Vorwort »Rum is the only love.« Das ist derzeit ein geflügeltes Sprichwort unter Bartendern. Selbstverständlich ist das nicht wörtlich zu nehmen. Die in der Nacht tätigen flüssigen Versorger wissen natürlich auch andere Formen der Liebe zu schätzen. Der Spruch soll vielmehr die immer stärker aufflammende Leidenschaft der Mixologen und Cocktailians zur Spirituose aus Zuckerrohr unterstreichen. Historisch betrachtet stand Rum nicht immer für Lebensfreude. Diese Spirituose erlebte ihren Aufstieg parallel zu einem der düstersten Kapitel der Menschheit – der Zeit des Sklavenhandels. Auf den transatlantischen Handelsrouten wurden Rum und Zuckerrohr aus der Karibik in Nordamerika und Europa gegen Stoffe, Metalle und Manufakturwaren getauscht und die wiederum an der westafrikanischen Küste gegen Sklaven. Heute sind die ehemaligen Kolonien beliebte Urlaubsorte und die Karibik ist Quelle der unglaublichen Vielfalt, welche die aus Zuckerrohr hergestellte Spirituose dem Mixologen bietet. Nach »Cocktailian – Das Handbuch der Bar«, dem Standardwerk für Bartender und Connaisseure, gab es daher überhaupt keinen Zweifel, dass unser zweites Werk der Cocktailian-Serie den Fokus auf Rum, Rhum und Cachaça richten würde. Unterstützt wurden wir dabei wieder von den führenden Cocktail- und Rumexperten. Neben den Cocktailhistorikern Anistatia Miller und Jared Brown steuerten unter anderem so prominente Namen wie der amerikanische Rumexperte Wayne Curtis und der TikiGuru Jeff »Beachbum« Berry ihr Wissen bei.
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Neben den wichtigsten Destillerien und Rumsorten werden im »Cocktailian – Rum & Cachaça« die besten klassischen Cocktailrezepturen und die innovativsten zeitgenössischen Kreationen vorgestellt. Wer sich gerade erst an die Welt der Cocktails heranzutasten beginnt, wird beim Studium der Klassiker unterstützt. Der fortgeschrittene Cocktailian wiederum findet modernste Rezepturen auf der Höhe der Zeit, die von Bartendern rund um den Globus beigesteuert wurden. Als Orientierung für den Leser und werdenden Cocktailian dient auch dieses Mal wieder die Aufschlüsselung der Cocktails nach dem Muster der Key Cocktails, nach denen sich alle Rezepturen, so kompliziert sie auch aussehen mögen, ganz leicht erklären lassen. Die DNA der Rum Cocktails wird außerdem entschlüsselt, indem dem Leser passende Gewürze und Früchte für seine Rumkreationen an die Hand gegeben werden. Ergänzt wird dies durch die immer populärer werdende Methode des Foodpairing, die das Trial- und Errorprinzip, nach dem über Jahrhunderte die gängigsten Cocktails entstanden sind, durch wissenschaftliche Aromenanalyse ablöst und verbessert. Im Sinne des eingangs zitierten Bartender-Spruchs ist auch dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite mit Liebe gefüllt: unserer Liebe zur Bar- und Cocktailkultur. Wir freuen uns, dass Sie diese Liebe mit uns teilen und wünschen Ihnen viele schöne Stunden mit kühlen Cocktails im Kreis Ihrer Freunde. Ihre Cocktailians Helmut Adam, Jens Hasenbein & Bastian Heuser
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Grusswort Angeblich bekam ich meinen ersten Schluck Rum, als ich vier Tage alt war. Wenn ich damals nicht meine Liebe zu dieser Spirituose entdeckte, dann geschah es spätestens, als ich anfing, als Bartender zu arbeiten. Ich stellte fest, dass Rum die Spirituose war, die Leute zum Lächeln brachte. Rum erinnert einen an Sommer und Urlaub in den Tropen. Und was noch dazu kommt, ist die Tatsache, dass Rum die vielseitigste Spirituose auf dem Planeten ist. Es gibt klaren und leichten Rum, der in Cocktails wie ein Vodka verwendet werden kann. Und es gibt die süßeren Rumstile, deren Aromenprofil denen von Cognac und Likör ähnelt. Wenn man wiederum gereifte Rums verkostet, hat man dieselbe Tiefe und Geschmacksvielfalt wie bei Single Malt Whiskys. Wenn wir über Cocktails sprechen, basieren ebenfalls einige der erfolgreichsten Rezepturen auf Rum. Der Mojito und der Cuba Libre etwa sind zwei der meist verkauften Cocktails der Welt. Der Daiquiri wiederum ist auf jeder klassischen Cocktailkarte zu finden und der Mai Tai ist bereits eine Legende: Rum = Cocktails = Freude. Die Geschichte hat auch eine große Zahl bekannter Rumliebhaber hervorgebracht, sodass sich jeder neue Rum Cocktailian in guter Gesellschaft fühlen kann. Präsident John F. Kennedys Lieblingsgetränk war ein Daiquiri. Auch Ernest Hemingway liebte Rum Drinks und war Namenspate für einige. Papa Doble etwa war sein Spitzname, da er in seinen Lieblingsbars immer Doppelte bestellte. Erst kürzlich hat auch Johnny Depp in Pirates of the Caribbean seinen Durst auf die Spirituose aus Zuckerrohr unter Beweis gestellt.
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Wenn wir 300 Jahre zurückblicken, war Rum die wichtigste Spirituose auf dem Planeten. Rum trieb den Handel voran und diente sogar als eine Art Währung. Er war tief in vielen Kulturen und Nationen verwurzelt. Auf Jamaika nutzte man ihn, um Geister oder »Duppies« zu vertreiben. Die britische Royal Navy teilte bis in die 1970er-Jahre ihren Seeleuten eine tägliche Ration davon zu. Auf Barbados sah und sieht man Rum bis heute als Religion an. Von Hand hergestellter und in Steingefäßen gelagerter brasilianischer Cachaça aus Zuckerrohrsaft wiederum hat für das Land eine ebenso große Bedeutung wie Fußball oder Karneval. Sogar deutscher Rum Verschnitt, eine Mischung aus jamaikanischen High Ester Rums und heimischem Getreidealkohol hat seinen Platz in dieser Kultur und markiert Flensburg auf der historischen Rumkarte. Ein echter Cocktailian hat einen Rum zur Hand, um wärmende Wintercocktails wie den Hot Buttered Rum oder einen heißen Grog zu mixen. Und er wird im Sommer eine gekühlte Schüssel bereitstehen haben, um seinen Freunden auf der Gartenterrasse einen fruchtigen und erfrischenden Sommerpunch servieren zu können. Oder er trinkt und verkostet seinen Rum einfach pur, mit Wasser oder ein paar Eiswürfeln. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und Durchstöbern des »Cocktailian – Rum & Cachaça« und kann Ihnen versichern: Rum ist nicht nur eine Spirituose, Rum ist ein Lebensstil! Ian »The Rum Ambassador« Burrell
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Inhalt Vorwort_________________________________________________ 4 Grußwort________________________________________________ 6 Gastautoren_____________________________________________ 12
Geschichte des Rums Chronologie des Rums von Anistatia Miller & Jared Brown _____________________ 18
Technik Gläser__________________________________________________ 48 Barwerkzeuge____________________________________________ 52 Arbeitstechniken_ ________________________________________ 59 Jiggern_ _____________________________________________ 60 Ausgießen____________________________________________ 60 Abseihen_____________________________________________ 61 Doppelt Abseihen______________________________________ 61 Zerstoßen____________________________________________ 62 Rühren______________________________________________ 62 Schichten____________________________________________ 63 Schütteln_ ___________________________________________ 63 Zesten_______________________________________________ 64 Werfen______________________________________________ 64 Swizzlen_____________________________________________ 65
Warenkunde Herstellung von Rum von Dave Broom_______________________ 68 Zuckerrohr___________________________________________ 69 Rumsorten aus Melasse__________________________________ 69 Rumsorten aus Zuckerrohrsaft____________________________ 83 CachaÇa_____________________________________________ 86 Die Reifung_ _________________________________________ 88 Das Vermählen________________________________________ 93 Kurze Übersicht über die wichtigsten Stile___________________ 96 Perfect Rum Matches_____________________________________ 100 Aromatabelle_ __________________________________________ 112 Der Zitrusfrüchtekosmos von Philip Duff____________________ 113 Hausgemachtes_ ________________________________________ 118 Havannazauber von Markus Orschiedt_ ____________________ 128
Cocktails Cocktailkategorien _______________________________________ 136 Cocktails mit Rum, Rhum & Cachaça________________________ 144 Ahnenforschung auf Kuba von Tony Conigliaro_ _____________ 183 Who’s Your Daddy ? – Der Mai Tai im Vaterschaftstest von Jeff »Beachbum« Berry_ ___________________________ 241 Der Mixer aus Philadelphia: Die Geschichte des Blenders von Anistatia Miller & Jared Brown____________________ 271
Rum – Eine globale Spirituose Sklavenrum – Mythen und Fakten des frühen Rumhandels von Wayne Curtis____________________________________ 318 Weltkarte des Rum_______________________________________ 324 Die Karibik_ ___________________________________________ 328 Mittel- und Südamerika___________________________________ 333 Nordamerika_ __________________________________________ 335 Afrika_________________________________________________ 336 Indischer Ozean_________________________________________ 337 Asien_ ________________________________________________ 338 Australien______________________________________________ 339 Europa________________________________________________ 339 Arrak – Von vergorener Stutenmilch und altem Zauber von David Wondrich_ ________________________________ 341 Die wichtigsten Destillerien & Marken im Überblick_ ___________ 345
Anhang Literaturverzeichnis______________________________________ 432 Linkliste_______________________________________________ 434 Glossar________________________________________________ 436 Index_________________________________________________ 442 Impressum_____________________________________________ 452
GESCHICHTE DES RUMS Die Geschichte des Rums ist so vielfältig und facettenreich wie die kaum einer anderen Spirituose auf der Welt und reicht von der langen Reise des Zuckerrohrs aus Asien über Europa in die Karibik über den Dreieckshandel bis tief in die kubanische Revolution. Die nun folgende Zeitleiste der beiden Cocktail-Historiker Anistatia Miller und Jared Brown und die über das Buch verteilten Essays werden Ihnen einen Einblick in die spannende Welt des Rums bieten. Viel Spaß bei der Zeitreise !
Anistatia Miller & Jared Brown
CHRONOLOGIE DES RUMs
Die Geschichte des Rums und seiner Verwandten Cachaça und Rhum agricole glänzt mit einer illustren Besetzung aus Entdeckern, Königen, Kirchenfürsten, Kolonisten, Piraten, Conquistadores, Händlern und Militärmachthabern, ganz zu schweigen von so einigen Schriftstellern und sogar einem Präsidenten der USA. Die Handlung ist einfach: Zucker machte das Leben etwas süßer, und Spirituosen aus Zuckerrohr ließen sogar die düstersten Augenblicke des zivilisierten Lebens etwas erträglicher erscheinen. Begleiten Sie uns also bei unserer Betrachtung der wichtigsten Daten der Geschichte des Rums. Sie werden seine Gegenwart und Zukunft umso mehr zu schätzen wissen.
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Chronologie des Rum 1253 – 14. Jh.
1253
William de Rubruquis reist im Auftrag der französischen Krone nach Asien, um Kontakte zum Kaiser des Mogulreichs zu knüpfen. Er ist der erste Reisende, der von zwei asiatischen Spirituosen berichtet: Kumys und Arrak.
1291
Marco Polo reist ins westliche Indonesien und beschreibt in seinen Memoiren »Il Milione« aus dem Jahr 1298 die Herstellung von Dattelpalmen-Arrak: »Die Menschen hier haben keinen Weizen, sondern leben von Reis. Sie haben auch keinen Wein, bis auf den, den ich jetzt beschreiben werde … dabei muss man wissen, dass sie diesen von einem bestimmten Baum gewinnen, der hier wächst. Wenn sie Wein herstellen wollen, schneiden sie einen Ast dieses Baumes an und befestigen ein großes Gefäß am Stamm, dort, wo der Ast angeschnitten wurde. Einen Tag und eine Nacht später ist das Gefäß voll. Dieser Wein ist ein vorzügliches Getränk und sowohl als Rot- als auch als Weißwein gut. Er ist von so außerordentlicher Heilkraft, dass er gegen Ödeme, Auszehrung und Tropenkoller wirkt. Die Bäume gleichen kleinen Dattelpalmen; … und wenn das Anschneiden eines Asts keinen Wein mehr fließen lässt, wässern sie die Baumwurzel, und schon bald beginnen die Äste wieder wie zuvor Wein zu produzieren.«
14. Jh.
Handelsleute aus Genua nutzen ihre Zuckerrohrernte, um eine heimische Arrak-Produktion anzukurbeln und so die Importkosten zu umgehen. Sie vermarkten ihr Produkt als Arrak oder Acqua Vitae.
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Technik Für den professionellen Bartender bildet das Erlernen der Techniken die Basis allen Schaffens. Nur so kann er hinter der Bar hygienisch und effektiv arbeiten und souveräne Professionalität ausstrahlen. Wie jedes andere Handwerk benötigt Bartending sein eigenes, speziell auf die zu meisternden Aufgaben abgestimmtes Werkzeug und die dazugehörigen Arbeitstechniken. Viele der Barwerkzeuge ähneln noch immer sehr ihren ersten Entwürfen, vieles entliehen die Bartender von den Köchen, deren ehrenwerte Profession schon lange vor der unseren existierte. Manche Werkzeuge wiederum fanden den Weg hinter die Bar erst vor Kurzem, aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse oder schlicht in der Folge von Trends. Die in diesem Kapitel aufgeführten Handgriffe und Werkzeuge bilden die Basis unserer Profession, erheben aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir halten es auch hier gerne mit Max Frisch, der einst so weise verkündete: »Stillstand ist der Tod«.
Gläser Gläser sind für Bartender wie Teller für den Koch: nicht nur Mittel zum Zweck, sondern wichtiger Bestandteil der Gesamtpräsentation. Auch hier sollte auf Qualität geachtet, Praktikabilität aber nicht außer Acht gelassen werden. Gerade im professionellen Einsatz sollten Ihre Gläser, so schön sie auch sind, spülmaschinenfest sein, damit ein reibungsloser Service gewährleistet ist. Ausführlich erklärt werden die Gläser, die in unserem ersten Band noch nicht vorgestellt wurden.
Martiniglas Achten Sie darauf, dass die Füllmenge 15 cl nicht überschreitet. Vorkühlen ist zu empfehlen.
Tumbler /Old Fashioned Tumbler gibt es in verschiedensten Größen, man sollte einen kleinen und einen großen zur Hand haben.
48 Technik Gläser
Schaumwein- & Champagnerglas Auch sie gilt es vorzuk체hlen, nichts ist schlimmer als ein warmes Glas Champagner.
Coupette/Cocktailschale In ihr serviert man Cocktails, die ohne Eis getrunken werden und einen Saftanteil aufweisen.
Fizz-Glas Das Fizz-Glas fasst, 채hnlich dem kleinen Tumbler ca. 25 cl und sollte vorgek체hlt werden.
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Die GÜttin hat mir Tee gekocht und Rum hineingegossen. Sie selber aber hat den Rum ganz ohne Tee genossen. ------------------------------------------------------ Heinrich Heine, Ein Wintermärchen, 1844
Arbeitstechniken Wie man die oben dargestellten Werkzeuge hinter der Bar möglichst effektiv einsetzt, soll im folgenden Kapitel dargestellt werden. Zum besseren Verständnis sind alle Arbeitsschritte bebildert.
Masstabelle Altes Barmass
Unzen (US)
Milliliter (UK)
Centiliter (D/A/CH)
1 Teaspoon (tsp.)
⅛ oz.
5 ml
0,5 cl
1 Tablespoon (tbsp.)
⅜ oz. – ½ oz.
15 ml
1,5 cl
1 Pony
1 oz.
30 ml
3 cl
1 Jigger (Shot)
1,5 oz.
45 ml
4,5 cl
1 Wineglass
4 oz.
120 ml
12 cl
1 Split
6 oz.
180 ml
18 cl
1 Cup
8 oz.
240 ml
24 cl
1 Dash
⅓2 oz.
1 Dash
1 Dash
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JIGGern
[Benötigtes Werkzeug: Jigger]
1.
2.
3.
1. Nehmen Sie den Jigger mit dem Zeige- und mittelfinger Ihrer »schwachen« hand auf und führen Sie ihn direkt an den Shaker, sodass Sie mit dem kleinen Finger den Shaker berühren. 2. Gießen Sie nun mit Ihrer freien hand die Flüssigkeit in den Jigger. 3. Entleeren Sie den Jigger, indem Sie Ihr handgelenk in Richtung des Shakers kippen.
ausGIessen
1.
[Benötigtes Werkzeug: Ausgießer]
2.
3.
1. Vergewissern Sie sich, dass der ausgießer fest im hals der Flasche sitzt. umgreifen Sie die Flasche am hals und sichern Sie dabei den ausgießer mit dem Daumen. 2. Kippen Sie nun mit Schwung Ihr handgelenk mitsamt der Flasche um 180 Grad über dem Glas aus. 3. Senken Sie langsam das handgelenk wieder in die ausgangsstellung, bis keine Flüssigkeit mehr aus dem ausgießer fließt.
60 technik arbeitstechniken
abseIhen
1.
[Benötigtes Werkzeug: Shaker, Barsieb]
2.
1. Legen Sie das Barsieb mit der Spirale nach unten auf den Shaker und drücken Sie die Spirale an den Innenrand des Shakers. 2.Kippen Sie nun den Shaker und gießen Sie den Inhalt in das Glas, sodass die Spirale des Barsiebs ungewünschte feste Bestandteile zurückhalten kann.
doppelt abseIhen/FInestraIn [Benötigtes Werkzeug: Shaker, Barsieb, Teesieb]
1.
2.
3.
1. Legen Sie das Barsieb mit der Spirale nach unten auf den Shaker und drücken Sie die Spirale an den Innenrand des Shakers. halten Sie mit der anderen hand das Teesieb über das Glas. 2. Gießen Sie die Flüssigkeit nun durch das Barsieb in das Teesieb. 3. Wenn Sie den Shaker ausgeleert haben, drehen Sie ihn so um, dass Sie den haltegriff des Barsiebs nutzen können, um durch das Teesieb zu reiben.
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Dave Broom
Herstellung von Rum
Im Prinzip ist die Herstellung von Rum – wie die aller Spirituosen – einfach. Man nehme eine stark zuckerhaltige Flüssigkeit, füge Hefe hinzu, lasse alles fermentieren, um dann zu destillieren. So einfach das klingt, den Destillateuren bietet das Thema zahlreiche Variationen. Je mehr man sich mit dem Thema Rum beschäftigt, desto schwieriger wird eine genaue Definition. Woraus wird er gemacht, welche Hefe wird verwendet, wie lange dauert die Fermentation, was für ein Destillierapparat wird benutzt, wird der Rum gelagert oder nicht ? Wenn ja, in welcher Eiche ? Statisch oder im Solera-Verfahren gereift ? Wurden Gewürze zugegeben ? Da es so viele Herangehensweisen gibt was die Produktion anbelangt, unterscheide ich beim Rum mehrere Kategorien. Zuerst möchte ich mich mit dem Rum auf Melasse- und Rohrzuckersirup-Basis beschäftigen. Dann mit den Rumsorten, die aus Zuckerrohrsaft gewonnen werden, bevor sie zu Cachaça verarbeitet werden. Danach geht es um die Reifung all dieser Hauptkategorien und um den Verschnitt.
68 Warenkunde Herstellung von Rum
Zuckerrohr Am Anfang allen Rums steht das Zuckerrohr – juristisch gesehen. Rum darf keine andere Grundzutat haben, wie etwa Zuckerrüben. Schließlich ist Rum ursprünglich ein Nebenprodukt der Zuckerrohrindustrie. Den Produzenten wurde klar, dass sie die Gewinne ihrer Ernte maximieren können, wenn sie das Abfallprodukt, die Melasse, destillieren.
Rumsorten aus Melasse In den frühen Tagen der Rumproduktion verwendete jede Plantage den eigenen Zucker in ihrer eigenen Destillerie. Mit der Konsolidierung der Zuckerindustrie wurde die Zuckerherstellung in einigen Ländern ganz aufgegeben. Viele karibische Destillateure importieren seither Melasse hauptsächlich aus Guyana und Brasilien. Trotzdem blieben einige Länder autark – Kuba zum Beispiel. Die Frage ist also, ob die Herkunft des Zuckers Einfluss auf Geschmack und Aroma des Endprodukts hat. Die offizielle Haltung der Destillateure verneint das. Doch bei genauer Betrachtung ist die Antwort nicht so eindeutig, wie es zunächst scheint, da der Zuckergehalt der Melasse das Aroma beeinflusst. Destillateure wünschen sich eine möglichst zuckerhaltige Melasse. Die Qualität der Melasse ist also ausschlaggebend. Ein hoher Ascheanteil oder andere unerwünschte Inhaltsstoffe verringern den Zuckergehalt. Aufgrund wirkungsvollerer Extraktionstechniken ist der Zuckergehalt in der Melasse gesunken. Demzufolge benötigt man eine größere Menge Melasse für die Produktion eines Liters Rum. Das ist kein neues Phänomen. Man kannte es bereits im 19. Jahrhundert in Kuba, als dank moderner In-
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ZUCKERSIRUP Die Einheit zur Messung des Süßegrades einer Flüssigkeit ist Brix. 1° Brix entspricht 1 g Zucker auf 100 g Wasser. Die meisten Bars nutzen entweder einen Zuckersirup, der aus gleichen Teilen Zucker und Wasser oder aus zwei Teilen Zucker und einem Teil Wasser besteht. Industriell hergestellte Sirups haben meist einen Brix-Level, der einem 2:1 Zuckersirup entspricht. Sie sind relativ viskos, können sparsamer eingesetzt werden und verwässern Drinks nicht wie es die dünnflüssigeren 1:1 Sirups tun. Zuckersirup ist leicht herzustellen, spart Kosten und man benötigt nicht einmal eine Herdplatte. Für den 2:1 Zuckersirup füllen Sie einen ausreichend großen, verschließbaren Behälter mit zwei Messbechern (à 500 g) weißem Haushaltszucker und geben einen Messbecher heißes Wasser hinzu. Rühren Sie die Mischung gut um, verschließen Sie den Behälter und schütteln Sie die Mischung immer wieder auf, bis sich die letzten Zuckerkristalle gelöst haben. Der Prozess kann beschleunigt werden, indem man die Mischung langsam und vorsichtig auf einer Herdplatte erhitzt. Ein so hergestellter 2 : 1 Zuckersirup hat ca. 65° Brix, ein 1:1 Zuckersirup hingegen nur ca. 50° Brix. Wir empfehlen den Einsatz von 2 : 1 Zuckersirup in der Bar. Auch wenn Zitrusfrüchte in ihrem Säuregrad nicht konstant sind, kann man sich bei der Zubereitung von Drinks, die auf einer Süße-Säure-Balance basieren, an folgende Richtwerte halten, um gute Ergebnisse zu erhalten: 2:1 Zuckersirup (65° Brix) — 2 Teile Säure auf 1 Teil Süße Beispiel Daiquiri 6 cl kubanischer Rum 3 cl Limettensaft 1,5 cl Zuckersirup
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Warenkunde Hausgemachtes
Batida de Maracuja Brasilianisches Nationalgetränk Batidas
6 cl Cachaça Fruchtfleisch von zwei Passionsfrüchten 2 cl Maracujanektar 2 – 3 BL weißer Rohrzucker (ersatzweise Raffinadezucker) 4 cl gesüßte Kondensmilch (optional, wenn verwendet, Zuckermenge halbieren) Soda
Glas — Tumbler Garnitur — keine Zubereitung — Alle Zutaten in einen Shaker geben, diesen mit Eiswürfeln füllen und 10 bis 15 Sekunden (10 bis 15 mal) kräftig schütteln. Den kompletten Inhalt des Shakers in das Gästeglas umfüllen.
Wie auch bei der Nationalspirituose Cachaça sorgen die Brasilianer sehr aufmerksam dafür, dass das Beste im Land bleibt. Dies gilt auch für die Maracuja (oder Passionsfrucht), so etwas wie der Apfel Brasiliens. Was bei uns unter diesem Namen verkauft wird, ist leider meist unreif, mickrig und relativ sauer. Maracujas in Brasilien dagegen haben eher die Größe einer ausgewachsenen Grapefruit, sind voll mit aromatisch-süßem Fruchtfleisch und haben eine hellgrüne Schale. Daher behelfen wir uns hier im Rezept mit dem Inhalt von 2 Maracujas und zusätzlich einem Hauch von Maracujanektar.
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Bay Breeze
adaptiert aus ›Joy of Mixology‹, Gary Regan, 2003 Highballs & Longdrinks
6 cl weißer Rum 4,5 cl Cranberrynektar 4,5 cl Ananassaft
Glas — Highball Garnitur — Limettenviertel Zubereitung — Alle Zutaten in das Gästeglas geben und mit Eiswürfeln auffüllen. Gut verrühren.
Einfacher, fruchtiger Longdrink ohne den Anspruch, Anspruch zu haben.
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Bee’s Kiss
›Artistry of Mixing Drinks‹, Frank Meier, 1934 Flips, Eggnogs & Cream Cocktails
4,5 cl weißer Rum 1,5 cl Honig 1,5 cl Sahne
Glas — Martini Garnitur — keine Zubereitung — Alle Zutaten in einen Shaker geben und mit einem Barlöffel verrühren, bis sich der Honig aufgelöst hat. Den Shaker mit Eiswürfeln auffüllen, 10 bis 15 Sekunden (10 bis 15 mal) kräftig schütteln und in das vorgekühlte Gästeglas abseihen.
Ein flüssiges Dessert mit einem ordentlichen Schuss Rum. Wagemutige ersetzen den weißen Rum durch einen kräftigen gereiften Rum, vorzugsweise aus Mittelamerika.
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