Wissenschaft aus Weihenstephan Vom Benediktinerkloster zum Life Science-Campus
Das Wissenschaftszentrum Weihenstephan der Technischen Universität München (TUM) wurde am 1. Oktober 2000 gegründet. Als Heimat des Wissens ist Weihenstephan jedoch schon viel älter. Durch das damalige Benediktinerkloster sind seit dem Mittelalter Brauwesen und Gartenkunde hier zuhause, vor zwei Jahrhunderten kam eine Landwirtschaftsschule dazu. 1928 wurde die damals am Weihenstephaner Berg gelegene „Akademie für Landwirtschaft und Brauerei“ in die TUM integriert. Ein Bauboom ab 1960 ließ den Campus kontinuierlich wachsen. Um die Jahrtausendwende wurde ein neues Kapitel aufgeschlagen: TUM-Präsident Prof. Dr. Wolfgang A. Herrmann verlagerte 1998 die TUM-Biologie nach Weihenstephan und schloss im Herbst 2000 die am Standort angesiedelten Fakultäten zum „Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt“ zusammen. Die strukturelle Erneuerung bildet sich auf Neubauinvestitionen von rund 150 Millionen Euro ab. Derzeit lehren und forschen rund 80 Professorinnen und Professoren im TUM-Wissenschaftszentrum Weihenstephan, das ein Brennpunkt der Life Sciences geworden ist. Heute verbindet der zum Life Science-Campus ausgebaute „grüne“ Standort der TUM in einzigartiger Weise Tradition und Moderne, Heimat und Welt. Hunderte Wissenschaftler forschen hier interdisziplinär, um existenziellen Herausforderungen wie Welternährung, Rohstoffmangel und Klimawandel zu begegnen. Tausende Studierende bereiten sich hier auf ihre Berufe mit Zukunft vor. Geländeplan des Campus Weihenstephan (in blau: Gebäude der TU München, Stand: Oktober 2009)
Weihenstephan 1810: Forschung und Lehre finden ausschließlich im ehemaligen Klostergebäude statt.
Weihenstephan 1959: Rund 50 Gebäude stehen bereits. Bis heute hat sich ihre Zahl mehr als verdoppelt.
Weihenstephaner Berg, um 1920: „Königlich Bayerische Akademie für Landwirtschaft und Brauerei“ sowie Staatsbrauerei Weihenstephan, dahinter links im Bild der Freisinger Domberg und die Stadt
Wohlgeboren Hr. Peter Schmidtner Freising, 10.10.1922 Lieber Peter! Sende Dir von hier aus die besten Grüße. Habe gestern ein Kistl an Dich abgeschickt. Ich glaube es wäre gut, Du würdest das Brot ein paar Tage in den Keller legen, ersuche nur Deine Hausfrau, es wird in zwei Tagen ganz mild. 1000 Grüße Deine Mutter Herzliche Grüße auch von Deinem treuen Bruder Lorenz. Besten Dank für Deine Karte.
Akademiehof, um 1910: links die Staatsbrauerei, rechts das alte Klostergebäude, in dem heute die TUM-Verwaltungsstelle Weihenstephan untergebracht ist
Wohlgeborene Familie Ludwig Heckmann
Weihenstephan, 1910
Die besten Grüße aus Weihenstephan sendet Johann Wambsganz. In einigen Tagen komme ich wieder heim, denn am nächsten Donnerstag findet unsere Prüfung statt. Auf Wiedersehen!
Hochbetrieb im Innenhof des Bräustüberls Weihenstephan, nach 1925: Heute ist der beliebte Traditionsbiergarten, in dem in den 1920ern wohl der Obazde erfunden wurde, unter Insidern als „Hörsaal 13“ bekannt.
An Familie Franz Holzlberger Meine Lieben! Innige Grüße aus dem schönen Bräustübl. Annerl geht es gut. Sie ist ab heute Donnerstag 8 Tage bei Sofie eingeladen. Wird nur ab Sonntag und Montag in Menzing sein. [...] Wenn sie bei Euch ankommt, gibt Dir Nachricht. Gott sei Dank ist alles rum, hatte viel zu tun. Aber schön war es doch. Innige Grüße Mathilde Recht viele herzliche Grüße sendet Sophie mit Schwager Sepp Herzlich grüßt Euch alle Toni
Süddeutsche Versuchsund Forschungsanstalt für Milchwirtschaft, kurz: die „Süddeutsche“, um 1930: An dieser Stelle steht heute das Zentralinstitut für Ernährungs- und Lebensmittelforschung (ZIEL) der TU München.
Familie Carl Hartl Freising, 24.2.31 Von unserem neuen Wirkungskreis sendet Euch allen die besten Grüße Familie Sepp Hartl, Weihenstephan / Freising Wir freuen uns schon auf Euren Besuch.
Heute (2010): Im Sommer lockt der so genannte „Rang“ zum Entspannen ins Herz des Campus. Die klassische Ansicht auf den Nährberg ist unverändert, in der Bildmitte sind die beiden Gebäude des ZIEL dazugekommen.
Früher (vor 1923): Alte Ansicht auf den Weihenstephaner Berg mit (v.l.n.r.) Staatsbrauerei, ehemaligem Kloster und TUM-Gebäuden, u.a. der Forschungsbrauerei sowie der Lehr- und Versuchsbrennerei. Die „Süddeutsche“ im Vordergrund (vor 1992 abgerissen) verliert sich noch zwischen Feldern und Wiesen.
Heute (2010): Trotz Umbauten ist die Nutzung gleich geblieben – nun gehört der Raum, der sich im Langbau der alten Klosterökonomie befindet, zum Forschungszentrum für Brau- und Lebensmittelqualität (BLQ) der TU München.
Früher (1899): Historisches Bild des chemischen Laboratoriums in der Königlich Bayerischen Akademie für Landwirtschaft und Brauerei – Laboranten bei der Malzqualitätskontrolle.
Heute (2010): Hochgewachsene Bäume beschatten den Innenhof der Alten Akademie. Immer noch erkennbar ist die Struktur der historischen Gebäude, welche jetzt das BLQ und die Bioanalytik/ZIEL beherbergen. Der Dekanatsbau kam erst in den 1950er Jahren hinzu.
Früher (1850 bis 1870): Die Musterlandwirtschaft Weihenstephan auf dem Klosterberg war Teil der damaligen Landwirtschaftsschule. Die markante Eiche wurde erst nach 1870/71 zum Gedenken an die Gefallenen des Deutsch-Französischen Kriegs gepflanzt.
Heute (2010): Das Angebot ist mit rund 30 Studiengängen am WZW breit gefächert. Entsprechend differenziert sind auch die Vorlesungsinhalte, hier etwa im Hörsaal 17 im Gebäude für Tierwissenschaften.
Früher (1910/11): Lehre anno dazumal – im großen Lehrsaal (einst im TUM-Verwaltungsgebäude gelegen, heute in Büroräume aufgeteilt) hörten sowohl Brauer als auch Landwirte ihre Vorlesungen.
Heute (2010): Gleicher Blickwinkel, neue Ansicht – statt Weideland prägen viele Neubauten den nördlichen Bereich des Campus, etwa die neue Unibibliothek oder Lehrund Forschungsgebäude der TUM.
Früher (um 1930): Blick vom Weihenstephaner Berg Richtung Dürnast, am linken Bildrand die Vöttinger Kirche. Das Haus in der Mitte gehörte mit dem Versuchsfeld dahinter zur Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau, der heutigen Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft.
Heute (2010): Die Welt ist gern zu Gast am Wissenschaftszentrum Weihenstephan. Rund 13 Prozent der Studienanfänger am WZW kommen aus dem Ausland, einige Studiengänge finden bereits komplett auf Englisch statt.
Früher (bis 1965): Internationalität ist für Weihenstephan nichts Neues. Diese Grafik gibt die Zahl und Herkunftsländer aller ausländischen Studierenden wieder, die sich zwischen 1904 und 1965 als Erstsemester in der damaligen Fakultät für Brauwesen eingeschrieben hatten.
Heute (2010): Im Frühjahr 2009 wurde der Neubau des Wissenschaftszentrums Straubing bezogen. TUM-Professoren des Wissenschaftszentrums Weihenstephan forschen hier zusammen mit Kollegen anderer bayerischer Hochschulen am Zukunftsthema „Nachwachsende Rohstoffe“.
Früher (2006): An dieser Baulücke in Straubing befand sich früher ein Parkplatz und ein Teil der Gartenanlage des ehemaligen Männerkrankenhauses. Um Platz für das Wissenschaftszentrum Straubing zu schaffen, begannen im Frühjahr 2006 die Bauarbeiten für ein modernes Lehr- und Forschungszentrum.
Modell des Internationalen Getränkewissenschaftlichen Zentrums Weihenstephan (iGZW): Der Bau soll Anfang 2013 fertig sein und wird die Zukunftsorientierung der Brau- und Getränkewissenschaft an der TUM in europaweit einzigartiger Weise unterstützen.
theSteemkes@beavermail.com
Hugs‘n‘kisses from beer country
Betreff: Gruß & Kuss aus dem Land des Bieres Weihenstephan, 17.11.2013 Hallo Mama, hallo Papa! Ich hab mich hier gut eingelebt, das Braustudium macht total Spaß. Die Aufbruchstimmung an der Uni und das neue Haus für Getränkewissenschaften sind super – ich bin stolz, gerade jetzt hier zu sein. Ich gehe auf eine der besten Hochschulen Europas! Papa, ich wünschte ich könnte Dir ein Bier schicken. Aber Du musst wohl noch so lange warten, bis Ihr mich besuchen kommt. Alles Liebe, Caroline
Hi Mom and Dad! I have settled in nicely and am really enjoying the Brewing Science major. There is a buzz in the air here at the university and the new building for the Beverage Sciences is top notch — I am proud to be part of it! I am attending one of the best universities in Europe! Dad, I wish I could send you a beer, but you will have to wait until you come to visit. Lots of love, Caroline
Modell des Hans-EisenmannZentrums für Agrarwissenschaft: Dieses Zentralinstitut der TUM gibt es seit 2008, der Neubau wird 2013 fertig. Er wird die Agrarwissenschaften am Campus noch enger vernetzen und Brücken zur landwirtschaftlichen Praxis schlagen.
tingting07@mails.tsinghua.edu.cn %HWUHII ᴹ㞾 )UHLVLQJ ⱘ䯂
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Betreff: Herzliche Grüße aus Freising Freising, 26.07.2014 Liebe Tingting, jetzt bin ich schon über zwei Jahre in Freising. Seit das neue Gebäude für Agrarwissenschaften steht, geht es mit meiner Doktorarbeit noch besser voran, denn hier kommen viele Forscher zusammen. Auch Industrieleute sind oft im Haus – so hab ich sogar einen guten Nebenjob gefunden. Überleg Dir mal, ob Du nicht auch hierher kommen willst. Ich würde mich soo freuen! Deine Lian
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Wissenschaft aus Weihenstephan Vom Benediktinerkloster zum Life Science-Campus Idee und Konzept: Ingrid Kapps, Mitarbeiterin der TUM Fotos und Reprografien: Uli Benz, TUM-Fotostelle Beratung und Text: Jana Bodický, TUM-Corporate Communications Center (CCC) Realisierung: CCC und Dekanat des Wissenschaftszentrums Weihenstephan, September 2010
Bildnachweise (v.l.n.r.): Tafel 1: unten Mitte: Albert Scharger / TUM, 2005; alle anderen Bilder: Uli Benz / TUM, 2008 Tafel 2: Herausgeber: Verwaltungsstelle Weihenstephan / TUM, 2009; Grafik: Karl Kosten / GraphicMouse, Freising Tafel 3: links: Max Schönleutner: Nachrichten über die Königliche Landwirtschaftsschule in Weihenstephan und über das dort eingeführte Thaersche Ackersystem. Hübschmann’sche Schriften, München, 1810, Karteninlay im Einband. rechts: Josef Becker-Dillingen: Festschrift aus Anlass des 150-jährigen Bestehens der Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Weihenstephan. Bayerischer Landwirtschaftsverlag / Druck: Verlagsanstalt Manz, Dillingen-Donau, 1954, Karteninlay bei S. 80/81. Tafel 4: Haus der Geschichte Baden Württemberg, Sammlung Metz, 2010 Tafel 5: Haus der Geschichte Baden Württemberg, Sammlung Metz, 2010 Tafel 6: Verlag R. Zerle, München, nach 1925 Tafel 7: Haus der Geschichte Baden Württemberg, Sammlung Metz, 2010 Tafel 8: links: Uli Benz / TUM, 2010 rechts: Haus der Geschichte Baden Württemberg, Sammlung Metz, 2010 Tafel 9: links: Uli Benz / TUM, 2010 rechts: Friedrich Wilhelm Hackländer: Über Land und Meer. Deutsche illustrirte Zeitung. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart, 1899, Ausgabe Nr. 23, S. 380. Tafel 10: links: Uli Benz / TUM, 2010 rechts: Ludwig Steuert: Die Kgl. Bayerische Akademie Weihenstephan und ihre Vorgeschichte. Festschrift zur Jahrhundertfeier 2. mit 4. Juni 1905. Verlagsbuchhandlung Paul Parey, Berlin, 1905, Fig. 32, S. 154. Tafel 11: links: Uli Benz / TUM, 2010 rechts: Josef Becker-Dillingen: Festschrift aus Anlass des 150-jährigen Bestehens der Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Weihenstephan. Bayerischer Landwirtschaftsverlag / Druck: Verlagsanstalt Manz, Dillingen-Donau, 1954, S. 44. Tafel 12: links: Uli Benz / TUM, 2010 rechts: Privatsammlung Fam. Anton Bloier (aus dem Nachlass Pommer), Freising, 2010 Tafel 13: links: Uli Benz / TUM, 2010 rechts: Technische Hochschule München / Fakultät für Brauwesen (Hrsg.): Hundert Jahre Fakultät für Brauwesen Weihenstephan 1865–1965. Verlag Hans Carl, Nürnberg, 1965, S. 70. Tafel 14: links: Herbert Stolz / Regensburg für das Wissenschaftszentrum Straubing, 2009 rechts: Gert Tilk / TUM am Wissenschaftszentrum Straubing, 2006 Tafel 15: Andreas Heddergott / TUM, 2009 Tafel 16: Uli Benz / TUM, 2010 Tafel 17: Uli Benz / TUM, 2008