Mondnacht

Mondnacht t lipan verlag

Lieder, Geschichten und Gedichte zur guten Nacht

Mit Bildern von SaBine B端chner

Mondnacht Lieder, Geschichten und Gedichte zur guten Nacht

Herausgegeben von Mascha Schwarz

Mit Bildern von SaBine B端chner

t lipan verlag

4

Ein paar Worte zum Schlaf Jeder Mensch muss schlafen – kleine Menschen wehren sich manchmal dagegen, die Großen jedoch finden es herrlich, sich nach einem langen Tag zur Ruhe zu legen. Dies geschieht auf ganz unterschiedliche Art und Weise, je nachdem, wo wir leben. In den westlichen Ländern der Erde schläft man in der Regel einzeln, erwachsene Paare bilden die Ausnahme. Das Schlafzimmer ist meist abgedunkelt und idealerweise ruhig. Man schläft zu regelmäßigen Zeiten in einem Bett auf einer Matratze, mit Kopfkissen und Decke.

Die traditionelle Art zu schlafen sieht ganz anders aus: Bei Naturvölkern in den ländlichen Gebieten Afrikas und Asiens schlafen die Menschen in Gruppen. Zwar wird auch hier versucht, den Raum, in dem geschlafen wird, dunkel zu halten, aber der Schlaf wird oft durch den Lärm anderer gestört. Es gibt weder regelmäßige Schlafenszeiten noch ein sogenanntes Schlafzimmer.

Die Nähe zu anderen Menschen und auch Tieren bestimmen Wärme und Klima, in kalten Regionen schläft man in der Nähe eines Feuers.

5

Das Schlaf-ABC A wie Alkoven Ein Alkoven ist eine Art Bettschrank in der Nische einer Wohnstube und wurde in früheren Zeiten als Schlafraum benutzt. In der Regel wurde der Alkoven zusätzlich durch einen Vorhang von der Wohnstube abgetrennt.

Dahinter konnte man dann ungestört und herrlich gemütlich schlafen.

B wie Bett Das Bett ist ein besonderer Ort für jeden Menschen. Hier legt man sich zur Ruhe, schmökert in Büchern, verbringt nachts viele Stunden oder liegt dort fiebrig, wenn man krank ist.

C wie Cassiopeia Die fünf Hauptsterne der Cassiopeia stehen wie ein W am Himmel, wobei die Spitze in der Mitte des W Richtung Nordpolarstern zeigt. Cassiopeia gehört zu den nördlichen Sternbildern und ist in unseren Breiten das ganze Jahr über zu sehen.

D wie Dösen Wer döst, befindet sich in einer Art Halbschlaf. Geräusche werden noch wahrgenommen und manchmal sind sogar die Augen geöffnet.

E wie Engel Die Vorstellung, von Engeln im Schlaf bewacht zu werden, hat etwas sehr Beruhigendes, vor allem für Kinder. Das Bild des unsichtbaren Engels, der die ganze Nacht an ihrem Bett wacht, kommt in Gebeten, Geschichten und auch Liedern vor.

6

F wie Frottee Frottee ist ein Textilgewebe mit kleinen Schlingenfäden, die besonders angenehm und bequem auf der Haut liegen und einen leichten Massageeffekt haben. Frottee ist daher für Bettwäsche, Schlafanzüge und natürlich Handtücher besonders geeignet. Das Wort Frottee kommt aus dem französischen frotter für (ab-, ein-)reiben.

G wie Gähnen Kaum etwas ist ansteckender als Gähnen – sogar Tiere fangen an zu gähnen, wenn sie es beim Menschen beobachten, und umgekehrt. In der westlichen Kultur gilt Gähnen als Zeichen von Müdigkeit oder Langeweile. Deshalb versucht man häufig, es zu kaschieren, wobei man oft lustige Grimassen macht.

H wie heiße Milch mit Honig Ein beliebtes Hausmittel bei Einschlafproblemen ist ein Glas warme oder heiße Milch mit Honig. Wissenschaftlich ist die Wirksamkeit nicht nachgewiesen, aber allein der Glaube daran hilft manchmal schon.

I wie Igitt!

Angeblich verschluckt der Mensch im Lauf seines Lebens etwa zehn Spinnen im Schlaf! Das ist aber eher unwahrscheinlich, da die Bodenspinnen am Boden bleiben und die anderen Spinnen ein Netz bauen und dort auch bleiben. Viel eher schluckt man Insekten beim Fahrradfahren ...

7

J wie Jungfrau Dieses Sternbild ist das zweitgrößte am Himmel. Die hellsten Sterne sehen aus wie eine liegende Person. Der Hauptstern, genannt Spica, ist circa 280 Lichtjahre von der Erde entfernt und leuchtet 2300-mal stärker als die Sonne.

K wie Kissen Das Kopfkissen ist für die meisten Menschen in unserem Kulturkreis unverzichtbar und wird als stützende Unterlage des Kopfes benutzt, wenn man liegt.

Was man sonst noch mit Kissen anfangen kann? Wilde Kissenschlachten!

L wie Langschläfer Manche Menschen brauchen einfach mehr Schlaf als andere: Im Durchschnitt schlafen Erwachsene sieben Stunden und vierzehn Minuten. Doch es gibt auch Menschen, die zwölf Stunden Schlaf brauchen. Der berühmte Albert Einstein war einer von ihnen.

M wie Mondphasen Neumond: Der Mond steht zwischen Sonne und Erde.

Zunehmender Mond: Er ist abends sichtbar.

Vollmond: Die Erde steht zwischen Sonne und Mond.

Abnehmender Mond: Das Gestirn ist morgens sichtbar.

N wie Nachteule Es gibt Menschen, die abends zu Hochform auflaufen – die sogenannten „Eulen“. Andere stehen gerne früh auf, sie werden „Lerchen“ genannt.

8

O wie Oma-Bettsocken Jeder kennt das: Mit kalten Füßen kann man nicht einschlafen. Da helfen nur die guten, selbst gestrickten, flauschig weichen und vor allem wärmenden Bettsocken.

P wie Pyjama Schlafanzug (deutsch) Pyjama (englisch und französisch) Pigiama (italienisch) Yöpuku (finnisch) Natflött (isländisch) Pijama (spanisch) Pyzamo (tschechisch) Pyjamas (schwedisch) Pidzama (kroatisch)

9

Q wie Quälgeist Ein übler Quälgeist und Schlafräuber ist die Stechfliege. Nichts ist nervtötender, als von ihrem charakteristischen Sirren geweckt zu werden und dann zu versuchen, die Stechfliege zu erlegen, um den Rest der Nacht in Frieden weiterschlafen zu können ...

R wie Ruhe Oder Stille oder Lautlosigkeit oder Schweigen oder Frieden oder Schlaf oder Erholung oder Geräuschlosigkeit oder Entspannung oder Pause oder Seelenruhe oder Gleichmut oder Harmonie S wie Schlafmütze Eine Schlafmütze kann tatsächlich eine Mütze sein, die man nachts trägt.

Meist wird dieses Wort jedoch gebraucht, um jemanden zu beschreiben, der nicht der Schnellste ist. Andere Bezeichnungen sind Träumer, Döskopf, lahme Ente oder Transuse.

T wie Tagtraum Tagträume sind bildhafte Fantasievorstellungen, die im Gegensatz zu Träumen gesteuert werden können. Die Aufmerksamkeit liegt ganz auf den Bildern, die sich im Inneren abspielen. Die äußere Umwelt wird ausgeblendet.

10

Ü wie Übernachten Wenn man zum ersten Mal bei einem Freund oder einer Freundin übernachten darf, ist das ganz schön aufregend. Ohne Gute-Nacht-Kuss der Eltern und dafür Seite an Seite mit einem Freund oder einer Freundin einzuschlafen ist ein Abenteuer.

Tipp: Einen Schal mit etwas Parfum von Mama oder Papa mitnehmen.

Das hilft bei Heimweh.

V wie Vampir Dem Volksglauben nach sind Vampire wiederbelebte menschliche Leichen, die sich von Blut ernähren. Dafür schlagen sie ihre spitzen Eckzähne in den Hals des Opfers und saugen dann das Blut aus dem Körper. Kein Wunder, dass wir uns gruseln ...

W wie Wecker Wie schön könnte das Leben sein, wenn man immer ausschlafen dürfte. Weil das jedoch nicht geht, gibt es Wecker, die den Menschen durch ein akustisches Signal aus dem Schlaf holen. Angeblich kam der erste Wecker der Weltgeschichte 1665 zum Einsatz.

11

X wie x-mal schlecht geträumt Albträume sind einfach schrecklich, aber man kann etwas dagegen tun: Als Erstes versucht man, sich an den Albtraum zu erinnern. Wer schon schreiben kann, notiert ihn in sein Tagebuch oder auf einen Zettel. Jetzt wird alles, was Angst auslöst, durch etwas Positives ersetzt; zum Beispiel ein dunkler Keller durch einen freundlichen, gut beleuchteten. Wird man im Traum verfolgt, stellt man sich vor, dass der Verfolger einen anderen Weg nimmt und verschwindet. Nun spielt man den geänderten Traum in seiner Fantasie mehrmals durch. In vielen Fällen tritt der ursprüngliche Albtraum dann nur noch in abgeschwächter Form und auch nicht mehr so häufig auf.

Y wie Yoga Diese Übung vor dem Schlafengehen fördert den erholsamen Schlaf.

Der Kopfstand 1. Auf einer Matte knien und mit den Unterarmen ein gleichschenkliges Dreieck formen. Den Scheitel auf den Boden setzen und die gefalteten Hände an den Kopf heranziehen.

2. Die Beine durchstrecken und auf den Zehenspitzen Richtung Kopf wandern. Das Gewicht von den Zehen auf die Arme verlagern und langsam erst den einen, dann den anderen Fuß vom Boden lösen. Nicht abstoßen!

3. Die Fersen Richtung Po ziehen und in dieser Position die Balance finden.

4. Dann die Beine nach oben strecken, die Fußspitzen zeigen Richtung Decke.

Die Stellung so lange halten, wie es geht. Zum Auflösen der Stellung die Knie anwinkeln und die Beine langsam senken.

12

Z wie zu guter Letzt ZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZzzzzzzzzzzZZZZZZZZZZzzzzzzzzzzzzZZZ ZZZZZZZzzzz.zzzzzzZZZZZZZZZZZzzzzzzzzzzZZZZZZZZZZzzzzzzzzzZZZZ ZZZZzzzzzzzz.ZZZZZzzzzzZZZZZZzzzzzzzzzzzzzzZZZZZZZZZzzzzzzzzzzz.

ZZZZZzzzzzzzZZZZZZZZzzzzzzzzzzzzzZZZZZZZZ. ZZZZzzzzzzzzzzzzzzZZZZZZZzzzzzzz.

ZZzzzzzzzzzZZZZZZZZZ. ZZZZZZZZZZzzz.

ZZzzzzzzz.

13

De dag gaat nu bij ons vandaan

Text und Melodie: traditionell aus den Niederlanden

16

Manche Nacht Wenn die Felder sich verdunkeln, fühl ich, wird mein Auge heller; schon versucht ein Stern zu funkeln und die Grillen wispern schneller.

Jeder Laut wird bilderreicher, das Gewohnte sonderbarer, hinterm Wald der Himmel bleicher, jeder Wipfel hebt sich klarer.

Und du merkst es nicht im Schreiten, wie das Licht verhundertfältigt sich entringt den Dunkelheiten.

Plötzlich stehst du überwältigt.

Richard Dehmel 17

Kein schöner Land in dieser Zeit

Text und Melodie: Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio

2. Da haben wir so manche Stund’ gesessen da in froher Rund’ und taten singen, die Lieder klingen im Talesgrund.

3. Dass wir uns hier in diesem Tal noch treffen so viel hundertmal, Gott mag es schenken, Gott mag es lenken, er hat die Gnad’.

4. Jetzt, Brüder, eine gute Nacht!

Der Herr im hohen Himmel wacht!

In seiner Güte uns zu behüten, ist er bedacht.

18

Warum die Fledermäuse am Tag schlafen Vor langer Zeit brach zwischen den Vögeln und den Säugetieren ein heftiger Krieg aus. Während alle Tiere erbittert gegeneinander kämpften, zog sich die Fledermaus in einen hohlen Baum zurück und dachte: „Ich will erst einmal abwarten, welche Seite gewinnt; denn niemand von den Tieren kennt mich genau und weiß, wer ich bin. Die einen behaupten, ich sei ein Landtier, und die anderen sagen, ich sei ein Vogel. Das Beste ist, ich warte das Ende des Streites ab und schlage mich dann auf die Seite der Sieger.“ Aufmerksam verfolgte sie den erbitterten Kampf zwischen beiden Heeren.

Auf einmal schien es ihr, als würden die Vögel siegen. Flink flatterte sie aus ihrem sicheren Versteck und wollte sich schon unter die gefiederten Krieger mischen, als sie sich plötzlich besann: „Vorsicht! Nur nichts überstürzen“, sagte sie zu sich und schwirrte zum Baum zurück. „Ich will mich ihnen erst anschließen, wenn der Kampf endgültig entschieden ist.“ Das Kriegsglück schlug um und die Säugetiere drängten die Soldaten der Luft mächtig zurück. „Ha! Wie gut, dass ich gewartet habe!“, freute die Fledermaus sich und hüpfte zu den Landtieren. „Schaut mich an!“, rief sie. „Ich gehöre zu euch. Mein Gebiss ist das eines Raubtieres, mein Gesicht ähnelt dem Affen und außerdem säuge ich meine Jungen mit Milch. Ich will euch helfen, lasst mich auf eurer Seite helfen!“ Und sie schwor den Säugetieren unbedingte Treue. Der Affe legte bei seinen Kameraden ein gutes Wort für die Fledermaus ein und sie wurde mit Ehren aufgenommen.

Die mutigen Vögel wehrten sich unter der geschickten Führung des Adlers verbissen gegen ihre Feinde, schließlich wechselte das Glück auf ihre Seite und sie gewannen die Schlacht.

Da befiel die Fledermaus eine panische Angst. In ihrer Furcht spürte sie schon den tödlichen Dolch des Adlers. Eilig floh sie in die Berge, verbarg sich in einer finsteren Höhle und wagte nicht einmal mit den Augen zu blinzeln, ob ihr jemand gefolgt war.

Seit dieser Zeit versteckt sich die Fledermaus tagsüber in Ritzen, Löchern und Höhlen und wagt sich nur des Nachts heraus, wenn die meisten Vögel schlafen.

Fabel aus Pakistan 19

20