch zusammen sind, wenn wir alt werden. Ich liebe dich. Cecilie, willst du mich heiraten?» Während mir die Tränen auf den Wangen festfroren, stammelte ich: «Natürlich will ich!» Dann hat er mir einen Ring gereicht, den er heimlich im Schlafsack aus Draht aus unserem Reparaturset geflochten hatte. Hat Rolf dich auch gerettet, als du 40 Kilometer vor dem Nordpol im Polarmeer zu versinken drohtest? Die Scholle, auf der ich stand, ist auseinandergebrochen. Ich lag also zwischen lauter Eisbrocken im Wasser und konnte mich nicht befreien, weil sich meine Ski unter Wasser verhakt hatten. Rolf versuchte, mich am Skistock herauszuziehen, aber ich hing fest. Erst nach elf Minuten gelang es PH von hinten, meine Ski in der

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Das Todesdrama am K2 Cecilies Ehemann Rolf Bae (Foto) starb am 1. August 2008 im Alter von 33 Jahren beim grössten Unglück, das sich je am K2 (8611 m) ereignet hat. Elf Bergsteiger kamen dabei ums Leben. Während Cecilie und ein Begleiter zum Gipfel gehen, bricht Rolf den Aufstieg knapp unter dem Gipfel ab und wartet. Als das Trio nach Cecilies Rückkehr wieder absteigt, löst sich auf rund 8200 Metern am berüchtigten Flaschenhals eine Eislawine und reisst den vorausgehenden Rolf mit in die Tiefe. Cecilie kann zwar in der Dunkelheit nicht sehen, wie Rolf abstürzt. Doch angesichts des gerissenen Fixseils ist ihr schnell

klar, was passiert ist. Cecilie und ihrem Begleiter gelingt der Abstieg zum Camp IV. Andere Bergsteiger, denen durch die fortgerissenen Seile der Rückweg abgeschnitten wurde, haben weniger Glück. Manche stürzen beim ungesicherten Abstieg ab, andere erfrieren beim Warten auf Hilfe.

eisigen Brühe von meinen Schuhen zu lösen. Dann zog Rolf mich völlig durchnässt aufs Eis. Ich habe mit dem Wind um die Wette geheult. Das war die einzige Situation der gesamten Expedition, in der ich lieber woanders gewesen wäre – am liebsten zu Hause auf meinem grossen Sofa mit den weichen Kissen. Würdest du dich als risikofreudige Person bezeichnen? Mein Job besteht darin, es so sicher wie möglich zu machen. Dabei folge ich meist meiner Intuition. Wenn ich mich in einer Situation nicht wohlfühle, dann kehre ich um. Als Rolf und ich im Jahr 2005 den K2 versucht haben, sind wir umgekehrt, weil die Verhältnisse nicht gepasst haben. Danach dachten wir, dass wir den Berg kennen. Aber du kannst es nie hundertprozentig sicher machen. 2008 sind wir erneut zum K2, und dann ist dieser Eisblock abgebrochen, der Rolf in die Tiefe riss … Wie schwer fällt es dir, über dieses Unglück zu sprechen? Es hat ein Jahr gedauert, bis ich überhaupt darüber sprechen konnte. Den genauen Hergang des Unfalls mag ich nicht immer wieder schildern. Aber Rolf ist in meinem Herzen, ich denke jeden Tag an ihn. Noch heute muss ich oft weinen, wenn ich sage: «Mein Mann ist gestorben.»

Von eisigen Höhen hat Cecilie erst einmal genug.

Plagen dich Schuldgefühle, obwohl ihr ja nicht unvorsichtig wart? Ja, ich fühle mich schuldig, weil ich nicht meinem Bauchgefühl gefolgt bin. Manche Dinge waren perfekt, beispielsweise das Wetter. Aber es gab auch Dinge, die nicht gut standen. Es war zum Beispiel ungewöhnlich warm, vielleicht ist deshalb die Eislawine abgebrochen. Es war fürchterlich, Rolfs Eltern mitteilen zu müssen, dass ihr einziges Kind tot ist. In der Folgezeit hat mir ein Psychiater erklärt, dass meine Schuldgefühle normal sind. So ergeht es auch Menschen, die bei einem Unfall als Beifahrer im Auto sas> sen, also überhaupt keine Schuld an dem Unfall tragen.


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Interview

Wie hast du wieder neuen Lebensmut geschöpft? Die Strände bei unserem damaligen Wohnort Stavanger haben mir geholfen. Zunächst sass ich nur da und habe versucht, mich im Gras zu verstecken, damit die Erinnerungen und die Gedanken mich nicht finden. Später bin ich mit Freunden und Verwandten dorthin gegangen, auch mit Rolfs Eltern. An den Stränden war es einfacher zu atmen. Es gab den Horizont, die Luft, den Himmel. Allmählich schöpfte ich Kraft und habe wieder neue Träume entwickelt. Rolf hat mich gelehrt, dass Träume wertvoll sind. Also habe ich sie mit beiden Händen gepackt und zwei Freundinnen gefragt, ob sie mit mir Grönland durchqueren möchten. Beide wollten. Das war fantastisch. Plötzlich hatte ich wieder Menschen, mit denen ich Träume teilen konnte. Das half mir, zurück ins Leben zu kommen. Ein Girlstrip durch Grönland hat dich also wieder aufgerichtet? Es blieb nicht beim Girlstrip. Denn es kam ein Mann ins Spiel. Ich hatte Ryan Waters einige Jahre zuvor im Himalaja kennengelernt, wo er als Guide arbeitet. Auch er war 2008 am K2 und hat zwei Freunde bei der Tragödie verloren. Als Ryan fragte, ob er mit uns drei Mädels Grönland durchqueren dürfe, haben wir es

«Ich halte mich nicht für eine aussergewöhnlich schöne Frau. Aber für eine gute Abenteurerin.»

nicht übers Herz gebracht, ihm abzusagen. Jeder, der Grönland durchqueren möchte, sollte die Möglichkeit dazu bekommen! Ryan hatte wenig Erfahrung mit Skiexpeditionen, aber er hat unheimlich schnell gelernt und gute Laune verbreitet. Also habe ich ihn gefragt, ob er mal mit mir die Antarktis durchqueren möchte. Er meinte: «Natürlich will ich die Antarktis durchqueren – wo ist das?» Amerikaner sind nun mal nicht so gut in Geografie ausserhalb ihres Landes ... Du bist mit Ryan also nicht nur zum Südpol gegangen, sondern ihr habt die komplette Antarktis durchquert? Wir haben 78 Kilo Essen für 78 Tage eingepackt und haben uns alle Zeit genommen, den 800 Kilometer langen Marsch zu geniessen. Während der Tour fühlte ich Rolf so nah bei mir. Ich liess die Gefühle einfach kommen, habe fast täglich geweint. Es tat so gut, abends hundemüde in den Schlafsack zu kriechen und endlich wieder ohne Medikamente einschlafen zu können. Und es tat gut, jemanden bei mir zu haben, der mich verstand und mir den nötigen Freiraum gab. Ist Ryan für dich nun mehr als ein Expeditionspartner? In der Antarktis war er lediglich ein guter Freund. Danach haben wir uns fast ein Jahr lang nicht gesehen. Im vorletzten Jahr bin ich in den Himalaja gereist, weil ich ihn vermisst habe. Wir haben uns dann im Manaslu-Basecamp getroffen und sind auch zusammen auf den Gipfel. Ryan lebt in Boulder, Colorado. Wir segeln gemeinsam auf dem Mittelmeer oder sehen uns in Norwegen. Du warst nach Rolfs Tod auf dem Manaslu? Das heisst, die hohen Berge haben dich nicht losgelassen? Nach Rolfs Tod hatte ich gesagt, dass ich keinen Achttausender mehr besteigen möchte. Die Besteigung des Manaslu war auch nicht geplant, sondern hat sich spontan ergeben. Vielleicht war es wichtig, noch einmal so hoch hinaufzugehen. Dadurch wurde dieses Kapitel nicht durch den Unfall abgeschlossen, sondern mit einem positiven Erlebnis. Aber ich sage niemals nie – nur dass mich die hohen Berge zurzeit nicht reizen. Aber an den Polen bleibst du aktiv? Im Sommer 2011 wollte ich mit dem norwegischen AbenteurerKollegen Rune Gjeldnes mit Ski und Faltkanadiern zum Nordpol. Nun ja, wir sind nicht sehr weit gekommen. Meist war zu wenig Wasser zum Paddeln und zu viel Wasser, um mit Ski zu gehen. Auf diesem Trip hat sich gezeigt: Das Wichtigste ist nicht, ans Ziel zu gelangen, sondern rauszugehen, es zu versuchen und Spass zu haben.

Foto: Thomas Reisæther/TV2

Hast du eine neue Leidenschaft? Ja, das Segeln! Ich habe ein Boot in Barcelona und geniesse es, mal wieder etwas von Grund auf zu lernen. Segeln ist ein bisschen wie auf Skiexpedition: die Weite, der Himmel, die Freiheit …

Inzwischen bereut Cecilie ihre Teilnahme an einer TV-Tanzshow.

Möchtest du irgendwann eine eigene Familie gründen? Rolf und ich, wir hatten Kinderpläne. Mit Ryan bin ich nun erst seit zehn Monaten ein Paar, und wir haben über das Thema noch nicht gesprochen. Andererseits bin ich jetzt 38 Jahre alt – vielleicht, vielleicht …


Interview

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Du wohnst in der Hauptstadt Oslo und bist in deiner Heimat mindestens so berühmt wie Gerlinde Kaltenbrunner in Österreich. Wie gehst du mit der Publicity um? Ach, ich bin doch nur ein Mädchen, das gern draussen unterwegs ist. Ein gewisses Mass an Öffentlichkeit brauche ich nun mal, um Sponsoren zu finden. Das akzeptiere ich als Teil meines Jobs. 2010 hast du bei der Fernsehshow «Skal vi danse» mitgemacht, der norwegischen Version der RTL­Sendung «Let’s dance». Geniesst du es, im Rampenlicht zu stehen? Ehrlich gesagt, ich habe es gehasst. Mit einem der besten Tänzer der Welt zu trainieren, das hat mir riesig Spass gemacht. Aber am Samstagabend da raus zu müssen, wenn 25 Prozent der Norweger live zuschauen – das machte mir Angst. Als ich mir dann im Training zwei Rippen brach, bin ich aus der Sendung ausgestiegen. Du bist eine aussergewöhnlich schöne Frau. Profitierst du in deinem Beruf davon oder ist das eher eine Last? Ich halte mich nicht für aussergewöhnlich schön. Mag sein, dass sich manche Leute besonders für mich interessieren, weil ich ein zierliches Mädchen bin. Aber ich würde mir wünschen, sie interessierten sich für mich wegen meiner Leistungen als < Abenteurerin und nicht, weil ich irgendwie aussehe.

Neuer Freund, neues Glück. Mit Ryan in der Antarktis.

Ryan Waters hat über seine Antarktistour mit Cecilie Skog einen Film gedreht: 4-Seasons.tv/cecilie-skog.

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Aktuell

Aktuell Frühjahr 2013

1000 Paar Schuhe für Nepal Am 21. April sammeln Globotrek, Lowa und Transa in Luzern ausgemusterte Outdoorschuhe, um sie nach Nepal zu schicken. Die gebrauchten Wander- oder Trekkingschuhe gehen über eine NGO an örtliche Träger und Guides, damit die ihrer Arbeit im Himalaja sicherer und komfortabler nachgehen können. Bislang tragen viele Nepalesen lediglich Flipflops, wenn sie Trekkergepäck die steilen Pfade

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21.04.2013 VERKEHRSHAUS LUZERN Mehr Infos und Anmeldung unter: www.globotrek.ch/sammeltag

Der Flyer zum Schuhsammeltag.

hoch- und runtertragen oder Touristen in schwindelnde Höhen geleiten. 1000 Paar Schuhe – so lautet das Ziel für die Sammlung im Verkehrshaus der Schweiz (Lidostrasse 5), die von einem grossen Rahmenprogramm begleitet wird. Wer seine gebrauchten, aber noch tragbaren Schuhe vorbeibringt, erhält an dem Tag freien Eintritt ins Verkehrshaus, darf – ebenfalls gratis – eine Multimediareportage über Nepal, Höhenmedizin oder Bären in Alaska anschauen, bekommt eine Gutschrift (CHF 20) für den Kauf von Lowa-Schuhen sowie einen Buchungsrabatt (CHF 100) für Reisen von Globotrek. Weitere Informationen und die Anmeldung zum Event im Internet unter www.globotrek.ch/sammeltag. Wer am 21. April nicht persönlich zum Sammeltag nach Luzern kommt, kann gebrauchte Schuhe für das Nepalprojekt auch in sämtlichen Transa-Filialen abgeben. Schliesslich ist «Re-Wear» einer der Bausteine des Transa-Konzepts zur < Produktverantwortung.

Foto: Paul Prescott/Fotolia

Wozu alte Wanderschuhe noch gut sind? Die Antwort darauf liefert eine Sammelaktion von Transa. Denn wer seine Schuhe spendet, erleichtert Sherpas die Arbeit und profitiert auch selbst davon.

Viele Sherpas tragen lediglich Flipflops.


Aktuell

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Starker Auftritt für eine starke Marke Als erster Hersteller überhaupt darf sich die kanadische Firma Arc’teryx auf einer Sonderfläche bei Transa präsentieren.

Die Sonderfläche von Arc’teryx im Zürcher Flagship-Store.

Erfahre und erlebe Afrika! Globotrek und Transa bieten eine spektakuläre Leserreise an: mit einem wüstentauglichen Campingtruck von Kairo nach Kapstadt!

Der allradgetriebene Mercedes-Truck bietet Sitz- und Schlafplätze für bis zu neun Personen. Neben den ständigen Begleitern (Reiseleiter/Koch und Fahrer/Navigator) können sieben Passagiere diese einzigartige Reise erleben. Start ist am 17. August in Ägypten. Am 24. November endet die Reise in Südafrika. Wer keine drei Monate Urlaub bekommt, kann auch die halbe Tour mitfahren: in 50 Tagen von Kairo nach Kenia oder von dort nach Kapstadt. Die Teilnehmer erleben eine abenteuerliche, aber auch komfortable Reise. Sie führt durch grandiose Landschaften des Kontinents und von einem weltberühmten Ort zum nächsten: von den Pyramiden zum Nil, zu den Victoriafällen, zu den Dünen Namibias und zum Kap der Guten

Hoffnung, um nur einige zu nennen. Afrika rauscht aber nicht nur am Fenster vorbei. Bei teils mehrtägigen Outdooraktivitäten spüren die Teilnehmer Afrika hautnah: vom

Wüstentrekking über eine Bergtour auf den kenianischen Vulkan Mount Elgon und eine Mountainbiketour am Kiwusee bis hin zur Kanufahrt im Okavango-Delta (Botswana). Zwei Drittel der Nächte verbringen die Teilnehmer im Lkw mit Campingausrüstung, den Rest in Hotels. Die Preise liegen (ohne Hin- und Rückflug) bei 29 000 Franken für die gesamte Reise und 15 500 Franken für die halbe Tour. Informationen und Bu< chung: www.globotrek.ch.

Foto: www.trucktravel.ch

Leser reise

Seit 1990 beglückt Arc’teryx die Outdoorwelt mit ausgeklügelten Produkten und bahnbrechenden Neuheiten wie etwa dem wasserdichten Reissverschluss. Grund genug für Transa, den Kanadiern einen Shop-in-Shop einzurichten. Auf der 70 Quadratmeter grossen Fläche im Zürcher Flagship-Store erleben Kunden das ganze Jahr die grösste Auswahl an Arc’teryx-Produkten in der Schweiz. Und die Outdoorausrüstung aus Vancouver schmückt ein eigenes Schaufenster. Bei der Eröffnung am 24. Januar hielt Ines Papert einen Vortrag über ihre Fassadenkletterei in der Eisstadt Harbin. Die deutsche Topkletterin < setzt auf Ausrüstung von Arc’teryx.

Mit diesem Offroad-Wohnmobil geht die Reise längs durch Afrika.


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Aktuell

«In mir steckt ein begeisterter Alpinist!»

Wenn man dich aus der Ferne sieht, könnte man dich mit dem Yeti verwechseln. Ist das schon mal vorgekommen? Ja, öfters. Aber der Yeti ist ja eher ein grimmiger Typ. Wenn die Wanderer näher kommen, merken sie schnell, dass ich ein fröhliches Kerlchen bin. Wir Murmeltiere pfeifen ja für unser Leben gern.

Die US-amerikanische Outdoorfirma Marmot wirbt in der Schweiz mit einem Murmeltier, das man beim Bergsteigen, Skifahren oder Eisklettern sieht. 4-Seasons.ch bekam ein Exklusivinterview mit dem Werbestar.

Stefan, bist du’s? Hä? Was? Warum Stefan? Angesichts der Fotos könnte man glauben, der von Marmot gesponserte Spitzenalpinist Stefan Glowacz steckt in dem Kostüm! Das ist doch kein Kostüm! Vielmehr steckt in jedem Murmeltier ein begeisterter Alpinist. Wir toben den ganzen Tag in dünner Luft herum, was meinst du, wie fit das macht! Und bei der Suche nach Futter klettern wir immer wieder über Felsen. Deshalb sind wir sehr flink unterwegs. Verstehe. Aber wenn ich in Biologie richtig aufgepasst habe, halten Murmeltiere Winterschlaf. Wie kommst du also zum Skifahren? Zugegeben: In dieser Hinsicht schlage ich aus der Art. Ich werde im Herbst nicht müde. Eine Laune der Natur. Also habe ich

«Winterschlaf ? Brauche ich nicht. Ich geh’ lieber zum Skifahren!» schon als kleines Murmeltierchen mit dem Skifahren begonnen. Ihr Murmeltiere seid scheue Wesen. Was hat Marmot dir bezahlt, dass du dich für die Werbefotos dermassen in Szene setzt? Scheu? In meinen jungen Jahren habe ich ganze Nächte in den SAC-Hütten durchgemacht! Und wenn du nach meiner Gage fragst: Marmot hat mir einen riesigen Murmeltierbau im Oberland angeboten. Da konnte ich nicht Nein sagen. Wo genau er liegt, verrate ich nicht. Kann mich eh schon vor Groupies nicht retten …

Foto: Thomas Ulrich

Eines der Werbemotive zeigt das Marmot-Munggä beim Skifahren.

Warum trägst du am Berg lieber dein eigenes Fell als Bekleidung von Marmot? Liebend gern würde ich Marmot-Klamotten tragen! Die sind super funktionell und eigentlich auch sehr gut geschnitten, aber leider nicht für Murmeltierleiber. Die Jacken oder Hosen spannen bei mir am Bauch – vor allem im Herbst, wenn ich mir Speck anfresse. Auch die Farben gefallen mir super. Aber so ein knallbuntes Murmeltier wäre einfach zu auffällig – du weisst schon, wegen des Adlers! Oh ja, sehr gefährlich. Ist dein Fell denn wenigstens funktionell? Logisch! Viele Outdoorprodukte sind von der Natur inspiriert. Aber während die Menschen sich häufig umziehen, lass ich mein Fell immer an – sowohl beim Aufsteigen als auch beim Abfahren, ganz gleich bei welchem Wetter. Wenn dein Fell so toll ist – hast du nicht Angst, dass Marmot es dir nach Ablauf deines Vertrags über die Ohren zieht, um Kleidung daraus zu nähen? Nein, habe ich nicht. Menschen sind mit den hochwertigen Daunenjacken von Marmot sowieso viel besser bedient als mit meinem Fell. Denn unter uns gesagt: Es kratzt ein wenig. Manche Leute schwören bei Muskelkater auf Murmeltiersalbe. Was sagst du dazu? Was für eine Gemeinheit, unser Fett zu Creme zu verarbeiten! Und frag jetzt bloss nicht nach Murmeltierbraten. Ich bin zäh! Das glaube ich gern, wenn ich die Werbefotos sehe. Was steht im Sommer mit Marmot an? Weitere tolle Touren, vor allem in Fels und Eis. Vielleicht auch mit Stefan Glowacz – < wenn ich ihm nicht zu wild bin …

Weitere Bilder vom sportlichen Marmot-Maskottchen findest du auf www.marmot-swiss.ch/marmot-schweiz.html.


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Aktuell

Foto: Ruedi Thomi

Neues von der Galerie Der grösste Reisebuchladen der Schweiz thront auf der Galerie des Transa-Flagship-Stores in Zürich. Von hier oben kommentiert Bruce Livingroom* das literarische und weltliche Geschehen.

#9 / März 2013

www.reportagen.coM

chF 20 / eur 15

REPORTAGEN boris Niehaus

Claas relotius

Briefe aus Der Mörder Aleppo als Pfleger ein berliner fotograf fährt aus Neugierde nach syrien in den bürgerkrieg. fünf tage im Chaos. s.12 MiChael gleiCh

Drei frauen in Xi’an arbeiten als taxifahrerinnen. Die hoffnung auf ein besseres leben fährt mit. s.28

Was passiert mit dementen häftlingen? ein amerikanisches gefängnis geht neue Wege. s.62 aMir hassaN CheheltaN

Ehefrau für eine Stunde Prostitution gibt es in iran offiziell nicht. Die Nachfrage danach schon. s.76 Christof gertsCh

Marseille Im Kanal urs MaNNhart

baut um starbucks, louis Vuitton und Co. verdrängen die bewohner aus dem Zentrum von europas kulturhauptstadt 2013. s.46

Chips und bier waren sein leben, heute ist es das Wasser: bruno schwimmt im Ärmelkanal. s.92 Die historische reportage:

halleluja!

Niklaus MeieNberg

s.109

Transa-Kunden erhalten das Magazin «Reportagen» kostenlos (sonst CHF 20) via www.transa.ch/reportagen. Und im Transa-Bookstore auf der Galerie des Zürcher Flagship-Stores stehen auf 170 Quadratmetern rund 5000 Titel aus den Bereichen Outdoor und Reise parat. Zum Beispiel auch Rüdiger Nehbergs «Überleben ums Verrecken» (CHF 19,90).

Neulich sah ich das «Dschungelcamp», und meine Überzeugung, dass ich weder in Australiens grüne Hölle gehöre (zu heiss) noch ins Privatfernsehen (zu anspruchsvoll), hat sich mal wieder bestätigt. Wie jetzt, «heiss» verstehen Sie, das mit dem Anspruch aber nicht? Ha! Da war die junge Dame, von der ich nicht weiss, warum sie prominent ist, die aber umso lustiger war, weil sie hüpfte wie ein Gummiball, sobald sie eine neue Köstlichkeit verspies. Ausserdem wedelte sie dazu mit den Händen. Keine Ahnung warum, den (lebenden) Schnecken und Regenwürmern mochte es ziemlich egal sein, ob sie jetzt gehupft oder gewedelt zur hypothetischen Berühmtheit besagter Dame beitrugen. Aber anspruchsvoll wirkte die Übung! Trotzdem hinterliess das Ganze einen etwas ungehobelten Eindruck. Sich windende Regenwürmer verspeisen («Kauen nicht vergessen!», meinte die Moderatorin noch) – das ist ja wohl einer Hochkultur, wie sie von RTL2 sonst adäquat repräsentiert wird, nicht würdig. Dabei reicht doch ein Blick in «Überleben ums Verrecken», das Survival-Standardwerk von Rüdiger Nehberg. Dieses Buch gilt nach wie vor als die Bibel für alle, die damit rechnen, irgendwann einmal in einer unwirtlichen Gegend ausgesetzt zu werden, aber dann trotzdem überleben wollen. Und wenn es mit dem Überleben nicht klappt, hilft der schwarze Humor von Nehberg wenigstens dabei, beim Sterben das Lachen nicht zu vergessen. Ja, das Buch steht sogar bei mir im Buchregal. Nicht, weil ich damit rechne, irgendwann einmal nur mit einem RamboMesser ausgerüstet den Dschungeltieren nachzustellen, bewahre! (Mein grösstes Abenteuer der Nahrungsbeschaffung findet dann statt, wenn ich mich in der Konditorei ums Eck mit rüstigen Rentnerinnen um das letzte Éclair prügeln muss.) Nein, der Nehberg steht bei mir, weil man ja nie weiss, wann die Zombie-Apokalypse

kommt. Und egal ob Privatfernsehen oder Zombies: Um den Verlust des Gehirns geht es bei beiden. Und wenn sie dann mal kommt, die Zombie-Apokalypse, und alle Lebensmitteldepots reihum geplündert sind, dann wüsste ich beispielsweise, dass man Regenwürmern vor dem Verzehr «per feinfühligem Herausdrücken» den Mageninhalt entfernt, sie dann zerhackt, buttert, würzt und brät. So macht das der zivilisierte Dschungelcamper, wertes RTL2! Aber ich habe es ja eh mehr mit Bruno Baumgartner. Nein, das ist nicht der Baumgartner, der damit berühmt geworden ist, weil er zwischen dem Mond und hier ein paar Purzelbäume geschlagen hat. Sondern ein Informatiker aus dem Berner

Der Nehberg steht bei mir. Man weiss ja nie, wann die Apokalypse kommt. Oberland, der sich aufmachte, den Ärmelkanal zu durchschwimmen (nachzulesen in der aktuellen Ausgabe des Magazins «Reportagen»). Ihm werden während der Querung Milky Way empfohlen, die im Gegensatz zu Mars und Snickers nicht an den Zähnen kleben sollen. Was mich irritiert hat, weil als Laie stelle ich mir ja vor, dass mein Mund zwischen England und Frankreich konstant und automatisch durchgespült wird und sich das Problem gar nicht stellt. Was vielleicht auch damit zusammenhängt, dass ich nicht ordentlich schwimmen kann. Und ein Milky Way ziehe ich jeden Tag dem bestgewürzten Wurm vor. * Bruce Livingroom ist der Bücherwurm von Transa – obwohl er es nicht so mit Würmern hat, wie er in seiner ersten Kolumne für 4-Seasons.ch darlegt. <


Der italienische Sportschuster Scarpa deckt vom Bergschuh über Trekkingmodelle bis zu Freizeit- und Kinderschuhen alle Bedürfnisse ab. Bei den Lifestyle- und Kids-Modellen ist die Optik so wichtig wie die technischen Details. Den Mojito brauchen wir längst nicht mehr vorzustellen: Es ist schlicht der perfekte Multifunktionsschuh für die Abenteuer, die das Leben jeden Tag bietet. Ideal für leichte Wanderungen und Klettergarten-Zustiege, aber auch für Stadt und Alltag. Stabil, leicht, frisches Design und in den bekannten Mojito-Farben, unter denen jeder eine passende Andet. Obermaterial Veloursleder, Vibram-Sohle mit EVA-Einsatz; neu ist der Mojito neben der Version mit Baumwollfutter in einer Ausführung mit Lederfutter oder Gore-Tex erhältlich! Der neue Cosmopolitan ist ein wunderbarer Lifestyle-Schuh aus Leder und mit Cambrelle-Futter – sein gelungener, fröhlicher Mix aus Farben, Materialien und Design verleiht Ihnen im Alltag, wo auch immer, Frische und Sicherheit! Das Modell Margarita ist sehr leicht, bietet Halt und Komfort und ist in diversen Farben und Materialkombinationen erhältlich.

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Aktuell

Zwischen Kunst und Kitsch Outdoorjacken, Impfungen oder Reiseführer sind heute selbstverständlich. Aber wer hat’s erfunden? In einer kleinen Serie forscht 4-Seasons.ch nach den Ursprüngen der Reisekultur. Folge 1: das Souvenir.

«Bringst du mir ein Souvenir mit?» Diese Bitte fürchtet jeder Reisende – doch die meisten stöbern vor Ort dann auch pflichtschuldig und kaufwillig zwischen Kunst und Kitsch herum. Aber wo kommt diese sonderbare Sitte eigentlich her? Souvenir leitet sich vom französischen «se souvenir», «sich erinnern», ab. Erinnerungsstücke sind so alt wie das Reisen selbst. Allerdings war man in den frühen Tagen des Tourismus wenig rücksichtsvoll und bediente sich direkt an Kulturstätten – das belegen zerstörte Fassaden etwa in Angkor Wat und an ägyptischen Tempeln. Einen wichtigen Wendepunkt brachte der Zweite Weltkrieg: Als Tausende US-amerikanische Soldaten auf Hawaii nach geeigneten Mitbringseln Ausschau hielten, witterten die Inselbewohner eine Verdienstmöglichkeit. In Windeseile fertigten

Illustration: Franz Scholz

AT’S WER H EN? D N U F R E 1 Folge

Früher wurden Tempel zerstört, heute schaffen Souvenirs Arbeitsplätze. sie eigens «typischen» Krimskrams an, den die GIs billig kaufen und mit nach Hause nehmen konnten: bunte Hawaiihemden, Holz-Ukulelen oder Hula Dolls – lustige Puppen, die sich bei Berührung zu wiegen beginnen und zum Evergreen auf

Neue Schneeschuhkarten für die Schweiz Die beliebten Snowtrailmaps sind jetzt noch besser: mit Toureninfos auch für andere Wintersportler.

Schneeschuhgeher schätzen die Snowtrailmaps bereits. Das Routennetz dieser Winterkarten wurde aus verschiedenen Quellen zusammengetragen und mit erfahrenen Schneeschuhläufern erarbeitet. Die neuen Ausgaben der Karten glänzen nicht nur durch ein noch frischeres Layout. Sondern sie enthalten jetzt auch Winterwanderwege, Langlaufloipen und Schlittelwege. Das Hauptaugenmerk bleibt jedoch auf den ausgeschilderten Schneeschuhtrails und den Schneeschuh-Tourenvorschlägen, die in voralpine und alpine Gebiete führen.

Die Karten gibt es online oder im Transa-Bookstore zu kaufen.

Wohnzimmerschränken und Armaturenbrettern amerikanischer Wagen wurden. Seither ist die Produktion mehr oder weniger geschmackvoller Souvenirs zum Wirtschaftsfaktor geworden, der weltweit Arbeitsplätze schafft. Allein in der Schweiz werden jährlich Andenken für einen zweistelligen Millionenbetrag verkauft. Im dänischen Tranekær gibt es sogar ein Souvenirmuseum, dessen älteste Exponate bis ins 19. Jahrhundert zurück reichen (www.souvenariet.dk). Johan Lambrechts

Dabei sind die eingezeichneten Routen nach Schwierigkeitsgraden abgestuft. Als Kartenbasis dienen die Originalkarten von Swisstopo im Massstab 1 : 50 000. Die Neuauflage der Karten wurde auf reissund wasserfestem Papier in verbesserter Qualität gedruckt. Für die Umweltverträglichkeit der Routen garantieren die zuständigen Behörden, die sämtliche Touren geprüft haben, und die Kampagne «Respektiere deine Grenzen»: Alle Wildruhezonen und Wildschutzgebiete wurden eingezeichnet, ebenso die Betretungsverbote und mögliche Korridore. Insgesamt gibt es 31 Kartenblätter, vom Jura bis ins Oberengadin, vom Toggenburg bis ins Wallis. Der Preis pro Karte liegt bei 25 Franken. Weitere Infos und Bestellung unter www. transa.ch/de/snowtrailmap oder im TransaBookstore im Flagship-Store in der Zürcher < Europaallee.


Alpha SV – arcteryx.com

ARC’TERYX SONDERFLÄCHE IN DER EUROPAALLEE IN ZÜRICH MIT DER GRÖSSTEN AUSWAHL IN DER SCHWEIZ Engineered with


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Aktuell

ENGAGIERT

Schluss mit Weg&Werf!

Foto: Ruedi Thomi

Bei Aktionstagen im Zürcher Flagship-Store konnten die Besucher erleben, was Transa unter Produktverantwortung versteht.

Egon Bär (l.) beim Aktionstag in Zürich.

Bei Transa nennen sie ihn «Düsentrieb», weil die Nöte der Kunden seinen Erfindungsreichtum wecken. «Geht nicht» gibt’s nicht bei Egon Bär – zumindest selten. Ist eine Naht am Rucksack geplatzt? Egon näht sie wieder zusammen. Ist ein Zelt gestänge gebrochen? Egon findet in seiner Sammlung gewiss das passende Ersatzteil. Normalerweise arbeitet Egon im TransaReparaturcenter in Uzwil, an einem zehn Meter langen Tisch. Ende November vergangenen Jahres jedoch nähte Egon vor den Augen staunender Transa-Kunden im Zürcher Flagship-Store. Transa hatte die Kunden unter dem Motto «Schluss mit Weg&Werf!» zu drei Aktionstagen geladen. Dieses Event führte das Konzept der Produktverantwortung vor Augen. Zur Erinnerung: Um die Lebensdauer der Ausrüstung oder ihrer Materialien zu verlängern, setzt Transa auf fünf nacheinander greifende Stufen, nämlich

Pflege, Reparatur, Kleiderspenden, Wiederverwertung und Rohstoff-Recycling. Für die Reparaturen ist Egon Bär zuständig – für die Wiederverwertung Christine Buser. Die Baslerin näht aus ausrangierten Regenjacken oder Zelten kultige Taschen oder Etuis, die unter dem Markennamen Cyclodos im FlagshipStore verkauft werden. Sämtliche Erlöse dieser Aktionstage gingen an die Hilfsorganisation «Ärzte ohne Grenzen». Nicht nur in Sachen Ausrüstung, auch beim Reisen kann man auf Nachhaltigkeit achten. Wie man Müll vermeidet, wie man Landschaften schützt, wie man respektvoll mit der Lokalbevölkerung umgeht – solche Fragen klärten Expertinnen vom Reiseportal www.fairunterwegs.org (mehr dazu siehe unten) bei den Aktionstagen im Flagship-Store. Und damit nicht genug: Transa wird sich mit weiteren Events für das Thema < Produktverantwortung einsetzen.

Augen auf beim Ferienkauf! Sonne, Strand, gutes Essen – immer mehr Urlaubern genügt das nicht. Sie wollen nachhaltig reisen. Wie das geht, zeigt das Portal www.fairunterwegs.org.

Auf dem Internetportal, das unter anderen von Transa gefördert wird, finden Reisende eine Vielzahl wertvoller Tipps, worauf sie in der Vorbereitung einer Reise sowie unterwegs achten können. Zum Beispiel erklärt ein «Wegweiser durch den Labeldschungel», welche Tourismus-Gütesiegel tatsächlich etwas über die Nachhaltigkeit eines Angebots aussagen und welche eher Augenwischerei sind. Im Rahmen der Kampagne «Augen auf beim Ferienkauf!» erklärt die Website anhand von fünf Kriterien, woran man faire und nachhaltige Reiseangebote erkennt, und zwar:

• Faire Beziehungen – der Anbieter wendet sich etwa gegen die Eine Kartensexuelle Ausbeutung kampagne begleitet die von Kindern. • Nutzen für die Ein- Aktion «Augen heimischen – der auf beim Anbieter gewährleis- Ferienkauf !». tet zum Beispiel gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne. • Umweltschutz und Umweltgerechtigkeit – der Anbieter schont etwa mit energieeffizienten Anlagen das Klima und beschränkt den Wasserverbrauch.

• Preis und Wert – bei Schnäppchenangeboten bleibt kaum Geld für Umweltschutz und faire Angestelltenlöhne. • Transparenz – zur Transparenz der Reiseveranstalter findet man auf fairunterwegs.org eine Studie. Ausserdem kann man auf dem Portal über die Ländersuche Informationen zu seinem Reiseziel finden, von der Menschenrechtslage bis zu Brennpunkten im Tourismus. <


BACH SPECIALIST FA Der 端ber Jahre verbesserte Specialist ist der BACH Trekking Klassiker schlechthin. Er 端berzeugt mit einem bequemen Tragesystem, einer durchdachten Ausstattung und einem f端r viele Unternehmungen idealen Volumen.

Foto: Christoph Michel Tasmanien, South Coast Track


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Projekte


Projekte

Gringo, gib Gummi!

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Tobi van Deisner ist professioneller Zauberer – und passionierter Globetrotter. Sprachbarrieren überwindet er in fremden Ländern ganz einfach: mit Luftballons.

Text: Stephan Glocker Fotos: Tobi van Deisner


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Projekte

Ballons werden weltweit als positiv und harmlos angesehen. Tobi nutzt sie als Geste, als Dankeschรถn, als Eisbrecher.


Projekte

Gute Laune aus Luft und Gummi: Auf Madagaskar verzierte Tobi erst die Landschaft, dann zwei neugierige Jungs – und schliesslich ein halbes Dorf.

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Projekte

Land Art mit Ringen (Petra in Jordanien, Foto oben) und Blumen (Ecuador, Foto rechts).

ÂŤBeim Suchen nach der perfekten Stelle und den richtigen Farben erlebe ich die Landschaften intensiver.Âť


Projekte

Individuelle Ballonh端te f端r jeden Charakterkopf: von farblich stimmig (Ecuador) bis megacool (Madagaskar).

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Projekte

Foto: Tarasenko

Gestatten: Tobi van Deisner, Zauberprofi und Ballonkünstler. Mehr über Tobi und weitere Ballonfotos unter tobivandeisner.de.

ie grösste Hürde für Traveller ist die Sprachbarriere. In exotischen Regionen kommt man als Gringo irgendwie durch, aber nie richtig an. Ein Zimmer oder der Weg zum Busbahnhof findet sich mit ein paar Brocken Kauderwelsch oder den sprichwörtlichen Händen und Füssen. Der Kontakt mit den Menschen jedoch beschränkt sich meist auf ein scheues Lächeln. Für solche Momente hat Tobi van Deisner ein simples Kommunikationsmittel entdeckt, das zum Kernprodukt seines Berufs geworden ist. Tobi ist professioneller Zauberer. «Während meiner ersten grossen Reise nach dem Abi brachten mir Strassenkünstler in Sydney und San Francisco ein paar LuftballonFiguren bei», erzählt der 33-jährige Deutsche. Inzwischen gehör t Tobi selbst zu den besten Ballonkünstlern der Welt. 2010 wurde er Comedy-Weltmeister der Strassenzauberer und schaffte es bis ins Halbfinale der RTL-Show «Das Supertalent».

D

2000 Ballons haben etwa das Packmass eines Schlafsacks. Wenn Tobi nicht mit seiner Soloshow tourt oder bei Veranstaltungen auftritt, tauscht er Zauberfrack gegen Outdoorklamotten und reist. Gerne in Regionen, die der Massentourismus nicht im Fokus hat: Laos, Myanmar, Madagaskar. Demnächst vielleicht Äthiopien. Dass die Ballons ihre eigene Sprache sprechen, entdeckte Tobi auf den Fijis: «Es war nichts los auf der Insel, aber ein kleines Mädchen lächelte mir zu. Ich bastelte eine Ballonfigur und schenkte sie ihr.

Wir lachten, ich machte ein Foto. Zu Hause zeigte ich dann meine Weltreisefotos herum – und das Bild mit dem Mädchen rief die meisten Emotionen hervor. Da wurde mir klar: Das funktioniert überall.» Seither hat Tobi immer reichlich Ballons im Rucksack. Ein dankbares Zusatzgepäck, 2000 Ballons haben etwa das Packmass eines Schlafsacks. «Ballons werden weltweit als positiv und harmlos angesehen», sagt Tobi. Er nutzt sie als Geste, als Dankeschön, als Eisbrecher. Fast immer bastelt er einen Hut. «Ein Ballonhut ist ein kleines, aber persönliches Geschenk, weil ich mit Farben und Form individuell auf die Menschen eingehen kann.» So einen Hut bekommt dann zum Beispiel die nette Marktfrau in Laos, die Tobi kostenlos ihre gegrillten Heuschrecken probieren liess; oder ein schüchterner Junge in Syrien, dessen Vater dann seinerseits den Gringo zum Tee einlud. In Indonesien führten die Ballons zu einem lustigen Abend mit der Hoteliersfamilie, «weil der Opa plötzlich auch mit kleinen Zaubertricks anfing … ». Alles Begegnungen jenseits der Sprachbarriere zwischen Tourist und Einheimischen. Läuft die Ballonshow auch mal aus dem Ruder? «In einem vermeintlich fast menschenleeren Reisfeld in Vietnam habe ich einem Mädchen einen Hut gemacht. Es lief damit los, man hörte einen Freudenschrei – und fünf Minuten später war ich von 50 Kindern umringt. Keine Ahnung, wo die alle herkamen», erzählt Tobi. Solche Aufläufe hat der Bühnenprofi im Griff: «Ich zeige, dass es nur noch ein paar Ballons gibt, nach dem letzten ist dann niemand sauer.» Manchmal bläst Tobi ohne Publikum Ballons auf – und platziert sie in der Landschaft. «Der Kontrast zwischen dem Knallbunten und der Natur gefällt mir. Und beim Suchen nach der perfekten Stelle und < den richtigen Farben erlebe ich die Landschaften intensiver.»


FOTO: ©MARKO PREZELJ

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Traumziele

Ecuador/Galapagos


Traumziele

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Rund um die Laguna Quilotoa

.. Die grun schimmernde Lagune verdankt ihre .. intensive Farbe gelosten Mineralsalzen. Schon die Busfahrt von Latacunga nach Zumbahua ist landschaftlich sehenswert.

Aufstieg zum Vulkan Cotopaxi Der Cotopaxi liegt Vulkane. Wer den will, braucht neben Atem. Mir ist auf ausgegangen …

an der Strasse der Gipfel (5897 m) erklimmen Erfahrung auch einen langen Cuyabeno-Nationalpark 5000 Metern die Luft Zum Abschluss meiner Reise .. geht’s fur ein paar Tage in den Dschungel! Im Nationalpark bucht man sich in einer Lodge ein und .. macht Ausflu ge mit dem Kanu oder zu Fuss.

Galapagos

Der beste Weg, die Inseln kennenzulernen, .. .. ist eine funf- bis achttagige Kreuzfahrt. So erreicht man auch abgelegene Inseln. .. Gu nstig ist so eine Reise nicht, aber das einzigartige Erlebnis rechtfertigt jeden Franken.

Guayaquil

Der Stadtteil Las Penas mit seinen Cafes und Ateliers bringt etwas Farbe in diese Stadt. Davon abgesehen lohnt sie sich nur als Abflugort auf die Galapagos-Inseln.

Cuenca

.. Die drittgrosste Stadt Ecuadors .. ist einen la ngeren Aufenthalt wert! Sie liegt zwischen den Bergen und hat ein grosses Angebot an Museen und tollen .. Ma rkten.

Mit Globetrotter nach Ecuador – ein paar Reisebeispiele:

• Viertägiges Amazonas-Erlebnis. Inkl. Inlandsflüge ab/bis Quito und Unterkunft mit Vollpension in einer traumhaften Urwald-Lodge. Ab CHF 998 p. P. im DZ.

• Drei Tage in der eleganten Mashpi Rainforest Lodge mit Wellnessbereich und Schwebebahn durch die Baumkronen. Ab CHF 1228 p. P. im DZ.

• Anspruchsvolles Trekking in feurigen Höhen. 21 Tage ab/bis Schweiz. Mit Besteigung des Chimborazo (6310 m) und weiterer berühmter Vulkane. Ab CHF 4650 p. P. im DZ. Mehr Details und weitere Reiseberichte über Südamerika von Globetrotter-Beratern auf www.globetrotter.ch.

Alle Preisangaben sind Richtpreise in CHF. Tagesaktuelle Preise erhältst du in deiner Globetrotter-Filiale.


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Reise


Reise

Über Fels und Eis in die Sonne Vom Vierwaldstätter See an den Lago Maggiore – die sechstägige Alpenüberquerung von Luzern nach Locarno glänzt nicht nur mit klangvollen Namen. Sie ist ein Erlebnistrekking der Extraklasse! Text: Pius Tommer | Fotos: Jürg Haltmeier/Pius Tommer/Housi Bruni

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Reise

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enn ein Beginn vielversprechend ist, dann dieser. An einem Morgen wie aus dem Bilderbuch trifft sich unsere erlebnishungrige Gruppe am Schiffssteg beim Bahnhof Luzern. Die Kapellbrücke und die Uferpromenade glänzen golden im frühen Licht. «So möchte ich jede Wanderung starten», schwärmt Annina, als unser Schiff in Richtung Flüelen ablegt. Housi, unser Bergführer und Begleiter, stimmt uns auf die kommenden Tage ein. Wir sind euphorisch. Die Bahnreise von Luzern nach Locarno dauert bloss zwei Stunden und 39 Minuten. Doch wir wollen in sechs Tagen aus eigener Kraft von der Zentralschweiz an die palmengesäumten Uferpromenaden im Tessin. Housi verspricht uns eine abenteuerliche Pioniertour, denn die Alpinschule Berg+Tal, für die er arbeitet, wird diese Alpenüberquerung als TransaLeserreise anbieten (siehe Briefpost im Mittelalter Seite 41). Die Spuren echter Mitte des 16. Jahrhunderts baute Pioniere sind auf dieser Route der visionäre Postunternehmer Diego allgegenwärtig. Immer wieder Maderno aus Lugano einen wöchenterzählt uns Housi von wagemulichen Botenkurs von Mailand nach tigen Vorfahren und ihren ErLuzern auf. Ab 1653 beförderten kundungstouren in den Alpen. Reiter und Läufer Briefe und DokuDie steilen Bergflanken zu den mente innert vier Tagen über die Alpflächen der Eggberge überAlpen. Ein abenteuerliches Unterwinden wir mit einer Seilbahn. fangen auf den damals holprigen Hier erwartet uns ein grosser Strassen und schmalen Saumwegen. Ausblick auf den blaugrünen Vierwaldstätter See. Vorbei am Kinzigpass, den einst ein russisches Heer unter General Suworow überquerte, wandern wir nach Ratzi. Danach schweben wir mit der Seilbahn hinab nach Spiringen und erwischen das Postauto hinauf zum Klausenpass. Nach einem geselligen Abend nächtigen wir in Nostalgiezimmern. Am nächsten Tag wollen wir hoch hinaus zum Hüfigletscher. Das Hotel gerät immer weiter in Schräglage

Die ersten Kilometer mit dem Schiff, die erste Nacht im Hotel.

Wir lernen: Der Bergführerschritt hat eine ähnliche Kadenz wie der Herzschlag des Menschen.

Allseits gute Laune beim Frühstück – obschon das Haus leicht schief steht. Durch den Druck des Schnees gerät es jeden Winter ein paar Millimeter aus dem Lot. Der Wirt beruhigt: Gefährlich sei das nicht. Trotzdem: So ein Hotel habe ich noch nie gesehen, obwohl ich es als Verkaufsleiter einer grossen Firma auf mehr als 1000 berufsbedingte Übernachtungen gebracht habe. Uns zieht es bergwärts. Housi weiht uns in ein Geheimnis ein: «Der Bergführerschritt hat eine ähnliche Kadenz wie der Herzschlag des Menschen.» Und Erster Flug über die Alpen so wandern wir mit 58 bis Am 13. Juli 1913 flog Oskar Bider (22) 60 Schritten pro Minute zum als erster Mensch mit einem Flugzeug «Iswändli» hoch. Wider meine über die Alpen. Er startete um 4 Uhr Bedenken lassen sich die in Bern. Um 6.10 Uhr überflog er in Steigeisen einfach befestigen. nur etwa 100 Meter Höhenabstand Die ersten Schritte gelingen das Jungfraujoch und gelangte passabel, und schon geht es darauf nach Domodossola und weiter sicheren Schrittes zum Chamli- nach Mailand. Der Rückflug – nach joch. Vor uns liegt das Spalten- einer Wartezeit von 13 Tagen – führte labyrinth des Hüfigletschers. ihn über den Lukmanier- und den Unser Guide steuert sehr > Chrüzlipass wieder in die Schweiz.


Reise

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Mit Stock über Stein. Am zweiten Tag beim Aufstieg vom Klausenpass zum Iswändli.

OPTIMUS VEGA Gaskocher mit integriertem 4-Saison-Modus Der neue Optimus Vega Gaskocher mit Schlauchanschluss und integriertem Flüssigbrennstoffmodus ist ein sehr vielseitig einsetzbarer Kocher. Bei tiefen Temperaturen, niedrigem Brennstoffstand oder für besonders schnelle Kochleistung kann die Gaskartusche auf den Kopf gestellt werden. Einfach Standfüsse am Ventilgehäuse ausklappen, Gaskartusche umdrehen und im Flüssigbrennstoffmodus weiterkochen. Mit dem tiefsten Schwerpunkt in seiner Klasse ist der Vega äusserst stabil, auch mit grossen Töpfen. Weitere Informationen zu unseren Produkten jnden Sie auf unserer Website www.optimusstoves.com

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zielsicher auf die Planurahütte zu – eine Insel im Eismeer. Und eisig tönt auch die Wetterprognose für den nächsten Tag: Eine Kaltfront rückt aus Westen an. Voller Tatendrang stehen wir im ersten Sonnenlicht vor unserer Hütte. Auf dem Weg zum Sandpass schweift der Blick nach Westen, wo dunkle Wolken drohen: Die Kaltfront ist im Anzug. Der Glarner König, der Tödi, wacht über unseren Abstieg ins Val Russein. Noch bevor die ersten Tropfen fallen, erreichen wir den Taxibus, den unser Guide geordert hat. «Ein Timing wie in einem Actionfilm», sagt Janis und lacht. Vor dem stilvoll renovierten Hotel Vallatscha in Curaglia hält unsere Kutsche. Welch Luxus nach der Hüttenübernachtung! Als Zugabe überreicht uns Wirt Aluis Albin unser Hotelgepäck, das von Luzern hierher befördert wurde. Das Glas ist eben immer halb voll Draussen regnet es, drinnen wartet ein herrliches Frühstück – gelebte Gemütlichkeit. Unsere kluge «Wetter-App» verspricht weniger Nass auf den Nachmittag. Beim Aufbruch fällt zwar noch

immer Schneeregen, aber weniger stark. Das Bonmot des Tages kommt von Lars, der sich als Tiefbauingenieur oft mit Wasser beschäftigt: «Wenn jetzt die Sonne vom Himmel brennen würde, kämen wir bestimmt stark ins Schwitzen.» Das Glas ist eben immer halb voll. Frohen Mutes geht es durch das Val Plattas hinauf zur Medelserhütte. Das Kuchenbuffet tröstet uns über die kleinen Strapazen des Aufstiegs hinweg. Leider verdecken beim Abendessen Wolken den Sonnenuntergang, bei schönem Wetter müsste es dank Panoramascheiben ein optischer Hochgenuss sein. Wir bemerken dies freilich kaum, denn auf uns > wartet ein Luxusmenü aus Bio-Zutaten.

General Suworows Feldzug 1799 zog der russische General mit seiner rund 21 000 Mann zählenden Armee von Italien aus über die Alpen. Und zwar über den Gotthard-, Kinzig-, Pragel- und Panixerpass in Richtung Zürich, um dort ein österreichisches Heer anzugreifen. Suworows Armee wurde dabei vom Jäger zum Gejagten. Dennoch hat ihr mutiger und sehr tapferer Feldzug Militärgeschichte geschrieben.

Unsere Herzen zieht es nach Süden, in die Sonne, in die Wärme. Doch erst einmal liegt heute schuhtief Schnee auf den Wegspuren.

Gletscherpassagen erfordern Seil und Steigeisen.

Hüttenflair und transalpine Köstlichkeiten.


Partner Schweizer Alpen-Club SAC Club Alpin Suisse Club Alpino Svizzero Club Alpin Svizzer

Mit Transa auf Traumtour: Die Leserreise von Luzern nach Locarno Wir wandern auf markierten Bergwanderwegen, hochalpinen Routen und einfachen Gletschern. Du verfügst über Bergwandererfahrung und Trittsicherheit. Steigeisenerfahrung ist nicht notwendig. Du erhältst eine kurze Schulung. Die Tagesetappen dauern 5–8 Stunden von Hütte zu Hütte mit Aufstiegen bis zu 1200 Höhenmetern pro Tag. Luzern Schwyz Stans

Glarus Linthal

Altdorf 3614 Todi

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Disentis 3630 Dammastock

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Andermatt 3211 Piz Medel Faido

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Cevio

Bellinzona Locarno

Ablauf: 1. Tag: Schifffahrt nach Flüelen, Seilbahn nach Eggberge (1446 m) und Wanderung nach Ratzi (1513 m). Seilbahn nach Spiringen, mit Postauto zum Klausenpass (1948 m). Aufstieg 650 hm, Abstieg 600 hm. Wanderzeit (immer ohne Pausen) ca. 3 Std. 2. Tag: Bergwanderung zum «Iswändli». Gletschertrekking zum Chammlijoch (3012 m) und zur Planurahütte (2947 m). 1120 hm/200 hm. Ca. 6 Std. 3. Tag: Gletschertrekking zum Sandpass (2781 m). Wanderung durch das einsame Val Russein. Taxitransfer nach Curaglia (1363 m). Hier steht Ihnen Ihr Hotelgepäck zur Verfügung. 120 hm/1670 hm. Ca. 5,5 Std. 4. Tag: Wanderung durchs Val Plattas zur Medelserhütte (2522 m). Aufstieg 1190 hm. Ca. 3,5 Std.

5. Tag: Hochalpines Trekking über die Fuorcla Sura da Lavaz (2759 m). Über die Greinaebene zur Capanna Motterascio (2171 m). 730 hm/ 1080 hm. Wanderzeit ca. 6 Std. 6. Tag: Abstieg zum Lago di Luzzone (1609 m). Taxi nach Bellinzona. Velofahrt nach Locarno. Heimreise am Nachmittag. 200 hm/800 hm. Wanderund Velozeit je ca. 2 Std. Termine: 24.06. – 29.06.2013 08.07. – 13.07.2013 22.07. – 27.07.2013 05.08. – 10.08.2013 19.08. – 24.08.2013 02.09. – 07.09.2013 16.09. – 21.09.2013 Leistungen: 7–12 Teilnehmer, Leitung durch Bergführer oder Bergführer in Ausbildung (ab 10 Teilnehmer ein zusätzlicher Bergführer für die Tage 2+3), 3 Übernachtungen in Hütten, 1 Übernachtung im DZ mit Etagendusche, 1 Übernachtung im DZ mit DU/WC, 5 x Halbpension, Tourentee am Tag 2–6, Gepäcktransport Luzern–Curaglia–Locarno, Mietvelo Tag 6, Gletscherausrüstung, Transferkosten Tag 2–6. Nicht enthalten sind: Anreise nach Luzern und Schiff nach Flüelen, Rückreise ab Locarno, Kosten für zusätzliche persönliche Transporte, Zusatztransfers wegen schlechten Wetters, Getränke, Trinkgelder.

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Reise

«Buon giorno ragazzi!», ruft Hüttenwirtin Ornella. Wir sind im Tessin angekommen, in der Sonnenstube der Schweiz.

Unsere Herzen zieht es nach Süden, in die Sonne, in die Wärme. Doch erst einmal liegt heute schuhtief Schnee auf den Wegspuren ins Val Lavaz. Einmal mehr schwören wir auf die Qualitäten unseres Guides Housi. Als er jedoch von seinen fetten Brettern spricht, die er jetzt vermisse, wähnen wir seine Gedanken nicht am Berg, sondern in seiner Schreinerei. Des Rätsels Lösung: der Pawlow’sche Reflex Das Greinagebiet der Bergführer. Dieses Phäno- Die Plaun la Greina ist eine Hochebene men setzt bei Neuschnee auf rund 2200 Metern. Bekannt wurde anfangs September ein – wenn sie Mitte der 80er, als sich gegen ein Bergführer an die verpasste Wasserkraftwerkprojekt mit Stausee erste Powder-Skiabfahrt den- landesweit Proteste erhoben. Die Biotopvielfalt der Ebene ist einzigken ... Mit jedem Schritt südwärts artig. Mittlerweile ist die Greinaebene lichten sich die Wolken, bald im Bundesinventar der Landschaften erblicken wir die Plaun la und Naturdenkmäler von nationaler Greina. Gelobtes Land: So Bedeutung verzeichnet. müssen sich Entdecker am Ziel

Flüssiger Süden: Lago di Luzzone, Cappuccino.

ihrer Träume gefühlt haben. Wir haben alle Schlüsselstellen unserer Tour gemeistert und überschreiten nun eine Grenze: «Buon giorno ragazzi!», ruft Hüttenwirtin Ornella. Wir sind im Tessin angekommen, in der Sonnenstube der Schweiz! Seepromenaden südlich und nördlich des Gotthards Der nächste Morgen ist von leiser Wehmut durchdrungen, das Ende der Reise naht. Das gemeinsame Ziel hat unsere Gruppe zusammengeschweisst. Nach dem finalen Limoncello verspüren wir alle dieselbe Lust: von Locarno aus gemeinsam ans Mittelmeer weiterzuwandern. Ein allzu kühnes Verlangen. Stattdessen geht es hinab zur Staumauer des Lago di Luzzone und mit dem Alpentaxi in die Leventina. Unser letztes Abenteuer führt uns durch die Magadinoebene von Bellinzona nach Locarno – auf Mietvelos. Wärme und Sonne laden kurz vor Locarno zum Baden unter Palmen ein. Wie ähnlich sich die Seepromenaden dies- und jenseits des Gotthards doch sind – wäre da nicht dieses < unvergleichliche Flair des Südens.

Die letzten Kilometer rollen wir auf Mietvelos nach Locarno.


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Über die Panamericana zu Transa Ziel der neunmonatigen Südamerika-Durchquerung mit dem Velo war Feuerland. Letztlich fand Martin Eisenhut durch diese Tour aber auch zu seinem Traumjob in Zürich. Text: Manuel Arnu | Fotos: Manuel Arnu, Archiv Martin Eisenhut

ine Auszeit vom Alltagstrott wollten sich Martin Eisenhut (35) und seine Frau Marilli (32) gönnen. Die beiden Badener planten eine Veloreise durch Südamerika, grossteils auf Nebenstrecken der berühmten Panamericana von Ecuador nach Feuerland. So eine Langstreckentour ist oft auch eine Reise ins Ich. Martin ahnte bei Reiseantritt nicht, dass die Tour voller Qualen und Freuden seinem Leben eine neue Wendung geben würde. Am 26. Juni vergangenen Jahres starten Martin und Marilli in Quito, Ecuador. Kurs Süd. Bereits nach einem Tag lasten sie ihr Velo ab. Spanischbücher, doppelte Kleidung und einiges mehr – insgesamt sechs Kilo Ballast fliegen wieder nach Hause. Trotzdem bringen ihre Velos mit vollen Wasserreserven fast je 60 Kilo auf die Strasse. Die besteht fortan aus Asphalt, Schotter, Schlamm, Salz oder Vulkanasche.

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Im Keller von Martin und Marilli stehen acht Velos: Rennvelos, Alltagsvelos, ein Singlespeed und ein altes Mountainbike. Doch mit Veloreisen hatte Martin zunächst keine Erfahrung. Ein halbes Jahr vor Abreise nach Südamerika kauft er sich ein Papalagi von MTB Cycletech – Swiss Made und die Zuverlässigkeit auf zwei Rädern. Mit zwei Wochenendtouren bereiten sich Martin und Marilli auf ihre Fernreise vor. «Das passt», denken sie. Allerdings – die Schweiz ist nicht Südamerika … In den ersten Monaten – in Ecuador, Peru, Bolivien und Chile – fahren sie in Höhen, die Schweizer gewöhnlich nur aus Gipfellagen kennen. Die Königsetappe in Peru von Ayacucho nach Cusco führt über fünf Pässe mit je über 4000 Meter Höhe. Innert neun Tagen strampeln sie mehr als 10 000 Höhenmeter bergauf. Am bolivianischen Paso de Jama schraubt sich die Strasse sogar auf 4800 Meter. Martin erinnert sich an die ersten Tage mit Röhrenblick und Kurzatmung. «Ein paar Pedalumdrehungen und schon wieder absteigen. Aber unsere Körper produzierten bald genug rote Blutkörperchen.» Statt EPO gibt es Doping fürs Auge. Die Lagunenroute von Bolivien nach San Pedro >


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Gänzlich unpatagonisches Wetter am Fitz Roy.

de Atacama in Chile – zehn Tage Salzwüste, ein Spiel der Extreme. «Der Himmel ist blau wie nirgends sonst auf der Welt. Nachts wird es minus 20 Grad, dazu ein unvergleichlicher Sternenhimmel.» Sie pedalieren an Salzseen vorbei, die ihre Farbe mit dem Stand der Sonne verändern. Morgens blau, abends rot. Die Pisten wechseln von Sand zu Stein zu Wellblech, zehren an Mensch und Material. «Ich hatte jeden Tag Momente von total besch... bis himmelhoch jauchzend.» Die Idee für die Südamerika-Reise war über Jahre gereift. Martin – ein gelernter Betriebsökonom – studierte Reiseführer und saugte Informationen aus dem Internet auf. Heute vergleicht er die Idee, die sich in seinem Kopf festsetzte, mit einem Virus, den er nicht mehr loswurde. Heilung versprach nur der Mut, sich von den Annehmlichkeiten der Schweiz zu trennen. Der Abschluss seines Masterstudiums in Umwelttechnik und -management war der richtige Zeitpunkt, die Sache ins Rollen zu bringen. Und: «Je mehr Leuten wir unseren Traum erzählten, desto weniger konnten wir kneifen. Wir mussten es probieren.» Mit einem angesparten Budget von 25 Franken pro Tag und Person flogen sie nach Quito, paukten dort vier Wochen Spanisch und schwangen sich auf den Sattel. Fast hätte Martin wegen «Montezumas Rache» aufgegeben Das erste halbe Jahr ist eine harte Schule: die Höhe, das Leben auf und entlang der Strasse. Eine neue Kultur, Armut und Schmutz. Martin trifft nach drei Wochen «Montezumas Rache»: immer wiederkehrende Bauchschmerzen, Schwäche und Übelkeit. Martin möchte aufgeben, Marilli gibt ihm die Kraft weiter zu kämpfen. Nach zwei Monaten Leidenszeit ist er ausgelaugt. In Sucre, der Hauptstadt Boliviens, bekommt er Antibiotika gegen seine Darmentzündung gespritzt. Martin erholt sich. Und die Reise beginnt Alltag zu werden. Eine Stunde vor Sonnenaufgang stehen sie auf, frühstücken, packen zusammen und radeln los. Die Tagesetappen variieren von 15 bis

Kein Wunder, dass Martin in der Technikabteilung arbeitet.

120 Kilometer, im Durchschnitt 77. Am frühen Nachmittag suchen sie nach einem Zelt- oder Übernachtungsplatz, geniessen den Abend, die freie Natur, strecken die Beine aus. «Für uns waren Stunden oder Wochentage nicht mehr wichtig. Wir achteten nur noch auf Jahreszeiten.» Waren die Salzseen schon überschwemmt? Die Temperaturen und Winde erträglich? Die Pässe schneefrei? Als Luxus leisten sie sich ein Netbook, mit dem sie ihren Reiseblog (www.eisenhut.li) pflegen, sowie ein E-Book. Überdies unverzichtbar: die japanische Handmühle Hario Skerton und der AeroPressFilter. Ein Kilo Extragewicht – aber für den Kaffeefreak Martin geht nichts über das Ritual, Bohnen zu mahlen, den Geruch einzusaugen und den Kaffee zuzubereiten. Auf der zweiten Hälfte der Reise kurbelt es sich schon viel leichter. Der Grenzübertritt von Bolivien ins wohlhabendere Argentinien gleicht der Einreise ins Schlaraffenland. Olé statt oh je. Sahnige Eiscreme, deftiges Rindfleisch, glatt asphaltierte Strassen. Eine Südamerika-Durchquerung mit dem Velo wirkt auf Aussenstehende wie eine Extremtour für hartgesottene Outdoorprofis. Dabei sind die beiden auf der Tour viel mehr Alltagsflüchtlingen begegnet, als man


Auf der Tour schrieb Martin in sein Heft mit den Herzenswünschen: «Zurück in der Schweiz die Hobbys in den Beruf integrieren.»

glauben möchte – selbst im windigen und kalten Patagonien manchmal fünf Velofahrern pro Tag! Nicht selten waren es pensionierte Ehepaare oder gar Familien mit kleinen Kindern. «Jeder, der Velo fahren kann, findet sein Tempo und seine Route», resümiert Martin und betont, das grösste Hindernis liege daheim: sich die Zeit zu nehmen und etwas zu beginnen, das man nicht einschätzen könne. Auch Argentinien ist für Veloreisende nicht nur Zuckerschlecken. Schnurgerade Strassen, endlose Weinbaugebiete, Hitze.

Das begann umgehend zu Hause in der Schweiz. Transa suchte Mitarbeiter für den Zürcher Flagship-Store, Martin bewarb sich auf eine 20-Prozent-Stelle im Verkauf. Schon das Bewerbungsgespräch gefiel ihm. «Es war eine völlig offene Kommunikation, alles wurde beim Namen genannt.» Martin bekam die Teilzeitstelle und wurde in kürzester Zeit ein Vollblut-Transianer. Inzwischen hat er einen wahren Patch workjob: 20 Prozent Produktberater in der Technikabteilung, zu 40 Prozent arbeitet er als Assistent der Verkaufsleitung, und die

IDENTITY – LEDER MIT HERKUNFTSNACHWEIS

Meindl hat schon einige Innovationen im Schuhbereich auf den Weg gebracht – die neueste trägt den Namen Identity. Bei den Modellen der neuen Serie gibt das Unternehmen einen detaillierten Herkunftsnachweis auf das verwendete Oberleder. Damit schafft Meindl mit den Schuhen aus der Identity-Serie eine lückenlose Transparenz – angefangen auf der Almwiese, auf der die Rinder weiden und leben, über die Gerberei, die das Leder in Deutschland nachweislich umweltschonend gerbt, bis hin zur Produktion der Schuhe. Schon beim Gerben wird das Leder mit einer Identifikationsnummer versehen. Jede Lederhaut wird dabei gesondert von Hand geprägt. Diese Identifikationsnummer, auch Identity-Nummer genannt, ist später auch im Schuh verewigt und zwar im Innenteil der Manschette. Damit können die Kunden die Vita ihres Schuhoberleders auf der Seite www. identity-leder.de nachverfolgen.

Absteigen und geniessen: die Laguna Colorada in Bolivien.

52 Grad in der Sonne misst Martin an einem Tag, nur der Fahrtwind verschafft Kühlung. Die weite Pampa gibt Raum zum Nachdenken. «Vor der Reise hatte ich eine intensive Zeit mit Arbeit und Schule. Nun wollte ich herausfinden, was ich mit meinem Leben anfangen will.» Unterwegs kaufen sich Martin und Marilli ein Büchlein und notieren ihre Wünsche. Martin vermerkt: «Zurück in der Schweiz die Hobbys in den Beruf integrieren.» Nach 146 Velotagen, 11 325 Kilometern, 24 geplatzten Reifen und fünf gerissenen Ketten erreichen Martin und Marilli ihr Ziel Feuerland. Rückenwind in Sturmstärke treibt sie auf den letzten Etappen nach Ushuaia. Martin und Marilli schliessen ihren Reiseblog mit den Worten: «Wir starten ein neues Kapitel.»

verbleibenden 40 Prozent unterstützt er den Schulungsverantwortlichen in koordinativen Aufgaben. Auch sein Wunsch aus dem Büchlein ging in Erfüllung: «Die Arbeitszeiten sind sehr flexibel, ich kann meine Hobbys ausleben.» Bei verlockend schönem Wetter geht Martin auch mal unter der Woche zum Skifahren, Klettern oder Wandern und holt die Arbeit am Wochenende nach. «Transa unterstützt sogar lange Reisen der Mitarbeiter. Es ist der Firmenleitung bewusst, dass die Emotionen, die wir von unseren Touren mitbringen, für Transa enorm wertvoll sind.» Ist Martin also angekommen? Bei sich selbst? In jedem Fall ist er sich ein gutes Stück nähergekommen. Im Sommer erwarten Martin und Marilli Nachwuchs. «Mit Kind wird wieder alles neu.» Martin freut sich < sehr darauf.

Tessin Identity

Tessin Lady Identity

Sportco AG, 3063 Ittigen, Tel. 031 924 15 15 www.sportco.ch, info@sportco.ch

www.identity-leder.de


Klettererlebnisse

LA DOLCE ROCCIA Beim Klettern auf Sizilien geht es nicht nur um Sport. Vielmehr ist der Fels («La Roccia») der perfekte Weg, um die Landschaft zu geniessen. Und «La dolce vita» kommt auch nicht zu kurz.

Expertentipp von Silvan Schüpbach, Kletterlehrer bei Höhenfieber.

Am Kap von San Vito eröffnet sich eine 270-GradKüste, und die Qualität der Kletterfelsen ist perfekt. Zum Beispiel am drei Kilometer langen Felsgürtel von Salinella ermöglichen uns graue Platten mit rauen Griffen ein beinahe müheloses Steigen. Es gibt aber auch Überhänge und senkrechte Wände, die von hellen Farben zu rötlichen Tönen wechseln. Riesige Stalaktite und Sintersäulen machen auch Anfängern die Überhänge schmackhaft. Ein Teil der Kletterfelsen wird sogar beleuchtet. So können sich die Unermüdlichen auch an lauen Abenden austoben. Und keine Sorge: Das nahe Ristorante serviert Meeresfrüchte, Pasta und Pizza bis spät in die Nacht. An heisseren Tagen schätzen wir auch die nordexponierten Felsen von San Vito. In der Cattedrale nel Deserto finden sich bis zu 40 Meter lange Ausdauerrouten an unglaublichen Felsformationen. Hinter San Vito erwarten der Monte Monaco und die Felsnadel Pizzo Monaco die Abenteuerlustigen. Friends und Keile gehören in fast jeder Route dazu. Aus der Ferne

wirken die Berge unnahbar. Beim Zustieg erkennen wir aber die vielen Strukturen und Griffe, welche dieses Mehrseillängenparadies ermöglichen. Ganz ohne Seil geht es an der Ostseite San Vitos, wo sich ein Felsen fürs Deep Water Soloing findet. Von der ganz einfachen Traverse einen Meter über dem Wasser bis zum brutalen Überhang in acht Meter Höhe gibt es hier ein einzigartiges Klettervergnügen für jedes Niveau. Und im Falle eines Falles fallen wir einfach ins Wasser. Schöner kann man Klettern und Baden nicht verbinden! Mit einem Mietwagen lassen sich viele weitere Klettergebiete in der Nähe erreichen – ebenso malerische Dörfer und unzählige Trattorien, die sich mit ihren Köstlichkeiten gegenseitig überbieten. Und so kommt es, dass wir nach einer Kletterwoche auf Sizilien weit mehr als nur geklettert sind. Land und Leute färben auf uns ab. Wir werden ruhiger, der Stress lässt nach – und die Schwerkraft scheint ein bisschen schwächer geworden zu sein.

Foto: Christian Bürki

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Foto: Mathias Hell

Foto: Christoph Räz

Foto: Mathias Hell

Klettererlebnisse

KLETTERN AUF BELLA SICILIA

Kap San Vito

Palermo Ätna 3323 m

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50 km

Sizilien gefällt mit einer grossen Auswahl an sehr gut abgesicherten Routen, seiner grandiosen Landschaft und dem von Herbst bis Frühjahr milden Klima, das auch zum Baden einlädt. Schwierigkeit: ab 5a. Leistungen: 6–8 Teilnehmer pro Bergführer. 7 Nächte in Villa, 7 × VP inkl. Getränke, Fahrten im Gebiet, Gruppen-Klettermaterial. Ablauf: 1. Tag Flug nach Palermo und gemeinsame Fahrt zur Unterkunft. 2.–7. Tag Klettern in den Klettergebieten bei San Vito lo Capo direkt am Meer und bei Palermo. 8. Tag Heimreise ab Palermo.

Termine: 04.05.13 – 11.05.13 11.05.13 – 18.05.13 14.09.13 – 21.09.13 21.09.13 – 28.09.13 19.10.13 – 26.10.13 16.11.13 – 23.11.13 26.12.13 – 02.01.14 Preis: CHF 1480 Beratung und Buchung (Webcode 539): Alpinschule Höhenfieber AG Telefon 032/361 18 18 hoehenfieber.ch, info@hoehenfieber.ch.

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Hersteller

1956 produzierten die Parisotto-Br체der 30 Paar Schuhe am Tag, heute fertigen 500 Mitarbeiter 600 000 Paar j채hrlich.


Hersteller

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Italienische Familiensache

Kein Outdoor-Produkt ist auf Tour wichtiger, keines in der Herstellung anspruchsvoller als die Schuhe. Hier ist noch traditionelle Handwerkskunst gefragt. 4-Seasons.ch schaute beim Sportschuster Scarpa hinter die Kulissen.

Text: Cindy Ruch | Fotos: Stephan Glocker, Archiv Scarpa

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ie Globalisierung macht auch vor der Outdoor-Branche nicht halt. Viele Hersteller gehören zu Konzernen und produzieren in Fernost. Doch es gibt Ausnahmen. Eine findet man im Veneto, wo die Alpen an das flache Land um Venedig grenzen. Asolo ist eine kleine Stadt, deren schmale Strassen sich durch grüne Hügel schlängeln – Italien wie aus dem Bilderbuch. Und Asolo ist Sitz von Scarpa, der international erfolgreichen Schuhmarke. Scarpa gehört hierher, hier fing alles an. Seit 57 Jahren ist die Firma im Besitz der Familie Parisotto. Mittlerweile hat die zweite Generation übernommen, die Geschäftsleiter sind Cousins und Cousinen: Sandro, Davide, Cristina, Andrea und Piero. «Innerhalb von zehn Kilometern findet man hier alles, was ein Schuster braucht», sagt Sandro Parisotto. Er ist einer der Cousins und Präsident von Scarpa. «Die besten Handwerker, erstklassige Lederlieferanten, eigens konstruierte Maschinen.» In der Region um Asolo hat das Schuhmacherhandwerk eine lange Tradition. Dass daraus eine richtige Industrie wurde, ist einem englisch-irischen Adligen zu verdanken: Rupert Guinness, zweiter Earl von Iveagh und Erfinder des Guinness-Rekordbuchs, weilte gerne zur Sommerfrische in Asolo – und kam auf die Idee, die Künste der Schuhmacher zu bündeln. 1938 gründete er die «Società Calzaturieri Asolani Riuniti Pedemontana Anonima», abgekürzt S.C.A.R.P.A. Clever, denn Scarpa heisst auf Italienisch schlicht Schuh. 1956 verkaufte der Earl die Firma an drei Brüder aus Asolo: Francesco, Luigi und Antonio Parisotto.

Anfangs arbeiteten die Brüder in einer kleinen Fabrik am Stadtrand. Daneben steht das Haus, in dem Sandro gross geworden ist: «Wir Kinder sind mit Scarpa aufgewachsen. Im Sommer haben wir hier gejobbt, um uns einen Urlaub oder ein Motorrad zu leisten.» In der alten Halle hängen frühe Werbeschilder mit handgemalten Bergsteigern. Dazwischen surren teure Präzisionsmaschinen und werfen Bauteile für die Scarpa-Skitourenstiefel aus. Basis für das Plastik ist Rapsöl.

Leder ist lebendig Die klassische Schuhproduktion, das Herzstück von Scarpa, findet sich ein paar Hundert Meter weiter – in einem weitläufigen Neubau, der 1996 eingeweiht wurde. Beim Eintreten sieht man erst mal nur Leder. Meterhoch aufgetürmt, in Rollen, in Stapeln und in allen möglichen Farben, Stärken und Qualitäten. Sandro ist jetzt buchstäblich in seinem Element: «Leder ist lebendig. Damit arbeiten wir. Für den Schaft eines robusten Bergschuhs kommt nur der Rückenteil der Rinderhaut infrage. Zum Bauch hin wird das Leder etwas nachgiebig und daher anderweitig verwendet, zum Beispiel für die Zunge.» Gutes Leder kostet, Vliese und Spezialteile ebenso. In einem guten Wanderschuh stecken leicht 80 Franken Material. Noch mehr investiert Scarpa in die Fertigung. Die hochwertigen Modelle werden in Asolo gefertigt, einfachere Schuhe in einem >


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Hersteller

70 bis 80 verschiedene Ledersorten hat Scarpa am Lager.

Scarpa-Präsident Sandro Parisotto.

«Im Umkreis von zehn Kilometern um Asolo findet man alles, was ein Schuster braucht», sagt Sandro Parisotto.

Werk in Rumänien. Viele der zahllosen Arbeitsschritte laufen in Handarbeit ab, dazwischen kommen Maschinen zum Einsatz. In der Fertigungshalle ist es erstaunlich leise. Rund 180 Mitarbeiter, jeder ein Spezialist in seinem Bereich, werkeln mit Nadeln, Klingen oder Klebern. Die Bewegungen sind ruhig und bedacht. Auf einem grossen Tisch liegt eine Lederhaut. Ein Mitarbeiter projiziert Schnittmuster darauf, ordnet sie per Mausklick an und startet den Lasercutter. Am nächsten Arbeitsplatz wird ohne Computerunterstützung geschnitten. Michele, der Mann an der Stanzmaschine, muss an Weihnachten ein Meister im Plätzchenbacken sein – so genau, wie er hier seine Formen platziert und kaum Verschnitt produziert. «Das Leder ist die Basis», sagt Sandro, «daran wird angebaut.» Erfahrene Näherinnen fügen die verschiedenen Teile zusammen, verbinden Aussenmaterial mit Futter, setzen Polsterstoffe ein. Langsam beginnt das Puzzle aus bis zu 120 Teilen einem Schuh ähnlich zu sehen.

Ein Schuh zum Mojito-Trinken? Wird ein Renner! Die Atmosphäre ist konzentriert und arbeitsam. Aber hat diese traditionell e Schuhmacherkunst auch künftig eine Chance? Sandros Stirn legt sich in Falten. «Einfach wird es nicht. Die jungen Leute arbeiten am liebsten am Computer. Nur noch wenige haben die Geduld für manuelle Arbeit.»

Sandro hat eine 16-jährige Tochter, doch hat sie noch nicht beschlossen, ob sie in den Familienbetrieb einsteigen will. So viel Freiheit hatte Sandro selbst nicht. «Nach dem Militär, mit 20 Jahren, fing ich hier an. Das wurde gar nicht diskutiert.» Der Armeedienst sei auch die einzige Zeit seines Lebens gewesen, in der er keine Scarpa-Schuhe trug, schmunzelt der Präsident. Die Übergabe der Firma von der ersten an die zweite Familiengeneration hat Sandro positiv erlebt. «Es kam neuer Schwung – und viel Farbe. Auch wenn mein Vater und die Onkel manchmal fragten, was wir denn da machten.» Scarpa reagierte einerseits auf die Nachfrage nach leichten Trekkingschuhen, vor allem in den USA; entwickelte aber auch die eigene Philosophie weiter. «Lifestyle» nennt sich das neue Segment, für das vor allem Sandros Schwester Cristina verantwortlich zeichnet. Bei einem Meeting präsentierte sie den Prototypen eines schicken Freizeitschuhs mit Outdoor-Optik, den es in allen möglichen Farben geben sollte. Eine Hälfte des Teams war begeistert, die andere skeptisch – wann soll man den denn tragen? «Na, damit kann man am Abend einen Mojito trinken gehen», sagte Christina. Seither heisst der Schuh «Mojito» und ist ein Renner – auch bei den Kunden der Transa. Also keine Probleme im «Family Business» von Scarpa? «Solange jeder seinen Bereich hat, ist alles gut», erklärt Sandro – und lacht, als zwischen den Maschinen ein älterer Herr auftaucht, gekleidet in einen blauen Arbeitskittel mit Scarpa-Schriftzug. «Mein Vater»,


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In jedem Schuh steckt viel Handarbeit. Jede Naht, jedes Detail muss stimmen.

stellt Sandro vor. Francesco Parisotto, 86 Jahre, hat einen halb fertigen Schuh in der Hand. Er ist oft im Betrieb. «Zu Hause gibt es gutes Essen. Aber wenn ich den ganzen Tag dableibe, werde ich verrückt», lacht Francesco. «Also kommt er hierher und macht uns verrückt», ergänzt Sandro grinsend. Francesco erzählt von früher: «Damals haben wir 30 Schuhe am Tag produziert und mit dem Fahrrad ausgeliefert.» Heute stellt Scarpa 600 000 Schuhe jährlich her und beschäftigt rund um den Globus 500 Mitarbeiter.

Leisten für Confortola und Bonatti Während des Plauschs läuft die Produktion weiter. Die Schäfte werden um die Leisten gezogen. Das sind über lange Jahre entwickelte Kunstfüsse, die dem späteren Schuh die Passform geben, man nennt sie auch den «Schatz des Schuhmachers». Besonders gute Freunde des Hauses bekommen sogar eigene Leisten – und damit Massschuhe. Sandro holt eine der Einzelanfertigungen hervor. Sie gehört dem Bergsteiger Marco Confortola, der 2008 bei einem Unglück am K2 mit elf Toten (siehe auch Seite 15) seine Zehen durch Erfrierungen verlor. Dennoch wollte Marco wieder in die Berge. 2012 stand er auf dem Manaslu – mit eigens gefertigten Scarpa-Schuhen. Sandro hütet noch mehr solche Leistenschätze, etwa von Walter Bonatti, Italiens legendärem Bergfex. In einem weiteren Arbeitsgang wird die Sohle unter den Schaft montiert. Auch hier kommt es auf Fingerspitzengefühl und Erfah-

rung an – «besonders bei den Kletterfinken, da zählt jeder Millimeter», sagt Sandro. Dann noch etwas Schleifen, Polieren, Putzen, Nacharbeiten – und nach rund 80 Arbeitsschritten ist der Scarpa-Schuh bereit für den Karton. Als Sandro uns vor der Scarpa-Zentrale verabschiedet, fällt der Blick auf seine Schuhe. Von Scarpa, natürlich. Aber der Präsident zieht die Zehen hoch, rollt auf die Fersen, wippt auf und ab. Als hätte er sein Paar zu Weihnachten bekommen und könne nicht aufhören, sich zu freuen. Wer weiss, wohin diese Begeisterung die Familie Parisotto noch führen wird. Ganz nach dem Scarp a< Leitspruch «nessun luogo è lontano» – kein Ort ist zu weit.

Scarpa in der Schweiz Dass Scarpa-Schuhe auch in der Schweiz erhältlich sind, dafür sorgt «New Rock» in Davesco im Tessin. Schon seit über 30 Jahren versorgt die Vertriebsagentur – vom Alpinismus-Doyen Romolo Nottaris gegründete und heute von dessen Sohn Daniele geführt – die Schweizer Bergsportszene mit feinster Ausrüstung. Lorenzo Gottardi (Foto), der als New- sondere Beziehung zu Scarpa und Asolo Rock-Marketingleiter den Scarpa-Besuch – seine Familie stammt mütterlichervon 4-Seasons.ch initiierte, hat eine be- seits aus der Schuhmacher-Gemeinde.


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State of the Art

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Gibt es das perfekte Equipment? Durchaus. In State of the Art zeigt 4-Seasons.ch Ausrüstung, die in ihrer Klasse Standards setzt.

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Produktklasse

Kompakter Wasserfilter mit Glasfasermembran, Aktivkohle und zusätzlichem Keramikvorfilter für stärkere Wasserverschmutzung.

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Hersteller

Katadyn Produkte AG, Kemptthal, Schweiz.

Konzept/Idee

Projektteam Wasserfilter bei Katadyn.

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Gewicht: 425 g. Masse: 19 cm x 10 cm (mit Griff). Leistung: 2 l/min (Modus «Faster Flow»), 1 l/min (Modus «Longer Life»). Preis: CHF 149. Ersatzfilter: Glasfaser (CHF 75), Keramik (CHF 22,90), Aktivkohle (CHF 22,90).

Historie

Der Schweizer Weltmarktführer für Wasserreinigungs produkte wurde 1928 gegründet und 1933 in Katadyn umbe nannt. Der Name setzt sich aus den Begriffen «katalytisch» (verursacht oder beschleunigt eine chemische Reaktion) und «oligodynamisch» (schädigende Wirkung bestimmter Metall-Ionen auf Krankheits erreger) zusammen. Seit 2012 mit neuem Sitz im zürcherischen Kemptthal, produziert Katadyn neben Filtern und Entsalzungsgeräten auch chemische Wasserdesinfektionsmittel (Micropur). Zur Unternehmensgruppe gehören ausserdem die Kochsysteme von Optimus und die gefriergetrockneten Mahlzeiten von Trek’n Eat.

Unter den kompakten Reisefiltern ist unser Vario mit den zwei Filter­ modi der beste und viel­ seitigste Wasser filter für Outdoor­ und Reiseaktivitäten auf der Beda Bischof, ganzen Welt! Verkauf Schweiz Katadyn

Selbst wenn der Tümpel nach «Ententeich» riecht, bekommt man dank der Aktivkohle geschmack­ lich einwandfreies Trink­ wasser. Mit dem seitlichen Hebel lässt es sich komfortabel pumpen. Martin Hänni, Einkauf Hartwaren Technik Transa

Schwimmer und Vorfilter Der höhenverstellbare Schwimmer und ein kleines Tauch­ gewicht halten den Ansaugschlauch in ruhigen und fliessenden Gewässern unter Wasser und gleichzeitig vom Grund fern. Ein Sieb filtert grobe Partikel heraus, die grösser als 130 Mikrometer (1 µm = 0,001 mm) sind. Bei sehr trübem Wasser kann zusätzlich ein Kaffeefilter oder Tuch um den Vorfilter gewickelt werden.


State of the Art

Wassereinlass Hier wird der Ansaugschlauch aus Silikon angeschlossen. Er leitet das zu reinigende Wasser direkt in den Doppelkolben.

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Doppelkolben Pumpt sowohl in der Auf­ und Abwärtsbewegung und garantiert so einen konstanten Wasserfluss. Je nach gewählter Filterstufe und Grad der Wasserverschmutzung schafft der Vario bis zu 2 l/min.

Keramikfilter Bei trübem Wasser lässt sich der Keramikfilter mit einer Poren­ grösse von 1 µm zuschalten. Das verlängert die Lebensdauer des nachfolgenden Glasfaserfilters (Modus «Longer Life»). Durch die zusätzliche Filterstufe reduziert sich die Pumpleistung auf 1 l/min. Der Keramikfilter lässt sich einfach mit dem mitgelieferten Schwamm reinigen.

Gehäuse Das ergonomisch geformte Gehäuse besteht aus lebens­ mittelechtem und bruchfestem ABS­Kunststoff. Wird der obere Teil abgeschraubt, kann durch Drehen des Keramikfilters zwischen den Modi «Longer Life» (Keramik, Glasfaser & Aktivkohle) und «Faster Flow» (nur Glasfaser & Aktivkohle) gewechselt werden.

Aktivkohlegranulat Verbessert Geschmack und Geruch des Wassers und reduziert Chemikalien durch Absorption. Sollte alle 200 l ausgetauscht werden – spätestens nach 6 Monaten im Einsatz oder sobald sich der Geschmack des gefilterten Wassers verschlechtert.

Pumphebel Ergonomisch geformt und mit Anschlag am Gehäuse, so dass die Kolben auch trotz intensiven Pumpens nicht überstreckt werden. Ungefähr 38 Pump­ stösse ergeben im Modus «Faster Flow» 1 l Trinkwasser.

Glasfaserfilter Filtert alles raus, was grösser als 0,3 µm ist, darunter Protozoen wie Giardia und Amöben, aber auch Bakterien wie Salmonellen oder E. coli. Lässt sich nicht reinigen und sollte etwa alle 2000 l ausge­ tauscht werden – spätestens, wenn der Filter nichts mehr durchlässt.

Wasserauslass Direkter Anschluss von Trinkruck­ sackschläuchen möglich. Lässt sich durch Drehung der Bodenab­ deckung verschliessen und so vor Verschmutzung schützen.

Gummifuss oder Flaschengewinde Das integrierte Gewinde (Ø 6 cm) passt auf Weithalsflaschen von Nalgene und Co. (Bild links; nicht im Lieferumfang). Andernfalls wird die Abdeckung mit Gummifuss für einen sicheren Stand aufgeschraubt und das gefilterte Wasser an den seitlichen Auslass geleitet. Alternativ lässt sich bei entfernter Abdeckung ein mitgelieferter Silikonschlauch anschliessen, der mittels Clip am zu befüllenden Behälter fixiert wird.

Die «Katadyn Wasserfibel» mit Infos zu sauberem Trinkwasser auf Reisen findet sich in der Rubrik «Wissen» auf katadyn.com.


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Gute Nacht! Klappernde Zähne oder zufriedenes Lächeln? Wer draussen warm und komfortabel nächtigen will, braucht den richtigen Schlafsack. Aber der ist gar nicht leicht zu finden. Transa-Experte Fabian Nef gibt Tipps zur guten Nacht. Interview: Moritz Schäfer | Fotos: Lars Schneider, Stephan Glocker

Fabian, ich plane eine Weltreise. Vom Paddeltrip im tropischen Regenwald bis zur alpinen Hochtour ist alles dabei. Welchen Schlafsack empfiehlst du mir? Da stellst du die Lieblingsfrage aller TransaBerater. Den einen Schlafsack, der die ganze Welt und jede Art von Tour perfekt abdeckt, gibt es leider nicht. Aber dein Problem ist lösbar. Wir finden heraus, wo deine Schwerpunkte liegen – etwa ob du den Schlafsack tatsächlich meist selbst trägst oder eher einen Roadtrip mit öffentlichen Verkehrsmitteln planst. Wenn du hauptsächlich in warmen Gebieten reist, brauchst du keinen arktisfesten Schlafsack mitzuschleppen, sondern nur für die wenigen wirklich kalten Nächte aufrüsten.

Fabian Nef (29) … ... ist seit sieben Jahren bei der Transa-Filiale in St. Gallen tätig und selbst viel draussen unterwegs – am liebsten auf Ski oder mit dem Mountainbike. Perfekte Reviere findet er direkt vor der Haustüre: im Toggenburg und rund um die Churfirsten. In seinem privaten Ausrüstungslager finden sich gleich mehrere Schlafsäcke, denn «der perfekte Schlafsack hängt immer von der Tour ab».

Das tönt aber jetzt nach einem längeren Beratungsgespräch … Aber es lohnt sich, der Schlafsack ist ja für jede Tour essenziell. Und je genauer du deinen Einsatzbereich umreissen kannst, desto zügiger haben wir auch das passende Modell gefunden.

und den Schlafsack morgens immer gut aufschütteln und trocknen. Zweitens haben erstklassige Daunen ihren Preis. Wer sparen will oder nicht auf besonders geringes Gewicht angewiesen ist, wird auch mit einem guten Kunstfaserschlafsack zufrieden sein. Bei hoher Feuchtigkeit ist Kunstfaser sogar von Vorteil.

Okay, fangen wir bei den Basics an. Da muss man sich zwischen Daune und Kunstfaser entscheiden, oder? Genau. Planst du Rucksacktouren mit viel Gepäck, ist Daune als Schlafsackfüllung ideal – weil sie unerreicht leicht ist und zudem klein im Packmass. Zwei Minuspunkte gibt es aber auch: Erstens verklumpt Daune bei Nässe und wärmt dann nicht mehr, man muss also etwas aufpassen

Was meinst du genau mit Feuchtigkeit – dass es regnet? Nicht unbedingt. Selbst bei einer Zelttour im verregneten Schottland kann man seinen Daunenschlafsack trocken halten – vorausgesetzt, das Zelt ist dicht und der Schlafsack tagsüber wasserdicht verpackt. Kommt dann mal die Sonne heraus, macht man eine kleine Pause und trocknet den Schlafsack komplett durch. Viel schwie-

riger wird das Trocknen bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit, also etwa bei Paddeltouren mit Camps am Wasser oder Trips im tropischen Regenwald. Da ist ein Kunstfaserschlafsack tatsächlich besser geeignet. Kunstfaser ist demnach härter im Nehmen? Sie wärmt auch in feuchtem Zustand und ist pflegeleicht. Bei intensiver Benutzung lässt die Wärmeleistung allerdings nach ein paar Jahren nach. Ein sorgfältig gepflegter Daunenschlafsack hält länger, bis zu zehn Jahre. Letztlich muss jeder die Vor- und Nachteile abwägen, frei nach dem Motto: Khasch nit z’Füferli und z’Weggli ha! Wieso eigentlich nicht? Kann man nicht Daune und Kunstfaser kombinieren? In geringem Umfang ja. Es gibt einige >


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Daunenmodelle, deren Fussbereich ausserdem mit Kunstfaser verstärkt ist. Beim Blue Kazoo von The North Face sind Stressstellen zusätzlich mit Kunstfaser ausgestattet. Schultern, Hintern und Knie – also jene Stellen, die man nachts schnell platt liegt – sind doppelt isoliert, und es entstehen keine Kältebrücken. Worauf kommt es bei Daunen an? Daunen sind sehr kleine, feine Federn ohne einen Kiel. Sie haben weiche, lange Federäste, die strahlenförmig angeordnet sind. Für Schlafsäcke werden Daunen von Gänsen oder Enten verwendet. Was die Qualität der Daunen betrifft, so zeigt sich diese besonders in der Bauschkraft der Daune. Diese wird in «Kubikzoll pro Unze» (Cuin) gemessen und gibt an, wie stark sich Daunen nach dem Komprimieren wieder aufbauschen. Schlafsäcke ab 550 Cuin sind gut, alles ab 700 rangiert in der Spitzenklasse. Den Daunen wird immer eine gewisse Menge Federn beigemischt, die für die nötige Stabilität in den Kammern und für zusätzliches Volumen sorgt. Doch mehr als 10 bis 20 Prozent Federn haben im Schlafsack nichts zu suchen. Ein Verhältnis von 90 : 10 ist super. Und was genau bedeutet Kunstfaser? Kunstfasern sind, wie der Name schon sagt, synthetisch hergestellte Fasern. Meist sind sie aus Polyester. Aus diesen Fasern wird eine Art Vlies gewoben, das dann als Füll-

Pflegepflicht: Daunenschlafsäcke immer gut lüften und trocknen.

Nackt schlafen sollte man nicht, weil der Körperschweiss die Füllung schädigt. material im Schlafsack dient. Weil die Fasern direkt nach der Produktion eine ziemlich raue Oberfläche haben, werden sie mit Silikon beschichtet. Nur so erhalten sie die nötige Bauschkraft. Bei billigen Kunstfasern liegt genau da das Problem: Die Beschichtung aus Silikon löst sich schon

Komfort: Ein langer Reissverschluss macht den Schlafsack zur Decke.

nach der ersten Wäsche, und die Kunstfaser verliert ihre wärmende Wirkung, weil sie gar nicht mehr wirklich aufbauscht. Es lohnt sich also, in Qualität zu investieren. Beim Blick auf das Schlafsacksortiment von Transa fällt auf, dass es unterschiedliche Formen gibt. Warum? Im Prinzip unterscheiden wir drei Formen. Die meistverkaufte Form ist der klassische Mumienschlafsack. Der körpernahe Schnitt schränkt zwar die Bewegungsfreiheit etwas ein, minimiert aber auch den freien Raum, der vom Körper «geheizt» werden muss. Dann haben wir den Deckenschlafsack: quadratisch, praktisch, gut – für Leute, die viel Wert auf Komfort legen und für die Packmass und Gewicht keine Rolle spielen, zum Beispiel im Wohnmobil oder im Chalet. Ein Kompromiss ist die sogenannte Eiform. Diese bietet mehr Bewegungsfreiheit und kann trotzdem noch verhältnismässig klein zusammengepackt werden. Muss ich auch die Grösse des Schlafsacks beachten? Unbedingt! Die meisten Schlafsäcke gibt es in verschiedenen Grössen, und man sollte sich auf jeden Fall die Zeit nehmen, das


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Temperaturangaben sind ein Anhaltspunkt. Viel wichtiger ist das persönliche Kälteempfinden.

passende Modell zu finden. Das geht am besten, wenn man sich im Laden einfach mal in den Schlafsack hineinlegt. Ausserdem bekommen die Kunden so ein Gefühl dafür, wie unterschiedlich sich Schlafsäcke anfühlen können. Die Grösse ist so wichtig, weil ein zu kleiner Schlafsack unkomfortabel ist und man natürlich schnell friert, wenn der halbe Oberkörper aus dem Schlafsack herausragt. Umgekehrt kann ein Schlafsack auch zu gross sein. Ist im Bereich der Füsse zu viel freier Raum, gibt es schnell kalte Füsse. Aus diesem Grund führen wir übrigens auch spezielle Kinderschlafsäcke, die kürze r geschnitten sind oder sich in der Länge justieren lassen. Nun zur Gretchenfrage: Wie warm muss ein Schlafsack sein? Idealerweise deckt er einen Grossteil deiner typischen Touren ab. Wer im Hochsommer nach Korsika fährt, dem reicht ein leichter Schlafsack bis fünf oder zehn Grad plus, damit kommst du auch in den Bergen dort klar. Wer im Herbst in die Alpen zieht, muss mit häufigem Nachtfrost rechnen und entsprechend ausgerüstet sein. Für harte Wintertouren gibt es extrem warme Schlafsäcke – die aber bei Plusgraden nur als

Links: Das Kunstfasermodell Optima von Kaikkialla (1600 gr., CHF 199 bei Grösse M). Rechts: Das Daunenmodell UltraLite von Western Mountaineering (760 gr., CHF 529/M). Bei gleicher Wärmeleistung ist Daune deutlich leichter – aber auch teurer.

mobile Sauna taugen. Für jedes individuelle Bedürfnis den perfekten Schlafsack zu finden, das ist das Ziel unserer Beratung. An jedem Schlafsack sind auf Etiketten mehrere Temperaturen angegeben. Was hat es damit auf sich? Die meisten Hersteller unterziehen ihre Schlafsäcke einem genormten Testverfahren und ermitteln so die Temperaturbereiche, für die ein Schlafsack am besten geeignet ist. Generell gibt es drei Angaben. Erstens die Komforttemperatur: In diesem Temperaturbereich können die Kunden in dem entsprechenden Schlafsack komfortabel schlafen, ohne zu frieren. Der zweite Wert ist die Grenztemperatur: Sie gibt den

Grenzbereich an, in dem der Schlafsack zwar noch eingesetzt werden kann, in dem aber die meisten Kunden schon frieren würden und die Übernachtung sicher nicht besonders angenehm wäre. Zuletzt geben die Hersteller noch die sogenannte Extrem temperatur an. Das ist diejenige Temperatur, bei der man so gerade eben nicht erfriert. Aber das sind alles nur Anhaltspunkte. Bei der Beratung gehen wir ausführlich auf das persönliche Kälteempfinden der Kunden ein. Jeder empfindet Kälte also anders? Genau. Da spielen der Körperbau, die Kondition und viele andere Aspekte mit hinein. Am offenkundigsten ist der Unterschied >


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Matten und Kissen hat Schlafberater Fabian auch im Sortiment.

Schafft Platz im Rucksack: Daune, stark komprimiert.

Eine Zippergarage schützt die Nase vor Metallkontakt.

zwischen Männern und Frauen. Als Faustregel kann gelten, dass Frauen einen fünf Grad wärmeren Schlafsack brauchen als Männer. Deswegen führen wir auch spezielle Frauenschlafsäcke. Im Zweifelsfall empfehle ich einen etwas wärmeren Schlafsack. Wer friert, kann das nur mit Zusatzkleidung oder einer nächtlichen Joggingrunde ausgleichen. Ist der Schlafsack hingegen etwas zu warm, öffnet man einfach den Reissverschluss oder nimmt den Kopf aus der Kapuze.

Ein Schlafsack funktioniert wie eine Isolierkanne: Er hält die «eingefüllte» Hitze, also die Körperwärme, aber er wärmt nicht aktiv.

Stichwort Reissverschluss. Gibt es da auch Besonderheiten? Wichtig ist, dass er leichtgängig ist und sich die Abdeckleiste nicht darin verhakt. So eine Leiste ist Pflicht, weil sonst eine Kältebrücke entsteht. Auch die Seite des Zippers spielt eine Rolle, die einen haben den Ausstieg lieber links, die anderen lieber rechts. Bei manchen Modellen geht der Reissverschluss bis ganz unten durch und erleichtert so die Verwendung des Schlafsacks als Decke. Bei anderen endet der

Reissverschluss schon auf Höhe der Schienbeine. So entsteht die sogenannte Fussbox, die ein Auskühlen der Füsse verhindern soll. Ein gutes Feature ist auch eine Garage für den Schieber – diese kleine Tasche verhindert, dass man nachts kaltes Metall im Gesicht hat. Wer braucht einen koppelbaren Schlafsack? Das ist ein toller Tipp für Paare. Einer hat den Reissverschluss rechts, einer links – und selbstverständlich müssen die Zipper kompatibel sein. Die doppelte Körperwärme erhöht in der Regel die Wärmeleistung gegenüber der Einzelnutzung – und romantischer ist es auch. Gibt es noch weitere Ausstattungsfeatures, auf die zu achten ist? Ein Wärmekragen ist für Einsätze bei unter null Grad ein Muss. Er wird über einen Schnürzug justiert und sollte locker den Hals umschliessen. Das verhindert einerseits, dass kalte Luft eindringt, und andererseits, dass man durch Bewegung im Schlaf warme Luft «hinauspumpt». Der Wärmekragen sollte gut gefüllt und nicht zu dünn sein. Das Gleiche gilt für die Kapuze. Auch eine Innentasche haben die meisten


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Weniger Waschgänge, mehr Hygiene: einfach ein leichtes Seideninlett nutzen.

Schlafsäcke, obwohl sich diese oft als unpraktisch erwiesen hat. Tut man wirklich mal sein Natel oder das Taschenmesser hinein, kommt nachts meist irgendwann der Moment, in dem man mit dem Körper draufliegt und genervt seine Sachen neu sortieren muss.

schlafen. Schweissrückstände bleiben in der Wäsche, und die anderen Klamotten können über Nacht gelüftet werden. Wenn der Schlafsack schlicht zu kalt ist, kann man weitere Kleiderschichten anlegen, aber viel besser ist natürlich ein Schlafsack mit passendem Temperaturbereich.

Gibt es eigentlich auch massgeschneiderte Schlafsäcke? Das wird nur selten gemacht, zum Beispiel für Expeditionen. Für den Normalmenschen ist es schlicht zu teuer. Aber unsere Hausmarke Highlight lässt bei der Produktion häufig geäusserte Wünsche unserer Kunden einfliessen. Wir Verkäufer geben diesen Input weiter. Zum Beispiel haben die Frauenschlafsäcke von Highlight nun eine extra warme Fussbox und sind im Brust- und Hüftbereich weiter geschnitten. Wir führen ausserdem auch Zubehör wie etwa Erweiterungsteile für kräftig gebaute Schläfer.

Selbst im wärmsten Schlafsack friert man manchmal. Warum? Ein Schlafsack funktioniert wie eine Isolierkanne: Er hält zwar die «eingefüllte» Hitze, also die Körperwärme, aber er wärmt nicht aktiv. Daher ist es extrem wichtig, nicht ausgekühlt oder verschwitzt hineinzusteigen. Wer vorher friert, sollte also eine Joggingrunde einlegen oder etwas Gymnastik machen, um den Kreislauf anzukurbeln. Mancher füllt auch heisses Wasser in seine Sigg-Flasche und nutzt diese als Bettflasche. Ist man verschwitzt, hilft schon etwas Katzenwäsche, um deutlich besser zu schlafen. Beachtet man diese Regeln nicht, dann nutzt manchmal auch der beste Schlafsack nichts.

Man hört oft, dass man mit möglichst wenig Kleidung am Körper in den Schlafsack steigen soll. Stimmt das? Nackt schlafen sollte man nicht, weil der Körperschweiss die Füllung schädigt. Ich empfehle immer, in langer Unterwäsche zu

Du hast die begrenzte Lebensdauer von Schlafsäcken erwähnt. Was kann ich tun, damit meiner möglichst lange hält?

Ganz wichtig: den Schlafsack so selten wie möglich zu waschen. Jeder Waschgang strapaziert die Füllung, und die ersten Schwachstellen in der Isolierung entstehen. Damit es trotzdem hygienisch zugeht, empfehle ich ein leichtes Inlett aus Seide – das kann man waschen, so oft man will. Auf Tour sollte man den Schlafsack morgens gut aufschütteln, lüften und trocknen. Und zu Hause den Schlafsack bitte nicht komprimiert im Packsack lagern, sondern offen in den Schrank legen. Viele Hersteller liefern einen speziellen Aufbewahrungsbeutel mit. Zurück zu meiner Weltreise. Wie viel kostet mich denn nun ein ordentlicher AllroundSchlafsack? Für einen Daunenschlafsack mit einem Komfortbereich von null bis minus fünf Grad, an dem man lange seine Freude hat, muss man 400 bis 450 Franken anlegen. Bei Kunstfaser geht es bei 200 Franken los, allerdings sind Gewicht und Packmass deutlich höher. Aber der teuerste Schlafsack ist nicht zwingend der beste – er muss einfach zum Einsatzbereich passen. Fürs Open-AirFestival ist ein nobler Daunenschlafsack für < 650 Franken sicher die falsche Wahl.


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Produkte

Ausrüstungsfavoriten der Transa-Kunden

«Den geb’ ich nimmer her!» Icebreaker Tech T Lite (CHF 99) Echt das beste T-Shirt, das ich je hatte. Es spendet Wärme, ohne dass man deswegen schwitzt. Trocknet sehr schnell, kein Geruch, angenehm zu tragen. Ruedi Siebenmann

Bevor ein Produkt im Sortiment von Transa landet, wird getestet und diskutiert. Über den tatsächlichen Erfolg eines Artikels entscheiden allerdings allein die Transa-Kunden. Damit deren wertvoller Erfahrungsschatz nicht nur am Lagerfeuer die Runde macht, gibt es auf der TransaWebsite die Möglichkeit, jeden Artikel zu kommentieren und zu bewerten. Hier sind zehn Produkte aus dem aktuellen Sortiment, die von den TransaKunden die Maximalbewertung von fünf Sternen bekommen haben.

Victorinox Outdoor-Messer (CHF 125) Ich benutze das Messer seit vielen Jahren und bin absolut zufrieden damit. Es ist schlicht, zweckmässig und sehr robust. Die Schärfe hält lange. Von Eier anstechen bis Holz hacken ist es für alles zu gebrauchen. Ueli Michel Black Diamond Drop Zone Crash Pad (CHF 279) Saubere Verarbeitung und sehr durchdachte Details: Durch die Stofflasche kann ich den ganzen Kletterkram im Pad transportieren, ohne dass etwas rausfällt. Und das Transportsystem finde ich das beste von allen Pads. Mike Wüthrich

The North Face Etip Glove (CHF 49,90) Die Bedienung des Handy-Touchscreens mit den silbernen Fingerspitzen funktioniert einwandfrei. Der gesamte Handschuh macht einen hochwertigen Eindruck und ist sehr angenehm zu tragen! DK


Produkte

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Fjällräven Rucksack No. 21 (CHF 199) Ich bin restlos begeistert von dem Ding. Brauche ihn für die Uni und als Daypack auf Reisen. Würde ihn auf jeden Fall wieder kaufen, denn ich habe mich richtig in ihn verliebt. Andreas

Scarpa Nomos (CHF 239) Ein flauschig-weicher, absolut leichter Schuh mit perfekter Bodenhaftung, ohne ein Bergschuh zu sein. Und dann auch noch made in Europe – was will man mehr? Sven Meyer

La Sportiva Mythos Lady (CHF 159) Für meine schmalen Füsse ist dieser Schuh spitze, da der Schnürsenkel auch um den Knöchel geführt wird und man so den Schuh eng schnüren kann. Das Leder passt sich super an. Den geb ich nimmer wieder her! Rahel

R’adys Outdoor Essentials R1W light (CHF 459) Ich brauchte eine Jacke, die nicht die Welt kostet und die ich für ziemlich alles benutzen kann. Mit der R1W light habe ich sie gefunden. Mit dem langen Rücken ist sie auch gut zum Pendeln auf dem Velo. Corina

Gränsfors Bruks Grosse Spaltaxt (CHF 159) Wir heizen mit Holz, und diese Axt ist echt jeden Franken wert. Obwohl das Beil nur 2,6 Kilo wiegt, spaltet es besser als so manche schwerere Axt. Das schreibe ich dem Schliff zu. Der Preis ist jederzeit gerechtfertigt! Hans-Jürg Gottet

Teva Terra Fi 3 Men (CHF 129) Echt super Sandalen. War lange damit laufen und konnte immer darauf zählen. Superrobust. Und man schwitzt nicht darin. Arber


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Go East! Text und Fotos: Chrissi Velten

Nur wenige Veloreisende haben Polen auf dem Radar. Doch es lohnt sich, wie unser Autor auf seiner vierwöchigen Tour erfahren hat. 1068 Kilometer vorbei an Seen, durch Urwälder und über Felder – bis hinauf an die Ostsee.


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aum hat uns der Zug im Nirgendwo abgesetzt, stellt es sich auch schon ein: dieses Gefühl von Ruhe und Gelassenheit. Das GPS-Gerät weist nach Osten. Vor uns liegt weites Land. Felder und Wiesen bis zum Horizont. Unsere ständigen Begleiter sind mal kleinere, mal grössere Flüsse, die sich in Seen verlieren, um alsbald wieder neue Wasseradern zu bilden. Polen – so erfahren wir später – ist eines der seenreichsten Länder Europas. Zu den ersten Eindrücken gehören auch Nebenstrassen mit wenig Verkehr und verschlafene Dörfer mit herzlichen Bewohnern. Allerdings sind die Menschen hier in der Minderheit gemessen an der Anzahl der Störche. Kaum ein Hof, der nicht eine Familie Adebar beheimatet. Wir haben zwar ein leichtes Reisezelt dabei, aber gegen Ende der ersten Etappe ist uns nach einer Dusche und einer warmen Mahlzeit. Ausserdem ist Regen angesagt. Bei der Suche nach einer Unterkunft stossen wir auf eine Sprachbarriere. Bei Deutsch, Englisch oder Französisch verstehen die meisten Polen auf dem Land nicht mal Bahnhof. Irgendwie macht man uns

klar: Der nächste Ort mit Gästezimmern liegt 20 Kilometer weiter. Wir freunden uns schon mit dem Gedanken an eine Zeltnacht an, als neben uns ein Auto hält. Zwei junge Männer erklären in bestem Englisch, sie hätten gehört, dass wir ein Nachtquartier suchen, und würden uns zu sich einladen. Kurz darauf sitzen wir am Tisch einer Grossfamilie und schlemmen gefüllte Ente, eingelegte Gurken, Wildschweinsalami – und natürlich geht der Wodka rum.

«Um die grossen Städte machen wir einen grossen Bogen.» Einige Tage später schwellen die Landstrassen an, wir kommen in die Nähe von Warschau. Hier gehören Menschen auf Velos offenbar nicht zum gewohnten Strassenbild. Die Autofahrer und Passanten werfen uns fassungslose Blicke zu: Wie kann man >

Wenn eine Tagesetappe in die Binsen geht, bedeutet das an den Masurischen Seen nichts Negatives.


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Vorsicht vor – ja, was eigentlich? Im Osten des Landes leben noch Wisente, auch Europäische Bisons genannt.

Für zwei hungrige Velotouristen ist am Tisch einer polnischen Grossfamilie immer Platz.

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Wie soll man gestresst sein unter diesem weiten Himmel, bei diesem sanften Rauschen des Windes?

sich das nur freiwillig antun! Aber auch wir sind nicht scharf auf den Verkehrsmoloch und lassen die Hauptstadt links liegen. Wir wollen das wilde Polen sehen und machen um alle grossen Städte einen grossen Bogen. Runter vom Asphalt, rein in den Wald! Doch nach wenigen Metern weist uns das wilde Polen in die Schranken. Gerade noch können wir die Füsse aus den Klickpedalen lösen, da graben sich die Reifen in den Sand. Als hätten sie diese Velofalle gebaut, stürzen sich Schwärme von Schnaken auf uns. Teils schiebend, teils auf Grasstreifen am Wegrand fahrend, versuchen wir ihnen zu entkommen. Der Regen der Vorwochen hat tiefe Pfützen hinterlassen. Zum Glück enden auch polnische Wälder irgendwann und machen Platz für Felder mit befestigten Wegen. Nach elf Tagen über Feld, Wald und Wiesen erreichen wir unser erstes Etappenziel: den Nationalpark Bialowieza an der Grenze zu Weissrussland. Hier erstreckt sich ein über 5000 Jahre alter

den Rangern frei gehalten. Unser deutschsprachiger Guide Adam erzählt uns von der Tier- und Pflanzenwelt, während wir mehrere Kilometer tief in den Wald hineinwandern. Die Wildschweine oder Luchse scheinen an diesem Morgen aber Besseres zu tun haben, als sich zu zeigen. «Manchmal hat man Glück und manchmal nicht», sagt Adam. Ist halt kein Streichelzoo, so ein Urwald. Man spürt förmlich die Anwesenheit der Tiere, aber der Wald bietet unzählige Schlupfwinkel. Und auch ohne die grosse Faunaschau sind wir berauscht von der Atmosphäre: das Rauschen des > Windes, das Brummen der Waldbienen, diese Farben …

«Eine ganze Woche lang geniessen wir das Urwaldgefühl am Rande Europas.» Urwald, der allein auf polnischer Seite 200 Quadratkilometer umfasst. In dem von Menschenhand unberührten Gebiet leben sogar Wölfe und Wisente. Fällt ein Baum, bleibt er liegen und verrottet. Der Grossteil des Reservats darf nur mit einem Führer betreten werden. Die Zahl der Besucher ist kontingentiert. Maschinen sind nicht erlaubt, lediglich kleine Pfade werden von

Dem handfesten Charme der Menschen erliegt nicht nur er.


Reisen ist unser Beruf. Beraten unsere Leidenschaft.

Ihr Traumreise-Erf端ller Dany Pfulg, 840 Tage Reiseerfahrung weltweit.

Aarau H Baden H Basel H Bern H Biel H Brig H Chur H Fribourg H Interlaken H Luzern H Olten Rapperswil H Schaffhausen H St. Gallen H Thun H Winterthur H Zug H Z端rich H globetrotter.ch


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Bei jedem noch so kurzen Stopp hilft man uns ungefragt, etwa beim Befüllen der Trinkflaschen. Mittlerweile haben wir ein paar Brocken Polnisch gelernt, doch die Hauptsprache bleibt diejenige mit Händen und Füssen. So auch beim Bestellen in Gasthäusern. Die ländliche Küche besteht vor allem aus Fleisch, Fisch, Kraut und Kartoffeln. Woher die Köchinnen ihre Zutaten bekommen, sehen wir jeden Tag von unseren Velos aus. Aber die Feldkreuze werden weniger. Stattdessen tauchen vermehrt orthodoxe Kirchen und Moscheen auf. Religiöse Diaspora im katholischen Polen. Nachts reissen uns oft Gewitter aus dem Regenerationsschlaf. Dennoch wollen wir an der Masurischen Seenplatte häufiger unser Zelt beziehen. An vielen Bauernhäusern findet man einen Hinweis darauf, dass man gegen eine geringe Gebühr auf dem Grundstück sein Zelt aufbauen darf. Für uns sind diese Schilder das erste Anzeichen für organisierten Tourismus in Polen. An der Seenplatte trifft man Camper und Freizeitsportler aus ganz Europa. Wir durchqueren Masuren Richtung Nordwest bis zu unserem letzten Ziel: der Ostsee. Genauer gesagt die Frische Nehrung, eine Halbinsel an der Grenze zu Russland. Wir wollen unsere Velos an der Küste ausrollen lassen und fahren bis Danzig, um dort den Zug nach Hause zu nehmen. Trotz ihrer lebendigen Art und der geschichtsträchtigen Architektur versetzt uns die Stadt einen Zivilisationsschock. Die Touristen aus aller Welt wecken Erinnerungen an Schnakenschwärme. Und auf dem Weg zum Bahnhof sehen uns die vorbeidonnernden Lastwagen offenbar eher als lästiges Hindernis denn als schützenswerte Velovagabunden. Trotzdem verabschieden wir uns mit grosser < Wehmut nach 1068 Kilometern vom weiten, wilden Polen.

An der Ostsee gibt’s noch mal grosses Naturschauspiel.

Eine Woche lang geniessen wir das Urwaldgefühl am Rande Europas, ehe wir uns wieder auf den Sattel schwingen. Nun konzentrieren wir uns nicht mehr auf das O, sondern auf das N unseres Kompasses. Wir fahren durch den ursprünglichsten Teil Polens, immer an der Grenze zu Weissrussland. Die Einheimischen führen ein bescheidenes, aber anscheinend glückliches Leben. Nur so können wir uns die vielen freundlichen Menschen erklären.

Wo man zum Velo «Rower» sagt – auf Tour in Polen Danziger Bucht

Weichsel

Bialystok

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Plock Warschau

Hajnówka

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Anreise Von Zürich aus fliegen mehrere Airlines verschiedene polnische Städte an. Aufgrund ihrer Lage im

Wloclawek

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Masurische Olsztyn Seenplatte

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Beste Reisezeit Mai bis September. Während vor allem der Nordwesten atlantische Tiefausläufer abbekommt, wird das Klima nach Südosten hin trockener und stabiler.

Suwalki Ketrzyn

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Bydgoszcz

Braniewo Bartoszyce

Litauen

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Gdynia Danzig

Kaliningrad

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Veloland Polen Weitgehend flach oder nur mässig hügelig, gute Infrastruktur mit einem Rest von Abenteuer – Polen ist ein prima Veloreiseland. Aber auf Bundesstrassen herrscht brutaler Lkw-Verkehr.

Brañsk Treblinka Wyszków 0 km

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Konin

mittleren Osten des Landes bietet sich die Hauptstadt Warschau als Ausgangspunkt an. Unser Autor reiste mit dem Zug von Berlin an und startete seine Tour in Konin. Die meisten Züge in Polen haben Veloabteile oder Gepäckwaggons.

Velo Die Mitnahme im Flugzeug kostet je nach Airline Gebühren. Für kürzere Touren bieten sich örtliche Veloverleihe an, etwa in Masuren: www.rowerymazury.com.

Unterkunft Wild Campen ist fast überall möglich, ggf. Landbesitzer fragen. In Landkarten eingezeichnete Campingplätze sind oft vor Ort nicht ausgeschildert. Günstige Motels und Hotels mit einfachen Doppelzimmern findet man an fast allen grossen Strassen (ca. CHF 17/Nacht).

70 105 km

Allgemeine Infos: www.polen.travel/de, www.masuren.de, www.masurenurlaub.net.

Die Highlights aus Sicht des Autors • Bialowieza-Nationalpark, ein zum Unesco-Weltkulturerbe zählendes Biosphärenreservat an der Grenze zu Weissrussland. Der Urwald bietet vielen im übrigen Europa ausgerotteten Tierarten Lebensraum, darunter dem Wisent. • Masurische Seenplatte – ein Muss für Wassersportler. Ausrüstung: Gutes Touren- oder Trekkingvelo. Regenkleidung und Ersatzteile (nicht überall erhältlich). Hilfreich: GPS-Gerät mit der Karte Garmin City Navigator Europe NT; sie zeigt Unterkünfte, Campingplätze und Lokale an wie auch kleine Strassen.


Kaikkialla Produkte sind in der Schweiz bei Transa erh채ltlich.

www.transa.ch


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mitarbeiter

«Auspowern und die Natur geniessen!» Vier Transa-Mitarbeiter erzählen über ihre Arbeit und das Draussensein.

Sindy

Wanggel

Daniela

ursina

SinDy reilly (33)

Wanggel Sherpa (39)

Daniela Baumgartner (34)

urSina huBer (21)

Einkäuferin Bike, Brillen und Trail Running

Verkaufsberater im Transa-Outlet Zürich

Verkaufsberaterin bei Transa Luzern

Verkaufsberaterin bei Transa Zürich

Wandern? Nein, ich bin lieber schnell unterwegs. Beim Skifahren oder Mountainbiken kann ich mich auspowern und die Natur geniessen – ideal, um abzuschalten. Mein Lieblings-Bikerevier ist die Chasseral-Region bei mir daheim in Biel. Als Einkäuferin bin ich viel unterwegs, um bei Lieferanten und auf Messen die Kollektionen und Neuheiten anzuschauen. Zurzeit betreue ich über 100 Marken. Ich reise auch gern und oft. 2006 und 2009 habe ich je acht Monate lang in Australien und Neuseeland gelebt und gejobbt. Da mein Vater aus Irland kommt, trifft man mich auch regelmässig auf der grünen Insel.

Als Sherpa habe ich die Liebe zu den Bergen quasi in die Wiege gelegt bekommen. In einem kleinen Dorf im Solukhumbu geboren, begann ich neben meinem Wirtschaftsstudium in Kathmandu als Trekkingguide Geld zu verdienen. Bei einer dieser Touren habe ich eine nette Schweizerin kennengelernt … Nun leben wir mit zwei Kindern in Baden und erkunden beim Wandern die wunderschönen Alpen – ich liebe die Natur! Seit 2008 arbeite ich im Transa-Outlet in der Josefstrasse als Verkaufsberater. Auch im Outlet bekommen die Kunden beste Beratung. Dabei hilft mir natürlich auch die Erfahrung aus Nepal.

Ich hab’ ein neues Hobby: das Angeln. Im Sommer waren wir auf Korsika und sind tagelang die Bachufer hoch- und runtergeklettert. Der Lohn der Mühe: jeden Abend frischen Fisch vom Grill! Schon in meinem alten Job im Gastgewerbe war ich am liebsten draussen: Im Iglu- Dorf in Engelberg waren die Snowboardklamotten quasi meine Dienstuniform. Ob an der Schneebar oder jetzt bei Transa: Ich liebe Kundenkontakt. Ein Job am Computer wäre nichts für mich. Ebenso wenig eine Weltreise, denn ich fliege nicht gern. Dafür fühle ich mich in den heimischen Bergen umso wohler, ob beim Klettersteiggehen oder beim Wandern.

Rucksäcke, Zelte und Schlafsäcke – das ist mein Bereich. Diese Produkte sind sehr funktionell, sodass ich noch intensiver beraten kann. Ich bin mit der Eröffnung des FlagshipStores von einem kleineren Bergsportgeschäft zu Transa gewechselt, weil ich meinen Horizont erweitern wollte. Einen Tag pro Woche widme ich nun meiner Ausbildung zur Detailhandelsspezialistin. Im Februar nehme ich einen Monat unbezahlten Urlaub, weil ich dann als Skilehrerin in meiner Heimat Disentis arbeite. Mein zweites grosses Hobby ist das Klettern – Hauptsache draussen, weil ich am Fels die Freiheit geniessen kann!


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und Sehenswürdigkeiten. Und: Das Swisstopo-Kartenmaterial auf den ausklappbaren Tourenblättern erspart den Kauf zusätzlicher Karten. Das Buch erhältst du im Transa-Bookstore im Zürcher Flagship-Store. Und auf www.transa.ch/veloland kannst du den neuen Führer zum Spezialpreis von CHF 25 statt CHF 34,90 bestellen (nur gültig bis 31. Mai 2013, zzgl. Versandkosten).


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