Wissenschaftszentrum Weihenstephan f체r Ern채hrung, Landnutzung und Umwelt Erfolgsgeschichte einer Neugr체ndung
Wissenschaftszentrum Weihenstephan f체r Ern채hrung, Landnutzung und Umwelt Erfolgsgeschichte einer Neugr체ndung
Inhaltsverzeichnis Weihenstephan: Wissenschaft für die Menschen . . . . . . . . . . . . . . . 4 Herausforderungen von heute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Ein einzigartiger Wissenschaftsstandort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Gesunde Ernährung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Maßgeschneiderte Wirkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Entwicklung des Wissenschaftscampus Weihenstephan . . . . . . . . . . 12 Aus der Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Lehre und Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Graduiertenzentrum Weihenstephan in der TUM Graduate School . . . . . 34 Forschungszentren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Neuberufungen 2000 – 2010. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Das Netzwerk des WZW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 TUM. Die familienfreundliche Universität . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Weihenstephan: Wissenschaft fĂźr die Menschen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft sind mit komplexen Zukunftsfragen konfrontiert. Wie kĂśnnen wir die Ernährung der exponentiell wachsenden WeltbevĂślkerung qualitativ und quantitativ sicherstellen? Wie mĂźssen wir auf den Klimawandel reagieren, um unseren Lebensraum und seine Ă–kosysteme zu erhalten? Das Wissenschaftszentrum Weihenstephan fĂźr Ernährung, Landnutzung und Umwelt (WZW) stellt sich diesen Fragen. Es ist damit ein elementarer Baustein im Vierklang der Domänen der Technischen Universität MĂźnchen (TUM) mit den Natur- und Ingenieurwissenschaften, den Lebenswissenschaften und der Medizin. Das Wissenschaftszentrum Weihenstephan lebt aus der Erkenntnis, dass Grundlagenforschung die Welt verstehen will und dass Angewandte Forschung die Welt gestalten will. Beides brauchen wir. Beides zusammen macht eine moderne Universität aus. 'TPĂ€JTWPI .CPFPWV\WPI WPF 7OYGNV UKPF FKG 'EMRWPMVG HĂ˜T FKG 2TQĆ„NDKNFWPI des Wissenschaftszentrums Weihenstephan. Das sind die Jahrhundertthemen, die uns umtreiben mĂźssen. Mit der Biologie als Fundament und Leitwissenschaft, einer grundlagenorientierten Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaft, der systemorientierten Agrar- und Forstwissenschaft, den verfahrensVGEJPKUEJ CWUIGTKEJVGVGP +PIGPKGWTYKUUGPUEJCHVGP WPF FGT Ć…CPMKGTGPFGP Wirtschaftswissenschaft integriert das WZW die wichtigen Disziplinen der Lebenswissenschaften auf einem modernen Campus. Weihenstephan bedeutet: Wissenschaft fĂźr die Menschen. Ein wesentlicher Motor und Ideengeber fĂźr die wissenschaftliche und strukturelle Neuausrichtung des Campus Weihenstephan seit dem Ende der 1990er Jahre war der Fortschritt in den Biowissenschaften. Die Aufklärung der Ge-
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PQOG XQP 2ƅCP\GP 6KGTGP /KMTQQTICPKUOGP WPF /GPUEJ YCT PWT FGT GTUVG Schritt. Heute lernen wir, wie Gen-Funktionszusammenhänge ablaufen, wie Informationen vom Genom umgesetzt werden in phänotypische Merkmale und Erscheinungen, wie metabolische Vorgänge in Zellen, Organen, Organismen und Ökosystemen ablaufen, wie biologische Regulationsmechanismen funktionieren, wie sich Gen-Umwelt-Interaktionen darstellen und wie biologische Systeme miteinander kommunizieren. Wenn wir die molekularen Mechanismen der biologischen Vorgänge und Systeme erfassen und erklären kÜnnen, dann sind wir auch in der Lage, diese Erkenntnisse anzuwenden und zu nutzen. Es geht letztlich darum, alle Lebensprozesse auf molekularer Ebene
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zu erforschen und zu verstehen. Darin sehen wir unseren primären Auftrag als Universität. Diese gigantischen Fortschritte sind nur möglich in einem interdisziplinären Miteinander, vor allem mit der Informatik und der Mathematik, die sich sehr der Biologie zugewandt haben. „Systembiologie“ und „Theoretische Biologie“ sind Schlagworte, die diese Zukunftsentwicklung signalisieren. Die Analyse biologischer Netzwerke und das Verständnis der Dynamik zellulärer Prozesse sind Schwerpunkte der Systembiologie.
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Die Anwendungsfelder im Wissenschaftszentrum Weihenstephan sind vielfältig. Die Ernährungswissenschaft und Ernährungsmedizin widmen sich dem menschlichen Stoffwechsel und erforschen, welche Stoffwechselvorgänge bestimmte Nahrungsstoffe auslĂśsen – von Mensch zu Mensch ganz individuell. In der WeiĂ&#x;en Biotechnologie und Verfahrenstechnik werden maĂ&#x;geschneiderte Enzyme oder Mikroorganismen fĂźr die industrielle Produktion eingesetzt – ein wichtiger Beitrag zu Umweltverträglichkeit und dem schonenden Umgang mit den Ressourcen der Natur. &CU d9GTVUEJĂ’RHWPIUU[UVGO 2Ć…CP\Gp URKGNV PKEJV OGJT PWT CNU 0CJTWPIUSWGNNG GKP 4QNNG 2Ć…CP\GP UKPF 4QJUVQHHG WPF 4QJUVQHHHCDTKMGP HĂ˜T 'PGTIKG und fĂźr Werk- und Wirkstoffe. Das Innovationspotenzial, das die Anwendung FGT OQNGMWNCTGP $KQYKUUGPUEJCHVGP CWH FKG 2Ć…CP\GPYGNV GTĂ’HHPGV KUV TKGUGP groĂ&#x;. In Weihenstephan – insbesondere mit dem Wissenschaftszentrum Straubing fĂźr Nachwachsende Rohstoffe – werden die technischen Verfahren entwickelt, die auf der groĂ&#x;en Vielfalt der Naturprodukte aufbauen. Weihenstephan ist das Synonym fĂźr die interdisziplinäre Verschränkung der Life & Food Sciences. Dieser Lehr- und Forschungsstandort hat internationales Gewicht. Er ist eine Zier fĂźr die Wissenschaftlichkeit des Freistaats Bayern. Hier begegnen sich Tradition und Zukunft in unverwechselbarer Weise. Prof. Wolfgang A. Herrmann Präsident
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Herausforderungen von heute Das 21. Jahrhundert steht vor groĂ&#x;en Herausforderun-
Ăźber der TUM-Reformpolitik seit 1996: Structure follows
gen: Die Sicherung der Welternährung, die Verknappung
strategy! Deshalb die Matrix-Struktur als grundlegende
fossiler Energieträger und der Klimawandel sind Themen
Organisationsform des Wissenschaftszentrums Weihen-
unserer Zeit. Zur Bewältigung dieser Aufgaben ist Spit-
stephan. Sie betont die Schnittstellen unterschiedlicher
zenforschung nÜtig – sowohl in den Grundlagen als
Fächerkulturen und macht sie wirksam.
auch in der Anwendung. Dabei kommt den Lebenswissenschaften eine wichtige Rolle zu, denn sie umfassen das gesamte Themenspektrum, von der Nahrungsmittel-
Forschung fĂźr morgen
produktion Ăźber die Bereitstellung biogener Rohstoffe bis hin zur Bewahrung einer lebenswerten Umwelt.
„Wissensbasiert zu besten biogenen Produkten fĂźr gesichertes Leben in gesunder Umwelt“ – nach diesem
Die Komplexität der wissenschaftlichen Fragestellung
Motto sind im Wissenschaftszentrum Weihenstephan
erfordert das Zusammenwirken der Spezialdisziplinen.
alle Kompetenzen im Bereich Life Sciences gebĂźndelt.
Deshalb stand Interdisziplinarität als leitendes Motiv
Auf dem modernen Campus arbeiten und lehren Biologen, Physiker, Chemiker und Ingenieure zusammen mit Agrar-, Forst- und Umweltwissenschaftlern, mit Ernährungswissenschaftlern und Lebensmitteltechnologen. Schwerpunkte der Forschung am WZW sind: r $KQ WPF )GPVGEJPQNQIKG r $KQIGPG 4QJUVQHHG r 'TPÀJTWPI WPF .GDGPUOKVVGN r .KHG 5EKGPEG 'PIKPGGTKPI r 2TQVGKPHQTUEJWPI r 0CEJJCNVKIG .CPFPWV\WPI r ²MQNQIKG WPF ²MQU[UVGOG
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Ein einzigartiger Wissenschaftsstandort Die interdisziplinäre Verschränkung aller Disziplinen ermöglicht die Erforschung des gesamten Lebenszyklus Seit 1995 ist der Campus gewachsen. Rund 3.500 Stu-
von Nahrungsmitteln und Rohstoffen. Von den gene-
dierende bereiten sich auf ihre Berufe mit Zukunft vor.
tischen und biologischen Grundlagen über die Erzeu-
An die 90 Professoren und ihre Mitarbeiter lehren und
gung bis hin zu Verarbeitung und Konsum untersuchen
forschen hier. Heute publiziert Weihenstephan in nature
Weihenstephaner Forscher die Wertschöpfungskette.
und science ebenso wie in den führenden Journalen der
Die enge Vernetzung der Forschungsdisziplinen ist die
Angewandten Forschung.
Trumpfkarte des Wissenschaftszentrums Weihenstephan.
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Ausgangspunkt Zelle Die Kenntnis der biologischen Grundlagen ist die Vorraussetzung fĂźr alle lebenswissenschaftlichen For-
Gesunde Ernährung
schungsfragen. In Weihenstephan werden in unter-
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schiedlichen Disziplinen die zellulären Prozesse und
&KG 2TKOĂ€TRTQFWMVKQP CNUQ FKG 'T\GWIWPI XQP RĆ…CP\-
Mechanismen auf molekularer Ebene erforscht, um von
lichen und tierischen Nahrungsmitteln und Rohstoffen,
ihnen ausgehend den Organismus mit seinen Funktio-
steht im Mittelpunkt enormer wissenschaftlicher An-
nen, Wirkungen und mĂśglichen StĂśrungen zu verstehen.
strengungen. Einzigartig an der TUM in Weihenstephan
9KG /GPUEJ 6KGT WPF 2Ć…CP\G KP WPF OKV KJTGT 7OYGNV
ist die VerknĂźpfung der agrarwissenschaftlichen Diszip-
interagieren, wird dann auf Ebene der Ă–kosystemfor-
linen mit der Lebensmitteltechnologie, der Ernährungs-
schung untersucht. Die beteiligten Fachgebiete reichen
wissenschaft und der Medizin. So kĂśnnen Nahrungs-
XQP FGT )GPGVKM WPF FGT OQNGMWNCTGP 2Ć…CP\GP\Ă˜EJVWPI
mittel von ihrer Entstehung Ăźber ihre Verarbeitung bis
Ăźber die Vegetations- und TierĂśkologie bis hin zur Ă–ko-
hin zu ihrer Wirkung auf den Menschen wissenschaftlich
klimatologie.
untersucht werden.
Maßgeschneiderte Wirkstoffe Die Weiße Biotechnologie und die Proteinforschung sind zwei zentrale Forschungsschwerpunkte des Wissenschaftszentrums Weihenstephan. Durch die Bündelung der Kompetenzen im Bereich Chemie, Biotechnologie und Verfahrenstechnik wird exzellente Protein- und Enzymforschung betrieben: von den genetischen Grund-
&KG .GKUVWPIGP FGT 9GKJGPUVGRJCPGT (QTUEJWPI ƅKG»GP
lagen über Funktionen und Wechselwirkungen einzelner
dabei in die Medikamentenentwicklung ein, wie auch in
Substrate bis hin zum Wissenstransfer in die Produkt-
die Erzeugung von Bio-Kunststoffen oder in die Herstel-
entwicklung und Anwendung.
lung von Feinchemikalien.
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Entwicklung des Wissenschaftscampus Weihenstephan Weihenstephan ist Beispiel dafür, wie in Bayern aus einem geistlichen Zentrum nach der (kulturgeschichtlich ambivalent zu bewertenden) Säkularisation des Jahres 1803 ein geistig-wissenschaftliches Zentrum entstand. 1804 errichtete Kurfürst Max IV. Joseph im säkularisierten Benediktinerkloster Weihenstephan die erste Musterlandwirtschaftsschule in Bayern unter der Leitung von Max Schönleutner – Keimzelle für einen prosperierenden Forschungsstandort. Hier entstanden verschiedene Einrichtungen, die sich mit Forschung und Praxis in Landwirtschaft, Gartenbau und Brauwesen befassten. 1920 wurde die „Königlich Bayerischen Akademie für Landwirtschaft und Brauerei“ zur Hochschule erhoben. Wenige Jahre später (1930) folgte die Eingliederung in die damalige Technische Hochschule München. In der Folge entstanden die Fakultäten für Landwirtschaft und Gartenbau sowie für Brauwesen, Lebensmitteltechnologie und Milchwissenschaft.
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Ć&#x201E;GN FGT 5VCTVUEJWUU HĂ&#x2DC;T FGP ITQÂťGP 4GHQTORTQ\GUU OKV FGO <KGN FCU Potenzial des Standortes als Zentrum der Lebenswissenschaften im Zusammenspiel mit den anderen Domänen der TUM â&#x20AC;&#x201C; Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Medizin, Wirtschaftswissenschaften â&#x20AC;&#x201C; voll auszuschĂśpfen. Zunächst verlagerte die TUM die Biologie-LehrstĂźhle aus Garching nach Weihenstephan. 1999 wurde nach einem Beschluss des Bayerischen Ministerrats die forstwissenschaftliche Fakultät der Ludwig Maximilians-Universität in die TUM integriert. Im Oktober 2000 wurden die drei Fakultäten zur neuen Fakultät â&#x20AC;&#x17E;Wissenschaftszentrum Weihenstephan fĂźr Ernährung, Landnutzung und Umweltâ&#x20AC;&#x153; zusammengefasst. Sie gliedert sich in miteinander verschränkte Studienfakultäten und Forschungsdepartments. Diese Matrixstruktur ist das Abbild der ausgeprägten Interdisziplinarität, die Weihenstephan charakterisiert und den Standort im Gesamtkontext der Universität zukunftsfähig macht.
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+P FGP (QNIGLCJTGP MQPPVG FCU 2TQĆ&#x201E;N 9GKJGPUVGRJCPU
65 Millionen Euro in Neubauten investiert: ZIEL II (2000),
weiter geschärft werden. Die Biologie als Leitwissen-
Biowissenschaften (2002), Zentralbibliothek (2003) und
schaft wurde stark ausgebaut und als Systembiologie
Tierwissenschaften II (2003). Dazu kommt der Erwerb
ausgerichtet. Neue Schwerpunkte kamen hinzu: die
des Degussa-Gebäudes (2006) fßr die Lebensmittel-
Ernährungswissenschaft mit Ernährungsmedizin, die
chemie, die aufgrund der neuen räumlichen Option
Nachwachsenden Rohstoffe (verankert in einem Kom-
von Garching nach Weihenstephan verlagert werden
petenzzentrum), der Lehrstuhl fĂźr Ăśkologischen Land-
konnte. Weitere 68 Millionen Euro sind fĂźr den Bau des
DCW WPF 2Ć&#x2026;CP\GPDCWU[UVGOG FKG .GDGPUOKVVGNEJGOKG
Internationalen Getränkewissenschaftlichen Zentrums
und Sensorik sowie die Bioinformatik.
Weihenstephan (Fertigstellung 2012), die Errichtung des
/KV FGT 'KPUGV\WPI GKPGU JCWRVDGTWĆ&#x2026;KEJGP &GMCPU
Hans Eisenmann-Zentrums (Fertigstellung 2012) sowie
nahm Weihenstephan abermals eine Vorreiterrolle wahr:
die Modernisierung der Agrarwissenschaftlichen For-
2TQH &T )GTJCTF 9GP\GN KUV FGT GTUVG JCWRVDGTWĆ&#x2026;KEJG
schungsstationen DĂźrnast, Thalhausen und Viehhausen
Dekan an einer bayerischen Universität. Die TUM setzt
disponiert.
damit einen wichtigen Schritt zur Professionalisierung
Heute umfasst das Wissenschaftszentrum Weihen-
des Fakultätsmanagements.
stephan rund 90 Professuren, 1.900 Beschäftigte und
Die groĂ&#x;en Veränderungen am Campus Weihenstephan
3.500 Studierende. Damit ist Weihenstephan nach der
werden auch im baulichen Bereich sichtbar. Seit Beginn
Zahl der Professoren etwa gleichauf mit der Medizin die
des Reformprozesses wurden in Weihenstephan rund
grĂśĂ&#x;te Fakultät der Technischen Universität MĂźnchen.
Die Dekane des Wissenschaftszentrums Weihenstephan
Prof. Dr. Heinrich H.D. Meyer
Prof. Dr. Bertold Hock
Ordinarius für Physiologie, 2000 – 2003
Ordinarius für Zellbiologie, 2003 – 2006
Prof. Dr. Gerhard Wenzel
Prof. Dr. Alfons Gierl
1TFKPCTKWU HØT 2ƅCP\GPDCW WPF 2ƅCP\GP\ØEJVWPI
Ordinarius für Genetik, ab 1. Oktober 2010
2006 – 2010
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Die Forschungsdepartments Mit der GrĂźndung des Wissenschaftszentrums Weihenstephan haben Forschungsdepartments und Studienfakultäten die bisherigen Fakultäten abgelĂśst, die die so genannte Matrixstruktur aufspannen. Sie erleichtert die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Forscher an den neu geschaffenen Schnittstellen zwischen FGP &GRCTVOGPVU WPF GTOĂ&#x2019;INKEJV FKG Ć&#x2026;GZKDNG #PRCUUWPI FGT Lehre an neue Anforderungen in der Arbeitswelt. Die Forschungsdepartments tragen zur wissenschaftlichen Identitätsbildung und AuĂ&#x;enwirkung bei, indem sie fachlich und wissenschaftsmethodisch verwandte LehrstĂźhle und Fachgebiete zusammenfassen.
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Die Forschungsdepartments r $KQYKUUGPUEJCHVNKEJG Grundlagen r 'TPĂ&#x20AC;JTWPIU WPF .GDGPUOKVVGN wissenschaften r +PIGPKGWTYKUUGPUEJCHVGP HĂ&#x2DC;T Lebensmittel und biogene Rohstoffe (Life Science Engineering) r ²MQNQIKG WPF ²MQU[UVGO management r 2Ć&#x2026;CP\GPYKUUGPUEJCHVGP r 6KGTYKUUGPUEJCHVGP
Biowissenschaftliche Grundlagen Die Biologie der TUM wurde im ersten Reformschritt in Weihenstephan zusammengefasst und seither ständig erweitert. Denn sie ist die Leitwissenschaft des Wissenschaftszentrums. Sie weist eine starke mikrobiologische Komponente auf. Untersucht werden sowohl pathogene Mikroorganismen, also Krankheitserreger, wie auch thermophile Mikroorganismen, die in verfahrenstechnischen Prozessen der Weißen Biotechnologie eine wichtige
Aufklärung der molekularen Mechanismen von biolo-
Rolle spielen. Im Bereich der Genetik ist das Wissen-
gisch relevanten Polypeptidwechselwirkungen, Selbst-
schaftszentrum Weihenstephan eng mit dem Helmholtz-
assoziationen in supramolekularen Strukturen (z.B. bei
Zentrum München vernetzt. Erforscht wird zum einen
der Alzheimer-Erkrankung) und anderen molekularen
die Funktion der Gene bei der embryonalen Entwicklung
Erkennungsprozessen ein. Zudem untersuche sie den
des Organismus, zum anderen der genetische Hinter-
Aufbau von biologischen Membranen, die Biogenese
grund von Krankheiten.
und Struktur von Membranproteinen und Molekulare
Ein wichtiger Forschungszweig der Biologie in Weihen-
Wechselwirkungen zwischen Membranproteinen.
stephan ist die Proteinbiochemie. Die Wissenschaftler
Eine wichtige Rolle für die Forschung spielt die Bioin-
entwickeln maßgeschneiderte, therapeutisch einsetzba-
formatik, die dabei hilft, die riesigen Datenmengen zu
re Proteine oder sie untersuchen, wie man für bestehen-
interpretieren und die versucht, mit neuen Programmier-
de Medikamente neue Anwendungen erschließen kann.
methoden Informationen aus den biologischen Syste-
In ihrer Forschung setzen sie das Peptid- und Protein-
men zu lesen und Modelle zu entwickeln (z.B. für die
Engineering sowie die Peptidbiochemie auch bei der
Proteinfaltung).
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Ernährungs- und Lebenmittelwissenschaften Das Department deckt das komplette Spektrum der Erforschung von Lebensmitteln und deren Inhaltsstoffen ab, inklusive deren sensorischen, ernährungsphysiologischen und funktionellen Wirkungen. Die Forschung zielt auf die Analyse der chemischen und mikrobiellen Zusammensetzung von Lebensmitteln und das Verständnis der Wirkung auf den Darm und Stoffwechsel. Dazu kĂśnnen die Forscher die modernsten chemischen und bioanalytischen Analysetechniken einsetzen, um anhand von Zellkulturen, Tiermodellen und Humanstudien zu lernen, wie Lebensmittel und bestimmte Inhaltsstoffe den 5VQHHYGEJUGN DGGKPĆ&#x2026;WUUGP WPF UVGWGTP 5RG\KGNN FKG 'PVUVGJWPI 2TĂ&#x20AC;XGPVKQP und Behandlung ernährungsrelevanter Krankheiten stehen im Fokus der Untersuchungen.
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Mehrere Forschungsschwerpunkte haben sich herausgebildet. Einer liegt in FGT 5VTWMVWTCPCN[UG XQP 0CJTWPIUOKVVGNKPJCNVUUVQHHGP WPF FGO 'KPƅWUU CWH den Geschmack. Ein weiterer auf der Charakterisierung von probiotischen Bakterienarten und ihrer biologischen Wirkungen, im Speziellen auf die MikroƅQTC FGU &CTOU DGK EJTQPKUEJGP GPV\ØPFNKEJGP &CTOGTMTCPMWPIGP &GT FTKVVG Schwerpunkt ist die Erforschung des Zusammenhangs von Ernährung und der Entstehung, Prävention und Behandlung von Stoffwechslkrankheiten wie Adipositas oder Diabetes Typ 2. Dazu werden auch Ernährungsstudien am Menschen durchgeführt. Dort wird insbesondere untersucht, wie die ErbanlaIGP FKG #PVYQTV FGU -ÒTRGTU CWH FGƄPKGTVG 0CJTWPI D\Y 0CJTWPIUDGUVCPFVGKNG DGGKPƅWUUGP
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Ingenieurwissenschaften f체r Lebensmittel und biogene Rohstoffe Das Department vernetzt Wissenschaftler an drei wichtigen Standorten der TUM: Weihenstephan, Straubing und Garching. Im Mittelpunkt des Interesses stehen biogene Rohstoffe, die mit verfahrenstechnischen Methoden so ver채ndert werden, dass neue Eigenschaften entstehen. Zum Beispiel bei der Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen oder der Entwicklung neuer Werkstoffe aus biogenen Polymeren.
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Ebenso untersuchen die Wissenschaftler Holz in seiner Verwendung als Baustoff. Analysiert werden die Wechselwirkungen zwischen den natürlichen Wachstumsbedingungen und den Werkstoffeigenschaften. Im Bereich der Lebensmitteltechnologie suchen die Weihenstephaner Wissenschaftler nach verfahrenstechnischen Methoden, mit denen sie agrarisch erzeugte Rohstoffe verändern können. Das Ziel sind Lebensmittel, die in Bezug auf Sicherheit, Haltbarkeit und Qualität den Ansprüchen entsprechen. Um dies zu erreichen können die sensorischen und nutritiven Eigenschaften gezielt verändert werden.
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Ökologie und Ökosystemmanagement
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Die Forschung am Department für Ökologie und Öko-
Am Department werden sowohl ökologische Grundla-
systemmanagement steht in der Tradition von Hans
gen als auch anwendungsbezogene Aspekte bearbeitet.
Carl von Carlowitz (1645 – 1714), der als Begründer der
Die umfassende Erforschung komplexer Ökosysteme,
Nachhaltigkeitsidee gilt. Die Wissenschaftler suchen
die funktionelle Analyse und Modellierung bilden die
nach langfristig angelegten Managementmethoden
Hauptelemente der Grundlagenforschung. Die Arbeiten
für Ökosysteme – wie zum Beispiel Wälder, Seen oder
führen aber auch die Ergebnisse anwendungsorientierter
Moore – unter Berücksichtigung der biologischen Arten-
Forschung zusammen, indem sie auf der Integrations-
vielfalt sowie der strukturellen Komplexität und Variabili-
ebene „Ökosystem“ in den Rahmen der Erforschung
tät des natürlichen Systems.
der Umwelt der menschlichen Gesellschaft gestellt
werden. Diese Arbeiten ermÜglichen das Verständnis
schungsbereiches geht es um Fragen der initialen
biologischer Phänomene ebenso wie die technische
Ă&#x2013;kosystementwicklung in einem extra dafĂźr geschaf-
Anwendung von Ergebnissen der Biologie auf Ă&#x2013;ko-
fenen Wassereinzugsgebiet. Viele Weihenstephaner
systemebene.
Wissenschaftler befassen sich mit den Auswirkungen
Im Rahmen eines Sonderforschungsbereiches gehen
veränderter Umweltbedingungen (globale Erwärmung,
9KUUGPUEJCHVNGT FGT (TCIG PCEJ YKG 2Ć&#x2026;CP\GP KJTG DG
geänderte Formen der Landnutzung) auf verschiede-
grenzten Ressourcen einsetzen, um zu wachsen und
ne Ă&#x2013;kosysteme und deren Artenvielfalt. Instabilitäten
UKEJ VTQV\FGO IGIGP 7OYGNVGKPĆ&#x2026;Ă&#x2DC;UUG WPF 2CTCUKVGP
werden erkannt, gegensteuernde MaĂ&#x;nahmen des Ă&#x2013;ko-
zu behaupten. Im Rahmen eines anderen Sonderfor-
system- und Landschaftsmanagements entwickelt.
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2Ć&#x2026;CP\GPYKUUGPUEJCHVGP
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&KG 9KUUGPUEJCHVNGT FGU (QTUEJWPIUFGRCTVOGPVU 2Ć&#x2026;CP
Anwendung. Zellbiologische und genetische Fragestel-
zenwissenschaften spannen den weiten Bogen von der
lungen stehen im Mittelpunkt der Erforschung der mole-
/QNGMWNCTDKQNQIKG FGT 2Ć&#x2026;CP\G DKU JKP \WO DGUVOĂ&#x2019;INKEJGP
kularen Mechanismen der Ertragsbildung und Ertrags-
Ertrag bei agrarischer Nutzung. Dabei gibt es mannig-
UKEJGTWPI XQP 2Ć&#x2026;CP\GP &KG (QTUEJGT YQNNGP JGTCWU-
faltige Verbindungen der Grundlagenforschung in die
Ć&#x201E;PFGP YKG 2Ć&#x2026;CP\GP KJTG 1TICPG GPVYKEMGNP YKG FGT
*QTOQPJCWUJCNV IGUVGWGTV YKTF WPF YGNEJG 'KPƅØUUG FKGU CWH FGP 'TVTCI FGT 2ƅCP\GP JCV &KG 9GKJGPUVGRJCner Wissenschaftler untersuchen und optimieren auch FKG PCVØTNKEJG 5VTGUUVQNGTCP\ XQP 2ƅCP\GP &CU DGVTKHHV sowohl abiotischen Stress (z.B. Trockenheit, Nährstoffmangel) als auch biotischen Stress (Krankheitserreger und Schädlinge). Außerdem stehen der optimale Ressourceneinsatz und die Qualität des Ernteguts im Fordergrund. Es geht dabei u.a. um die Optimierung der Metabolite, etwa bei gesundheitsrelevanten Sekundären Inhaltsstoffen. Das 5[UVGO FGT CITCTKUEJGP 2ƅCP\GPRTQFWMVKQP PGJOGP die Forscher auf verschiedenen Skalenebenen unter die Lupe. Sie untersuchen von der Ökophysiologie des Graslands über den Präzisionslandbau bis zu betrieblichen und landschaftlichen Nutzungskonzepten, wie man nachJCNVKI WPF ÒMQNQIKUEJ UKPPXQNN 0WV\RƅCP\GP RTQFW\KGTV
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Tierwissenschaften Die Tierwissenschaften befassen sich mit der Züchtung, Haltung, Ernährung und Gesundheit landwirtschaftlicher Nutztiere sowie der Erzeugung von qualitativ hochwertigen Lebensmitteln. Die Wissenschaftler beleuchten alle Aspekte der Nahrungsmittelkette: von den Grundlagen der Züchtung und Tiergesundheit über die Produktion und Qualitätssicherung von tierischen Lebensmitteln bis hin zur Ernährung von Nutztieren.
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Die Gesundheit von Mensch und Tier steht im Fokus der Tierhygiene, die sich mit der Gesunderhaltung von Nutztierbeständen und der Vermeidung der Übertragung von Tierkrankheiten auf den Menschen befasst. Bei der TierRJ[UKQNQIKG WPF 6KGTGTPÀJTWPI UVGJGP FKG (QTVRƅCP\WPI WPF FCU 9CEJUVWO im Fokus. Die Weihenstephaner Wissenschaftler erforschen den Stoffwechsel der Nutztiere und wollen unter anderem wissen, welche Wirkungen sekunFÀTG 2ƅCP\GPUVQHHG KP FGT 6KGTGTPÀJTWPI JCDGP QFGT YGNEJG (QNIGP FKG 8GTHØVVGTWPI XQP IGPVGEJPKUEJ XGTÀPFGTVGP 2ƅCP\GP OKV UKEJ DTKPIV Der Schwerpunkt der Tiergenetik in der Züchtungsforschung liegt auf der Aufklärung der molekularen Grundlagen von genetischen Variationen und der gezielten Anwendung biotechnologischer Verfahren in der Tierzucht. Die Arbeiten beschäftigen sich auch mit transgenen Großtieren für biomedizinische Anwendungen (Xenotransplantation, Zelltherapie, Modelle für Humanerkrankungen).
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Aus der Forschung Das Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt deckt mit seinen sechs Forschungsdepartments ein breites wissenschaftliches Gebiet ab. Einige Themen haben besonders prägenden Charakter.
Im Fokus der Proteinforscher am Wissenschaftszentrum Weihenstephan liegt das Protein Engineering und Design. Künstliche Proteine mit neuen Funktionen und molekulare Werkzeuge werden konstruiert.
Fingerabdruck des Stoffwechsels Center for Integrated Protein Science Munich (CIPSM)
Nach den Erfolgen der Genomics und Proteomics der letzten Jahre steht nun die noch junge Wissenschaft der Metabolomics vor dem Durchbruch. Metabolomics er-
Im Center for Integrated Protein Science Munich (CIPSM)
forscht die charakteristischen Stoffwechseleigenschaf-
entwickeln führende Münchener Wissenschaftler, darun-
ten von Lebewesen. Als eine der zentralen Querschnitts-
ter auch Professoren des Wissenschaftszentrums Weih-
technologien kommen Metabolomics-Methoden in allen
enstephan, eine neue Art der Proteinforschung. Im
Bereichen der Lebenswissenschaften zum Einsatz. Die
Mittelpunkt des Interesses steht dabei die Rolle der Proteine, die als zentrale biologische Makromoleküle unter anderem die Struktur und Funktion aller Organismen bestimmen. Dazu ist Forschung auf verschiedenen Komplexitätsebenen erforderlich – vom isolierten Protein bis zum Protein im lebenden Organismus. Ein Schwerpunkt von CIPSM ist die Untersuchung von Proteindynamik. Moderne Techniken helfen dabei, Proteine in lebenden Zellen und unterschiedlichen Gewebearten zu beobachten. In verschiedenen Teilbereichen geht es um die biophysikalische Untersuchung der Proteine, die Proteinfaltung, die Struktur von Proteinkomplexen, die Interaktionen von Proteinen mit Nukleinsäuren, die Manipulation von Proteinfunktionen und um neurodegenerative Erkrankungen.
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'THCUUWPI XQP 5VQHHYGEJUGNRTQĆ&#x201E;NGP FKGPV FCDGK UQYQJN der Grundlagenforschung als auch als Diagnosewerkzeug: Mit Metabolomics kĂśnnen Ernährungsforscher die Auswirkung von Nahrungsmittelinhaltsstoffen wie UGMWPFĂ&#x20AC;TG 2Ć&#x2026;CP\GPUVQHHG 8KVCOKP % QFGT 1OGIC (GVV säuren auf den Stoffwechsel untersuchen. Mediziner zum Beispiel kĂśnnen damit auf Ebene der Interaktionen
Innovationscluster in der 6KGT WPF 2Ć&#x2026;CP\GP\Ă&#x2DC;EJVWPI
KO 5VQHHYGEJUGN *KPYGKUG Ć&#x201E;PFGP YCTWO -TCPMJGKVGP wie Diabetes, Rheuma oder Herz-Kreislauf-Probleme
&GT (QTUEJWPIUXGTDWPF d5[PGTIKUVKUEJG 2Ć&#x2026;CP\GP WPF
entstehen.
TierzĂźchtungâ&#x20AC;&#x153; (Synbreed) bringt sieben Forschungs-
Ernährungswissenschaftler, Ernährungsmediziner und
einrichtungen und zwei Industriepartner unter Feder-
Lebensmittelchemiker des Wissenschaftszentrums
fĂźhrung des Wissenschaftszentrums Weihenstephan
Weihenstephan arbeiten in diesem Forschungsprojekt
zur Kooperation. GefĂśrdert wird die GrĂźndung dieses
eng mit Kollegen des Helmholtz-Zentrums MĂźnchen
interdisziplinären Zentrums zur genombasierten Zßch-
zusammen.
VWPIUHQTUEJWPI DGK 0WV\RĆ&#x2026;CP\GP WPF 0WV\VKGTGP OKV bis zu zwĂślf Millionen Euro. Exzellente Wissenschaftler CWU 2Ć&#x2026;CP\GP WPF 6KGT\Ă&#x2DC;EJVWPI /QNGMWNCTDKQNQIKG Bioinformatik und Humanmedizin leisten einen gemeinsamen Beitrag zur Sicherung einer wettbewerbsfähigen, verbraucherorientierten sowie ressourcen- und umweltschonenden Agrarproduktion. Die Innovationskraft der ZĂźchtungsforschung erstreckt sich Ăźber die ganze WertschĂśpfungskette, von der Charakterisierung und Nutzung genetischer Ressourcen bis zur Bereitstellung qualitativ hochwertiger Lebensmittel, Futtermittel und nachwachsender Energieträger. Im Mittelpunkt der Forschungsaufgaben stehen die funktionale Analyse der natĂźrlichen Biodiversität, die genetische Analyse komplexer Merkmale sowie die Entwicklung und Implementierung optimierter ZĂźchtungsstrategien.
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Wachstum und Parasitenabwehr
Precision Farming
Im Sonderforschungsbereich 607 â&#x20AC;&#x17E;Wachstum und Para-
Präszisionsackerbau (Precision Farming) beruht auf der
UKVGPCDYGJT s 9GVVDGYGTD WO 4GUUQWTEGP KP 0WV\RĆ&#x2026;CP-
Beobachtung, dass es auf jeder landwirtschaftlich ge-
zen aus Land- und Forstwirtschaftâ&#x20AC;&#x153; (Sprecherhochschule
nutzten Fläche unterschiedlich fruchtbare Bereiche gibt.
TUM) wurde erforscht, ob eine Steigerung der Parasiten-
Dies liegt z. B. an den natĂźrlichen Schwankungen des
CDYGJT FGT 2Ć&#x2026;CP\G \W 'KPUEJTĂ&#x20AC;PMWPIGP KP KJTGO 9CEJU-
Nährstoffgehaltes oder der ungleichmäĂ&#x;igen Wasserver-
tum und Konkurrenzverhalten fĂźhrt. Die Hypothesen wur-
UQTIWPI KO $QFGP 9GTFGP PWP &Ă&#x2DC;PIG WPF 2Ć&#x2026;CP\GP-
FGP CPJCPF GKPGU YGKVGP 5RGMVTWOU XQP 2Ć&#x2026;CP\GPCTVGP
UEJWV\OKVVGN INGKEJOĂ&#x20AC;ÂťKI Ă&#x2DC;DGT FKG IGUCOVG (GNFĆ&#x2026;Ă&#x20AC;EJG
und Wuchsbedingungen aus Forstwirtschaft, Obstbau,
ausgebracht, kann es partiell zu einer Ă&#x153;ber- oder Unter-
GrĂźnlandwirtschaft und Ackerbau geprĂźft. Ein Haupter-
versorgung mit Nährstoffen kommen, die sich negativ
IGDPKU FGT 9KUUGPUEJCHVNGT 7PCDJĂ&#x20AC;PIKI XQO 2Ć&#x2026;CP\GP-
auf die Umwelt (z. B. Belastung des Bodens und Grund-
typus bestimmen weitgehend gleiche genetische und
wassers) und auch auf den Gesamtertrag auswirkt.
physiologische Regelmechanismen das AusmaĂ&#x; der
Im Rahmen der DFG-Forschergruppe â&#x20AC;&#x17E;Informations-
RĆ&#x2026;CP\NKEJGP (KVPGUU &KGUG /GEJCPKUOGP RTĂ&#x20AC;IGP UQOKV
system kleinräumige BestandesfĂźhrungâ&#x20AC;&#x153; (IKB) leisteten
CWEJ FKG -QUVGP 0WV\GPDG\KGJWPIGP \YKUEJGP 2Ć&#x2026;CP\G
Weihenstephaner Wissenschaftler Pionierarbeit fĂźr eine
und Boden. Die Ergebnisse des SFB wurden in einem
differenzierte und optimierte, gleichermaĂ&#x;en umweltge-
Netzwerk von Forst- und Agrarwissenschaftlern sowie
rechte wie Kosten sparende Landnutzung. Dabei wird
Biologen, Physikern und Mathematikern erarbeitet.
das Satellitennavigationssystem GPS zur exakten Posi-
tionsbestimmung des landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuges auf dem Feld verwendet. Gekoppelt mit einer permanenten Ertragsermittlung im Mähdrescher kĂśnnen die Wissenschaftler, in hoher Dichte georeferenzierte Ertragsdaten erheben, diese elektronisch auswerten und FCTCWU TGUWNVKGTGPFG JQEJCWĆ&#x2026;Ă&#x2019;UGPFG 'TVTCIUMCTVGP HĂ&#x2DC;T
fangsbedingungen einzigartig in der Untersuchung der
weitere rechnergestĂźtzte produktionstechnische MaĂ&#x;-
Initialen Phase der Ă&#x2013;kosystemgenese. Die Erkenntnisse
nahmen wie z.B. die DĂźngung verwenden.
sind in grundlegender wie auch angewandter Hinsicht von groĂ&#x;er Bedeutung, insbesondere fĂźr den Umgang mit Landschaftsausschnitten, die durch natĂźrliche Ereig-
Ă&#x2013;kosystementwicklung
nisse oder menschliche Nutzungsweisen in einen Initialzustand der Ă&#x2013;kosystemgenese zurĂźckversetzt worden
Der Sonderforschungsbereich / Transregio 38 â&#x20AC;&#x17E;Struktu-
sind.
ren und Prozesse der initialen Ă&#x2013;kosystementwicklung in einem kĂźnstlichen Wassereinzugsgebietâ&#x20AC;&#x153; mit drei beteiligten LehrstĂźhlen des Wissenschaftszentrums Weihen-
Atmosphärische Umweltforschung
stephan untersucht, welche Strukturen und Prozesse die Entwicklung in einem Ă&#x2013;kosystem während der Ini-
HĂśchste wissenschaftliche AnsprĂźche kombiniert mit
tialphase steuern und wie sich Art und Intensität dieser
grĂśĂ&#x;ter gesellschaftspolitischer Relevanz bietet die
Entwicklung von der reiferer Entwicklungsphasen unter-
Klima- und Atmosphärenforschung. Hier kooperiert das
scheiden.
Wissenschaftszentrum Weihenstephan durch eine ge-
Als zentrales Untersuchungsgebiet steht dem SFB / TR
meinsame Berufung eng mit dem Institut fßr Atmosphä-
ein kĂźnstlich geschaffenes rund sechs Hektar umfas-
rische Umweltforschung der Helmholtz-Gemeinschaft in
sendes Wassereinzugsgebiet im Niederlausitzer Berg-
Garmisch und nutzt die einzigartigen MĂśglichkeiten der
baurevier zur VerfĂźgung, das einer ungelenkten Eigen-
Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) auf
entwicklung Ăźberlassen bleibt und somit die integrierte
der Zugspitze. Die Wissenschaftler wollen sich insbe-
Betrachtung im LandschaftsmaĂ&#x;stab erlaubt.
sondere auf die Erforschung der Atmosphäre und der
Dieses Projekt ist mit seinem integralen, systembezo-
Wechselwirkung Atmosphäre / Biosphäre konzentrieren.
genen Ansatz, der repräsentativen GrĂśĂ&#x;e des Untersu-
Im bioĂśkoklimatologischen Teil geht es um die Auswir-
EJWPIUIGDKGVGU WPF FGP FGĆ&#x201E;PKGTVGP 4CPF WPF #P-
kungen des Klimawandels auf biologische Systeme.
31
Lehre und Ausbildung
32
Das Wissenschaftszentrum Weihenstephan legt beson-
der Agrar- und Forstwirtschaft oder in Wissenschaft und
deren Wert auf die Ausbildung des wissenschaftlichen
Forschung: zahllose Berufsfelder stehen ihnen offen.
Nachwuchses. Die enge Verzahnung von Forschung
&KG UGEJU 5VWFKGPHCMWNVÀVGP IGYÀJTNGKUVGP GKPG ƅGZKDNG
und Lehre, wie auch von Theorie und Praxis ist in der
universitäre Ausbildung. Die Studiengänge sind nach
jungen Generation gefragt: Für die rund 30 Studiengän-
folgendem Muster aufgebaut. Die ersten beiden Semes-
ge bewerben sich jedes Jahr weit mehr Studierende
ter – das Gemeinsame Grundstudium – sind weitgehend
als aufgenommen werden können. Promotionsstudien-
einheitlich konzipiert und stark naturwissenschaftlich
gänge und Graduiertenschulen öffnen den Weg in eine
geprägt, beinhalten aber auch geistes- und kultur-
wissenschaftliche Karriere.
wissenschaftliche Module. Diese Studienorganisation
Den Absolventen bietet der Arbeitsmarkt viele Möglich-
gestattet einen weitgehend verlustfreien Fachwechsel
keiten. Ob in der Nahrungs- und Lebensmittelindustrie,
in einem frühen Stadium. Im Anschluss an das Gemein-
in Biotechnologieunternehmen, der Pharmaindustrie, in
same Grundstudium folgen das Orientierungsstudium
(3. / 4. Semester) und das Vertiefungsstudium (5. / 6. Semester, Bachelor-Abschluss). FĂźr das weiterfĂźhrende Master-Studium (7. â&#x20AC;&#x201C; 9. Semester, Master-Abschluss) kĂśnnen die Studierenden aus einem umfangreichen Angebot von Studiengängen auswählen. Ein neues Angebot fĂźr Abiturienten ist seit dem Wintersemester 2010 das studium naturale, das von der Stiftung Mercator und der Volkswagenstiftung gefĂśrdert wird. Das ist ein einjähriges, grundlagenorientiertes Studium mit mathematisch-naturwissenschaftlichem Schwerpunkt.
Die Studienfakultäten: r #ITCT WPF )CTVGPDCWYKUUGPUEJCHVGP r $KQYKUUGPUEJCHVGP r $TCW WPF .GDGPUOKVVGNVGEJPQNQIKG r 'TPĂ&#x20AC;JTWPIUYKUUGPUEJCHV r (QTUVYKUUGPUEJCHV WPF 4GUUQWTEGPOCPCIGOGPV r .CPFUEJCHVUCTEJKVGMVWT WPF .CPFUEJCHVURNCPWPI
Wer sich im Rahmen seiner Studienwahl fĂźr den Bereich Natur- und Lebenswissenschaften interessiert, aber noch keine Festlegung auf eine spezielle Fachrichtung treffen mĂśchte, hat mit dem studium naturale die MĂśglichkeit, ein naturwissenschaftliches Studium an den eigenen Begabungen zu testen. An der TUM werden aber nicht nur Studierende auf das Berufsleben vorbereitet. Die Hochschule ist auch Arbeitgeber von Auszubildenden in den verschiedensten Lehrberufen. In Weihenstephan kĂśnnen die Auszubildenden aus folgenden Berufen wählen: Biologielaborant, Chemielaborant, Feinwerkmechaniker, Fachinformatiker, $TCWGT WPF /Ă&#x20AC;N\GT )Ă&#x20AC;TVPGT 6KGTRĆ&#x2026;GIGT WPF .CPFYKTV
33
Graduiertenzentrum Weihenstephan in der TUM Graduate School Wer sich nach dem Masterabschluss für eine Karriere in der Wissenschaft interessiert, wird sich für eine Promotion entscheiden. Die Doktoranden leisten Enormes für ihre Universität. Mit frischem Schwung und unverbrauchten Ideen gestalten sie die Forschung entscheidend mit und überbrücken in vielen Praktika den Abstand zwischen Dozenten und Studierenden. Die TUM hat mit der Gründung der TUM Graduate School (2009) einen fakultätsübergreifenden Rahmen für die Doktorandenausbildung geschaffen.
34
Die TUM Graduate School (TUM-GS) bietet den Doktoranden ein attraktives, promotionsbegleitendes Fortbildungsprogramm und verschiedene Serviceleistungen an. Eine Betreuungsvereinbarung strukturiert die Promotion und NGIV 'NGOGPVG FGT HCEJNKEJGP WPF ØDGTHCEJNKEJGP 3WCNKƄ\KGTWPI HGUV &CU IKDV Betreuern und Doktoranden Sicherheit und Planbarkeit. Darüber hinaus fördert die TUM Auslandsaufenthalte ihrer Doktoranden. All das ergänzt die eigenständige Forschungsarbeit, die natürlich im Zentrum der Promotion bleibt. Das Graduiertenzentrum Weihenstephan ist Bestandteil der TUM Graduate School, ebenso wie die beiden thematischen Graduiertenkollegs „Mittlerfunktion des Darmes zwischen luminalen Faktoren und Signalen des Wirtes“ und „Regulation and Evolution of Cellular Systems (RECESS)“. Seit seiner Gründung hat sich das Wissenschaftszentrum Weihenstephan schnell zu einem akademischen Erfolgsmodell entwickelt. Das WZW hat die zweithöchste Promotions-Rate aller TUM-Fakultäten. Die Promotionsliste umfasst über 900 Doktoranden. 2008 gab es einen besonderen Grund zum Feiern: Im WZW wurde der eintausendste Doktorhut vergeben.
35
Forschungszentren Die Forschungsdepartments bilden das Fundament der Forschung. Doch viele Forschungsfragen lassen sich auch innerhalb dieser Grenzen nicht abbilden. Deshalb gibt es an der TUM Zentrale Wissenschaftliche Einrichtungen, die sich solchen Querschnittsthemen widmen und dazu Kompetenzen aus verschiedenen Fakult채ten einbeziehen. Einige dieser Forschungszentren beziehen ihre Kernkompetenzen aus Weihenstephan.
36
Wissenschaftszentrum Straubing fĂźr Nachwachsende Rohstoffe Das Wissenschaftszentrum Straubing hat der Bayerische Ministerrat nach einem Konzept der Technischen Universität MĂźnchen gegrĂźndet (2001). Beteiligt sind mehrere Universitäten und Fachhochschulen. Nachwachsende Rohstoffe gewinnen in Zeiten des Klimawandels eine zunehmende Bedeutung als Energieträger. GroĂ&#x;es Potenzial haben sie aber auch als Ausgangsstoffe fĂźr die chemische und pharmazeutische Industrie. DarĂźber hinaus gilt es, gesundJGKVUHĂ&#x2019;TFGTPFG +PJCNVUUVQHHG KP 2Ć&#x2026;CP\GP HĂ&#x2DC;T FKG *GTUVGNNWPI XQP .GDGPUOKVVGNP \W KFGPVKĆ&#x201E;\KGTGP WPF \W PWV\GP +O (QMWU FGU 9KUUGPUEJCHVU\GPVTWOU 5VTCWbing stehen die forschungsorientierte Entwicklung marktreifer Produkte und Verfahren sowie der Wissens- und Technologietransfer. Seit Oktober 2008 werden in Straubing Studierende im neuen, interdisziplinären Master-Studiengang Nachwachsende Rohstoffe unterrichtet. Er umfasst FKG 9GTVUEJĂ&#x2019;RHWPIUMGVVG FGT DKQIGPGP 4QJUVQHHG XQP 2Ć&#x2026;CP\GP\Ă&#x2DC;EJVWPI WPF #PDCW Ă&#x2DC;DGT FKG 'TPVG FKG GPGTIGVKUEJG WPF UVQHĆ&#x2026;KEJG 8GTYGTVWPI DKU JKP \WO Marketing der entstandenen Produkte. Wirtschaftliche und Ăśkologische Aspekte des Anbaus und der Nutzung Nachwachsender Rohstoffe werden ebenso behandelt. 2009 wurde ein Laborneubau in Betrieb genommen. Das Forschungszentrum ist heute die leistungsfähigste Einrichtung ihrer Art in Deutschland. 2010 hat die Fraunhofer-Gesellschaft eine Projektgruppe eingerichtet.
37
Ernährungs- und Lebensmittelforschung
38
Das Zentralinstitut fßr Ernährungs- und Lebensmittel-
Ursachen ernährungsbedingter Erkrankungen sowie
forschung (ZIEL) vereint Forschungskompetenz an der
Zusammenhänge zwischen Verarbeitung von Lebens-
Schnittstelle von Lebensmittel-, Ernährungs- und Ge-
mitteln, Ernährung und Gesundheit. Grundlagenorien-
sundheitswissenschaften. Im Mittelpunkt stehen die
tierte Forschung beleuchtet die Prozesse bis auf die
gesundheitliche Unbedenklichkeit und nutritive Qua-
Ebene des Gens und MolekĂźls mit nachfolgender Be-
lität von Lebensmitteln im Kontext von Verarbeitung,
wertung auf allen Ebenen der Komplexität biologischer
Ernährung und Gesundheit. Mit dem ZIEL besteht ein in
und technologischer Vorgänge.
Deutschland einmaliges akademisches Kompetenznetz,
Damit ist der Anspruch des WZW â&#x20AC;&#x17E;vom MolekĂźl zum
das die Disziplinen der Bio- und Lebensmittelwissen-
Organismusâ&#x20AC;&#x153; â&#x20AC;&#x201C; mustergĂźltig realisiert. Dabei wissen sich
schaften mit denen der Ernährungswissenschaften und
die Wissenschaftler auch ihrem gesellschaftlichen Auftrag
der Ernährungsmedizin verbindet.
XGTRĆ&#x2026;KEJVGV &CU <GPVTCNKPUVKVWV YKTMV DGK FGT )GUVCNVWPI
Den Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten bildet
von Präventionsprogrammen sowie der Entwicklung
eine ganzheitliche Betrachtung der Nahrungskette von
gesunder wie sicherer Lebensmittel mit. Es nimmt seine
der Rohstoffgewinnung, der Be- und Verarbeitung der
IGUGNNUEJCHVNKEJG 8GTRĆ&#x2026;KEJVWPI IGIGPĂ&#x2DC;DGT +PFWUVTKG
Lebensmittel bis zur Humanphysiologie und -patho-
BehĂśrden und Multiplikatoren durch das Angebot von
physiologie. Die verschiedenen Forschungsrichtun-
Beratungs- und WeiterbildungsmaĂ&#x;nahmen wahr. Seit
gen (Nutrigenomics, Ernährungsmedizin, Physiologie,
2007 sorgt die ZIEL-TUM-Akademie fĂźr einen wissens-
Mikrobiologie, Bioanalytik, Technologie etc.) erforschen,
basierten Austausch zwischen Academia und Industrie.
Hans Eisenmann-Zentrum Das Hans Eisenmann-Zentrum fĂźr Agrarwissenschaften ist eine fakultätsĂźbergreifende, wissenschaftliche Einrichtung fĂźr Agrarwissenschaft. Gleichzeitig schlägt es sehr erfolgreich die BrĂźcke zur agrarwirtschaftlichen Praxis. Das Hans-Eisenmann-Zentrum soll die Sichtbarkeit der Agrarwissenschaft am Standort Weihenstephan innerhalb und auĂ&#x;erhalb der Hochschule gewährleisten. Als zentrale fach- und fakultätsĂźbergreifende Einrich-
len und fĂźr die Praxis interessanten Themen bzw. die
tung hat das Zentralinstitut die Aufgabe die Agrarwis-
Ausrichtung von wissenschaftlichen Kongressen soll der
senschaft als Systemwissenschaft interdisziplinär zu
Kontakt zur agrarwirtschaftlichen Praxis, zu den Berufs-
bearbeiten und fortzuentwickeln. DarĂźber hinaus wirkt
ständen und zur internationalen Wissenschaft gestärkt
es als Identität stiftende Einrichtung fßr die Professuren
werden.
mit agrarwissenschaftlichem Bezug.
2011 erfolgt der Baubeginn fĂźr den Neubau des Hans
Das Hans-Eisenmann-Zentrum bietet seinen Mitgliedern
Eisenmann-Zentrums (20 Millionen Euro). Das Gebäude
die organisatorische UnterstĂźtzung bei der GrĂźndung
wird modernste ArbeitsmĂśglichkeiten fĂźr die beteiligten
und / oder Betreuung von ForschungsverbĂźnden an.
Wissenschaftler bieten: Es entstehen BĂźro- und Labor-
Durch Fort- und Weiterbildungsangebote zu aktuel-
Ć&#x2026;Ă&#x20AC;EJGP 5GOKPCTTĂ&#x20AC;WOG WPF GKP -NGKPVKGT\GPVTWO
39
Internationales Getränkewissenschaftliches Zentrum Weihenstephan Das Internationale Getränkewissenschaftliche Zentrum Weihenstephan ist die logische Konsequenz der ganzheitlichen Neuausrichtung der Lebensmittelwissenschaften an der TUM. Es wird sich mit dem gesamten Spektrum moderner Getränketechnologie befassen, das von den molekularbiologischen Grundlagen bis hin zur
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technologischen Realisierung innovativer Getränke und
qualität und die Bayerische Staatsbrauerei Weihen-
anderer Produkte reicht.
stephan. Bis zum Frühjahr 2012 wird ein Forschungs-
Der Campus Weihenstephan mit seiner schon vorhan-
neubau (25 Mio. Euro) entstehen, in dem die Schlüs-
denen Kompetenz auf den Gebieten Lebensmittelche-
selkomponenten einer modernen Brau- und Getränke-
mie, Ernährungs- und Lebensmittelforschung, Ernäh-
technologie zusammengeführt werden. Auf Grundlage
rungsmedizin und Biowissenschaften bietet hierfür ein
des Forschungskonzepts der TUM hatte der Wissen-
ideales Umfeld. Starke Kooperationspartner sind auch
schaftsrat einen „Forschungsneubau von überregionaler
das Forschungszentrum für Brau- und Lebensmittel-
Bedeutung“ befürwortet (Art. 91b GG).
Neuberufungen 2000 – 2010 Der Erneuerungsprozess am Wissenschaftszentrum
ausgebaut wurde. Die Agrarwissenschaften fanden mit
Weihenstephan wurde und wird durch Neuberufungen
FGP .GJTUVØJNGP HØT ²MQNQIKUEJGP .CPFDCW WPF 2ƅCP-
zielgerichtet vorangetrieben. 44 neu berufene Profes-
zenbausysteme sowie Biotechnologie der Nutztiere und
soren seit dem Jahr 2000 – das ist fast die Hälfte des
das Forschungsthema Nachwachsende Rohstoffe eine
Professorenkollegiums – bedeuten, dass die Professo-
sinnvolle Erweiterung.
renschaft innerhalb eines Jahrzehnts erheblich verjüngt
Zahlreiche Professoren wurden gemeinsam mit der
wurde. Die TUM hat diesen Struktur- und Generationen-
Helmholtz-Gemeinschaft berufen und stärken so die
YGEJUGN \WT 2TQƄNUEJÀTHWPI IGPWV\V
Verbindungen Weihenstephans zu deren Forschungs-
Insbesondere wurden die modernen Biowissenschaften
institutionen. Viele Wissenschaftler stärken auch das
gestärkt und durch die neue Ausrichtung von Lehrstüh-
Netzwerk innerhalb der Technischen Universität Mün-
len, zum Beispiel im Bereich Genomorientierte Bioinfor-
chen: Sie sind sowohl Mitglied in der Fakultät WZW
matik ergänzt. Die Ernährungswissenschaft und Ernäh-
wie auch in einer anderen TUM-Fakultät (z.B. Medizin,
rungsmedizin wurden als neue „Ankerstelle“ in der TUM-
Wirtschaftswissenschaften).
Medizin aufgebaut. Als perfekte Ergänzung dazu fun-
Die Neuberufungen waren somit wegweisende Schritte
gieren die Lebensmittelchemie und Sensorik, die von
beim Ausbau Weihenstephans zum lebenswissenschaft-
Garching nach Weihenstephan verlagert und hier stark
lichen Lehr- und Forschungsstandort.
41
42
Name
Lehrstuhl / Fachgebiet
Prof. Dr. Dieter Langosch
Chemie der Biopolymere, 2001
Prof. Dr. Hans-Werner Mewes
Genomorientierte Bioinformatik, 2001
Prof. Dr. Kay Schneitz
'PVYKEMNWPIUDKQNQIKG FGT 2Ć&#x2026;CP\GP
Prof. Dr. Michael Schemann
Humanbiologie, 2002
Prof. Dr. Wolfgang Wurst
Entwicklungsgenetik, 2002
Prof. Dr. Gerhard Rechkemmer
Biofunktionalität der Lebensmittel, 2003
Prof. Dr. Wilfried Schwab
Biomolekulare Lebensmitteltechnologie, 2003
Prof. Dr. Angelika Schnieke
Biotechnologie der Nutztiere, 2003
Prof. Dr. Dimitris Frischmann
Bioinformatik, 2003
Prof. Dr. Martin HrabĂŠ de Angelis
Experimentelle Genetik, 2003
Prof. Dr. Kurt-JĂźrgen HĂźlsbergen
Ă&#x2013;kologischer Landbau, 2003
LGV\V ²MQNQIKUEJGT .CPFDCW WPF 2Ć&#x2026;CP\GPDCWU[UVGOG
Prof. Dr. Horst-Christian Langowski
Lebensmittelverpackungstechnik, 2003
Prof. Dr. Martin Faulstich
Technologie Biogener Rohstoffe, 2003
Prof. Dr. Siegfried Scherer
Mikrobielle Ă&#x2013;kologie, 2004
Prof. Dr. Thomas Knoke
Waldinventur und Nachhaltige Nutzung, 2005
Prof. Dr. Beate Jessel Prof. Dr. Dirk Haller
Strategie und Management der Landschaftsentwicklung, 2006 Experimentelle Ernährungsmedizin, 2006 Biofunktionalität der Lebensmittel, 2008
Prof. Dr. Ralph HĂźckelhoven
Phytopathologie, 2006
Prof. Dr. Thomas Hofmann
Lebensmittelchemie und Molekulare Sensorik, 2007
Prof. Dr. Annette Menzel
Ă&#x2013;koklimatologie, 2007
Prof. Dr. Hans Peter Schmid
Atmosphärische Umweltforschung, 2007
Prof. Dr. JĂśrg VĂślkel
Geomorphologie und Bodenkunde, 2007
Prof. Dr. Harald Luksch Prof. Dr. Bernhard KĂźster
Zoologie, 2007 Bioanalytik, 2007
Prof. Dr. Martin Klingenspor
Molekulare Ernährungsmedizin, 2007
Prof. Dr. Rainer Meckenstock
GrundwasserĂśkologie, 2007
Prof. Dr. Aphrodite Kapurniotu
Peptidbiochemie, 2007
Prof. Dr. Chris-Carolin SchĂśn
2Ć&#x2026;CP\GP\Ă&#x2DC;EJVWPI
Prof. Dr. Wolfgang Liebl
Mikrobiologie, 2008
Prof. Dr. Matthias Schulze
Public Health Nutrition, 2008
Prof. Dr. Iris Antes
Protein Modelling, 2008
Prof. Dr. Claus Schwechheimer
5[UVGODKQNQIKG FGT 2Ć&#x2026;CP\G
Prof. Dr. Heinz Bernhardt
Agrarsystemtechnik, 2008
Prof. Dr. Heiko Briesen
Systemverfahrenstechnik â&#x20AC;&#x201C; Schwerpunkt komplexe Fluidsysteme, 2008
Prof. Dr. JĂźrgen Geist
Juniorprofessur Funktionelle Aquatische Ă&#x2013;kologie und Fischbiologie, 2008 Aquatische Systembiologie, 2010
Prof. Dr. Volker Sieber
Chemie Biogener Rohstoffe, 2008
Prof. Dr. Thomas Becker
Brau- und Getränketechnologie, 2009
Prof. Dr. Jan-Willem van der Kuilen
Holztechnologie, 2009
Prof. Dr. JĂśrg Durner
$KQEJGOKUEJG 2Ć&#x2026;CP\GPRCVJQNQIKG
Prof. Dr. Stephan Pauleit
Strategie und Management der Landschaftsentwicklung, 2009
Prof. Dr. Michael Rychlik
Analytische Lebensmittelchemie, 2010
Prof. Dr. Johannes Kollmmann
RenaturierungsĂśkologie, 2010
Prof. Dr. Wilhelm Windisch
Tierernährung, 2010
Prof. Dr. Klaus Richter
Holzwissenschaft, 2010
Prof. Dr. Vera Bitsch
Ă&#x2013;konomik des Gartenbaus und Landschaftsbaus, 2010
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Das Netzwerk des WZW Das Wissenschaftszentrum Weihenstephan ist ein integraler Bestandteil der TUM mit ihren vier Dom채nen Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften und Medizin. Das Netzwerk des Wissenschaftszentrums Weihenstephan spannt sich zu beinahe allen weiteren Fakult채ten der TUM, herauszuheben sind Medizin, Chemie, Maschinenwesen, Wirtschaftswissenschaften, Informatik sowie Sport- und Gesundheitswissenschaften. Neue Forschungsschwerpunkte haben sich in der Zusammenarbeit herausgebildet. Einige pr채gnante Beispiel seien genannt.
44
Bioinformatik Die Bioinformatik arbeitet nicht nur fakultätsĂźbergreifend, sie steht auch beispielhaft fĂźr die Vernetzung des Wissenschaftszentrums Weihenstephan mit auĂ&#x;eruniversitären Forschungseinrichtungen â&#x20AC;&#x201C; hier dem Helmholtz Zentrum MĂźnchen, die Ăźber gemeinsame Berufungen realisiert wird. Neue experimentelle Methoden in der
Ernährungsmedizin
biologischen Forschung fĂźhren zu groĂ&#x;en Mengen von Messdaten. Ziel der Bioinformatik ist es, rechnergestĂźtz-
Den Brßckenkopf zur Fakultät fßr Medizin mit dem Kli-
te Methoden zu entwickeln, um diese Daten handhaben
nikum rechts der Isar bildet das Else KrĂśner-Fresenius-
und interpretieren zu kĂśnnen. So wollen die Forscher die
Zentrum fßr Ernährungsmedizin mit einem Lehrstuhl
Funktion von BiomolekĂźlen wie Genen, Proteinen oder
und drei Fachgebieten. Gestärkt wurde auch die Koope-
Stoffwechselprodukten besser verstehen.
ration mit dem Klinikum Freising, das zum Lehrkrankenhaus erhoben wurde.
Partner der Wirtschaft
WeiĂ&#x;e Biotechnologie
Der ausgeprägte Anwendungsbezug vieler Wissenschaftsbereiche des WZW macht die Forschung auch
Gleich drei TUM-Standorte verbindet die Forschung zur
fĂźr Unternehmen interessant. Davon leben viele For-
WeiĂ&#x;en Biotechnologie: Straubing, Weihenstephan und
schungskooperationen im grĂźnen Biotechsektor. Auch
Garching. Die WeiĂ&#x;e Biotechnologie nutzt Mikroorganis-
FKG 5VWFKGTGPFGP RTQĆ&#x201E;VKGTGP KPFGO UKG KJTG $CEJGNQT
men oder Enzyme fĂźr die industrielle Stoffproduktion. Zu
oder Masterarbeit in einem Unternehmen anfertigen.
den Produkten gehĂśren Spezial- und Feinchemikalien,
'THQNITGKEJG 7PVGTPGJOGT Ć&#x201E;PFGP UKEJ QHV CWEJ FKTGMV
Lebensmittel und Lebensmittelzusatzstoffe oder Agrar-
in den Labors â&#x20AC;&#x201C; zahlreiche erfolgreiche AusgrĂźndun-
und Pharmavorprodukte. Weihenstephan bringt hier
gen aus dem Wissenschaftszentrum Weihenstephan
seine starke Bioanalytik und Verfahrenstechnik ein, das
sprechen dafßr. Viele wagen den Schritt in die Selbstän-
Kompetenzzentrum fĂźr Nachwachsende Rohstoffe sein
digkeit im Innovations- und GrĂźnderzentrum Biotech-
Wissen Ăźber die Stoffumwandlung natĂźrlicher Rohstoffe.
nologie (IZB), das in unmittelbarer Nähe des Campus
StandortĂźbergreifend wird so das â&#x20AC;&#x17E;Life Science Engi-
Weihenstephan angesiedelt ist. Hier wird die Forschung,
neeringâ&#x20AC;&#x153; an der TUM vorangetrieben.
die in den TUM-Laboren angefangen hat, fortgesetzt und zu verwertbaren Produkten gefĂźhrt.
45
TUM. Die familienfreundliche Universität Eine familienfreundliche und gendergerechte Atmosphäre gehört zu den strategischen Ansätzen der TUM als „unternehmerische Universität“. Flexible Arbeitszeitmodelle und Kinderbetreuungsangebote werden immer wichtigere Anreize für die Mitarbeiterschaft. Durch das Engagement großzügiger Mäzene und die Exzellenzinitiative konnte die TUM die Betreuungsmöglichkeiten für den Nachwuchs ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Studierenden erheblich ausbauen. Hervorgehoben sei das Engagement der Friedrich Schiedel-Stiftung.
46
Das Wissenschaftszentrum Weihenstephan bietet folgende Angebote im Bereich Familienservice an: r <YGK -KPFGTMTKRRGP d-TCDDGNUVWDGp WPF d&T )WFWNC Wernekke-Rastetter Kindervillaâ&#x20AC;&#x153;) unter Trägerschaft des Studentenwerks, 24 Plätze (36 ab Sommer 2011) r -KPFGTJQTV WPVGT GKIGPGT 6TĂ&#x20AC;IGTUEJCHV 2NĂ&#x20AC;V\G r (GTKGPDGVTGWWPI HĂ&#x2DC;T s LĂ&#x20AC;JTKIG r 0QVHCNNDGVTGWWPI WPF $CD[UKVVGTUGTXKEG FWTEJ GKIGPU geschulte Betreuungspersonen r (CEJMWPFKIG $GTCVWPI \ $ \WT 8GTGKPDCTMGKV XQP (COKNKG und Beruf bzw. Studium FĂźr die verschiedenen Betreuungsangebote hat die TUM ein bislang anderweitig genutzes Gebäude in traumhafter Gartenlage umgewidmet, modernisiert und erweitert.
47
Kontakt: Technische Universität München Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt Alte Akademie 8, 85354 Freising Tel +49.8161.71.3258 dekanat @ wzw.tum.de www.wzw.tum.de
Herausgeber:
Druck:
Technische Universität München
Kastner AG, Wolnzach
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann
September 2010
Präsident Arcisstraße 21
Text- und Fotonachweis:
80333 München
Technische Universität München
www.tum.de
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Redaktion:
Haus der Geschichte Baden Württemberg,
Technische Universität München
Sammlung Metz
Corporate Communications Center
Josef Becker-Dillingen
Tina Heun )TCƄM Ediundsepp Gestaltungsgesellschaft Martina Matovinovic
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