Transa 4-Seasons.ch

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Das Outdoor-Magazin von Transa

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Editorial

Foto: Ruedi Thomi

Transa jubelt – das 22-seitige Extra zum Jubiläum gibts ab Seite 76.

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«Wir sind uns treu geblieben!» Transa feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum. Dieter Chrétien, Filialleiter von Transa Basel und dienstältester Mitarbeitender, blickt im Gespräch zurück auf 27 Jahre als Transianer, erzählt von grossen Veränderungen und aktuellen Herausforderungen.

Dieter, wie bist du zur Transa gekommen? Das war 1990. Ich hatte zuvor eine kaufmännische Lehre absolviert und bin danach ein Jahr gereis­t. Dann war klar: Ich gehe nicht zurück in die Bank. Stattdessen wollte ich einen Job, der etwas mit den Themen Reisen und Outdoor zu tun hat. Also habe ich mich bei Transa Basel, wo ich ohnehin Kunde war, beworbe­n und bekam eine­Stelle als Verkäufer. Heute, 27 Jahre später, bin ich Filialleiter von Basel – und immer noch Transianer mit Leib und Seele. Was hat sich seit deinen Anfangsjahren verändert? Vor allem die Grösse: Als ich anfing, hatte Transa 60 Mitarbeitende, heute sind es über 300. Ausserdem ist das Sortiment deutlich grösser geworden: Am Anfan­g lag der Fokus auf den Hartwaren, heute sind neben anderen Bereichen auch Schuhe und Bekleidung dazugekommen. Mit dem Wachstum sind wir auch hinter den Kulissen professioneller geworden: Früher kam es vor, dass ein Verkäufe­r aus Basel mit einem Lieferwagen bestellte Waren im Lage­r in Zürich abholen musste – so etwa­s passier­t heute natürlich nicht mehr.

Wofür steht Transa aus deiner Sicht heute? Ich glaube, dass wir uns trotz des Wachstums treu gebliebe­n sind: Transa ist heute in der Schweiz die erste Adresse für Outdoor- und Travel-Produkte. Bei uns bekommen die Kunden das beste Sortiment, eine­n top Service – und nach wie vor eine kompetente und individuelle Beratung. Das geht nur, weil immer noch die meisten Transiane­r leidenschaftlich gerne draussen unterwegs sind. Diese Passion ist die gleich­e wie früher, das spüren die Kunden. Doch auch wenn unsere Kundschaft sehr treu ist, dürfen wir uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Auch wir spüre­n den Druck durch den Online­handel, müssen darauf reagieren und immer neue Kunden erreichen. Wo siehst du Transa in zehn Jahren? Ich bin mir sicher, dass die eben beschriebene Unternehmenskultu­r weiterhin einen wichtigen Beitrag zum Erfolg von Transa leisten wird. Und für die Kunden werden wir ein kompetenter und authentischer Ansprechpartner bleiben, das steht fest. Ich freue mich jedenfalls auf noch viele weitere Jahre < als Transianer. Auf die nächsten 40, Transa!

Mehr Infos rund um das Jubiläum gibt es auf: www.transa.ch/40jahre

Dieter Chrétien (52) ist Filialleiter bei Transa in Basel.

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Inhalt

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IMPRESSUM 4-SEASONS.CH ist die Kundenzeitschrift der Transa Backpacking AG. 4-SEASONS.CH wird kostenlos an die aktiven TransaCard-Kunden verschickt und ist in den Transa Filialen in Basel, Bern, Luzern, St. Gallen, Winterthur und Zürich kostenlos erhältlich (solange der Vorrat reicht).

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HERAUSGEBER Transa Backpacking AG Josefstr. 53, CH-8005 Zürich www.transa.ch info@transa.ch VERANTWORTLICH Transa Backpacking AG DRUCKAUFLAGE: 96’000, davon 88’600 Direktversand. LESERSERVICE Kundenservice Transa Backpacking AG info@transa.ch www.transa.ch/kontakt REDAKTION & KONZEPT red-gun.com Redaktionsbüro Provinostr. 52, D-86153 Augsburg Tel. 00 49 / 821 / 42 07 84 0 E-Mail: 4-seasons@red-gun.com

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Inhalt Herbst 2017

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Ausgabe 27

Strahlen um die Wette: die Milchstrasse über dem Stockhorn und Ferdinand, der Transa Bulli. Foto: Ruedi Thomi

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Das Outdoor-Magazin von Transa

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Interview: Michael Martin Ein Gespräch über die Faszination Wüste.

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Hersteller: Edelrid Hard- und Software made in Germany.

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Aktuell News und Infos aus der Welt von Transa.

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Kaufberatung: Safety first! So ist man sicher im Gebirge unterwegs.

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Projekte: Der Überflieger Stefan Forster macht Fotos mit der Drohne.

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Mitarbeiter: Ferdinand Ein VW-Bus zum Verlieben.

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Outdoor-Gourmetküche Mit Markus Burkhard über dem Zürichsee.

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Reise extrem: Tasmanien Mit dem Packraft zum Federation Peak.

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Traumziele: Galapagos Auf dem Traumschiff im Pazifik.

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Reise: Mit dem Velo um die Welt Zwei Jahre und 31’000 km im Sattel.

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State of the Art: Mammut Nordwand Alpinistische Jacke fürs Extreme.

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Extra: 40 Jahre Transa Zum grossen Jubiläum blicken wir zurück auf vier Jahrzehnte Abenteuer.

GRAFIK & PRODUKTION Jens Klatt, Wiebke Mörig MITARBEIT AN DIESER AUSGABE Nicole Schenker, Ruedi Thomi, Saskia Stock, Daniel Humbel, Yannick Hartmann, Dieter Chrétien, Michael Martin, Rahel Staudenmann, Julian Burri, Jenny Keller, Anna Staehle, Rilind Aliji, Ken Burkhardt, Erika Germann, Stefan Forster, Thorsten Kaletsch, Mia Hofmann, Rob Lewis, Markus Burkhard, Mike Wyss, Cynthia Cattin, Alfred Stoppacher, Reto Bieler, Conner Marlow, Daniel Gosteli, Andy Ebert, Christoph Michel, Ingo Wilhelm, Beat Stünzi, Till Lincke, Jakob Huber, Beat Zaugg, René Kämmerer, Fabian Emmenegger, Lea Schwendener, Franziska Krebs, HansJörg Oppliger, Lukas Müller, Martin Hänni, Veronika Kathriner, Bulli Ferdinand ANZEIGEN, TOURISMUS-KOOPERATIONEN 4-Seasons Marketing Sarah Jentsch Provinostr. 52, D-86153 Augsburg Tel. 00 49 / 821 / 42 07 84 0 Fax 00 49 / 821 / 42 07 84 20 E-Mail: marketing@red-gun.com DRUCK Vogt-Schild Druck AG 4552 Derendingen

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Hin und weg Transa bringt dich raus. Und zwar richtig.

Fotos: Michael Martin, Stefan Forster, Mike Wyss, Ruedi Thomi

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REDAKTIONSTEAM Stephan Glocker (Chefredaktor), Michael Neumann, Moritz Schäfer, Philip Baues, Julian Rohn, Ingo Hübner, Sebastian Lüke, Manuel Arnu, ­Lars Dammann, Claudia Meyer, Gotlind Blechschmidt


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Interview

Michael bei der Arbeit auf Island. Foto: Jรถrg Reuther


Interview

Das Herzklopfen des Entdeckers Wenige kennen die Wüsten der Welt so gut wie Michael Martin. Nun zeigt der preisgekrönte Fotograf seine bildgewaltigen Vorträge erstmals in der Schweiz. 4-Seasons.ch hat ihn zuvor besucht. Interview: Stephan Glocker | Fotos: Michael Martin

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ichael, seit gut 35 Jahren erkundest du die Wüsten der Erde. Dabei sind 30 Bücher und Bild­­bände entstanden, zuletzt dein Opus Magnu­m «Planet Wüste». Doch ganz am Anfang musstest du erst in den Himmel schauen, um die Wüste zu entdecken … Das stimmt. Mit zwölf Jahren war ich ein richtiger Astronomie-Freak und habe selbst ein Teleskop gebaut – zwei Jahre dauerten alleine das Schleifen und Ein­ richten der Linsen. Allerdings waren die Bedingunge­n zum Sternegucken in meiner bayerischen Heimatstadt Augsburg – wie in allen Städten – schlecht. Also radelten mein Freund Achim und ich oft in die Berg­e, weil es da weniger Streulicht gibt. Mit der Erfahrung wuchsen die Wünsche: Wir wollten unbedingt auch den Südsternhimmel sehen – das Kreuz des Südens, die Magellanschen Wolken, diese tollen Gasnebel in der Milchstrasse … das kannten wir alles nur aus Büchern. Also wurde der Plan geschmiedet, in den Schulferien statt in die Berge nach Marokko zu radeln. Dort sah ich zum ersten Mal die Wüste.

«Mir ging der Gedanke durch den Kopf, dass sich so die Entdecker im 19. Jahrhundert gefühlt haben müssen.»

Ihr seid tatsächlich mit euren Teleskopen nach Marokko geradelt? Nicht ganz. Wegen eines Knieproblems fiel das Radeln flach. Einzige Alternative für uns 17-Jährige ohne Führerschein waren Mofas. Auch nicht gerade flott – die Kisten machten ständig Probleme und gaben schon am ersten Alpenpass fast den Geist auf. Oft musste der eine den anderen abschleppen. Für An- und Abreise brauchten wir fünf Wochen und sechs Tage – es blieb uns also genau ein Tag am Rand der Wüst­e. Aber das genügte, ab da war ich wüstensüchtig. Die Sterne waren vergessen. Das tönt, als seist du erleuchtet worden … Als ich endlich auf der ersten Düne stand und sich dieses gewaltige Sandmeer vor mir ausbreitete, hat mich das wirklich umgehauen. Mir ging der Gedanke durch den Kopf, dass sich so die Entdecker im 19. Jahrhundert gefühlt haben müssen. Mich packten die Neugierde und die Abenteuerlust, diesen riesigen Sandkasten zu erforschen. Und damit hattest du deine Lebensaufgabe gefunden? Am 18. Geburtstag holte ich den Führerschein ab, die Prüfung hatte ich schon vorher gemacht, stieg zu meinem Freund Uli in den neu erstandenen, aber fast schrottreifen Opel Kadett – und ab ging es in die Sahara. Danach folgten eine Reise in den Kongo und weitere Trips. Das Ganze musste natürlich finanziert werde­n – so kam ich auf die Idee, Dia­ vorträge zu zeigen. Das Geografie-Studium war auch ein logischer Schritt.

Marktleute in Assuan, Ägypten. Michaels Rezept für solche Bilder: erst gemeinsam Tee trinken, dann fotografieren.

Mal ehrlich: Hat man nicht irgendwann genug von der Wüste? Nie! Je mehr ich über Wüsten erfuhr, desto faszinierender fand ich sie. Wüsten sind unendlich zahlreich und vielfältig – da kommt man nicht so schnell an den Punkt, an dem man sagt, das kenne ich jetzt alles. Man kann sich ja auch steigern: Manche Wüsten hätte ich mir mit 18 nie zugetraut, aber mit Mitte 20 bin ich hin. So ging das immer weiter, bis ich fast alle klassischen Wüsten erkundet hatte. Für mein aktuelles Projekt «Planet Wüste» habe ich dann noch die Eiswüsten dazugenommen.


Interview

Hast du nach Mofa und Opel Kadett noch das ideale Wüstenfahrzeug gefunden? Ideal ist relativ. Aus Geldgründen kauften wir für die ersten Touren immer ungeprüfte Autos, die dann am Ende der Reise in Afrik­a wieder verkauft wurden. Wir waren stolz, dass wir Strecken meisterten, die ohne Allrad als unbezwingbar galten. Mit diesen Kisten waren wir sogar in ent­ legenen Teilen der Sahara, im Tschad oder im Sudan. Dann kam die Idee, wieder auf zwei Räder umzusteigen. Ich war schon einigermasse­n bekannt, daher stellte mir BMW zwei Motorräder zur Verfügung. >

Vollprofi: Seit seinem ersten Auftritt 1978 hat Michael Martin über 2000 Vorträge gehalten.

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«Die Reduktion der Formen und Farben ist im Eis ähnlich wie im Sand.»


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«Planet Wüste» zeigt Hitze- und Kältewüsten. Oben ein Eisberg im Nordpolarmeer, unten die Rub al-Khali in Saudi-Arabien.

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Das Motorrad bietet viele Vorteile: Man sitzt nicht mehr hinter Scheiben wie hinter einer Barriere, sondern spürt das Land, die Windwechsel und die Bodenbeschaffenheit. Ein Motorrad wird in Afrika kaum geklaut, weil Banditen damit nicht fahren können. Stattdessen sprechen die Leute einen an, man bekommt Kontakt. Oft haben Zöllner ausgiebig die Motorräder bewundert und die riesig­e Kameraausrüstung, die bei einer Einreise per Auto oder Flugzeug wohl konfisziert worden wäre, gar nicht weiter beachtet. Man wird als exotischer Traveller wahr­ genommen, nicht als Fotograf oder Journalist. Kamele waren für dich nie eine Option? Nein. Ich bin ein furchtbar ungeduldiger Mensch, der oft unbedingt weitermuss – diese Auffassung teilen Kamele selten. Zudem hat meine Leidenschaft viel mit Weite und der Lust an grossen Räumen zu tun: die Wüsten Afrikas, die Wüsten der Erde. Da reicht der Radius eines Kamels, selbst wenn es gute Laune hat, nicht aus. Dein Markenzeichen als Fotograf sind eindrucksvolle Portraits. Wie näherst du dich den Menschen? In entlegenen Gegenden trifft man oft auf Leute, die noch nie mit Ausländern zu tun hatten. Anfangs hatte ich dabei Hemmungen und Vorurteile. Viele Jahre traute ich mich nicht mal, diese Menschen zu fotografieren – und wenn, dann heimlich mit Teleobjektiven oder sogar einem Winkel­vorsatz. Die Leute waren dann verärgert, ich hatte Gewissensbisse – und die Bilder waren auch Mist. Ich lernte, erst einmal ein Vertrauensverhältnis aufzubauen: Man trinkt zusammen Tee, ich mache ein paar Polaroids, verschenke diese und zeige Bilder von meiner Familie und meinem Zuhause. Erst dann frage ich, ob ich Fotos mit der grossen Kamera machen darf. Die meisten Leute habe­n damit kein Problem, sondern sogar viel Spass. Ander­e vergessen die Kamera, dabei entstehen oft die beste­n Fotos. Diese Begegnungen, vor denen ich anfangs Angst hatte, sind mittlerweile das Schönste und Spannendste an meinen Reisen. Steht in der Wüste die Zeit still? Oder haben sich die Lebens­umstände in den letzten 35 Jahren verändert? In der Sahelzone gibt es tatsächlich Dörfer, die sehen aus wie vor 20, 30 Jahren. Dort findet man als Fotograf sehr traditionelle Motive, aber leider auch die gleiche Armut wie früher. Über andere Gegenden ist die Modernisierung wie ein Sturm hereingebrochen, etwa über die Oasen in Algerien – die erkennt man nicht wieder. Rohstoff-Länder wie Katar sind praktisch über Nacht reich geworden >

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Der Gewinner wird via E-Mail benachrichtigt. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Teilnahmeberechtigt sind alle Personen ab 18 Jahren, welche die obligatorischen Felder lesbar ausgefüllt haben. Teilnehmer an diesem Wettbewerb werden unserem Newsletter Natur zugefügt. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind alle Mitarbeiter der Leica Camera AG und ihrer verbundenen Unternehmen, ebenso Angehörige der Mitarbeiter. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Einsendeschluss: 16. Oktober 2017 (Datum des Poststempels) Leica Camera AG I Hauptstrasse 104 I CH-2560 Nidau I +41 32 332 90 90


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Interview

Ein friedliches Bild in einem gefährlichen Gebiet: Jeden Tag trinken Hunderte Kamele in der Schlucht von Archi (Tschad).

und bauen Wolkenkratzer in den Sand. In den Beduinenzelten laufen amerikanische Soaps. Ich bedaure oft, dass ich nicht schon in den 50er-Jahren durch all die Wüste­n reisen konnte, als diese noch ursprüngliche­r waren. Andererseits habe ich in den 80ern immerhin noch vieles ge­ sehen und erlebt, was es heute nicht mehr gibt. Aber das ist nicht unbedingt ein Problem der Wüsten: Bei uns in Bayern laufen die Leute ja auch nicht alle in Tracht heru­m, und diese riesigen Möbelhäuser überall sind auch nicht schöner als die Zweckbauten in den Oasen. Du erlebst viele Länder der Dritten Welt hautnah. Verbessert sich die Lage der Menschen dort? Das war und ist ein trauriges Thema. Nach wie vor finanzieren wir unseren Reichtum

«Im Vortrag stecken rund 700 Reisetage, am Schluss hatte ich 300’000 Fotos und 18 Terabyte Filmmaterial angehäuft.»

hören, von ihnen zu stehlen. Als Reisender erhascht man manchen Blick hinter die Kulissen – und was sieht man? Ungerechtigkeit. Alle reden über die Piraten vor Somali­a . Wer redet darüber, dass die Industrienatione­n dort die Fanggründe leer fischen und Giftmüll verklappen?

im Norden auf Kosten der Armen im Süde­n. Die Märkte dort sind voller subventionierter Agrarprodukte aus Europa. So nimmt man den Kleinbauern jegliche Einkommensquelle und Motivation. Gleich­ zeitig schotten wir Europäer unsere Märkte ab. Das müsste man abschaffen und könnte sich die ganze Entwicklungshilfe sparen. Statt den Entwicklungsländern Almose­n zu geben, sollten wir lieber auf­

Zu deinen Bildern – was unterscheidet den Fotografen vom Knipser? Talent, Begeisterung und Fleiss. Ich kann nur für mich sprechen, aber mein Eifer beim Fotografieren grenzt an Fanatismus. Das begann schon, als Achim und ich die Sternbilder im Teleskop auch fotografieren wollten – und Astrofotografie ist wirklich eine Kunst für sich. Die Erdrotation mussten wir mit Elektromotoren ausgleichen, echte Präzisionsarbeit. Das nächste Problem war der Schwarzschildeffekt – >


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Wie lebt der Mensch in der Wüste? Portrait eines 80-Jährigen in der Wüste Thar in Rajasthan.

Filme verlieren bei richtig langen Belichtungszeiten ihre Empfindlichkeit. Dagegen half ein Trick: Man erhitzte den Film im Backofen auf 220 Grad, um ihn zu hypersensibilisieren; anschliessend wurde er auf minus 80 Grad runtergekühlt. Damit der Film nicht beschlug, bauten wir eigens eine Vakuumhülse. Ein unglaublicher Aufwand! Aber dafür konnten wir eine ganze Stunde lang belichten und so die Sternbilder einfangen. Als ich mit der Naturfotografie begann, war ich es also gewohnt, Zeit und Arbeit in Bilder zu investieren. Ich bin auch froh, dass ich noch auf Diafilm gelernt habe – das erzieht zu extremer Disziplin, weil man nur wenige Aufnahmen hat, das Ergebnis nicht sofort sieht und die Belichtung später nicht mehr verändern kann. Digitalkameras sind toll, verleiten aber zum unbedachten Draufhalten. Trauerst du denn der klassischen Analog-Fotografie noch nach? Nein. Die Digitalfotografie hat eigentlich nur Vorteile und macht vieles leichter. Damit meine ich aber nicht die digitale Manipulation von Fotos, sondern vor allem die Möglichkeit, Fotos sofort zu beurteilen. Trotzdem ist ein Bild, egal ob analog oder digital, im Grunde genommen immer nur so gut wie der Fotograf. Ketzerische Frage: Hat man die Wüste oder ein sonstiges Thema nach 1000, 2000 Fotos nicht komplett im Kasten? Nicht mal nach einer Million Fotos! Man kann als Mensch nie alles gesehen haben, es gibt immer neue Motive und neue Lichtverhältnisse. Mit jeder Reise sammelt man neue Erfahrungen und macht bessere Bilder. Anders als Sportler, die ja mit 25 oder 30 Jahren beginnen abzubauen, werden Fotografen mit dem Alter immer besser. Die grossen Meister wie Frans Lanting oder Thomas Höpker sind alle im reiferen Alter. Das Geld für deine Reisen verdienst du hauptsächlich mit Vorträgen und Büchern. Ein einträgliches Geschäftsmodell?


Interview

Im Prinzip läuft es so, dass die Einnahmen aus Buch und Vortragstour das jeweils nächste Projekt finanzieren. Das klappt mittlerweile. Der Anfang allerdings war hart. Ich erinnere mich an meinen ersten Vortrag Ende der 70er, da kamen acht zahlend­e Gäste. Der absolute Tiefpunkt war ein Vortrag beim CVJM in Augsburg: Genau ein Zuschauer war anwesend – und das auch nur, weil er seinen Zug verpasst hatte. Achim und ich hielten den Vortrag trotzdem: zwei Referenten, ein Zuschauer. Inzwischen zählen deine Vorträge zu den besten im deutschen Sprachraum. Bitte das Geschäftsgeheimnis in drei Sätzen … Du brauchst wirklich aussergewöhnliche Fotos, eine gute Story und auch Geschäftssinn. Dazu eine Bühnenpersönlichkeit, also eine gute Stimme und rhetorische Fähigkeite­n – was du zu erzählen hast, musst du erzählen können. Und ganz, ganz wichtig: Du musst fleissig sein. «Planet Wüste» ist dein aufwendigstes Projekt bislang. Es geht im Vortrag viermal > um den Globus?

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Faszination Eis: Form- und Farbenspiele in der Antarktis und auf Island.

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da Queen-Maud-Land in der Antarktis, wo die Drygalskiberge 1000 Meter hoch aus dem ewigen Eis ragen – vielleicht die wildest­e Landschaft des ganzen Planeten.

«Die vielleicht wildeste Landschaft des Planeten»: die Drygalskiberge, Antarktis.

Richtig, darin stecken rund 700 Reisetage, am Schluss hatte ich 300’000 Fotos und 18 Terabyte Filmmaterial angehäuft. Der Vortrag führt durch die beiden grossen Wüsten­gürtel, in die Arktis und Antarktis. Heiss und Kalt halten sich so die Waage. 48 Prozent der Landmasse der Erde sind Wüste, da lag der Name nah: Planet Wüste. In klassischen Wüsten wie der Sahara oder Namib kennst du dich bestens aus. Doch Eis- und Vulkanwüsten waren Neuland? In der Namib war ich tatsächlich 28-mal. Beim letzten Besuch wollte meine Frau Elly irgendwo im Nirgendwo eine Pause machen – ich sagte nur: In 25 Minuten kommt ein kleiner Baum, da gibt es Schatten. Nach genau 25 Minuten stand da der Baum (lacht). Die kalten Wüsten waren tatsächlich das genaue Gegen­teil, ich war bis dahin noch nie nördlicher als Dänemark! Und dann ging es gleich nach Grönland, Sibirien, Franz-Josef-Land oder Spitzbergen. Wie hast du den hohen Norden erlebt? Zuallererst: sicher. Keine al-Qaida wie im Norden Malis, keine Banditen in Polizei­ uniformen wie im Tschad. Selbst Russland ist dagegen hochseriös. Dafür braucht man – im Gegensatz zur heissen Wüste – plötzlich gute Outdoor-Ausrüstung und das entsprechende Know-how. Wenn du auf Spitzbergen zeltest, sind Kälte, Stürme und

Eisbären Alltag. Das war ziemlich auf­ regend, ich fühlte wieder das Herzklopfen des Entdeckers – genau wie damals als 17-Jähriger in Marokko. Ästhetisch und fotografisc­h habe ich schnell reingefunden, die Reduktion der Formen und Farben ist im Eis ähnlich wie im Sand. Hast du denn in den Kältewüsten neue Lieblingsplätze entdeckt? Einerseits Qaanaaq auf Grönländ, dort konnte ich mit den Einheimischen das Ende der Polarnacht erleben. Und dann ist

Mit «Planet Wüste» bist du nun zum erste­n Mal in der Schweiz. Wie erzählst du im Vortrag von diesem Planeten? Natürlich über die epischen Landschaften, doch mich interessiert auch die Beziehung zwischen Mensch und Wüste. Wie prägt der Mensch die Wüste? Das beginnt bei Nomadenvölkern und reicht bis zu Veränderungen der Eiswüsten durch den Klimawandel. Und andersherum: Wie verändert die Wüste den Menschen? Was macht eine­n Wüstenbewohner aus? Welchen Einfluss hat die Wüste auf Kunst, Kultur und Musik? Warum kommen alle drei grossen Offenbarungsreligionen aus der Wüste? Mein Vortrag greift viele dieser Themen auf, funktioniert aber vor allem über die Bilder. Ich wollte grösser, besser und heller projizieren als jemals zuvor. Also inves­ tierte ich sechsstellige Beträge in Leinwände, einen Superbeamer, in einen perfekten Ton. Wer tiefer in die kulturellen und wissenschaftlichen Hintergründe eintauchen möchte, dem empfehle ich den zugehörige­n Bildband. Da stecken mein < gesamte­s Wissen und Herzblut drin.

Mehr von Michael Martin Michael Martin auf Tour in der Schweiz 18.10. in Bern, 19.10. in Basel, 20.10. in Aarau, 22.10. in Cham, 23.10. in Zürich, 24.10. in Wil SG. Infos und Tickets über www.explora.ch Aktueller Bildband «Planet Wüste» Michaels umfassendstes und aufwendigstes Buch bislang ist erhältlich bei Transa Books in der Filiale Zürich. Aktuell in der Normalausgabe (CHF 68.–, ISBN 978-3-8687-3709-7); Mitte September erscheint zudem eine Jubiläumsausgabe (CHF 68.90, ISBN 978-3-9572-8151-7). «Da steckt mein gesamtes Wissen drin»: der grosse Bildband zur Tournee.

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Aktuell

Aktuell Herbst 2017

RUND UMS REISEN

Fernweh gefällig? Top-Referenten, spannende Workshops und ganz viel Reise­­­­wissen – vom 27. bis 29. Oktober findet im Berner Kursaal das fünfte Globetrotter Fernwehfestival statt. Auch Transa ist vor Ort und repariert zusammen mit Patagonia am Worn Wear Stand deine defekte Outdoorbekleidung.

Foto: Damian Poffet, Fernwehfestival 2016

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nde Oktober sorgen beim Globetrotter Fernwehfestival wieder spannende Reise­berichte und bildgewaltige Vorträge aus dem Explor­a-Programm für Fernweh bei den Besucher­n: Die Globe­ trotter-Reiseberaterin Leonie Rohde nimmt die Zuschauer mit nach Norwege­n, der Zoologe Josef Niedermeier zeigt «Madagaskar – Erbe des ver­sunkenen Kontinents Lemuria?». Andrea­s Hutter, Explora-Geschäftsführer, erzählt von seiner Beziehung zu den Nomaden in der Mongolei. Auch Transa ist vor Ort und bringt den Patagonia Worn Wear Stand mit. Denn Kleidung möglichst lange zu nutze­n, ist das Best­e, was man für die Natur tun kann. Am Stand helfen die Experten, kaputt­e Kleidun­g zu repariere­n – egal von welcher Marke! Zipper, Risse, Löche­r und ander­e Schäden werden kostenlos ausgebessert. Ausserdem ist der Transa VW-Bu­­­­s Ferdinand (siehe S. 62) am Start und Transa < Mitarbeite­r teilen ihr Ausrüstungs-Know-how mit den Besuchern.

Mehr Infos rund um das Fernwehfestival und Tickets gibts unter: www.transa.ch/fernwehfestival


Aktuell

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Nachwuchs an die Luft! «Kinder aus aller Welt sollen sich insgesamt eine Millionen Stunden draussen bewegen», so das Ziel des Reima-Kidventure-Wettbewerbs.

Foto: Archiv Reima

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Der Hauptpreis: eine Lappland-Reise.

ie WHO empfiehlt, dass sich Kinder täglich eine Stunde körperlich betätigen. Doch das ist in der Realität oft schwer um­ zusetzen. Durch das Kidventure möchte der finnische Hersteller von Kinderbekleidung Kinder aus aller Welt dazu bringen, rauszugehen und aktiv zu sein. Bis Ende Dezember könne­n die Teilnehmer (oder deren Eltern) im Internet ihre Aktivitäten protokollieren

(unter www.reima.com/kidventure, per Facebook/Instagram oder mithilfe der ReimaGOApp). In diesem Zeitraum werden wöchentlich Sachpreise verlost. Das Highlight: Ende Dezembe­r kann pro Teilnehmerland je eine Familie (2 Erwachsene + 2 Kinder) eine einwöchige Reise nach Finnisch-Lappland und zum Kidventure Event gewinnen. Mehr < Info­s: www.reima.com/kidventure

WETTBEWERB

Mit Tatonka nach Vietnam Der Outdoor- und Reiseausrüster Tatonka lädt einen Transa Kunden ein, gemeinsam mit 4-Seasons die Open Factory in Saigon zu besuchen und sich ein ungefiltertes Bild von den Produktions- und Arbeitsbedingungen zu machen.

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Mountech ist für jeden zugänglich (www. openfactory.tatonka.com), im laufenden Betrie­b können sich Kunden, Touristen oder auch interessierte Organisationen ein eigene­s Bild von den Arbeitsbedingungen vor Ort machen. Andreas Schechinger, In­ haber und Geschäftsführer von Tatonka, erklärt: «Uns war es wichtig, unsere auf dem Papier zertifizierte Produktion auch jedem persönlich Interessierten zugänglich zu mache­n. Den einen interessieren unsere Sozialstandard­s, den anderen ganz einfach, wie ein Rucksack gefertigt wird.»

Als Transa Kunde hast du jetzt die Chance, die Open Factory zu besichtigen und mit einem Redaktor in 4-Seasons.ch darüber zu berichten. Dabei trägt Tatonka die Kosten für den Flug (voraussichtlich 29.11.2017, Abflughafen variabel) und die ersten beiden Übernachtungen in Saigon. Das Rückflugdatum kann frei gewählt werden. Wenn du dabei sein möchtest, bewirb dich mit einem kurzen Steckbrief (Name, Alter, Tätigkeit/ Beruf, Foto und Motivation für diese Reise) bis zum 13. Oktober per Mail an < marketing­­­@transa.ch.

Fotos: Archiv Tatonka, Elena Ermakova – stock.adobe.com

ie fast alle Unternehmen in der Outdoorbranche produziert auch Tatonka seine Rucksäcke, Taschen, Zelte und Bekleidung in Fernost. Doch wie ist es dort um die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter bestellt? Tatonkas gesamte Produktion in Vietnam ist nach dem weltweit anerkannten Sozialstandard SA8000 zertifiziert, dessen Einhaltung halbjährlich vom TÜV Rheinland kontrolliert wird. Doch seit 2011 geht Tatonka mit der «Open Factor­y» in Ho-Chi-Minh-Stadt einen Schritt weiter: Die firmeneigene Produktionsstätte

Rückflug flexibel: Wer mag, kann nach dem Besuch der Open Factory in der Hauptstadt Saigon noch Ferien in Vietnam machen.


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Aktuell

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Foto: Fabian Emmenegger

Druckfrisch bei Transa Books

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LESERSERVICE

Mit rund 5000 Titeln auf 170 Quadratmetern ist Transa Books in der Zürcher Europaallee der grösste Reisebuchladen der Schweiz. Auf dieser Seite in 4-Seasons.ch stellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die wichtigsten Neuerscheinungen vor. Diesmal der gelernte Buchhändler Julian Burri. Julian Burri von Transa Books.

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1. WANDERLUST Ob Kurz- oder Fern­ wanderungen, dieses Buch beinhaltet die spannendsten Wandertreks der Welt. Mit viele­n praktischen Tipps beschreibt der Autor die verschiedenen Touren. Beispielsweise eine­n Trek entlang dem gefrorenen ZanskarFluss in Indien oder den legendären Appa­ lachian Trail in Nordamerika. Die Bilder zu den Touren und die spannenden Infos über die Länder lösen die Wanderlust beim Lesen aus. Die perfekte Inspiration für deine nächste Tour! «Wanderlust: Unterwegs auf legendären Wegen», Cam Honan, Robert Klanten, Anja Kouznetsova, Die Gestalten Verlag, ISBN 978-3-89955-911-8, CHF 48.90. 2. ALBERT MUSS NACH HAUSE Keinen Tag länger will Homer Hickam sein Bade­ zimmer mit einem bissigen Reptil namens Albert teilen. Als der Bergwerksarbeiter seine­r Frau ein Ultimatum stellt, muss Elsie lange überlegen. Schliesslich ist ein Leben ohne Alligator doch sinnlos. Unter einer

Bedingun­g wird sich Elsie für Homer entscheiden. Albert muss umziehen. Durch dies­e Bedingung beginnt eine skurrile und irrwitzige Reise vom kalten West-Virginia ins sonnige Florida. Eine fast wahre Geschichte zum Geniessen. «Albert muss nach Hause», Homer Hickam, Wibke Kuhn, Harper Collins Germany, ISBN 9783-95967-022-7, CHF 28.90. 3. THE TRAVEL EPISODES Die verrück­ testen und spannendsten Reisen werden in diesem Band gesammelt. Durch die packende­n Berichte von bekannten Reise­ autoren fühlt man sich sofort an die Orte versetzt. Man fiebert in brenzligen Situationen mit und hofft , sie kommen heil ans Ziel. Die besten Reportagen, wenn man Fernweh verspürt. Eventuell wird es gestillt, aber es könnte auch verstärkt werden. Zwei Bände gibts schon, der dritte folgt bald. «The Travel Episodes», Johannes Klaus, Helge Timmerberg, Piper Verlag, ISBN 978-3-49240-592-8, CHF 21.90.

Alle hier vorgestellten Bücher führt Transa ausschliesslich bei Transa Books in der Filiale Zürich Europaallee.

4. EPIC BIKE RIDES OF THE WORLD 200 Biketracks werden in diesem Bildband präsentier­t. Unterteilt sind die verschiedenen Strecken nach Kontinenten und reiche­n von Afrika bis Ozeanien. Dokumentiert sind die Tracks durch schöne Foto­ grafien und mit Vorschlägen zu ähnlichen Touren. Die Auswahl ist vielfältig, von familientauglic­h bis abgelegen. «Epic Bike Ride­s of the World», Lonely Planet, ISBN 978-1-76034083-4, CHF 48.90. 5. ZWEI PFANNEN ON THE ROAD Die beide­n jungen Schweizer Köche sind sieben Wochen an der Westküste Australiens entlanggereist. Auf dieser Reise ist ein ausser­ gewöhnliches Kochbuch mit vegetarischen Rezepten entstanden. Ihr Ziel: mit zwei oder gar keiner Pfanne ein leckeres Gericht zu kreiere­n. Die perfekte Küche für unterwegs. «Zwei Pfannen on the road», Iwan Hediger, Yves Seeholzer, Gräfe und Unzer, ISBN 978-3-83385-883-3, CHF 29.90. <


Aktuell

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Welche Trage ist die richtige? Pyua Breakout S Jacket (Art.-Nr.: 121354, CHF 519.90).

Dank einer Kindertrage können die Kleinen mit zum nächsten Outdoorabenteuer. Doch wie findet man das richtige Modell? Transa hilft bei der Suche.

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ie Wahl der richtigen Kindertrage hängt vor allem vom Rückensyste­m ab: Wie bei einem Trekkingrucksack muss die Trage zum Rücken des Trägers passen. Wenn ein Modell schon im Laden drückt, wird das im Einsatz in aller Regel nicht besser. Deswegen führt vor dem Kauf kein Weg am Anprobieren vorbei – am besten mit Nachwuchs, damit er oder sie auch gleich Probe sitzen kann. Transa hat Tragen von drei Herstellern im Sortiment und führt in allen Filialen Kindertragen. Fachkundige Berate­r – nicht selten selber Eltern – helfen bei der Suche nach dem rich< tigen Modell mit der passenden Ausstattung.

Ecorrecte Outerwear Die nachhaltig produzierte Funktionsbekleidung von Pyua gibt es ab sofort bei Transa.

Foto: Ruedi Thomi

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Die Trage der Wahl sollte vor allem Komfort bieten.

ie deutsche Marke Pyua ist der erste Hersteller weltweit, der hochwertige Outerwear-Bekleidung aus recycelten und recyclingfähigen Polyestermaterialien fertigt und diese mit einem Rücknahmesystem und speziellen Partnern in einem geschlossene­n Kreislauf wieder verwerten kann. Durch dieses «Closed-Loop-Recycling» kann aus einer alten, ausrangierten Jacke zum Beispiel eine neue Hose entstehen. Indem die Sackgass­e Mülldeponie umgangen wird, reduziert Pyua den Energieverbrauch und den CO 2 -Ausstoss bei der Polyestergewinnun­g um beeindruckende 80 Prozent. Mehr < Info­s gibts auf: www.pyua.de

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Aktuell

NACHWUCHS

Transa sucht dich! Rilind Aliji (18) lernt seit drei Jahren bei Transa Bern den Beruf des Detailhandelsfachmanns, Ken Burkhardt (22) hat die Lehre bereits abgeschlossen und arbeitet nun als Verkaufsberater in der Berner Filiale. 4-Seasons.ch hat die beiden über ihre Ausbildung ausgefragt.

Bei den Outdoorcamps wenden die Lernenden ihr Fachwissen in der Praxis an.

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ilind und Ken, wieso habt ihr euch für eine Lehre bei Transa entschieden? Rilind: Im zehnten Schuljahr absolvierte ich drei Schnuppertage bei Transa in Bern. Dabei habe ich direkt gemerkt, dass das Unternehmen perfekt zu mir passt. Die Kollegen waren von Anfang an tota­l nett und das grosse Outdoor- und Travel­ sortiment hat mich auf Anhieb begeistert. Ken: Mir war schon während der Schule klar, dass ich einen Beruf lernen möchte, der etwas mit Sport zu tun hat. Also schickte ich Bewerbungen an verschiedene Sportartikelhändler, unter anderem an

V. l.: Ken Burkhardt und Rilind Aliji.

Transa. Danach absolvierte ich mehrere Schnupperlehren, aber die Atmosphäre bei Transa hat mir letztendlich einfach am besten gefallen. Wie gefällt euch eure Ausbildung? Ken: Sehr gut! Besonders toll war die Abwechslung: Einen Monat bei den Textil­ waren, den nächsten bei den Hartwaren und bei den Schuhen – so kann man grosses Fachwissen aufbauen. Zum Begin­n der Lehre wurden Schulungen für uns organisiert, um uns für die Beratungen fit zu machen. Das hat mir direkt mehr Sicherhei­t gegeben. Rilind: Mir gefällt die Vielseitigkeit besonder­s gut. Wir haben einen breiten Kundenstamm, dadurch sind die Beratungsgespräche sehr abwechslungsreich. Durch die angenehme Arbeitsatmosphäre klappt auch die Zusammenarbeit mit den anderen Mitarbeitern perfekt. Was sind eure Hauptaufgaben? Rilind: In erster Linie sind wir mit der Beratun­g von Kunden beschäftigt. Kompetente Beratung wird bei Transa gross­

Interview: Moritz Schäfer

geschrieben. Produkte wie Kocher oder GPS-Geräte sind sehr komplex. Es gibt so viel darüber z­ u wissen, das muss man erst mal lernen. Über die Verkaufsberatung hinau­s haben wir aber natürlich noch ander­e Aufgaben, zum B ­ eispiel im Servicecenter. Ausserdem gehen wir während der Lehre noch zwei Tage pro Woche in die Berufsschul­e und es gibt eine AdminWoch­e, wo wir Einblicke in die Abteilungen der Administratio­n von Transa gewinnen. Kommt ihr auch mal raus? Rilind: Ja, und wie! Transa organisiert imme­r im Herbst ein mehrtägiges Outdoor­ camp für alle Lehrlinge aus allen Filialen. Letztes Jahr waren wir drei Tage im Bündner­land, sind dort in den Bergen unterweg­s gewesen und haben in Berg­ hütten übernachtet. Das Camp ist die ideale Möglichkeit, um die Produkte aus unserem Sortiment zu testen und die Erfahrunge­n dann in der Filiale in die Beratungs­ gespräch­e einzubinden. Was sollte man mitbringen, wenn man dies­e Lehre bei Transa absolvieren will? Ken: Ich finde, man sollte offen und kommunikati­v sein und auf Menschen zugehen können. Am besten bringt man Begeisterun­g für die Themen Outdoor und Reise mit. Was man sonst für den Job als Kundenberater braucht, lernt man dann im Zuge der Lehre sowieso. Ich kann jedem, der sich für eine Lehre bei Transa interessiert, nur empfehlen: Bewirb dich und mach am besten eine Schnupperlehre – da merkt man sofort, ob das Unter­ < nehmen zu einem passt.

Dein Weg zu Transa Transa bietet in allen Filialen (Zürich, Basel, Bern, Luzern, St. Gallen, Winterthur) dreijährige Berufslehren als Detailhandelsfachfrau oder -mann an. Freie Lehrstellen und Infos zur Bewerbung gibt es unter: www.transa.ch/stellen


(Verkehrs-)Wege in die Zukunft Tagung zum Tourismusverkehr von Bus alpin.

Zurück zur Natur» ist das Motto der aktuellen Kampagne von Schweiz Tourismus. Doch welche Auswirkungen auf die Umwelt haben die Verkehrsströme der Erholungssuchenden? Braucht es Fahrverbote? Wie muss sich der ÖV ent­ wickeln? Antworten auf diese Fragen will der Verein Bus alpin mit weiteren Partnern am 19. Oktober in Bern finde­n , Interessiert­e können sich bis zum 1.10. unter www.sab.ch/ dienstleistungen/tagungen anmelden (CHF 80.–/Person). <

WIR HABEN WAS GEGEN MÜCKEN.

Die Tagung soll zeigen, wie sich Schweizer Tourismusorte im naturnahen Tourismus positionieren können.

DI E NOS I L I FE MA RL I N K A PU ZE NJACKE .

ON-Tage bei Transa Vom 18.9. bis 7.10. wird das ON-Sortiment bei Transa Basel, Luzern und Zürich erweitert und es gibt zu jedem Schuh der Marke ein ON-Bag kostenlos.

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aufen wie auf Wolken – das bieten die Schuhe des Schweizer Labels ON. Egal ob modisch für den Alltag oder technisch fürs Trailrunning: Im vom 18.9. bis 7.10. erweiterten Sortiment findet jeder das passende Modell. Beim Kauf eines ON-Schuh­­­s bekommst du in diesem Zeitraum eine Tasche im < ON-Design kostenlos dazu. Infos: www.transa.ch/on-tage

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Projekte

Langisjรณr-See im Hochland von Island.


Projekte

Der Überflieger Bereits mit 31 Jahren zählt Stefan Forster zur Topliga der Landschaftsfotografen, hält Vorträge und hat gerade seinen ersten Bildband veröffentlicht. Besonders spektakulär sind die Luftaufnahmen, die der Ostschweizer mit Drohnen fotografiert. Text: Julian Rohn | Fotos: Stefan Forster

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Projekte

Startende Flamingos während eines Gewitters in der Salzwßste Salar de Surire, Chile.


Projekte

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Wolkenstimmung über dem Vatnajökull, Island.

Karibik am Polarkreis: seltenes Flugwetter auf den Lofoten, Norwegen.

Wolken, Gewitter und Regenbögen bringen Spannung in die Bilder. Einen klassisch blauen Himmel findet man bei Stefan Forster selten.


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Projekte

Sieht exotisch aus, ist aber der Klรถntalersee im Kanton Glarus.


Projekte

Nur mit der Drohne kommt man in den Eisbruch des Vatnajรถkull, grรถsster Gletscher in Island.

Mit der Drohne kann man niedriger fliegen als mit einem Helikopter. Dadurch gelingt es Stefan Forster oft, den Bildern durch etwas Vordergrund mehr Tiefe zu verleihen.

T H E J A C K E T T H AT W O R K S W H E N Y O U D O

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Projekte

Bildband, Kurzvortrag und Fotokurse Dass Stefan Forster auch ohne Drohne ein heraus­ ragender Landschaftsfotograf ist, zeigt sein Bildband «Chasing Light». Auf 224 Seiten im hochwertigen Offsetdruck zeigt Stefan sein beeindruckendes Portfolio mit Motiven von Alaska bis Antarktis, von Argentinien bis Tibet. Bei Transa Books in der Filiale Zürich ist der Bildband für CHF 52.90 erhältlich (ISBN 978-3-83276916-1). Dort wird Stefan am 30.11.2017 um 20 Uhr zu einem Kurzvortrag mit Buchsignierung vor Ort sein. Anmeldung: www.transa.ch/stefan-forster Für ambitionierte Naturfoto­grafen bietet Stefan neben Fotokursen in Wil auch Fotoreisen an – unter anderem nach Islan­d, Grönland, Alaska, Kanada, Namibi­a, Schottland und Norwegen. Infos: www.photocube.ch Aus der Ostschweiz in die weite Welt: Stefan Forster aus Wil.

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enn Stefan Forster seine Fotodrohne startet, ist er auf der Such­e nach Perspektiven, die irgendwo zwischen Himmel und Erde liegen. Er will Bilder machen, die aus einem Helikopter oder Kleinflugzeug nicht möglich wären. Bei der klassischen Luftfotografie ist man mindestens zwischen 150 und 300 Meter hoch, mit seiner Drohne fliegt Stefan hingegen um wolkenumwobene Bergkämme oder nahe von Gletscherspalten, wo weder Bergsteiger noch Heli­ kopter hinkommen. Unter anderem, weil er sich traut, mit moderner Technik neue Wege zu gehen, konnte sich der 31-Jährige aus Wil im Kanton St. Gallen schon in jungen Jahren im hart umkämpften Markt der Natur­ fotografen etablieren. In seinem gerade erschienenen Bildband schreibt Szenegrösse Art Wolfe das Grusswort. Ein Ritterschlag. Einen klassisch blauen Himmel findet man auf Stefans Bildern selte­n. Er hatte schon immer eine Schwäche für Wolken, Gewitter und Natur­phänomene. Bereits sein erstes verkauftes Bild zeigte eine­n Kugelblitz, den er mit der Kamera seine­s Vaters fotografiert hatte. Vom Erlös kaufte er Stefans erste Fotodrohne war noch sich seine eigene Kamer­a ein richtiges Ungetüm. und suchte die Wildnis.

Im Alter von 18 Jahren wanderte er alleine 190 Kilometer durch das südliche Hochland von Island. Im Rucksack befanden sich Kamera, Ausrüstung, Zelt und Verpflegung – am Anfang schleppte er 36 Kilo. Weitere Trips in die schönsten Regionen der Erde folgten – mal mit Kajak, mal zu Fuss, mal im Jeep. Inzwischen umfasst sein Portfolio alle Kontinente. Die erste Fotodrohne kaufte sich Stefan 2013, damals noch ein Selbstbausatz, der er seine teure Spiegelreflexkamera anvertrauen musste. Acht Motoren, 15 Kilo schwer – mit Akku und Transportkoffer kamen noch mal 20 Kilo hinzu. Fliegen konnte man dieses Ungetüm nur in Reichweite eines Autos. Es brauchte einen 4000 -WattBenzingenerator, um die Batterien zu lade­n. Logistisch eine echte Herausforderung. Mittlerweile sind gute Fotodrohnen so klein, dass er sie einfach auf den normalen Kamerarucksack schnalle­n kann. Aktuell arbeitet Stefa­n mit einer Phantom 4 Pro, da ist die Kamera sogar schon integriert. So schön die Drohnenbilder sind, vermutlich wird Stefan bald wieder ausschliesslich vom Boden fotografieren. Schon jetzt gibt es immer mehr Flugverbote und leider halten sich nicht alle Piloten an bestehende Regeln. «Ich hoffe, dass es bald eine Regelung mit Führerscheinen gibt und ich dann noch eine Weile so arbeiten kann», sagt Stefan. In seiner eigenen Fotoschule versucht er bereits in speziellen Kursen den richtigen Umgang mit den unbemannten Flugobjekten zu vermitteln. Für sich selbst hat er die Regel aufgestellt: «Ich flieg’ < nur noch dort, wo mich niemand sehen und hören kann.»

Ab Januar 2018 zeigt Stefan Forster beim Explora-Vortrag «Im Reich der Lichter» seine besten Aufnahmen aus 50   Reise­n nach Island, Grönland und Norwegen. Termine und Tickets: www.explora.ch/programm/im_reich_der_lichter


Projekte

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Outdoor-Küche

Auf Herz und Nieren Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Koch eben auf den Berg. Dort kochen Spitzenköche für Transa mit Outdoor-Equipment ein Dreigangmenü. Flexibilität bei der Zutatenwahl bewies diesmal der ehe­ malige Sternekoch Markus Burkhard vom Restaurant Jakob in Rapperswil. Text: Mia Hofmann, Thorsten Kaletsch | Fotos: Rob Lewis

Von Wald im Kanton Zürich geht es zu Fuss nach Hittenberg.


Outdoor-Küche

Der Hauptgang: Côte de bœuf mit gefüllter Folienkartoffel und geschmorten Karotten.

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Outdoor-Küche

Links: Randensalat mit Äpfeln sowie Herz und Nieren vom Lamm. Oben: Profi Markus Burkhard ist begeistert vom Outdoor-Dampfkochtopf.

Randensalat mit grillierten Lammzungen zur Vorspeise, Côte de bœuf mit Folienkartoffeln und Karotten zum Hauptgang und Zwetschgen-Clafoutis zum Dessert: So war es geplant. Weil Markus Burkhard beim Schlachten der Lämmer aber den Kopf der Tiere nicht erhielt («Ein Problem in unserer Wegwerf- und Foodwaste-Gesellschaft!»), disponierte der Koch spontan um: Statt Zungen integrierte er Herz und Nieren des Lammes in die Vorspeise. Und zwar nicht irgendeines Lammes, sondern eines Tieres, das auf dem Hittenberg, den wir heute besuchen, gelebt hat.

Von der Weide auf den Teller – Markus setzt auf lokale Lieferanten. Markus Burkhard, 36-jährig, hatte einst als Küchenchef des Clouds im Zürcher Prime Tower auf dem Niveau eines Michelin-Sterns und 15 Gault-Millau-Punkten gekocht. Irgendwann bekam er aber genug davon, nur Center Cuts und andere Filetstücke zu verarbeiten. Im Restaurant Jakob in Rapperswil, das er seit Dezember 2015 gemeinsam mit seiner Partnerin Flavia Hiestand betreibt, verfolgt er eine andere Philosophie: Er verarbeitet nicht nur möglichst alle Teile der Tiere, sondern lässt sich fast ausnahmslos von lokalen Bauern beliefern, von denen einige rare Gemüsesorten anbauen und andere regenerative Landwirtschaft betreiben. Wir treffen Markus am Bahnhof von Wald ZH und verteilen Material und Zutaten auf die Rucksäcke. Das Fleisch und die Eier hat der

gebürtige Berner noch nicht dabei – beides holen wir unterwegs direkt beim Produzenten ab. In Hittenberg machen wir Halt beim Bauernhof der Familie Hess. Junior Johannes erwartet uns schon und holt gleich das Fleisch aus dem Keller. Der Landwirtschaftsbetrieb ist nicht nur ein wichtiger Lieferant des Restaurants Jakob, Johannes selber arbeitet auch als Souschef bei Markus. Eigentlich hätte er dieses Jahr die Ausbildung zum Landwirt beginnen wollen, doch dann bot Markus ihm eine Stelle im Jakob an, die ihm sehr behagt. Trotzdem möchte Johannes den elterlichen Hof irgendwann übernehmen. Als Kenner der Region bietet er sich spontan als Guide an. Also folgen wir Johannes auf verwachsenen Pfaden und durch dichte Wälder, stets auf dem Land seiner Eltern. «Gleich da drüben ist es», ruft Johannes. Es geht durch Brombeerranken und Brennnesseln, unter Zäunen hindurch. Verschwitzt erreichen wir das verwunschene Plätzchen – auf einer Schafweide direkt am Waldrand, in steilem Gelände mit toller Aussicht auf den Zürichsee und die Alpenkette. Die Premiere: ein Dampfkochtopf Zuerst schürt Markus ein Feuer. Ein Grossteil der Speisen wird heute über der offenen Flamme zubereitet. Währenddessen installieren wir den Gaskocher: Darauf platziert Markus den Dampfkochtopf. Ja, richtig gelesen: Als der Koch den Pressure Cooker 2.7 von GSI Outdoors im Transa Sortiment sah, gab es kein Halten mehr. «Ein Outdoor-Dampfkochtopf, den musste ich einfach testen!» Markus füllt etwas Wasser und einige Randen ein und sorgt für Druck im Aluminiumtopf. In einen anderen Topf gibt er frische, ungeschälte


Outdoor-Küche

Karotten und viel Geflügelfett und stellt ihn auf dem Brändi-Grill aufs offene Feuer. «Wir bewahren das Fett der Tiere immer auf: Es eignet sich perfekt zum Kochen.» Das Konzept, ausschliesslich auf einheimische Produkte zu setzen, zieht sich im Restaurant Jakob durch bis hin zu den Gewürzen. Statt Pfeffer, Paprika und Curry finden sich in Markus’ und Flavias Küche Fenchelsamen, Wachholder, Lorbeer, Kräuter und Chili aus dem eigenen Garten. Mit Minze und Thymian, die er unterwegs gepflückt hat, wickelt Markus als Nächstes Kartoffeln in Alufolie und legt sie behutsam an den Rand der Glut. Neben den Rüebli-Topf schiebt er Äpfel der Sorte Topaz auf den Grill. Dann holt er in Essig eingelegte TopinamburStücke aus einem Vakuumierbeutel: «Wir machen viel ein und experimentieren auch mit Fermentation – schliesslich wollen wir auch im Winter eine grosse Variation bieten.» Salat mit Herz und Zauber-Vinaigrette Um die steile Lage auszugleichen, legt Johannes zwei Zaunlatten als Tisch in den Hang, sodass Markus das Gemüse auf dem aufklappbaren Schneidbrettchen in kleine Würfel schneiden kann. Bei aller Arbeit kommt der Genuss nicht zu kurz: Zum Apéro gibts ein Glas Weisswein: Der Amphorenwein von Markus Ruch aus dem Klettgau zeigt, dass Markus und seine Partnerin Flavia auch beim Wein eine konsequente Linie verfolgen.

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Auch im steilen Gelände findet sich immer ein Kochplatz.

Die heissen, leicht angeschwärzten Bratäpfel schält der Koch von Hand, schneidet sie klein und veredelt den Salat mit einer Vinaigrette: Apfelessig und -balsamico von sortenreinen Thurgauer Hochstammapfelbäumen bilden zusammen mit Flawiler Rapsöl und Züribieter Leinöl die Grundlage. Dazu etwas Zitronenverveine, Petersilie, Salz aus Bex, und fertig ist das Zauber-Dressing. Immer wieder zischt der Dampfkochtopf: Die Randen vom Biohof Hornen in Benken werden jetzt fein geschnitten, mit Vinaigrette übergossen und mit gerösteten Haselnussstücken dekoriert. Doch etwas fehlt noch: Fein geschnittenes Lammherz und Nierli vom Grill machen >


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Outdoor-Küche

Fruchtig: Bratäpfel für die Vorspeise, Clafoutis zum Dessert.

Souschef Johannes Hess beim Garcheck.

Mit den richtigen Utensilien wird die Natur zur Gourmetküche.

Outdoor-Küche mit Stil – das Equipment von Markus Burkhard Kochen • Pressure Cooker 2.7 von GSI Outdoors (038158, CHF 89.90) • Omnia Outdoor Backofen (093553, CHF 64.90) • Brändi Grill (021622, CHF 49.90) • Gaskocher Primus EasyFuel Duo (051188, CHF 134.90)

Zubehör • Bratpfanne GSI Outdoors Teflon 10’’ (054321, CHF 49.90) • Alpine 4 Topfset von MSR (033656, CHF 89.90)

• K ochset Bugaboo Base Camper GSI Outdoors (070178, CHF 99.90) • Schwamm Optimus BOB (083981, CHF 4.90) • Wasserbeutel Ortlieb 10 l (011660, CHF 38.90) • Alpine Messer MSR (064140, CHF 12.90) • Outdoormesser S1 Black von Fällkniven (069654, CHF 299.90) • Schneidbrett Alpine Deluxe (121809, CHF 8.90)

Geschirr • Kunststoff-Rotweingläser GSI Outdoors (070869, C HF 13.90) • Deluxe Email-Schüssel GSI Outdoors (123102, CHF 8.90) • Besteckset Seat to Summit Alphalight Cutlery (060998, CHF 24.90)

Alle Rezepte für das Menü in dieser Reportage auf www.transa.ch/gourmet


Outdoor-Küche

den ersten Gang perfekt. Als wir davon kosten, sitzen wir auf dem Gras, von dem das Lamm gefressen hat und blicken auf seine Art­ genossen. Die Vorspeise ist ein echtes Highlight: Das zarte Muskelfleisch, die angenehme Säure der Vinaigrette und die erdige Note der Randen ergänzen sich hervorragend. Markus lässt sich derweil nicht aus der Ruhe bringen. Er rührt hier, schnippelt da und plaudert gleichzeitig über seine Philosophie. Das Wohl seiner Lieferanten, die er mehrmals wöchentlich besucht, liegt ihm am Herzen. Als im Frühling eine Vogel- und Frostschutzvorrichtung eines Früchtebauern vom Schnee eingedrückt wurde, ging das auch Markus nahe: «Wenn du spürst, was das für diesen Menschen bedeutet, ist das etwas anderes, als wenn es einfach heisst, es gebe

Jedes Stück der ungeschälten Karotten kitzelt die Geschmacksnerven. einen Lieferstopp.» Ein wichtiger Partner für das Restaurant Jakob ist Marcel Heinrich mit seinen Bergkartoffeln aus dem Albulatal. Blaue Veltliner, Allerfrüheste Gelbe oder Rote Emmalie – insgesamt rund 40 Sorten baut Heinrich an. Es sind Weisse Lötschentaler, die Johannes jetzt aus der Alufolie nimmt und mit einer Sauce aus Crème fraîche und Schnittlauch füllt. Dazu die im Geflügelfett ge-

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kochten Rüebli und zwei Tranchen Côte de bœuf. Das Fleisch ist gut durchgebraten, doch vor allem der Geschmack des Gemüses haut uns fast aus den Socken: Die Kartoffeln sind unglaublich aromatisch, leicht nussig und süsslich, und auch jedes Stück der ungeschälten Karotten kitzelt die Geschmacksnerven. Ein Schluck Pinot Noir «Hallau Chölle» von Markus Ruch rundet den Hauptgang ab. Dessert aus dem Feuerofen «Jetzt kommt die Feuerprobe», kündigt Markus an und grinst. In der Schüssel mischt er Eier, etwas Zucker, Maizena und gemahlene Nüsse, legt Zwetschgenhälften im runden Outdoor-Backofen von Omnia aus und füllt die Form mit dem Guss auf: Nun muss das Clafoutis, der Zwetschgenkuchen ohne Boden, nur noch gebacken werden. Markus legt die Form in die Glut und schlägt in einer Schüssel Rahm von der Bachtelsennerei. Dabei erzählt er von seiner Kindheit, als er beim SC Bern Eishockey spielte, von den Piccolos bis zu den Junioren. Aufgehört habe er dann wegen der langen Arbeitszeiten in der Lehre. Auch heute noch sind 15-Stunden-Tage für Markus und Flavia normal. Doch zurück zum Dessert: Die Masse ist perfekt gebacken und sieht in der Form schön aus. Nur das Stürzen will nicht gelingen. Markus nimmts mit Humor und formt stattdessen Portionen mit der Schöpfkelle. Die sehen zwar nicht aus wie aus dem Lehrbuch, doch es ist ja < der Geschmack, der zählt. Und der hat es in sich!

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Traumziele

Leinen los auf Galapagos! In 4-Seasons.ch stellen Mitarbeiter von Globetrotter Travel Service ihre Traumziele vor. Diesmal verrät Eveline Oser-Wetli (43), Reiseberaterin in der Filiale Zürich Rennweg, ihre Highlights auf den Galapagosinseln.

Eveline hat über 190 Tage Reise­ erfahrung in Lateinamerika.

Als Ausdauersportlerin liebt Eveline die Berge, als Taucherin die Meere. Auch kulinarische Abenteuer oder einen Traumstrand samt guter Lektüre weiss sie zu schätzen. Ihre Reiseinteressen sind dementsprechend vielseitig. Ein Ziel, das sie jedoch besonders beeindruckt hat, sind die berühmten Vulkaninseln am Äquator, die Galapagosinseln. Zwei Wochen war sie dort unterwegs und hat das Natur- und Tierparadies ausgiebig erkundet. Und zwar per Luxusschiff. «Eindrückliche Landgänge, faszinierende Schnorcheltrips und relaxte Stunden.» So hat Eveline ihre Traumreise erlebt.


Traumziele

Vogelparadies Fernsicht

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Luxusschiff

Genovesa

Für Vogelliebhaber ist die Insel Genovesa ein Mu ss. Nicht zuletzt, weil hier Rotfu sstölpel leben. Im Gegensatz zu den Blaufusstölpeln sind sie ausschliesslich auf Genov esa und San Cristóbal heimis ch.

Wer auf der Insel Isabela zur sogenannten Tagus Cove wandert, wird mit einer tollen Sicht auf die Bucht belohnt.

Unser Schiff, die «G rand Odyssey», ist eines der neueste n Schiffe des Arch ipels und gehört zur Ka tegorie «Luxury». Die Boote sind von To urist Class über To urist Superior Class un d First Class bis hin zu Luxury Class unter teilt. Auf allen Boote n finden maximal 16 Personen Platz.

Bartolomé

Isabela

Verweilen

North Plaza Santa Cruz

VITI LEVU GALAPAGOSINSELN

Seelöwengruss

den oft n und en ge starte tränden, wie n ä g d n a Die L as. önen S haft sch as Bach an traum l an der Playa L er pie od zum Beis rweilen, Baden Ve Zeit zum ln bleibt immer. he Schnorc

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San Cristóbal

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Die Galapagos-Leguane leben auf verschiedenen Inseln. Sie ernähren sich von Pflanzen und können bis zu 100 Jahre alt werden.

Die Seelöwen empfangen uns bereits am Hafen von San Cristóbal. Auf dieser oder auch auf der Insel Santa Cruz startet man zu einer Galapagos-Kreuzfahrt. Beide Inseln sind per Flugzeug erreichbar.

Mit Globetrotter auf die Galapagosinseln – ein paar Reisebeispiele:

Mehr Details und weitere Reise­ berichte von Globetrotter-Beratern unter globetrotter.ch

• Tauchsafari Galapagosinseln: Einwöchige Tauchsafari im Grossfischparadies! Seelöwen, Mantas, Galapagoshaie, Hammerhaie und Walhaie lassen sich beobachten. Ab/bis San Cristóbal in Doppelkabine inkl. Vollpension und Getränken, 20 Tauchgängen und Transfers. Ab 5140.– p. P. , gültig bis 31.06.18. • Sprachreise nach Ecuador und Kreuzfahrt: Flug nach Cuenca und zweiwöchiger Sprachaufenthalt in der

UNESCO-Welterbe-Stadt. Danach fünftägige Kreuzfahrt rund um die Galapagosinseln. Ab/bis Zürich inkl. Flügen (Economy-Class), Unterkunft bei Gast­familie und in Zweibett­kabinen. Ab 4846.– p. P., gültig bis 31.05.18. • Galapagos-Kreuzfahrt: Sechs-Tage-Kreuzfahrt auf einem First-Class-Katamaran. Ab/bis Zürich inkl. Flug in der Economy-Class, Unterkunft in Doppelkabine und Voll­ pension. Ab 4934.– p. P., gültig bis 31.05.18.

Alle Preisangaben sind Richtpreise in CHF. Tagesaktuelle Preise erhältst du in deiner Globetrotter-Filiale.


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Weltreise

Alles andere als Standard: Mikes Bewerbung zum Wiedereintritt bei Transa ZĂźrich.


Weltreise

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Von Zürich um die Welt 730 Tage, 31 Länder, 31’513 Kilometer: Mike Wyss und Cynthia Cattin sind mit ihren Velos von Zürich einmal um die Welt geradelt und haben ihre Erlebnisse in 222 Reisetagebucheinträgen aufgeschrieben. Ein Auszug. Text & Fotos: Cynthia Cattin & Mike Wyss

April 2015: Vereiste Finger, Schweiz Regen, Schnee oder Schneeregen – der Wetterbericht für unsere Abfahrt klingt irgendwie gar nicht so nett. Wir hatten uns eigentlich warme Tage, grüne Wiesen und eine Prise Rückenwind zum Start der grossen Reise ausgemalt. Stattdessen gibt es kalte Füsse und durchnässte Klamotten. Ein Lichtblick dann im Rheintal: Ein ganzer Tag Sonne, der Wind kommt tatsächlich von hinten und schiebt uns am Rhein entlang. Schnell sind die gefrorenen Finger vom Zeltabbau vergessen. Mai 2015: Nimmerland, Kroatien Mitten in einem kroatischen Nationalpark. Um uns herum nur Wald und eine über­ wucherte, extrem steile Schotterpiste. Wir können die Räder kaum halten und ochsen sie regelrecht den Berg hoch. Oben landen wir in einem verlassenen Dorf. Alle Häuser sind verrammelt, die Fenster einge­ schlagen. Sonst nichts. Doch, hier drüben ist eine Traktorspur im hohen Gras! Die Freude währt nur kurz, vor einer verwaisten und windschiefen Hütte hört die Spur auf, kein Fahrzeug zu sehen, keine weitere Spur zu entdecken. Lost!

Juni 2015: Kulturschock, Albanien Beim Grenzübergang nach Albanien betreten wir eine andere Welt. Wir werden empfangen von bettelnden Kindern, zwischen den Autos spazieren Esel, Kühe und Pferde auf der Strasse. Einspänner tuckern hinter Limousinen her. Die Kids winken, lachen und sprechen uns an. Gerüche und Geräusche haben sich auf einen Schlag geändert.

Juni 2015: Götter in Weiss, Griechenland Schon wieder dreht es Cynthia den Magen um. Nach inzwischen vier Tagen ist sie extrem erschöpft, die Hitze und die Appetitlosigkeit haben sie geschwächt. Mir ist nicht wohl bei dem Anblick und so besorge ich an der Rezeption vom Camp die Adresse von einem Arzt. Den Anblick der kleinen Praxis in Igoumenitsa werden wir so schnell >

So kann das Jahr beginnen: Neujahr am Strand von La Paz, Mexiko.


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Weltreise

nicht vergessen: Es sieht dort aus wie in einem verlassenen Sanatorium aus einem Horrorfilm, mit herrenlosen und rostigen Rollstühlen, eingeschlagenen Fenstern, halb offenen Kartonkisten und an die Wand gereihten Gasflaschen. Spooky! August 2015: Polizeieskorte, Georgien Wir werden verfolgt! Mit nur zehn Meter Abstand bleibt uns ein Auto auf den Fersen. Bleiben wir stehen, hält es an. Fahren wir schneller, beschleunigt es. Na dann. Sind wir halt zu dritt. Als wir das Dorf verlassen, denken wir, wieder alleine zu sein. Weit gefehlt. Das Auto fährt an uns vorbei und wartet dann wieder auf uns. So geht das fünfzehn Kilometer lang. Da werden wir doch tatsächlich von einem Polizisten im Schrottauto eskortiert. September 2015: Hunde, die bellen, beisse­n nicht? Aserbaidschan Die Wachhunde in Aserbaidschan haben etwa die Grösse von Löwen und sie werden nicht zum Schmusen gezüchtet. Wir geben uns grosse Mühe, ihr Revier nicht zu betreten, und um die Schafe – ihre Schützlinge – machen wir einen grossen Bogen. Doch in einer

Auf dem Weg in die schönen Wälder im Norden der Türkei.

meter

31’513 Velo-Kilo

4x Kettenwechsel

Star t/Ziel > s to g Fo Blo 73 m 44 de f au

e ich ittl : n sch appe t r ch du gese eter Ta ilom K 74

längste

Tagese tappe: 158 Kil ometer

730 Tage unterwegs, davon 425 auf dem Velo

31 bereiste Länder

10 R eife

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Cola-Konsum in Zucker: 65 Kilogramm


«Da werden wir doch tatsächlich von einem Polizisten im Schrottauto eskortiert.»

Januar 2016: Götter am Steuer, Indien In Indien sind die Autos alle beschriftet, bemalt und die Windschutzscheiben zugekleistert. Da wir ja die meiste Zeit «on the road» verbringen, haben wir viel Zeit, um uns die Kunstwerke einzuprägen. In grossen Lettern prangt hier abwechselnd «Masallah», «Vishnu» oder «Jesus Christ» oberhalb der Windschutzscheibe. Hauptsache irgendjemand passt auf das Fahrzeug auf, während der Lenker wie der Henker fährt. Für weniger Bescheidene gibt es aber auch die Aufschriften «I am God» oder «God drives this car». > Also dann, gute Fahrt.

PRODUZIERT VON DER NATUR

Hansi Heckmair

November 2015: Selfie mit Schleier, Iran Während Mike bei den Männern bleibt, werde ich zu den Frauen verfrachtet. Hier wie dort ist der Trubel gross. Stundenlang werden Selfies gemacht, Fragen gestellt und mit grossen Augen wird einander angeschaut. Die Iraner sind sehr herzlich und obwohl sie teilweise gut Englisch sprechen, sind sie doch meist scheu. So schämen sich ältere Herren mit der Hand vor dem Gesicht und junge Frauen verstecken sich hinter ihrem Schleier. Doch mit einem freundlichen Lächeln bricht man das Eis und entlockt ein paar englische Worte. Plötzlich wird erzählt, Familien werden vorgestellt, Zeremonien erklärt. Aber vor allem: Handshake und Selfie. Stundenlang.

Dezember 2015: Gegenwind, Oman Wind, Wind, Wind. Schon seit drei Tagen pustet er uns ins Gesicht. Heute haben wir in sechs Stunden gerade mal 60 Kilometer geschafft – und das, obwohl die Etappe wirklich flach war. Gegenwind nervt. Echt jetzt! Wir pedalieren und schimpfen und pedalieren und jammern. Aber kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir unser Ziel dann doch noch. Und wie zum Hohn haben wir auf den letzten 300 Metern tatsächlich Rückenwind. Na, schönen Dank!

PHOTO

Kurve kommen plötzlich drei der Biester auf uns zugeschossen. Sie knurren, bellen und schnappen nach uns. Nur mit Mühe entwischen wir ihren Mäulern. An Flucht ist nicht zu denken – die Strasse führt bergauf. Zum Glück taucht plötzlich ein junger Bursche – offenbar das Herrchen – auf und pfeift seine Hunde zurück. Schnell machen wir uns aus dem Staub – guten Morgen, Herz-Kreislauf!

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Weltreise

April 2016: Unter Tigern, Nepal Wir passieren den ersten Nationalpark. Es gibt Tiger, Elefanten, Hyänen und Krokodile. Die Landschaft ist sagenhaft. Bereits auf den ersten Kilometern verlieben wir uns in Nepal. Wann immer wir ein Dorf passieren, rennen uns die Kinder lachend und rufend entgegen. An der Natur können wir uns nicht sattsehen. Die Flüsse sind klar, der Strassenrand abfallfrei, die Bäume grün, der Himmel blau. Und immer in Sichtweite: die Ausläufer des Himalaja. April 2016: Teepause, Nepal Was ist da los? In der Ferne sehen wir, dass sich eine endlose Schlange von Lkws auf der kurvigen Talstrasse staut. Nichts geht mehr. Die Lastwagen und Busse verstopfen die enge Strasse und die Motorräder füllen passgenau die restlichen Lücken auf. Eine Stunde lang kommen wir keinen Meter vorwärts. Der Auslöser: Ein orangefarbener Bus steht mitten in der Kurve und blockiert die Strasse. Der Fahrer hatte entschieden, es sei Zeit für eine ausgedehnte Teepause. Die Ruhe muss man haben! April 2016: Hirnfrost, Thailand Genau während der Mittagshitze macht es plötzlich «pffffff». Mal wieder ein Plattfuss. Frustriert packen wir einen neuen Schlauch aus und die Hebelei beginnt. Völlig geschafft von der Hitze werkeln wir auf der Landstrasse. Aus einem Gebäude nebenan kommt eine Frau dahergelaufen und bringt uns zwei prall gefüllte Plastiksäcke. In den Säckli sind ein Dutzend Eiswürfel und jeweils ein Liter Coca-Cola. Ist das eine Fata Morgana? Wir freuen uns mega und schlürfen – den Strohhalm ins Säckli gesteckt – das Cola weg, bis uns der Hirnfrost Einhalt gebietet. Mai 2016: Klone der Individualität, Laos Pakse erreichen wir kurz nach der Mittagszeit. Wir entscheiden uns für ein hübsches Hotel direkt im Touristenviertel der Provinzhauptstadt im Süden des Landes. Kaum haben wir die Räder parkiert, begegnen uns ganze Schwärme von westlichen Touristen. Wo kommen die denn immer her? Tagelang sehen wir kein weisses Wädli und dann – zack, wimmelt es von Dreadlocks, Pyjamas, Hanfrucksäckli und Tanktops. Warum sehen diese ach so individuellen Menschen alle gleich aus? Es gibt viel zu philosophieren unter den Pédaleurs.

«Tagelang sehen wir kein weisses Wädli und dann – zack, wimmelt es von Dreadlocks, Tanktops und Hanfrucksäckli.» Mai 2016: Wasserfalldusche, Laos Nach 50 Kilometern erreichen wir die Grenze zum Nationalpark. Ein wunderschöner, ruhiger Dschungel. Die Strasse schlängelt sich immer weiter in die Höhe. Die Luft ist so feucht – man kann sie schier abbeissen – und wir tropfen vor uns hin. Es wird immer heisser. Dann ein Wasserfall am Wegesrand! Wir stellen uns mitsamt der Kleidung unter die Naturdusche und fühlen uns wie neu­ geboren. Wenigstens für zwei Minuten.

Mai 2016: Stadtausfahrt, Vietnam Ho-Chi-Minh ist die Stadt der Motorroller im Land der Motorroller. Es ist der Wahnsinn, wie viele Mopeds hier rumbörren. Tausende, nein Zehntausende von Zweirädern fahren alle in die gleiche Richtung und doch nicht in Reih und Glied. Wenn du mal eine Herausforderung suchst, dann schnapp dir ein Velo und fahr durch Saigon! Ein geplatzter Hydrant setzt die ganze Strasse unter Wasser, knöcheltief. Velo wieder sauber. An der Ampel will man uns meist Lose verkaufen. Manchmal auch Brötchen oder Früchte. Ein Mann spielt uns auf seiner Blockflöte etwas vor. Durch die Nase. September 2016: Wale voraus!, Australien Schon als wir den Steg, der uns zum Meer führt, betreten, hören wir ein lautes Zischen. Wir marschieren weiter und schauen über die Holzreling hinunter in die Bucht. Es verschlägt uns die Sprache: Rund ein Dutzend Wale tummeln sich mit ihren Jungen im Wasser. Die Kälber sind noch klein und trainieren fleissig für ihre grosse Reise, die sie in wenigen Wochen antreten werden. Die Wale winken mit den Flossen, prusten das Wasser in die Höhe, drehen sich im Kreis > und sind einfach wunderbar.


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Links: Schlaf schön – Sternenhimmel in Down Under. Oben: Wer sein Velo liebt, der ... nun ja – trägt es neben der kaputten Brücke durch den Fluss. Iran. www.meindl.de


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Weltreise

202 weitere Tagebucheinträge der grossen Velo-Weltreise gibt es zu lesen auf www.pedaleurs.ch.

«Das Ankommen fällt uns schwer. Wir brauchen wohl noch Monate, bis wir all unsere Erlebnisse verarbeitet haben.» November 2016: Ausgeraubt, USA Auf dem Campingplatz hat es auf jeder Parzelle einen Tisch samt Racoonbox. Also einer Kiste, in die man seine Lebensmittel über Nacht einschliessen kann, damit sich die Waschbären nicht daran vergreifen. Wir Greenhorns begnügen uns damit, dass wir die Packtasche mit den Lebensmitteln gut verschnürt und verschlossen am Velo lassen. Wieso wir in der Nacht nicht wach werden, bleibt uns ein Rätsel – denn die Waldbewohner müssen einen Heidenkrach veranstaltet haben. Die Waschbären haben die Schnur gelöst, die Tasche geöffnet und alles, aber auch wirklich alles Essbare zerfleddert, gefressen und die Reste auf dem ganzen Platz verstreut. Januar 2017: Gasolina, Mexiko Irgendwann am Nachmittag zieht ein Auto neben uns vorbei. Der Beifahrer ruft uns etwas auf Spanisch zu. Zuerst meinen wir,

wir hätten ihn falsch verstanden, doch bei all den Autos, die auf der Strasse unterwegs sind, fragt der Typ ausgerechnet uns – die zwei auf dem Velo –, ob wir etwas Benzin für ihn hätten. Ähm, nein, gerade heute haben wir ausnahmsweise mal keinen Ersatzka­ nister dabei. Enttäuscht wird das Fenster hochgekurbelt und der Wagen düst davon. Februar 2017: Umdenken, Portugal Der Verkehr macht uns Sorgen. Und zwar nicht, weil es Raser, Huper oder Esel auf der Strasse hat. Nein, hier in Europa sind die Verkehrsregeln so klar, und den Fahrern ist das Fahren streng nach Regel so sehr eingeimpft, dass so mancher sich ob eines Pédaleurs auf der Fahrbahn erschrickt und

nicht recht weiss, was er machen soll. Die Autos trauen sich kaum, uns zu überholen, und zwei-, dreimal verursachen wir ein Durcheinander. Wir müssen wohl wieder lernen, mehr auf die Regeln zu achten. April 2017: Einmal rundherum, Zürich Die Gefühle schlagen Purzelbaum. Auf der einen Seite freuen wir uns enorm, nach zwei Jahren wieder zurück zu sein. Gleichzeitig fällt das Ankommen schwer, wir tingeln durch die Schweiz und stecken zwischen den Welten. Wirklich schräg. Wir brauchen wohl noch einige Wochen, vielleicht Monate oder wer weiss – wohl sogar auch Jahre, bis wir all unsere Erlebnisse geordnet und ver­ < arbeitet haben.

Mike-John Wyss & Cynthia Cattin Mike-John Wyss Schon als junger Bub fuhr Mike mit seinem Vater im LKW durch Europa. Nachdem er Schulen in Spanien und der Schweiz besucht hatte, machte er eine Ausbildung zum Koch. So konnte sich Mike auf Reisen erstens selbst versorgen und zweitens überall auf der Welt Arbeit finden. Nach Bestehen des Führerscheins stand Mike vor der Wahl: 3000 Stutz für ein altes gebrauchtes Auto oder in ein brandneues Velo investieren. Die Wahl fiel auf zwei statt vier Räder, der

Rest ist Geschichte. Nach der zweijährigen Weltreise arbeitet Mike inzwischen wieder als Verkaufsberater bei Transa in Zürich. Auch Cynthia Cattin hat das Reisefieber von ihrer Familie in die Wiege gelegt bekommen. Besonders interessiert sie sich für fremde Kulturen und die Religionen der Welt. Das Velo ist für sie die das perfekte Reisefahrzeug – abseits der ausgetretenen Pfade bringt es sie mit den Menschen vor Ort in Kontakt und sorgt für echten interkulturellen Austausch.


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Gibt es das perfekte Equipment? Durchaus. In State of the Art zeigt 4-Seasons.ch Ausrüstung, die in ihrer Klasse Standards setzt.

TE OF TH TA

ART

E

Mammut Nordwand Pro HS

S

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Referenzprodukt Herbst 2 017

Von Philip Baues Produktklasse

Robuste und technische Wetterschutzjacke.

Einsatzbereich Dank des ergonomischen Schnitts und des Materials besonders für bewegungsintensive Alpinsportarten wie Klettern, Bergsteigen, Eisklettern oder Skitouren geeignet. Status

«Absolute alpine» – die Jacke für extreme Bedingungen.

Hersteller

Mammut Sports Group AG, Seon, Schweiz.

Konzept/Idee

Die Eiger-Extreme-Kollektion wurde seit 1995 immer weiterverbessert, an der Entwicklung des aktuellen Nordwand-Modells war Mammut-Pro-Athlet Stephan Siegrist massgeblich beteiligt.

Technische Daten

Gewicht: 595 g (Grösse L). Material: 100 % Polyamid mit Poly­ tetrafluorethylen-Membran (Gore-Tex Pro, 3 Lagen). Wassersäule: > 28’000 mm. Atmungsaktivität: RET < 6. Grössen: S – XL. Transa Artikelnummer: 125665 Preis: CHF 849.90. Auch als Damen­ modell erhältlich: Gewicht: 525 g (Grösse S). Grössen: XS – XL. Transa ­Artikelnummer: 125753. Preis: CHF 849.90.

Historie

1995 revolutionierte Mammut mit der ersten Eiger-Extreme-Kollektion die alpine Bergsportbekleidung. Damals wie heute steht der maximale Schutz vor klimatischen Einflüssen im Vordergrund, die aktuelle, vierte Generation der Kollektion wurde jedoch völlig überarbeitet: Fast alle Teile wurden direkt am kletternden Athleten neu geschnitten, so wird ein bisher unerreichtes Level an Bewegungsfreiheit erreicht. Einer der involvierten Profi-Alpinisten ist Stephan Siegrist: «Die Nordwand fühlt sich an wie eine zweite Haut, sie passt sich meinen Bewegungen am Berg perfekt an und rutscht selbst bei radikalen Moves nicht hoch – so bin ich jederzeit optimal geschützt.»

«Die Nordwand Pro ist das Aushängeschild unserer Eiger-ExtremeKollektion. Sie steht für kompromisslose alpine Performance und besticht vor allem durch den innovativen Schnitt, der dem Athleten noch mehr Bewegungsfreiheit gibt.»

«Bei der Nordwand Pro steht Funktionalität vor absoluter Gewichts­ reduktion, das macht Sinn und ist gelungen. Hier hat Mammut die Messlatte extrem hoch angesetzt. Ein Produkt, das man so nur noch selten findet.»

Alfred Stoppacher, Produktmanager Mammut

Reto Bieler, Transa Einkäufer Bekleidung

Gore-Tex Pro Besonders strapazier­fähig und sehr atmungsaktiv: Der RET-Wert, also der Wasserdampfwiderstand der Membran, liegt bei unter 6 und ist damit fast so niedrig wie beim deutlich empfindlicheren Gore-Tex Active (RET < 3). Aussenmaterial komplett aus extrem robustem 70-Denier-Gewebe (133 g/m2).

Stretch Elastisches Material am Rücken für optimierte Bewegungsfreiheit.

Zipper Alle aussen liegenden Reissverschlüsse vom Marktführer YKK sind wasserdicht.

Ärmel/Saum Die Armabschlüsse mit Klettverschluss sowie der Kordelzug am Saum sind handschuhkompatibel.

Schneefang Abzippbar, mit elastischer Antirutschhaftung und Doppelknopfleiste zur individuellen Regulierung.


State of the Art

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High Visibility Backer Das leuchtend orange Innenfutter wurde von Gore-Tex exklusiv für Mammut entwickelt und erhöht (auf links getragen) die Auffind­barkeit im Notfall.

Kapuze Sturmfest, helmtauglich und auch mit Handschuhen gut zu bedienen. Vertikal und horizontal justierbar. Der verstärkte Schirm samt integriertem Stretch-Stirnband sorgt für ein freies Sichtfeld beim Drehen des Kopfes.

Schnitt Angepasst an alpinistische Ansprüche. Dank des etwas weiteren Schnitts lässt sich die Nordwand bei eisigen Temperaturen bequem als Shell über einer Daunenjacke tragen. Die komplexe, ergonomische Ärmel-Zwickel-Konstruktion sorgt dafür, dass die Jacke beim Hochgreifen nicht nach oben rutscht («High Reach Technology»).

Taschen Die beiden grossen Fronttaschen und die Brusttasche sind auch bei angelegtem Klettergurt und Rucksack uneingeschränkt erreichbar. Oberarmtasche links, RV-Innentasche rechts und zwei HandschuhwärmerInnentaschen aus dehnbarem Mesh.

Unterarmbelüftung Zwei lange (41 cm) wasserdichte Zwei-WegeReissverschlüsse unter den Achseln sorgen für optimale Belüftung.

Frauenmodell Gleiche technische Features und gleiches Material. Frauenspezifischer Schnitt.


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Hersteller

Seile sehen simpel aus, sind in der Herstellung aber hochkomplex und unabdingbar fĂźr sicheren Kletter- und Bergsport.


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Die Vorsteiger Leichter Sicherer hält schwereren Vorsteiger: Der Edelrid Ohm* machts möglich.

Edelrid hat sich dem Fortschritt und dem Standort Deutschland verschrieben – und dadurch im Bereich Kletter- und Bergsportausrüstung eine Vorreiterrolle erlangt. 4-Seasons.ch hat das traditionsreiche Unternehmen im Allgäu besucht. Text: Moritz Schäfer I Fotos: Jens Klatt, Moritz Schäfer, Claudia Ziegler, Daniel Bartsch

A

nkunft bei Edelrid in Isny im Allgäu. Auf dem Firmengelände herrscht geschäftiges Treiben. Ein Baukran ragt in den Himme­­l, Arbeiter giessen ein Fundament: Edelrid baut aus. Das rasante Wachstum der letzten Jahre machte diesen Schritt unumgänglic­­h. Über 150 Mitarbeiter hat das Traditionsunter­ nehmen heute. Vor fünf Jahren waren es noch unter 100. Doch wie kam es zu diesem massiven Zuwachs? Warum ist der Hersteller von Kletter- und Bergsportausrüstung so erfolgreich?

versehentliches Aushängen verhindert. Die jüngste Innovation ist das 3D-Lap-Coil-Verfahren: Bisher musste ein neu gekauftes Seil auf eine bestimmte Art und Weise abgewickelt werden, sonst entstande­­n Krangel und Knicke, die man nur schwer wieder aus dem Seil bekam. Durch das 3D-Lap-Coiling können die Kunden ihr neues Seil nun einfach an dem vorgegebenen Ende aus der Verpackung ziehen und direkt losklettern. Möglich ist dies durch eine spezielle Wickeltechnik beim Verpacken, bei der das Seil >

Erfindungen, die den Klettersport geprägt haben «Wir erzielen über 60 Prozent unserer Wertschöpfung in Deutschland. Das ist in unserer Branche einzigartig und es ist ein Grund dafür, dass wir immer wieder mit Innovationen den Markt auf­ mischen», sagt der stellvertretende Marketingchef Sebastian Straub. In der Tat, die Liste der Innovationen aus dem Hause Edelrid ist lang: Das 155 Jahre alte Unternehmen hat 1953 das Kernmantelseil erfunden. Das Prinzip: Ein Kern aus v­ erflochtenen Fasern trägt die Hauptlast und wird von einem s­ chützenden Mante­­l umgeben. Diese Konstruktion ist h ­ eute weltweit Standard bei Kletterseilen. Weitere wichtige Erfindungen waren unter andere­­m das Multi-Sturz-Seil, der Brustgurt, die Expressschlinge, der Zwillingsstrang und ein Hochseilgarten-Sicherungsset, das

Wer am Limit klettert, braucht gute Ausrüstung. * Transa Artikelnummer 118279, CHF 149.90.


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Hersteller

In jedes Statikseil wird ein Barcode eingearbeitet, damit es im Falle eines Unfalls zweifelsfrei zugeordnet werden kann.

In der Produktentwicklung feilen die Ingenieure an Details – wie hier am CAD-Modell eines Karabinerhakens.

Moderne Ausrüstung hat den Klettersport in der jüngeren Vergangenheit immer sicherer gemacht.

um alle Achsen verdreht wird. Dadurch wird gezielt ein Krangel in das Seil gebracht, der sich jedoch beim Herausziehen aus der Verpackun­­g wieder auflöst. Eine weitere spannende Innovation: der Vorschaltwiderstand Ohm, der es leichten Personen ermöglicht, eine schwerere Person beim Klettern zu sichern – ohne bei einem Sturz die Wand zu küssen.

garten und ein Kletterturm. «Diese Nähe der einzelnen Bereiche zueinander ermöglicht uns, nah an den Kunden zu bleiben und schnell auf den Markt zu rea­gieren. Wenn ein Produktentwickler eine Idee hat, kann er sofort in die Produktion gehen und die Detail­­s besprechen. Das geht natürlich viel schneller, als wenn er erst bei einem Subunternehmen im Ausland anrufen muss», erklär­­t Sebastian. Neben Fortschrittlichkeit fühlt man sich bei Edelrid auch der Nachhaltigkeit verpflichtet. Schon seit 2009 erfüllt das Unternehmen als erster Seilhersteller das strengste Ökosiegel der Outdoorbranch­­e, den Bluesign-Standard. Dafür wird von der Faser­auswahl über die Produktion bis hin zum Verkauf alles begutachte­­t. Um ein Kilo Seil zu färben, braucht ­man circa 700 Liter Wasser. Edelrid hat das auf ­40 ­Liter reduziert. Bei ­über zehn Millionen Metern Geflecht, die Edelrid jährlich p ­ roduziert, kommt da eine riesige Wasserersparnis zusammen. Die Stricke ­m achen ­e twa ein Viertel des Firmenumsatzes aus. Nebe­­n statische­­n und dynamischen Kletterseilen produziert Edelri­­d auch Leinen für Gleitschirme, Klettergurte, Sicherungs­geräte, Helme, Karabiner, Bekleidung und vieles mehr. Die von Julius Edelmann und Carl Rider (daher der Firmenname) vor rund 155 Jahren gegründete Firma stand jedoch nicht immer so gut da wie heute: 2001 wurde die bis dahin als Familienunternehmen geführte Firma von der britischen Rope Company über-

Zehn Millionen Meter Geflecht pro Jahr Am F ­ irmensitz in Isny ist alles unter einem Dach: die Werkshalle, in der unzählige Seilflechtmaschinen stehen, das Prüflabor, die Qualitäts­kontrolle, wo jeder produzierte Meter Seil von Hand geprüf­­t wird. Ausserdem eine Näherei, die auch die Qualitätsmassstäbe für die zweite Fertigungsstätte in Vietnam vorgibt, und die 14-köpfige Produktentwicklung, die für die Innovationen verantwortlic­­h ist. Dazu kommen eine Boulderwand, ein Hochseil-

Seit 2009 erfüllt Edelrid als erster Seilhersteller das strengste Ökosiege­l der Outdoorbranche.


Hersteller

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Ein Kernmantelseil besteht aus verflochtenen Fasern, um die ein schützender Mantel geflochten wird.

nommen. Die Briten schlugen einen radikalen Sparkurs ein und wollten vor allem kurzfristige Gewinne erzielen. 2006 hat dann der Vaude-Gründer ­Albrecht von Dewitz die gebeutelte Firma gekauf­­t und wiederbelebt – seitdem ging es stetig bergauf. Heute gehört Edelrid zur Vaude-Group. «Vaude und Edelrid sind aber unabhängig­­e ­Unternehmen und eigenständige Marken­», betont Sebastian Straub, «wir nutzen lediglich Synergien in Marketing, Logistik und IT.» Im Mai 2017 gaben Edelrid und der Kletterschuhhersteller Red Chili, der von der Kletterlegende Stefan Glowac­­z gegründet wurde, ihre Fusion bekannt. Durch diese Partner­schaft stärkt Edelrid seine Position auf dem Kletter- und Boulderbekleidungsmarkt und im Bereich der Kletterschuhe. Produkte für den besten Sport der Welt Das Geschäftsfeld der Allgäuer ist heute in vier Bereiche auf­ geteilt: Sports, Work Safety, Adventure Parks und Industry. Man stellt also nicht nur Produkte für den Klettersport her, sondern auch Gurte, Seile und Hartwaren für Industriekletterer, Ausrüstung für Kletterparks und Seile für Drittunternehmen, die diese dann unter eigenem Namen verkaufen. Darüber hinaus findet man auch Edelrid-Produkte an Stellen, wo man sie nicht vermuten würde: zum Beispiel die Leinen im V ­ erdeck des Audi A3 Cabrios. Der Besuch bei Edelrid neigt sich dem Ende. Die Erkenntnis des Tages: Es ist extrem aufwendig, ein hochwertiges Kletterseil herzustellen. Die Produktentwicklung, die Vorbereitung des Roh­ materials, das Flechten, die Imprägnierung, die Qualitätskontrolle, die aufwendigen Tests, damit das Seil überhaupt für den Markt zugelassen wird – all das sieht man dem fertigen Produkt nicht an. Auf die Frage, woher die im Unternehmen überall spürbare

Leidenschaf­­t für die eigenen Produkte kommt, hat Sebastian eine einfache Antwort: «Viele unserer Produkte sind extrem wichtig für die Sicherheit beim Berg- oder Klettersport. Sie müssen funk­ tionieren und der Kunde muss ihnen vertrauen können. Diese enorme Verantwortung spiegel­­t sich in der Begeisterung der Mit­ arbeiter wider. Ausserdem stellen wir Produkte für den besten < Sport der Welt her. Was könnte es Schöneres geben?»

Nachruf

Carsten von Birckhah­n Edelrid trauert um den Visionär und Freund: Am Samstag, den 15. Juli 2017, verunglückte Carsten von Birckhahn im Val di Mello in Italien beim Landeanflug mit seinem Gleitschirm tödlic­h. Der Brand Manager und CEO galt als Vordenker und Anpacker, als Per­former und Tüftler. Seine Vision, die Welt für Bergsport-Enthusiasten sicherer und einfacher zu machen, wurde zur Mission für das ganze Unternehmen. Dank seiner Innovationskraft, seine­s unermüdlichen Engagements, seiner Erfahrung und der bedingungslosen Liebe zum Bergsport gehört Edelrid heute zu einer der erfolgreichste­n Bergsportbrands am Markt. Carsten von Birckhahn hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.


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Kaufberatung

Umdrehen oder weitergehen? Nebel kann in den Bergen schnell zum Problem werden.

In die Berge? Aber sicher! Gebirge haben eine magische Anziehungskraft auf Outdoor-Fans. Doch um dort sicher unterwegs zu sein, braucht es die passende Ausrüstung. Conner Marlow aus der Transa Filiale in Zürich gibt Safety-Tipps und erklärt, waru­m man Schuhe, Stöcke und Co. regelmässig überprüfen sollte. Interview: Moritz Schäfer | Fotos: Wiebke Mörig, Jens Klatt


Kaufberatung

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Conner Marlow (37) stammt aus Kalifornien und arbeitet schon über 20 Jahre im Bergschuhbereich. Seit einem Jahr ist er als Verkaufs­berater bei Trans­a in Züric­h tätig. Ob Wanderung oder Hochtour – Conner ist am liebsten in den Bergen unterwegs. Rund 50 Tage verbringt er, neben anderen Urlauben, pro Jahr in den Alpen – häufig mit seinem Sohn. Kein Wunder, dass er sich mit «Sicherheit beim Bergwandern» auskennt.

Conner, in den Bergen sollte man immer passendes Schuhwerk tragen. Warum? Stolpern und Ausrutschen sind die häufigsten Unfallursachen beim Bergwandern. Deshalb sollte man immer Schuhe mit einer rutschfesten Profilsohle tragen, die genug Halt bieten, damit man nicht umknickt. Was den Zustand angeht: Wenn die Sohle abgelaufen ist und keinen Grip mehr hat, führt das schnell zu Unfällen, die in den Bergen gefährlicher sind als anderswo. Wie erkenne ich, ob meine Wanderschuhe noch okay sind? Das Alter und der Gesamteindruck sind wichtig. Nach circa fünf bis sechs Jahren

verflüchtigen sich die Weichmacher aus der Sohle. Dann ist die Gefahr gross, dass die Sohle einfach abfällt. Wenn das im alpine­n Gelände passiert, ist das echt gefährlic­h. Dieser Effekt ist übrigens un­abhängig von der Nutzung: Auch ein Schuh, der zehn Jahre unbenutzt im Keller gestanden hat, kann so hinüber sein, dass er nur noch für Spaziergänge taugt. Ausserdem zählt der Gesamteindruck: Hat die Sohle noch genug Profil? Ist das Leder ausgetrocknet? Sind die Schuhe verbeult und ausgetreten? Was empfiehlst du, wenn die Sohle alt ist oder kein Profil mehr hat? Wenn der restliche Schuh in Ordnung ist,

kann man viele hochwertige Wanderschuhe und Bergstiefel neu besohlen lassen. Das koste­t je nach Lieferant ab 130 Franken, wir übernehmen die Abwicklung für die Kunden. Die neue Sohle wird unter grosser Hitze befestigt. Im Anschluss zieht sich der Schuh zusammen und ist dann häufig etwas kleiner als vorher. Das kann bis zu einer halben Grösse ausmachen, aber das besprechen wir natürlic­h vorher mit den Kunden. Kann man jeden Schuh neu besohlen? Nein, leider nicht. Das hängt von der Machart ab: Bei gezwickten und zwie­ genähten Schuhen geht es problemlos, gestrobelt­e Schuhe dagegen kann man >


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Kaufberatung

bietet, lohnt sich die neue Sohle nicht. Ich empfehle den Kunden immer, dass wir uns den Schuh gemeinsam anschauen.

Sind die Wanderschuhe durchgelaufen, bleibt manchmal nur die Mülltonne.

nur entsorgen, wenn sie durch sind. Der Unterschied ist, dass die Laufsohle bei gezwickten und zwiegenähten Schuhen in einem handwerklichen Verfahren am Schuh befestigt wird. Bei gestrobelten Modelle­n wird sie unwiderruflich an den Schuh geschäumt. Hochwertige Wanderschuhe und Bergstiefel sind aber ohnehin in der Regel gezwickt. Aktuell haben wir eine Kampagne zum Thema Bergwandern (Anm. d. Red.: s. Kasten S. 60. Info­s: www.transa.ch/news/ sicher-bergwandern). Im Zuge dieser Aktion bieten wir unseren Kunden unter anderem einen kostenlose­n Ausrüstungscheck an und prüfe­n zum Beispiel, ob eine Neu­besohlung machbar ist und ob sie Sinn macht.

«Beim Ausrüstungscheck in der Filiale helfen wir gerne weiter und prüfen, ob eine Neubesohlung machbar ist und ob sie Sinn macht.» Wann lohnt sich die Neubesohlung? Der Schuh sollte insgesamt noch in einem guten Zustand sein. Wenn das Schaftleder schon abgetragen ist und kaum noch Halt

Welchen Schuh brauche ich für welche Tour? Grob gibt es vier Kategorien: Multifunk­ tionsschuhe sind leicht, gut gedämpft und haben eine einfache Profilsohle. Sie bieten aber nicht viel Halt und sind deshalb gut für Spaziergänge und Wanderungen auf ausgebauten Wanderwegen. Leichte Wander­ schuhe sind stabiler konstruiert, trotzdem noch recht komfortabel, dämpfen gut und haben eine griffige Sohle. Trekking-/ Wanderschuh­e dagegen haben einen hohe­n Schaft, der Halt gibt, und eine steife Profilsohle. Berg-/Alpinschuhe sind in der Sohle sehr steif. Der Schaft ist hoch, stützt und schützt. Das Material ist äusserst robus­t. Diese Schuhe sind für Steigeisen geeignet und kommen in hochalpinem Geländ­e zum Einsatz. Angenommen, meine Schuhe sind in Ordnung. Welche Ausrüstung ist noch für die Sicherheit in den Bergen relevant? Wanderstöcke! Auch wenn sie einen spiessigen Ruf haben, sind sie in den Bergen praktisch und tragen zur Sicherheit bei, indem sie in schwierigem Gelände Halt gebe­n . Ausserdem verbessern sie das Gleichgewicht und entlasten die Gelenke. Wenn ich sie mal nicht brauche, falte ich sie zusammen und schnalle sie an meinen Rucksack. Darüber hinaus sollte man je nach Wettervorhersage Regenbekleidung oder eine Windbreaker-Jacke dabeihaben.

Die vier Schuhtypen im Überblick (v. l.): Bergschuh La Sportiva Nepal Trek Evo GTX Women*, Wanderschuh Lowa W Tibet LL**, leichter Wanderschuh Scarpa Zen Pro Mid GTX*** und Multifunktionsschuh Hanwag Belorado Low lady GTX****. *Transa Artikelnummern 072126, CHF 479.90 | **071785, CHF 319.90 | ***110275, CHF 259.90 | ****084857, CHF 219.90.


Kaufberatung

Moderne Wanderstöcke sind leicht und lassen sich gut verstauen.

Ap­ro­pos Rucksack. Was kommt da rein? Ich habe immer ein kleines Erste-Hilfe-Set dabei. Das wiegt fast nichts – kann aber im Ernstfall überlebenswichtig sein. Ich habe noch zusätzlich Blasenpflaster und Kopfwehtabletten in das Set gepackt. Beides konnte ich unterwegs schon oft gut gebrauchen. Denn das Set nehme ich ja nicht nur für mich selbst mit, sondern auch, um meine­r Familie, meinen Freunden oder auch Fremden in der Not helfen zu können. Übrigens: In dem Set stehen in aller Regel auch die wichtigen Notfalltelefonnummern. Hast du immer Getränke dabei? Ja, absolut. Ausser vielleicht bei einer kurzen Tour, wo ich weiss, dass eine Hütte am Weg liegt. Aber selbst hier kann es passieren, dass die Hütte zufällig doch nicht geöffnet hat und man einige Stunden ohne Trinken auskommen muss. Das kann an einem heissen Sommertag richtig un­ angenehm werden. Deshalb nehme ich liebe­r zu viel als zu wenig Wasser mit und fülle meine Reserven bei jeder Gelegenheit auf. Bei der Planung sollte man sich auch nicht auf Bäche verlassen, die in einer Karte eingezeichnet sind. Denn die können je nach Jahreszeit auch ausgetrocknet sein.

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Gehört in den Wanderrucksack: ein Erste-Hilfe-Set.

Ein gutes Stichwort: Planung. Wie finde ich eine Tour, die zu mir passt? Vorbereitung ist das A und O. Deshalb sollte man sich im Vorfeld genau überlegen, welch­e Distanz und wie viele Höhenmeter man bewältigen möchte. Ausserdem gilt es, den Zeitbedarf zu planen: Zeitangaben auf Schildern und in Wanderführern sind meis­ tens Richtwerte ohne Pausen und nicht die

Gesamtzeit. Deshalb würde ich empfehlen, dass man immer Zeitreserven für Unvorhergesehenes einplant. Erst recht mit Kindern, ältere­n Personen oder in Gruppen. Wie stelle ich sicher, dass auf meiner Route keine bösen Überraschungen in Form von unvorhergesehenen Gefahrenstellen oder exponierten Passagen auf mich warten? >

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«Man sollte sich immer vor der Tour informieren, ob Stark­regen, Gewitter oder Unwetter vorher­ gesagt sind.»

Das kann man im Vorfeld mithilfe von Karten, Wanderführern oder durch Recherche im Internet herausfinden. Einen Überblick der aktuellen Sicherheitsmeldungen findet man unter www.alpinesicherheit.ch. Sehr gut ist immer auch ein Gespräch mit jemandem, der die Tour schon gemacht hat. Es gibt in der Schweiz drei offizielle Kategorien von Wanderwegen. Diese Einordnung bietet ebenfalls gute Anhaltspunkte. Was sind das für Kategorien? Es gibt Wanderwege (gelb markiert), die meist auf breiten Wegen verlaufen, aber auch mal schmal und uneben angelegt sind. Steile Passagen werden meist mit Stufen überwunden und Absturzstellen mit Geländern gesichert. Bergwanderwege (weiss-rot-weiss markiert) dagegen erschliesse­n stellenweise unwegsames Geländ­e und verlaufen überwiegend steil, schmal und teilweise exponiert. Besonders schwierige Passagen sind mit Seilen oder Ketten gesichert. Alpinwanderwege (blauweiss-blau markiert) führen, meistens ohne bauliche Vorkehrungen, teilweise über Schneefelder, Gletscher oder Geröllhalden und durch Fels mit kurzen Kletterstellen, teils weglos. (Anm. d. Red.: mehr Info­s unte­r www.sicher-bergwandern.ch.) Welche Rolle spielt die Wettervorhersage bei der Planung? Eine sehr wichtige! Man sollte sich auf jede­n Fall vor der Tour informieren, ob Starkregen, Gewitter oder Unwetter vorhergesagt sind. Ist das der Fall, gilt es, darauf zu reagieren und die Tour eventuell besser zu verschieben. Klar, wegen einem bisschen Regen muss man nicht gleich in Panik verfallen. Hat man aber zum Beispiel eine Tour geplant, die auf längeren Strecken über blanken Fels führt, der bekanntermassen rutschig wird, wenn er nass ist, hat

der vorhergesagte Regen ganz andere Auswirkungen auf meine Planung, als wenn ich eine leichte Wanderung auf breiten Wegen geplant habe. Generell gilt: Nur weil das Wetter im Tal gut ist, heisst das noch lange nicht, dass das in den Bergen auch so ist. Deshalb sollte man sich immer einen speziellen Bergwetterbericht ansehen. Zieht dann während der Tour doch mal unerwartet schlechtes Wetter auf, kann man nur individuell in der Situation entscheiden, ob man nicht doch besser umdreht oder Schutz sucht, bis das Unwetter vorbei ist. Was gibt es bei Wanderungen mit Kindern zu beachten? Einerseits muss man natürlich nicht nur für sich selbst packen und planen, sondern

auch für den Nachwuchs. Verpflegung, Sonnenschutz, Wechselklamotten, gutes Schuhwerk – all das braucht das Kind auch. Ausserdem sollte man mit Kindern nur Toure­n machen, denen sie konditionell gewachsen sind. Das Gleiche gilt für dich selbst, wenn du ein Kleinkind in einer Trag­e dabeihast: Da kommen schnell 15 bis 20 Kilogramm mehr auf dem Rücke­n zusammen. Entsprechend kürzer und wenige­r anspruchsvoll sollte die Tour sein – vor allem, wenn man Wanderungen mit Kindertrag­e nicht gewohnt ist. Übrigens: Während du mit der Trage auf dem Rücken ins Schwitzen kommst, sitzt dein Kind in der Trage, bewegt sich kaum und kühlt schneller aus. Deswegen: Das Kind in der Trage unbedingt warm genug anziehen! >

Hilfe für Problemfüsse Die Transa Schuhkompetenz findet für fast alle Problem- und Nicht-Problem-Füsse den passenden Schuh. Und was nicht passt, wird passend gemacht. Die Transa Verkaufsberater suchen gerne mit dir zusammen das zu deinen Füssen und zu deine­n geplanten Touren passende Schuhmodell. Ausprobiert wird direkt in der Filiale auf der Teststrecke. Ist der richtige Schuh gefunden, können die Verkaufsberater diesen im Rahmen des Bootfittings noch bis zu einem gewissen Grad individuell anpassen – zum

Beispiel durch eine speziell für deinen Fuss hergestellte Einlage. In den Filialen Zürich und Luzern sucht Odilo Brigger, ausgebildeter Orthopädie-Schuhmacher und Verkaufs­ berater, bei einem vorher ausgemachten Termi­n gemeinsam mit dir die optimale Lösung. Weicht deine Fussform jedoch zu stark von der Norm ab, bietet dir Transa in Kooperation mit dem deutschen BergschuhSpezialisten Hanwag die Option, dir hand­ gefertigte Massschuhe herstellen zu lassen. Mehr Infos zur Transa Schuhkompetenz gibts online unter: www.transa.ch/schuhkompetenz

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Kaufberatung

«Kleinkinder sind noch empfindlicher gegen Sonn­e als Erwachsene. Da ist die 50er-Sonnen­ creme Pflicht.»

Wie schützt du dich vor der Sonne? In den Bergen ist die UV-Strahlung deutlich höher als im Flachland. Deswegen schmiere ich mich vor jeder Tour mit einer Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30+ ein. Empfindliche Personen sollten besser zu einem noch höhere­n Lichtschutzfaktor greifen. Wenn ich im Hochsommer unterwegs bin und weiss, dass den ganzen Tag die Sonne scheint, setze ich auf jeden Fall eine Kopfbedeckung auf und zieh­e dünne, lange Kleidung an. Ganz wichti­g: Kleinkinder sind noch empfindlicher gegen Sonne als Erwachsene. Da ist die 50er-Sonnencreme Pflicht. Ich bin nun also gut vorbereitet und habe die richtige Ausrüstung dabei. Trotzdem passiert etwas Unvorhersehbares. Wann ist der richtige Moment, umzudrehen? Das kann man so pauschal nicht sagen. Aber ich bin der Meinung, dass man auf jede­n Fall lieber einmal zu viel als einmal zu wenig umdrehen sollte. Nieman­d bricht sich einen Zacken aus der Krone, wenn er wegen eines auf­ziehenden Gewitters oder aus konditionellen Gründen mal nicht den

Bergwandern – aber sicher Als Partner der Kampagne «Bergwandern – aber sicher» der Schweizer Wanderwege, der bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung, der Seilbahnen Schweiz und der SWICA Gesundheitsorganisatio­n bietet Transa bis zum 31. Oktober in allen Filialen einen kosten­ losen Ausrüstungscheck (z. B. Schuhe, Wanderstöcke usw.) an. Schwerpunktthema der Kampagne sind «Gefahren durch rutschige Stellen». Ausserdem gibt es online ein «SafetyQuiz», durch das man erfährt, welcher Risikotyp man ist, und bei dem es von Transa gestiftete Preise zu gewinnen gibt. Mehr Infos zur Kampagne: www.sicher-bergwandern.ch

Gipfel erreicht. Umkehren ist kein Scheitern, sondern ein Zeugnis von Risiko­ bewusstsein und Vernunft. Wir haben nun viel über Gefahren ge­­redet. Ist Bergwandern generell gefährlich? Bergwandern ist für mich ein grossartiges Erlebnis, die perfekte Gelegenhei­t, um sich zu erholen und eine schöne Zeit zu haben. Man sollte sich einfach darüber im Klaren sein, dass in den Bergen andere Regeln gel-

ten als beim Spaziergan­g durch die Stadt. Diese Regeln lernt man mit jeder Wanderung besser kenne­n. Man sammelt Erfahrungen und ist dadurch auch sicherer unterwegs. Es geht nicht darum, den Leuten Angst vor den Berge­n zu machen, sondern ein Bewusstsein für die besagten Regeln zu schaffen. Ich sage immer: Überschätzt euch nicht, macht euch vorher Gedanken und packt das richtige Zeug ein – dann werdet ihr in den Bergen die Zeit eures Lebens haben. <

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Wer rastet, der rostet: Ferdi hält sich am liebsten durch ausgdehnte Bergläufe fit. Wie hier am Grimselpass.


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Kollege Ferdinand Geschwindigkeit, Komfort und Zuverlässigkeit sind nicht seine Stärke­n. Dafür sieht er toll aus, verbreitet gute Laune – und zaubert fast jede­m ein Lächeln ins Gesicht. Gestatten, Bulli Ferdinand (52) …

Text: Manuel Arnu | Fotos: Ruedi Thomi, Remo Nanzer, Archiv Transa

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r ist ein bescheidener und anspruchsloser Kerl: Schickt man ihn einen Berg hinauf, macht er sich gemächlich und schnaufend auf den Weg, ohne grosses Murren. Seinen Dienst verrichtet der 52-Jährige ohne Klagen, selbst wenn man ihn auf lange Etappen über Grimsel-, Furka- und Sustenpass schickt. Ferdinand ist oft in den Bergen unterwegs, ganz wie man es von einem Transa Mitarbeiter erwartet. Denn stundenlange Autobahnfahrte­n behagen ihm und seinem luftgekühlten, 34 PS starken Heckmotor nicht besonders. Ferdinand ist ein VW T1 1.2, so lautet seine exakte Typenbezeichnung, im Volksmund besser bekann­t als VW Bulli. «Es gibt eine goldene Regel: Sobald du hinter dem Steuer von Ferdinand sitzt, musst du die Uhr ablegen und dir Zeit nehmen», erklärt Daniel Gosteli, einer der engsten Vertrauten von Ferdinan­d. Ein rasanter Sportsmann ist der nie gewesen, die Höchstgeschwindigkeit von knapp 105 Stundenkilometern schafft der Kleinbus erst nach einer Minute. Natürlich nur in der Ebene, mehr steckt im 1200-Kubikzentimeter-Vierzylinder-Boxermotor nicht drin. «Man darf nicht pressieren. Selbst E-Bikes sind schnelle­r und überholen ihn beim Anfahren an der Ampel», lacht Daniel. Ferdi, wie ihn seine Freunde liebevoll nennen, zählt zu den dienstjüngsten Transa Mitarbeitern. Marketing-Projektleiter Daniel Gosteli lotste ihn 2012 zur Transa. In seiner automobilen Welt schon lange ein Veteranenfahrzeug, kann sich der betagte Transporter mittler-

weile als technisches Kulturgut rühmen. Während viele Oldtimer ein Leben als hochglänzendes Vorführobjekt fristen, die nur bewegt werden, um Standschäden zu verhindern, ist Ferdinand immer noch als Nutzfahrzeug gefragt und geschätzt. Er besucht regel­ mässig alle Transa Filialen in der Schweiz, ist für Fotoshootings oder Filmaufnahmen unterwegs und transportiert Werbemittel. Eines der schönsten Fahrzeuge, das jemals produziert wurde! Vor fünf Jahren wurde bei der Transa über die Anschaffung eines Promotionsfahrzeugs für interne und externe Events nachgedacht. Daniel Gosteli wurde mit der Suche nach einem geeigneten Vehikel beauftragt. Gemeinsam mit einem auf hochbejahrte Volkswagen spezialisierten Mechaniker spürte er im Aargau, in der Scheune eine­r alten Dame, einen staubigen Bulli in vorgerücktem Alter auf. 2017 feiern sowohl die Transa als auch der VW-Bus Jubiläum: Die Outdoor-Spezialisten blicken auf 40 Jahre Firmengeschichte zurüc­k, Volkswagen feiert den 70. Geburtstag der millionenfach verkauften Transporter-Legende. 1947 kritzelte der nieder­ ländische VW-Importeur Ben Pon die Skizze eines Transporters in sein Notizheft, die Idee wurde von Volkswagen aufgegriffen und bereit­s 1950 begann, basierend auf einfacher VW-Käfer-Technik, in Wolfsburg die Serienproduktion des Kleintransporters. >


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Das Konzep­t war simpel: Fahrer vorn, Motor hinten, dazwischen knapp fünf Kubikmeter Laderaum. Dazu bekam er ein markantes, charakteristisches Design: Dank seiner auffälligen Front mit v-förmig zulaufende­n Sicken, auf der ein grosses VW-Logo prangt, der ge­ teilten Frontscheibe und den Schwingtüren war der Ur-Bulli unverwechselba­r. Heute ist er ein beliebtes Sammlerobjekt, im Bestzustand zahlen Liebhaber bis zu sechsstellige Summen. Auch Ferdinand hat ein bewegtes Leben hinter sich. Er ist ein echter Globetrotter. Zusammengeschraubt in Wolfsburg, wurde er 1965 nach seiner Fertigstellung direkt in die USA exportiert, und dort die erste Inverkehrsetzung in den Papieren notiert. Unter seine­r aktuellen Lackierung ist Ferdinands natürlicher Teint ein helles Beige. Auf dem Dach sind die Umrisse eines Lochs zu er­ kennen, mutmasslich von einem Signallicht. Daniel Gosteli geht davon aus, dass Ferdinan­d – seinen Namen erhielt er nach einem internen Namenswettbewerb bei der Transa – ein ehemaliges Ambulanzfahrzeu­g ist. Die exakte Reiseroute von Amerika in die Schweiz kann Daniel nicht mehr rekonstruieren, aber nach seinem Dienst als Rettungswagen wurde Ferdinand in der Schweiz als Personentransporter genutzt, bis er vernachlässigt in besagter Scheun­e endete. Dort entdeckt, weckte ihn die Transa aus seinem Dornröschenschlaf und verpasste dem Bus eine Verjüngungskur. Ferdinan­d wurde in seine Einzelteile zerlegt, gepflegt, gewartet und wieder zusammengebaut. Bremsen und Getrieb­e bekamen einen liebevollen Service, Verschleissteile wurde­n ersetzt. Er

erhiel­t eine strahlend blau-weisse Lackierung und eine­n Gepäckträger, mit dem er Alukoffer, Dufflebags und auch mal ein Kajak auf seinem Dach befördern kann. «Der T1-Bulli ist eines der schönsten Fahrzeuge, das jemals produziert wurde!», findet Daniel Gosteli, selbst ein grosser VW-Bus-Fan. «Er schaut nicht nur gut aus, auch sein Nutzungsdesign ist unübertroffe­n: Du kannst fast jeden Quadratzentimeter der Fahrzeugfläche nutzen.» Bei aller Vielseitigkeit ist Ferdinand aber vor allem ein Publikumsmagnet: «Wenn ich mit Ferdi durch die Gegen­d fahre, bleiben Fussgänger stehen und schauen uns nach, Kinder winken, Erwachsene machen Fotos», berichtet Daniel. Was nicht da ist, kann auch nicht kaputtgehen Alte Werbebroschüren von Volkswagen aus den 60er-Jahren rühme­n den Komfort des alten Bullis. «Vielstündige Überlandfahrten werde­n zu einem Vergnügen», verspricht die Reklame. «Auf Polster­bänken mit geschmeidigem Kunstlederbezug sitzt man weich und behaglich. Schiebe- und Ausstellfenster sorgen zusamme­n mit der fein regulierbaren Spezial-Belüftung und der schnell wirkenden Warmluft-Heizung für immer richtig temperiertes Raumklima.» Darüber kann Daniel Gosteli nur schmunzeln. «Der Bus hat praktisch keine funktionstüchtige Heizung. Bis die leicht angewärmte Luft vom Heckmotor vorne ist, muss man gut eine halbe Stunde fahren. Und wenn sie dann mal vorne ankommt,

«Ich werde oft auf mein Äusseres reduziert, das nervt tierisch!» Ferdinand

Oben: Im TV präsentiert Ferdi stets seine Schokoladen­ seite. Rechts: Auch von innen ist er einfach, aber hübsch.

Andere trinken Smoothies, Ferdi reicht Motoröl.


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Ferdi führt ein Doppelleben: Privat ist er lieber in der Natur unterwegs. Doch beruflich muss er ab und zu als hübsches Aushängeschild herhalten – wie hier bei der Eröffnung der neuen Transa Filiale in Luzern.

ist sie schon wieder fast komplett abgekühlt.» Verkehr und Fahrzeuge haben sich in den vergangenen 50 Jahren stark verändert. Was vor einem halben Jahrhundert noch Verkaufsargumente ware­n, sind im modernen Verkehr Sicherheitsprobleme. Volkswagen lobte weiter: «Beim VW Transporter geben Sie für vieles kein Geld aus, weil er vieles nicht hat und nicht braucht. Er hat keinen Kühler, der überkochen oder einfrieren könnte. Er hat keine Wasserpumpe, keine Wasserschläuche, keine Kardanwelle. Was er nicht hat, muss nie repariert werden.» Die Trommelbremsen kommen ohne Bremskraftverstärker aus, das Getriebe ist nicht synchronisiert, Sicherheitsgurte sucht man vergeblich. Diagnose: Lichtmaschinen-Infarkt Dank liebevoller Rostpflege und eines Tiefgaragenplatzes unter der Europaallee ist Ferdinand recht zuverlässig. Doch ganz ohne

Wehwehchen schafft es der tapfere Bulli ob seines Alters natürlich nicht: Für eine Episode von der TV-Sendung «landuf, landab» sollte Ferdi von Zürich auf den Gurnigelpass im Gantrisch-Gebiet reisen. Doch in der Nähe von Luzern leuchtet­e ein rotes Warnlämpchen auf, wenige Meter später quoll Rauch aus dem Motorraum. Danie­l sandte ein Video vom laufende­n Motor an seinen Mechanike­r. Die Anweisung: abkühlen lassen und dann hochtourig, aber vorsichti­g kurze Teilstücke weiter­fahren. Am Stadtrand war dann trotzdem endgültig Schluss. Das Problem: Die Lichtmaschine hatte den Geist aufge­geben. Es folgte eine aufregende acht Kilometer lange Schleppfahrt hinter dem Pannenfahrzeu­g zum Bulli-Spital. Nach ein paar Tagen Erholung und einer Lichtmaschinen-Transplantation wurde Ferdi dann wieder entlasse­n. Solche Ausfälle nimmt dem Bulli aber niemand wirklich übel: «Ferdi ist ein fröhliches Fahrzeug, er lächelt dich an. Da kann man sich kaum ernsthaft ärger­n», sagt Daniel und ergänzt: «Und wer < sieht schon mit 52 Jahren noch so gut aus wie Ferdi?»

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Fitzcarraldo Down Under 2015 brachen die beiden Münchner Andy Ebert und Christoph Michel auf, um den Federation Peak in Tasmanien zu besteigen. Sie wählten den mit Abstand schwierigsten Zustieg: stromauf durch die unbekannte New River Gorge – und scheiterten grandios. Zeit für einen zweiten Anlauf … Text: Andy Ebert | Fotos: Christoph Michel


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Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ohne dieses Motto wären Andy und Christoph nicht weit gekommen.

ückblick, Januar 2015: In der Nacht gewittert es. Als wir frierend in unseren Schlafsäcken aufwachen, liegt die Temperatur bei knapp über null. Noch wehren wir uns gegen den Gedanken, aber die Erkenntnis, dass unser grosses Ziel in weite Ferne rückt, macht sich breit. Als Christoph sich weigert, wieder in die nasse Kleidung zu steigen, fällt die endgültige Entscheidung: Noch vor dem Frühstück drücke ich den SOS-Button des Notsenders. Zwei Stunden später hängen wir an einem Seil unter dem Rettungshelikopter. Soll es das gewesen sein? Die ideale Linie, und noch nie begangen Zusammen mit meinem Kletterpartner Christoph hatte ich mich in unser bisher grösstes Abenteuer gestürzt: die Erstbegehung einer neuen Zustiegsroute zum Federation Peak, dem wohl am schwie­ rigsten zu besteigenden Berg Australiens. Er liegt im Herzen des mit dichtem Urwald überwucherten Südwesten Tasmaniens. Vor vier Jahren hatten wir bei einer Trekkingtour entlang der Südküste die New-River-Lagune entdeckt. Recherchen zu Hause ergaben, dass der New River von der Quelle bis zur Mündung nur 31,5 Kilometer lang ist und am Fusse der 600 Meter hohen Südwand des Federation Peak entspringt. Von dort schlängelt er sich durch eine Hochebene, gefolgt von kilometerlangen wilden Schluchten, bevor er träge und sanft in die Lagune mündet. Eine Route, die bereits 1920 für erste Erkundungen des Berges in Erwägung gezogen, jedoch nie vollendet

wurde. So entstand unser kühnes Projekt. Zwei ganz normal begabte Bergsteiger, die Neuland erkunden wollen in unserer fast gänzlich erschlossenen Welt. Doch am Ende waren wir zu unfit, mental zu schwach, nicht für das eisige Wetter ausgerüstet und wir hatten zu wenig Verpflegung dabei. Noch Wochen und Monate nach der Niederlage kreisen unsere Gedanken um das unvollendete Projekt. Die Liste der Verbesserungsmöglichkeiten wächst und wächst, schnell wird uns klar: Wir werden es wieder versuchen! Auf Grundlagentraining folgen Gewaltmärsche mit Blei in den Rucksäcken, parallel dazu verschlanken wir die Ausrüstung um mehrere Kilo. Mehr Neoprenkleidung soll uns warm halte­n. Wir bekommen von der Firma Bach eigens auf unser Projekt zu­ geschnittene Spezialrucksäcke und bauen uns Trekkingstöcke, die

Da sind wir also: zwei ganz normal begabte Bergsteiger, die Neuland erkunden wollen. wir flink in Paddel verwandeln können. Dazu haben wir ein Zweier-Packraft, ein leichtes, aber stabiles Schlauchboot, das nicht mal zwei Kilo wiegt und ein geringes Packmass hat. Der Speiseplan wird durch Kohlenhydratpulver und leichtverdauliche Fette optimiert.


Hatten wir beim ersten Versuch nur eine Landkarte und einen Notfallsender dabei, analysieren wir diesmal Überflugmuster von Satelliten, um uns den Empfang von Wetterdaten auch in tiefen Schluchten zu ermöglichen. Back in the game Kraftvoll brandet das Meer an die Südküste Tasmaniens. Ein Seeleopard liegt am Strand, die Sonne steht hoch am Himmel. Alles wirkt vertraut. In der Lagune werfen wir die 35 Kilo schweren Rucksäcke ins Boot und ziehen es durchs seichte Wasser zur Mündung des New River, wo unsere Expedition beginnt. Nach vier Kilometern paddeln blockieren erste quer im Wasser liegende Bäume unser Vorankommen. Diesmal mache­­n wir keine Anstalten, die Gerippe durch Boot­ausladen, Umheben und erneutes Beladen zu überwinden. Wir gehen gleich an Land und lassen die vom Fluss zu meterhohen Barrieren gestapelten Hindernisse links liegen. Im Vergleich zum ersten Versuch spurten wir durch diesen Abschnitt. Doch dann beginnt er, der «Horizontal Scrub», ein fast undurchdringliches Geflecht aus kreuz und quer wachsenden Äste­­n. Dieses Dickicht ist es auch, welches das Vorankommen neben dem Fluss zumeist unmöglich macht. Der New River ist unsere einzige Chance, von Südosten her an den Federation Peak heranzukommen. Als ich am Morgen erwache, hat es sieben Grad und es schüttet seit Stunden. Nachdem wir das Lager abgebaut und die Sachen > in Trockenbeuteln verstaut haben, schieben und zerren

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Fast schon englischer Rasen. Andere Schlafplätze auf der Tour waren deutlich unbequemer.

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Ein Postkartenmotiv, doch bei näherem Hinsehen – oder besser Hingehen – entpuppt sich die Idylle des tasmanischen Busches (hier der Precipitous Bluff über der New River Lagoon) als grüne Hölle.

wir das Packraft gegen die Strömung flussauf. Erst nach anstrengenden zweieinhalb Kilometern legen wir eine Pause ein. Während wir eine Suppe kochen, wird der kleine Sandstreifen, auf dem wir lagern, zusehends kleiner. Eine Stunde später ist der Wasserstand um 15 Zentimeter gestiegen, die Fliessgeschwindigkeit hat sich verdoppelt. Jetzt im Fluss voranzukommen, ist aussichtslos. Wir nutzen den Nachmittag, um uns von den kräftezehrenden ersten dreieinhalb Tage­­n zu erholen. Aber immerhin sind wir bis hierhin fast doppelt so schnell unterwegs wie beim ersten Versuch. Noch vor Beginn der Dämmerung stehen wir auf. Das Wasser ist zurückgegangen, trotzdem reicht es uns meist bis weit über die Hüfte, in Stromschnellen rauscht es uns sprudelnd entgegen. Wir stemmen uns gegen grosse Felsen im Fluss. Oft stolpern wir und hauen uns die Schienbeine auf. Es ist äusserst mühsam, aber wir können im Fluss bleiben und machen gut Strecke. Schon bald erreichen wir die Ausläufe­­r der Berge. Das Gefälle nimmt zu. Wir packen das Boot ein und bewegen uns meist kraxelnd weiter. Eintritt in eine abgeschiedene, geheimnisvolle Welt Gegen Mittag erreichen wir die Gibraltar Gorge, den fulminanten Einstieg in den acht Kilometer langen Mittelteil unserer Expedition. Das hier ist für uns das Tor zur Tour. Schäumend presst sich der Fluss durch die tiefe Klamm. Um uns herum rauscht es, und die überhängenden Felswände werfen das laute Tosen hin und her. Über einen überspülten Felsrücken robben wir voran, um mit einem Sprung über den wildesten Teil des Flusses in den Strömungsschatten eines grossen Felsens zu kommen. Die Rucksäcke ziehen wir am Seil hinterher. Über glitschigen Fels bouldernd, erreichen wir einen ruhigeren Pool, den wir mit dem Packraft befahren können. Danach folgen weitere Hindernisse, an denen wir das Gepäck ausladen, das Boot umheben und wieder beladen. Schwimmend befreien wir uns letztlich aus dem Sog der Klamm. Über die Jahrtausende hat sich der New River tief in das Gestein gegraben, riesige Felsblöcke im Fluss zeugen vom stetigen Wandel der geologischen Strukturen. Einige der teils Lkw-grossen Felsen können wir umgehen, andere überklettern wir, wieder andere

zwingen uns zu einer Querung des Flusses. Angeschwemmte Baumstämme dienen uns als willkommene Brücken. Das Packraft kommt in tiefen Pools zum Einsatz. Meist jedoch nur für eine oder zwei kurze Überfahrten. Die anschliessende Kletterei ist oft zu schwierig, um das Boot mitzuschleppen. Das bedeutet Luft ablassen, Paddel auseinanderbauen und alles im Rucksack verstauen – nur um ein paar Minuten später alles wieder aufzubauen. In diesem Terrain kommen wir nur langsam voran, mehr als zwei, drei Kilometer am Tag sind nicht drin. Jeder Schritt will mit Bedacht gesetzt werden.

Ich fühle mich schwach, fröstele. Und der Regen wird stärker. Wie sollen wir das schaffen? Gehen, Kriechen, Krabbeln, Waten, Paddeln, Balancieren, Bouldern, Rutschen, Springen – das Terrain verlangt das volle Programm der Fortbewegung. Und das alles in einer fabelhaften, abgeschiedenen Welt. Dort recke­n sich neben üppigen Farnen die unterschiedlichsten Bäume empor, oft von dunkelgrünen Kriechpflanzen umschlungen. Dicke Moospakete liegen auf den in Weiss, Rosa, Lila oder Grün schillernden Quarzfelsen. Regentropfen glitzern. Und in der Mitte der Fluss, in den Stromschnellen hellbraun schäumend und laut tosend, ein paar Meter weiter tiefschwarz und träge dahinfliessend. Etwas unheimlich, aber unheimlich schön. Nach den Erfahrungen vom ersten Versuch fühlt es sich vertraut an, hier zu sein. Nur der Wetterbericht macht uns Sorgen. Falls der Fluss weiter steigt, sitzen wir schnell für mehrere Tage fest. Also müssen wir jede Stunde nutzen, um vor dem angesagten Starkregen aus der Schlucht und an den Rand der Hochebene zu kommen. Im Kampf gegen die Zeit arbeiten wir uns täglich 12 bis 14 Stunden durch Klammen und Canyons. Abends sind wir stehend k. o. – aber wir kommen gut voran. Doch es dauert nicht lang bis zum nächsten Dämpfer. Die Nachttemperatur geht auf sechs Grad zurück, tagsüber ist es nicht viel wärmer. Starker Durchfall plagt mich. Zwei >


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03.12. | 15:00 Uhr 19:00 Uhr

05.12. | 20:00 Uhr 06.12. | 20:00 Uhr

07.12. | 20:00 Uhr

08.12. | 20:00 Uhr

16.10. | 20:00 Uhr 13./14./16.12. | 20:00 Uhr

VVK 22 CHF | VVK mit Transacard 20 CHF (nur in den Transa Filialen) | Abendkasse 26 CHF

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Und was kommt um die Ecke? Wer Neuland betritt, muss mit Hindernissen rechnen. Der New River hat Andy und Christoph alles abverlangt.


T ea m Blutegel versuchen mich anzuzapfen. Ich fühle mich schwach, fröstele. Und der Regen wird stärker. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der New River anschwillt und wir festsitzen. Doch irgendwie schaffen wir es durch die letzte Klamm. Das Tal weitet sich, und nachdem wir mehrere Zuflüsse passiert haben, ist der New River zu einem Gebirgsbach geschrumpft. Die Temperatur sinkt auf fünf Grad, auch heisse Suppe vermag uns kaum noch aufzuwärmen. Hagel prasselt vom Himmel. Ein zorniges Aufbäumen der Natur? Ein weiterer Versuch, uns von unserem Vorhaben abzubringen? Egal, wir schlüpfen wieder in die nasskalten Klamotten und schnüren die triefend nassen Stiefel … In der Nacht schrecken wir auf – es rauscht unter unseren Hängematten! Durch den Regen ist der New River um einen Meter angeschwollen, der Bach hat sich in einen reissenden Fluss verwandelt. Mit den nackten Füssen im eiskalten Wasser rette ich meine Ausrüstung. Wenn Isomatte oder Schlafsack ins Wasser fielen, wären wir am A****. Noch im Dunkeln säge ich

Auf allen vieren kriechend, nähern wir uns wie zwei Pilger dem heiligen Berg. Nature Team Reisen Unter wegs durch Kulturen und Landschaften

für ein neues Lager mehrere armdicke Stämme um. Wir schlafen kaum, frieren und fühlen uns am Morgen wie vom Zug über­ fahren. Zeit für einen Ruhetag. Oder auch zwei. Das Ziel zum Greifen nah Die letzten fünfeinhalb Flusskilometer durch die dicht be­ wachsene Hochebene zum Lake Geeves stehen an. Drei Tage haben wir dafür eingeplant. Vor uns liegen Gebiete, über die wir keine Informationen gefunden haben. Viel Neuland, nicht nur für uns. In diesem Talkessel war bisher überhaupt nur eine Handvoll von Menschen, verteilt über die letzten hundert Jahre. Wir verlassen den total verholzten New River und laufen in freier Routenführung auf unser Ziel zu. Das dichte Unterholz macht das Vorankommen zur Qual. Alle halbe Meter müssen wir zähes Geäst wegdrücken, um uns gebückt durch ein Loch im Dickicht zu zwängen. Meist laufen wir dabei gar nicht auf dem Wald­ boden, sondern balancieren meterhoch darüber, auf von Moos überzogenen Baumstämmen. Auf diese Weise machen wir etwa 250 Meter pro Stunde – und sind sehr zufrieden damit. Bei Sonnenschein und Wärme und voller Zuversicht passieren wir am frühen Nachmittag den Ort, an dem wir beim ersten Versuch gerettet wurden. Eine Stunde später ist es dann so weit: Wir sehen zum ersten Mal die 600 Meter hohe Felswand des Federation Peak vor uns. Sie scheint zum Greifen nah, ist vielleicht noch vier Kilometer entfernt. Meter für Meter kämpfen wir uns am nächsten Tag weiter durch das Dickicht. Oft krabbeln wir auf allen vieren. Wie zwei Pilger nähern wir uns kriechend dem heiligen Berg. Aber irgendwann erreichen wir eine Reihe von Abschnitten mit niedrigerem Bewuchs, die wir mithilfe von ausgedruckten Satellitenaufnahmen > ansteuern. Stellenweise können wir für fünf oder zehn

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Reise

Meter in hohem Gras gehen. Aufrecht gehen, was für ein Gefühl! Dann endlich: Zwischen den Bäumen erblicken wir das glitzernd­e Wasser des Lake Geeves. Jubelnd und vor Freude torkelnd laufen wir die letzten Meter bis ans Ufer. Ruhig und tiefdunkelblau liegt uns der See zu Füssen. Dahinter erhebt sich die fast senkrechte Felswand bis hoch zum Federation Peak. Wir sind angekommen, haben unser lang ersehntes Zwischenziel erreicht: Seit angeblich 68 Jahren sind wir die ersten Menschen an diesem Ort. Endspurt nach oben Während wir für anderthalb Tage am Ufer des Sees lagern und Kraft für die letzte Schlüsselstelle sammeln, gehen unsere Blicke immer wieder zum Steilhang am westlichen Seeufer. Dort soll es laut Karte eine steile Rinne geben, die sich über 500 Höhenmeter bis hoch zum Grat des Gebirgszugs zieht. Ein bis zwei Tage haben wir dafür eingeplant. Es wird viel Gespür für die richtige Linie und auch Glück erfordern, um dort hochzukommen. Plötzlich sind wir uns unserer Sache nicht mehr so sicher. Sprechen wenig und essen nach Zeitplan unsere Rationen. Noch trauen wir uns nicht an die Reserven. Mit weichen Knien und flauem Magen begeben wir uns in den ersten Hang. Überraschenderweise ist die Vegetation vergleichsweise licht. Stellenweise können wir auf Erdbändern wie auf Bergpfaden laufen. Nach nur einer Stunde sind wir bereits 150 Höhenmeter über dem See und steigen in die steile Rinne ein. Hier trennt sich der Bachlauf und wir verlassen endgültig den New River, der jetzt nur mehr ein Rinnsal ist. Seine Quelle liegt circa 200 Meter höher im steilen Fels. Christoph steigt fast alles voraus, getrieben davon, eine gangbare Route zu finden und damit die Unsicherheit durch das Schaffen von Fakten zu verdrängen. Teilweise ist das Gelände nahezu senkrecht. Wir klettern an Wurzeln und Ästen hangelnd nach oben. Nach einer weiteren Stunde beginnt sich der Hang zu neigen. Wir realisieren, dass wir die Schlüsselstelle hinter uns haben und uns auf der Zielgeraden befinden. Die Sonne kommt heraus und strahlt in den umherwabernden Dunst hinein. Alles glitzert und unter uns spannt sich ein Regenbogen. Wir ahnen, dass wir unserem Ziel sehr nahe sind. Dann hört die Vegetation schlagartig auf und wir eilen über Gras und Schotter die letzten Höhenmeter bergan. Total durchnässt, verdreckt und überglücklich erreichen wir nach gerade

HOBART

TASMANIEN

Fingerübung: Die finalen Kletterzüge waren noch die geringste Herausforderung des mehr als drei Jahre dauernden Projekts.

einmal sechs Stunden den grasigen Sattel am Hanging Lake und mit dem dortigen Wegenetz unser lang ersehntes Ziel: die Vollendung der direkten Linie von der New River Lagoon zum Federation Peak! Wir spüren pure Erleichterung und können es kaum fassen, dass es geschafft und vorbei ist. Eine riesige Last fällt von uns ab. Ein mehr als drei Jahre dauerndes Projekt geht zu Ende. Unzählige Monate des Planen­­s, Bangens und Hoffens. All die Anstrengungen des Trainings. Die Niedergeschlagenheit nach dem gescheiterten Versuch und die Besorgnis, noch mal zu scheitern. Die Besteigung des Federation Peak am folgenden Tag ist für uns nur noch Kür, wenn auch eine besonders eindrucksvolle. In leichter, aber sehr ausgesetzter Kletterei steigen wir über die Normalroute auf den Gipfel. Das Wetter meint es gut mit uns. Nur ein paar Wolken ziehen umher. In den Tälern liegt noch Nebel. Die Sicht ist klar, und wir können grosse Teile von Tasmaniens Südwesten überblicken. Im Süde­­n sehen wir die Lagune. Davor viel Dunkelgrün in den unterschiedlichsten Schattierungen. Von hier oben ist nichts auszumachen von all den fantastischen Orten, die uns die letzten Tage in Atem gehalten haben. Und tief unter unseren Füssen liegt still der < Lake Geeves. Einsam und wie unberührt.

Trekking in Tasmanien

Franklin

Federation Peak (1224 m)

Allgemein: Trekking wird in Tasmanien als Bushwalking bezeichnet. Es gibt rund 1700 Kilometer Wege durch die Wildnis. Nur entlang des Overland Track finden sich Hütten.

Hastings

New River Lagoon 0

15

30

45 km

South Coast Track

AUSTRALIEN Perth

Adelaide Sydney CANBERRA Tasmanien

Zum Nachmachen: Der anspruchsvolle, 84 km lange South Coast Track (5 bis 9 Tage) entlang der wilden Südküste gehört zu den besten Tracks weltweit. Tasmaniens beliebtester Bush­walk, der Overland Track, führt in 5 bis 8 Tagen vom Cradle Mountain zum Lake St. Claire.

Buchtipps: • South Coast Track, John Chapman, ISBN 978-1-92099-507-2 • South West Tasmania, John Chapman, ISBN 978-1-92099-503-4 • Tasmanien: Overland Track, Conrad Stein Verlag, ISBN 978-3-89392-351-9 Infos und Karten • parks.tas.gov.au • john.chapman.name


Fotoworkshops

Reiseberichte

27.–29.OKT.

Explora-Vorträge

World Street Food

Tickets: fernwehfestival.ch


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Jubiläum

40 Jahre Transa … das sind vier Jahrzehnte voller Abenteuer, Produkt-Entdeckungen und bewegender Momente. Zum Jubiläum erzählen wir die schönsten Geschichten. Und wir blicken (vo)raus. Aber richtig! Text: Ingo Wilhelm, Stephan Glocker


Jubiläum

Pioniere Die drei Transa Gründer und der heutige CEO – ein Gespräc­h voller Legenden, Anekdoten und Visionen.  ab Seite 78

Passion

Foto: Jens Klatt

Die Leidenschaft fürs Draussensei­n und Reisen ist der innere Antrieb. Die tollsten Trips aus 40 Jahren.  ab Seite 88

Produkte Die beste Ausrüstung – damals wie heute. Dafür stehen die Transa Filialen und die Mitarbeitenden.  ab Seite 92

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Jubiläum

G e Jahr

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Gründerzeit reloaded

Nach über 13 Jahren treffen sich die Transa Gründer wieder: Beat Stünzi, Jakob Huber und Till Lincke an der Geburtsstätte ihrer Geschäftsidee. Mit dem aktuellen CEO Daniel Humbel spreche­n sie über wilde Anfangs­zeiten und die Zukunft.

(1) (2)

Die drei Gründer während der ersten kommerziellen Wüstentour im Jahr 1977/78.

(3)


Jubiläum

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(2) (1)

Wo alles begann: Beat Stünzi (1), Till Lincke (2) und Jakob Huber (3) haben sich vor der Spiegelgasse 11 in Zürich wiedergetroffen. Ihre WG im 2. Stock war die Keimzelle von Transa.

F

rage an die drei Gründer: Könnt ihr euch noch erinnern, was ihr um diese Zeit vor 40 Jahren gemacht habt? Jakob Huber: Wahrscheinlich Land Rover zusammen­ geschraubt. (lacht) Beat Stünzi: Dem Gründungsjahr 1977 sind ja schon einig­e Aktivitäten vorausgegangen. 1975 – ich hatte mein Architekturstudiu­m gerade abgeschlossen – musste ich an der Uni meine Krankenversicherung umschreiben lassen. Neben der Tür des Versicherungsbüros hing ein Anschlagbrett mit einer Skizze von Afrika. Ein gewisser Till Lincke suchte Begleiter für eine Reise. Also warum nicht ab in die Sahara? Till Lincke: Wir haben damals nicht gesagt: «komm, wir gründen eine Firma». Sondern wir sind halt mit dem Land Rover vier Monate lang durch Afrika gekurvt, unter

andere­m durch den Südsudan. Zurück in Zürich kam uns dann der Gedanke: Warum nehmen wir nicht andere Mensche­n mit und verlangen etwas Geld dafür? Also sind wir zum Studentischen Reisedienst und haben behauptet, dass wir das schon seit Jahren machen. Total hochstaplerisch wurde eine Reise nach Libyen aus­ geschrieben, obwohl wir noch nie zuvor in Libyen waren. Der SSR sagte prompt zu. Wir mussten dann die weiblichen Gäste mit den männlichen mittels gefakter Heirats­ urkunden verkuppeln, ansonsten wäre den Frauen das Libye­n-Visum verweigert worden. Jakob: Beat und ich hatten eigentlich den Plan, ein Architekturbür­o zu eröffnen. Als die beiden von ihrer ersten Reis­e zurück­kamen, habe ich mich überreden lassen, das > nächste Mal auch mitzufahren.

Fotos: Ingo Wilhelm, Archiv Transa

(3)


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Jubiläum

Beat: Die Keimzelle der Transa war unsere Wohn­ gemeinschaft in der Spiegelgasse. Dort sind ständig Leute ein- und ausgezogen. Zum ­Beispiel auch Dodé Kunz. Sie wurde so etwas wie die «Mutter Transa», hat Flüge und Fähren gebucht. Leider ist sie viel zu früh an Leukämie gestorben. Eure Afrika-Reisen waren gefragt. Was war denn das Besondere daran? Till: Unser zentrales Motto war, dass die Reiseleiter nicht mehr wissen sollen als die Gäste. Es sollte kein Know-how-Gefälle geben. Alle Beteiligten waren auf Augenhöh­e und mussten zum Gelingen der Reise ­beitragen. So haben alle mit angepackt, wenn mal wiede­r etwas an den Land Rovern repariert werden musste. Letztlich sind es gerade die Probleme auf so eine­r Reise, die in Erinnerung bleiben. Probleme mit dem Auto, Probleme mit dem Visum, die man gemeinsam bewältigt – das ist Abenteuer. Der Begriff Abenteuer war zentral für uns. Dass man sich in Situationen begib­t, in dene­n nicht alles vorhersehbar ist; dass man offen ist für Überraschungen und neue Wege. Jakob: Wir hatten damals natürlich auch das Glück, dass wir noch in Regionen fahren konnten, die heute für Touristen gar nicht mehr zugänglich sind.

Also war Transa zunächst ein Reisebüro? Beat: Gewissermassen, ja. Aber es gab nie eine Stra­ tegie oder einen Businessplan. Unser Konzept war lediglic­h, dass wir Reisebausteine anbieten. Es sind also irgendwo in Afrika immer irgendwelche Leute ­zu- und wieder ausgestiegen. Jakob: Zuerst genügte es uns, mit den Einnahmen ­unsere eigenen Reise- und Lebenskosten zu decken. Das erste richtige Geld haben wir verdient, als ein Betrunkener in Zürich unseren reisebereiten Land Rover zu Schrott fuhr. Wir erhielten einen brandneuen Wagen mit allem Zubehör und durften zudem den alten behalten. Wart ihr damals ähnliche Typen? Jakob: Der grösste Draufgänger von uns war Till. Till: Ach komm, hör auf. Ich habe in meinem Leben nur zwei Mal einen Finger gebrochen – trotz all der frag­ würdigen Sachen. Beat: Ausser den Fingern hast du auch manchmal das Getriebe gebrochen. Einmal hatten wir deshalb einen ganzen Monat Zwangspause in Afrika.

Jakob: Und einmal hast du mit ­einer Reisegruppe eine Zollstation umfahren und eine verbotene Route ein­ geschlagen. Nachher wurden wir von der algerische­n Armee verfolgt. Das hätte ich mich nicht getrau­t. Till: Unsere Stärke war, dass wir sehr unterschiedliche Fähigkeiten hatten. Beat konnte die Dinge bis zum Geht­nicht­mehr analysieren und kreierte daraus sehr gute Ideen. Jakob war eher der Manager. Der hat die Projekte dann umgesetzt. Jedenfalls sind wir immer gut miteinander ausgekommen. Wie kam es dann, dass du relativ bald ausgeschert bist? Till: Ich bin der ewige Autodidakt. Der Anfang, das ­Erklimmen der Lernkurve ist megaspannend. Irgendwann hat man es halbwegs im Griff, weiss, wie man sich mit der Karre durch den Sand wühlt und so weiter. Mit der Professionalität verliert es für mich an Reiz. Hast du den ersten Transa Laden noch aktiv miterlebt? Till: Nein. Ich hielt es ja für eine Schnapsidee, als Beat plötzlich Ausrüstung verkaufen wollte. Aber ich bin auch ein schrecklich schlechter Geschäftsmann. Wahrscheinlich bin ich der Einzige, der es je geschafft hat, in Zürich mit einem Maronistand pleitezugehen. Jakob: Es war ein schleichender Übergang zum H ­ andel. Mit der Erfahrung aus unseren eigenen ­Reisen haben wir begonnen, Ersatzteile an andere Afrika-Reisende zu verkaufen. Dann waren wir in England und brachten den > ersten Schlafsack und das erste Zelt mit ...

Fotos: Arch iv Transa

Was markierte vor 40 Jahren die Gründung der Transa? Jakob: Nach den ersten Reisen realisierten wir: Jetzt habe­n wir das Reisebusiness, jetzt haben wir die Erfahrung – also brauchen wir irgendeine Form. So wurd­e 1977 Transa gegründet, als «Gesellschaft zur Förderung des Alternativ-Tourismus». Ein paar Jahre später wandelten wir sie um zur heutigen «Transa Back­packing AG».

Wüste Sache: In Land Rovern fahren die Gründer durch die Sahara, mit zahlenden Gästen.


Jubiläum

«Wir waren 68er. Und aus der 68er-Bewegung entstand eine Reihe selbstverwalteter Betriebe. Bis zu einem gewissen Punkt war diese Struktur ein Erfolgsfaktor: Motivation war kein Problem.» Jakob Huber

Als Schweizer 68er trägt man sein Haar natürlich offen. Als Tuareg nicht.

«Der Begriff Abenteuer war zentral für uns. Dass man sich in Situationen begibt, in denen nicht alles vorhersehbar ist; dass man offen ist für Überraschungen und neue Wege.» Till Lincke

Selbst ist der Transianer. Im, vor und unter dem Auto.

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Jubiläum

«Wir reisten in die USA, wo wir im Greyhound-Bus Hersteller wie The North Face oder Madden abklapperten. So wurden wir zum Importeur.» Beat Stünzi

Wie hast du die Chance des Outdoorhandels erkannt? Beat: Mir fiel ein dicker Testguide des amerikanischen Backpacking Magazine in die Hand. Da waren Produkte drin, die kannten wir hier noch gar nicht, zum Beispie­l Kuppelzelte. Also bin ich auf die Sportartikelmesse Ispo nach München gefahren. Dort traf ich ­Ulrich Dausien, den späteren Gründer von Jack Wolfskin. Er war gerade d ­ abei, in Deutschland Trekkingshops zu eröffne­n, und teilte meine Faszination für Ausrüstung aus Übersee. Kurz darauf reisten wir in die USA, wo wir im Greyhound-Bus die in den 68er-Jahren entstandenen Hersteller wie The North Face oder M ­ adden ab­ klapperten. Wir sagten ihnen, dass wir ihre ­Produkte in Deutschland und der Schweiz verkaufen möchten. So wurden wir zum Importeur. Zu euren Gründungsmythen gehört die basisdemokratische Kultur. Wie sind Entscheidungen gefallen? Jakob: Derjenige, der am meisten geredet hat und am wenigsten müde war, der hat am Ende recht behalten.

TILL LINCKE, Jahrgang 1953, führte 1980 seine letzte Transa Reise im Nordsudan. Danach arbeitete er als Journalist in Krisengebieten. Heute organisiert der Zürcher Törns für abenteuerlustige Segler in die Arktis. Für 2018 ist ein in zweiwöchige E­tappen aufgeteilter Törn von Holland via Spitzbergen nach Grönland geplant. Der Winter 2018/19 soll in der vom Packeis eingeschlossenen Yacht in West­grönland verbracht werden. www.sailfast.ch

Beat: Ich komme mit ganz wenig Schlaf aus, das war mein Vorteil. (schmunzelt) War das nicht anstrengend? Jakob: Ja, das war oft ganz schrecklich. Aber so war eben damals der Zeitgeist. Wir waren 68er. Und aus der 68er-Bewegung sind eine Reihe selbstverwalteter Betrieb­e entstanden. Bis zu einem gewissen Punkt war diese Struktur ein Erfolgsfaktor: Jeder, der dazukam, gehörte dazu. Das heisst, du hast bei jedem die hintersten Reserven verfügbar gemacht. Motivation war kein Problem. Und ab welchem Punkt war die Basisdemokratie kein Erfolgsfaktor mehr? Jakob: Auch nach der AG-Gründung 1985 haben die Teilhaber alles zu Tode diskutiert. Wir hatten keine Strukturen, die ein normales Business hat. Das war ein Latzhosenbetrieb. Irgendwann wuchsen wir aber zu schnell und jemand musste die Führung übernehmen. Das habe ich dann gemacht für etwa zehn Jahre. Till: Jakob hat den Augiasstall des Öfteren ausgemis­tet. Am Anfang sah die Buchhaltung ja so aus, dass wir eine rote Schachtel hatten. Da hat man alles rein- und rausgetan. Einst kam der Jakob mit einem Zettel zu mir, auf dem stand «Till Franken 100». Er fragte, ob das jetzt

BEAT STÜNZI, Jahrgang 1950, sitzt seit 1992 im Verwaltungsrat der Transa, dessen Präsident er heute ist. 1987 gründete er die TransData Informatik AG. Derzeit treibt der studierte Architekt und Vater eines erwachsenen Sohnes ein Wohnprojekt für Menschen in der dritten Lebensphase voran. Ab 2020 sollen dort ca. 70 Bewohner einen gemeinschaftlich geprägten, bezahlbaren und aktiven Lebensabend geniessen. www.winkelhalden.ch

Fotos: Archiv Transa

Beat: Es war keine strategische Entscheidung, in den Handel einzusteigen. Die ganze Transa Historie ist eher eine Art Dialektik aus Chancen und Notwendigkeiten – also Gelegenheiten erkennen und dann die richtigen Dinge tun.

Zweckmässig: die 1982 eröffnete Filiale Bern.

JAKOB HUBER, Jahrgang 1953, stieg im Jahr 1998 bei der Transa aus und arbeitete dann 16 Jahre im Management der Brauerei Feldschlösschen. Nun ist Jakob pensioniert, entwickelt aber («mein neues Hobby») eine Lohnabrechnungs-Software. Jakob und seine Frau haben einen erwachsenen Sohn. Seit 32 Jahren leben sie unter einem Dach mit einer befreundeten Familie – zuerst in Zürich, jetzt im gemeinsamen Haus in Oberrieden.


Jubiläum

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Ein Inserat aus den 80er-Jahren. Mitte: Bei Transa modeln die Chefs selbst – Jakob (rechts oben) im Handbuch von 1986.

eine Einzahlung war oder eine Entnahme. Ich wusste es nicht mehr. Und auf dieser Grundlage musste Jakob dann eine Buchhaltung zusammenbasteln … Dani, wie tönt das für dich als heutigen CEO? Daniel Humbel (lacht): Das tönt nach Chaos, aber auch nach einer fantastischen Zeit. Eben ganz anders als eine klassische Firmenhistorie. Inzwischen arbeitet Transa etwas strukturierter und besitzt tatsächlich eine funktionierende Buchhaltung. (alle lachen) Ist auch sonst alles anders geworden bei Transa? Daniel: Im Gegenteil. Für mich ist wichtig, dass Transa diesen Groove der Gründerzeit behält. Wir wollen weiterhin Pioniere sein. Die Aufgaben ändern sich natürlich: Zum Beispiel mussten die Gründer neue Produkte erst einmal in die Schweiz bringen. Heute geht es eher daru­m, in einem riesigen Markt und im digitalen Overkill die Übersicht zu behalten. Doch das Ziel ist dasselbe geblieben: den Kundinnen und Kunden von Transa die beste Auswahl der besten Produkte bieten.

Filiale Nr. 3 eröffnet 1988 am Basler Leonhardsgraben.

DANIEL HUMBEL, Jahrgang 1967, wuchs in einer Expat-Familie im Libanon auf. Nach der Handelsschule folgte ein kurzes Zwischenspiel bei einer Bank («ein Ausrutscher»). Stattdessen zog er zehn Jahre um die Welt, lebte in indischen Klöstern und jobbte als Koch, Skipper oder Velokurier. Er gründete eigene Firmen und handelte zum Beispiel mit Gewürzen. 2007 stiess Dani als Geschäfts­leiter zur Transa Tochter Outdoor Trading. Seit 2011 ist er CEO von Transa.

Apropos digitaler Overkill: Zerstört der nicht nach und nach das eigene Erleben? Daniel: Reisen bildet einen Gegenpol. Zu Transa komme­n Leute, weil sie selbst etwas planen, erleben und entdecken wollen. Jede Reise ist eine Reise zu sich selbst. Wir kennen das. Bei der Beratung zur Reise­ vorbereitung werden wir zu einem Teil dieser Reise – und die Vorfreude auf die Reise verbindet. Strahlende Augen beim Kunden und beim Berater – das hat manchmal schon etwas Magisches. Transa war immer unkonventionell. Auch du bist kein Anhänger klassischer Strukturen und propagierst eine «organische Hierarchie». Was heisst das? Daniel: Herkömmliche Machthierarchie ist zu starr und zu langsam und gibt den Mitarbeitenden keinen Freiraum. Wir wollen mit Menschen arbeiten, die sich bewegen und entwickeln. Mitarbeitende von Transa sind viel und gerne draussen unterwegs, und von der Natur kann man sich in Sachen Organisation und Struktur einiges abschauen. Vieles lässt sich intuitiv auf die Arbeit übertragen. Wenn wir etwa eine Arbeitsgruppe zusammenstellen, geht das rein nach Fähigkeiten, Interesse und Neugier der jeweiligen Mitarbeitenden – und nicht nach > eine­r hierarchischen Struktur.


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Jubiläum

«Jede Reise ist eine Reise zu sich selbst. Wir kennen das. Bei der Beratung zur Reisevorbereitung werden wir zu einem Teil dieser Reise – und die Vorfreude auf die Reise verbindet.»

Der Spirit lebt: von der GründerGeneration um Beat Stünzi (links) über die Pioniere in St. Gallen (rechts) bis zur Transa Reisegruppe in Namibia.

Fotos: Raine r Eder, Arch iv Transa

Daniel Humbel

Das kommt bei den Mitarbeitenden sicher gut an … Daniel: Wir stellen das Potenzial der Mitarbeitenden in den Mittelpunkt. Welche Talente, welche Leiden­ schaften sind da – und wie können wir sie entwickeln? Ich als CEO versuche, die persönlichen Lebensent­ würfe zu verstehen und zu unterstützen. Jakob: Die persönliche Geschichte der Mitarbeitenden erzeugt Authentizität: Wir hatten damals eine Regel, dass wir niemals Banker einstellen und niemals so Sportartikel-Theoretiker. Wir wollten immer Leute, die das auch aktiv machen, was sie verkaufen. Dann dürfte ja Dani heute gar nicht bei Transa sein. Denn du warst ja auch mal bei einer Bank! Daniel: (lacht) Das war ein kurzzeitiger Ausrutscher, schon nach wenigen Wochen bin ich lieber in den Transa Shop in der Josefstrasse gegangen, zum Käffele und Fach­simpeln. Dort fand ich Gleichgesinnte, die mich auch gleich anwerben wollten. Mein Herz schrie «Ja!», aber der Kopf traute der Angelegenheit und den Freaks doch nicht ganz. Es brauchte noch zehn Wanderjahre mit Reisen rund um die Welt, ehe ich als Gewürzhändler zurück in die Schweiz kam. Und dann tauchte der Beat Stünzi wieder in meinem Leben auf. Als damaliger

Verwaltungsra­t-Präsident von Transa brachte er mich dazu, einen ersten Fuss in diese Welt hineinzustellen. Till, wärst du – rückblickend – gerne länger bei Transa geblieben? Till: Nein, aus dem Transa Job haben sich ja viele ­andere spannende Sachen e­ rgeben. Als ich zum Beispiel im Jahr 1978 tagelang in Khartoum herumirrte, bloss um zwei Fässer Benzin für die Land Rover auf­zutreiben, lernte ich dort eritreische Rebellen kennen. Daraus entstand dann irgendwann mein erster Artikel im Tages­­­ anzeiger-Magazin über den Bürgerkrieg in E ­ ritrea, späte­r wurde ich dann in den Unabhängigkeitskrieg der Süd­sudanesen verwickelt. Jakob: Und du wurdest prompt entführt ... Till: Na ja, ich hatte ein Empfehlungsschreiben dabei – dummerweise von einer rivalisierenden Rebellengruppe. Sie haben uns gut behandelt. Lang­weilig war es nicht. In zehn Jahren wird die Transa 50 Jahre alt oder jung. Wie sieht es dann aus? Till: Wenn Donald Trump demnächst die Welt pulverisiert, wird Survival extrem wertvoll. Da kannst du huereviel Geld mit Zelten und Kochern m ­ achen. (alle lachen)


Jubiläum

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«Diese Reise endet nie» Vier Fragen an Beat Zaugg

Seit fast zwei Jahren hat Transa einen Mehrheitseigner aus Bern: Beat Zaugg (59), der die Outdoorbranche seit fast 40 Jahren aus allen Perspektiven kennt.

Aber im Ernst: Heute, wo du a­ lles im Internet kaufen kannst, muss die Distanz zwischen Verkäufer und Kunde­n minimiert werden. Das war im Prinzip die Kernidee u ­ nserer Afrika-Reisen. Wir waren nicht R ­ eiseleiter und Kunden, sondern gemeinsam unterwegs. Jakob: Richtig. Da ist das Outdoorfestival (www.transa. ch/outdoorfestival), bei dem Kunden und Mitarbeiter gemeinsam etwas erleben, ein sehr guter Ansatz. Es wird immer einen geben, der das Produkt im Internet billiger anbietet. Aber die Kunden wollen eingebunden sein. Und das kann wohl niemand so gut wie die Transa. Einer unserer ­Erfolgsfaktoren war ja, dass wir im Verkaufsgespräch Geschichten erzählten und dabei nicht nur die Vorteile, sondern auch die Nachteile der Produkt­e erwähnten. Das erzeugt Authentizität, in der dann eben auch gekauft wird. Die Challenge von Dani wird es sein, das in die Zukunf­t zu retten. Die neuen Filialen sind sehr schön. Aber wenn die Bildschirme beginnen, die Geschichten zu erzählen, dann wird man umso leichter Opfer von Marketinghype­s im Internet. Daniel: Die Mitarbeitenden und ihr Spirit waren und sind der Schlüssel. Es geht deshalb nicht nur darum, ob Transa bestimmte Zahlen erreicht, sondern auch, wie sich der Mensch entwickeln kann. Wenn unsere Mitarbeitenden Multiplikatoren sind für unseren Spirit und wir das Ganz­e auch rentabel gestalten können, dann wäre ich glücklich. Habt ihr denn nun alles gesehen im Leben oder gibt es für euch noch Abenteuer? Till: Ich bedaure schon ein wenig, dass jetzt alles entdeckt ist. Das Reisen ist gleichförmiger geworden, überall die gleichen Geschäfte. Aber obwohl ich Afrika ja gut kenne, war ich noch nie in Tansania. Da fliege ich demnächst hin, zum Kitesurfen. Damit habe ich vor drei Jahre­n angefangen – in meinem Alter ist das durchaus < ein Abenteuer. (alle lachen)

Was macht Transa so besonders? Einerseits werden die Kernwerte gelebt und bewahrt: die besten Produkte, Begeisterung für Innovationen, grosse Auswahl und erstklassige Beratung. Daneben stehen der Wille und die Fähigkeit, gesellschaftliche und

wirtschaftliche Entwicklungen mitzugehen, sich selbst infrage zu stellen und zu verbessern. Immer wieder – diese Reise endet nie. Und nicht zu vergessen: Transa hat eine treue und auch genügend grosse Kundschaft, die dieses Streben honoriert. Wie siehst du deine Rolle? Stiller Teilhaber oder Aktivposten? Beides. Manches kann ich aus dem Hintergrund beisteuern, zum Beispiel den Einkauf unterstützen. Ich kenne vielleicht nicht alle Details der neusten Stirnlampen, kann dafür aber einschätzen, ob ein Hersteller reibungslos liefert und strategisch zu Transa passt. Wenn wir unseren Kunden eine Marke empfehlen, reicht die Verantwortung etwas weiter als nur bis zur Kasse. Was macht Beat Zaugg, wenn er nicht arbeitet? Es gibt drei Dinge, bei denen ich abschalten kann: Mountainbiken, Skitouren – und Gartenarbeit.

Foto: Jochen Haar, Scott Sports

Transianer on Tour beim Bouldern in Namibia.

Beat, nach einer Ausbildung zum Bauzeichner bist du in den Sporthandel eingestiegen und warst nebenhe­r in der Trickski-Szene aktiv. Dann hast du mit deinem Team Scott zu einem führenden Bike- und Wintersportherstelle­r aufgebaut, mit Hauptsitz in Givisiez (FR) und 1000 Mitarbeitenden weltweit. Wie kam es zum Engagement bei Transa? Transa kenne ich schon seit den Gründerzeiten. Wenn es um den Import von US-Marken wie Patagonia ging, hat unser Sporthaus in Bern mit der Transa in Zürich gewetteifert. Seither hat sich Transa zu einer einzigartigen Firma im europäischen Outdoorund Sportfachhandel entwickelt.


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Jubiläum

Z e Jahr

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Alle Fotos: Archiv Transa

Zeitreise

40 Jahre Transa auf einen Blick.

1980 Beat Stünzi und der spätere Jack-Wolfskin-Gründer Ulrich Dausien begeben sich auf Amerika-Reise, um Reiseund Outdoor-Ausrüstung für den exklusiven Verkauf in der Schweiz zu finden. 20 Hersteller wie The North Face oder Mountain Hardware schliessen mit Transa Verträge ab.

1978 In der WG von Till Lincke und Beat Stünzi in der Zürcher Spiegelgasse entsteht die Idee eines Vereins. Aus Trans-Sahara wird «Transa – Verein zur Förderung des Alternativtourismus». Zugleich beschafft und verkauft Transa Expeditionsausrüstung wie Sandbleche. In einer eigenen Werkstatt werden Land Rover mit Spezialtanks oder Dachträgern wüstentauglich gemacht.

1975

1985 – 1989 Transa wird eine AG, aus den Transianern werden Aktienbesitzer. In Basel und St. Gallen eröffnen Filialen. Transa kauft die Firma Transbach und stellt unter dem Namen «Bach» Rucksäcke her.

1980 Der erste Transa Laden eröffnet in der Josefstrasse 21 in Zürich.

1990 Gründung Transa Bike-Laden in Zürich.

1982 Gründung Transa Bern.

1985

1980

1977 Die Gründer vermitteln dem Schweizerischen Studentenreisedienst (SSR) die ersten zahlenden Gäste für Wüsten­touren in Afrika. Ein zweiter Land Rover kommt hinzu. 1976 Till Lincke und Beat Stünzi gehen mit einem Land Rover auf eine längere Reise durch Afrika. Nach der Rückkehr gründen sie mit Jakob Huber die Trans-Sahara.

1991 – 1996 In Zürich, Basel, St. Gallen und Baar eröffnet Transa Bike-Läden. Für den Import und Vertrieb von Outdoor-Equipment aus dem Ausland wird die Outdoor Trading AG gegründet.

1990

1989 Gründung Transa St. Gallen.

1992 Gründung Bike-Laden Basel.

1990 Transa gibt das Geschäft mit Land-RoverZubehör auf. Stattdessen kommen Velos und Velozubehör ins Sortiment.

1981 – 1984 Transa steigt in den Grosshandel ein und vertritt die Marke The North Face in der Schweiz. Gleichzeitig erweitert Transa nach langen Diskussionen ihr Sortiment um Schuhe und Bekleidung. In Bern eröffnet die zweite Filiale.


Jubiläum

Das Transa KunDenMagazin

Herbst/Winter 2009

4-Seasons

#1

2016 An der Kletterhalle Pilatu­s Indoor in Root bei Luzern eröffnet der bislang jüngste Transa Shop.

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2001 Filiale Luzern eröffnet. Drei Jahre später muss sie nach einem Brand kurzzeitig schliessen. 4S_CH_01_Titel_end.indd 1

12.10.2009 14:01:50 Uhr

2009 Die erste Ausgabe des Kundenmagazins 4-Seasons.ch erscheint. 2000 Transa ist Gründungsmitglied der Euro Family, einer Einkaufsgemeinschaft europäischer Outdoorhändler. Sie bringt ab 2009 die Eigenmarken Meru und Kaikkialla heraus.

2000

2006 Von nun an lautet der Claim: «Raus. Aber richtig.»

2005 Auf der Engstligenalp findet zum ersten Mal das Transa Winterfestival statt. Diese Institution ist geblieben. 2017 wurde Melchsee-Frutt als EventLocation auserkoren.

Foto: Moritz Schäfer

1999 Basel bekommt eine grössere Filiale. Die ehemalige Garage am Aeschengraben 13 wird zum Travel-, Outdoor- und Bike-Zentrum.

2010 Die Basler Filiale verdoppelt ihre Verkaufsfläche auf 1600 m2.

2014 Der OnlineShop von Transa geht ans Netz.

2015

2008 In Winterthur eröffnet die sechste Transa Filiale.

2005

1995

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2010

2011 Die Transa gewinnt den «Prix Balance» Zürich, weil sie der grossen Mehrzahl ihrer Mitarbeiter Teilzeitarbeit ermöglicht.

2015 Transa bekommt mit Beat Zaugg einen neuen Mehrheitsaktionär.

2012 Direkt am Zürcher Hauptbahnhof eröffnet Transa einen 3000 m2 grossen Flagship Store. Die Filiale Europaallee vereint unter ihrem Dach auch Transa Books und ein Globetrotter Reisebüro.


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Die Kunst des Reisens Mit Afrika-Reisen fing alles an. Doch dabei ist es nicht geblieben. Immer wieder veranstaltet Transa ausser­ gewöhnliche Reisen für Kunden. Und auch Mitarbeiter beweisen, dass sie die Kunst des Reisens nicht nur in der Theorie beherrschen. Hier ein paar epische Trips und Touren. Fotos: Archiv Globotrek

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Jubiläum

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1. Ganz Afrika in 100 Tagen Die unglaubliche Vielfalt Afrikas in nur einer Reise. Von der Sahara durch den ­Regenwald und über den Äquator bis in die liebliche Kap-Region. Die Transa Overland-Reise führt 2014 von Kairo nach Kapstadt. Eine achtköpfige Gruppe fährt in einem komfortablen Camping-Truck drei Monate lang südwärts. Von bürokratischen Herausforderungen zu Beginn der Reise über spannende Begegnungen mit Ein­ heimischen bis hin zu unvergesslichen Naturspektakel­n – diese Transafrika lässt < keine Wünsche offen.

Auch die tibetische Hauptstadt Lhasa lag auf der Route.

2. Von Basel aufs Dach der Welt Die erste von Transa und Globotrek organisierte Overland-Reise führt 2012 von Basel nach Kathmandu. Zwei Monate lang erkunden zwölf Transa Kundinnen – es waren wirklich mehrheitlich Frauen – Russland, Zentralasien und das Dach der Welt. Mal per Mountainbike, mal reitend, mal wandernd. Sie feilschen auf dem Sonntagsmarkt im uigurischen Kaschgar um Kamele und Seide. Weiter geht die Reise entlang der Wüste Taklamakan nach Tibet. Mit einer Yak-Karawane von Kloster zu Kloster, ein Trekking zum Everest-Basecamp und schliesslich die Hauptstadt von Nepal – diese erste Transa Overland-Reise hat < die Latte sehr hoch gelegt.

«Diese 18’000 Kilometer lange Reise bleibt immer in unseren Köpfen gespeichert.» Reiseleiter Christian Dinkel

3. Kanu-Expedition: Lena

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Daheim auf allen Kontinenten: Transa Mitarbeitende reisen gern.


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3. Kanu-Expedition in Sibirien

Fotos: Fabian Emmenegger

Lena? Nie gehört. Der Fluss in der Baikalregion ist keine ­Berühmtheit. Genau das reizte vier Mitarbeiter der Transa Filiale Zürich Europaallee. Fabian, Lea, René und Franziska fliegen mitsamt Faltkanus und Ausrüstung für zwei Monate in die Wildnis Russlands. Zunächst macht ihnen die Bürokratie einen Strich durch die monatelange ­Planung und lässt sie – angeblich wegen zu hoher Bärenpopulation – nicht auf den Oberlauf der Lena. Über einen Nebenfluss erreicht das Quartett dann doch die Lena und verbringt zauberhafte Wochen in einer unbekannten Wildnis. Die ganze G ­ eschichte steht im 4-Seasons.ch #17. <

«Der goldene Herbst in der sibirischen Wildnis war das Schönste, was ich je gesehen habe.» René René, Franziska, Fabian und Lea (v. l.) im russischen Irgendwo. Mit heissen Tassen und harten Tragestrecken.

4. Auf der Panamericana Eine der legendärsten Strassen der Welt gibt die grobe Richtung für die Transa OverlandReise 2016 vor. Auf und entlang der Panamericana reisen Transa Kunden durch Südamerik­a von Quito in Ecuador bis nach Ushuaia in Feuerland. Wer die ganze Strecke durch an Bord bleibt, erlebt 93 Tage voller Abwechslung. Wüsten, Urwälde­r,

Sogar die Illusion ist perfekt: die Transa Reisegruppe am Salar de Uyuni und Blick über La Paz (beides Bolivien).

Berg­e, Kulturschätze – an der Panamericana reihen sich die Attraktionen auf wie an einer Perlenschnur. Berühmte Orte wie der Torres-del-Paine-Nationalpark oder die Inka-Stad­­t Machu Picchu stehen ebenso auf dem Reiseplan wie Geheimtipps. Und auch diesmal können die Teilnehmer biken, < wander­n und Berge erklimmen.


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Wenn Hans-Jörg Oppliger sagt, «das war die Reise meines Lebens», dann hat es etwas zu bedeuten. Denn «Hansj» (Jahrgang 1956) ist immer unterwegs. Ob Kreta, Irland oder die heimischen Berge – der Verkaufsberate­r aus der Filiale Zürich Europaallee fährt Velo, Mountainbike, paddelt oder biwakiert. Haupt­sache draussen. Im vergangenen Winter fuhr Hans-Jörg vier Monate lang mit dem Velo durch Neuseeland, verbrachte 107 Nächte im Zelt. «Was für eine Reise!», jubelt der Badener. «Traumhafte Landschaften, grosse Vielfalt, extrem freundliche und hilfsbereite Menschen. Ich bin sehr dankbar, dass ich dies alles erleben durfte.» Vor allem als Mountainbiker kam Hans-Jörg auf seine Kosten: «Die Bikeparks sind schlicht grandios, und es gibt immer mehr Offroad-Verbindungen.» Wer nun glaubt, dass Hans-Jörg nach seiner grossen Reise kürzertritt, der täuscht sich. 2017 tourte er ­bereits zum Lötschenpass, durch den Schwarzwald, ins Engadin, von Salzburg nach Lindau, auf die < Churfirsten, das Schnebelhorn …

Fotos: Hans-Jörg Oppliger/www.hjop.ch

5. Mit dem Velo durch Neuseeland

Zelt, Velo und Sonnenschein – mehr braucht Hans-Jörg nicht zum Glücklichsein. So wie hier in Neuseeland.

«Ich bin sehr dankbar, dass ich dies alles erleben durfte. Traumhafte Landschaften, grosse Vielfalt, extrem freundliche Menschen.» Hans-Jörg


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Damals und heute Erstes Transa Geschäft: Josefstrasse 21, Zürich

Transa Filiale heute: Zürich Europaallee

Eröffnung: 1980 Verkaufsfläche: 80 m2 Mitarbeiter: eine Handvoll Produkte: variabel, abhängig von Kundenbestellungen Marken: ca. 30 Highlights: Badezimmer (dient als Dunkelkammer und Sandblech-Lager), Telefon (aber kein Computer), SelfmadeLadenba­u, unkonventionelle Logistik (Verkaufsberater müssen gelegentlich auch mal als Spediteur herhalten).

Eröffnung: 2012 Verkaufsfläche: 3000 m2 Mitarbeiter: 127 Produkte: 33’740 (inklusive aller Farb­varianten) Marken: 521 Highlights: Kletterwand, Transa Books, Globetrotter Reisebüro, Arc’teryx Shop in Shop, Personal Shopping, Fjällräven-Wax-Station, Schuhparcours, Massschuhe und Orthopädieservice, Basecamp für Vorträge, Kinderrutschbahn und viele mehr.

Andere Dimensionen: die Filiale Zürich Europaallee (rechts) und der Store in der Josefstrasse anno 1986.

Fotos: Archiv Transa

Von klein, aber oho, zum grössten Outdoor­­ geschäft der Schweiz – die Anfänge der Trans­a Filiale Zürich im Vergleich zu heute.


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Die Produkt-Entdecker Mit dem GreyhoundBus durch die USA? Nein, die heutigen Produkt­-Entdecker von Transa arbeiten anders. Wie genau, das ver­raten drei Einkäufer und zeigen ihr Highlight der Saison. Lukas Müller (42) Transa Einkäufer Bergsport.

Martin Hänni (45) Transa Einkäufer Hartwaren.

Veronika Kathriner (35) Transa Einkäuferin Damenbekleidung.

Lukas: «Ich möchte es vor Ort erfahren»

Lukas’ Highlight der Saison: LEKI MICRO RCM, Artikel­nummer 136562, CHF 179.90, erhältlich in den Filialen Basel, Bern, Luzern, Zürich Europaallee und im Online-Shop. >>> Der Stock wurde fürs Trailrunning entwickelt. Wir haben ihm eine neue Spitze gegeben. Fertig ist ein hervorragender Stock für den Einsatz in den Bergen. Momentan ist der Stock so nur bei Transa verfügbar. Leki ist von unserer Idee aber so angetan, dass sie den Stock mit der Bergsportspitze nächste Saison in ihr offizielles Sortiment nehmen.

Wie einst die Transa Pioniere, so reist ­Lukas Müller heute den Trends entgegen. «Im Trad Climbing sehe ich grosses Potenzial für die nächsten Jahre», sagt der 42-Jährige. Der Begriff «Trad Climbing» ist vor allem in Grossbritannien gebräuchlich und steht für traditionelles Klettern mit mobilen Sicherungsmitteln. Deshalb fliegt Lukas demnächst nach England und Wales. «Ich möchte vor Ort erfahren, wie die ­Kletterer dort ticken und worauf Trad Climber bei der Ausrüstung Wert legen.» Neben der Kletterausrüstung wie Klemmkeile und Karabiner verantwortet Lukas im Transa Sortiment auch Kletterfinken, -bekleidung und den Bereich Schneesport. Von den Herstellern bekommt er oft Prototypen und Muster aus verschiedenen ­Entwicklungsstadien zum Testen – mit der Bitte um Feedback. «Bei der Markteinfüh-

rung spielt neben der Funktionalität auch das Timing eine Rolle», weiss der Transianer. «Manchmal ist der Markt einfach noch nicht reif für ein an sich gutes Produkt.» Wie alle Transa Einkäufer steht Lukas im Austausch mit Mitarbeitern des Verkaufs. Die Rückmeldungen aus den Filialen sind für ihn ein wichtiger Kompass bei der Suche nach neuen Produkten. Ursprünglich hat Lukas einen mechanischen Beruf im Fahrzeugbau gelernt. «Das hilft mir heute noch. Physik und ­M aterialeigenschaften sind bei Alpin­ produkten elementar.» Neben Mechanik muss sich Lukas auch mit Textilien (Seile, Bekleidung) und Elektronik (LVS-Geräte) auskennen. Und: Die meisten seiner ­Produkte sind sicherheitsrelevant. «Ein ­g erissenes Kletterseil ist eine andere ­Nummer als eine geplatzte Hosennaht.» <


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Martin: «Da bekomme ich feuchte Hände» Die Outdoorbranche ist permanent in Bewegun­g. Auch im Transa Sortiment kommen und gehen Produkte. Funktionell und ­stilistisch auf dem neuesten Stand zu sein, das ist für Transa als Marktführer elementa­r. Für den Erfolg beim Kunden zählen aber auch Konstanz und Verlässlichkeit. Dafür steht im Einkauf besonders Martin Hänni. Nicht nur, dass «Tinu» seit zwölf Jahren bei Transa arbeitet. Sein Sortiments­ b ereich ist auch weniger schnelllebig als etwa Bekleidung. Martin ist stolz darauf, dass einige seiner Produkte seit der Transa Gründung vertreten sind. «Wir haben ein Opinel-Messer, dessen Artikelnummer mit 01 beginnt. Der TrangiaKocher ist seit Jahrzehnten unverändert.» Lange Haltbarkeit bedeutet für Martin auch hohe Nachhaltigkeit: «Ein guter Kocher funktioniert nach 20 Jahren tadellos.» Das heisst keineswegs, dass Martins ­Bereich nicht innovativ ist. Es fällt nur ­weniger auf. Hartwaren oder Stirnlampen sind keinen Moden und Saisons unterworfen. «Eine Axt kommt auf den Markt, wenn

sie fertig ist. Ob im August oder Dezember.» Martins F ­ aible für Äxte stammt von seinem Lehr­b eruf Zimmermann. «Ein schöner warmer Holzgriff – da bekomme ich feuchte Hände. Ich bin über Haptik zu begeistern», sagt er lächelnd. Vor seiner Zeit bei Transa ist der Oberländer viel gereist. «Auf mehrmonatigen Velotrips hatte ich Zelt, Matte und Kocher dabei. Das waren die besten Lehrjahre für eine­n Ausrüstungsexperten.» Auch heute nimmt Tinu Teile aus dem Sortiment mit auf Tour. Als Outdoor-Koch hat es ihm zum Beispiel die Handpresso-Maschine angetan. «Obwohl dies kein zwingender Ausrüs­ tungsgegenstand ist, verkauft sie sich nach wie vor in guten Stückzahlen.» Verkaufszahlen sind für Martin nicht alles. Gewisse Produkte möchte er aus Gründen der Sortimentsbreite haben. Etwa den MSR WindBurner. «Die Kunden dürfen z­ u Recht erwarten, dass Transa so einen ­High-End-Kocher führt, auch wenn viele schlussendlich zu einem preisgünstigeren < Modell greifen.»

Martins Highlight der Saison: BIOLITE CAMP STOVE 2, Artikelnummer 123397, CHF 179.90. >>> Holzkocher sind im Kommen. Anstatt Gas oder Benzin mitzutragen, befeuert man sie einfach mit Holz oder Rinde. Der CampStove 2 verbindet natürliche Brennmaterialien mit moderner Technik. Über einen Wärmetauscher versorgt er einen USB-Anschluss mit Strom, etwa zum Aufladen des Handys. Der Kocher ist gegenüber der ersten Generation deutlich verbessert.

Vero: «Penner fliegen aus dem Sortiment» Wenn Veronika Kathriner alle Kleidungsstücke und Accessoires in sämtlichen Grössen und Farben zusammenrechnet – dann staunt sie selbst über die Summe ihrer Excel-Tabelle: «In der Sommersaison 2017 habe ich genau 45’656 Stück im Transa Sortiment. Wow, ist das viel.» Seit fünf Jahren ist Vero bei Transa Einkäuferin für Damenbekleidung – und dem Sortiment um ein Jahr voraus: «Jetzt kümmere ich mich schon um die Sommerkollektion

Veros Highlight der Saison: FJÄLLRÄVEN HIGH COAST ECO-SHELL PADDED PARKA W, Artikelnummer 125812, CHF 599.90, erhältlich ab Mitte September. >>> Dieser Damenparka ist mit der Kunstfaser-Isolierung G-Loft Supreme gefüttert. Aussen schützt das fluorcarbonfrei imprägnierte Eco-Shell-Material aus neuem und recyceltem Polyester vor Nässe.

2018», sagt Vero. «Im Zürcher TMC haben viele Outdoormarken einen Showroom. Dort mache ich Kollektions­sichtungen.» Vieles probiert sie selbst an. «Vor allem bei Hosen ist die Passform wichtig.» Und sie testet viele Produkte auch auf Tour, sei es beim Mountainbiken oder auf Skitouren. Pflichttermine sind die Münchner Sportartikel­messe ISPO im Januar sowie im Juni die OutDoor in Friedrichshafen. «Ich bin neugierig auf neue Marken.» Aktuell hat Vero Produkte von 35 Herstellern im Sortiment. In den meisten Jahren kommen ein oder zwei neue Brands hinzu. Andere ­werden aussortiert, denn der Platz in den Filialen ist beschränkt. Schlussendlich e­ ntscheiden die Kunden über das ­Sortiment. Wie im Detailhandel üblich, führt Vero eine «Renner-Penner-Liste». Sie enthält die Topseller und die ­Ladenhüter. «Die Renner ordere ich für die Folgesaison wenn möglich wieder», sagt Vroni, «und < die Penner fliegen raus.»


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Danke! 40 Jahre Transa – das bedeutet auch 40 Jahre KundenFeedback. Mal mit konstruktiver Kritik, mal mit einem Dankeschön für die gute Beratung, für Inspiration und die passenden Produkte. Transa freut sich über jedes Feedbac­k. Ganz besonders über Postkarten wie diese.

Postkarten sind heute eher selten geworden – haben aber einen ganz eigenen Charme.


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Wettbewerb

So sehen Sieger aus! Zum Jubiläum verlosten Transa und Marmot im Rahmen eines Malwettbewerbs ein XXL-Murmeltier. Gewonnen hat Lina (6) aus Bern (s. Foto rechts) mit ihrer farbenfrohen Interpre­­ta­tion des 40-JahreLogo­s (s. unten). Herzliche­n Glückwunsch und ganz viel Spass mit dem Riesenmurmeli!

Ski, Kanu, Velo, Zelte, Lagerfeuer, Berge, Wälder, Flüsse – das 40-Jahre-Logo enthäl­t alle Zutaten für gelungene Outdoor-Abenteuer.

Feedback

Wir freuen uns, von euch zu hören! Egal ob E-Mail, Brief oder Facebook-Nachricht – Transa ist dankbar für jede konstruktive Rück­meldung. Nur so könne­n wir uns verbessern und aus Fehlern lernen! Deshalb die Bitte: Wenn ihr Feedback, Anregungen oder Kritik habt, meldet euch bei uns!

E-Mail: marketing@transa.ch Postadresse: Transa Travel & Outdoor, Marketin­g, Josefstrasse 53, 8005 Zürich Facebook: www.fb.com/transabackpacking Instagram: www.instagram.com/transa.ch Youtube: www.youtube.com/TransaTV

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Hin und weg

Zürich liest Im Rahmen des Buchfestivals «Zürich liest» präsentieren Markus Maeder und Regula Jaeger ihr Projekt «Fussgang»: in sieben Etappen und vier Jahreszeiten von Zürich nach Genf.

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Transa Filialen am Samsta­g geschlossen!

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Aufgrund des Outdoorfestivals zum Transa Geburtstag bleiben alle Filialen am 30. September geschlossen.

• Wann: Donnerstag, 26. Oktober 2017, 20.00 Uhr • Wo: Laden Transa Zürich, Europaallee • Preis: Der Eintritt ist frei! • Anmeldung und Infos: www.transa.ch/ zuerich-liest, www.zuerich-liest.ch

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Jahre Transa – wenn das kein Grund zu feiern ist! Bei unserem Outdoorfestival vom 29. September bis 1. Oktober in Laax werden wir genau das tun, und zwar mit vielen Kunden, Mitarbeitenden und Freunden. Denn draussen sein, in den Bergen, am Fels, auf dem Wasser oder im Wald, ist seit 40 Jahren unsere Passion. Unser Motto «Raus. Aber richtig.» ist kein Werbeslogan, sondern gelebte Outdoor-Leidenschaft. Unser Jubiläum möchten wir möglichst mit der ganzen Transa Familie feiern, daher bleiben alle Filialen am Samstag, den 30. September 2017 geschlossen. Das Outdoorfestival ist schon komplett ausgebucht, alle Infos zum Programm gibt < es auf www.transa.ch/outdoorfestival.

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Foto: Meader/Jaeger, NZZ Libro

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Das Bündel packen und gehen: nichts als den Himmel über uns und festen Boden unter den Füssen.» In Text und Bildern halten Markus Maeder und Regula Jaeger leichtfüssig fest, was sie auf einer Wanderung in sieben Etappen und vier Jahreszeiten erleben. Dem nördlichen Alpenkamm entlang überqueren sie auf Bergwegen und Saumpfaden rund ein Dutzend Pässe von Zürich bis nach Genf. Dabei erkunden die zwei Fussgänger in beiläufigen Gesprächen und Beobachtungen am Wegrand, wie die Leute abseits der Städte ihren Alltag erleben. Eine Momentaufnahme der Schweiz, wie sie in keinem Wanderbuch steht. An diesem Abend erzählen und zeigen sie, wen sie auf ihrem Fussgang getroffen und was sie dabei erlebt haben. <

Transa wird 40! Gefeiert wird beim Outdoorfestival in Laax.

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Photo | Urs Nett

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