Transa 4-Seasons.ch

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Das Outdoor-Magazin von Transa

Ausgabe 24

WINTER 2016


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Editorial

Foto: Michael Neumann

Wer schon immer mal in einem Iglu übernachten wollte, kommt im Februar zum Transa Winter Festival.

«Willkommen im Winterwunderland» Der Winter hat viele Gesichter. Ein besonders eindrückliches kann man beim Transa Winter Festival (s. auch Seite 36) erleben, das nach einem Jahr Pause wieder Ende Februar in Melchsee-Frutt stattfindet. Transianer Yannick Hartmann weiss mehr. Worauf kann sich der Teilnehmer bei der Neuauflage eures Winter Festivals freuen? Neben den Iglus, die wir bauen und in denen wir auch übernachten, möchten wir zusammen eine frische Forelle aus einem Eisloch ziehen und die wunderbare Winterlandschaft der Melchsee-Frutt auf Schneeschuhen erkunden. Daher haben wir das Angebot ausgebaut und bieten den Teilnehmern so die Möglichkeit, das Programm für die Tage im Winterwunderland selbst zusammenzustellen. Was muss ich mitbringen, was bekomme ich von euch? Die Grundausrüstung an wintertauglicher Bekleidung (Winterjacke und Hose, Winterschuhe, Handschuhe, Mütze) muss mitgebracht werden. Material, das man für die Workshops benötigt, stellen wir grösstenteils zur Verfügung oder bieten es zur Miete an.

Kann auch ein Gfrörli zum Winter Festival kommen? Klar, denn mit der richtigen Winterbekleidung, getragen im klassischen Schichtenprinzip, das bei kalten Aussentemperaturen besonders gut funktioniert, haben auch Gfrörli nicht mehr kalt. Viele fürchten zudem die Übernachtung bei eisigen Minustemperaturen im Iglu. Doch keine Bange. Schnee ist ein guter Wärme-Isolator, und

somit herrschen in einem Iglu fast schon gemütliche Plustemperaturen. Ein guter Winterschlafsack und eine dicke Isomatte sind aber dennoch zwingend notwendig. Habt ihr auch Outdoor-Prominenz eingeladen? Unser Markenbotschafter David Bittner wird vor Ort sein und sein Wissen als Biologe und begeisterter Fischer beim Eisfischen weitergeben. Neben David sind aber vor allem unsere Mitarbeiter im Einsatz und geben ihr geballtes Know-how weiter. Warum gerade Melchsee-Frutt? Melchsee-Frutt ist für uns ideal, da das Hochplateau aus allen Regionen der Schweiz relativ schnell und unkompliziert zu erreichen ist. Ausserdem bietet das Wintersportparadies mit den beiden Seen Melch- und Tannensee, umgeben von wunderschönen Gebirgszügen, das perfekte Ambiente und die nötige Infrastruktur für unser Winter Festival. Gibt es weitere Festivalpläne für 2017? Eigentlich noch geheim, aber wenn du schon danach fragst: Wir sind in der Planung für ein Sommer Festival in den Bergen. Dazu gibt es aber erst in < der nächsten 4-Seasons.ch mehr Infos.

Anmeldung, Kosten und alle Infos: www.transa.ch/winter-festival

Yannick Hartmann ist seit 2014 im Marketing der Transa und für die Events verantwortlich.

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Inhalt

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IMPRESSUM 4-SEASONS.CH ist die Kundenzeitschrift der Transa Backpacking AG. 4-SEASONS.CH wird kostenlos an die aktiven TransaCard-Kunden verschickt und ist in den Transa Filialen in Basel, Bern, Luzern, St. Gallen, Winterthur und Zürich kostenlos erhältlich (solange der Vorrat reicht). HERAUSGEBER Transa Backpacking AG Josefstr. 53, CH-8005 Zürich www.transa.ch info@transa.ch VERANTWORTLICH Transa Backpacking AG DRUCKAUFLAGE: 95 000, davon 88 000 Direktversand. LESERSERVICE Service-Center Transa Backpacking AG services@transa.ch www.transa.ch/kontakt REDAKTION & KONZEPT red-gun.com Redaktionsbüro Provinostr. 52, D-86153 Augsburg Tel. 00 49 / 821 / 42 07 84 0 E-Mail: 4-seasons@red-gun.com

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REDAKTIONSTEAM Stephan Glocker (Chefredaktor), Michael Neumann, Ingo Wilhelm, Julian Rohn, Ingo Hübner, Philip Baues, Sebastian Lüke, Moritz Schäfer, Viviane Kaiser, Manuel Arnu, Lars Dammann, Claudia Meyer, Gotlind Blechschmidt

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Inhalt Winter 2016

Das Outdoor-Magazin von Transa

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Hersteller: Petzl Zwei Transianer zu Besuch in Frankreich.

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Aktuell News und Infos aus der Welt von Transa.

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Kaufberatung: Schneeschuhe Für jede Tour das passende Modell.

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Projekte: Vulkan-Fotografie Das Best-of von Transa Mann Ruedi Thomi.

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Spezial: Colltex-Felle Swiss Made durch und durch.

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Transa Winter Festival Ein Selbstversuch im Iglu.

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Mitarbeiterin: Doreen Kindermann Ein halbes Jahr auf Reisen.

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Reise: Pazifischer Nordwesten Mit Kind und Camper on the road.

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Leserreise: Sail & Ski in Island Ein Transa Trupp vom Winde verweht.

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Traumziele: Bali & Co. Insel-Geheimtipps in Indonesien.

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Hin und weg Transa bringt dich raus. Und zwar richtig.

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State of the Art: Haglöfs Spitz Jacket Comeback einer Kultjacke.

MITARBEIT AN DIESER AUSGABE Nicole Schenker, Ruedi Thomi, Saskia Stock, Yannick Hartmann, Reto Biehler, Martin Hänni, Chris Koller, Ivo Moosberger, Julian Burri, Roger Liechti, Sissi Pärsch, Doreen Kindermann. ANZEIGEN OUTDOOR-BRANCHE, TOURISMUS-KOOPERATIONEN 4-Seasons Marketing Sarah Jentsch Provinostr. 52, D-86153 Augsburg Tel. 00 49 / 821 / 42 07 84 0 Fax 00 49 / 821 / 42 07 84 20 E-Mail: marketing@red-gun.com DRUCK Vogt-Schild Druck AG 4552 Derendingen PERFOR MANCE

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Fotos: Ivo Moosberger, Ruedi Thomi, Ingo Hübner, Ludwig Gierstorfer

Ausgabe 24

WINTER 2016

Schneepfeiler auf der Hüenderegg. Mehr Landart ab Seite 6. Foto: Ivo Moosberger

Interview: Kunst am Berg Ivo Moosberger auf Landart-Tour.

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GRAFIK & PRODUKTION B612 GmbH, Werner Bauer, Daniel Bognar, Florian Baumgartner, Tübinger Str. 77-1, D-70178 Stuttgart E-Mail: info@b612-design.de


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Interview

Ăœberlebens-

KĂźnstler Selfie im Zugersee: Ivo mit Weidenrutenkugeln.


Interview

Zehn Monate wanderte Ivo Moosberger mit bescheidenen Mitteln durch die Schweiz und baute entlang des Weges vielfältige Naturkunstwerke. Im Januar geht er mit einer Vortragsreihe ßber seine einzigartige Reise auf Tournee. Interview: Manuel Arnu | Fotos: Ivo Moosberger

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Interview

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Wie weit muss man gehen, bis man seiner zerbeulten Teekanne den Namen Hermine gibt? (Lacht) Weit und viel alleine! Frühere Reisen habe ich häufig mit Partnerin unternommen, aber auf meinen letzten Wandertouren war ich viel solo unterwegs. Weil ich nicht auf weibliche Gesellschaft verzichten wollte, habe ich meinen Schlafsack Jutta genannt, mein Zelt war Olga und die Teekanne hiess Hermine. Bist du mit all deinen Ausrüstungsgegenständen per du? Nein. Ausser meinen drei Damen gibt es nur noch Lars, das Solar-Panel. Ich habe also auch männliche Begleitung, um der Einsamkeit zu entfliehen. Waren sie auch deine Freunde auf deiner grossen Schweiz-Wanderung? Genau. 2010 bin ich zehn Monate alleine durch die Schweiz gewandert. Meine letzte Reise davor war mit dem Velo durch Zentralasien und wieder zurück in die Schweiz. Ich musste mein Velo viel durch Schnee und Sand stossen, es war unglaublich anstrengend. Da schwor ich mir, dass meine nächste Reise wieder zu Fuss sein würde und ich mein Gepäck noch weiter reduzieren wollte. Ich habe meinen Rucksack gepackt und bin direkt von der Haustüre aus gestartet. Das hat sich einfach so ergeben. Ergeben? Hattest du keine konkreten Pläne? Mein Plan war, direkt ab der Haustüre Abenteuer zu erleben. Ohne in die grosse weite Welt zu ziehen. Mehr wollte ich nicht. Ich hatte zehn Monate als Zeitlimit, aber keine Route im Kopf. Alles war offen.

Steckbrief

Name: Ivo Moosberger Jahrgang: 1974 Beruf: Typograf, Landstreicher, Verleger Leidenschaft: Kreativität in allen Lebenslagen Lieblingsort: Ob in Tibet oder auf dem Sofa – die Reise passiert im Kopf Leckerei: Waffeln über dem Feuer Geht gar nicht: Flugmeilen sammeln Spleen: Hobo und Hermine Motto: Reduce to the max

Dann hast du die Wohnungstür hinter dir geschlossen und bist losgelaufen? Richtig. Vor der Haustüre habe ich mich spontan entschieden, nach links zu laufen. Es war ein typischer Frühlingstag. Beim Losgehen schien die Sonne. Eine Viertelstunde später fing es zu regnen an, und ich war bereits klatschnass. Hättest du nicht einfach umkehren können? Nein, es gab kein Zurück. Meine Wohnung war ja schon untervermietet, ich musste >

Mit Stock über Stein im Parc Ela. Und Lars, das Solarpanel, ist auch dabei.


Interview

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Interview

Ivos Landart ins passende Licht gesetzt. Schneetürme auf dem Föisc oberhalb von Airolo.

also weiterlaufen. Aber der Winter kam zurück, mit Regen und Schnee. Ich entschied mich spontan, nicht in die Berge zu gehen, sondern ins Flachland. Dem Rhein entlang, weiter Richtung Jura. Ich habe von Tag zu Tag grob geschaut, in welche Richtung ich marschieren wollte.

«Es gab kein Zurück. Meine Wohnung war untervermietet. Ich musste weiterlaufen.»

Das tönt ziemlich planlos. Richtig. Jeden Abend zeichnete ich mit einem Stift in der Karte die Route nach. Es war ein wilder Zickzack kreuz und quer durch die Schweiz. Hätte ich die Route im Voraus gekannt, wäre ich wohl nie losgelaufen. Am Ende waren es mehr als 6000 Kilometer durch die Schweiz … Kaum zu glauben, dass die Schweiz so gross ist, aber ich habe sie mehrfach durchwandert. Ich bin täglich bis zu zwölf Stunden gelaufen, habe vier Paar Schuhe verschlissen und neun Kilo Körpergewicht verloren. Manchmal fühlte ich mich wie ein Husky, der einen Schlitten zieht. Dann musste ich mich etwas zurücknehmen,

Verschneite Steilhänge mit schwerem Gepäck – Ivo hat sich nicht geschont.

damit ich unter dem Gewicht des Rucksacks nicht kaputtgehe. Trotzdem bist du immer weitergelaufen? Der Weg war das Ziel, auch wenn das abgedroschen tönt. Ich habe es einfach genossen, unterwegs zu sein, interessanten Menschen zu begegnen, Neues zu entdecken. Ich konnte an wunderschönen Plätzen verweilen, und davon gibt es zahlreiche in der Schweiz! Ich bin oft für zwei bis drei Tage mit Zelt an Ort und Stelle geblieben, habe die Gegend erkundet und bin abends wieder zum Zelt zurückgekehrt. Dein Wanderstil war recht genügsam, oder? Ich habe kein einziges Verkehrsmittel benutzt, oft unter Brücken oder unter Bäumen geschlafen und beim Einschlafen dem Krabbeln der Insekten gelauscht. Meine Ausrüstung war auf ein Minimum reduziert. Ein paar wenige Kleidungsstücke, nur die nötigsten Kochutensilien. Gekocht habe ich auf dem Feuer, ge> waschen habe ich mich in Bächen.


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Interview

Auf einer Hochebene im BĂźndnerland legte Ivo diese Steinblume.

Ivo spielt mit der Vergänglichkeit seiner Kunstwerke. Hier ein Bogen aus 188 Steinen auf dem Col du Sanetsch.


«Jeden Abend zeichnete ich mit einem Stift in der Karte die Route nach. Es war ein wilder Zickzack kreuz und quer durch die Schweiz.»

Hattest du dich körperlich auf die Wanderung vorbereitet? Überhaupt nicht. Ich kam damals direkt aus dem Grossraumbüro und bin drei Tage später losmarschiert. Wird man seltsam, wenn man so lange alleine ist? Ich bin viel alleine gelaufen, hatte aber regen Austausch mit Menschen unterwegs, wurde oft angesprochen und erstaunlich oft zum Kaffee eingeladen. Einige verwechselten mich mit Nik Hartmann, der damals eine Fernsehsendung machte und ebenfalls durch die Schweiz wanderte. Die waren natürlich enttäuscht, dass das Kamerateam fehlte. Betrachtet man das Muster auf deiner Wanderkarte, so sieht es aus wie eine Flucht oder ein Wegrennen! Es war aber überhaupt nicht so. Am Anfang musste ich mich von vielen Kontakten und gesellschaftlichen Zwängen

lösen, das war zunächst schwierig und anstrengend. Aber nach zwei bis drei Wochen Wandern fühlt man sich total befreit. Ich stelle mir vor, so ist das auch mit Mönchen, die sich zurückziehen und ein Jahr für sich alleine leben. Man fühlt sich erstaunlich gut dabei, das hätte ich nicht für möglich gehalten. Bist du auf Unverständnis gestossen, dermassen ziellos durch die Schweiz zu tingeln? Ich traf auf sehr unterschiedliche Reaktionen. Manche schüttelten den Kopf und erkannten keinen Sinn darin. Andere waren total begeistert. Viele träumen davon, so unabhängig unterwegs zu sein und sich nur vom Zufall leiten zu lassen. Aber dieses Maximum an Freiheit hält auch nicht jeder aus. Aber es muss doch irgendeine Grundidee für deine Tour gegeben haben? Das stimmt. Ich wollte eine sportliche und kreative Komponente kombinieren. Mein grosser Antrieb war Landart, die Auseinandersetzung mit Naturmaterialien. Ich bin Künstler und halte >

PHOTO Hansi Heckmair

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Interview

Ausschau nach schönen Orten für meine Landart-Installationen, die ich auch fotografisch festhalten wollte. Was macht ein Landart-Künstler auf seinem Marsch durch die Schweiz? Ich bin auf der Suche nach Kontrasten und Mustern, die sich aus der Natur herausheben. Das können helle oder dunkle Steine sein, Blätter im Herbst, Blumen im Frühling, Äste oder Formen von Steinen. Ich bette alles in einer schönen Landschaft ein, um die Installation in Szene zu setzen. Natur und Installation sollen ein Gesamtbild abgeben. Woher stammt diese Kunstform? Landart entstand Ende der 1960er-Jahre in den USA, es ist Konzeptkunst ausser-

halb von Galerien, in der Natur. Andy Goldsworthy ist einer der bekanntesten Vertreter, aber vermutlich gibt es diese Kunstströmung seit Menschengedenken. Seit eh und je gibt es Steintürme als Orientierungshilfen. Als ich mit Landart begonnen habe, wusste ich gar nicht, dass es eine Kunstrichtung ist. Wann hast du deine ersten Werke geschaffen? Zuerst ganz spielerisch. Als Kind habe ich immer gerne Steintürme gebaut. Später kamen Schneehütten und Iglus dazu. Irgendwann hatte ich an einem Strand die Idee, eine Steinbrücke zu bauen. Ich baute mit Sand einen Haufen, legte Steine darüber und entfernte den Sand wieder. Der Steinbogen fiel immer wieder zusammen.

«Ich verfluche meine Kunst, wenn ich in eisigem Wasser stehe, es langsam dunkel wird und ich kalte Füsse bekomme.»

Am Ende des Tages stand mein erster Steinbogen, und das erfüllte mich mit grosser Genugtuung. Ab dort wusste ich, dass ich mich mit Naturmaterialien auseinandersetzen wollte. Was für eine Rolle spielten die Kunstwerke auf deiner Tour? Die Kunst war mein Zeitvertreib. Wenn ich nicht gelaufen bin, dann baute ich etwas. Andere fotografieren, schreiben Tagebuch oder malen ein Aquarell am Strand. Die Natur-Kunst war meine Art, mich mit dem jeweiligen Ort auseinanderzusetzen. Und das wollte ich auch fotografisch dokumentieren. Warum möchtest du die Kunstwerke auf ein Bild bannen? Letztlich vergeht fast jedes Objekt innerhalb weniger Tage. Das Fotografieren ist zur Erinnerung, aber auch ein Stück meiner Vermarktung. Anfangs habe ich die Fotos nur in meinem Freundeskreis verbreitet, später wurde das Interesse an ihnen immer grösser. Inzwischen habe ich zwei Bücher über meine Landart veröffentlicht. Deshalb wende ich diesen Trick an und verewige meine Installationen auf Bildern. Sind deine Objekte so zerbrechlich? Manche schon. Bei einem Steinbogen oder einer hauchdünnen Eis-Installation machen mir jeder Windstoss, jede Vibration, jedes Flugzeug Angst. Bei schlechtem Wetter muss ich oft Tage warten, bis die Sonne scheint und ich mein Foto im Kasten habe. Es gab einen Steinbogen, da war ich zwei Tage am Berg, hatte kein Essen mehr, wollte den Bogen aber unbedingt bei Sonnenlicht fotografieren. Das klingt gar nicht mehr so natürlich harmonisch! Überhaupt nicht. Etwa drei von vier Landart-Projekten misslingen mir am Anfang. Das ist sehr zermürbend. Viele denken, ich meditiere und dann entsteht ein Steinturm. Ich verfluche meine Kunst, wenn ich in eisigem Wasser stehe, es langsam dunkel wird und ich kalte Füsse bekomme.

Schneesäge als Spaghettigabel? Funktioniert.

Dein Atelier ist nicht immer gemütlich? Nein, der Betrachter sieht nicht die Arbeit und die Abenteuer, die hinter den Kunstwerken stehen. Und das Philosophische >



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Interview

kommt erst bei der Nachbetrachtung, wenn alles steht. Wenn ich das Foto habe, kann ich loslassen und finde es sehr schön, wenn das Objekt wieder zusammenfällt. Spielt es für dich keine Rolle, dass deine Landart kein bleibendes Werk hinterlässt? Überhaupt nicht. Das Kunstwerk muss zerfallen. Das ist der Lauf der Natur. Mit der Fotografie kann ich das umgehen. Es ist eine Loslösung vom Materiellen. Hast du etwa schon eigene Kunstwerke geopfert? In Tibet hatte ich Kreise mit getrocknetem Ziegendung ausgelegt. Weil es auf 4500 Meter Höhe kein Holz mehr gibt, habe ich nach dem Foto mit dem Dung Feuer gemacht und mein Essen auf dem HoboKocher gekocht. Geht auch in der Schweiz mit Steinbock- und Schafsdung ganz prima!

Wie lange benötigst du für eine Installation? Im Schnitt ein bis drei Tage fürs Aufbauen, plus die Wartezeit aufs richtige Licht.

eine Welle fort. Ich konnte nicht mehr zurück ans Festland und musste auf einem Felsen übernachten, hundert Meter vom Ufer entfernt.

Was war dein schnellstes Kunstwerk? Das war eine Sandspirale auf einer kleinen Felsinsel in der Bretagne. Ich musste mich furchtbar beeilen, weil die Flut kam. Kaum war ich fertig, konnte ich noch schnell ans Ufer springen, meinen Schlafsack und meine Kamera holen. Auf dem Weg zur Sandspirale stand mir das Wasser schon bis zur Brust. Ein einziges Bild konnte ich von dem Objekt machen, dann spülte es

Hat sich der Einsatz gelohnt? Auf jeden Fall. Das Bild ist einzigartig und auch in meinem Buch abgedruckt. Man sieht, wie die Welle bereits die halbe Sandspirale fortgeschwemmt hat.

Gibt es trotzdem Landart-Werke von dir, die überdauern? Im Bündnerland legte ich mit hellen Steinen eine grosse Blume auf dunklem Hintergrund. Zehn Monate später wanderte ich ein zweites Mal über diese Hochebene, und die Installation war unverändert. Die Steinblume bleibt womöglich noch hundert Jahre bestehen, sofern kein Mensch kommt und sie zerstört.

«Das Kunstwerk muss zerfallen. Das ist der Lauf der Natur.»

Nicht für die Ewigkeit: brennende Lehm­ kugel und Trom­ petentürme aus Weidenruten.

Ist Natur eine der schönsten Galerien? Jede Kunstgattung braucht den passenden Rahmen. Ein Ölbild oder Aquarell kann man nicht im Freien aufhängen. Die >


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Interview

Durch seine Fotos trickst Ivo die Vergänglichkeit aus. Hier ein Steinbogen am Lötschenpass.

Farben würden wegschwemmen, das Kunstwerk würde zerfallen. Aber genauso wenig kann ich meine Objekte verkaufen. Als Deko für die Stube? Da habe ich mich geweigert. Ich verkaufe nur meine Bücher. Was war dein letztes Landart-Projekt? Eine Installation für eine Ausstellung am Ägerisee. In einem Park habe ich aus Weiden- und Haselstaudenruten vier Meter hohe Körbe geflochten, es nannte sich Atempause.

«Jeder kann aufbrechen und Erlebnisse schaffen. Man muss nur den Mut haben, loszugehen.»

Du hast trotzdem zugesagt? Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Am 10. Januar beginnt in Luzern meine Tournee durch die Schweiz. Insgesamt 15 Auftritte in Sälen mit bis zu 800 Zuschauern stehen auf dem Programm. (Siehe Seite 21, Anm. d. Red.) Dein nächstes Projekt? Inzwischen habe ich eine Familie. Mit zwei kleinen Kindern bin ich ortsgebunden und kann nicht mehr so lange Touren planen wie früher. Aber für eine Woche kann ich mich immer noch ausklinken und meine Landart-Projekte durchziehen. Im Winter würde ich gerne mal eine beleuchtete Iglukugel aus halb transparentem Eis bauen, in der ich dann auch schlafen kann.

Womit beschäftigst du dich momentan? Derzeit bereite ich eine Vortragsreihe vor. Über meine Schweiz-Wanderung und Landart. Das Storyboard habe ich schon verfasst, dazu ein paar Illustrationen gezeichnet und etwa 400 meiner schönsten Bilder zusammengestellt. Ich erzähle über meine Landart-Projekte, Übernachtungsplätze, Begegnungen und Abenteuer auf der Tour. Wird es eine grosse Tournee? Ja, für die Schweizer Veranstaltungsorganisation Explora. Die haben mich über-

redet. Eigentlich wollte ich gar nicht, weil ich nicht gewohnt bin, vor grossem Publikum zu sprechen.

Besser als Feierabend im Grossraumbüro: ein Abendbad auf der Alp.

Spielt bei deinen Werken Spiritualität eine Rolle?


Interview

Nein, spielt sie nicht. Es gibt viele Landart-Künstler, die ihre Objekte mit einer spirituellen Note, mit Musik, Meditation oder Gesang verflechten. Bei mir ist es Handwerk und die Faszination vom Naturmaterial. Hast du eine künstlerische Ausbildung? Nein, ich habe eine Lehre als Typograf abgeschlossen und die Berufsmittelschule mit Ausbildung im gestalterischen Bereich und Fotografie gemacht. Landart habe ich autodidaktisch gelernt. Eigentlich bist du ein ganz zivilisierter Mensch mit Bürojob und Halbtax-Abo … Richtig. Ich arbeite in einer Grafikagentur, erstelle Kataloge, Werbung und Inserate. Und als Typograf hatte ich auch keine Mühe, meine zwei Bücher selbst zu produzieren und zu verlegen.

Waren deine beiden Bücher auch pures Hobby oder waren sie ein einträgliches Geschäft? Meine zwei Bücher wurden echte Bestseller, insgesamt habe ich mehr als 20 000 Exemplare verkauft. Mit dem Ertrag konnte ich viele meiner Projekte finanzieren. Und woher nimmst du die Zeit für deine ausgedehnten Touren? Ich habe das Glück, dass ich seit 20 Jahren alle zwei Jahre für mindestens ein halbes Jahr Urlaub machen kann. Du bezeichnest dich selbst als Gelegenheits-Landstreicher im Zweijahrestakt. Wie ist das zu verstehen? Wenn ich in einem Grossraumbüro am Computer arbeite, spüre ich die Jahres-

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zeiten, den Regen, Schnee und die Sonne kaum noch. Ich möchte nicht auf dieser schönen Welt leben und das ganze Jahr in einem Büro eingesperrt sein. Ich möchte den Zauber der Jahreszeiten hautnah erleben. Und dann geht Ivo, der Landstreicher, auf Tour? Früher war ich mit dem Velo im Mittelmeerraum unterwegs, am Nordkap, in Mittelamerika, Asien und Neuseeland. Heute muss ich nicht mehr den Highlights und Sehenswürdigkeiten nachspringen. Man kann Erlebnisse auch selbst schaffen. Wandern, zelten, Pilze sammeln, auf dem Feuer ein Gericht kochen. Dazu braucht es nicht viel Können und auch nur wenig Geld. Jeder kann aufbrechen. Man muss nur den Mut haben, loszugehen. <

Mehr zu Ivo Moosberger auf seiner Website: www.naturschauspiele.ch Termine und Tickets für seine Vortragsreihe: www.explora.ch

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Zürich Basel Winterthur Bern Luzern Jona Cham Aarau Thun Wil SG

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14.11. 15.11. 16.11. 17.11. 18.11. 21.11. 22.11. 23.11. 24.11. 25.11.

Volkshaus Volkshaus gate27 Aula Freies Gymn. IMAX Kreuz Lorzensaal KUK, Saal 1 Burgsaal Stadtsaal

19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr

Zürich Basel Winterthur Bern Thun Jona Luzern Cham Bern Aarau Rorschach

Mo Di Mi Do Fr Sa Mo Di Mi Do Fr

28.11. 29.11. 30.11. 1.12. 2.12. 3.12. 5.12. 6.12. 7.12. 8.12. 9.12.

Volkshaus Volkshaus gate27 Aula Freies Gymn. Burgsaal Kreuz Messe, Forum Lorzensaal Aula Freies Gymn. KUK, Saal 1 Würth Haus

19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr

Luzern Zürich Basel Thun Bern Aarau Rorschach

Fr 6.01. IMAX Mo 9.01. Volkshaus Di 10.01. Volkshaus Mi 11.01. Burgsaal Do 12.01. National Fr 13.01. KUK, Saal 1 Sa 14.01. Würth Haus

Wetzikon Zürich Winterthur Jona Bern Luzern Cham Luzern Bern Lyss Thun Nottwil Spiez Solothurn Baden Chur Aarau Rorschach Wil SG Basel

Di Mi Do Fr So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo

21.03. 22.03. 23.03. 24.03. 26.03. 27.03. 28.03. 29.03. 30.03. 31.03. 1.04. 2.04. 3.04. 4.04. 5.04. 6.04. 7.04. 8.04. 9.04. 10.04.

Aula Kantonssch. 19.30 Uhr Volkshaus 19.30 Uhr gate27 19.30 Uhr Kreuz 19.30 Uhr Aula Freies Gymn. 16.00 Uhr IMAX 19.30 Uhr Lorzensaal 19.30 Uhr IMAX 19.30 Uhr Aula Freies Gymn. 19.30 Uhr Weisses Kreuz 19.30 Uhr Burgsaal 19.30 Uhr Paraplegiker-Zent. 16.00 Uhr Lötschbergsaal 19.30 Uhr Landhaussaal 19.30 Uhr Kantonsschule 19.30 Uhr Titthof 19.30 Uhr KUK, Saal 1 19.30 Uhr Würth Haus 19.30 Uhr Stadtsaal 16.00 Uhr Volkshaus 19.30 Uhr

Basel Zürich Bern Aarau Thun Wil SG Luzern

Di Mi Do Fr Sa So Mo

14.03. 15.03. 16.03. 17.03. 18.03. 19.03. 20.03.

Volkshaus Volkshaus Aula Freies Gymn. KUK, Saal 1 Burgsaal Stadtsaal Messe, Forum

19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 16.00 Uhr 19.30 Uhr

Luzern Cham Bern Thun Liestal Buchs AG Zürich Jona

Mo Di Do Fr Mo Di Mi Do

30.01. 31.01. 9.02. 10.02. 13.02. 14.02. 15.02. 16.02.

IMAX Lorzensaal Aula Freies Gymn. Burgsaal Hotel Engel Gemeindesaal Volkshaus Kreuz

19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr

Bern Basel Luzern Cham Chur Thun Zürich Winterthur Aarau Jona Rorschach

Mo Di Mi Do Fr Sa Mo Di Mi Do Fr

16.01. 17.01. 18.01. 19.01. 20.01. 21.01. 23.01. 24.01. 25.01. 26.01. 27.01.

National Volkshaus IMAX Lorzensaal Titthof Burgsaal Volkshaus gate27 KUK, Saal 1 Kreuz Würth Haus

19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr

19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr


Abendkasse 45 Minuten vor dem Anlass Eintritt: 25.- bis 34.- | Kinder < 16 Jahren: 6.- bis 12.AHV, IV, Stud., SAC, TCS: 22.- bis 31.- | Globetrotter-Card: 20.- bis 29.Telefonhotline: 0900 55 22 50 (Fr. 2.- / Min.)

Sa 26.11.2016 Volkshaus Zürich Theatersaal Der Abenteurer von Andreas Hutter 10.30 Uhr 14.00 Uhr Frei wie der Wind - 7 Jahre um die Welt 17.00 Uhr Die grosse Reise - Per TukTuk um die Welt Jäger des Lichts - Die 5 besten Naturfotografen 20.00 Uhr Zürich Winterthur Wetzikon Baden Jona Bern Luzern Cham Solothurn Bern Münsingen Thun Nottwil Basel Liestal Aarau Chur Rorschach Zürich Wil SG Lyss

Mo Di Mi Do Fr So Mo Di Mi Do Fr Sa So Di Mi Do Fr Sa So Di Do

Bern Zürich Luzern

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6.02. 7.02. 8.02. 9.02. 10.02. 12.02. 13.02. 14.02. 15.02. 16.02. 17.02. 18.02. 19.02. 21.02. 22.02. 23.02. 24.02. 25.02. 26.02. 28.02. 2.03.

Volkshaus gate27 Aula Kantonssch. Aula Kantonssch. Kreuz Aula Freies Gymn. Messe, Forum Lorzensaal Landhaussaal Aula Freies Gymn. Schlossgut Burgsaal Paraplegiker-Z. Volkshaus Hotel Engel KUK, Saal 1 Titthof Würth Haus Volkshaus Stadtsaal Weisses Kreuz

19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 16.00 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 16.00 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 17.00 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr

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10.01. 11.01. 12.01. 18.01. 19.01. 20.01. 21.01. 24.01. 26.01. 28.01. 30.01. 31.01. 2.02. 3.02. 11.02.

IMAX Lorzensaal Paraplegiker-Z. Aula Kantonssch. Volkshaus gate27 Kreuz National Schlossgut Burgsaal Hotel Engel Landhaussaal KUK, Saal 1 Titthof Würth Haus

19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr

So 8.1.2017 Zürich Volkshaus Theatersaal Patagonien 10.30 Uhr Zentralamerika 13.00 Uhr 16.00 Uhr Die Anden Zwischen Amazonas und Antarktis 19.00 Uhr

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11.00 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 17.00 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 17.00 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr

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14.00 Uhr 14.00 Uhr 19.30 Uhr 14.00 Uhr 14.00 Uhr 14.00 Uhr

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20 Jahre unterwegs mit pferden

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Aktuell

Aktuell Winter 2016

LESERREISE

Mit Transa & Globotrek nach Namibia Wüste, Wandern, wilde Tiere: Die 4-Seasons-Leserreise 2017/2018 führt nach Namibia. Globotrek hat ein spannendes zweiwöchiges Programm für die Transa Kunden zusammengestellt.

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ach der Ankunft in Windhoek (Flug mit Condor) geht es gleich in die Natur. Die erste Nacht verbringen die Teilnehmer im afrikanischen Busch, in einer Safari Lodge mit Schwimmbad. In den Folgetagen stehen zahlreiche Highlights dieses Traumlandes für Wüsten- und

Wildlife-Fans auf dem Programm: grandiose Dünen wanderungen, etwa auf den 300 Meter hohen «Big Daddy», spannende Touren durch Canyons der Namib-Wüste, entspannte Abende am kühlen Atlantik. Von Walvis Bay startet eine Katamarantour zu Robben, Delfinen und Flamingos.

Ein in jeder Hinsicht grosser Anblick: Giraffen im Morgenrot.

Die Landtiere dürfen auf dieser Reise nicht fehlen. Bei Wanderungen heisst es Augen offen halten nach Antilopen, Pavianen und Giraffen. Bei Pirschfahrten, zum Beispiel im Etosha-Nationalpark, laufen mit etwas Glück auch Geparden, Löwen und Elefanten vor die Fotolinse. Übernachtet wird in grosszügigen und komfortablen Gondwana-Lodges, die mitten in der Natur liegen. Die abendlichen Ausblicke auf Wüstensonnenuntergänge bleiben für immer im Gedächtnis. Die Leserreise Namibia findet an vier Terminen zwischen November 2017 und Mai 2018 statt. Die Gruppengrösse beträgt 10 bis 14 Teilnehmer. Fachkundige Reiseleitung durch Globotrek und örtliche Guides. Informiere dich oder sicher dir gleich deinen Platz: www.globotrek.ch/namibia <


Aktuell

Darauf kannst du dich freuen: Dßnenwandern, Gondwana-Logde, Naturschätze und Tiere.

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Aktuell

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LESERSERVICE

Druckfrisch bei Transa Books

Foto: Fabian Emmenegger

Tran sa Books

Mit rund 5000 Titeln auf 170 Quadratmetern ist Transa Books in der Zürcher Europaallee der grösste Reisebuchladen der Schweiz. Auf dieser Seite in 4-Seasons.ch stellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die wichtigsten Neuerscheinungen vor. Diesmal der gelernte Buchhändler Julian Burri.

Städte, welche die Zeit nicht überdauerten, haben immer eine Faszination bei den Menschen hervorgerufen. Einen Zugang zu diesen Orten bietet dieser wundervoll gestaltete Band. Er porträtiert verlassene Orte und erzählt deren Geschichte. Aber er führt uns auch in die Gegenwart, wie etwa in ein Bauprojekt in Spanien, das zu einer Geisterstadt verkommen ist. Die Hintergrundgeschichten machen dieses Buch zu einer spannenden Lektüre. «Atlas der verlorenen Städte», Aude de Tocqueville, Frederking & Thaler Verlag, CHF 42.90, ISBN 9783954161799.

Wer sich von zu Hause aus auf die berühmtesten Routen begeben möchte, sollte in diesem Pop-up-Buch schmökern. Es verschlägt dich an abenteuerliche Orte, sei es die Route 66 oder eine Reise zum Mond. Die Routen werden mit spannenden Infos und wunderschönen Aufklapp-Illustrationen ergänzt. Aus den Buchdeckeln springen dadurch förmlich ein Segelschiff, das auf der berühmten «Route du Rhum» unterwegs ist, die Apollo 11 und viele weitere. «Auf grosser Fahrt!», Alexandre Verhille, Die Gestalten Verlag, CHF 35.90, ISBN 9783899557589.

Verschiedene Fotografen haben sich der Aufgabe angenommen, die Vielfalt der Erde zu präsentieren, und sind in die entlegensten Winkel gereist. Das Spezielle an diesem Bildband ist, dass die Fotografien in Kapiteln zusammengefasst wurden, welche die Momente im Leben reflektieren. Ein schöner Ort wird nicht nur durch das Auge wahrgenommen, sondern hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen. Dadurch möchten die Autoren solche unvergesslichen Momente zu den Orten hervorbringen. «Grossartige Welt», Lonely Planet, CHF 52.00, ISBN 9783829715447.

England 1968: Der Hobbysegler Donald Crowhurst beschliesst, an einem Wettsegeln teilzunehmen. Mit seinem selbst konstruierten Segelboot hat er kaum Chancen. Doch er überrascht alle und scheint am schnellsten voranzukommen. Als man jedoch acht Monate später sein Segelboot verlassen auf dem Atlantik findet, fliegt Crowhursts Betrug auf. Ein spannend recherchiertes Buch über einen verzweifelten Mann, der in den Wahnsinn abdriftet. «Die sonderbare letzte Reise des Donald Crowhurst», Ron Hall, Malik Verlag, CHF 28.90, ISBN 9783890294742.

In den 1920er-Jahren erlebte der Film in Deutschland einen Aufschwung. Dieser geschichtliche Hintergrund inspirierte Christian Kracht zu seinem neuen Roman. Darin wird die Geschichte eines Schweizer Regisseurs erzählt, der einen Horrorfilm in Japan drehen möchte. Doch dafür braucht er Geld aus der deutschen Filmindustrie. Krachts Buch ist nicht nur für Filmfans spannend. Durch die wundervolle Sprache wird man in die Zeit der Weimarer Republik zurückversetzt. «Die Toten», Christian Kracht, Kiepenheuer und Witsch, CHF 28.90, ISBN 9783462045543. <

Julian Burri von Transa Books.

Alle hier vorgestellten Bücher führt Transa ausschliesslich bei Transa Books in der Filiale Zürich Europaallee.


So pfegst du deine Gore-Tex-Produkte Die Lebensdauer jeder Bekleidung hängt auch von der richtigen Pflege ab. Die schützende Funktion bleibt länger erhalten, wenn du folgende Punkte beachtest.

Foto: Gore-Tex/Joachim Stark

Waschen

So soll es sein: Wassertropfen perlen auf der gut gepflegten Regenjacke ab. Hol dir dein Gore Care-Kit Beim Kauf einer Gore-TexJacke oder -Hose erhältst du eine Flasche Granger’s Performance Wash im Wert von CHF 12.90 gratis mit dazu*. Das Waschkonzentrat wirkt ab 30 Grad und entfernt Verunreinigungen. So trägt es zur Performance deiner wasserdichten und atmungsaktiven Kleidungsstücke bei.

*Ab 1. November, solange Vorrat reicht. In allen Transa Filialen. Nicht im Online Shop und nicht in den Transa Outlets.

Unbedingt die eingenähte Pflegeanweisung des Herstellers lesen. In der Regel bei 40 Grad im Schonwaschgang mit Spezialwaschmittel waschen. Das Waschmittel sollte weder Weichspüler noch Parfüm oder sonstige ätzende Zusätze enthalten. Achtung: nicht schleudern. Um Waschmittelrückstände im Gewebe zu vermeiden, muss das Kleidungsstück ausreichend gespült werden. Spülgang am besten nochmals wiederholen. Das Kleidungsstück besser oft waschen. Auch wenn am Aussenstoff wenig Schmutz vorhanden ist, Körperfette, Öle und Schweiss delaminieren die Jacke von der Innenseite. Anhaltspunkt: je nach Gebrauch ein bis vier Mal im Jahr waschen.

INNOVATIVE CANADIAN BOOTS ❚ wasserdicht und warm durch GORE-TEX® Insulated Comfort Footwear & echtem Lammfell ❚ griffige Gummiprofilsohle mit EVA-Weichtrittkeil ❚ warme Lammfell-Einlage, herausnehmbar ❚ Schaft aus robustem Nubukleder

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Imprägnieren Gewaschene Kleidungsstücke nur mit Produkten für atmungsaktive Stoffe imprägnieren. Imprägnieren verbessert nicht die Wasserdichtigkeit der Membran, sondern umgibt die Fasern des Oberstoffs und weist so Wasser und Schmutz besser von der textilen Oberfläche ab. Nasse Oberstoffe erzeugen Kälte und ein unangenehmes Tragegefühl. Die Imprägnierung schützt die Atmungsfähigkeit des Materials. Durch Trocknen im Tumbler bei geringer Temperatur reaktivierst du die wasserabweisende Wirkung und verlängerst die hydrophobe Ausrüstung des Oberstoffs. Bitte lies dazu auch die Anwendungshinweise auf deinem < Imprägniermittel.

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Aktuell

Nachhaltigkeit ist keine Zauberei Neu bei Transa: die schwedische Bekleidungsmarke Houdini. Sie setzt stark auf Recyclingprodukte.

unktionalität, ein schlichter Style und nachhaltige Produkte – dafür steht die 1993 gegründete Outdoormarke Hou dini. «Maximum Experience – Zero Impact», lautet die Philosophie der Schweden. Seit diesem Herbst ist Houdini auch im Transa Sortiment vertreten – mit Erwachsenen- und Kinder bekleidung, von Unterwäsche bis Wetterschutz. Vor allem bei seinen sehr beliebten Fleeceprodukten setzt Houdini Das Herrenmodell der Houdini Aegis schon seit vielen Jahren Jacket (Transa Artikelnummer 117162, auf Recycling. Ein wei- CHF 469.90). terer Schritt in diese Richtung ist die neue Wetterschutzkombi Aegis (Jacke und Hose). Sie besteht nicht nur aus Recyclingmaterial, sondern kann ihrerseits komplett wiederverwertet werden. Und die Imprägnierung kommt < natürlich ohne umweltschädliche Fluorchemie aus.

F Mit dieser Gravur liegst du nie verkehrt.

Das ist geritzt Gratis bei Transa Zürich: deine ganz persönliche Note für dein neues Sackmesser von Victorinox.

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in Schweizer Messer ist eine sehr persönliche Sache, ein Produkt fürs Leben sozusagen. Vom 10. bis 24. Dezember 2016 hast du in der Transa Filiale Zürich Europaallee die Gelegenheit, deinem neuen Messer eine ganz persönliche Note zu verleihen. Denn beim Kauf eines Victorinox erhältst du deine Wunschgravur gratis mit dazu. Ob es dein Name, dein Lebensmotto oder ein aufmunternder Gedanke ist – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Den Gravier-Service erledigen die Verkaufsberater gleich vor Ort in der Filiale. Du kannst live dabei zusehen. Und in der Regel ist so ein Sackmesser innert fünf Minuten < geritzt.

Neuer Kletter Shop

Den Kletter Shop erreichst du mit der S-Bahn (S1), mit dem Bus oder per Auto (A14, Ausfahrt Buchrain bzw. GisikonRoot). Am 5. und 6. November kannst du beim Einkauf ab CHF 50.– kostenlos einen Seilsack mitnehmen (solange Vorrat reicht). Und wir laden dich herzlich ab 17 Uhr zu einem Grillplausch und Glühwein ein. <

Beim Pilatus Kletterzentrum in Root (LU) erhältst du nun professionelle Ausrüstung.

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m 5. November eröffnet Transa gleich neben dem Pilatus Indoor Kletterzentrum in Root bei Luzern einen neuen Shop für Kletterausrüstung. Auf rund 100 Quadratmetern findest du das Equipment für deine Abenteuer in der Vertikalen: Schuhe (Kletterfinken), Eisen (Sicherungsgeräte, Karabiner, Keile, Expressen …), Seile, Schlingen, Gurte (auch für Kinder), Chalks und Chalkbags sowie Trainingsgeräte.

Die Facts zum Shop

Klettern im Pilatus Indoor. Die Ausrüstung bekommst du jetzt gleich nebenan.

Transa Kletter Shop D4 Business Village Luzern Park 8 6039 Root Öffnungszeiten: Mo – Fr 12 – 20 Uhr, Sa 9 –16 Uhr


Aktuell

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ENGAGIERT

Der Evergreen wird grün Der Kultrucksack Fjällräven Kånken kommt in einer besonders nachhaltigen Version: Re-Kånken.

m Jahr 1978 entwickelte Fjällräven einen Rucksack für schwedische Schulkinder. Heute ist der Kånken eine Stilikone weltweit – und bekommt jetzt einen besonders nachhaltigen Bruder. Der Re-Kånken besteht zu 95 Prozent aus recycelten PET-Flaschen. Seine Farbpigmente werden den Fäden schon während des Spinnens hinzugefügt. SpinDye heisst dieses Verfahren. Und SpinDye spart eine Menge Ressourcen: 75 Prozent Wasser, 67 Prozent Chemikalien, 39 Prozent Energie. Mit Ausnahme der Schnallen, Knöpfe und Reissverschlüsse besteht der ReKånken komplett aus ein und demselben Material. Dadurch lässt sich der ReKånken am Ende seines Rucksacklebens besonders leicht recyceln – wenn es denn überhaupt so weit kommt. Denn der Re-Kånken ist genauso robust wie seine < älteren Brüder.

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In sechs Farben gibt es den Re-Kånken bei Transa (Artikelnr. 116327, CHF 89.90).

Aktionstage bei Transa St. Gallen: Coffee to go In der Filiale St. Gallen erfährst du am 3. und 18. Dezember, wie du unterwegs richtig gute Muntermacher zubereitest.

s muss nicht der Kaffee im Einweg becher von der Bahnhofs-Bäckerei sein. Bei Transa in St. Gallen kannst du lernen, wie du unterwegs ganz einfach ganz köstlichen Kaffee, Espresso oder Cappuccino kochst. Am 3. Dezember (9 – 16 Uhr) und am 18. Dezember (13 – 17 Uhr) zeigen dir die Experten zum Beispiel, wie du mit der Bialetti auf dem Gas-Kocher köstlichen Espresso zubereitest. An den beiden Aktionstagen darfst du nebem dem selbstgebrauten Muntermacher auch die Tasse gleich behalten. Und obendrauf erhältst du 10 Prozent auf die Kaffee-Produkte von Snowpeak, GSI Outdoors, Bialetti und Handpresso. <

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Kaffeepause beim Bouldern – gibt’s was Genussvolleres?


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Projekte

Zwischen Himmel und Hölle Transa Marketing-Mann und Fotograf Ruedi Thomi sammelt keine Briefmarken, Ruedi Thomi sammelt Fotos von aktiven Vulkanen. Glücklicherweise muss er dafür gar nicht allzu weit reisen, fnden sich doch schon im Süden Italiens zwei Objekte der Begierde: Stromboli und Ätna. Hier sind seine besten Bilder.

Text & Fotos: Ruedi Thomi, www.rundblick.ch


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Ätna-Ausbruch im Mai 2016 – seither schweigt der Vulkan.


Und das im Nachbarland! Eruption des Stromboli-Vulkans, Teil der Liparischen Inseln vor Sizilien.


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Der Stromboli ist einer der aktivsten Vulkane der Welt und galt schon im Altertum als Leuchtturm des Mittelmeers.

Per Langzeitbelichtung wird aus fliegenden Lavabrocken eine feurige Fontäne.

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Projekte

«Einen Vulkanausbruch genau abzupassen, ist immer auch ein Glücksspiel. Denn ob die Lava zwei Stunden oder zwei Wochen fliesst, kann kein Vulkanologe verlässlich sagen.»

Noch ziert er sich, der Ätna. Doch die Seismografen zucken beständig, und die Magma bahnt sich langsam ihren Weg.


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Projekte

Haltet die Augen offen! Während vorne die Lavabrocken des Stromboli in die Luft flogen, hatte sich von hinten ein fotogenes Gewitter angeschlichen.

Nicht nur der Mond schien helle ... auch der Ätna gab sich alle Mühe, um die Nacht zum Tag zu machen.


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Du willst auch Vulkane erkunden und fotogra­ fieren? Dann sind hier sieben Ratschläge für ein maximal gefahrloses Abenteuer. Vorbereitung zu Hause: Die wichtigste Frage als Vulkanspotter ist natürlich: Wann ist mit einem Ausbruch zu rechnen? Nur selten ereignet sich eine Eruption völlig ohne Vorwarnung. Meist künden Vulkane einen Ausbruch durch erhöhte Aktivität (Tremor/ Seismik) schon Tage, ja Wochen vorher an. Stehen die Zeichen auf Action, beginnt die weitere Online-Recherche. Mittels Internet lässt sich heute vieles perfekt vorplanen: Zugan g, Gefahrenzonen, Kameraposition, Biwakplätze, behördliche Genehmigungen. Schon eine Stunde auf Google Earth verschafft einem eine sehr gute Vorstellung der Gegebenheiten. Auch Seiten wie www.vulkane.net sind eine gute Quelle für Infos aller Art.

Anreise: Vulkanspotting ist leider nichts für Arbeitnehmer, die ihren Urlaub ein halbes Jahr im Voraus einreichen müssen. Als Vulkanspotter ist man vielmehr immer auf Stand-by. Bei längeren Anreise n stellt sich aber auch dem maximal Spontanen immer die Frage, ob ein Ereignis die Zeitspanne der Anreise überdauert. Es muss immer mit der Möglichkeit gerechnet werden, dass die umliegenden Flughäfen wegen Ascheemissionen geschlossen sind oder aber der Vulkan seine aktive Phase schon wieder beendet hat.

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Vorbereitung am Berg: Vor Ort angekommen, gilt es, die Übersicht zu gewinnen. Besonders wichtig: Wie steht es um die WindRuedi Thomi ist Teamleiter richtung zwecks Vermeidung von Asche und Outdoorausrüstung: Vor Ort braucht es Marketing bei Transa und schon seit gefährlichen Gasen? Fotografiert wird immer Jahrzehnten passionierter Fotograf. dann dem Klima und der Höhenlage mit dem Wind im Rücken, ganz egal, ob die angepasste Bekleidung und robuste TrekPerspektive auf der anderen Seite des Kraters king- oder Bergschuhe. Dazu eine Gasmaske eventuell noch besser ist. Auch die aktuelle mit dem entsprechenden Filter, Steinschlaghelm, Stirnlampe mit Befindlichkeit des Vulkans sollte man stets im Blick haben, um genügend Batterien, Lederhandschuhe, Sturmhaube und Schutz- zeitig Reissaus nehmen zu können. brille. Ein GPS mit entsprechender Karte gehört immer in den Fotografieren am Berg: Gut, wenn man seine Kamera Rucksack, da man im weglosen, offenen Gelände eines Vulkans «blind» bedienen kann. So stellt man etwa bei Nacht die bei Dunkelheit oder schlechter Sicht sonst schnell komplett Kamera nur mithilfe der Displaylupe manuell scharf, denn der Auhilflos ist. tofokus ist entweder ungenau oder funktioniert überhaupt nicht. Übernachtung: Keiner baut ein Hotel in die Gefahrenzone Belichtet wird oft mehrere Sekunden lang, was das eingangs ereines Vulkans. Daher gehören ein windstabiles Zelt, warmer wähnte solide Stativ obligat macht und zu tollen BewegungsunSchlafsack und robuste Isomatte stets in den Rucksack. schärfen bei den Lavaeruptionen führt. Will man auch Sterne und Milchstrasse integrieren, ist darauf zu achten, dass durch eine Fotoausrüstung: Kameras mit möglichst grossem Sensor zu lange Belichtung nicht die Sterne zu wandern anfangen und verhindern das sogenannte Bildrauschen bei wenig Licht vom Punkt zum Strich werden. 30 Sekunden ist meist noch okay, und langen Belichtungszeiten. Dazu lichtstarke Objektive mit besser jedoch, man setzt im Zweifel einfach die ISO-Empfindlichgrosser Anfangsöffnung von Weitwinkel bis Zoom. Und bitte nicht keit der Kamera noch etwas hoch. Haltet immer die Augen offen, am Objektiv sparen. Nur ein robustes und damit schweres Stativ wie sich die Gesamtsituation entwickelt. Ziehen Wolken auf, wann trotzt den oft sehr windigen Bedingungen an den exponierten steht der Vollmond mittig überm Berg, welchen Lauf nimmt die Vulkanhängen. Des Weiteren als Zubehör essenziell: Staubschutz, Lava? Bei starken Eruptionen sollte vorrangig das Tele zum EinPinsel und Blasebalg für die etwaige Sensorreinigung, genügend satz kommen, ein Weitwinkel verführt dazu, dass man sich der < Akkus und Speicherkarten. Gefahr zu sehr nähert.

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Nicht in Italien, sondern am Ende der Welt, doch für alle «Lava Lovers» ein Zuckerstück: www.redbull.tv, Suchwort Spitting Distance. Tolle Doku über den Vulkan Ambrym, der seit 1996 fast durchgehend aktiv ist und einen fantastischen Lavasee speist.


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Winter Festival

Ice, ice, baby! 4-Seasons.ch-Redaktor Michael Neumann war beim vergangenen Winter Festival dabei und weiss, was die Probanden bei der Neuaufage im Februar 2017 erwartet. Text & Fotos: Michael Neumann

Die Kuppel ist fast fertig, nur noch das letzte Puzzlestück – aber bitte vorsichtig!

Grundregel: Ohne Schneesäge kein Iglu.

Auch Schneeschuhtouren stehen 2017 auf der Agenda.


Winter Festival

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Equi tem fugiae verfere hendand untiur? Ga. Am aspic te magnam acearci psundae coribusam aut quasit ilitia volupta consedi quid eliquo idiciet volorehenis

Jemand zu Hause? Offensichtlich ja. Aber wir wollen nicht stören ...

ein erstes Iglu … hätte eigentlich die Überschrift für diesen Artikel lauten sollen. Doch erstens kommt es anders, und zweitens … genau. Um es kurz zu machen: Leider bestand mein Iglu beim vergangenen Transa Winter Festival nach Einbruch der Dunkelheit allenfalls aus einem knietiefen Keller und einem ersten Ring rudimentärer Schneeblöcke. Erstversuch gescheitert. Und das kam so … Zunächst kam ich etwas später als die ausgemachten elf Uhr zum Treffpunkt – verflixter Zürcher Verkehr –, und dann konnte ich aufgrund meiner Chronistenpflicht natürlich nicht durchgehend schaufeln und basteln, da ich ja auch noch fotografieren und den anderen über die Schulter schauen musste. Dabei lernte ich jedoch so einiges, was sich die Teilnehmer des nächsten Winter Festivals hinter die Ohren schreiben können. Zuallererst braucht man ein motiviertes Team. Wer allein ein Iglu bauen will, schau-

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felt wie ein Wilder. Besser, man ist wenigstens zu dritt. Dabei gilt es wiederum, darauf zu achten, dass im Anschluss auch alle im Iglu Platz finden. Ihr wärt nicht die Ersten, die später feststellen müssen, dass die vermeintliche Drei-Personen-Villa nur ein Mauseloch für zwei Kuschler ist. Doch für diesen Ernstfall hatte die Transa zum Glück eine Lösung parat. Man braucht einen Plan. Bevor man loslegt, sollte man sich etwas Zeit nehmen, um den richtigen Platz zu finden. Idealerweise liegen der «Steinbruch», aus dem man das Baumaterial holt, und der finale Bauplatz nur wenige Meter auseinander. Andernfalls ist das Schleppen der Schneeblöcke zu kraftraubend. Auch sollte der Steinbruch ergiebig sein. Blöd nämlich, wenn man schon nach dem Abtragen der ersten Schicht Blöcke auf die Grasnarbe stösst. Hat man seine persönliche Mine mit dem weissen Gold gefunden, gilt es, daraus grösstmögliche Quader mit Schaufel und

Schneesäge zu fördern. Grösstmöglich bedeutet: so gross, dass man den Quader gerade eben noch tragen kann. Im Dreierteam sieht die Arbeit der nächsten Stunden dann wie folgt aus: Einer schaufelt sich in die Tiefe und kümmert sich um den Abraum, einer sägt formschöne und nach hinten raus kleiner werdende Blöcke aus der Schneewand und einer schleppt sie zum Standort der späteren Behausung. Und keine Bange, die Feinheiten des Aufrichtens und alle Tricks verraten einem die Iglu-Experten der Transa, die alle Teams unterstützen.

Jetzt der Feinschliff Schafft man es schliesslich tatsächlich, eine formschöne Halbkugel mit einem Durchmesser von etwa drei Metern zu errichten, beginnnen das Verputzen und der Innenausbau. In Maulwurfmanier gräbt man dazu einen Tunnel als Eingang in das >


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Winter Festival

Die Nacht im Iglu ist absolute Wintermagie. Die Kuppel dämpft alle Geräusche, nicht mal der Wind ist zu hören.

Im Februar entsteht in Melchsee-Frutt wieder solch ein Igludorf der Extraklasse.

«Winterfsch schmeckt doppelt gut!» Kanton gelten auch verschiedene Vorschriften. Wichtig ist, dass man sich vorgängig über die Lawinensituation und die Freigabe der Eisfäche informiert.

Kein Geringerer als Bärenmann David Bittner betreut die Eisfsch-Workshops beim Transa Winter Festival. Und der weiss wirklich, wie es geht, hat er doch Jahre seines Lebens in Alaska verbracht. Kann ich meinen Proviant daheim lassen, wenn ich einen Eisfschen-Workshop buche? Es gibt viele Faktoren, die das Beissverhalten der Fische beeinfussen. So sind Platzwahl, Tageszeit und der richtige Köder erfolgsentscheiden. Alles auf eine Karte zu setzen und auf den Proviant zu verzichten, davon würde ich abraten. Wir geben aber unser Bestes und haben auch die lokalen Guides von Melchsee-Frutt mit dabei, damit der eine oder andere Fisch bestimmt aus dem Loch gezogen wird.

Brauche ich spezielle Ausrüstung? Wer eine eigene Eisfsch-Ausrüstung besitzt, darf diese natürlich

Ideal für frische Fische: der Melchsee auf der Frutt. gerne mitbringen. Von der Rute über die Schnur zum Köder werden wir sonst alles zur Verfügung stellen. Wichtig sind warme Bekleidung sowie wintertaugliches Schuhwerk. Kann ich überall in der Schweiz eisfschen? Das Eisfschen ist auf einzelnen freigegebenen Bergseen in der Schweiz möglich. Im Internet fndet man hierzu Informationen. Je nach

Wie beurteile ich, ob das Eis auf einem Gewässer dick genug ist? Bevor ein See betreten wird, sollte die Eisdicke überprüft werden. Ab einer durchgehenden Eisdicke von mehr als acht Zentimetern kann die Eisfäche betreten werden. Die in der Schweiz zum Eisfschen freigegebenen Bergseen sind alle höher gelegen und haben in der Winterzeit eine Eisdicke, die bedenkenlos betreten werden kann. Schmeckt der Fisch im Winter eigentlich besser? Ein Fisch, den man im tiefsten Winter aus einem Eisloch zieht, an dem man zuvor seit Stunden gesessen und gefroren hat, schmeckt in jedem Fall doppelt gut. Dazu tragen schon die kalte Luft und der Hunger bei.

Iglu. Auch hier ist es natürlich gut, wenn das Iglu auf ausreichend Schnee steht und nicht auf einer Felsplatte ;-) Oberste Eskimoregel ist es nämlich, dass der Eingang unterhalb der eigentlichen Wohnhöhle liegt, damit die durch die Bewohner aufgewärmte und nach oben steigende Luft nicht entweichen kann. Denn das ist ja das eigentliche Iglu-Wunder: Egal wie kalt es draussen ist, in einem bewohnten Iglu ist es nie kälter als plusminus null Grad.

Draussen Schneesturm, innen Ruhe Stellt sich bei der finalen Begehung dann heraus, dass der Platz, anders als gedacht, nicht fürs gesamte Team reicht, greift Plan B der Transa. Alle Übrigen oder am Bau Gescheiterten können ihren Schlafsack in einer nahen Scheune, wo es auch ein Nachtessen gibt, ausrollen. Erfrieren muss also garantiert keiner. Und ich? Ich komme doch noch in den Genuss einer Nacht im Iglu. Ich darf das formvollendete Muster-Iglu beziehen, das die Veranstalter am Tag zuvor zu Übungszwecken aus dem Schnee gestampft haben. Die zähen Wolken des Tages und der leichte Schneefall sind mittlerweile einer sternenklaren, aber klirrekalten Nacht gewichen. Bis zu minus 15 Grad werden erwartet. Bevor man nach dem Aufwärmen in der Scheune ins kalte Iglu krabbelt, empfiehlt


Winter Festival

Home sweet home – das «Muster-Iglu» des Autors. es sich daher, den Körper noch mal so richtig in Wallung zu bringen. Mit einer kleinen Schneeschuhtour in der winterhellen Nacht vielleicht? Au ja … Auch dafür ist das Festivalgelände am Rande der Hochebene perfekt geeignet. Viel Platz, gemächliches Gefälle, keine Gletscherspalten oder Steilabbrüche und rundherum eine majestätische Bergkulisse. Nur in die

übrig gebliebenen Löcher vom Eis fischWorkshop sollte man nicht plumpsen. Die Nacht selbst ist pure Wintermagie. Der leichte Wind, der draussen die Transa Fahnen flattern lässt, ist innen absolut nicht zu hören. Selbst die Unverwüstlichen, die draussen beim Lagerfeuer noch am Glühwein nippen, scheinen verstummt. Schon nach wenigen Minuten in meinem gefie-

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derten Freund bin ich mollig warm und merke, wie die Temperatur im Iglu spürbar ansteigt. Als es nach tiefem Schlaf draussen langsam dämmert, beginnt die Kuppel von innen durch die dünnen Fugen zu erstrahlen. Schöner kann ein Winterbiwak nicht sein. Selbst den Wetterwechsel draussen – es hat wieder zu schneien begonnen und die Wolken hängen tief – habe ich nicht mitbekommen. Macht aber nichts, lege ich mich einfach noch ein bisschen aufs Ohr und träume von meinem ersten selbst gebauten Iglu – Ende Februar 2017 beim < nächsten Transa Winter Festival.

Auf zum Transa Winter Festival 2017 Wann: 24. – 26. Februar 2017 Wo: Melchsee-Frutt Programm: Iglubauen, Eisangel-Workshops, Schneeschuhtouren, Klönen, Frösteln, Schwitzen, Staunen, Nachtessen & Glühwein. Anmeldung, Kosten & alle Infos: www.transa.ch/ winter-festival


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Reise

Und wenn sie nicht gefressen wurden, dann lachen sie noch heute! Mit Familie im Wohnmobil tiefenentspannt durch den Pazifschen Nordwesten (USA/Kanada) zu cruisen, ist im sprichwörtlichen Sinn eine märchenhafte Reise. Besonders mit einer Tochter, die total auf kleine Menschen verschlingende Tiere steht ... Text: Ingo Hübner | Fotos: Ingo und Diana Hübner


Reise

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Reise

Wo bleibt der Spass für eine Dreieinhalbjährige, wenn sich alles nur um Wald, Berge, Bären und menschenleere Landschaft dreht?

«O

h, ein Bär. Und ein Elch. Die will ich haben!» Ruby freut sich, die Eltern erst recht! Wach seit ein Uhr, Jetlag-geschädigt bis zum Sprachverlust. Mit dem Morgengrauen – man beachte das Wortspiel – auf Vancouvers regenglänzende Strassen geflüchtet. Durch die erste offene Drehtür ist unsere Tochter in einen Souvenirladen gestürmt und bringt, sehr zur Freude der chinesischen Ladenbesitzerin, ein Stofftier nach dem anderen an. Nur der Hinweis, dass wir uns sonst den Eintritt ins Aquarium nicht leisten könnten, erlöst uns vorerst. Im Anschluss an die Beluga-Show – «Papa, hör mal, wie lustig die dicken weissen Delfine pfeifen» – wird es schliesslich ein pinker Stoff-Beluga. Was vielen Menschen den Angstschweiss auf die Stirn treibt, bringt Ruby so richtig in Fahrt. Je stärker die Capilano-Hängebrücke schwingt, die sich tatsächlich über einen ziemlich gähnenden Canyon spannt, desto lauter ist ihr Lachen. Danach eine lange lautstarke Runde über den Baumwipfelpfad – natürlich kann auf ihm auch kräftig geschwungen werden. Dann ist das Work-out-Vorspiel zur langen Wohnmobiltour beendet. Ab jetzt ist Sitzfleisch gefragt und ein stets geladenes iPad voller «Heidi»-Folgen. So eine Tour ist im mentalen Vorfeld ja eher ein

zweischneidiges Schwert. Familienzeit ohne Ende und grenzenlose Freiheit. Aber ob man sich in der Enge des Wohnmobils irgendwann gegenseitig auf den Keks geht? Und wo bleibt der Spass für eine Dreieinhalbjährige, wenn sich bald alles nur noch um Wald, Berge, Bären und menschenleere Landschaft dreht? Doch Kinder sind für alles begeisterungsfähig, solange man es ihnen nur richtig verkauft. Oder? Wälder wie bei Rotkäppchen Also erzähle ich Ruby im Wald am oberen Ende der Sea-to-SkyGondel, die am Weg nach Whistler liegt, gleich mal von den Bären, die hier mit ihren Babys rumschleichen, die sich leicht erschrecken und dann Angst kriegen. Und von Rotkäppchen und Hänsel und Gretel, deren Wälder genauso aussehen wie diese hier. Jetzt aber bitte Hand in Hand gehen und nicht so laut sein, Papa! Am Aussichtspunkt bin ich still, der kalkgraue, aber dennoch türkise Howe Sound liegt eingekeilt zwischen dunklen Bergen unter uns. Vorbei an eiskalten Bergseen müht sich die Duffy Lake Road nach dem alten Holzfällernest Pemberton immer weiter die Berge hinauf. Das feuchte Grün weicht mehr und mehr, die Landschaft wird immer trockener, goldener. Bis es hinab ins klangvolle Lillooet geht. Einst Zentrum des Goldrauschs und nach San Francisco zweitgrösste Stadt im Westen, heute blättert die Farbe von den Häusern entlang der Main Street ab. Nachts trägt der Wind den Duft von Salbeisträuchern, und das Dröhnen der Güterzüge erfüllt das Tal. Unterwegs. Jack Kerouac. Tiefer, dunkler Schlaf. Einsamkeit mit Bärenklaue

Highway to Happiness in den Wäldern des Nordwestens.

An der Helmcken Falls Lodge im Wells Gray Provincial Park gibt es Pferde zu streicheln, und die Eltern bewundern die epischen Formate der Landschaft. Der Park ist bekannt dafür, dass immer irgendwo ein Wasserfall fällt. Einsamkeit greift mit mächtiger Bärenklaue um sich. Sehr präsent bei Rays Farm, einer verfallenen Hütte, in der eine Familie zu Beginn des 20. Jahrhunderts versucht hat, der Wildnis ein Leben abzutrotzen. Ruby versucht die Eltern vom Beerenessen am Wegesrand abzuhalten. «Lasst die Finger davon, > die sind für die Bären, sonst müssten sie uns Kinder fressen!»


Reise

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Unter den Baumriesen kommen sich nicht nur die Kleinen ganz klein vor.

>

Darf ich den mitnehmen?

Der Charme der Provinz in der Nähe vom Mt. Rainier.


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Reise

Immer wieder Spuren der Kulturen der First Nations.

Gord, der Kanuverleiher am Clearwater Lake, brummelt beim Abschied: «Und vergesst nicht, hier ist nichts weit und breit um euch herum ausser Hunderttausenden Hektar Wildnis.» Glatte Stille, Herzschlag, Paddelschlag. Ruby will auch mal paddeln, natürlich. Im Wald auf der anderen Seite des Sees spielen wir Verstecken. Das ist leicht bei Bäumen, hinter deren Masse man locker fünf Mann verschwinden lassen kann. Später an der Badestelle schauen wir gar nicht so schnell, wie sich Ruby die Klamotten runterrafft und ins garantiert herzinfarktbegünstigende Wasser hüpft. Nur der nahende Sonnenuntergang macht sie einsichtig, dass es für heute genug ist. Schnell steht der Wald schwarz gegen einen blutenden Himmel, und ich frage mich, wie viel von meiner Novalis-lastigen Romantik in meiner Tochter angelegt ist? Auf jeden Fall begeistern sie Geschichten von Zwergen, für die im Wald immer Höhlen aus Moos und Rinde gebaut werden, und mit menschenverschlingenden Wölfen und Bären hat sie es offenbar auch. Das traut man ihr gar nicht zu, wie sie da so unschuldig in den Schlafsack gekuschelt schläft. Forellen von den Nachbarn

Ruby Rotjäckchen, der Wolf und der Bär.

Zum Abschied schenken uns die Campingnachbarn zwei frisch gefangene Forellen, die fortan im Gefrierfach mitfahren. Richtung Westen wird es immer wüstenhafter, tatsächlich führt die Strasse auf ein gigantisches Plateau, das ziemlich trocken ist. Hauptattraktionen in dieser menschenarmen Gegend sind Rodeos, Knoblauchfestivals und natürlich die Natur. Eine unbezähmbare, so gross, unberechenbar und wild – das sagen sogar die Kanadier.


Reise

Sonnenbad auf dem Clearwater Lake.

Die Eltern philosophieren über das schöne einfache Leben, das Kind ist überglücklich mit Heidi auf dem iPad.

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Die Eltern philosophieren über das schöne einfache Leben so weit weg von allem, das Kind ist überglücklich mit Heidi. Am nächsten Tag tauchen im Westen schneebedeckte Bergketten auf, die Bäume sind niedrig und zäh. Alaska-Feeling. Orte, die nur aus Ortsschildern bestehen, mit Namen wie Kleena Kleene. Pause am Nimpo Lake Café, warmer Beerenkuchen mit Eis. Ruby betört die Anwesenden. Vorbei am Tweedsmuir Park fahren wir auf brachial steiler Schotterpiste ins Bella Coola Valley. Die Bremsen halten, das iPad auch. Bella Coola, Fährhafen für die Inside Passage nach Vancouver Island für die einen, unbestimmter Wartesaal am Ende der Welt für die anderen. Männer in Unterhemden, schmutziggrauen Tennissocken und mit Bärten bis zur Brust sitzen rauchend und Dosenbier trinkend vor ihren verblassten Motelzimmern, Fliegengittertüren knarzen im Wind. Wortfetzen von Sportkommentatoren aus alten Röhrenfernsehern. Delfine im Morgenlicht Auf der Fähre ist Ruby ganz entzückt von den Delfinen, die uns von Zeit zu Zeit folgen. Und zum Sonnenuntergang springt ein Buckelwal grazil-fotogen vor der scherenschnittartigen Inselkulisse aus dem Wasser. Das alles ist aber noch gar nichts gegen das volle Tierprogramm zwei Tage später. In Port McNeill sind wir an Bord von Mike Willies Boot gegangen, der uns weit in einen Fjord >


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Reise

Eine Wanderin zeigt Ruby, wie man unterwegs kocht.

Hinter den Baumriesen ist Verstecken ein Kinderspiel.

tiefer, der Blick auf die See wird immer freier. Der Strand, weit, offen, salzig, die Wellen krachen. Doch bevor wir schwelgen können, hat Ruby schon das «Schwingseil» entdeckt, das von einem Baum hängt, der über eine knapp 20 Meter hohe Sandsteinwand herausragt. Sie will zum Meer hin geschaukelt werden, und als ich das tue, übertönt ihr Glücksgeschrei einfach alles. Berauschende Landschaften wie hier im Wells Gray Provincial Park.

gebracht hat. Hunderte Delfine begleiten uns im stählernen Morgenlicht. Danach ein kleiner Grizzly, der am Strand erstaunlich grosse Steine herumwuchtet, um Krabben zu finden. Und immer wieder links und rechts des Boots Buckelwale, die einen geräuschvollen Blas ausstossen, bevor sie abtauchen. Vor einem Strand mit lichtem Baumbewuchs ankern wir. Hada Village, eine Siedlung seiner First-Nations-Vorfahren, habe sich an dieser Stelle befunden, erklärt Mike. Viele Lieder seiner Kultur hätten hier ihren Ursprung, über die zehn Monde und die Geburt etwa. Mike singt. Sonor und hypnotisierend, als trage der Wind Melodie und Worte. Sogar Ruby ist total gefesselt. In Victoria erzählen wir Ruby, dass wir einmal im Empress Hotel geschlafen haben, dreckverkrustet zur Tea Time einmarschiert sind nach einer Woche West Coast Trail. «Was ist das?», fragt sie. Also fahren wir hin, zumindest in die Nähe in den Juan de Fuca Provincial Park. Der Abstieg durch den Wald zum Mystic Beach weckt Erinnerungen an den Trail. Treppe um Treppe führt der Weg

Goodbye Victoria, hello USA «Hello USA!», krakeelt Ruby bei der Ankunft der Fähre spätabends in Port Angeles. Am nächsten Nachmittag sitzen wir mit Ausblick auf die Juan de Fuca Strait, im Dunst Victoria und Vancouver Island, oben auf der Hurricane Ridge im Olympic National Park. Plötzlich winkt Ruby staatsfräulich wie die Queen in Richtung Kanada und ruft: «Goodbye Victoria!» Wenig später führt sie uns im Visitor Center zu einer Schautafel mit den Tieren des Parks und hält einen Vortrag über die Berglöwen. Wie die sich die Kinder holen, sollten die Eltern nicht gut aufpassen. Abends am Lake Crescent ein Jahrhundertsonnenuntergang. Der ist so schön, sogar Ruby verschlägt es für einige Minuten die Sprache, und sie schnauft mal ganz entspannt tief durch. Und weil alles so schön ist, schauen wir Eltern abends selbst eine Folge Heidi, als Ruby schon tief schläft. Die riesigen Bäume und das viele Moos überall animieren sie auf dem Weg zu den Sol Duc Falls wieder einmal dazu, Höhlen für die Zwerge zu bauen und diese mit kleinen Geschenken zu versehen. Es geht natürlich darum, dass sich die elendigen Spassverderber einmal zeigen. Die Zwerge sind schnell vergessen, als sie sich an


Reise

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den Wasserfällen kurzerhand mit einem Paar anfreundet, das gerade von einer Tour durch die Regenwälder zurück ist und hier am Rande der Zivilisation noch mal den Kocher anschmeisst. Abenteuerspielplätze überall Die undurchdringlichen Ausläufer der Olympic Mountains enden im Westen oft an urtümlichen Stränden. Mit Treibholz übersät, fahlgrau ausgelaugt von der salzigen Brandung. Abenteuerspielplätze. Zum Balancieren, zum Höhlenbauen, zum Verstecken, zum Eltern-durchatmen-Lassen. Als es dunkel wird, versuche ich, ein Lagerfeuer zwischen Regenwaldbäumen zu entfachen, aber das Feuerholz ist nass und will nicht richtig brennen. «Das macht doch nichts, ich will ins Bett», sagt Ruby. Das ginge normalerweise runter wie Öl, doch hier fühle ich mich fast in meiner Ehre gekränkt und lasse nicht locker. Lange starre ich schliesslich in die Flammen, bis es anfängt zu regnen. Über Nacht hat ein kleiner Sturm gewütet, den Rückweg nach Forks versperren umgestürzte Bäume. Die Aussicht auf kostenloses Feuerholz lockt rasch von überall Hilfe an, und Kettensägen gehören in der Gegend ohnehin zur Grundausstattung jedes Gartenbesitzers. Kaum ist die Strasse wieder frei, kommen uns Autos mit Surfbrettern auf dem Dach entgegen. Am Ruby(!) Beach ist es tatsächlich stürmisch, unsere Tochter glaubt, sie könne fliegen. Die, die gekommen sind, um Drachen steigen zu lassen, haben dafür grosse Schwierigkeiten. Die Zufahrtsstrassen zu Hoh und Quinault Rainforest sind >

Abenteuerliche Strände auf der Olympic-Halbinsel.

Ruby will zum Meer hin geschaukelt werden. Und als ich das tue, übertönt ihr Glücksgeschrei einfach alles.

TAKING YOU FURTHER

TARGHEE 26L, 32L & 45L

Mike Schirf

GEAR CARRY OPTIONS Including A-frame ski , diagonal ski, snowshoe, snowboard, helmet and dual ice axe carry options

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Der Pazifsche Nordwesten

Bella Coola Port Hardy

K A N A D A

Whistler

0

100

200

Kamloops

Vancouver

Vancouver Island = Auto = Fähre

Wells-GrayPark

Williams Lake

Victoria Olympic-NP Port Angeles

Seattle

U S A

300 km

Mount-Rainier-NP

Ein Ufo auf Stelzen: die Space Needle in Seattle.

wegen fortdauernder Baumsturzgefahr gesperrt. Ranger mit Plastiküberzügen über ihren breitkrempigen Hüten weisen uns mit bestimmter Miene und staatstragender Geschäftigkeit zurück. Abends lese ich «Der Andere» von David Guterson, das von einem Einsiedler handelt, der dort im Regenwald lebt, und stelle mir die Wanderung durch den Hoh und auf dem Hall of Mosses Trail vor. Unbezahlbare Erlebnisse Das letzte Mal Regenwald folgt am Fuss des Mount Rainier auf dem Rückweg nach Seattle. Ganz oben am Paradise Inn riecht es Anfang September bereits nach Schnee. Über den Weg ziehen Nebelfetzen. Ruby will Wolken fangen, und wir wandern ein gutes Stück in die immer dichter werdende Suppe hinein – und landen auf märchenhafte Weise im sonnigen Seattle. So würde es zumindest Ruby wahrscheinlich erzählen. Und in Seattle gibt es ganz grosse Bären im Zoo, die man streicheln kann. Ehrlich! Ein Ufo, das auf Stelzen steht, in das man mit dem Aufzug fahren kann. Die Fische am Pike Place Market. Einer hatte das Maul offen und machte: «Quaaaak!» Und, also der Schamane von den First Nations im Tillicum Village, der aber gar keinen Arztkoffer dabeihatte. Einfach unbezahlbar, diese Erlebnisse! «Und es hat immer ganz doll Spass gemacht!», unterbricht < Ruby plötzlich lauthals meine Gedanken.

Die kanadische Provinz British Columbia und der US-Staat Washington gehören zum so genannten Pacifc Northwest, einer nicht genau umrissenen Region an der Westküste Nordamerikas. Besonders ist vor allem ihr Waldreichtum sowie Bergketten mit gigantischen Vulkanen. Hervorzuheben ist die First-Nations-Kultur, die im Pazifschen Nordwesten auch heute sehr präsent ist. Flug und Motorhome/Auto Professionelle Beratung erleichtert die Suche nach dem passenden Flug und fahrbaren Untersatz enorm. Die Reiseexperten von Globetrotter Travel Service kennen die besten Verbindungen und Vermieter. Lass dich in einer der 22 Filialen beraten. Terminvereinbarung online (www. globetrotter.ch/termin) oder telefonisch (0848 000 844). Komplette Reiseangebote für Camperferien in den USA und Kanada fndest du auf: www.globetrotter.ch/camper Übernachten In Vancouver sehr zentral und im Boutique-Hotel-Stil ist das Listel Hotel in der Robson Street (www. thelistelhotel.com). Gleiches gilt für das gehobene Hotel 1000 in Seattle (www.hotel1000seattle.com). Fähren Die Schiffspassage zwischen

Bella Coola und Port Hardy (oder andersherum) muss unbedingt im Voraus gebucht werden, entweder über ein Reisebüro oder direkt (www.bcferries.com). Zwischen Victoria und Port Angeles verkehrt die Black Ball Ferry Line (www. cohoferry.com). Action Die Sea-to-Sky-Gondel kurz vor Whistler eröffnet weite Ausblicke (www.seatoskygondola.com). Im Wells Gray Provincial Park unbedingt ein Kanu ausleihen (www.clearwaterlaketours.com). Von Port McNeill aus startet Mike Willies faszinierender Bootstrip – nur kleine Gruppen – mit einer Mischung aus First-Nations-Kultur und Tierbeobachtung (www.seawolfadventures.ca). Von Seattle aus Tillicum Village (Replik eines First-NationsLanghauses) besuchen (www. argosycruises.com). Reiseinfos und Literatur Zur allgemeinen Vorbereitung eignen sich www.hellobc.de (auch Übersicht über Campingplätze) und www.visitseattle.de. Hilfreiche Reiseführer (erhältlich bei Transa Books): DuMont Reise-Handbuch Kanada, Der Westen, Alaska, CHF 35.90, ISBN 9783770178223 und Baedeker Reiseführer USA, Nordwesten, CHF 35.90, ISBN 9783829718462.



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Traumziele

Ein Paradies und seine Nachbarn In 4-Seasons.ch stellen Mitarbeiter von Globetrotter Travel Service ihre Traumziele vor. Diesmal Tanja Wüthrich-Dennler, Reiseberaterin in der Filiale Basel. Die 32-Jährige hat fast jedes Land Südostasiens bereist. Hier erzählt sie, wieso es schade wäre, auf der indonesischen Ferieninsel Bali nur am Strand zu liegen. Dass sie sich für die KV-Ausbildung beim Amt für Migration entschieden hatte, lässt Tanjas grosses Herz für Menschen und ihr flammendes Interesse für andere Kulturen bereits deutlich durchschimmern. Nach der Lehre hat sie die Arbeit öfter unterbrochen, um auf ausgedehnten Reisen ihrer unbändigen Lust auf Neuland nachzugehen. Mit einer reichen Reiseerfahrung im Gepäck dockte sie im August 2011 schliesslich als Reiseberaterin bei Globetrotter an. Nur am Strand zu liegen, das ist Tanja in den Ferien zu wenig. Sie ist lieber sportlich aktiv, sei es auf Ski oder beim Tauchen. Und sie erkundet gerne die Umgebung. Und so entdeckte sie auf ihrer Reise nach Bali auch die benachbarten Gili-Inseln und Lombok – zwei weitere Paradiese der indonesischen Inselwelt.


Traumziele

Surabaja

Jatiluwih/Bali Jatiluwih – der Name bedeutet wunderschon . Man hat einen einmaligen Ausblick auf jahrhundertealte Reisterrassen in sattem Grun. Geht man ein Weilchen zu Fuss, begegnet man den Arbeitern im Feld.

Bangli/Bali Der Bali-Kaffee ist einer der besten der Welt. Man sollte unbedingt eine Tour auf einer Kaffee-Plantage machen, dies ist zum Beispiel in der kleinen Stadt Bangli moglich.

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Die Gilis Unbedingt auch die Gili-Inseln besuchen! Sie sind wunderschon. Mir gefiel am besten die zweitgrosste, Gili Air. Hier kann man vom Strand aus schnorcheln gehen. Fur den Abend hat es eine grosse Auswahl an tollen Restaurants.

JAVA Jatiluwih

BALI

Ubud U Pura Tanah Lot

Ubud/Bali Ubud ist das kulturelle Zentrum von Bali. Hier kann man ein paar Tage Yoga machen oder sich in den unzahligen Spas verwohnen lassen. Auf dem Markt kann gut eingekauft werden; Schmuck, Kleider, Taschen etc.

Bangli Denpasar

Gili-Inseln ili-I

LOMBOK Rinjani

Seminyak m

SUMBAWA

Pura Tanah Lot/Bali Pura Tanah Lot gehort zu den bedeutendsten und schonsten Hindu-Tempeln auf Bali, er liegt direkt am Meer. Am Abend ist das Fotolicht am besten. Viele Menschen hat es zu jeder Tageszeit.

Seminyak/Bali Am Strand von Seminyak tummeln sich die Touristen. Der Ort ist ideal, um die ersten oder letzten Nachte auf Bali zu verbringen. Man kann sich nach einem Fahrer fur die Reise umsehen oder Kleider in einer der zahlreichen Schneidereien nach Mass anfertigen lassen.

Lombok Lombok, die kleine Schwester Balis, hat auch viel zu bieten. Toll sind die einsamen Strande im Suden. Da die Bevolkerung muslimisch ist, sollte gut auf korrekte Kleidung geachtet werden.

Mit Globetrotter nach Bali & Co. – ein paar Reisebeispiele: • Bali – Paradies für Taucher: 6 Nächte Pondok Sari (Nordosten) & 6 Nächte Alam Anda (Westen), je 6 Tauchgänge mit Bootsfahrten, ab/bis Denpasar mit allen Transfers. Doppelzimmer Standard. Ab 1087.– p.P. (bei 2 Personen), gültig bis 31.10.17. • Inselfeeling am palmengesäumten Strand: Auf Gili Trawangan gibt es keine Autos, man benutzt eine Pferdekarre, das Velo oder geht zu Fuss. 7 Nächte im Traditional Lumbung Hut mit Frühstück. Ab 539.– p. P. (bei 2 Personen), gültig bis 31.10.2017. • Trekking Rinjani-Vulkan: Der Berg ist den Bewohnern Lomboks heilig. 2 Tage Privattour mit Englisch sprechendem Guide und Träger, Unterkunft im Zelt (Luftmatratze/ Schlafsack), einfache Mahlzeiten. Ab 340.– p. P. (bei 2 Personen), gültig bis 31.10.2017. Mehr Details und weitere Reiseberichte von Globetrotter-Beratern auf www.globetrotter.ch

Alle Preisangaben sind Richtpreise in CHF. Tagesaktuelle Preise erhältst du in deiner Globetrotter-Filiale.


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State of the Art

ART

Referenzprodukt

Text: Ingo Wilhelm Produktklasse

TE OF TH TA

E

Gibt es das perfekte Equipment? Durchaus. In State of the Art zeigt 4-Seasons.ch Ausrüstung, die in ihrer Klasse Standards setzt.

S

Haglöfs Spitz Jacket Women Winter 2 0 16

Strapazierfähige und dennoch leichte Wetterschutzjacke.

Einsatzbereich Jede Art von Outdooraktivität bei widrigem Wetter. Dank einiger Features und des Materials besonders geeignet für Alpinsportarten wie Klettern, Eisklettern, Bergsteigen und Skitouren. Status

Technisch ausgefeilte Neuauflage eines Klassikers.

Hersteller

Haglöfs AB, Järfälla, Schweden.

Konzept/Idee

Das Team für Bekleidungsdesign bei Haglöfs. Im Kern waren es dieselben Entwickler, die schon für die Erstauflage der Haglöfs Spitz im Jahr 2007 verantwortlich waren.

Technische Daten

Gewicht: 435 g (Grösse M). Material: 100 % Polyamid mit Polytetrafluorethylen-Membran (Gore-Tex Pro, 3 Lagen). Wassersäule: > 28 000 mm. Atmungsaktivität: RET < 6. Grössen: XS – XL. Transa Artikelnummer: 116984. Preis: CHF 649.90. Auch als Herrenmodell Haglöfs Spitz Jacket (kleines Foto unten) erhältlich: Gewicht: 490 g (Grösse L). Grössen: S – XL. Transa Artikelnummer: 116866. Preis: CHF 649.90.

Historie

2007 brachte Haglöfs die erste Generation der Spitz Jacket auf den Markt. «Wir haben damals eine riesige Kundengruppe mit der Jacke erreicht», erklärt Chefentwickler Jacopo Bufacchi. Und so gab es bis zuletzt immer wieder Anfragen, ob Haglöfs die Spitz nicht wieder ins Sortiment nehmen wolle. Im Herbst dieses Jahres war es so weit: Spitz reloaded, mit neuen Materialien und verbessertem Schnitt. Jacopo: «Wir haben aber auch darauf geachtet, dass die Jacke ihre Wurzeln bewahrt und das gleiche Vertrauen geniesst wie das Vorgängermodell.»

Viele unserer Kunden haben uns geschrieben: «Ich würde mir ja gerne die neue Spitz kaufen. Aber meine alte funktioniert noch so gut.» Darauf können Jacopo Bufacchi, wir stolz sein. Leiter Design & Entwicklung bei Haglöfs

Der optimale Schnitt und die klug gewählten technischen Lösungen machen die Haglöfs Spitz zu einer der begehrtesten Alpinjacken auf dem Markt. Reto Bieler, Transa Einkäufer Herrenbekleidung

Gore-Tex Pro Komplett aus dem besonders strapazier­ fähigen und sehr atmungsaktiven Gore­Tex Pro gefertigt. Zwei Material­ stärken. 40 Denier/114 g/m2 (hier violett). An den besonders beanspruchten Stellen (Schultern, Ärmel, Rücken, Hüften) mit einer noch robusteren Variante des Gewe­ bes verstärkt: 70 Denier/141 g/m2 (rot).

Schnitt Leicht verkürzte Passform für bessere Kompatibilität mit einem Klettergurt. Moderner und sportlicher «Fast&Light­ Look». Auch durch schmälere Nahttapes wirkt die Jacke jetzt schlanker – und verliert dadurch Gewicht.

Herrenmodell Gleiche technische Features und gleiches Material. Männerspezifischer Schnitt.


State of the Art

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Kapuze Dreifach anpassbare helmkompatible Kapuze mit laminiertem verstärktem Schirm für bessere Sicht bei extremem Wetter.

Taschen Zwei grosse Brusttaschen, die auch bei angelegtem Klettergurt und Rucksack uneingeschränkt erreichbar sind. Oberarmtasche und Innentasche.

Unterarmbelüftung Zwei mittellange (36 cm) Zwei­Wege­ Reissverschlüsse unter den Achseln für optimale Belüftung.

Laminierte Reissverschlüsse Durchgängig wasserabweisende Reissverschlüsse. Sowohl an der Front und unter den Armen als auch an den Aussentaschen.

Ärmel/Saum Ergonomische Ärmel mit vorgeformten Ellbogenpartien. Ärmelbündchen mit grosszügigem Klettverschluss. Wie auch der Kordelzug am Saum ist der Klett gut mit Handschuhen zu bedienen.


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Hersteller

Firmenbesuch mit Action-Einlage: Chris und Martin durchlaufen einen Kletter- und Abseilparcours im Petzl-eigenen Trainingszentrum V.axess.


Hersteller

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Vive la différence! Legendär: das halbautomatische Sicherungsgerät Petzl GriGri 2*.

Was lässt zwei Transa Mitarbeiter staunen wie kleine Jungs? Ein Besuch bei Petzl. Die französische Outdoorschmiede fasziniert nicht nur durch Hightech und Leichtmetall. Das Familienunternehmen pfegt auch eine Bodenständigkeit, die in der Branche immer seltener wird.

Text: Ingo Wilhelm | Fotos: Ingo Wilhelm, Archiv Petzl

E

in Industrieroboter zersägt und biegt Aluminiumstäbe in Karabiner-Rohlinge. Nur fünf Sekunden braucht er pro Stück. Rund 1,5 Millionen Karabiner verlassen jedes Jahr die Fabrik. Rund um die Uhr wird dort in drei Schichten gearbeitet. Wohlgemerkt nicht von Billigkräften in asiatischen Vertragswerkstätten, sondern von einheimischen Fachkräften im Petzl-Werk bei Grenoble. Fachkräfte wie Michel. Er sitzt nur wenige Meter von den computergesteuerten Maschinen entfernt und schärft die Hauen und Schaufeln von Eispickel-Köpfen – und das nun schon seit 25 Jahren! «Unglaublich, oder?», staunt Chris Koller, Verkaufsberater bei Transa Bern. «Wie nah hier bei Petzl industrielles Hightech und traditionelles Handwerk liegen.» Paul Petzl gibt ihm recht. «Lange Zeit waren wir ein handwerklicher Betrieb», sagt der 68-jährige Firmenchef beim Zmittag mit Chris und Martin Hänni, dem Transa Einkäufer für Hartwaren. Pauls Vater Fernand Petzl – der Nachname stammt von österreichischen Vorfahren – hatte die Firma Anfang der 1970er-Jahre gegründet. Die ersten Produkte waren Stirnlampen und Seilklemmen, denn Fernand war leidenschaftlicher Höhlenforscher. Bedächtig und beständig wuchs das Unternehmen auf drei Säulen: erstens Schutzausrüstung für Industriekletterer, Baumpfleger oder Feuerwehrleute, zweitens Alpinsport-Equipment

und drittens Stirnlampen. Dabei entstanden einige legendäre Produkte wie das Sicherungsgerät GriGri, das seit 1991 mit einigen Detailverbesserungen auf dem Markt ist. Heute hat Petzl 800 Mitarbeiter weltweit. Die Fertigung geschieht grossteils in den drei Werken nahe Grenoble. In der Petzl-Fabrik in Malaysia entstehen textile Komponenten. Die Seile entwickelt Petzl selbst und lässt sie bei Edelrid in Deutschland spinnen. Ein Unfall und die Lehren Von der Speläologen-Werkstatt zum Weltunternehmen – den vielleicht grössten Impuls zur Industrialisierung gab 2011 ein Unfall wegen eines fehlerhaften Klettersteigsets von Petzl, bei dem ein junger Franzose schwer verletzt wurde. «Da wurde mir klar, dass wir die Qualität noch strenger kontrollieren müssen», sagt Paul. »Wir stellen pro Tag 30 000 sicherheitsrelevante Produkte her – das ist eine enorme Verantwortung. Also haben wir die Prozesse grundlegend geändert und verbessert.» Was das bedeutet, sehen Martin und Chris mit eigenen Augen. Die Qualitätskontrolle beginnt beim Wareneingang mit Proben der Rohmaterialien. Weitere Stichproben erfolgen während der Produktion. «Drei bis vier Prozent der Produkte werden in Testläufen kaputtgemacht», erklärt der Technische Leiter, Ludovic Archer. >

* Transa Artikelnummer 064561, CHF 86.90, erhältlich in den Filialen Zürich, Basel und St. Gallen sowie im Online Shop.


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Hersteller

Links oben: Michel schleift seit 25 Jahren die Köpfe von Eispickeln. Firmenchef Paul (rechts oben) und Produktionsleiter Ludovic nahmen sich viel Zeit für die Transianer. Rechts unten: Die Testanlage für Helme simuliert den Einschlag eines 5,03 Kilo schweren Steins.

Am Ende der Qualitätssicherungs-Kette steht ein Mitarbeiter, der jedes Produkt in Augenschein nimmt und auf seine Funktionalität prüft. Ausserdem gleicht ein Computer die Produkte mit einem Soll-Foto ab. Schon bei geringsten Abweichungen schlägt dieses optische Kontrollgerät Alarm und unterbricht die Produktion – so lange, bis eine Lichtschranke signalisiert: Das fehlerhafte Produkt wurde aussortiert und in den Ausschuss-Behälter geworfen. «Die meisten Beanstandungen sind ästhetischer Art wie etwa Kratzer», erklärt Ludovic. Und die Fehlerquote ist gering. So zeigt eine Schautafel an einer Produktionsstrasse: In der vergangenen Woche wurden 2111 GriGris produziert – nur eines musste aussortiert werden.

Höhlenforscher, Handwerker: Fernand Petzl gründete die Firma Anfang der 70er.

«Ein derart hohes Qualitätsniveau ist für den Hersteller natürlich ein Kostenfaktor», weiss Martin. «Aber für unsere Kunden macht sich das bezahlt. Petzl hat eine extrem geringe Rücklaufquote. Ich weiss gar nicht mehr, wann die letzte Stirnlampe zurückkam.» Die Fertigung in Frankreich sieht Martin als grossen Vorteil: «Made in Asia hat nicht die gleich hohe Konstanz in der Qualität. Und gerade bei Sicherheitsausrüstung darf es zu keinen Schwankungen kommen.»

«Das sind richtige Freaks» Fasziniert steht Martin vor einer Anlage, in der drei Roboter Stirnlampen zusammensetzen. Bis zu 3200 Stück pro Tag! Der Geschäftsbereich Stirnlampen wird von Olivier Petzl, Pauls jüngstem Sohn, geleitet. Knapp 20 Angestellte arbeiten alleine an der Entwicklung neuer Lampen. Im Optiklabor steht ein Dutzend Dunkelkammern mit Luxmetern. Die Batterien werden wegen der Explosionsgefahr in einem externen Container gefrostet, erhitzt und auf alle nur erdenklichen Weisen gequält und geprüft. Der Container ist das Reich zweier Elektroingenieure, die auf eigens gebauten Schaltplatten die Elektronik der Lampen testen. Martin lässt sich von ihnen ausführlich die Testläufe erklären. Schliesslich sagt er voller Anerkennung: «Das sind richtige Freaks.» Neben Lampen-Chef Olivier arbeiten auch Pauls Frau Catherine, der zweite Sohn Sébastien (beide Kundenservice) und Pauls Bruder Pierre (Entwicklung) im Betrieb. Den Transianern erklärt


Hersteller

«Ich war tief beeindruckt, was bei Petzl alles gemacht wird, bis ein Produkt serienreif ist beziehungsweise in den Verkauf geht. So etwas habe ich lange nicht mehr gesehen. In Europa gibt es ja nur noch wenige Firmen, die so produzieren. Viele haben die Produktion nach Asien ausgelagert. Stirnlampen sind ein Mitnahme-Artikel. Kaum jemand ahnt, was da alles an Know-how und Arbeit drinsteckt. Wenn man das nun wie wir mal mit eigenen Augen gesehen hat – da wächst die Wertschätzung für solche Produkte.»

Paul seine Philosophie als Familienunternehmer: «Für uns ist es sehr wichtig, hier verwurzelt zu bleiben», sagt Paul, der in seiner Freizeit gerne läuft, klettert und Skitouren geht. «Der Gewinn ist nicht das Unternehmensziel, sondern nur ein Mittel, um die Unternehmensziele zu erreichen. Mein Lebensziel ist es, ein guter Unternehmer zu sein – für die Kunden, für die Mitarbeiter und für die Familie.» Petzl verkauft seine Produkte weltweit, hat unter anderem eine grosse Niederlassung in den USA. Aber die Kernmärkte sieht Paul in Frankreich und den umliegenden Ländern. Und nirgends macht Petzl pro Einwohner so viel Umsatz wie in der Schweiz. Ausbildungszentren in aller Welt Seiner Verantwortung kommt Petzl auch durch umfangreiche Ausbildung nach. Seit einigen Jahren entsteht ein internationales Netzwerk von Schulungszentren. Kernstück ist V.axess, ein 20 Meter hoher Bau am Firmensitz. Dort können Händler, Bergführer oder Rettungskräfte Produkte praxisnah testen und unterschiedliche Szenarien trainieren, von Klettern über Abseilen bis hin zur Personenbergung aus brennenden Gebäuden. Ein weiteres Glanzstück des Unternehmens ist das vor drei Jahren errichtete voll automatisierte Logistikzentrum M3. Dessen Herz schlägt in einer 100 Meter langen, 20 Meter breiten und 20 Meter hohen fensterlosen Halle, in der vier computergesteuerte Stapler auf und ab sausen. Sie jonglieren 80 000 Kisten mit Komponenten und fertigen Produkten und schicken sie über Förderbänder in die Produktion oder zur Versandstelle. «Früher haben Mitarbeiter die Händlerbestellungen per Hand zusammengestellt. Durch die Automatisierung mit M3 haben wir die Kapazität verdoppelt», erklärt Dominic Carrasco von der Petzl-Logistik. 35 000 Pakete verlassen das Werk pro Monat. Am Ende des Rundgangs durchs Logistikzentrum findet Christian nur ein Wort: «Impressionnant.» Schwere Verletzungen im Testturm Letzte Station des Besuchs: die Forschungs- und Entwicklungsabteilung. In einem Testturm simulieren die Entwickler gerade, was bei Fehlanwendungen passieren würde. Genauer: wenn jemand die Rastschlinge seines Klettersteigsets in eine Materialschlaufe des Klettergurts einhängen würde. Krachend fällt der 80-Kilo-Dummy ins Seil. Der Computerbildschirm zeigt eine Maximalbelastung von 13,6 Kilonewton. Diagnose: schwere Verletzungen der Wirbelsäule. Aus dem Nebenraum tönt derweil regelmässiges Klacken. Eine Maschine zieht an der neuen Hebelkonstruktion eines Sicherungsgeräts. Mehrere Zehntausend Mal. Die Entwickler arbeiten auch mit menschlichen Testern. Nicht im Fallturm natürlich, aber ihre Datei umfasst 600 Intensivanwender wie etwa Bergführer. Sie enthält sogar Infos darüber, in welcher Felsart sich ein Kletterer hauptsächlich bewegt – um Prototypen unter möglichst verschiedenen Bedingungen testen zu lassen. Gerade stellt die Abteilung eine 60-köpfige Testgruppe für ein neues Stirnlampenmodell zusammen. Worum genau es dabei geht? Betriebsgeheimnis. Aber Martin wird einer der Ersten sein, die es erfahren. Und gut möglich, dass er die neue Lampe schon < bald ins Transa Sortiment aufnimmt.

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Martin Hänni (44), Transa Einkäufer Hartwaren

«Das Credo von Paul Petzl lautet: Il faut faire ce qu’on sait faire. Man soll machen, was man zu machen versteht. Bei seinen Leisten bleiben und das Know-how verfeinern. Diese nachhaltige, ruhige und demütige Art des Wirtschaftens erinnert mich an meinen Vater. Denn auch ich bin in einem Familienunternehmen aufgewachsen, einem kleinen Textilbetrieb im Appenzell. Wie Petzl die Balance wahrt zwischen Altbewährtem und Innovation – das hat mich bei unserem Besuch am meisten fasziniert.» Chris Koller (30), Verkaufsberater Transa Bern


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Kaufberatung

Es braucht keine zwei Meter – die Schneeschuhsaison beginnt mit dem ersten Schneefall.

Über den Schnee schweben Schneeschuhlaufen ist die perfekte Eintrittskarte ins Reich von König Winter und noch dazu leicht zu erlernen. Damit man es sich mit ihm nicht verscherzt, gilt es jedoch, einige Regeln zu beachten und auch bei der Ausrüstung die richtige Wahl zu treffen. Interview & Fotos: Michael Neumann


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Seit der Erfndung des Splitboards erklimmt der passionierte Snowboarder Roger Liechti (32) die Berge nicht mehr ganz so oft auf Schneeschuhen. Trotzdem schätzt der stellvertretende Filialleiter der Transa Filiale Bern das SUV der Indianer als ideales Fortbewegungsmittel für Wintertouren mit der Freundin. Wenn diese Ausgabe erscheint, ist er allerdings erst mal in Mexiko – zum Surfen.

Ist Schneeschuhlaufen Skifahren für Arme? Nein, Schneeschuhlaufen ist eine eigene Sportart. Die Ruhe und die Abgeschieden­ heit in den Bergen lässt sich mit dem Rum­ mel auf der Skipiste nicht vergleichen. Zwar kann ich mit Schneeschuhen nicht abfah­ ren, dafür sind sie aber leichter und wen­ diger als Ski. Und statt steifer, unbequemer Skischuhe trägt man weiche, warme Trek­ kingschuhe. Auch ist Schneeschuhlaufen ungleich leichter als Skifahren, die Ein­ stiegshürde ist also bei Weitem nicht so hoch. In einem Punkt stimmt die Aussage aber doch: Eine Schneeschuhausrüstung

ist günstiger als eine Skiausrüstung, und die Lifttickets spart man sich auch noch. Wie funktioniert ein Schneeschuh? Er verteilt das Gewicht des Läufers auf eine grössere Fläche und vermindert somit das Einsinken im Schnee. Ein integriertes Harscheisen und das Profil rundum geben zudem auch in steilem Gelände Halt. Ich habe noch nie auf Schneeschuhen gestanden. Wie und wo fange ich an? Erste Schritte kann man beispielsweise auf einem speziell für Schneeschuhläufer aus­

geschilderten Winterwanderweg machen, wie es sie überall in der bergigen Schweiz gibt. Wähle deine Tour für den Anfang nicht zu steil, damit du Reserven hast und dich auf die etwas ungewohnte Art des Gehens konzentrieren kannst.

Ist das Gehen schwierig? Man gewöhnt sich sehr schnell an die Schneeschuhe, auch wenn sich nach der ersten Tour ein Muskelkater einschleichen kann. Der Laufstil ist etwas breitbeiniger, man geht wie ein alter Cowboy, und das > kann eigentlich jeder.


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«Schneeschuhe halten ewig. Daher sind meist neue Technologien der Grund für einen Neukauf, nicht der Verschleiss.»

Und wenn der Weg endet und der Tiefschnee beginnt? Im unberührten Tiefschnee muss der Erste spuren, also stapfend den Schnee runter­ drücken, bis er trägt. Für den Zweiten ist es dann schon einfacher. So lassen sich auch Konditionsunterschiede ausgleichen – wer fitter ist, darf spuren. Beim Anlegen der Route gilt es zudem, das richtige Mass zwi­ schen Steilheit und Strecke zu finden. Wer schnurstracks den Berg hochspurtet, braucht unheimlich viel Kraft. Und wer das Gefälle scheut, unheimlich viel Zeit. Bevor man sich jedoch vom befestigten Weg in den ungesicherten Tiefschnee wagt, sollte man sich zunächst intensiv mit den dort lauernden Gefahren beschäftigen. Das können Lawinen sein, aber auch Treeholes: Hohlräume rund um Baumstämme, von Ästen verborgen. Wer da aus Versehen kopf­ über reinfällt, hat ein Problem. Früher sahen Schneeschuhe aus wie übergrosse Tennisschläger, heute wie verkleinerte Pistenraupen – warum? Moderne Schneeschuhe verhindern nicht nur das Einsinken im Schnee in der Ebene, sie performen auch in steilem Gelände – und dazu braucht es Frontzacken unter der Bindung und Längsprofile, um beim Traversieren von Hängen ein seitliches Ab­ rutschen zu vermeiden.

Bergab kann man es durchaus laufen lassen.

Welche Schneeschuhtypen hat die Transa im Programm? Wir unterscheiden grob zwischen solchen mit Alurahmen plus Bespannung und jenen komplett aus Kunststoff in unter­ schiedlichen Breiten und Längen. Auch für Kinder und Jugendliche haben wir spe­ zielle Schneeschuhe. Nur diese Jack­Lon­ don­Modelle aus Birkenholz mit Tierhaut­ bespannung führen wir nicht mehr (lacht).

Verlängerung für schwere Jungs: der MSR Lightning Ascent 25* mit «Tails».

Wo liegen die Unterschiede? Alurahmen eignen sich gut für flaches bis leicht geneigtes Gelände mit viel Pulver­ schnee. Kunststoffschneeschuhe sind noch eine Spur robuster und bieten sehr sicheren Halt. Sie eignen sich besonders für harten Schnee und Harsch, weil sie steif sind und der Druck sich flächig verteilt. Daher werden sie bevorzugt bei alpinen Touren eingesetzt. Man kann das in etwa mit einem steigeisenfesten Alpinschuh vergleichen: extrem stabil, aber beim normalen Wandern fast schon zu viel des Guten. Schneeschuhe mit bespanntem Rahmen sind demnach bequemer? Ein bespannter Rahmen bietet dem Fuss mehr Spielraum, weil das Deck – also die Bespannung – flexibler ist. Das ist beim Laufen weicher und auf Dauer komfor­ tabler. Bespannte Modelle sind eher All­ rounder. Früher hiess es oft, dass sie für *Transa Artikelnummer 062403, CHF 359.90.


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Gute Kombi: Tubbs-Schneeschuh* mit Boa-Verschluss und Lowa-Winterwanderstiefel.

schwere Bergtouren weniger geeignet sind, doch die Konstruktionen sind inzwischen so ausgereift, dass auch viele Bergführer sie einsetzen. Da muss dann aber auch die Gehtechnik stimmen, der Schuh also rich­ tig belastet werden. Beim Abstieg ist mit dem Rahmen ausserdem ein gewisses Gleiten möglich – das klappt beim Kunst­ stoffmodell nicht so gut. Kann ich mit Schneeschuhen abfahren? Nein, der Schneeschuh bietet Halt in jeder Situation, eben auch bergab. In lockerem Schnee und mit dem richtigen Gefälle kann man jedoch so bergab springen, dass es sich ein bisschen wie Fliegen anfühlt. Derzeit wird jedoch hinter den Kulissen viel getüfelt, so dass in zwei, drei Jahren auch Modelle denkbar sind, mit denen man gut abfahren kann.

«Beim Abstieg ist mit den Rahmen-Schneeschuhen ein gewisses Gleiten möglich – das klappt beim Kunststoffmodell nicht so gut.»

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vertikal in einem Scharnier. Beim Atlas­ Modell ist die Bindung aufs Deck gespannt, was auch eine gewisse seitliche Flexibilität ermöglicht. Zum Anschnallen setzt MSR auf ein System aus Bändern, die man bei Nichtgebrauch flachdrücken kann – so las­ sen sich die Schneeschuhe gut am Ruck­ sack befestigen. Tubbs setzt diese Saison verstärkt auf das komfortable Boa­System. Mittels eines zentralen Drehrads wird ein mehrfach umgelenkter Draht gespannt, in dessen Mitte eine Art Dach den Schuh in Position hält. Die Atlas­Konstruktion wiede­ rum mit ihren Ratschen erinnert an eine Snowboard­Bindung. Das ist letztendlich Geschmackssache. Wichtig ist, dass die Bindung zuverlässig und auch mit dicken Handschuhen zu bedienen ist. Wir werden oft gefragt, ob es bei Schneeschuhen links und rechts gibt. Gibt es: Die Verstellriemen der Bindung liegen immer aussen. Idealer­ weise hat die Bindung auch eine Steig­ hilfe. Diesen Bügel klappt man aus, um bei Anstiegen mehr Druck auf den Schnee­ schuh bringen zu können. Auch die Ergo­ nomie profitiert, wenn der Schuh trotz Schräge waagerecht aufsetzt. Auf was muss ich noch achten? Da wäre zum einen die richtige Grössenwahl. Schwere Personen, die eventuell noch viel Gepäck schultern, brauchen viel Fläche, dami t sie nicht einsinken. Pfiffig sind Modell e, die per Verlängerung an unter­ schiedliche Bedingungen anpassbar sind. Damen wiederum, deren Laufstil oft schmale r ist, freuen sich über schmale Damenschneeschuhe, die einen nicht unnö­ > tig in den breitbeinigen Gang zwingen.

Gehen denn Schneeschuhe nicht auch irgendwann mal kaputt? Alles, was in der Praxis kaputtgehen kann, kann man auch wieder reparieren oder ersetzen. Aber im Verhältnis zu manch anderem Sportgerät halten Schneeschuhe ohnehin lange durch. Daher sind meist neue Technologien der Grund für einen Neukauf, nicht der Verschleiss. Wie funktionieren die Bindungen? Bei MSR und Tubbs bewegt sich der Fuss

Flexibel aufgehängt: die Atlas-Bindung. Fix mit Scharnier: die MSR-Bindung. *Transa Artikelnummer 088887, CHF 319.90.


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Reichen meine normalen Wanderschuhe? Empfehlenswert sind eine feste Sohle, robustes Aussenmaterial, eine wasserdichte wie atmungsaktive Membrane und genü­ gend Platz für dickere Socken. Wenn diese Kriterie n erfüllt sind, eignet sich jeder Wanderschuh. Wir bieten auch spezielle Winterwanderschuhe an, die sich optimal zum Schneeschuhlaufen eignen. Sie sind wärmer und haben eine griffigere Sohle, falls man die Schneeschuhe mal auszieht, sowie einen höheren Schaft gegen ein­ dringenden Schnee. Vorhandene Schuhe kann man in diesem Punkt übrigens gut mit Gamaschen upgraden. Was brauche ich sonst noch? Essenziell sind gute Trekkingstöcke mit bequemer Handschlaufe und Tiefschnee­ tellern. Dazu ein Rucksack der 25­Liter­ Klasse, eine Sonnenbrille gegen Schnee­ blindheit, bei sehr unwirtlichen Bedin­ gungen auch eine Skibrille mit hellen Glä­ sern, dazu Handschuhe, Mütze, Hose und Jacke aus Softshell, Thermosflasche und je nach Tour die komplette Lawinenaus­ rüstung. Auch eine Stirnlampe hat noch keinem geschadet, sollte man sich mal in der Tourlänge verschätzen. Gibt es spezielle Bekleidung für Schneeschuhläufer? Nicht wirklich. Wer auf Winterwanderwegen unterwegs ist, kleidet sich wie für einen sport­ lichen Spaziergang bei Minusgraden, wer in die Höhe strebt oder sich verausgaben will, wählt die Bekleidung eines Tourenskiläufers. Hier halten Ortovox, Mammut & Co. die kom­ plette Kollektion fürs Zwiebelprinzip bereit. Als erste Lage auf die Haut kommt lange Un­ terwäsche aus Kunstfaser oder Merino. Diese nimmt den Schweiss auf und leitet ihn gross­ flächig nach aussen weiter. Dort verrichtet die mehr oder weniger dicke zweite Lage ihren

Abenteuer pur, selbst vor den Toren der Stadt: nächtliche Schneeschuhtour mit Biwak.

«Bevor man sich in den ungesicherten Tiefschnee wagt, sollte man sich intensiv mit den dort lauernden Gefahren beschäftigen.» Im Gelände Pflicht: ein LVS-Gerät.

Dienst. Sie ist für die Isolation und den Schweissweitertransport verantwortlich und kann bei Bedarf auch weggelassen oder doppelt genommen werden. Aussen werkelt in der Regel eine Lage aus Softshell als Barri­ ere gegenüber den Elementen. Softshell ist hoch atmungsaktiv, winddicht und wasserab­ weisend bis wasserdicht. Kommt der Schnee dagegen als Regen und waagerecht von vorne,

Lieber kompakt und leicht oder absolut robust? Stöcke für Schneeschuhgeher.

braucht es eine Hardshell, die etwas weniger atmungsaktiv, dafür aber zu 100 Prozent was­ serdicht ist. Brauche ich auch Lawinen-Equipment? Wer die befestigten und kontrollierten Wege verlässt, sollte sich theoretisch wie praktisch mit dem Thema Lawine auseinandersetzen. Und in den Bergen

Pflicht II: Schaufel und Sonde.


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Und die Übernachtung? Am stilechtesten wohnt man natürlich im Iglu. Das hat den Vorteil, dass man statt eines schweren Zelts nur eine leichte Schneesäge einpacken muss und selbst der Schlafsack dank der guten Isolierleistung des Iglus eine Nummer dünner ausfallen kann. Die Kehr­ seite der Medaille ist die lange Bauzeit. Während ein Zelt in drei Minuten steht, braucht ein Iglu sehr viel Zeit. Eine gute Alternative ist die Schneehöhle, die man seitlich in eine Wechte gräbt. Aber auch auf Berghütten und in Wellness­Hotels sind Schneeschuhgeher natürlich gern gese­ hene Gäste.

Reicht mein Schlafsack für eine Iglu-Nacht? Wenn das Iglu gut gebaut ist, herrscht innen eine Temperatur um die null Grad. Ein in den meisten Outdoor­Haushalten vorrätiger Schlafsack mit einer Komforttemperatur von minus fünf Grad sollte also reichen.

braucht es zwingend eine LVS­Ausrüstung, egal ob man auf Schneeschuhen, mit Ski oder Splitboard unterwegs ist. LVS meint die Lawinen­Verschütteten­Suche – und hoffentlich auch Rettung. Dazu brauchen alle einen Lawinenpiepser, der sendet und im Ernstfall auch empfängt. Ist der Ver­ schüttete damit lokalisiert, wird seine Lage mithilfe einer Sonde exakt bestimmt und er so schnell wie möglich ausgegraben.

Die Ausrüstung passt, das Know-how ist angeeignet. Kann ich jetzt einfach laufen, wo ich will? Ja, los geht’s. In der Schweiz kann man grund­ sätzlich überall Schneeschuhlaufen gehen. Es gibt jedoch einige Regeln, die beachtet werden müssen. Detaillierte Infos dazu gibt es unter: www.respektiere­deine­grenzen.ch Kann ich mit Schneeschuhen auch mehrtägige Touren machen – so wie die Skitourengeher? Selbstverständlich. Es ist bei der Tourlänge und Schwierigkeit nur zu beachten, dass Auf­ und Abstieg im Vergleich zur Skitour anstregender und damit langwieriger sind.

30 PROZENT AUF ALLE MSR-SCHNEESCHUHE In allen Transa Filialen und solange Vorrat reicht. Aktionszeitraum vom 17. bis 22. November 2016.

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Aber der Besitz allein nützt nichts, oder? Nein. Der Besitz allein, ohne das Wissen und die Routine der Benutzung, vermittelt sogar eine trügerische Sicherheit, die den Benutzer vielleicht dazu verführt, riskantere Entschei­ dungen zu treffen. Mit dem Erstkauf einher sollte daher immer auch die Buchung eines Lawinenkurses gehen. Frag doch einfach beim Kauf nach der nächstgelegenen kompe­ tenten Bergschule. Damit ist es aber nicht getan. Wichtig ist auch, dass die Gruppe

wenigstens einmal im Jahr unter möglichst realistischen Bedingungen übt. Warum also nicht mal den eigenen Piepser mitten im Schneesturm «zufällig» verlieren … die Freude der Kameraden wird gross sein ;­)

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Rucksäcke mit Snowboardhalterung sind perfekt für Schneeschuhe.

Fischer grüssen sich mit Petri heil, was sagt der Schneeschuhgeher? Das Schöne am Schneeschuhgehen ist ja, dass man ohne grosse Mühe abseits aus­ getretener Pfade unterwegs ist. Das auf die Dauer mühsame Grüssen, so wie es etwa die Motorradfahrer machen, entfällt also eh. Wenn man dann überhaupt mal einen Gleichgesinnten trifft, fehlt selten die Zeit < für einen gemütlichen Schwatz.

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Spezial

Felle mit Wurzeln Seit 1948 werden im Kanton Glarus Skifelle gefertigt. Die Firma Colltex ist weltführend in Sachen Innovation und setzt auf 100 Prozent Swiss Made. Ein Team von Einheimischen hat 2015 die Marke von der Gründerfamilie übernommen und setzt alles daran, dass das so bleibt. Text: Sissi Pärsch | Fotos: Sissi Pärsch, Archiv Colltex

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Alle Colltex-Felle werden im Werk in Glarus gefertigt.

ie Messer sind gewetzt. Das Fell liegt bereit. Gleich werden die Aufstiegshilfen für Skitourengeher und Freerider zugeschnitten. Die Schnittmaschine ist aber nicht nur scharf und präzise, sie hat auch ein gewaltiges Gedächtnis: In ihrer Datenbank sind die Skizzen von 14 000 Skimodellen gespeichert. Jede Saison kommen einige Hundert Masse neuer Skimodelle hinzu. Und neben den Massanfertigungen werden auch Felle produziert, die der Fachhandel oder der Kunde selbst auf die Taillierung anpasst. Die Maschine hat also einiges zu tun – und mit ihr die 15 Colltex-Mitarbeiter, die alle aus der Region stammen. Begrüsst wird der Colltex-Besucher zunächst von einem riesigen Foto des Tödi. Tödi Sport taufte der junge Bergsportler Hans Fischli 1948 seine Firma, erst 2013 wurde sie in Colltex umbenannt. Irene Hauser war damals Verkaufsleiterin. Seit 17 Jahren ist sie bei Colltex und stieg über diverse Stationen auf – bis sie sich 2015 in das wohl grösste Abenteuer ihres Lebens wagte: Mit dem Bergführer und Branchenkenner Richard Bolt übernahm sie die Colltex AG von der Gründerfamilie Fischli. Ganz grosse Player der Outdoorbranche hatten die Firma umworben, doch die 51-Jährige aus Näfels setzte sich durch. «Ich wollte einfach nicht, dass Colltex einmal von hier verschwindet. Und das kann bei externen Käufern durchaus passieren», erklärt sie ihren Entschluss. >


Spezial

FĂźr optimale Performance muss das Fell exakt auf den Ski passen.

Colltex hat die Masse von 14 000 Skimodellen gespeichert. Und jedes Jahr kommen Hunderte neue dazu.

FirmengrĂźnder Hans Fischli in den Glarner Alpen.

Die Sonne lacht, das Fell hat gehalten. Der perfekte Tourentag.

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Spezial

Auf alle Felle: Vitus Schweizer und Irene Hauser (rechts hinten) mit Mitarbeitern.

Die Kunst besteht beim Skifell darin, das scheinbar Unvereinbare zusammenzuführen.

Irene ist fest in der Textilbranche verankert – und noch fester am Berg. Ihre Ausbildung absolvierte sie in einer Spinnerei, jahrelang bewirtschaftete sie aber auch die Glärnischhütte am Vrenelisgärtli. In den Wintermonaten fand sie damals Arbeit im Tal bei Colltex. Mehr Berg, so hat man generell das Gefühl, kann gar nicht in einer Marke stecken. Der Tödi mit seinen 3614 Metern ist bis heute nicht nur das Wahrzeichen des Unternehmens, sondern mehrfach mit Colltex verbunden. So liegt am Tödi die Fridolinshütte des SAC – und deren Hüttenwartin Gabi Aschwanden unterstützt im Winter ebenfalls das Colltex-Team, seit über 20 Jahren. Schweizerisch durch und durch Gabis Freund ist der Produktionsleiter bei Colltex und heisst – wie passend für diese Firma! – Vitus Schweizer. Vitus ist Textilingenieur und tüftelt seit 2004 in Glarus an der Skifellentwicklung. Als fanatischer Skitourengeher stand er als 15-Jähriger das erste Mal auf dem Tödi und ist natürlich Stammgast auf der Fridolinshütte. Bei Vitus laufen die Fäden zusammen. Denn neben Mohair, Polyester und Baumwolle kümmert sich der 48-Jährige auch um Harze und Bügel, Beschichtungen und Laminierungen. «So ein Skifell mag simpel aussehen», sagt Vitus, «aber es ist eines der komplexesten Produkte überhaupt.» Und dann legt er los, erklärt die unterschiedlichen Schichten und betont die Herausforderung, all die Einzelkomponenten optimal

aufeinander abzustimmen – das scheinbar Unvereinbare zusammenzuführen: Das Fell soll optimal gleiten und gleichzeitig greifen. Der Kleber muss fest am Skibelag halten und sich doch einfach lösen lassen. Nicht zu steif soll das Fell sein, aber auch nicht zu flexibel. Leicht, aber langlebig. Bei nassem Schnee muss es genauso funktionieren wie auf spröden Kristallen. «Wir sind hier umringt von Experten, die auf ihrem Feld führend sind», sagt Vitus. Vom Rückstoff über die Laminierung und den Bügel bis hin zum Kleber sitzen die Spezialisten allesamt in der Umgebung. «Die Nähe, die kurzen Wege», sagt Vitus, «das ist wahnsinnig wichtig für mich. Wir treffen uns monatlich, in mancher Phase wöchentlich.» Die Schnitt- und die Fräsmaschine sind in der Schweiz hergestellte Sonderanfertigungen. In Davos untersucht das Institut für Schnee- und Lawinenforschung die Gleit-, Steigund Abriebeigenschaften bei unterschiedlichen Schnee- und Temperaturbedingungen. Und die Textilexperten der Empa in St. Gallen liefern wichtige Daten für die Skifell-Flore und wasserdichten Gewebe nach Glarus. Doch bei all der Weiterentwicklung sind die Grundbestandteile des Skifells alteingesessen. «Bis heute hat man nichts gefunden, was besser funktioniert als Mohair», bestätigt Irene die Vorteile der leichten, hervorragend gleitenden Naturfaser der Bergziege. «Und es gibt auch keinen Kleber, der besser funktioniert als das, was Hans Fischli erfunden hat», ergänzt Vitus. 1968 brachte Fischli das erste selbsthaftende Skifell auf den Markt – und nannte es Colltex. Bis dato waren Felle nur mechanisch befestigt worden. Sie rutschten beim Aufstieg hin und her. Der Mix macht’s 1980 ging das millionste Colltex-Paar über die Verkaufstheke. Und auch heute ist Colltex einer der federführenden Fellmarken. An einem Tag werden in Glarus bis zu 300 Felle gefertigt. Der Bestseller ist der Mohair-Polyester-Mix, der die Vorzüge von Naturund Kunstfaser vereint: Für die gute Gleiteigenschaft ist Mohair zuständig, für die Robustheit und die Steigfähigkeit Polyester. Es ist der Alleskönner am Berg, «das Problemlos-Fell, mit dem man nichts falsch machen kann», findet Vitus. Und mit welchem Fell ist er am liebsten unterwegs? Der diplomatische Entwickler schnauft, weil er eigentlich nicht Partei ergreifen möchte. Dann aber doch: «Am liebsten ziehe ich das Rennfell auf leichte Skier.» Ihm geht es also um maximalen Speed? «Nein, es ist einfach viel angenehmer, leicht unterwegs zu sein. Und viel schonender.» Weniger Gewicht schont das Material? «Nein, mich! Meinen Körper, meine Gelenke», sagt Vitus lachend, «ich werde auch nicht jünger.» Das mag sein. Aber seinen jugendlichen Eifer für Skifelle hat er genauso bewahrt wie Irene Hauser den ihren. Und so bleiben die Produkte des Glarner Traditionsunternehmens < auch in Zukunft eine tipptopp Wahl vieler Aufsteiger.


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Transas treue Halbjahreskraft Ein halbes Jahr arbeiten, dann ein halbes Jahr reisen – das klingt für viele wie ein Traum. Für Doreen Kindermann, Mitarbeiterin beim Kundenservice von Transa Zürich, ist das Berufsalltag.

Text: Manuel Arnu | Fotos: Manuel Arnu, Archiv Doreen Kindermann

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etzter Arbeitstag für Doreen. Er beginnt mit frisch ange­ rührtem Waffelteig. Im Sozialraum der Transa Filiale Zürich Europaallee duftet es bereits nach frischem Gebäck. Doreen giesst schwungvoll einen Löffel Teig aufs heisse Eisen. Die Waffeln sind Doreens Abschieds­ geschenk an ihre Kollegen. In wenigen Tagen fliegt sie für mehrere Wochen nach Nepal, ihr Gepäck steht reisefertig in ihrer Wohnung in Winterthur. Für viele Arbeitnehmer ist der letzte Arbeitstag kein Tag wie jeder andere. Für Doreen ist die Trennung Routine. Immer im Herbst geht sie auf mehrmonatige Reisen. Die andere Hälfte des Jahres verbringt sie bei Transa. Doreen Kindermann, 41 Jahre alt und Mitarbeiterin beim Kundenservice, hat ihren Flug nach Kathmandu längst gebucht. Um sich ihre Reiseleidenschaft zu finanzie­ ren, arbeitet sie neben ihrem Job bei Transa als Reiseleiterin für einen Schweizer Veranstalter von Himalaja­Touren. Dieses Mal führt Doreen in Nepal zwei Reisegruppen mit einem Transport­ und Kochteam auf 15­tägigen Zelttrekkings durch das ehemalige Königreich Mustang und durch Dolpo. Beides sind sehr abgele­ gene Regionen, die erst seit Anfang der

90er­Jahre für Touristen geöffnet wurden. «Dolpo ist noch ein Geheimtipp. Und Mustang fasziniert wegen seiner einmaligen Kultur, der Klöster und Höhlen», schwärmt Doreen. Dolpo – etwas grösser als Graubünden – verfügt über keine Strassen und zählt zu den höchstgelegenen permanent bewohnten Regionen der Welt. «Ich liebe die Kargheit und unendliche Weite, die Einsamkeit fern­ ab der Zivilisation in Nepals wildem Westen.» Ein Herz für Nepal Doreens erste Nepal­Reise war eine Annapurna­Umrundung. Es folgten Touren zu Manaslu, Everest und ins Langtang­Tal. Anfäng­ lich kam Doreen, wie vermutlich jeder Nepal­Tourist, um die gross­ artige Landschaft zu bewundern. «Heute reise ich auch wegen der Herzlichkeit der Menschen nach Nepal.» Gleich nach der ersten Reise übernahm Doreen eine Patenschaft für ein nepalesisches Kind. Nun unterstützt sie zusammen mit Freunden und Familie zwei weitere Kinder und ist Mitglied im Verein Sherpa Fonds, der die Schulausbildung begabter Kinder aus armen Familien fördert. Nepal ist ein Traumziel von Touristen aus aller Welt, dennoch zählt es zu den ärmsten Ländern der Erde. Am 25. April 2015 wurde das Dach der Welt von einem Erdbeben >


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Der Teilzeitvertrag ist eine Win-win-Situation – für Doreen, für Transa und für die Kunden.

Grosse Sprünge machen an der Ama Dablam.

Doreen übergibt gespendete Kinderbücher in Nepal.

getroffen. Eine verheerende Gerölllawine verschüttete fast das gesamte Dorf ihrer Patenkinder im Langtang­Tal. «Zum Glück sind sie zwei Tage vorher in ihr Internat nach Kathmandu zurückgekehrt. Aber sie haben viele Freunde, Familienmitglieder und ihr Zuhause verloren.» Hilfsgüter im Reisegepäck Den Kältetest in Lappland hat sie lächelnd bestanden. Die vergangenen 17 Arbeitswochen hat Doreen jeweils einen Kuchen pro Woche für ihre Kollegen gebacken und eine Tasse mit Nepal­Fähnchen für Spenden danebengestellt. «Der finanzielle monatliche Aufwand für eine Patenschaft liegt bei etwa 60 Franken für eine gute Schule. Das sind zwei Franken pro Tag und deckt Verpflegung, Unterkunft und Schule», erklärt Doreen. So kamen 750 Franken zusammen, die komplett an eine Familie abseits der Touristenpfade gehen. Nach dem Tod der Eltern beim Erdbeben kümmert sich der Grossvater um die drei Kinder, und nun soll ihr Haus wiederaufgebaut werden. Wichtiger noch als die Einnahmen ist Doreen die Aufmerksamkeit für Hilfsprojekte. Mit Erfolg: Eine Arbeitskollegin hat bereits eine Patenschaft übernommen, andere spendeten Bekleidung, Ausrüstung und Kinderbücher. Doreens Reisegepäck ist vollgepackt mit Hilfsgütern: Bergschuhe, die in Transa Filialen abgegeben wurden, ausrangierte Stirnlampen und Bergjacken, Kinderbekleidung und Bücher. «Fast alles, was ich selbst für Nepal benötige, trage ich am Körper», sagt Doreen schmunzelnd. «Beim Einchecken habe ich zwei Hosen und drei Jacken an, damit ich die Gepäcklimite maximal ausschöpfen kann.» Noch wichtiger als Pullover oder Schuhe sei es, «dass nach dem Erdbeben wieder Touristen nach Nepal reisen», erklärt

Doreen. «In den Gebieten, in denen Infrastruktur vernichtet wurde, setzen die Nepalesen alles daran, den Wiederaufbau voranzutrei­ ben. Und viele Regionen sind gar nicht betroffen.» Hochsaison im Kundenservice Die regelmässigen Nepal­Reisen ermöglicht Doreens flexibler Arbeitsvertrag mit Transa. Sie stiess im November 2012, kurz nach Eröffnung der Europaallee, zum Kundenservice­Team. Doreen handelte einen Vertrag aus, der es ihr ermöglicht, neben­ bei als Reiseleiterin zu arbeiten oder selbst zu reisen. Genau genommen ist Doreen kein halbes Jahr am Stück auf Reisen. Zur Hochsaison, im Weihnachtsgeschäft und im Sommer, verstärkt sie das Team, wickelt Reparaturen, Sonderbestellungen und Reklamationen ab. Für Doreen ist der Teilzeitvertrag eine Win­win­Situation. «Ich kann meiner Reiselust nachgehen, und Transa profitiert davon, dass ich nur arbeite, wenn der Personalbedarf am grössten ist.» Ausserdem


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Woher stammt dieser multiresistente Virus von Doreens Reise­ fieber? Eine mögliche Erklärung liefert ihr Lebenslauf: Doreen wuchs in Dessau auf, in Ostdeutschland. Nach ihrem Abitur studierte sie Pädagogik und Wirtschaft in Hamburg. 1995 erhielt sie ein Reisestipendium und zog nach Schweden. An der samischen Heimvolkshochschule in Jokkmokk studierte sie für ein Jahr «Ökologie des Nordens». Doreen lernte die vielen Facet­ ten der nordischen Natur und Kultur kennen und lebte bei Rentierzüchtern. Danach wollte Doreen Schweden nicht mehr verlassen. Sie jobbte unter anderem in einem Altersheim und pflanzte in Jämtland Fichtensprösslinge in Akkordarbeit. An der Heimvolkshochschule Malung in Mittelschweden absolvierte sie die einjährige Ausbildung zum Wildnis­ und Gebirgsführer. «Das war sensationell. Ich war die ganze Zeit draussen unterwegs, mit Kanu und Seekajak, auf Survival­Exkursion, mit Zelt, per pedes, mit Ski oder in Schneehöhlen.» Fortbildung mit Survival-Test

Karge Landschaft? Für Doreen gibt’s nichts Schöneres.

profitieren auch die Transa Kunden vom Reise­Know­how der Mitarbeiter, ein Garant für gute Beratung. Vor der Transa arbei­ tete Doreen sieben Jahre durchgehend als Reiseleiterin. Eine spannende Zeit. «Allerdings war es in jener Zeit schwierig, Freundschaften zu pflegen.» Doreens jetziger Arbeitsvertrag ist ein guter Kompromiss aus Reiselust und Sesshaftigkeit, mit dem auch ihr in Zürich wohnhafter Freund gut leben kann.

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Der Survival­Block wurde mit einem Härtetest abgeschlossen. Doreen und drei Mitschülerinnen wurden nur mit Regenjacke, Messer, Feuerstein und Blecheimer in der Wildnis ausgesetzt. Sechs regnerische Herbsttage hielt das Team ohne fremde Hilfe durch. Diese Ausbildung öffnete Doreen bei vielen Reise ­ veranstaltern Tür und Tor. Sie führte zunächst Wildnistouren in Lappland. Von 2001 bis 2007 studierte Doreen Tourismus­ management an der Fachhochschule in Kempten. Gleichzeitig arbeitete sie als Reiseleiterin in Kanada, Irland, Alaska und schliesslich Nepal. In Alaska lernte sie ihren heutigen Freund kennen, vor sechs Jahren zog sie zu ihm in die Schweiz. Privat liebt Doreen vor allem lange Trekkings und Wanderungen oder Skitouren mit Pulka. Derzeit plant sie für den Winter 2017/18 eine Skiwan­ derung durch Norwegen, der Länge nach! «Die Tour dauert drei < Monate. Sie würde perfekt in mein Arbeitsmodell passen.»


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Stürmische Begeisterung Mit einem historischen Zweimaster von Skitour zu Skitour segeln: Die nächste 4-Seasons.ch-Lesertour führt im April nach Island. Eine Gruppe Transianer hat die Westfjorde vorab erkundet – begleitet von zwei Orkanen. Doch zum Glück war auch eine isländische Tugend mit an Bord: Improvisationskunst. Text: Ingo Wilhelm | Fotos: Ingo Wilhelm, Michael Neumann


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Abfahren bis ans Meer. In den Westfjorden wird dieser Traum wahr. Wenn auch nicht immer bei Traumwetter ‌


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Leserreise

Foto: Ludwig Gierstorfer

Grau in Grau? Nicht mit uns! Die Transa Truppe auf Skitour in den Gletscherfjorden.

Das perfekte Skitourengelände beginnt gleich oberhalb von Ísafjörður.


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Meter pro Sekunde. Das sind 186 Stundenkilometer. Und es ist die höchste Windgeschwindigkeit, die jemals im Fischerstädtchen Ísafjörður gemessen wurde. Wann? Jetzt! Gerade jetzt, da eine Gruppe von Transa Mitarbeitern und Freunden für Skitouren nach Island gekommen ist, fegt ein Rekord-Orkan über die Westfjorde hinweg. Bei diesem Sturm ist leider nicht daran zu denken, wie geplant zum Sail&Ski in die Gletscherfjorde auszulaufen, den abgelegensten Teil der Westfjorde. Vielmehr hat die Crew des Segelschiffs alle Hände voll damit zu tun, den Zweimaster unbeschadet im Hafen vertaut zu halten. Wir, die vorerst verhinderten Passagiere, übernachten nicht an Bord, sondern im Hotel Ísafjörður. Jürg, seines Zeichens Chef der Alpinschule Höhenfieber und Organisator dieser Reise, wahrt den Humor: «Auf der Hütte geht der Bergführer zum Wecken rum. Aber wie macht man das im Hotel? Sollen wir eine WhatsAppGruppe gründen?» Rückblick: April 2014. Damals war ich, der 4-Seasons.ch-Redaktor, schon einmal zum Skitourengehen in diesem Gebiet. Auch damals begann es stürmisch mit Schneeschauern. Doch alsbald legte sich der Wind und hinterliess einen blank geputzten Himmel für eine Skiwoche vom Allerfeinsten. Mit Traumtouren in perfektem Gelände. Mit Abenteuer-Feeling in einer menschenleeren Landschaft. Und mit Firnabfahrten bis direkt ans Meer. Wird auch der Transa Trip eine Wendung zum Guten nehmen?

Team Transa sticht endlich in See.

Das inoffizielle Lebensmotto der 330 000 Isländer: «Þetta reddast» – wird schon klappen.

Leifur, unser isländischer Guide, erweist sich gleich am ersten Tag als Improvisationstalent. Er findet eine Skitour an der wohl einzigen windgeschützten Bergflanke von ganz Island. Danach entspannen wir uns in den «heitir pottar», den heissen Töpfen des örtlichen Schwimmbads. Im 38 Grad warmen Sprudelbecken erzählt ein Einheimischer, dass am Abend in Ísafjörður einer der bekanntesten Rockmusiker Islands auftreten wird. Dem Unwetter quasi zum Trotz. Also wagen wir uns nach dem Nachtessen vor die Hoteltür, kämpfen uns bis zum Kulturzentrum vor und lassen uns den stürmischen Sound von Mugison um die Ohren wehen. «Ohne den Orkan wären wir nicht in den Genuss dieses Konzerts gekommen», freut sich Saskia, die Marketingchefin von Transa, über das Überraschungsgeschenk von Plan B. Oder war es Plan C? Schwer zu sagen, wenn man so oft umdisponiert. Die Ruhe zwischen den Stürmen

Guide Leifur sammelt Muscheln fürs Nachtessen.

Auf einer Vulkaninsel knapp unterm Polarkreis nehmen die Naturgewalten traditionell wenig Rücksicht auf menschliche Vorhaben und Zeitpläne. Dem begegnen die Nachfahren der Wikinger mit geradezu südländischer Gelassenheit. Und mit unerschütterlicher Zuversicht. Das inoffizielle Lebensmotto der 330 000 Isländer lautet: «Þetta reddast». Wird schon klappen. Neuer Tag, neuer Anlauf zu einer Skitour. Ein Schönwetterfenster ist prognostiziert. «Braucht jemand Plastiksäcke, um das Gepäck wasserdicht im Rucksack zu verstauen?», fragt Jürg beim Zmorge. > «Sind das Drei-Lagen-Müllsäcke?», scherzt einer aus der


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Gruppe und präsentiert seinen federleichten Sea-to-SummitPacksack. In Sachen Ausrüstung macht den Transianern keiner was vor. Myriam, stellvertretende Filialleiterin aus Zürich, schenkt Leifur ihre Island-Tourenkarte, die sie bei Transa Books besorgt hatte. Genau diese Karte hatte er vergeblich in Reykjavík gesucht. Megaguetes Skigelände Leifur fährt die fröhliche Meute mit dem spontan gemieteten Bus ins Nachbartal. Als sich die Gletscher der Eiszeit zurückzogen, hinterliessen sie im Nordwesten Islands Täler und Meeresarme mit gleichmässig abgeschabten Bergflanken: voilà, die Westfjorde. «Das Gelände ist megaguet zum Skitourengehen», staunt Imke. «Nicht zu steil, nicht zu flach. Und es gibt unzählige Möglichkeiten dank der weiten und baumfreien Hänge.» Als wir knapp 600 Höhenmeter dieses Geländes erklommen haben, schliesst sich das Schönwetterfenster. Whiteout. Also Plan C: Abfahrt und wieder ins Schwimmbad. Das Nachtessen nehmen wir im Hafen auf unserem Schiff ein. Köchin Guðny tischt unfassbar zarte Lammhaxen auf. Wäre da nur nicht die Schräglage des Schiffs! Der wiedererstarkte Wind fährt mit solcher Wucht in die Takelage, dass die Teller auf dem Tisch verrutschen. «Lasst uns den Schwerpunkt der Weinflaschen tiefer legen!», gibt Jürg als Devise aus – und verteilt den Syrah. Wir müssen über unseren Dekadenz-Anflug lachen. Spielte nicht auf der Titanic die Kapelle bis zum bitteren Ende? Umso erleichterter sind wir, nach dem Dessert wieder festen Boden unter den Füssen zu spüren. Das Hotel als sicherer Hafen. Unendliche Tourenmöglichkeiten in den Gletscherfjorden.

Die Stimmung an Bord? Tipptopp. Kein Hauch von Meuterei auf der «Donna Wood».


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2 für 1 Jahresmitgliedschaft bei den Schweizer Jugendherbergen

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Am dritten Tag ist der Orkan endlich abgezogen, die «Donna Wood» kann auslaufen. Der 1918 in Dänemark aus Eichenholz gebaute Zweimaster diente zunächst als Leuchtschiff. 1990 wurde er zum Expeditionsschiff umgebaut, mit Zweierkabinen, Zentralheizung und heissen Duschen. Bis zu vier Meter hoch bauen sich die Wellen auf bei der zweistündigen Überfahrt in die Gletscherfjorde. Dem Schiff können sie nichts anhaben. Wohl aber manchem Schweizer Magen … Wie scherzte Kapitän Alfreð doch bei der Einweisung für kleinere und grössere Notfälle: «Bitte nicht zu weit über die Reling hängen! Und immer die Windrichtung beachten!» Wie eine blaue Hand erstrecken sich die Gletscherfjorde in das nun schneeweisse Naturreservat Hornstrandir. Einst gab es hier eine Walfabrik, in der vor allem Lampenöl hergestellt wurde. Einige Familien lebten in entlegenen Höfen von dem, was das karge Land und die raue See hergaben: Fisch, Milch, Lamm, Vogeleier … Als Ende der 1950er-Jahre > die Heringsschwärme ausblieben, verliessen die

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«Lasst uns den Schwerpunkt der Weinflaschen tiefer legen!», gibt Jürg als Devise aus.

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Den Minidorsch warf Jürg wieder zurück ins Wasser.

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Immerhin Aurora meinte es gut mit dem Transa Team. Mehrmals grüssten Polarlichter.

Menschen diesen äussersten Teil der Westfjorde, das heutige Naturreservat Hornstrandir. Und während heutzutage manche Gegenden Islands von Skitourengehern und Heliskiern fast schon überrannt werden, treffen Wintersportler hier keine Menschenseele. Elfen hingegen soll es umso zahlreicher geben … Windstille, hurra!

Das Dingi pendelt zwischen Segelschiff und Skitour.

Schönes Wetter in Sicht!

Gerade haben wir Guðnys fantastisches Fischmenü (mit Bacalao auf isländische Art) verspeist, da ruft jemand vom Aussendeck: «Polarlichter!» Grün flackert der Himmel. Die irisierenden Schlieren dehnen sich aus und ziehen sich zusammen. Manch einer macht innerlich einen Haken an seiner Bucketlist für diesen Islandtrip. In dieser Nacht läuft wirklich alles nach Plan A. Windstille, hurra! Dafür tröpfelt es leicht, als wir am nächsten Morgen mit dem Schlauchboot zu unserer ersten Skitour in den Gletscherfjorden an Land gebracht werden. Es war ein sehr schneereicher Winter in Island, mit einem sehr stabilen Schneedeckenaufbau. Bis auf 300 Meter über dem Meer liegt vereinzelt Seetang auf dem Harschdeckel, heraufgeweht vom Orkan. «Eigentlich sollten wir rückwärtsgehen, weil die Aussicht hinter uns so schön ist», meint Karin. Auf dem 644 Meter hohen Bæjardalsfjall reissen alle glücklich die Hände in die Höhe – der erste Gipfel! Wenn jetzt auch noch die Wolkendecke aufreissen würde … Rückblick: Zwei Jahre zuvor haben wir denselben Berg bestiegen. Bei strahlender Sonne blickten wir nach Norden aufs offene Meer. Der Frühjahrsschnee, die Fjorde – es war eine Augenweide in Weiss und Blau. Gerade rechtzeitig zur Abfahrt firnte es auf. Mit dem letzten Schwung spritzten wir Schnee auf die schwarzen Basaltkiesel am Strand. Megaschön! So schön, dass wir gleich noch mal aufstiegen. Die Tage sind ja schon lang im isländischen April, mit 16 Stunden Sonnenlicht.


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Von anhaltendem Sonnenschein kann die Transa Truppe heute nur träumen. Dafür kommt sie am Nachmittag in den Genuss eines Regenbogens auf Skitour. «Das ist doch mal was Neues», sagt Karin amüsiert. Das Glas ist eben immer halb voll. Während wir mehrere Hügelketten überwinden und 1500 Höhenmeter sammeln, schippert Alfreð die «Donna Wood» aussen herum in den nächsten Fjord. Am letzten Gipfel des Tages umarmen sich alle freudestrahlend, trotz des einsetzenden Nieselregens. Welche Magie liegt bloss in dieser Landschaft? Dass sie Menschen trotz widriger Umstände derart glücklich macht? Und dann reisst der Himmel tatsächlich kurz auf. Ein Sonnenstrahl trifft unser Segelboot, das tief unten im Fjord auf uns wartet. Nach der überraschend guten Firnabfahrt sammeln wir am Strand Miesmuscheln – wobei uns einer von Jürgs Müllsäcken gute Dienste leistet. Guðny bereitet die Muscheln noch am selben Abend zu. Dazu ein Gläschen Chablis. Es gibt also überhaupt keinen Grund für eine Meuterei auf der «Donna Wood». Noch ein paar Runden Jassen, dann fallen alle müde in die Kojen. «Ich hab mich schon so an das leichte Schaukeln gewöhnt», sagt Gabi. «Das wird mir zu Hause im Bett fehlen.» Plan A für den nächsten Tag lautet: anlanden und eine Skitour zum benachbarten Rabenfjord unternehmen. Allerdings: Schon morgens weht der Wind mit sieben Beaufort aus Südwest. Die Wellen sind zu hoch, als dass wir mit dem Dingi übersetzen könnten. Alfreð versucht – als Plan B – im Rabenfjord selbst anzulegen. Keine Chance. Rückblick: April 2014. Bei bewölktem Himmel, aber ruhigem Wasser gingen wir im hintersten Rabenfjord an Land. Ziel unserer Skitour war der 736 Meter hohe Bláfell. Das Weiss-Blau der Vortage war Shades of Grey gewichen. An zwei Steilstellen im Aufstieg waren wir froh um die Harscheisen. Oben dann reichte der Blick hinüber zum fast 1000 Meter hohen Drangajökull. Islands fünftgrösster Gletscher liegt wie eine Eishaube auf den Bergen. Je steiler die Abfahrt, desto besser der Firn. Und wieder reichte der Schnee fast bis ans Wasser.

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So war es im April 2014: Sonne satt.

Welche Magie liegt in dieser Landschaft, dass sie Menschen derart glücklich macht?

Beim Thor! Oder wer auch immer hier fürs Wetter verantwortlich ist … Team Transa muss sich erneut von Plan A und B verabschieden. Alfreð hat beschlossen, noch am selben Tag zurück in den Hafen von Ísafjörður zu fahren, denn der Wind soll über Nacht abermals zulegen. Dann eben Plan C: Legendenstunde. Denn auf der Rückfahrt passieren wir das einsame Grab von Fjalla-Eyvindur. Als «Eyvindur aus den Bergen» im 18. Jahrhundert wegen Diebstahls verurteilt wurde, floh er ins menschenfeindliche Hochland. 20 Jahre lang schlug er sich dort durch, teils in Gesellschaft seiner Frau. Schliesslich wurden sie begnadigt und durften am Rabenfjord den Lebensabend verbringen. Heute geniesst der be> rüchtigte Outlaw in Island das Ansehen eines Volkshelden.


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Jetzt bist du dran: Willkommen an Bord!

Gabi zieht ein positives Resümee: «Also, ich würde wiederkommen nach Island!»

Und während die «Donna Wood» gegen die Wellen stampft, machen wir mit Plan D weiter: heiteres Tiereraten mit Leifur. Viele Vogelarten wie etwa die Papageitaucher sind noch im Süden. Aber wir sehen Eissturmvögel, Eismöwen, Lummen, Mantelmöwen und jede Menge Eiderenten. «Deren Daunen werden hier geerntet und als

Füllmaterial etwa für Duvets verkauft», erklärt unser Guide. Auch der ein oder andere Seehund steckt neugierig seinen runden Kopf aus dem Wasser. Leider entdecken wir in der unruhigen See keine Wale – anders als im April 2014, als sich uns ein Buckelwal zeigte. «Berühmt sind die Westfjorde auch für ihre grosse Polarfuchspopulation», ergänzt Leifur. Der 50-Jährige ist nicht nur einer der erfahrensten Bergführer Islands. Leifur war auch mehrfach an beiden Polen und hat die Seven Summits bestiegen. «Island ist ein raues Pflaster. Wer die hiesigen Verhältnisse gewohnt ist, den kann nichts mehr schrecken», sagt er schmunzelnd und fast ein bisschen entschuldigend. Gabi aber sieht es positiv: «Bei uns zu Hause ist immer alles strukturiert. Hier kann man sich auf nichts festlegen. Diese Erfahrung empfinde ich als sehr gesund. Und wir haben viel gelacht, oder? Also, ich würde wiederkommen nach Island!» Vorschau: April 2017. Einige 4-Seasons.ch-Leser werden in den isländischen Westfjorden ein traumhaftes Sail&Ski-Abenteuer geniessen. Mit bestem Essen, tipptopp Stimmung an Bord, gutem Schnee und schönem Wetter. Woher die Zuversicht? Gesetz der Wahrscheinlichkeit: Nach der Transa Tour kann es nur besser werden. Und zur Not gibt’s immer noch Plan B, C, D … Mit all den < damit einhergehenden Überraschungsfreuden.

Komm mit an Bord! Die Skitourenkreuzfahrt nach Island Mit Transa und der Alpinschule Höhenfeber auf Skitourenreise in die Westfjorde. Sicher dir jetzt deinen Platz bei der Lesertour im April 2017.

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Nicht im Preis enthalten + Anreise zum Flughafen + Mittag- und Abendessen und Getränke am 1. Tag und am 8. Tag + Zusätzliche Getränke an Bord Eintritte in Hallenbäder etc. Trinkgeld für die Schiffsbesatzung (CHF 50.–) Daten 31.03.2017 – 08.04.2017 Kursnummer 90601 07.04.2017 – 15.04.2017 Kursnummer 90602 14.04.2017 – 22.04.2017 Kursnummer 90603

ISLAND Reykjavík

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Foto: Brett Lowell/Reel Rock Tour

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adschikistan und das Pamirgebirge sind wie für Entdecker gemacht. Ob mit Yak und Pack, zu Fuss oder mit dem Jeep, Motorrad oder Mountainbike … Am 14. November stellen Daniel Jacot von Globotrek sowie der Abenteurer und Tourismusexperte Matthias Poeschel das zentralasiatische Land vor: bei einem Vortrag im Basecamp der Transa Filiale Zürich Europaallee (Beginn 20.15 Uhr). Tadschikistan bietet eine archaische Landschaft mit über 7000 Meter hohen Gipfeln. Aber auch wer nicht so hoch hinauswill, wird in diesem abwechslungsreichen Land auf seine Kosten kommen – zum Beispiel Seidenstrassenromantiker in der Hauptstadt Duschanbe. Unverbindliche Anmeldung zum Vortrag per E-Mail (info@globotrek.ch) mit Angabe des Namens und der Anzahl Personen erwünscht. <

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Spannender Globotrek-Vortrag über Tadschikistan, das Abenteuerland am Pamir. Am 14. November bei Transa Zürich.

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Mit Yak und Pack

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Foto: Matthias Poeschel

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Archaische Landschaft: Yak-Wanderung im Pamirgebirge.


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Gefährlich, schwierig, unerbittlich: Mit seinen 8611 Metern ist der K2 nur der zweithöchste Berg, aber er fordert allerhöchsten Respekt. Nichts für Alpin-Touristen. Hier braucht es Können, Kraft und Erfahrung.

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