TU|frei.haus Nr. 25

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Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013)


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013)

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis .................................................................... 2 Editorial .................................................................................. 4 Campus ................................................................................... 5 Baufortschritte an den TU-Standorten ................................................................................................. 5 Umstrukturierung: Rechtsabteilung wird aufgeteilt ............................................................................ 10 Gleitende Arbeitszeit an der TU Wien ............................................................................................... 10 WINA+: Weil wissenschaftlicher Nachwuchs mehr ist ...................................................................... 11 Scharfer Blick bei der Bildschirmarbeit .............................................................................................. 12 Arbeitssicherheit hat einen Namen - vielleicht Ihren? ....................................................................... 13 Anekdota: Josef Popper-Lynkeus – ein "Vorausgänger" .................................................................. 15 Publizieren leicht gemacht................................................................................................................. 16 Konferenz: European Gender Summit ............................................................................................. 17

Rundschau ............................................................................. 18 Jede Stimme zählt ............................................................................................................................. 18 "Mahlzeit!" .......................................................................................................................................... 19 Was ist los im Grätzl? ........................................................................................................................ 21 Buchtipp: "Betonstraßen – Das Handbuch, Leitfaden für die Praxis" ............................................... 22 Erfolgreicher TU-Blutspendetag ........................................................................................................ 23 Gewinnspiel: Eintrittskarten für "Im Schatten der Pyramiden" .......................................................... 24

Lehre ..................................................................................... 25 Studienplatzfinanzierung – was ist das? ........................................................................................... 25 Informatik: Eindrücke aus der internationalen PhD-Ausbildung ........................................................ 26 TUWEL 2.0 online ............................................................................................................................. 28 Erster Tag der Lehre an der TU Wien ............................................................................................... 28 Umwelt-Gutachten als Online-Lehrveranstaltung.............................................................................. 29

Forschung ............................................................................. 30 Tierische Schilddrüsen entlarven Atomtests ..................................................................................... 30 Der Molekül-Baukasten: Strukturen, die sich selbst zusammenbauen ............................................. 31 Die schnellste Stoppuhr der Welt – bald am CERN? ........................................................................ 32 Das Elektronenmikroskop mit dem Extra-Dreh ................................................................................. 32 Gift aufspüren mit DNA-Stücken ....................................................................................................... 33 Laseroptik erlaubt mikroskopische Blicke unter die Oberfläche........................................................ 33 Lebensqualität aus Lehm .................................................................................................................. 33 Elektrotechnik, brennheiß .................................................................................................................. 34 Ultrakurze Laserpulse kontrollieren chemische Prozesse ................................................................ 34

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) Tag der ErfinderInnen: Patentierte TU-Forschung zum Ansehen ..................................................... 35

Menschen .............................................................................. 36 Fast wie bei einer Olympiade ............................................................................................................ 36 Drei neue Dekane an der TU Wien ................................................................................................... 38 TU-Betriebsräte gewählt .................................................................................................................... 41 Auf dem Weg zum TU-Cup ............................................................................................................... 42 Ausgezeichnet ................................................................................................................................... 43 Geboren wurde... ............................................................................................................................... 46 Personalia .......................................................................................................................................... 46 LeserInnen-Stimmen ......................................................................................................................... 47

Politik.................................................................................... 48 Siebenmeilenstiefel bleiben im Schrank ............................................................................................ 48

Impressum ............................................................................. 49

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Editorial Liebe Leserinnen und Leser! Die TU Wien steht mit 2013 am Beginn ihrer dreijährigen Leistungsperiode bis einschließlich 2015. Die gute Nachricht zuerst: Die Leistungsvereinbarungsverhandlungen zwischen dem Rektorat und dem Wissenschaftsministerium sind für diesen Zeitraum abgeschlossen. Aber: Zurücklehnen und auf Lorbeeren ausruhen geht dennoch nicht. Das haben die MitarbeiterInnen der TU Wien ja ohnehin noch nie getan. Sehen Sie selbst: In Forschung und Lehre, am Campus – in allen Rubriken gibt es erfrischende Leistungsberichte zu lesen.

Die besten Wünsche für 2013 mögen Sie begleiten und: Viel Spaß beim Browsen!

Bettina Neunteufl Chefredakteurin

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Campus

Baufortschritte an den TU-Standorten Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie es an anderen TU-Standorten aussieht? Wird dort auch gebaut? Was wurde saniert? Wir haben für Sie einen kleinen Überblick über die aktuellen Baufortschritte zusammengestellt. Gerald Hodecek (TU Univercity 2015) Karlsplatz

Die Umzugskisten des Instituts für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft sind gepackt: Die Sanierung kann starten.

Die Institutsräume erstrahlen nun in neuem Glanz.

Viel Arbeit, Schutt und Lärm waren nötig, …

… um die Räume des Instituts für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege wieder optimal nutzen zu können.

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Um die Betreuungsplätze des Kindergartens von 40 auf 60 aufstocken zu können, wurden Räumlichkeiten umgebaut.

Die Kinder haben nun viel Platz zum Spielen.

Für Studierenden stehen neue Räume zum Lernen zur Verfügung.

In den neuen Räumlichkeiten der Fachschaft Architektur kann man nun in gemütlicher Atmosphäre miteinander plaudern.

Freihaus

Der Informatikhörsaal (Treitlstraße) wurde über die Sommermonate generalsaniert und...

… erstrahlt nun in neuem Glanz. Er kann auch als Veranstaltungsort genutzt werden.

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Das Dekanatszentrum der Fakultäten für Mathematik und Geoinformation sowie für Physik erhielt einen neuen Seminarraum (9. OG, grüner Bereich).

Die KollegInnen des Atominstituts können nun auch im Freihaus (6. OG, gelber Bereich) sanierte Räume nutzen.

Getreidemarkt

Die Sanierung des Audimax …

… schreitet voran.

Den MitarbeiterInnen stehen nicht nur schöne Büroräumlichkeiten und Labors zur Verfügung, sondern auch großzügige Aufenthaltsräume.

Im Gebäude BH (Gumpendorferstraße 1a) wird in modernen Labors auf dem neuesten Stand der Technik geforscht.

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Der Umbau des Winkelbaus (BB) verläuft nach Zeitplan.

Das Genie-Gebäude (BZ) ist eindeutig als TU-Gebäude gekennzeichnet.

Den MitarbeiterInnen stehen neue Büros zur Verfügung.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) Gusshaus Die Aula in der Gusshausstraße kann auch als Aufenthaltszone genutzt werden.

Arsenal

Am Arsenal wurde eine Kühlanlage für die Großrechenanlage gebaut.

Die neue Kühlanlage ist für den Vienna Scientific Cluster (VSC) unerlässlich.

Das Straßenbaulabor des Instituts für Verkehrswissenschaften hat in der RELLA-Halle genügend Platz für die Forschung.

Dekan Josef Eberhardsteiner und Gerald Hodecek (Gebäude und Technik) eröffnen in Anwesenheit von Prof. Ronald Blab (Institut für Verkehrswissenschaften) die neuen Räumlichkeiten des Labors.

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Umstrukturierung: Rechtsabteilung wird aufgeteilt Mit 1. Jänner 2013 wurde die Universitätskanzlei als neue Organisationseinheit geschaffen. Büro des Rektorats Die bisherigen Aufgaben der Rechtsabteilung werden nach rechtlichen Fachgebieten aufgeteilt. Fragestellungen zu bestimmten rechtlichen Fachgebieten (z.B. Arbeitsrecht, Studienrecht, etc.) werden zukünftig direkt von den einzelnen Fachabteilungen betreut. Die Universitätskanzlei übernimmt allgemeine rechtliche Aufgaben. Dazu zählen insbesondere die Betreuung des Mitteilungsblattes, Informationen zum Datenschutz, Rechtsauskünfte zu privatoder strafrechtlichen Fragen, Prüfung von Verträgen, die keinem bestimmten Rechtsgebiet zugeordnet sind, Auskünfte zur Vollmachtserteilung sowie die Aktenverwaltung. © Gerd Altmann Shapes Ladyoak / pixelio.de

Eine Übersicht über die Aufgaben der Universitätskanzlei sowie über die Rechtsgebiete der einzelnen Fachabteilungen finden Sie unter http://www.tuwien.ac.at/dle/universitaetskanzlei

Gleitende Arbeitszeit an der TU Wien "Work-Life-Balance", die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, stellt eine der größten Herausforderungen im Arbeits-leben dar. Die TU Wien möchte die Vereinbarkeit von beruflichen und privaten Aufgaben verbessern und hat daher einen Vorschlag für die Einführung der Gleitzeit ausgearbeitet, die größere Möglichkeiten zur Selbstgestaltung und -einteilung der Arbeitszeit bieten soll. Ute Koch (Büro des Rektorats | Stabsstelle Arbeitsrecht) Dieser Vorschlag wird derzeit mit dem Betriebsrat diskutiert. Die Gleitzeit soll für das allgemeine Universitätspersonal einschließlich der dienstzugeteilten BeamtInnen gelten. Sobald die Verhandlungen mit dem Betriebsrat abgeschlossen sind, werden genauere Informationen zur Gleitzeitregelung veröffentlicht. Der Vorteil der Gleitzeit liegt darin, dass Arbeitsbeginn und Arbeitsende den Bedürfnissen der ArbeitnehmerInnen angepasst werden können. Damit wird eine Flexibilisierung bei der Einteilung der Arbeitszeit geschaffen. Dies bedeutet, dass ArbeitnehmerInnen ihre Arbeit nicht täglich zu einer festgelegten Zeit beginnen oder beenden müssen, sondern innerhalb 10


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) einer bestimmten Gleitspanne selbst gestalten können. Kombiniert wird die Gleitzeitspanne mit einer Blockzeit, in der alle ArbeitnehmerInnen gleichzeitig anwesend sein müssen. Durch die flexible Gestaltung der Arbeitszeit können nicht nur Zeitguthaben, sondern unter Umständen auch Zeitschulden entstehen. Überstunden aus Zeiten, in denen sehr viel zu tun ist, können in ruhigeren Zeiten wieder abgebaut werden. Zeitguthaben oder Zeitschulden, die am Ende der Gleitzeitperiode bestehen bleiben, können in die nächste Periode übertragen werden. Alle ArbeitnehmerInnen haben täglich den Beginn und das Ende ihrer Arbeitszeit aufzuzeichnen, damit am Ende der Gleitzeitperiode die geleistete Arbeitszeit ermittelt werden kann. Die den ArbeitnehmerInnen eingeräumte Freizeit, Beginn und Ende der täglichen Arbeitszeit weitgehend selbst zu wählen, stellt hohe Ansprüche an das Verantwortungsbewusstsein der ArbeitnehmerInnen. Allerdings können mithilfe einer flexiblen Arbeitszeit können private Besorgungen und Termine optimaler in den Tagesablauf integriert werden. Zudem führt die Gleitzeit zur Entlastung beim täglichen Weg zur Arbeit. Innerhalb der Gleitspanne kommen ArbeitnehmerInnen nicht zu spät zur Arbeit. Und wer nicht mehr zittern muss, ob Bus oder Zug pünktlich sind oder wer dem morgendlichen Verkehrsstau ausweichen kann, kann den Arbeitstag entspannter beginnen.

WINA+: Weil wissenschaftlicher Nachwuchs mehr ist Mit Oktober 2012 wurde an der TU Wien der Startschuss für ein neues Förderprogramm für NachwuchswissenschaftlerInnen gegeben. Heidemarie Pichler (Personalentwicklung und betriebliche Gesundheitsförderung | PE) WINA+ soll WissenschaftlerInnen auf Rotationsstellen dabei unterstützen, ihre Potentiale zu entdecken und zu entfalten, um nach Ablauf der befristeten Tätigkeit an der TU Wien gut gerüstet den Herausforderungen in der Industrie oder an einem anderen Forschungsunternehmen begegnen zu können. Welche Unterstützungsmaßnahmen kommen dabei in Betracht? Die TeilnehmerInnen können entsprechend ihrer Bedürfnisse aus folgenden Angeboten wählen: •

Fixplatz bei zwei Wunschseminaren des internen PE Programms

Individuelle Förderungsangebote (Coaching)

Exklusiver Zugang zu ausgewählten Web-Kursen

Externe Begleitung durch Etappencoaching

KO-Finanzierung der Teilnahme an einem PHD-Workshop

Gratis-Mitgliedschaft beim TU Wien alumni club

Teilnahme an Spezialnetzwerkveranstaltungen

Professioneller Support durch das TU Career Center

Das Herzstück des Programms ist eine Vereinbarung, die zwischen Führungskraft und MitarbeiterIn geschlossen wird, und in der neben den Aufgaben und Zielen auch der Entwicklungsspielraum und die individuelle Förderung verbindlich festgelegt werden.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) Diese Vereinbarung soll auch als sichtbares Zeichen dafür zu stehen, dass Personalentwicklung immer dezentral und individuell zwischen Führungskraft und MitarbeiterInnen stattfindet und standardisierte Angebote nur als Mittel zum Zweck dienen. Gibt es schon erste Erfahrungen? Rund 20 MitarbeiterInnen wurden bereits in das Programm aufgenommen. Die Rückmeldungen sind durchwegs positiv: "Das Programm hat sich insofern schon jetzt ausgezahlt, als ich mich sowohl allein als auch gemeinsam mit meinem Betreuer intensiv mit den Zielen und Erwartungen des Doktorats auseinandergesetzt habe", so ein Teilnehmer. Auch aus Sicht der Führungskräfte ist das Programm ein Gewinn für die MitarbeiterInnen und so auch für die TU Wien. "Ich freue mich, dass mein Mitarbeiter an diesem Programm teilnehmen kann, und ich werde seine Anstrengungen in den nächsten Jahren nach Kräften unterstützen", betont eine Betreuerin. Wie wird es weitergehen? Die TeilnehmerInnen des Programms werden als Gruppe von DI Stefan Faatz (Institut für interdisziplinäres Bauprozessmanagement) begleitet, der auf Grund seiner persönlichen Erfahrung gut in der Lage ist die Perspektive der MitarbeiterInnen einzunehmen. Durch diese Maßnahme erwartet sich die Personalentwicklung wertvolles Feedback, um das Programm im nächsten Jahr entsprechend überarbeiten zu können. Der Kick off für die nächste Gruppe steht zwar noch nicht fest, eine Fortsetzung ist aber in jedem Fall geplant.

Scharfer Blick bei der Bildschirmarbeit Wenn es die Gesundheit erfordert, haben ArbeitnehmerInnen Anspruch auf spezielle Arbeitsmittel. Ein Beispiel hierfür ist eine Bildschirmbrille. Marlene Vlasek | Markus Fellner (Gebäude und Technik) Rund 3 Prozent der Menschen benötigen eine Bildschirmbrille - also eine Brille mit einer speziellen Stärke für die Bildschirmdistanz 1. Als Arbeitergeberin übernimmt die TU Wien die Kosten für die Bildschirmbrille – wenn alle Voraussetzungen erfüllt werden.

© Gerd Altmann / pixelio.de

Wie kommt man zu einer Bildschirmbrille? •

Vereinbaren Sie einen Termin beim Arbeitsmedizinischen Dienst für einen Sehtest. Hier wird festgestellt, ob der Bedarf für eine Bildschirmbrille vorhanden ist. Als MitarbeiterIn bekommen Sie eine entsprechende Bescheinigung.

Mit dieser Bescheinigung gehen Sie zur Fielmann-Filiale in der Mariahilfer Straße 67 (1060 Wien). Dort wird eine individuelle Bildschirmbrille für Sie angepasst. Die Verrechnung erfolgt direkt mit der TU Wien.

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Normale Brillen bei der „Altersweitsichtigkeit“ fallen hier nicht darunter; es muss eine unterschiedliche Gläserstärke für die reine Bildschirmdistanz benötigt werden.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) Sollten Sie bereits ein Rezept von Ihrem Augenarzt haben, so müssen Sie trotzdem zum Arbeitsmedizinischen Dienst. Die Kosten für eine Bildschirmbrille werden per Gesetz vom Arbeitgeber nur dann übernommen, wenn normale Sehhilfen (normale Lese-, Fern- oder Gleitsichtbrillen oder entsprechende Kontaktlinsen) nicht verwendet werden können 2. Eine Bildschirmbrille ist in der Hauptaugenachse und im Hauptsehbereich genau für die Distanz zum Bildschirm gefertigt. Mit dieser Sehstärke können Sie weder im Lesebereich noch in der Ferne optimal sehen. So ist es z.B. per Gesetz sogar verboten mit einer solchen Brille Auto zu fahren. Als Bildschirmbrille gelten entweder Einstärkendistanzgläser für die Sehdistanz zum Bildschirm oder Mehrstärkengläser, entweder hohe Bifokalgläser für die Distanz zum Bildschirm und Belege oder Trifokal-/Multifokalgläser mit besonders breitem Korridor für die Arbeitsdistanz zum Bildschirm 3. Kontakt: Arbeitsmedizinischer Dienst der TU Wien Resselgasse 5, 1040 Wien T: +43-1-58801-400650 office.amz@gut.tuwien.ac.at amz@gut.tuwien.ac.at Erreichbarkeit: Montag bis Donnerstag: 8:00-14:00 Uhr

Arbeitssicherheit hat einen Namen - vielleicht Ihren? Kennen Sie "Ihre" Sicherheitsvertrauensperson? Sind Sie selbst eine, oder hätten Sie nicht Interesse daran? Nicole Schipani (Büro für Öffentlichkeitsarbeit), Martin Atzwanger (TU Univercity 2015) Sicherheitsvertrauenspersonen (SVP) kümmern sich um den Schutz am Arbeitsplatz. Sie sind die AnsprechpartnerInnen in allen Fragen der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes. In dieser Funktion haben sie sowohl für die TU Wien als Arbeitergeberin als auch für die MitarbeiterInnen eine beratende Funktion. Das heißt, wenn es Probleme gibt, oder beispielsweise nachweislich Mängel herrschen, vertritt die Sicherheitsvertrauensperson die Interessen der KollegInnen gegenüber dem Arbeitergeber. Das Ziel: Eine gemeinsame Lösung zu finden. Aus diesem Grund ist der SVP im Hinblick auf diese speziellen Aufgaben weisungsfrei und genießt während der Funktionsperiode, die vier Jahre beträgt, einen besonderen Kündigungsschutz. "Zieh bitte Sicherheitsschuhe an!" Nicht immer ist die Arbeit als Sicherheitsvertrauensperson einfach. Die Trennlinie bei Konflikten verläuft oft nicht eindeutig zwischen dem Arbeitgeber auf der einen und den KollegInnen auf der anderen Seite. InteressentInnen sollten daher nicht konfliktscheu sein.

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Bildschirmverordnung §12 (1)

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Bildschirmverordnung §12 (2)

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) Ein Großteil der Probleme lässt sich vermeiden, wenn die KollegInnen frühzeitig über die Entwicklungen im Betrieb informiert und die notwendigen Maßnahmen erklärt werden sowie gemeinsam ein Konsens gesucht wird. Wichtig hierbei ist die Zusammenarbeit mit den Sicherheitsfachkräften und den ArbeitsmedizinerInnen. Sicheres und gesundes Arbeiten ist auch die Voraussetzung zur langfristigen Sicherung der eigenen Gesundheit und Lebensfreude. Viele beruflich bedingte Erkrankungen sind chronischer Natur. Sie werden erst Jahre später bemerkt, oft mal sogar erst, wenn die betroffene Person schon im Ruhestand ist. Das Wissen um Schutz- und Sicherungsmaßnahmen hilft aber nicht nur im Arbeitsalltag, sondern auch zu Hause und im privaten Umfeld: Welche sicherheitstechnischen Maßnahmen sind sinnvoll und wie gehe ich damit um, wie kann ich Gefahren erkennen oder wie muss ich mit Chemikalien umgehen, wie agiere ich im Notfall? Diese und ähnliche Fragen betreffen uns irgendwann auch einmal in der Familie oder in der Freizeit. Erfahrungen in diesem Bereich sind daher nur von Vorteil. We want you Die Ausbildung zur Sicherheitsvertrauensperson ist nicht nur eine berufliche, sondern auch eine persönliche Weiterbildung. "Das Sicherheitsbewusstsein wird erweitert, man erkennt Gefahrensituationen schneller und lernt sie zu vermeiden. Und man kann andere schützen", erklärt Markus Fellner, Teamkoordinator "Sicherheit" (Gebäude und Technik). "Darüber hinaus bekommt man als Sicherheitsvertrauensperson auch eine kleine monatliche Anerkennung von 30 Euro pro Monat." Vor der Bestellung wird die Eignung der Person zur Aufgabenerfüllung durch MitarbeiterInnen des Sicherheitsbereichs von Gebäude und Technik festgestellt. Gemeinsam mit der/dem jeweiligen Vorgesetzten, die/der direkt für die Sicherheit verantwortlich ist, wird der Wirkungsbereich der Sicherheitsvertrauensperson festgelegt. Die Fachausbildung umfasst einen dreitägigen Kurs (24 Lehreinheiten), der von Gebäude und Technik regelmäßig angeboten wird. Der nächste Termin findet von 24. bis 26. April 2013 statt. Weitere Termine finden Sie online: http://www.gut.tuwien.ac.at/wir_fuer_sie/sicherheit_safety_bks/ Ausbildungspunkte: •

rechtliche Bestimmungen und Hinweise zur Anwendung

Risiken und Belastungen am Arbeitsplatz und Möglichkeiten zu deren Behebung

Gefährdungsbeurteilung (Evaluierung) und Unterweisung

Darüber hinaus gibt es eine begleitende Ausbildung zum Brandschutzwart. Sicherheitsvertrauenspersonen, die vor ihrer Bestellung keine entsprechende Ausbildung absolviert haben, müssen innerhalb des ersten Jahres der Funktionsperiode diese nachholen. Sicherheitsvertrauensperson werden von der TU Wien durch Anna Steiger, Vizerektorin für Personal und Gender, für die Dauer von vier Jahren bestellt. Für diese Bestellung ist die Zustimmung des jeweiligen Betriebsrates erforderlich. Nähere Informationen: Giefing Roland / Sicherheitsfachkraft Gebäude und Technik T: +43-1-58801-400608 M: +43-664-605885321 roland.giefing@tuwien.ac.at 14


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) Hajek Josef / Technischer Brandschutz Gebäude und Technik T: +43-1-58801-400603 M: +43- 664-6213235 josef.hajek@tuwien.ac.at

Anekdota: Josef Popper-Lynkeus – ein "Vorausgänger" Zu den heute nur wenig bekannten ehemaligen Hörern des Wiener Polytechnischen Instituts gehört der Techniker, Schriftsteller und Sozialreformer Josef Popper, der sich später "Lynkeus" (Türmer) nannte. Juliane Mikoletzky (Universitätsarchiv) Vor 175 Jahren, am 21. Februar 1838, wurde der begabte Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Kolin/Böhmen geboren. 1854 – 1857 studierte er am Polytechnikum in Prag, 1857 - 1859 am Polytechnischen Institut in Wien. Da er als Jude aufgrund des Konkordats von 1855 eine ihm angebotene Assistentenstelle nicht annehmen durfte, arbeitete er ab 1859 zunächst als Eisenbahn-Angestellter. 1862 ging er nach Wien, wo er sich als Schriftsteller durchschlug, bis er 1865 eine Hauslehrer-Stelle erlangte. Zugleich hörte er an der Universität Wien naturwissenschaftliche und philosophische Vorlesungen. Aus dieser Zeit datiert seine Bekanntschaft mit dem Physiker und Philosophen Ernst Mach. Ende der 1860er Jahre gründete er mit seinem Bruder David eine Firma zur Verwertung seiner zahlreichen Erfindungen (u.a. ein Dampfkessel-Reiniger 1867, ein Oberflächenkondensator 1889 und ein Luftkühlapparat 1891). Daneben publizierte er zahlreiche Abhandlungen zu Themen der Maschinen- und Elektrotechnik und der Flugtechnik. Bereits 1862 war im Almanach der Akademie der Wissenschaften seine Abhandlung "Über die Nutzung der Naturkräfte" erschienen, in der er erstmals die Idee der elektrischen Kraftübertragung entwickelte. Seine erfolgreichste Publikation waren die "Phantasien eines Realisten" (1899), in denen er die Freud‘sche Theorie der Traumzensur vorweg nahm. Seit Ende der 1870er Jahre wandte Popper sich verstärkt sozialreformerischen Fragen zu. In seinem Werk über die "Allgemeine Nährpflicht" (1912) forderte er ein staatliches Grundeinkommen, gekoppelt an eine allgemeine Sozialdienstpflicht. Er plädierte gegen die Wehrpflicht und für eine Strafrechtsreform, wandte sich gegen die antisemitischen Strömungen seiner Zeit und vertrat er die Idee eines eigenen jüdischen Staates. Seine Schriften wurden vor allem im und nach dem I. Weltkrieg breit rezipiert, u.a. von Sozialisten wie Otto Bauer, Rudolf Goldscheid oder Otto Neurath, die über eine Reform der durch den Krieg erschütterten Gesellschaft nachdachten. Josef Popper, ein weitläufiger Verwandter des Philosophen Karl Popper, starb am 22. Dezember 1921 in Wien. Sein 1926 im Rathauspark errichtetes Denkmal wurde 1938 von den Nationalsozialisten zerstört und 1951 erneuert. 15


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Publizieren leicht gemacht Es gibt verschiedene Softwarelösungen, die Sie beim Sammeln wissenschaftlicher Literatur unterstützen. Hier ein Überblick. Constantin C. Cazan (Universitätsbibliothek) Schon seit den ersten PCs gibt es Software für das Sammeln wissenschaftlicher Literatur, zur Unterstützung beim Publizieren: Kernfunktion ist das automatisierte Erstellen von Zitatlisten aus der eigenen Datenbank (Codes im Text) je nach den Style Guides der Zeitschrift ohne Nacharbeit. Heutzutage gibt es eine Reihe von Programmen, die diese Funktion mit neuen Entwicklungen (Internet/Web 2.0) auf allen Plattformen verknüpfen. Die seit Jahrzehnten klassischen Programme sind EndNote (http://endnote.com/, Win/Apple) und Reference Manager (http://www.refman.com/, Win). Beide ermöglichen das Sammeln der Literatur - egal welchen Formats, welcher Quelle - und das Erstellung von Zitatlisten (5000 Styles). Seit 2006 verbreitet sich das Schweizer Programm Citavi (http://www.citavi.ch/) mit deutsch-, italienisch- und englischsprachiger Oberfläche im deutschen Hochschulraum. Die Software unterstützt nicht nur beim Literatursammeln und der Erstellung von Zitatlisten, sondern hat das Angebot um Funktionen der Wissensorganisation und des Projektmanagements (Strukturierung eigener Texte, Termine, Meilensteine) angepasst. Die Recherche in Bibliothekskatalogen, Datenbanken ist gut angepasst (seit Kurzem arXiv.org). Alle drei Programme entfernen Duplikate, unterstützen die Zusammenarbeiten in Gruppen, sind eng mit dem Web verzahnt (z.B. Literaturlisten im Web, Übernahme von Webinhalten) und können Daten aus dem Katalog der TU Bibliothek (RIS Format) importieren. Unter den TechnikerInnen sehr beliebt sind die Tex Module BibTeX, Jabref, cleveref, die die Verwaltung und Formatierung gesammelter Literatur und Literaturlisten unterstützen, nicht jedoch den Funktionsreichtum der genannten Programme bieten. Man muss jedoch nicht auf den Komfort der neuen Software verzichten, da diese auch mit den oben genannten Programmen zusammen arbeiten. Eine Web/Cloud Lösung besteht mit Refworks, das all diese Funktionen via Browser anbietet. Der Vorteil: Sie können Datenbanken und Funktionalitäten global oder institutionell über alle Betriebssysteme nützen. Neuere Entwicklungen sind Zotero (eine open source Lösung) als Firefox Browser Add-in sowie Mendeley, das die Literaturverwaltung um Funktionen des Social Web anreichert. Weitere Programmtipps: •

http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Literaturverwaltung

http://en.wikipedia.org/wiki/Category:Reference_management_software

http://literaturverwaltung.wordpress.com

http://www.mekentosj.com/papers/

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Konferenz: European Gender Summit Über 400 TeilnehmInnen aus ganz Europa und den USA diskutierten am "2nd European Gender Summit" Ende November 2012 im Europäischen Parlament in Brüssel die Zukunft der Europäischen Forschungs- und Innovationspolitik aus Gender Perspektive. Brigitte Ratzer (Koordinationsstelle für Frauenforderung und Gender Studies) Ziel war die Ausgestaltung aktueller Schlüsselinitiativen wie HORIZON 2020, European Research Area, und Innovation Union. Diskutiert wurden good-practice Beispiele zu einer gelungenen Integration von Geschlechterperspektiven in Forschung und Innovation. EUParlamentarierInnen und Führungskräfte aus Forschung und Politik fanden hier eine Gelegenheit zur Information und zum Austausch. Die US-amerikanische National Science Foundation (NSF) stellte in einem eigenen Panel die aktuellen Diskussionen und Entwicklungen in den USA vor. "Gender in Research" – ein spannendes Forschungsfeld Brigitte Ratzer, Leiterin der Koordinationsstelle für Frauenförderung und Gender Studies, setzte sich mit dem Thema "Gender expertise as knowledge transfer for better project design" auseinander. Grundlage für den Vortrag bildet das Forschungsprojekt "GENUINE – Gender Inclusive Design in der User Interface Entwicklung", das als Modellprojekt für geschlechterrelevante Fragestellungen in der Technikentwicklung gilt. "Einen Vortrag im vollen Plenarsaal des Europäischen Parlaments zu halten, ist eine eindrucksvolle Erfahrung. Selten bekommt man so wie dort das Gefühl vermittelt, dass die eigene Tätigkeit und die eigenen wissenschaftlichen Erkenntnisse von Bedeutung sind. Eine wunderbare Motivation, das oft argwöhnisch betrachtete Forschungsthema "Gender in Research" weiter zu verfolgen", betont Ratzer. Dreißig Jahre Forschung haben deutlich gemacht, dass auf biologischem und sozialem Geschlecht (Sex und Gender) basierende Verzerrungen gesellschaftlichen Schaden und hohe Kosten verursachen können (Details). So wurden zum Beispiel von 1997 bis 2000 in den USA zehn Medikamente wegen lebensbedrohlicher Gesundheitsrisiken vom Markt genommen: Acht davon verursachten bei Frauen weitaus mehr Nebenwirkungen als bei Männern. Es ist neben der Medizin auch in den Technikwissenschaften von entscheidender Bedeutung, auf dem Geschlecht basierende Verzerrungen nicht nur zu identifizieren, sondern auch deren Auswirkungen in Naturwissenschaft und Technik zu verstehen. Webtipp: http://www.gender-summit.eu/

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Rundschau

Jede Stimme zählt Seit Oktober 2012 probt der neue TU Chor. Unter dem Motto "200 Jahre Pop-Musik" wird eine breite Palette von Liedern erarbeitet, von Johann Strauss bis Pink. Nicole Schipani (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Musik hat an der TU Wien eine lange Tradition. Die Gebrüder Strauss studierten an der Technischen Hochschule, auf Antonio Vivaldis Grabstätte steht heute das Hauptgebäude, seit Jahren begeistert das TU Orchester die Menschen. Nun ergänzt auch ein TU Chor das musikalische Repertoire der TU Wien. A Chorus Line Seit Oktober 2012 finden wöchentlich Proben statt. Die ChorsängerInnen bestimmen mit ihren Vorlieben und ihrem Können mit, welche Musikstücke gesungen werden: Von Klassik über Volksmusik bis hin zu Musicals, Gospel, Jazz, Film- und Popmusik ist alles möglich. "Es macht Spaß, zu singen. Außerdem lernt man andere TU-Angehörige kennen, mit denen man sonst vielleicht keine Überschneidungen hat", zeigt sich Iva Hunger Brezinova, eine der MitbegründerInnen des Chors, begeistert. Die Stimmung während der Proben ist für die SängerInnen besonders: "Nach gut 10 Jahren Chorsingen habe ich doch schon einiges erlebt; trotzdem habe ich noch nie das Gefühl gehabt, dass allen das Singen so viel Spaß macht wie hier und jetzt. Das Besondere an einem neuen Chor ist auch, dass noch keine festen Strukturen bestehen und neue Wege beschritten werden können, wie es in einem alteingesessenen Chor nicht möglich wäre", so Rafael Reiter. "Ich denke, dass der Chor schon bald erfolgreich sein kann. Erste Auftritte haben wir bereits hinter uns. Und die Resonanz war sehr positiv", ergänzt Chorleiter Andreas Ipp. Männer ausdrücklich erwünscht Wer nun Lust bekommen hat, einmal selbst im TU Chor mitzusingen, ist herzlich eingeladen, bei einer der Proben vorbeizuschauen. Aufgrund des Damenüberschusses werden vor allem noch Männer gesucht, die sich in verschiedenen Stilrichtungen wohlfühlen. Es ist nicht Voraussetzung, TU-Angehöriger zu sein! Die Probenarbeit findet immer donnerstags von 19:30 Uhr bis 21:30 Uhr im Seminarraum 325/1 statt (Freihaus, gelber Bereich, 4. OG, Wiedner Hauptstraße 8, 1040 Wien).

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) InteressentInnen werden gebeten, sich in TUWEL für den "TU-Chor" einzutragen, wo es Informationen zu den Probenterminen gibt, und wo für die Lieblingsstücke abgestimmt werden kann. Nähere Informationen: Dr. Andreas Ipp andreas.ipp@tuwien.ac.at

"Mahlzeit!" Unsere Gourmets waren dieses Mal im Freihausviertel unterwegs. Achtung: Wir raten zum Selbsttest, denn Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Die Bewertung spiegelt lediglich die Meinung der Redaktion wider. Spirali Klara Neugschwandtner (Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft | HTU) Gleich gegenüber dem Billa am Rilkeplatz hat vor wenigen Wochen ein neues Lokal aufgemacht. In der Paniglgasse 22 hat sich das Spirali zur Aufgabe gemacht mit frisch Gekochtem mehr Abwechslung in die Ernährung zur Mittagszeit zu bringen. Die Wartezeit beträgt ca. 15 Minuten, egal ob man im Lokal bei Loungemusik isst oder sich die Speisen mitnimmt. Mitnehmen kann man sich übrigens alles auf der Speisekarte ganz Eilige können auch vorbestellen, um © birgitH / pixelio.de aufs frisch Zubereitete nicht warten zu müssen. Zur Speisekarte: Standardmäßig gibt es Nudeln in allen möglichen Varianten. Man wählt sich seine Lieblingsnudelart zu seiner Lieblingssauce/seinem Lieblingspesto. Zusätzlich gibt es immer ein Monatsgericht und eine Tageskarte, diese enthält meist "Unnudeliges". Die Preise pro Hauptspeise liegen zwischen 5,50 Euro und 8,60 Euro, für Studierende gibt es außerdem noch 15 Prozent Rabatt. Kann man sich nicht entscheiden, hilft das Personal charmant weiter. Für eifrige EsserInnen gibt es eine Sammelkarte: Die 11. Speise ist gratis. Fazit: Für ein Mittagessen, das nicht das Alltägliche sein soll, sehr zu empfehlen. Da das Lokal knapp 20 Sitzplätze hat, ist es für größere Gruppen wohl nicht geeignet. Kontakt: Spirali Paniglgasse 22, 1040 Wien T: +43 1 9131510 1040@spirali.at http://www.spirali.at (Filiale Paniglgasse wählen) Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag: 9:00 bis 17:00 Uhr, Freitag/Samstag: 9:00 bis 2:00 Uhr, Sonntag geschlossen

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) Li's Cooking Martin Atzwanger (TU Univercity 2015) Am Naschmarkt reihen sich einige Restaurants, Bars und Kneipen aneinander. Überhaupt ist dieses Gebiet zwischen Freihaus und Getreidemarkt gastronomisch gut und abwechslungsreich erschlossen. Li´s Cooking ist eines dieser typischen Lokale, das sich seit seiner Eröffnung 2004 zu einem Treffpunkt der neuen ostasiatischen Küche entwickelt hat. Eine feine asiatische Küche mit französischem Einfluss, frische Zutaten und einer großen Auswahl begründen seinen Ruf. Im Sommer lädt der traditionelle © Martin Atzwanger Schanigarten ein, in der kalten Jahreszeit konzentriert sich alles im einzigen Gastraum mit offener Küche. Das Ambiente ist schlicht gehalten, alles sehr hell und minimalistisch gestaltet. Zur Mittagszeit erinnert Li's Cooking an Bilder aus Asien: Es ist laut, hektisch, auf den ersten Blick unorganisiert, aber in Wahrheit gut geübt und organisiert in der Kunst des Freie-Plätze-Jonglierens. Es geht wie in einem Ameisenhaufen aus und genau das macht es einmalig! Da nicht viele Sitzplätze im Innenraum vorhanden sind, muss man sich oft beeilen - im doppelten Sinn: Sowohl beim Hinsetzen als auch manchmal beim Essen, da die nächsten Gäste schon (ungeduldig) warten. Aber die Atmosphäre ist deswegen nicht unangenehm. Das erste Getränk kommt fast zu schnell, um mit dem Studium der umfangreichen Karte fertig zu werden. Die Auswahl ist reichhaltig, es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die Entengerichte (Hongkong Ente, Hot Pan Ente) sind ausgesprochen zart und in diversen Variationen erhältlich, ebenso die unzähligen Sushis und Makis. Besonders empfehlenswert sind die M-Menüs auf der Karte: Diese beinhalten Suppe und Vorspeise zur Hauptspeise. Alles glutamatfrei! Durch die offene Küchentheke kann den KöchInnen, von denen sich dort meist mehr als 4 plus Kochgehilfen herumtummeln, beim Zaubern zusehen. Die Speisen kommen frisch und prompt. Spezifische Wünsche werden - auch wenn es manchmal Verständigungsschwierigkeiten gibt - gerne erfüllt. Die Bedienung ist traditionell sehr freundlich und flink. Einziger Wermutstropfen bei oftmaligen Besuch des Restaurants: Die Asiatische Küche lebt vom vielfältigen Geschmack ihrer Gewürze und Speisen - diese Möglichkeiten könnte manchmal mehr genutzt werden. Fazit: Alles in Allem ist Li's Cooking eine ideale Variante für eine kurze Mittagspause zwischen Lehre und Forschung. Preis-Leistungsverhältnis: Absolut ok, das Ambiente Naschmarkt: Mäßig gemütlich! Kontakt: Li's Cooking Naschmarkt Stand 126-129, 1040 Wien T: +43-1-5854057 http://www.liscooking.at Öffnungszeiten: Montag bis Samstag: 10:30 bis 23:30 Uhr, Sonn- und Feiertage geschlossen Kreditkartenzahlung ist nicht möglich – aber der nächste Bankomat schräg gegenüber.

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Was ist los im Grätzl? Die Technik tanzt | TU-Ball 2013 Traditionsgemäß ist auch heuer die Wiener Hofburg Schauplatz des TU-Balls. So vielfältig wie die Architektur der Location, so bunt gemischt ist auch das Ballpublikum. Nationale und internationale Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik tanzen neben Studierenden und ForscherInnen. Dass Technik und Vergnügen kein Widerspruch sind, beweist die schöne Tradition des Balls. Seine Anfänge hatte er in den "Technikerkränzchen", die ab der Gründung des Polytechnischen Institutes (der heutigen TU Wien) im Jahr 1815 veranstaltet wurden. Damals wie heute dient das Ballvergnügen dem guten Zweck: Der TU-Ball unterstützt den Härtefonds der HochschülerInnenschaft (HTU). Aus dem Härtefonds werden Unterstützungen an in Not geratene Studierende gewährt. Kartenverkauf im Ballbüro Ballbüro Technische Universität Wien Karlsplatz 13, 1040 Wien T: +43-1-58801-41929 Montag: 9:00 bis 19:00 Uhr, Dienstag bis Freitag: 9:00 bis 16:00 Uhr Am Tag des Balles, Donnerstag, 31. Jänner 2013, ist das Ballbüro nur von 9:00 bis 11:00 Uhr geöffnet, von 19:00 bis 22:00 Uhr gibt es eine Abendkasse in der Hofburg). Restkarten gelangen ohne Preisaufschlag an die Abendkassa. Bekleidung Damen: Bodenlanges Abendkleid, Herren: Frack, Smoking oder schwarzer Anzug mit Masche (keine Krawatte!) Ort & Zeit Wiener Hofburg Donnerstag, 31. Jänner 2013 Einlass: 20:30 Uhr, feierliche Eröffnung: 21:30 Uhr, Ballende: 5:00 Uhr ball@tu-ball.at http://www.tu-ball.at "Im Schatten der Pyramiden" Die TU Wien lässt ein Stück Altes Ägypten wiederauferstehen – in hochmodernen digitalen Präsentationen, die Teil einer Ausstellung im Kunsthistorischen Museum sind. Pyramiden und Gräberfelder, Computer und Laserstahlen: Jahrtausendealte Architektur und modernste digitale Methoden treffen sich nun gemeinsam in einer Ausstellung. Vor genau hundert Jahren erforschte ein österreichisches Ausgrabungsteam die © Regina Hölzl, Kunsthistorisches Museum Wien

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) Pyramiden von Giza, nun wurden dazu an der TU Wien gewaltige Datenmengen aufbereitet – vom Ausgrabungstagebuch bis zum 3D-Laserscan. Daraus entstanden Filme und interaktive Präsentationen, die einen Einblick in das Alte Ägypten und den Alltag der frühen Ägyptologie ermöglichen. Zu sehen sind die Arbeiten in der Ausstellung "Im Schatten der Pyramiden" im Kunsthistorischen Museum Wien. Zeit & Ort bis 20. Mai 2013 Kunsthistorischen Museums Wien Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag: 10:00 – 18:00 Uhr, Donnerstag: 10:00 bis 21:00 Uhr (Einlass ist jeweils bis eine halbe Stunde vor Schließzeit!) http://www.khm.at

Buchtipp: "Betonstraßen – Das Handbuch, Leitfaden für die Praxis" Moderne Betonstraßen sind hoch beanspruchte Ingenieurbauwerke mit entsprechenden Anforderungen u.a. an die Standfestigkeit, Verkehrssicherheit sowie Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. Österreich konnte sich in © Zement + Beton den letzten Jahren in Zusammenwirken mit Industrie und Forschung zum internationalen Technologieführer beim Betonstraßenbau positionieren. TU|frei.haus Redaktion Erstmals sind nun alle technischen Grundlagen für die Herstellung und Erhaltung von Betonfahrbahnen kompakt und übersichtlich in einem Handbuch zusammengefasst. Das Buch gibt einen durchgängigen Überblick über den Stand der Technik im Betonstraßenbau, wobei der Fokus auf die österreichischen Baumethoden gelegt wird. Darüber hinaus wird auch auf aktuelle Entwicklungen und innovative Bauweisen bzw. Anwendungen eingegangen. Bei der Realisierung dieses umfassenden Themas unter der Federführung des Forschungsbereiches Straßenwesen am Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien und des Forschungsinstitutes der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) konnte durch die finanzielle Unterstützung durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (Verkehrssicherheitsfonds) und die ASFINAG (Baumanagement GmbH) auch das praktische Fachwissen und die Erfahrung vieler österreichischer ExpertInnen aus dem Straßenbau einbezogen werden. In insgesamt neun Kapiteln widmet sich das umfangreiche Nachschlagewerk allen wesentlichen Aspekten der Betondeckenbauweise, beginnend bei den Eigenschaften der Fahrbahnen, über die Zusammensetzung des Baustoffs, Konstruktion und Einbau sowie Qualitätssicherung, bis hin zu den unterschiedlichen Einsatzgebieten und schließlich der 22


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) Erhaltung von Betonfahrbahnen. Von Nutzen ist das Handbuch für PlanerInnen, örtliche Bauaufsicht und Ausführende sowie für die Lehre in technischen Schulen, Fachhochschulen und Universitäten. Nähere Informationen: Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Ronald Blab Institut für Verkehrswissenschaften, Forschungsbereich Straßenwesen ronald.blab@tuwien.ac.at "Betonstraßen – Das Handbuch, Leitfaden für die Praxis" Herausgeber: Zement + Beton 215 Seiten, reich bebildert ISBN 3-9501576-2-X

Erfolgreicher TU-Blutspendetag Am 24. Oktober krempelten Studierende und Mitarbeitende der TU Wien die Ärmel hoch, um gemeinsam Blut zu spenden. Patrik Thuiner (Fachschaft Technische Physik) Angefangen hat alles vor zwei Jahren mit einer Idee: Ist es möglich, anlässlich des eigenen 25. Jubiläums fünfundzwanzig FreundInnen zur Blutspende zu motivieren? Geklappt hat es leider nicht, aber die Aktion "PhysikerInnen spenden Blut" war geboren und sollte dazu führen, dass im folgenden Jahr zuerst PhysikStudierende, später auch MitarbeiterInnen der HTU alle zwei Monate zum Aderlass schritten. Kurz vor Ende des Sommersemesters 2012 trat schließlich der HTU-Vorsitzende, Martin "O'zapft is!": Es konnten 263 Vollblutkonserven abgenommen werden. (© Olesch, an die Fachschaft Physik und das Büro ÖRK / Kellner Thomas Holl) für Öffentlichkeitsarbeit heran, um die Möglichkeit einer TU-weiten Blutspendeaktion auszuloten. Kontakte zur Blutspendezentrale bestanden bereits und nach dem ersten Prüfungsstress im neuen Semester ließen sich sicher einige Studierende dafür begeistern. Schon nach kurzer Zeit stand fest: Ende Oktober sollte es einen Blutspendetag geben. Im Gegensatz zu den Spenden davor wurden beim Bewerben dieser Aktion alle Register gezogen: Ankündigungen über Facebook, Twitter und Homepages seitens des Büros für Öffentlichkeitsarbeit sowie der HTU, Plakate und Einblendungen auf den Infoscreens an allen Standorten und nicht zuletzt mehrere Tausend Flyer in allen großen Hörsälen sorgten dafür, dass der Blutspendetag nicht übersehen werden konnte. Ein Infostand im TU Corner sowie ein weiterer in der Blutspendezentrale sorgten am Tag der Spende für noch bessere Sichtbarkeit. Die Resonanz war überwältigend: Bis Mittag waren bereits mehr Spendende zu verzeichnen als an beiden Tagen zuvor. Auch der Nachmittag war geprägt von einem nicht abreißen wollenden Strom an Studierenden, die selbst Wartezeiten von über einer Stunde in Kauf nahmen, um Blut zu spenden.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) Im Laufe des Tages kamen 220 Angehörige der TU Wien in die Blutspendezentrale, darunter sogar 87 ErstspenderInnen! An dieser Stelle möchten wir uns – auch im Namen der Blutspendezentrale – herzlich bei allen Spendenden bedanken und hoffen, dass die Aktion zur regelmäßigen Blutspende ermutigt hat. Vielen Dank auch allen Mitwirkenden, ohne die dieser Tag nie stattfinden hätte können. Ende März soll der Blutspendetages wiederholt werden! Von der Blutspendezentrale wurde bereits versichert, dass mehr Personal zur Verfügung stehen wird, um die Wartezeiten zu verkürzen. Wir freuen uns schon!

Der TU-Blutspendetag war ein voller Erfolg. 87 "ErstspenderInnen" dürfen sich zu Recht als "LebensretterInnen" feiern lassen.(© ÖRK / Kellner Thomas Holly)

Gewinnspiel: Eintrittskarten für "Im Schatten der Pyramiden"

© Kunsthistorisches Museum Wien

Die TU Wien lässt ein Stück Altes Ägypten wiederauferstehen – in hochmodernen digitalen Präsentationen, die Teil einer Ausstellung im Kunsthistorischen Museum sind. Pyramiden und Gräberfelder, Computer und Laserstahlen: Jahrtausendealte Architektur und modernste digitale Methoden treffen sich nun gemeinsam in einer Ausstellung.

Wir verlosen 3x2 Eintrittskarten für die Ausstellung Beantworten Sie folgende Gewinnfrage und senden Sie die richtige Antwort an freihaus@tuwien.ac.at Einsendeschluss: 7. Februar 2013 Wie hieß der Ägyptologe, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Auftrag der österreichischen Akademie der Wissenschaften Grabungen in Ägypten leitete und von 1912 bis 1914 wichtige Grabungen am Westfriedhof der Cheops-Pyramide durchführte? Ihm verdankt das Kunsthistorische Museum Wien wertvolle Ausstellungsstücke. Die GewinnerInnen werden aus allen richtigen Einsendungen gezogen und schriftlich verständigt. Teilnahmeberechtigt sind alle MitarbeiterInnen der TU Wien. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinne können nicht in bar abgelöst werden.

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Lehre

Studienplatzfinanzierung – was ist das? Die im aktuellen Regierungsprogramm vorgesehene Studienplatzfinanzierung wird ab 2013 schrittweise eingeführt. Der Gesetzesentwurf des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung präsentiert ein kapazitätsorientiertes, studierendenbezogenes Finanzierungsmodell. Die Verhandlungen und Abstimmungen zwischen den Koalitionspartnern standen unter der Prämisse, die Gesamtzahl der Studierenden in Österreich nicht zu verringern. Herbert Kreuzeder (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Die Ziele der Studienplatzfinanzierung sind: •

mehr Transparenz in der Universitätsfinanzierung

eine Verbesserung der Betreuungsqualität

ein geregelter Universitätszugang in besonders stark nachgefragten Studienfeldern

Die Umsetzung der Studienplatzfinanzierung erfolgt erstmals über die Leistungsvereinbarungsperiode 2013 bis 2015. Die bevorstehende UG-Novelle regelt die Grundlagen und eine Testphase einschließlich Kapazitätsfestlegung mit entsprechender Evaluierung fünf besonders stark nachgefragter Studienfelder. •

Informatik (österreichweiter Ausbau der StudienanfängerInnen, ca. 16 zusätzliche ProfessorInnen österreichweit)

Architektur und Städteplanung (Kapazitätsregelung, ca. 9 zusätzliche ProfessorInnen österreichweit)

Biologie und Biochemie (österreichweiter Ausbau der StudienanfängerInnen, ca. 23 zusätzliche ProfessorInnen österreichweit)

Pharmazie (österreichweit leichter Ausbau der StudienanfängerInnen, ca. 5 zusätzliche ProfessorInnen österreichweit)

Management und Verwaltung/Wirtschaft und Verwaltung/Wirtschaftswissenschaften (österreichweit leichter Ausbau der StudienanfängerInnen, ca. 40 zusätzliche ProfessorInnen österreichweit)

Ziel ist eine spürbare Verbesserung der Betreuungsverhältnisse, um eine Qualitätssteigerung für Studierende und Lehrende zu erreichen. Konkrete Zahlen je Universität liegen derzeit noch nicht vor, sollen aber noch im Jänner bekannt gegeben werden.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) Zwei Hauptfaktoren für die Zielerreichung sind definiert: 1. Zielwerte bei der Zahl der StudienanfängerInnen Die Mindestzahl von Studienanfängerplätzen, die die Universitäten in den fünf Studienfeldern zur Verfügung stellen müssen, wird gesetzlich festgelegt. Werden diese überschritten, besteht die Möglichkeit zu Zugangsregelungen. Gewisse Vorgaben hierfür werden auch gesetzlich festgelegt, beispielsweise muss das Aufnahme- und Auswahlverfahren mehrstufig ausgestaltet sein - also ohne einmaligem Aufnahmetest. 2. Zahl der ProfessorInnen Diese wird merklich erhöht: Es wird 95 zusätzliche ProfessorInnen geben. Die notwendigen 36 Millionen Euro kommen aus den Offensivmitteln (vulgo Hochschulmilliarde; 240 Millionen Euro Offensivmittel 2013 - 2015). Ausblick Zur längerfristigen und verbesserten Planung kommt ein gesamtösterreichischer Universitätsentwicklungsplan, der vom Wissenschaftsminister mit vorheriger Anhörung des Wissenschaftsrates bis spätestens Ende des zweiten Jahres einer LeistungsvereinbarungsPeriode für die kommenden zwei Leistungsvereinbarungs-Perioden erstellt werden muss. Dieser Plan ist erstmals für die Leistungsvereinbarungs-Periode 2016 - 2018 zu erstellen. Er muss u.a. umfassen: •

bildungs-, wissenschafts- und forschungspolitische Zielsetzungen - angestrebte Zahl der Studierenden

angestrebte Betreuungsverhältnisse

Studienfelder (Bachelor, Diplomstudien), in denen die Unis berechtigt sind, Zugangsregelungen festzulegen, einschließlich der Mindestanzahl an Studienanfänger/innen pro Jahr; diese Studienfelder sind dann durch Verordnung des Ministers im Einvernehmen mit dem Hauptausschuss des Nationalrats zu erlassen.

Den Gesetzesentwurf und Stellungnahmen finden Sie auf der Parlamentswebsite: http://www.parlament.gv.at

Informatik: Eindrücke aus der internationalen PhDAusbildung Die ersten beiden Absolventen der Vienna PhD School of Informatics haben kürzlich die internationale Doktorratsausbildung erfolgreich abgeschlossen. Stefan Rümmele (R) und Eugen Jiresch (J) sprachen mit Elisabeth Lueginger wie sie ihre Studienzeit in einem multikulturellen Umfeld erlebt, warum sie sich für diesen Ausbildungsweg entschieden haben und wohin sie die PhD School beruflich geführt hat. Elisabeth Lueginger (Zentrum für Koordination & Kommunikation der Fakultät für Informatik) Das Curriculum der Vienna PhD School of Informatics ist – für österreichische Universitäten relativ untypisch – strukturiert angelegt. Warum haben Sie sich für diese Doktorratsausbildung entschieden? J: Zunächst stand für mich der Aspekt der Finanzierung im Vordergrund. Außerdem passte der Zeitpunkt genau. As das PhD-Programm gestartet wurde, hatte ich erst wenige Monate davor das Lehramt Informatik und Philosophie/Psychologie abgeschlossen. Spannend fand 26


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) ich auch die Idee und Konzeption selbst, dass es international angelegt ist, damit keine Lehrtätigkeit verbunden ist und stattdessen die Möglichkeit besteht, sich durch Spezialisierungskurse inhaltlich mit unterschiedlichen Forschungsgebieten zu befassen und nicht einzig mit dem Dissertationsthema. Durch die verpflichtenden Lehrveranstaltungen blickt man sozusagen über den Tellerrand des eigenen Forschungsvorhabens hinaus. R: Der Hauptgrund war für mich, dass im Gegensatz zum klassischen Doktorratsprogramm eine höhere Anzahl an Lehrveranstaltungen besucht werden muss. Gerade das Im Gespräch: Stefan Rümmele habe ich am Ende meines Masterstudiums und ... gewissermaßen vermisst. Im Doktorrat bewegt man sich in der Regel nur im Umfeld der eigenen Arbeitsgruppe: Die PhD School ermöglicht aber durch die spezielle Ausrichtung Kontakt mit Kollegen aus verschiedenen Ländern und unterschiedlichen fachlichen Bereichen zu haben. Das war für mich eine große Bereicherung. Konnten Sie in der Ausbildung von den verschiedenen Perspektiven der GastprofessorInnen und ProfessorInnen der TU Wien profitieren? J: Es war offensichtlich, dass eine große Motivation dahinter steckt, sehr gute Gastprofessoren zu gewinnen. Wir hatten hochkarätige Professoren aus allen Forschungsrichtungen mit einer sehr guten Reputation. Dadurch erhielt ich auch Einblick in viele interessante Bereiche. Jährlich bewerben sich mehrere hundert Interessierte weltweit für die PhD School. Wie haben Sie dieses multikulturelle Umfeld erlebt?

... Eugen Jiresch (© Fakultät für Informatik, TU Wien)

R: Ich habe mit Personen aus Kulturkreisen Kontakt bekommen, mit denen ich so vormals keinen hatte. Wir hatten viele soziale Events und auch Kurztrips in diverse Städte gemacht. Es ist schön, Leute zu kennen, die aus anderen Kulturkreisen kommen. J: Durch die geringe Studentenzahl war die Zusammenarbeit sehr persönlich, lustig und nett. Was mich am meisten verblüfft hat, welche Unterschiede zwischen einzelnen Kulturkreisen bestehen, aber auch wie viele Gemeinsamkeiten. Gab es aufgrund der verschiedenen Mentalitäten auch Konflikte oder gar einen sog. Clash of Cultures? R: Ich würde nichts Spezielles hervorheben wollen, denn: Man lernt aus einem anderen Land nur eine Person kennen. Da kann man nicht beurteilen, ob es sich bei Unterschieden um kulturelle oder charakterliche handelt. Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für Ihre Zukunft! Factbox: Vienna PhD School of Informatics Das Curriculum der PhD School umfasst die Forschungsschwerpunkte der Fakultät für Informatik und besteht aus Fundamental und Area Courses. Für das dreijährige, englischsprachige Vollzeitstudium

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) erhalten die Studierenden ein Stipendium. Derzeit sind 40 Studierende aus dem In- und Ausland an der PhD School, wobei jährlich maximal 15 Plätze vergeben werden. Im Jahr 2012 interessierten sich ca. 600 BewerberInnen weltweit für die PhD-Ausbildung an der Fakultät für Informatik. Diese Doktorratsausbildung wird seit 2009 angeboten. Stefan Rümmele studierte Computational Intelligence an der TU Wien. Für seine Diplomarbeit erhielt er den Distinguished Young Alumnus-Award der Fakultät für Informatik. Seit 2009 ist er Projektassistent im Arbeitsbereich Database and Artificial Intelligence (DBAI) am Institut für Informationssysteme und setzt dort seine wissenschaftliche Karriere fort. Eugen Jiresch studierte Lehramt Informatik und Philosophie/Psychologie. Während seiner Doktorratsausbildung spezialisierte er sich auf die Bereiche Theoretische Informatik und Computergrafik. Derzeit ist er als Entwickler in einem Wiener Gaming Development Unternehmen tätig. Während seines Studiums arbeitete er auch als Lektor an der FH Technikum Wien.

TUWEL 2.0 online E-Learning-Kooperation zwischen TU Wien und Uni Wien trägt erste Früchte: Das Upgrade der Lernplattform Moodle auf Version 2 ist erfolgt. Herbert Kreuzeder (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Seit August 2012 läuft Moodle 2.2 an beiden Universitäten und steht somit über 125.000 Studierenden zur Verfügung. Durch die Kooperation der beiden Universitäten konnten auch die Kosten für das Vorhaben minimiert werden. Nach einer Begutachtung durch die offiziellen Moodle-EntwicklerInnen ist geplant, neu entwickelte Funktionen künftig auch der Open-Source-Community zur Verfügung zu stellen. Das gemeinsame Schulungskonzept, das u.a. Multimediatutorials umfasst, erleichtert BenutzerInnen den Umstieg. Die weitere Entwicklung und Umsetzung von Updates orientiert sich an den halbjährlichen Entwicklungsschritten des Moodle Kernsystems. Reger Austausch ist von 21. bis 22. Februar 2013 bei der jährlichen österreichische Moodle-Konfererenz Moodlemoot Austria 2013 möglich.

Erster Tag der Lehre an der TU Wien Am 26. November 2012 drehte sich alles um die Hochschullehre. Nach der Eröffnung durch Vizerektor Adalbert Prechtl, wurden unter dem Titel "Universitäre Lehre, die ankommt" vier Vorträge mit anschließender Podiumsdiskussion geboten. Herbert Kreuzeder (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Martin Lehner (FH Technikum Wien) stellte Tools vor, um das Dilemma "Viel Stoff, wenig Zeit: Wege aus der Vollständigkeitsfalle" zu lösen. Gottfried Csanyi (TU Wien) referierte über "Didaktische Mythen – und wie wir sie erfolgreich demontieren können". Wie Lehre "Vom notwendigen Übel zur motivierenden Wissenvernetzung" wird, erklärte Bernhard Weingartner (TU Wien). Als letzter Input vor der Podiumsdiskussion präsentierte Martin 28


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) Olesch (HTU) die Studierendensicht und Wünsche an universitäre Lehre. Nach einer angeregten Diskussionsrunde mit den Vortragenden und Vizerektor Prechtl war eines klar: Ein einfaches Rezept zur perfekten Lehre gibt es leider nicht. Deshalb wird FOCUS LEHRE fortgesetzt, um allen Beteiligten das Erreichen des gemeinsamen Ziels zu erleichtern: Universitärer Lehre, die ankommt.

Umwelt-Gutachten als OnlineLehrveranstaltung Professor Nebojsa Nakicenovic (EEG-Energy Economics Group) ist Mitglied des deutschen Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU). Dessen Gutachten "Welt im Wandel – Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation" ist als videobasierte Lehrveranstaltung in englischer Sprache erschienen. Herbert Kreuzeder (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Ziel ist es, Studierenden und Hochschulen frei zugängliche und kostenfreie OnlineLehrveranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit anzubieten. Nach einer bestandenen elektronischen Prüfung können auch ECTS-Creditpoints erworben werden – soweit sich die Universität am Programm beteiligt. Erste deutsche Universitäten haben diese Möglichkeit bereits aufgegriffen. Die Video-LVA war auch ein Beitrag zum Wissenschaftsjahr 2012 des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft (BMBF) "Zukunftsprojekt Erde" und wurde dort zu einem der Highlights 2012 gewählt. Die Online-LVA finden Sie unter http://wit.va-bne.de, Prof. Nakicenovic spricht in Lecture 5.

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Forschung

Tierische Schilddrüsen entlarven Atomtests Um illegalen Atomwaffen-Tests auf die Spur zu kommen, müssen winzige Mengen an Radioaktivität nachgewiesen werden. Tierische Schilddrüsen als Bio-Monitore liefern bessere Daten als bisherige Messungen, fand man am Atominstitut der TU Wien heraus. Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Dass radioaktives Iod in Schilddrüsen gespeichert wird, ist schon lange bekannt – doch in Zukunft könnte dieses Phänomen gezielt genutzt werden, um illegale Atomtests nachzuweisen. An der TU Wien wurden nach dem Reaktorunglück von Fukushima Schilddrüsen von Wildtieren untersucht. Radioaktives Iod 131 war dort länger nachweisbar als in der Luft. Gerade wenn es darum geht, winzige Mengen von radioaktivem Iod nachzuweisen, ist die Ein Nuklearwaffentest in Nevada, in den 50erjahren. llegale Atomwaffentests können heute auf der ganzen Welt nachgewiesen werden. (Bild: Wikimedia Commons, Copyrightfrei)

Untersuchung von Schilddrüsen verlässlicher als bisherige Messmethoden. Echte und scheinbare Halbwertszeit

Radioaktives Iod zerfällt überall gleich schnell, mit einer Halbwertszeit von etwa acht Tagen – egal ob die Atome in der Luft, im Boden oder in einer Schilddrüse gelandet sind. Trotzdem ist das Iod nicht überall gleich lange nachweisbar: In der Luft oder im Wasser wird das Iod rasch verdünnt oder ausgewaschen – die Konzentration sinkt daher schon nach deutlich weniger als acht Tagen auf die Hälfte ab. Bei Tieren, die das Iod durch die Nahrung permanent aufnehmen, verhält es sich umgekehrt: Nachdem weiterhin neues Iod dazukommt und in der Schilddrüse gespeichert wird, dauert es dort länger als acht Tage, bis die Konzentration auf die Hälfte abnimmt. Der Zerfall der IodAtome wird teilweise durch die Aufnahme von neuem Iod ausgeglichen. Die "scheinbare Halbwertszeit" verkürzt sich also in der Luft, während sie sich in Schilddrüsen verlängert. Schilddrüsen als Bio-Monitore Nach dem Reaktorunglück von Fukushima wurde eine Fülle von Daten über Iod 131Konzentrationen gesammelt. So können nun Schilddrüsen-Daten mit Luft-Messwerten zuverlässig in Verbindung gebracht werden. "Zum Glück sind Freisetzungen von Spaltprodukten wie in Fukushima extrem selten - aber wenn sie passieren, darf man die Gelegenheit nicht ungenützt verstreichen lassen", sagt Georg Steinhauser. Er untersuchte daher Schilddrüsen von Rehen, Mufflons, Hasen und anderen Wildtieren. Selbst auf die Pirsch gehen musste er dafür freilich nicht: Die Tiere wurden zu Kontrollzwecken 30


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) abgeschossen oder dem Wildtierforschungsinstituts am Wilheminenberg privat übergeben. Es wurde also kein Tier für die Studie getötet. Während in der Luft das radioaktive Iod schon nach kurzer Zeit nicht mehr nachweisbar ist, lässt sich in Schilddrüsen die erhöhte Konzentration auch nach Wochen noch messen. "Für die Tiere sind diese minimalen Konzentrationen an radioaktivem Iod gesundheitlich unbedenklich, aber uns gibt das Iod eine neue, hocheffiziente Möglichkeit in die Hand, Atomwaffentests nachzuweisen", sagt Georg Steinhauser. Stopp für Atomwaffentests Mit dem Nachweis von Atomwaffentests beschäftigt sich auch die CTBTO (Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty Organisation), eine internationale Organisation mit Sitz in Wien. Sie wacht über den Kernwaffenteststopp-Vertrag, der weitere Kernwaffenexplosionen verhindern soll. Die CTBTO betreibt ein weltweites Netzwerk an Messstationen, die Atom-Explosionen gegebenenfalls nachweisen sollen. Dieser Nachweis wird heute einerseits durch seismische Detektoren geführt, mit denen die Erschütterung durch die Explosion gemessen wird, andererseits durch Messungen von Radionukliden in der Luft. "Der von uns vorgeschlagene Biomonitor Schilddrüse ist ungefähr eine Größenordnung empfindlicher als die derzeit von der CTBTO betriebenen Messstationen", sagt Steinhauser. Factbox: Georg Steinhauser Georg Steinhauser studierte Chemie an der TU Wien. Seine Arbeit auf dem Gebiet der Radiochemie führte ihn an das Atominstitut, wo er am Reaktor als Strahlenphysiker arbeitete. Bekannt wurde Steinhauser durch eine Vielzahl von Medienauftritten, ganz besonders nach dem Reaktorunglück von Fukushima war seine Expertise äußerst gefragt. Seit Mitte Jänner 2013 arbeitet er an der Colorado State University in Fort Collins (USA).

Der Molekül-Baukasten: Strukturen, die sich selbst zusammenbauen Elise Richter Stipendium für Emanuela Bianchi: Sie untersucht Partikel, die sich automatisch zu kristallartigen Strukturen zusammenfügen – ein neues Hoffnungsgebiet für die Materialforschung.

Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Sie sind winzig, sie sind vielseitig, sie könnten in der Materialwissenschaft bald eine besonders wichtige Rolle spielen: "Patchy Colloids" sind mikroskopisch kleine Partikel, die aneinander andocken und sich ganz von selbst zu Emanuela Bianchi komplizierten Strukturen formieren können. Nun zeichnet sich eine völlig neue Methode ab, solche Partikel her-zustellen. Emanuela Bianchi forscht seit Jahren an diesem Thema, sie wurde dafür 2012 mit einem Elise Richter Stipendium ausgezeichnet.

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Die schnellste Stoppuhr der Welt – bald am CERN? An der TU Wien wurde eine Methode vorgeschlagen, millionenfach kürzere Lichtblitze zu vermessen als bisher – und zwar mit Geräten, die schon in wenigen Jahren am CERN aufgebaut werden sollen.

Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Bei der Kollision schwerer Atomkerne am CERN sollten sich die kürzesten Lichtblitze der Welt erzeugen lassen, das konnten Andreas Ipp und Peter Somkuti vom Institut für Theoretische Physik in Computersimulationen Zwei Blei-Atome kollidieren. Dabei zeigen. Doch was nützen die kürzesten Lichtpulse, entsteht ein Quark-Gluon-Plasma, das wenn sie zu schnell vorüber sind, um von heutigen ultrakurze Lichtpulse aussenden kann. Geräten überhaupt vermessen werden zu können? Im Journal "Physical Review Letters" wurde eine Methode präsentiert, für die ultrakurzen Lichtpulse die genaueste Stoppuhr der Welt herzustellen – mit Hilfe eines Detektors, der im Jahr 2018 in die Anlage des LHC-Beschleunigers am CERN eingebaut werden soll.

Das Elektronenmikroskop mit dem Extra-Dreh Vortex-Strahlen, die wie ein Wirbelsturm rotieren, bieten völlig neue Möglichkeiten für die Elektronenmikroskopie. An der TU Wien wurden eine Möglichkeit entdeckt, extrem intensive Vortexstrahlen zu erzeugen.

Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Elektronenmikroskope sind heute ein unverzichtbares Werkzeug, ganz besonders in der Materialwissenschaft. Michael Stöger-Pollach und Peter Schattschneider forschen an Elektronenstrahlen, die eine innere Rotation haben, ähnlich wie ein Wirbelsturm. Mit Hilfe dieser sogenannten "Vortex-Strahlen" können nicht nur Objekte abgebildet, sondern auch materialspezifische Eigenschaften untersucht werden – mit einer Präzision im Nanometerbereich. Ein neuer Forschungsdurchbruch ermöglicht nun viel intensivere Vortexstrahlen als je zuvor.

Michael Stöger-Pollach und Peter Schattschneider

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Gift aufspüren mit DNA-Stücken TU Wien, BOKU und IFA-Tulln starten eine Forschungskooperation: Spezielle Biomoleküle, die an ganz speziellen Stoffen andocken, werden zum wertvollen Werkzeug für die Lebensmittelsicherheit.

Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Nicht überall gibt es Chemielabors, in denen man die Sicherheit von Lebensmitteln testen kann. Gerade in ärmeren Ländern kommt es immer wieder zu Vergiftungen – etwa durch Toxine, die von Schimmelpilzen erzeugt werden. Die Lösung dafür könnte in einer ganz besonderen Klasse von Biomolekülen liegen: Den Aptameren. Die Technische Universität Wien startet in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur am Interuniversitären Department für Agrarbiotechnologie (IFA-Tulln) ein neues Projekt zur Erforschung und Entwicklung dieser innovativen Klasse von Molekülen. Passgenau umschließt der Aptamer das Zielmolekül (© Fdardel (Wikimedia Commons) Creative Commons AttributionShare Alike 3.0 Unported)

Laseroptik erlaubt mikroskopische Blicke unter die Oberfläche Wie blickt man ins Innere eines Fliegenauges? Saideh Saghafi entwickelt Laseroptik, die hochauflösende dreidimensionale Mikroskopie ermöglicht.

Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Feine Äderchen, dünn verästelte Nervenbahnen – mit dem Ultramikroskop, das in der Abteilung für Bioelektronik des Instituts für Festkörperelektronik entwickelt wurde, lassen sich winzige Details biologischer Gewebe dreidimensional darstellen. Laserstrahlen ermöglichen einen Blick in das Innere von Fliegen, Mäusen oder auch medizinischen Gewebeproben. Die Lasertechnik und Optik des Geräts wurde von Saideh Saghafi entwickelt. Ihr gelang es, aus einem Laserstrahl mit optischen Tricks eine extrem dünne zweidimensionale Laser-Fläche zu machen, mit der man die Proben Schicht für Schicht durchleuchten kann. Dafür erhielt sie einen wichtigen Optik-Preis.

Saideh Saghafi

Lebensqualität aus Lehm Video-Doku über ein TU-Projekt in Afrika: Neue Lehmbautechniken sollen den Lebensstandard der Afar in Äthiopien verbessern und ihre Ressourcen schonen.

Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Die staubigen Wüstengebiete der Afar-Region im Norden Äthiopiens sind nicht unbedingt der Ort, an dem man architekturwissenschaftliche Forschungsteams vermuten würde. Die Dorfgemeinschaften des AfarKlassische Bauweise: Simple Hütten aus Lehm und Holz

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) Volkes leben mit ihren Tierherden großteils noch immer nomadisch und wohnen in einfachen Mattenzelten. Durch die zunehmende Sesshaftwerdung gibt es nun Bedarf nach einer neuen, ökologisch nachhaltigen Architektur, die auf die geänderten sozialen Bedürfnisse reagiert und ökologisch nachhaltig ist. Ein interkulturelles Forschungsprojekt der TU Wien versucht gemeinsam mit den Afar, eine für die Region passende Lehmbauweise zu entwickeln und exemplarisch ein Schulgebäude zu errichten. In einer TU-Video-Doku (unten) können Sie nun mehr über dieses Projekt erfahren.

Elektrotechnik, brennheiß Transistoren haben eine begrenzte Lebenserwartung, besonders bei großer Hitze. Tibor Grasser untersucht, woran das liegt, und bekam dafür den PaulRappaport-Award.

Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Warum gehen Transistoren kaputt? In der Mikroelektronik hat man oft mit dem Problem zu kämpfen, dass Bauteile irgendwann versagen – besonders, wenn sie bei hoher Temperatur betrieben werden. Woran das liegt, wird in der die Forschungs-gruppe rund um Tibor Grasser am Institut für Mikroelektronik erforscht. Noch vor wenigen Jahren vermutete man ganz andere Ursachen für Transistor-Versagen, die Forschungen an der TU Wien haben zu einem Paradigmenwechsel beigetragen. Für einen Review-Artikel über dieses Thema wurde Tibor Grasser und sein Forschungsteam gemeinsam mit den Partnerunternehmen IMEC, Infineon und KAI am 10. Dezember 2012 von der IEEE Electron Devices Society nun mit dem Paul Rappaport Award ausgezeichnet.

Sauerstoffatome werden rot, Siliziumatome gelb dargestellt. Durch die Schwingung des Gitters werden auch die elektronischen Zustände (Elektronenverteilung: blau) verändert. (oben: neutrale Sauerstoff-Vakanz, unten, positive Sauerstoff-Vakanz)

Ultrakurze Laserpulse kontrollieren chemische Prozesse Wie kann man Moleküle gezielt zerbrechen? Ein neues Experiment an der TU Wien zeigt, wie die Forschung an ultrakurzen Laserpulsen mit der Chemie verknüpft werden kann.

Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Chemische Reaktionen laufen so schnell ab, dass es mit herkömmlichen Methoden völlig unmöglich ist, ihren Verlauf zu beobachten oder gar zu steuern. Doch immer wieder ermöglichen neue Entwicklungen in der Elektrotechnik und Ein kurzer Laserpuls trifft auf ein der Quantentechnologie, ein genaueres Verständnis und eine Molekül (hier: Butadien), das in zwei bessere Kontrolle über das Verhalten von Atomen und Bruchstücke zerfällt. Molekülen zu erzielen. An der TU Wien gelang es nun, mit ultrakurzen Laserpulsen Einfluss auf das Zerbrechen großer Moleküle mit bis zu zehn Atomen auszuüben.

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Tag der ErfinderInnen: Patentierte TU-Forschung zum Ansehen Am 9. November 2012 wurde europaweit der Tag der ErfinderInnen gefeiert. Aus diesem Anlass präsentierten Erfinderteams in der Aula des Freihauses einen Ausschnitt ihrer patentierten Forschungstätigkeit.

TU|frei.haus Redaktion Mit 14 erteilten Patenten übernahm die TU Wien die Führung des Erfindungs-Rankings der Universitäten, welches jährlich vom Österreichischen Patentamt erstellt wird. Die TU-Patente stammen sowohl aus der Grundlagen-, als auch aus der angewandten Forschung. Der Bogen spannt sich dabei von kreativen Entwicklungen, die den Lebensalltag erleichtern bis zu High-TechErfindungen. Die Wissenschaft ist die Basis, auf der industrielle Entwicklungen aufbauen und umgesetzt werden können. Der Forschungs- und Transfersupport an TU Wien unterstützt die Forschungsgruppen von der Idee bis zur Umsetzung. Folgende Erfindungen, die sehr nahe am Markt, bzw. schon am Markt zu finden sind, wurden vorgestellt: •

Martin Gröschl, Alexander Paulsen, Norbert Szigeti: Innendruckmessung von Sektflaschen

Friedrich Bleicher, Johannes Bernreiter: Schwingtisch für die Hybridbearbeitung

Michael Schnürch, Marko Mihovilovic, Moumita Koley, Karlheinz Hilber (MUW), Xaver König (MUW): Cardiogenese induzierende synthetische organische Moleküle

Michael Schön, Marko Mihovilovic, Michael Schnürch: Flowchiller (Kühl-/Heiz-Vorrichtung)

Christan Gosch, Karl Stich, Thilo Fischer: Blue Lamp DNA Test & Hummel-Bestäubung (Lamp-Verfahren zum Nachweisen von Erwinia amylovora & Verwendung einer Bienenpopulation zur Gewinnung von Proben von Pflanzen)

Johann Wassermann, Alexander Schulz, Thomas Hinterdorfer, Harald Sima, Manfred Neumann, Manfred Schneeberger: Aktiver Magnetlagerversuchsstand

Walter Toriser: LED Tiefenstrahler zur schnellen Abheilung von Entzündungsprozessen und Schmerzlinderung - gemeinsam mit Alexander Ronca (Fa. RELUX)

Paul Wegerer, Thomas Bednar: Tramkopftemperierung innengedämmter Außenwände

Pizza-Expressofen (ein Projekt der FH Oberösterreich)

Johannes Bernreiter erklärt Dr. Friedrich Rödler, Präsident des Österreichischen Patentamtes, und Prof. Johannes Fröhlich, Vizerektor für Forschung, den Schwingtisch für die Hybridbearbeitung

Michael Schön stellt den Flowchiller, eine Kühl-/HeizVorrichtung, vor.

Wie kann man den Innendruck von Sektflaschen messen? Martin Gröschl, Alexander Paulsen, Norbert Szigeti lieferten die Antwort.

Bilder: © Österreichisches Patentamt 35


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Menschen

Fast wie bei einer Olympiade Monatelanges, zum Teil hartes Training und dann ist es soweit. Der 11. November 2012, der Tag des Athenmarathons, nähert sich in großen Schritten. Birgit Slama (Institut für Diskrete Mathematik und Geometrie) Unser Flug geht am 9. November vormittags und die Nervosität steigt. Der Flug ist ohne besondere Vorkommnisse. Athen begrüßt uns sehr mild und sonnig. Leider geht die Metro nicht, es wird gestreikt. Dafür gönnen wir uns ein Taxi um in unser Hotel, sehr zentral in der Nähe des Panathinaikon Stadiums, Ziel des Marathons, zu gelangen. Unser nächster Weg führt uns ins Zappeion, ein Conference und Ausstellungscenter, mitten in Athen in Das Ziel: Panathinaikon Stadium einem schönen Park gelegen. Dort werden wir von (© privat) lauter Musik und vielen Leuten empfangen. Die GriechInnen mögen es laut, anfangs für mich gewöhnungsbedürftig - aber einige Tage später, beim Marathon eine große Hilfe. Wir holen unsere Startunterlagen und treffen auf viele LäufInnen anderer Nationen. Am nächsten Tag wollen wir auf die Akropolis. Ein Fußmarsch von unserem Hotel. Sie liegt auf einem Hügel mitten in Athen. Die Propyläen, das Erechtheion, der Niketempel und der Parthenon-Tempel gehören zur antiken Stadtfestung dazu. Es ist gut, dass wir unsere Laufschuhe anhaben. Auf dem steinigen Untergrund hat man damit einen guten Halt. Die Aussicht auf Athen ist grandios. Am Nachmittag müssen wir ein paar km laufen. Wir entscheiden uns zum Zeustempel zu laufen und retour. Er liegt ganz nahe dem Zappeion. Danach gehen wir eine Pizza essen, laut unserem Trainingsplan das Beste vor einem Marathon. Keep on running Sonntag ist es dann soweit. Der Wecker klingelt um 4:30 Uhr. Wir wissen noch nicht, dass wir erst wieder nach 24:00 Uhr ins Bett kommen werden. Meine Aufregung ist bereits riesengroß. Da in unserem Hotel auch eine große Gruppe italienischer LäuferInnen untergebracht ist, bekommen wir sogar um diese Zeit Frühstück. Dieses besteht aber nur aus Toast mit Honig und Tee. Gleich beginnt der Marathon (© privat)

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) Bald geht es zu Fuß weiter zu dem Bus, der uns nach Marathon bringt. Abfahrt ist 5:30 Uhr. Die Stimmung im Bus ist noch gedämpft. Ein paar murmeln ein "Good Morning". Dann geht die Fahrt los - ungefähr eine Stunde später sind wir in Marathon angekommen. Es ist noch ziemlich kalt, und man versucht sich die Zeit bis zum Start zu vertreiben. Fotos werden geschossen, es wird eingelaufen, die schnellen EliteläuferInnen bestaunt, die Toiletten aufgesucht und dann geht es los mit einem Feuerwerk am helllichten Tag, bunten Luftballons, die in den Himmel schweben, und man spielt Sirtaki. Die Stimmung ist gut, endlich können wir starten. Für einen MarathonläuferInnen ist es wichtig, sich ein Ziel zu setzen und man muss auch eine gewisse Taktik haben was das Tempo betrifft. Anfangs nicht zu schnell, aber doch auch wieder nicht zu langsam. Ich versuche meinen Partner ein wenig einzubremsen, indem ich ihm das klar mache. Wir kommen in einen guten Rhythmus und auch die Stimmung unter den 6000 LäuferInnen ist gut. Es gibt eine blaue Linie am Boden. Wenn man auf dieser läuft, hat man die beste und kürzeste Laufbahn. Es gibt immer wieder LäuferInnen, die zu schnell weglaufen, einige holt man dann meistens noch vor der Halbmarathon-Distanz ein. Die griechischen ZuseherInnen feuern die LäuferInnen von Anfang an enthusiastisch an. Ständige "Bravo Bravo"-Rufe verfolgen uns. Kinder wollen abklatschen oder reichen einem Lorbeerzweige. Die Strecke geht ab km 10 immer wieder leicht bergauf bis zu Kilometer 32. Mein Partner pusht mich immer wieder beim bergauf laufen, damit wir nicht zuviel Zeit verlieren. Und dann geht es schon in die Vororte von Athen. Die Stimmung wird lauter und immer mehr Leute stehen und feuern uns an. Viele Frauen feuern speziell laufende Frauen an, und ich falle in diesen Sog hinein und laufe immer schneller und schneller. Ich habe das Gefühl, ich bin eine Teilnehmerin einer Olympiade und sehe die anderen LäuferInnen nicht mehr und laufe immer weiter mit den Händen in der Höhe und winke meinen Fans zu. Und dann sehen wir das Ziel und laufen in das Panathinaikon Stadion ein. Die Massen jubeln uns zu. Wir geben uns die Hand und laufen gemeinsam über die Ziellinie. Mein Fast wie bei einer Olympiade: Der Lauf über Lebensgefährte lässt einen Schrei los, und die Ziellinie (©marathon-photos.com) ich fange vor Erleichterung und Freude an zu weinen. 3.52.36 h ist unsere Endzeit. Wir gehen weiter und holen uns unsere verdiente Medaille ab. Es gibt genug zu trinken und Obst sowie Alufolie zum Wärmen, man kommt noch ins Gespräch mit anderen LäuferInnen. Beim Warten auf die Massage kippt ein Mann neben uns um. Er hat Kreislaufprobleme. Später hören wir auch von anderen LäuferInnen, dass es leider einen Toten gab. Nach einer ausgiebigen Dusche und einem kurzen Power nap beschließen wir in eine griechische Taverne zu gehen. Wir fahren mit der U-Bahn zum Psirri Viertel und schlendern 37


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) durch die engen Gassen, um zu unserem Restaurant zu gelangen. Wir speisen typisch Griechisch mit Fisch, Tzatziki, Tarama Salat, Retsina, Johhurt mit Früchten und Honig. So lassen wir den Abend ausklingen und sind uns sicher: Wir kommen wieder. Factbox: Birgit Slama Birgit Slama arbeitet als Referentin am Institut für Diskrete Mathematik und Geometrie.

Drei neue Dekane an der TU Wien Detlef Gerhard, Michael Drmota und Rudolf Scheuvens leiten seit 1. Jänner 2013 ihre Fakultäten. Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Gleich drei der acht Fakultäten der TU Wien haben seit 1. Jänner eine neue Leitung: Prof. Michael Drmota vom Institut für Diskrete Mathematik und Geometrie wurde Dekan der Fakultät für Mathematik und Geoinformation, Prof. Detlef Gerhard vom Institut für Konstruktionswissenschaften und Technische Logistik wurde Dekan der Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften, und Prof. Rudolf Scheuvens ist neuer Dekan der Fakultät für Architektur und Raumplanung. Kurzportraits über die drei neuen Dekane können Sie hier nachlesen: Maschinenbau – virtuell und real Prof. Detlef Gerhard ist neuer Dekan der Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften. Prof. Detlef Gerhard, Dekan der Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften, wuchs in Nordhessen auf. Er studierte in Paderborn Maschinenbau, promovierte an der Ruhr-Universität Bochum und sammelte dann Erfahrung in der Industrie, zunächst in der Softwarebranche bei myview technologies dann im Sondermaschinenbau bei der Lödige Industries Group. Im Jahr 2006 wurde er zum Universitätsprofessor für Maschinenbauinformatik an die TU Wien berufen. Von 2007 bis 2011 war er Vorstand des Instituts für Konstruktionswissenschaften und Technische Logistik.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) Zunächst virtuell, dann real Wer heute Maschinen, Anlagen oder Fahrzeuge entwickelt, muss mit Hilfe moderner CAD/CAE Werkzeuge vorher sorgfältig modellieren und analysieren, welche Eigenschaften das Produkt haben wird. Durch rechnergestützte Modellierung und Simulation kann man heute das Verhalten von Produkten sehr genau bestimmen, bevor sie überhaupt gebaut werden. So lassen sich Kosten einsparen und Entwicklungszeitenverkürzen, beispielsweise, wenn man statt eines teuren Crash-Tests die Verformungen einer Autokarosserie bei einem Aufprall schon vorher virtuell bestimmen kann. Die Forschungsgruppe von Detlef Gerhard (Forschungsbereich Maschinenbauinformatik und Virtuelle Produktentwicklung, MIVP) beschäftigt sich mit neuen Computermethoden und ITWerkzeugen zur Absicherung und Verifikation von Produktfunktionen, die dabei helfen, wichtige Entscheidungen im Entwicklungsprozess zu treffen. Insbesondere arbeitet Prof. Gerhards Team auch im Bereich Product Lifecycle Management (PLM). Effiziente Energiebereitstellung und innovative Produktionssysteme Zwei inhaltliche Schwerpunkte werden in den nächsten Jahren für die Fakultät für Maschinenbau und Betriebswissenschaften besonders wichtig sein, erklärt Detlef Gerhard: Einerseits die effiziente Bereitstellung und Nutzung von Energie, andererseits die Weiterentwicklung von Produktionstechnologien und die Gestaltung von Innovationsprozessen in Industrieunternehmen. Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes „Energie und Umwelt“ legt die TU Wien ein besonderes Augenmerk auf Energieeffizienz und umweltschonende Stromerzeugung. Gerade im Maschinenbau kann man große Wirkungsgradsteigerungen und Emissionsreduktionen erzielen, zum Beispiel durch Optimierung von Strömungsvorgängen oder effektivere Energienutzung in der Verkehrs- und Transporttechnik. Die Weiterentwicklung von Produktionstechnologien ist ein weites Forschungsfeld. Wie kann man neue physikalische Technologien nutzen – etwa Laser-Fertigungstechnik oder Plasmaverfahren? Wie geht man mit speziellen Werkstoffen um? Wie optimiert man z.B. durch moderne IT-Unterstützung Wertschöpfungsprozesse im Unternehmen aber auch in der Supply Chain? Solche Forschungsfragen sind für die Industrie heute von entscheidender Bedeutung – an der Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften werden dazu Antworten gefunden. Begeisterung für Mathematik Prof. Michael Drmota ist neuer Dekan der Fakultät für Mathematik und Geoinformation. Prof. Michael Drmota ist gebürtiger Wiener. Er studierte Mathematik an der TU Wien, wo er 1986 auch sub auspiciis promovierte. Zusätzlich studierte er auch noch Elektrotechnik – dieses Studium schloss er 1987 ab, 1990 habilitierte er sich im Fach Analysis, später folgte eine weitere Habilitation in Mathematik. Seit 2006 ist er Professor für Diskrete Mathematik an der TU Wien, seit 2010 Vorsitzender der Österreichischen Mathematischen Gesellschaft. Mehrere Gastprofessuren führten ihn seit 1992 immer

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) wieder nach Frankreich, Drmota wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter dem Hlawka-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Von 2006 bis 2012 leitete er ein vom FWF gefördertes nationales Forschungsnetzwerk. Punkte, Striche, Netze Am Institut für Diskrete Mathematik und Geometrie beschäftigt sich Drmota mit der mathematischen Analyse von zufälligen diskreten Strukturen. Solche Strukturen – etwa baumartige oder netzartige Verknüpfungen von Punkten – haben etwa für die theoretische Informatik oder auch für die Wahrscheinlichkeitstheorie eine große Bedeutung. Auch Fragen aus der Zahlentheorie gehört zu Drmotas Forschungsthemen. Perspektiven für junge kluge Köpfe Die Zukunft seiner Fakultät sieht Michael Drmota optimistisch: „Die Mathematik an der TU ist international sehr gut positioniert und spielt an der Spitze mit“, sagt er. Drmota möchte nicht einzelne Fachbereiche wichtiger nehmen als andere – entscheidend ist für ihn, dass junge Forschungspersönlichkeiten in der Fakultät eine Perspektive geboten werden kann, damit sie die Begeisterung für ihr Fach entfalten können. Mathematik ist naturgemäß ein Grundlagenfach. Sie bringt oft Erkenntnisse, deren Anwendungsnutzen anfangs noch nicht absehbar ist – das darf so sein und soll auch so bleiben, meint Drmota. Das bedeutet aber nicht, dass die Mathematik nicht höchst wichtige, alltagstaugliche Erkenntnisse liefern würde. Drmota verweist etwa auf das große Forschungsgebiet der partiellen Differentialgleichungen, die in praktisch allen technischen, biologischen und wirtschaftlichen Prozessen eine wesentliche Rolle spielt. „Die Geodäsie hat mit der Vermessung der Welt eine ganz andere Zielrichtung, spielt aber auch mit den an der TU vertretenen Themen eine weltweit wichtige Rolle“, sagt Drmota. „Erwähnenswert sind sicherlich Weltraumvermessungstechniken und die Messung der Verfügbarkeit von Ressourcen.“ Mut zu Visionen! Prof. Rudolf Scheuvens ist neuer Dekan der Fakultät für Architektur und Raumplanung. Prof. Rudolf Scheuvens, der neue Dekan der Fakultät für Architektur und Raumplanung, stammt aus Nordrhein-Westfalen. An der TU Dortmund studierte er Raumplanung und sammelte Praxiserfahrung in seinem Planungsbüro, was er seit 1993 gemeinsam mit Kunibert Wachten betreibt. Die ersten Schritte seiner akademischen Karriere machte er als Lehrbeauftragter an der Fachhochschule RheinlandPfalz und als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Dortmund, bevor er 2001 Professor für Städtebau und Baugeschichte der Fachhochschule Hannover wurde. 2007 wechselte er an die Fachhochschule Oldenburg, 2008 schließlich als Universitätsprofessor für Örtliche Raumplanung und Stadtentwicklung an die TU Wien. Nicht nur als Professor, sondern auch in verschiedenen verwaltungsnahen Positionen hilft Scheuvens, sein akademisches Wissen in konkrete Stadtplanung umzusetzen – zum Beispiel als Vorsitzender des Aspern-Beirates in Wien und im Grundstücksbeirat der Stadt Wien.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) Große Vielfalt, beschränkte Ressourcen Rudolf Scheuvens möchte dazu beitragen, die unterschiedlichen Institute und Forschungsbereiche seiner Fakultät enger zu vernetzen. „Ich halte die vielfältige disziplinäre Struktur als eine der besonderen Stärken der Fakultät für Architektur und Raumplanung“, sagt Scheuvens. Probleme sieht er in erster Linie im Betreuungsverhältnis: Die große Zahl der Studierenden stellt die Fakultät immer wieder vor Probleme. „Die begrenzten personellen, räumlichen und finanziellen Ressourcen erfordern schon jetzt eine ganz besondere Kreativität in der Bewältigung der alltäglichen Aufgaben“, sagt Scheuvens. Gerade deshalb hält er ein kooperatives und vernetztes Agieren innerhalb der Fakultät für besonders wichtig. Raumplanung geht uns alle an In seiner eigenen Forschung am Department für Raumentwicklung, Infrastruktur- und Umweltplanung beschäftigt sich Scheuvens mit dem gesellschaftlichen Diskurs rund um städteplanerische/raumplanerische Fragen. Planung kann nicht stur von oben verordnet werden, in wachsendem Ausmaß wird sie von einer bewusst mitwirkenden Öffentlichkeit bestimmt. „Die Entwicklung unserer Städte und Gemeinden erfordert den offenen Dialog, die Auseinandersetzung, den Mut zu Visionen, das Ringen um Qualität“, findet Rudolf Scheuvens. „So wie Planung stets auch die Aufgabe hat, Entwicklungen zu stimulieren, das Neue zu wagen, Innovationen zu provozieren, geht es immer auch um das Wecken von Bereitschaft und Interesse zur Mitwirkung und Mitgestaltung“, ist Scheuvens überzeugt.

TU-Betriebsräte gewählt Das wissenschaftliche und das allgemeine Personal der TU Wien schritt am 21. und 22. November zur Betriebsratswahl. Mit der Teilnahme an der Wahl wurde ein wichtiges demokratiepolitisches Recht in Anspruch genommen und die Weichen für die Zukunft gestellt. Nicole Schipani (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Gewählt wurden die 14 Mitglieder des Betriebsrats für das allgemeine Universitätspersonal sowie 19 Mitglieder des Betriebsrats für das wissenschaftliche Personal. Die Behindertenvertrauensperson wurde von der entsprechenden Personengruppe mit einem zusätzlichen Stimmzettel gewählt. © Thomas Siepmann / pixelio.de

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Betriebsrat für das wissenschaftliche Universitätspersonal Von 3.340 Wahlberechtigten gaben lediglich 800 ihre Stimme ab – das ist eine Wahlbeteiligung von 24,00 Prozent. Der Wahlvorschlag Unabhängige Universitätslehrerinnen und Universitätslehrer (UUL) erhielt 13 Mandate, die Liste Kritische Universität (LKU-TU) ist mit 6 Mandaten vertreten. Vorsitzender bleibt Prof. Erasmus Langer, sein 1. Stellvertreter ist Prof. Michael Weigand, 2. Stellvertreterin ist Prof. Ingrid Steiner. Betriebsratsrat für das allgemeine Universitätspersonal Beim allgemeinen Personal gaben 692 von 1062 wahlberechtigten Personen ihre Stimme ab. Das ist eine Wahlbeteiligung von 65,16 Prozent. TUmit-FCG/Team TUmitarbeiterInnen (TUmit-FCG) erhielten 9 Mandate, die Unabhängigen GewerkschafterInnen (TU UG) kommen auf 3 Mandate, die Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (TU WienFSG) ist mit 2 Mandaten vertreten. Bernhard Koller übernimmt vom langjährigen Betriebsrat Walter Weiss. Ewald Haslinger ist 1., Bertram Berisson Gonzáles 2. Stellvertreter. Behindertenvertrauensperson Als Behindertenvertrauensperson wurde Gerhard Neustätter gewählt. Nähere Informationen zu Ihrem Betriebsrat finden Sie online: •

Betriebsrat für das wissenschaftliche Universitätspersonal: http://info.tuwien.ac.at/E092/

Betriebsratsrat für das allgemeine Universitätspersonal: http://info.tuwien.ac.at/E093/

Auf dem Weg zum TU-Cup Die Instabilen gewinnen 4. TCH-Cup. Der TU-Cup soll nun Realität werden. Hannes Mikula (Institut für Angewandte Synthesechemie) Unter dem Motto "Verborgene Energien und schnelle Reaktionen" fand am 8. Dezember 2012 bereits das vierte Fakultätsturnier der Technischen Chemie statt. Mehr als 130 SpielerInnen bewiesen einmal mehr, dass sie auch auf dem Fußballfeld ihr Bestes geben können. War der erste TCH-Cup noch eine kleinere Veranstaltung mit sechs Mannschaften, so wurden dieses Mal in insgesamt 44 Spielen (Gruppenphase und anschließendes K.O.System) alle 16 Platzierungen ermittelt, weshalb alle Teams bis zum Ende kämpfen mussten. Schlussendlich setzten sich Die Instabilen in einem knappen Finale nach 0:5 Rückstand in der Verlängerung durch ein Golden Goal mit 7:6 durch und kürten sich zu einem würdigen Sieger dieses Turniers. Der von Horst Lindenlaub angefertigte Wanderpokal, auf dem alle siegreichen Mannschaften durch eine Gravur verewigt werden, wurde von Dekan Professor Herbert Danninger, der im Namen des Dekanats für Technische Chemie abermals einen Großteil der Kosten übernommen hat, überreicht. TeilnehmerInnen beim 4. TCH-Cup (Westside Soccer Arena, Wien, Hütteldorf) (© Maximilian Bonta)

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) TU-Cup soll Realität werden Unter den 16 Teams des 4. TCH-Cups befand sich diesmal auch eine Gastmannschaft des Atominstituts, auch um ein Zeichen in Richtung eines universitätsweiten Turniers setzen zu können. In weiterer Folge sollen ähnliche Bewerbe an allen 8 Fakultäten der TU Wien stattfinden, bei denen die Teams die einmalige Gelegenheit haben, sich für den TU-Cup qualifizieren zu können. In diesem abschließenden Turnier sollen die Mannschaften ihre Fakultät vertreten und schlussendlich der Sieger des gesamten Wettkampfes ermittelt werden.

Die Instabilen (v.l.n.r. Teresa Seifried, Patrick Steinbauer, Markus Erhardt, Sascha Stanic, Nicolas Klikovits, Michael Seifner, Gernot Peer) mit Dekan Herbert Danninger (© Maximilian Bonta)

Engagierte Freiwillige gesucht Um diese Idee verwirklichen zu können, werden interessierte und engagierte Studierende bzw. MitarbeiterInnen der jeweiligen Fakultäten gebeten, sich beim Organisationsteam des TCH-Cups zu melden. Nur durch ihre Mithilfe kann der TU-Cup realisiert werden. Nähere Informationen: Hannes Mikula & Ghislain Rupp Fakultät für Technische Chemie hannes.mikula@tuwien.ac.at

Ausgezeichnet Mehrere Angehörige der TU Wien wurden für besondere Leistungen ausgezeichnet. Hier ein Auszug. Wir gratulieren! TU|frei.haus Redaktion Jänner 2013 Monika Ludwig, Leiterin des Instituts für Diskrete Mathematik und Geometrie (TU Wien), Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien, Christian Krattenthaler (Uni Wien) und Harald Niederreiter (RICAM – Johann Radon Institute for Computational and Applied Mathematics)sind unter den rund 1.100 ersten Fellows der American Mathematical Society. Die vier MathematikerInnen - die übrigens alle sub auspiciis praesidentis promoviert wurden wurden in die "Inaugural Class of Fellows" der Vereinigung aufgenommen. Aufgenommen werden WissenschaftlerInnen, die außergewöhnliche Beiträge in der Mathematik geleistet haben. Jörg Schmiedmayer, Vorstand des Atominstituts der TU Wien, erhielt den Wissenschaftspreis der Stadt Wien. Dieser Preis wird einmal jährlich von einer Fachjury vergeben – als Anerkennung für das bisherige Lebenswerk. Jörg Schmiedmayer wurde durch seine Forschungen an den Grundlagen der Quantenphysik bekannt. Mit ausgeklügelten 43


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) Atomchips gelingt es in seiner Forschungsgruppe, Teilchen festzuhalten, zu kühlen und präzise zu kontrollieren, sodass ihre quantenphysikalischen Eigenschaften sichtbar werden. Der Wissenschaftspreis der Stadt Wien ist eine traditionsreiche und prestigeträchtige Auszeichnung: Auf der Liste der LaureatInnen finden sich Lise Meitner, Erwin Schrödinger, Konrad Lorenz, Richard Kuhn und Rupert Riedl. Auch zahlreiche Angehörige der TU Wien wurden mit diesem Preis ausgezeichnet – etwa an Helmut Rauch, Peter Skalicky, Otto Hittmair, Hans Nowotny, Johannes Pölzl oder Heinz Parkus. Noch ein zweiter Quantenphysiker des Atominstituts der TU Wien wird von der Stadt Wien ausgezeichnet – allerdings nicht für seine wissenschaftliche Forschung, sondern für sein populärwissenschaftliches Werk: Heinz Oberhummer teilt sich mit seinen "Science Busters"-Kollegen den Preis für Volksbildung. Dezember 2012 Helmut Rauch, einer der prominentesten österreichischen Naturwissenschaftler, wurde mit dem Kardinal-Innitzer-Preis 2012 für sein wissenschaftliches Lebenswerk ausgezeichnet. Der Kernphysiker wurde insbesondere durch seine bahnbrechenden Experimente in der NeutronenInterferometrie berühmt.

Eine Brücke so zu planen, dass sie zuverlässig und stabil stehen bleibt, ist eine große ingenieurswissenschaftliche Leistung. Oft ist es allerdings noch komplizierter, eine passende Brückenbau-Methode zu entwickeln. Schließlich treten wäh rend des Bauprozesses ganz andere Kräfte und Belastungen auf als später beim fertigen Bauwerk. Susanne Gmainer gelang es an der TU Wien, in ihrer Dissertation ein Klappbrücken-Verfahren bis zur Marktreife zu bringen. Sie erhielt dafür nun den Dr. Ernst Fehrer-Preis. November 2012 Die TU-Forscher Karlheinz Schwarz (re.) und Peter Blaha (li.) erhielten für ihr Softwarepaket "WIEN2k" am 29. November den Wiener Ingenieurpreis. Bei der Preisverleihung wurde auch der Rudolf-Wurzer-Preis für Raumplanung an Gerlinde Gutheil-Knopp-Kirchwald, Emanuela Semlitsch, Christine Pointl, sowie (als Zweierteam) Anna Resch und Lisa Enzenhofer vergeben. Thomas Hahn erhielt das Roland-RainerForschungsstipendium 2012. Gemeinsam mit Michael Jungmeier (E.C.O. Institut für Ökologie sowie Universität Klagenfurt) nahm Michael Getzner (Vorstand des Departments für Raumplanung, Technische Universität Wien) den diesjährigen Europäischen Preis für Umwelt und Naturschutz der Binding-Stiftung in Vaduz (Liechtenstein) für den gemeinsam entwickelten und

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) geleiteten Lehrgang "Management of Protected Areas" der Universität Klagenfurt entgegen. Hans-Peter Lenz, eine herausragende Persönlichkeit in der Motorenforschung, wurde mit dem Béla-Barényi-Preis ausgezeichnet. Dieser Preis wird jährlich von der Arbeitsgemeinschaft für Motorveteranen (AMV), der Firma Bosch und dem ÖAMTC für Leistungen um den Kraftfahrzeugverkehr vergeben. Lenz hat die Forschung an Automotoren mitgeprägt wie kaum ein anderer: Der oft als "Motoren-Papst" titulierte Lenz war von 1974 bis 2002 Vorstand des Instituts für Verbrennungskraftmaschinen und Kraftfahrzeugbau an der TU Wien, und auch zehn Jahre nach seiner Emeritierung ist er noch eng mit der TU Wien verbunden. Beim Autofahren kann man nur wenige Stellgrößen für die Steuerung verwenden, etwa die Stellung des Lenkrads, des Gaspedals und des Bremspedals. Meistens reicht unser Können beim Lenken, Beschleunigen oder Bremsen aus, um gut anzukommen. Wenn es aber etwa darum geht, wie man mit geringstem Treibstoffaufwand oder am schnellsten Weg – also optimal – die Strecke zurücklegen kann, so werden Intuition und Können kaum ausreichen. Optimale Steuervorgänge in der Industrie sind meist noch wesentlich komplizierter als die optimale Bedienung des Autos und erfordern aufwändige mathematische Lösungen. Johannes Unger vom Institut für Mechanik und Mechatronik der TU Wien arbeitet an solchen regelungstechnischen Aufgaben. In Düsseldorf wurde er mit dem Young-Scientist-Award des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.

Johannes Unger (Mitte) mit dem Laudator Prof. Wilhelm Schäfer (links) und Sandra Scheermesser (rechts) vom Wissenschaftsministerium Nordrhein-Westfahlen. Foto: Uni Münster

Oktober 2012 Wie lässt man Autos miteinander reden? In Zukunft sollen Autos während der Fahrt ganz automatisch Informationen austauschen und dadurch die Verkehrssicherheit erhöhen. Ein zuverlässiges Kommunikationsnetz auf unseren Straßen zu errichten ist allerdings eine technisch sehr anspruchsvolle Aufgabe. Der Elektrotechniker Alexander Paier schrieb an der TU Wien darüber seine Doktorarbeit, die nun beim ITSWeltkongress in Wien mit einem Preis ausgezeichnet wurde – überreicht von Verkehrsministerin Doris Bures.

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Geboren wurde... … am 25. Oktober 2012 Erik Kreuzeder. Er bereitet Papa Herbert Kreuzeder (Büro für Öffentlichkeitsarbeit), Mama Sandra Drizhal-Kreuzeder und Schwester Emma viel Freude.

Personalia Habilitationen Folgende Kollegen erhielten die Lehrbefugnis als Privatdozent: •

Alessandro Toschi mit 4. September 2012 für das Fach "Theoretische Physik (Theoretical Physics)"; Institut für Festkörperphysik

Matthias Templ mit 9. Jänner 2013 für das Fach "Statistik (Statistics)"; Institut für Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie

Jubiläen Wir gratulieren unseren DienstjubilarInnen herzlich! 25-jähriges Dienstjubiläum: •

Univ.Prof. DI Dr. Michael Drmota (1.10.2012)

Amtsrätin Andrea Gugerell (10.1.2013)

Bernhard Koller (9.12.2012)

Ao.Univ.Prof. DI Dr. Sabine Pollak (1.10.2012)

Ao.Univ.Prof. DI Dr.. Peter Puschner (4.10.2012)

Karin Riefenthaler (13.12.2012)

Robert Svagera (17.9.2012)

Elisabeth Wiesenbauer (25.7.2012)

Mag. Andreas Zemann (28.7.2012)

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013) 40-jähriges Dienstjubiläum: •

O.Univ.Prof. DI Dr. Herbert Grünbacher (6.12.2012)

Pensionierungen: •

Eva Berkes (31.12.2012)

Christa Biedermann (31.12.2012)

Mag. Dr. Shangwei Chen (31.12.2012)

Karl Häring (31.1.2013)

DI Dr. Artur Jachimowicz (31.12.2012)

DI Dr. Mehri Maghazehi (31.1.2013)

Gerhard Rohrer (31.12.2012)

Anna Tarkus (31.12.2012)

Elisabeth Wiesenbauer (31.12.2012)

Verstorben Die TU Wien musste von... •

… Dr. Heidi Bauer, Assistentin am Institut für Chemische Technologien und Analytik, Abschied nehmen. Sie verstarb am 31. Oktober 2012.

… Dr. Gerhard Adam, Wissenschaftler am Institut für Theoretische Physik. Er verstarb am 30. Dezember 2012.

… Prof. DI Dr. Kari Juhani Jormakka, Vorstand des Instituts für Architekturwissenschaften. Er verstarb am 13. Jänner 2013.

LeserInnen-Stimmen „Gratuliere zu dieser Ausgabe des TU|frei.haus - sehr lesbar, informativ und vor allem interessant!“ Anna Steiger, Vizerektorin für Personal und Gender Anregungen, Feedback oder Kritik senden Sie bitte an freihaus@tuwien.ac.at

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013)

Politik

Siebenmeilenstiefel bleiben im Schrank Die TU Wien hat für die nächsten drei Jahre ein Konsolidierungsbudget ausverhandelt. Damit sind die Ziele des Rektorats, die Handlungsfähigkeit für unsere Universität zurückzubekommen und vor allem kein weiteres Personal abbauen zu müssen, erreicht. Bettina Neunteufl (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Dennoch lassen sich mit der vereinbarten Budgetzuteilung keine allzu großen Sprünge machen. Der Fokus 2013 liegt weiterhin darauf, kein neues Minus aufzubauen und den Status Quo aufrechtzuerhalten. Auf die Frage, ob sie mit der Leistungsvereinbarung für die Jahre 2013 – 2015 zufrieden sei, antwortet Rektorin Seidler erfrischend ehrlich: "Man kann deshalb nicht zufrieden sein, weil noch immer Defizite aufzuholen sind. Aber mit dem verhandelten Budget kann die TU Wien arbeiten, und es geht uns besser als 2012." Die differenzierte Betrachtung der Budgetbestandteile ist ausschlaggebend. Die Finanzmittel der Universität setzen sich grob aus Globalbudget und Drittmitteln zusammen. Der Polster aus Drittmitteln ist hinreichend groß, um die Liquidität aufrechtzuerhalten. So gesehen war bzw. ist die TU nur in Relation zum Globalbudget in Schwierigkeiten. Eine ausführliche Darstellung dieser Zusammenhänge brachte TU|frei.haus in der Ausgabe 24 in dem Artikel "Solidarität oder wie wir lernen, an einem Strang zu ziehen". Die TU Wien erhält also für die Leistungsperiode 2013 - 2015 ein Grundbudget von 611 Mio. Euro. Dazu kommen Hochschulraumstrukturmittel von voraussichtlich 39 Mio. Euro. Die genaue Höhe dieses Anteils ist an Kriterien wie der Zahl prüfungsaktiver Studierender, der AbsolventInnenzahl aber auch Drittmitteleinnahmen gekoppelt. Daraus ergibt sich für die kommenden drei Jahre ein Globalbudget von rund 650 Mio. Euro. Zum Vergleich: In der Periode 2010 - 2012 stand ein Globalbudget von 575.845 Mio. Euro zur Verfügung. Wesentlicher Eckpunkt dieses öffentlich-rechtlichen Vertrages ist die Konzentration der TU Wien auf ihre Kernaufgaben Forschung und Lehre. Die Vereinbarung im Detail finden Sie online: http://www.tuwien.ac.at/fileadmin/t/tuwien/docs/leitung/Leistungsvereinbarung_20132015.pdf Das Rektorat muss weiterhin besonderes Augenmerk auf die finanzielle Situation des Hauses richten. Die wesentlichen Meilensteine des Jahres 2013 werden daher sein: •

Die Operationalisierung des Entwicklungsplans: Nachdem der finanzielle Rahmen nun bekannt ist, können die zur Umsetzung des Entwicklungsplans notwendigen konkreten Maßnahmen erarbeitet bzw. präzisiert werden.

Zugangsregelungen: Die TU Wien wird im Hinblick auf die zu erwartenden gesetzlichen Änderungen die Strukturen in den Bachelorstudien Architektur und Informatik konzeptionell überarbeiten. 48


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013)

Impressum Herausgeber: TU Wien Karlsplatz 13 1040 Wien Für den Inhalt verantwortlich: Bettina Neunteufl Büro für Öffentlichkeitsarbeit Operng. 11/011, 1040 Wien T: +43-1-58801-41025 M: +43-664-4845028 F: +43-1-58801-41093 freihaus@tuwien.ac.at www.tuwien.ac.at/pr Redaktion: Florian Aigner (Forschung, Menschen), Herbert Kreuzeder (Lehre), Bettina Neunteufl (Chefredaktion), Nicole Schipani (Campus, Rundschau, Forschung, Menschen) Weitere AutorInnen dieser Ausgabe: Martin Atzwanger (TU Univercity 2015), Constantin C. Cazan (Universitätsbibliothek), Markus Fellner (Gebäude und Technik), Gerald Hodecek (TU Univercity 2015), Ute Koch (Büro des Rektorats | Stabsstelle Arbeitsrecht), Elisabeth Lueginger (Zentrum für Koordination & Kommunikation der Fakultät für Informatik), Juliane Mikoletzky (Universitätsarchiv), Hannes Mikula (Institut für Angewandte Synthesechemie), Klara Neugschwandtner (Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft | HTU), Heidemarie Pichler (Personalentwicklung und betriebliche Gesundheitsförderung | PE), Brigitte Ratzer (Koordinationsstelle für Frauenforderung und Gender Studies), Birgit Slama (Institut für Diskrete Mathematik und Geometrie), Patrik Thuiner (Fachschaft Technische Physik), Marlene Vlasek (Gebäude und Technik) Blattlinie: TU|frei.haus, die Zeitschrift für MitarbeiterInnen der TU Wien, informiert über den Alltag an der TU Wien, neue Projekte, Forschungs- und Lehrehighlights sowie Hochschulpolitik.

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