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Digitale Infrastruktur schaffen

KESSLER KABELPFLUG Eine leistungsfähige digitale Infrastruktur ist das Rückgrat der Digitalisierung und grundlegende Voraussetzung, um den digitalen Wandel zu ermöglichen und aktiv mitzugestalten. Einer, der schon früh die Zeichen der Zeit in Sachen Digitalisierung erkannte, ist der Weisbacher Unternehmer Gustav Keßler. Ursprung des im Odenwald prosperierenden Bauunternehmens war das bereits seit 1995 von den Brüdern Harald Keßler und Gustav Keßler gegründete Landwirtschaftliche Lohnunternehmen.

Durch die große Nachfrage im Bereich Breitbandausbau Mitte der 2010er-Jahre schaffte Gustav Keller 2015 eine schwedische Huddig-Arbeitsmaschine an. Im Kabelbau betrat er damit Neuland, denn der Huddig war bis dato in Deutschland nicht bekannt. Damit war der Grundstein für die Gründung des Start-ups Keßler Kabelpflug GmbH gelegt. Gründer und geschäftsführender Gesellschafter Gustav Keßler und sein Schwager Norman Schleckmann als zweiter Geschäftsführer sprechen über die Erfolgsgeschichte.

Herr Keßler, was ist eine Huddig-Arbeitsmaschine?

Gustav Keßler: Unser erstes Huddig-Modell war eine 4-Rad-Maschine 1260B. Danach folgte das Modell „Muddy Mary“ auf Gummiketten. Diese Maschine ist eine sehr leistungsstarke, multifunktionale und geländegängige Arbeitsmaschine. Sie eignet sich ausgezeichnet für das Kabelpflügen sowohl auf feuchtem als auch auf gefrorenem Terrain. Der Bandantrieb verringert die Gefahr für Beschädigungen des Untergrunds.

Die Keßler Kabelpflug GmbH wächst ständig. Wie kam es dazu?

Gustav Keßler: Die Keßler Kabelpflug GmbH ist aus etwas entstanden, das gar nicht geplant war. Zunächst gab es das Landwirtschaftliche Lohnunternehmen, mit dem die klassischen Lohnarbeiten durchgeführt wurden. Die Einnahmen aus dem Kabelpflug waren zu Beginn tatsächlich nur ein Zubrot. So ist aus einem ‚Nebenverdienst‘ ein stetig wachsender mittelständischer Komplettanbieter im Breitbandausbau mit vollen Auftragsbüchern geworden. Aktuell sind wir mit unseren Pflugsystemen einer der größten Anbieter in Deutschland.

Beide Unternehmen sind familiengeführt. Herr Schleckmann, wie kamen Sie dazu?

Norman Schleckmann: Neben mir sind noch fünf weitere Familienmitglieder in der Firma tätig. Meine Expertise als diplomierter Wirtschaftsingenieur habe ich schon vor meinem Eintritt ins Unternehmen eingebracht und stand Gustav als Berater in kaufmännischen Belangen zur Seite. Das enorme Wachstum der Keßler Kabelpflug GmbH ermöglichte 2022 meinen Einstieg als zweiter Geschäftsführer.

Auf Ihrer Webseite schreiben Sie, dass Ihr Kerngeschäft der Breitbandausbau sei. Was dürfen wir uns darunter vorstellen?

Gustav Keßler: Unsere Erfahrungen im Netzbau sind umfassend, und wir bieten von der Planung über die Ausführung bis zur Dokumentation ‚alles aus einer Hand‘ an.

Norman Schleckmann: Unser Portfolio umfasst die Realisierungseinschätzung von Trassen, das Einholen von behördlichen Genehmigungen, Fremdplänen, Begehungen mit Baulastträgern und Versorgern. Wir kümmern uns um Grenzfeststellungen, das Einmessen der verlegten Medien sowie die Dokumentation der Bauvorhaben. Unser Dienstleistungsangebot bietet nicht nur das Kabelpflügen, sondern auch unser eigene innovative, umweltfreundliche HDD-Spülbohrtechnik mit ressourcenschonendem Recycelsystem. Damit sind wir in der Lage, in allen Bodenverhältnissen einschließlich Fels zu bohren.

Wenn wir bei der Ausführung der offenen Bauweise auf felsigen Untergrund stoßen, kommt unsere Felsfräse zum Einsatz. Und wir ziehen seit

Ende letzten Jahres in die verlegten Leerrohrsysteme auch Glasfaserkabel und Mikrorohre ein.

Ist das alles mit einer einzigen Maschine möglich?

Gustav Keßler: Anfänglich konnten wir alles mit unserer ersten Huddig bewältigen, die Auftragsfülle hat uns aber dazu veranlasst, in ein zweites Huddig-Kabelpflugsystem zu investieren. Damit konnten wir Projekte mit einer Länge von bis zu 50 Kilometern realisieren. Inzwischen bewegen sich die Verlegestrecken jenseits der 100 Kilometer. Letztes Jahr haben wir zwei weitere Kabelpflugsysteme und eine HDD-Bohranlage angeschafft. Wir haben uns zum Full-Line-Netzbauer weiterentwickelt.

Norman Schleckmann: Full-Line bedeutet: Wir bieten alle Gewerke im Backbone Netzbau an, verfügen über sämtliche Verlegetechniken und brauchen keine Subunternehmer.

Das klingt nach einer rasanten Entwicklung und jeder Menge Platzbedarf?

Gustav Keßler: Inzwischen haben wir zu unserer Betriebshalle schon Container gestellt.

Norman Schleckmann: Die Standortentwicklung ist ein wichtiger Aspekt unserer Unternehmensplanung. Wir wachsen exorbitant, explodieren förmlich. Allein im letzten Jahr haben wir mehr als zwanzig neue Mitarbeiter eingestellt.

Können Sie Ihren Personalbedarf decken?

Norman Schleckmann: Ja. Um Mitarbeiter anzusprechen, bauen wir unsere Präsenz auf allen Social-Media-Kanälen aus und schlagen damit neue Recruiting-Wege ein. Bei uns sind Wertschätzung, Vertrauen und ein gutes Miteinander keine Werbephrasen. Wir leben eine offene und respektvolle Unternehmenskultur.

Herr Keßler, wie sieht Ihre Vision für die Keßler Kabelpflug GmbH aus?

Gustav Keßler: Ich sehe uns am Beginn einer Reise, deren Ziel anfangs unbekannt war und auf der wir etliche Berge übersteigen mussten. Es gibt in unserem Metier keine fertigen Branchenlösungen. Wir lernen, passen uns an und definieren am Ende die Lösung. Ein Ausruhen gibt es bei uns nicht. Innovation, Qualität und Zuverlässigkeit sind dabei unser Fokus. Wir wollen einer der besten und größten Anbieter Deutschlands im Backbone-Bau werden.

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