Transa 4-Seasons.ch

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4-Seasons

DaS Tr anSa KunDenMagazin

FrĂźhjahr/Sommer 2011

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DRAUSSEN ZU HAUSE

Es sind die Ideen, die in diesem Moment zählen. Zum Beispiel die patentierte Gestängeform, die das Zelt sturmstabil und geräumig macht und die Struktur des leichten, reissfesten und wasserdichten Zeltstoffs. Das perfekt belüftete und sehr bequeme Rucksack-Tragesystem und all die ausgetüftelten Kleinigkeiten, die den Rucksack so praktisch machen. Die Kombination aus hoch atmungsaktiver, wasserdichter Membran und innovativem Belüftungssystem im bequemen Bergschuh. Und natürlich der umfassende Schutz gegen Regen, Sturm und Kälte in der Schicht um Schicht aufeinander abgestimmten Bekleidung. Aber machen Sie ruhig Ihren Plan für den neuen Tourentag. In Ihre Ausrüstung haben wir schon jede Menge guter Ideen und erstklassiger Funktionen integriert.

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Foto: Ingo Hübner

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Editorial

Der weite Weg in die perfekten Ferien: unterwegs auf dem Appalachian Trail im Osten der USA.

Liebe Transa-Kundin, lieber Transa-Kunde, die Feriensaison steht vor der Tür, alle reden von Erholung, aber für viele beginnt jetzt erst der Stress. Die «schönste Zeit des Jahres» ist kostbar, da will man Neues entdecken und Grosses erleben. Und man will natürlich die Zeit mit der Familie und mit Freunden verbringen. Aber wohin soll man nur fahren? Wir von der Transa empfehlen: Besucht in den nächsten Monaten doch mal Machu Pilatus oder den Serengetitlis. Oder den Annapurnapf. Wobei der Nepaletsch und der Titikatzensee auch sehr schön sind … Zugegeben, diese Ziele existieren nur in der Einbildung, konkret: in unserer Sommer-Werbekampagne – siehe links. Doch sie zeigen, dass das Erlebnis nicht automatisch mit der Summe der zurückgelegten Kilometer wächst. Bei Transa und in 4-Seasons widmen wir uns ebenso den grossen wie den vermeintlich kleinen Abenteuern. Das macht auch die Reportage über die wichtige Arbeit der Schweizer Wanderwege deutlich (Seite 36). Dieser Kooperationspartner von Transa sorgt dafür, dass wir in der ganzen Schweiz unzählige schöne, spannende, gut beschilderte und gepflegte Wanderwege nutzen können. Ein fernes Abenteuer schildert dagegen die Geschichte über den berühmten Appalachian Trail (Seite 66), auf dem man sogar ein halbes Jahr unterwegs sein kann – damit sich die Reise in die USA, anders als beim Shopping-Trip nach New York, wirklich lohnt. Grosse und kleine Abenteuer an besonderen Orten: die Werbekampagne von Transa.

In diesem Sinne wünsche ich euch einen sehr schönen Sommer – hier in der Schweiz oder irgendwo draussen in dieser spannenden und faszinierenden Welt.

Philip Schnell – Geschäftsleiter Transa



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Impressum

Inhalt

4-Seasons.ch ist die Kundenzeitschrift der Transa Backpacking AG. 4-Seasons.ch wird kostenlos an alle Inhaber einer TransaCard verschickt und ist in den TransaFilialen in Basel, Bern, Luzern, St. Gallen, Winterthur und Zürich kostenlos erhältlich (solange der Vorrat reicht).

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4-Seasons.ch erscheint derzeit halbjährlich jeweils im Mai und Oktober. Druckauflage dieser Ausgabe: 100.000 Exemplare.

Kollege Dieter Chrétien.

4-Seasons.ch gibt es ausserdem auch online: als Flashversion zum Blättern und als PDF zum Download: www.4-Seasons.ch

50 State of the Art: die perfekte Allround-Jacke.

Herausgeber Transa Backpacking AG Josefstr. 53 CH-8005 Zürich www.transa.ch Verantwortlich Christian Weiss

Redaktion & Konzept red-gun.com Redaktionsbüro Mittlerer Lech 44 D-86150 Augsburg Tel. 00 49 / 8 21 / 42 07 84 0 Fax 00 49 / 8 21 / 42 07 84 20 E-Mail: 4-seasons@red-gun.com Redaktionsteam Stephan Glocker (Chefredaktor), Michael Neumann, Axel Klemmer, Ingo Hübner, Judith Prechtl, Philip Baues, Julian Rohn, Manuel Arnu, Lars Dammann, Claudia Meyer

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Atemberaubend: das «Making of» der neuen Mammut-Kampagne.

Grafik & Produktion B612 GmbH Werner Bauer Tübinger Str. 77–1, D- 70178 Stuttgart E-Mail: info@b612-design.de

Mittel und Wanderwege.

Mitarbeit an dieser Ausgabe Lars Schneider (Cover), Philipp Schnell, Yvon Chouinard, Christian Weiss, Ruedi Thomi, Thomas Ulrich, Martinka Bühler, Robert Bösch, David Coulin, Beat Zgraggen, Bosse Hilleberg, Jenny Keller, Carl Moriarty, Christian Zwahlen, Daniel Bally, Dan Patitucci, Dieter Chrétien, Diana Haas, Myriam Häne, Karhtin Brechbühl, Simon Eigenmann, Roger Liechti

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Yvon Chouinard im grossen Interview Die Legende lebt: Der Outdoor-Pionier und Patagonia-Gründer spricht Klartext.

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Hersteller: Kaikkialla Die grosse Unbekannte: viel Funktion und gute Preise bei der Eigenmarke der Eurofamily.

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Aktuell Tag und Nacht: Wanderevents in der Schweiz. Engagement: faire Arbeit, gutes Klima.

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5-Sterne-Produkte Ausrüstungsfavoriten der Transa-Kunden.

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Projekte: Das «X» auf dem Eiger Wie entstand das neue Keyvisual der MammutWerbekampagne? Die Antwort: spektakulär!

Kollege: Dieter Chrétien Er kündigte den Bankjob, reiste um die Welt und kam bei der Transa an. Jetzt ist er Filialleiter in Basel.

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Reportage: Schweizer Wanderwege Viel zu tun für Felsenputzer und Signalmaler.

Appalachian Trail Im Bauch des Waldes: unterwegs auf dem grossen Fernwanderweg im Osten der USA.

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Transa zu Besuch bei Hilleberg Kenner schwärmen von den besten Zelten der Welt.

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Ladeninfo und Kundenkarte Adressen, Öffnungszeiten, Vergünstigungen …

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State of the Art: Arc‘teryx Theta SL Lady Die ultimative Wetterschutzjacke für jedes Gelände.

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Kaufberatung: Leichtausrüstung Wie man sein Equipment vernünftig abspeckt.

Druck Engelberger Druck AG, Stans

Mitarbeiter Vier Transa-KollegInnen erzählen von ihren Wegen.

4-Seasons

DaS Tr anSa KunDenMagazin

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Anzeigen & Kooperationen 4-Seasons Marketing Sarah Jentsch Mittlerer Lech 44 D-86150 Augsburg Tel. 00 49 / 8 21 / 42 07 84 0 Fax 00 49 / 08 21 / 42 07 84 20 E-Mail: marketing@red-gun.com

Frühjahr/Sommer 2011

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Guten Morgen! Ein warmer Schlafsack ist schön, der erste Sonnenstrahl am Morgen noch schöner. Yosemite, USA. Foto: Lars Schneider

Transa ist Mitglied der Fear Wear Foundation www.fairwear.org


EVOLUTION IN ACTION Innovation

Performance

MOTUS SS

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Interview

Interview Axel Klemmer Fotos Patagonia

«Abenteuer geschehen, wenn die Dinge schief laufen» Yvon Chouinard, der legendäre Gründer und Chef von Patagonia, gilt als Querdenker der Outdoorszene. Mit 72 Jahren ist der Paddel-, Surf- und Kletterpionier ebenso visionär wie unbequem geblieben. Ohren auf: Dieser Mann hat eine Botschaft.


Yvon Chouinard in seiner frĂźheren Werkstatt.

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Foto: Tim Davis

Interview


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Interview

Hier surft der Chef noch selbst.

Foto: Tim Davis

ÂŤDie aufregendste Zeit in jedem Sport ist der Anfang. Wir durften vieles zum ersten Mal machen und brauchten niemandem nachzufolgen.Âť


Interview

von, in deinem Buch «Let my people go surfing» schreibst du, die Berufsbezeichnung «Businessman» sei dir peinlich. Das klänge so nach «Alkoholiker» … Im klassischen Sinn, ja. Aber auf das Business, wie wir es führen, bin ich sehr stolz. Wir machen es eben anders als andere. Dein berühmtes Motto lautet «Management durch Abwesenheit». Der Boss geht paddeln, surfen oder klettern – und das Geschäft läuft trotzdem. Wie geht das? Das Geheimnis ist, die richtigen Leute zu holen. Und zwar von Anfang an. Man kann kein bestehendes Unternehmen nach dieser Philosophie umkrempeln. Man braucht unabhängige Leute, kluge und motivierte Leute, denen niemand sagen muss, was sie zu tun haben. Das funktioniert. Das Einzige, worauf es mir ankommt, ist, dass die Arbeit gemacht wird. Keiner nutzt das aus. Meine Leute handeln sehr verantwortungsbewusst. Das klingt einerseits sehr modern, aber auch ein bisschen nach Hippie-Philosophie. Liegen da deine Wurzeln? Ein Hippie war ich nie, eher ein … Bohemien. In der Yosemite-Kletterszene gab es keine Hippies, nur Exzentriker. Damals, in den 1960ern, war das Klettern gefährlich und der Sex sicher. Heute ist es umgekehrt. 1968 bist du mit einigen Freunden im Auto von Kalifornien nach Patagonien getingelt, um dort den Fitz Roy zu besteigen. Unterwegs wart ihr surfen, Ski fahren und klettern. Die Mutter aller Roadtrips? Von Mexico City bis hinunter nach Patagonien war die Strasse komplett

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unbefestigt, in manchen Ländern gab es Revolutionen, Banditen oder beides. Manchmal wachten wir auf und Soldaten zielten mit Gewehren auf unsere Köpfe. Das war schon ziemlich wild. Heute ist die Panamericana breit und asphaltiert. Im Auto erlebt man so etwas nicht mehr. Aber ich habe kürzlich zwei Argentinier kennengelernt, die sind die ganze Strecke von Patagonien bis rauf nach Alaska mit dem Fahrrad gefahren – das war wohl manchmal noch abenteuerlicher als unsere Reise damals. Der halbjährige Trip inspirierte dich dazu, deine Firma Patagonia zu nennen. Heute gilt Patagonia als Pionier in Sachen umweltverträgliches Wirtschaften. Haben deine Reisen und Expeditionen auf diese Geschäftsphilosophie abgefärbt? Ich habe einige riskante Sportarten ausgeübt und dabei eine Menge gelernt, was ich auf mein Geschäft anwenden kann. Ich denke, meine Firma ist dazu da, um genau das in die Praxis umzusetzen, was schlaue Wissenschaftler zur Rettung der Erde vorschlagen. Das Problem ist, dass die Wissenschaftler selbst keine Möglichkeit haben, ihr Wissen anzuwenden. Sie können nur darüber reden. Wir dagegen tun, was getan werden muss und zeigen so, was gutes Business ist. Ein Beispiel: Als wir 1996 bei der Bekleidung auf Bio-Baumwolle umstellten, ging der Umsatz in den Keller, aber später auch wieder hinauf. Heute ahmen das viele nach. Wir sind da, um das Risiko einzugehen, das grössere Firmen scheuen. Warum meiden grössere Firmen solche Risiken? Eine Aktiengesellschaft kann ein Risiko erst eingehen, wenn klar ist, dass es kein Risiko mehr ist – weil ja das Geld anderen gehört. Ich fühle mich dagegen als freier Mensch. Geschäftsmann ist nie mein erster Berufswunsch gewesen. Und sollte ich mal mein Geschäft verlieren – na und? Ich verkaufte meine erste Firma Chouinard Equipment (heute Black Diamond; d. Red.) im Jahr 1989 und bin in den Jahren danach noch zweimal dort gewesen ... Ich lebe im Moment und nicht in der Vergangenheit.

Chouinard ist Pionier am Fels und ebenso im Eis.

Foto: Paul Nunn

Foto: Tom Frost

Also gibt es in Natur und Business kein Abenteuer ohne Risiko? Eine «Abenteuerreise» aus dem Katalog ist doch kein Abenteuer. Man ist mit Führern unterwegs, muss sich um nichts kümmern, alles ist unter Kontrolle. Abenteuer geschehen, wenn die Dinge schief laufen. Der Outdoormarkt boomt. Auch Patagonia ist eine Riesenfirma mit über 1000 Leuten. Trotzdem steigt die Zahl der Menschen, die die Wildnis nur noch aus dem Fernseher kennen. Wie siehst du das? In vielen grossen Outdoorshops gibt es Kletterwände, in manchen sogar ein Wasserbecken, auf dem man Kajak fahren kann. Die Kunden sind natürlich gern draussen, aber ganz allgemein entfremden sich immer mehr Menschen von der Natur. Das ist der Grund, weshalb wir die Natur nicht so schützen wollen, wie wir es eigentlich sollten. Die Natur ist


Interview

Die Anfänge: Yvon stattet die Kletterszene mit Haken aus.

Foto: Glen Denny

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Foto: Barbara Rowell

Interview

Stand beim Firmennamen Pate: das wilde Patagonien.

irgendwo da hinten. Wir sind kein Teil von ihr, wir sind ja auch keine Tiere, sondern was Besonderes, und darum gelten die Gesetze der Natur nicht für uns … meinen wir. Aber falsch! Wir sind auch nur grosse Säugetiere. Wir sind nichts Besonderes. Nahe an der Natur zu leben, lehrt einen das.

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Brauchen wir, um der Natur nahe zu sein, perfekte Ausrüstung? Vielleicht zehn Prozent von uns brauchen sie wirklich. 90 Prozent wollen sie nur haben. Aber so ist das: Verkaufe ich eine Kletterjacke, verkaufe ich einen Traum. Und selbst wer die Jacke nicht dazu benutzt, einen Berg zu besteigen, kann davon träumen, es irgendwann einmal zu tun. Aber Patagonia stellt ebenfalls Hightech-Ausrüstung her – oder wirst du im Regen lieber nass? Der Philosoph Henry David Thoreau hat mal gesagt: Hüte dich vor jedem Abenteuer, das neue Kleidung erfordert (lacht). Fürchten wir uns so sehr vor der Natur, dass wir Angst haben, nass zu werden? Was ist falsch daran? Man spürt die Natur, und man stirbt nicht. Ich stelle zwar all diese Hightech-Kleidung her, aber persönlich versuche ich, mir das Leben einfacher zu machen. Vor drei Jahren war ich zusammen mit Doug Tompkins – er hat The North Face gegründet – in Chile. Wir bestiegen den höchsten Berg in einem neuen Nationalpark, für den wir uns bei Patagonia

Sportler, Geschäftsmann, Visionär

Mitte der 1950er-Jahre beginnt Chouinard zu klettern und bringt sich selbst das Schmieden bei. Ab 1957 stellt er Kletterhaken her, die in der Szene bald einen ausgezeichneten Ruf geniessen. In den 1960er-Jahren gelingen Chouinard zusammen mit Kletterlegenden wie Royal Robbins und Tom Frost wegweisende Erstbegehungen an den 1000-Meter-Wänden des El Capitan im kalifornischen Yosemite Valley. Das 1964 gegründete Unternehmen Chouinard Equipment expandiert von der Garagenfirma zum TopAnbieter von Kletterausrüstung. Der Bigwall-Stil, der (auch) von Chouinard entwickelt wurde, gerät immer mehr zur Materialschlacht. Für einzelne Seillängen werden mitunter mehrere Dutzend Haken geschlagen. Chouinard betrachtet die Schlosserei mit immer grösserer Skepsis und stellt schliesslich die Produktion von Felshaken ein. 1972 propagiert er zusammen mit Tom Frost das «clean climbing». Dahinter steckt die Idee, dass sich die Kletterer nicht mehr mit Haken, sondern allein mit leicht wieder entfernbaren Klemmgeräten

sichern, die keine Spuren im Fels hinterlassen. In England entdeckt Chouinard die seiner Meinung nach ideale Kletterbekleidung: robuste Arbeitshosen und Rugbyshirts. Er importiert die toughen Teile in die USA und legt damit den Grundstein für seine zweite Firma, die Bergsteiger ab 1973 mit Bekleidung versorgt. Das Unternehmen wird nach einer wilden Berglandschaft benannt, die Chouinard 1968 besuchte, um dort den Fitz Roy, einen der schwierigsten Berge der Erde, zu besteigen: Patagonia. Mehrere Prozesse treiben Chouinard Equipment Ende der 1980erJahre fast in den Ruin. Anders als vom US-Haftungsrecht verlangt, hatte man auf den Produkten nicht ausreichend auf die potenziellen Gefahren des Sports hingewiesen. 1989 übernehmen die Mitarbeiter das Unternehmen vom Gründer. Unter dem neuen Namen Black Diamond produziert es bis heute Kletterequipment. Derweil wird Patagonia zur festen Grösse der Outdoorbranche. Man produziert einfache, haltbare

Foto: Branden Aroyan

Yvon Chouinard stammt aus einer frankokanadischen Familie und wurde 1938 in Lisbon im US-Staat Maine geboren. Er ist einer der Pioniere und Leitfiguren der Outdoorszene.

Engagement auf allen Ebenen: Yvon Chouinard. und schöne Bekleidung für alle Aktivitäten zwischen Wellen und Felsen. Auch der Umweltschutzgedanke gewinnt an Gewicht. 1993 stellt Patagonia erste Fleecejacken aus recycelten Plastikflaschen her, ab 1996 verwendet man nur noch Baumwolle aus biologischem Anbau. Die Beteiligung an Protestaktionen und die Unterstützung von Umweltaktivisten gehören auch zur Philosophie. 2001 gründet Chouinard die gemeinnützige Vereinigung «1 % for the planet», deren Mitglieder mit einem Prozent ihres Umsatzes Aktionen von Umweltschützern unterstützen. Chouinard engagiert sich zudem in der Stiftung Conservación Patagónica, die sein Freund Doug Tompkins und dessen Frau

Kristine (ehemalige Geschäftsführerin von Patagonia) gründeten, um in Chile neue Nationalparks einzurichten. Auch im sozialen Bereich will man sich nichts vorwerfen lassen: Fairness gegenüber Lieferanten und Mitarbeitern ist so wichtig wie die Ökobilanz, beides wird aktiv kommuniziert. Noch relativ jung auf der PatagoniaHomepage sind die «Footprint Chronicles», eine interaktive Website, die es Interessenten und Käufern ermöglicht, den «ökologischen Fussabdruck» einzelner Produkte von der Herstellung bis zur Auslieferung zu verfolgen. Bis heute ist Patagonia im Besitz von Chouinard und seiner Frau Malinda, die er 1970 heiratete. Das Paar hat zwei erwachsene Kinder.


Interview

Foto: Doug Tompkins

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Fliegenfischen, Surfen, Paddeln, Klettern, Skifahren – Chouinard produziert Ausrüstung für alles, was er liebt.

«In den 1960ern war das Klettern gefährlich und der Sex sicher. Heute ist es umgekehrt.»

engagieren. Da waren einige junge chilenische Bergsteiger dabei, die alles über uns wussten. Eines Tages schaute mich einer an und sagte: Yvon, ich muss dich mal was fragen: «Ich weiss, dass dir Patagonia gehört – wie kommt es dann, dass du so einen Scheiss anziehst?» Ich war verblüfft und sah an mir runter. Ich trug eine 20 Jahre alte Regenhose und sogar einige Sachen, die schon 1968 am Fitz Roy mit dabei waren. Das wurde mir da erst bewusst! Zu Hause war ich einfach zum Schrank gegangen und hatte irgendwas rausgenommen. Das Gleiche bei Doug: Er trug Tennisschuhe, Khakihose und ein Polohemd, und einer dieser jungen Burschen – alle perfekt gekleidet wie aus dem Katalog – fragte ihn am Auto: «Hey Doug, wann ziehst du dich um?» Darauf Doug: «Ich bin fertig, lasst uns gehen!» Deine ersten geschäftlichen Erfolge hattest du als Schmied von Kletterhaken im Yosemite Valley. Als dir Zweifel am technischen Kletterstil kamen, hast du damit aufgehört. Wie betrachtest du den modernen Ausrüstungsmarkt? Sagen wir mal so: Je mehr man von einer Sache versteht, desto weniger braucht man. Ich habe Erstbegehungen am El Capitan gemacht, von denen einige zehn Tage dauerten. Heute klettern das manche Leute solo und sind vor dem Mittagessen zurück. Sie tragen Shorts und T-Shirt, keine Bergsteigerjacke – dahin muss es gehen.

Der erste Firmensitz: ein Schuppen in Ventura, Kalifornien.

Können und Erfahrung machen also Ausrüstung überflüssig? Die Ausrüstung ist eigentlich zu gut für das, was wir damit anstellen. Vieles ist unnötig. Aber der moderne Mensch aus dem Westen mag das so. Er möchte lieber Geld ausgeben als Erfahrung sammeln. Wer tauchen lernen will, geht doch heute zuerst in ein Geschäft und kauft das neueste Scubapro-Jacket. Doch es gibt andere Leute, die sagen: Ich möchte tauchen, aber ohne das ganze Zeug. Dann üben und trainieren sie, praktizieren Yoga-Atmung, und irgendwann können sie den Atem für fünf


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Interview

Foto: Jeff Johnson

können, brauchen wir auch keine Politik mehr. Auf einem toten Planeten gibt es kein Business, keine Religionen. Aber worum sorgten sich die Amerikaner? Eine Umfrage ergab, dass die Umwelt bei ihnen auf Platz 19 kommt. Und Bush wurde damals wiedergewählt. Hat die Outdoorbranche mehr Umweltbewusstsein als der Rest der Gesellschaft? Bei Leuten, deren Geschäfte davon abhängen, eine gesunde Umwelt zu haben, sollte das eigentlich so sein. 2001 starteten wir die Aktion «1 Prozent für den Planeten», an der sich heute etwa 1200 Unternehmen beteiligen. Alle unterstützen mit einem Prozent ihres Umsatzes Umweltaktivitäten ihrer Wahl. Da machen Yoga-Studios mit, Friseurgeschäfte und Lebensmittelhändler – allerdings nur sehr wenige Outdoorfirmen. Das ist enttäuschend.

Hat dir schon mal jemand gesagt: Hör endlich mal auf mit deiner Umwelt! Du nervst! O ja, meine Kinder (lacht). Junge Leute schalten «Wir kennen nicht alle Antworten, stellen aber die richtigen Fragen.» ab, wenn man zu negativ wird. Aber es ist doch erschreckend, was die Wissenschaftler sagen. Ihr hier in Europa lebt in zwei, drei Jahren vielleicht in einer neuen Eiszeit – dann nämlich, wenn die Eiskappe auf Grönland weiter schmilzt und durch den Süsswasserzufluss plötzlich der Golfstrom abreisst. Das passiert ganz schnell. Dann gibt’s Gletscher runter bis Spanien.

«Mir gefällt der Kunde, der Fragen stellt: Wie habt ihr dieses Teil hergestellt, woraus besteht es?»

oder sechs Minuten anhalten. Das sind zwei grundverschiedene Ansätze. Mir persönlich ist zu viel Technologie in der Outdoor-Szene. Warum passt man sich nicht nach seinen Möglichkeiten der Umgebung an, statt sie mit grossem Aufwand von sich fernzuhalten? Kaufen die Leute Patagonia-Produkte nicht auch, um ihr ökologisches Gewissen zu beruhigen? Gut so! Mir gefällt der Kunde, der Fragen stellt: Wie habt ihr dieses Teil hergestellt, woraus besteht es? Handelt ihr verantwortlich? Was macht ihr mit eurem Gewinn? Kann man solche Kunden überzeugen, sind sie sehr loyal. Das macht uns krisenfest. Übrigens: Während der Wirtschaftskrise von 2007/2008 hatten wir die besten Geschäfte seit sehr langer Zeit. Zur amerikanischen Präsidentenwahl 2005 hast du dich mit der Kampagne «Vote the Environment» engagiert. Wie lief das? 2005 regierte George W. Bush, der schlechteste Präsident und einer der grössten Umweltzerstörer in der Geschichte unseres Landes. Über eine Reihe von Anzeigen habe ich versucht, den Amerikanern zu vermitteln, dass sie an die Umwelt denken sollen, wenn sie zur Wahl gehen. Und natürlich, dass sie überhaupt zur Wahl gehen. Wenn wir nicht die Erde retten

Die Kletterer betrachten dich als Idol, aber du bist immer auch Surfer und Paddler gewesen. Wasser oder Fels – wo bist du wirklich zu Hause? Letztendlich – am Meer, an der Küste. Ich mag die Berge, fühle mich dort gut, aber nicht zu Hause, denn ich kann in den Bergen meine Familie nicht versorgen. An der Küste kann ich fischen, meine Leute und mich aus dem Ozean ernähren, und ich werde nicht erfrieren. Haben Wellen und Felsen etwas gemeinsam? Definitiv. Als wir mit unseren Erstbegehungen am El Capitan anfingen, wusste niemand, ob es möglich wäre, da oben zehn Tage lang zu überleben. Es gab keine Rettungsteams, es gab überhaupt nur etwa zehn Leute, die so etwas klettern konnten – und die waren immer woanders. Wenn wir in Schwierigkeiten gekommen wären, hätten wir also ein sehr grosses Problem gehabt. Wir wussten nicht, mit wie wenig Wasser wir auskommen konnten. Manchmal war es so heiss, dass der Sichernde am Stand vor Durst und Erschöpfung ohnmächtig wurde. Ähnliches passierte damals, um 1960, beim Surfen. Niemand, der eine dieser wirklich grossen Wellen surfte, wusste, ob sie ihn so lange unten halten konnte, bis er stirbt. Wir brachen ins Unbekannte auf, beim Klettern wie beim Surfen. In der reinsten Form betrieben, ist beides sehr einfach. Der Solokletterer braucht keine technische Ausrüstung. Er ist ein Tier, das klettert. Und der Surfer? Er braucht nur ein Surfboard. Sehr ähnliche Sportarten … Sind nur extreme Erlebnisse gute Erlebnisse? Was wirklich zählt, das sind doch die Tage, an denen man bildlich auf der Kante balanciert. Dort ist der Ort, wo Evolution geschieht. Eben auch beim Sport: Man will ans Limit, aber nicht darüber hinaus, denn dann


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Interview

«Wenn alle Unternehmen grün würden, könnten wir Patagonia zumachen. Das wäre ein Erfolg.» wäre man tot. Der Sport folgt der gesellschaftlichen Entwicklung: All die riskanten Sportarten – Wildwasserfahren, extremes Bergsteigen, BigWave-Surfen – wurden in den 1960er- und 1970er-Jahren populär. In den 1980er- und 1990er-Jahren ging es viel harmloser zu: mal eben um die Häuser joggen, klettern in perfekt gesicherten Routen. Im Kajak verbrachten die Kids den ganzen Tag an einer Stelle und lernten Tricks – kamen aber nicht auf die Idee, auch mal grosse, wilde Flüsse zu befahren. Das sind die Kinder der Hippies, die, genau betrachtet, sehr konservativ aufwuchsen und heute an den Schalthebeln der Macht sitzen. Und die kommende Outdoorgeneration wird noch konservativer? Im Gegenteil. Die heute 15- bis 25-Jährigen sind wieder ganz anders als ihre Eltern. Sie gucken nicht mehr Fernsehen, sie ignorieren die Werbung – sie leben unter vielen Aspekten wirklich selbstbestimmt. Viele gehen im Winter nicht mehr snowboarden wie die Generation vorher. Sie stellen sich stattdessen wieder auf zwei Bretter und erfinden das Skifahren neu, fahren «unmögliches» Gelände. Das macht mir Hoffnung. Warum war deine Generation wagemutiger? Die aufregende Zeit in jedem Sport ist der Anfang. Ich hatte Glück, weil ich im Goldenen Zeitalter des Kletterns begonnen habe. Als wir in der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre unsere ersten Routen kletterten, gab es ungefähr 250 Kletterer in Amerika. Als ich mit Telemark-Skifahren begann, waren wir vielleicht 20 Leute. Beim Kajakfahren – dasselbe! Wir durften vieles zum ersten Mal machen und brauchten niemandem nachzufolgen. Hast du persönlich noch ein grosses Ziel? Eigentlich nicht. Ich lebe in den Tag. Aber das Beste wäre sicher, wenn alle Unternehmen «grün» würden. Dann bräuchte es eine Firma wie Patagonia nicht mehr, und wir könnten den Laden zumachen. Das wäre ein Erfolg. Beobachtest du denn zumindest grüne Tendenzen im Business? Die gibt es, sogar in Amerika. Der Handelskonzern Walmart ist das grösste Unternehmen überhaupt und die elftgrösste Wirtschaftsmacht der Erde. Und Walmart arbeitet tatsächlich mit Patagonia zusammen – mit dem Ziel, immer mehr nachhaltig produzierte Bekleidun g anzubieten. Wenn ein Gigant wie Walmart damit anfängt, wird der Rest der Welt folgen.

«Klettern und Surfen sind zwei sehr ähnliche Sportarten.»

Du hast also noch Hoffnung? Was meinst du mit Hoffnung? Dass es uns gelingt, die Klimaerwärmung noch zu stoppen? Das glaube ich nicht, wir haben zu lange gewartet. Ich finde, das sieht alles sehr ernst aus. Aber für mich selbst heisst das auch, dass ich mich als ein Teil der Lösung betrachte, nicht als ein Teil des Problems. Es ist auch nicht so, dass wir bei Patagonia die Antworten auf alle Fragen hätten. Haben wir nicht. Aber wir haben die richtigen Fragen gestellt, und das früher und beharrlicher als andere. Yvon, du hast eine Menge erlebt. Kannst du dich an den perfekten Moment erinnern, in dem alles stimmte? Beim Sport, im Business und auch im Umweltschutz gab es natürlich viele schöne Momente. Aber einmal habe ich den Ruwenzori in Ostafrika bestiegen, an dessen Flanken der Nil entspringt. Ich stand also da oben auf dem höchsten Punkt – und musste pinkeln. Für einen kleinen Moment wurde ich so zur Quelle des Nils (lacht laut). Na, wie ist das?

4-Seasons Info

Mehr vom Patagonia-Chef Als Sportler, Geschäftsmann und Umweltschützer hat Yvon Chouinard Massstäbe gesetzt. Mehr zum Thema gibt es gedruckt, gefilmt und online … Buch: Wem dieses Interview gefallen hat, dem sei Chouinards Buch «Let my people go surfing» empfohlen. Darin erzählt er die spannende Geschichte von Patagonia. Das Buch ist unter dem (holprigen) Titel «Lass die Mitarbeiter surfen gehen» auch auf Deutsch

erschienen (Redline Verlag, 37,90 C). Online: Auf der Website www. patagonia.com gibt es ausführliche Infos zu Patagonias Umweltschutz-Aktivitäten, zu den «Footprint Chronicles» und zum Projekt «1 % for the planet».


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Aktuell

Wer geht, gewinnt – mit etwas Glück Das sind die Top 10 des Sommers: Im Heft «Wandern mit Bonus 2011» hat der Dachverband Schweizer Wanderwege zehn Wanderungen zusammengestellt, die grosse Erlebnisse versprechen. Und eben einen «Bonus» …

Fafleralp im Lötschental.

ieben Monate – genau vom 1. April bis zum 31. Oktober 2011 – hat man Zeit für diese Tour de Suisse in Schrittgeschwindigkeit. Mit­ machen können alle, die sich zusätzlich zu ihrer Wanderausrüstung noch das Heft «Wandern mit Bonus» mit der integrierten Teilnehmerkar­ te besorgen. Auf jeder der darin ausgewiesenen zehn Bonus­Routen gibt es einen Wegweiser mit Wandertrophy­Tafel, welche das jeweilige Routen­Codewort trägt. Wo er ungefähr steht, kann man aus den Karten im Bonus­Heft ersehen. Hat man den Code, schreibt man ihn auf die Teilnehmerkarte. Und hat man alle (oder eben möglichst viele) Codes gesammelt, schickt man die Karte am Ende der Wandersaison ein, um an

S

der abschliessenden Verlosung teilzunehmen; Einsendeschluss ist der 15. November 2011. Unter den Einsendern der Karten mit den meisten Codes werden 25 Transa­Gutscheine im Wert von je 200 Franken verlost; die Gutscheine sind in allen Transa­Läden oder auch im Transa­ Webshop einlösbar: www.transa.ch. Zusätzlich werden unter allen eingesendeten Karten zehn Jahresabonnemente «Magazin Wanderland» (www.magazin­wanderland.ch) im Wert von je 49 Franken verlost, gesponsert vom Dachverband Schweizer Wanderwege. Das Heft «Wandern mit Bonus 2011» inklusive der Teilnahmekarte kann kostenlos bestellt werden unter: www.wandertrophy.ch.

Wandertrophy 2011: die zehn Bonus-Touren im Überblick 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Aufs Schloss Heidegg (AG/LU) Aufs Stockhorn (BE) Delémont überblicken (JU) Chellenchöpfli und Passwang (BL/SO) Gratwandern Hoher Kasten (AI/SG) Schatzalp und Strelapass (GR) Sonniger Monte Bré (TI) Höhenwanderung zur Fafleralp (VS) Zum Creux du Croue (VD) Nach Seelisberg (NW/UR)

Sterne und Stirnlampen

Foto: sondereggerfotos.ch

Heute bleiben die Betten einmal kalt: Die 6. Schweizer Wandernacht vom 18. zum 19. Juni 2011 zelebriert das Nightlife dort, wo es keine Discokugel braucht, um die Sterne am Himmel zu sehen.

Nachtwandern – eine ausserirdische Erfahrung.

enn sich zu Berg und Tal der Ruf der Eule mit dem Knirschen von Wanderschuhen auf mondschattigen Wegen mischt, dann ist es wieder so weit: Während der Schweizer Wandernacht demonstriert das ganze Volk – oder wenigstens sein gehfreudiger Teil – für Mobilität ohne Zeitgrenzen. Aufgerufen vom Dachverband Schweizer Wanderwege werden sich wieder unzählige Wanderer in der ganzen Schweiz hinaus in die Nacht bege­ ben: auf einfache Spaziergänge oder mehrstündige Bergwanderungen. Das Angebot ist gross. Auf der offiziellen Wandernacht­Plattform finden Sie sämtliche Veranstaltungen der 6. Schweizer Wandernacht, Tipps für Nachtwanderungen sowie einen Wettbewerb, bei dem es Transa­Gutscheine zu gewinnen gibt: www.wandernacht.ch.

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Aktuell

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Zum Jubiläum: Grat zu gewinnen!

Foto: Thomas Ulrich

Foto: Andreas Strauss/Hanwag

90 Jahre Hanwag: Zum Geburtstag schenkt der deutsche Bergschuhmacher einem Schweizer 4-Seasons-Leser die Tour über den berühmten Jubiläumsgrat von Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze (2962 m), zur Alpspitze.

Das Geschenk: von der Zugspitze rechts zur Alpspitze links. Patagonisches Inlandeis

Mit Thomas Ulrich rund um den Cerro Torre

twa auf halber Strecke des mehr als fünf Kilometer langen Grates steht die erste Schachtel aus dem Hause Hanwag, die nicht aus Pappe ist. Sie bietet Platz genug für mindestens acht Paar Bergschuhe samt deren Besitzer. Die brandneue, knallrote Biwakschachtel ersetzt das alte, in 50 Jahren mürbe gewordene «Grathütterl», das dort oben auf 2684 Meter Höhe schon vielen Bergsteigern das Leben gerettet hat – die Schwierigkeiten und die Länge der Tour werden notorisch unterschätzt. Auch der glückliche 4­Seasons­Leser darf sich über Hanwags Geburtstagsgeschenk an die Alpin­ szene freuen: Die Übernachtung in der aus­ sichtsreich gelegenen Alubox gehört zum Komplettpaket, das es zu gewinnen gibt: Es enthält die An­ und Abreise mit der Bahn, die Übernachtung im Hotel in Garmisch, alle Seilbahnfahrten, die Führung durch einen staatlich geprüften Bergführer sowie ein Paar Alpinschuhe von Hanwag.

Eine der extremsten Landschaften der Erde und einer der erfahrensten Abenteurer unserer Zeit: Die TransaLeserreise garantiert eine exklusive Bergerfahrung, von der Trekker ihr Leben lang träumen. usgangspunkt der «Vuelta» ist El Chal­ tén am Fuss der atemberaubenden Granitnadeln von Cerro Torre und Fitz Roy. Über den Paso Marconi (1500 m) geht es auf das Patagonische Inlandeis. Die grösste Eisfläche ausserhalb der Polarzonen ist 360 Kilometer lang, bis zu 80 Kilometer breit und in weiten Teilen unerforscht. Direkt über dem Camp am Circo de los Altares ragt der Cerro Torre auf, den Thomas Ulrich 1999 von hier aus auf der Ferrari­Route zum ersten Mal im Winter bestiegen hat. Das abschliessende Trekking vom Paso del Viento, dem Wind­ pass, über die Andensteppe bietet weitere phantastische Landschaftseindrücke. Insgesamt erfordert das Trekking eine gute Kondition; die Tagesetappen betragen bis zu acht Stunden – in Höhen bis zu 3500 Meter. Für die Überquerung des Inlandeises werden je nach Verhältnissen Tourenski oder Schnee­ schuhe verwendet. Teilnehmerzahl: 7 bis 8 Personen Termin: 4. bis 25. Februar 2012 Richtpreis: 13.880 CHF Mehr Infos: www.globotrek.ch

Foto: www.joachimstark.de

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Termin: 30. August bis 2. September 2011. Die Tour: Anreise und Übernachtung in Garmisch; Bergfahrt auf die Zugspitze, Be­ gehung des Jubiläumsgrats bis zur Biwak­ schachtel und zweite Übernachtung; weiter auf dem Jubiläumsgrat bis zur Alpspitze, Talfahrt mit der Bahn; Heimreise. Anforderungen: Der Jubiläumsgrat ist kein Klettersteig, sondern eine anspruchsvolle alpine Tour mit einigen gesicherten und sehr vielen ungesicherten Passagen. Gefordert sind absolute (!) Schwindelfreiheit und Tritt­ sicherheit, Erfahrung in leichtem Kletter­ gelände (II–III) mit grösster Ausgesetztheit und eine gute Kondition. Bewerbung: Schreibe auf eine Postkarte, warum du die Tour machen willst, erkläre, dass du fit für den Grat bist (unbedingt die «Anforderungen» oben beachten) und schicke die Karte an: Redaktion 4­Seasons, Stichwort Jubigrat, Mittlerer Lech 44, D­86150 Augsburg. Einsendeschluss: 30. Juni 2011.

Foto: Homann.Zehl Architekten

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Wo die wilden Kerle wohnen: die neue Biwakschachtel.

Auf dem Jubiläumsgrat sollte man gut zu Fuss sein.


Aktuell

Foto: Christian We iss

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4-Seasons

Das Transa KunDenMagazin

Herbst/Winter 2010

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.ch

4-Seasons – das Tuareg-Magazin Reisende fotografieren gerne Land und Leute, doch nur nur selten bekommen die Einheimischen diese Bilder auch zu Gesicht. Anders die Tuareg, die Transa-Urgestein Christian Weiss seit 20 Jahren jeden Winter in Algerien besucht. Christians Fotos im letzten 4-Seasons haben die Models wohlwollend zur Kenntnis genommen – dann wurde weiter Tee getrunken.

Familie auf Tour «Höhenflüge» verspricht die Broschüre, die der Schweizer Alpen-Club SAC rechtzeitig zur Sommersaison 2011 herausgibt: Sie stellt 37 SAC-Berghütten vor, die sich besonders auf die Wünsche von Kindern und ihren Eltern eingestellt haben. uch wenn man bei diesen «Höhenflügen» in der Regel mit beiden Beinen auf dem Berg bleibt: Die Fülle an Anregungen macht die Planung und Gestaltung von gemeinsamen Bergerleb­ nissen zum Kinderspiel und bringt Familien auf Touren. Dreh­ und Angelpunkte sind 37 (von insgesamt 153) SAC­Berghütten, in denen Familienfreundlichkeit grossgeschrieben wird. Das heisst, sie bieten schon einen abwechslungsreichen Zustieg, dazu viel Platz für spannende Entdeckungstouren im Hüttenumfeld, ein schönes Nachtlager und natürlich eine Verpflegung, die Kindern schmeckt. Die Hütten liegen in allen Regionen der Schweiz. Obendrein bietet die 68­seitige Broschüre jede Menge Tipps für unterwegs: Was packt man in den Rucksack, was isst man unter­ wegs, welche Anstrengung darf man Kindern zumuten, wo lauern Gefahren, wie verhält man sich in den Hütten? Die Broschüre gibt es unter www.sac-cas.ch/familien.

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Höhenflüge Familienfreundliche SAC-Berghütten

Damit kommt die Familie auf Touren.


Aktuell

Jeder für sich und keiner allein

Heisse Sohlen, heisse Reifen

Eine anspruchsvolle Wanderung, verbunden mit einem ungezwungenen Gruppenerlebnis und interessanten Workshops: Das ist das Erfolgsrezept von Swissclassic.

ie sorgfältig ausgewählte Strecke führt in drei bis vier Tagen über 100 Kilometer von Lenk im Berner Oberland über den Lötschenpass (2690 m) zur Fafleralp im Walliser Lötschental. Ansonsten bleibt der Event, den Swissclassic schon im fünften Jahr in Folge organisiert, beim bewährten Konzept: Jede Teilnehmerin und

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jeder Teilnehmer erhält am Start persönliches Kartenmaterial und bewältigt die Strecke im eigenen Tempo und unter eigener Regie. Über­ nachtet wird in SAC­Hütten oder in Berghotels, wo selbstverständlich auch für Verpflegung gesorgt ist. Darüber hinaus erfahren interessierte Teilnehmer in kurzen Workshops Wissenswertes zu Geologie, Kompasslesen, Wetter, Sternen, Flora, Fauna und Feuer. Am Abend wird sogar Wellness geboten – mit Massage und Zeltsauna. Alpine Kenntnisse sind für die Teilnahme nicht er­ forderlich. Wer sich konditionell weniger fit fühlt, kann einen Tag später auf der Engstligenalp ein­ steigen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Mehr Informationen auf www.sclassic.ch.

Wo Wandern zum Event wird.

Bikestationen.eu / Bikeregionen.eu / Bikehotels.eu

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er bis zum 30. Juni 2011 ein Paar Schuhe von Mammut kauft, bekommt dazu eine Post­ Auto­Tageskarte geschenkt, gültig auf dem ganzen Lini­ ennetz und an einem beliebigen Datum bis zum 31. Dezem­ ber 2011. Auch alle sechs Transa­Filialen machen bei der Händleraktion von Mammut Footwear mit. Pro Kunde dür­ fen so viele Tages­ karten abgegeben werden, wie die­ ser paarweise (!) Schuhe kauft. Die Anzahl der ins­ gesamt ausge­ gebenen Gratis­ Tageskarten ist allerdings auf 3000 beschränkt. Zusammen mit den Tageskarten Z erhält der Kunde eine praktische Hülle sowie weitere PostAuto­ Ausflugstipps. Mehr Infos gibt es auf www. mammut.ch; Microsite mit Wett­ bewerb und Händlerliste auf www.postauto.ch/freizeitklick.

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4-SEASONS 2010


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Aktuell Engagiert

Vertrauen ist gut, Audits sind besser Immer mehr Outdoor-Unternehmen treten der Fair Wear Foundation (FWF) bei. Damit verpflichten sie sich dazu, ihre Lieferanten regelmässig auf die Einhaltung sozialer Arbeitsstandards zu überprüfen. Das ist besonders in Schwellen- und Drittwelt-Ländern wichtig. Wer die Standards nicht erfüllt, muss nachbessern. Doch wie läuft so ein Audit eigentlich ab?

FWF-Arbeitsrichtlinien: · Keine Diskriminierung am Arbeitsplatz · Keine Kinderarbeit · Vereinigungsfreiheit und das Recht auf kollektive Verhandlungen · Existenzsichernde Löhne · Keine überlangen Arbeitszeiten · Sicheres und gesundes Arbeitsumfeld · Rechtsverbindliches Arbeitsverhältnis

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e nach Anzahl und Schwere der Verstösse gegen den Verhaltenskodex werden diese Sozialaudits jährlich oder mindestens alle drei Jahre in jeder Produktionsstätte durchgeführt. Dabei nehmen die Auditoren drei Bereiche unter die Lupe:

Haben die Beschäftigten schriftliche Verträge erhalten und werden die Löhne transparent abgerechnet? Werden Überstunden korrekt aufgezeichnet und mit angemessenen Zu­ schlägen bezahlt? Erhalten die Beschäftigten mindestens einen freien Tag in der Woche?

1. Bei einem Rundgang durch die Fabrik wer­ den Aspekte der Gesundheit und Sicherheit überprüft. Sind zum Beispiel die Notaus­ gänge frei zugänglich und klar signalisiert? Sind die Nähmaschinen mit den nötigen Schutzvorrichtungen ausgerüstet, um Unfälle zu vermeiden? Gibt es genügend Toiletten in den Unterkünften für die Beschäftigten?

3. In Interviews, die meistens von einer Sozialarbeiterin durchgeführt werden, kom­ men das Fabrikmanagement und eine re­ präsentative Anzahl Beschäftigter zu Wort. ArbeiterInnen werden auch ausserhalb des Fabrikareals befragt, um einer allfälligen Befangenheit zuvorzukommen.

2. Im Rahmen der Dokumentenkontrolle werden die Verwaltungsunterlagen geprüft.

Sozialaudits dauern je nach Grösse der Fabrik ungefähr eineinhalb Tage. Der anschliessend erstellte Bericht wird zur Vorlage für einen

Plan, in dem FWF­Mitglieder zusammen mit dem Fabrikmanagement Verbesserungs­ massnahmen formulieren und dafür einen konkreten Zeitrahmen festlegen. Einen de­ fekten Feuerlöscher zu ersetzen ist zum Bei­ spiel einfacher, als die Ursachen für massive Überzeit zu beseitigen. Darum führt die FWF Schulungen und Befähigungsprogramme für das Fabrikmanagement und/oder die Beschäftigten durch. Sozialstandards umzusetzen, ist aber nicht allein Sache der Produktionsstätten. Auch die FWF­Mitglieder tragen ihren Teil dazu bei, indem sie die Beschaffungspraxis ent­ sprechend anpassen müssen: Preisdrückerei und eine schlechte Planung der Produktion haben unmittelbar Einfluss auf die Löhne und die Arbeitszeiten in der Fertigung.


Aktuell

Engagier

Schritte zur «Low Carbon Society» Alle reden vom Klimaschutz. Damit es nicht bei Lippenbekenntnissen bleibt, unterstützt die Schweizer Non-Profit-Stiftung myclimate zahlreiche Firmen dabei, ihre Geschäfte umweltfreundlich auszuüben. Auch die Transa macht mit.

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ie breite Öffentlichkeit verbindet myclimate vor allem mit der freiwilligen Kompensation von Flugemissionen: Wer einen Flug bucht – etwa beim Transa-Partner Globetrotter –, kann eine begleitende Zahlung an ein myclimateKlimaschutzprojekt leisten. Damit fördert er erneuerbare Energien und Energieeffizienz und kann unterm Strich klimaneutral fliegen. Auch Transa kompensiert seit fünf Jahren seine Flugemissionen – und überlegt gleichzeitig, ob in Zukunft auch alle Warenlieferungen klimaneutral durchgeführt werden sollen. Zum grossen Teil sind Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern angesiedelt. Beim myclimateProjekt in Madagaskar werden effiziente Kocher und Solarkocher billig an die Bevölkerung abgegeben. Dadurch wird die Abholzung reduziert, Emissionen werden vermieden, und die Menschen brauchen weniger Brennholz zu kaufen.

Die Carbon Management Services von myclimate kümmern sich daneben um die Berechnung von CO2-Emissionen. Und in der Klimabildung bemüht sich die Stiftung um die Sensibilisierung für das Thema mithilfe innovativer Projekte wie dem Klimahörpfad über Zermatt: Er zeigt auf lehrreiche, aber auch humorvolle Art, wie der Klimawandel diese einzigartige Landschaft bedroht und was man tun kann, um sie zu schützen. Mit all diesen Schritten möchte myclimate den Weg zur «Low Carbon Society» ebnen helfen, in der jeder Mensch pro Jahr maximal zwei Tonnen CO2 ausstösst. Heute liegt man in der Schweiz noch bei gut sieben Tonnen. Was ist also zu tun? Emissionen so weit wie möglich reduzieren, die Restemissionen kompensieren. Wer, wie die Transa, nach diesem Grundsatz handelt, entkräftet damit den Vorwurf, Emissionskompensation sei nur Ablasshandel.

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Schlanke Linie Transa stellt in allen Filialen bei neuen Abfragestationen von PCs auf die sogenannten «Ultra Thin Clients» um. Erste Tests sind sehr zufriedenstellend.

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ltra Thin Clients – auch «Dumb Clients» genannt – sind die Endgeräte eines Netzwerks, deren einzige Funktion die Anzeige von Daten ist. Das heisst, dass nur noch die Eingabe an der Tastatur, Steuerungsbefehle mittels Mausklicks sowie die Ausgabe am Bildschirm lokal erfolgen. Die Verarbeitung und Speicherung der Daten erfolgt auf einem zentralen Server. Und warum braucht man so etwas? Weil es hilft, enorm viel Strom zu sparen: Ein «Ultra Thin Client»-Gerät verbraucht laut Herstellerangaben nur noch zwei Prozent der Energie eines herkömmlichen PCs.

Hoch über Zermatt: Der Klimahörpfad führt bis zur neuen MonteRosa-Hütte.

Ultraschlank ist sexy.

Erleuchtung am Aeschengraben Seit November 2010 sorgen LEDs in der umgebauten TransaFiliale in Basel für gutes Licht. Das senkt zum einen die Stromrechnung – und zieht zum anderen Fördermittel an.

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in Highlight – im wahrsten Sinne des Wortes – ist die hochmoderne Lichttechnik der 1600 Quadratmeter grossen Einkaufsund Erlebniswelt. Und weil die Transa-Filiale das erste Ladenlokal in Basel mit einer kompletten LED-Beleuchtung ist, erhält sie dafür aus dem öffentlichen Topf zur Förderung von «P+D»-(Pilot- und Demonstrations-)Bauten eine Unterstützung von 5000 Franken. Hintergrund: Seit 2001 bemüht sich der Kanton Basel-Stadt darum, die Vision der 2000-Watt-Gesellschaft umzusetzen, wie sie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ) entwickelt worden ist. Danach soll der Energiebedarf jedes Erdenbewohners einer durchschnittlichen Leistung von 2000 Watt entsprechen.


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Australien

– einfach unvergleichlich

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illkommen in Australien, einem Kontinent voller Über­ raschungen, Abenteuer und einzigartiger Erlebnisse! «Der Weg ist das Ziel»: Diese Weisheit passt zu keinem anderen Land der Erde besser als zu Australien. Die Land­ schaft Down Under bietet eine Vielfalt, die man auf den ersten Blick nicht vermutet. Der tropische Norden ist die Region der Savannen und Regenwälder. Das Outback begeis­ tert durch seine wilde Kargheit, mit Sandwüsten, bizarren

Felsen und Schluchten. Die Küsten verwöhnen das Auge mit Tausenden Kilometern feiner Sandstrände, die Korallenriffe verführen zum Abtauchen in eine farbenprächtige Unter­ wasserwelt. Die Metropolen locken mit einem spannenden Mix unterschiedlichster Kulturen. Und die allgegenwärtige, typisch australische Tierwelt begeistert jeden Besucher Tag für Tag aufs Neue: mit Kängurus, Koalas, Wombats, Dingos und Schnabeltieren.

Reisetipp von Dunia Kiefer, Reiseberaterin Globetrotter Winterthur

Im Herzen des Roten Kontinents ie Kombination aus Naturschönheiten und der Kultur der Ureinwohner, die Problemlosigkeit des Reisens im gut erschlossenen und trotzdem urtümlich wilden Land, in dem Tiere leben, die es sonst nirgends gibt: All das macht Australiens «Rote Mitte» so attraktiv. Schon beim Anflug auf Alice Springs wird unübersehbar klar, warum Australiens Mitte «Red Centre» heisst: Die Erde ist tatsächlich rot! Überall. Alice Springs ist der perfekte Ausgangspunkt für Touren zu Kata Tjuta (Olgas), jenen wunder-

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samen Felsen im Uluru-Kata Tjuta National Park. Der Kings Canyon, Australiens grösster Canyon, bietet mit seinen bis zu 300 Meter hohen Steilwänden atemberaubende Ausblicke. Eine Oase mitten im Outback ist das Palm Valley mit tausenden uralten Palmen und Pflanzen, die nur hier zu finden sind. Welch ein Kontrast zur Wüste rundherum! Für solche Ausflüge lohnt es sich, eine Tour mit einem Allradfahrzeug (4WD) zu buchen. So erfährt man viel über das unvergleichliche

Land, über seine Fauna und Flora und natürlich über die Ureinwohner des fünften Kontinents, die Aborigines. Sie leben hier, wo ihre heiligen Stätten liegen, allen voran der Uluru (Ayers Rock). Man erweist ihm Respekt, indem man ihn nicht besteigt, sondern umwandert – am besten in der Morgen- oder Abenddämmerung. Dann spürt man: Dies ist ein magischer Ort … Auf geführten Touren sind interessante Begegnungen mit den Ureinwohnern und ihrer faszinierenden Geschichte möglich. Egal, ob als Selbstfahrer


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oder auf einer geführten Tour: Es gibt nichts Schöneres, als sich abends beim Lagerfeuer in den Swag zu kuscheln, vorbeihüpfenden Kängurus nachzuträumen und sich danach im Sternenhimmel zu verlieren. Was ein Swag ist? Ein spezieller, wasserdichter Schlafsack, der sich wie ein weiches Duvet anfühlt – die beste Erfindung in Down Under. Ich liebe ihn! Tipps

• Australien bietet Unterkünfte für jedes Budget: Backpacker-Hostels, Bed & Breakfast, Hotels sowie luxuriöse Lodges. Das Land besitzt eine sehr gute Infrastruktur und eine grosse Auswahl an Verkehrsmitteln: Busse und Buspässe, Autos, Campers, 4WD. Selbstfahrer sollten das Outback nicht unterschät-

zen und sich über Pisten und deren Beschaffenheit informieren, genügend Treibstoff, Wasser und Essen mitnehmen. Das Handy funktioniert im Outback meistens nicht! • Auch für kurze Wanderungen mindestens einen bis zwei Liter Wasser mitnehmen. In der extrem trockenen Hitze des Red Centers dehydriert man rasch. Am besten geeignet sind gut profilierte, halboffene Trekkingschuhe – alles andere ist zu warm! • Mit den unkomplizierten Australiern ins Gespräch zu kommen – Englischkenntnisse vorausgesetzt –, ist einfach. Manchmal wird man auch zu Grillpartys eingeladen, so erlebt man die Lebensweise der Menschen in Down Under unmittelbar.

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Globetrotter Travel Service Der Globetrotter Travel Service ist führender Anbieter von massgeschneiderten Reisen in alle Kontinente. Die Reiseberater der 21 Filialen in der Deutschschweiz sind bis zu zwölf Wochen im Jahr auf Reisen und kennen die Welt aus erster Hand. Nebst einer hohen Beratungsqualität bietet Globetrotter eine professionelle Kundenbetreuung vor, während und nach der Reise. Weiter ist das Unternehmen in den Bereichen Geschäfts-, Gruppen- und Sportreisen tätig. Finden Sie den AustralienProfi in Ihrer Nähe unter www.globetrotter.ch!

3500 Reiseerlebnisse von Australiern

Insidertipps online erkunden www.nothinglikeaustralia.com/ch

«Schon beim Anflug auf Alice Springs wird unübersehbar klar, weshalb Australiens Mitte ‹Red Centre› heisst: Die Erde ist tatsächlich rot! Überall.»

Den besten Beweis, dass Australien einfach unvergleichlich ist, liefert auch die Seite www.nothinglikeaustralia.com/ch Lassen Sie sich bei der Planung Ihrer Reise inspirieren von den Tipps «waschechter» Australier, die auf dieser Internetseite ihre 3500 ganz persönlichen Highlights Down Under vorstellen!

Ein Paradies für Naturliebhaber:

Das Northern Territory – Australiens Outback-Staat Denken Sie bei Australien an unendliche Weiten, an tiefrote Pisten und Felsformationen, an unberührte Natur mit einer grandiosen Fauna und Flora, an freundliche, aufgeschlossene Menschen und an eine sehr präsente, jahrtausendealte Kultur? Dann sind Sie im Northern Territory – Australiens Outback. Mehr unter www.australiasoutback.com

Dunia Kiefer

Grandiose Natur im Kings Canyon.


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Projekte

Fotos Robert Bösch Text Axel Klemmer

Macht mal ein

X

17 Bergsteiger in der Eiger-Nordwand, ein Hubschrauber und ein Mann mit einer Kamera: Robert Bösch fotografierte das neue «Keyvisual» des Bergsportausrüsters Mammut – und 4-SeasonsRedakteur Axel Klemmer durfte ihm dabei über die Schulter sehen.


Projekte

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Garantiert kein Photoshop: das ÂŤXÂť am Eiger.


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Projekte

Letzte Absprachen werden gemacht: Die Bergsteiger sollen keine Rucksäcke tragen – so leuchtet das Orange der Jacken besser auf dem blauschattigen Eis. Dann kommt der Anruf von oben: Das «X» steht.


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Foto: Thomas Ulrich

Projekte

Foto: Thomas Ulrich

Aufstieg am frühen Morgen. Die Jungfrau errötet.

Der Job ist getan. Über den Gipfelgrat geht es zurück.

Steht ihr gut? Geduldiges Warten im «X».


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Projekte

Alpinismus in seiner schรถnsten Form: die Keyvisuals der Mammut-Kampagne.


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Foto: Thomas Ulrich

Projekte

3000 Meter über Grindelwald. Das Bergsteigerteam auf dem Eiger-Gipfel.

Die Nordwand ist eine sehr grosse Location: 1700 Meter hoch, an ihrer Basis fast fünf Kilometer breit. Robert Bösch hat enormen Respekt vor der Aufgabe.

A

m späten Vormittag des 5. November 2010 erledigt der Fotograf Robert Bösch einen grossen Auftrag gleichsam mit einem Wimpernschlag. Der Auftrag lautete, eine Gruppe von Bergsteigern zu fotografieren, die am Ausstieg der EigerNordwand eine X-Formation bilden. Es ist das «Keyvisual» der neuen Kampagne, mit dem der Bergsportausrüster Mammut ab Herbst 2011 für seine Extrem-Kollektion werben wird, und man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass die Arbeit am Ende länger dauerte als die zweitausendstel Sekunde, in der Robert Bösch das Bild ablichtete. 2008 entwickelte Gabriel Peisker von der Werbeagentur Erdmannpeisker in Biel die verblüffende Optik der Mammut-Kampagnen: Haufen, Kreise und Schlangen von Menschen in karger Bergnatur. Er skizziert die Sujets – zuletzt einen grossen Pfeil von Skibergsteigern –, die Robert Bösch on location fotografiert. Das «X» am Eiger ist das siebte Sujet, und die


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Projekte

Der Abstand von der Wand, die Höhe über dem Grat, die Brennweite der Optik – alles muss stimmen. Und dann stimmt es: Der Daumen geht hoch.

«Ein absoluter Eyecatcher»: die Skizze von Gabriel Peisker.

Nordwand ist eine sehr grosse Location: ungefähr 1700 Meter hoch, an ihrer Basis fast fünf Kilometer breit. Robert Bösch ist die Wand zwei Mal geklettert, er hat enormen Respekt vor der Aufgabe: «Ich möchte das ‹X› relativ klein in der gewaltigen Landschaft positionieren. Die grafische Struktur auf der weissen Fläche ist ein absoluter Eyecatcher.» So ein Bild, das ist ihm schnell klar, kann er logistisch nur an einer Stelle realisieren – auf dem Gipfeleisfeld. Und er wird vom Helikopter aus fotografieren müssen, was er nicht so gern mag. Drei Mal fliegt er hinauf zum Eiger, setzt «Models» ab, probiert verschiedene Perspektiven und Brennweiten aus. Dann weiss er, wie er das Foto machen muss. Im Herbst 2010 ist das Wetter lange schlecht. Schneefälle verzögern das Shooting immer mehr. Anfang November, zum letztmöglichen Termin, kommt das Zwischenhoch. Am Abend des 4. November versammelt Johann Kaufmann, Chef der Grindelwaldner Bergführer, alle Beteiligten im Restaurant der Station Eigergletscher (2320 m) und legt den Ablauf fest. Start ist um fünf Uhr morgens. Nach dem vier- bis fünfstündigen Aufstieg über die Westflanke zum 3970 Meter hohen Gipfel werden 17 Bergsteiger unter dem Grat das «X» bilden, das die Bergführer schon vor zwei Tagen mit Fixseilen und Eisschrauben vorbereitet haben. Knapp drei Dutzend Menschen sind involviert: Team-Athleten wie die Bergsteiger Dani Arnold und Josh Wharton, dazu Journalisten, die «Making-of»-Crew mit dem Fotografen Thomas Ulrich (siehe Interview in 4-Seasons Nr. 3) und dem Kameramann Christoph Frutiger sowie ein Dutzend Bergführer. Am 5. November liegt ein strahlend blauer Himmel über dem Berner Oberland. Vor zehn Uhr rattert der Hubschrauber von Wengen herauf und dreht seine Runden um den Eiger. Und landet erst mal wieder an der Station Eigergletscher, denn am Gipfel sind sie noch nicht so weit. Gabriel Peisker, der Creative Director, und Heli-Pilot Peter Almer, ein Ururenkel des berühmten Bergführers Christian Almer, plaudern entspannt vor dem «Eichhörnchen», dem Eurocopter AS 350 «Ecureuil». Robert

Bösch plaudert nicht. Wieder und wieder studiert er die Skizzen, die er längst auswendig kennt. Die Anspannung ist ihm ins Gesicht geschrieben. Letzte Absprachen werden gemacht: Die Bergsteiger sollen keine Rucksäcke tragen – so leuchtet das Orange der Jacken besser auf dem blauschattigen Eis. Dann kommt der Anruf von oben: Das «X» steht. Wenige Minuten später und 1700 Meter höher lehnt sich Robert Bösch, mit einem breiten Gurt gesichert, aus der offenen Tür des Helikopters und lässt den Verschluss seiner Nikon D3x heiss laufen. Drei Anflüge sind vereinbart. Dazwischen haben die Bergsteiger einige Minuten Zeit, um sich auf dem Eis die Beine zu vertreten. Robert Bösch macht keine Pausen. Fieberhaft studiert er die Aufnahmen auf dem Display, gleicht sie mit den Skizzen ab, wechselt Objektive und Speicherkarten. Der Abstand von der Wand, die Höhe über dem Grat, die Brennweite der Optik (20 mm) – alles muss stimmen. Und schliesslich stimmt es: Der Daumen geht hoch. Schnell noch ein paar Filmsequenzen von den absteigenden Bergsteigern auf dem scharfen Gipfelgrat, dann schaltet Robert Bösch die Kamera aus und schaut dem 4-Seasons-Reporter, der neben ihm die Luft angehalten hat, ins Gesicht. Lächelnd, endlich ganz entspannt.

4-Seasons Info

Robert Bösch … … ist einer der gefragtesten Outdoor-, Action- und Werbefotografen der Schweiz. Seit 2008 fotografiert er für die Mammut-Kampagne.

Geboren am 23. August 1954, lebt der diplomierte Bergführer und Geograf seit mehr als 20 Jahren als freischaffender Fotoprofi. Seine Reportagen sind in Stern, Geo, National Geographic Adventure und in der Schweizer Illustrierten zu sehen. Robert Bösch fotografierte auch Bildbände; mit «Bergsteigen – Verlockung des Ungewissen» gewann er den internationalen Berg-

buchpreis. In den letzten Jahren dokumentierte er viele der extremen Solotouren von Ueli Steck. Darüber hinaus arbeitet er als Werbefotograf. Auch als Alpinist ist Robert Bösch rund um den Globus unterwegs. Bigwalls wie «The Shield» und «Salathé» am El Capitan glückten ihm ebenso wie der Mount Everest (2001) und – natürlich – die EigerNordwand.


Foto: Martin Kanzog

Outdoor Experience 2011

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Reportage

Text & Fotos David Coulin

Klima auf Abwegen Wegen des Klimawandels müssen immer mehr Wanderwege repariert oder verlegt werden. Oder einfach nur neu signalisiert. Darum kümmert sich der Verband Schweizer Wanderwege – zum Beispiel im Urnerland.


Reportage

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ie Szenerie wirkt gespenstisch. Nebelschwaden ziehen über den Älpergensee, eiskalte Föhnstösse zischen vom Lochbergpass her durch die Felsbrocken. Weit unten der Wasserspiegel des Göscheneralpsees. Dann bricht ein Sonnenstrahl durch die schwarzen Wolken, und am nahen Planggenstock glänzen die Eisenleitern. Sie führen zur wohl ergiebigsten Kristallader der Welt, dorthin, wo Franz von Arx im Jahr 2008 bereits die grösste Quarzstufe der Welt geborgen hat und wo er sich jetzt – millionenschwer, aber immer noch voll unge­ bremster Entdeckerlust – mit einem neuen, jungen Strahler­ kollegen immer weiter in den Granit hineinsprengt. Zwischen Geröll und Schutt taucht Beat Zgraggen auf. Beat Zgraggen macht seinen Weg. Der Umweltfachmann und

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Reportage

technische Leiter der Urner Wanderwege wurde gerufen, weil von Arx nicht der Einzige ist, der sich hier in den Fels hineinsprengt. Mehr und mehr lösen sich auch ohne menschliches Zu­ tun ganze Felsblöcke von den glatten Wänden, schleifen wie auf Riesenrutschbahnen hinunter und kommen dort zu stehen, wo ganz in der Nähe der Bergweg hinauf zur Lochberglücke verläuft. Zgraggen untersucht einen der Blöcke und seine Diagnose ist klar: Frostsprengung. «Das passiert, wenn Wasser in Felsritzen gerät und gefriert», erklärt er. Und: «Schnelle Wetter­ wechsel mit extremen Temperaturausschlägen beschleunigen diesen Prozess der Erosion.» Genau das beobachtet er in den letzten Jahren immer häufiger. Wenn Berge ins Rutschen kommen

Zum Beispiel an diesem Tag im September 2010, an dem er die Schadenstelle unter der Loch­ berglücke inspiziert. Drei Tage zuvor zeigte das Thermometer im Unterland noch 25 Grad an. «Wenn jetzt der Föhn zusammenbricht, haben wir hier innert zwölf Stunden einen Tempera­ tursturz von gut und gerne 25 Grad», sagt er, während er auf der nahen Moräne den neuen Wegverlauf vermisst.

Da hilft keine App: Signalisiert wird analog.

«Frostsprengung passiert, wenn Wasser in Felsritzen gerät und gefriert», sagt Beat. Und: «Schnelle Wetterwechsel mit extremen Temperaturausschlägen beschleunigen diesen Prozess.» Beat Zgraggen ist überzeugt, dass er es hier mit einer Folge des Klimawandels zu tun hat. Auch die vielen, lokal massiven Wetterereignisse, die das Urnerland verstärkt heimsuchen, deuten in diese Richtung. «Dieses Jahr haben wir sowohl am Klausen­ als auch am Sustenpass und auf der Brüsti ob Attinghausen Wege sanieren müs­ sen, die von schweren Gewitterregen unterspült worden sind», sagt er. Unten im Muotathal pflichtet ihm der Geschäfts­ führer des Verbands Schwyzer Wanderwege, Emil Gwerder, bei. Auch er ist überzeugt, «dass sich der Klimawandel sehr stark auf die Wander­ wege auswirkt». Die Häufigkeit und Intensität der Niederschläge habe in den letzten Jahren extrem zugenommen. Und in der Folge wür­ den vermehrt Wanderwege durch Hangrutsche, Murgänge oder Steinschläge zugeschüttet, befürchtet er. Allein für das Jahr 2010 kann er sieben Ereignisse nennen, vom Rotstock auf

Und zwar nicht breiter als 15 Zentimeter!

Hier liegt das Problem.

der Rigi über Bärfallen ob Brunnen bis Fruttli in Muotathal. Wie hoch die Kosten sind, die daraus entstehen, kann niemand genau beziffern. Auch auf der Geschäftsstelle der Schweizer Wanderwege in Bern führt man darüber keine Statistik, wie auch solche ausserordentlichen Ereignisse nicht einzeln erhoben werden. Doch Emil Gwerder wagt eine Prognose: «Ich schätze, dass es in die Zehntausende von Franken geht – allein im Kanton Schwyz und nur in einem Jahr.» Nicht nur die Wege, sondern auch die Weg­ markierungen leiden unter den Launen des Wetters. Sie müssen alle drei bis fünf Jahre neu gemalt werden. Beat Zgraggen trägt darum immer ein offenes Werkzeugkistchen


Reportage

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Heute grün, morgen grau. Der Klimawandel beschleunigt die natürliche Dynamik im Hochgebirge.

mit den Malutensilien auf den Berg. Sieht er eine abgewitterte Markierung, nimmt er den groben Borstenpinsel und betätigt sich erst mal als Felsenputzer. Nein, nicht zum Spass wie die Hobby­Felsenputzer aus der berühmten Filmkampagne von Schweiz Tourismus zum 1. April, sondern höchst pro­ fessionell – um den Stein von Flechten und Verunreinigungen zu säubern. Als Nächstes kommt der Klappmeter zum Einsatz. «Eigent­ lich sind die Masse einer Markierung genau reglementiert», weiss Beat Zgraggen; auch alle anderen Details zur Planung, zum Bau und zur Signalisation der Wanderwege ste­ hen im Handbuch, das exakt vermerkt: «Jede Bestätigungsmarkierung sollte nicht breiter als 15 cm und nicht länger als 20 cm sein.» Alles klar, jetzt kann das Malen beginnen. «Für Granitfelsen eignet sich Acrylfarbe am besten», verrät der Künstler, «bei Kalk nehme ich dagegen eher eine mit Wasser verdünn­ bare Emailfarbe.» 500 Stunden Malarbeit, Jahr für Jahr

Insgesamt dauert die Revision einer einzigen Wegmarkierung gut und gerne zehn Minu­ ten. Nun durchzieht aber allein den Kanton Uri ein Wander­ und Bergwegenetz von 1500 Kilometer Länge. Geht man davon aus, dass im Durchschnitt alle zweihundert Meter eine Wegmarkierung zu malen ist, kommt man auf rund 500 Stunden Malarbeit, die Jahr

4-Seasons Info

Alpiner Wandertag im Urnerland Göscheneralp – Lochberglücke – Albert-Heim-Hütte – Berghotel Tiefenbach Schwierigkeit: T4 (blau-weiss-blau markiert). Höhendifferenz: 1200 m (Aufstieg), 850 m (Abstieg). Zeitbedarf: 5–6 Std. An-/Abreise: Mit SBB bis Göschenen, mit Postauto bis Göscheneralpsee. Von Tiefenbach mit Postauto zurück nach Andermatt, mit der Matterhorn-Gotthard-Bahn nach Göschenen. Wegverlauf: Vom Göscheneralpsee (1782 m) südseitig auf Wanderweg westwärts. Nach etwa 20 Min. bei P. 1927 (Älpergen) zweigt der markierte Weg südwärts ab. Auf dem Bergweg recht steil über überwachsene Rundhöcker zum Fuss des Planggenstockes. Am Älpergensee vorbei und über Moränenschutt und leichte Felsstufen hinauf zur Lochberglücke (2815 m). Hinunter durch

Schrofen und Gletscherschliffe bis zu P. 2381 oberhalb Saasegg, dann Gegenaufstieg westwärts zur Albert-Heim-Hütte (2541 m). Nach einer gemütlichen Rast Abstieg auf dem Hüttenweg nach Tiefenbach an der Furkapassstrasse. Variante 1: Vom Lochbergpass her ist es möglich, den Lochberg (3074 m) über seinen Ostgrat zu besteigen.

Bei richtiger Routenwahl entlang der Steinmänner ist das ohne Klettern möglich, ansonsten wird man da und dort etwas kraxeln müssen. Schwierigkeit: T5. Variante 2: Von der Saasegg Direktabstieg über die Lochbergeregg nach Realp (weissrot-weiss markier t, T2). Braucht etwa gleich viel Zeit, fordert aber die Knie etwas stärker.

Göschene

ralpsee

Lochberg 3074 m Winterstock 3203 m

Zumdorf

Albert-Heim-Hütte 2543 m

Tiefenbach

Realp 0

0,5

1 km


40

Reportage

Schnee macht alpines Gelände anspruchsvoller: Blick vom Lochberg auf den Älpergensee.

für Jahr in den Urner Bergen zu leisten ist. Deshalb arbeitet Beat Zgraggen mit zwanzig lokalen Mitarbeitern zusammen, die jeweils für ein Gemeindegebiet zuständig sind. Er selbst leitet die grösseren Reparatur­ und Unterhaltsprojekte und ist für Neubeschilde­

rungen zuständig. Da und dort realisiert er auch mal eine Wegverschönerung – zum Beispiel wenn am Klausenpass ein Wegstück von der Asphaltstrasse weg verlegt wird; oder wenn im Auftrag der Stiftung für Landschaftsschutz im Meiental alte Holzzäune wiederhergestellt werden. Eine wichtige Aufgabe

ist auch die Lawinensicherung. «Gerade im Frühling kann es passieren, dass wir sogar Talwege sperren müssen, weil in einer schat­ tigen Runse noch zu viel Schnee liegt», sagt Beat Zgraggen. «Da kommt es schon mal vor, dass Wanderer aus dem blühenden Unter­ land mit Unverständnis reagieren. Sie setzen sich über die Sperrung hinweg und müssen später doch umkehren.» Schneeräumungen nehmen Beat und sein Team nur bei sehr stark begangenen Routen vor. Man möchte nicht den Eindruck vermitteln, die Bergwelt sei ein täglich aufgeräumter und geputzter Freizeitpark. «Vor allem im Frühling und auf höher gelegenen Routen sind feste Berg­ schuhe, ein Pickel sowie Grundkenntnisse in Alpintechnik gute Begleiter. Zehn Meter harter Firnschnee genügen manchmal, um aus einer an sich einfachen Wanderung eine Bergtour zu machen», sagt Beat Zgraggen. Und solche Verhältnisse kann man – Klima­ wandel hin oder her – während der ganzen Wandersaison im Gebirge antreffen.

Alle Infos zum Verband Schweizer Wanderwege: www.wandern.ch.

4-Seasons Info

Wandern in alpinem Gelände – wie man den häufigsten Gefahren begegnet Auch weiss-rot-weiss bezeichnete Bergwege, geschweige denn weiss-blau-weiss signalisierte Alpinwege, können bisweilen Stellen aufweisen, die ein hohes Gefahrenpotenzial bergen – vor allem im Frühsommer und in höheren Lagen. Schneebrücken … über Bergbächen. Oft sieht man von oben nicht, wie gefährlich diese schon unterspült sind. Wer aber mit der Schneebrücke in den Bach kracht, ist ganz schnell in Lebensgefahr. • Tipp 1: Schneereste meiden und sich im Von-Stein-zuStein-Hüpfen versuchen, um über den Bach zu kommen. Zwei Wanderstöcke können dabei eine wertvolle Hilfe sein. • Tipp 2: Wenn man in der Gruppe unterwegs ist: Immer warten, bis der oder die Letzte der Gruppe den Bach überquert hat – denn das Bachrauschen verschluckt jeden Hilferuf.

Hartschneereste … in schattigen Runsen. Sie sind der wohl häufigste Grund dafür, dass Bergwanderer in der Vorsaison ihre Tour abbrechen müssen. • Tipp 3: Bergschuhe mit harter Sohle und dazu ein kleiner Eispickel zum Stufenschlagen sind Gold wert. •Tipp 4: Ein genaues Studium der Karte unter Berücksichtigung der Hangexposition kann schon bei der Tourenplanung zu Hause viel Ungemach abwenden: Hartschneereste halten sich auf schattigen Nordseiten wesentlich länger als auf den besonnten Südseiten.

Altschneefelder … überdecken grössere Strecken des Wanderweges. Dies ist vor allem an eher steilen, nordgerichteten Hängen der Fall. • Tipp 5: Wenn irgend möglich das Schneefeld umgehen, auch wenn es nicht steil aussieht. Ist man erst mal drauf, kann die Schneebeschaffenheit zu akuter Abrutschgefahr führen. • Tipp 6: Pickel mitführen – und das Wissen, wie man mit seiner Hilfe einen Sturz auf geneigtem Firn abbremsen kann. • Tipp 7: Einen Alpinwanderkurs besuchen. Die Alpinschule Berg und Tal gehört zusammen mit Grindelwaldsports und der Alpinschule Bergfalke zu den ersten Schweizer Bergschulen, die in Alpinwanderkursen genau auf die genannten Gefahren einge-

hen. Während Berg und Tal auch noch das Thema Klettersteige in den Kurs mit einbezieht, spricht Bergfalke vor allem Wanderer mit wenig Alpinerfahrung an. Grindelwaldsports bietet sowohl einen Grundkurs als auch einen Aufbaukurs für alpines Bergwandern an. Auch der Schweizer Alpen-Club SAC ist in diesem Bereich aktiv geworden. Er bietet einen Tourenleiterkurs für das Alpinwandern auf blau-weissblau markierten Bergwegen an. Dieser richtet sich allerdings an Personen, die schon SAC-Tourenleiter sind. Viele SAC-Sektionen haben zudem Alpinwandertouren im Programm – jedoch ohne Ausbildungscharakter. Nähere Infos: www.sac-cas.ch/ Kursangebot.461.0.html



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Reportage

Text Stephan Glocker Fotos Archiv Hilleberg Stephan Glocker Fredrik Neregård

Papstaudienz Wahrscheinlich weiss kein Mensch mehr über Zelte als der Schwede Bosse Hilleberg. Seit 40 Jahren dreht sich sein Leben um Zelte, die Konstruktion, die Fertigung, die Anwendung. In der Outdoor-Szene nennt man Hilleberg den «Zelt-Papst». Bosse lacht darüber: «Ich bin ja nicht unfehlbar.» Aber beinahe, wie ein Transa-Team beim Fabrikbesuch in Estland feststellte.

V

om Frühling spürt man Ende März in Tallin noch nichts. Der Golf von Finnland ist zugefroren, die 90 Kilometer hinüber nach Helsinki könnte man auf Ski zurücklegen. Entsprechend dick vermummt sind die sechs Transa-Mitarbeiter, die sich in Estland zum Besuch der Hilleberg-Manufaktur angemeldet haben. Dass Hilleberg, Inbegriff schwedischer Qualitätsarbeit, seine Edelzelte in Estland näht, mag auf den ersten Blick verwundern. «In den Neunzigerjahren, als praktisch alle westlichen Hersteller ihre Produktion nach Fernost verlegten, standen auch wir unter hohem Kostendruck», erzählt Bosse Hilleberg, der das Transa-Team vom Flughafen abholt. «Zelte erfordern sehr viel Handarbeit und mit den schwedischen Lohnkosten konnten wir auf dem Weltmarkt nicht mehr konkurrieren. Trotzdem wollten wir natürlich keine Kompromisse bei der Qualität machen.» Statt die Fertigung an Subunternehmer in Vietnam oder China zu geben, entschieden sich die Schweden daher für den Aufbau einer eigenen Tochterfirma im benachbarten Estland – einem Land mit grosser Textil-


Reportage

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Urbi et Orbi? Nein, nur ein Rentier am Horizont.

tradition und moderatem Lohnniveau. Von Schweden ist es hierher nur ein kurzer Hüpfer mit der Fähre oder dem Flugzeug. 1997 begann die Produktion mit fünf Mitarbeitern. 14 Jahre später sind daraus über 50 geworden – und die ersten fünf sind immer noch dabei. Vier Mitarbeiter, die nur Zelte auf- und abbauen

Das Transa-Team, Bosse, Juta und René (rechts) in der Endkontrolle.

Eine von ihnen ist die Fabrik-Chefin Juta Heinvee, die Bosse Hilleberg zur Begrüssung herzlich umarmt. Von Tallin ist das Transa-Team in das Örtchen Rapla gefahren, wo die Manufaktur in einem Hangar-artigen Bau untergebracht ist. «Das Gebäude sieht aus wie ein grosses Tunnelzelt – das war natürlich auch ein Grund, hier einzuziehen», lacht Bosse, der je nach Bedarf zwischen Englisch, Schwedisch oder Deutsch umschaltet. 1971 hat er nicht nur die Firma gegründet, sondern auch seine österreichische Frau Renate kennengelernt. Nur Estnisch spricht Bosse nicht – «leider, aber das ist mindestens so schwer wie Finnisch».


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Reportage

Kein Fliessband: Jede Näherin fertigt komplette Zelte.

Glänzende Augen bekommen die Schweizer im Materiallager. Die Hilleberg-Philosophie ist einfach: von allem nur das Beste. Meditation über eine neue Hülse.

Mit den Klischees von osteuropäischen Niedriglohn-Nähereien hat die Hilleberg-Fabrik nichts gemein, die Räume sind hell und fast klinisch sauber. Die Besucher putzen sich brav den Schnee von den Schuhen. Vor der Werksführung gibt es erst einmal Kaffee – in Schweden und Estland zu jeder Tageszeit unverzichtbar. Durch grosse Scheiben spähen die Schweizer in die Fertigungshalle, wo vier Mitarbeiter nichts anderes tun, als Zelte auf- und abzubauen. Für jeden Zelttyp steht ein Riesentisch bereit. «Was machen die da?», fragt Petra Müller von der Filiale Luzern. «Das ist die Endkontrolle», antwortet René Guba, der Hilleberg-Verkaufsleiter für Europa. «Jedes einzelne Zelt wird aufgebaut – natürlich mit genau dem Gestänge, mit dem es dann auch ausgeliefert wird!» In einem spontanen Referat beschwört René die apokalyptischen Gefahren herauf, die dem Hilleberg-User im Feld drohen könnten, wenn man hier

Der wahre Schatz: die Schnittpläne.

aus Faulheit immer das gleiche Muster-Gestänge benutzen würde: Ein paar Millimeter Abweichung, und das Zelt stünde in einem Blizzard eventuell nicht mehr ganz perfekt. Renés detailversessene Referate werden die Transianer in den kommenden Tagen noch öfter geniessen … Die Idee ist da, das Material noch nicht

Glänzende Augen bekommen die Schweizer im Materiallager. Die Hilleberg-Philosophie ist einfach: von allem nur das Beste. Die doppelt silikonbeschichteten Zeltstoffe kommen aus Südkorea, die Abspannleinen aus den USA, die Spanner aus England, diverse Kleinteile aus der Schweiz oder Deutschland. «Wir sind immer auf der Suche nach noch besserem Material», erklärt Bosse Hilleberg. «Es ist schon oft passiert, dass wir eine Idee hatten, aber warten mussten, bis die Technik so weit war.» Als


Reportage

Teamwork in Estland: Bosse und Fabrik-Chefin Juta Heinvee.

Beispiel nennt er die Tunnelzelte mit verlängerter Apsis: »Das konnten wir lange nicht umsetzen, weil dann das Gesamtgewicht des Zelts unakzeptabel hoch geworden wäre. Erst nach einem großen Schritt bei der Gewebequalität ging es dann.» Auf einem fast 20 Meter langen Schneidetisch werden bis zu 100 Lagen Zeltstoff aufgelegt und nach Schablonen millimetergenau geschnitten. Hilleberg verarbeitet zwei Qualitäten: das robuste Kerlon 1800, ein 40-Denier-Ripstop-Nylon mit 65 g/m2 Gewicht und mindestens 18 Kilo Weiterreissfestigkeit und das superleichte Kerlon 1200 (30 Denier, 50 g/ m2, mind. 12 kg Weiterreissfestigkeit). Sämtliche Details der Gewebeeigenschaften wird das Transa-Team später noch erfahren – in einem

4-Seasons Info

Auch für Hilleberg: Transas Reparatur Center Selbst erstklassiges OutdoorEquipment kann auch einmal Schaden nehmen. Doch Risse, Löcher und klemmende Reissverschlüsse lassen sich meist flicken. Transa betreibt daher ein Reparatur Center, das allen Kunden offensteht (auch für nicht bei Transa gekaufte Ware, Infos in jeder Filiale). Das Center ist zudem zuständig für

alle Hilleberg-Reparaturen in der Schweiz. Mastermind ist Egon «Düsentrieb« Bär. Egon war 1989 bereits Filialleiter bei Transa St. Gallen, ging dann nach Irland zum Rucksackhersteller Bach, wo er zu einem Virtuosen an Nähmaschine und Nietzange heranreif te. Seit 2009 ist er zurück und tüftelt wieder für die Transa. Beherrscht Nadel, Faden, Niet, Zipper und mehr: Egon Bär, Spitzname Düsentrieb.

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Und wofür der ganze Aufwand? Dafür …

mehrstündigen Vortrag von René. Sein Referat zum Gestängebogen dauert nicht ganz so lange, die eingesparte Zeit fliesst jedoch in einen ausführlichen Exkurs zur Geschichte der Gestängehülse. Renés Botschaft ist klar: In Hilleberg-Zelten stecken unzählige ausgetüftelte Details – und das sollen natürlich auch die Kunden in den Shops erfahren und nutzen. Nach dem Schnitt gehen die Zeltstoffe in die Bestückung, dabei werden sämtliche Zubehörteile vom Reissverschluss bis zum Gestängebecher zusammengetragen. Jedes Teil ist auf einer Excel-Liste erfasst, inklusive Gewicht, sodass man das spätere Gesamtgewicht des Zelts bereits ablesen kann. «Jedes Zelt in jeder Variation ist komplett dokumentiert», sagt René stolz. Remo Nanzer von Transa Barn nickt: «Das ist wirklich nützlich. Wenn ein Kunde ein Ersatzteil für ein Keron Baujahr 2004 braucht, haben wir gleich das richtige parat.» Transa ist seit über 30 Jahren der grösste Hilleberg-Händler der Schweiz – und weiss die ausgeklügelte Logistik der Schweden zu schätzen. Und auch die faire Zusammenarbeit: «Vor ein paar Jahren», erzählt Dieter Chrétien, Filialleiter in Basel, «hat ein Gestänge-Produzent einen Fehler mit der Legierung gemacht, einige der Stangen brachen. Betroffen waren Zelte verschiedener Hersteller. Aber nur Hilleberg hat uns unaufgefordert sämtliche Gestängesätze ausgetauscht – die brauchten wir den Kunden nur in die Hand zu drücken.» Reklamationsquote: 0,001 Prozent

Es geht weiter zu den Nähtischen, wo aus den zahllosen Einzelteilen die Zelte entstehen. Sirje Tiidrus, seit 14 Jahren bei Hilleberg, erklärt ihren Job: Jede Näherin produziert immer ein ganzes Außen- oder Innenzelt. Weil man silikonbeschichtete Stoffe nicht tapen kann, hängt die spätere Wasserdichtigkeit vor allem vom Können der Näherinnen ab. Standard sind doppelte Kappnähte, bei denen jeder Stich durch vier Gewebelagen geht. Dazu kommen extrem dünne Nadeln, die genau auf den Faden angepasst sind. «Das kann nicht jede, Männer meistens gar nicht», sagt Sirje – und lässt zwei Bahnen Kerlon 1200 unter ihrer Pfaff-Maschine durchflitzen. Die kläglichen Versuche der Transianer, eine paar Zentimeter Naht nach Hilleberg-Standard zu produzieren, nimmt sie mit Humor. Sirje und ihre 30 Kolleginnen werden nicht nach Stückzahlen bezahlt, sondern nach einer Kombination aus Stundenlohn und Bonussystem. «Wir wollen Qualität», sagt Bosse Hilleberg, «natürlich sollen die erfahrensten Näherinnen auch mehr verdienen, aber dabei spielt die Reklamationsquote eine viel größere Rolle als die Stückzahl.»


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Reportage

«Was gut funktioniert, sieht auch gut aus» Vor 40 Jahren gründete Bosse Hilleberg seine Firma, seither steht sein Name für kompromissloses und detailversessenes Zeltdesign. 4-Seasons bat den 70-jährigen «Zeltpapst» zum Interview. Bosse, wann hast Du das erste Mal über Zelte nachgedacht? Wahrscheinlich während meiner Zeit als Gebirgsjäger in Lapp­ land. Da war man oft tagelang zu zweit oder allein in der Wildnis und hatte Zeit zum Grübeln.

Daniel Lienert «näht», Sirje Tiidrus nimmt's mit Humor.

Wie entsteht ein neues Zelt? Viele meinen, nach 40 Jahren könnten wir ein perfektes Zelt einfach hinmalen. Aber das ist immer noch viel Arbeit: Entwür­ fe auf Papier und am Computer, dann folgen sehr viele Proto­ typen und ausführliche Tests.

Dauertest: Das Material der Lieferanten wird permanent geprüft. Wie genau wird getestet? Natürlich sehr viel auf Tour, aber auch mit der Windmaschi­ ne. Die Prototypen stehen tage­ lang im Sturm, werden auf­ und abgebaut. Bei 25 Meter Wind pro Sekunde finde t man jede

In Hilleberg­Zelten stecken unzählige Details – das sollen auch die Kunden in den Shops erfahren und nutzen. Die Fehlerquote, die bei der hauseigenen Endkontrolle aufgedeckt wird, liegt deutlich unter einem Prozent. Und wie hoch ist die Quote von Hille­ berg­Reklamationen bei der Transa? «Das sind so etwa 0,001 Prozent», sagt Günti Stutz von der Filiale Winterthur, «Garantiefälle gibt es praktisch keine». Normale Reparaturen nach langem Gebrauch fallen dagegen schon an, diese erledigt für die ganze Schweiz übrigens auch die Transa (siehe auch Kasten auf Seite 45). Es gibt wieder Kaffee. Bosse und René werden mit Fachfragen gelöchert, denn die Transa hat keine Greenhorns geschickt: Petra, Dieter, Remo und Günti, aber auch Daniel Lienert aus Zürich und Tibor Deér aus St. Gallen sind seit Jahren mit Hilleberg­Modellen, aber auch mit Konkurrenz­Zelten auf Tour. Beim Fachsimpeln geht um die Baumwoll­Ummantelung des Nähfadens («quillt bei Feuchtigkeit auf»), die Grösse der Gestängebecher («bei Extrembedingungen lässt sich ein Zweitgestänge einschieben») und verschiedene Sturm­Strategien («ab Windstärke 7 ist eine andere Aufbau­ reihenfolge effizienter»). Und natürlich landet man beim Lieblingsthema aller Zelt­Freaks: die Zelte der Zukunft. Bosse Hilleberg berichtet vom neuen Expeditionsmodell Saitaris. René will zu einem weiteren Vortrag ansetzen, doch die Schweizer winken ab – die Transa hat das Saitaris bereits ins Programm genommen.

Schwäche. Dann wird verbessert und weitergetestet. Von der Idee bis zum fertigen Zelt dauert das leicht mal zwei Jahre. Und das Zelt ist dann fertig für die Ewigkeit? Vom Konzept her ja. Aber jede Innovation wird natürlich auch bei bewährten Modellen einge­ arbeitet. Ein Nammatj von 2011 hat gegenüber einem Nammatj von 1982 sehr viele Verbes­ serungen und natürlich ganz andere Materialien. Apropos: Was war in 40 Jahren die grösste Innovation? Abgesehen vom Gestänge sicher unser Kerlon­Material. Früher arbeiteten wir wie die meisten Hersteller mit PU­beschichtetem Gewebe. Dann stellten wir fest, dass eine bestimmte Silikon­ beschichtung sechsmal reissfester war. Das wurde immer weiter entwickelt. Das aktuelle Kerlon 1200 wiegt nur 50 Gramm pro Quadratmeter bei 12 Kilo Weiterreissfestigkeit. Das ist schon fantastisch.

1970: Welches Zelt für die Alpen?

Hat Hilleberg auch mal Fehler gemacht? Jede Menge – aber wie beschrieben betreiben wir einen sehr grossen Aufwand, um diese zu finden, bevor das Zelt auf den Markt kommt. Allerding s hatten wir auch einmal ein Familien­ zelt konzipiert, das für


Reportage

ganze Rest dreht sich um Backgroundwissen zum Material, zum Zeltaufbau bei Sturm und so weiter. Warum? Wir können gute Zelte bauen, aber man muss sie richtig anwenden. Ein Zelt ist kein «Plug & Play»Produkt. Das Backgroundwissen ist wichtig, daher stellen wir es auch zur Verfügung – im Katalog und immer mehr im Internet.

1973: Beim «Keb» sind erstmals Aussen- und Innenzelt gekoppelt.

diese Zielgruppe schlicht zu teuer war. Im Nachhinein betrachtet, hätten wir das bereits bei der Kalkulation merken müssen. Und das Zelt billiger bauen? Nein, da machen wir keine Kompromisse. Aber wir hätten sagen können: Für den Etat, den eine Familie ausgeben will, können wir ein Zelt nach unseren Ansprüchen nicht herstellen – zumindest noch nicht. Also lassen wir es. Haben sich in 40 Jahren die Kunden verändert? Früher waren es oft sehr erfahrene

Kunden, die bereits Zelte hatten und etwa s Besseres suchten. Heute gibt es auch viele Einsteiger, die sich über Freunde, beim Händler oder im Internet informiert haben – und wissen, dass sie etwas Erstklassiges wollen, das auch seinen Preis hat.

Der neue Hilleberg-Katalog zeigt nur zur Hälfte Zeltmodelle, der

Optik und Mode spielen auch bei Outdoor-Ausrüstung eine viel grössere Rolle als früher. Macht Hilleberg da nicht auch mal einen Kompromiss? Ich glaube nicht, dass wir jemals etwas aus optischen Gründen verändert hätten. Was gut funktioniert, sieht auch gut aus. Ist Hilleberg immer noch ein reines Familienunternehmen? Das war es, und das bleibt es. Mein e Frau Renate hat in den Siebziger n die ersten Zelte genäht, unser Sohn Rolf ist mitt-

«Ein Zelt ist kein Plug & Play-Produkt. Backgroundwissen ist wichtig, daher stellen wir es auch zur Verfügung.»

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lerweile Geschäftsführer der Firma und unsere Tochter Petra hat in den letzten zehn Jahren das USAund das Asiengeschäft aufgebaut. Gehst du selbst noch auf Tour? Natürlich, das ist ein Teil meines Lebens. Aber die Knie sind etwas müde und die Touren nicht mehr ganz so lang und hart wie früher. In zwei Tagen starte ich in Jämtland zu einer kleinen Wintertour. Hast du ein Lieblingszelt? Das hängt von der Tour ab, ich habe ja freie Auswahl. Bei Solotouren nehme ich meist ein Akto, im Winter gerne ein Nallo 2 oder Nammatj 2, bei Touren zu zweit ein Keron 3 GT. Wenn ich durch die Schären paddle, natürlich ein freitragendes Zelte wie das Staika. Hast du alle Zelte erfunden, oder kommt noch etwas Neues? Bestimmt. Viele Leute sind ja nicht so extrem unterwegs, aber auch auf einem Campingplatz kann es stürmen und in einem schlechten Zelt ist dann alles nass. Daher sind DreijahreszeitenZelte mit leichteren Materialien und besseren Featuren sicher ein interessanter Bereich. Das neue Saitaris geht aber in eine andere Richtung … Richtig, das ist ein reinrassiges Expeditionszelt für vier Personen. Komplett wiegt es 6,4 Kilogramm – also 1,6 Kilogramm pro Person.

Sicher schlafen in Schnee und Sturm – bei einem Zeltgewicht von ein bis zwei Kilo pro Person.

Wann kommt das Ein-Kilo-Zelt von Hilleberg? Ich werde bei einem 1,4-Kilo-Zelt sicher nicht an den Abspannleinen sparen, nur um das Gewicht marke tingwirksam zu drücken. Aber wenn ich die Materialentwicklung der letzten 40 Jahre betrachte, werden wir eines Tages sicher ein Zelt haben, das 0,9 oder 1,1 Kilo wiegt. Vor allem aber wird es ein gutes Zelt sein.


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Service

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Service

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State of the Art

ARC’TERYX THETA SL WOMEN JACKET Gibt es das perfekte Equipment? Durchaus. In State of the Art zeigt 4-Seasons Ausrüstung, die in ihrer Klasse Standards setzt.

Produktklasse

Superleichte Outdoor-Jacke mit sehr grossem Einsatzspektrum, spezieller Frauenschnitt (auch als Herrenmodell erhältlich).

Einsatzbereich

Jede Art von Outdoor-Touren, funktioniert als klein verpackte und leichte Regenreserve ebenso wie als Haupt-Kleidungsstück bei längeren Trekkingtrips. Der Trick liegt im Materialmix: Arc‘teryx kombiniert leichtes, aber relativ empfindliches Gore-Tex Paclite am Rumpf mit robustem Gore-Tex Pro Shell an Stresspunkten.

Status

Die perfekte Allround-Jacke, nicht nur für Frauen. Die Theta SL ist hochfunktionell, glänzt mit schnörkellosem Design und einem Traumgewicht von nur 334 Gramm.

. Hersteller

Arc’teryx; Vancouver, British Columbia, Kanada

Konzept/Idee

Carl Moriarty und Tanya Hall

Technische Daten

Gewicht 334 Gramm (Grösse M). Erhältlich in den Grössen XS bis XL und in den Farben «Black» und «Niagara» (Foto rechts). Preis: 489 CHF. (Als Herrenmodell knapp 40 Gramm schwerer.)

Historie

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Die Geschichte von Arc‘teryx beginnt 1989: in Vancouver tüfteln die Gründer an einem neuen Klettergurt, dabei kommen Pizzaöfen und Ikea-Papierkörbe zum Einsatz. Der laminierte «Vapor» revolutioniert die Kletterszene. Arc’teryx tüftelt weiter und entwickelt sich zum Innovator der Outdoor-Industrie. Die Kanadier erfinden wasserfeste Reissverschlüsse, nahtfreie Bündchen und zusammen mit Polartec das Softshell-Konzept. Das Entwicklungszentrum in Vancouver ist bis heute top secret, Besucher sind nicht zugelassen. Bereits 2000 kombiniert Arc’teryx verschiedene GoreTex-Laminate, um den unterschiedlichen Klimazonen am Körper gerecht zu werden. Es ist die Geburtsstunde des «Body Mapping». Die Theta SL (SL steht für Superlight) ist seit 2005 im Programm.

«Die Kombination der Gore-Laminate ist perfek t, meine Theta SL kommt bei allen Aktivitäten zum Einsatz. Wenn ich wieder mal zu viel in meinen Rucksack gepackt habe, ist das durch die Pro ShellVerstärkungen an Schultern und Armen kein Problem – zumindest für meine Jacke Jenny Keller, bei Transa nicht!» Einkäuferin für Bekleidung

«Wir wollten eine sehr leichte Jacke haben, die Wetterschutz und Tragekomfort bei unterschiedlichen Aktivitäten und Bedingungen bietet. Der längere Schnitt ist optimal bei Regen und die verstaubare Kapuze bei gutem Wetter aus dem Weg. Mit 334 Gramm ist sie ein universelles Teil zum Immer-dabei-haben.» Carl Moriarty, Arc’teryx Designer

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01. Schnitt: Arc’teryx ist ein Vor­ reiter der dreidimensionalen Schnittführung, die sich den Körperbewegungen anpasst. Die Theta SL hat vorgeformte (leicht angewinkelte) Ellen­ bogen und ist körpernah ge­ schneidert. Dennoch rutscht sie bei Streckbewegungen – etwa beim Klettern – nicht hoch. Der längere Schnitt ist bei Rege n funktioneller als ein kurzer Hüftschnitt.

02. Material: Body Mapping nennt man das kluge Kombinieren von Funktionsstoffen: An Schultern und Armen, von Rucksack und Wetter stärker beansprucht, kommt dreilagiges Pro Shell (High­Tenacity­Nylon, 129 g/m2) zum Einsatz, am Rumpf leich­ teres Paclite (Rip­Stop­Nylon, 109 g/m2). In Sachen Wasser­ dampfdurchlass (»Atmungs­ aktivität«) sind beide Gore­Tex­ Laminate Spitzenklasse.


State of the Art

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03. Nähte: Gewicht sparen durch minimierte Nahtzugaben: Stan­ dardmässig überlappen Stoff­ bahnen an der Naht um 6,4 mm. Arc’teryx vernäht die Stoffe mit nur 1,6 mm Nahtzugabe – bei gleicher Festigkeit. Die Tapes, mit dem die Nähte wasserdicht versiegelt werden, sind nur 8 mm schmal. Jedes Gramm zählt, zu­ dem führt weniger Klebefläche zu mehr Wasserdampfdurchlass und grösserer Geschmeidigkeit.

04. Zipper: 1998 erfand Arc‘teryx­ Mastermind Mike Blenkarn den wasserfesten Reissverschluss. Die davor üblichen Abdeckleisten wurden überflüssig – schon wie­ der ein paar Gramm gespart! In­ zwischen fertigt YKK die Zipper, die in kleinen «Garagen» parken. 05. Kapuze: Aus Paclite, perfekt anpassbar, macht alle Kopfbe­ wegungen mit und lässt sich im

Kragen verstauen. Achtung: die Kapuze passt nicht über Ski­ oder Kletterhelme. 06. Ärmelbündchen: Eine weitere Arc‘teryx­Spezialität. Bei her­ kömmlichen Bündchen saugen Nähte und Futter Feuchtigkeit in die Jacke. Die «Dry Cuffs» der Kanadier kommen ohne Nähte aus, sie sind laminiert und ana­ tomisch geformt. Der Klettver­ schluss ist lasergeschnitten.

07. Taschen: Eine Innentasche, zwei Aussentaschen (auch bei geschlossenem Rucksack­Hüft­ gurt zugänglich). Alle Taschen sind nahtfrei laminiert, sodass die Jack e insgesamt mit sehr wenigen Nähten auskommt. 08. Kinnschutz: Damit die Jacke nicht an der Haut scheuer t, ist ein flauschiger Kinnschutz an den Kragen laminiert.

09. Einhand-Regulier ung: Die Schnürzüge im Jackenbund und an der Kapuze sind mit einer Hand zu bedienen. 10. Unterarm-Reissverschlüsse: In jeder Jacke wird es irgendwann zu warm. Die wasserfesten Zwei­ Wege­Zipper unter den Armen schaffen Linderung. Durch die Konstruktion ohne Abdeckleiste spürt man sie beim Tragen nicht.


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Interview Philip Baues Fotos Daniel Bally PatitucciPhoto


Kaufberatung

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Kaufberatung Leichtausrüstung

Höher, schneller, leichter Wer mit Trekkingausrüstung in der Natur unterwegs ist, braucht gute Kondition. Oder einen Gepäckservice. Oder aber gewichtsoptimiertes Equipment. Wie man seine Ausrüstung ernst, aber trotzdem auf die leichte Schulter nimmt, verrät Transa-Fachberater Christian Zwahlen.

Christian, als Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten Menschen zum Spass auf Berge kletterten, war von Leichtgewicht noch nicht die Rede. Wie viel wiegt dein Rucksack, wenn du heute für ein Wochenende in die Berge gehst? Kommt ganz darauf an, wohin ich gehe und mit wem ich unterwegs bin. Allein bin ich meist ziemlich genügsam: Mehr als zwölf, dreizehn Kilo kommen da nicht zusammen. Da ist dann alles drin – Notzelt, Schlafsack, Verpflegung ... Wenn ich mit Freunden unter­ wegs bin, sieht das manchmal anders aus: Da sind auch schon mal ein paar Extras wie die Espressomaschine oder ein richtiger Kocher und ein gutes Menü mit im Gepäck. Grund­ sätzlich passe ich die Ausrüstung immer an die bevorstehende Tour an. Heute ist es aber deutlich einfacher, gleichzeitig leicht und komfortabel in der Natur unterwegs zu sein als noch vor ein paar Jahren. Wer will es denn heutzutage besonders «light» haben? Zum einen sind da die erfahrenen Berg­ gänger, die ihre Ausrüstung optimieren wollen. Das sind Leute wie ich, die viele Höhen meter in den Bergen machen und schauen, wo sie noch zwei oder drei Kilo sparen können. Die kommen mit ganz kla­ ren Vorstellungen zu uns – da lernen auch wir Verkäufer oft noch etwas dazu. Einmal hat mir ein ehemaliger Fremdenlegionär erklärt, wie er aus alten Blechbüchsen eine komplette, ultraleichte Kochausrüstung bastelt. Aber auch ältere Kunden, die gerne entspannt unterwegs sind, fragen gezielt nach leichter Ausrüstung. Ganz junge

Christian Zwahlen, 36, ist Berater bei Transa Bern und zudem Einkäufer für Alpin- und Winterhartware. Steigeisen und Klemmgeräte sind sein Metier. Wenn dann auch noch das jüngste seiner drei Kinder (3, 8 und 11 Jahre) in der Kindertrage sitzt und Papa zum Gipfelsturm antreibt, ist der passionierte Sportkletterer und Alpinist froh um jedes Gramm, das er bei seiner Ausrüstung sparen kann.

Traveller dagegen schauen sicher weniger aufs Gewicht – für sie ist oft eher ein attraktiver Preis ausschlaggebend. Das heisst, für Leichtausrüstung muss ich tiefer in die Tasche greifen? Sagen wir‘s so: Wer ein Auto mit Formel­1­ Technik fahren will, der landet auch nicht beim Volkswagen. Ein Trekkingstock aus Karbon beispielsweise kostet schon in der Herstellung deutlich mehr als einer aus Aluminium. Dafür wiegt er dann auch nur 265 Gramm. Trotz­ dem sollte man als Verbraucher immer kritisch bleiben: Welche Entwicklung bringt einen wirk­ lichen Nutzenvorteil und welche dient nur dazu, Jahr für Jahr neue Superlative zu präsentieren? Also unnötiges Zeug lieber gleich zu Hause lassen – so wiegt der Rucksack weniger und der Geldbeutel wird geschont. Ist das auch dein Motto? Unbedingt. Bei langen Alpintouren bleibt einem auch gar nichts anderes übrig. Da muss ein Satz Unterwäsche eben mal ein paar Tage reichen.

Mein Wetterschutz ist aus superleichtem Drei­ Lagen­Gore­Tex, wiegt fast nichts und lässt sich klein verpacken. Wenn ich einen Topf zum Kochen habe, brauche ich auch keinen Teller mehr. Und bloss nicht den ganzen Kulturbeutel einpacken – Zahnbürste und Zahncreme passen auch in einen kleinen Plastikbeutel. Nur das obli­ gate Schweizermesser geht immer mit auf Tour. Wer weniger einpackt, dem reicht auch ein kleinerer Rucksack, oder? Hier kommen die W­Fragen ins Spiel: Was? Wann? Wer? Wo? Wie lange? Ein Kunde, der drei Wochen zum Wandern in Kanada unterwegs ist, wird sich kaum bedanken, wenn ich ihm einen superleichten Rucksack mit abgespecktem Tragesystem empfohlen habe. Genauso wenig braucht der sportliche Tourengeher ein schweres Trekkingmonster für sein Wechselshirt und den Müsliriegel. Man muss einfach differenziere n, wer vor einem steht und wofür er seine Aus­ rüstung benötigt. Genau diese persönliche Interaktion mit den Kunden ist für mich das Spannendste im Job: herauszufinden, was der


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«Für Solotouren habe ich einen kleinen Spiritusbrenner, der inklusive Brennstoff für zwei bis drei Mahlzeiten nur 150 Gramm wiegt.»

Kunde braucht und ihn optimal ausgerüstet in sein persönliches Abenteuer zu schicken. Also ist ein stabiler Rucksack zwangsläufig schwer? Das Problem ist, dass viele Hersteller nur am Material Gewicht sparen, statt konzeptionell um­ zudenken. Braucht ein Rucksack all die Taschen, Fächer, Halterungen und versteckten Features? Würde man da überall etwa s rein stecken, man hätte schnell 30 Kilo auf dem Buckel. Mein Deadalus Ultralight von Bach hat 50 Liter Volumen, wiegt nur 950 Gramm, trägt Lasten bis zu 18 Kilogramm und ist schon seit zehn Jahren im Einsatz. Dieser Rucksack hat keine verstell­ baren Schultergurte, keine Seitentaschen, kein Bodenfach – es ist nur ein Sack, der aber sehr gut gemacht. Also, liebes Bach­Team: ich hoffe, der Deadalus feiert bald sein Comeback! In welchen Segmenten sind die Hersteller denn schon weiter? Im Bekleidungsbereich. Das neue Drei­Lagen­ ProShell­Material von Gore­Tex ist noch einmal deutlich leichter, kleiner und angenehmer im

High-End: Trekkingstock von Black Diamond, 265 Gramm, 199 CHF.

Griff geworden. Das Norrøna Falketind Jacket für Damen wiegt schlappe 410 Gramm. Noch leichter geht‘s mit Hardshells aus Paclite. Die sind zwar etwas weniger robust, bringen aber nicht viel mehr als 200 Gramm auf die Waage. Paclite ist ideal für den Sportbereich und als reiner Wetterschutz über einem Softshell. Aber

Klassiker oder Grammjäger? Lowa Tibet mit 1800 Gramm, Inov8 Terroc mit 690 Gramm.

Take it easy: Funktionelle Outdoor-Jacken wiegen nur noch ein paar hundert Gramm.

auch Zelte werden immer leichter. Das Clip Flashlight 2 von Sierra Designs wiegt nur 1650 Gramm und ist ein vollwertiges Doppel­ wandzelt, das auch starkem Wind standhält. Was ist mit leichten Ein-PersonenLösungen oder Biwakzelten? Ganz neu ist das Laser Ultra 1 von Terra Nova. Dieses Zelt wiegt netto, also ohne Heringe und Schnüre, nur 500 Gramm. Ob man da­ mit auf alpine Bergtour gehen will, muss man sich aber schon genau überlegen: Stichwort Standfestigkeit. Als Zweitzelt für einfache Touren bei gutem Wetter oder als Notun­ terkunft ist es dagegen optimal. Übrigens: Zu zweit unterwegs, kann man ein Zelt auf zwei Rucksäcke aufteilen. Vor allem darf man bei aller «Lightweight­Euphorie» sein Gepäck nicht vergessen: Zwar kann man im Regen­ inferno trocken im Biwakzelt liegen, aber wenn dann am nächsten Tag der Rucksack bis zur letzten Socke völlig durchnässt ist, hat man auch nichts gewonnen. Kann ich nicht gleich aufs Zelt verzichten und nur ein Tarp mitnehmen? Wenn du tierliebend bist und kein Problem mit nassen Nächten hast. Entweder dir bläst der Wind den Regen ins Gesicht oder der Tau raubt deinem Daunenschlafsack die Wärme­ power. Dafür leisten dir Würmer und Spin­


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spielt Daune ihren Isolationsvorteil aus. Aber mit dem Schichtenprinzip hat man auch das im Griff. Drunter trage ich auf Tour Kunstfaser. Da­ mit meine Begleiter später im Zelt nicht in Ohn­ macht fallen, habe ich meist einen Satz Merino­ wäsche für die Nacht dabei – Wolle ist deutlich geruchsneutraler als Synthetik und fühlt sich für mich auch angenehmer an. Darüber trage ich ein winddichtes Softshell und ein leichtes Primaloft­ Gilet. Als Wetterschutz ist eine Jacke aus Paclite oder leichtem Pro Shell dabei. So bin ich für die meisten Temperaturen gut gerüstet und kann auf eine zusätzliche Isolationsjacke verzichten. Nicht zu vergessen sind Handschuhe und Mütze. Ein grosser Teil der Wärme geht über den Kopf verloren.

Zwei haben‘s leichter: Wer sich Zelt, Kocher und Zahnpasta teilt, spart viele Kilo.

nen Gesellschaft. Es gibt Leute, die mögen so was – man sollte nur wissen, worauf man sich einlässt. Ich persönlich nehme da eher ein leichtes Einwandzelt mit. Das bietet mit Bodenwanne einen guten Rundumschutz. Ein Zeltschwamm hilft gegen Kondenswasse r. Mit meiner Tochter bin ich mal in ein Un­ wetter geraten. Da war ich wirklich froh, nicht nur ein Tarp dabei zu haben. Während ich wach lag und gehofft habe, dass das Gestänge durchhält, hat meine Tochter ge­ schlafen wie ein Stein und war am nächsten Morgen bestens gelaunt. Wie man sich bettet, so ruht man. Welche Schlafunterlage empfiehlst du? Wer es leicht und komfortabel mag, kommt um die NeoAir von Therm­a­Rest kaum herum. Diese Matte wiegt gerade einmal 410 Gramm und ist unschlagbar, was Gewicht und Packmass angeht. Das 30­Denier­Rip­ stop­Material ist ziemlich hart im Nehmen, wer ganz sichergehen will oder zusätzliche Isolierung wünscht, legt eine leichte Fest­ schaummatte unter. Beim Biwakieren auf einem schroffen Felsband ist eine solche Matte aus Evazote sicher auch geeigneter. Wenn beim Bergsteigen die Luft dünn und die Konzentration geringer wird, ist eine empfindliche Luftmatte in der Nähe von Eispickel & Co keine gute Idee. Unerbittliche

Grammjäger nehmen die Kurzversion der Matte – Füsse und Beine kommen auf die Fleecejacke. Die Gretchenfrage: Schlafsack besser mit Daune oder aus Kunstfaser? Wer leicht unterwegs sein will, nimmt Daune. Das Verhältnis von Gewicht, Packmass und Wärmeleistung ist unübertroffen. Voraussetzung für süsse Träume ist allerdings ein sorgsamer Umgang mit der Schlaftüte. Einmal feucht oder gar nass, trocknet ein Daunensack sehr langsam und isoliert nicht mehr. Wer in die Tropen oder andere Regionen mit extremer Luftfeuchtig­ keit reist, ist unter Umständen mit einem etwas schwereren Kunstfaserschlafsack besser bedient. Mit leichten Schuhen lässt sich sehr viel Gewicht sparen. Geht diese Rechnung auf? Jein. Auf dem Jakobsweg mit wenig Gewicht auf dem Rücken vielleicht. Im Gebirge ganz sicher nicht. Da braucht man Stabilität und eine gute Unterstützung durch den Schuh. Mehr Gewicht bedeutet in diesem Fall ein Plus an Sicherheit. Kann ich von Leichtgewichts-Bekleidung optimalen Kälteschutz erwarten? Unbedingt. Ich bin inzwischen Fan von Beklei­ dung mit synthetischer Isolation. Bei körper­ licher Anstrengung transportiert Kunstfaser Feuchtigkeit besser als Daune. Nur bei extre­ mer Kälte oder Phasen körperlicher Inaktivität

Stichwort Verpflegung: Kommen beim Leichtgewichts-Fanatiker nur Beeren und Wurzeln auf den Tisch? Falls du Survival suchst, wieso nicht? Aber auch bei der richtigen Outdoor­Küche kann man viel einsparen. Für Solotouren habe ich einen kleinen Spiritusbrenner, der inklusive Brennstoff für zwei bis drei Mahlzeiten nur 150 Gramm wiegt. Für die meisten anderen Bedingungen sind Gas­ kocher zu empfehlen: Sie sind leicht, verbrennen sauber und sind sehr wartungsarm. In grossen Höhen oder in der Kälte stösst Gas an seine Grenzen, auch bekommt man in vielen Regionen nur schwer Nachschub. Ich nehme dann lieber einen Multifuel­Kocher. Der neue Edelrid Hexon wiegt z. B. nur 333 Gramm, schluckt aber fast alles: Gas, Benzin und Petroleum. Und was kommt an Leckereien in den superleichten Titantopf? Am Essen sollte man nicht sparen – allein schon, damit die Laune nicht in den Keller geht. Gefrier­ getrocknete Fertigmahlzeiten sind da optimal. Die gibt‘s in vielen Varianten – heisses Wasser in die Tüte, fertig. Für Sparfüchse oder kürzere Touren sind Tütengerichte aus dem Supermarkt eine Alternative. Aber Vorsicht: Oft muss man diese eine Weile kochen, das bedeutet also mehr Brennstoff im Rucksack. Und ohne einen Beutel Nüsse und Trockenfrüchte gehe ich nicht in die Berge. Es geht aber auch anders: Ein Kunde hat sich vor seiner Kanada­Tour einfach Nahrungspakete postlagernd in die Dörfer ent­ lang der Route geschickt. So musste er weniger schleppen und konnte trotzdem aus dem Vollen schöpfen. Keine schlechte Idee, oder? Tönt gut. Aber Zahnbürste & Co kann ich nicht vorausschicken. Wie sieht‘s mit der gewichtsreduzierten Hygiene aus?


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Leichte Wege? Dann sind auch leichte Schuhe okay.

allem mit neuen Materialien und Technolo­ gien muss man erst mal seine Erfahrungen sammeln. Und das tun wir bei Transa. Besser, wir filtern die «schwarzen Schafe» heraus, als dass enttäuschte Kunden zu uns kommen und sagen, dass ihr neues Zelt in der ersten Nacht den Geist aufgegeben hat. Weniger Gewicht, mehr Spass auf Tour. Nachtessen: 200 Gramm. Stirnlampe: 23 Gramm. Titantopf: 118 Gramm.

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«Bei allem Spass an leichter Ausrüstung: Für mich muss eine Tour ein Genuss sein, sonst kann ich ja gleich zu Hause auf den Hometrainer gehen.»

Auch hier gilt: Weniger ist manchmal mehr. Wenn man sich gut kennt, kann man unterwegs ruhig auch mal ein bisschen vor sich hin stinken. Wer das sich selbst und anderen nicht zumuten will, kann trotzdem viel Gewicht sparen, indem er Universalseife, zum Beispiel von Ortec, mit­ nimmt. Die wiegt nur 115 Gramm, ist biologisch unbedenklich und schäumt auch mit Salzwasser. Diese Seife wäscht von fettigen Haaren über schmutzige Teller bis zur verschwitzten Wäsche alles. Und Platz für ein leichtes Kunstfaserhand­ tuch wie das MSR Packtowel Ultralight, Masse 30 x 76 cm bei 22 Gramm Gewicht, findet sich in jedem Rucksack.

Leichtgewichts-Ausrüstung ist oft teurer. Ist sie auch empfindlicher? Muss ich auf Tour besser darauf achtgeben? Nicht unbedingt. Ich habe inzwischen so meine Favoriten, von denen ich weiss, dass sie funktio­ nieren. Meine Kletterhosen aus dem schwei­ zerischen Schöller­Material sind zum Beispiel leicht, nahezu winddicht und extrem robust. Die trage ich seit 10 Jahren und sie gehen einfach nicht kaputt. Da hat sich die Investition abso­ lut gelohnt. Aber es gibt in allen Bereichen ein Limit, was die Gewichtseinsparung betrifft. Im Wettbewerb kann es schon mal passieren, dass die Hersteller über das Ziel hinausschiessen. Vor

Hier ein paar Gramm, dort ein paar Gramm – es geht immer noch leichter. Wann ist Schluss? Man glaubt immer, es geht nichts mehr, und dann kommt doch wieder irgendeine Sensatio n auf den Markt. Ich lasse mich gerne überraschen, bleibe aber skeptisch, was eine mögliche Effekthascherei der Her­ steller angeht. Klar, man kann das Gewicht immer noch ein bisschen drücken, aber bei den heutigen Materialien geht das auf Kos­ ten der Stabilität. Ein 6­Millimeter­Gestänge oder ein Zeltboden aus 15­Denier­Material stossen einfach schneller an mechanische Grenzen. Persönlich wünsche ich mir leich­ tere Rucksäcke mit gutem Tragesystem. Auch bei Schuhen ist sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Gibt es auch Bereiche, wo man mit der Grammknauserei aufhören sollte? Selbst bei kurzen Touren habe ich immer eine Notfall­Apotheke dabei. Die Ausrüs­ tung sollte immer an das «Worst­Case­ Szenario» angepasst sein. Bei einer sommer­ lichen Hochtour auf Stirnlampe und warme Klamotten zu verzichten, kann unangenehme bis fatale Folgen haben. Bei allem Spass an leichter Ausrüstung: Für mich muss eine Tour immer auch ein Genuss sein, sonst kann ich auch zu Hause auf den Hometrainer gehen.


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Investitionen sind im Vergleich zu Hotelferien schnell amortisiert. Ausserdem sind die Kinder eh viel lieber auf dem Zeltplatz als in einem teuren Bettenbunker.

«Formel-1» für Solisten: Terra-Nova-Zelt Laser Ultra 1 (netto 500 Gramm), Therm-a-Rest-Matte NeoAir (410 Gramm), Yeti-Schlafsack Passion 3 (465 Gramm).

Für die Zeltferien mit der Familie braucht man aber weiterhin einen grossen Kofferraum, oder? Es kommen immer mehr Familien zu Transa, die bewusst aufs Auto verzichten. Inzwischen haben wir Familienzelte wie das Terra Nova Laser Space im Programm, die nicht viel mehr

als fünf Kilo wiegen, zwei Kabinen und Platz für fünf Personen haben. Mit solcher Ausrüstung kann man auch mit öffentlichen Verkehrsmit­ teln und einer 100­Liter­Rolltasche in die Ferien gehen. Ich denke, das Thema Familie wird auch bei Leichtgewichts­Equipment immer mehr zu einem eigenen Markt. Und ganz nebenbei: Die

Also ist «light» nicht mehr nur etwas für Spezialisten, sondern Pflichtausrüstung für jedermann? Zumindest ist für jeden etwas dabei. Es wird immer den Extremsportler geben, der möglichst schnell aufs Matterhorn rennen will und auf leichtes Material angewiesen ist. Aber nicht jeder möchte seinen hart verdienten Urlaub auf einer eben so harten, weil dünnen Isomatte im engen Biwaksack verbringen. Wie immer gilt es, den individuellen Ansprüchen gerecht zu werden. Leichte Ausrüstung kann aber unbestritten dabei helfen, grosse Outdoor­Träume wahr werden zu lassen. Letzte Frage: Welchen Ausrüstungsgegenstand hast du selbst zuletzt gegen eine Leichtversion ausgetauscht? Spielzeug­Klämmerli aus dem Spielwarenladen – die sind kleiner und leichter als die grossen.

Mit dem ICE nach Deutschland – schnell, bequem und günstig

Täglich über 35 Direktverbindungen von der Schweiz nach Deutschland Reisen Sie bequem in nur 4 Stunden von Bern nach Frankfurt und Stuttgart oder in 5 Stunden nach Köln. Nutzen Sie die zahlreichen täglichen Verbindungen und geniessen Sie den hohen Komfort im ICE inklusive Am-Platz-Service in der 1. Klasse. Und mit dem HalbtaxAbo oder dem GA erhalten Sie 25% Ermässigung auf den

deutschen Streckenabschnitt und kommen damit besonders günstig in die deutschen Metropolen. Mehr Informationen unter www.bahn.de und www.sbb.ch Die Bahn macht mobil.


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Hersteller

Kaikkialla – für den Wikinger in dir Kaikkialla ist finnisch und heisst «überall». In der Szene gibt die neue OutdoorMarke oft noch viele Rätsel auf. Das erste ist schnell gelöst: Macher von Kaikkialla ist eine Riege führender Outdoor-Händler, zu denen auch Transa gehört.

B

ekleidung, Schlafsäcke, Isomatten, Rucksäcke, Reisetaschen: Im Handbuch oder im Onlineshop www.transa.ch sind Kaikkialla-Produkte nicht mehr zu übersehen. Aber immer noch stellt das markante Wikingerhelm-Logo viele Kunden vor ein Rätsel: Was ist das eigentlich für eine Marke? Was taugt sie? Und wer steckt dahinter? Macher von Kaikkialla ist die Eurofamily, ein im Jahr 2000 gegründeter Verbund führender europäischer Outdoor-Händler. Dazu gehört neben Transa unter anderen auch Globetrotter Ausrüstung in Deutschland. Wichtige Ziele der «Familie»: Erfahrungsaustausch und Zusammenarbeit bei Logistik und Einkauf. So kann die Eurofamily günstigere Preise erzielen und an die Kunden weitergeben.

Aber wie kommen Händler – die immerhin die besten Artikel aller spezialisierten Hersteller für ihr Sortiment auswählen können – dazu, selbst in die Produktion einzusteigen? Ist dazu nicht jede Menge Know-how nötig? Natürlich bieten die Lieferanten sehr gute Produkte, aber mit der Marke Kaikkialla können die Händler ihre eigenen Ideen umsetzen, sinnvolle Details verändern oder einfach einen besseren Preis bieten. Guter Händler = guter Hersteller?

Das Label ist darüber hinaus klar positioniert: Statt Allroundprodukte herzustellen, die vor allem wenig kosten, versteht sich Kaikkialla als anspruchsvoller

Beste Daune: Ultra Light 500, 299 bis 379 CHF.


Hersteller

Foto: David Bittner

Leicht und dicht: Asta Ultra­ light Jacket, 199 CHF.

Gross genug für jede Wildnis: Esko 70, 349 CHF.

Hersteller von Equipment für den harten Outdoor-Alltag und keineswegs als Billiglinie. Der High-End-Bereich à la Arc’teryx ist noch einen Schritt voraus, aber mit Marken der Oberklasse kann man sich durchaus messen – und hier punktet man ganz besonders im Preis-LeistungsVerhältnis. Was bedeutet, dass ein Kaikkialla-Produkt im direkten Vergleich vielleicht nicht unbedingt billiger ist, dafür aber zum Beispiel eine bessere Ausstattung bieten sollte. Konzipiert werden die Kaikkialla-Produkte von Experten aus den einzelnen Eurofamily-Häusern. Sie setzen sich regelmässig zusammen, entwickeln Ideen, diskutieren Schnitte und Stoffe. So entsteht ein Briefing für einen

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Stark bei Regen, Schnee und Sturm: Karhu, 699 CHF.

externen Designer, oder man nimmt die Umsetzung gleich selbst in die Hand. Dabei spielen alle Partner ihre Stärken aus und schicken ihre besten Leute in die Teams – so wie die Transa zum Beispiel Markus Hanselmann, der auch intensiv bei der Rucksackentwicklung von Bach beteiligt ist und en détail weiss, wie ein guter Rucksack auszusehen hat. In der Produktentwicklung agiert die Eurofamily mit anderen Herstellern also mindestens auf Augenhöhe. Sie profitiert ausserdem vom zusätzlichen Input der Fachverkäufer und – natürlich! – auch der Kunden: Die direkte Nähe zu den Anwendern ist ein Pluspunkt, den andere Hersteller in dieser Form nicht haben. Wochenlang vor Ort

Kaikkialla macht auch im Hochgebirge nicht schlapp.

Die Produktion selbst läuft bei Kaikkialla ab wie bei fast allen Mitbewerbern: Wenn Design und Prototypen stehen, werden spezialisierte Partnerfirmen mit der Produktion beauftragt. Die Entwickler sind teilweise wochenlang vor Ort, um die korrekten Abläufe abzustimmen und zu überwachen. Anders als viele Hersteller, die komplett in Fernost produzieren, setzt die Eurofamily – ganz dem Namen verpflichtet – übrigens stark auf die Produktion in Europa. Ungefähr die Hälfte der Ware wird in europäischen Ländern hergestellt. Die Schlafsäcke für Kaikkialla fertigt beispielsweise ein polnischer Spezialist, und zwar exklusiv. Aktuell tragen 56 von insgesamt etwa 15.000 Artikeln im Transa-Sortiment das Logo mit dem Wikingerhelm, darunter Funktionsunterwäsche, Fleeceteile, Trekkingshirts und -hosen, Softshells sowie Membranjacken auf höchstem technischem Niveau. Auch Schlafsäcke – mit Daune oder Füllfaser –, Zelte – mit Kuppel- oder Tunneldesign – und Rucksäcke – für die Tageswanderung oder den mehrwöchigen Wildnistrip – findet man im Kaikkialla-Sortiment. Jetzt kann die Tour beginnen …


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Produkte

Haglöfs Pareas Hood (399 CHF) Gefunden! Gefunden! Die SoftShell-Jacke schlechthin! Da ich sehr schnell schwitze, aber trotzdem guten Windschutz möchte, ist das für mich die perfekte Lösung. Danach habe ich lange gesucht. Der Materialmix ist einmalig. Winddicht und trotzdem sehr atmungsaktiv da, wo es sein muss. Dass sie noch Unterarm-Lüftung hat ist die Krönung. Benno Frei

Kaikkialla Stretch Mat 3.8 (129 CHF) Hoi zäme! Kann diese Matte nur empfehle n, wirklich super bequem, Gewicht, Packmass und Preis absolut okay. Peter Allemann

«Wie ein Hauch von Nichts!» Die Ausrüstungsfavoriten der Transa-Kunden

+

Kundenbewertung

+++++

Bevor ein Produkt im Sortiment der Transa landet, wird getestet und diskutiert. Über den tatsächlichen Erfolg eines Artikels allerdings entscheidet die Meinung der Transa-Kunden. Damit deren wertvoller Erfahrungsschatz nicht nur am Lagerfeuer die Runde macht, gibt es auf der Transa-Website die Möglichkeit, jeden Artikel zu kommentieren und zu bewerten. Hier sind elf Produkte, die von unseren Kunden die begehrte Maximalbewertung von fünf Sternen bekommen haben.

Velogriff Ergon GC2-S (65 CHF) Seit ich diese Griffe benutze, brauche ich keine gepolsterten Handschuhe mehr. Auf meiner Fahrradtour zum Nordkap hatte ich keine Probleme mit eingeschlafenen Händen :-)) Syklister

Hilleberg Nammatj 3 GT (1249 CHF) Das Hillebergzelt ist allwettertauglich mit einer Top Qualität. Ich verwende es im Sommer und im Winter. Einfach aufzubauen, leider sehr teuer. Ich habe zusätzlich noch ein Soulo für meine Fahrradtouren. Hilleberg forever! Syklister


Produkte

meru Atlanta Thermic (139 CHF) Wohlig! So viel kuschelige Wärme zu dem Preis; kann ich allen Frauen nur empfehlen! Rita

Hanwag Lhasa (399 CHF) Das Beste für meine Füsse. Habe den Lhasa letzten Sommer gekauft und bin überaus zufriede n. Die Verarbeitung und Optik des speziellen Leders machen den Schuh sehr edel. Super Tragekomfort, das Lederinnenfutter lässt meine Füsse nicht Paul schwitzen ... Spitze!

Leica Trinovid 10x25 BCA (645 CHF) Pures Erlebnis! Einfach Hammer! Gestochen scharfes Bild bis an den Rand und Verarbeitung in höchster Qualität. Die Brillenträgerokulare benutze ich im Sommer viel, wenn ich die Sonnenbrille aufhabe. Ein Erbstück! Silentpeace

Norrøna Falketind Jacket (699 CHF) Kann ich nur weiterempfehlen! Ich habe mir eine neue Regenjacke geleistet und bin bei der Falketind gelandet. Was die an Leichtigkeit und Packvolumen bietet, das ist der Hammer! Sven Richner

Preise: Stand Mai 2011

www.transa.ch: Sterne ohne Ende Alle Kundenbewertungen findest du im Transa-Online-Shop unter jeder Artikelbeschreibung. Falls ein Produkt noch nicht bewerte t wurde, führt dort ein Klick auf die Textzeile «Bewertung erfassen» zu einem kleinen Pop-up-Formular – lege los!

meru Bastille (89 CHF) Der Stuhl ist bequem und extrem robust. Mein lieber Freund ist letzten Samstag mit meinem Land Rover Defender (ca. 2.500 Kilo) über den zusammengelegten Stuhl gefahren. Wer hätte es gedacht – der Stuhl kann weiterhin und ohne Probleme benutzt werden. Lediglich ein Rohr hat sich leicht verkrümmt. Dieser Stuhl ist einfach der Hammer. Mike

La Sportiva Katana Men (189 CHF) Sehr viel Gefühl … Im Vergleich zu meinen bisherigen Schuhen hält die Sohle echt was aus. Die Passform ist bekanntlich Geschmackssache, bei mir aber unübertroffen. Der Finken ist im Allgemeinen sehr präzise und man hat ein top Trittgefühl. Aufgrund der Vorspannung kann ich auf sehr kleinen Leisten stehen. Super Schuh, der gerade in mittleren und höheren Schwierigkeitsgraden sein gesamtes Potenzial entfaltet. Dank den Klettverschlüssen ist man schnell wieder raus (Klett hält ausgesprochen gut)! Roger Hefti

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Bach Day Dream 2 (289 CHF) Der Klassiker von Bach und imme r noch der ultimative Wander-, Reise- und Trekkingrucksack. Ob Wochenendtour oder siebenwöchiges Trekking, der Day Dream ist immer dabei! Einmal Cordura, immer Cordura! Silentpeace


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Kollege

Text Manuel Arnu Fotos Archiv Chrétien Manuel Arnu

Zwischen Grönland und Joggeli Er kündigte seinen sicheren Bankjob, reiste ein Jahr lang um die Welt und landete schliesslich bei der Transa. 20 Jahre nach diesem Entscheid scheint es, dass Dieter Chrétien, Leiter der Filiale in Basel, vieles richtig gemacht hat.


Kollege

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nde­März,­in­der­Transa-Filiale­ Basel.­Es­herrscht­Schweigen­ zwische­n­Filialleiter­Dieter­Chrétien­und­der­Transa-Geschäftsleitung­in­Zürich.­Kein­Anruf,­keine­Mail,­seit­letztem­Sonntag.­ «Nein,­Zürich­hat­sich­noch­nicht­gemeldet.­Natürlich­nicht!»,­ schmunzelt­Dieter.­Die­Funkstille­beunruhigt­den­Filialleiter­nicht,­ im­Gegenteil.­Am­Sonntag­hämmerte­nämlich­Alex­Frei­in­der­81.­Minute­ einen­Freistoss­aus­30­Metern­in­das­rechte­obere­Toreck.­Ein­Traumtor!­Der­ FC­Basel­gewann­mit­2­:­1­gegen­die­Grasshoppers.­Dieter­Chrétien­ist­FCBFan­und­der­FCB­Tabellenerster.­Die­Zürcher­Clubs­–­auch­der­FCZ,­unterstützt­vom­Geschäftsleitungs-Mitglied­Christian­Weiss­–­kommen­da­nicht­ mehr­heran,­da­ist­sich­Dieter­sicher.­Er­ist­bester­Laune:­«Ich­freue­mich­ schon,­wenn­ich­wieder­nach­Zürich­an­eine­Sitzung­darf.» Als­Fünfjähriger­ging­Dieter­erstmals­mit­Bruder­und­Papa­in­den­St.-JakobPark,­atmete­Stadionluft­und­ist­bis­heute­regelmässig­im­«Joggeli»,­dem­ grössten­Fussballstadion­der­Schweiz.­Der­kleine­Dieter­spielte­natürlich­ auch­in­einem­Club,­liebte­die­frische­Luft,­den­Duft­des­Rasens,­die­Spannung­eines­Fussballmatches.­Doch­letztendlich­hatte­Dieter­Chrétien­eine­ andere­Vorstellung­von­Abenteuer:­Er­tauschte­den­genormten,­grünen­ Rase­n­gegen­etwas­Wilderes­ein.­ Über­drei­Jahrzehnte­später,­im­Juni­2010,­steht­Dieter­Chrétien­am­«Tor­ zur­Hölle»,­wie­die­Ureinwohner­der­russischen­Halbinsel­Kamtschatk­a­diese­ Gegend­nennen:­Dieter­und­seine­Kollegen­einer­kleinen­Expeditionsgrupp­e­ starren­am­Karymsky­Lake­Base­Camp­am­Fusse­des­Mt.­Karymsky­in­den­ Himmel.­In­der­Ferne­wird­das­Brummen­des­mächtigen­MI-8-Helikopters­ immer­leiser,­der­sie­für­3000­Dollar­pro­Flugstunde­an­diesen­einsamen­

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Flecke­n­geflogen­hat.­Über­dem­Mt.­Karymsky­steigt­eine­gewaltig­e­Rauchsäule­auf,­er­ist­einer­von­160­Vulkanen­in­Kamtschatka.­In­den­kommenden­ fünf­Tagen­will­sich­das­Team­zu­Fuss­zum­Zhupanova-Fluss­durchschlagen,­ um­dann­mit­Faltbooten­160­Kilometer­bis­in­den­Nord­pazifik­zu­paddeln.­ Strassen,­Wanderwege­oder­Pfade­gibt­es­keine­in­diese­r­Wildnis.­Dafür­ kratziges­Buschwerk,­sumpfige­Wiesen,­Lavafelder­und­geschätzt­e­10.000­ Bären.­ Der­ Kamtschatka-Braunbär­ zählt­ zu­ den­ grössten­ Bären­ überhaupt­–­das­grosszügige­und­eiweissreiche­Nahrungsangebot­von­sechs­ verschiedene­n­pazifischen­Lachsarten­macht­aus­Meister­Petz­eine­bis­zu­ 600­Kilogramm­schwere­und­drei­Meter­grosse­Naturgewalt. Hölle und Paradies? Dieter­Chrétien­nippt­an­seiner­FCB-Espressotasse,­lehnt­sich­in­seinem­ Büro­sessel­–­ebenfalls­mit­einem­FCB-Logo­verziert­–­zurück­und­erinnert­ sich:­«Bei­der­ersten­Bärenbegegnung­war­meine­Nervosität­gross,­aber­ ich­habe­schnell­gespürt,­dass­der­Bär­auch­angespann­t­und­scheu­war.­ Auf­dem­Trail­liefen­wir­häufig­auf­ziemlich­überwachsenen­Bärenpfaden.­ Es­war­ein­permanentes­Risiko,­von­den­Tiere­n­überrascht­zu­werden.­Die­ grossen­Kamtschatka-Braunbären­sind­im­Vergleich­zu­nordamerikanischen­ Bären­zurückhaltend,­sie­sind­nicht­an­Menschen­gewöhnt.­Wir­mussten­ das­Essen­nicht­verpacken­und­konnten­soga­r­am­Feuer­kochen.­In­Amerika­ bringt­man­sich­damit­in­Bedrängnis.­Wir­hatten­Pfefferspray­dabei,­aber­im­ Camp­kam­es­nie­zu­Auseinandersetzungen,­man­akzeptierte­sich­gegenseitig.­Nach­zwei,­drei­Tagen­wich­die­Angst.»

Das Weite suchen: Dieter in Kamtschatka und Grönland.

«Ich kam mit so vielen Eindrücken und mit soooo einer Perspektive zurück» – Dieter breitet die Arme aus –, «nicht mehr beschränkt und eng!»


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Kollege

Kamtschatka­ist­zehn­Mal­grösser­als­die­Schweiz­und­abgesehen­von­der­ Hauptstadt­Petropawlowsk­nahezu­unbesiedelt.­In­den­dichten­Wäldern­ tummeln­sich­neben­Bären­auch­Luchse,­Vielfrasse,­Elche­und­Rentiere.­Die­ Vulkane­ragen­teilweise­über­4000­Meter­hoch.­Es­ist­ein­Ort,­an­dem­man­ nicht­genau­weiss,­ob­er­näher­an­der­Hölle­oder­am­Paradies­liegt.­«Für­ mich­war­Kamtschatka­eindeutig­näher­am­Paradies­und­der­wirklich­noch­ unberührten­Natur.­Die­Vulkane­und­Bären­verstärkten­dieses­Gefühl­noch­ zusätzlich.»­ Am­zweiten­Abend­der­Tour­bricht­der­Mt.­Karymsky­mit­dumpfem­Grollen­ aus.­Beim­Einschlafen­mischt­sich­unter­die­Schreie­der­wilden­Tiere­das­ sanfte­Nieseln­der­Vulkanasche­auf­dem­Zelt.­«Es­klang­ein­bisschen­wie­ Schneefall­während­eines­Wintercamps»,­erzählt­Dieter.­Nach­fünf­Tagen­ erreicht­die­Gruppe­den­Zhupanova­und­baut­die­Feathercraft-Faltboote­ zusammen,­die­der­Heli­auf­dem­Hinflug­dort­deponiert­hatte.­Auf­flotter­ Strömung­treiben­sie­dem­Nordpazifik­entgegen,­treffen­immer­wieder­auf­ Bären­und­Fischadler.­Der­letzte­Tag­endet­mit­einer­Überraschung.­«Als­wir­ den­Pazifik­erreichten,­sahen­wir­erstmals­wieder­Menschen:­Fischer­aus­ Usbekistan.­Diese­waren­begeistert­und­wollten­unbedingt­Fotos­mit­uns­ machen.­Zum­Dank­haben­sie­uns­Lachs­und­Kaviar­mitgegeben,­den­wir­ am­letzten­Abend­verspeisten.»

«Auf dem Trail liefen wir auf Bärenpfaden. Es war ein permanentes Risiko, von Bären überrascht zu werden.»

SchwerlastTrekking in Russland.

Australien, Amerika, Virgin Islands … Die­Weichen­in­Dieters­Leben­werden­zu­einer­Zeit­gestellt,­als­ganz­Europ­a­ im­Umbruch­ist.­1989­–­die­Staaten­des­Warschauer­Pakts­streben­nach­Freiheit,­die­Berliner­Mauer­fällt.­(Dem­FC­Basel­allerdings­misslingt­der­Aufstieg­ in­die­Nationalliga­A,­GC­Zürich­wird­Vizemeister.)­Dieter­ist­24­Jahr­e­alt,­ hat­eine­Ausbildung­bei­einer­Bank­abgeschlossen­und­arbeitet­bei­dere­n­ Treuhand.­«Wäre­ich­bei­der­Bank­geblieben­und­hätte­Karriere­gemacht,­ mit­Position­und­Gehalt,­dann­hätte­ich­das­nicht­mehr­aufgeben­wollen.­ Plötzlich­ist­man­gebunden.»­Auch­die­knapp­vier­Wochen­tariflicher­Urlaub­ sind­Dieter­entschieden­zu­wenig.­ Er­kündigt,­tauscht­Krawatte­gegen­Teva-­Sandale­n­und­löst­ein­OnewayTicket­nach­Australien.­«Ich­wusste­nicht,­ob­die­Reise­drei­Monate­oder­ein­ halbes­Jahr­dauern­würde»,­sagt­er.­Am­Ende­sollte­es­ein­ganzes­Jahr­werden.­Dieter­durchkreuzt­Australien,­zählt­Schafe­in­Neuseeland,­schnorchel­t­ vor­Tahiti­und­den­Fidschis,­wandert­auf­Hawaii,­erkundet­die­Nationalparks­ im­Westen­der­USA,­rattert­mit­dem­Zug­quer­durch­Kanada­und­landet­ schliesslich­bei­einem­Onkel­in­Boston.­ Auf­seiner­Reise­hat­Dieter­gelernt,­Gelegenheiten­am­Schopf­zu­ergreifen:­ «Mein­Onkel­hatte­einen­Kollegen­mit­Lodges­in­der­Karibik,­ein­Hurrican­e­ hatte­dort­alles­flach­gemacht.­Ich­half­also­acht­Wochen­beim­Wiederaufbau.­Vormittags­die­Hütten­streichen,­dann­am­Nachmittag­an­den­Strand,­ das­war­mein­Leben­auf­den­British­Virgin­Islands.»­ Dieter­ist­gelassen­geworden,­eine­Rückkehr­in­die­Welt­der­Banken­ausgeschlossen.­Zurück­in­der­Schweiz­bewirbt­er­sich­um­einen­Posten­beim­ Outdoor-Ausrüster­Transa­in­Basel.

Mit einer Faltbooflotte in die Einsamkeit.

Er­macht­eine­Transa-typische­Karriere:­Eben­noch­Kunde,­ist­er­nun­selbst­ Verkäufer­und­Transianer.­Nach­drei­Jahren­wird­er­Teamleiter­der­200­m²­ grosse­n­Transa-Filiale,­damals­noch­am­Spalentor.­2000­folgt­der­Umzug­ an­den­Aeschengraben.­Ein­gewagter­Sprung,­die­Verkaufsfläche­ist­viermal­grösse­r.­2010­der­nächste­Schritt:­Der­alte­Laden­am­Aeschengraben­ 13­wird­auf­1000­m²­vergrössert,­nebenan,­am­Aeschengraben­9,­kommt­ ein­weiterer­Raum­mit­600­m²­dazu.­Transa­Basel­wird­zum­grössten­Outdoor-Lade­n­der­Nordwest-Schweiz.­Eine­arbeitsintensive­Zeit,­auch­für­den­ Filial­leiter:­«Bau­sitzungen,­Personalrekrutierung,­Bewerbungsgespräche,­ Umba­u­und­Umzu­g­–­das­raubte­viel­Zeit.­Morgens­durfte­ich­um­7:30­Uhr­ komme­n,­um­die­Arbeiter­einzulassen.­2010­war­wirklich­exzeptionell.»­­


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fläche­ist­achtmal­grösser­geworden.­Auch­die­Kunden­haben­sich­weiter­-­ ent­wickelt:­«Es­kommen­nicht­mehr­so­viele­Hardcore-Freaks­wie­früher,­ dafür­sind­alle­etwas­modebewusster­geworden.Schöne­Farben,­gute­ Schnitte­–­das­zählt­heute­stärker.»­Dennoch,­findet­Dieter,­sind­der­Groove­ und­die­Stimmung­bei­der­Transa­unverändert­positiv.­Geblieben­ist­auch­ der­Grund,­warum­Dieter­einst­bei­der­Transa­anheuerte:­die­Flexibilität­des­ Arbeitsplatze­s.­«Bei­der­Bank­ging­es­immer­von­Montag­bis­Freitag,­dazu­ vier­Wochen­Ferien.­Bei­der­Basler­Transa­arbeiten­fast­alle­Teilzeit.»­Selbst­ der­Filialleiter:­Maximal­80­%­ist­Dieters­Richtwert.­Das­Plus­an­Freizeit­nutzt­ er­für­seine­Hobbys­Velofahren,­Paddeln­und­Reisen.­ Und­es­geht­noch­mehr:­Nach­den­ersten­zehn­Jahren­bei­der­Transa­nahm­ Dieter­ein­Jahr­unbezahlten­Urlaub,­delegierte­seine­Aufgabenbereiche­und­ entschwand­zur­zweiten­Weltreise:­Sumatra,­Australien,­Tasmanien,­Osterinseln,­Patagonien.­In­Amerika­stieg­er­mit­seiner­Lebensgefährtin­auf­ein­ Tandem­und­radelte­vier­Monate­durch­die­USA­und­Kanada.­«Das­war­eine­ besondere­Tour,­nur­mit­Muskelkraft.­Die­Leute­waren­begeistert,­wenn­sie­ uns­mit­Tandem­und­Zelt­kommen­sahen.­Viele­dachten­wohl,­wir­wären­ gestört,­blieben­aber­immer­freundlich.­Zeitungen­haben­über­uns­geschrieben,­manchmal­bekamen­wir­zum­Frühstück­Gipfeli­gebracht.­Mit­dem­ Mietauto­bist­du­nur­Tourist.­Mit­dem­Tandem­der­Crazy­Swiss»,­erzählt­ Dieter­begeistert.­Und­seufzt:­«Das­ist­auch­schon­wieder­zehn­Jahre­her­…»­ Mach es!

Begonnen hat Dieter auf 200 m2, jetzt hat Transa Basel 1600 m2.

«Der neue Laden ist komplexer, er besitzt mehr Tiefe, mehr Ruhe und ein grösseres Sortiment – und ganz Neues wie die alpine Ausrüstung.»

Die­Arbeit­hat­sich­gelohnt,­auch­wenn­ nach­dem­Umbau­noch­viel­zu­tun­ist.­ Das­Konzept­der­Doppel-Filiale­muss­ den­ Kunden­ vermittelt­ werden,­ und­ mit­der­Verkaufsfläche­steigen­auch­die­ erforderlichen­ Deckungsbeiträg­e.­ Im­ Aeschen­graben­13­gibt­es­Bekleidung,­ Schuhe,­ Velo­z ubehör,­ Kindersachen­ und­Bergaus­rüstung;­nebenan­in­der­ Nummer­9­Hartware­wie­Zelte,­Schlafsäcke,­Ruck­säcke­und­Kocher.­ Bislang,­freut­sich­Dieter,­kommt­der­ Laden­ gut­ an:­ «Er­ ist­ komplexer,­ er­ besitzt­mehr­Tiefe,­mehr­Ruhe­und­ein­ grössere­s­Sortiment­–­und­ganz­Neues­ wie­die­alpine­Ausrüstung.»­Als­sehr­positiv­erlebt­Dieter­die­grosszügige­ Hartware-Abteilung:­«Mir­ist­es­wichtig,­die­Werte,­die­bei­der­Transa­vor­20­ Jahren­geschaffen­wurden,­zu­erhalten.­Wir­wollten­ja­immer­Begeisterung­ fürs­Reisen­schüren,­aber­natürlich­engt­einen­das­wachsende­Sortiment­ ein.­­Jetzt­im­neuen­Laden­haben­wir­wieder­Möglichkeiten­wie­vor­15­oder­ 20­Jahren­–­viel­Platz­für­Zelte­und­Schlafsäcke,­die­Wasserfilter­kann­man­ vor­Ort­ausprobieren.­Die­schlichten­Möbel­und­der­Holzboden­geben­mir­ ein­Back-to-the-Roots-Feeling.­Ich­fühle­mich­sehr­wohl­hier.»­ 2010­ feierte­ Dieter­ auch­ sein­ 20-jähriges­ Firmenjubiläum.­ Zu­ Begin­n­ bestan­d­das­Basler­Transa-Team­aus­gerade­mal­fünf­Personen,­heute­muss­ er­30­Mitarbeiter­managen,­die­sich­17­Vollzeitstellen­teilen.­Die­Verkaufs-

Die­Reisen­haben­Dieter­geprägt:­«Ich­kam­mit­so­vielen­Ein­drücken­und­ mit­soooo­einer­Perspektive­zurück»­–­Dieter­breitet­die­Arme­aus­–,­«nicht­ mehr­beschränkt­und­eng!»­Trifft­er­heute­junge­Menschen,­die­vor­dem­ Entscheid­zwischen­Reise­und­Job­stehen,­rät­er:­Mach­es!­«Wer­Qualität­ und­Ziele­hat,­findet­immer­einen­Weg­zurück.»­Das­gilt­natürlich­auch­für­ Transa-Mitarbeiter,­die­ganz­grosse­Ferien­planen:­«Das­ist­eine­Win-winSituation.­Die­Mitarbeiter­kommen­top­motiviert­zurück,­wollen­sich­wieder­ betätigen­und­bringen­Erfahrungen­mit,­die­im­Verkauf­wichtig­sind.» Neue­Erfahrungen­sucht­auch­Dieter.­Mit­40­Jahren­hat­er­das­Kajakfahren­ für­sich­entdeckt.­Wildflüsse­in­Slowenien­und­Südfrankreich,­Salzwasser­ vor­Sardinien.­2009­der­Höhepunkt­der­jungen­und­steilen­Paddelkarriere:­ eine­zweiwöchige­Kajaktour­in­Ostgrönland.­«Es­war­Wahnsinn!­Das­Meer,­ das­Eis,­die­Szenerie.­Es­war­exponiert­und­auch­körperlich­anstrengend,­ und­zwei­Wochen­lang­haben­wir­keine­Menschenseele­getroffen.»­ Dieter­schenkt­sich­etwas­Wasser­nach.­«8­:­1»­steht­fett­auf­seinem­Trinkgefäss.­Es­erinnert­an­den­historischen­12.­September­2004,­als­der­FC­Basel­ seinen­Dauerrivalen­GC­Zürich­deklassierte.­Dieter­trinkt­und­lächelt.­Das­ Wasser­scheint­ihm­gut­zu­schmecken.

Dieters neue Leidenschaft: Kajakfahren.


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Text Ingo Hübner Fotos Diana Haas

Im des Waldes Der legendäre Appalachen-Trail im Osten der USA ist der ungekrönte König der Fernwanderwege. Knapp 3500 Kilometer sind es zu Fuss von Georgia bis nach Maine, immer schön durch den Wald. Doch Vorsicht: Entweder du endest vor lauter Bäumen irgendwann im Irrsinn oder der «AT» wird zu einer deiner Lebensaufgaben.


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Tagebucheintrag, sechs Monate danach: Wenn

die Blasen an den Füssen längst verheilt, Wanderschuhe, Zelt und Rucksack im Keller verstaut und Millionen Schritte im Schlaf nochmals abgearbeitet sind, dann bleiben immer noch die unzähligen Gerüche entlang des Trails, an die sich der rastlose Geist klammern kann: Pfefferminze, Orange, Honigwachs, Moschus, Marihuana, Bärenscheisse und nicht zu vergessen andere Langstreckenwanderer. Mein Gott! Der AT hallt lange nach. Wieder einmal hat mich eine Erinnerung mitten in der Nacht an den Schreibtisch getrieben. Doch diesmal hat sie eine unangenehme Note: meinen Angstschweiss, als sich die Geister der Appalachen nachts aus den Schatten der Bäume lösten ...

D

as zweite Paar Wanderschuhe ist gerade im ersten Einsatz, kurz vor der südlichen Grenze des Great Smoky Mountains National Park, in der Nähe von Wayah Bald. Regen, gespenstischer Nebel wabert zwischen den Bäumen, Rhododendren in prallem Grün. Plötzlich gibt der Nebel einen Rucksack frei, der sich langsam auf mich zu bewegt. Arme, Beine und Kopf folgen. Ein Wanderer, der den Trail rückwärts geht? Nicht abwegig, Durchgeknallte trifft man hier genug. «Hi, how are you?», rufe ich, bevor es zur Kollision kommt. Ein Ruck geht durch den Wanderer, der sich beim Herumdrehen als Frau entpuppt. Ängstliche braune Augen blicken mich überrascht an. Sie legt den Finger kurz auf die Lippen, bedeutet mir, still zu sein. Dann flüstert sie: «Ein Schwarzbär hat gerade meinen Weg gekreuzt!» Ich gebe mich relaxt: «Kein Wunder, die wohnen doch hier.» «Hast du keine Angst?» Ich gebe mich erfahren: «Die letzte Begegnung zwischen Schwarzbär und Mensch, die für Letzteren tödlich endete, ist über 200 Jahre her.» «Wirklich?» Zeit, das Thema zu wechseln. «Wie heisst du?» «Man nennt mich Cool as a Moose.» Ach ja, die Trailnamen. Wer sich selbst keinen gibt, muss damit rechnen, von anderen Wanderern einen verpasst zu bekommen. Ihrer scheint in einer mutigen Minute selbstbestimmt. Womöglich hat mein schallendes Gelächter den armen Bären in die Flucht geschlagen, denn als wir an die Stelle der Sichtung zurückkehren, ist weder etwas zu sehen noch knackt es verräterisch im Unterholz. Nur das beharrliche Trommeln der Regentropfen malträtiert die Stille. Ich schlage vor, die nächste Schutzhütte für eine gemeinsame Übernachtung zu nutzen, was Cool as a Moose dankend annimmt. Vier Meilen durch den Regenwald von North Carolina sind es bis zum nächsten Shelter. Vier Meilen beharrlicher Regen, der sogar den Weg in den Rucksack findet: Der Schlafsack ist feucht, als wir ihn im Shelter ausrollen. Das Ding ähnelt mehr einer Bushaltestelle als einer Hütte. Drei Seiten massives Holz mit einem Dach darüber, die Vorderseite offen, auf Hüfthöhe ist ein Boden eingezogen, auf dem geschlafen wird. Warum sie offen sind, weiss nur Gott selbst. Auf alle Fälle sollten sich Männer immer schön den Bart scheren, denn ist er zu lang, verfangen sich Essenskrümel darin – und das freut dann nachts die zahlreichen Mäuse. «Was gibt’s zum Abendessen?», fragt Cool as a Moose mit hungrigem Blick. «Snickers oder Makkaroni mit Käse, du entscheidest.» Mit vom Käse verklebten Mägen

Weite Strecken des AT führen durch dichten Wald, aber hin und wieder verschaffen Fels­ kuppen etwas Überblick.


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Mehr als nur ein Kessel Buntes: der Farbenrausch des Indian Summer Ende September.

Ehrenamt: Ohne die ßber 6000 freiwilligen Helfer gäbe es das Erlebnis AT nicht.


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verkriechen wir uns wenig später in feuchte Schlafsäcke. Der Regen hat aufgehört, dafür übernimmt jetzt ein Zikaden-Orchester die Beschallung. Ich gleite hinüber in das Reich des Schlafes. «Die Appalachen sind voller Geister. Cherokee, Siedler, Hexen und weiss der Teufel noch von wem alles», flüstert Cool as a Moose auf einmal. «Schon mal von den Haints gehört? Das sind böse Seelen von Toten, die hier ihr Unwesen treiben.» Das Reich des Schlafes ist mit einem Schlag weit weg. Will sie sich für mein Gelächter rächen? Angestrengt starre ich in die Dunkelheit. Wolken ziehen an einem blassen Halbmond vorüber, dessen Restlicht hin und wieder wirre Schemen von Bäumen erhellt. «Entspann dich, nur wer lange im Dunkeln nach ihnen Ausschau hält, sieht sie irgendwann.» Da, ein grünes Augenpaar im Dunkeln. Oder nicht? Zur feuchten Kälte schleicht sich Unbehagen in den Schlafsack. Mich fröstelt, aber gleichzeitig beginne ich zu schwitzen. Blöde offene Hütte. «Hey, hast du die Augen auch gesehen?», zische ich. Keine Antwort. Cool as a Moose ist eingeschlafen. Wie lange ich noch ins Dunkle spähte, um nach da draussen lauernden Kreaturen Ausschau zu halten, kann ich nicht sagen, aber ich muss wohl mit offenen Augen eingeschlafen sein.

Tagebucheintrag, AT, Frühsommer: Als wir Clingmans Dome, den höchsten Berg auf dem AT, bezwingen, sind wir bereits ein­ geschworene Weggefährten. Die nächste Nacht verbringen wir am Aussichtspunkt Charlies Bunion, über uns sternenschwangerer Himmel, unter uns die zu Scheren­ schnitten aufgereihten Bergketten. Es folgt ein langes Eintauchen in

die Great Smoky Mountains. Der Wald ist ein atmendes, feuchtes Etwas, das sich wie ein riesiges Lebewesen über die Bergrücken gelegt hat, das uns in seinem Inneren gefangen hält. Ein end­ loser grüner Tunnel, an dessen Ende der Wahn wartet. Und dann, völlig unerwartet aus dem Nichts heraus, katapultieren einen die merkwürdigsten Begegnungen zurück ins Licht ...

Slow Mo, Hüter des Kreuzwort­ rätsels, im hei­ ligen Wald von Lexington.

The English Muffins: «Wir laufen den AT mal schnell für einen guten Zweck.»

Das zweite Paar Wanderschuhe ist an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit, wenige Meilen vor Lexington in Virginia. Stundenlang schon marschieren wir auf ausgetrocknetem Boden durch lichten Eichenwald. «Verflucht, wie weit ist es denn noch bis zur Brücke über den James River, ich will noch einmal den Himmel sehen, bevor ich sterbe», stöhnt Cool as a Moose gequält. Es ist heiss, ihre Stirn mit Schweissperlen belegt. Der AT führt einen Berg hinunter und überquert ein Bächlein. Gegenüber liegt ein Shelter. Vertieft in ein Kreuzworträtsel und rauchend sitzt ein zerknitterter Mann am Tisch davor. Fast schulterlanges weisses Haar, Tarnkleidung, Brille. Slow Mo heisse er, und als er unsere fragenden Gesichter sieht, erklärt er in bestem Kaugummi-verzerrten Virginia-Englisch auch, warum. Vor vier Monaten sei er am AT-Hauptbüro in Harpers Ferry, West Virginia, aufgebrochen und habe die etwa 150 Meilen bis hierher gemacht. Dieses Ironman-Getue der Durchwanderer sei aber nichts für ihn. Er wolle mal sehen, wie es so ist, im Wald zu sein. Und? Ganz okay, man gewöhne sich daran, vielleicht bleibe er noch ein Weilchen oder zwei hier, lange allein sei man ja eh nie. Er grinst irgendwie zweideutig, macht aber einen geistig klaren Eindruck. Dann dreht er sich eine neue Zigarette und fragt, ob wir es auch mal mit einem Kreuzworträtsel probieren wollen.

Tagebucheintrag, AT, Sommer: Ein Steak, medium rare (macht mich der Wald blutdürstiger?), ein Berg Pommes frites, ein Cheese­ burger, zwei Stück Apfelkuchen, anschliessend sechs Bier in irgend­ einer Bar in Lexington. Nach Hause gewankt und wie ein Stein in einem himmlisch weichen Bett geschlafen. Das hübsche, aus roten Backstei­ nen zusammengebaute Lexington durchweht der Atem amerika­ nischer Bürgerkriegsgeschichte.

Auf dem Friedhof, das Grab von einem schmiedeisernen Zaun eingefasst, liegt ihre wahrscheinlich grösste Legende begraben: General Stonewall Jackson. Hat zwar nur eine Schlacht gewonnen, dann wurde er aus Versehen von seinen eigenen Leuten erschossen. Für die Amerikaner ist er trotzdem einer ihrer grössten Militärstrategen. Am Abend, in Vorbereitung auf das nächste Stück Wildnis, wieder die Bäuche vollgeschlagen ...

Die linke Sohle am zweiten Paar Wanderschuhe ist bereits gebrochen, als wir durch den Shenandoah National Park stiefeln. Im Verhältnis zum ständigen Bergauf-Bergab davor ist der AT hier eben. Und noch besse r: Aussichtspunkt reiht sich an Aussichtspunkt, Bearfence Mountain, Hawksbill, Stony Man, Blicke weiter als der AT lang. Derart vom Tunnelblick befreit, kehrt Schlendrian ein und wir erkunden zahlreiche abzweigende Wanderwege, kühlen die Füsse in kleinen Bergbächen oder sonnen uns bis spät in den Nachmittag auf einem Felsen hoch über dem Waldmeer. An einem dieser Nachmittage seufzt Cool as a Moose: «Müsste ich mich für einen Lieblingsort am AT entscheiden, Shenandoah wäre in der engsten Wahl.» Später, auf dem Rückweg zum Shelter, erzählt sie vom geistigen Vater des AT. Als Benton MacKaye 1921 seinen Aufsatz «An Appalachian Trail» veröffentlichte, schrieb er, die Menschen sollten sich auf die Gipfel begeben, um das Geschehen unten aus der Ferne zu studieren, tiefere Einsichten über das Leben zu gewinnen und ihren vom industriellen Leben in den Städten erschöpften Geist zu revitalisieren. «Sozialromantisch, aber irgendwie treffend, vor allem für Shenandoah, oder?» Ein Baum vor uns bewegt sich ziemlich geräuschvoll, als stünde er in einem schweren Sturm. Aus seinem Wipfel kommt ein wohliger Knurrlaut, dann schüttelt sich der Baum wieder. «Was ist das?», fragt Cool as a Moose besorgt. «Das Ende der Romantik, ein Schwarzbär ...» Bevor ich sie zurückhalten kann, rennt sie los. «Rennen soll man auf gar keinen Fall!», rufe ich noch, aber da renne ich auch schon ...


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Und immer wieder lockt der Müssiggang: am Dark Hollow Falls Trail im Shenandoah National Park.

Tagebucheintrag, AT, Anfang Herbst: Wie viele Millionen Schritte bis zum Ziel? Wie viele Füsse brauche ich dafür? Und Schuhe? Wie viele Wegmarker sind an den Bäumen aufgepinselt? Gibt es jemanden, der das freiwillig macht? Wie lange hat der Schnellste, wie lange der Langsamste gebraucht, um den AT zu vollenden? Wird man irre, wenn man so lange durch die Wälder stapft? Antworten auf einige dieser bis dahin aufgelau­

fenen Fragen liefert die Zentrale des AT in Harpers Ferry. Das un­ scheinbare Haus an der Strasse ist das Gedächtnis des Trails. Jeder Wanderer, der ihn ganz läuft, lässt sich hier statistisch erfassen und fotografieren. Drei Monate hat der Schnellste gebraucht (nicht so langer Bart), 35 Jahre der grösste Geniesser (etwas längerer Bart). Über 6000 Freiwillige halten den AT in Schuss, sie pinseln auch die Bäume weiss. Und etwa fünf Milli­ onen Schritte musst du gehen ...

Am Ende der Green Mountains ist das dritte Paar Wanderschuhe gut eingelaufen. Wenn man im Herbst kommt und Glück hat wie wir, sind die Green Mountains nicht grün, sondern ein flammendes Inferno. Der Wald steht in seinen explosivsten Farben da, Bergahorn und Roteiche sich gegenseitig überbietend in loderndem Blutrot, Sumach violett wie reife Pflaumen, Weissbirke und Eberesche in fahlem Zitronengelb. Der Indian Summer rollt von Norden über die Berge und verschlingt nach und nach das Grün. In den White Mountains ändert sich die Szenerie abermals, die kahlen Bergspitzen, allen voran die des Mount Washington, scheinen mit Silberstaub überzogen. Der erste Schnee. Den Mount Washington trägt man lange vor sich her, sein Ruf eilt ihm weit voraus. Auf dem Gipfel herrscht das extremste Wetter überhaupt. 1934 wurde eine Sturmböe gemessen, die mit 372 Kilometern in der Stunde unterwegs war. Minus 40 Grad sind im Winter keine Seltenheit, und das obwohl der Berg nur wenig höher als 1900 Meter ist.

Am Morgen des Aufstiegs ist der Herbst warm und klar, die Sonne mild. «Bis zum Abend sind wir locker drüber», freut sich Cool as a Moose. Doch bald zeigt sich, wie sehr es der Berg in sich hat. Immer steiler wird der Aufstieg, der Weg ein einziges Geröllfeld mit Brocken in Fussballgrösse. Nach drei Stunden haben wir erst die Hälfte geschafft, jetzt, nahe der Tuckerman Schlucht, scheint Schluss zu sein. Der Wind bläst uns fast weg, an einer Schutzhütte hängt ein Thermometer – beinahe null Grad. Drinnen erzählt ein Ranger einigen Wanderern Schauergeschichten vom Berg: Vor einigen Jahren sei ein Mädchen im Hochsommer hier erfroren, leicht bekleidet sei sie aufgestiegen und über die Baumgrenze hinausgewandert. Innerhalb von Minuten zog dichter Nebel auf, die Temperatur fiel auf Minusgrade. Sie kam vom Weg ab, wusste nicht weiter, setzte sich einfach hin. Ein Wanderer fand sie, erfroren. Wir schauen uns nachdenklich an, dann spricht es Cool as a Moose aus: «Den Gipfel sparen wir uns für nächstes Mal.» Tagebucheintrag, AT, Herbst: Über Maine existieren ja einige spe­ zielle Vorstellungen: mehr Boote als Einwohner; mehr Elche, die ziemlich cool sein sollen und bei Gefahr nie flüchten; alle tragen karierte Fla­ nellhemden und so weiter. Cool as

a Moose hat es auf ihre Namens­ vettern abgesehen, bislang wollte sich aber einfach keiner zeigen. Noch ist sie zuversichtlich, denn die berüchtigte 100 Mile Wilderness, die längste Strecke ohne Anschluss an die Zivilisation, steht bevor ...

Die Wanderschuhe haben sich in Maines Wäldern als ziemlich wasserdicht erwiesen. Kaum zu glauben, wie viele Seen und Bäche sich in denen verstecken. Ein sonniger Morgen macht den Aufbruch in die Wilderness leicht und nach kurzer Zeit befinden wir uns wieder in besagtem Tunnel, nur dass er diesmal nicht grün ist, sondern in allen Farben des Indian Summer strahlt. Stunden ziehen vorbei, der Geist in Gedanken versunken, laufen die


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Reise

Füsse ganz von allein. Derart entspannt merken wir nicht, dass wir von hinten beinahe von zwei Wanderern überrannt werden. «Hi, how are you?», schmettert uns ein jugendliches Vollbartgesicht in die Rücken. Der beissende Geruch von monatelanger Wanderschaft haut mich fast um. Noch bevor ich ein knappes «Gut!» herauswürge, denke ich, die beiden müssten doch massenhaft Elche anlocken. Beim obligatorischen Small Talk stellt sich heraus, dass sie unter dem Trailnamen The English Muffins unterwegs sind und so etwas wie einen Spendenlauf veranstalten. Ob sie es deswegen eilig haben, lässt sich schwer sagen, aber nach dem Austausch der E-Mail-Adressen ziehen sie gleich weiter – sie wollen das Trailende auf dem Mount Katahdin bis Mitte Oktober erreichen, das ist in acht Tagen.

Vielleicht sehe man sich ja auf dem Gipfel wieder. Wir verfallen wieder in den kontemplativen Trott, bis ich stolpere und dabei umknicke. Ich verfluche noch die neuen Wanderschuhe, aber sofort ist mir klar, dass es mit dem Wandern für die nächsten Tage vorbei ist. Adieu Mount Katahdin.

Tagebucheintrag, sieben Monate danach: In den letzten Monaten habe ich mich öfter gefragt, ob es die Muffins noch auf den Katahdin geschafft haben. Gestern kam eine E­Mail

von ihnen: ein Foto, wie sie nackt und eine rauchend auf dem Gipfel stehen. Heute schrieb mir Cool as a Moose: «Wurde Zeit, dass die mal auslüften :­) Nächstes Mal stehen wir so auf dem Katahdin.»

4­Seasons Info

St

Anreise Flug: US Airways fliegt täglich von Zürich nach Charlotte (Ausgangs­ punkt, wenn man in die Great Smoky Mountains will) und nach Atlanta, zurück geht es bequem von Boston aus, www.usairways.com. Vor Ort: Wer den AT von unter­ schiedlichen Basislagern aus wan­ dert, sollte einen Wagen mieten. Der Mietwagenbroker Holiday Autos ist gut und günstig: www. holidayautos.ch.

Ob Cool as a Moose so die Elche anlocken kann?

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2025

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150 300 km

Appalachen Trail

Basislager Die folgenden Unterkünfte sind von Süden nach Norden geordnet und liegen meist direkt am AT. Bis auf die Joe Dodge Lodge und das Mount Washington Resort bieten auf An­ frage alle Inhaber einen Abhol­ und Bringservice zu bestimmten Punkten des AT, sodass sich von diesen Hotels aus mehrtägige AT­ Wanderungen durchführen lassen (Vorwahl USA 001). North Carolina: Snowbird Mountain Lodge, Robbinsville, Tel. 828/4793 433, www.snowbirdlodge.com. Hemlock Inn, Bryson City, Tel. 828/ 4882 885, www.hemlockinn.com. Virginia: Stoneridge B&B, Lex­ ington, Tel. 540/4634 090, www. stoneridge­inn.com. The Mimslyn Inn, Luray, Tel. 540/ 7435 105, www.mimslyninn.com. Vermont: Mountain Meadows Lodge, Killington, Tel. 802/7751 010, www. mountainmeadowslodge.com. New Hampshire: Joe Dodge Lodge, Gorham, Tel. 603/4662 721, www. outdoors.org. Mount Washington Resort, Bretton Woods, Tel. 603/2781 000, www. mountwashingtonresort.com.

K

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Springer Mtn

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Ohio

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Vorräte lassen sich also problemlos auf stocken. Eine Anfahrt mit dem Auto ist an vielen Stellen möglich. Öffentlicher Verkehr kreuzt den AT nur selten.

Detroit

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Allgemein Die Gesamtwanderung dauert je nach Kondition und Zwischen­ stopps etwa vier bis sechs Monate, die meis ten starten im März oder April im Süden. Der AT ist psychisch wie physisch eine grosse Heraus­ forderung. Das stete Auf und Ab sowie tagelange Waldetappen ohne jegliche Fernsicht fordern dabei gleichermassen ihren Tribut. Über­ nachtet wird in offenen Schutz­ hütten oder im eigenen Zelt. Reser­ vierungen für die Hütten sind nur im Great Smoky NP nötig, ansonsten gilt: Wer zuerst kommt, schläft im Shelter. Wasser ist an den Sheltern meist vorhanden. Alle vier bis fünf Tage liegt ein Ort in der Nähe des AT,

Ottawa

Québec Montréal

Toronto

P

Der Appalachian National Scenic Trail ist mit knapp 3500 km nicht nur einer der längsten, sondern auch ältesten Fernwanderwege der Welt. Er führt durch 14 Bundesstaaten von Springer Mountain in Georgia bis auf Mount Katahdin in Maine.

K A N A D A

SmGrea ok t yN

Lang, länger, Appalachen­Trail

Strecken Wer nicht die Zeit hat, den ganzen Trail an einem Stück zu laufen, hat die Qual der Wahl. Sehr schön sind die Great Smoky Mountains in North Carolina, Virginia (besonders der Shenandoah NP) und Neuengland (White Mountains, Green Moun­ tains, 100 Mile Wilderness). Infos: www.visitnc.de, www.virginia.org und www.neuenglandusa.de.

Miami

Maine: Pleasant Street Inn, Green­ ville, Tel. 207/9653 400, www. pleasantstinn.com. Fährt man von Maine nach Boston zurück, lohnt ein Abstecher in den wunderschönen Acadia NP. Über­ nachten kann man in Bar Harbor: Bluenose Inn, Tel. 207/2883 348, www.barharborhotel.com.

Literatur Die Appalachian Trail Conservancy (www.appalachiantrail.org) hält alle nötige Wanderliteratur be­ reit: Für Abschnitte gibt es Guide Books, die meist nach den einzel­ nen Staaten gegliedert sind. Für den ganzen AT steht entwe­ der das Appalachian Trail Data Book (es enthält alle wichtigen Informationen) oder der Appa­ lachian Trail Thru­Hikers‘ Com­ panion mit ausführlicheren Infos zu Orten und Städten am Trail zur Verfügung.


Foto: J. Zumbühl

Reise

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Mitarbeiter

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«Die Welt ist wie ein Buch …

… und die, die nicht reisen, lesen nur eine Seite.» Vier Transa-Mitarbeiter erzählen von ihren Wegen. 1

Myriam Häne (35) Teamleiterin im Bikeladen Zürich

Die Transa legt grossen Wert auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das erlaubt es mir auch in Teilzeit eine Führungsposition zu übernehmen. Und ich bin jedes Mal glücklich, wenn wir in unserer Werkstatt am geliebten Velo eines Kunden das scheinbar Unmögliche möglich gemacht haben. Mehrere Reisen in den Norden Schwedens haben in mir eine Leidenschaft für Lappland und die samische Kultur geweckt. Mit meiner Familie entdecke ich aber auch die Schönheit der Schweiz, mit dem Velo und zu Fuss, mit Zelt und Rucksack. Dazu brauche ich keine grossen Ferien: Das Outdoor-Abenteuer kann täglich beginnen – gleich hinterm Haus!

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Kathrin Brechbühl (23) Verkaufsberaterin bei Transa Basel

«Outdoor» hat mich schon im Kindergarten begeistert. Als Pfadfinderin war ich auch später ganz oft bei jeder Witterung draussen unterwegs. Heute finde ich es super, mich mit der Ausrüstung auseinanderzusetzen und diese auch selber zu testen. Dadurch fällt es mit auch leicht, unsere Kunden fachgerecht zu beraten. Verschiedene Kurse, Messen und Schulungen – sowohl drinnen wie draussen – schätze ich sehr. So kann ich meinen Wissensstand stets verbessern. Transa bietet mir ein aussergewöhnliches Arbeitsangebot, wie man es kaum ein zweites Mal finden wird, dazu ein sehr angenehmes Arbeitsklima in einem optimal eingespielten Team.

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Simon Eigenmann (27) Verkaufsberater bei Transa St. Gallen

Als ich vor vier Jahren von meinem Sprachaufenthalt in Australien zurück in die Schweiz kam, suchte ich eine Arbeit, die ich mit meinen Interessen verbinden konnte. So bin ich schliesslich bei Transa in St. Gallen gelandet und dort mittlerweile für Rucksäcke und Taschen verantwortlich. Ich finde es spannend, Kunden zu beraten, die ähnliche Interessen haben wie ich selbst. Wenn ich mich mit ihnen unterhalte, bekomme ich gleich wieder Lust auf Reisen zu gehen! Den Süden und Norden Europas kenne ich schon, ich war auch in Australien und Japan. Und ich bin immer wieder in der Schweiz unterwegs, mit dem Velo und zu Fuss.

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Roger Liechti (27) Verkaufsberater bei Transa Bern

Ich arbeite seit Februar 2009 bei der Transa. Im Berner Laden bin ich immer die Anlaufstelle, wenn es um spezielle Fragen zum Thema Rucksack geht. Außerdem kümmere ich mich um die Reparaturfälle. Ja, das kann schon mal nötig sein, obwohl wir sehr hochwertige Produkte verkaufen. Die Kunden verstehen nicht immer gleich, warum ihre teuren Teile bei entsprechender Beanspruchung auch mal einen Schaden erleiden können – und ich muss es ihnen erklären. In diesen Fällen hilft mir die kulante Grundhaltung der Transa enorm. So finde ich eigentlich immer eine zufriedenstellende Lösung für unsere Kunden.


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Globotrek Tel. 031 313 00 10 www.globotrek.ch

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Globoship Tel. 031 313 00 04 www.globoship.ch

Bike Adventure Tours Tel. 044 761 37 65 www.bikereisen.ch

Transa Handbuch Tel. 0848 0848 11 www.transa.ch

globo-study Sprachreisen Tel. 044 455 34 00 www.globostudy.ch

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