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4-Seasons

Das Transa KunDenMagazin

Herbst/Winter 2011

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Endlich wieder unterwegs! Für das echte „Draussen zu Hause“-Gefühl muss man sich ohne Nachdenken auf die Ausrüstung verlassen können. Auf den umfassenden Schutz vor Regen, Sturm und Kälte in der Schicht um Schicht aufeinander abgestimmten Kleidung. Auf das perfekt belüftete, sehr bequeme Tragesystem und all die ausgetüftelten Kleinigkeiten, die den Rucksack so praktisch machen. Auf den komfortabel abdämpfenden Trekkingschuh, der sich ins Gelände krallt und dank der hoch atmungsaktiven, wasserdichten Membran auch bei Nässe dicht hält. Aber gehen Sie den neuen Tourentag ruhig an: Um Ihre Ausrüstung haben wir uns schon alle Gedanken gemacht.


DRAUSSEN ZU HAUSE


Editorial

Foto: Daniel Bally

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Grosses Sortiment, kompetente Beratung, Kulanz bei Problemen – so ist Einkaufen bei der Transa.

Liebe Transa-Kundin, lieber Transa-Kunde, die Euro-Diskussion hält an, und natürlich ist auch Transa betroffen. Der Wechselkurs hatte im Jahresverlauf zu massiven Preisunterschieden zwischen In- und Ausland geführt, die auch aus unserer Sicht nicht akzeptabel waren. In Gesprächen mit unseren Lieferanten konnten wir einiges erreichen, viele senkten zum September ihre Schweizer Preise um 10 bis 20 Prozent, was wir an die Kunden weitergeben. Auch für die kommenden Frühjahrsund Sommerkollektionen sind Preisanpassungen angekündigt. Das ist für Transa wichtig, da wir fast 90 Prozent unserer Ware in Schweizer Franken einkaufen. Auch der von der Schweizerischen Nationalbank festgelegte Mindestwechselkurs von CHF 1,20 hilft, kann aber die Währungsdifferenzen nicht ausgleichen.

Auch das ist Kundenservice: Workshops und Events direkt vor der Haustüre. Mehr ab Seite 22.

Ende gut, alles gut? Nein. Selbst wenn alle Preise in der Schweiz um 20 Prozent gesenkt würden, fehlte dem Handel letztlich ein guter Teil seines Einkommens, denn der Konsum nimmt ja nicht entsprechend zu. Und mit diesem Einkommen bezahlt ein Schweizer Fachhändler nach wie vor Schweizer Kosten – Löhne und Mieten liegen deutlich höher als in den europäischen Nachbarländern. Daher sollte sich die Diskussion nicht allein um Preise drehen, sondern auch um Werte. Gerade bei Transa sind Sortimentstiefe, Beratung und Service ein wichtiger Teil der erbrachten Leistung. Wie viel ist uns ein in der Schweiz gekauftes Produkt wert, wie viel eine kompetente Beratung am Wohnort, wie viel eine unkomplizierte und kulante Reklamationsabwicklung? Transa stellt sich diesem Wettbewerb – mit einem sehr guten Angebot und bester Beratung zu fairen Preisen für den Kunden. Und trotzdem müssen und werden die Preisdifferenzen zwischen der Schweiz und dem Ausland noch kleiner werden.

Philipp Schnell – Geschäftsleiter Transa



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Inhalt

Impressum

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4-Seasons.ch ist die Kundenzeitschrift der Transa Backpacking AG.

Unterwegs mit PamirLink.

4-Seasons.ch wird kostenlos an alle Inhaber einer TransaCard verschickt und ist in den TransaFilialen in Basel, Bern, Luzern, St. Gallen, Winterthur und Zürich kostenlos erhältlich (so lange der Vorrat reicht). 4-Seasons.ch erscheint derzeit halbjährlich jeweils im Mai und Oktober. Druckauflage dieser Ausgabe: 100.000 Exemplare. Herausgeber Transa Backpacking AG Josefstr. 53 CH-8005 Zürich www.transa.ch

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State of the Art: Der perfekte Daunenschlafsack

Verantwortlich Christian Weiss

Redaktion & Konzept red-gun.com Redaktionsbüro Mittlerer Lech 44 D-86150 Augsburg Tel. 00 49 / 8 21 / 42 07 84 0 Fax 00 49 / 8 21 / 42 07 84 20 E-Mail: 4-seasons@red-gun.com

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Redaktionsteam Stephan Glocker (Chefredaktor), Michael Neumann, Ingo Hübner, Judith Prechtl, Philip Baues, Julian Rohn, Manuel Arnu, Lars Dammann, Kristin Bamberg

Furchtlos: Tierfilmer Andreas Kieling.

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Grafik & Produktion B612 GmbH Werner Bauer Tübinger Str. 77–1 D- 70178 Stuttgart E-Mail: info@b612-design.de

Sei kein Gfrörli: Transa-Huskycamp.

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Andreas Kieling im grossen Interview Mit Grizzlys auf Du und Du: Der deutsche Tierfilmer Andreas Kieling erzählt aus seinem wilden Leben.

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Aktuell Iglu, Schneeschuhe & Co: Transa-Winterevents. Engagement: Solarrennen und faire Produktion.

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Projekte: Ueli Kestenholz Ab Januar geht die Schweizer Snowboard-Legende für Explora auf Vortragstour.

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Sanfter Tourismus mit PamirLink Roman Droux bringt Schweizer in den Pamir.

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Transa-Huskycamp in Lappland Coole Fortbildung für die Transa-Berater.

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Ladeninfo und Kundenkarte Die Transa-Welt auf einen Blick.

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Hersteller: Marmot Von der Freakfirma zum Global Player.

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State of the Art: Western Mountaineering Apache Ein Daunenschlafsack vom Feinsten.

Mitarbeit an dieser Ausgabe Matthias Schnyder (Cover), Philipp Schnell, Andreas Kieling, Ueli Kestenholz, Michael Portmann, Court Leve, Stefan Hunziger, Markus Zimmermann, Roman Droux, David Schweizer, Malin Auras, Gary Peterson, René Franke, Helmut Fleischer, Susanne Kern, Daniel Bally, Dan Patitucci, Lars Schneider, Hans-Jörg Oppliger, Axel Klemmer, Sabine und Dario Schwörer, Thobias Adam, Christoph Reutimann, Rahel Schötzau, Michel Giger, Ruedi Thomi und Christian Weiss

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Kaufberatung: Reisegepäck Rucksack, Rollkoffer oder Duffel? Transa klärt auf.

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5-Sterne-Produkte Die Ausrüstungsfavoriten der Transa-Kunden.

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Kollege: Hans-Jörg Oppliger Er ist permanent auf Tour und kennt fast jede Ecke der Schweiz. Manchmal allerdings muss Hans-Jörg auch arbeiten – im Zürcher Transa-Schuhladen.

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Familie Schwörer auf grosser Fahrt Seit acht Jahren unterwegs und noch lange nicht am Ziel: Die Schwörers bereisen die Welt «TopToTop».

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Anzeigen & Kooperationen 4-Seasons Marketing Sarah Jentsch Mittlerer Lech 44 D-86150 Augsburg Tel. 00 49 / 8 21 / 42 07 84 0 Fax 00 49 / 8 21 / 42 07 84 20 E-Mail: marketing@red-gun.com Druck Engelberger Druck AG, Stans

Mitarbeiter Vier Transa-KollegInnen erzählen von ihren Wegen.

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Das Transa KunDenMagazin

Herbst/Wintewr 2011

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Geht‘s jetzt bald los? Wetter perfekt, Schnee perfekt – nur auf den Herrn Schlittenführer muss man wieder warten. Foto: Matthias Schnyder

Transa ist Mitglied der Fear Wear Foundation www.fairwear.org


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Interview

Interview Manuel Arnu, Philip Baues Fotos Andreas Kieling

Auf den Pelz gerückt Aus dem Fernsehen kennt man ihn als den «Bärenmann», der sich furchtlos unter die Wildtiere mischt. Der deutsche Tierfilmer und Autor Andreas Kieling hat aber nicht nur einen spannenden Beruf, sondern auch eine ziemlich wilde Biografie.


Interview

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Wenn zwei sich streiten – freut sich Andreas Kieling über spektakuläre Aufnahmen.


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Interview

Weiss, was er tut – Kieling ist studierter Förster.

Zu Kielings Drehorten führen weder Weg noch Strasse.


Interview

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ndreas, du bist in Ostdeutschland aufgewachsen, hinter dem Eisernen Vorhang. Wer waren die Helden deiner Kindheit? In meiner Jugend verehrte ich Gojko Mitic, das Gegenstück zu WinnetouDarsteller Pierre Brice, er spielte in den DDR-Indianerfilmen immer den Helden. Mitic hatte dicke Muckis, war immer gerecht, immer draussen. Er ritt wilde Pferde, schoss Lachs mit Pfeil und Bogen und meuchelte böse Kapitalisten, die ihm das Land rauben wollten. Später war es Raimund Harmstorf, der als Seewolf die Kartoffel mit einer Hand zerquetschte. Das habe ich natürlich auch probiert und nie geschafft. Den 16. Oktober feierst du als deinen zweiten Geburtstag. Was ist an diesem Tag passiert? An jenem Tag flüchtete ich als 16-Jähriger aus der DDR. Mein Plan war, von der CSSR nach Österreich zu gelangen, um nicht in den Selbstschussanlagen oder Minenfeldern an der Grenze zur BRD kleben zu bleiben. In der Nähe von Bratislava markierte die Donau ein kurzes Stück die Grenze zu Österreich und die Befestigung war dort nicht so stark. Von einem Berg aus beobachtete ich die Grenze zwei Tage lang. In der Nacht zum 16. Oktober 1976 bin ich runter und kletterte über die ersten Zäune ... Konnte das gutgehen? Irgendwann löste ich einen Alarmdraht aus: Scheinwerfer gingen an und Leuchtkugeln stiegen auf. Am dritten Zaun verwickelte ich mich im Stacheldraht, die Narben sieht man heute noch. Ich hörte die Stimmen der Grenzwächter, konnte mich aber befreien, rannte zur Donau und schwamm los. Die Grenzer schossen hinterher. Direkt neben mir pfiffen die Kugeln ins Wasser, dann bekam ich einen Wahnsinnsschlag auf den Rücken – Treffer. Meine Beine waren gelähmt, aber ich kam irgendwie am österreichischen Ufer an. Nur mit den Armen bin ich zu einem zweieinhalb Kilometer entfernten Dorf gerobbt. Ich wurde in ein Krankenhaus gebracht und die Kugel wurde rausoperiert. Ich hatte einen Steckschuss von einer 9-mm-Maschinenpistole. Die Lähmung verschwand zum Glück nach zwei Tagen wieder, es war wohl nur der Nerv geprellt. Warum flieht ein 16-Jähriger unter Lebensgefahr aus der DDR? Man kann bei sozial organisierten Tieren beobachten, dass Weibche n länge r im Familienverband bleiben, aber wenn die Männchen zu pubertieren beginnen, brechen sie aus diesem Gefüge aus. Auch ich wollte unbedingt raus aus meinem Elternhaus, weg vom Stiefvater und meiner Mutter. Ausserdem hatte ich alles an Abenteuerliteratur gelesen, vor allem Jack London. Mir war schon als Jugendlicher klar, dass ich solche Abenteuer in der DDR nie erleben werde. Ich wollte die Welt entdecken. Es ging mir definitiv nicht darum, an Schokolade und Bananen heranzukommen. Was macht ein Jugendlicher allein im «wilden» Westen? Ich hatte einen Grossvater, der lebte in Stade bei Hamburg direkt am Elbdeich. Da fuhren die richtig grossen Pötte vorbei. Für mich bedeuteten Seefahrt und Schiffe die grosse Freiheit. Wie bei Jack London, als Humphrey van Weyden beim Seewolf anheuerte und die See ihn nicht mehr losliess. Als ich im Westen war, setzte ich meine Träume gleich in die Tat um und fuhr drei Jahre zur See und sah mir in dieser Zeit die weite Welt an. Aber

Die letzten ihrer Art – Warane auf Komodo.

«Mir war schon als Jugendlicher klar, dass ich Abenteuer wie bei Jack London in der DDR nie erleben werde.» mein Traum war schon immer, Förster zu werden – schon in der DDR, aber mit meiner schlechten politischen Beurteilung war das unmöglich. Im Westen konnte ich diesen Berufswunsch verwirklichen. Was hat dich an der Försterei fasziniert? Die Tiere, die Natur, der Wald. Das Säen, Pflanzen und Wachsen, aber auch die Jagd. Ich habe immer noch eine grosse Jagdleidenschaft. Wenn wir zuhause Fleisch essen, gibt es Wildschwein oder Rotwild, das ich in meinem Jagdrevier erlege. Ich esse kein Fleisch aus dem Supermarkt, das lehne ich ab, denn diese Tiere haben unwürdig gelebt. Ein Tier, das in Freiheit aufwächst, ist bei einer Mutter gross geworden und wenn ich es mit zwei Jahren erlege, konnte es sich in der Regel einmal paaren. Irgendwann kommt eine ultraschnelle Kugel, es wird schwarz vor Augen und das war‘s. Trotzdem hast du 1987 dein Forstrevier aufgegeben. Warum? Mich hat die Welt gereizt. Nichts gegen einen Förster in Deutschland, ich war nach dem Bürgermeister und dem Lehrer der wichtigste Mann im Dorf. Aber das konnte nicht alles sein im Leben. Danach gab es zwei Möglichkeiten für mich: Entweder ich bleibe in meinem Försterberuf und arbeite vielleicht weltweit, oder ich mache etwas ganz anderes. Tiere filmen, statt hegen und pflegen? Ich hatte schon immer Tiere und Natur fotografiert und wollte es nun mit einer Filmkamera probieren. 1991 drehte ich meinen ersten Film. Meine Frau Birgit, unser Hund und ich sind sechs Monate lang mit dem Kanu den Yukon von den Quellen bis zur Beringsee gepaddelt. Wir hatten ein Vermögen in die Ausrüstung gesteckt, darunter zwei 16-mm-Kameras von Beaulieu, alles zusammen für etwa 70.000 Mark.


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Interview

Mittendrin statt nur dabei: Mit seiner aussergewöhnlichen Art zu drehen, hat Kieling den Tierfilm revolutioniert.

«Ich investiere viel Zeit, um die Tiere an mich zu gewöhnen. Sie sollen mich riechen, mich hören, mich sehen. Achtzig Prozent der Tiere laufen weg und kommen nie wieder – aber mit denen, die bleiben, kann ich arbeiten.» Wo hattest du das Filmhandwerk gelernt? Ich bin Autodidakt. Ich wäre gern in die Lehre gegangen, aber alle Dokumentarfilmer lehnten das ab, getreu dem Motto «Jede Mücke sticht». Also machte ich alles aus dem Bauch heraus. Trotzdem war der Film auf Anhieb ein Erfolg. Nicht, weil er so gut gefilmt war, aber er erzählte eine Geschichte und hat die Sehnsucht in vielen geweckt. Na, so schlecht sind deine Filme aber nicht. Vielen giltst du als Revolutionär des Tierfilms, weil du nicht wie üblich aus einem Versteck heraus filmst … Versteckt gefilmt habe ich nur in Ausnahmen – zum Beispiel die scheuesten Tiere überhaupt, das sind Schwarzstörche, die dulden überhaupt keine Bewegung. Auch bei den Grosstrappen musste ich mich komplett tarnen. Ansonsten investiere ich mehr Zeit, um die Tiere an mich zu gewöhnen. Sie sollen mich riechen, mich hören, auch agieren sehen. Achtzig Prozent der Tiere laufen weg und kommen nie wieder, aber diejenigen, die bleiben, mit denen kann man arbeiten – wenn man keine grundlegenden Fehler macht. Welche Fehler wären das? Die Tiere erschrecken, sie provozieren. Wenn du zum Lieblingsfischloch eines Bären kommst und meinst, du musst dich genau dort mit einer Kamera positionieren, dann bekommst du hundertprozentig ein Problem.

Auch wenn ein Bär oder ein Elch gestresst ist und du ihn zu verfolgen versuchst, provozierst du einen Angriff. Wenn da ein Kadaver ist und schon grosse Beutegreifer dran gewesen sind, egal ob Wolf oder Grizzlybär, und du postierst dich falsch, dann bist du eigentlich schon tot. Ein Bär lässt sich das nicht gefallen. Was hast du anders gemacht als die etablierten Tierfilmer? Der Durchbruch gelang im Herbst 1996, als es mir nach drei Monaten gelungen war, einen riesigen Grizzly so an mich zu gewöhnen, dass ich mit ihm in einem Gletschersee tauchen konnte. Viele haben diese Bilder nicht für möglich gehalten oder gesagt, ich hätte das mit einem zahmen Bären gemacht. Das war damals eine Sensation, der Film «Im Schatten der Gletscher» gewann viele Preise. Hast du überhaupt keine Angst vor den Grizzlys? In den ersten Jahren in Nordamerika war ich nahezu panisch, wenn sich mir ein Bär näherte. Die bekommen so einen eigenartigen Schritt und beginnen zu schaukeln und du merkst: Hoppla, jetzt wird es ernst! Inzwischen besitze ich eine Coolness, die zum Teil aber missverstanden wird. Viele denken, ich sei wahnsinnig und stelle die Tiere als plüschige Teddys dar. Das ist aber nicht wahr – ich habe den grössten Respekt vor den Tieren und halte mich an ihre Regeln.


Interview

Fingerßbung – solche Aufnahmen gelingen in den Drehpausen nebenbei.

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Interview

«Ich bin filmischer Autodidakt. Ich wäre gern in die Lehre gegangen, aber alle Dokumentarfilmer lehnten das ab.»

Panzerechse: australisches Salzwasserkrokodil.

Silberrücken: Berggorilla in Ruanda.

Was tue ich also, wenn ich plötzlich vor einem Bären stehe? Du solltest ihn wissen lassen, wer und wo du bist, ihn laut ansprechen. Das geht in jeder Sprache der Welt, ein bisschen tough ist immer gut. Dabei langsam zurückziehen und signalisieren: Ich habe einen Fehler gemacht, bin in dein Revier eingedrungen, bin zu nahe an deinen Kindern oder deiner Beute. Du hast dich vor mir erschrocken, das tut mir leid und ich ziehe mich jetzt zurück. Bären gehen untereinander genauso um. Und: Bei einem Scheinangriff nicht wegrennen, sondern entweder den Starken mimen oder eine devote Haltung einnehmen.

Stresssituationen können sie überreagieren. Nur einmal erlebte ich einen direkten Angriff: Ein Männchen war total in den Hormonen und bemühte sich um ein Weibchen, das sich aber mit einem anderen Bären paarte. Ich stand im Weg und der verschmähte Bär hat buchstäblich seinen Frust an mir abgelassen. Er kam auf mich zu und im letzten Augenblick konnte ich mich umdrehen und der Prankenschlag landete auf dem grossen Fotorucksack. Ich machte einen Satz und der Bär lief kieferklappernd davon. Der hat sich wohl mehr erschrocken als ich.

Ist Bärenspray nützlich? Manchmal. Dass ein Bär aus dem Nichts über dich herfällt, ist fast ausgeschlossen. In der Regel sitzt du an deinem Lagerfeuer, bist vielleicht in einem Schutzgebiet, in dem Bären an Menschen gewöhnt sind. Der Bär riecht die Marshmallows über dem Feuer, eine offene Dose Ölsardinen oder er mag einfach nur den Labello-Stift, der so gut duftet. Der Bär kommt an, guckt rum. Dann ist es gut, einen Bärenspray zu haben. Wenn die Windrichtung stimmt und du noch rufst «Ey Bär, go, go!», wird er normalerweise verschwinden und nie wieder auftauchen. Wenn ein Bär sich aber einmal entschlossen hat, dich wirklich anzugreifen, wird ihn auch ein Spray nicht stoppen. Die meisten dieser Situationen passieren so: Man wandert auf einem Pfad durch den Wald, und nebenan im Unterholz liegt ein Bär mit seiner Beute. Du übersiehst die aasfressenden Elstern oder Kolkraben auf den Bäumen und näherst dich unbewusst der Stelle, wo der Bär seinen Verdauungsschlaf hält. Er hört dich kommen und glaubt, du willst seine Beute in Beschlag nehmen. Dann greift er sofort an – allerdings sind diese Situationen so selten wie ein Sechser im Lotto. Bist du jemals attackiert worden? Scheinattacken kommen öfter vor. Dann weiss ich, dass ich einen Schritt zu weit gegangen bin. Die Bären wollen meist gar nichts von dir, aber in

Und manchmal ist nicht der Bär das Problem, sondern der Schweizer Kameraassistent ... Ja, es gab da mal eine Geschichte mit meinem langjährigen Assistenten Romano Schenk, er stammt aus dem Berner Oberland: Wir verfolgten ein von Wölfen verwundetes Karibu. Als wir das verendete Tier endlich fanden, war viel los am Aas: Zwei ausgehungerte und nervöse Wölfe, Dutzende Kolkraben, wir Zweibeiner – und dann tauchte auch noch ein Grizzly auf. Wölfe und Raben kannte der schon, aber Romano und ich haben ihm nicht so gepasst. Mit Drohgebärden wollte er uns von seinem Festmahl vertreiben. Doch anstatt den Rückzug anzutreten, dirigierte mich Romano herum – er witterte tolle Fotos! Das war mir, aber auch dem Grizzly zu viel der Schweizer Gelassenheit. Der Bär kam wütend auf mich zu. Mit einem Knüppel und Steinen konnte ich ihn gerade noch vertreiben. Seine schlechte Laune hat er dann an meinem Fotorucksack und den Kolkraben ausgelassen. Ich wette, Romano hätte auch noch das grosse Kieling-Dinner fotografiert. Hast du einen Bären-Tipp für «normale» Naturliebhaber? Die beste Stelle der Welt dürfte der Katmai-Nationalpark im Westen Alaskas sein, dort gibt es inzwischen einen richtigen und gut gemachten Bärentourismus. Am besten ist‘s da im Juni und Juli zur Paarungszeit und später im September, wenn die Lachse den Brooks River entlangziehen. Wer einen Monat zu spät kommt, sieht keinen Bären mehr.


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Interview

Wie stehen die Chancen in Europa? Der europäische Bestand an Braunbären steigt tatsächlich an, da sich die Populationen ausdehnen und die Bären neue Gebiete erschliessen müssen. In den rumänischen Karpaten habe ich einmal auf einer Lichtung an einem Abend sieben Bären gezählt. Allerdings waren die mit Schoggi-Bisquits angefüttert. Auch in der Schweiz wandern immer wieder mal ein paar Braunbären herum.

geführt. Ich wollte auf den Mount McKinley und ohne Übung war mir das nicht ganz geheuer. Beide sind später ins Yukon-Territorium ausgewandert. Der kleine Ort Haines Junction ist so eine Art Kolonie für Schweizer Auswanderer: Sobald ein Eidgenosse die dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung in der Tasche hat, gibt er sein «Business» an den nächsten Schweizer ab und öffnet ihm so die Tür nach Kanada. Clever, die Schweizer. Ausserdem haben sie so eine Art Entdecker-Gen …

Mit den Grizzlys und Eisbären bist du bekannt geworden, viele deiner Filme wurden im deutschen und im Schweizer Fernsehen gesendet. Wie ging es dann weiter? Nach 15 Jahren Nordamerika kam der Punkt, wo ich merkte, dass ich mich wiederholte. Also schaute ich über den Tellerrand – erst ins TienshanGebirge zu den Marco-Polo-Argalis, das sind die grössten Bergschafe der Erde und wurden davor noch nie gefilmt. Dann kamen Berggorillas in Ruanda, Tiger in Indien, Salzwasserkrokodile in Australien, Warane auf Komodo – und noch viele Tierarten mehr.

Schweizer haben ein Entdecker-Gen? Wie meinst du das? Bei meinen Reisen rund um den Globus begegne ich im Outback kaum Engländern, Holländern oder Italienern – aber immer wieder Schweizern oder auch Österreichern, die auf eigene Faust die Natur erkunden. Da scheint es irgendeine Sehnsucht zu geben – vielleicht, weil sie zwar auch schöne Landschaften haben, diese aber so stark besiedelt sind. Ich war auch schon einmal in eine Schweizerin verliebt: Irgendwo am Yukon River hatte ich einmal eine Rauchsäule entdeckt und bin hin. Campierten dort doch tatsächlich zwei Schweizer Mädels, sie waren alleine 1000 Kilometer auf dem Fluss unterwegs! Eine hatte sich gerade am Feuer verbrannt – ich kam wie bestellt aus dem Busch und konnte erste und dann auch zweite Hilfe leisten. So habe ich meine damalige Freundin kennengelernt, mitten in der kanadischen Wildnis!

Hast du auch schon in der Schweiz gefilmt? Das nicht, aber ich bin viel mit Schweizern unterwegs. Romano Schenk und Beat Glanzmann haben mich am Eiger in die Kunst des Kletterns ein-

«Viele Schweizer haben ein Entdecker-Gen. Da scheint es irgendeine Sehnsucht zu geben – vielleicht, weil sie zwar auch schöne Landschaften haben, diese aber so stark besiedelt sind.»

Daheim im wilden Deutschland: ein Seeadler in Aktion.


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VON SIMONE MORO, ALPINBERGSTEIGER, WÄHREND DER ANPASSUNG FÜR DIE WINTEREXPEDITION AUF DEN GII Simone hat die Widerstandsfähigkeit von Point Five Jacke und Hose gegen hefige Winde und Schneestürme im tiefsten Winter des Karakoram getestet. Die 3-Lagen-Jacke aus Gore-Tex® Pro Shell ist eine unübertrofene Mischung aus Wasserdichtigkeit und Atmungsaktivität. MEHR ZU DEN PRODUKTEN AUF THENORTHFACE.COM


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Interview

Nach vier Tagen bist du so weit und sagst: «Weg mit dem Mist, ich hau wieder ab!» Das versteht dann keiner und alle sind beleidigt.

Zwei Beine gegen vier: wilder Wettlauf in Mecklenburg-Vorpommern.

«Hätte ich nicht einen dicken Gürtel getragen, hätte mich der Nandu in Norddeutschland womöglich kastriert.» Du warst oft monatelang im Busch. Ist da nicht jede Heimkehr ein Kulturschock? Früher sehr. Wer einmal in Nordkanada, Australien oder auch Skandinavien war, lernt die grenzenlose Freiheit zu schätzen, dieses Gefühl, zu entscheiden, was mache ich morgen, nächste Woche oder in einem Monat? Wo gibt es das in unserer Welt noch? Wir leben hier in einem Fullsize-Airbag. Aber es ist erstaunlich: Je älter ich werde und je mehr ich im Medienfokus stehe, desto leichter fällt es mir, mich neu zu integrieren. Hat die grenzenlose Freiheit auch eine Kehrseite? Natürlich, du verwilderst unter Umständen völlig. Wenn du monatelang in der Wildnis lebst, läuft dein Leben nach ganz klaren und einfach strukturierten Rhythmen ab. Du schläfst sehr viel, bist gut erholt, es gibt keinen Lärm und Gestank. Du reduzierst dich beim Essen, bei deiner Kleidung, bei deiner Körperpflege. Alles ist sehr simpel und man wird kaum abgelenkt. Dann kommst du nach Hause und da liegt ein halber Zentner Post, den ganzen Tag bimmelt das Telefon und alles ist ungeheuer wichtig.

Als Tierfilmer bist du gleichzeitig Verhaltensforscher. Wie siehst du die Beziehung der Menschen zu ihrer Natur? Ich glaube, die meisten Menschen haben keinen realen Bezug mehr zur Natur. Die einen verherrlichen und romantisieren sie – als eine Art Gegenwirklichkeit zum Alltag. Andere fürchten sich davor. Ich habe schon erlebt, dass Leute einen paarungsbereiten Dachs schreien hörten, aber dachten, da würde ein kleines Kind umgebracht. Die Polizei schickte Hubschrauber mit Wärmebildkameras los. Nur wenige Menschen kennen sich in der Natur noch aus, nicht mal mit der direkt vor der Haustür. Normale Wanderer bekommen wilde Tiere ja auch kaum zu Gesicht respektive zu Ohren, oder? Es reicht doch schon, überhaupt mal einen Marder oder auch nur ein paar Wildschweine zu sehen. Oder einen Adler. Dann freust du dich, hast in der Arbeit was zu erzählen und lebst bewusster. Ich finde es viel wichtiger, sich erst mal über zu Hause Gedanken zu machen, statt sich um afrikanische Elefanten zu kümmern, die ganze Wälder plattmachen und den Bauern die Lebensgrundlage zerstören. Wenn du deine eigene Umgebung verstehst, dann wirst du auch die Welt verstehen. Aber wenn du irgendwas in der Welt verstehst, verstehst du noch lange nicht deine Heimat. Stichwort Heimat. Dein letztes Projekt, der «deutsche Wandersommer», führte dich nicht in den Busch, sondern quer durch Deutschland. Kann man da noch Abenteuer erleben? Aber sicher. Einmal wanderte ich mit meiner Hündin Cleo am Ufer des Ratzeburger Sees, südlich von Lübeck. Da griff uns ein Nandu-Hahn an. Nandus sind südamerikanische Laufvögel. Vor zehn Jahren sind ein paar von ihnen aus einem Gehege in Schleswig-Holstein ausgebrochen und haben sich in Norddeutschland angesiedelt. Cleo lief auf den Hahn zu – und der Hahn ihr entgegen! Es gab eine grosse Staubwolke und Cleo flog ein paar Meter durch die Luft. Und rannte dann so schnell sie konnte in meine Richtung. Der Nandu kam mit Riesenschritten hinterher, er war schneller und Cleo flog noch einmal. Dann sprang mich der Nandu an. Er hat sehr scharfe Krallen und schlitzte mir das Hemd auf. Hätte ich meine Hose nicht mit einem dicken Gürtel getragen, hätte er mich womöglich kastriert.

4-Seasons Info

Mehr von Andreas Kieling Ein deutscher Wander sommer (Malik, ca. 32,90 CHF): Als Vorbereitung der TVProduktion «Mitten im wilden Deutschland» wanderte Andreas Kieling 2009 auf dem «Grünen Band» entlang des ehemaligen Todesstreifens der innerdeutschen Grenze sieben Wochen quer durch sein Heimatland.

Im Buch Bären, L a c h s e, w i l d e Wasser (Malik, ca. 16,90 CHF) schildert Kieling eine Familien-Expedition in den Yukon. Mit Frau Birgit und den Söhnen Thore und Erik stösst er an Bord einer Yacht ins Bärengebiet vor. Besonders der Mutter ist das alles nicht ganz geheuer …

Meine Expeditionen zu den Letzten ihrer Art (DVD, ca. 13,90 CHF): Für diese zweiteilige ZDFDokumentation reiste Andreas Kieling zu den letzten Berggorillas nach Zentralafrika, zu rumänischen Wölfen, den Komodowaranen Indonesiens und anderen vom Aussterben bedrohten Tieren.

Expeditionen ins Tierreich: Der Bärenmann (DVD, ca. 22,90 CHF): Bei diesem Alaska-Abenteuer wird Andreas von seinem damals zehnjährigen Sohn Erik begleitet. Gemeinsam treffen sie auf Bären, angeln nach Lachsen und schürfen in eisigen Gletscherbächen nach Gold.


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Kundenreise

Von Basel nach Kathmandu Das grosse Reiseabenteuer von Transa: auf dem Landweg von der Schweiz nach Nepal. Ein zweimonatiger Trip durch die schönsten und wildesten Gegenden in Osteuropa und Asien.

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aus. Aber richtig. Das Motto von Transa ist nicht nur eine Werbefloskel. Bei unserer Kundenreise 2012 setzen wir es in die Tat um. Eine einmalige Überlandreise führt uns von Basel nach Kathmandu. Durch Russland, das wir mit dem Velo entdecken, geht‘s weiter nach Zentralasien, wo wir mit Nomaden durch den Tien Shan, das Himmelsgebirge, reiten und trekken. Wir feilschen auf dem Sonntagsmarkt in Kaschgar um Kamele, Seide und Geschmeide und reisen weiter am Rande der berüchtigten Wüste Takla Makan entlang. Geschichte erleben wir auf der historischen Seidenstrasse, bevor wir auf den Schienen der Lhasabahn, einer Zugstrecke der Superlative, auf das Dach der Welt fahren. Eine Yak-Karawane begleitet uns auf Pilgerpfaden von einem tibetischen Kloster zum nächsten. Wir wandern zum Basecamp des Mount Everest und schliesslich durchqueren wir die schneebedeckten Bergriesen des Himalaja und tauchen in die grünen Täler Nepals ein – bis wir Kathmandu erreichen.

St Petersburg

Moskau

Basel Bishkek

Turfan

Kaschgar

Lanzhou Dunhuang

Lhasa

Kathmandu

Teil

1

Russland auf Rädern

05.08.12 bis 19.08.12 Wir verlassen Basel im Zug und nähern uns Russland langsam an. Am dritten Reisetag erreichen wir die Zarenstadt St. Petersburg. Zwei Tage lassen wir uns durch die Strassen und Kanäl e treiben, vorbei an prunkvollen Fassaden und eindrücklichen Kathedralen. Auf zwei Rädern geht unsere Reise weiter durch kleine Städte und Dörfer, in denen die Zeit stehen geblieben scheint. Sechs Tagesetappen mit dem Bike zwischen 50 und 120 Kilometern bringen uns an üppigen Feldern, mit Schnitzereien verzierten Holzhäuschen und imposanten Klöstern mit goldenen Kuppeln vorbei nach Moskau. Unterwegs lassen wir uns Zeit, die berühmte «russische Seele» richtig kennenzulernen.

Teil

2

Zu Fuss und zu Pferd durch den Tien Shan

19.08.12 bis 06.09.12 Während der Zugfahrt verändert sich nicht nur die Landschaft – Birken wälder werden von endlosen Steppen abgelöst –, wir tauchen auch in eine andere Kultur ein. Wir durchqueren den Süden Russlands, das Grasland von Kasachstan und erreiche n schliesslich Bischkek am Fusse des Tien Shan. Wir halten uns kaum in der Stadt auf, denn uns locken Bergseen, intakte Natur und eine ursprüngliche Nomadenkultur. Eine Trekkingtour führt uns entlang glasklarer Bergbäche, durch Wälder und über Pässe zu einsamen Sommerweiden. Uns erwarten Begegnungen mit Hirten, die sich über Abwechslung freuen und uns in ihre Jurten auf einen Schluck Kumis, vergorene Stutenmilch, einladen. Nach einer Pause am Issyk-Kul-See tauchen wir vollends ins Nomadenleben ein: Hoch zu Pferd reiten wir fünf Tage in Richtung Grenze. Dann geht es weiter nach China in die Oasenstadt Kaschgar.


Kundenreise

Reiten in Kirgistan.

Per Velo durch Russland.

Staunen in China (Oase Dunhuang).

Teil

3

Sagenhafte Seidenstrasse

06.09.12 bis 21.09.12 Wir fahren auf der Route des berühmten KarakorumHighway zum Karakul-See, den 7546 Meter hohen Muztagh Ata im Blick. Hier, zwischen Karakorumund Pamir-Gebirge, treffen wir auf Tadschiken und übernachten in deren Jurten. Zurück in Kaschgar erwartet uns ein besonderer Höhepunkt der Reise, der Sonntagsmarkt! Von Kamelen über Pferde zu Schafen, von Schuhen über Fellkappen zu Seidenstoffen und anderen Waren für den alltäglichen oder nicht alltäglichen Bedarf wird hier alles gehandelt. Wir fühlen uns in die Blütezeit der Seidenstrasse versetzt! Entlang der Wüste Takla Makan folgen wir über die Städte Turfan, Dunhuang und Jiayuguan dem Verlauf der historischen Handelsroute nach Lanzho u. Buddhistisch e Höhlentempe l, uralte Moscheen und die Festung am Ende der Grossen Chinesischen Mauer zeugen von der Vielfalt der Kulturen, die diese Region prägten.

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Feilschen in Kaschgar.

Eintauchen in Tibet.

Teil

4

Über das Dach der Welt

21.09.12 bis 10.10.12 Die Lhasabahn – ein Meisterstück der Ingenieure ! Lange galt es als unmöglich, Schienen auf das Dach der Welt zu verlegen. Unsere Zugfahrt führt über den höchstgelegenen Bahnhof der Welt (5.068 m) und durch einmalige Landschaften in die tibetische Hauptstadt Lhasa. Hier lassen wir uns Zeit, um uns an die ungewohnte Höhe zu gewöhnen, und tauchen in die tibetische Kultur ein. Von einer Yak-Karawane begleitet, folgen wir während vier Trekkingtage n den Pilgerpfaden vom Kloster Ganden zum Kloster Samye. Über die Städte Gyantse und Shigatse erreichen wir Rongbuk. Von hier aus steigen wir zum Basecamp des Mount Everest auf. Ein einmaliges Erlebnis! Eine spektakuläre Fahrt bringt uns von der Himalaja-Kette in die grünen Täler Nepals, wo wir das Ziel unserer Reise, Kathmandu, erreichen.

Die Reise wird in Zusammenarbeit mit dem Trekkingreisen-Spezialisten Globotrek organisiert. Die Route kann von Basel bis Kathmandu gebucht werden, auch die Teilnahme an einzelnen Teilabschnitten ist möglich. Reiseprogramm, Preise und weitere Informationen unter: www.globotrek.ch/TransaOverland


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Aktuell

Spass und Abenteuer im Schnee Ski- und Schneeschuhtouren, Freeriden, Eisklettern, Iglu- und Lawinenkurse – an den «Snow Days» auf der Engstligenalp sind im Januar eiskalte Outdoor-Erlebnisse garantiert.

Fehlkonstruktion? Nein, das wird mal der Eingang.

uf dem Hochplateau der Engstligenalp, umgeben von Adelbodens mächtiger Bergwelt, laden die Transa und die Alpinschule Adelboden am 21. und 22. Januar 2012 zu den «Snow Days». Jeder Teilnehmer kann sich ein individuelles Kursprogramm zusammenbauen. Die Diszipline n: Skitouren, Lawinenausbildung, Schneeschuhwandern, Eisklettern und Iglu bauen. Die Bergführer vermitteln professionelles Know-how und

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informieren auch über die Gefahren im Schnee. Und die Transa stellt natürlich erstklassige Testausrüstung zur Verfügung. In der Gebühr von 320 Franken sind der Transfer ab Frutigen, Seilbahntickets, Camp-Unterkunft, Verpflegung und Testteilnahme enthalten. Übernachtet wird wahlweise im «Polar Camp» in den besten Leichtgewichts-Winterzelten aus dem Transa-Sortiment (Winterschlafsack

Der Workshop-Baukasten bei den «Snow Days»

Lawinenkunde & LVS-Training Wie kann ich die Lawinengefahr einschätzen? Wie gebrauche ich die Sicherheitsausrüstung mit Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), Sonde und Schaufel, wenn der Notfall eintritt? Wer das noch nicht weiss, ist in diesem Workshop richtig.

Eisklettern Einsteigen in eine Welt aus gewaltigen Eiszapfen: Gibt es etwas Cooleres als einen gefrorenen Wasserfall? Erlebe die Faszination, einen Eisfall hochzuklettern! Der Bergführer informiert über Material, Risikomanagement, Kletterund Sicherungstechnik.

Schneeschuhwandern Schneeschuhe anlegen – und los! Zwei Touren sind im Angebot: eine Schnuppertour für jedermann und eine Gipfeltour für Einsteiger mit guter Kondition. Also ideal fürs erste Mal, es besteht auch die Möglichkeit, verschiedene Schneeschuhmodelle zu testen.

Freeriden ... hiess früher Variantenfahren und ist DER Skitrend der letzten Jahre. Die neuesten Freeride-Ski stehe n zum Testen bereit, die Bergführer erklären Ausrüstung, Taktik und Technik (Beachten: die Liftkarte ist nicht in der Festivalgebühr enthalten).


Aktuell

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Mitmachen beim Iglu-Weltrekord! Sechs Wochen nach den «Snow Days» verwandelt sich die Engstligenalp ins weltgrösste Igludorf. Noch suchen die Veranstalter winterfeste Baumeister.

Geplant sind 200 Iglus, in denen 400 Personen übernachten. Gebaut wird das grösste jemals dokumentierte Igludorf am 3. März. Bevor es ins (hoffentlich) warme Bett geht, können die Teilnehmer eine Lichtershow geniessen und an der Iglubar einen Schlummertrunk nehmen. Organisiert wird das Iglufestival von der Alpinschule Adelboden, den Engstligenalp Bahnen, Adelboden Tourismus und der Transa. Derzeit werden noch winterharte Abenteurer mit Vorkenntnissen im Iglubau und eigener Ausrüstung (Isomatte, Schlafsack) gesucht. Fach-

kundige Instruktoren helfen beim Errichten der Iglus, die Veranstalter sorgen für Infrastruktur, Sicherheit und Verpflegung. Termin: Samstag, 3. März, ab 8.30 Uhr, Abreise am 4. März ab Mittag. Eine Zusatzübernachtung bereits am Freitag ist möglich. Kosten: Samstag/Sonntag 119 Franken, mit Zusatzübernachtung am Freitag 179 Franken. Darin enthalten sind Bergbahn, Verpflegung, Betreuung während des Festivals und T-Shirt. Sämtliche Details und Anmeldung bei Adelboden Tourismus, www.adelboden.ch/iglu.

Seit Mitte Oktober läuft das TV-Abenteuer «Homerun» auf Sat 1. Die Transa unterstützt die Sendereihe als Ausrüstungspartner.

Campieren im Winter Wenig ist romantischer als eine winterliche Zeltnacht. Die Transa-Spezialisten zeigen in diesem Workshop, worauf es dabei ankommt. Man kann sein eigenes Zelt mitbringen oder ein Testzelt aus dem Sortiment der Transa probieren.

Isomatte und Schlafsack sollten hierfür dick genug sein. Wer trotzdem friert, rettet sich in den geheizten Winterraum. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, frühzeitige Anmeldung wird deshalb empfohlen. Infos: www.snow-days.ch, Tel. 079 3631962.

Iglu bauen Learning by doing: erst unter fachkundiger Anleitung ein Iglu bauen, dann wohlig-warm darin übernachten. Und zudem exklusiv – einen Schlafplatz im Iglu bekommt natürlich nur, wer am Samstag an einem mitgebaut hat.

Skitour & Lawinenkurs Leichte Skitour mit Bergführer, inklusive Lawinenkurs. Nach drei Stunden Aufstieg wartet eine wunderbare Rundsicht. Die Krönung ist die Abfahrt im stiebenden Pulverschnee. Geeigne t für Einsteiger und Fortgeschrittene.

om Himmel direkt ins Abenteuer! Zum Auftakt der Sat-1-Sendereihe «Homerun» stürzt sich Kandidat Florian irgendwo über Namibia am Fallschirm aus dem Flugzeug. Drei weitere Kandidaten werden direkt im Busch ausgesetzt. Ihre Aufgabe: den Weg nach Hause finden. Zunächst werden sie von Survival-Experten unterstützt, die sie auf das Überleben in der afrikanischen Wildnis vorbereiten. Dann beginnt – ausgerüstet mit Messer, Wasser und einem Notfalltelefon – der Kampf ums Überleben. Im Busch lauern Giftschlangen, Skorpione und Löwen, tagsüber herrscht Gluthitze, nachts brechen die Temperaturen bis auf minus 5 Grad ein. Gut, wenn man dann weiss, wie man ein Feuer entfacht und Nahrung findet. Und auf dem Speiseplan können neben Buschkartoffeln und Nüssen auch mal Eidechsen stehen … «Homerun» läuft noch bis Anfang Dezember immer mittwochs von 19.00 bis 19.30 Uhr auf Sat 1 Schweiz. Wiederholungen: Samstag 18.30 Uhr, Montag 17 Uhr, Dienstag 22.15 Uhr.

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Foto: Thilo Brunner

und gute Isomatte sind selbst mitzubringen), in den Gruppenzimmern der Sennhütte (eigener Schlafsack) oder – gegen 30 Stutz Aufpreis – im geheizten Doppelzimmer («Hotel Camp»). Wer am Iglu-Workshop teilnimmt, baut ohnehin sein eigenes Eis-Schlafzimmer im «Eskimo Camp».

Survival in Namibia


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Aktuell

ist in der firmeneigenen Forschungsabteilung tätig, und diese ist in vielen Bereichen weltweit führend. Zum Beispiel gelang es Schoeller als Erstem, Kevlarfasern mit elastischem Gewebe zu kombinieren. Daraus ergaben sich völlig neue Möglichkeiten für Schutzbekleidungen. Einige Spezialverfahren sind top secret

Daraus wird vielleicht mal eine Trekkinghose.

Wie kommt eigentlich die Funktion in die Funktionsjacke? Schoeller produziert im Rheintal Hightech-Textilien, die von führenden OutdoorMarken genutzt werden. Ein Transa-Team schaute in Sevelen hinter die Kulissen. m zu verstehen, was wir hier machen, muss man erst die Textilbranche erklären», sagt Dagmar Signer. Sie begrüsst das Transa-Team in Sevelen SG. Hier ist der 1867 gegründete Textilspezialist ansässig. «Wir entwickeln und produzieren Funktionsstoffe – und die Outdoor-Hersteller kaufen diese bei uns ein und schneidern daraus Jacken, Hosen, Handschuhe und so weiter.» Schoeller hat Hunderte Materialvarianten im Angebot, vom superleichten Shirtgewebe bis zum wasserdichten Dreilagenstoff mit eingebauter Membran. Mammut beispielsweise verwendet für die legendär bequeme Courmayeur-Trekkinghose den Schoeller-Stoff «Dryskin extreme», ein elastisches Softshell, dessen Innenseite dank spezieller Fasern Feuchtigkeit besonders schnell ableitet. Die Arc‘teryx-Skihose Gamma wiederum verfügt über Verstärkungen aus Keprotec, einem KevlarSchutzgewebe, das Schoeller eigentlich für den Motorrad-Rennsport entwickelt hat. Nicht nur die Outdoor-Branche ist Kunde bei Schoeller, die Spezialmaterialien sind zum Beispiel auch im Arbeitsschutz, im Möbelbau und natürlich bei Modedesignern begehrt.

Manche Spezialverfahren werden an andere Hersteller lizensiert, andere sind top secret. Mit diesem Know-how gleicht Schoeller seinen «Standort-Nachteil» aus: Während das Gros der weltweiten Textilproduktion kostengünstig in Fernost abgewickelt wird, setzt Schoeller bewusst auf die Schweiz. «Wir gehören zur Albers Gruppe, die in Zürcher Familienbesitz ist. Da geht es – zum Glück – nicht nur um den schnellen Gewinn», sagt Dagmar. Auch die viel bemühte «Nachhaltigkeit» ist bei Schoeller kein e Worthülse: Seit 2003 ist die Firma Bluesign-zertifiziert – das Label steht für eine strenge Überwachung der Produktion hinsichtlich Umwelt- und Arbeitsschutz. Auf die Theorie folgt die Praxis: Das TransaTeam darf nun in die heiligen Hallen – und bekommt eins auf die Ohren: Die Webmaschinen erzeugen ein Getöse wie ein Düsenjet, ohne Gehörschutz darf hier keiner rein. Dann ein Rundgang durch die Produktion: Aus zahllosen Spezialgarnen werden die SchoellerWunderstoffe gewoben, später gefärbt und

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Scharfe Augen: Stoffe in der Endkontrolle.

Grosse Augen: Das Transa-Team in Sevelen.

Während das Gros der Textilproduktion in Fernost abgewickelt wird, setzt Schoeller bewusst auf die Schweiz. Ausführlich referiert Dagmar über das gewaltige Schoeller-Portfolio: UV- und Insektenschutz, Nanotechnologie, «mitdenkende» Membrane – den Transianern raucht bald der Kopf. Schnell wird klar, dass auch ein erfahrener Transa-Berater, der «seine» Produkte kennt, allenfalls die Spitze des Hightech-Eisbergs erfassen kann. Ist aber keine Schande: Fast jeder sechste Schoeller-Mitarbeiter

ausgerüstet. Wachsame Augen kontrollieren die fertigen Stoffbahnen mehrfach auf Ungenauigkeiten. Erst dann wird ausgeliefert – zum Beispiel an Mammut oder Arc‘teryx, die daraus diese sensationell funktionelle Bekleidung machen. Dass die Funktion eigentlich aus Sevelen kommt, darauf weist eventuell ein kleines Schoeller-Etikett hin …


Aktuell

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Wider der weissen Gefahr Lawinen stellen bei Wintertouren die grösste Gefahr dar, daher veranstaltet die Transa Infoabende und organsiert Kurse in den Bergen. m die Sicherheits-Basics für Skitourengeher, Schneeschuhwanderer und Freerider geht‘s bei den zweistündigen Infoabenden der Transa-Filialen: Grundlagen der Lawinenkunde, Risikominimierung und Möglichkeiten der praktischen Ausbildung. Auch Ausrüstung und neueste LVS-Geräte werden präsentiert. Referent ist Rüdiger Flothmann von der Bergschule Höhenfieber. Nach der Theorie sollte die Praxis nicht fehlen: In den zweitägigen Grund- und Aufbaukursen von Höhenfieber geht es zur Sache: Lawinenkunde direkt am Berg, Suchübungen mit dem LVS und vieles mehr. Zwischen Dezember und März finden Ausbildungskurse in Engstligenalp und St. Antönien statt.

Foto: Ortovox

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Lawinen-Infoabende 2011 5.12., 19.00 Uhr: Transa Winterthur, Zürcherstr. 7 6.12., 19.00 Uhr: Transa St. Gallen, Bahnhofstr. 10 7.12., 19.00 Uhr: Transa Luzern, Pfistergasse 32 8.12., 19.30 Uhr: Transa Zürich, Josefstr. 59 13.12., 19.00 Uhr: Transa Basel, Aeschengraben 13 16.12., 19.00 Uhr: Transa Bern, Aarbergergasse 21

Kosten CHF 20,–; Anmeldung unter 044/2789042 oder direkt im Laden.

Lawinenkurse 10./11.12.2011 und 18./19.1.2012: Grundkurs Engstligenalp 17./18.12.2011 und 4./5.2.2012: Aufbaukurse Engstligenalp 14./15.1.2012 und 10./11.3.2012: Grundkurse St. Antönien 28./29.1.2012 und 11./12.2.2012: Aufbaukurse St. Antönien Kosten CHF 395,– inkl. Halbpension; Infos und Anmeldung unter www.hoehenfieber.ch.


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Aktuell

Schneeschuh-Touren mit der Transa Volles Programm: Über 50 SchneeschuhTouren hat die Transa mit ihren Partnern für diesen Winter zusammengestellt.

it Schneeschuhen lässt sich auch tief verschneite Winterlandschaft erwandern. Einsteiger schätzen dabei, ebenso wie viele erfahrene Schneewanderer, die Möglichkeit, sich einer Gruppe und einem kompetenten Guide anzuschliessen. Im aktuellen Tourenprogramm der Transa gibt es eine grosse Auswahl für alle Könnerstufen und Fitnessklassen. Die Gesamtübersicht bietet die Tabelle unten, hier kurz die Highlights: Alpine Mehrtagestouren zwischen zwei und vier Tagen finden in Kooperation mit unserem langjährigen Partner Höhenfieber statt. Im Januar geht es hoch über das Sarganserland, im März und April ist das Wildhorn ein Ziel. Viertägige Touren in Kombination mit Yoga werden im Münstertal und in Bivio angeboten. Der Schwarzwald ist das Revier von Philippe Heitz, lange bei Transa Basel tätig, jetzt mit seinen Freunden Anita und Fabian als Voyageur Outdoor Services selbstständig: Ab Mitte Januar führt Philippe an den Wochenenden vierbis fünfstündige Genusstouren. Datum

Foto: Daniel Häfliger

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Lust auf stillen Wintersport? Einfach anmelden unter www.transa.ch/touren.

Schneeschuhtrips speziell für Frauen bietet Bergfrau: Die Tagestouren sind auf sechs bis zwölf Teilnehmerinnen beschränkt und führen durchweg zu einfachen Zielen wie Beichle, Glattigrat und Mattjisch.

Tour

Alpine Schneeschuhtouren mit Höhenfeber 07. – 08.01.2012 | 11. – 12.02.2012 Höhenwanderung über dem Sarganserland 28. – 29.01.2012 | 18. – 19.02.2012 Vnà, Unterengadin GR 21. – 22.01.2012 | 25. – 26.02.2012 Lenk-Lauenen-Gsteig (Simmental-Saanenland) 25. – 26.02.2012 | 24. – 25.03.2012 Safental 31.12.2011 – 02.01.2012 Höhenwanderung über dem Diemtigtal 09. – 11.03.2012 | 06. – 08.04.2012 Wildhorn (3.246 m) 27. – 29.12.2011 | 30.12.2011 – 01.01.2012 1 x 3.000 Wildstrubel 13. – 15.04.2012 | 27. – 29.04.2012 Unesco Weltnaturerbe 30.12.2011 – 02.01.2012 | 16. – 19.02.2012 Münstertal mit Yoga 30.12.2011 – 02.01.2012 | 01. – 04.03.2012 Bivio mit Yoga Schneeschuhtouren im Schwarzwald mit Voyageur Outdoor Services Schneeschuh Tagestouren im Schwarzwald Januar 2012: 15., 21., 22., 29. Schneeschuh Tagestouren im Schwarzwald Februar 2012: 04., 05., 18., 19., 26. 11. – 12.02.2012 Schneeschuh Wochenende im Schwarzwald Schneeschuhtouren für Frauen mit der Bergfrau 15.01.2012 | 05.02.2012 Beichle 1.744m (Entlebuch) 28.01.2012 | 26.02.2012 Glattigrat 2.190 m (Niederrickenbach) 10.03.2012 Mattjisch 2.460 m (Fideriser Heuberge, Prättigau) Schneeschuhtouren Viva Trail – Markus Isenmann 20.–22.01.2012 Schanfgger Schneeschuh-Cross 07. – 08.01.2012 Ausbildungs-Wochenende für Schneeschuhläufer Surselva 11. – 12.02.2012 | 10. – 11.03.2012 Adlerhorst Obermutten 14. – 15.01.2012 | 04. – 05.02.2012 Einsamkeit im Safental 18.12.2011 | 22.01.2012 | 18.03.2012 Mettmenalp: Im Reich der Wildtiere 14.01.2012 | 19.02.2012 Flügenspitz: Die perfekt Schneeschuhlandschaft 15.01.2012 | 18.02.2012 Alpthal: Zu Gast bei den imposanten Mythen

Dauer in Tagen

Leitung

VivaTrail, Transa-Partner im Bündnerland, bietet Tages- und Abendtouren. So erlebt man eine Nacht lang die Einsamkeit im Safiental oder erkundet in Mettmenalp das Reich der Wildtiere.

Schwierigkeitsstufe

Marschstunden

min./max. Teilnehmer

Preis in CHF

Detailinfo und Anmeldung für alle Touren unter www.transa.ch/touren Bergführer od. Wanderleiter 375,00 Bergführer od. Wanderleiter 395,00 Bergführer od. Wanderleiter 395,00 Bergführer od. Wanderleiter 375,00 Bergführer od. Wanderleiter 590,00 Bergführer 640,00 Bergführer 640,00 Bergführer od. Wanderleiter 640,00 Bergführer od. Wanderleiter 945,00 Bergführer od. Wanderleiter 995,00 Detailinfo und Anmeldung für alle Touren unter www.transa.ch/touren 1 Philippe Heitz u. Anita Merz 2 4–5 95,00 1 Philippe Heitz u. Anita Merz 2 4–5 95,00 2 Philippe Heitz u. Anita Merz 2 4–5 289,00 Detailinfo und Anmeldung für alle Touren unter www.transa.ch/touren 1 Claudia Schmied ca. 5 6–12 75,00 1 Claudia Schmied ca. 5 6–12 75,00 1 Claudia Schmied ca. 5 6–12 75,00 Detailinfo und Anmeldung für alle Touren unter www.transa.ch/touren 2 Nächte Christine Kühni 3 3–5 6–12 520,00 1 Nacht Markus Isenmann 3 1–3 6–12 345,00 1 Nacht Kornelia Raggatz 3 2–4 6–12 345,00 1 Nacht Christine Kühni 3 3–5 6–12 320,00 1 Markus Isenmann 2 3–4 6–12 95,00 1 Markus Isenmann 2 3–4 6–12 95,00 1 Markus Isenmann 2 3–4 6–12 95,00 2 2 2 2 3 3 3 3 4 4

Schwierigkeitsstufen für Schneeschuhtouren: Beachte auch die angegebenen Tagesmarschzeiten und Höhenmeterangaben! 1 – Einfache Schneeschuhtour in vorwiegend fachem Gelände.Für EinsteigerInnen geeignet. 2 – Schneeschuhtour in leicht hügeligem Gelände ohne technische Schwierigkeiten. Für EinsteigerInnen und GeniesserInnen. 3 – Schneeschuhtour mit steilen Anstiegen. Auch technisch schwierigere Passagen wie Hangtraversen möglich. Schneeschuhe mit griffgen Harscheisen erforderlich. Für diese Touren ist Schneeschuherfahrung empfohlen. 4 – Technisch anspruchsvolle Schneeschuhtour. Hangtraversen und steile Stellen erfordern einige Trittsicherheit. Nur für geübte, ausdauernde TeilnehmerInnen


Presented in Full-HD präsentiert von:

02.12. 03.12. 04.12. 05.12.

ST GALLEN Die Kletterhalle (20 Uhr) BERN Theater National (20 Uhr) LUZERN Verkehrshaus (17 & 20:30 Uhr) BASEL Stadtcasino (20 Uhr)

07.12. WINTERTHUR Hotel Römertor (20 Uhr) 09.12. ZÜRICH Volkshaus (20 Uhr) 10.12. ZÜRICH Volkshaus (17 & 20:30 Uhr)

Karten 22.- CHF bei Transa Travel & Outdoor und www.eoft.eu / 25.- CHF Abendkasse

Alle Infos und Tickets: WWW.EOFT.EU / WWW.TRANSA.CH


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Aktuell Engagiert

Mit Sonnenenergie durch Australien Bei der World Solar Challenge rasen selbst gebaute Solarmobile quer durch Australien. Transa unterstützt das Team der Bühler AG aus Uzwil, das am 16. Oktober an den Start geht.

Stromlinienförmig, schnell und umweltfreundlich: der Solarrennwagen des Bühler-Teams.

as Arbeitsklima bei der Bühler AG in Uzwil scheint schwer in Ordnung: Nach Dienstschluss bleiben viele Mitarbeiter länger, um ein Rennauto zu basteln, mit dem sie an der World Solar Challenge teilnehmen wollen. Kaum mehr als ein Jahr hatten sie Zeit, das Solarmobil zu entwickeln. Ob es sich gelohnt hat, zeigt sich vom 16. bis 23. Oktober in Australien. Die World Solar Challenge gilt als schwerstes Solar-Autorennen der Welt. Es wird seit 1987 alle zwei Jahre ausgetragen und soll die Entwicklung von leistungsfähigen Solarfahrzeugen unterstützen. Während in den ersten Jahren die grossen Autokonzerne das Rennen dominierten, nehmen heute vor allem Teams von Universitäten teil, darunter klangvolle Namen wie Cambridge und Stanford. Ebenso sind Firmenteams vertreten. In diesem Jahr starten 38 Fahrzeuge auf der 3021 Kilometer langen Strecke von Darwin im Norden nach Adelaide im Süden. Gefahren wird von 8.00 bis 17.00 Uhr. Danach versuchen die Teams, noch die letzten Sonnenstrahlen einzufangen und die Akkus zu laden, schliesslich könnten ja am Folgetag Wolken aufziehen.

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Das Bühler-Team setzt beim Kampf um die schnellste Durchquerung des roten Kontinents auf ein Dreirad. Die Kohlefaser-Konstruktion wiegt 150 Kilo. Weil der Platz im Cockpit begrenzt ist, sitzen abwechselnd drei zierliche Frauen am Steuer. Auf der flachen Wagenoberfläche produzieren sechs Quadratmeter Solarzellen rund 1200 Watt – das entspricht der Leistung eines Haarföhns, der Solarrennwagen erreicht damit 100 km/h. Während viele Konkurrenten sehr erfahren sind, ist das Bühler-Team erstmals dabei. Das wichtigste Ziel: die Strecke schaffen und sicher in Adelaide ankommen.

Bei Bühler haben 30 Mitarbeiter verschiedener Abteilungen am Projekt mitgewirkt, viele investierten über 1000 Arbeitsstunden. Das Australien-Team umfasst 18 Personen, manche steuern Begleitfahrzeuge, andere sind für Solarzellen, Elektronik, Wetterprognose oder Rennstrategie zuständig. Übernachtet wird unterwegs im Zelt. Die Transa unterstützt das Team mit Outdoorbekleidung und outbacktauglicher Campingausrüstung – und drückt die Daumen. Weitere Infos zu Rennverlauf und BühlerTeam: www.solarenergyracers.ch.

Mit 1200 Watt, der Leistung eines Haarföhns, erreicht das Solarmobil 100 km/h. Freie Piste: Testfahrten am Flughafen.


Aktuell

Engagiert

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In der Balance Die Transa gewinnt den Prix BalanceZH 2011 – weil sie ihren Mitarbeitenden eine sehr gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ermöglicht. er Kanton Zürich hat zum ersten Mal den Prix BalanceZH verliehen und in der Kategorie «Dienstleis­ tungen KMU» die Transa Backpacking AG ausgezeichnet. Weitere Gewin­ ner sind die AXA Winterthur (Gross­ unternehmen), die Firma Rheinmetall Air Defence AG (Industrie) und die Gemeinde Mönchaltorf (öffentliche Verwaltungen). Die Unternehmen, so die Begründung der Fachjury, bieten ihren Mitarbei­ tenden besonders familienfreundliche Arbeitsbedingungen und ermöglichen ihnen damit, Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bringen – unabhän­ gig davon, ob die Zeit für Kinderbe­ treuung, die Pflege von Angehörigen oder ein Hobby benötigt wird. Dazu gehören flexible Arbeitszeitmodelle und unterstützende Regelungen für Väter und Mütter.

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FWF-geprüft: die MammutProduktion in China.

Fair geht vor Seit über einem Jahr ist die Transa Mitglied der Fair Wear Foundation, die sich für faire Arbeitsbedingungen in der Textilbranche einsetzt. Erste Schritte sind gemacht – ein Zwischenbericht. in Blick auf die Etiketten von Softshell­ Jacken, Trekkinghosen und Wandersocken verrät: Auch Outdoor­Textilien werden häufig in Ländern produziert, in denen Niedriglöhne, schlechte Arbeitsbedingungen oder Kinderarbeit an der Tagesordnung sind. Das wollen Out­ door­Hersteller, Händler und Kunden natürlich vermeiden. Die Frage ist nur: wie? Hier kommt die «Fair Wear Foundation» (FWF, www.fairwear.org) ins Spiel: Die Organisation setzt sich für faire Produktionsbedingungen ein, im Mittelpunkt stehen existenzsichernde Löhne, ein sicherer und gesunder Arbeitsplatz und die Vermeidung von überlangen Arbeitszeiten. Über 70 Firmen haben sich der FWF bereits angeschlossen, darunter Mammut, Odlo, Jack Wolfskin – und Transa. Als führender Outdoor­ Händler sieht sich Transa in der Verantwortung für das gesamte Sortiment und unterstützt die Ziele der FWF. Erste Schritte wurden bereits unternommen: Weil längst nicht alle Outdoor­Hersteller an Verifizierungsprogrammen wie dem der FWF teilnehmen, hat die Transa im vergangenen Jahr selbst sämtliche Sortimentsfirmen zu ihren Pro­ dukten und ihrer Lieferkette befragt. Die Haupt­ punkte: Erfolgt die Produktion nach sozialen und ökologischen Kriterien? Kann der Hersteller entsprechende Mitgliedschaften und Zerti­

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fizierungen vorweisen? Verfügt er über einen Verhaltenskodex für Zulieferfirmen? So konnte sich die Transa ein erstes vollständiges Bild über das soziale und ökologische Engagement der geführten Marken machen – und diese gleich­ zeitig für das Thema «faire Produktion» sensi­ bilisieren. Die Mitgliedschaft in der FWF ist übrigens kein Gütesiegel für eine «garantiert faire Produktion», sondern ein Zeichen, dass ein Prozess läuft, der die Herstellung der Produkte überprüft. Die FWF beschreibt zunächst den Status quo und weist bei Bedarf auf Missstände hin. Dann werden die Verbesserungen angegangen und dokumentiert. Wer wissen will, wie das im Detail funktioniert, kann sich den aktuellen FWF­Bericht über die Produktion von Mammut downloaden (unter http://goo.gl/dm9zv). Der Schweize r Markt­ führer ist bereits seit 2008 FWF­Mitglied und lässt sich regelmässig kontrollieren.

Gut vereinbar: Job und Hobby.


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Projekte

Text Julian Rohn

Faszination Freeride Olympia in Nagano, Tiefschnee in Alaska, Speedriding am Eiger: Ueli Kestenholz ist eine Schweizer Snowboard-Legende. Für Explora arbeitet Ueli zurzeit an einem Vortrag über sein Leben und seine Leidenschaften, ab Januar ist er damit auf Tour. 4-Seasons.ch durfte bereits in der ersten Bildauswahl stöbern.


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Gleitet seit 20 Jahren schneebedeckte Berge hinab: Ueli Kestenholz.

Foto: Court Leve

Foto: Michael Portmann

Projekte


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Projekte

Steiler Pulver: In Alaska klebt der Schnee besser am Berg.

Mit Schirm und Ski: Ueli beim Speedriding.


Projekte

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Fotos: Court Leve

die Geschichte von Ueli Kestenholz ist auch die Geschichte des snowboardens in der schweiz. seit 1989 steht er auf dem Brett und probiert sämtliche disziplinen.


Projekte

Es geht auch ohne Heli: Aufstieg aus eigener Kraft.

Foto: Markus Zimmermann

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Foto: Stefan Hunziker

Foto: Michael Portmann

Projekte

2006 beendet Ueli seine Rennkarriere ...

... um sich fortan dem Tiefschnee zu widmen.

«Letztlich geht es nicht darum, was du machst, sondern mit wem du es teilst», sagt Ueli. deswegen muss Freeriding nicht immer extrem sein.

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einen wichtigsten Fernsehauftritt absolvierte Ueli Kestenholz in einem hautengen Lycraanzug, knallgelben Plastikschuhen und einem verspiegelten Helm, der auch prima als Diskokugel funktioniere n würde. Es sind die Olympischen Spiele im Februar 1998 in Japan. Dicke Nebelschwaden ziehen über die Piste am Mount Yakebitai nahe Nagano. Ueli steht im Starthaus für den Riesenslalom der Snowboarder. An den Füssen ein Raceboard, kaum breiter als eine Zaunlatte, stürzt er sich auf die Strecke. Die farbigen Stoffdreiecke, die den Kurs markieren, sind im Nebel nur zu erahnen. Aber der junge Schweizer lässt sich nicht beeindrucken, die Fernsehkameras haben Mühe, ihm zu folgen. Mit Höchstgeschwindigkeit arbeitet er sich Kurve für Kurve ins Tal. Ueli wird Dritter – und ist bei der Siegerehrung der erste Snowboarder überhaupt, dem eine olympische Medaille um den Hals gehängt wird (weil Bronze zuerst verliehen wird ;-). Das Rennen in Japan ist ein Meilenstein der Snowboardgeschichte, man kann

es sich noch immer auf Youtube anschauen. Für den damals 22-jährigen Ueli ist es aber nur ein Höhepunkt von vielen. Die Geschichte von Ueli Kestenholz ist auch die Geschichte des Snowboardens in der Schweiz. Er gehört zu den Pionieren. Seit 1989 steht er auf dem Brett, probiert sämtliche Disziplinen und gründet das Swiss-Snowboard-Team, eine Trainingsgemeinschaft der besten Alpin-Boarder in der Schweiz. In Davos wird Ueli 2000 Weltmeister im Parallelslalom und gewinnt zweimal die X-Games im Boardercross. Nach den Winterspielen 2006 in Turin beendet er die Rennkarriere. Längst weiss er: Nicht die Wettkämpfe sind sein Antrieb, es ist das Gleiten auf dem Schnee, die Freiheit, die das Snowboarden verkörpert. Das freie Fahren im Gelände, das Freeriding, fasziniert ihn. Schon 1996 reist er erstmals nach Alaska. Den 49. Bundesstaat der USA bezeichnet er gern als «Holy Grail» – den heiligen Gral der Snowboarder. Dort kann er an endlosen Powderhängen richtig Gas geben. Auf den Bildern seines


Projekte

Bild: Michael Portmann

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Nicht nur Steilheit und Abenteuer sind wichtig – beim Freeriding zählt für Ueli das Gesamterlebnis.

Vortrags lässt Ueli mit seinem Brett meterhohe Schneefahnen aufspritzen und zeichnet feine Linien in bettlakenweisse Bergflanken. Durch die salzhaltige Luft, die vom Pazifik gegen die Berge drückt, hat der Schnee in Alaska eine besondere Konsistenz, er klebt besser an steilen Flanken als in den heimischen Alpen. Nach den Spielen in Turin reicht Ueli der jährliche Alaska-Trip nach der Wettkampfsaison im April nicht mehr. «Meine Freunde hatten oft mehr Pulverschneetage als ich, der Snowboardprofi», erzählt Ueli. Er tauscht das Training auf eisigen Kunstschneepisten gegen die ewige Suche nach dem perfekten Powder. Nicht zwangsläufig ein Spinner

Der Vortrag bei Explora wird «Faszination Freeride» heissen – und beschreibt, was Ueli antreibt: ein Brett, ein paar Freunde und unberührte Abfahrten in den Bergen. Ueli, geboren und aufgewachsen am Thuner See, bereist dafür die schönsten Gebirge der Welt. Im europäische n Sommer locken die schneegefüllten Rinnen und Flanken der südamerikanischen Anden. In der Türkei trifft er auf die vermutlich ersten Snowboarder der Welt: In einem abgelegenen Bergdorf zeigen ihm Einheimische breite, aufgebogene Holzbretter, mit denen sie über den Tiefschnee gleiten. Ihre Vorfahren taten dies schon vor 250 Jahren. Seit 20 Jahren steht Ueli auf dem Board, probiert aber gern Neues. Zum Beispiel Speedriding – die Fusion von Freeriding und Fallschirmspringen: Ein Gleitschirm, an dem der Fahrer hängt, ermöglicht die Befahrung von Bergflanken mit Ski, die normalerweise unerreichbar wären. Felsen und Gletscherspalten werden so überflogen. Zusammen mit Mathias Roten befährt Ueli Eiger, Mönch und Jungfrau. Allerdings ist Speedriding nicht ungefährlich. Mathias verunglückt 2008 bei einem Soloflug tödlich. Diese Gefahren leugnet Ueli nicht, das Thema Risiko ist ein wichtiger Teil im Vortrag. Bei jeder Tour muss er die Lage einschätzen. Ist der Hang

«Meine Freunde hatten oft mehr Pulverschneetage als ich, der snowboardprofi» – Ueli über seine zeit als rennfahrer. wirklich lawinensicher, gibt es Stellen mit Blankeis? Und auch Ueli macht Fehler: Im vergangenen Frühjahr in Alaska raubt ihm ein kleiner Schneerutsch in einer 60 Grad steilen Rinne die Balance und spült ihn 100 Höhenmeter hinab auf den Gletscher. «Man muss seine Entscheidungen immer hinterfragen», sagt Ueli, «und letztlich geht es nicht darum, was du machst, sondern mit wem du es teilst.» Deswegen muss Freeridin g nicht immer extre m sein. Ur-Snowboarder in der Türkei. Im Vortrag erzählt Ueli auch von Wochenendtouren, mit Aufstieg aus eigener Kraft. Das sportliche Element verbindet sich mit dem Genuss. Ueli will aufzeigen, wie wichtig die Natur und das Gesamt erlebnis da draussen ist – und dass ein Freerideprofi nicht zwangsläufig ein Spinner ist, sondern auch ein geerdeter Mensch und Familienvater sein kann.

Mehr Infos, Fotos und Videotrailer auf www.kestenholz.com. Für die Explora-Vortragstermine: einfach umblättern!



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Live RepoRtagen SaiSon 2011/2012 Basel Bern Zürich Luzern Chur Thun

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17.10. 18.10. 19.10. 20.10. 21.10. 22.10.

Stadtcasino Hotel Jardin Volkshaus Paulusheim Titthof Burgsaal

19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr

Aarau Basel Zürich Münsingen Bern Thun Jona Luzern St. Gallen Chur

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24.10. 25.10. 26.10. 27.10. 28.10. 29.10. 31.10. 2.11. 3.11. 4.11.

KUK Stadt-Casino Festsaal Volkshaus Schlossgut Aula Freies Gymnasium Burgsaal Kreuz Paulusheim Centrum St. Mangen Titthof

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Zürich Winterthur Zürich Solothurn Luzern Thun Bern Basel Buchs AG

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Volkshaus Römertor Volkshaus Landhaus Paulusheim Burgsaal Aula Freies Gymnasium Volkshaus Gemeindesaal

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Volkshaus Kreuz Stadtsaal Gemeindesaal Titthof Burgsaal Aula Freies Gymnasium Lorzensaal Volkshaus

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Aarau Zürich Zürich Thun Basel St. Gallen Bern Luzern

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KUK Volkshaus Volkshaus Burgsaal Volkshaus Centrum St. Mangen Aula Freies Gymnasium Paulusheim

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Winterthur Zürich Uster Zürich Jona Schaffhausen Luzern Cham St. Gallen Chur Münsingen Bern Bern Thun Basel Solothurn Buchs AG

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Römertor Volkshaus Wagerenhof Volkshaus Kreuz Parkcasino Paulusheim Lorzensaal Centrum St. Mangen Titthof Schlossgut Aula Freies Gymnasium Aula Freies Gymnasium Burgsaal Casino - Festsaal Landhaus Gemeindesaal

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die besten Bergsteigerflme 2011

geReon RoemeR

noRWegen

die entdeckung der Landschaft

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LadaKh

auf den Spuren des glücks

RüdigeR nehBeRg

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Querschnitt durch ein aufregendes Leben

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die gRoSSe ReiSe mit fahrrad und tuk-tuk um die Welt

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mUStang das tor zu tibet


Eintritt: 28.- bis 32.- | Kinder >16J: 14.AHV, IV, Stud., SAC: 23.- bis 29.- | Transa-, Globetrotter-Card: 21.- bis 27.Telefonhotline: 0900 55 22 50 (Fr. 2.- / Min.)

Cham Stans Luzern Luzern Nottwil Zürich Zürich Winterthur Jona Zürich Uster Schaffhausen St. Gallen Wil SG Chur Thun Spiez Bern Bern Münsingen Liestal Solothurn Basel Buchs AG Baden

Fr Mo Di Mi Do Fr Mo Di Mi Do Fr Di Mi Do Fr Sa Di Mi Do Fr Mo Di Mi Do Fr

6.01. 9.01. 10.01. 11.01. 12.01. 13.01. 16.01. 17.01. 18.01. 19.01. 20.01. 24.01. 25.01. 26.01. 27.01. 28.01. 31.01. 1.02. 2.02. 3.02. 6.02. 7.02. 8.02. 9.02. 10.02.

Lorzensaal Pestalozzisaal Paulusheim Paulusheim Paraplegikerzentrum Volkshaus - Theatersaal Volkshaus Römertor Kreuz Volkshaus Wagerenhof Parkcasino Centrum St. Mangen Stadtsaal Titthof Burgsaal Lötschbergsaal Aula Freies Gymnasium Aula Freies Gymnasium Schlossgut Hotel Engel Landhaus Casino Hans Huber Saal Gemeindesaal Aula Kantonsschule

19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr

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Hotel Jardin Hotel Jardin Landhaus Kirchgemeindehaus Centrum St. Mangen Burgsaal Titthof Lötschbergsaal Schlossgut La Poste Stadt Casino Gemeindesaal Aula Kantonsschule Paulusheim Lorzensaal Volkshaus Römertor Volkshaus Kreuz

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Centrum St. Mangen Paulusheim Volkshaus Wagerenhof Volkshaus Aula Freies Gymnasium Burgsaal Volkshaus KUK

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Fribourg Bern Langnau i.E. Zweisimmen Thun Worb Basel Aarau Brugg Affoltern a. A. Zürich Bülach Wetzikon Wattwil Wädenswil Gossau Näfels Frauenfeld Unterägeri Landquart Stans Hochdorf Luzern

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Aula Magna de l‘Univ. Aula Freies Gymnasium Kirchgemeindesaal Gemeindesaal Gwatt Burgsaal Bärensaal Casino – Hans Huber S. KUK Aula FHNW Kasinosaal Volkshaus Aula Kantonsschule Drei Linden Thurpark – grosser Saal Kulturhalle Glärnisch Fürstenlandsaal Linth-Arena Stadtcasino Ägerihalle Forum im Ried Pestalozzisaal Kulturzentrum Braui Paulusheim

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Vorverkauf und Infos:

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tief in afRiKa

eine Reise durch tansania, Uganda, Südsudan und Kenia

UeLi SteCK

Speed

E x p l o r a

P a r t n e r


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Text Thomas Becker Fotos David Schweizer

Richtig verbunden Sanfter Tourismus, entstanden aus privater Initiative: Mit «PamirLink» hilft der Berner Filmemacher Roman Droux einem Dorf im Hochland von Tadschikistan.

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ie Anreise ist einfach: Bern bis Braunschweig, umsteigen nach Moskau, dann immer Richtung Taschkent, durch die kasachische Steppe, an den Überresten des Aralsees entlang. Im Abteil mit diesem usbekischen Bankräuber, der gerade nach zwölf Jahren aus dem Knast in Moskau kommt und zu seiner Tochter fährt, die er noch nie gesehen hat. Nach fünf Tagen ist auch schon da, wer wie Roman Droux mit dem Zug nach Tadschikistan fährt. «Man hat Zeit, sich einzulassen», erklärt der schmale Berner mit der ruhigen Stimme und dem rasierten Schädel, «es ist nicht so eine drag-and-drop-Anreise.» Es ist auch kein 0815-Ausflug, den er da unternimmt. Sein Ziel: Eine Verbindung schaffen zu einem 620-Seelen-Dorf im westlichen Pamir, auf 2400 Meter

Höhe, fünf Stunden Autofahrt entfernt von den Errungenschaften der Zivilisation. Bern-Braunschweig-Pamir, das war vor zehn Jahren. Heute hat Roman Droux etwas geschaffen: den PamirLink, die Möglichkeit von sanftem Tourismus, der den Armen ein zusätzliches Einkommen ermöglicht. Roman sagt: «Eine Alternative zu konventioneller Entwicklungshilfe und konvenGemeinsamer Waschtag. tionellem Tourismus.»


Reise

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Unterwegs nach Basid.


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Und das kam so: Roman, heute 35 Jahre alt, Filmemacher und zweifacher Familienvater, studierte damals Geografie, Geologie und allgemeine Ökologie, kletterte in den Alpen, reiste durch die Welt und im Jahr 2000 zum ersten Mal nach Zentralasien, bestieg zwei Siebentausender und merkte: Da ist ja ein weißer Fleck auf meiner Landkarte: der Pamir. Und wie es der Zufall wollte, gab es kurz darauf an der Uni ein Studienprojekt, das das Entwicklungspotenzial im Pamir erforschen und filmisch dokumentieren sollte. Roman war sofort dabei: «Kasachstan und Kirgistan kannte ich schon, und der Pamir war schon immer ein bisschen im Hinterkopf.» Nun rückte er weiter nach vorn, der Pamir.

Rettung durch den Aga Khan Vier Monate war Roman mit seinen Kommilitonen beim ersten Mal dort, lernte Russisch und Pamirisch, schloss Freundschaften, die bis heute halten. Schon nach kurzer Arbeitszeit an der Pamir-Strategiestudie wusste er: «Wenn ich weiterhin Wissenschaft betreiben möchte, dann muss es etwas sein, das eine Gesellschaftsrelevanz hat. Kein l‘art pour l‘art. Ich will Menschen, die elementarste Bedürfnisse nicht decken können, einen Benefit geben.» Er schrieb seine Masterarbeit über die Energiekrise im Pamir, ko operierte mit Entwicklungsinstitutionen und ließ sich auch von einer Ausweisung nicht aufhalten – 9/11 und die Nähe zu Afghanistan kam ihnen am Ende ihres ersten Aufenthalts in die Quere. «Da Osama bin Laden in der Grenzregion zu Tadschikistan vermutet wurde und die USA daraufhin eine Militärbasis im Südwesten Tadschikistans einrichteten, wies uns das Schweizer Konsulat vorsichtshalber aus», erzählt Roman, «aber eigentlich ist es total sicher und friedlich im Pamiri.» Roman Droux kam wieder. Drei Jahre brauchte er für eine Bedürfnisanalyse im Dorf Basid: von der Bibliothek bis zum Ausbau des kleinen Wasserkraftwerks, vom Englisch-Unterricht bis zur Leder-Herstellung, alles fragte er ab. Roman musste erkennen, dass den Tadschiken 60 Jahre kommunistischer Sozialismus nicht nur gutgetan hatten. Vor allem die Selbstversorgung: Basid lebt von Ackerbau und Viehzucht. Selbstständigkeit litt unter dem Regime. Viel lokales Wissen war verloren gegangen. «Alle hatten ihr gesichertes Einkommen», erklärt Roman, «die Verteil- Anschubfinanzierung durch sanften Tourismus stelle für Lebensmittel und Kohle im Dorf war da. Als die Sowjetunion 1991 zerbrach, war das ein unglaublicher Schock, als alles weg war. So, Der Aga Khan reiste erstmals 1996 in den Pamir, er hatte einen Deal als würde bei uns der Strom abgeschaltet: kein Einkommen mehr, keine mit den politischen Führern geschlossen, damit die Hilfskonvois rollen konnten. «Er hielt vor den Pamiris eine Rede», erzählt Roman, «drei Dinge Lebensmittel – die Abhängigkeit war augenscheinlich.» Es folgten sechs Jahre Bürgerkrieg. Danach rettete der Aga Khan die seien wichtig für ihre Zukunft, sagte er: Englisch lernen, den Umgang mit Pamiris vor einer drohenden Hungersnot. Die Aga-Khan-Stiftung ist stark dem Computer lernen und doch die Tradition und Grundwerte nicht verim Pamir: 90 % sind Ismaeliten, deren geistiges Oberhaupt, der in Paris lieren! Deswegen findet man auch hier am Ende der Welt immer Leute, die und Genf lebende Aga Khan, als eine Art Ismaeliten-Papst fungiert. «Seine Englisch sprechen.» Stiftung ist fast ein Staat im Staat, was uns Demokraten suspekt ist», meint Die Leute im schwer zugängliche Dorf Basid im Bartang-Tal mit seinen 106 Haushalten leben heute von der Selbstversorgung, noch immer geRoman, «aber wenn der Monarch ein weiser und guter Mensch ist...»


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prägt von der ehemaligen Sowjet-Landwirtschaft: Weizen, Kartoffel n, Gemüsegärten, Schafe, Ziegen und Kühe. Telefon und Email? Erst wieder in der 20.000-Einwohner-Stadt Khorog, 150 Kilometer entfernt. Fließend Wasser gibt es nicht, Strom zu wenig. «Die Holzgrundlage ist so spärlich, dass der Energiebedarf nachhaltig nicht gedeckt werden kann», erklärt Roman. Lokale und erneuerbare Alternativen? Fehlanzeige, außer der Wasserkraft des Flusses. Kraftwerke zu klein konzipiert, vieles nicht durchdacht – so seine Expertise für die DEZA, die sich in den vergangenen Jahren auf die Energieversorgung konzentriert hat. «Wir wollen den Leuten nicht Hilfe bieten, sondern ein Einkommen», sagt Roman, «viele Junge gehen zum Arbeiten nach Moskau oder St. Petersburg. In Basid leben die Menschen von 30 Dollar im Monat, die müssen eine Arbeit haben, Geld verdienen. Dann kommt die Entwicklung von unten. Man muss ihnen nicht sagen, wie sie das Geld ausgeben sollen.» So entstand die Idee: ein zusätzliches Einkommensstandbein – durch den sanften Tourismus der PamirLink-Initiative. Roman sagt: «Ich bin kein Freund des Tourismus, weil er zu viele Kollateralschäden verursacht. Unsere Grundsätze sind: Wir geben das meiste Geld dort aus, wo die Leute am wenigsten haben. Wir hinterlassen keinen

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Abfall und reisen dank «myclimate» klimaneutral. Und wir beteiligen uns an kleinen, von den Dorfbewohnern gewünschten Entwicklungsprojekten.» Der Grundgedanke: gegenseitiger Austausch. Zum Beispiel das Ledergerben: Die Pamiris hatten dieses Wissen verloren und bestätigten das entsprechende Bedürfnis bei Roman. Eine junge Familie aus Thun, die Teil einer Reisegruppe war, bereitete sich vor, und nun geben die Pamiris dieses Wissen wieder weiter, auch in andere Dörfer.

Schlechtes Gewissen kompensieren Seit zweieinhalb Jahren besteht der PamirLink, etwa 20 Leute hat Roman Droux in die Gastfamilien von Basid vermittelt, wo ihn Odina Nurmamadov unterstützt, sein ehemaliger Betreuer und Dolmetscher, heute sein Freund und PamirLink-Partner vor Ort. Roman sagt: «Filmen ist mein Beruf und die PamirLink-Initiative das Wellfare-Project, mit dem ich mein schlechtes Gewissen kompensiere, das sich anhäuft, wenn man in einer Konsumgesellschaft lebt.» Geld verdient er damit nicht: «Ich bin nur der Link, habe eine liebe Frau, die das unterstützt. Wir sind uns einig, dass nicht immer alles cash crop sein muss, was man arbeitet.»

«Als die Sowjetunion zerbrach, war das ein unglaublicher Schock für die Leute. Kein Einkommen mehr, keine Lebensmittel. Alles war weg. So, als würde bei uns der Strom abgeschaltet.»

Roman Droux (oben links) bringt Europäer in den Pamir. Seine Initiative folgt einer simplen Idee: gegenseitiger Austausch.


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Reise

Touristenprogramm der anderen Art: Besuche im Gebetshaus, Wolle spinnen, Trekkingtouren in die nahen Berge.

Das Dorf Basid ist eine Selbstversorgungswirtschaft: Weizen, Kartoffeln, Gemüse, ein paar Ziegen und Kühe. Telefon und E-Mail? 150 Kilometer entfernt.

Insgesamt anderthalb Jahre hat der Berner inzwischen im Pamir verbracht, im vergangenen Jahr waren auch seine Frau und die damals zwei und fünf Jahre alten Kinder für ein paar Wochen dabei.

Duschen geht nur alle paar Tage – oder im Fluss Was für Menschen melden sich an für die Reisen mit PamirLink? Was erwartet die «sanften Touristen», worauf müssen sie sich einstellen? «Trotz der grossen Offenheit und Gastfreundschaft: Das ist nichts für jedermann. Es braucht schon einen bestimmten Touristen-Typ. Duschen geht zum Beispiel nur alle paar Tage – oder man wäscht sich eben im Fluss. Auf der anderen Seite haben diese Reisen haben schon Leben verändert», sagt Roman und erzählt die Geschichte einer Frau, die vor der PamirLink-Reise noch nie außerhalb von Europa war: «Nach einigen Wochen hat sie schon ein wenig Pamirisch gesprochen, sich ins Dorfleben assimiliert, von der Dorfschneiderin ein traditionelles Kleid schneidern lassen und eine intensive Beziehung mit den Einheimischen aufgebaut … Durch solche Erfahrungen fühlen sich die Leute verbunden mit Land und Leuten.» Eine andere Frau, berichtet Roman weiter, schickt regelmäßig ein bisschen Studiengeld nach Basid. Und was sagen die Pamiris? «Die sind bei der Dorfsitzung vorab und bei der Nachbesprechung immer total enthusiastisch.»

Klingt nach einer win-win-Situation. Wie es weitergeht? Roman Droux sagt: «Ich habe keine Ahnung, wie sich das entwickelt.» Er hat ja auch schon genug getan. Vor einem Jahr war er zuletzt in Basid, und wenn er länger nichts gehört hat, sagt er, fragt er sich: Was machen sie wohl? Wie geht‘s ihnen? Es wird wohl nicht lange dauern, bis er wieder aufbricht in den Pamir – über Riga in die Hauptstadt Duschanbe. Mit Air Baltic, nicht mehr mit dem Zug. Und vielleicht einmal mit dem Velo.

4-Seasons Info

Reisen mit PamirLink Die Initiative PamirLink organisiert jährlich ein bis zwei Reisen für kleine Gruppen in den Pamir. Im Mittelpunkt steht der mehrwöchige Aufenthalt in Basid, einem abgelegenen Bergdorf. Gelebt wird in und mit den Familien. Hauptaktivität während des Aufenthalts sind bedürfnisorientierte Kleinprojekte, die die Reiseteilnehmenden mit der Dorfbevölkerung gemeinsam umsetzen. Daneben gibt es Ausflüge, etwa Besuche bei Hirten oder Trekkingtouren. Ausführliche Informationen unter www.pamirlink.org.



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Reportage

Text & Fotos Stephan Glocker

Kälteprüfung Transa-Mitarbeiter haben es hart: Damit sie die Kunden kompetent beraten können, schickt die Firma sie regelmässig auf Fortbildung. Zum Beispiel nach Lappland, wo sie Hundeschlitten fahren, Ausrüstung testen und bei minus 20 Grad im Freien schlafen dürfen.


Reportage

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Reportage

B

evor wir es uns in unserem Unterschlupf bequem machen, verbringen wir gute zwei Stunden damit, die kleinsten Schneeklümpchen und Eiskristalle von unseren Handschuhen, Parkas, Socken, Masken und Schuhen zu bürsten. Wenn wir das nicht täglich tun, riskieren wir, dass dieses Eis, das hauptsächlich aus gefrorenem Schweiss besteht, zu steinharten Klumpen zusammenbackt und die Kleidungsstücke schliesslich unbrauchbar macht … Alois klappt sein Buch zu, schenkt sich etwas Wein nach und wärmt die Füsse am Ofen. Das Buch heisst «Nordpol bei Nacht» und es handelt von einer der härtesten Kälteexpeditione n der Geschichte: 2006 marschierten die Profi-Abenteurer Børge Ousland und Mike Horn in zwei Monaten 1000 Kilometer durch die Arktis – im Dunkeln und bei Temperaturen bis minus 50 Grad. Jeden Tag zehn Stunden Quälerei zu Fuss – und dann zwei Stunden Schneekristalle bürsten. Da haben wir es etwas einfacher: Das Transa-Wintertraining in Schwedisch-Lappland dauert nur eine knappe Woche, derzeit herrschen minus 20 Grad und fortbewegen werden wir uns mit

Die Transa ist überall, die feuchte Huskywelpenzunge auch.

Warum man nach Lappland auswandert und sich über 30 Huskys anschafft? Darum …

Foto: Matthias Schnyder

Die Musher haben mindestens so viel Spass wie die Hunde. Der Schweiss rinnt in Strömen – solange man sich bewegt, prallt die Kälte ab.


Hunde­schlitten­oder­Schneeschuhen.­Für­Børge­Ousland­und­Mike­Horn­ ein­Kindergeburtstag,­für­uns­durchaus­ein­Abenteuer.­­ «Diese­Winterfortbildung­ist­typisch­Transa»,­sagt­Peter­Bauer,­Filialleiter­ von­Transa­Luzern:­«Jeder­Mitarbeiter­konnte­sich­bewerben,­die­Firma­ trägt­den­Grossteil­der­Kosten.­Ich­freue­mich­total,­dabei­zu­sein.»­Dabe­i­ sind­auch­Charly­Huber,­Geographiestudentin­und­Transa-Teilzeitkraft,­ und­Verkaufsberate­r­Alois­Ackermann,­beide­aus­Zürich.­Der­vierte­Kältekandidat­hat­das­Flugzeug­verpasst­–­«das»,­meint­Peter,­«ist­leider­auch­ typisc­h­Transa.»­ Als­Gastgeber­fungiert­Matthias­Schnyder.­Er­war­früher­selbst­bei­der­ Transa,­erst­als­Verkaufsberater,­dann­als­Schulungsleiter.­In­Kanada­ lernte­er­die­nordische­Wildnis­lieben­und­wanderte­schliesslich­mit­der­ Familie­aus­–­in­die­nordschwedische­Gemeinde­Sorsele,­die­so­gross­ist­ wie­der­Kanton­Graubünden,­aber­nur­2700­Einwohner­zählt.­Elche­und­ Rentiere­gibt­es­deutlich­mehr.­So­ist­das­in­Lappland.­Sorsele­liegt­knapp­ unterhalb­des­Polarkreises,­daher­ist­es­jetzt­im­Januar­nicht­ganz­so­ finste­r­wie­in­der­arktischen­Polarnacht,­aber­mehr­als­ein­paar­Stunden­ Dämmerlicht­sind­nicht­drin.­«Manchmal­haben­wir­knallblauen­Himmel,­ halt­ohne­Sonne»,­sagt­Matthias‘­Frau­Barblina.­Im­Moment­schneit­es.­­­

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Barblina­und­Matthias­haben­ein­grosses­Grundstück­an­einem­Fluss,­drei­ Kinder­und­über­30­Huskys.­Dazu­kommen­zwei­schottische­Hochlandrinder,­die­selbst­bei­minus­35­Grad­stoisch­im­Freien­ihr­Futter­wiederkäuen,­und­eine­Hühnerschar­unter­Führung­des­Hahns­Elvis.­Elvis­und­ sein­Harem­sitzen­im­Winter­gemütlich­in­der­Scheune,­wo­auch­Schlitten­und­Ausrüstung­lager­n.­Mit­ihrer­Firma­«Erlebnis­Wildnis»­bieten­die­ Schnyders­Touren­für­Individualisten­und­Kleingruppen­an,­das­Angebo­t­ reicht­vom­Fliegenfischen­im­Sommer­und­Herbst­bis­zur­zweiwöchigen­ Husky-Expeditio­n­in­der­Wintersaison.­­ Die­ersten­zwei­Tage­dienen­der­Kälte-Akklimatisierung,­dem­Gegenteil­ von­«Aufwärmen»­sozusagen.­Gestern­in­der­Schweiz­zog­man­bei­null­ Grad­schon­die­dicke­Daunenjacke­über.­Jetzt­haben­wir­minus­15­Grad.­ «Da­gewöhnt­ihr­euch­schnell­dran»,­sagt­Matthias,­«bis­minus­25­Grad­ ist­kein­Problem,­erst­so­ab­minus­28­Grad­gibt­es­eine­spürbare­Grenze.»­ Nicht,­ dass­ die­ Besucher­ sehr­ verfroren­ wären:­ Charly­ plant­ ein­ Auslandssemes­ter­in­Island,­Peter­ist­routinierter­Alpinist,­Alois­hat­einig­e­ Wochen­auf­den­Eisfeldern­am­Mount­Logan­verbracht­(«mit­120­Rollen­ Klopapier,­da­sprechen­sie­heute­noch­von­im­Yukon!»).­Die­drei­führen­ zude­m­eine­Menge­Test-Equipment­aus­dem­Transa-Sortiment­mit­sich.­­ Die­erste­Übungstour.­Kaum­bemerken­die­Huskys,­dass­wir­mit­Schlitten­ und­Leinen­hantieren,­ertönt­ein­infernalisches­Geheul­–­Vorfreude,­und­ auch­etwas­Angst,­nicht­mitzudürfen.­Wir­holen­einen­Hund­nach­dem­ anderen­aus­dem­Zwinger,­stellen­uns­höflich­vor­und­versuchen­dann,­die­ Geschirre­anzulegen.­Das­klappt­erst­mal­gar­nicht,­dann­immer­besser.­ Die­Huskys­zerren­mit­unbändiger­Kraft­an­den­Leinen.­Jetzt­wird­klar,­ warum­die­Schlitten­mit­massiven­Schneeankern­fixier­t­werden­mussten.­ Endlich­sind­alle­Gespanne­bereit:­Anchors­aweigh!­Und­gleich­die­erste­ Kurve.­Matthias­hat­erklärt,­wie­man­das­Tempo­mit­der­Bremse­regulier­t,­ aber­gegen­die­Lauflust­der­Hunde­ist­kaum­ein­Ankommen.­Ein­wildes­ Gewackel,­aber­irgendwann­stehen­wir­siche­r­auf­den­Kufen­und­sausen­ über­den­zugefrorenen­See­–­im­Gesicht­ein­verklärtes­Grinsen,­vor­uns­ glückliche­Hunde­und­endlose­Weite.­In­Eis­und­Schnee­erstarrte­Natur.­ Vollkommene­Stille,­nur­das­Knirschen­des­Schnees,­das­Hecheln­der­ Husky­s­und­den­eigenen­Herzschlag­hat­man­im­Ohr.­Und­versteht­plötzlich,­warum­Menschen­wie­Matthias­und­Barblina­das­komfortable­Leben­ in­Mittel­europa­eintauschen­gegen­die­Einsamkeit­des­Nordens.­

© PatitucciPhoto

In Eis und Schnee erstarrte Natur

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Reportage

Nach einer gemütlichen Nacht im Gästehaus die zweite Gewöhnungstour: mit Schneeschuhen ins Naturreservat Vindelfjällen. Der Wind pfeift über die kargen Hügel, der Blick reicht bis hinüber nach Norwege n. Zeit für die erste Ausrüstungskritik: Die Winterschuhe von Hanwag und Meindl sind erstaunlich warm, das beeindruckt sogar Matthias, der standesgemässe Polarstiefel trägt. Dafür ist auf der Innenseite von Charlys Funktionsjacke der Wasserdampf kondensiert und gefroren. Wir frieren auch etwas, die Kälte findet die Lücke in den Zwiebelschichten. «Das ist auf dem Schlitten auch ein Problem», sagt Matthias, «im Wald und bergauf rennt man einfach nebenher, wenn es einen friert. Aber auf dem See sind die Hunde zu schnell. Bei den auf Leichtgewicht getrimm-

ten Funktionsklamotten zieht es dann in alle Ritzen und es wird eiskalt. Viele Musher bevorzugen deshalb statt des Zwiebelprinzips das Dönerprinzip: viele dicke Lagen überlappend, gern auch Wolle und Flanell …» Samischer Käse-Kaffee

Auf dem Rückweg besuchen wir Ingrid und Per-Nils, Sami und Freunde von Matthias. Sie leben von der Rentierzucht, aber nicht mehr als Nomaden wie früher. Neben ihrem gut geheizten Wohnhaus steht immerhin eine traditionelle Samenjurte. Wir werden zum Kaffee eingeladen. PerNils entfacht ein qualmendes Feuer und erzählt Geschichten von Samen,

Die Gemeinde Sorsele ist so gross ist wie Graubünden, zählt aber nur 2700 Einwohner. Elche und Rentiere gibt es deutlich mehr.

Aufwärmen in der Hütte, dann wieder raus: Mit Schneeschuhen in Vindelfjäll oder zu den örtlichen Rentierzüchtern.


Rentieren und Bären. Zum Kaffee gibt es Käse, der IN die Tasse gegeben wird: «So machen das die Samen – wenn schon heisses Wasser da ist, wird auch Essen erwärmt. Statt Käse kann man auch Fleisch nehmen …» Der samische Käse-Kaffee wird es vermutlich nicht in die Haute Cuisine schaffen, aber der Körper ist tatsächlich für jedes Bisschen Wärme dankbar. Oder hat sich Per-Nils, eine Art Nordlandausgabe von Louis de Funès, doch wieder einen Scherz erlaubt? Wir verbringen einen lustigen Nachmittag mit den Samen und ihren Rentieren, dann geht es zurück – wir müssen packen für unsere grosse Tour. Die Huskys heulen und zerren wieder an den Schlitten, die diesmal mit Proviant, Schlafsäcken und Kälteausrüstung vollgepackt sind. Es geht in die Berge. Jeder von uns hat sein eigenes Gespann und kennt seine Hunde beim Vornamen. Das ist auch notwendig, denn nach dem glatten See führt der Trail über Hügel und durch weite Wälder. Das Steuern der Schlitten ist anspruchsvoller und ein motivierender Ruf zum Leithund oft die einzige Möglichkeit, das Gefährt über eine Kuppe zu wuchten. Wir haben dabei mindestens so viel Spass wie die Hunde. Der Schweiss rinnt in Strömen – solange man sich bewegt, prallt die Kälte ab. Im letzten Licht – immerhin ist es ja schon drei Uhr nachmittags – taucht vor uns eine kleine Hütte auf, unser Basislager für die kommenden Nächte. Die Hunde werden versorgt und gefüttert, Matthias zündet ein Lagerfeuer an. Es wird grilliert, draussen natürlich. «Da müssen wir aber schnell essen, sonst sind die Steaks gefroren», lacht Charly.


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Reportage

Winterschläfer: Charly kuschelt sich bei minus 20 Grad unters Tarp, Peter logiert unter einem schönen Tannenbaum.

Wenig später hören wir ein Brummen im Dunkeln, ein Schneetöff kommt den Huskytrail herauf. «Das ist Frederik, ein Freund von mir», sagt Matthias, «er ist Wildnisexperte und kann euch viel über Wintertouren beibringen.» Am Feuer lauschen wir Frederiks Lehrstunde. «Touren im Winter», sagt er, «machen Spass und sind nicht schwierig. Ausser es geht etwas schief, man zum Beispiel seine Gruppe verliert und biwakieren muss. Dann kommt es auf die Wahl des Schlafplatzes an und das Tuning der Ausrüstung. Den Schlafsack bekommst du wärmer, wenn du den Rucksack als zusätzlichen Fusssack nimmst. Die Daunenjacke ziehst du nicht an, sondern legst sie auf den Schlafsack, über dein Atemloch. Da bringt sie mehr …»

Schlafsack, Isomatte, Baum – sonst nichts Frederik belässt es nicht bei der Theorie: Charly, Alois und Peter haben zum Schlafen die Wahl: Zelt, Tarp oder Tanne? Jeder richtet sein Nachtlager her und Frederik kommt zur Inspektion. Erst werden die Vor- und Nachteile von Tunnelzelten diskutiert, dann die clevere Ausrichtung eines Tarps. Charly wird darunter schlafen – auf einem Rentierfell. Die Königsdisziplin für nordische Winterschläfer ist natürlich die Tanne: Schlafsack, Isomatte, Baum – sonst nichts. Frederik empfiehlt einen kleinen Wall als Windschutz: «Sonst bläst es feinen Schnee in dein Atemloch.»

Peter kämpft derweil mit der eingebauten Pumpe seiner Exped Downmat: «Im Laden und auch bei minus 10 Grad ist das Pumpen kein Problem, aber jetzt wird es deutlich mühsamer – man lernt halt immer was dazu.» Alle drei Kältekandidaten überstehen die Nacht ohne Blessuren. Die nächsten zwei Tage sind frostig, es fällt reichlich Schnee. Wir fahren mit den Hundeschlitten spazieren, erkunden den nächsten Berg mit Schneeschuhen, lamentieren über Ausrüstung und nehmen die alte Sauna nahe der Hütte in Betrieb. Das Einheizen dauert, aber dafür gibt‘s einen Temperaturunterschied von fast 120 Grad zwischen drinnen und draussen. Bevor es am Abend wieder unter Tarp und Tanne geht – die Schlafplätze werden durchgetauscht – sitzen wir in der geheizten Hütte und begutachten Matthias‘ Survival-Kit, mit dem er notfalls im nordischen Winter überleben könnte : trockenes Holz, Zunder und Kerze; Axt, Messer und Schaufel; Signalrakete und -spiegel, als Notwasserbeutel ein Kondom (1998 abgelaufen). Ein Reparaturset für den Kocher, Gummi, Nähzeug und Ducktape. Das ist alles? «Man kann noch einen grossen Stein mitnehmen und diesen im Notfall wegwerfen – dann ist man schneller!», witzelt Matthias. «Und was ist mit einer Bürste zum allabendlichen Auskämmen der Schneekristalle?», fragen wir als eifrige Mike-Horn-Leser. «Ist wichtig«, sagt Matthias, «braucht man aber zum Glück nur bei längeren Trips. Wir fahren ja morgen wieder ins Tal.» Schade eigentlich.

4-Seasons Info

Touren in Lappland mit «Erlebnis Wildnis» Mit «Erlebnis Wildnis» bieten Matthias und Barblina Schnyder ganzjährig Ferien und Touren in Schwedisch-Lappland an – und helfen auch bei der Umsetzung individueller Projekte. Im Winter stehen Hundeschlittenfahrten im Mittelpunkt, das Angebot reicht von der Schnuppertour bis zur zweiwöchigen Fjäll-Expeditio n mit Zeltübernachtungen. Im Sommer und Herbst locken Wan-

derungen, Fahrrad- und Kanutouren. Angeln ist ganzjährig möglich, es werden auch Kurse im Fliegenfischen angeboten, ebenso Unternehmungen mit befreundeten Samen. Wer «nur» gemütlich in den Gästehäusern wohnen möchte, ist auch willkommen. Lage und Anreise Die Gemeinde Sorsele liegt etwas südlich des Polarkreises, ist aber

über den nur 90 km (in Lappland ein Katzensprung) entfernten Flughafen Arvidsjaur sehr gut erreichbar. Regelmässige Swiss- und SAS-Flüge von der Schweiz über Stockholm, auch Ryanair, Germanwings und Fly-car.de (im Winter Direktflüge ab Deutschland) fliegen Arvidsjaur an. «Erlebnis Wildnis» holt Gäste am Flughafen ab. PKW- und Zuganfahrten sind möglich, aber lang.

Kältefest und sehr wildniserfahren: Matthias Schnyder.

Buchung und Infos «Erlebnis Wildnis» ist auf kleine Gruppen spezialisiert und schnell ausgebucht. Daher am besten rechtzeitig informieren. Alle Infos, Angebote und Preise gibt es auf der gut gemachten Website www.erlebnis-wildnis.ch.


Schneeschuhtour zum Gatterl, Wetterstein Gebirge, Tirol, Österreich, Foto: Bernd Ritschel

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Herbst/Wintewr 2011

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Hersteller

text Malin auras Fotos archiv Marmot

Im Club der Murmeltiere DIe MarMot-Story

Vor 40 Jahren standen zwei Studenten aus dem sonnigen Kalifornien auf einem Eisfeld in Alaska – und froren bitterlich. Doch statt zu jammern, gründeten sie den «Club der Murmeltiere». Es war die Geburtsstunde der Firma Marmot, die heute zu den weltweit führenden Outdoor-Ausrüstern zählt.


Hersteller

an schreibt das Jahr 1971, als es Eric Reynolds und Dave Huntley, zwei Studenten der University of California in Santa Cruz, auf die gewaltigen Juneau-Eisfelder in Alaska verschlägt. Die Kälte, und wie man damit umgeht, ist offensichtlich ein grosses Thema dieses Trips, denn die beiden gründen den «Marmot Club», den Club der Murmeltiere. Wer dazugehören möchte, so die Regel, muss mit einem anderen Clubmitglied einen Gletschergipfel besteigen. Nach ihrer Rückkehr machten sich Eric und Dave – ausgerechnet im sonnenverwöhnten Kalifornien – ernsthafte Gedanken über outdoortaugliche Kälteschutzbekleidung. 1973 entstehen die ersten Produkte: eine Daunenweste, ein Pullover und ein Parka. Dazu kommen innovative Daunenschlafsäcke, einer davon soll sogar noch bei minus 40 Grad wärmen. Im selben Jahr kommt ein dritter Mann an Bord: Tom Boyce, ein Kletterkollege von Eric Reynolds. Eine Winterbegehung des 4198 Meter hohen Grand Teton im US-Staat Wyoming zementiert die Freundschaft. Zu dritt mieten sie im Frühjahr 1974 ein altes Backsteinhaus in Colorado, um den Traum von einem OutdoorLaden zu verwirklichen, in dem sie ihre selbst gefertigten Daunenjacken und -schlafsäcke verkaufen können. Den Namen der jungen Ausrüstungsfirma haben sie kurzerhand ihrem drei Jahre zuvor gegründeten Murmeltier-Club entlehnt: Marmot Mountain Works.

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M

Schnörkellos und warm: Marmots Zeus Jacket.

108 Jacken für Clint eastwood

Ein glücklicher Zufall verschafft der jungen Firma Umsatz und Reputation: 1975 lernt Tom beim Klettern in Peru den amerikanischen Filmemacher Mike Hoover kennen. Zwei Wochen später ruft Mike bei Tom an: Er trainiere und berate Clint Eastwood für den Hollywood-Actionfilm «The Eiger Sanction» (deutscher Titel: «Im Auftrag des Drachen»). Für die Dreharbeiten, die zum Teil tatsächlich am Eiger stattfinden, würde die Produktionsfirma jede Menge dicke Daunenjacken brauchen. Ob Marmot interessiert wäre? Tom sagt sofort zu und bastelt innerhalb einer Woche ein Sondermodell – den «Golden Mantle», benannt nach dem Goldmantel-Erdhörnchen. Hollywood ordert tatsächlich 108 Jacken – bis dahin der grösste und imageträchtigste Auftrag für Marmot.

Ein Jahr später stellt Marmot eine wegweisende Weiche: Eric Reynolds trifft den Gore-Mitarbeiter Joe Tanner, dieser stellt ihm stolz die neueste Entwicklung der Firma vor: Gore-Tex. Eric erkennt die Chancen des neuen Materials und produziert umgehend ein paar Schlafsack-Prototypen mit Gore-Tex-Aussenstoff. Die folgenden Nächte in einem Kühlhaus und unter Sprinkleranlagen sind ein geringer Preis für den Erfolg, den Marmot in den folgenden Jahrzehnten mit Gore-Produkten haben sollte. Bereits 1976 produziert Marmot im grossen Stil Gore-Tex-Bekleidung und ist damit der älteste Partner des Membranherstellers innerhalb der Outdoor-Branche.

Na Logo! Zwei Studenten der Gletscherkunde gründeten Marmot anfang der 70er.

Der Murmeltier-Club wird in alaska gegründet und hat bald prominente Mitglieder (links: Clint eastwood).


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Hersteller

Die Murmeltiere dehnen ihr Revier kontinuierlich aus: 1977 sind MarmotProdukte nur in elf Outdoor-Läden weltweit erhältlich – 2011 werden es Tausende Shops in 44 Ländern sein. Die Firma expandiert und gründet ein neues Headquarter in Santa Rosa, Kalifornien, sowie diverse internationale Niederlassungen. 2003 öffnet die «Marmot Mountain Europe GmbH» im deutschen Schnaittach bei Nürnberg die Pforten – ganz nahe an den berühmten Kletterfelsen der Fränkischen Schweiz. Das ist den 20 Mitarbeitern wichtig, denn sie sind fast alle begeisterte Outdoorer. Das kleine, aber feine Europateam hält engen Kontakt zu den amerikanischen Produktdesignern und entwickelt auch Produkte speziell für den europäischen Markt. Das Ergebnis: Viele Marmot-Artikel haben eine europäische Farbgebung, Passform und Designhandschrift. Global Player und Vollsortimenter

Das goutieren auch die hiesigen Kunden – die Schweiz gehört zu Marmots Top-5-Märkten in Europa, Tendenz weiter steigend. Dazu trägt die Transa nicht unwesentlich bei: Seit Mitte der Achtzigerjahre sind die Murmeltier-Produkte fester Bestandteil des Sortiments, erst via Direktimport, später dann in Zusammenarbeit mit der Marmot Europazentrale. Deren Chef Andy Schimeck bringt es auf den Punkt: «Transa und Marmot

Neue Softshell-Generation: das Zion Jacket.

bilden ein optimales Gespann. Das Produkt passt zu Transa, Transa zum Produkt. Dass Transa sich nun auch zunehmend im extremeren Alpinbereich aufstellt, macht die Sache perfekt.» 2011, 40 Jahre nach der improvisierten Gründung auf dem Gletscher in Alaska, ist Marmot längst ein Global Player und Vollsortimenter. Das Angebot reicht von Zelten über Schlafsäcke bis zu Bekleidung für beide Geschlechter, alle Altersstufen und alle Einsatzbereiche – Urban-Outdoor ebenso wie extreme Expeditionsausrüstung. Marmot-typisch sind hohe Qualität und Funktionalität bei einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Zusammenarbeit mit Gore ist noch immer so eng, dass die Murmeltiere Gore-Tex-Neuheiten oft als einer der ersten Hersteller verarbeiten dürfen. Damit die Innovationskraft nicht nachlässt, holt sich Marmot regelmässig Ideen und Feedback von Athleten, die die Produkte unter härtesten Bedingungen testen. Zum Europateam gehören die deutschen Alpinisten Stefan Glowacz und Robert Jasper ebenso wie der Schweizer Kletterer Matthias Trottmann oder der Freerider Gilles Sierro. Die «dauerhaft innovativste outdoor-Marke»

Auch die Outdoor-Branche zollt den Murmeltieren Respekt: Nachdem man für ultraleichte Jacken bereits 2008 (Crystalline Jacket) und 2009 (Super Mica Jacket) mit dem Outdoor-Industry-Award ausgezeichnet wurde, verlieh das deutsche Fachmagazin «outdoor.markt» 2011 den ersten Innovationspreis für die «dauerhaft innovativste Outdoor-Marke» an Marmot. Aktuelle Highlights der Kollektion sind das Alpinist Jacket aus dreilagigem Gore-Tex Pro Shell Stretch, die High-End-Daunenschlafsäcke der PlasmaLinie und das Zion Jacket aus Polartec Neo Shell, das für eine neue Softshell-Ära steht. Bei allem Erfolg hat Marmot seine soziale und ökologische Verantwortung nie aus den Augen verloren. Das betrifft einerseits faire Arbeitsbedingungen in der Produktion und die Unterstützung sozialer Einrichtungen. Andererseits werden in der Kollektion möglichst oft recyceltes Polyester und ökologische Baumwolle verwendet, ebenso die Füllfaser «Thermal R Eco» (zu 80 % aus Recyclingmaterial) oder «Polynosic», ein bügelfreier Stoff aus Buchencellulose und recyceltem Polyester. Seit April

Nie wieder kalte Finger: Winterfäustling randonnee Mitt.


Hersteller

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«Transa und Marmot bilden ein optimales Gespann. Dass Transa sich nun auch zunehmend im extremeren Alpinbereich aufstellt, macht die Sache perfekt.» andy Schimeck, Chef von Marmot Mountain europe.

2011 ist Marmot Mountain Europe auch Mitglied der European Outdoor Conservation Association (Infos unter www.outdoorconservation.eu), einer Initiative der europäischen Outdoor-Industrie, die sich mit spezifischen Umweltschutzprojekten für die Natur einsetzt. Solches Engagement sehen auch die Transa und ihre Kunden gern: «Nachhaltigkeit liegt uns seit jeher am Herzen», sagt Transa-Einkaufsleiterin Heidi Schwizgebel, «vor einem Jahr sind wir selbst der Fair Wear Foundation beigetreten. Damit wollen wir einen Beitrag zu besseren

Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie leisten. Ausserdem achten wir auf Ökologie im Ladenbau und organisieren interne Events – zum Beispiel, um Wanderwege wieder in Stand zu bringen.» Für Lieferanten wie Marmot hat die Transa einen Fragebogen entwickelt: «So können wir eruieren, wo die Marken bezüglich sozial verträglicher Produktion und Ökologie stehen», erklärt Heidi, «das schafft Transparenz und wir können auch kritische Kundenfragen kompetent beantworten.» Auch deshalb wird der Club der Murmeltiere weiter wachsen.

Schweizer Murmeltiere: Gilles Sierro an der Cima Madriccio im ortlergebiet, Matthias trottmann in der titlis-Nordwand.


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State of the Art

WeStern MountAineering ApAche MF

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Gibt es das perfekte Equipment? Durchaus. In State of the Art zeigt 4-Seasons Ausrüstung, die in ihrer Klasse Standards setzt.

Produktklasse

Daunenschlafsack der «Drei-Jahreszeiten-plus-x-Klasse».

Einsatzbereich

Von zart bis hart. Dank der ausgereiften Wärmeregulierung auch für die kalte Jahreszeit geeignet. Das wetterfeste MicrofaserMaterial erlaubt Nächte unter freiem Himmel.

Status

Wärmewunder unter 1000 Gramm mit Vollausstattung: Konturkapuze, Wärmekragen und wasserabweisende Aussenhaut.

. Hersteller

Western Mountaineering, San Jose, Kalifornien, USA.

Konzept/Idee

Gary Peterson, Sales Manager.

Technische Daten

Erhältlich in drei Längen: 165 cm (Grösse S), 180 cm (M) und 200 cm (L). Füllung: 90/10 Gänsedaune (90 % Daune, 10 % Federn) mit 850+ cuin Fillpower. Material: aussen Microlite XP Polyester, innen Nylon-Taffeta. Gewicht: 905 g (Grösse M). Packmass: 38 cm x 20 cm. Preis: 599 CHF (Grösse M).

Historie

«Gut Ding will Weile haben», das scheint das Motto von Western Mountaineering zu sein. Seit 41 Jahren produzieren die Kalifornier Daunenschlafsäcke und -bekleidung – aus Leidenschaft und mit viel Geduld. 4,5 bis 5 Stunden Arbeitszeit stecken durchschnittlich in jedem Western-Mountaineering-Schlafsack, gut doppelt so viel wie bei der Konkurrenz. Noch deutlicher wird der firmeneigene Anspruch bei der Qualitätskontrolle: 20 Minuten lang wird jede einzelne Schlaftüte auf Herz und Nieren überprüft, bevor sie das Werk in Richtung anspruchsvoller Kundschaft verlässt. Auch bei der Belegschaft geht Western Mountaineering seinen eigenen Weg: Anstatt die Näherinnen und Näher wie üblich nach Stückzahlen zu bezahlen, gibt es einen festen Stundenlohn. Und das, obwohl es rund zwei Jahre dauert, bis ein neuer Mitarbeiter vollständig eingelernt ist. Gut Ding will eben Weile haben!

«Western Mountaineering verwendet ausschliesslich hochwertige polnische Gänsedaune und produziert komplett in den USA. Dazu kommen über 40 Jahre Erfahrung mit Daune und Schlafsäcken. Unsere Kunden wissen diese Qualität zu schätzen – und lassen sie sich gern auch etwas kosten.» René Franke, Verkaufsberater bei Transa Zürich

«Wir gewähren auf alle unsere Produkte eine lebenslange Garantie. Gute Daune hält locker 40 Jahre, daran muss sich auch die Hülle messen lassen. Jedes Jahr verkaufen wir rund 8000 Schlafsäcke mit Microfaser-Hülle und hatten in zwölf Jahren nicht eine einzige Reklamation.» Gary Peterson, Sales Manager Western Mountaineering

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01. Füllung: 535 Gramm polnische Gänsedaune, Bauschkraft 850+ cuin (Volumen pro Unze Daune). Western Mountaineering (WM) verwendet ausschliesslich diese höchste Daunenqualität. 02. Wärmebereich: Problemlos bis null Grad, WM nennt minus 10 Grad als Komfortgrenze, minus 29 Grad als Extremtemperatur. Diese Werte können jedoch nur

als Orientierung dienen, da das Wärmeempfinden eine sehr individuelle Sache ist. 03. Konstruktion: H-Kammern verhindern Kältebrücken (Aussenund Innenseite sind getrennt). Die Kammern laufen um den ganzen Körper, das ermöglicht eine Wärmeregulierung: Bei Kälte schüttelt man mehr Daunen in die Oberseite (mehr Isolation), bei Wärme in die Unterseite. Der


State of the Art

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Differenzialschnitt (Aussenseite mit grösserem Durchmesser als Innenseite) verhindert Falten, spart Material und verbessert die Leistung.

nicht direkt am Aussenstoff (bleibt man hängen, reisst man kein Daunenleck). Jeder Schlafsack trägt die handgeschriebenen Initialen seiner Näherin.

04. Verarbeitung: Die Aussenseite ist aus einem einzigen Stück Stoff. Alle Nähte sind doppelt genäht. Ansonsten gilt: Weniger Nähte = weniger Schwachstellen. So ist die Reissverschluss-Garage am Schnürzugkanal vernäht,

05. Aussenmaterial: Engmaschiges Microfiber (ca. 160 Fäden pro cm2) kombiniert Atmungsaktivität und Wasserresistenz. Da das Gewebe selbst für den Wetterschutz sorgt, nutzt dieser sich im Gegensatz zu Beschichtungen

nicht ab. Eine DWR-Imprägnierung («Durable Water Repellent») hält zusätzlich Feuchtigkeit ab.

08. Wärmekragen: Durchgehend, daunengefüllt, justierbar.

06. innenmaterial: Geschmeidiges, daunendichtes Nylon-Taffeta.

09. Schnürzüge: Die aufwendige Vernähung mit Ankern an «nichttragenden» Elementen verhindert ein Ausreissen der elastischen Züge.

07. Kapuze im umgekehrten Differenzialschnitt: Innen wird mehr Stoff verarbeitet als aussen, so hat die Daune Platz, sich wohlig um den Kopf zu schmiegen.

10. reissverschluss: Der Zweiwegezipper erlaubt verschiedene Belüftungsvarianten und lässt sich

von innen und aussen bedienen. Die daunengefüllte Abdeckleiste schliesst Kältebrücken. Ein Versteifungsstreifen verhindert das Einklemmen des Zippers. 11. extras: Wasserdichter Pack- und grossvolumiger Aufbewahrungssack werden mitgeliefert. Den Schlafsack unbedingt immer – ausser natürlich auf Tour – im Aufbewahrungssack lagern. Die Daunen werden es danken.


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Kaufberatung

Interview Susanne Kern Fotos Daniel Bally patitucciphoto.com Lars Schneider


Kaufberatung

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Kaufberatung Reisegepäck

Treue Begleiter «Die Last wird leicht, wenn mit Geschick man sie trägt» – das wusste schon Ovid. Wie dieses Geschick en détail aussieht, das weiss Helmut Fleischer von Transa Winterthur. Ein Fachgespräch über Rucksäcke, Rollkoffer, Duffels, Folder und Essstäbchen.

Helmut, ich hätte gern ein Gepäckstück, das vom Nepal-Trekking über die Städtereise bis zum mehrtägigen Business-Trip alles abdeckt. Gibt es diese «eierlegende Wollmilchsau»? Das wäre schön – und ein Outdoor-Messie wie ich hätte nicht den ganzen Keller voller Trekkingrucksäcke, Kofferrucksäcke, Rollkoffer und Duffels. Obwohl sich viel getan hat in den letzten Jahren, gibt es kein perfektes Universalbehältnis. Für richtiges Trekking braucht man nach wie vor einen robusten Rucksack mit vernünftigem Tragesystem, vielen Befestigungsmöglichkeiten und passender Regenhülle. Theoretisch geht der auch für Städte- und Businessreisen, aber wer mag dabei schon auf knitterfreies Packen, komfortablen Zugang oder auch Rollen verzichten? Sind dann nicht Kofferrucksäcke mit Rückengurten ein guter Kompromiss? Bei kleinen Wildnis-Ausflügen ja, mit Kofferrucksäcken wie dem Kaikkialla Leevi kann man schon mal ein paar Stunden wandern. Bei langen Touren und viel Gepäck kommt das Konzept aber bald an die Grenze, vor allem wegen der Lastenverteilung. Während ein Trekkingrucksack eher schlank, lang und zylindrisch ist, haben Kofferrucksäcke eine kompakte Kastenform. Die trägt sich auf Dauer nicht angenehm. Und für wen macht so ein Kofferrucksack wirklich Sinn? Wenn ich zum Beispiel einen Teil der Reise in Städten verbringe, vielleicht auch mal Unterlagen, ein kleines Schwarzes oder ein

Helmut Fleischer, 49, ist Fachberater bei der Transa in Winterthur. Als Student jobbte er als Segellehrer und Wanderführer. Später sammelte er nicht nur viele Jahre Erfahrung im Outdoor-Handel, sondern auch zigtausend Reisekilometer. Bevorzugt ist der passionierte Alpinist in Südamerika und Afrika unterwegs, sein Reisegepäck schleppte er auch schon auf den Kilimandscharo in Tansania und den Aconcagua in Argentinien.

Businessoutfit mitnehmen will. Das alles lässt sich im Kofferrucksack schonender verstauen. Auch kann man das Tragesystem im Inneren verschwinden lassen, der Rucksack wird damit zum Koffer und ist weniger anfällig für Schäden beim Transport in Flugzeug, Bus oder Pickup. Viele Kunden mögen auch Features wie ab schliessbare Reissverschlüsse oder einen abnehmbaren Daypack. Dann kannst du zum Beispiel in Stockholm den grossen Rucksack in der Jugendherberge lassen und mit dem kleinen den City-Klettersteig angehen. Woran erkenne ich gute Qualität? Ganz wichtig sind gute Verarbeitung und hochwertige Materialien. Ein gutes Indiz sind immer die Reissverschlüsse: Am besten – und für den Rucksackhersteller teuer – sind die 10-Millimeter-Zipper von YKK. Das Gleiche gilt für Schieber, Schnallen und Verschlüsse von National Molding oder anderen Markenherstellern. Die gehen nicht gleich kaputt, wenn man mal drauftritt, und belegen, dass der Hersteller nicht am falschen Ende

gespart hat. Ebenfalls wichtig ist ein robuster, dicht gewobener Oberstoff wie etwa Cordura. Beim Handling sollte man auf komfortablen Zugang zu allen Fächern achten. Will man einen Rollkoffer, darf dieser im Stehen nicht umkippen. Unser Topmodell ist hier der Osprey Sojourn 80. Der hat ein brauchbares Tragesystem, Rollen und Ziehbügel – und ist richtig robust. Rollen sind ja am Bahnhof und Flughafen toll, aber drücken die nicht beim Wandern? Je mehr man mit öffentlichen Verkehrsmitteln reist, desto sinnvoller sind Rollen. Die Tragesysteme der meisten Rollkoffer sind aber wirklich nur Notbehelfe: kein Problem, wenn die Strasse mal geschottert oder matschig ist. Aber richtiges Wandern? Lieber nicht. Man muss auch bedenken, dass Systeme mit Rollen und Ziehbügel viel schwerer sind als echte Rucksäcke, da ist man schnell bei 4 Kilo Leergewicht. Je leichter das Gepäck, desto mehr Spass macht das Reisen. Wie hält man bei einer längeren Tour das Gesamtgewicht niedrig?


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Kaufberatung

Indem man sich erst mal dem Inhalt des Rucksacks widmet. Ich selbst richte mir beim Packen immer drei Haufen: Einen mit den «must haves», einen mit den «nice to haves» und einen «Luxus»-Haufen. Den ersten Haufen brauche ich, aus dem zweiten ergänze ich, zum Beispiel ein weiteres Paar Schuhe oder ein Seiden-Inlett. Ein Pyjama muss aber nicht sein, der würde unter «Luxus» laufen. Und erst dann packst du den Rucksack? Dann suche ich den – je nach Reise – passenden Rucksack oder Rollkoffer aus. Dieser sollte vor allem nicht zu gross sein: Je mehr Platz ein Gepäckstück bietet, desto eher wird es zum Schwarzen Loch, das Materie anzieht und verschwinden lässt. Das ist wie beim Kofferraum im Auto – voll wird der immer! Hast du auch Tipps für das Einpacken? Die einen stopfen einfach alles rein, bei den anderen muss jedes Teil seinen festen Platz haben. Da kommt es auf die persönliche Chaosund Knitter-Schmerzgrenze an. Ich plädiere für Packsäcke und nutze auch gern clevere Lösungen von Eagle Creek oder Mountainsmith. Etwas Organisation ist nicht aufwendig und spart unterwegs einfach viel Zeit – die Schmutzwäsche kommt in den roten Sack, das Essen in den schwarzen und so weiter. Was heisst clevere Lösungen? Wenn du zum Beispiel mit dem Rucksack reist und am Zielort ein gebügeltes Hemd brauchst,

Qualitätskriterien: hochwertige Zipper, Schnallen und Rollen mit langer Lebensdauer.

«Je mehr Platz ein Gepäckstück bietet, desto eher wird es zum Schwarzen Loch, das Materie anzieht und verschwinden lässt.» etwa um bei einer Behörde vorzusprechen. Dann nimmst du einen Folder von Eagle Creek, da bekommt man ein paar gefaltete Hemden oder Hosen hinein und sie verrutschen und verknittern nicht. Oder du willst deine Kletterausrüstung komplett in einer grossen Tasche haben, aber nicht jedes Mal ganz unten nach einem bestimmten Teil wühlen müssen – dann ist das Modular-System von Mountainsmith eine

grosse Hilfe. Dabei steckt man verschiedene kleinere Taschen passgenau in eine grosse … Neben den Rucksäcken und Rollkoffern gibt es einfache Riesentaschen, auch Duffels genannt. Wo ist da der Vorteil? Duffels sind ideal bei staubigen Roadtrips, zum Befestigen auf einem Lasttier oder im Kanu. Also immer dann, wenn viel Gepäck

Vorteil Kofferrucksack: Geht es vom Bahnhof zu Fuss weiter, wird das Tragesystem ausgefahren.


In den Bergen braucht man den besten Schutz Konstruiert und entwickelt in Nord-Schweden sind Hillebergzelte weltweit die erste Wahl für professionelle Abenteurer und anspruchsvolle Zeltanwender und dies seit über 35 Jahren.

Jedes Zeltmodell, vom Achtpersonen Atlas bis zum Einpersonen Akto, bietet die optimale Balance zwischen Komfort, Haltbarkeit, Zuverlässigkeit und Vielseitigkeit bei möglichst geringem Gewicht.

Alle Hilleberg Zelte sind: Zuverlässig und zu jeder Jahreszeit unter allen Bedingungen einfach aufzubauen Entwickelt mit viel Platz für Sie und Ihre Ausrüstung Konstruiert mit gekoppeltem Innen- und Außenzelt für den schnellen, einfachen Aufund Abbau

Entworfen in Schweden von Hilleberg The Tentmaker mit mehr als drei Jahrzehnten Erfahrung in Zelt-Design und Zelt-Entwicklung

Duffels sind robust und praktisch – solange sie ein anderer trägt.

Individuell in der eigenen europäischen Fabrik vor der Auslieferung auf Qualität überprüft

Gibt es auch komplett wasserdichte Gepäckstücke, wenn ich davon ausgehen muss, dass meine Tasche auf dem Trip nass wird? Wer es komplett wasserdicht will, wird mit einem X-Tremer von Ortlieb glücklich oder dem Boundary Pack von Sea to Summit – das sind im Prizip wasserdichte Seesäcke mit Tragegurten. Der 90-Liter-Duffel von The North Face wiegt leer fast zwei Kilo. Geht das nicht leichter? Schon die Gepäckförderbänder auf Flughäfen erfordern eine Robustheit, die sehr leichte Gewebe nicht bieten. Ausserdem ist eine schlappe Tasche auch nicht so angenehm zu packen. Trotzdem ist ein schlichter Duffel relativ leicht im Verhältnis zum Stauraum. Zusätzliche Ausstattung, wie Gurte, Griffe oder Seitentaschen, bringt aber oft auch mehr Gewicht mit sich.

Was, wenn ich meinen Duffel doch mal über eine Strecke schleppen muss? Dann wird es sehr unbequem. Man kann ihn natürlich auf eine Gepäckkraxe zurren oder auf einen klappbaren Gepäckroller – aber die müsste man ja auch immer dabeihaben. Erwartet man längere Märsche, ist ein Duffel nicht ideal. Transa führt auch Outdoor-Necessaires. Reicht da nicht ein normales? Im Prinzip ja, aber ein Outdoor-Necessaire ist in der Regel leichter und robuster, man kann es überall aufhängen – zum Beispiel an einem Ast. Der herausnehmbare Spiegel ist im Notfall als Signalspiegel verwendbar. Für jeden Bedarf gibt es die passende Grösse: XXL-Lösungen wie den Pack It von Eagle Creek, der schluckt viel und wiegt trotzdem nur 250 Gramm. Für Puristen haben wir das MSR Packtowel Personal, eine 185 Gramm leichte Netztasche inklusive Handtuch, in die auch noch eine Zahnbürste und eine kleine Reiseseife hineinpassen. Und das Handtuch ist so gross, dass man es einmal komplett um den Körper wickeln kann. Lass uns über Geld reden: Wie verstaue ich bequem und sicher Wertsachen, Papiere oder Bargeld? Auch hier gilt zunächst einmal: Was brauche ich wirklich? Mit dicker Kamera und mit

Jay Gates

sicher verstaut werden soll, man es aber nicht selbst schleppen muss. Ich empfehle oft den Base Camp Duffel von The North Face, den habe ich selbst in drei Grössen daheim. Diese Duffels sind staubfest und abgesehen vom Reissverschluss fast wasserdicht. Sie nehmen es auch nicht übel, wenn sie mal vom Dach eines indischen Reisebusses auf die Strasse fallen.

Du findest uns im Internet auf www.hilleberg.com. Unser Zelthandbuch mit dem kompletten Programm kannst Du hier kostenfrei bestellen.

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Kaufberatung

«Hidden Pockets» verschwinden dezent unter der Kleidung.

Hemden knitterfrei? Geht.

Jedem seinen Spleen: Helmuts Stäbli.

«Auch diebstahlsichere Schultertaschen haben wir: Da stürzt eher der Mofa-Räuber vom Gefährt, als dass der Trageriemen reisst.» Schmuck behängt sollte man nicht durch die Favelas laufen. Ich sage immer nach Janis Joplin: «Freedom’s just another word for nothing left to loose». Was ich nicht habe, kann mir auch keiner abnehmen. Bei den Papieren hilft die moderne Technik: Alle relevanten Unterlagen kann man fotografieren oder scannen und sich selbst als E-Mail schicken – so hat man stets ein Back-up parat. Die Wertsachen, die man mitführt, sollte man am besten im Gepäck und am Körper verteilen. Der gute alte Brustbeutel ist für meinen Geschmack zu offensichtlich und damit relativ unsicher. Für Geld, Karten und Tickets sind die Hidden Pockets, die wir z. B. von Tatonka oder Eagle Creek führen, eine gute Lösung, weil sie unter der Hose unsichtbar sind. In einem Geldgürtel wie von Meru, Tatonka oder Eagle Creek kann man gut gefaltete Geldscheine oder eine Reserve-Kreditkarte verstecken. Auch diebstahlsichere Schultertaschen haben wir im Programm: Da stürzt eher der Mofa-Räuber vom Gefährt, als dass der Trageriemen reisst. Macht es Sinn, Rucksäcke und Taschen auf Reisen abzuschliessen? Auf jeden Fall! Ich persönlich halte am meisten von abschliessbaren Reissverschlüssen, diese

Bei Stadt- und Kulturtrips ist rollen schöner als schleppen.

bringen kein zusätzliches Gewicht. Es gibt aber auch Stahlseile mit Schloss oder ganze Stahlnetze. Die wiegen allerdings relativ viel. Rollkoffer und Taschen sieht man oft günstig im Warenhaus. Kann man da nicht mal ein Schnäppchen machen? Kann sein. Aber ich finde, dass sich speziell beim Reisegepäck Qualität lohnt. Das Transa-Sortiment ist für den Dauereinsatz ausgelegt – von den Rollen über das Tragesystem bis zum Schiebebügel. Neben meiner Frau ist eine solche Tasche auf Reisen meine treueste Begleiterin. Und wenn ich dann am Flughafen sehe, wie manche Leute ihr Gepäck panisch mit Gurten oder Tape zusammenschnüren, weil sie ihrem «Schnäppchen» nicht trauen … Helmut, was hast du – unabhängig vom Taschentyp – immer dabei? Eine kleine Stirnlampe – super, wenn mir die Kette vom Rad springt, aber auch beim Stromausfall im Hotel in Malaysia. Zusätzlich für internationale Trips einen Weltstecker, ein Sackmesser und einen Plastik löffel. Shampoo, Medikamente und persönliche Dinge verpacke ich in selbst befüllbare

Container. Und mein persönlicher Spleen: die Essstäbchen «Carry On Chopsticks» von Snowpeak, auch wenn sie 51 Franken kosten. Die ziehe ich beim Asiaten immer aus der Tasche.

4-Seasons Info

Pflege von Rucksack & Co. • Verschmutzungen einfach unter der Dusche abwaschen. Bei Bedarf etwas Neutralseife und ein Schwämmchen verwenden. Nur wenn das nicht hilft, eine weiche Bürste benutzen. Taschen und Rucksäcke auf keinen Fall in die Waschmaschine stecken! • Nasse Gepäckstücke zum Trocknen nicht in die Sonne legen! • Die Oberflächen ab und zu mit Textilimprägniermittel behandeln – vor allem, wenn unterwegs mit Regen oder Nässe zu rechnen ist. • Hin und wieder ein Tropfen Ballistol, WD40 oder Silikon auf die Reissverschlüsse wirkt Wunder und verlängert die Lebensdauer erheblich.


NeulaNd betreteN

Aarau H Baden H Basel H Bern H Biel H Brig H Chur H Fribourg H Interlaken H Luzern H Olten Rapperswil H Schaffhausen H St. Gallen H Thun H Winterthur H Zug H ZĂźrich H globetrotter.ch


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Produkte

Arc’teryx Beta AR Jacket (699 CHF) Diese Jacke macht wirklic h alles mit – ich selbst kann manchmal kaum Schritt halten. Supe r Schnitt und einfach zeitlos – was sie aber auch sein muss, denn sie macht nicht gerade den Eindruc k, als würde sie bald das Zeitliche segne n. Kann ich nur weiterempfehlen! Harryoutside

Salomon XA Pro 3D Ultra GTX (229 CHF) Einer für alles! Wenn du nicht weisst, was anziehen, ist der XA Pro immer richtig. Leicht, wasserdicht und sehr bequem! Lucia

Petzl Tikka 2 (39,90 CHF) Und es ward Licht! Ich habe eine Petzl LED-Stirnlampe der ersten Generation und jetzt die Tikka 2 für meine Freundin gekauft. Der Unterschied in der Helligkeit ist gewaltig, damit kann man jetzt auch grössere Räume ausleuchten und auf Nachtwanderungen sieht man mehr als nur 3 Meter weit. Crik

«Kann ich nur weiterempfehlen!»» Die Ausrüstungsfavoriten der Transa-Kunden

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Kundenbewertung

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Bevor ein Produkt im Sortiment der Transa landet, wird getestet und diskutiert. Über den tatsächlichen Erfolg eines Artikels allerdings entscheidet die Meinung der Transa-Kunden. Damit deren wertvoller Erfahrungsschatz nicht nur am Lagerfeuer die Runde macht, gibt es auf der Transa-Website die Möglichkeit, jeden Artikel zu kommentieren und zu bewerten. Hier sind elf Produkte, die von unseren Kunden die begehrte Maximalbewertung von fünf Sternen bekommen haben.

Kaikkialla Sari 38 (189 CHF) Ich bin vollauf zufrieden, und kann diesen Rucksack nur empfehle n. Auch für Mütter mit Kindern, die doch immer so viel mitzunehmen haben. Meine Tochter wird ihn wahrscheinlich für Citytrips ausleihen. Ganz toll find e ich, dass man durch einen Reiss verschluss schnell auch von aussen auf das Hauptfach zugreifen kann. C. James


Produkte

Scarpa Mustang GTX (299 CHF) Endlich habe ich einen Schuh gefunden, den ich gerne auf leichteren Tagestouren, aber auch auf längeren Treks trage. Vor allem ist er nicht schwer und bietet trotzdem einen guten Halt. Für eine Frau habe ich relativ breite Füsse, da kommt mir diese Passform sehr entgegen. Und dass er sogar noch wasserdicht ist, ist das Tüpfelchen auf dem i. Caroline

The North Face Rolling Thunder S (259 CHF) Ein stylischer Koffer aus dem super robusten North Face Blachenmaterial. Was will man mehr von einem Rolli? Gabriel

Therm-a-Rest NeoAir R (199 CHF) Das Mättelchen für alle Reisen und Wanderungen. Mit dem geringen Gewicht spart man bis zu vier Tafeln Schoggi, die man dann mitnehmen kann! Roscoe

Preise: Stand Oktober 2011

Kaikkialla Hilla Jacket (189 CHF) Dieses Powerstretch-Jäckli habe ich seit fast zwei Jahren und bin sehr zufrieden! Ich kann es zu fast jeder Jahreszeit verwenden. Im Winter kann ich es unter einer Regenjacke beim Skifahren tragen und im Frühling und Herbst kann ich es als erste Schicht anziehen, weil es windabweisend ist, leicht und innen sehr flauschig! Terry

MSR Quick 2 System (139 CHF) Rund, gut und praktisch. Sehr schönes Kochset ... alles dabei ausser Messer und Gabel. Perfekt für zwei Personen – bin sehr zufrieden damit! Martin Perrig

Hilleberg Akto (645 CHF) Super Zelt, sturmerprobt. Ich esse im Trockenen – auch wenn es regnet. Viel Kondensfeuchtigkeit, aber es trocknet wiederum sehr schnell. Minimalistisch ist bei diesem Zelt nur aufs Gewicht, alles andere ist grosse Klasse. Kann mühelos auch bei Sturm allein und in kürzester Zeit aufgebaut und hervorragend abgespannt werden. Wenn‘s nass ist, kann man das Innenzelt separat abbauen und trocken verpacken. Mia

Chariot CX1 (1299 CHF) Der Zweiplätzer bewährt sich bei uns immer wieder im Alltag mit zwei kleinen Jungs: Ob Wochenendausflug oder Einkauf mit einem oder zwei Kids – der Chariot ist praktisch, hält alles aus und ist sehr einfach und flexibel im Einsatz! Nicht billig, aber sehr wertvoll und jeden Franken wert! Peppo

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Text Manuel Arnu Fotos Manuel Arnu Archiv Oppliger


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Auf dem Sprung Hans-Jörg Oppliger ist entweder auf Tour, berichtet in seinem Blog über die letzte Unternehmung oder plant bereits den nächsten Trip. Manchmal muss er allerdings arbeiten – im Zürcher Transa-Schuhladen. Begegnung mit einem Rastlosen, dessen Begeisterung ansteckt.

Hopp Schwiiz: Hans-Jörg kennt fast jedes Tal.

Donnerstag war ich in Bregenz an den Festspielen, am Freitag die Mürrener Runde mit dem Mountain Bike, also von Lauterbrunnen nach Mürren, mit Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Freitagabend dann etwas Party, Samstag Arbeit und am Sonntag in den Jura zur Pferdemesse. Um 22.00 Uhr nach Hause gekommen und am Computer noch Fotos sortiert.» Und morgen? «Wieder in die Berge, ich bin eigentlich jede freie Minute unterwegs!» Hans-Jörg wird im Dezember 55 Jahre alt … Der Laufschuh-Guru des Kantons Aargau

W

ie viel Energie ihn ruhiges Sitzen kostet, sieht man Hans-Jörg Oppliger an. Er rutscht herum, presst die Handflächen auf die Oberschenkel, die Augen tasten die Umgebung ab. Den meisten Menschen gilt innere Ruhe als reinster Seelenzustand. Hans-Jörgs elementarer Status scheint dagegen die Bewegung zu sein. Bewegung ist im physischen Sinn die Veränderung des Ortes mit der Zeit. Das kann Hans-Jörg bestätigen: «Am

Die Stunden der Unfreiheit verbringt er im Zürcher TransaSchuhladen, doch diese vorübergehende Einengung seines Spielraums nimmt Hans-Jörg gelassen: «Ich liebe meinen Job, man wird nicht reich, aber er macht Spass.» Seit fünfeinhalb Jahren ist er bei der Transa, davor war er wegen eines Unfalls zwei Jahre stellenlos. HansJörg weiss um sein Glück, mit über 50 noch einen Job bekommen zu haben: «Im Verkauf triffst du nur noch wenig Leute meines Alters, da sind bei vielen Firmen vor allem junge Typen gefragt.» Aber der Job war kein Gnadenakt der Transa, sie profitiert vom Verkaufsveteranen Oppliger. Bevor er in Zürich begann, galt er lange als der Laufschuh-Guru des Kantons Aargau. Vor 40 Jahren, als Hans-Jörg seine Lehre als Sportartikelverkäufer begann, gab es nur den Adidas Rom, weiss mit blauen Streifen und Sägezahnprofilsohle. Heute Kult, damals ein Schuh zum Laufen, Turnen, Fussball- oder Handballspielen. Dann kamen die ersten Spezialschuhe. Hans-Jörg verkaufte sie, lief selbst Marathon und vergrösserte permanent sein Know-how. Bei der Transa stehen kaum Laufschuhe im Regal, dafür jede Menge Freizeitschuhe, Flip-Flops, Wander- und


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Schuhgrösse? Sieht Hans-Jörg mit einem Blick.

«Ein paar kleine weisse Flecken auf der Schweizer Landkarte gibt es noch. Hoffentlich! Ich will noch 20 Jahre unterwegs sein.»

er nicht kennt. «Ein paar kleine weisse Flecken auf der Schweizer Karte gibt es noch. Hoffentlich! Ich will noch 20 Jahre unterwegs sein.» In vier Jahrzehnten hat Hans-Jörg fast alle Sportarten kennengelernt, Hallensport, Laufen, Fischen. «Alles ausser Golf», lacht er. Trends kamen und gingen. Manche etablierten sich. Die Entwicklung von Disziplinen wie Skifahren, Snowboarden oder Inlineskaten hat Hans-Jörg miterlebt und oft mitgestaltet. In den 70erJahren eröffnete er in einem Aargau Laden die erste Skateboardabteilung. Und Outdoor? «Das war damals praktisch inexistent. Ein bisschen Velo fahren, ein bisschen Wandern. Camping war Auto fahren mit Hauszelt.» Wenn Hans-Jörg heute auf Bike-Tour geht, ist seine Ausrüstung minimalistisch. Sein Big Agnes Fly Creek Ultralight-Zelt wiegt gerade mal 1,5 Kilo. Wenn es noch leichter sein soll, kommt in den 32-Liter-Deuter-Rucksack ein Exped Biwaksack mit 570 g. Dazu ein Highlight All Black Schlafsack mit 650 g, eine Exped Synmat Isomatte (800 g), ein leichter Daunenpulli von Klettermusen (200 g), Proviant – und Hans-Jörgs Lieblingsstück, der 72 g leichte Kocher der japanischen Edelschmiede Soto. So wiegt seine Ausrüstung für zwei bis drei Tage gerade mal 6,5 kg. Am schwersten ist die obligatorische Flasche italienischer Biowein. Biken, fotografieren, gut essen

Seniorenklasse? Alles ist relativ …

Bergschuhe. Der Wechsel vom Laufen zum Berg fiel Hans-Jörg nicht schwer: «Wenn du bei Laufschuhen alles weisst, dann ist das nur Zugemüse. Die Bewegungsabläufe sind die gleichen. Was es braucht, damit die Leute gerade stehen, das lernt man alles bei den Laufschuhen. Es kamen später nur noch neue Materialien dazu.» Die Videoanalyse am Laufband ersetzt er durch einen geschulten Blick. «Wenn sich ein Kunde vor mich hinstellt und in die Knie geht, dann weiss ich schon, welches Modell er braucht. Ich frage auch nie nach der Schuhgrösse, ich muss nur Körpergrösse und Füsse anschauen und bringe ein paar Schuhe. Die Trefferquote liegt bei 95 %. Dann staunen die Kunden, fassen Vertrauen – und der Schuhkauf ist für beide Seiten viel einfacher.» Mit dem Job bei der Transa haben auch HansJörgs eigene Outdoortouren neuen Schwung be-

Minimalausrüstung? Ebenfalls relativ …

kommen: «Früher war ich ab und zu zelten, aber jetzt bin ich nahezu das ganze Jahr unterwegs. Und die Transa hat mit Zelten, Kochern, Schlafsäcken, Rucksäcken und so weiter alles, was ich dafür benötige.» Mit 6,5 Kilo drei Tage unterwegs Ob Hans-Jörg zu Fuss, per Velo, Ski oder Schneeschuh in die Berge kommt, spielt kein e Rolle – Hauptsache raus, und zwar richtig! Das SBBGeneral abonnement verleiht ihm die nötig e Flexibilität. Seine Umtriebigkeit und Neugierd e haben ihm schon fast die gesamte Schweiz erschlossen. «Ich hoffe, dass ich noch alle Täler der Schweiz schaffen kann. Viele braucht es nicht mehr», lacht er. Im Wallis gibt es noch drei oder vier Täler, im Bündnerland ein grosses Bergtal, das

Um seinen Bewegungsdrang in den Griff zu bekommen, nahm Hans-Jörg oft an Wettkämpfen teil. Sportart egal, Hauptsache lang. Hans-Jörg rannte den Berlin-Marathon und lief bei Inlinerennen mit. Ebenso bei praktisch allen Schweizer Volksskiläufen, den Engadiner Skimarathon gleich sechs Mal. Bestzeit: 2:16 h. Auch auf seine Platzierung ist Hans-Jörg stolz: Platz 4442. Das tönt nicht besonders, aber bei 14.500 Startern war es ein Rang im vorderen Drittel. «Ich bin kein Bewegungstalent, habe kurze Beine und bin total steif. Bei mir läuft alles über den Kopf», erklärt er. Willensstärke ist eben auch ein Talent und im Ausdauersport ein ganz entscheidendes. Bei der inoffiziellen 24-Stunden-Rad-WM fuhr Hans-Jörg 720 km weit und wurde Siebter – damals 43-jährig. Heute nimmt er nur noch zum Plausch an kleinen MTB-Rennen in der Seniorenklasse teil. «Nach dem Start ziehen alle weg. Ich bin ein Langsamstarter. Erst nach sechs, sieben Stunden, wenn die anderen müde werden, läuft es bei mir.» Inzwischen vermeidet er den Wettkampfstress mit einem einfachen Trick: «Ich gehe haupt-


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sächlich mit Frauen auf Tour. Bei Männern entsteht immer ein Wettkampf, Testosteron bis in die Haarspitzen. Das steckt mich an, aber meine Freunde sind alle 20–30 Jahre jünger. Die machen mich fertig!» Und mit Frauen? «Alles easy. Die Tour geniessen und gern mal ein Weinchen trinken.»

Hans-Jörg wendet sich vermehrt diesen «Genusstouren» zu, die aus drei Komponenten bestehen: biken, fotografieren und gut essen. Diese Trips dokumentiert er seit gut zwei Jahren via Internetblog (www.hjop.ch). Neben zahllosen Landschafts- und Actionbildern schmuggelt er häufig Fotos kulinarischer Spezialitäten in die Berichte.

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Geht es um die Schweizer Küche, beginnen Hans-Jörgs Augen zu leuchten. «Das Essen ist so schön und verschieden wie die Landschaft. Von Kässpätzle bis Spaghetti. Einzigartig ist zum Beispiel das Puschlav, ein abgeschlossenes Tal hinter dem Berninapass, Richtung Italien. Die haben Sachen, die gibt es sonst nirgends in der

tipp

Hans-Jörgs Touren

llt Schweizkenner In 4-Seasons.ch ste er seine Lieblings Hans-Jörg Opplig e lin on es bt gi n davo touren vor. Mehr . unter www.hjop.ch

Wanderung um den Creux du Van, Jura Der Creux du Van, auch «Grand Canyon der Schweiz» genannt, liegt oberhalb des Neuenburgersees und ist das älteste Naturschutzgebiet im Lande. Im imposanten Felsenkessel kann man auf Steinböcke, Murmeltiere und andere einheimische Tiere treffen. Von Le Soliat (1463 m) aus sieht man bei schönem Wetter die ganze Alpenkette.

Nach dem Bahnhof Noiraigue überquert man die Areuse und folgt dem Asphaltsträsschen bis zur Abzweigung «Creux du Van». Von dort geht es leicht ansteigend bis Les Oeillons, wo man das erste Mal einkehren könnte. Dann geht’s zur Sache: Es beginnt der «Sentier des 14 contours», 14 Spitzkehren reihen sich aneinander im steilen Gelän-

de bis zur steil abfallenden Wand des Creux du Van. Von hier empfehle ich einen Abstecher zur Ferme du Soliat, eine typische jurassische Herberge mit einheimischen Köstlichkeiten (Speisekarte: www.lesoliat.ch). Gestärkt umrundet man nun den Felsenkessel, ein kurzer Halt lohnt sich bei schönem Wetter auf dem höchsten Punkt Le So-

Die schönste Arena im Jura: Creux du Van.

Distanz: Höhenmeter: Dauer: Anspruch: Route: Anfahrt: Start in: Einkehr: Spezialitäten der Region: Beste Zeit: Karten: Info: Extratipp:

11 km 800 m 4:15 h moderat, Abstieg steil und rutschig, Vorsicht bei Nässe Noiraigue - Ferme du Soliat - Le Soliat Krete - Ferme Robert - Noiraigue über Neuchâtel – Val de Travers – Noiraigue Noiraigue Ferme du Soliat, Ferme Robert Käsefondue, Schinken mit Kartoffelgratin, Gâteau à la Crème Mai – Oktober (oder als Wintertour) Wanderkarte Val de Travers www.hjop.ch im Winter auch mit Schneeschuhen möglich

liat (1465 m) auf jeden Fall. Der Blick über den Neuenburgersee in die Alpen ist gigantisch. Titlis, Eiger, Mönch und Jungfrau, die Walliser Alpen und der Mont Blanc verwöhnen die Augen. Nach diesem Highlight geht’s zurück zum Felsenkessel, an dessen Rand der steile und rutschige

Weg Richtung Ferme Robert abzweigt. Vorsicht ist vor allem bei nassem Wetter geboten. Bei der Ferme Robert (www.ferme-robert. ch) kann man einen Gâteau à la Crème und einen Kaffee geniessen, bevor man den Weg nach Noiraigue nimmt und diese wunderbare Wanderung abschliesst.


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Schweiz. Einerseits den schönsten Bergsee der Welt, den Saoseo-See, andererseits Pizzoccheri, Buchweizennudeln mit Gemüse und viel Käse.» Hans-Jörg schwärmt weiter von Capuns, der Spezialität der Surselva: mit Spätzleteig gefüllte Mangoldblätter, garniert mit Zwiebeln, Speck und weisser Sosse. Oder «Suuren Mocken», ein 14 Tage eingelegter Rindssauerbraten vom Weissenstein im Jura! Oder Steinpilzpolenta im Tessin! Oder, oder, oder … Strafexpeditionen in den Robinsonclub Hans-Jörg Oppliger war Mitte 20, als er die Welt sehen wollte. 1981 flog er für vier Wochen nach Sri Lanka, konnte kein Wort Englisch und zockelte mit Rucksack und Flip-Flops um die Insel. Ein Jahr später Indonesien. Dann, wieder ein Jahr später, Indien: «Ein Budget von 400 Franken, um das Taj Mahal zu bestaunen und den Staub der Wüste Rajasthans zu schmecken», erzählt er. Von Delhi flog Hans-Jörg nach Nepal. In Kathmandu stand er vier Stunden für ein Trekkingpermit an, stieg in einen Bus und wanderte ohne weitere Verzögerungen 14 Tage um die Annapurna. Ein weiteres Jahr später heiratete Hans-Jörg und seine Globetrotter-Karriere war beendet, bevor sie richtig begonnen hatte. Kinder kamen und es folgten – wie Hans-Jörg es nennt – «Strafexpeditionen» in Robinsonclubs in Kreta, Tunesien und der Türkei. Heute sind die Kinder erwachsen, Hans-Jörg hat seine Freiheit wiedererlangt. Die drei frühen «Weltreisen» sind ihm wichtig: «Hätte ich die nicht gemacht, wäre ich ein Bünzli, ein Spiesser, geworden. Vor den Reisen war ich konservativer. Als ich in Sri Lanka aus dem Taxi

Alles mal probieren. Auch Canyoning.

Kälte ist egal, aber Wein muss mit.

«Ohne die frühen Reisen wäre ich ein Bünzl i geworden. Als ich in Sri Lanka ankam und über die Bettler steigen musste, habe ich erst mal zwei Tage geheult.» stieg und über die Bettler steigen musste, habe ich erst mal zwei Tage geheult. Diese Reiseerfahrungen haben mich geöffnet und neugierig aufs Leben gemacht.» Ein freier Tag beginnt bei Hans-Jörg mit der Prüfung von Regenradar und Wetterbericht. Selbst wenn es in seiner Heimatstadt Bade n regnet,

Bei Sonnenuntergang kommt Hans-Jörg zur Ruhe. Kurzzeitig zumindest.

gibt es immer ein Tal diesseits oder jenseits des Alpenhauptkamms, in dem schönes Wetter regiert. Dann studiert er den Fahrplan der SBB, packt seine Sachen und steigt am frühen Morgen in den Zug. Die Routenplanung fällt er gelegentlich auch mit einem Blick aus dem Zugfenster. Wo es schön ist, steigt er aus. Und noch ehe die Kirchturmuhren zu Mittag läuten, strampelt Hans-Jörg Oppliger in irgendeinem Tal die Schweizer Berge hinauf. Auf ein GPS verzichtet er mit Vorsatz: «Meine Kollegen sagen immer: Du brauchst kein GPS, du bist eines! Die Schweiz ist doch übersichtlich, kompakt und durch die Berge strukturiert, da fällt die Orientierung einfach.» Und ein Bahnhof für die Rückfahrt ist auch in der Nähe. Und was tut der Daueraktive im Winter? «Schneeschuhlaufen! Den Stress der Skigebiete brauche ich nicht mehr jeden Tag.» Eine typische Oppliger-Wintertour sieht so aus: Mit dem Bike bis zur Schneegrenze, dann mit Schneeschuhen, Rucksack und Zelt zum Gipfel. Und dann: innehalten. «Die grössten und glücklichsten Momente meiner Touren sind der Sonnenauf- und -untergang. Dann spüre ich den totalen Frieden», sagt Hans-Jörg. Am Ende suchen die Menschen dann doch alle das Gleiche: tiefe, innere Ruhe.


Foto: Christoph Michel

BACH NO MACS Der Rolls Royce unter den Trekking Rucksäcken.


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Interview Axel Klemmer Fotos Archiv Schwรถrer


Reise

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Reisen heisst

leben Mit einem Segelschiff um die Welt und auf jedem Kontinent den höchsten Berg besteigen, das alles klimaneutral und in Verbindung mit Umweltprojekten vor Ort: Seit 2002 sind die Schwörers unterwegs – zuerst als Paar, inzwischen mit vier Kindern. Ein Gespräch mit Dario und Sabine Schwörer kurz nach der Halbzeit ihres Mammutprojekts «TopToTop».

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hr seid mehr als acht Jahre von zu Hause weg und habt voraussichtlich noch sechs Jahre vor euch. Was ist das für ein Gefühl? Sabine: Wir geniessen die Kilometer, die noch kommen – und freuen uns, dass es weniger werden. Vielleicht ist es wie älter werden: Am Anfang kann man es nicht erwarten, endlich erwachsen zu sein. Und im Alter überlegt man sich, wie viele Jahre noch bleiben. Wir haben jetzt mehr als die Hälfte der Distanz hinter uns, und wir realisieren, dass wir der Heimat wieder näher kommen. Die Erde ist rund! Als ihr 2002 in Genf gestartet seid, habt ihr insgesamt mit vier Jahren geplant. Woran lag es, dass ihr euch so verkalkuliert habt? Dario: Wir mussten erst lernen, den Rhythmus der Natur anzunehmen und sie als unseren Freund zu sehen. Wenn man ohne Motor unterwegs sein will, muss man auf die gute n Winde warten können. Ausserdem ist es nicht wichtig, schnell unterwegs zu sein. Solange die Rich­ tung stimmt, kommt man immer an. Ausserdem kommen noch die vielen Schulbesuche dazu – wir haben schon um die 50.000 Schüler und Studenten besucht –, dann noch Materialschäden oder Klimakapriolen wie «La Niña». Das lässt sich nicht im Voraus planen. Arbeitszeit, Freizeit, Lebenszeit: Unterscheidet ihr das eigentlich noch? Sabine: Es ist ein bisschen wie auf einem Bauernhof – man kann nicht einfach weg. So wie der Bauer jeden Tag die Kühe füttern und melken muss, so müssen wir das Schiff

unterhalten. Die Kinder brauchen etwas zu essen, und sie haben täglich zwei bis drei Stunden Schule. Das Projekt kennt keine Feiertage: Immer gibt es Abfallsammelaktionen, Workshops oder Schulbesuche. Freizeit – das ist für mich, wenn die Kinder im Bett sind und ich in aller Ruhe im Mond­ schein auf Deck ein Buch lese. Aber da schlafe ich meistens nach fünf Minuten ein … Was schätzt ihr mehr – die Zeit an Land oder die Zeit auf dem Boot? Sabine: Nach der Hektik an Land sind die langen Über­ fahrten über den Ozean wie Erholung. Da sind wir ohne Telefon und Internet, und das Schiff ist unser Zuhause. Als Bergführerfamilie können wir aber nicht immer nur in der Horizontalen leben. Dafür ist dann das Land ein guter Ausgleich: die vielen Gerüche, Farben und Kulturen! Ganz besonders lieben wir natürlich die Bewegung beim Klettern und Velofahren. Werden wir in ein Haus zum Übernachten eingeladen, ist das auch schön – auch für unsere Kinder. Die finden es spannend, einmal nicht auf dem Mätteli oder in der Koje zu schlafen, sondern in einem normalen Bett. Wie seid ihr auf die Idee zu eurer Reise gekommen? Dario: Wir waren beide bei Jugend+Sport aktiv. Da habe ich etwas Wichtiges gelernt – nämlich, dass man Kin­ der mit etwas Positivem begeistern und motivieren muss. Später studierte ich in Bern Geografie, wobei mich Klima­ tologie und Glaziologie besonders interessiert haben. Dazu kam das Bergsteigen: Schon in der Schulzeit bin ich über den Biancograt auf den Piz Bernina geklettert. Als Berg­


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führer erlebte ich dann, wie dieser wunderschöne Eisgrat immer mehr abschmilzt – ja, und ich überlegte mir, was ich als Bergführer und Geograf machen könnte. Einmal ging ich die Tour mit meinem damaligen Gast – und jetzigen Freund – Peter Storm. Ich erzählte ihm von meiner Idee, rund um die Welt zu reisen, dabei praktische Lösungen für den Klimaschutz zu suchen und gleichzeitig Jugendliche in allen Klimazonen der Erde dafür zu begeistern, etwas für unseren Planeten zu tun. Peter fand die Idee so gut, dass er mich einen Monat zu sich nach Holland einlud, damit ich ein Konzept für die Expedition ausarbeiten konnte. Wie ging es dann weiter? Dario: Wir hatten schnell 20 Freunde zusammen und gründeten 1999 den Verein «TopToTop». Die Meilensteine auf unserer Welttour sollten jeweils die höchsten Punkte auf jedem der sieben Kontinente sein. Weil wir wirk­ lich alle Klimazonen besuchen wollten und weil sich das Klima nicht nur von Breitengrad zu Breitengrad, sondern auch mit der Höhe verändert. Und wir wollten möglichst klimaschonend unterwegs sein. Heute steht ein ganzer Stab an Unterstützern hinter euch – und ein Patronat der UN. War das schon im Dezember 2002 so, als ihr aufgebrochen seid? Dario: Nein. Zum ersten Mal sind wir übrigens schon im Jahr 2000 ge­ startet. Aber obwohl es da bald nur noch Milchreis zu essen gab, ging uns schnell das Geld aus … Das Patronat des Umweltprogramms der Vereinten Nationen hatten wir immerhin. Bis zum zweiten Start arbeiteten wir und steckten das verdiente Geld hauptsächlich in den Unterhalt und

beste Kläranlage der Schweiz! Wir besuchten auch viele Schulen auf dem Weg, waren in den fünf Monaten das Thema von über 100 Repor­ tagen und setzten nach diesem Erfolg unsere Reise gleich nonstop fort. War es schwer, Sponsoren zu finden? Sabine: Ja. Als wir nach «Swiss TopToTop» wieder zurück in Genf waren, versuchten wir zwei Mountainbikes zu bekommen. Das beste Angebot war ein Rabatt von 70 Prozent, doch wir hatten kaum mehr Flüssiges. Also mieteten wir SBB­Velos und kamen damit bis nach Biel, wo wir per Zufall in Kontakt mit der Firma Canyon kamen. Die stellte uns kurzerhand zwei Velos zur Verfügung, mit denen wir ans Meer zu unserem Schiff fuhren. Besonders in den ersten Jahren hatten wir grosse Mühe, die Fixkosten zu bezahlen, also zum Bei­ spiel die Krankenkasse und die Schiffsver­ sicherung. Aber als Krankenschwester und Bergführer fanden wir beinahe über­ all Arbeit. Und wo es keine Berge gab, wie beispielsweise auf Barbados, arbeiteten wir in einem Restaurant als Tellerwäscher. Als dann 2005 Salina in Patagonien zur Welt kam, haben wir sie mit dem Sack­ messer entbunden. Dem Schweizer Bot­ Mt. Cosciusko 2230mAustralien schafter in Santiago kam die Geschichte zu Ohren, er gab sie an Victorinox weiter und so hatten wir endlich den ersten Sponsor! Später in Australien kam SGS als zweiter Hauptsponsor dazu.

«In Patagonien haben wir Salina mit dem Sackmesser ent­ bunden. Daraufhin wurde Victorinox unser erster Sponsor!» Denali (Mt. McKinley) 6198m Nord-Amerika Mt. Blanc 4807m Europa Mt. Everest 8846m Asien

Kilimanjaro 5895m Afrika Aconcagua 6959m Süd-Amerika

Mt. Vinson 5140m Antarktis

den Liegeplatz des Schiffes. Ende 2002 hatten wir ein paar Franken im Sack und starteten zum zweiten Mal. Das war schon eine schwere Ent­ scheidung, denn wir mussten beide unsere Anstellungen aufgeben: Sabine als Krankenschwester, ich als Lawinenprognostiker in Davos. Vor der Reise um die Welt ging es aber erst mal durch die Schweiz … Dario: … und auf die jeweils höchsten Punkte in allen Schweizer Kanto­ nen. Weil wir grundsätzlich ohne Motor, also nur mit Natur­ und Muskel­ kraft reisen wollten, war das nicht immer einfach: In Luzern hatten wir Mühe, neue Socken zu kaufen, da man im Warenhaus nur mit der Roll­ treppe in die Sockenabteilung kam. Lustig war auch, als uns der Kanton Appenzell mitteilte, dass er kein Umweltprojekt besitze – und dann fan­ den wir ausgerechnet auf dem Säntis, dem «Top» beider Appenzell, die

Ganz ehrlich: Wie viel sportlicher Ehrgeiz war dabei, als ihr mit «ToptoTop» begonnen habt? Dario: Ehrgeiz war am Anfang bestimmt dabei, aber wir merkten schnell, dass uns die Schulbesuche mehr erfüllen. Dabei ist der Sport schon immer ein zentrales Element in unserem Leben gewesen. Wir sehen uns auch nicht so sehr als Umweltschützer, sondern als Outdoorsportler, die etwas für die Umwelt tun – weil sie Interesse daran haben, dass die Natur intakt bleibt. Die «Tops» sind wichtige Meilensteine, damit wir uns auf dem Erd­ ball nicht verlieren. Als Bergführer kann man zwar mit Seilen umgehen, aber nicht zwangsläufig auch ein Segelboot über den Atlantik bringen …


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Gern gehört in Schulen rund um die Welt: die Abenteuer und Botschaften der «Pachamama»-Crew.

ten noch in meinem Tragetuch. Salina, damals vier, war einen Monat in Khumjung mit den Sherpakindern in die Schule gegangen, und alle waren bestens akklimatisiert. Es gab gute Diskussionen, und viele haben sich unsere Aktion zu Herzen genommen. Einige machten auch mit und versprachen, in Zukunft immer einen Sack dabeizuhaben, um den Abfall am Weg einzusammeln.

Dario: Mein Vater war Segellehrer auf dem Walensee. Grundsätzlich lernt man auf einem See besser segeln als auf dem Meer. Die Winde sind unberechenbarer, es gibt mehr Hindernisse – Land und andere Schiffe. Ist Hochseesegeln gefährlicher als Bergsteigen? Dario: Schwer zu sagen. Wenn es gefährlich wird, hat man vorher fast immer einen Fehler gemacht oder sich überschätzt. Am Berg kann man oft einfacher umkehren und sich schneller in Sicherheit bringen als auf dem Meer. Dafür sind die objektiven Gefahren wie Lawinen und Steinschlag schwieriger einzuschätzen. Doch es gibt auch auf dem Meer objektive Ge­ fahren. Mitten im Südpazifik, dort wo man es am wenigsten braucht, sind wir in einen schwimmenden Container gefahren. Das Ruder war zerstört, und nur mit viel Glück haben wir nach etwa zehn Tagen die patagonische Küste erreicht. Und auf dem Weg nach Afrika müssen wir jetzt einen grossen Umweg segeln, um den somalischen Piraten auszuweichen. Die Seven Summits sind ein grosses Projekt. Auf dem Mont Blanc, dem Aconcagua und dem Mount Kosciuszko wart ihr schon. Am Mount Everest bist du, Dario, im Mai 2010 auf 8000 Metern umgekehrt. Was war los? Dario: Die Windprognosen für den Gipfelbereich waren zu ungünstig, und unser Grundsatz ist es ja, die Natur zu respektieren. Sabine studierte unten im Basecamp den Wetterbericht und gab ihn mir im Lager auf dem Süd­ sattel durch. Der Amerikaner, dem das Satellitentelefon gehörte, bekam dafür eine Ovo­Schoggi. Die Umkehr fiel mir nicht leicht, besonders weil ich von Kalkutta am Meer mit dem Velo und zu Fuss schon so weit gekom­ men war. Im Nachhinein war der Entscheid aber richtig. Bergsteiger, die weiter gingen, zogen sich zum Teil schwere Erfrierungen zu. Wie haben die Bergsteiger im Everest-Basecamp reagiert, als ihr da den Abfall eingesammelt habt? Sabine: Wie da eine Horde Freiwilliger mit Abfallsäcken herumspazierte und ein Dreijähriger die Plastikflasche auflas, die eben einer weggeworfen hatte – also, das war schon speziell! Noé sass mit seinen sieben Mona­

Eure Kinder machen eine Menge mit … Sabine: Ja, und zum Glück sind sie noch klein. Sie wollen hauptsächlich Liebe und Geborgenheit. Das können wir ihnen mit unserem Lebensstil in Fülle bieten: Sie dürfen ja Tag und Nacht immer um Papi und Mami sein. Du bist Krankenschwester. Das ist sicher praktisch, oder? Sabine: Oh ja! Letzte Woche hatte Salina nach einem Urwaldspaziergang eine Zecke im Ohr, Andris Zahn wackelte, seit er an Land hingefallen war, und Noé hatte eine Platzwunde. Lange Zeit war nichts, und dann kam wieder alles auf einmal. Im Januar 2010 habt ihr die Reise unterbrochen, um euren Jüngsten, Noé, in der Schweiz untersuchen zu lassen. Nicht daran gedacht, bei der Gelegenheit gleich dazubleiben? Sabine: Nein. Die zwei Monate waren aber schon komisch, da wir das erste Mal nicht alle zusammen waren. Dario ist weitergeradelt, von Kal­ kutta nach Kathmandu, um das Wetterfenster im Himalaja nicht zu ver­ passen. Noé brauchte zwei Operationen, dann war er wohlauf und die Familie im Himalaja bald wieder vereint. Euer Boot ist 15 Meter lang und fünf Meter breit. Ziemlich klein für eine grosse Familie. Welche Regeln gelten? Dario: Ha, das Boot ist doch gross! Du solltest uns mal in unserem 20 Jahre alten Zweierzelt sehen, wo die Kinder an den Fussenden liegen. In Australien war Sabine schwanger mit Noé, aber sie hätte fast draussen geschlafen – wenn sie nicht Angst vor den giftigen Spinnen gehabt hätte. Zu den Regeln: Jeder muss mithelfen, und wenn Mami und Papi was sagen, wird gehorcht. Das tönt vielleicht etwas militärisch, aber auf See muss es ab und zu schnell gehen, sonst kann es gefährlich werden – zum Beispiel, wenn alle die Schwimmwesten anziehen müssen. Für die Kinder ist das kein Problem, im Gegenteil. Was wir nicht im Griff haben, ist das Puff auf dem Schiff. Mit drei Kindern auf engem Raum ist es nicht einfach, Ordnung zu halten. Ihr seid nicht nur Eltern, sondern fungiert auch als Lehrer eurer Kinder – wie klappt denn der Unterricht so? Sabine: Wir machen das mit dem Calvert Homeschooling Program, das


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ist speziell für Familien im Ausland oder unterwegs konzipiert. Der Lehrplan ist einfach beschrieben. Im vergangenen Dezember und Januar hat uns ein Lehrerehepaar begleitet. Sie waren uns eine grosse Hilfe – endlich hatten wir Eltern mal Schulferien.

Welche Freiräume habt ihr an Bord? Sabine: Dario und ich haben immer ein Drei­Uhr­Gespräch, vorn beim Anker. Da darf uns für eine Viertelstunde niemand stören. Doch manchmal reicht das einfach nicht. Auf Teneriffa habe ich mein Velo gepackt und bin eine Woche um die Insel gefahren. Dario hat in der Zeit das Projekt grosszügigerweise allein weitergeführt. Und was macht ihr, wenn ihr irgendwo an Land geht? Dario: Wir nehmen zuerst Kontakt mit den Einheimischen auf und suchen nach Beispielen für gutes, umweltgerechtes Handeln. Auf einer einsamen Insel in Vanuatu zeigte uns eine Frau ihren Frigo: ein doppelwandiges Ton­ gefäss, gefüllt mit Wasser, das langsam verdunstet und so die Nahrungsmit­ tel in diesem heissen Klima über eine Woche konserviert. Die Frau meinte, dass sie hier noch etwas hinter dem Mond lebe, und wir machten sie ganz stolz, als wir ihr sagten, dass ihr Frigo der beste der Welt sei. Eine Familie in der Schweiz hätte ohne Strom schon nach zwei Tagen ein echtes Pro­ blem … So brechen wir das Eis und sind auf der gleichen Ebene. Wir führen viele interessante Diskussionen und werden in die Schulen eingeladen. Dort machen die Schüler bei Solarworkshops, Zeichenwettbewerben und Aufräumaktionen mit. Wir haben insgesamt schon 25 Tonnen Abfall an Stränden und auf Bergen gesammelt. Was waren die schönsten Begegnungen, die ihr erlebt habt? Sabine: Spontan kommt mir unsere Aktion in Italien in den Sinn. Wir waren nur zu fünft und räumten einen Strand auf. Einige gelangweilte Badegäste kamen und fragten, ob sie mitmachen dürfen. Am Schluss waren da so viele Freiwillige, unglaublich. Sogar die Einheimischen halfen, und die Fischer transportierten den Abfall ab und luden alle zu einer Spaghettiparty ein. Ein anderes Mal konnten wir die DEZA gewinnen, eine Behindertenschule in Südamerika zu bauen. Die Schweiz stellte das Material, die Einheimischen

Alltag bei Schwörers: segeln, wandern, Abfall sammeln.

«Wir sehen uns nicht so sehr als Umwelt­ schützer, sondern als Outdoorsportler, die etwas für die Umwelt tun.» leisteten die Fronarbeit. Das Leuchten in den Augen dieser behinderten Kinder, als «ihr» Gebäude stand, das war für mich das Grösste. Und was war am deprimierendsten? Dario: Das Government Home for Boys and Girls in Indien. Das ist ein Kinder­ gefängnis, hauptsächlich für nepalesische Kinder: Sie werden in Nepal ge­ kidnappt und dann in Indien auf Baustellen verkauft. Dort reissen sie aus und werden als Strassenkinder von der Polizei aufgegriffen. Wir wurden dort heimlich eingeschleust. Die Kinder sind zum Teil seit Jahren dort einge­ pfercht. Es gibt keine Spielsachen, keine Toiletten. Die Kinder machen ihre Notdurft in einer Ecke. Sie haben Furunkel und Ekzeme. Als wir da waren, haben sie das erste Mal Wasser bekommen und ihre Kleider gewaschen. Wir haben eine grosse Schweizer Sanitärfirma angefragt, ob sie eventuell Toiletten zur Verfügung stellen könnte – mal schauen, was sich da ergibt.

4-Seasons Info

«TopToTop» – das Projekt Am 3. Dezember 2002 starteten Dario Schwörer, geb. 1968, Berg­ führer und Diplomgeograph, und Sabine Schwörer­Ammann, geb. 1976, Krankenschwester, ihr Un­ ternehmen «TopToTop»: eine Rei­ se rund um die Welt zu den Seven Summits, den höchsten Gipfeln der Kontinente – und zwar kon­ sequent klimaneutral, das heisst zu Fuss, mit Velos und Segelboot. Nur wenn es nicht anders geht, werden öffentliche Verkehrsmit­ tel genutzt. Die Schwörers wollen vor allem Kinder und Jugendliche

weltweit für den Klimaschutz motivieren: Sie halten etwa Vor­ träge in Schulen und initiieren Abfallsammelaktionen. Zudem haben sie auf Tour Nach­ wuchs bekommen: Salina (*2005) und Andri (*2006) kamen in Pa­ tagonien zur Welt, Noé 2009 in Australien. Jüngster Spross der Familie ist Alegra, die am 18. Mai 2011 in Singapur das Licht der Welt erblickte. «TopToTop» wird mithilfe von Spenden und Sponsoren sowie durch verschiedene Arbeiten vor

Acht Jahre regelmässig Abfall sammeln – ergibt über 25 Tonnen.

Ort finanziert. Die Expedition steht unter dem Patronat des Umweltprogramms der Vereinten Nationen. Die Schwörers freuen sich über alle Freiwilligen, die bei ihrem Projekt mitmachen. Die «TopToTop»­Familie hat Mitglie­ der in 37 Ländern.

Mehr Lesestoff bietet das Buch «Die Schwörers», das über die Website (siehe unten) für 19,90 CHF bestellt werden kann. Weitere Infos über den Verlauf der Reise: www.toptotop.org und www.expedition.toptotop.org (Expeditionsblog).


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Um 2016 wollt ihr wieder sesshaft werden in der Schweiz. Angst vor der Resozialisierung? Sabine: Nein. Wir müssen uns ja jetzt schon in jedem neuen Ort ständig anpassen. Zu Hause, in unserer Kultur und zusammen mit unseren Familien und Freunden, wird uns das sicher leichter fallen. Wobei wir unsere «Pachamama» sicher sehr vermissen werden … Jetzt freuen wir uns aber erst mal über den nächsten Nachwuchs. Und danken der Transa für das gestiftete Zelt und den Anhänger! Zu sechst können wir das gut gebrauchen. Was fehlt euch unterwegs am meisten? Sabine: Zweifel Pom­Chips und Ovo Schoggi – und natürlich unsere Familie und Freunde in der Schweiz. Wie reagieren die Kinder in den Schulen, die ihr besucht? Gibt es da grosse Unterschiede, oder i d Kinder irgendwie alle gleich? sind Sabine: Es gibt grosse Unterschiede, aber weniger von Land zu Land, sondern mehr zwischen Stadt und Land. Die Kinder im australischen Outback haben mehr gemein mit den Kindern in Patagonien – als mit den Altersgenossen in einer der grossen Städte Australiens: Sie wachsen ebenso naturverbunden auf und stellen sich ähnlichen Herausforderungen. Doch tief im Herzen sind alle Kinder gleich. Selbst wenn es banal tönt: Sie sehnen sich nach Liebe und einer besseren Welt. Sie sind ausserdem um einiges kre­ ativer als die Erwachsenen, wenn es um neue Lösungen geht. Und sie sind voller Tatendrang, wenn sie diese umsetzen.

Und was geniesst ihr an eurem Leben besonders? Sabine: Die Freiheit das zu tun, was einen tief im Herzen mit Sinn erfüllt und es mit unseren Kindern und den Kindern der Welt zu teilen. Dario und Sabine, in einem Satz: Was habt ihr in den vergangenen acht Jahren gelernt? Dario: Wer immer wieder den Mut aufbringt, einen Schritt zu wagen, wird ein erfülltes Leben haben. Sabine: Es geht immer auf und ab, aber nur wenn man weitergeht, kann man den Gipfel des Berges erreichen und die Aussicht geniessen!

Wie oft begegnet man euch «Gutmenschen» mit Achselzucken oder Spott – und was ist schlimmer für euch? Sabine: Zum Glück passiert das selten und wenn doch, dann ist es oft ein Missverständnis. Ich denke, wenn man von Herzen an eine Sache glaubt, die einem Sinn macht, dann kann man damit besser umgehen. Ab und zu ist Kritik aber auch wichtig und gut, denn man sieht die Dinge manchmal besser von aussen, als wenn man ständig mitten im Projekt steht.

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Wenn man lange reist, kann es passieren, dass man die ursprünglichen Ziele aus den Augen verliert. Ist das bei euch so? Und könnt ihr euch überhaupt noch merken, was ihr in acht Jahren gesehen habt? Sabine: Also wir haben mit der Zeit das Interesse an den Sehenswürdig­ keiten etwas verloren. Dafür wurden die Menschen, denen wir unterwegs begegnen dürfen, viel wichtiger, und so bleiben wir oft auch einige Zeit am selben Ort. Dario: Unser Leben ist wie eine lange Geschichte, und so können wir sie auch gut verinnerlichen. Unser Buch und unsere Tagebücher mögen uns später helfen, die vielen kleinen Details zu erinnern, die unsere Reise so wunderbar bereicherten.

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Kennt ihr nach acht Jahren auch so etwas wie Burn-out? Dario: Doch, schon. Wenn wieder einige Dinge aufs Mal kaputt gehen. Wie zum Beispiel in Patagonien. Unser Schiff war nach der Kollision mit dem Container eine Ruine, Sabine war schwanger, und wir hatten kein Geld mehr. Damals sind wir nur nicht nach Hause gegangen, weil wir uns beim Start vorgenommen haben, nicht aufzugeben, bevor wir etwas nicht min­ destens zehn Mal versucht haben. Und wir hatten glücklicherweise noch ein paar Versuche gut! Die meiste Kraft zum Weitermachen geben uns aber immer wieder die leuchtenden Augen der Kinder, die wir begeistern dürfen.

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Mitarbeiter

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«Die Welt ist wie ein Buch … … und die, die nicht reisen, lesen nur eine Seite.» Vier Transa-Mitarbeiter erzählen von ihren Wegen.

1

Thobias Adam (36) Verkaufsberater bei Transa Zürich

Reisen ist schon seit jeher meine Leidenschaft: früher als Dirtbag in den Alpen, später dann die Hochzeitsreise nach Neuseeland und auf die Cookinseln. Seit der Geburt unseres Sohnes sind meine Frau und ich mit Kindertrage und Veloanhänger wieder viel in den Schweizer Bergen unterwegs. Bei der Transa schätze ich besonders das gemischte Publikum von Jung bis Alt und die Nichts-istunmöglich-Einstellung: Wenn ich zusammen mit unserem Daniel Düsentrieb aus der Werkstatt mal wieder einen scheinbar unmachbaren Ausrüstungswunsch eines Kunden erfüllen konnte, ist das allein schon eine tolle Belohnung für meine Arbeit!

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Christoph Reutimann (19) Auszubildender bei Transa Winterthur

Nachdem ich meinen Ausbildungsvertrag bei der Transa im Sack hatt e, ging ich erst noch ein halbes Jahr nach Neuseeland, um die Sprache zu lernen. Klar, dass ich dort nicht nur im Klassenzimmer gehockt habe, sondern auch viel «outdoors» unterwegs war: Wandern, Rafting, Klettern, Bungee-Jumping – die Kiwis sind wirklich verrückt nach Sport und Nervenkitzel! Seit August 2009 bin ich Lehrling im Winterthurer Laden und berate Kunden bei ihren Ausrüstungsfragen – mein absoluter Traumjob! Hier kann ich meine Erfahrungen sofort weitergeben und wenn ich mal etwas nicht weiss, helfen mir meine erfahrenen Kollegen.

3

Rahel Schötzau (22) Abteilungsleiterin Schuhe bei Transa Basel

Unsere Kunden kommen zu Transa, weil sie ihre Träume in die Tat um setzen wollen. Ihnen dabei mit einer kompetenten Beratung helfe n zu können, das gibt mir immer wieder ein tolles Gefühl. Und damit wir wissen, wovon wir reden, unterstützt uns Transa bei allem, was unseren Erfahrungsschatz erweiter t: So waren die Hundeschlittenferien bei einem ehemaligen Kollegen in Nordschweden zwar privat – trotzdem hat die Transa alle Kosten bis auf den Flug übernommen. Daheim in der Schweiz bin ich viel in den Bergen zum Wandern, Bouldern oder auf Gletschertouren unterwegs – zu Fuss und immer mit dem richtigen Schuhwerk natürlich!

4

Michel Giger (35) Verkaufsberater bei Transa Bern

Als ich vor ein paar Jahren als Kunde in den Transa-Laden kam, habe ich sofort diesen positiven Vibe gespürt. Dort wollte ich arbeiten! Wenn ich frei habe, bin ich fast immer draussen unterwegs: beim Wandern, auf Schneeschuhtour oder mit dem Velo. Aber es muss nicht immer der höchste Gipfe l oder die steilste Abfahrt sein – das Extreme überlasse ich anderen. 2009 bin ich mit meiner Frau sechs Monate auf dem Tourenvelo durch Europa geradelt, aber wir haben noch lange nicht alles gesehen. Und selbst in der Schweiz gibt es für mich noch so viel zu entdecken – da muss die erste Reise nach Übersee wohl noch ein wenig warten ...


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