Transa 4-Seasons

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Das Outdoor-Magazin von Transa

Ausgabe 34

SOMMER 2019


MOUNTAIN BOOTS HANDCRAFTED WITH PASSION BORN IN BAVARIA – WORN AROUND THE WORLD

WWW.HANWAG.COM

HANWAG ALVERSTONE II GTX Der wahrscheinlich vielseitigste TrekkingSchuh, den wir je gebaut haben: Für Alpenüberquerungen mit Gipfelambitionen. Für Trekking in anspruchsvollem Terrain und mit Gepäck. Für alle, die auf der Suche nach einem stabilen, flexiblen und obendrein leichten Trekkingschuh sind.


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Foto: Ruedi Thomi

Editorial

Tom Lütolf, Leiter E-Commerce.

Transa renoviert online Am 6. Juni geht Transas neue Website online. Tom Lütolf leitet das Teilprojekt Onlineshop und verrät, worauf sich die Kunden künftig freuen dürfen. Tom, warum bekommt ihr einen neuen Onlineshop? Unsere bestehende Website und der dazugehörige Onlineshop sind etwas in die Jahre gekommen und bieten einfach nicht mehr das Einkaufserlebnis, das unsere Kunden zurecht von Transa erwarten. Zudem sind wir auf eine stabile und skalierbare OnlineLösung angewiesen, die wir schrittweise funktional und optisch weiterentwickeln können. Deshalb haben wir uns im letzten Jahr entschieden, die bestehende Onlineshop-Infrastruktur und die dazugehörige Website komplett neu aufzustellen. Worauf dürfen sich die Kunden freuen? Die augenfälligste Veränderung für den Kunden ist das angepasste Design. Darüber hinaus verknüpfen wir künftig noch viel stärker die von unseren Kunden geschätzte Beratung mit knackigen und informativen Abenteuerstorys sowie Erlebnisberichten und Tipps aus unserem Blog – natürlich in Kombination mit den passenden Produkten aus unserem breiten Sortiment. Du findest dann beispielsweise neben deinem

Wanderschuh die passende Pflegeanleitung. Grundsätzlich wollen wir den Kunden auch online die bestmögliche Beratung bieten. Was ändert sich technisch? Wir haben viel Zeit und Engagement in die Verbesserung der Datenqualität im Onlineshop investiert. Damit verfügen wir neu über die Datenbasis, um unseren Kunden passendes Zubehör oder sinnvolle Alternativen zu ihren Wunschartikeln anzuzeigen. Welchen Stellenwert hat «online» für Transa? Transa verfügt über ein gutes Filialnetz in sechs Schweizer Städten. Mit dem neuen Onlineshop orientieren wir uns am spürbaren Kunden­bedürfnis, Einkäufe online zu tätigen – oder zumindest Infos vor einem Offline-Einkauf online einzuholen. Wir wollen unsere Verkaufskanäle künftig noch enger miteinander verbinden, um dich bei deinen Abenteuern zu unterstützen. Egal ob offline in der Filiale oder online in unserem neuen Shop – wir freuen uns auf dich! <

Transas neuen Onlineshop findest du ab dem 6. Juni unter: www.transa.ch


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Inhalt

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IMPRESSUM 4-SEASONS ist die Kundenzeitschrift der Transa Backpacking AG. 4-SEASONS wird kostenlos an die aktiven TransaCard-Kunden verschickt und ist in den Transa Filialen in Basel, Bern, Luzern, St. Gallen, Winterthur und Zürich kostenlos erhältlich (solange der Vorrat reicht). HERAUSGEBER Transa Backpacking AG Josefstr. 53, 8005 Zürich www.transa.ch info@transa.ch VERANTWORTLICH Transa Backpacking AG DRUCKAUFLAGE: 96’000, davon 88’600 Direktversand. LESERSERVICE Kundenservice Transa Backpacking AG info@transa.ch www.transa.ch/kontakt REDAKTION & KONZEPT red-gun.com Redaktionsbüro Provinostr. 52, D-86153 Augsburg Tel. + 49 / 821 / 42 07 84 0 E-Mail: 4-seasons@red-gun.com

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REDAKTIONSTEAM Stephan Glocker (Chefredaktor), Michael Neumann, Moritz Schäfer (CvD), Philip Baues, Julian Rohn, Ingo Hübner, Sebastian Lüke, Manuel Arnu, ­Lars Dammann, Claudia Meyer, Gotlind Blechschmidt GRAFIK & PRODUKTION Wiebke Mörig, Jens Klatt

6 Interview: André Schumacher Mit der Familie auf dem Velo durch Europa.

Verkaufsberaterin Marina Bitzi beim Biken auf Menorca. Foto: Ruedi Thomi

Ausgabe 34

SOMMER 2019

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Waldmeister Bayern Unterwegs in den Wäldern von Süddeutschland.

18 Aktuell News und Infos aus der Welt von Transa.

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Hersteller: Scarpa Handwerk, Tradition, Innovation.

26 Projekte: An den Rändern der Welt Markus Mauthe zeigt bedrohte indigene Völker.

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State of the Art: Trangia 25-23 UL/D Der Klassiker unter den Sturmkochern.

40 Transa unterwegs auf Menorca Fünf Transianer verraten ihre Highlights.

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Kaufberatung: Bike So findest du die richtige Ausrüstung.

48 Outdoor-Gourmetküche Gabriella Cecchellero macht draussen Käse.

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Kollegin: Marina Bitzi ... ... stürzt sich gerne ins Ungewisse.

54 Traumziele: Azoren Eines der vielseitigsten Naturparadiese Europas.

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Sommer in Österreich Wandern, Klettern und Biken bei den Nachbarn.

56 Pacific Crest Trail Heidi Brönnimann durchquert die USA zu Fuss.

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Klettern im Bergell Perfekter Fels für erste Mehrseillängen-Touren.

MITARBEIT AN DIESER AUSGABE Sasa Löpfe, Ruedi Thomi, Yannick Hartmann, Tom Lütolf, André Schumacher, Markus Mauthe, Rainer Eder, Pesche Wüthrich, Anja Häne, Dennis Guerrero, Thomas Schraner, Marina Bitzi, Mia Hofmann, Thorsten Kaletsch, Rob Lewis, Heidi Brönnimann, Harry Spahr, Martin Hänni, David Ehrsam ANZEIGEN, TOURISMUS-KOOPERATIONEN 4-Seasons Marketing Sarah Jentsch Provinostr. 52, D-86153 Augsburg Tel. + 49 / 821 / 42 07 84 0 Fax + 49 / 821 / 42 07 84 20 E-Mail: marketing@red-gun.com DRUCK Vogt-Schild Druck AG 4552 Derendingen

neutral Drucksache No. 01-19-757718 – www.myclimate.org © myclimate – The Climate Protection Partnership

Fotos: André Schumacher, Markus Mauthe, Rainer Eder, Rob Lewis

Inhalt Sommer 2019

Das Outdoor-Magazin von Transa


MEHR RAUM FÜR ABENTEUER. DER NEUE VOLVO V60 CROSS COUNTRY. Von Natur aus unabhängig. Der neue Volvo V60 CROSS COUNTRY. Die erhöhte Bodenfreiheit und der Unterfahrschutz machen unseren Premium-Kombi zum perfekten Begleiter für jedes Abenteuer. JE T Z T BEI IHREM VOLVO VERTRE TER ODER AUF VOLVOCARS.CH/ V60CROSSCOUNTRY

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Volvo Swiss Premium® Gratis-Service bis 10 Jahre/150 000 Kilometer, Werksgarantie bis 5 Jahre/150 000 Kilometer und Verschleissreparaturen bis 3 Jahre/150 000 Kilometer (es gilt das zuerst Erreichte).Nur bei teilnehmenden Vertretern. Abgebildetes Modell enthält ggf. Optionen gegen Aufpreis.


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Interview

Im Sattel nach Pamplona André Schumacher ist in der Welt zu Hause, als Sohn Unai sein Leben umkrempelt. Da heisst es Nest bauen, Hof sanieren, Baum pflanzen. Und dann fünf Monate auf dem Velo quer durch Europa. Interview: Sebastian Lüke | Fotos: André Schumacher


Interview

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Interview

A

ndré, nach der Geburt von Unai habt ihr in deiner Heimat in Mecklenburg-Vorpommern euer Basislager aufgebaut – mit Ferienwohnung, Gartencafé und Campingplatz. Als es «fertig» war, habt ihr zugesperrt und seid fünf Monate radeln gegangen. Ist dir die Decke auf den Kopf gefallen? Nicht die Decke, aber die grosse Schrankwand mit all den Reiseführern, Landkarten und Erinnerungen an ein kunterbuntes Leben als Reiseradler. Ich dachte ständig, das kannst du nie wieder machen, wie soll das gehen mit einem Kind? Auf der anderen Seite ist da aber auch dieser grosse Schatz mit all den Erfah­ rungen und Begegnungen. Das wollte ich Unai nicht

Das Schöne an einer Veloreise: Auf jeden Aufstieg folgt eine Abfahrt, so wie hier auf dem Col de Montgenèvre (von Italien nach Frankreich).

vorenthalten und mit ihm zusammen die Welt ent­ decken. Lange haben wir über das Fortbewegungsmittel gegrübelt. Am Ende kamen wir auf ein Lastenvelo, nahmen unseren Mut zusammen und sind los. Wie weit seid ihr am ersten Tag gekommen? Immerhin acht Kilometer, viel weiter, als bei unserer Pilottour über sagenhafte sieben Minuten. Wir zelteten auf dem Kundenparkplatz des Supermarktes, in dem wir sonst einkaufen – morgens gab es frische Brötchen und komische Blicke der Nachbarn. Für meine Freundin Jenni war es die erste grosse Velotour mit viel Gepäck, und Zeit für eine gute körperliche Vorbereitung hatten wir


Interview

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auch nicht. Aber das Schöne an so einer Reise ist ja, dass man nebenbei immer fitter wird und sich an lange Tage gewöhnt. So steigerten wir uns schon am zweiten Tag auf 21 und am vierten gar auf über 50 Kilometer.

André mit Sohn Unai.

«Ich wollte mit Unai die Welt entdecken. Also nahmen wir unseren Mut zusammen und sind los.«

Am fünften Tag seid ihr auf die Elbe gestossen. Was geschah dann? Unterwegs wurde schnell klar, Reisen mit Kind ist wenig planbar. Unai hat uns viele Türen geöffnet, aber auch andere verschlossen. Einmal verschwand er zum Beispiel mit dem Zeltgestänge in einem Kornfeld und kam ohne wieder heraus. So auch an diesem Tag. Wir sassen mit unseren schweren Rädern auf dem Elb­ deich und winkten den Schiffen. Plötzlich änderte eines seinen Kurs, das Schiffshorn ertönte. Eine halbe Stunde später hievten drei Tschechen die Velos an Bord – ohne Kind hätte sich diese Situation wohl nicht ergeben, doch unser herzzerreissender Anblick bewog Kapitän Ludêk zur Umkehr. Wir durften in die vier Quadratmeter grosse Gästekajüte einziehen – fünf rad­ freie Tage bis kurz vor die Elbmetropole Dresden. Ab Österreich hiess es dann Brettl­jause statt Bierpause? Und wie – ein Holzbrett voller Köstlichkeiten: Speck, Schinken, Salami und Braten, Käse und Kren. Dazu: hausgemachtes Brot. Beschwingt und ohne Anstren­ gungen trug uns der Traunradweg in drei Tagen bis ins Salzkammergut. Über die Postalm radelten wir in Rich­ tung Grossglockner. Hier erwartete uns die wohl gröss­te Herausforderung unserer Reise: 2500 H ­ öhenmeter auf 30 Kilometern und in 27 Kehren. Dazu Sturm, Regen und auch Schneefall – mitten im Sommer! Wie war die Gemütslage? Im Cockpit Partystimmung: Unai fühlte sich pudel­ wohl in seiner trockenen, komfortablen Kiste. Er winkte den vorbeiziehenden Autos und Motorrädern, vergnügte sich mit Bällen und Wimmelbuch. Im >

André Schumacher: Studierte Architektur in Potsdam und Edinburgh. Nach drei Jahren als Architekt auf den Kanarischen Inseln reiste er zweieinhalb Jahre mit dem Velo auf der Panamericana. Es folgten Reisen in die Antarktis, nach Afrika und Asien und in 80 Tagen um die Welt. Von seinen Abenteuern berichtet André live und auf Grossleinwand in tollen Film- und Fotoshows (s. S. 16).


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Interview

Ankommen, auspacken, aufbauen: Wildcampen klingt romantisch, ist aber auch eine logistische Herausforderung.

«Im Cockpit Partystimmung: Unai fühlte sich pudelwohl, vergnügte sich mit Bällen und Wimmelbuch. Im Sattel quälten wir uns.»


Sattel quälten wir uns. Während ich noch die Kraft der Natur und das Aus­gesetztsein genoss, explodierte hin­ ter mir ein Vulkan: Jenni und ihr spanisches Tempera­ ment. Sie verfluchte mich und bereute, jemals mit mir auf Reisen gegangen zu sein. Schweigend sassen wir die Wetterkapriolen in einer kleinen, einfachen Schutzhütte aus. Woher kommt deine Reiselust? Ich glaube wirklich, dass diese Neugier ein Ergebnis meiner Herkunft ist. Als Ossis kamen wir ja nicht raus. Als dann die Mauer fiel, war der erste Impuls: Wir müs­ sen weg, wir müssen eine Reise machen. Im Franzö­ sischunterricht, als die Mauerfall-Nachricht reinkam, habe ich einen kleinen Zettel genommen und nur ein Wort draufgeschrieben: Norwegen. Als mein Freund Burkhard ihn öffnete, grinste und nickte, war klar: Wir machen das! Mit 16 waren wir sechs Wochen alleine mit den Velos unterwegs. Alle hatten ständig Mitleid mit uns kleinen Kerlen und so wurden wir fast immer eingeladen und brauchten nicht einmal unser Zelt. Wir sind dann immer wieder los, zwölf Mal Norwegen. Danach zweieinhalb Jahre Panamericana, richtig? Nicht ganz: Erst einmal haben Burkhard und ich uns aus den Augen verloren. Ich arbeitete als Architekt auf den Kanaren, Burkhard als Unternehmensberater in Ham­ burg. Ein zufälliges Treffen liess diese alte Idee wieder aufkommen. Eine schwierige Entscheidung, denn die Kanaren hatten mich verwöhnt: der Atlantik vor der Haustür, ein fast 4000 Meter hoher Berg im Rücken, Meeres­früchte, schwerer Wein und ein erfüllender, for­ dernder Job. Doch der Traum von der Panamericana war grösser und wir haben alles hingeworfen, Wohnung und Job gekündigt, Versicherungen auf Eis gelegt.

„Bergerlebnisse mit meinen Eltern, Brüdern, meiner Frau und unseren Kindern sind mir genauso wertvoll, wie Unternehmungen an Bergen weltweit wie dem Fitz Roy. Deuter ist für mich eine Marke mit Vergangenheit –

Die Reise deines Lebens? Von Patagonien nach Alaska mit open end. Wir radel­ ten zweieinhalb Jahre, kamen aber nur bis zur Hälfte, erlebten Bürgerkriege und die endlosen Weiten >

Stimmungstief am Grossglockner in einer Schutzhütte.

und Zukunft!“ MICHI BÜCKERS MIT DEM NEUEN TRAIL 30


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Interview

«Auf der siebten Insel wurde sie schwanger und damit war aus meiner Sicht das Reise­leben vorbei. Was wir nun brauchten, war ein Dach über dem Kopf.» So vielfältig ist Europa: Bergdorf in der Provence ... Südamerikas. Und ständig waren wir verliebt: in die Länder und ihre Menschen. Aber auch diese Reise endete leider irgendwann. Es folgte die grosse Leere. Viele haben gesagt, ich solle doch ein Buch schreiben, zum Fernsehen gehen oder Diashows machen. Wie ging es weiter? Mit meinem Vortrag von der Panamericana tingelte ich durch Deutschland. Dann bin ich zurück in meine Wahl­ heimat auf die Kanaren gegangen, Spanisch sprechen, das Leben geniessen. Ich habe mich treiben lassen und bin dann ganz langsam und entspannt zu Fuss einmal über den ganzen kanarischen Archipel gelaufen. Die Wanderung war Entschleu­nigung pur und voller kurioser Begebenheiten. Entstanden ist viel­leicht auch des­ wegen mein bisher erfolgreichster Vortrag «Kanaren».

... romantische Ortschaften an den Oberitalienischen Seen ...

Und die Liebe? Es war auf der dritten Insel – Gran Canaria. Ich kam in eine Jugendherberge und da war die Putzfrau Lorena, die mich sehr mochte. Sie hat überhaupt nicht ver­ standen, warum ich – jung, adrett, dynamisch, blond – noch Single bin. Auf einem Volksfest im Nachbar­ städtchen veranstaltete sie für mich eine Brautschau – natürlich alles lustig, ungezwungen, eine Feier halt. So lernte ich Jenni kennen: Auf der siebten Insel wurde

... und ein spektakuläres Alpenpanorama in Österreich.

5 Monate quer durch Europa Tage im Sattel:

75

Kürzeste Etappe:

8 km

(am ersten Tag)

Höchster Punkt:

Kinderkrankheiten: keine

Pannen: keine

2504 m

(Grossglockner-Hochalpenstrasse)

Nächte unter freiem Himmel:

(am Col de Montgenèvre)

Verspeiste Reiswaffeln: 237

5 Tage

Start: lin Bäbe

Elbe DEUTSCHLAND

Böhmerwald TSCHECHIEN

Voralpen

Ostalpen ÖSTERREICH

Poebene ITALIEN

(davon Rad: 2832 km / Schiff: 348 km Bahn: 206 km / Autostopp: 131 km)

64 km/h

Längster Streit:

52

3517 km

Höchstgeschwindigkeit:

Westalpen

Längste Etappe:

54 km

Cevennen FRANKREICH

Ziel: Pamp lona

Pyrenäen SPANIEN


Interview

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Urlaubswochenende für die ganze Familie auf unserer zukünftigen Farm. Das habe ich in meinem Vortrags­ newsletter an Gäste, Veranstalter und Freunde ge­ schickt. Die Resonanz war beeindruckend. Ein paar Tage vor Unais Geburt war das Haupthaus bewohnbar, und wir konnten einziehen.

Kind im Kornfeld: Für Sohn Unai gab es überall etwas zu entdecken.

sie schwanger und damit war aus meiner Sicht das Reise­leben vorbei. Was wir nun brauchten, war ein Dach über dem Kopf. So entstand die Idee für euren Kunterbunthof? Ja, das war unser Traum, aber natürlich fehlte das Geld … Jenni ist Spanierin, ich Freiberufler – einen Kredit von der Bank zu bekommen, war unmöglich. Was wir jedoch hatten, waren Ziegelsteine – und zwar jede Menge. Das Stück verkauften wir für symbo­ lische 200 Euro. Im Gegenzug erhielt der Käufer ein

Zurück in den Schnee am Grossglockner und zum spanischen Vulkan. Auch hier habt ihr Hilfe aus dem Internet bekommen ... Eigentlich nur ein Gag. Am Grossglockner bloggte ich quasi live von unserer «Katastrophe» und schrieb, dass wir uns wahnsinnig über ein Hotelzimmer freuen würden. Drei Leute hatten Mitleid und überwiesen uns zusammen rund 100 Euro – eine tolle Geste und supergut für die Stimmung. Über Osttirol und das Drautal ins Pustertal und damit nach Italien ... Südtirol war der bis dahin schönste Abschnitt der Reise: perfekt ausgebaute Radwege, herzerwärmende Men­ schen und eine Küche, dass man den Campingkocher nicht mehr auspacken mag. Südlich von Bozen weitet sich das Tal und man ist mitten im grössten zusam­ menhängenden Obstanbaugebiet Europas. An den umliegenden Hängen wird von alters her Weinbau >


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Interview

«Kaum hatten wir die Tourismusregion verlassen, da wurden wir zum Übernachten in die Schlafzimmer wildfremder Menschen gezerrt.» betrieben. Hier gedeihen die besten Tropfen des Lan­ des. Wir fühlten uns im kulinarischen Himmel, Unai verlangte nach Reiswaffeln. Es folgten die Oberitalienischen Seen – Eldorado der Reichen und Schönen. Was macht man da als budgetbewusster Reiseradler? Wo der Tourismus blüht, werden die Geldbeutel der Menschen schnell dicker und die Herzen kälter, das ist nicht nur in Italien so. Kaum aber hatten wir die Tou­ rismusregion um die grossen Seen verlassen, da wur­ den wir – von der Strasse weg – zum Übernachten in die Schlafzimmer wildfremder Menschen gezerrt und hatten einige der schönsten Begegnungen der Reise. Spannende Begegnung mit zwei Nonnen in Italien.

Was war der Höhepunkt der Gastfreundschaft? Die Badeanstalt, in der man uns gerne für die Nacht einschloss: Statt zu schlafen, schwammen und

plantschten wir bis zum Morgengrauen durch alle Pools. Andern­­tags besiegte Unai beim Tischfussball den Hausmeister einer Schule. Erster Preis: ein Schlaf­ platz in der Turnhalle des Dorfes. Unvergesslich auch die Nacht in einer Gärtnerei: Wir entdeckten die wohl­ schmeckenden Tomaten, dann Apfelbäume, Kirschen – und schliesslich einen Wasserschlauch. Es folgte die beste Wasserschlacht, die die Überwachungskameras je auf­­­zeichneten. Jede Reise hat ja so einen Punkt, an dem du den Anfang nicht mehr siehst und das Ende noch nicht kennst, an dem du die Reiseführer beiseite­ legst – denn die Geschichte schreibt sich von nun an selbst. Dieser Punkt kam für uns nach den Westalpen. In Frankreich habt ihr euch treiben lassen, die Provence und die Cevennen wurden zum Highlight. Warum? Nach unserem dritten grossen Alpenpass erreichten wir Mitte August Sisteron – das Tor zur Provence. Da­ hinter beginnt der Süden, um genau zu sein: der Lube­ ron, dessen Landschaft zum Schönsten zählt, was die Provence zu bieten hat. Straight forward kann man die Region an einem Tag durchqueren, wir brauchten drei Wochen. Alleine die provenzalischen Märkte: Es riecht nach Kräutern und Gewürzen, nach gebratenem Lamm, nach Knob­lauch – und einen Käsestand nehmen Einheimische überhaupt nur ernst, wenn mindestens 60 Sorten zur Auswahl stehen. >


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Interview

«Diese Reise hat in seinem Unterbewusstsein Spuren hinterlassen. Und das ist unser Geschenk an ihn – und an uns.»

Tour-Start: eine Nacht auf dem Parkplatz des heimischen Supermarkts.

Tour-Ende: Polizeikontrolle auf der Zielgeraden nach Pamplona.

Mehr von André Schumacher Vortragstour Mit seinem Vortrag «Abenteuer Auszeit» ist André bald auch in der Schweiz unterwegs. Termine: www.andre-schumacher.de

kannst du Stille finden, spanische Weine geniessen, am Lagerfeuer sitzen und die Seele baumeln lassen. Infos: www. kunterbunthof.de

Reisen André behält seine Lieblingsorte nicht länger für sich. Unter dem Motto «Rucksack und Sterneküche» führt er exklusive Abenteuer- und Erlebnisreisen durch Tibet, Nepal und Patagonien, in die Provence und über die Kanarischen Inseln.

Buch Das Buch zur Tour ist Ende 2018 unter dem Titel «Eine Familie, zwei Räder und das Abenteuer unseres Lebens» im Holiday-Verlag (ISBN: 978383422-999-1, Eine Familie, zwei Räder CHF 28.90.–) und das Abenteuer unseres Lebens erschienen. Das Buch ist bei Transa Books erhältlich. ANDRÉ SCHUMACHER

Kunterbunthof Willst du einfach mal den Trubel des Alltags hinter dir lassen? Auf Andrés Kunterbunthof in Bäbelin an der Ostsee

Wie war eure körperliche Fitness an diesem Punkt? Seit den Rampen am Grossglockner ging es körperlich bergauf. Unsere Komfortzone hatten wir inzwischen auf bis zu sechs Stunden im Sattel aufgeblasen. Vor allem wenn Unai schlief, machten wir Strecke. Selbst die fiesen Steigungen in den Cevennen, den südlichen Ausläufern des französischen Zentralmassivs, bezahl­ ten wir mit viel Schweiss, aber ohne zu murren. Dazu zeigte sich das Wetter äusserst stabil: Die Tempera­ turen waren angenehm, der Spätsommer hielt Einzug. Immer öfter übernachteten wir im Freien, einfach im Gras – und Unai hatte zuvor noch nie so gut geschlafen wie auf einer Iso­matte unter den Sternen. Ihr wart dort in einer der wildesten Gegenden Zentraleuropas. Bedingt durch die Unwirtlichkeit ihrer Böden und den Wassermangel waren die Cevennen stets eine arme Region. Einzig die Kreuzritter gründeten im Mittelalter eine Handvoll Komtureien und zu deren Schutz zahl­ reiche Burgen. Nach der Zerschlagung des Ordens lagen die Güter 1000 Jahre lang brach und gehören heute – nach ihrer behutsamen Restaurierung – zu den schönsten Dörfern Frankreichs. Es gibt keine Hotels, keine Reklame, keine Supermärkte – ja, noch nicht einmal eine Ampel. Vieles, vor dem Städter flüchten wollen, hat es hier nie gegeben. Wir werden sicher wiederkommen. Es folgten die Pyrenäen und die letzte Abfahrt. Was bleibt von dieser Reise? Nach fast 4000 Kilometern und fünf Monaten im Sattel erreichten wir Pamplona. Jennis Verwandtschaft erwar­ tete uns mit Schampus und Konfetti auf der Plaza Santa Ana – wir hatten es geschafft. Wir wissen, dass sich Unai nicht an ein einziges Land erinnern wird, nicht einmal an einen Augenblick. Doch ich bin überzeugt, dass unser Sohn irgendwann einmal in Südtirol ist und, ohne zu wissen warum, den Geschmack von Speck kennt. Und in Frankreich ist es vielleicht der Geruch von Lavendel, und in Italien wird er seine Leidenschaft für «il pallone» entdecken. Nicht, weil wir ihm das sa­ gen, sondern weil er es erlebt hat. Diese Reise hat in seinem Unterbewusstsein Spuren hinterlassen. Und das ist unser Geschenk an ihn – und an uns. <


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Aktuell

Aktuell Sommer 2019

Das Besondere: Romans Zeichnung besteht aus einer einzigen, durchgehenden Linie. ARBEITSKLEIDUNG

Neue Shirts für Transianer Bei Transa gestalten die Mitarbeiter ihre Arbeits-Shirts selbst: Dieses Jahr hat Roman Carisch das Rennen gemacht.

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edes Jahr ruft Transa alle Mitarbeitenden im Rahmen eines Wettbewerbs dazu auf, kreative Designs für den neuen Arbeits­ dress der Verkaufsberater zu entwerfen – so auch dieses Jahr. Unter dem Motto «Aus einem kleinen Samen wächst eine neue grosse Welt. Aus einer ersten Idee entsteht dein nächstes Abenteuer»

entwarf Roman Carisch von der Filiale Zürich Europaallee das Gewinnerdesign (s. oben). Das Kunstwerk wird künftig die Shirts der Verkaufsberaterinnen und Verkaufsberater in allen Filialen schmücken. Als Dankeschön für seinen Beitrag darf Roman sich nun über einen Einkaufsgutschein über CHF 300.– freuen. <


Aktuell

Kids-Day by Transa Am 25. Mai dreht sich in Zürich alles um den Outdoor-Nachwuchs.

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rüh übt sich, wer mal ein grosser Aben­ teurer werden will. Unter diesem Motto steht der 25. Mai bei Transa in Zürich ganz im Zeichen der Kids. Bei kostenlosen

Workshops und einem bunten Rahmen­ programm sollen sie Lust aufs Draussen­ sein bekommen. Die Kleinen lernen, wie man richtig Feuer macht, üben sich im kreativen Schnitzen und machen erste Züge an der Kletterwand. Alle Workshops werden an diesem Tag je drei Mal ange­ boten (10, 13 und 16 Uhr), gleichzeitig können die Kinder in der Buchabteilung bei drei Märlistunden auf Gedankenreise gehen. Das gesamte Programm ist kosten­ los, alle Infos und die Anmeldung gibts auf: www.transa.ch/kids-day <

Foto: Rainer Eder

EIN TAG FÜR DIE KLEINEN

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Aktuell

Tran sa Books

Foto: Roman Carisch

Druckfrisch bei Transa Books

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Bu

LESERSERVICE

Mit rund 5000 Titeln auf 170 Quadratmetern ist Transa Books in der Zürcher Europaallee der grösste Reisebuchladen der Schweiz. Auf dieser Seite in 4-Seasons stellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die wichtigsten Neuerscheinungen vor. Diesmal die gelernte Buchhändlerin Hannah Oegerli. Hannah von Transa Books.

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2 1. DAS GROSSE SUMMEN Die Kinder­ buch-Neuerscheinungen übertreffen sich gegenseitig, doch dieses Buch sticht für mich besonders hervor. Wir lernen Stinke­ käfer, Schmetterlinge, Kellerasseln, Ameisen, Bienen, Spinnen, Skorpione und viele andere Insekten durch sympathische Illustrationen und kleine Reime kennen. Es macht gleich Lust, die kleine Welt der Krabbel­tiere auf eigene Faust zu entdecken. «Insekten: Das grosse Summen», Eric Carle, arsedition, 978-384583-263-0, CHF 24.90. 2. 100 KARTEN Einst nur als Magazin er­ hältlich, gibt es Katapult nun erstmals in Buchform. Dieser Kultatlas präsentiert auf kurzweilige Art überraschende Fakten über die Welt. Mit Hilfe von minimalistischen Karten stellt er Vergleiche zu verschiedenen soziologischen, kulturellen, politischen oder naturwissenschaftlichen Themen dar. Wie viel Platz benötigen wir, um die gesamte

Welt mit Solarstrom zu versorgen? Viel weni­ ger, als man denkt! «100 Karten, die deine Sicht auf die Welt verändern», Katapult, Hoffmann und Kampe Verlag, 978-3-455-00538-7, CHF 29.90. 3. SCHNITZ IT YOURSELF In seinem neu­ sten Buch stellt der Taschenmesser-Experte Felix Immler über 30 kreative Schnitz-Pro­ jekte vor. Es ist eine Auswahl seiner Lieb­ lingsprojekte, welche Spielzeug, Instru­ mente und Alltagsgegenstände vorstellt. Diese sind eher aussergewöhnlich und we­ cken garantiert den kreativen Ehrgeiz in dir. «Schnitz it yourself – Neue Lieblingsprojekte mit dem Taschenmesser», Felix Immler, AT Verlag/AZ Fachver­ lage AG, 978-3-03800-980-1, 34.90 CHF. 4. 500 WALKS Sarah Baxter hat 500 Wan­ derungen auserkoren, die uns durch die Weltgeschichte führen. Auf diesen Wande­ rungen gibt es viel zu entdecken, von der Urgeschichte bis ins 20. Jahrhundert. Für

Diese und alle weiteren im 4-Seasons vorgestellten Bücher sind ab sofort in allen Transa Filialen erhältlich.

jeden ist was dabei, von leicht bis an­ spruchsvoll und mehrtägig. Die zahlreichen Abbildungen, Kartenausschnitte und Bilder machen sofort Lust, sich aufzumachen und Neues zu entdecken. «500 Walks – Legendäre Erlebnis-Wanderungen weltweit», Sarah Baxter, Knesebeck Verlag, 978-3-95728-224-8, CHF 46.90. 5. WILDE WIESE Wer die eigene Küche ein wenig erweitern will, muss nicht weiter als zur nächsten Wiese schauen. Dieses anspre­ chend aufgemachte Kochbuch zeigt uns, wie es geht! Neben einer ausführlichen Be­ schreibung der essbaren Wiesengewächse, ihrer Wirkung und ihrer giftigen Doppelgän­ ger finden wir altbekannte, aber mit Wild­ pflanzen erweiterte Rezepte sowie neuartige Kreationen, von vegetarisch bis fleischig, von sättigend bis leicht. «Wilde Wiese: 50 Rezepte mit Wildpflanzen und Wildkräutern», Sandra Schumann, Anne Schmidt-Luchmann, Callwey Verlag, 978376672-408-3, CHF 31.90. <


Aktuell

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FILIALE BERN Sucht selbst in den Ferien auf La Réunion nach neuen Kolleginnen und Kollegen: Filialleiter Michu Scheidegger.

Transianer gesucht Für die neue Filiale in der Markthalle Bern sucht Transa outdoorbegeistertes Personal.

Foto: Michu Scheidegger

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reima.com

ein Herz schlägt draussen am stärks­ ten und du fühlst dich in der Natur zu Hause? Du hast Lust auf einen abwechslungsreichen Job in einem tollen Team? Dann bewirb dich jetzt bei Transa in Bern. Gesucht werden per September 2019 Kolleginnen und Kollegen für die Bereiche Kasse, Kundenservice, Verkaufs­ beratung, aber auch Schneider und Ortho­ pädisten. Angst vor steifen Vorstellungs­ gesprächen, bei denen jede kleinste Lücke im Lebenslauf seziert wird, brauchst du nicht zu haben. Vielmehr wird dir in der Runde am Lagerfeuer, beim zwanglosen Fachsimpeln oder auf gemeinsamen Tou­ ren «auf den Zahn gefühlt». Wenn du also Teil einer starken Seilschaft werden möch­ test, findest du alle Infos zu den offenen Stellen sowie ein Online-Bewerbungs­ formular auf: www.transa.ch/jobs-bern <

Kampf den Stichen! O HNE STICHE DURCH D E N SO MME R! MIT RE IMA ANTI-MÜCKE N-BE KL E IDUNG *

* Bitte beachten Sie, dass Mücken trotz der Verwendung von Schutzkleidung auf die freiliegenden Hautpartien fliegen können. Unsere Oberbekleidung bedeckt jedoch große Teile der Haut, so dass Sie weniger Mückenschutz-Lotions benutzen müssen.

Das einzigartige Finish basiert auf dem ungiftigen Pflanzenextrakt Geraniol, das aus Palmarosa, einem tropischen Süßgras, gewonnen wird. Als Mückenschutz-Finish eingesetzt, ist Geraniol hautfreundlich und schützt die Kleinen ohne Chemikalieneinsatz verlässlich vor Insekten. Die Beschichtung ist hypoallergen und umweltfreundlich.


TESTEN & PROBELIEGEN

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Alles rund ums Zelt Die letzten Transa Zelttage in diesem Jahr stehen vor der Tür.

B

ei den Transa Zelttagen sind bis zu 60 Modelle aus dem Transa Sortiment aufgebaut. Du hast die Möglichkeit, alles anzuschauen und das Material unter reellen Bedingungen zu erleben. Outdoorerfahrene Transianer beraten dich kompe­ tent zu jedem Modell, bauen es mit dir auf und stellen dir Isomatten zum Probeliegen zur Verfügung. <

LIVE THE NEW BUFF® LIFESTYLE CAPS

Termine: • Zürich, Campingplatz Wollishofen, 18. & 19. Mai • Luzern, Strandbad Tribschen, 25. & 26. Mai • St. Gallen, Rosenbergstrasse 38, 14. & 15. Juni Infos: www.transa.ch/zelttage-2019

WORKSHOP MIT EXPERTEN

Seiltreff: Hochtouren Am 11. und 18. Juli finden in der Transa Filiale Zürich Europaallee die nächste S ­ eiltreffs statt. Das Thema diesmal: Hochtouren.

Foto: Ruedi Thomi

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u willst dein Kletter-Knowhow up­­daten? Dann sind die Seiltreffs das Richtige für dich! Dort beantworten dir Fachleute deine Fragen und frischen dein Wissen auf. Ausserdem kannst du dein Material checken lassen. Beim Hoch­touren-Seiltreff, bei dem ein Hochtouren-Spezialist mit vor Ort sein wird, werden Spaltenbergungen, Anseil- und Gletschertechniken geübt. Weitere Themen: Aus­rüstung, Trends beim Material, Neuerungen pro und contra. Die Kurse richten sich an Einsteiger und Profis. Beginn: 17:30 Uhr an der Kletter­ wand in der Filiale Europa­a llee. Aus­ rüstung: eigene Ausrüstung mit­bringen! Ab 18 Jahren. Preis: kostenlos. Anmeldung: www.transa.ch/seiltreff <


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BOULDER-EVENTS

Leicht und strapazierfähig für schneefreie Abenteuer.

Ab an die Blöcke Beim Bouldertreff in Zürich und beim Boulderweekend im Tessin dreht sich alles um das seillose Klettern auf Absprunghöhe.

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ie Bouldertreffs bieten einen gemütlichen Aus­ tausch mit Gleichgesinnten und Profis. Alle sind herzlich willkommen – von Klein bis Gross, vom Einsteiger bis zum Profi. Du kannst dich jeweils bis am Dienstag vor dem jeweiligen Termin unter www.transa.ch/ bouldertreff anmelden (bis 18 Uhr). Bei schönem Wetter gehen wir zum Hardturm-Areal in Zürich, dann sind die Ausflüge kostenlos. Bei schlechtem Wetter sind wir in der Boulderhalle Minimum (Eintritt: CHF 10.–). Die Anreise erfolgt per ÖV – bitte organisiere das entsprechende Fahr­ ticket selber und rechtzeitig. Termine: s. Link oben. Treff­ punkt: 18 Uhr an der Kletterwand in der Filiale Europa­ allee. Ausrüstung: bitte mitbringen! Ab 18 Jahren. Beim Boulderweekend (19.– 20. Okt.) geht es ins Tessin. Genauer: in das weltbekannte Bouldergebiet Chironico. Übernachtet wird in der La Finca. Dort gibt es abends Drinks, ein feines Nachtessen und morgens ein Frühstück. Niveau: Einsteiger bis Profi. Treffen: 19.10., 8:00 Uhr, Transa Luzern. Direkte Anreise: 10:00 Uhr beim Brunnen in Chironico. Ausrüstung: bitte mitbringen! Kosten: für die Übernachtung (inkl. Nachtessen & Frühstück) CHF 60.– (bar, bitte passend mitbringen) in der La Finca. Mehr Infos und Anmeldung: www.transa.ch/boulder-weekend <

Ein Enan auf den Lofoten, Norwegen. Elias Kunosson/eliaskphoto.com

Ein Anjan in der Nähe der Ancient Lakes, Washington, USA. Petra Hilleberg

Foto: Ruedi Thomi

unsere yellow label-zelte sind die perfekte Wahl für Touren in der wärmeren Jahreszeit, wenn kein Schneefall zu erwarten ist. Die 7 Yellow Label-Modelle sind wunderbar leicht und dennoch bemerkenswert strapazierfähig. Sie halten das Gewicht deines Rucksacks niedrig während sie dir bei schlechtem Wetter einen angenehm trockenen Zufluchtsort und eine kühle Unterkunft bei hohen Temperaturen bieten.

Bouldern unter Gleichgesinnten beim Bouldertreff.

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Aktuell

REISETIPP

Heiter bis einfach wunderbar Warum Höhenmeter «hyggelig» sind und wie der Sommer im Kleinwalsertal Herzen höherschlagen lässt – ein Erklärungsversuch mit der Anregung zum Selbstversuch.

Es beginnt mit einer wohltuenden Weite, wenn man diese eine Kurve auf dem Weg ins Kleinwalsertal passiert und zum ersten Mal den Hohen Ifen erblickt. Gemeinsam mit dem Gottesackerplateau säumt er un­aufdringlich, aber unvergleichlich die westliche Tal­ seite. Seine Form erinnert an den Tafelberg und doch ist er einzig­ artig in den Alpen. Am Horizont ein atemberaubendes Panorama, in dessen Mitte der Grosse Widderstein, der höchste Berg (2533 m) des Kleinwalser­tals, seelenruhig emporragt. Entlang

Fotos: Kleinwalsertal Tourismus | Frank Drechsel, Dominik Berchtold

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ach «Hygge», der dänischen Lebensphilosophie zum Glück­ lichsein, kam das schwedische «Lagom», was so viel heisst wie «nicht zu viel und nicht zu wenig». Schon Aristoteles wusste um das Glück dieser goldenen Mitte. Und fernöstliche Tra­ ditionen lehren das fliessende Gleichgewicht der Gegensätze für ein gelasseneres Lebe­n. Das Kleinwalsertal hat keine Zauberformel dafür. Aber es bringt eine Reihe wirkungsvoller Zutaten mit. Schliesslich muss doch jeder selbst den Schlüssel zu seinem Glück finden.


Aktuell

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Imposante Berge und rauschende Wasserfälle – das Kleinwalsertal könnte kaum vielseitiger sein.

der Talsohle prägen sattgrüne Wiesen das Bild, sanft erheben sie sich und gehen in weich­e Grasberge und schliesslich in markante Felsforma­tionen über. Etwas abgeschieden liegt es, das Vorarlber­ ger Hochtal, das zu Österreich gehört und auf dem Strassenweg nur über das bayerische Allgäu erreichbar ist. Aber vielleicht hat man gerade deshalb hier auch so herrlich viel Platz, um heraus­ zufinden, was einem guttut. Viele Möglichkeiten gibt es auch, um die passende Bewegungsform und seinen Lieblingspfad zu entdecken. Wanderer, Biker und Trail­ runner lieben das weitläufige Wegenetz, das sich, verteilt auf drei Höhenlagen zwischen 1000 und 2500 Metern, durch das zwölf Kilo­meter lange Tal und seine Seitentäler zieht. Wobei das Klein­ walsertal keine Höchstleistungen von seinen Be­suchern erwartet. Viel wichtiger als die Anzahl der Höhenmeter ist die Intensität, mit der man sie geniesst. Und ob man sich mit allen Sinnen auf die Natur einlässt.

Die Mitte finden

Hoteltipps: Ferien im Kleinwalsertal Übernachten: Auf www.kleinwalsertal.com bieten Unterkünfte Angebote ab 122 Euro p. P. für drei Übernachtungen (inkl. Frühstück und Bergbahnen) an. Travel Charme Ifen Hotel (4 Sterne): Sternegekrönte Kulinarik, 2’300 m² Spa. Grosszügige Zimmer und Suiten mit Terrasse/Balkon. 3 Übernachtungen inkl. Frühstücksbuffet, Spa ab 312 Euro. Infos: www.travelcharme.com/hotels/ifen-hotel Genuss- & Aktivhotel Sonnenburg (4 Sterne): Natür­liche Küche, grosszügige Räume, neuer Spa: das perfekte Basis­lager für Aktivurlauber. 4 Nächte im DZ inkl. HP, 4-Gänge-Abendmenü, Spa ab 335 Euro. Infos: www.genuss-aktivhotel.at

Wunderbar, um sein Mass zu finden, ist eine Tour in eines der Seiten­täler wie das Schwarzwassertal. Dort kann man sich vom Schwarzwasserbach leiten lassen, an beeindruckenden Wasser­ fällen innehalten und alle Sorge­n wegspülen lassen. Je nachdem, wie viel Wasser der Bach führt, wird man an den Kessellöchern von einem eindrucksvollen Naturschauspiel erwarte­­t. In den Strudel­ löchern sammeln sich die Wasser­massen, sprudel­n vor sich hin und erfrischen das Gemüt. Das Kleinwalsertal macht es seinen Besuchern einfach, sich ganz im Augenblick zu ver­lieren und die Seele baumeln zu lassen. Es hat imposante Berge und rauschende Wasserfälle, aber auch stille Wälder und mystische Hochmoore. Es bietet reichlich Rück­ zugsraum, aber auch gemütliche Hütten, um das Lebe­n in vollen Zügen zu geniessen. Und ehe man sichs versieht, ruht man völlig in seiner Mitte. <


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Projekte

An den Rändern der Welt Der Fotograf Markus Mauthe hat indigene Völker porträtiert. So verschieden sie sind, eines verbindet sie: Ihr kulturelles Überleben ist in Gefahr. Hier zeigt er einige seiner besten Bilder. Interview: Moritz Schäfer | Fotos: Markus Mauthe


Projekte

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Bei den MUNDARI (Südsudan) gibt es kaum Müll, sogar die Ausscheidungen der Rinder werden recycelt und verbrannt. Die Asche wird als Schutz vor Insekten auf die Haut der Tiere und Menschen aufgetragen – und sie ist Ausdruck individueller Schönheit.


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Projekte

«Noch sind sie da, die Formen und Farben der Mundari, Chin, Intha, Karo, Tschuktschen, Dani, Mursi, Guajajara und Hamer.»

Die Legende besagt, die CHIN-Frauen (Myanmar) begannen ihre Gesichter zu tätowieren, um hässlich zu erscheinen und so nicht mehr von einem fremden König verschleppt zu werden. Weil der Staat diese Praxis seit den 1960erJahren verbietet, tragen heute nur noch ältere Frauen diesen Gesichtsschmuck.


Projekte

Die Fischer der INTHA (Myanmar) sind Meister des Gleichgewichts. Ohne Touristen, die für die Vorführung ihres traditionellen Handwerks bezahlen, würde ihre Kunst jedoch schon bald aussterben. Denn: In der modernen Welt hat sie im Alltag der Intha praktisch keinen Nutzen mehr.

Die KARO (Äthiopien) schmücken sich durch Bemalungen, Ketten und Blumen. Ihr Lebensraum am OmoFluss ist jedoch bedroht – neben ihren Dörfern dehnen sich riesige Baumwollfelder immer weiter aus.

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Projekte

«Das Schicksal vermeintlich Rückständiger wird von einem Weltbild bestimmt, in dem Profit und westliche Vorstellungen oberste Priorität haben.»

Überall auf der Welt lösen moderne Errungenschaften traditionelle Werkzeuge und Gewohnheiten ab. Umso spannender: Die TSCHUKTSCHEN (Russland) trotzen bis heute Temperaturen von bis zu minus 50 Grad durch doppelt gelegte Rentierfelle, die als Kleidung oder Behausung dienen.


© Stephanie Brenninger

Das Buch «LOST – Menschen an den Rändern der Welt» (ISBN: 978-3-95728138-8, Knesebeck Verlag, CHF 72.90) von Markus Mauthe ist ab sofort bei Transa Books erhältlich.

DAS PASSFORM WUNDER

Bei den DANI (Westpapua) war Markus Mauthe zu Gast bei einem Fest, bei dem ein Schwein traditionell auf dem offenen Feuer zubereitet wurde. Nach der Feier zogen die Jungen wieder Shorts und T-Shirts über – die Alten blieben nackt.

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Sportco AG, 3063 Ittigen, Tel. 031 924 15 15 www.sportco.ch, info@sportco.ch

www.meindl.de


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Projekte

Die MURSI sind die bekanntesten und bei Touristen beliebtesten Bewohner des OmoTals (Äthiopien). Weil viele Mursi-Frauen Lippenteller tragen, sind sie beliebte Foto­motive – und das wissen sie. Die Dörfer liegen direkt an der Strasse. Nähert sich ein Touristenauto, steht schnell eine Gruppe dekorierter Menschen gegen Bezahlung zum Fotografieren bereit.


VIELSEITIG, ROBUST UND UNVERZICHTBAR.

Vincente und sein Enkel Franciel sind GUAJAJARA (Brasilien). Sie leben in den Randgebieten des Amazonas. Bereits 1970 war dieses Gebiet das Einfallstor für Farmer und Holzfäller. Heute ist fast der gesamte Bundesstaat Farmland. Geblieben sind ein paar Reservate.

«Viele junge Indigene schämen sich für das, was sie sind. Sie fühlen sich rückständig, abgehängt und ohne Perspektive.» Der Migrate Duffel übersteht die raues­ ten Abenteuer und begleitet dich überall hin. Für die hohe Qualität stehen wir mit unserer No Matter WhatTM Garantie. Egal was passiert, die Tasche wird kosten­ los repariert und somit nicht vorzeitig auf der Mülldeponie entsorgt. Durch die wasserabweisende Duffel­Beschichtung aus recyceltem Plastik defekter Wind­ schutzscheiben sowie die Verwendung von bluesign®­zertifizierten Materialien leisten wir einen weiteren Beitrag zur nachhaltigen Produktentwicklung.

Die HAMER (Äthiopien) scheinen im Vergleich zu den anderen Gruppen im Omo-Tal noch weniger von äusseren Einflüssen betroffen zu sein. Die grössten Bedrohungen für die Region sind Staudämme und damit verbundener Landraub für Baumwoll- und Zuckerrohrplantagen.

eaglecreek.eu


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Projekte

seit Kurzem mit Staudämmen gezähmt wird. In diesem Gebiet gibt es eine ungeheure Vielfalt verschiedener Ethnien, die auf rela­ tiv kleiner Fläche zusammenleben. Eine da­ von ist die Gruppe der Dasanech. Die Exis­ tenz dieser Menschen ist stark durch die Staudämme bedroht: Die Regenzeit brachte bisher jährliche Überschwemmungen, die wichtige Mineralien über die Felder gespült haben. Diese wird es künftig nicht mehr ge­ ben, was die Lebensgrundlage der Dasanech zerstört. Immer öfter sieht man im Omo-Tal die weissen Zelte der Welthungerhilfe.

Fotograf Markus Mauthe und zwei Krieger der Suri im Südsudan.

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arkus, du hast 22 indigene Volksgruppen besucht. Wie hast du deine Auswahl getroffen? Zum einen wollte ich die ungeheure Anpas­ sungsfähigkeit des Menschen festhalten. Deshalb habe ich vier unterschiedliche Lebensräume ausgewählt: Wald, Grasland, Wasser und Eis. Dafür war ich in Afrika, Asien, Südamerika und am Nordpolarkreis. Ich versprach mir davon spannende Ge­ schichten und Motive. Denn das Leben im heissen Tropenwald erfordert ganz andere Fähigkeiten als das Überleben bei 50 Grad unter null in der Arktis. Ausserdem wollte ich kulturelle Besonderheiten dokumen­ tieren, wie die Gesichtstätowierungen der Chin-Frauen in Myanmar. Wie bist du mit den Menschen vor Ort in Kontakt gekommen? Es macht einen grossen Unterschied, ob man zu Menschen reist, die an Touristen ge­ wöhnt sind, oder ob man Dörfer besucht, die eher weniger Kontakt mit Besuchern aus an­ deren Kulturkreisen haben. Ich hatte immer einen einheimischen Guide bei mir, der mit den Verhaltensweisen der besuchten Ge­ meinschaft vertraut ist und deren Sprache spricht. Wo es möglich war, sind wir mehrere Tage in den Dörfern geblieben.

Im südlichen Afrika warst du schon vor deinem Projekt. Was hat sich dort verändert? Die Welt ist in einem rasanten Wandel. Die Kultur der San findet praktisch nur noch in Schaudörfern für Touristen statt. Die Himba kämpfen im nördlichen Namibia um das Überleben ihrer Rinder, weil es in dieser so­ wieso schon trockenen, ariden Gegend im­ mer weniger regnet. Welche Gemeinschaft hat dich besonders beeindruckt? Die Volksgruppe der Mundari lebt im Süd­ sudan, nur wenige Autostunden von der Hauptstadt Juba entfernt. In dieser Region gibt es seit vielen Jahrzehnten bewaffnete Konflikte. Trotzdem ist die Gemeinschaft der Mundari bis heute in ihren sozialen und kulturellen Strukturen intakt. Sie leben in enger Verbindung mit ihren grosshornigen Rindern, worüber sie auch ihre kulturelle Identität definieren. Welche persönlichen Begegnungen haben dich besonders berührt? Im Omo-Tal im Süden Äthiopiens werden aktuell gigantische Industrieprojekte ange­ schoben. Landraub in grossem Stil ermög­ licht riesige Zuckerrohrfelder. Diese müssen bewässert werden, weshalb der Omo-Fluss

Was war die grösste Herausforderung? Nicht selten die Logistik. Eine Reise in den Südsudan erschien trotz endloser Recher­ chen wegen des Bürgerkrieges lange völlig unmöglich. Durch Zufall und Glück habe ich schliesslich doch noch die richtigen Leute gefunden. Auch für meinen Besuch bei den Rentiernomaden der Tschuktschen war der schwierigste Teil, überhaupt eine Erlaubnis für eine Exkursion in Russlands nordöst­ lichste Region zu bekommen. Dein Fazit? Mir ist bewusst geworden, dass wir uns in der Zeit eines massiven Kulturverlustes befinden. Am schlimmsten war es für mich zu spüren, dass sich gerade viele junge In­ digene regelrecht schämen für das, was sie sind. Sie fühlen sich rückständig, abge­ hängt und ohne Perspektive. Umso mehr freue ich mich darüber, dass es aktuell eine globale Bewegung der Jugend gibt, die sich für den Umweltschutz starkmacht – das lässt mich hoffen, dass die Zerstö­ rung der Lebensräume der indigenen Völker künftig hoffentlich doch noch ein­ gedämmt werden kann. <

Markus Mauthe (Jahrgang 1969) lebt mit seiner Familie am Bodensee und in Brasilien. Schon früh packte ihn die Reiselust, recht bald wurde er auf seinen Reisen Zeuge von Umweltzerstörung. Deshalb engagiert er sich heute für den Naturschutz und arbeitet eng mit Greenpeace zusammen. 2016 gründete Mauthe zusammen mit anderen Aktivisten die Hilfsorganisation AMAP (www.amap-brazil.org), die sich für den Erhalt und die Ausweitung des MataAtlântica-Regenwaldes in Brasilien einsetzt. Mehr über Markus: www.markus-mauthe.de

Ab Januar 2020 tourt Markus Mauthe mit seinem Programm «An den Rändern der Welt» durch die Schweiz. Termine und Tickets: www.explora.ch


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Die perfekte Brille für Abenteurer. gloryfy unbreakable eyewear – unzerbrechliche Brillen Made in Austria aus dem innovativen und patentierten Spezialkunststoff NBFX. Einzigartig, innovativ, preisgekrönt und mit einer Unmenge an Herzblut in jedem einzelnen Produkt. Die unzerbrechlichen Brillen sind nicht nur beim Sport unentbehrlich, auch im Alltag und speziell auf Reisen sind sie die perfekten Begleiter.

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Transa on Tour


Transa on Tour

Eiland ohne Einerlei Klettern, biken, wandern, paddeln – im vergangenen Herbst machte sich eine Gruppe von Transa Mitarbeitern auf den Weg nach Menorca, um die kleine Mittelmeerinsel zu erkunden. Hier berichten fßnf von ihnen von ihren Highlights. Fotos: Rainer Eder, Ruedi Thomi

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enorca und Klettern? Zu Hause hatte ich zuerst noch ein grosses Fragezeichen im Kopf. Doch zum Glück gibts heute mit Goo­gle Earth ein perfektes Werkzeug für die Vorrecherche. Schnell kam die Er­ kenntnis: Auf Menorca gibt es reichlich Küstenklippen. Meine Vorfreude, diese kleine Mittelmeer­insel zu entdecken, war riesig. Vor Ort waren wir dann Bouldern in Penya de S’Indi, Sportklettern in einer Grotte bei Cala en Porter, Deep Water Soloing in Cala Rafalet und Sportklettern nahe Son Bou. Die meisten Felsen auf Menorca sind relativ kurz, man findet eher Klettergärten mit Ein­ seillängen. Ein paar Mehrseillängenrouten sind aber zu Trainingszwecken eingerichtet worden. Es gibt also auch an die Hundert Meter hohe Routen. Viele der Klettergebiete liegen an der Steilküste, aber auch im Insel­inneren gibt es Felsen. Besonders cool finde ich, dass man an der Küste Kalkstein klettern kann, während in der Inselmitte Sandstein zu finden ist. Ein bisschen Klettererfahrung sollte man für Menorca mitbringen: In einigen Gebie­ ten sind zwar auch leichtere Routen einge­ richtet, die schönere Kletterei beginnt aber bei 6a/b und ist recht hart bewertet. Highlight: Deep Water Soloing Für mich ist es erstaunlich, dass die Insel als Kletterziel nicht wirklich bekannt ist. Es gibt zwar das «Menorca Sport Climbing Guide­ book», trotzdem trifft man vor Ort in erster Linie einheimische Kletterer. Ab und zu kommen Ferienkletterer dazu, die von der Nachbarinsel Mallorca hinüberkommen. Unser Guide Antonio, ein drahtiger, musku­ löser Kletterer mit wilden langen, pech­ schwarzen Haaren und leuchtenden Augen, nahm uns mit zum Deep Water Shooting

«Beim Deep Water Soloing klettert man am besten mit Schuhen aus synthetischem Material. Die trocknen schnell wieder.» – seine Leidenschaft ist direkt auf uns über­ gesprungen. Wir haben ganz früh am Morgen fotografiert, weil da das Licht vom Sonnen­ aufgang traumhaft in eine Bucht hinein­ gestrahlt hat. Der Hintergrund war von die­ sem Licht verzaubert und wir sind vorne im Schatten geklettert. Das hat super aus­ geschaut! Die anderen Routen haben wir am Abend fotogra­fiert, die wunderschönen Sonnen­untergänge färben den Fels orange­ rot und das wollten wir nutzen. Deep Water Soloing, also das ungesicherte Freiklettern über tiefem Wasser, kennt man ja von Mallorca – und es bringt seine ganz eigenen Herausforderungen mit sich. Je nachdem, wie der Wind steht, sind die Fel­ sen manchmal feucht von der Gischt. Dann muss man warten, dass der Wind dreht. Die Spots, an denen wir fotografiert haben, waren klettertechnisch relativ einfach. Aber die See war ziemlich rau – ohne Beiboot sollte man dort nicht antreten. Selbst Antonio, der die Spots sehr gut kennt, hatte echte Probleme, nach einem Sturz ins Wasser wieder an Land zu kommen.

Pesche Wüthrich (54) stammt aus Bern und ist ein echtes Kletter-Urgestein. In seiner Laufbahn hat er viele schwere Routen eröffnet. Neben seinem Job bei Transa in Zürich arbeitet er als Kletterlehrer und engagiert sich bei www.rebolting.ch, einem Verein, der sich der Sanierung von Kletterrouten verschrieben hat. Pesches Lieblingsgebiete sind Gastlosen Nord und Elsigen.

Beim Deep Water Soloing klettert man am besten mit Schuhen aus synthetischem Material. Die trocknen schnell wieder. Der Gummisohle ist es dagegen relativ egal, ob sie nass ist oder nicht – sie hält auch, wenn sie feucht, aber sauber ist. Eine weitere Besonderheit bei dieser Kletterdisziplin: Man kann keinen normalen Chalkbag ver­ wenden, denn der ist schnell durchnässt. Es gibt zwei Lösungen: Entweder nimmt man flüssiges Chalk aus der Tube. Oder man benutzt einen Beutel ohne Innenfut­ ter, trocknet ihn nach jedem Versuch und füllt immer wieder etwas Pulver nach. Perfekt für Multisport-Ferien Dann sollte man mit einer Hose klettern, die sich nicht so vollsaugt. Surfshorts sind am besten. Baumwollhosen werden sehr schwer ab dem zweiten Versuch. Ansonsten braucht man nicht viel. Ein leichtes Kunst­ fasershirt schützt noch vor der Sonne und mildert den Aufprall auf dem Wasser etwas. In den Gebieten trifft man dann eh die Lo­ cals und lernt so ziemlich schnell die Sze­ ne kennen, denn die ist sehr überschau­ bar. Ein Vorzug von Menorca ist, dass man Klettern und Ferien gut miteinander ver­ binden kann: Einen halben Tag klettern, einen halben Tag am Meer entspannen oder Velofahren – da kommen sofort Ferien­gefühle auf! Wer Lust hat, kletter­ technisch eher unbekannte Gebiete zu er­ kunden, der kann auf Menorca einfach nur klettern um des Kletterns willen. <


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Oben: Beim Deep Water Soloing folgt auf den Sturz die Abkßhlung. Unten: Pesche in Aktion beim Sportklettern in der Nähe von Son Bou.


Anja geniesst beim Bouldern im Gebiet Penya de S’Indi im Zen­trum Menorcas die grossen Henkel.


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ie Kletterei auf Menorca be­ gann mit einem Trip zu den roten, in der Sonne glänzenden Boulder-Blöcken in der Mitte der Insel. Der Zustieg ist ganz kurz, vielleicht zehn Minuten, und er verging wie im Flug. Schon waren mein Freund Sven, Pesche, Rainer, unser Guide Alberto und ich um­ geben von rot schimmernden Felsblöcken. Da schlägt das Boulder-Herz schneller: Aufwärmen und die Boulder auschecken sowie Kamera einstellen und gute Spots finden waren das Start­programm. Auf so wenigen Quadratmetern habe ich selten so vielseitigen Fels gesehen. Über Platten­ boulder, Crimps, Slopers bis zur fünf Meter hohen Henkel-Löcher-Wand war an diesen vier Blöcken alles zu finden. Jede Sekunde, wo Fotos von Sven gemacht wurden, nutzte ich aus, meine Haut an den roten Felsblöcken abzuschmirgeln und dabei möglichst viele Boulder zu toppen. Raus mit der Maximalkraft! Rechts Meer, links Sonnenuntergang Natürlich stand nicht nur Bouldern auf dem Programm. Also sind wir, nachdem gute Fotos im Kasten waren, schnell aufgebro­ chen. Ab ins Auto zum nächsten Spot, bevor die Lichtverhältnisse nicht mehr gut sind. Das nächste Ziel war der Sektor Escalofrios im Klettergebiet Cala en Porter, wobei man sich auf einem breiten Felsband unter einem mächtigen Dach befindet. Hier ist Kraft gefragt! Die Routen sind kurz und sehr überhängend, was nicht meine Stärke ist. Sven konnte sich so richtig austoben. Für mich war sichern angesagt. Bei einem Foto­ shooting für Kletterfotos wird viel gewartet und wiederholt. Sven sass oft im Gurt und wiederholte denselben Zug. Wir warteten auf die Sonne und dann musste beim nächs­ten Versuch wieder die volle Aufmerk­

samkeit vorhanden sein. Diese Stunden waren sehr anstrengend und man darf nicht vergessen: Gut sichern ist schwieriger als klettern – und doppelt so wichtig. Die Zeit verging dennoch wie im Flug und es wurde geklettert, bis die Sonne unterging. Dieser Sektor ist einfach magisch: das türkisblaue Meer zu unserer Rechten und ein orangeroter Sonnenuntergang zu unserer Linken. Was gibt es Schöneres, als bei Sonnenauf­ gang über dem Meer zu klettern? Völlig ver­ strubbelt und mit viel Schlaf im Gesicht ging es am nächsten Tag weiter zum Deep Water Soloing. Wir sind direkt über dem Wasser geklettert, ohne Sicherung, kom­ plette Freiheit, nur der hellorange Fels, nasser Wind und mit einem gelben Sonnen­ aufgang im Rücken.

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Pump, kurz runterschütteln und weiter ging es zur Schlüsselpassage. Vor meinen Augen eine grosse, leicht überhängende Schuppe. Viel Kraft, Technik, Gleichgewicht und Kon­ zentration waren gefragt. Näher und näher kam das Top, bis ich es geschafft hatte. Solche Routen sind ein Traum. Perfekter Fels, perfektes Znacht Die Wand, an der wir an diesem Tag das Limit der Kraft suchten, ist ganz frisch ge­ boltet und steht deshalb leider noch nicht im Führer. Bis spät in den Abend sind wir geklettert und haben fotografiert. Als die Sonne unterging, fuhren wir zum Znacht in das nächste Fischerdörfchen. Schnell lag frischer Fisch vom Feinsten auf unseren

«Menorca, die kleine und unauffällige Schwester von Mallorca, ist traumhaft schön. Wir kommen wieder, das steht fest!» Viele Sektoren auf Menorca sind neu er­ schlossen. Daher sind die Zustiege teils noch nicht so gut eingerichtet. Dafür ist der Fels umso unberührter und griffiger. Die Hornhaut verschwindet innert weniger Tage. Abgegriffenen Fels findet man auf Menorca nicht. Im Sektor Ses Penyes des Gebiets Llucalari angekommen, wurden Klettergurt, Helm und Schuhe wieder angezogen. Dieser Sektor ist komplett anders als der grosse Überhang des vorherigen Tages. Es geht hier um senkrechte Kletterei. Nun war ich am Zug und konnte meine Stärken zeigen. Die Routen sind wie aus dem Bilderbuch: grif­ figer Fels und Bewegungen, die mich in einen Flow brachten. Langsam kam der

Tellern. In vollen Zügen genossen wir das Essen mit einem guten Glas Rotwein in grossartiger mediterraner Umgebung. Die Tage, die wir auf dieser wunder­ vollen Insel erleben durften, vergingen viel zu schnell. Wer eine Destination sucht, die Unmengen an verschiedenen Outdooraktivi­ täten und vor allem schöne Kletterei bietet, ist hier genau richtig. Der Fels ist nicht ab­ genutzt, die Zustiege sind kurz, die türkis­ blaue Wellen brechen an der Felswand und die Städtchen zeigen sich von der schönsten mediterranen Seite. Menorca, die kleine und unauffällige Schwester von Mallorca, ist traumhaft schön. Wir kommen wieder, das steht fest! <

Anja Häne (23) stammt aus dem Zürcher Oberland und studiert neben ihrem Job bei Transa Zürich Geografie. In ihrer Freizeit klettert sie so viel wie möglich, ist viel auf Hoch- und Skitouren unterwegs. Ihr Lieblings-Bouldergebiet ist das Murgtal, das nur eine Stunde von ihrem Wohnort entfernt ist. Klettern geht sie am liebsten am Brüggler oder nach Albbruck.


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Transa on Tour

W Dennis Guerrero Verkaufsberater Transa Basel

ind kennt diese kleine Insel – und er ist nicht zu unterschätzen. Die ersten Tage wurden wir mit reichlich da­ von überrasch, so dass uns nichts übrig blieb, als das Kajaken vorerst am Strand zu üben. Unsere Guides, Isa und Lucas von Karetta Expeditions, haben uns mit Tipps zur Handhabung und Technik ver­ sorgt. Dank ihnen weiss ich nun, wie man mithilfe zweier Kajaks ein Tarp spannt,

und habe viel über den Naturschutz auf Menorca gelernt. Und dann, kurz vor der Rückkehr in die Schweiz, zeigte sich der Wind gnädig und liess eine schöne Runde paddeln zu. In Es Canutells lässt es sich hervorragend einwassern. Von da ging es von Bucht zu Bucht Richtung Süden – ein einmaliges Erlebnis. Dennis’ ganzen Bericht gibts online unter: www.transa.ch/menorca <

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it meiner Frau Vera und unseren ­Söhnen Luis und Max sind wir zwei circa fünf Kilometer lange Etappen des Camí de Cavalls gewandert: Am ersten Tag ging es von Far de Cavalleria nach Cala Tirant und am zweiten von Platges d’Algaiarens nach Cala Morell. Der Leuchtturm Far de Cavalleria wurde 1857 eingeweiht und ist heute der älteste und nördlichste der Insel. Nach dem Be­ such des Turms ging es weiter auf dem Camí: Die wilden Gewürzsträucher (Ros­ marin, Heidekraut und Kamille) am Weg­ rand dufteten zart, über uns kreiste ein Milan und unter uns stürzten sich Wind­ surfer und Wellenreiter ins tosende Meer. Die Etappe des Folgetags ist im Führer als «bewältigbar und familienfreundlich» be­ schrieben. Bergan ging es durch Bäume, Büsche und Sträucher. Unzählige Pinien und Steineichen ragten in den Himmel, Büsche mit Blüten in zarten Farben säum­ ten den Weg. Das grosse Finale: die atem­ beraubende Landzunge bei Cala Morell. Thomas’ ganzen Bericht gibts online unter: www.transa.ch/menorca <

Thomas Schraner Stv. Verkaufsleiter Office Zürich

Besser kann eine Wanderung nicht beginnen: Start am Leuchtturm Far de Cavalleria.


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Marina Bitzi Verkaufsberaterin Transa Luzern

er Camí de Cavalls, ein ehemaliger Pferdeweg, der einmal um Menorca führt, wird hauptsächlich von Wande­ rern begangen. Doch wir wollten biken! Unsere Führerin Silvia, eine Schweize­ rin, die nach Menorca ausgewandert ist, nahm uns mit auf den Rundweg. Zuerst ging es auf teils steinigen, teils san­ digen Pfaden in Richtung Meer bis zur Cala des Talaier. Unser zweites Ziel: das Cap de Faváritx. Dort fuhren wir in den Sonnenaufgang hinein, den Leuchtturm

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am Ende der Landzunge immer im Blick. Danach ging es in nördliche Rich­ tung nach Mongofre Nou. Dort erwar­ teten uns flowige Singletrails, sandige Flächen und steile Waldwege. Obwohl wir nur einen Bruchteil des Camí befah­ ren haben, hat er uns mit seiner Vielfäl­ tigkeit auf ganzer Länge begeistert. Diese Runde um Menorca ist ein echter Geheimtipp für Mountainbiker … Marinas ganzen Bericht gibts unter: www.transa.ch/menorca <

* Teilnahmebedingungen unter www.transa.ch/menorca

Biken mit Meerblick: Marina und Dennis auf einem Teilstück des Camí de Cavalls.

Menorca-Day & Wettbewerb Menorca-Day Am 15. Juni findet in der Filiale Zürich Europaallee der Menorca-Day statt. Während Menorca Tourismus ihr Biosphärenreservat als nachhaltige Destination vorstellt, beschäftigt sich das Reiseportal fairunterwegs.org mit dem nachhaltigen Reisen und findet für dich heraus, wie fair du unterwegs bist. Beide sind ganztags vor Ort. Nach Ladenschluss warten spannende Referate auf dich. Komm vorbei, geniesse Queso, Sobrasada oder Carquinyols und lass dich von dieser charmanten Insel in ihren Bann ziehen!

Menorca-Wettbewerb Transa veranstaltet einen Wettbewerb mit Preisen im Wert von über CHF 3500.–: • 1. Preis: Einwöchige Menorca-Reise für zwei Personen inkl. Flug ab St. Gallen-Altenrhein, Übernachtungen im 4-Sterne-Hotel Artiem Auday (DZ mit Frühstück) sowie einer dreistündigen Mountainbiketour entlang des Cami de Cavalls. Wert: 2200.– • 2. Preis: Personal Shopping im Wert von 1000.– • 3. Preis: Einkaufsgutschein im Wert von 500.–

Beantworte online auf www.transa.ch oder in den Filialen folgende Frage: Zu welcher Inselgruppe zählt Menorca? A: Liparische Inseln, B: Saronische Inseln, C: Balearische Inseln. Teil­nahmeschluss: 31.07.19. Die Gewinner werden Mitte August per E-Mail informiert.* Die Transa Reise nach Menorca wurde mit freundlicher Unterstützung von folgenden Partnern realisiert:

Mehr Infos über den Transa Trip nach Menorca, zum Menorca-Day und zum Wettbewerb findest du unter: www.transa.ch/menorca


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Outdoor-Küche

Käsen mit Aussicht Das gab es in der Koch-Serie von Transa noch nie: Spitzenköchin Gabriella Cecchellero von der Ustria Steila betätigte sich auf einem Felsplateau oberhalb des Bündner Dorfs Siat als Käserin. Das Dreigangmenü, das sie mit Outdoor-Equipment auf die Teller zauberte, hatte es in sich. Text: Mia Hofmann, Thorsten Kaletsch | Fotos: Rob Lewis

Archaisches Feuer statt moderner Induktion – Gabriella hat sichtlich Spass am Draussenkochen.


Outdoor-KĂźche

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Das Auge isst mit: Ziegen-Ricotta mit Fladenbrot und Schmortomaten als Vorspeise.


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Outdoor-Küche

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abriella Cecchellero weiss, was sie will. Das zeigt sich schon im Vorfeld des Outdoor-Kochtages in der Surselva. Die Spitzenköchin von der Ustria Steila aus dem 180-Seelen-Dorf Siat nimmt sich einiges vor: Ziegen-Ricotta mit Fladenbrot und Schmortomaten zur Vorspeise, Saltimbocca vom Bündner Lachs auf Fenchel-Safran-Risotto zum Hauptgang und Bündner Röteli-Zabaione mit eingelegten Kirschen zum Dessert. Als Ort für die Reportage schlägt sie das kleine Plateau oberhalb des Siater Klettergartens vor – und holt die Bewilligung dafür gleich selbst bei der Gemeinde Ilanz/Glion ein. Denn: «Feuermachen ist hier sonst nicht erlaubt!» Am Tag X ziehen wir nach der Materialkontrolle in der Gaststube in morgendlicher Frische los. Auf dem Weg zum nahe gelegenen Kletterfelsen füllt Gabi den Zehn-Liter-Wassersack von Ortlieb am Brunnen: «Frisches Siater Quellwasser!», grinst sie. Als wir oben ankommen, sehen wir, dass sich die gute Organisation gelohnt hat: Der Ausblick auf den Piz Fess, den Piz Mundaun und die Surselva im Westen ist grandios. Beim Mise en Place mit den Nahrungsmitteln und dem Koch-Equipment stellen wir fest, dass wir den Gaskocher nicht wie geplant als Back-up verwenden können, weil ein Verbindungsstück fehlt. Die 54-jährige Köchin muss heute also ausschliesslich auf dem Feuer kochen. Das bringt sie nicht aus der Ruhe: Motiviert macht sie sich an die Arbeit.

«Der Siedepunkt der Milch darf nicht verpasst werden, weil die Bakterien, genau in diesem Moment zugefügt werden müssen.» Das Schwierigste kommt gleich zu Beginn: die Herstellung des Ziegen-Ricottas. Über dem Feuer braucht es einige Zeit, bis die Milch kocht. Zudem schwankt der Topf auf dem beweglichen Rost des Dreibein-Grills von Coghlan’s beim Rühren. «Auf meinen Induktionsplatten geht das eindeutig schneller», witzelt Gabi und mahnt gleichzeitig zu Konzentration: Der Siedepunkt der Milch darf nicht verpasst werden, weil die Bakterien, die sie in Form von Joghurt und warmem Wasser vorbereitet hat, genau in diesem Moment zugefügt werden müssen. Dann soll sich die Flüssigkeit in Molke und Ricotta scheiden. Für den Frischkäse stellt sie vier Becher mit Löchern bereit. Als die Milch kocht, giesst Gabi das Joghurt hinein und nimmt den Topf vom Feuer, rührt, und schon bilden sich wie beim Käsen kleine weisse Teilchen in der gelblichen Flüssigkeit. Mit einem Sieb schöpft sie die Masse ab und füllt sie in die Becher. Mit einer Prise Salz rundet sie das Ganze ab. Vorspeise: Mediterran und regional Während der Ricotta abkühlt, widmet sich Gabi den weiteren Zutaten der Vorspeise. Eine Aluschale mit Cherrytomaten und etwas Olivenöl legt sie direkt in die Glut. Den Hefeteig aus Ruchmehl hat sie am Vortag zubereitet, jetzt formt sie drei flache Rondellen daraus, beträufelt sie mit Olivenöl und gibt sie zusammen mit einem Rosmarinzweig auf den Grill.

Timing ist alles: Den Ricotta macht Gabi frisch auf dem Feuer, den Brotteig hat sie am Vortag vorbereitet.


Outdoor-Küche

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Down to earth: Auch in ihrem Restaurant kocht Gabi bodenständig und saisonal.

Während die Bouillon für das Risotto schon in einem weiteren Topf blubbert und der fein geschnittene Fenchel in einer Bratpfanne direkt in der Glut brutzelt, ist die Vorspeise bereit. Der Ricotta hat sich schön verfestigt: Halbiert und mit einem Spritzer Balsamicoessig und Olivenöl abgeschmeckt, fügt er sich wunderbar zwischen das Fladenbrot und die süsslichen geschmorten Tomaten – eine traumhaft mediterrane Sommer-Vorspeise aus regionalen Zutaten, die das Autorenteam und den Fotografen zum Schwelgen bringt. Im Tösstal aufgewachsen, arbeitete Gabi nach der Kochlehre unter anderem im Quellenhof in Bad Ragaz und erkochte sich später im Restaurant Äbtestube des Grand Hotels Hof in Bad Ragaz als Küchenchefin 16 Gault-Millau-Punkte. Im Schloss Sins, wo auch ihr Lebensgefährte Hugo Hess eine Stelle hatte, fand sie dann ihre berufliche Bestimmung: Sie wollte ihr eigenes Ding machen und auf eine komplett saisonale Küche aus regionalen Produkten setzen. In der vom renommierten Bündner Architekten Gion A. Caminada entworfenen Ustria Steila in Siat setzt sie ihre Philo­ sophie zusammen mit Hugo nun seit sieben Jahren konsequent um. Nach kurzem Durchatmen ruft der Hauptgang. In das Risotto kommt ein Teil des angebratenen Fenchels, bereits die Bouillon >

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Outdoor-Küche

«Der Rohschinken ist ideal für den Grill – so bleibt der Lachs schön saftig.»

wurde mit Fenchelsamen aromatisiert: Nun streut Gabi noch einige Safranfäden aus Tomils im Domleschg in den Reis. Aus dem Bündnerland kommt auch der Rohschinken, den sie nun mit flinken Fingern und zwei Blättern Salbei um die vier Lachsstücke wickelt. «Der Rohschinken ist ideal für den Grill – so bleibt der Lachs schön saftig», erklärt sie ihre Kreation. Der passende Wein zum Hauptgang

Heisse Ware: Fenchel-Safran-Risotto mit Saltimbocca vom Bündner Lachs, dazu gibts einen Pinot Noir.

Vor dem Essen schenkt Hugo den Wein ein: einen Pinot Noir 2015, schön fruchtig, extraktreich und gleichwohl harmonisch. Vorsichtig prüft Gabi immer wieder die Konsistenz der Lachsrolle. «Jetzt sind sie bereit!» Der rosa Lachs auf dem gelben Risotto mit dem an­ gebratenen Fenchel überzeugt schon optisch. Noch mehr aber auf der Zunge: Der Fisch ist perfekt gegart und angenehm feucht, das Risotto mit einem Schluck Pernod und Weisswein aus der Melser Rathauskellerei hervorragend abgeschmeckt. «Der Parmesan ist aber aus Italien», sagt die Köchin lachend. Ihr Vater ist einge­ wandert, als er 20 war. «Ein paar italienische Ingredienzen kann ich mir nicht verkneifen.» Wir machen Pause und geniessen. Mit ihrer Philosophie ist Gabi im Trend. Vom Fenchel hat sie gemäss «leaf to root» alles verwendet: den unteren Teil gebraten, die Stängel in der Bouillon ausgekocht, das Kraut als Würze und Dekoration eingesetzt. Süsses Finale Doch ein Gang ist noch übrig: der Nachtisch. Vorbereitet sind die selbst eingelegten Kirschen vom letzten Sommer, frisch zubereitet wird die Zabaione. Dafür setzt die Freizeitwanderin Wasser auf und vermischt in einer Schüssel vier Eigelb, etwas Zucker, Weisswein und Röteli zu einer Masse. Danach setzt sie die Schüssel in das heisse Wasserbad und erreicht unter stetigem Rühren die gewünschte schaumige Konsistenz. Das Endergebnis hat es in sich: Frisch serviert, vermischt sich die lauwarme Zabaione mit dem süsslichen Röteli, den Zitronenzesten und der Säure der Kirschen zu einem traumhaften Geschmackserlebnis. Diesmal löffelt Gabi den Rest der Zabaione gleich selbst aus der Schüssel. Sie ist sichtlich zufrieden. «Das Kochen über dem Feuer hat mir gefallen – eine neue Erfahrung, die ich in guter Erinnerung behalten werde!» <

Alle Rezepte für das Menü dieser Reportage: www.transa.ch/gourmet


Outdoor-Küche

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Die Outdoor-Küche – das Equipment von Gabriella Cecchellero Nach dem Dessert hat Gabriella Cecchellero schnell alles Material zusammengeräumt. Geschätzt hat sie vor allem das Dreibein von Coghlan’s mit dem höhenverstellbaren Grill sowie die beschichteten Pfannen und Töpfe von GSI Outdoors. «Da hat sich jemand was überlegt!» Auch das Messer aus dem Küchenset von Opinel hat sie überzeugt.

Kochen • Tri-Pod Grill Coghlan’s mit Rost (025461, CHF 59.90) • Kochset Bugaboo Base Camper GSI Outdoors (070178, ab CHF 99.90) • Bratpfanne GSI Outdoors Gourmet 10“ Frypan (141887, CHF 54.90) • Emailletopf Convex GSI Outdoors (093049, CHF 39.90)

Zubehör • Wasserbeutel Ortlieb 10 l (011660, CHF 38.90) • Schwamm Optimus BOB (083981, CHF 4.90) • Faltbares Schneidbrett Alpine Deluxe MSR (121809, CHF 9.90) • Küchenset Opinel Nomad mit klappbarem Brotmesser, Rüstmesser, Sparschäler, Schneidbrett und Küchentuch (158850, CHF 89.90) • Geschirrtrockentuch Basic Nature (065031, CHF 7.90)

EINE REISE IN DIE ZUKUNFT

Wiegensee © Stefan Kothner

MYSTISCHE MOMENTE IM EUROPASCHUTZGEBIET WIEGENSEE Gerlinde Manz-Christ ist Wanderführerin – und „Naturdiplomatin“. Was bedeutet diese Bezeichnung? „Ich vermittle auf spannende und spielerische Weise Wissen über die Besonderheiten von speziellen Lebensräumen. Dabei zeige ich Möglichkeiten auf, wie der Mensch in der Natur wieder Kraft und Gelassenheit für den Alltag tanken kann.“ Nach vielen Jahren im diplomatischen Dienst setzt sie diesen Ansatz auch bei einer Tour ins Natura-2000-Gebiet Wiegensee oberhalb von Partenen um. Den Wiegensee auf rund 1.900 Metern Seehöhe haben Pflanzen aufgestaut, nicht Menschen. Damit ist er der älteste Stausee im Montafon – und eine unberührte Moorlandschaft, die besonders dann eine geradezu mystische Wirkung entfaltet, wenn einmal nicht die Sonne scheint.

Geschirr • Teller Melamin flach Waca (069363, CHF 7.90) • Suppenteller Melamin Waca (069371, CHF 7.90) • Kunststoff-Rotweingläser 2 Stk. GSI Outdoors (141882, CHF 26.90) • Besteckset Sea to Summit Alpha Light Cutlery (060998, CHF 24.90) • Besteckset Primus Campfire Cutlery (121902, CHF 19.90) • Besteckset GSI Outdoors Acetal (070911, CHF 4.90)

MONTAFON TOURISMUS GMBH 6780 Schruns / Vorarlberg +43 50 6686 info@montafon.at | montafon.at montafon.at/wanderdoerfer ABWECHSLUNG GARANTIERT Zur Tour: Den größten Teil des Anstiegs überwinden die Wanderer mit Unterstützung der Tafamuntbahn. Von der Bergstation führt der Weg stetig bergauf bis zum Wiegensee. In leichtem Auf und Ab geht es weiter zur Alpe Verbella – auch dank des herrlichen Panoramas ein idealer Ort, um eine Pause mit Jause einzulegen: Der Montafoner Sura Kees beispielsweise ist vorzüglich. Über einen steilen Weg durch alpine Rasen und urtümlichen Bergwald erreichen die Teilnehmer Ganifer und schließlich Partenen. Auf diesem Weg fällt erneut der Blick auf einen beeindruckenden künstlichen Stausee, nämlich Kops mit seiner geschwungenen Staumauer. „Der Abstieg von 1.000 Höhenmetern verlangt etwas Kondition“, berichtet Gerlinde, „Du wirst aber durch die sehr abwechslungsreiche Landschaft mehr als entschädigt.“ dieser BergePLUS-Tour Steinadler und Wanderfalken sichten können. MEINE MONTAFONER GASTGEBER Dein Wandererlebnis im Montafon beginnt bereits bei einer der 1.200 Unterkunft. Die Montafoner Wandergastgeber zeichnen sich durch persönliche Beratung, spürbare Begeisterung für das Thema Wandern sowie besondere Service- und Infrastrukturleistungen aus.


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Traumziele

Água de Pau liegt an der Südküste von São Miguel – und bietet spektakuläre Sonnenuntergänge.

Inselperlen im Atlantik Im 4-Seasons stellen Mitarbeiter von Globetrotter Travel Service ihre Traumziele vor. Diesmal verrät Dunja Kiefer, Reiseberaterin in der Filiale Bern, die Highlights ihrer zweiwöchigen Reise auf die Azoren.

Dunja Kiefer, Globetrotter-Reise­beraterin und Azoren-Spezialistin.

Rindertreiben zu Pferd in Wyoming, Eisklettern in Alaska, Hundeschlittentour durch Lappland, Mountainbiken auf den Seychellen, Paddeln in Kanada – Dunja liebt Naturerlebnisse in freier Wildbahn. Ebenso kann sie sich für den atemlosen Puls von New York City oder die fernöstliche Mystik in Japan begeistern. Die Azoren, eines der letzten und vielseitigsten Naturparadiese Europas, haben es Dunja besonders angetan: Der Archipel gehört zu Portugal und besteht aus insgesamt neun Inseln. Bei ihrem Besuch hat sich Dunja auf die drei Eilande São Miguel, Pico und Faial konzentriert.


Traumziele

Standhaft

Vulkanlandschaft

Wer die Insel Faial anpeilt, der darf sich Ponta dos Capelinhos nicht entgehen lassen: Dort gab es die jüngsten vulkanischen Aktivitäten auf den Azoren. Die atemberaubende Landschaft entstand durch den Ausbruch des Vulcão dos Capelinhos Ende der 50er-Jahre.

Ponta dos Capelinhos

Schweiz

Die Küstenstädtchen an der Nordküste von Pico gefallen mir besonders. Und ich staune, wie gefährlich nahe zum Teil die schönen Häuser an der starken Brandung gebaut wurden.

en Aufsteig

Auf den Azoren sind die Wanderwege sehr unterschiedlich und abwechslungsreich. Wie man sieht, können sie einen auch mal durch dichten Dschungel führen.

FAIAL S. Miguel Arcanjo Silveira

Lajes do Pico

PICO

er Idylle

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en Wale seh

Sete Cidades

SÃO MIGUEL

Pico do Ferro

Auf Wande rschaft Ein typisches Bild auf den Azoren: saftig grüne Wiesen, Berghänge, grasende Kühe und wunderbare Ausblicke auf die Küst e – fast wie in der Schweiz. Die Insel Pico ist der Hotspot für Walbeobachtungen. Vor allem im Küstenort Lajes do Pico dreht sich wirklich alles um die Meeressäugetiere.

São Miguel ist die grösste der neun Atlantik­ inseln. Die Berg­seen und der Riese nkrater Sete Cidades lassen sich perfekt bei Wanderungen entdecken.

Mit Globetrotter auf die Azoren – ein paar Reisebeispiele:

Mehr Inspiration? Weitere Fotostorys von Globetrotter-Reisespezialisten unter: globetrotter.ch/reiseberichte

• Aktiv am Rande Europas – Mietwagenreise: Die Blumeninsel Flores mit ihren rauschenden Wasserfällen, Pico mit dem gleichnamigen Vulkan und den schwarzen Lavaküsten sowie die grüne Insel São Miguel bieten vielfältige Wandermöglichkeiten und Naturerlebnisse. 14 Übernachtungen in Mittelklassehotels, Mietwagen, Inselflüge und Fähren. Ab 2500.– p. P., gültig bis 31.10.19. • Radeln auf dem Azorenhoch – Die Insel São Miguel ist ein Geheimtipp für Veloferien. Individuell oder geführt in der Gruppe geht es durch eine idyllische Postkartenlandschaft

mit grossartiger Flora. 10 Tage ab/bis Zürich inkl. Flüge (Economy), 9 Hotelübernachtungen mit Frühstück sowie Schweizer Reisebegleitung auf den Gruppenreisen. Ab 3090.– individuell, 3480.– Gruppe p. P., gültig bis 31.12.19. • Historische Pousada mit Ausblick – Auf der Insel Terceira liegt die Pousada São Sebastiao herrlich über der Steilküste. Die spezielle Unterkunft mit nur 28 Zimmern befindet sich im Innern einer Festung aus dem 16. Jahrhundert und gehört zum UNESCO-Welterbe. Unterkunft im Doppelzimmer mit Frühstück. Ab 50.– p. P., gültig bis 31.10.19.

Alle Preisangaben sind Richtpreise in CHF. Tagesaktuelle Preise erhältst du in deiner Globetrotter-Filiale: globetrotter.ch/filialen


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Reise

Schritt für Schritt für Schritt … Heidi Brönnimann ist in fünf Monaten von Mexiko bis Kanada gelaufen. In kleinen Ausschnitten nimmt die Baslerin uns mit auf den legendären Fernwanderweg Pacific Crest Trail.


Reise

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Text & Fotos: Heidi Brönnimann

A

pril/Mai – Südkalifornien

Heute ist es so weit. Monatelang habe ich mich auf diesen Moment vorbereitet. Geld ausgegeben, gezweifelt, Panikattacken überstanden. Nächtelang habe ich Zelte verglichen, Youtube-Videos über die Vor- und Nachteile verschiedener Rucksackmodelle studiert, Wanderschuhe getestet, Ideen aufgenommen und wieder verworfen. Was soll ich bloss für Kleider tragen in der Wüste? Baumwolle? Oder doch eher eines dieser modernen, leichten Materialien? Nächtelang habe ich Hiker-Foren durch­­fors­tet, Packlisten geschrieben und Karten studiert. Was werde ich essen auf der Wanderung? Wo kann ich Verpflegung kaufen? Werde ich überhaupt ein Permit für den Start in Campo erhalten? So viel Vorbereitung, Blut, Schweiss und Tränen. Und jetzt bin ich hier. An der Grenze

zu Mexiko. Dem Beginn meines 4279 Kilometer langen Weges bis nach Kanada! Die ersten beiden Stunden laufen glatt, so schlimm ist die Wüste ja gar nicht. Sie ist sogar wunderschön. Doch dann wird es heisser, immer heisser. Ich sehe den ersten Kaktus und habe Durst. Werden meine sechs Liter Wasser reichen? Nie hätte ich gedacht, wie schön es in der Wüste sein kann. Es gibt Bäume, Blumen, rosa und gelb blühende Kakteen und ab und zu sogar kleine Bäche. Ja, es ist brütend heiss; ja, alles auf meinem Körper (und womöglich auch in meinem Körper) ist voller Sand; und ja, ich bin klebrig und fange langsam an zu müffeln. Ja, das Wasser muss ich filtern, bevor ich es trinken kann. Ja, ich habe schmerzende Blasen an den Füssen, da der Sand zwischen meinen Zehen und unter den Nägeln reibt. >


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Reise

Das alles hier ist nicht für jedermann, man muss es wirklich wollen. Aber wenn ich nachts schön warm eingepackt in meinem Daunenschlafsack liege und in den Sternenhimmel schaue, frage ich mich: «Wie kann man das nicht wollen?» Zwischen Himmel und Hölle Ich bin auf dem langen Abstieg vom Mount San Jacinto und so durstig wie noch nie in meinem Leben. Es gibt absolut keinen Tropfen Wasser hier draussen. Laut Wasserbericht, den ich beim letzten Handyempfang runtergeladen habe, gibt es «Wasser bei Meile 200,76, im kleinen Bach zwischen zwei Felsen unter der Kreuzung. Du brauchst eine Schaufel, und in der Pfütze schwimmt ein grosser toter Schmetterling.» Inzwischen hat der Falter etwa 20 andere tote Dinge mit Flügeln zur Gesellschaft, sie alle treiben mit dem Gesicht nach unten in einer dicken, braun-gelben Suppe, die vielleicht vor vielen Tagen mal Wasser war. Alles, was ich noch habe, sind sechs Dezi­ liter. Bis zum nächsten Camp sind es drei Kilometer. Dort werde ich mein Lager aufschlagen, mit 300 ml kochen, 200 ml trinken und 100 ml für die fünf Kilometer bis zur nächsten Wasserquelle übrig lassen. Big Agnes, mein Zelt, flattert wie verrückt im Wind. Ich höre die Leute in den anderen Zelten reden. Anscheinend ist irgendwo eine Stange gebrochen. Steffi, mit der ich zurzeit unterwegs bin, schreit aus ihrem Zelt

zu mir herüber: «Heidi, ich brech ab und lauf den Berg hinunter. Ich kann sowieso nicht in diesem Wind schlafen und ich fürchte, der Wind zerreisst mein Zelt.» «Aber es ist stockdunkel draussen!» «Ist mir egal, ich gehe runter zur Meile 204, da soll es Wasser geben.» Ich entscheide innerhalb von fünf Sekunden, dass ich mitgehen werde. Mithilfe unserer Stirnlampen laufen wir durch die Nacht. Der heisse Wind aus der Wüste ist brutal und trocknet meinen wasserlosen Mund so unendlich aus. Ich bete zum Himmel, dass wir Wasser finden werden. Zwei dunkle, stürmische und schrecklich durstige Stunden später stehen wir an

Heidi Brönnimann: Die Webdesignerin, Fotografin, Marketingplanerin und Bloggerin entdeckte erst spät ihre Leidenschaft für das Long-Distance-Hiking, hat dann aber in wenigen Jahren viele Tausend Kilometer unter die Sohlen genommen. Folgen kann man Heidi auf ihrem Blog www.earlymorning.ch oder auf Instagram: @earlymorninghike

einem Brunnen. «Heureka! Endlich Wasser!» Ich filtere einen Liter in meine Flasche und stürze ihn in einem Zug runter. Steffi tut das Gleiche. Ab den Deep Creek Hot Springs bin ich wieder allein auf dem Trail. Der Himmel vor mir ist schwarz und bedrohlich, ich laufe direkt hinein in den Sturm. Abgesehen von Clayton, der mich vor dem aufziehenden Gewitter gewarnt hatte, habe ich heute noch keine Menschenseele gesehen. Wo zum Teufel sind denn alle plötzlich hin? Ich möchte nicht allein sein in diesem Sturm! Ich beschliesse, umzukehren. Irgendwann muss ich ja jemanden treffen. Und tatsächlich kommen mir zwei Jungs entgegen. >

«Der Kopf hört auf zu denken. Einfach nur laufen. Es ist meditativ. Es ist grossartig.»


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Der PCT führt 4279 Kilometer durch die USA von Mexiko bis Kanada.

bestehend aus: Schäler N° 6 Allzweckmesser N° 10 inkl. Korkenzieher Brotmesser N° 12 Schneidebrett Geschirrtuch Alle Messer aus Sandvikstahl 12c27 und mit Holzgriff aus Buchenholz aus dem französischen Jura.

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Reise

«Hi Jungs, wie läuft’s bei euch? Habt ihr was dagegen, wenn ich heute Nacht mit euch campe? Ich will diesen Sturm auf keinen Fall allein durchstehen müssen.» Neue Freunde «Klar, kein Problem! Ich bin übrigens Felix und das ist mein Kumpel Andy.» Ich mag die beiden auf Anhieb. Im Regen schlagen wir auf einer abgebrannten Fläche mit verkohlten Bäumen unsere Zelte auf. Morgen wollen wir es zum Cajon-Pass schaffen – dort soll es einen McDonald’s geben! Ich bin nun seit über drei Wochen mit Andy und Felix unterwegs, die beiden Amerikaner sind mir enorm ans Herz gewachsen. Die ersten paar Wochen allein unterwegs zu sein, war auch schön, aber mit einer «trail family» zu wandern, ist unschlagbar. Inzwischen verstehen wir uns ohne grosse Worte. Abends besprechen wir, wann es am Morgen losgehen soll. Nach einem kurzen Frühstück

Mühsam ernährt sich das Streifenhörnchen ...

– ich esse meist nur ein Snickers, Felix Haferflocken und Andy trinkt aufgelöstes Proteinpulver – laufen wir los. Jeden Tag von Neuem, jeder in seinem Tempo. Wer weit vorne ist, wartet, bis alle wieder versammelt sind. Dann geht es weiter. Wenn der Erste in die Büsche muss, legt er seinen Rucksack auf den Weg. Denn sonst wüssten die anderen beiden nicht, dass einer ausgetreten ist – nach einer Weile würden wir einander komplett verlieren. Handyempfang auf dem Trail? Keine Chance! So verbringen wir viele, viele Wochen. Immer im gleichen Rhythmus, aber mir wird keine einzige Sekunde langweilig. Ab und

«Wenn ich nachts in meinem Schlafsack liege und in den Sternen­ himmel schaue, frage ich mich: ‹Wie kann man das nicht lieben?›»

... und auch der Thruhiker. Andy und Felix waren Heidis «trail family» auf einem Grossteil des Pacific Crest Trail.

zu sehe ich andere Hiker, halte ein Schwätzchen und tausche Trail-Geschichten aus. Fast alle Wanderer haben einen «trail name». Dank dieses Spitznamens kann man die Hiker, die sich alle immer ähnlicher sehen, je länger der Trail dauert, voneinander unterscheiden. Ich bin «Happy Heidi». Passt. Juni – Nordkalifornien Es ist hart, so viele Wochen in der Hitze zu laufen. Die Mojave-Wüste ist so heiss und trocken, dass wir beschliessen, morgens noch früher aufzustehen, um Strecke zu machen, bevor die Temperaturen unerträg-

lich werden. Die einzige Abwechslung sind die town stops, wenn wir einen Highway überqueren und per Anhalter in die nächste Stadt fahren. Dort decken wir uns mit Nahrungsmitteln ein – vor allem ungesunde Snickers und Chips – und geniessen eine Dusche in einem klimatisierten Motel. Irgendwann, kurz vor Kennedy Meadows, endet schliesslich die Wüste und die Sierra Nevada beginnt. Von Weitem sehen wir einen Fluss. Einen richtigen Fluss mit kühlem, frischem Wasser! Wie ferngesteuert laufen wir immer schneller. Die Jungs und ich werfen gleichzeitig die Rucksäcke zu Boden, mitsamt Kleidern stürzen wir >


Safari oder Tempel? Bhutan

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Namibia

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Wandern im Königreich.

Wandern im Süden Afrikas.

1. Tag: Flug Zürich–Delhi mit SWISS. 2. Tag: Flug mit DRUK AIR nach Paro. Erste kurze Wanderung. 3. Tag: Fahrt in die Hauptstadt Thimphu. Wanderung auf dem Königsweg. 4. Tag: Wanderung bis zum Tempel von Phajoding (7h). Mittagessen mit Mönchen. 5. Tag: Lungchutse Hike: Wanderung zu Gebirgskloster mit grandioser Aussicht. 6. Tag: Aufstieg zu einer Stupa und weiter entlang von Reisfeldern zu einer Klosteranlage. 7. Tag: Ruhetag. Besichtigung des Nationalmuseums. 8. Tag: Start auf 3900 m ü. M. durch Gebirgslandschaften und über Yakweiden. 9. Tag: Bumdrak Hike ins Gebirgscamp, vorbei am berühmten Kloster, das an eine Felswand gebaut wurde. 10. Tag: Besuch eines Mönchs. Auf dem Abstieg Besichtigung des «Tigernest-Klosters». 11. & 12. Tag: Rückflug nach Zürich mit Stopover und Stadtrundfahrt in Delhi.

1. Tag: Flug Zürich–Kapstadt mit EDELWEISS. 2. Tag: Transfer nach Simons Town südlich von Kapstadt 3. Tag: Stadtbesichtigung und Fahrt zum Tafelberg mit anschliessender Wanderung 4. Tag: Wanderung in der Region Kirstenbosch & am Kap der guten Hoffnung. 5. Tag: Fahrt via Blouberg Strand an die Westküste. Wanderung im West Coast National Park. 6. Tag: Flug nach Walvis Bay in Namibia. Fahrt nach Swakopmond zum Hotel. 7. Tag: Fahrt ins Landesinnere in die Spitzkoppe Gegend mit anschliessender Wanderung. 8. Tag: Überlandfahrt nach Sesriem. Unterwegs halten wir in Rostock für eine Wanderung. 9. Tag: Zwei Höhepunkte: Sanddünenbesteigung und Besuch des Sesriem Canyons. 10. Tag: Überlandfahrt Richtung Omaruru. Nach Ankunft in der Lodge kurze Wanderung. 11.–14. Tag: Verschiedene Ausflüge zu unterschiedlichen Tageszeiten im Etosha Nationalpark 15. Tag: Fahrt in Richtung Windhoek. 16. Tag: Stadtrundfahrt in Windhoek, anschliessend Flug mit BRITISH AIRWAYS und SWISS von Windhoeck via Johannesburg nach Zürich. 17. Tag: Ankunft in Zürich Unterkunft: Ausgesuchte Hotels und Lodges (von eher einfach bis gehoben) in Simons’Town, Swakopmond, Sesriem, Omaruru, Halali, Tsumeb und Okahandja.

Dzong von Punakha

Wanderung im Punakha-Tal

Gebetsfahnen

Unterkunft: Übernachtung in Unterkünften, die unseren Mittelklasshotels entsprechen. Zusätzlich eine Nacht in einem Gebirgscamp. Wanderungen: Wanderzeit zwischen 3 und 7 Stunden – zweimal mit mehr als 1000 Höhenmeter. Die Wanderungen erfolgen auf wenig begangenen aber gut ausgebauten Wegen. Anspruchsvoll machen diese Reise die teilweise längeren Etappen. Optimale Akklimatisation ist gewährleistet. Trotzdem ist eine gute körperliche Verfassung Voraussetzung. Das ist alles inbegriffen: • Hin- und Retourflug • Vollpension • Begleitbus für Ausflüge und Transfers • Lokale Reiseleitung und Wanderführung

• Unterkunft in Hotels und einem Camp • Wanderungen, Ausflüge und Eintritte • Visagebühren und -besorgung • IMBACH-Reiseleitung

Reisedatum (12 Tage, Mo – Fr / max. 14 Personen): 1. 07.10. – 18.10.19 Preis pro Person im Doppelzimmer Fr. 5980.– Zuschlag Einzelzimmer: Fr. 380.– Zuschlag bei Kleingruppe unter 10 Personen: Fr. 350.–

Wanderungen: Die Wanderungen sind dem örtlichen Klima angepasst und dauern zwischen 1 und 4 ½ Stunden, auf einfachen und gut begehbaren Wegen. Die Dünenbesteigungen können etwas anstrengender sein, sonst gibt es keine Steigungen. Das ist alles inbegriffen: • Alle aufgeführten Flüge mit Taxen und Gebühren • Begleitbus während der ganzen Reise • Unterkunft in Hotels, Lodges, Rest Camp • Frühstück, zusätzlich 1 Mittag- und 6 Abendessen und 1 Lunch-Paket • Alle aufgeführten Wanderungen, Ausflüge, Eintritte und Besichtigungen • 4 Safaris–einmal davon im offenen Geländewagen • Lokale, deutsch sprechende Reiseleitung und Wanderführung vor Ort Reisedatum (17 Tage, Do – So / max. 12 Personen): 1. 10.10. – 26.10.19 Preis pro Person im Doppelzimmer Fr. 6150.– Zuschlag Einzelzimmer: Fr. 580.– Zuschlag bei Kleingruppe unter 8 Personen: Fr. 400.– Online buchen: So entfällt die Auftragspauschale von Fr. 20.– p/Person. Weitere Informationen: 041 418 00 00 oder www.imbach.ch/wanami

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Wander-Ferien, wie schöne Ferien nur authentischer.


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Das Leben auf dem Trail ist hart, macht aber glücklich – und süchtig. 2019 will Heidi den Continental Divide Trail laufen.

«Der letzte Aufstieg auf einen Berg, das letzte Mal Schwimmen im See, ein letztes Mal das Zelt aufstellen. Morgen werden wir die Grenze erreichen.» uns ins kühle Nass. Welch eine Wohltat! Es war schön in der Wüste, aber jetzt freuen wir uns auf die Berge. Doch in der Sierra hat es dieses Jahr noch viel Schnee – zu viel. Die Flussquerungen sind definitiv zu riskant, wir wollen nicht mit unserem Leben spielen. Andys Vater und seine Frau holen uns mit dem Auto in Kennedy Meadows ab und kutschieren uns um die tief verschneiten Berge herum. Im Norden Kaliforniens, in Chester, setzen sie uns direkt am PCT wieder ab. Es macht mir überhaupt nichts aus, ein Stück des Trails abgekürzt zu haben. Es ist, wie es ist. Und wie es ist, ist es gut. Auf dem PCT sagt man: «Nature always wins.» Juli bis September – Oregon/Washington Wenn wir durch die schneefreien Wälder wandern, schalte ich total ab. Der Kopf hört auf zu denken. Einfach nur laufen. Es ist meditativ. Es ist grossartig.

Knifes Edge. «Ich gehe da nicht rüber. Niemals.» Die steile und rutschige Bergkette vor uns macht mir Angst. Aber was ist die Alternative? Umdrehen und die letzten vier Tage zurückwandern? Und was dann? Nein Heidi, reiss dich zusammen! Also wandere ich über den Grat. Schritt für Schritt. Bloss nicht nach unten schauen! Geschafft. Wir können endlich unsere Zelte auf horizontalem Grund aufschlagen. Am Morgen wache ich mit Kopfschmerzen auf, Felix’ Augen sind rot und Andy hat Atem­ beschwerden. Es riecht nach Rauch. Die Strasse über den Pass ist schon gesperrt, der PCT aber noch offen. Wir filtern Wasser aus dem See und bereiten uns auf einen heissen Wandertag vor, als andere Wanderer, die von Norden kommen, uns warnen: «Oben ist kein Durchkommen, das Feuer ist schon auf dem Trail!» Du meine Güte! Wir beschliessen, zurück zum Highway zu wandern und den Waldbrand per Autostopp zu umfahren. Wie gesagt: «Nature always wins.»

So viel Abenteuer, Freiheit, Schönheit, Schmerz, Angst, Stolz, Glück und Zufriedenheit. Und all das liegt auf dem Pacific Crest Trail ganz nah beisammen. So intensiv kann das Leben sein. Ich will nicht, dass das alles endet. Die meisten Dinge tun wir jetzt zum letzten Mal. Der letzte Aufstieg auf einen Berg, das letzte Mal Schwimmen im See, ein letztes Mal das Zelt aufstellen. Das letzte Znacht im Wald. Morgen werden wir die Grenze zu Kanada erreichen. Wir schauen auf die Karte, es sind jetzt nur noch knapp zwei Kilometer. Der Weg nimmt eine Linkskurve und dann sind wir plötzlich da. Vor uns steht das nördliche Monument des PCT. Unschlüssig, ob wir lachen oder weinen sollen, fallen Andy, Felix und ich uns in die Arme. Wir haben es geschafft. Wir haben es verdammt noch mal geschafft! <

Der Pacific Crest Trail

Ende September – Kanada Schon den ganzen Tag bin ich in Gedanken versunken, stoisch setze ich einen Fuss vor den anderen. Mein Abenteuer PCT neigt sich dem Ende zu, es sind nur noch ein paar Tage. Obwohl ich mittlerweile vollkommen erschöpft bin und genug habe von all dem Schnee und den vielen Waldbränden, bin ich unendlich traurig, dass nun bald alles vorbei sein soll.

Länge: 4279 km, Dauer: etwa fünf Monate Start: Campo, Kalifornien Ziel: Manning Park, British Columbia, Kanada Frequentierung: 2017 schafften aufgrund von ungünstiger Witterung nur 491 Wanderer den kompletten Thruhike Kosten: Der durchschnittliche Thruhiker gibt zwischen 3000 und 6000 CHF aus Infos: www.pcta.org



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Reise

Waldmeister Bayern Über fünf Milliarden Bäume wachsen in Deutschlands grösstem Bundesland. Geschätzt 12’145 davon kann man bei den hier vorgestellten Aktivitäten erleben. Oder man legt lieber selbst Hand an und hilft beim Wiederaufforsten. Text: Manuel Arnu

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Für Schwindelfreie und halbwegs Schwindelfreie

Foto: Fichtelgebirge / Andreas Hub

aus in die Natur, rein in den Wald – nirgends ist das so einfac­­h wie in Bayern. Über fünf Milliarden Bäume machen den Frei­ staat zum Waldland Nummer eins in Deutschland. Ein grosser Teil steht unter besonderem Schutz: Naturparks, Land­schaftsschutz­ gebiete, Natur­schutzgebiete und die bayerischen Nationalparks. Hinzu kommen kleine Naturwald­reservate, die über ganz Bayern verteilt sind. In all diesen Oasen kann der Lebensraum Wald besonders intensiv erlebt werde­­n: sei es aktiv beim Wandern oder Radfahre­­n, genussvoll beim Pilze- oder Beerensammeln oder als Erlebnis­ spielplatz für Kinder und Kindgebliebene. Oder man sorgt selbst dafür, dass es dem Wald gut geht – und hilft Pete­­r Naumann. Der Diplom-Forstingenieur ist Sprecher des Bergwald­ projekts und pflanzt heute die Wälder von morgen. Natürlich nicht allei­­n. Freiwillige Helfer krempeln in unterschiedlichen, meist ein­ wöchigen Arbeitseinsätzen die Ärmel hoch. Beispiel gefällig? 1990 rissen Winterstürme grosse Lücken in den Wald bei Sonthofen im Oberallgäu. Die dortigen Fichten, klassische Flachwurzler, hatten den Böen wenig entgegenzusetzen. Gemeinsam mit dem Forstbetrieb Sont­hofen pflanzte man anschliessend Tausende kleiner Weisstannen. «Tannen, weil sie Pfahlwurzeln haben,» erklärt Naumann. «So bringen wir Stabilität in die Wälder.» Für die Projekte im Gebirge sollten Frei­ willige trittsicher und halbwegs schwindelfrei sein. Doch ansonsten ist jeder, der sich für den Wald einsetzen möchte, herzlich willkommen. Schön aufregend: die Waldseilgärten in Franken.

Foto: Ruhpolding Tourismus GmbH / Andreas Plenk

Wer dagegen vollständig schwindelfrei ist, sollte sich in einen der zahlreichen Waldseilgärten in Franken begeben. Auf Strickleitern hoch in die schwankenden Baum­kronen klettern und dann über Hänge­brücken, Schaukelhölzer, Waldachterbahn und Fly-Line wieder zurück auf den weichen Waldboden sausen, das ist ein unvergess­ liches Naturerlebnis für die ganze Familie. Mehr als ein Paar feste

«Allein in Franken wollen 40’000 Kilometer Wander­ wege entdeckt werden.» Einmal tief durchatmen bitte.


Foto: Bayerische Staatsforsten

Reise

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Der Baumwipfelpfad Steigerwald bietet ungewohnte Blickwinkel auf den Lebensraum Wald.

Schuhe, etwas Schwindelfreiheit und eine klein­e Portion Mut braucht es nicht, um die eindrucksvolle Waldlandschaft Frankens und den Lebensraum von Eichelhäher, Eichhörnchen & Co. aus schwindelnder Höhe zu erleben. Etwas weniger aufregend, dafür noch eine Spur aussichtsreicher ist der Baumwipfelpfad Steigerwald. Meist in den Baumkronen ver­ laufend, bietet der Pfad neue Eindrücke rund um den Lebensraum Wald. Auf über einem Kilometer Länge wird die Fauna und Flora in ihrer natürlichen Umgebung sichtbar und es gibt einige interessante Perspektivwechsel – nicht nur beim Aufstieg auf den Turm. Prämierte Wanderwege in Franken Wer grundsätzlich lieber auf dem Boden bleibt, hat dafür 40’000 Kilo­meter markierte Wege zur Verfügung. Auf ihnen erkundet man überwältigende Mittelgebirgs­land­schaften und weite Wälder, wandert durch idyllische Flusstäler oder spaziert durch Städte und Dörfer. Die

grosse Qualität der fränkischen Wan­der­welt zeigt sich auch in der Zerti­fizierung: 22 Wander­wege tragen die Auszeich­nung «Qua­li­ tätsweg Wander­b ares Deutschland» und 25 Wanderwege das «Deutsch­­e Wandersiegel für Premiumwege». Garant für unbe­­ schwerte Touren sind Pauschalen und wander­freund­liche Gastgeber: Sie nehmen Wanderer gerne auch nur für eine Nacht auf, bieten ein reichhaltiges Frühstück und geben Tourentipps. Von der einsamen «Hyt» inmitten von Hirschen Nun zum gemütlichen Teil: Den findet man in der «Hyt» von Thomas Gstettenbauer, Leiter des Wild-Berghofs Buchet. Er lässt seine Gäste in einer gemütlichen Hütte mitten im Wald schlafen. «Es ist die Mischun­­g aus Natur, Wald und der Nahbarkeit der Tiere, die das Erlebni­­s einzigartig macht.» Sein Hof befindet sich inmitten imposan­ ter alter Bäum­e und einem Wildrudel mit 200 Tieren. Also bitte nicht wundern, wenn einem beim Aufwachen ein Hirsch zuschaut. <

Walderlebnisse in Bayern

Foto: www.bayern.by / Tobias Gerber

Wandern & Kraxeln in Franken: Die Landschaft Frankens, die fast zur Hälfte aus Naturparks besteht, bietet vom Wandern über Radfahren, Klettern und Wassersport viele abenteuerliche Freizeitmöglichkeiten. Auch Motorradfahrer und Reisemobilisten sind herzlich willkommen. Mehr unter: www.frankentourismus.de/aktiv

Das Bergwaldprojekt ist aktiver Naturschutz.

Schweiz gibt) helfen Freiwillige beim Ausbringen von Setzlingen in unwegsamen Naturlandschaften.

Schöner wohnen in Buchet: In der «Hyt» und im Gasthof der Gstettenbauers im Bayerischen Wald kann man es sich richtig gutgehen lassen.

Waldbaden am Tegernsee: Nach vielen Jahren, in denen sie als Reisejournalistin um die Welt zog, hat Sonja Still sich dort niedergelassen, wo sie einst auf 1100 Metern Höhe aufwuchs. Am Tegernsee bringt sie heute Erholungssuchenden bei, wie entspannend und gesund das sogenannte Waldbaden ist – Schwimmring und Badekappe braucht man dafür allerdings nicht.

Aufforsten: Beim Bergwaldprojekt (welches es übrigens auch in der

Diese und weitere Walderlebnisse gibt es unter: www.bayern.by/wald


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Hersteller


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Die Alleskönner

Letztes Jahr feierte Scarpa sein 80-jähriges Jubiläum. Der italienische Schuhhersteller steht für handwerkliche Perfektion, Innovationen – und eine aussergewöhnlich breite Produktpalette. Text: Moritz Schäfer | Fotos: Archiv Scarpa

B

eim Blick auf die Homepage von Scarpa fällt zuerst die Vielfalt an Produkten auf: Wander- und Bergstiefel, Zustiegsschuhe, Kletterfinken, Skischuhe, Alltagsschuhe – in jeder Kategorie stehen verschiedenste Modelle zur Auswahl. Setzt man sich dann weiter mit dem italienischen Schuhhersteller auseinander, findet man schnell heraus, dass Scarpa in fast jeder dieser Kategorien ein Produkt anbietet, das in Fachkreisen als «Meister seiner Klasse» oder als besonders innovativ gilt. Beispiele hierfür sind der Bergstiefel Ribelle, der Tourenskischuh F1 und der Hikingschuh Mojito. Doch woher kommt diese breite Präsenz auf dem Schuhmarkt? Und wofür steht Scarpa überhaupt?

einem englisch-irischen Adligen zu verdanken: Rupert Guinness, zweiter Earl von Iveagh und Erfinder des Guinness-Rekordbuchs, kam auf die Idee, die Künste der Schuhmacher in Asolo zu bündeln. 1938 gründete er die «Societ­à Calzaturieri Asolani Riuniti Pedemontana Anonima», abgekürzt S.C.A.R.P.A. Scarpa heisst auf Italienisch Schuh. 1956 verkaufte der Earl die Firma an >

Die Stadt der Schuhmacher Ein Antwort auf die zweite Frage findet man in den Wurzeln des Unternehmens: Der Hauptsitz liegt in Venetien, wo die Alpen auf das flache Land um Venedig treffen. Genauer: in Asolo, der «Stadt der Schuhmacher». Seit über 60 Jahren ist die Firma im Besitz der Familie Parisotto, die Geschäftsleiter sind Cousins und Cousinen: Sandro, Davide und Cristina. Asolo gilt weltweit als Schuh-Eldorado. Hier gibt es alles: die besten Handwerker, erstklassige Lederlieferanten, seltene Spezial­maschinen. In der Region hat das Schuhmacherhandwerk eine lange Tradition. Dass daraus eine richtige Industrie wurde, ist

Die Scarpa-Chefs Sandro, Cristina und Davide Parisotto (v. l.).


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Hersteller

Alles aus dem Hause Scarpa: Fünf Meister ihrer Klassen Kletterfinken: Vapor V Der Vapor (Artikelnr.: 158983, CHF 194.90) ist der klassische Allrounder-Kletterfinken von Scarpa mit einem topmodernen Leisten, der an viele Füsse passt. Sehr angenehmer Einzug, der nicht gleich den Fuss zuschraubt.

Hikingschuh: Mojito Bequemer, modischer Hikingschuh: Der Mojito (Artikelnr.: 061112, CHF 174.90) punktet durch eine optimale Passform, eine Vibram-Sohle, eine dämpfende Zwischensohle sowie einen Anti-Shock-Ferseneinsatz.

drei Brüder aus Asolo: Francesco, Luigi und Antonio Parisotto. Anfangs arbeiteten die drei in einer kleinen Fabrik am Stadtrand. Die klassische Schuhproduktion, das Herzstück von Scarpa, findet sich heute ein paar Hundert Meter weiter – in einem weitläufigen, 6500 Quadratmeter grossen Gebäude, das 1996 eingeweiht wurde. 2005 eröffneten die Italiener eine Nieder­lassung in den USA. Inzwischen stellt Scarpa rund 1’000’000 Schuhe jährlich her und beschäftig­t weltweit über 500 Mitarbeiter. Über 60 Prozent der gesamten Produktion geht in den Export, für den Verkauf in der Schweiz zeichnet sich der Distributor New Rock Sports mit Sitz im Tessin verantwortlich. Handwerkskunst «made in Italy» Ein Rohstoff spielt bei Scarpa seit jeher eine entscheidende Rolle: Leder. Meterhoch auf­getürmt, in Rollen, in Stapeln und in allen möglichen Farben, Stärke­n und Qualitäten liegt es im Warenlager. Für den Schaft eines robusten Bergstiefels kommt nur der Rückenteil der Rinderhaut infrage. Zum Bauch hin wird das Leder weicher, deshalb wird es anderweitig ver­ wendet, zum Beispiel für die Zunge. Gutes Leder kostet, Vliese und Spezialteile ebenso. In einem gute­n Wander­schuh stecken leicht 80 Franken Material.

Zustiegsschuh: Mescalito Der Mescalito (Artikelnr.: 141110, CHF 239.90) ist ideal für Zustiege oder leichte Kletterei. Die Sohle ist rutschfest und hat eine «Kletter­zone» vorne und eine «Bremszone» hinten. Die Dämpfung ist auf Komfort ausgelegt.

Bergstiefel: Ribelle Innovativer, wasserdichter Bergschuh mit Eignung für halbautomatische Steigeisen: Der Ribelle (Artikelnr.: 141123, CHF 449.90) ist ein technischer und sehr robuster Stiefel für Bergtouren, Klettersteige und lange Trekkings.

Die Brüder Francesco, Luigi und Antonio Parisotto in der ersten Scarpa-Werkstatt.

Skitourenschuh: F1 Der F1 (Artikelnr.: 161459, CHF 789.90) ist ein eher leichter Skitourenschuh mit hervorragender Performance und Passform. Er ist mit Pinbindungen kompatibel, die Grilamid-Schale ist leicht, überträgt aber trotzdem die Kraft perfekt auf den Ski.

Neben viel Handarbeit kommen heute in der Produktion auch modernste Maschinen zum Einsatz.


«Gute Passform, moderne Detaillösungen und ansprechendes Design – Scarpa setzt in vielen Bereichen Zeichen.»

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Harry Spahr, Transa Einkäufer Schuhe

Rund 80 Prozent aller Scarpa-Schuhe werden in Asolo gefertigt, einfachere Schuhe in einem Werk in Rumänien. Viele Arbeitsschritte laufen in Handarbeit ab. Dazwischen kommen Maschinen zum Einsatz. Rund 300 Mitarbeiter, jeder ein Spezialist in seinem Bereich, werkeln in der Produktionshalle mit Nadeln, Klinge­n oder Klebern. Erfahrene Näherinnen fügen die verschiedenen Teile zusammen, verbinden Aussenmaterial mit Futter, setzen Polsterstoffe ein. Das Puzzle aus bis zu 120 Teilen beginnt, einem Schuh ähnlich zu sehen. Die Schäfte werden um die Leisten gezogen. Das sind über lange Jahre ent­ wickelte Kunstfüsse, die dem späteren Schuh die Passform geben, man nennt sie auch den «Schatz des Schuhmachers». In einem weiteren Arbeitsgang wird die Sohle unter den Schaft montiert. Auch hier kommt es auf Fingerspitzengefühl und Erfahrung an – besonders bei den Kletterfinken, da zählt jeder Milli­meter. Dann noch etwas schleifen, polieren, putze­n, nacharbeiten – und nach rund 80 Arbeitsschritten ist der Scarpa-­ Schuh bereit für den Karton und die Auslieferung. Woher kommt der Erfolg? Zurück zur Eingangsfrage: Woher kommt Scarpas ausser­ gewöhnlich breite Präsenz auf dem Schuhmarkt? Die hier zu nennenden Stichworte lauten: Innovation und Design. Auf Letzteres wird, typisch Italien, bei Scarpa extrem grossen Wert gelegt. Die Designabteilung bewies in der Vergangenheit oft ein gutes Gespür für Trends und die Wünsche der Kundschaft. Das führte zu steigenden Verkaufszahlen und ermöglichte ein stetes Wachstum des Unternehmens. Gleichzeitig wahrte man optisch eine gewisse Beständigkeit – einzelnen Design­elementen begegnet man seit jeher an vielen Scarpa-­ Produkten, beispielsweise dem typischen Orange. Doch bei Scarpa ist man auch immer eigene, innovative Wege gegangen: So wird zum Beispiel im Bergstiefel Ribelle die ansonsten nicht allzu weit verbreitete OutDry-Membran ver­ arbeitet. Diese wird direkt auf das Trägertextil laminiert – so entsteht eine Art wasserdichter Socken, der alle Nähte und Hohlräume zuverlässig versiegelt. Bei aller Theorie – sichtbar wird der Erfolg von Scarpa da, wo wir alle am liebsten unterwegs sind: draussen. Egal, ob bei einer anspruchsvollen Hochtour, im Grossstadtdschungel oder auf den einsamsten Skitourengipfeln – blickt man auf die Füsse der Menschen, stecken diese verdammt oft in Scarpa-­Schuhen. Einfach weil sie zuverlässig sind, weil sie gut funktionieren – und weil sie gut aussehen. <

! NEU

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State of the Art

Gibt es das perfekte Equipment? Durchaus. In State of the Art zeigt 4-Seasons Ausrüstung, die in ihrer Klasse Standards setzt.

TE OF TH TA

ART

E

Trangia 25-23 UL /D

S

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Referenzprodukt Somm 019 er 2

Von Philip Baues Produktklasse

Sturmkocher.

Einsatzbereich Kochen bei Bedingungen, unter denen andere Systeme längst in die Knie gehen: Regen, Wind, Sturm, Eiseskälte. Status

Ikone, Klassiker, Legende – kaum ein Ausrüstungsteil der Outdoorbranche kann auf eine längere Geschichte zurückblicken und hat mehr Fans auf der ganzen Welt.

Hersteller

Trangia AB, Trångsviken, Schweden.

Konzept/Idee

Trangia-Gründer John E. Jonsson und seine Söhne Olle und Erik.

Technische Daten

Gewicht: 1090 g. Lieferumfang: Windschutz, Brenner, 2 Töpfe (1,5 und 1,75 l), Pfanne (Ø 22 cm), Greifzange, Spanngurt. Material: Alu, Edelstahl. Transa Artikelnummer: 141965. Preis: CHF 139.90.

Historie

1925 gründete John E. Jonsson zusammen mit seinem Schwiegervater die Firma Trangia. Zuerst stellten sie «normale» Aluminiumtöpfe her, spezialisierten sich aber schnell auf Kochequipment fürs Camping. 1938 stiegen Johns Söhne Erik und Olle in die Firma ein, gemeinsam mit ihrem Vater entwickelten sie den Prototypen des Trangia-Sturm­ kochers, der 1951 auf den Markt kam. Bis heute wird dieser nach dem gleichen technischen Prinzip produziert. Ziel war ein kompaktes und robustes System, das unter allen Bedingungen zuverlässig funktioniert. Längst hat der Trangia-Kocher eine treue Gefolgschaft rund um den Globus. Die Firmenzentrale steht noch immer in Trångsviken (Trangia setzt sich aus dem Ortsnamen und dem Zusatz «ia» für «in aluminium» zusammen), noch immer wird der Sturmkocher komplett hier, in den Bergen Jämtlands, hergestellt und noch immer leitet die Familie Jonsso­n die Geschicke der Firma – inzwischen in vierter Generation.

«Trangia produziert seit den Anfängen im Jahr 1925 mehr als 100’000 Sturmkocher jährlich in der eigenen Fabrik Trångsviken. Qualität und Haltbarkeit sind dabei seit jeher die Eckpfeiler unseres Unternehmens gewesen.»

«Ich bin seit 22 Jahren mit einem Duossal-Set von Trangia unterwegs. Kein Lärm, kein Stress beim Kochen. Entschleunigung pur, wenn man sich an das etwas spezielle Regulieren des Brenners gewöhnt hat.»

Magnus Rydell, CEO Trangia

Martin Hänni, Transa Einkäufer Hartwaren

Windschutz Herzstück des Sturmkochers ist der zwei­ teilige Windschutz aus leichtem Aluminium. Die Luftlöcher des unteren Elements werden zum Wind ausgerichtet, so erhöhen sie die Sauerstoffzufuhr zum Brenner. Das obere Teil dient als Auflage für Töpfe oder Pfanne und erhöht die Wärmeeffizienz des Systems.

DUOSSAL-Töpfe Die beiden Töpfe (1,5 und 1,75 l) bestehen aus einem Materialmix (= DUO) aus rost­ freiem Edelstahl (SS = Stainless Steel) und Aluminium (= AL). Während die Aussenseite aus Aluminium eine optimale Wärmeleistung garantiert, macht der Edelstahl die Innen­ seite kratzfest, hitzeresistent und hygienisch.


State of the Art

Pfanne Durchmesser 22 cm. Dient bei Nichtbenut­ zung als Deckel. Dank Non-Stick-Beschich­ tung kann mit wenig oder ganz ohne Fett gebraten werden, ausserdem lässt sich die Pfanne sehr gut reinigen. Wegen der höheren Empfindlichkeit gegenüber Kratzern und Verschleiss sollte nur Kunststoff- oder Holzbesteck verwendet werden.

Greifzange Zum Handling von heissen Töpfen oder Pfannen. Aus gelochtem Aluminium, daher extrem leicht.

Halterungen Drei Klappfüsse sorgen für einen sicheren Stand von Töpfen (eingeklappt) oder der Pfanne (ausgeklappt).

Brenner Wird in den unteren Windschutz eingehängt. Die Brennleistung kann über den mehr oder weniger geöffneten Sparring reguliert werden; geschlossen dient dieser zum Löschen der Flamme.

Brennstoff Spiritus (oder andere alkoholbasierte Flüssigbrennstoffe), kein Benzin oder Petroleum! 50 ml bringen einen Liter Wasser in 10 – 15 Minuten zum Kochen. Eine Füllung (max. 2/3 der Füllhöhe) reicht für eine Brenndauer von ca. 25 Minuten.

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Kaufberatung

Foto: Michael Neumann

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Kette rechts und los! Egal ob Mountainbike, Stadt- oder Rennvelo – im Sommer gibt es kein besseres Fortbewegungsmittel. Verkaufsberater David Ehrsam verrät, worauf es bei der Bikeausrüstung ankommt, und zeigt, wie man sein Velo in sieben einfachen Schritten pflegt. Interview & Fotos: Moritz Schäfer


Kaufberatung

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David Ehrsam (24) ist Bereichsleiter Bike bei Transa Luzern und sitzt selbst fast jeden Tag auf dem Velo – entweder auf dem Weg zur Arbeit oder in der Freizeit in der Umgebung von Luzern. Dave kommt aus Sursee und arbeitet seit knapp einem Jahr bei Transa. Am liebsten ist er mit seinem Mountainbike unterwegs, aber er hat auch noch ein uraltes Rennvelo, das er in Handarbeit wieder fit gemacht hat.

Dave, was unterscheidet Velobekleidung von «normalen» Outdoorklamotten? Recht viel! Die Sitzposition auf dem Velo ist ganz anders als bei anderen Sportarten: Man sitzt auf dem Bike ja immer relativ gestreckt. Deswegen ist die Velojacke am Gesäss und an den Armen länger geschnitten, dafür darf sie im Bauch­bereich ruhig etwas kürzer sein. Die Hosen haben häufig einen gewissen Stretchanteil, damit du dich besser bewegen kannst. Und sie sind an den Knöcheln eng anliegend, damit sie nicht in die Kette geraten können. Ausserdem gibt es spezielle Velounterhosen aus Merino mit einer Polsterung – die erhöhen den Komfort bei längeren Fahrten extrem!

Also kann ich meine «normale» Hardshell auf dem Velo nicht anziehen? Doch, klar, um während eines Schauers schnell zum Bäcker um die Ecke zu fahren, reicht deine normale Regenjacke. Aber spätes­tens wenn du täglich eine lange Strecke mit dem Velo zur Arbeit fährst oder eine ausgedehnte Tour unternimmst, wirst du merken, dass deine normale Bekleidung unkomfortabler ist als spezielle Veloklamotten. Worauf soll ich beim Kauf achten? Zuerst solltest du dir über den Anwendungsbereich im Klaren sein: Willst du ­einen leichten Regenschutz, den du bei Bedarf schnell überziehst? Oder brauchst

du robuste Kleider, die selbst bei Stark­ regen noch dicht ­halten? Für den Weg zur Arbeit genügt meistens eine dünne und leichte Regenjacke, für eine­n Alpencross oder eine längere Tour solltest du auf jeden Fall mehr Wert auf Tragekomfort und Zuver­lässigkeit legen. Auf welche Details kommt es an? Bikebekleidung darf gerne bunt und farbenfroh sein. Vor allem, wenn man in der Dämmerung im Stadtverkehr zur Arbeit fährt, wird man in bunter Kleidung besser und früher von den Autofahrern gesehen. Reflektierende Applikationen an den Kleidern erhöhen die Sichtbarkeit zusätzlich. >


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Kaufberatung

Triple2 Swet Merino Halfzip Jersey1, Merino-Velounterhose, Mons Royale Women’s Momentum 2.0 Chamois2 und Mountainbikehelm Ixs Trail RS Evo3.

«Am wichtigsten ist, dass der Helm perfekt sitzt und deinen Kopf so gut wie möglich umschliess­t.»

Sollte ich als Velofahrer das altbewährte Schichtenprinzip anwenden? Für den Weg zur Arbeit, der ja bei den wenigste­n länger als eine halbe Stunde dauert, lohnt sich das kaum. Auf einer längeren Tour macht das Schichtenprinzip aber auf jede­n Fall Sinn: Bei längeren Uphills zieht man nur die Jacke über das Trikot, während der Rast und der Abfahrt können vor allem ­kälteempfindliche Menschen eine isolierende Schicht gut gebrauche­n.

Bikehandschuhe mit Polsterung schützen vor Ermüdung und bei Stürzen.

Velobekleidung mit Stretchanteil sorgt für Bewegungsfreiheit auf dem Velo. 1

Transa Artikelnummern 159914, CHF 149.90 | 2157106, CHF 74.90 | 3123128, CHF 109.90.

Brauche ich zwingend eine wasserdichte Jacke? Wenn du einen zuverlässigen Wetterschutz willst, ja. Aber es gibt wind- und wasser­ abweisende Softshelljacken, die ein guter Kompromiss sind. Sie schützen dich vor dem Fahrtwind und h ­ alten auch mal einen Schauer aus. Wenn du ­d amit aber im Dauer­regen landest, wirst du nass. Dafür tragen sich Soft­s hells angenehmer als Regen­jacken. Generell sind Velojacken praktisch, die vorne winddicht sind und dadurch den Fahrtwind abhalten. Am Rücken dürfen sie ruhig schön luftig sein, damit der Schweiss abdampfen kann. Welche Kleidungsstücke sind auf dem Velo noch wichtig? Für Pendler sind Gamaschen praktisch: Sie halten die Füsse trocken und warm. Ausserdem solltest du dir auf jeden Fall ordentliche Handschuhe zulege­n. Denn die Hände sind, genau wie die Füsse, beim Velofahren voll dem Fahrtwind aus­gesetzt und kaum in Bewegung. Zwar kein ­Kleidungsstück, aber dennoch sinnvoll: eine Brille mit klaren Gläsern; dann tränen die Augen nicht so stark und sie sind vor Schmutz und Insekten geschützt.


Was macht einen guten Bikeschuh aus? Er sollte eine möglichst steife Sohle haben, damit du satt auf dem Pedal stehst. Auf dem Mountainbike fahren viele mit so­ genannten Flat Pedals, die haben kleine Spikes, die für maximalen Halt sorgen. Für solche Pedale bieten sich Schuhe mit einer Sohle aus relativ weichem Gummi an, weil sich die Spikes darin schön festhalten können. Ausserdem gibt es noch Schuhe mit einem speziellen Einsatz für Klick-­ Pedale. Gerade für lange Strecken sind solche Pedale sehr praktisch, weil du fix mit dem Velo verbunden bist und dadurch auch «an den Pedalen ziehen kannst». Was gibt es zum Thema Helme zu sagen? Am wichtigsten ist, dass der Helm perfekt sitzt und deinen Kopf so gut wie möglich umschliess­t. Auf dem Mountainbike und auf dem Stadtvelo solltest darauf achten, dass dein Helm ein Dächli hat. Sonst wirst du leicht von der Sonne geblendet oder kriegst ab einem gewissen Tempo den Regen voll ins Gesicht . Eine gute Belüftung ist angenehm, weil sie Stauwärme verhindert. Der Trail Evo MIPS von IXS ist zum Beispiel sehr gut belüftet. Übrigens: Egal ob Stadt­verkehr oder Tour in den Alpen – ein Helm gehör­t immer auf den Kopf. Die Unfall­ s ta­ t istiken beweise­n, dass Velounfälle ohne Helm viel tragische­r ausgehen als mit. Was hat es mit dem MIPS auf sich? MIPS steht für «Multi Directional Impact

Farbige Bekleidung sieht nicht nur schick aus, sondern sorgt für zusätzliche Sichtbarkeit im Strassenverkehr.

Protection System». Helme mit diesem System bieten zusätzlichen Schutz vor Aufschlägen, bei denen starke Rotationskräfte auftreten. Um das zu erreichen, verfügen Helme mit MIPS über eine bewegliche zweite Schale, die in die Aussenschale montiert ist. Bei einem Aufschlag wird die entste­ hende Rotationskraft nicht auf den Kopf übertragen, sondern durch die Bewegung zwischen erster und zweiter Schale absorbiert – dadurch ist der Kopf besser geschützt. Kommen wir zum Thema Beleuchtung. Was muss an mein Velo? Die Gesetzgebung ist relativ umfangreich.

Zusammengefasst gilt: Das Velo muss nach vorne über einen weissen Schein­ werfer und einen weissen Rückstrahler ver­fügen. Nach hinten müssen ein roter, nicht ­blinkender Scheinwerfer sowie ein roter R ­ ückstrahler montiert sein. Zusätzlich sind Reflektoren an den Pedalen und an den Speichen beziehungsweise Reifen Pflicht. Dazu kommen Vorgaben für die Montage und die Art der Lampe. Wer es genauer wissen möchte, sollte einen Blick in die Verordnung über die technischen A n f o r d e r u n g e n a n S t r a s s e n f a h rzeuge (VTS) werfen. Da ist alles ausführlich beschrieben. >


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Kaufberatung

KNOW-HOW

Workshop: Bikepflege Wer sein Velo wartet, hat länger Spass damit und ist sicherer unterwegs. Hier erfährst du, wie ein kleiner Service in sieben einfachen Schritten geht.

F

1. Vorbereitung:

4. Antrieb: Ritzel, Kettenblatt, Kette und Schaltung gründlich

5. Reifen:

ür viele ist die Arbeit am Velo ein Buch mit sieben Siegeln. Dabei sind die meisten Schritte einer «normalen Wartung» kinderleicht und im Nu erledigt. Wichtig ist, dass du dir im Vorfeld das Werkzeug und die nötigen Pflegemittel bereitlegst (s. unten). Eine gute Übersicht der BikepflegeUtensilien findest du unter: www.transa.ch/bike <

mit einer (kleinen) Bürste und Reiniger reinigen. Kettenöl sparsam auf­ tragen und dann das überschüssige Öl einfach mit einem Lappen ab­ wischen. Falls deine Schaltung hakt, kannst du sie problemlos an der Justierschraube nachstellen.

«Je auffälliger, desto sicherer bin ich unterwegs – vor allem als Pendler im Strassenverkehr.»

Was macht ein gutes Velolicht aus? Er muss wasserdicht sein, darf auf keinen Fall andere Verkehrsteilnehmer blenden, und im Idealfall ist es auch von der Seite sichtbar. Ansonsten ist wichtig, dass die Schein­werfer richtig montiert sind und man den Akku­stand im Auge behält. Ich mag aufladbare Scheinwerfer: Erstens sind

Für einen kleinen Bikeservice brauchst du: Bürste/Schwamm, Bikereiniger, Lappen, Kettenöl, haushaltsüblichen (kleinen) Werkzeugkasten (mit Torx-Bits), Luftpumpe mit Nanometer, kleinen Drehmomentschlüssel (bis ca. 12 Nm). Wenn dein Velo eine Federung hat, brauchst du zusätzlich eine Dämpferpumpe und Federgabeldeo.

Kontrolliere das Profil. Sind die Reifen abgefahren, müssen zwingend neue her – abgefahrene Reifen sind ein Sicherheits­ risiko! Dann prüfe den Luftdruck: Auf dem Mountainbike solltest du circa mit 2.0 bar starten und den Druck dann langsam senken, um maximalen Grip zu bekommen.

Akkus umweltfreundlicher als Batterien, zweitens kann ich meine Velolampe zu Hause per USB laden und muss nicht dauernd neue Batterien kaufen. Was hältst du von Zusatzbeleuchtung wie Blinklichtern oder Helmlampen? Generell gilt: Je auffälliger, desto sicherer bin ich unterwegs – vor allem als Pendler im Strassenverkehr. Es gibt zum Beispiel den City-Helm von Uvex, der hat kleine LEDLeuchten integriert. So was ist im Strassenverkehr sehr sinnvoll, weil sich die Leuchten am höchsten Punkt befinden und dadurch sehr weit sichtbar sind. Eine Helmlampe macht nur bei Touren a­ usserhalb der Stadt Sinn, wenn ich dort Licht brauche, wo ich hingucke, und niemanden blenden kann.

Nichts d ­ avon ersetzt allerdings die gesetzlich vor­geschriebene Beleuchtun­g. Jetzt komme ich sicher, trocken und warm mit dem Velo von A nach B. Aber was ist mit meinem Gepäck? Da empfehle ich dir eine wasserdichte Velo­ tasche, zum Beispiel den Klassiker Backroller von Ortlieb. Oder einen wasserdichten Rucksack. Darin bleiben ­Geräte und Unterlagen trocken, selbst wenn es richtig schüttet. Am k­ omfortabelsten ist die Velo­tasche: Sie ist leicht zu packen und kann am Ziel als Umhängetasche mit­ genommen werden. Beim Rucksack spart man sich dafür die Montage am Bike. Für längere Touren würde ich darauf achten, dass das Tragesystem komfor­tabel ist >


2. Reinigung: Bevor du mit den eigentlichen Wartungsarbei­

3. Fahrwerk:

ten anfängst, solltest du dein Bike gründlich reinigen. Am besten geht das mit einem Gartenschlauch/Eimer Wasser und einem Bikereiniger. Wichtig: Verwende keinen Hochdruckreiniger, denn der kann Lager und Dichtungen beschädigen. Anschliessend mit einem Lappen gründlich abtrocknen.

Reinige Gabel/Dämpfer (falls vorhanden) mit­ einem sauberen Tuch. Zur Schmierung der Abstreifringe kannst du ein Federgabel­deo auf die Standrohre (s. Foto) sprühen. Dann überprüfe mit einer Dämpfer­pumpe den Luftdruck in Gabel und Dämpfer. Ein Negativfederweg (SAG, oft als Skala aufgedruckt) von ca. 25 Prozent ist empfehlenswert (MTB).

6. Bremsen: Prüfe die Beläge/Backen und Scheiben. Der Belag

7. Schrauben/Lager: Kontrolliere alle Schrauben (z. B.

(sitzt auf einer Trägerplatte) sollte mindestens einen Millimeter dick sein (Herstellerangaben beachten!). Sind die Beläge verschlissen, müssen neue her. Packt deine Bremse nicht mehr ordentlich zu, muss sie eventuell ent­ lüftet werden – das ist ein Job für erfahrene Schrauber und Profis!

Vorbau, Sattelklemme usw.) und ziehe sie mit einem Drehmomentschlüssel nach (Nm-Angabe steht oft auf den Komponenten, wenn nicht, in der Anlei­ tung nachlesen). Für Fullies: Prüfe, ob die Lager Spiel haben. Ist das der Fall, empfiehlt sich der Besuch einer Bikewerkstatt – sonst drohen Folgeschäden.

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Alle Angaben beziehen sich auf gängige Velos/Komponenten und können abweichen. Im Zweifel: Anleitung lesen/Werkstatt aufsuchen.

Kaufberatung

Holz für Bekleidung – gegen Mikroplastik im Meer . VAUDE ECO PRODUCT

Für dieses Produkt verwenden wir anteilig TENCEL®, eine Faser, die zu 100 % aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz hergestellt wird. TENCEL® wirkt feuchtigkeitsregulierend und trägt sich angenehm weich. Wir haben daraus als erster Outdoor-Ausrüster ein kuschliges Fleece-Material entwickelt. Das Besondere daran: Mikropartikel, die beim Waschen in den globalen Wasserkreislauf gelangen, können sich in Meerwasser vollständig biologisch abbauen. Dadurch können wir Mikroplastik in Ozeanen vermeiden und zum Schutz von Umwelt und Meeresbewohnern beitragen.

greenshape.vaude.com

Women’s Miskanti Fleece Jacket Elastische Fleecejacke für den Bergsport • angenehm warm • feuchtigkeitsregulierend, schnelltrocknend und geruchshemmend • umweltfreundlich hergestellt in Europa


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Kaufberatung

Bike-Hüfttasche Evoc Hip Pack Race 3L1, Knieschoner Ion K-Pact Zip2, wasserdichter Rucksack Ortlieb Atrack3 und Velolicht Knog Plus Light Set4.

und gut sitzt. Wenn du viel Gepäck hast, zum Beispiel bei einem Velotrekking, brauchst du aber eh eine Velotasche. Gibt es spezielle Bikerucksäcke? Ja, klar, die gibt es: Sie sind meistens etwas schmaler geschnitten, damit sie schön am Rücken anliegen und nicht an der Seite rausgucken. Im Gelände und bergab macht ein Hüftgurt Sinn, sonst bewegt sich der Rucksack beim Pedalieren immer hin und her. Vor allem, wenn man

aus dem Sattel geht und im Stehen fährt. Viele haben eine Vorrichtung, um den Helm daran zu befestigen. Wir haben hier Modelle mit 5 bis 30 Litern Volumen. Wobei die 30-Liter-Modelle schon sehr gross sind. Auf dem Bike nimmt man eher einen kleineren Rucksack. Wie verstaue ich Flickzeug, Werkzeug und Ersatzschlauch? Da gibt es kleine Taschen für den Sattel oder am Rahmen – darin bekommst du das Nötigste unter. Die gibt es in ver­ schiedenen Grössen, so kannst du teil­ weise sogar eine besonders leichte Regen­ jacke darin verstauen. Was brauche ich für den Bikepark? Da spielt das Thema Sicherheit natürlich eine wichtige Rolle: Du solltest einen Helm tragen, der im Nackenbereich etwas tiefer gezogen ist. Ausserdem würde ich dir Knie- und Ellenbogenschoner empfehlen. Da gibt es Modelle, die sich echt komfor­ tabel tragen. Auch Handschuhe sind im Bikepark fast ein Muss: Einerseits hast du dadurch besseren Halt am Lenker, anderer­s eits schützen die Polster die Hände vor Ermüdungen und bei Stürzen.

Die wasserdichte Velotasche Backroller von Ortlieb für Bikes mit Gepäckträger. 1

Gibt es besondere Ausrüstung für E-Biker? Für E-Bikes bis 25 Stundenkilometer gilt in der Schweiz – wie auch für alle anderen Velos – keine Helmpflicht. Für E-Bikes bis 45 Stundenkilometer ist ein Helm dann aber gesetzlich vorgeschrieben. Aber wie gesagt: Egal ob E-Bike oder normales Velo – meiner Meinung nach sollte man eh immer einen Helm tragen. Generell ist ein ordentlicher Schutz durch die höheren

«Egal ob E-Bike oder normales Velo – man sollte eh immer einen Helm tragen.» Geschwindigkeiten auf dem E-Bike aber natürlich sehr wichtig. Wie kann ich mein Smartphone für die Navigation am Bike befestigen? Da gibt es coole Lösungen von Quad Lock und SP Connect: Du klebst einfach eine Aufnahme an jede beliebige Handyhülle, so kannst du dein Handy einfach in die Halterung am Lenker klicken. Diese Halterung ist so konstruiert, dass sie selbst im Enduro-­Bereich einwandfrei funktioniert. Wie transportiere ich mein Bike im Zug? Normalerweise muss man für das Velo ja ein eigenes Billett oder direkt ein Tages­ ticket lösen. Wenn du dein Bike aber in der TranZbag verstaust, die übrigens von der SBB genehmigt wurde, brauchst du kein Extra-Ticket. Die Tasche gibt es in verschiedenen Ausführungen und ungenutzt lässt sie sich relativ klein zusammenfalten. Zu guter Letzt: Warum ist es wichtig, dass ich mein Bike regelmässig pflege? Ganz einfach: Jedes Velo unterliegt einem gewissen Verschleiss. Doch wenn du deinem Bike ab und zu etwas Gutes tust, kannst du die Abnutzung extrem redu­ zieren und dadurch kostspielige Folge­ schäden vermeiden. <

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Raus aus der Routine Monotonie mag Marina Bitzi, Verkaufsberaterin aus Luzern, überhaupt nicht. Deshalb stürzt sie sich in ihren Ferien gerne ins Ungewisse. Auch wenn es manchmal schmerzt.

Text: Manuel Arnu | Fotos: Manuel Arnu, Archiv Marina Bitzi

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leich bei der ersten Testfahrt, nach 15 Minuten auf dem Schneemobil, passiert auf Spitzbergen das Unglück. Marina dreht leicht am Gashebel, die breite Gummiraupe verbeisst sich sofort im kompakten Schnee und beschleunigt das PS-starke Gefährt in Sekundenschnelle eine steile Schneewehe hinauf. Marina driftet etwas seitwärts ab, die Kufen bekommen ein Schlag von einem verdeckten Stein und einen Augenblick später hat sich der 300 Kilo schwere Motorschlitten mitsamt Marina dreifach überschlagen. Die Bilanz des spektakulären Unfalls: Totalschaden beim geliehenen Schneemobil und Marinas gesamte linke Körperseite ist demoliert. Der ursprüngliche Plan war eine mehrtägige Rundtour auf der eisigen Inselgruppe, mit «Schneetöff» und einer Gruppe von Freunden, doch Marina ist bereits krankenhausreif, bevor ihr Urlaub in der arktischen Wildnis überhaupt richtig begonnen hat.

In Longyearbyen, der «Hauptstadt» Spitzbergens, hätte es sogar ein Spital gegeben, das Touristen gratis behandelt, doch Marina entschied sich für den harten Weg, wollte Urlaub und Abenteuer unbedingt fortsetzen. Marinas Skischul-Götti – ihr Tourguide und ein erfahrener Schneemobilpilot – ist Samariter und diagnostizierte ausser Quetschungen und Prellungen keine schwerwiegenden Verletzungen. Unbeirrt setzte Marina ihren Plan trotz Handicaps fort, nahm als Beifahrerin auf dem Motorschlitten ihres Götti Platz und verzichtete in der folgenden Woche auf die Funktion ihres linken Arms. Spitzbergen präsentierte sich Mitte April von seiner >

Hinfallen, aufstehen, weitermachen Marina Bitzi, 31 Jahre alt und Verkaufsberaterin bei der Transa Luzern, ist eine quirlige junge Frau, immer ein Lächeln im Gesicht. Mit Schmerzen kennt sich Marina gut aus, ihre Krankenakte füllt mehrere Bände. Marina ist leidenschaftliche Skifahrerin und Snowboarderin, steht seit Kindesbeinen auf den Brettern. «Mein linkes Knie war schon drei Mal kaputt. Innenband und Kreuzband angerissen, der Meniskus gequetscht. Das rechte Knie zwei Mal.» Hinzu kommen eine luxierte Kniescheibe, ein ausgerenkter Kiefer, ausgekugelte Schulter und Hüftgelenk. Beim Sport, das hat Marina gelernt, muss man die Zähne zusammenbeissen und wieder aufstehen können.

Mit dem Schneetöff durch Spitzbergen, April 2016.


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«Ich mag ausgefallene Urlaube mit viel Abenteuer. Langweilige Badeferien sind nicht mein Ding.»

Kein Foto ohne Lachen: Marina in den heimischen Bergen und in der Mongolei.

schönsten Seite. Innerhalb einer Woche legten sie mit ihren Schneemobilen 1000 Kilometer durch die spektakuläre arktische Gebirgswelt zurück, schliefen bei minus 30 Grad in einsamen Trapperhütten und selbst gegrabenen Schneehöhlen. «Wir hatten 14 Tage stahlblauen Himmel, begegneten keinem Menschen, dafür Eisbären, Rentieren, Polarfüchsen und Schneehühnern.» In der zweiten Woche war Marinas linker Arm grünblau, aber immerhin so einsatzfähig, dass sie ein Schneemobil in der Ebene steuern und auf ihrem Snowboard freeriden konnte. Ein Highlight für die Entlebucherin: «Wir sind mit den Schneetöffs die Berge hoch. Das Panorama auf den einsamen Gipfeln war gewaltig!», schwärmt Marina heute noch. «Und die Abfahrten waren herrlich – mit tiefem, weichem Pulverschnee!» Vergorene Stutenmilch und Wodka Seit 2013 arbeitet Marina Bitzi bei Transa, in der Filiale Luzern ist sie Bereichsverantwortliche für Herrenbekleidung, aber auch regelmässig in der Schuh- und Rucksackabteilung zu finden. Hinzu kommen ein bis zwei Tage im Backoffice, dann bucht sie im Büro Lieferungen ein, klärt Sonderbestellungen ab und bearbeitet Reparaturen und Garantiefälle. Nach sechs Jahren Transa geniesst Marina immer noch ihren abwechslungsreichen Arbeitsalltag. «Ich war nur in der Primarschule länger an einem Ort», sagt Marina und lacht. Ihre Berufsausbildung begann Marina mit einer «KV-Lehre» bei der Gemeinde Kriens. Ein sicherer Job, aber für eine tatkräftige, sportliche und junge Frau der falsche Ort. Marina schloss eine Ausbildung zur Detailhandelsfachfrau in einem Sportgeschäft an, ging für ein Jahr als Au-pair nach Kansas City und absolvierte die Skilehrerprüfung in der Schweiz. Aber erst bei der Transa schlitterte sie so richtig ins Outdoorleben. Marina nutzte ausgiebig handfeste Fort- und Ausbildungsmöglichkeiten: Produktschulungen in Schweden, Outdoorcamps mit Kollegen oder das umfangreiche Miet- und Testmaterial: «Fast alles, was wir verkaufen, können Mitarbeiter auch ausleihen, testen und Erfahrungen damit sammeln.» In diesem inspirierenden Umfeld mit outdoorbegeisterten Kollegen sei es eigentlich klar, dass am Ende ausgefallene Urlaube entstehen, findet Marina, und keine «langweiligen Badeferien».

Ein Jahr nach ihrem Spitzbergen-Abenteuer plante Marina mit ihrem Götti den nächsten Husarenritt: einen Reiturlaub durch das Land des Dschingis Khan, die Mongolei. «Das war eine Schnapsidee, denn ich habe Angst vor Rössern und hatte mir im April beim Skifahren die Hüfte ausgekugelt.» Die Vorbereitung in der Schweiz war notdürftig, Marina sass drei Mal jeweils eine Stunde auf dem Pferd, Velohose und Creme sollten die Mängel an Reitkunst ausgleichen. Eine Woche lang ritt Marina durch karge Gebirgstaiga und trockene Waldsteppe, schlief in traditionellen Nomadenjurten und trank vergorene Stutenmilch. Als Abschluss der Reise fuhr Marina mit der Trans­ sibirischen Eisenbahn von Ulan Bator via Baikalsee, Irkutsk und Ekatarinenburg nach Moskau. Zehn Tage, 6000 Kilometer, endlose Birkenwälder und viel Wodka. Den Winter 2018/19 überstand Marina verletzungsfrei, obwohl sie viel Zeit im Schnee verbrachte. Jeden Winter, von Februar bis Mitte März, nutzt Marina die Freiheiten eines flexiblen Arbeitsmodells bei Transa und arbeitet sechs Wochen am Stück als Ski- und Snowboardlehrerin. «Dass ich mein Hobby neben meinem Hauptjob auch zum Beruf machen konnte, ist der totale Wahnsinn!» Marinas Vater ist ebenfalls Skilehrer und im Sommer Bademeister, als junges Mädchen wuchs sie im Schwimmbad und am Skilift auf, Sport ist fest in ihren Genen codiert. Rennvelo, Mountainbike, Joggen, Schwimmen oder Wandern – Hauptsache, es wird nicht langweilig. Ende August fliegt Marina nach Whitehorse, mit ihrem Götti will sie 350 Kilometer auf dem Yukon River durch die kanadische Wildnis paddeln. Kajak-Erfahrung hat sie bislang nur im Rahmen des Transa Fotoshootings auf Menorca (s. S. 40) gesammelt, aber sie hat ein Paddel­wochenende mit einer Kollegin organisiert. «Das wird schon reichen. So bleibt viel mehr Platz für Abenteuer!», lacht Marina. <


Kost

probe?

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Komm auf Touren! Beim Wandern den Gedanken nachhängen, beim Klettern sich selbst spüren, auf dem Velo der Sonne entgegen oder mit der Familie Abenteuer erleben – so vielseitig ist der Sommer in Österreich. Text: Friederike Stark

Mit dem Ranger auf tierischer Beobachtungs­tour im NP Hohe Tauern.


Reise

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Warth-Schröcken – Alpine Wanderhotels

Nur Mut, Kinder! Und Erwachsene!

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Staudamm gebaut. Denn der Nachmittag im Abenteuerpark Schröcken ist nun aufregend genug. Morgen geht es früh hinauf auf den Berg. Wir wollen zur Hochalp­hütte wandern. Emma und Leon dürfen sich dann zum ersten Mal in ein Gipfel­buch eintragen, bevor wir uns eine Alpkäserei ansehen. Doch noch dürfen die zwei weiter durch den Hochseilgarten klettern. Mit ein bisschen Angst am Anfang, etwas mehr Mut in der Mitte und ganz viel Stolz am Ende. info: www.jaegeralpe.at und www.wanderhotels.com

Fotos: ÖW – Peter Podpera, Warth-Schröcken Tourismus – Sebastian Stiphout

lles wackelt, Emma blickt un­ sicher zu mir runter. Doch in ihren Augen blitzt Mut. Sie umklammert das Seil fester, setzt den Fuss vorsichtig auf das nächste Seil der wackeligen Hängebrücke im Hochseilgarten in Schröcken. Entschlossen balanciert sie weiter. Und schafft es schliesslich auf die nächste Plattform, auf der Leon sie schon erwartet. Was für eine Mutprobe. Zum Glück haben wir den Morgen im Wanderhotel Jägeralpe ruhig angehen lassen. Waren nur hinter dem Hotel am Hochkrumbacher Bächle und haben mit den Kindern einen

Osttirol – Nationalpark Hohe Tauern

Staunen mit dem Ranger

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a hinten steht er», flüstert Ranger Manuel. Er setzt das Fernglas ab und reicht es weiter. «Ein Steinbock», er deutet in die F ­ erne. Ja! Tatsächlich! Ich sehe ihn. Aufmerksam reckt er seinen Kopf, als würde er merken, dass wir über ihn reden. Ich gebe das Fernglas weiter, schaue mich in Ruhe um. Geniesse die Landschaft im Nationalpark Hohe

Tauern. Kein Wunder, dass der Nationalpark als Arche Noah für zahllose Tiere und Pflanzen gilt, denke ich. Wäre ich ein Tier, würde ich hier leben wollen. Hier, wo wir Menschen zwar auf Nature-Watch-Entdeckungstouren Vögel, Schmetterlinge oder Wildtiere bestaunen dürfen, sie aber nicht in ihrer natürlichen Umgebung stören.

Denn die wichtigste Mission der Nationalparkranger ist es, zwischen Mensch und Natur zu vermitteln. Vorbei am tiefgrünen Bergsee laufen wir weiter, auf der Suche nach dem nächsten Tier, mit dem staunend machenden Wissen, gerade durch eine der grossartigsten Landschaften der Erde zu wandern – über 300 Dreitausender, 10 000 Tier- und 1800 Pflanzenarten lautet der Superlativ in schlichten Zahlen. info: www.osttirol.com


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Reise

Lech Zürs am Arlberg

Eine sagenhaft grüne Wanderung

«Die Tour ist anstrengend, kräftezehrend. Demut kommt in mir auf. Demut vor der Natur, dem Leben, der Schönheit unserer Welt.»

Kletterberge für Höhenmutige

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er Fuss sucht Halt, die Hand greift nach dem Seil. Pause. Atmen. Konzentrieren. Es ist bald geschafft. Schritt für Schritt geht es rauf auf die Zimba, rauf auf 2643 Meter, aufs Montafoner Matterhorn. Was vor 170 Jahren der «Bücheltonis Toni», Anton Neyer aus Bludenz, geschafft hat, schaffe ich heute auch. Hoch zum Gipfel führen weder Wanderweg noch Klettersteig. Stattdessen braucht es Mut, Schwindelfreiheit und Kondition, um die anspruchsvolle Felstour im III. Schwierigkeitsgrad zu bewältigen. Zwischen

fünf und sieben Stunden dauert der Aufstieg auf den Kletterberg im Rätikon. Nebenbei bemerkt gibt es im Montafon 19 Klettersteige – der neueste führt auf die Madrisella. Die Tour auf die Zimba ist jedenfalls anstrengend, kräfte­zehrend. Demut kommt in mir auf. Demut vor der Natur, dem Leben, der Schönheit unserer Welt. Endlich. Der Gipfel. Was bin ich klein. Was ist die Welt gross. Was habe ich geschafft! Die unendliche Weite der Berge liegt vor mir und ich schwebe. info: www.montafon.at

er Rucksack rutscht auf den Boden und mit ihm plumpse ich in den Sitzsack. Hier in der kleinen Hüttenbibliothek lese ich ein paar Seiten. Doch meine Augen wandern zum Fenster, um einen Blick auf das Bergpanorama dieser sagenhaften Wanderung zu erhaschen. Drei Etappen umfasst die Themenwanderung «Der Grüne Ring». Auf allen drei verbinden sich Natur, Kunst und Märchen zu einem grossen Abenteuer. Eben bewundere ich noch das Blau des Monzabon­sees, da steht plötzlich eine Tür vor mir. Ich öffne sie, gehe hindurch – und frage mich, warum ich nicht an ihr vorbeigegangen bin. Auch am nächsten Tag begegnet mir Aussergewöhnliches. Etwa der Riese Taurin, der am Hang des Stierlochkopfes verstreute Felsbrocken nach oben trägt, um die Schönheit des Berges zu bewahren. Jeder Schritt auf dieser liebevoll inszenierten Themenwanderung überrascht, unterhält und berührt. info: www.lechzuers.com

Fotos: Lech-Zürs Tourismus – Daniel Kocher, Montafon Tourismus GmbH – Philipp Steurer

Montafon

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Türische Kunstinstallation am Berg.

Österreich per Bahn Ab Zürich fahren täglich Züge der ÖBB nach Österreich. Mit dem Railjet etwa geht es direkt nach Innsbruck, Salzburg, Linz und Wien. Mit einem GA oder Halbtax-Abo der SBB fährt man zudem günstiger: Neben den nationalen Rabatten gibt es 25 Prozent auf den österreichischen Streckenabschnitten. Infos und Buchung: www.sbb.ch/oesterreich


Reise

St. Johann in Tirol

Auf Kaisers Wegen Velo, Wein und Gesang – so kann man die Paradiesroute geniessen. Burgenland

Im Velo-Paradies

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o gut hat ein Glas Wein selten geschmeckt. Jeder Schluck ist Genuss und auch Belohnung. Belohnung für die müden Beine. Denn ein Tag voller Sonne und Natur auf dem Velosattel geht vorbei. Die Paradiesroute durch das Südburgenland macht ihrem Namen alle Ehre. 260 Kilometer wollen in sechs Tagen weggeradelt werden. Mit dabei sind fast immer die Sonne und der Genuss. Doch auch meine Arme spüre ich heute, denn ein kleiner Ausflug mit dem Paddelboot hat unsere Velotour auf sehr angenehme und erfrischende Weise unterbrochen.

Fotos: Burgenland Tourismus – Peter Burgstaller, Sportalpen

Kann ein Gebirgszug schöner thronen als der Wilde Kaiser?

Da hier im Südburgenland die Velowege hügeliger sind als im Norden, steigen wir zwischendurch auf ein EBike um. Die Weinberge hoch und anschliessend wieder hinunter Richtung Wasser. Vorbei an Schlössern und durchs idyllische Kellerviertel. Zwischendurch lernen wir, wie Öl gepresst wird, und dürfen von dem frischen Tropfen kosten, während un­ sere E-Bikes an der Ladestation neue Power kriegen. Zurück auf dem Sattel lassen wir es ruhig angehen, bis wir am Abend wieder wohlig erschöpft die Sonne verabschieden. info: www.burgenland.info

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immelblau, Steingrau, Grasgrün – diese drei Farben begleiten uns den ganzen Tag. Mal mischt sich ein weiches Wolkenweiss dazwischen, mal schmücken lilafarbene und gelbe Blütentupfen die grüne Wiese. Immer aber thront der «Koasa» stolz und grau über uns – der Wilde Kaiser in den Kitzbüheler Alpen, dem dieser 79 Kilometer lange Weitwanderweg gewidmet ist. Fünf Tage laufen wir auf gut markierten Wanderwegen über Almen, vorbei an urigen Hütten durch die Naturschauplätze der Region St. Johann in Tirol. In der Teufelsgasse lassen wir uns nicht vom Teufel in die Irre führen, auch wenn er sich redlich Mühe gegeben hat, ein wirres Labyrinth in den Fels zu schlagen. Am Eifersbacher Wasserfall stürzt das kühle Quellwasser 25 Meter tosend in die Tiefe – es erfrischt uns und wir folgen wenig später dem Wasserlauf durch eine idyllisch grüne Szenerie. Immer im Blick: «Die Krone über einem begnadet schönen Fleck Tiroler Erde», wie Fritz Schmitt den Wilden Kaiser in seinem Werk «Das Buch vom Wilden Kaiser» einst beschrieben hat. Aus jeder Perspektive ein imposantes Bauwerk der Natur. info: www.koasatrail.info

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Spitzentanz auf Granit Gar nicht so schwer: Das Bergell bietet perfekten Fels für erste Mehrseillängen-Klettertouren. Ein Transa Team war unterwegs mit der Bergschule Höhenfieber. Text & Fotos: Julian Rohn


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Die Capanna da l’Albigna liegt oberhalb des Albignasees auf 2336 Meter und ist der perfekte Stützpunkt für eine Kletterwoche.


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ittoria schreit. Der Ton kommt von tief drinnen. Sogar 20 Meter tiefer spürt man, wie sich bei ihr in diesem Moment die Anspannung in Freude wan­ delt. Den ganzen Tag kämpft sie schon mit ihrer Höhenangst, doch vor wenigen Augenblicken hat sich die Verkaufs­beraterin aus der Transa Filiale in Zürich selbst über­ wunden und ist die letzte Seillänge bis ganz auf die Spitze der «Fiamma» geklettert. Die berühmte Felsnadel im Bergell ragt wie eine steinerne Flamm­e aus dem Nordostgrat der Spazzacaldeira und ist so schmal, dass nur eine Person auf der Spitze Platz hat. Während wir anderen etwa 20 Meter darunter in einer Scharte auf unsere Versuche warte­­n, hockt Vittoria rittlings auf dem schmalen Felsgipfel und versucht die Aussicht zu geniessen. Diese letzte Seillänge im Schwierigkeitsgrad 5c+ fühlt sich auch für Kletterer ganz ohne Höhenangst ausgesetzt an. Am Gipfel baumelt Vittorias rechtes Bein gerade 1000 Meter über dem Val Bregaglia. Ihr linke­r Fuss zeigt in Richtung Albignastausee, der «nur» ein paar Hundert Mete­r unter ihr liegt. Grundlagen auffrischen Es ist der zweite Tag unseres Mehrseillängen-Kletterkurses mit der Bergschule Höhenfieber. Fünf Transa Mitarbeiter, ein Redaktor und Andy, unser Bergführer, sind gestern konditionsschonend mit der kleinen Luftseilbahn von Pranzaira im Val Bregaglia hinauf zum Stausee geschwebt und danach noch gemütliche 45 Minuten zur Capanna da l’Albigna gewandert. Im Klettergarten gleich hinter der Hütte wurden anschliessend, unter aufmerksamer Beobachtung zahlreicher Murmeltiere, die Grundlagen des Felskletterns noch mal aufgefrischt. Jeder hat sich eingebracht. Unter anderem zeigt Tamar, wie man sich richtig ins Seil einbindet. Beni erklärt, worauf man beim Standplatzbau achten sollte, und Frank bringt uns in Sache­n Seilschafts­ kommandos auf den gleichen Stand. Nebenbei frischen wir die Wetterkunde auf und Saskia erklärt, wie man ein Topo liest. >

Im Klettergarten: Bergführer Andy erklärt Vittoria mobile Sicherungsmittel.

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Nach Suppe, Salat und Lasagne am Abend auf der Hütte festigt Bergführer Andy unser Wissen mit einem kleinen Quiz weiter. Was für Seiltypen gibt es noch mal und wann verwendet man sie? Wie baut man einen Standplatz mit mobilen Sicherungen und was ist ein Sturzfaktor? Wichtige Vorbereitungen für die nächsten Tage, denn für die meisten von uns ist der Kurs der erste Schritt raus aus dem gut abgesicherten Klettergarten. Der Stützpunkt auf der Capanna da l’Albigna ist ideal. Die Hütte steht oberhalb des Albignasees am Ostufer auf 2336 Metern und bietet eine gute Mischung aus Berghüttenromantik und Komfort für eine­n mehrtägigen Aufenthalt. In den Wiesen rundum findet man neben dem Klettergarten mit mehreren Übungsrouten auch grosse Felsblöcke zum Bouldern und einige kleine Seen, in denen man sich nach einer schweisstreibenden Tour erfrischen kann – es gibt aber auch Duschen in der Hütte. Die über hundertjährige,

Für die meisten ist es der erste Schritt raus aus dem gut abgesicherten Klettergarten.

aber mehrfach erweiterte und modernisierte Capanna wird von den Hüttenwirten Annamaria und Martin bewirtschaftet. Wir schlafen in einem modern gestalteten Lager mit Duvet­s, genies­ sen am Abend eine Flasche aus dem gut sortierten Weinkeller so­ wie das mehrgängige Nachtessen mit Lebensmitteln von lokalen Produzente­n unten aus dem Val Bregaglia. Anschliessend schauen wir von der Terrasse vor der Hütte zu, wie die Sonne hinter dem Horizont verschwindet. Routen selber finden

Topo lesen: Die kleinen Zeichnungen erklären Verlauf und Absicherung der Kletterroute.

Nachdem wir uns beim Aufstieg zur Fiamma in unseren jeweiligen Seilschaften eingewöhnt haben und die Abläufe langsam rund werden, steht am dritten Tag der Piz Balzet auf dem Tourenplan. Fast direkt hinter der Hütte zieht sich der Südgrat empor. Trotz­ dem ist es nicht ganz offensichtlich, wo die Route genau beginnt. Saskia und Tamar lotsen uns mithilfe der Topo-Zeichnung zum richtigen Einstieg. Beim frühen Aufbruch an der Hütte war es noch kühl. Doch kurz bevor wir die Hände an den Fels legen, kommt die Sonne über den Grat und der Granit wird warm. Anders als im Klettergarten, wo man einfach den Bohrhaken hin­ terhersteigt, muss man auf alpinen Touren die Route meist selbst finden und ab­sichern. Hier am Piz Balzet sind die Stände mit Bohrhaken ausgestattet, aber dazwischen legen wir die Zwischen­ sicherung immer wieder selbst. Das braucht Kraft, Erfahrung und

off the beaten track! SURVIVAL EXPERIENCE Mit Bergführer im grössten Naturpark der Schweiz das alpine Gelände erkunden. Kartenlesen, Wissen zu SOS-Massnahmen, Einblick in die Pflanzenwelt, rücksichtsvolles Verhalten gegenüber der Natur. 1 Biwaknacht unter freiem Sternenhimmel, 2 Tage geführte Tour 22. + 23.06. oder 20. + 21.07.19 / CHF 290.- / zu buchen unter info@parc-ela.ch / www.parc-ela.ch/survival / +41 81 659 16 18


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ein geschultes Auge: Lege ich über diese Schuppe eine Schlinge oder nehme ich lieber einen Friend für den Riss? Auch deshalb klettern wir heute deutlich unter unserem Niveau, das wir sonst aus der Halle oder dem Klettergarten gewöhnt sind. Neun Seillängen mit Schwierigkeit von maximal 4a geht es nach oben. Der Granit hat eine gute Reibung und das Wetter ist perfekt. Narben am Piz Cengalo

Zürich in der Bergsportabteilung und hatte mal mit dem Gedanken gespielt, Bergführer zu werden. Entsprechend souverän bewegt er sich im Fels und gibt gerne Unterstützung. Saski­a bezeichnet Beni aufgrund seiner deutlich grösseren Erfahrung auch liebevoll als «wandelndes Lehrbuch». Nach einigen letzten Aufschwüngen und Vorgipfeln erreichen wir den 2869 Meter hohen Gipfel. Das Wetter ist immer noch stabil, wir sind früh dran und müssen keine Angst vor Nachmittags­ gewittern haben. Bis nach Frankreich können wir heute nicht ganz sehen, obwohl die italienische Bezeichnun­g für das Bergell ja >

© Kalice / Jan Novak

Die Kletterei ist luftig, aber lange nicht so ausgesetzt wie die letzte­n Meter auf die Fiamma. Langsam werden wir routinierter. Tamar und Frank klettern alle Längen allein als autarke Zweier­ seilschaft und wechseln sich mit dem Vorstieg ab. Vittoria steigt heute am Seil von Beni hinterher. Der arbeitet bei Transa in

Was brauchen wir? Am besten sortiert man die nötige Kletterausrüstung schon am Vorabend.

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Der griffige Granit des Bergells lässt Kletterherzen seit Generationen hÜherschlagen.


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Selber absichern: Tamar legt eine Köpfelschlinge.

«Bregaglia» heisst und übersetzt «vor Gallien» bedeutet. Dafür reicht der Blick nach Italien und bis ins Wallis – die Dufourspitze im Monte-Rosa-Massiv ist gut zu erkennen. Vom Piz Balzet erken­ nen wir auch die riesige Ausbruchnarbe am Piz Cengalo, direk­t neben der berühmten Nordwand des Piz Badile. Nur ein Tal west­ lich von uns fielen dort beim Bergsturz im Augus­t 2017 mehrere Millionen Kubikmeter Fels ins Val Bondasca. Wir überschreiten den Gipfel des Piz Balzets, freuen uns, dass auf dieser Seite des Bergells der Fels noch wunderbar fest ist, und seile­n zwei Mal ab, ehe wir durch eine steile Rinne und über ein Geröllfeld weiter absteigen. Es ist noch recht früh am Nachmittag und somit genug Zeit für eine ausgiebige Sonnen- und Badepause an einem kleinen See in den Wiesen oberhalb der Hütte. Am scharfen Ende klettern Als letzte grosse Tour stehen am nächsten Morgen die elf Seillän­ gen der Route «Moderne Zeiten» auf die Punta da l’Albigna an, die sich aus dem Nordwestgrat der Cima dal Cantun erhebt. Uns erwartet eine schöne Plattenkletterei mit Schwierigkeiten bis 5a.

Die Haken sind meist gebohrt, aber so weit auseinander, dass ab und an eine selber gelegte Zwischensicherung die Nerven beru­ higt. Während der letzten Tage hat auch Saskia genug Routine und Selbstvertrauen gesammelt, dass sie zum ersten Mal ein paar Längen am scharfen Ende des Seils vorsteigt. Und dann ist der letzte Tag da. Den Abstieg von der Hütte unter­ brechen wir noch mit einen Abstecher zu den Seenplatten. >

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Alle oben: Tamar, Frank, Beni, Vittoria, Andy und Saskia am Gipfel des Piz Balzet.

Ausnahmweise beginnen wir verkehrt herum und seilen uns zu­ nächst über die Wand bis ganz unten ans Ufer des Albignasees ab, ehe wir von dort die fünf Seillängen wieder hinaufklettern. Auch Vittoria wagt jetzt den Vorstieg. Klettergarten ist jetzt langweilig Als Abschluss folgt ein kleines Sturztraining, bei dem wir gut gesichert ausprobieren, was unsere selbst gelegten Keile und

Friends als Sicherungen wirklich halten – viel mehr, als wir ihnen zugetraut haben. Dann ist es Zeit, die Seilbahn zu erwischen. Beim Weg über die Staumauer fällt der Blick noch mal auf den Zacken der Fiamma. Die steinerne Flamme sieht aus dieser Perspektive irgendwie klein aus. Oder sind wir nach der Woche jetzt so routiniert, dass uns ein paar ausgesetzte Klettermeter nichts mehr ausmachen? Am beste­n kommen wir noch mal wieder, um das zu überprüfen, denn nur noch Klettergarten ist uns jetzt zu langweilig. <

Mehrseillängen-Klettern im Bergell Der Granit im Bergell ist besonders rau und zerklüftet. Das verspricht einen optimalen Halt der Kletterschuhe und viele Möglichkeiten, um das Legen von Friends und Keilen als Zwischensicherung zu lernen. Voraussetzungen Du beherrschst das Sichern und kletterst eine 5a in der Halle und draussen im Fels im Vorstieg. Dazu verfügst du über eine Kondition für Zustiege von etwa einer Stunde und entsprechend längere Abstiegen. Erfahrungen mit Mehrseillängenrouten sind für den Kurs nicht erforderlich.

Programm Nach gemeinsamem Check der Grundlagen stehen folgende Klettertouren zur Auswahl: Torre dal Päl (4a); Balzetto-Südgrat (4a); Punta Albigna – Via Meuli (4b); Piz dal Päl – Mild West (4b); Spazzacaldeira (4c, mit Fiamma 5c+) sowie Plattenrouten unter der Hütte (4a–5a). Sollte das Niveau der Teilnehmer höher liegen, stehen genug schwerere Routen zur Auswahl. Übernachtung Basislager für die 5 Tage ist die überm Stausee gelegene Albigna-

SAC-Hütte. Übernachtung im Lager mit Duvets. Preis CHF 1265.– p. P. (4 Nächte im Lager, 4 x HP, Tourentee, Gruppenmaterial, SAC-Lehrbuch «Bergsport Sommer»). 4–6 Gäste pro Bergführer. Zusatzkosten Die Fahrt mit der Seilbahn zum Albignastausee kostet ab CHF 22.–, dazu kommen persönliche Getränke und Zwischenverpflegung für 5 Tage und evtl. Mietausrüstung (bei Höhenfieber anfragen).

Termine Jeweils 5 Tage ab 24. Juni sowie 8., 15., 22., 29 Juli und 5., 19. August und 2. September 2019. Der Berg­ führer erwartet dich am ersten Tag um 11 Uhr an der Talstation der Seilbahn Pranzaira, Albigna. Infos & Buchung Höhenfieber AG Die Berg- und Kletterschule Platz 6, CH-6039 Root D4 Telefon 032/3611818 info@hoehenfieber.ch www.hoehenfieber.ch Tour-Webcode: 811

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Hin und weg

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as diesjährige Programm besteht aus ­s echs inspirierenden Filmen mit einer Gesamtlaufzeit von rund zwei Stunden. Das Gesicht der Tour ist die Freitaucherin, Tänzerin und Filmemacherin Julie Gautier, für die das Element Wasser Arbeitsplatz und Bühne zugleich ist. Den umweltpolitischen Schwerpunkt liefert das Hochsee-Abenteuer «Chasing the Thunder», in dem die Meeresschutz­ ­o rga­n isation Sea Shepherd bei ihrem ambi­ tionierten Kampf gegen illegalen Fischfang begleitet wird. Mit Rahmenprogramm wie Moderation und Gewinnspielen dauert eine Veranstaltung insgesamt zwischen 2,5 und 3 Stunden. In vielen Städten wird die Ocean Film Tour von Umweltschutzorganisationen und -aktivisten begleitet, die darüber informieren, was jeder Einzelne von uns zum Schutz der Weltmeere beitragen kann.

Das einzigartige Filmevent für alle, die das Meer lieben: Die International Ocean Film Tour bringt die Schönheit und Faszination der Ozeane auf die grosse Leinwand.

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Termine: • 16. Mai, 20 Uhr: Bern, Freies Gymnasium Bern • 17. Mai, 20 Uhr: Basel, Volkshaus • 19. Mai, 19 Uhr: Zürich, Volkshaus Zürich • 21. Mai, 20 Uhr: Zürich, Volkshaus Zürich Mehr Infos: www.oceanfilmtour.com

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m 19. Juni informieren die Ausbilder von planoalto über die viel­ fältige und herausfordernde Ausbildung zum Outdoor-Guide und die Zukunftsperspektiven in diesem Beruf. Der Abend verspricht lebhafte Einblicke und beschreibt das abenteuerliche Berufsleben eines Guides: Der Lehrgang (5 Module, 26 Kurstage) befähigt dazu, Gruppen in allen vier Jahreszeiten draussen zu führen und zu begleiten. Beim Info­abend am 20. Mai wird die Spezialisierung «Outdoor-Guide Professional» vorgestellt – sie führt zum eidg. Fachausweis Wanderleiter. Termine: • 20. Mai, 20:15 Uhr: Transa Filiale Zürich (Outdoor-Guide Professional) • 19. Juni, 20:15 Uhr: Transa Filiale Zürich (Outdoor-Guide) Anmeldung: www.transa.ch/outdoor-guide Infos zur Ausbildung: www.planoalto.ch

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Infoabende: planoalto präsentiert seinen Lehr­­gang rund um den Beruf des Outdoor-Guides.

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ETHER LIGHT XT ™

Unsere leichteste, leiseste, extradicke Schlafmatte. Eine 10cm dicke Schlafmatte bei einem Gewicht von nur 425g Komfort, der Träume erfüllt!

XT AIR SPRUNG CELLS™ TECHNOLOGIE Groβe Luftkammern halten dich vom Boden fern, vor allem wenn du dich gerne im Schlaf drehst. Unsere XT Looped Baffle Air Sprung Cells™ passen sich der Körperform an und verteilen Druck gleichmäβig entlang der Matte.

MULTI-FUNKTIONALES VENTIL Dieses clevere low-profile Ventil hat eine groβe Ӧffnung für eine schnelle Luftzufuhr mit dem Airstream™ Pumpsack, der nun mit jeder Matte mitgeliefert wird. Der Druck kann leicht angepasst werden und in Sekunden aus der Matte herausgelassen werden – für ein extra-schnelles einfaches Einpacken am Morgen.

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Dieses praktische System hält dein Kissen genau da, wo es sein soll – auf deiner Matte! Die einzigartigen PillowLock™ Patches sind bei allen Schlafmatten mitinbegriffen und garantieren einen rutschfreien Schlaf mit unseren neuen Kissen!


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