TU|frei.haus Nr. 26

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Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013)


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013)

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis .................................................................... 2 Editorial .................................................................................. 4 Campus ................................................................................... 5 TU Univercity 2015: Orientierungs- und Beschilderungssystem ......................................................... 5 Neues Labor für Werkstoffprüfung ...................................................................................................... 7 Audimax: Fertigstellung in Sicht .......................................................................................................... 7 Universitätsrat der TU Wien komplett .................................................................................................. 8 Wahlen in den Senat der TU Wien ...................................................................................................... 9 Personalverrechnung neu ................................................................................................................. 10 Urlaubsvorbereitungen ...................................................................................................................... 11 CatalogPlus – das neue Rechercheportal der Universitätsbibliothek ............................................... 12 Anekdota: "In einem anderen Land" .................................................................................................. 13 Anschauen – Hinschauen – Helfen ................................................................................................... 14 "Wir alle sind die anderen" ................................................................................................................ 15 Frauentag – (K)ein Grund zum Feiern .............................................................................................. 16 Die Technik tanzt: Ein Rückblick auf den TU Ball 2013 .................................................................... 17

Rundschau ............................................................................. 18 Was ist los im Grätzl? ........................................................................................................................ 18 Gewinnspiel: Karten für das Frühlingskonzert des TU Orchesters ................................................... 20 "Mahlzeit!" .......................................................................................................................................... 20 Buchtipps ........................................................................................................................................... 22 Entspannungstanz für Roboter .......................................................................................................... 24

Lehre ..................................................................................... 25 Unbeschränkt ≠ unbegrenzt .............................................................................................................. 25 BeSt³ Wien 2013 – Vielen Dank! ....................................................................................................... 28 KinderuniTechnik 2013: 8. bis 12. Juli 2013 ...................................................................................... 29 Sub auspiciis Promotionen am 12. April 2013 an der TU Wien ........................................................ 29 Die Dächer der Hofburg – Ein Projekt in Lehre und Forschung ........................................................ 32 ÖH-Wahl 2013: 14. bis 16. Mai 2013 ............................................................................................... 33

Forschung ............................................................................. 34 Autofahren mit Alkohol ...................................................................................................................... 34 Atome mit Quanten-Erinnerung ......................................................................................................... 37 ERC-Grant für Quantenphysiker Jörg Schmiedmayer ...................................................................... 37 ERC-Grant für Bio-Materialforschung ............................................................................................... 38 Neues Material verspricht bessere Solarzellen ................................................................................. 38

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Menschen .............................................................................. 42 Alaska – the last frontier .................................................................................................................... 42 5 x 5 – Fünf Fragen an fünf TU-MitarbeiterInnen .............................................................................. 44 Reinhard Winkler: Die Schönheiten von Mathematik und Musik ...................................................... 48 Udo Linauer: "Ein erfrischendes Umfeld" .......................................................................................... 50 Prof. Tanja Zseby – neue Professorin für Kommunikationsnetze ..................................................... 51 Ausgezeichnet ................................................................................................................................... 51 "Weil Schifoan is des Leiwandste…" ................................................................................................. 53 Glühen für einen guten Zweck........................................................................................................... 54 Personalia .......................................................................................................................................... 55

Politik.................................................................................... 57 Brust oder Keule ................................................................................................................................ 57

Impressum ............................................................................. 59

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Editorial Liebe Leserinnen und Leser! In seinem Gastbeitrag im Spiegel ONLINE vom 3. April 2013 zeichnet Prof. Dr. Klaus P. Hansen, Leiter der Forschungsstelle Grundlagen Kulturwissenschaft an der Universität Passau, für die Universitäten als "Hort des Wissens" ein düsteres und systemkritisches Bild. Von "feindlicher Umgebung für Gelehrte" ist zu lesen. Davon, dass "kultureller Wandel" und dominierender "Wettbewerb" die Wissensgewinnung blockiere. Von Eitelkeit und Erfolgsdruck getriebene WissenschaftlerInnen – Nachwuchs wie Etablierte – verlernen, dass "wissenschaftlicher Fortschritt sich nur durch Bücherlesen und Bücherschreiben vollzieht". Allein, es fehlen oft Ressourcen, Motivation, Esprit, Solidarität und derlei andere Ingredienzien, die Wissenschaft und Forschung gedeihen lassen. Darüber hinaus zwickt der steigende Anspruch im System, Managementqualitäten mitbringen zu müssen, mithilfe derer sich der Wissenschafts- und Forschungsbetrieb noch effizienter gestalten lässt. Hinzu kommt die Kommunikation, deren Gelingen oder Misslingen oftmals als Erklärung für Erfolg oder das Scheitern herhalten muss. Sind wir demnach alle Opfer des Systems? Küchentischpsychologisch betrachtet lautete meine Antwort: Nein. Treten wir heraus aus der Opferrolle und wechseln die Perspektive. Das hilft fürs Erste. Noch ein Tipp in eigener Sache: In dieser Ausgabe von TU|frei.haus lancieren wir das neue Format "5 x 5 – Fünf Fragen an fünf TU-MitarbeiterInnen", das eine schöne Anregung zum Wechseln der Perspektive sein kann.

Viel Vergnügen!

Bettina Neunteufl Chefredakteurin

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Campus

TU Univercity 2015: Orientierungs- und Beschilderungssystem Begleitend zu den Bau- und Sanierungsaktivitäten am Areal Getreidemarkt wurde ein Orientierungs- und Beschilderungssystem entwickelt und ausprobiert. Zum Jahreswechsel wurden die bis dahin möglichen Schritte umgesetzt und dem Rektorat vorgestellt. Gerald Hodecek, Martin B. Atzwanger (TU Univercity 2015)

Am Getreidemarkt sind die TU-Gebäude bereits deutlich gekennzeichnet.

Die Gebäude der TU Wien sind über mehrere Standorte und Bezirke verteilt. Sie sind geprägt von den ausführenden Architekten und den (fakultäts)spezifischen Wünschen der NutzerInnen. Die momentan in ihrer Gestalt und Erlebbarkeit sehr heterogen wahrgenommenen innerstädtischen Areale der TU sollen durch das Orientierungs- und Beschilderungssystem als TU-Standorte erkennbar werden. Damit soll nicht nur das Zusammengehörigkeitsgefühlt gestärkt, sondern auch die Orientierung verbessert werden. Ziel ist die Forcierung der "Marke" TU Wien an ihrem innerstädtischen Standort.

Eine angemessene Bewertung der universitären Einrichtungen ist aus mehreren Gründen von entscheidender Bedeutung: Ein Bewusstsein für die Bedeutung der Universität verstärkt die Identifikation jener, die hier arbeiten und studieren und ermöglicht Verständnis und Unterstützung von der Bevölkerung. Im Zuge des Projektes TU Univercity 2015 ist deshalb die Darstellung und Positionierung der TU Wien im Rahmen des städtischen Gefüges ein Schwerpunkt der Betrachtung und Aktivitäten. Neben baulichen Maßnahmen kommt dabei dem Leit- und Orientierungssystem eine besondere Bedeutung zu. Der Weg aus dem Irrgarten StudienanfängerInnen und Gästen fällt es nicht immer leicht, die entsprechenden Räumlichkeiten zu finden. Darum wurde am Bespiel des Areals Getreidemarkt das Orientierungssystem so entwickelt, dass die NutzerInnen Schritt für Schritt – auf übersichtliche Weise – an sein Ziel innerhalb der TU Wien geführt werden. Durch die Raumbeschilderung ist es für BesucherInnen einfacher, sich in den TU-Häusern zurecht zu finden.

Ein neuer Übersichtsplan wurde entwickelt. Dieser hilft die unterschiedlichen Standorte zu lokalisieren und die möglichen Verbindungswege abzulesen. Der Plan wird imageprägend an allen Eingängen positioniert, um auch 5


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) nach Außen die Zugehörigkeit zur TU zu verdeutlichen. Daneben erfolgt die plakative Codierung der einzelnen Häuser inklusive dem TU Logo. An den Haupteingängen werden die einzelnen Trakte, Stiegen, Lifte, Höfe und Zugangswege beschrieben. In den Durchgängen zu den verschiedenen Höfen wird ein weiteres Mal eine Orientierungshilfe zu allen Gebäudeteilen angeboten. Erst bei den Liften und Stiegen werden die Funktionen der unterschiedlichen Etagen aufgelistet und die NutzerInnen so effizient ans Ziel geführt. Je tiefer man in ein Gebäude vordringt, desto detaillierter werden die Informationen. Hinweise auf Schildern und Tafeln werden fix montiert. Zusätzlich wird man auf den Screens in den Aulen sowie direkt vor großen Veranstaltungsräumen über Events und News informiert. Strategische Ausrichtung •

Fixe Informationen – fixe Montage und Beschriftung: Gebäude, Räume usw.

Alles was sich ändert, wird veränderbar dargestellt – EDV unterstütztes Infosystem

Übersichtspläne grundsätzlich eingenordet

Grundsätze des Projektorientierungs- und Informationssystem •

Hoher Wiedererkennungswert

Identitätsstiftend

Nachvollziehbarkeit

Intention der Konzeptionierung •

Übernahme der TU-Farb- und Formenvorgabe

Vereinheitlichung

Einfache Herstellung

Einfache Adaption

Deutsch und Englische Textierung

Mit dieser Umsetzung wird eine umfassende Systematik bis hin zu neuen Medien (Infoscreens, Terminals usw.) und digitalen Serviceelementen (Website, Newsletter usw.) andere Kommunikationsmittel als Ausdruck einer selbstbewussten, zeitgemäßen, professionellen TU angeboten, die sowohl Studierenden und MitarbeiterInnen als auch den AnrainerInnen und BesucherInnen helfen, sich an der Universität zurecht zu finden.

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Neues Labor für Werkstoffprüfung Im Zuge der Neuberufung von Prof. Paul Mayrhofer an das Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie war es nötig, Platz für sein Christian Doppler Labor "Application Oriented Coating Development" zu schaffen. Daher wurden die Laborräume des Institutes im Hof 2 am Karlsplatz für seine Forschungsarbeit adaptiert. Zu Semesterbeginn erfolgte die Anlieferung und Aufstellung der Großgeräte der neuen Beschichtungsanlage PVD-Anlage (Physical Vapor Deposition). Mit ihr können verschiedene verschleißfeste Beschichtungen mit Hilfe eines Kathodenbogens oder eines Sputterprozesses auf geeignete Substrate aufgetragen bzw. aufgedampft werden, wobei gleichzeitig ein reaktives Gas zugeführt wird. Die Beschichtung ist somit der letzte Schritt der Werkzeugherstellung ohne Verwerfung, Härteverlust oder Beeinflussung der Mikrostruktur des Stahles. Der Betrieb des neuen Christian Doppler Labor soll im 2. Quartal 2013 aufgenommen werden.

Audimax: Fertigstellung in Sicht Der Umbau und die Anpassung des Audimax am Getreidemarkt gehen in die Fertigstellungsphase. Nach dem Einbau der neuen Heizungs- und Klimaanlage konnte die Inneneinrichtung und Bestuhlung montiert werden. Mit der Installation der neuen Medientechnik können die ersten Testveranstaltungen durchgeführt werden. Derzeit werden im Außenbereich die Zu- und Notausgänge errichtet.

Noch ist es schwierig, sich von außen das fertige Audimax vorzustellen…

… aber von innen ist es schon fast bezugsfertig.

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Universitätsrat der TU Wien komplett

Veit Sorger, Sabine Herlitschka, Manfred Broy, Monika Fehrer, Peter Schuster, Herbert Tumpel, Gabriele Zuna-Kratky Prof. Manfred Broy von der TU München ist das 7. Mitglied des Universitätsrats. Veit Sorger wurde zum Vorsitzenden gewählt. Bettina Neunteufl (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Am 26. März 2013 fand die konstituierende Sitzung des neuen Universitätsrats der TU Wien statt. Die drei vom Senat entsandten (Monika Fehrer, Peter Schuster, Gabriele Zuna-Kratky) und die drei von der Bundesregierung bestellten Mitglieder (Veit Sorger, Sabine Herlitschka, Herbert Tumpel) des Universitätsrates verständigten sich auf Manfred Broy als 7. Mitglied. Im Anschluss wurde Veit Sorger zum neuen Vorsitzenden des Universitätsrats der TU Wien gewählt. Als stellvertretende Vorsitzende wurde Sabine Herlitschka, Vorstand für Technik und Innovation der Infineon Technologies Austria AG, gewählt. Broy ist Professor für Informatik (Lehrstuhl Software & Systems Engineering) an der TU München. Der Informatiker war Gründungsdekan sowohl der Fakultät für Mathematik und Informatik der Universität Passau (1983) als auch der Fakultät für Informatik der TU München (1992), an der er seit 1989 forscht und lehrt. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, u.a. den Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst (2012) und die Konrad-Zuse-Medaille der Gesellschaft für Informatik (2007). Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit (z.B. Aufsichtsratsvorsitz bei Interface) ist er in zahlreichen wissenschaftlichen Gremien vertreten. Bilder: Veit Sorger: © www.BIGSHOT.at/Christian Jungwirth Sabine Herlitschka: © Johannes Puch Manfred Broy: © Werbeagentur 2DSein, Langenmantelstr. 19, 86153 Augsburg Monika Fehrer: © Fleischmann, Linz Peter Schuster: © Fotostudio Wilke, Wien Gabriele Zuna-Kratky: © Inge Prader

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Wahlen in den Senat der TU Wien Am Donnerstag, dem 16. Mai 2013, findet die Wahl der Mitglieder in den Senat der TU Wien für die Funktionsperiode 1. Oktober 2013 bis 30. September 2016 statt. Monika Schneider (Büro des Senatsvorsitzenden) Rückblick – Festlegung der Größe des Senates Der Senat der Technischen Universität Wien gem. UG 2002 hat in der Sitzung am 25. Jänner 2010 mit einstimmigem Beschluss gemäß § 25 Abs. 2 und 3a UG 2002 die Größe des Senats ab der Funktionsperiode 1. Oktober 2010 mit 26 Mitgliedern festgelegt. Dem Senat gehören daher ab 1. Oktober 2010 folgende Mitglieder an: •

dreizehn VertreterInnen der UniversitätsprofessorInnen einschließlich der LeiterInnen von Organisationseinheiten mit Forschungs- und Lehraufgaben, die keine UniversitätsprofessorInnen sind

sechs VertreterInnen der Gruppe der UniversitätsdozentInnen sowie wissenschaftliche MitarbeiterInnen im Forschungs- und Lehrbetrieb

sechs VertreterInnen der Studierenden

eine/ein VertreterIn des allgemeinen Universitätspersonals

Ausschreibung der Wahl in den Senat der TU Wien Die Ausschreibung der "Wahl in den Senat der Technischen Universität für die Funktionsperiode 1. Oktober 2013 bis 30. September 2016 (drei Jahre)" ist nach der derzeit gültigen "Wahlordnung" (Satzungsteil in der novellierten Fassung vom 15. März 2010) im Mitteilungsblatt der TU Wien (7. Stück vom 20.03.2013, Pkt. 68 - Pkt. 70) erfolgt. Zeit und Ort Wahl der VertreterInnen der UniversitätsprofessorInnen einschließlich der LeiterInnen von Organisationseinheiten mit Forschungs- und Lehraufgaben oder Aufgaben der Entwicklung und Erschließung der Künste und der Lehre der Kunst, die keine UniversitätsprofessorInnen sind, in den Senat der Technischen Universität Wien Zeit: Donnerstag, 16. Mai 2013, 10 bis 15 Uhr Ort: Boeckl-Saal, Hauptgebäude, Stiege 1, 1. Stock Die Ausschreibung der Wahl wurde im Mitteilungsblatt der TU Wien (7. Stück vom 20. März 2013 unter Pkt. 68) kundgemacht. Wahl der VertreterInnen der UniversitätsdozentInnen und der wissenschaftlichen und künstlerischen MitarbeiterInnen im Forschungs-, Kunst- und Lehrbetrieb in den Senat der TU Wien Zeit: Donnerstag, 16. Mai 2013, 10 bis 15 Uhr Ort: Boeckl-Saal, Hauptgebäude, Stiege 1, 1. Stock Die Ausschreibung der Wahl wurde im Mitteilungsblatt der TU Wien (7. Stück vom 20. März 2013 unter Pkt. 69) kundgemacht.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Wahl der Vertreterin/des Vertreters des allgemeinen Universitätspersonals in den Senat der TU Wien Zeit: Donnerstag, 16. Mai 2013, 9 bis 15 Uhr Ort: Kleines Sitzungszimmer, Hauptgebäude, Stiege 1, 1. Stock (zwischen Stiege 1 und Stiege 2) Die Ausschreibung der Wahl wurde im Mitteilungsblatt der TU Wien (7. Stück vom 20. März 2013 unter Pkt. 70) kundgemacht. Bild: © Wilhelmine Wulff | Pixelio.de

Personalverrechnung neu Um das Profil des Bereichs "Personal & Gender" weiter zu schärfen und neue Synergieeffekte zu schaffen, wurde die Lohnverrechnung in der Quästur neu strukturiert. Carina Goigitzer (Fachbereich Personalverrechnung) Einige KollegInnen dieses Fachgebiets wurden in die neu geschaffene Einheit "Personaladministration, Fachbereich Personalverrechnung" ausgegliedert und verstärken nun das Team von Vizerektorin Anna Steiger. Kontakt zur neuen Personalverrechnung: Carina Goigitzer (Teamleader) T: +43-1-58801-41120 carina.goigitzer@tuwien.ac.at Neues Büro Der Fachbereich Personalverrechnung der TU Wien befindet sich im Gebäude Karlsplatz 13, 2. Stock, Raum AB 02 02 (siehe Plan). Wenn Sie Unterlagen per Hauspost senden, geben Sie beim Empfänger bitte "Personalverrechnung" an, damit Ihre Briefe problemlos zugestellt werden können. Neuer Webauftritt Alle Informationen, Formulare und Neuerungen rund um die Personalverrechnung finden Sie online: http://www.tuwien.ac.at/wir_ueber_uns/universitaetsleitung/rektorat/vizerektorin_fuer_person al_und_gender/personal_gender/fachbereich_personalverrechnung/ Aufgabenverteilung Personalverrechnung / Quästur Das Team der Personalverrechnung steht Ihnen in Fragen zu Lohn und Gehalt (z.B. Gehaltsabrechnung, Gehaltsbestandteile, Sozialabgaben, Freibetragsbescheid, Pendlerpauschale, Pensionskassa, etc.) zur Verfügung.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Aufgaben der Quästur sind weiterhin: •

Fragen bezüglich gebuchter Personalkosten im Projektbereich, der Ausgabe von Lohnkonten sowie Berechnungen der voraussichtlichen Personalkosten im Projektbereich Kontakt: projektpersonalkosten@quaestur.tuwien.ac.at

Eingabe und Abwicklung der Nebentätigkeit/zusätzlicher Bezugsteile Kontakt: lehre@quaestur.tuwien.ac.at

Dienstreisen Kontakt: reise@quaestur.tuwien.ac.at, Hotline: 411301

Urlaubsvorbereitungen Bevor sich TU-MitarbeiterInnen in den wohlverdienten Urlaub verabschieden, gibt es noch wichtige Regelungen zu beachten. Hier ein Überblick. Werner Wunsch (Fachbereich für allgemeines Personal u. Lehrbeauftragte) Wie hoch ist der Anspruch im Eintrittsjahr? Innerhalb der ersten sechs Monate gebührt für jeden begonnenen Monat des Arbeitsverhältnisses ein Zwölftel des Jahresanspruchs. Bei Arbeitsantritt während des Zeitraums von 1.1. bis 30.6. des jeweiligen Kalenderjahres besteht nach Ablauf von sechs Monaten rückwirkend der volle Anspruch im Ausmaß von 200 Stunden (= fünf Arbeitswochen) auf Basis Vollbeschäftigung mit 40 Wochenstunden. Bei Teilbeschäftigung gebührt der entsprechend aliquote Anspruch. Bei Arbeitsantritt nach dem 30.6. des jeweiligen Kalenderjahres gebührt auch nach sechs Monaten nur ein aliquoter Anspruch im Ausmaß von einem Zwölftel des Jahresanspruchs für jeden begonnenen Monat des Arbeitsverhältnisses. Worauf muss ich als MitarbeiterIn besonders achten? Zeitpunkt und Dauer des Urlaubes müssen rechtzeitig vor Antritt mit dem/der Vorgesetzten vereinbart werden. Längere Urlaube sollten nach Möglichkeit bereits zu Jahresbeginn vereinbart werden. Bitte unbedingt darauf achten, dass der Urlaub rechtzeitig verbraucht wird, damit kein Verfall des Anspruchs eintritt! Der Urlaub für BeamtInnen sowie für Vertragsbedienstete verfällt bereits ein Jahr nach Ablauf des Jahres, in dem der Urlaubsanspruch entstanden ist. Der Urlaub für Angestellte, die dem Kollektivvertrag (KV) unterliegen, verfällt hingegen erst zwei Jahre nach Ablauf des Jahres, in dem der Urlaubsanspruch entstanden ist. Worauf muss ich als Vorgesetzte/r besonders achten? Mit Blick auf die Urlaubsverfallsproblematik muss darauf geachtet werden, dass der Urlaub aller MitarbeiterInnen rechtzeitig verbraucht wird. Daher ist es wichtig, dass alle Urlaube rechtzeitig vereinbart werden. Bei Beendigungen von Arbeitsverhältnissen unter dem Jahr ist darauf zu achten, dass nur der entsprechend anteilsmäßige Urlaub des betreffenden Kalenderjahres verbraucht wird.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Welcher Anspruch besteht nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses? KV-Angestellten und Vertragsbediensteten gebührt nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses eine Urlaubsersatzleistung als Abgeltung für den nicht verbrauchten Urlaub. Die Höhe wird je nach Dauer des Arbeitsverhältnisses im laufenden Kalenderjahr aliquot berechnet. Bereits verbrauchter Urlaub ist dabei anzurechnen. BeamtInnen haben keinen Anspruch auf Urlaubsersatzleistung. Welche Änderungen sind in naher Zukunft geplant? Geplant ist die Einführung der elektronischen ESS-Urlaubsverwaltung. An der TU Wien wurden die dafür notwendigen Vorbereitungsarbeiten bereits erledigt und die notwendigen Vorkehrungen getroffen. Leider verzögert sich die Inbetriebnahme immer wieder, da im Bundesrechenzentrum die korrekte Berechnung der Urlaubsansprüche nach wie vor nicht in allen Fällen funktioniert. Daher kann zum jetzigen Zeitpunkt noch kein konkretes Produktivdatum genannt werden. Nähere Informationen/Rückfragen: Personaladministration Michaela Seemann: michaela.seemann@tuwien.ac.at Cornelia Martin: cornelia.martin@tuwien.ac.at Bild: © Florian Aigner

CatalogPlus – das neue Rechercheportal der Universitätsbibliothek Seit Februar ist der neue Bibliothekskatalog der Universitätsbibliothek online. CatalogPlus bietet Zugriff auf den gesamten Bestand des bisherigen Aleph-Online-Katalogs und auf einen großen Teil der elektronischen Volltexte, die die Bibliothek lizenziert hat. Eva Ramminger (Universitätsbibliothek) Die enthaltenen Volltexte können meist auf Artikel- bzw. Buchkapitelebene gesucht werden, bei vielen Anbietern wird auch der gesamte Volltext durchsucht. Vorteile des neuen Kataloges: •

Intuitiv: NutzerInnen können sofort – ohne Schulung – mit CatalogPlus arbeiten.

Leistungsfähig: CatalogPlus ist schnell und liefert die jeweils relevanten Ergebnisse. Filtermöglichkeiten im Menü auf der linken Seite ermöglichen die gezielte Einschränkung großer Treffermengen.

Kollaborativ: Gemeinschaftliches Bewerten und Erstellen von Rezensionen fördert die Teilnahme und den Wissensaustausch aller NutzerInnen.

Personalisiert: NutzerInnen können Suchergebnisse speichern, Suchprofile anlegen und Bibliotheksmaterialien zu externen Literaturverwaltungsprogrammen verschieben.

Überzeugend: Durch aktuelle Verfügbarkeitsinformationen und Serviceleistungen wie Inhaltsangaben und -verzeichnisse sowie Bilder von Buchumschlägen können NutzerInnen sich einen umfassenden Überblick über sämtliche Datenquellen verschaffen. Der Zugriff auf E-Ressourcen erfolgt direkt aus CatalogPlus.

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Überall anwendbar: Die Suchfunktionen von CatalogPlus können problemlos in Portale von Instituten, in Kursverwaltungssysteme und andere Softwarelösungen integriert werden.

Noch Fragen zu CatalogPlus? Wenden Sie sich bitte an info@ub.tuwien.ac.at Webtipp: http://catalogplus.tuwien.ac.at/

Anekdota: "In einem anderen Land" Die Wiedereröffnung der TH in Wien im April 1938 Juliane Mikoletzky (Universitätsarchiv) Als am 25. April 1938 an der Wiener Technik der Unterrichtsbetrieb für das Sommersemester nach sechswöchiger Sperre wieder aufgenommen wurde, war nichts mehr so wie zuvor – nicht an der TH in Wien und nicht in Österreich. Ab Freitag dem 11. März hatte das Unterrichtsministerium angeordnet, die Vorlesungen wegen der "politischen Hochspannung" auszusetzen. Von da an überschlugen sich die Ereignisse. Die für den folgenden Tag vorgesehene öffentliche 1. Reihe sitzend: Dekane Franz Aigner, Abstimmung der Beamten zugunsten eines Max Theuer, Rektor Rudolf Saliger, freien Österreich konnte nicht mehr Prorektor Friedrich Schaffernak, Dekan abgehalten werden, da nach dem Rücktritt Dokulil (v.l.n.r. ), 2. Reihe stehend: Dekan Kurt von Schuschniggs der Nationalsozialist Josef Eckert, NS-Studentenführer Ernst Arthur Seyss-Inquart als Bundeskanzler Müller, NS-Dozentenbundführer Herbert installiert wurde – Hitler war bereits in Linz. Schober, Dekan Josef Weese (v.l.n.r.) Am 13. März proklamierte er den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, am 14. März war er in Wien. Noch am 13. März gab das Professorenkollegium (PK) der TH in Wien unter Rektor Karl Holey seine "freudige Genugtuung" über diese "Neugestaltung" kund. Am 14. März traten Holey und Prorektor Friedrich Böck zurück (beide wurden politisch dem "Ständestaat" zugeordnet), Prof. Rudolf Saliger wurde vom PK "kommissarisch" zum Rektor und Prof. Friedrich Schaffernak zum Prorektor gewählt. Bereits am 17. März konnte Saliger mitteilen, dass inzwischen auch der Dekan Karl Wolf (Bauingenieurwesen) und der Leiter der Rektoratskanzlei, Josef Goldberg, zurückgetreten waren, beide aus "rassischen" Gründen. Sie wurden vorläufig durch die Professoren Theodor Dokulil und Roman Grengg vertreten. Auch der einzige jüdische o. Professor der Hochschule, Emil Abel, hatte bereits um seine Beurlaubung angesucht. Neu im "Leitungsteam" der TH waren NS-Dozentenbundführer PD Herbert Schober und NS-Studentenführer Ernst Müller als Repräsentanten der NSDAP. Am 4. April wurde der Dekan der Chemisch-Technischen Fakultät, Wolf Johannes Müller, durch Prof. Josef Weese ersetzt. Die für den 21. März geplante Wiederaufnahme des Unterrichts wurde wegen der Vorbereitungen zur "Volksabstimmung" vom 10. April auf den 25. April verschoben.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Am 22. März fand die öffentliche Vereidigung aller Hochschulangehörigen auf den "Führer" statt – "rassisch" und politisch missliebigen Personen war das nicht erlaubt. Sie wurden aufgefordert, um ihre Beurlaubung anzusuchen. Bis zum Herbst 1938 wurden 9 Professoren, 2 Assistenten und 4 Angehörige des sonstigen Personals beurlaubt bzw. in den Ruhestand versetzt, 17 Personen wurde die Lehrbefugnis entzogen oder ruhend gestellt. Die personellen Säuberungen zogen sich jedoch noch bis weit in das Jahr 1939 hin. Ein Erlass vom 23. April verordnete für jüdische HörerInnen eine Höchstquote von 2%, die an der TH in Wien schon im Sommersemester 1938 mit 1,3% deutlich unterschritten wurde. Bei der feierlichen Wiedereröffnung der Technik am 25. April, in der gleichzeitig des "Führergeburtstags" gedacht wurde, konnte der Rektor somit eine weitgehend nazifizierte Hochschule präsentieren. Die hochfliegenden Erwartungen, die mit der "neuen Zeit" verbunden wurden, sollten allerdings bald herb enttäuscht werden. Bild: © Kobé

Anschauen – Hinschauen – Helfen Wussten Sie, dass in Schweden bereits Kindergartenkinder mit dem Thema Erste Hilfe vertraut gemacht werden? Das soll dazu beitragen, dass sie im Notfall richtig reagieren und helfen können. Gleichzeitig wird damit die Grundlage dafür gelegt, dass auch Erwachsene Erste Hilfe als etwas Selbstverständliches ansehen. So werden Hemmungen und die Angst, etwas falsch zu machen, reduziert. Heidemarie Pichler (Personalentwicklung und betriebliche Gesundheitsförderung) Leben retten Erste Hilfe ist auch der TU ein wichtiges Anliegen. Daher bieten wir bereits seit einigen Jahren MitarbeiterInnen die Möglichkeit, eine Ersthelferausbildung oder einen Auffrischungskurs zu absolvieren. Neben der gesetzlichen Verpflichtung, die eine bestimmte Anzahl von ErsthelferInnen vorsieht, geht es hierbei auch um das Thema soziale Verantwortung. Wie reagieren wir, wenn wir in eine Situation kommen, in der unsere Hilfe gefragt ist? Ängstlich, gestresst, überfordert? Hoffen wir, dass sich jemand anderer um die Person kümmert, die Hilfe braucht? Diese Reaktionen sind nur allzu verständlich – das Gute daran: Wir können uns darauf vorbereiten. ErsthelferInnen gesucht In den Erste Hilfe Kursen der TU Wien haben Sie die Chance in einer kleinen Gruppe die wichtigsten Schritte zu wiederholen und einzelne Handgriffe zu üben. Zögern Sie nicht, Ihr Wissen aufzufrischen, auch wenn Sie bereits vor einiger Zeit einen Kurs gemacht haben! So können Sie im Notfall sicher reagieren – und Leben retten!

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Dass das Lernen auch bei diesem an sich ernsten Thema entspannt abläuft, sehen Sie in unserem Video (Danke an die AbsolventInnen des Erste Hilfe Kurses für das Mitmachen beim Videodreh!). In diesem Sinne: Video anschauen – bei einem Notfall hinschauen – helfen! Anmeldung zu den Erste Hilfe Kursen: https://tiss.tuwien.ac.at/admin/authentifizierung

"Wir alle sind die anderen" Am 6. März 2013 fand der zweite Teil der Workshopreihe "Arbeitsplatz Universität 2020" mit dem Schwerpunkt "Partnerschaftliches Verhalten und kollegiales Miteinander" statt. Nicole Schipani (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Unter dem Titel "Arbeitsplatz Universität 2020" diskutieren TU-Angehörige über strukturelle und organisatorische Rahmenbedingen, wie das Lehren, Forschen und Arbeiten an Universitäten (auch) gestaltet sein könnte. Im März-Workshop stand die "Zusammenarbeit" im Mittelpunkt. Dem Ruf von Anna Steiger, Vizerektorin für Personal und Gender, sind vor allem MitarbeiterInnen von den Dienstleistern, Betriebsräte sowie Vertreter der HTU gefolgt. In kleineren Gruppen wurde intensiv über ein respektvolles, wertschätzendes und konstruktives Miteinander diskutiert. Fragen wie "Wo fühlen wir uns nicht anerkannt?", "Womit haben ´die anderen` Probleme mit uns?" wurden ebenso besprochen wie die Wertschätzung durch andere. Lesen Sie online nach, wie Moderatorin Daniela Castner zum Thema "Wertschätzung" steht. Mit dieser Workshopreihe möchte Vizerektorin Steiger eine Kommunikationskultur an der TU Wien anstoßen, in der man auch Schwieriges offen ansprechen kann. Sie ist sich sicher: "Es nicht alles von heute auf morgen, aber gemeinsam schaffen wir es."

In kleineren Gruppen wurde intensiv das Thema "Wertschätzung" diskutiert. Im Anschluss wurden im Plenum gemeinsam die Ergebnisse der Diskussionsrunden besprochen. Vizerektorin Anna Steiger ist sich sicher: "Es nicht alles von heute auf morgen, aber gemeinsam schaffen wir es." Re.: Moderatorin Daniela Castner Bild Daniela Castner: © Stefan Bayer

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Frauentag – (K)ein Grund zum Feiern Der Frauentag am 8. März war Anlass, allen Frauen, die an der TU Wien in der Forschung, Lehre und in Dienstleistungseinrichtungen arbeiten, ein Dankeschön auszusprechen und zu ihren Erfolgen zu gratulieren. Nicole Schipani (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Seit über 100 Jahren wird der Frauentag gefeiert. Die Wurzeln gehen auf die Arbeiterinnenbewegung um die Wende zum 20. Jahrhundert zurück. Im Mittelpunkt stand – und steht noch heute – die Chancengleichheit von Frauen und Männern. 2011 arbeiteten im wissenschaftlichen Bereich 712 Frauen – davon sind 12 Professorinnen. Insgesamt sind 566 Frauen im allgemeinen universitären Bereich tätig. Bei den 21 Dienstleistern gibt es derzeit 8 Leiterinnen. Online zum Nachlesen: •

Frauen an der TU Wien sind keine Seltenheit mehr. Stellvertretend wurden ein paar unserer erfolgreichen Frauen vorgestellt.

Anna Steiger zum Frauentag: Der Internationale Frauentag – feiern zwischen Pessimismus und Optimismus!

Die Spuren des Frauenreferates: 30-jähriges Bestehen

Anlässlich des Frauentags lud Anna Steiger, Vizerektorin für Forschung, zum Frühstück ein. Hier ein paar Impressionen.

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Die Technik tanzt: Ein Rückblick auf den TU Ball 2013 Traditionsgemäß ist die Wiener Hofburg Schauplatz des TU Balls. So vielfältig wie die Architektur der Location, so bunt gemischt war heuer das Ballpublikum. Nationale und internationale Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik tanzten neben Studierenden und ForscherInnen. Das Ballvergnügen diente auch heuer wieder einem guten Zweck: Aus den eingenommenen Spenden der BesucherInnen konnten 25.000 Euro für den HTU Kindergarten gesammelt werden. Ein Rückblick in Bildern. Bilder: © Foto Sulzer

Sabine Seidler bei ihrem zweiten Ball als Rektorin.

Das Ballkomitee - Herwig Bangert, Christine Schwarz, Peter Mohn (v.l.n.r.) kann mit Stolz auf eine erfolgreiche Ballnacht zurückblicken.

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Rundschau

Was ist los im Grätzl? Musikalischer Frühling an der TU Wien Der Frühling an der TU Wien wird musikalisch: Das TU Orchester lädt am 11. Mai 2013 in den Wiener Musikverein, der TU Chor gibt am 23. Mai 2013 im Prechtlsaal sein erstes öffentliches Konzert. Auftakt zum Frühling: Das TU Orchester im Musikverein Das Orchester der TU Wien lädt am 11. Mai 2013 zum Frühlingskonzert ein – dieses Mal an einen besonderen Ort: Den Wiener Musikverein. Als kultureller Botschafter kooperiert das TU Orchester auch weit über die Landesgrenzen hinaus mit anderen akademischen Einrichtungen. Für das traditionelle Frühlingskonzert am 11. Mai 2013 konnte der Chor der Universidad Politécnica de Madrid, einer TU-Partneruniversität, gewonnen werden. Insgesamt werden gemeinsam zwei Konzerte in Madrid und Wien veranstaltet. Viva la musica Das Konzert in Wien findet am 11. Mai 2013 im großen Saal des Wiener Musikvereins ("Goldener Saal") statt. Unter der Leitung des gebürtigen Spaniers Juan Pablo Simón führen der Chor der Universidad Politécnica de Madrid, der Chor ad libitum (Leitung Heinz Ferlesch) sowie das TU Orchester Felix Mendelssohn-Bartholdys zweite Symphonie in B Dur, op 52, "Lobgesang" auf. Als SolistInnen konnten Ana Puche Rosaro und Anita Götz (Sopran) sowie der Tenor Gernot Heinrich gewonnen werden. Arvo Pärts "Cantus in memory of Benjamin Britten" (für Streichorchester und Glocke) sowie Ludwig van Beethovens "Leonoren Ouverture" Nr.3, op. 72 werden im ersten Teil des Konzertes zu hören sein. Gewinnspiel: Wir verlosen 2x2 Eintrittskarten Zeit & Ort 11. Mai 2013, 15:30 Uhr Wiener Musikverein Großer Saal ("Goldener Saal") Musikvereinsplatz 1, 1010 Wien

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Kartenvorverkauf: Tageskasse des Wiener Musikvereins (linke Seite im Musikvereinsgebäude) Montag – Freitag: 9:00 bis 20:00 Uhr, Samstag: 9:00 bis 13:00 Uhr Infoline: +43-1-5051363 tickets@musikverein.at Ermäßigungen: Mitglieder des TU alumni clubs, Studierende, Mitglieder der ErasmusOrganisation Webtipp: http://orchester.tuwien.ac.at TU Chor: Frühlingskonzert Am 23. Mai 2013 gibt der TU Chor sein erstes öffentliches Konzert – ganz im Zeichen des Frühlings. Seit Oktober 2012 probt der neue TU Chor und erarbeitet eine breite Palette von Liedern, von Johann Strauss bis Pink. Eine Auswahl dieser Lieder wird am 23. Mai beim ersten Konzert präsentiert. Zeit & Ort 23. Mai 2013, 19:30 Uhr | Einlass: 19:00 Uhr Prechtlsaal TU-Hauptgebäude | Erdgeschoss Karlsplatz 13, 1040 Wien Eintritt frei - freiwillige Spenden. Sitzplatzreservierung unter chor@tuwien.ac.at Webtipp: http://chor.tuwien.ac.at Fotos TU Chor: Sonnenblume © Petra Schmidt/Pixelio.de; Tulpen © Bernd Kasper/Pixelio.de, Noten © Pambieni/Pixelio.de

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Gewinnspiel: Karten für das Frühlingskonzert des TU Orchesters Als kultureller Botschafter kooperiert das TU Orchester auch weit über die Landesgrenzen hinaus mit anderen akademischen Einrichtungen. Für das traditionelle Frühlingskonzert am 11. Mai 2013 konnte der Chor der Universidad Politécnica de Madrid, einer TUPartneruniversität, gewonnen werden. Insgesamt werden gemeinsam zwei Konzerte in Madrid und Wien veranstaltet.

Wir verlosen 2x2 Karten für das Konzert im Wiener Musikverein Beantworten Sie folgende Gewinnfrage und senden Sie die richtige Antwort an freihaus@tuwien.ac.at Einsendeschluss: 5. Mai 2013 Der Name der Oper, deren Ouvertüre vom TU-Orchester aufgeführt wird, dient in einem bekannten Hollywood-Film als Passwort. Von welchem Wiener Schriftsteller stammt die literarische Vorlage für diesen Film? Die GewinnerInnen werden aus allen richtigen Einsendungen gezogen und schriftlich verständigt. Teilnahmeberechtigt sind alle MitarbeiterInnen der TU Wien. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinne können nicht in bar abgelöst werden. Bild: Gryffindor, GNU Free Documentation License, Version 1.2

"Mahlzeit!" Unsere Gourmets waren auch dieses Mal unterwegs. Achtung: Wir raten zum Selbsttest, denn Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Die Bewertung spiegelt lediglich die Meinung der Redaktion wider. Palatschinkenkuchl am Naschmarkt Nicole Schipani (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Der Naschmarkt bietet sich geradezu an, die Mittagspause dort zu verbringen. Dieses Mal fiel unsere Wahl auf die Palatschinkenkuchl. Das Ambiente ist typisch für den Naschmarkt. Man sitzt – je nach Wetter draußen oder im Lokal – an kleinen Tischen, kann dem hektischen Treiben zusehen und einfach einmal durchatmen. Nomen est omen bietet die Speisekarte eine Vielzahl an Palatschinkenvariationen: Von süß bis sauer werden alle Geschmäcker abgedeckt. Wir entscheiden uns für den Tagestipp: Mozzarella mit Tomaten sowie Putenpalatschinke. Das Personal ist sehr charmant und schnell. Innerhalb kürzester Zeit stehen die dampfenden Köstlichkeiten auf unserem Tisch: Liebevoll garniert, geschmacklich ein Traum.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Fazit: Wer Palatschinken mag, ist hier bestens aufgehoben. Es gibt auch kleinere Portionen, so kann man sich auch durch die Speisekarte kosten. Das Zeit-Preis-Leistungsverhältnis ist absolut stimmig. Kontakt: Palatschinkenkuchl Naschmarkt 131, 1040 Wien T: +43-1-5878744 www.wienernaschmarkt.eu/staende_131.html Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 6:30 bis 19:30 Uhr, Samstag: 6:30 bis 17:00 Uhr, Frühstück: 6:30 bis 11:30 Uhr Cafe Schrödinger Martin B. Atzwanger (TU Univercity 2015) Wahrscheinlich kennen viele TU-Studierende und auch MitarbeiterInnen zumindest namentlich das Cafe Schrödinger. Es gehört zu den österreichischen Mensen und ist damit ein Ableger der TU Mensa. Das Cafe bietet eine überschaubare Auswahl an Speisen und Getränken sowie täglich zwei Menüs. Positiv ist, dass zu jedem Menü ein kleiner frische Salatteller vom Buffet gehört. Seit neuestem gibt es von 8:00 bis 10:30 Uhr ein eigenes Frühstücksbuffet – empfehlenswert! Die Preise sind günstig und fair, auch gilt hier das Mensapickerl. Die Qualität passt - vor allem wenn der Magen knurrt und der nächste Termin drängt. Auch das Servicepersonal ist schnell und korrekt. Aber man kann auch ruhig mal länger sitzen, ohne viel konsumieren zu müssen. Es gibt freien WLAN-Zugang, nur zur Mittagszeit (12:00 bis 14:00 Uhr), wenn der Andrang groß ist, wird man gebeten, nicht via WLAN im Internet zu surfen. Der großer Pluspunkt des Cafe Schrödingers ist Personal: Immer zuvorkommend, gut gelaunt und ein freundliches Wort für jeden Gast. Fazit: Im Cafe Schrödinger stimmt das Preis-Leistungsverhältnis. Das Essen mundet, das Personal ist schnell und freundlich. Kontakt: Cafe Schrödinger Wiedner Hauptstraße 8-10, 1040 Wien T: +43-1-5866502 www.mensen.at Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag: 8:00 bis 17:30, Freitag: 8:00 bis 16:00 Uhr

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Restaurant Korfu Martin B. Atzwanger (TU Univercity 2015) Das kleine Lokal zwischen TU-Corner und Kindergarten ist schlicht, mit einem Touch Griechenland eingerichtet und hat sowohl eine Nicht- und als auch eine Raucherzone. Es ist unkompliziert wie authentisch: Von der offenen Küche bis hin zu den griechisch stämmigen Köchen, die in der Pause gerne eine Runde Tavli spielen. Für Ungeduldige gibt es einen Gassenverkauf: Insbesondere das Riesensandwich (gefülltes Fladenbrot - wahlweise mit Schafkäse, Falafel oder Gyros) wird seinem Namen gerecht. Manch einer ist davon so begeistert, dass er im Laufe seines Studiums nie etwas anderes ausprobiert hat. Dabei entspricht die angebotene Auswahl einer guten griechischen Taverne: Mousaka, Grillteller, Fischgerichte und Fleischlaibchen mit Okra-Schoten und Gyros mit Tzatziki, das besonders mit einem Gläschen Wein mundet (alle Speisen auch zum Mitnehmen). Fazit: Die Portionen sind üppig, die Bedienung freundlich und rasch. Die Preise sind fair. Der uninahe Standort ist ideal für die rasche Mittagspause. Allerdings kann es im Lokal zur Mittagszeit etwas eng werden. Kontakt: Restaurant Korfu Wiedner Hauptstraße 3, 1040 Wien T: +43-1-5035537 Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 8:00 bis 22:00, Samstag: 10:00 bis 16:00 Uhr

Bilder: Palatschinkenkuchl © w.r.wagner / Pixelio.de Cafe Schrödinger, Korfu © Martin B. Atzwanger

Buchtipps "Abenteuer Roboter" TU|frei.haus Redaktion Das Technische Museum Wien und der Verlag Ueberreuter / Annette Betz begründeten vor einigen Jahren eine Buch- und DVDReihe, die sechs- bis zehnjährigen Kindern grundlegende Kenntnisse der Technik, Physik und Umwelt vermitteln möchte. Nach drei erfolgreichen Bänden ("Abenteuer Sehen", "Abenteuer Spielplatz" und "Abenteuer Hören") liegt nunmehr der vierte Band vor, der dieses Mal dem Thema Roboter gewidmet ist. Die Protagonisten des Buches, Lotte, Lukas und ihr Hund Felix, entdecken die Welt der Roboter. Sie lernen, wie ein Roboter entsteht, wie er zum "Leben" erweckt wird und was sie alles können. Auf der beiliegenden DVD gibt es einen spannenden Infobereich (u.a. in Form von Videos), Bastelanleitungen, interaktive Spiele und ein Quiz. Passend zum Buch läuft noch bis Juli 2013 die Ausstellung "Roboter: Maschine und Mensch" mit zahlreicher TU-Beteiligung. 22


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) "Abenteuer Roboter" Susa Hämmerle / Dorothea Tust: Abenteuer Roboter. Entdecke deine Welt 32 Seiten, mit DVD, durchgehend vierfarbig illustriert, ab 6 Jahren Verlag Annette Betz, ISBN 978-3-219-11536-9, 20,60 Euro "Metaphern für die Stadt: Zur Bedeutung von Denkmodellen in der Architekturtheorie" Eine Rezension von Ille C. Gebeshuber (TU Wien & UKM Malaysia) Sonja Hnilica ist Architekturtheoretikerin. Ihr aktuelles Buch "Metaphern für die Stadt: Zur Bedeutung von Denkmodellen in der Architekturtheorie" (Transkript Verlag, Bielefeld, 2012) erarbeitet, wie Sitte und einflussreiche Architekten und Architektinnen vor und nach ihm die Stadt in Metaphern denken - als Theater, als Haus, als Gedächtnis, als Maschine, als Lebewesen, als Natur und als Kunstwerk. Dadurch beschreiben sie die Stadt auf neue, unkonventionelle Weise, strukturieren ihre eigene Wahrnehmung und können Gedanken und Ahnungen formulieren, für die es in den jeweiligen Fachsprachen noch an Ausdrucksmitteln mangelt. Metaphern erlauben es, möglichst viele für den städtebaulichen Diskurs bedeutsame Facetten zu erfassen und zu transportieren. Seit der Lektüre dieses spannenden und interessanten Werkes sehe ich als Physikerin die Stadt mit anderen, lustvolleren Augen. Hnilica’s Metaphern sind einer breiten Leserschaft zu empfehlen. Gerade die von der Autorin betonte Wandelbarkeit von Metaphern ermöglicht es, auf tieferliegende Modelle oder Paradigmen hinzuweisen, und auch dem Denken über das eigene Fachgebiet neue, faszinierende Impulse zu verleihen. Über die Autorin: Sonja Hnilica hat an der TU Wien über den Wiener Architekten Camillo Sitte (1843-1903) dissertiert und die Redaktion der Camillo-Sitte-Gesamtausgabe betreut. Seit 2006 forscht und lehrt sie zur Geschichte und Theorie der Architektur an der TU Dortmund. Das Entstehen von Architektur sowie die Benutzung und Wahrnehmung von Gebautem sind im Zentrum ihres Interesses. Bilder: Buchcover "Abenteuer Roboter": © Technisches Museum Wien Buchcover "Metaphern für die Stadt: Zur Bedeutung von Denkmodellen in der Architekturtheorie": © Transkript Verlag Stadtperzeption © Mark O. Macqueen 2013 (konzipiert aus Motiven von Wikipedia Commons, Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung)

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Entspannungstanz für Roboter Die Fakultät für Informatik wirbt intern bereits um InformatikerInnen-Nachwuchs: Im Kindergarten fanden zwei Robotikworkshops statt. Ewa Vesely (Kinderbetreuungsbeauftragte der TU Wien) Im Rahmen des Projektes "Technik im Kindergarten" organisierte das Institut für Computersprachen zwei Robotikworkshops für die Kinder des Betriebskindergartens. Dr. Dietmar Schreiner und Student Thomas Hamböck (beide von den Austrian Kangaroos) haben den Kindern im Alter von 5 bis 6 Jahren die neuen Roboter-Teammitglieder bei Austrian Kangaroos vorgestellt. Die Begeisterung war groß: Die Roboter, die sich gerade in der ersten Lernphase befinden, konnten den Kindern einfache Antworten geben. Darüber hinaus zeigten die beiden Wissenschaftler, wie der Robo-Tormann mit vollem Körpereinsatz agieren kann oder wie ein Mittelfeldroboter den Ball ortet. Die Kinder erfuhren, dass auch Roboter neben ihrem "Beruf Fußballer" noch eine Freizeitbeschäftigung haben: Chinesischer Tanz. Beim Workshop "MakeyMakey - alles wird zur Tastatur" mit Dr. Johann Stockiger von der OCG konnten die potenziellen NachwuchswissenschaftlerInnen ausprobieren, wie unter Anwendung von Materialien (beispielsweise Apfel, Banane, menschliche Haut), die elektrischen Strom leiten, mit dem PC kommuniziert werden kann.

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Lehre

Unbeschränkt ≠ unbegrenzt Das TU-Rektorat hat sich entschieden, für das kommende Studienjahr keine Auswahlund Aufnahmeverfahren in Architektur und Raumplanung bzw. Informatik durchzuführen (siehe auch "Brust oder Keule"). Damit hat die TU Wien weiterhin unbeschränkten Zugang, nicht jedoch unbeschränkte Plätze. Herbert Kreuzeder (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) "Ein geregeltes Wachstum in den Studien" nennt Vizerektor Adalbert Prechtl als Organisationsziel. Es gilt eine qualitätsvolle Betreuung der Studierenden zu sichern und ein vernünftiges Größenverhältnis innerhalb der TU Wien zu wahren, um Heterogenität und Interdisziplinarität zu erhalten. Vorarbeiten für geeignete Auswahlverfahren laufen bereits an den Fakultäten. "Das Ergebnis muss nicht zwingend beschränkend sein. Positive Auswirkungen wie bessere Selbsteinschätzung der Studieninteressierten durch Feedback von der Universität oder höhere Verpflichtung zu entsprechend besserer Betreuung auf Lehrendenseite können Konsequenzen sein", so Vizerektor Prechtl. TU|frei.haus hat mit Informatik-Dekan Gerald Steinhardt sowie mit Dekan Rudolf Scheuvens und Studiendekan Christian Kühn an der Architektur über Erwartungen und Pläne für das kommende Studienjahr gesprochen.

Gerald Steinhardt, Rudolf Scheuvens, Christian Kühn Die AnfängerInnenzahlen im kommenden Wintersemester werden voraussichtlich wieder über den errechneten Kapazitäten liegen, eine Erhöhung der verfügbaren Ressourcen ist nicht absehbar. Wie geht die Fakultät mit dieser Situation um? Gerald Steinhardt: Grundsätzliches Ziel der Fakultät ist eine qualitätsvolle Ausbildung für unsere Studierenden mit einem internationalen Maßstäben entsprechenden Betreuungsverhältnis. Dieses Ziel wäre mit den vom Ministerium vorgeschlagenen 980 BeginnerInnen nicht zu erreichen. Kein Aufnahmeverfahren durchzuführen erscheint uns daher ehrlicher, als Studieninteressierte erst ein Verfahren durchlaufen zu lassen und dann festzuhalten, dass die vergebenen Plätze nicht ausreichend betreut werden können. Vom 25


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Aufnahmeverfahren Abstand zu nehmen, heißt aber keinesfalls, dass unbegrenzt Plätze verfügbar wären. Konkret werden die Studieneingangsgespräche (STEG) weitergeführt, verbunden mit der Abgabe eines "Letter of Motivation". Dieses System hat sich bewährt und bietet einen persönlichen Studieneinstieg. STEG startet bereits Anfang Juli während der Inskriptionsfrist, sodass für die Studieninteressierten eine Um-Entscheidung für ein anderes Studium noch möglich ist. Christian Kühn: Eine neue Art StudienbeginnerInnen zu empfangen, ist sicherlich notwendig, um die Studieneignung schneller als bisher klären zu können. Konkrete Pläne entstehen gerade in Abstimmung mit der Studienkommission, etwa die Vorverlegung des bestehenden Orientierungskurses in den September. Wir werden genau beobachten, wie sich die Zulassungsverfahren in Graz und Innsbruck bewähren und die Zeit nutzen, um die Faktoren für den Studienerfolg genauer zu analysieren, unter anderem mit Fokusgruppen-Interviews mit erfolgreichen und weniger erfolgreichen Studierenden. Ein Aufnahmeverfahren – das auch für die BewerberInnen Aufwand bedeutet – durchzuführen, nur um dann eine schlechte Betreuungssituation vorzufinden, halte ich für zynisch. Die Universität Innsbruck und die TU Graz führen Aufnahmeprüfungen in Architektur ein. Welche Auswirkungen erwarten Sie für Ihre Fakultät? Christian Kühn: Ich erwarte definitiv mehr BeginnerInnen in Wien, schon deshalb, weil alle Spätentschlossenen und auch die "Schiefeinsteiger" im Sommer – sofern sie sich nicht schon jetzt in Graz oder Innsbruck registriert haben – nur hier ihr Studium beginnen können. Sogar wenn die absoluten Zahlen österreichweit sinken, gehe ich von einem höheren Aufkommen bei uns aus. Schwierig ist auch, dass alle, die Wien als Ausweichlösung wählen, erst nach Absolvierung von 60 ECTS die Universität wechseln können. Bei aktuellen Durchschnittszeiten sind das fast drei Jahre. Rudolf Scheuvens: Perspektivisch geht es darum, wie man mit der Situation umgeht. Die Frage nach einer bestmöglichen Gestaltung des Studienbeginns stellt sich allen Universitäten. Eventuell finden sich noch ganz andere Lösungen. Zugangsregelungen werden von der TU Wien nicht kategorisch abgelehnt. Die Vorbereitung auf ein zugangsgeregeltes Studium gehen mit weniger Zeitdruck weiter. Wie sehen die konkreten Pläne für ein Aufnahmeverfahren aus? Gerald Steinhardt: Für die dreistufige Gestaltung werden bestehende Elemente übernommen. Der "Letter of Motivation" und persönliche Interviews werden um einen Reihungstest ergänzt. Bei diesem geht es nicht um das Abprüfen von Vorwissen, sondern um schlussfolgerndes Denken, Problemlösungskompetenz und Textverständnis. Fragen zum künftigen Berufsfeld und zur künftigen Berufstätigkeit von InformatikerInnen werden auf Texte abzielen, die vorab online verfügbar sind. Das Konzept ist soweit fertig. Trotzdem sind Prüfungen um jeden Preis auch künftig nicht das Ziel. Rudolf Scheuvens: Für die Architektur gibt es ein fast fertiges Konzept. Die Rektoratsentscheidung bietet jetzt die Möglichkeit die gesammelten Erfahrungen der anderen Universitäten in die Entwicklung einzubeziehen. Parallel betreiben wir international Recherche, welche Erfahrung mit welchen Systemen gewonnen wurde und welche sich bewährt haben. Ein mehrstufiges Zugangsverfahren wird definitiv kommen - und zwar ohne Knock-out-Prüfungen. Nach der Aufnahmeprüfung soll auch das erste Semester intensiv zur Leistungsüberprüfung genutzt werden.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Falls die TU Wien Aufnahmeprüfungen einführt, soll es aus Ihrer Sicht österreichweit inhaltlich abgestimmte Aufnahmeprüfungen geben? Oder definiert jede Fakultät hier eigene Schwerpunkte? Gerald Steinhardt: Bei sieben universitären Informatikstandorten in Österreich ist eine vollständige Abstimmung natürlich ein hoher Anspruch. Falls Aufnahmeverfahren kommen, ist allerdings nicht zu erwarten, dass alle diese umsetzen, da es etliche Standorte gibt, die gerne mehr Studierende aufnehmen würden als bei ihnen beginnen. Eine inhaltliche und terminliche Abstimmung derer, die sich für ein Aufnahmeverfahren entscheiden, wird aber angestrebt. Denn Ziel jeder Universität wird das Erreichen der bestgeeigneten BeginnerInnen sein. Insgesamt scheint Österreich in einer Übergangsphase zu sein. Die Wahl des Studienortes ist international ein kompetitives Element, auch in Österreich scheint die Entwicklung in diese Richtung zu gehen. Ich bin jedenfalls optimistisch, dass ein Aufnahmeverfahren die engagierten und motivierten Studierenden nicht abschreckt. Rudolf Scheuvens: Ein positiver Effekt der aktuellen Situation ist der Kontakt und der Austausch mit den anderen Architekturfakultäten. Die Tendenz geht zu einem gut vergleichbaren Verfahren. Christian Kühn: Eine Terminkoordination ist ohne Frage notwendig, eine inhaltliche Differenzierung nach Standort halte ich bei derart großen Anfängerzahlen für weniger relevant. Welche (positiven) Veränderungen erwarten Sie – für Studierende, Lehrende, die Fakultät - durch die Einführung von Zulassungsprüfungen? Gerald Steinhardt: Ein Aufnahmeverfahren ist kein Wert an sich und darf kein Selbstzweck sein. Als Instrument der Qualitätssicherung bei Ressourcenknappheit ist seine Durchführung allerdings eine Option. Denn nur mit ausreichenden Ressourcen können wir der Verantwortung für eine gute Ausbildung entsprechen. Der Bedarf an InformatikAbsolventInnen in einer Informationsgesellschaft ist seitens der Wirtschaft mehrfach dokumentiert. Entsprechende Ressourcen zuzuweisen liegt in der Verantwortung des Bundesministeriums. Wichtig ist jedenfalls, dass nach einem Aufnahmeverfahren den Studierenden auch ein gut betreuter Platz zur Verfügung steht. Neben höherer Identifikation mit Universität und Studium könnte ein Aufnahmeverfahren auch zu einer Senkung der Drop-out-Quote beitragen. Der Aufwand für Lehrende wird sich dadurch nicht wesentlich ändern, da weniger Studierende besser betreut werden sollen. Eines unserer zentralen Anliegen ist es, dass potentielle Studierende sich frühzeitig informieren und somit auch eine fundierte Studienentscheidung treffen. Die Fakultät für Informatik setzt in diesem Bereich auch zahlreiche andere unterstützende Maßnahmen. Rudolf Scheuvens: Ziel muss das Erreichen einer BeginnerInnenzahl sein, die annähernd den realen Kapazitäten entspricht, nicht geeignete BewerberInnen sollen frühzeitig zum Nachdenken gebracht werden. Das Verhältnis Studierende zu Personal- und Raumressourcen muss stimmen. Ein Auswahlverfahren bietet die Möglichkeit hier Einfluss zu nehmen. Wichtig ist die ernsthaft am Studium Interessierten zu erreichen. Insgesamt wird es wohl auf eine deutliche Reduktion der BeginnerInnen hinauslaufen. Christian Kühn: Universität ist immer auch die Gemeinschaft von Lehrenden und Lernenden. Eine reine Reduktion der Studierendenzahlen ist kein Qualitätskriterium. Wir müssen die bestgeeigneten und bestmotivierten Studierenden anziehen und dafür auch ein attraktives Gesicht nach außenzeigen, nicht zuletzt in der Art, wie wir den Zugang regeln. 27


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Rudolf Scheuvens: Motivation hängt maßgeblich mit dem erlebten Alltag zusammen. Derzeit ist die Situation erkennbar problematisch, das muss sich jedenfalls ändern.

Bilder: Gerald Steinhardt: © TU Wien, Lorenz Dopplinger Rudolf Scheuvens: © privat Christian Kühn: © Foto Wilke

BeSt³ Wien 2013 – Vielen Dank!

Herbert Kreuzeder (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Die BeSt³ Wien 2013 ist absolviert und viele Studieninteressierte wurden mit Informationen aus erster Hand versorgt. Über 83.000 BesucherInnen nutzten die vier Tage von 7.-10.März 2013 in der Stadthalle Wien um sich zu Studium, Beruf und Weiterbildung zu informieren. Die TU Wien war mit 90 BeraterInnen aller Fakultäten auf 75m² vertreten. Unzählige Gespräche wurden geführt und reichlich Infomaterial ausgegeben. Insgesamt wurden über 2.500 Studienhandbücher und 4.000 Infofolder verteilt. Herzlichen Dank an alle Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und tollen Beratungen! Einige Eindrücke von der Messe finden Sie online: http://www.tuwien.ac.at/dle/pr/studieninfo_u_marketing/messen

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KinderuniTechnik 2013: 8. bis 12. Juli 2013 Herbert Kreuzeder (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Die TU Wien in Kinderhand – vom 8. bis 12. Juli 2013 findet die KinderuniTechnik 2013 statt. Wissenschaft und Forschung für Kinder, spannende Experimente, direkter Kontakt zu ForscherInnen und ein erster Einblick in eine Universität – das ist die Kinderuni. In den Sommerferien bietet die TU Wien allen interessierten Kindern zwischen 7 und 12 Jahren 46 verschiedene Vorlesungen und Workshops, unter anderem zum Schwerpunkt Klima und Energie. Warum das Bit im Wilden Westen erfunden wurde oder wie man sich vor Blitzen schützen kann, erfahren die NachwuchswissenschaftlerInnen vor Ort. Wir bedanken uns bereits vorab bei allen beteiligten ForscherInnen für Ihr freiwilliges und unentgeltliches Engagement!

Sub auspiciis Promotionen am 12. April 2013 an der TU Wien Drei TU-Absolventen erreichten am 12.April den vorläufigen Höhepunkt ihrer außergewöhnlichen akademischen Karriere: Die Sub auspiciis Promotion. Herbert Kreuzeder (Büro für Öffentlichkeitsarbeit)

v.l.n.r.: Thomas Wannerer, Bundespräsident Heinz Fischer, Stefan Nagele, TU-Rektorin Sabine Seidler, Manuel Weberndorfer

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Die Bestleistungen in Schule und Studium wurden von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer mit der Überreichung des Goldenen Ehrenringes der Republik gewürdigt. Den akademischen Grad "Doktor der technischen Wissenschaften" erhielten: •

Dipl.-Ing. Thomas Wannerer Dissertationsthema: "SO(n) equivariant Minkowski Valuations" Fakultät für Mathematik und Geoinformation

Dipl.-Ing. Manuel Friedrich Weberndorfer Dissertationsthema: "Reverse Affine Isoperimetric Inequalities" Fakultät für Mathematik und Geoinformation

Dipl.-Ing. Stefan Nagele Dissertationsthema: "Ultrafast electronic dynamics in one- and two-electron atoms" Fakultät für Physik

Der Mistelbacher Dipl.-Ing. Thomas Wannerer startete 2005 sein Diplomstudium Mathematik an der TU Wien, welches er bereits 2009 mit Auszeichnung abschloss. Danach wechselte der Mathematiker an die Universität Osnabrück, wo er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war. 2010 kehrte er an die TU Wien zurück, wo er als FWF Projektassistent arbeitete und parallel sein Doktoratsstudium betrieb. Als Ausgleich ist klettert der Mathematiker gerne – im Winter in Hallen, im Sommer im Freien. Die Sub auspiciis Promotion hat sich aus dem Studium heraus "ergeben", es war nie das deklarierte Ziel von Wannerer. Zu den Erwartungen an die Auszeichnung sagt er: "Ich erwarte mir keine direkten Vorteile. Das mit der Sub auspiciis Promotion verbundene Stipendium halte ich jedoch für sinnvoll und nützlich." Nach Abschluss des PhD-Studium 2012 wechselte Wannerer an die ETH Zürich, wo er aktuell als Postdoc angestellt ist. Beruflich hat der Niederösterreicher ein klares Ziel: "Ich möchte weiterhin Mathematik machen." Dipl.-Ing. Manuel Friedrich Weberndorfer stammt aus Linz. Während seines Diplomstudiums Technische Mathematik an der TU Wien arbeitete er unter anderem auch als Studienassistent. Mit Beginn des Doktoratsstudiums 2010, trat er seine aktuelle Stelle als FWF Projektassistent am Institut für Diskrete Mathematik und Geometrie an. Das Studium hat der Mathematiker als faszinierend und vielseitig anwendbar empfunden. Vielseitig sind auch seine Freizeitaktivitäten: Musikproduktionen gehören ebenso dazu, wie "Floorball" oder die neu entdeckte Leidenschaft für das Tauchen. "Es war mir wichtig, möglichst viele Qualifikationen für das spätere Leben mitzunehmen. Die Sub auspiciis Promotion ist natürlich eine sehr erfreuliche Draufgabe und Bestätigung." Speziell die mit der Sub auspiciis Promotion verbundene Chance sich um ein Exzellenzstipendium des BMWF zu bewerben, freut Weberndorfer. "Möglicherweise lassen sich damit weitere wissenschaftliche Auslandsaufenthalte finanzieren." Auf die Frage wo er sich in 10 Jahren sieht, antwortet er: "Ich habe mich für die Technischen Mathematik entschieden, da mir das Lösen von mathematischen und naturwissenschaftlichen Problemen große Freude bereitet. Ich hoffe, dass ich auch in zehn Jahren einer Tätigkeit nachgehen kann, die mir noch viele Glücksmomente dieser Art beschert." 30


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Der gebürtige Salzburger Dipl.-Ing. Stefan Nagele absolvierte nach dem Privatgymnasium Borromäum das Diplomstudium Technische Physik an der TU Wien (2001-2007). In das Diplomstudium integrierte er auch einen Auslandsaufenthalt an der KTH Stockholm. Mit dem ausgezeichneten Diplom in der Tasche startete Nagele 2007 in das Doktoratsstudium der Technischen Wissenschaften an der TU Wien, parallel dazu war er bis 2012 Fellow der International Max Planck Research School of Advanced Photon Science. Bewusst auf eine Sub auspiciis Promotion hingearbeitet hat der Physiker nicht. "Das Physik-Studium war für mich außerordentlich interessant und ich habe immer schon gerne gelernt - bei den Prüfungen eben solange bis ich den Stoff verstanden habe. Die guten Noten haben sich dann eigentlich daraus ergeben", so Nagele. Gegen Studienende war die Möglichkeit einer Sub auspiciis Promotion aber doch ein zusätzlicher Ansporn. Direkte Vorteile – z.B. bei künftigen Arbeitgebern - erwarte er nicht, es sei aber eine sehr schöne Geste der Anerkennung durch die Republik. Eine konkrete Anwendung für den mit der Promotion verbundenen Würdigungspreis und das mögliche Exzellenzstipendium des Wissenschaftsministeriums sieht Nagele in der Finanzierung von Forschungsaufenthalten im Ausland. Der Sub auspiciis Promovend bleibt der TU Wien vorerst als Universitätsassistent am Institut für Theoretische Physik erhalten. Befragt nach seinen Zukunftsplänen antwortet Nagele: "Die berufliche Vision für die nächsten zehn Jahre ist aus jetziger Sicht das Erreichen einer Professur. Wenn die Bedingungen an den Universitäten aber nicht passen, kann ich mir auch eine Karriere abseits der Universität sehr gut vorstellen."

Bilder: Gruppenfoto: © TU Wien, T. Blazina Thomas Wannerer: © privat Manuel Friedrich Weberndorfer: © privat Stefan Nagele: © Susi Nagele

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Die Dächer der Hofburg – Ein Projekt in Lehre und Forschung Gerold Eßer (Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege)

Mag. Birgit Knauer, Mathias Slupetzky, Beate Ponsold, Jennifer Brunner und Ulrike Herrmann (1.R. v.l.n.r) In einem gemeinsamen Projekt des Fachgebiets Baugeschichte :: Bauforschung der TU Wien mit dem Bundesdenkmalamt (BDA) und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) untersuchen Studierende der Architektur bereits im dritten Jahr die historischen Dachkonstruktionen der Wiener Hofburg. Ziel ist die Dokumentation und Erforschung der Holz- und Stahltragwerke der Hofburg, die einen guten Überblick über etablierte Bauweisen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert ermöglichen. Für ihre besonderen Leistungen der wissenschaftlichen Dokumentation und öffentlichkeitswirksamen Vermittlung ihrer Forschungsergebnisse wurden fünf besonders engagierte Studierende der TU Wien kürzlich durch die Präsidentin des BDA mit Dank und Anerkennung ausgezeichnet. Gruppenfoto: © Bettina Neubauer, BDA Hofburgkapelle: Aufrichtevorgang

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Michaelerkirche: Aufrichtevorgang

Bilder: © TU Wien, Abteilung Baugeschichte :: Bauforschung

ÖH-Wahl 2013: 14. bis 16. Mai 2013 Vom 14. bis 16. Mai 2013 finden wieder die ÖH-Wahlen an der TU Wien statt. Die Studierenden haben dabei, wie alle zwei Jahre, die Möglichkeit Ihre VertreterInnen in den Fachschaften und in der HTU zu wählen. HTU-Vorsitz Gewählt wird •

am Getreidemarkt im Seminarraum Thomas Schopper SR (Kesselhaus, Getreidemarkt 9, 2. Stock),

im Hauptgebäude im Prechtlsaal (Hauptgebäude, Karlsplatz 13, EG) und

in der Gußhausstrasse im Elektrotechnischen Institutsgebäude (Gußhausstr. 25-29, Garderobe Erdgeschoss).

Alle wichtigen Informationen, wer wann wo wen wählen kann finden Sie auch unter www.tuwien.ac.at/lehre/oeh_wahl_2013 und unter www.htu.at/wahl Eine hohe Wahlbeteiligung ist uns allen wichtig. Deshalb bitten wir auch Sie, die KollegInnen daran zu erinnern, zur Wahl zu gehen und mit Ihrer Stimme ihre Vertretung zu bestimmen, damit auch die nächsten Jahre ein konstruktives Miteinander für die TU und alle ihre Angehörigen der Grundstein unseres Zusammenlebens bleibt.

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Forschung

Autofahren mit Alkohol Aus Abfallprodukten wie Stroh soll Biokraftstoff entstehen – an der TU Wien gelingt dieses Kunststück mit Hilfe speziell hergestellter Schimmelpilze. Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Werden uns die Autos unsere Nahrung wegessen? Solche irrationalen Ängste spielen in der Diskussion über Biokraftstoffe noch immer eine Rolle – dabei geht die Wissenschaft längst ganz andere Wege. An der TU Wien forscht man seit Jahren an der Herstellung von Biokraftstoff, allerdings nicht aus Materialien die auch als Nahrungsmittel dienen können, sondern aus zellulosehaltigen Bio-Abfällen wie Stroh oder Holz. Spezielle Pilz-Stämme werden entwickelt, um wertvolle Produkte aus jenem Material zu erzeugen, das sonst einfach weggeworfen wird.

Pilz-Zucht an der TU Wien: Schimmelpilze in Petrischalen

Stroh, Zucker, Alkohol Der Weg vom Strohballen zum Biotreibstoff ist aufwändig: "Aus zellulosehaltigen BioAbfällen lässt sich Zucker herstellen, der dann zum Biokraftstoff Ethanol vergoren wird", erklärt Prof. Christian Kubicek, der an der TU Wien die Arbeitsgruppe für Biotechnologie und Mikrobiologie leitet. Hat man erst mal Zucker oder Stärke, dann ist es nicht mehr schwer, Alkohol herzustellen: Mit Hilfe von Hefe lässt man seit Jahrtausenden genau diese chemische Reaktion ablaufen, etwa wenn Bier oder Wein vergoren wird. Die Reaktion ist gut erforscht und bestens optimiert. Doch der erste Schritt des Prozesses – von der Zellulose zum Zucker – ist bedeutend komplizierter. Diese Umwandlung gelingt mit einem Cocktail an Enzymen, der von Schimmelpilzen produziert wird. Der Star unter diesen Schimmelpilzen ist Trichoderma reesei: Er gilt als gesundheitlich unbedenklich und ist mittlerweile besonders gut erforscht. Gentechnologie an der TU Wien "Der Enzym-Mix, der von Trichoderma reesei produziert wird, ist genau an die natürlichen Lebensbedingungen des Pilzes angepasst, er ist in dieser Form nicht unbedingt optimal für die chemische Industrie", sagt Christian Kubicek. Daher stellt man in den Labors der TU Wien mit gentechnischen Verfahren neue Trichoderma-Stämme her, die besser zu den Anforderungen der Biokraftstoffherstellung passen.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Die TU Wien ist eine der weltweit erfolgreichsten Forschungseinrichtungen auf diesem Gebiet: Rund um Christian Kubicek entstand eine ganze Reihe von Teams, die sich intensiv mit Trichoderma reesei beschäftigen und neue Methoden entwickeln, diesen Pilz durch Genaustausch oder Genmanipulation in seiner biotechnologischen "Arbeitsleistung" zu verbessern – etwa die Arbeitsgruppe "Molekulare Biotechnologie", die von Bernhard Seiboth geleitet wird, oder die von Irina Druzhinina geleitete Arbeitsgruppe Bernhard Seiboth "Mikrobiologie". Die Forschung brachte nicht nur eine Fülle akademischer Publikationen hervor, sondern auch mehrere Patente. Pilze als Enzym-Lieferanten "Bei der Herstellung von Biokraftstoff aus Zellulose gibt es eine ganze Reihe von Herausforderungen zu meistern", erklärt Christian Kubicek. Die erste liegt in der Vorbehandlung des Ausgangsmaterials: Es muss fein zerhäckselt und chemisch oder physikochemisch vorgehandelt werden, damit die Enzyme aus den Pilzen überhaupt eine Chance haben, an die Zellulose heranzukommen. Dann muss die richtige Temperatur gewählt werden, um Zucker zu erzeugen. Um Glukosekonzentrationen zu erzielen, die bei der nachfolgenden Vergärung Ethanolkonzentrationen ergeben die eine kosteneffiziente Weiterverarbeitung ermöglichen, müssen hohe Suspensionsdichten (20 - 50 %) an vorbehandelter Biomasse eingesetzt werden. "Um diese mischen zu können, was für die Wirkung der Enzyme eine essentielle Voraussetzung ist, muss man die Temperatur erhöhen, wodurch die Suspension wieder dünner wird. Doch nicht alle Enzyme halten diese hohen Temperaturen aus", erklärt Kubicek. Man versucht daher, Pilz-Stämme herzustellen, deren Enzyme bei höheren Temperaturen verwendet werden können. Dazu kann man etwa Gene aus anderen Pilzen einschleusen, die sich auf große Hitze spezialisiert haben. Manche von ihnen kommen in der Natur etwa im Inneren von Strohhaufen vor, wo oft hohe Temperaturen herrschen. Wenn im Bioreaktor dann schließlich aus der Zellulose eine Zuckerlösung entstanden ist, übernehmen Hefepilze den Rest der Arbeit: Sie wandeln die Glucose in Ethanol um – den Alkohol, den wir aus alkoholischen Getränken kennen. Durch Destillation kann er abgetrennt und dann als Treibstoff-Zusatz verwendet werden. Gehört die Zukunft den Schimmelpilzen? Kann eine so aufwändige Technologie wirtschaftlich sinnvoll sein? "Kurzfristig wird dieser Biokraftstoff preislich nicht mit Treibstoff aus Erdöl konkurrieren können", meint Prof. Kubicek. Trotzdem deutet alles darauf hin, dass Biokraftstoffe ein Teil des Energiekonzeptes der Zukunft sein werden. Die EU bekennt sich eindeutig zur Förderung von Biokraftstoff, große Firmen versuchen, diese Technologien voranzutreiben. Die Zukunft könnte großen Bioraffinerien gehören, in denen nicht nur Kraftstoff sondern auch eine ganze Palette anderer Produkte erzeugt wird – ähnlich wie eine Erdölraffinerie aus einem natürlichen Rohstoff eine Fülle von Erzeugnissen herstellt. Was bei der Biokraftstofferzeugung abgetrennt und entfernt werden muss, eignet sich als wertvolles Ausgangsmaterial für andere Anwendungen, aber auch die Glukose selbst kann für die 35


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Herstellung von Platform-Chemikalien verwendet werden. "Man muss die Gesamtheit der biochemischen Produktion betrachten, dadurch wird eine Kosten-Nutzen-Rechnung für den Biokraftstoff schwierig", meint Christian Kubicek. Solche Bioraffinerien könnten mit unterschiedlichen biologischen Abfällen betrieben werden, die direkt in der Gegend rund um die Raffinerie anfallen – vom Haushalts-Bio-Eimer bis zu den Holzspänen aus dem Sägewerk. Hochwertige Produkte wie Raps oder Zuckerrüben für die Kraftstoffproduktion eigens anzubauen ist somit nicht nötig. Es kommt nicht zur vielzitierten Konkurrenz zwischen Nahrung und Energie-Pflanzen. Kein neues Ackerland für Treibstoff Auch Prof. Matthias Zessner vom Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft der TU Wien hält diesen Weg für sinnvoller. Er beschäftigt sich mit der Frage, wie man Ackerland ökologisch sinnvoll einsetzt. "Durch das Anbauen von Pflanzen eigens für die Treibstoffproduktion werden wir das Energieproblem nicht lösen", meint er. "Dafür stehen einfach keine ausreichenden Anbauflächen zur Verfügung. Wenn es Anbauflächen gibt, die wir nicht für die Nahrungsmittelproduktion benötigen, ist es ökologisch sinnvoller, sie anders zu verwenden: Etwa als Pufferzonen bei Gewässern, um die Stickstoffbelastung zu senken." Abfallprodukte sinnvoll zu verwerten ist hingegen ist eine Maßnahme, die keine zusätzlichen Ackerflächen beansprucht. Die Natur als Chemielehrer Für Christian Kubicek und sein Team ist Biokraftstoff letztlich nur eines der Produkte, die man mit Hilfe von Pilzen herstellen kann. Hat man die Mechanismen verstanden, durch die man maßgeschneiderte Pilz-Stämme für bestimmte Zwecke herstellen kann, lassen sich die neuen Erkenntnisse auf unterschiedliche Verfahren anpassen. Milliarden Jahre Evolution haben Mikroorganismen hervorgebracht, die uns durch ihre chemischen Fähigkeiten höchst nützlich sein können. Wenn man der Evolution noch etwas auf die Sprünge hilft, wie das in den Labors der TU Wien geschieht, könnte eine biochemische Industrie aufblühen, die unseren Energiehaushalt und unsere Stoffkreisläufe auf umweltfreundliche Weise drastisch verändern wird.

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Atome mit Quanten-Erinnerung Aus Ordnung wird Unordnung – das gilt auch für Quantenzustände. Messungen am Atominstitut der TU Wien zeigen, dass dieser Übergang quantenphysikalisch ganz anders ablaufen kann als in unserer Alltagserfahrung. Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Eiswürfel im Cocktailglas schmelzen, bis ein dauerhafter Gleichgewichtszustand erreicht ist, in dem sie verschwunden sind. Danach ist die geometrische Form der Eiswürfel völlig verloren: Die Flüssigkeit enthält keine "Erinnerung" mehr an sie, aus einem Der Atomchip (oben) - im Hintergrund die geordneten Eiskristall sind ungeordnete gemessenen Verteilungen, die den Wassermoleküle geworden. Bei ultrakalten Zustand der Bose-Einstein-Kondensate Bose-Einstein-Kondensaten ist das anders: beschreiben. Die höchst geordneten Wolken extrem kalter Teilchen streben zwar ebenfalls einem ungeordneten Gleichgewichtszustand entgegen, doch eine "Erinnerung" an ihren ursprünglichen Zustand behalten sie erstaunlich lange. Wie sich nun zeigt, hängt dieses Phänomen bemerkenswerterweise nicht von der Temperatur ab, es scheint sich also um eine recht stabile, grundlegende Eigenschaft der Quantenphysik zu handeln.

ERC-Grant für Quantenphysiker Jörg Schmiedmayer Mit Atom-Chips auf der Suche nach ganz besonderen Quanten-Zuständen: TUPhysiker Jörg Schmiedmayer wird mit einem ERC-Advanced Grant ausgezeichnet. Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Mit seinen Forschungen an speziellen Quantenzuständen zwischen Ordnung und Unordnung hat Prof. Jörg Schmiedmayer bereits viel Aufsehen erregt: Ultrakalte Atomwolken mit einem hohen Grad an Ordnung streben mit der Zeit in ein ungeordnetes Temperatur-Gleichgewicht. Auf dem Weg dorthin nehmen sie aber einen erstaunlich stabilen Zwischenzustand ein. Mit einem ERC Advanced Grant des European Research Council, einem der begehrtesten europäischen Förderpreise, kann er diesem Geheimnis und anderen Nicht-Gleichgewichts-Phänomenen in Quanten-Vielteilchensystemen in Zukunft genauer auf den Grund gehen.

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ERC-Grant für BioMaterialforschung Mit Lasertechnologie will Aleksandr Ovsianikov an der TU Wien Mikrostrukturen mit eingebetteten lebenden Zellen bauen. Er erhielt dafür einen der begehrtesten Europäischen Forschungspreise: Den ERC Starting Grant. Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Das Verhalten von Zellen hängt stark von der Umgebung ab, in der sie sich befinden. Um Zellen zu untersuchen und zu beeinflussen ist es daher höchst wertvoll, sie in eine maßgeschneiderte Umgebung einbauen zu können. Aleksandr Ovsianikov entwickelt ein Laser-gesteuertes Verfahren, mit dem man Zellen gezielt in feine Strukturen einweben kann – ähnlich wie in natürlichem biologischen Gewebe, wo sie von der sogenannten "extrazellulären Matrix" umgeben sind. Wichtig ist das für die Züchtung von neuem Gewebe, für die Suche nach neuen Medikamenten oder für die Stammzellenforschung. Für dieses Projekt erhielt Ovsianikov einen ERC-Grant des European Research Council (ERC), der mit knapp 1,5 Millionen Euro dotiert ist.

Neues Material verspricht bessere Solarzellen Aus einer erst kürzlich entdeckten Materialklasse lässt sich eine neue Form von Solarzellen herstellen, fand ein Forschungsteam der TU Wien heraus. Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit)

Etwa so kann man sich die neuen Solarzellen vorstellen: In abwechselnd angeordneten ultradünnen Schichten bilden sich durch Lichteinstrahlung Elektronen und Löcher, oben und unten sind leitende Kabel angebracht, mit denen ein Stromkreis geschlossen wird. Links: Elias Assmann, rechts: Prof. Karsten Held

Atomschicht für Atomschicht stellt man sie her, um ganz bestimmte Materialeigenschaften zu erzielen: Geschichtete Sauerstoff-Heterostrukturen sind eine neue Klasse von Materialien, die seit einigen Jahren großes Aufsehen in der Materialwissenschaft erregt. Ein Forschungsteam an der TU Wien konnte nun gemeinsam mit Kollegen aus den USA und Deutschland zeigen, dass sich daraus eine ganz neue, effizientere Klasse von ultradünnen Solarzellen bauen lässt. Die Forschungsergebnisse wurden im Journal "Physical Review Letters" veröffentlicht.

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Maskierte Schimmelpilzgifte Ein wichtiger Forschungserfolg für die Lebensmittelsicherheit: An der TU Wien ist es gelungen, jene Stoffwechselprodukte im Labor herzustellen, die Pflanzen, Tiere und Menschen aus Schimmelpilzgiften erzeugen. Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Ob wir wollen oder nicht: Getreideprodukte, die wir tagtäglich zu uns nehmen, enthalten Schimmelpilzgifte, sogenannte Mykotoxine. Für die Messung ihrer Konzentration gibt es bereits etablierte Tests. Im Stoffwechsel werden die Toxine allerdings teilweise chemisch verändert, sodass sie bei Routineanalysen unerkannt bleiben. An der TU Wien ist es nun gelungen, diese sogenannten "maskierten Mykotoxinie" im Labor zu synthetisieren. Nur dadurch erhält man ausreichende Mengen an Referenzmaterial um die Giftstoffe genauer untersuchen zu können und Nachweismethoden für sie zu entwickeln. Wichtig ist das nicht nur für die Lebensmittelsicherheit, sondern auch für die Agrarwissenschaften und die Toxikologie dieser Verbindungen.

Flugzeug-Sensoren ohne Batterie und Kabel Eine Idee von EADS und TU Wien hebt ab: Gemeinsam wurden Flugzeugtaugliche Energy Harvester Module getestet, die zukünftig Sensoren mit elektrischem Strom versorgen sollen. Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Wie ein Nervensystem sollen Netze aus Sensoren in Zukunft wichtige Daten auf der Flugzeughülle registrieren und weiterleiten. Eine Verkabelung dieser Sensoren wäre viel zu aufwändig und zu schwer. In gemeinsamer Forschungsarbeit entwickelten daher nun EADS Innovation Works und die TU Wien ein wenige Zentimeter großes "Energy Harvesting Modul", das Sensorsysteme im Flugzeug mit Energie versorgen kann. Der Sensor leitet seine Daten per Funk weiter – so soll eine völlig neue Sensor-Einheit in der Flugzeugwand entstehen. Die Energie wird aus dem Temperaturunterschied zwischen eisigen Höhen und wärmerer Bodenluft gewonnen. Nun wurden diese Energy Harvesting Module erstmals in Testflügen unter realen Flugbedingungen erprobt – mit Erfolg. Bild: © EADS

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Das Herz in der Petrischale Herzgewebe neu herstellen statt Spenderherzen transplantieren: An der TU Wien wurden Substanzen entwickelt, mit denen man funktionsfähige Herzzellen wachsen lassen kann. Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Aufgeschürfte Haut wächst rasch wieder nach, geschädigtes Herzgewebe kaum – daher hinterlässt ein Herzinfarkt oft schwere langfristige Schäden. An der TU Wien wurden nun Substanzen entwickelt, die körpereigene Vorläuferzellen in funktionsfähige, schlagende Herzmuskelzellen umwandeln. Diese Entdeckung könnte die Tür zu einer ganz neuen Art der regenerativen Medizin öffnen. Die TU Wien hat gemeinsam mit der Medizinischen Universität Wien ein Patent dafür erteilt bekommen und wurde mit dem silbernen Inventum-Preis des Österreichischen Patentamtes ausgezeichnet.

Serge Haroche zu Gast an der TU Wien Von Lichtteilchen und SchrödingerKatzen: Der Physiknobelpreisträger Serge Haroche hielt am 22. April einen Vortrag im Kuppelsaal der TU Wien, eingeladen vom Vienna Center for Quantum Science and Technology (VCQ). Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Bereits zum dritten Mal fand im April die Erwin Schrödinger Lecture statt, veranstaltet vom Vienna Center for Quantum Science and Technology (VCQ) – jedes Mal sprechen hochrangige WissenschaftlerInnen zu Themen aus der Quantenphysik für ein breites Publikum. Der diesjährige Sprecher war Professor Serge Haroche von der Ecole Normale Supérieure und dem Collège de France in Paris. Er wurde 2012 - gemeinsam mit David Wineland - für seine neuen Methoden zur Untersuchung von Quantensystemen mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Am 22. April 2013 hielt er an der TU Wien im Kuppelsaal einen öffentlichen Vortrag. In der klassischen Physik sind die Eigenschaften von Objekten eindeutig festgelegt – Quantenobjekte hingegen können sich in einer Überlagerung unterschiedlicher klassischer Zustände befinden. Die Untersuchung solcher Überlagerungen ist allerdings extrem schwierig, weil der Kontakt des Quantenobjektes mit der Umwelt die Überlagerung rasch zerstören kann. Serge Haroche fängt Mikrowellen zwischen zwei hochreflektierenden Spiegeln ein und lässt sie mit Atomen wechselwirken. Das Mikrowellenfeld nimmt dabei eine ähnliche Rolle ein wie die Katze in Erwin Schrödingers berühmten Gedankenexperiment. Es wird somit zu einem hochinteressanten System für die Erforschung der Quantendekohärenz, die dafür sorgt, dass aus quantenphysikalischen Überlagerungszuständen nach kurzer Zeit klassisch-eindeutige Zustände werden. Bild: © C. Lebedinsky, CNRS 40


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Vienna Gödel Lectures am 16. Mai 2013: All Questions Answered Donald E. Knuth eröffnet die Vienna Gödel Lectures Helga Gartner (Zentrum für Koordination & Kommunikation der Fakultät für Informatik) Die Fakultät für Informatik startet die neue jährliche Vortragsserie “Vienna Gödel Lectures of the Faculty of Informatics”. Eröffnet wird die Vortragsreihe von einem der einflussreichsten Pioniere der Informatik, Donald E. Knuth. Zeit & Ort: 16. Mai 2013, 17:30 Uhr TU Wien, Hörsaal EI 7 Bild: © Dasha Slobozhanina

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Menschen

Alaska – the last frontier Alaska - Das Stück Land, wo die Natur NOCH was zu sagen hat, hat mich schon immer gerufen. Endlich, ein Fachvortrag in Seattle, von wo aus Alaska in der Reichweite von nur einigen Flugstunden entfernt ist. Eugenijus Kaniusas (Institute of Electrodynamics, Microwave and Circuit Engineering) Angekommen in Anchorage, (beinahe) Hauptstadt von Alaska, geht es gleich in Richtung Küste am Alaska Golf. Die Straße dorthin ist wahrlich einzigartig, rechts wälzen sich die schneeweißen Beluga Wale, links erstreckt sich eine Berglandschaft, die ihresgleichen sucht, hinter uns liegen aktive Vulkane. Sonst sind wilde Beluga Wale nur bei Trips hinter den Polarkreis in der Preiskategorie von über 10.000 $ zu bewundern… Meine Zielstadt heißt Seward am Golf von Alaska, eine Hafenstadt von der aus die wirtschaftliche Erschließung von ganz Alaska begann und meine Erschließung der Tierwelt von Alaska beginnen soll. Seward bietet zudem beste Möglichkeiten diverse Wale in der Küstennähe zu beobachten. Majestätische Wale Meistens bekommt man die Schwertwale (berüchtigte Killerwale) sowie Buckelwale vor die Linse. Einheimische Schwertwale haben alle ihre Namen, die wandernden Schwertwale sieht man sehr selten und auch nur zu bestimmten Jahreszeiten. Wie die Schwertwale gelassen auf- und abtauchen wie auch in Reih und Glied vorbeischwimmen, zeugen von der Abwesenheit ihrer natürlichen Feinde und ihren ausgeprägten sozialen Fähigkeiten. Ihr einziger Feind sind die Giftstoffe im Meer, die für die hohe Sterblichkeit der jungen Schwertwale verantwortlich sind. Interessanterweise entgiftet das Kalb bei seiner Geburt die Kuh, die annähernd die Hälfte ihrer Giftstoffe auf das Kalb überträgt. Herausschießen von Buckelwalen ("breaching") Die Buckelwale sind voller Überraschungen. Trotz ihrer gigantischen Größe, ernähren sie sich von den Kleintieren, die sie vorwiegend vom Boden des Meeres aufklauben. Beim Auftauchen geraten manche Wale "in Übermut" und schießen aus dem Wasser heraus. Zwei bis drei Flossenschläge genügen, um ihre tonnenschwere Masse aus dem Wasser herauszukatapultieren. Meistens wenden die Wale in der Luft zwecks Bauchlandung. Dabei liegt die Vermutung nahe, dass der Aufprall der Verdauung hilft (Muscheln im Magen werden zermalmt) oder auch als Zeichen der Vitalität zu deuten ist (den benachbarten Walen gegenüber).

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Auf dem Gletscher Steigeisen angeschnallt, geht es hinauf auf einen der Gletscher unweit von Seward. Der Gletscher erstreckt sich wie eine den Hang herabhängende Zunge. Diese Zunge wird Jahr für Jahr kürzer, da der Gletscher offensichtlich und sogar deutlich hörbar schmilzt. Die ungefähr dreißig Meter dicke Schicht von Eis kracht und pocht unter unseren Füssen. An der Zungenspitze bildet sich lautstark aus dem Schmelzwasser des Gletschers ein reißender Bach. Am Ende des Sommers - wenn das Schmelzen am stärksten ist - kann daraus sogar ein Fluß entstehen, der nahe gelegene Siedlungen überschwemmen vermag. Die Gletscherzunge bewegt sich gravitationsbedingt talwärts und bricht somit vielfach quer zur Bewegungsrichtung. Der zerklüftete Gletscher ist somit übersät mit bis zu 20 m tiefen Spalten. Das Blau vom Gletschereis wird umso blauer je tiefer man in die Spalte hineinschaut - nur das blaue hochenergetische Licht vermag dem ewigen Eis zu entfleuchen. Trotz der Anziehungskraft der Kluft, sollte eine sichere Distanz zwischen uns und den rutschigen Gletscherspalten bewahrt bleiben. Bärige Gegend Es dämmert bereits. Ich bin auf einem verwilderten Gehsteig als ein schwarzer Bär ca. 10 m entfernt - in meiner Gehrichtung - wie aus dem Nichts erscheint, seinen Kopf wendet und flugs die Landstrasse überquert. Man bleibt stehen, besinnt sich aller Sinne und denkt (hoffentlich) an die vielerorts angebrachten Verhaltensregeln. Ach ja, die allerletzte Regel wäre doch recht wichtig: "Wenn Sie schon am Boden liegen, mit Händen über dem Kopf, und der Bär zubeißt, beginnen Sie sich zu wehren…". Dies wäre genauso hilfreich wie die Anweisung "Vergessen Sie nicht zu atmen". Wohlgemerkt, dies wäre die letzte Regel. Im Gegensatz dazu, sind die vorangehenden Verhaltensregeln sehr wichtig und manche davon erfordern einigen Mut. Insbesondere wenn der (braune) Bär sich durch die menschliche Anwesenheit gestört fühlt und beginnt entgegen zu laufen. Weglaufen wäre das Allerschlimmste, der braune Bär kann kurzfristig Pferde einholen. Man sollte die Arme heben (= täusche ein großes Tier vor), langsam und deutlich reden ("Hi Bear!" wurde uns souffleuriert) und man bewege sich sehr langsam rückwärts unter Aufrechterhaltung eines direkten Blickkontaktes zum heranpirschenden Bär. Der keuchende Bär mit gefletschten Zähnen sollte dann erfahrungsgemäß in einer Entfernung von einer Armeslänge stehen bleiben und anschließend wenden… Dass es funktioniert, habe ich schon gesehen.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Im Ernst, eine Regel habe ich mir sehr gut eingeprägt - der Mensch ist lediglich zu Besuch bei der Mutter Natur in Alaska, nicht umgekehrt. Wenn man sich als bedachter Gast verhält und die Gastgeber nicht belästigt, kann einem nichts passieren. Butterfisch erschossen Wildtiere werden (leider) gejagt und erschossen, Fische geangelt. Nicht aber in Alaska. Hierzulande werden manche zum Fang freigegebene Fische derartig groß, dass sie erst mit Revolver auf hoher See erschossen werden müssen, bevor sie ins Boot geholt werden können. Übrigens, Alaska wurde für ein Taschengeld vom Zar erstanden, da man nicht recht gewusst hat, wozu das eisige Land dienlich sein kann. Anschließend wurde Gold und später sogar Öl in Alaska gefunden... Zum Schluss, das Wetter in Alaska ist extrem wechselhaft, und es regnet sehr viel, so dass man etwas Glück haben muß, um all die wahrlich hinreisende Natur im trockenen Sonnenschein zu bewundern. Beinahe Regenwälder gibt es in tieferen Lagen von Alaska. Mein andauernd nasses konferenztaugliches Schuhwerk wird mich noch lange daran erinnern.

Factbox: Ao.Univ.Prof. Eugenijus Kaniusas Eugenijus Kaniusas leitet die Arbeitsgruppe Biomedizinische Sensorik am Institute of Electrodynamics, Microwave and Circuit Engineering. Seine Forschungsgebiete umfassen diagnostische Systeme auf Basis multiparametrischer Sensorik. Zusätzlich werden therapeutische Systeme auf Basis elektrischer Neurostimulation entwickelt.

Bilder: © Eugenijus Kaniusas

5 x 5 – Fünf Fragen an fünf TU-MitarbeiterInnen In unserer neuen Rubrik "5 x 5" lernen Sie TU-MitarbeiterInnen von einer anderen Seite kennen. Wir stellen Ihnen in jeder Ausgabe fünf KollegInnen aus den unterschiedlichsten Bereichen vor, die dieselben fünf Fragen beantworten. Anna Steiger, Vizerektorin für Personal & Gender Anna Steiger, Vizerektorin für Personal & Gender, hat mit 1. Oktober 2011 das neue Ressort "Personal & Gender" übernommen und ist zusammen mit ihrem Team und den dazugehörigen Organisationseinheiten für sämtliche Themen im Personalbereich verantwortlich.

Mein Ritual zu Beginn des Arbeitstages ist… … mit einer Tasse koffeinfreien Espresso die Mails lesen, die über Nacht in meiner Mailbox gelandet sind (schläft eigentlich irgendwer noch außer mir?)

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Welche Herausforderungen gibt es in Ihrer Position? Jeden Tag neue. Im Moment sehe ich es als größte Herausforderung, die Zahlen zur Geschlechterverteilung, die wir uns im Frauenförderungsplan als zu erreichende Ziele gesetzt haben, auch tatsächlich zu erreichen. Ein erfolgreicher Arbeitstag ist für mich… … wenn ich mich beim Einschlafen schon auf den nächsten Tag freue. Mit welcher Persönlichkeit (historisch oder lebendig) möchten Sie die Mittagspause verbringen? Mit meinem Mann, dazu haben wir seit 20 Jahren keine Zeit und Gelegenheit. Ein kluger Satz, der nicht von Ihnen ist: "No surprises" (Radiohead)

Richard Melmer, Beauftragter für Abfall, Gefahrengut und Abwasser der TU Wien Richard Melmer arbeitet bei Gebäude und Technik. Er ist für die Entsorgung der gesamten Abfälle an der TU Wien zuständig. Mein Ritual zu Beginn des Arbeitstages ist… PC an, Radio an, Emailcheck: Der Tag kann kommen! Welche Herausforderungen gibt es in Ihrer Position? Alle anfallenden gefährlichen Abfälle zu entsorgen. Ein erfolgreicher Arbeitstag ist für mich… … dass ich das, was ich mir für diesen Tag vorgenommen habe, erreicht habe. Mit welcher Persönlichkeit (historisch oder lebendig) möchten Sie die Mittagspause verbringen? Dem Bänkelsänger "der liebe Augustin" Ein kluger Satz, der nicht von Ihnen ist: "Täglich treffe ich Leute, die mehrmals am Tag das Rad neu erfinden wollen."

Beatrix Haselsberger, Wissenschaftlerin am Department für Raumplanung Beatrix Haselsberger vom Department für Raumplanung wurde 2012 mit einem HerthaFirnberg-Stipendium ausgezeichnet. Sie untersucht im Rahmen ihres COMPASS (Collective Memory & Planning: Across Social Separation) Projekts wie Kultur, Tradition und Identität Planungsentscheidungen mitbestimmen und das Zusammenleben in Grenzregionen beeinflussen.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Mein Ritual zu Beginn des Arbeitstages ist… … absolut STRESSFREI! Für mich ist ein entspannter Start in den Tag ein absolutes MUSS, nur so kann ich mich geistig sammeln, um den Anforderungen eines jeden Arbeitstages gerecht werden zu können. Konkret bedeutet das, dass ich jeden Tag zwei Stunden früher aufstehe als notwendig. Das gibt mir genügend Zeit zum Joggen am Donaukanal sowie für ein gemütliches Frühstück. Im Büro angekommen, gönne ich mir noch einen Kaffee – gemeinsam mit meinen KollegInnen – bevor ich dann so richtig loslege. Welche Herausforderungen gibt es in Ihrer Position? Als FWF Hertha Firnberg Stipendiatin bin ich sowohl Projetleiterin als auch Projektmitarbeiterin meines eigenen dreijährigen COMPASS Forschungsprojektes. Meine Aufgaben umfassen sämtliche projektrelevanten Tätigkeiten von der wissenschaftlichen Grundlagenforschung bis hin zur Projektadministration und Projektabrechnung. Als Editor-inChief des Journals „Regional Insights“ leite ich ein fünfköpfiges Editoren-Team und bin für die langfristige Strategieplanung unseres Journals (inkl. Implementierung) verantwortlich. Als Vorstandsmitglied der Regional Studies Association arbeite ich in einem internationalen Team an der Weiterentwicklung des Forschungsfeldes „Regional Studies“. All diese Tätigkeiten und Funktionen stellen mich täglich vor neue Herausforderungen und sorgen dafür, dass mein Terminkalender ständig voll ist. Ein erfolgreicher Arbeitstag ist für mich… … wenn ich mit meiner Arbeit zufrieden bin! Für mich ist es absolut wichtig, dass ich alle Aufgaben termingerecht abarbeiten kann und nichts Dringendes liegen bleibt. Da ich keine Arbeit mit nach Hause nehme, kommt es hin und wieder vor, dass ich abends etwas länger im Büro bleibe. Doch wenn ich dann nach Hause gehe, gehört der restliche Abend mir! Das erfordert eine strenge Terminplanung und ein hohes Maß an Selbstdisziplin. Mit welcher Persönlichkeit (historisch oder lebendig) möchten Sie die Mittagspause verbringen? Meine Mittagspause würde ich am liebsten mit meinem, vor 10 Jahren verstorbenen, Vater verbringen. Mein Vater war und ist für mich ein großes Vorbild. Er hat mir gezeigt (bzw. vorgelebt), was Handschlagqualität bedeutet und wie man das Leben, trotz vieler Arbeit und Stress genießen kann. Es gibt so viele Dinge die ich meinen Vater gerne fragen möchte bzw. sein Rat für mich von immenser Bedeutung wäre. Eine einzige Mittagspause würde dafür jedoch sicher nicht ausreichen. Ein kluger Satz, der nicht von Ihnen ist: "Man soll die Feste feiern, wie sie fallen!" Ich neige dazu eher zu viel zu arbeiten, wodurch Freizeitaktivitäten mit FreundInnen oft in den Hintergrund rücken. Doch auch Freundschaften wollen gepflegt werden. Über die Jahre habe ich gelernt, dass man die Gunst der Stunde nutzen muss (nicht nur beim Arbeiten!) und die Fester feiern sollte, wie sie eben fallen! Bild: © Wilke

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Stefan Kornher, Leiter des Dekanatszentrums Freihaus Stefan Kornher ist der Leiter des Dekanatszentrums Freihaus, das für die Fakultät für Mathematik und Geoinformation sowie die Fakultät für Physik zuständig ist. Er unterstützt die Dekane und Funktionäre der beiden Fakultäten und ist hier auch eine wichtige Schnittstelle.

Mein Ritual zu Beginn des Arbeitstages ist… … ganz simpel: Den Computer einschalten und das Mailprogramm starten, Kaffee, Wasser oder Tee holen. Und danach wird es meist kompliziert. Welche Herausforderungen gibt es in Ihrer Position? Die Anliegen von Studierenden und MitarbeiterInnen der beiden Fakultäten (im wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Bereich) unter einen Hut zu bringen. Dies gelingt aber nur, weil ich ein sehr gutes Team um mich habe. Ein erfolgreicher Arbeitstag ist für mich… … wenn die großen und kleinen Probleme, die - meist kurz vor Bewerbungs-/Antragsschluss bzw. vor Wochenenden/Ferienbeginn - auftauchen und am besten noch gestern statt heute erledigt werden müssen, in den meisten Fällen für alle Beteiligten ganz unkompliziert gelöst werden können. Mit welcher Persönlichkeit (historisch oder lebendig) möchten Sie die Mittagspause verbringen? Erich Hackl (österreichischer Buchautor) Ein kluger Satz, der nicht von Ihnen ist: "Ich kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg, aber einen sicheren Weg zum Misserfolg: Es allen Recht machen zu wollen." Diesen Satz von Plato hatte meine ehemalige Chefin an ihrer Pinnwand hängen. Der Satz ist mir vom ersten Arbeitstag an im Gedächtnis geblieben. Anton Rebhan, Professor für Theoretische Physik Anton Rebhan ist Professor am Institut für Theoretische Physik. Er forscht im Bereich der Elementarteilchenphysik bei extremen Temperaturen und Dichten, wie sie bei der Geburt des Universums, dem Urknall, vorherrschten. Dieser "Big Bang" wird neuerdings in Teilchenbeschleunigern als "Little Bang" wiederaufgeführt. Bei diesen Experimenten entsteht das sogenannte Quark-Gluon-Plasma, das Prof. Rebhan mit seiner Arbeitsgruppe erforscht. Mein Ritual zu Beginn des Arbeitstages ist... in der Schnellbahn, auf dem Weg zur Arbeit, per Smartphone die Abstracts von den durchschnittlich 25-30 Papers durchzulesen, die jeden Tag auf dem Gebiet der Teilchenphysik als e-prints erscheinen.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Welche Herausforderungen gibt es in Ihrer Position? Das notwendige Minimum an Zeit für die Forschung zu erkämpfen. Ein erfolgreicher Arbeitstag ist für mich ... … wenn ich etwas Neues lernen konnte. Mit welcher Persönlichkeit (historisch oder lebendig) möchten Sie die Mittagspause verbringen? Albert Einstein Ein kluger Satz, der nicht von Ihnen ist: "Never argue with stupid people, they will drag you down to their level and then beat you with experience." (Mark Twain)

Reinhard Winkler: Die Schönheiten von Mathematik und Musik Musik und Mathematik wurden schon von Pythagoras vor 2500 Jahren zueinander in Beziehung gesetzt. Wie diese Verbindung auch aus heutiger Sicht Interessantes zutage fördert, zeigt Reinhard Winkler vom Institut für Diskrete Mathematik und Geometrie. Nicole Schipani (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Schon als Winkler mit dem Mathematikstudium begann, fielen ihm Gemeinsamkeiten zwischen den Schönheiten seines Faches und jenen der Musik, einer anderen Leidenschaft von ihm, auf. Dass er, obwohl er sich für bestenfalls durchschnittlich musikalisch hält, als Kind Klavier lernen durfte, betrachtet er als einen der großen Glücksfälle seines Lebens. In seiner Freizeit spielt er auch heute noch gern, manchmal auch mit anderen Gleichgesinnten. "Hauptsächlich klassische Musik – und immer mit Noten. Ich kann mir Musik leider nicht auswendig merken", lacht Winkler. In seiner mathematischen Arbeit spielen vor allem die Gebiete Analysis, Topologie, Algebra und Zahlentheorie eine wichtige Rolle, wobei ihn die Verbindungen zwischen verschiedenen Gebieten ganz besonders faszinieren. Mindestens ebenso wichtig wie das Fach selbst ist ihm das Anliegen, es auch an andere Menschen weiterzugeben. Mathematik-Spaß im Wiener Museumsquartier Dieses Anliegen kann er nicht nur in der universitären Lehre verfolgen, sondern auch im math.space, einem Veranstaltungsort, der von Rudolf Taschner (Institut für Analysis und Scientific Computing) vor 10 Jahren gegründet wurde und seitdem geleitet wird. Das Ziel ist: Mathematik als wichtige und spannende kulturelle Errungenschaft zu präsentieren. Abwechslungsreich und bunt ist das Programm. Angeboten werden sowohl Vorträge für Erwachsene, als auch Veranstaltungen für junge Menschen verschiedenen Alters. Engagierte, meist selbst noch junge PädagogInnen fachen dort den Entdeckerdrang 48


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) auch der Allerjüngsten an, um sie auf spielerische Weise in die Abenteuerlandschaft der Mathematik einzuführen. Seit sechs Jahren ist Reinhard Winkler im math.space dabei, vorwiegend mit Programmen für Erwachsene, mit starken kulturellen Bezügen und in Kooperation mit dem benachbarten Museum für Moderne Kunst. Winkler versteht es, sein Publikum zu fesseln, wenn er etwa Vergleiche zwischen Kunstwerken und mathematischen Phänomenen zieht. Die Ausgewogenheit und Symmetrie bei Mozarts "Così fan tutte" vergleicht er beispielsweise mit der Galoistheorie1, bei der Symmetrien eine große Rolle spielen. Winkler hat die Gabe, mathematische Dinge einfach zu erklären – und so die Begeisterung für ein Fach zu wecken, das in der Schule meist alles andere als beliebt ist. Wer sich für die Verbindung von Mathematik und Musik interessiert, kann aber noch Vorträge der von Reinhard Winkler organisierten aktuellen Vortragsreihe im math.space besuchen. Vor allem für LehrerInnen, die mit ihren Klassen eines der Schülerprogramme besuchen wollen, heißt es vor Besuchen im math.space aber Achtung: Man sollte sich rechtzeitig anmelden. Denn math.space ist so populär geworden, dass viele Veranstaltungen rasch ausgebucht sind. So viel ist sicher: Mathematik kann Spaß machen. Webtipp: http://www.math.space.or.at/ 1

Factbox Galoistheorie

Galoistheorie ist ein Teilgebiet der Algebra, das sich mit den Symmetrien (d.h. mit den in einem ganz bestimmten Sinne erlaubte Vertauschungen) der Lösungen von (algebraischen) Gleichungen beschäftigt. Ein einfacher Fall so einer Symmetrie besteht beispielsweise zwischen a=Wurzel(5) und b=-Wurzel(5), den beiden Lösungen der quadratischen Gleichung x^2-5 = (x-a)(x-b) = 0. Denn man kann a und b miteinander vertauschen, ohne dass sich in dem Zahlensystem (dem sogenannten Körper), das a und b bei Anwendung der vier Grundrechnungsarten erzeugen, insgesamt etwas ändert. Bei Gleichungen höheren Grades können sehr umfangreiche Symmetriestrukturen (sogenannte Galoisgruppen) auftreten. (z.B. sind für die Gleichung x^5-4x+2=0 alle denkbaren 5!=1*2*3*4*5=120 Vertauschungen erlaubt). Évariste Galois (1811-1832) entdeckte, dass die Struktur der Galoisgruppe dafür entscheidend ist, ob es für die Lösungen der Gleichung Formeln von der Art gibt, wie etwa die aus der Schule bekannte für quadratische Gleichungen. Bild: © Mathias Beiglböck

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Udo Linauer: "Ein erfrischendes Umfeld" Seit 1. Februar 2013 leitet der Diplomingenieur Udo Linauer den Zentralen Informatikdienst (ZID) - Zeit, den Menschen Udo Linauer kennenzulernen. Nicole Schipani (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Als Udo Linauer zum Interview erscheint, wird sofort klar: Das Gespräch wird interessant, entspannt und informativ werden. Offen erzählt er von seinen Plänen für den ZID und wie sehr er sich freut, wieder an der TU Wien tätig zu sein. Back to the roots Linauer arbeitete nach seinem Studienabschluss (Informatik) als Vertragsassistent im Rahmen des Forschungsprojekts Parallelrechnen, Austrian Center for Parallel Computing an der TU Wien. 1994 wechselte er in das TU-EDV-Zentrum (ab 1999 Zentraler Informatikdienst). In dieser Zeit implementierte er die campusweite Softwaredistribution (1996-1998), war IT-Sicherheitsreferent der TU Wien und Leiter der ARGEsecur (Arbeitsgemeinschaft der IT-Sicherheitsbeauftragten) an Österreichischen Universitäten (1999-2002). Im Jahr 2002 wechselte Linauer als E-Government Architekt in die Stabsstelle IKT-Strategie des Bundes im Bundeskanzleramt. Von 2005 bis 2013 war er als Technologiemanager im Bundesrechenzentrum unter anderem für die Weiterentwicklung von IT-Strategie und Unternehmensarchitektur verantwortlich. 2013 führte ihn sein Weg zurück an die TU Wien: Seit 1. Februar leitet er den Zentralen Informatikdienst. Eine richtige Entscheidung, so Linauer: "Das Umfeld ist erfrischend. Ich genieße das intellektuelle Niveau in den Gesprächen mit Studierenden, Forschern und Kollegen." Ein hochqualifiziertes Team, Innovationen und ein ambitioniertes Ziel "Der Zentrale Informatikdienst funktioniert sehr gut – auch dank meinem Vorgänger Wolfgang Kleinert. Das Team ist hochqualifiziert. Ich sehe keine Notwendigkeit, alles komplett umzubauen, aber es gibt Potenzial für Innovationen und Verbesserungen in einzelnen Bereichen", so Linauer. Derzeit gibt es drei strategische Blöcke, an denen intensiv gearbeitet wird. •

SAP: Hier soll die Leistungsfähigkeit deutlich verbessert werden. Derzeit wird intensiv an der Umsetzung der Online-Urlaubserfassung gearbeitet (siehe auch "Urlaubsvorbereitungen")

TISS wird weiter ausgebaut, um die hochschulspezifischen Prozesse optimal zu unterstützen.

Kollaboration, Business Intelligence und Reporting: In diesen Bereich fallen unter anderem upTUdate und der Aufbau von Services auf der Basis von MS Sharepoint.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Bei all den Arbeiten gibt es immer ein großes Ziel vor Augen: "Der ZID soll der TU Wien die bestmöglichen Services und Dienstleistungen bereitstellen und Vorreiter für andere ITAbteilungen an österreichischen Universitäten werden." Und privat? Privat beschäftigt sich der Techniker kaum mit Technik. "Das sollte ich vielleicht nicht sagen", lacht Linauer, "aber nur so gelingt es mir, richtig abzuschalten, den Kopf freizubekommen – was wiederum gut für die Arbeit ist." Udo Linauer verbringt seine Freizeit gerne mit seiner Familie. Wenn es seine Zeit zulässt, entspannt er sich bei klassischer Musik. Für den sportlichen Ausgleich ist gesorgt: Linauer spielt einmal pro Woche Fußball. Webtipp: http://zid.tuwien.ac.at

Prof. Tanja Zseby – neue Professorin für Kommunikationsnetze Die Fakultät für Elektrotechnik bekam eine neue Professorin: Tanja Zseby wechselte aus den USA an das Institut für Telekommunikation der TU Wien. Florian Aigner (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Es wird schon nichts passieren! Mit diesem Grundvertrauen werden allzu oft Computer ans Internet angeschlossen, Netzwerke eingerichtet, Smartphones in Betrieb genommen. Dabei können aber allerlei schädliche Dinge vor sich gehen: Durch Attacken von außen werden Webseiten lahmgelegt, Daten gestohlen und Computer unerlaubt ferngesteuert. Prof. Tanja Zseby weiß, wie man das verhindern kann. Die Elektrotechnikerin ist seit Anfang März Professorin für Kommunikationsnetze am Institut für Telekommunikation der TU Wien.

Ausgezeichnet Mehrere Angehörige der TU Wien wurden für besondere Leistungen ausgezeichnet. Hier ein Auszug. Wir gratulieren! TU|frei.haus Redaktion Jänner 2013 In einer akademischen Feier am 15. Jänner 2013 wurde Karl Riedling der Titel Ehrenbürger der Technischen Universität Wien für sein Lebenswerk, insbesondere für seine hervorragenden Verdienste um die TU Wien durch die Schaffung und kontinuierliche Betreuung ihrer Publikationsdatenbank verliehen.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Iva Březinová gelang es, mit Hilfe der Chaostheorie das Verhalten von ultrakalten Bose-Einstein-Kondensaten zu erklären. Dafür erhielt sie den Hannspeter-Winter-Preis der TU Wien.

März 2013 Christian Kühn wird Kommissär für die Architektur-Biennale 2014. Der TU-Wissenschaftler möchte sich im österreichischen Beitrag unter anderem mit dem Parlamentsgebäude auseinandersetzen.

Die Gruppe Angepasste Technologie (GrAT) an der TU Wien gewann erneut Energy Globe Award – Open-Content-Lernplattform e-genius ist Sieger in der Kategorie "Jugend".

Elisabeth Schludermann vom Forschungs- und Transfersupport ist neues Mitglied im Beirat des Forschungsnetzwerks ACR.

Anlässlich seiner vor 50 Jahren an der Universität Wien stattgefundenen Promotion wurde am 21. März 2013 im Rahmen einer akademischen Feier das Goldene Doktordiplom an den Wirtschaftsmathematiker Gustav Feichtinger verliehen.

Das als Band 1 der neuen Reihe "Österreichische Gartengeschichte" im Frühsommer 2012 erschienene Buch "Historische Gärten und Parks in Österreich" von Christian Hlavac, Astrid Göttche und Eva Berger (Institut für Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen) wurde am 15. März 2013 auf Schloss Dennenlohe (Deutschland) mit dem 1. Preis beim European Garden Book Award 2013 ausgezeichnet. Clemens Engler vom Institut für Mechanik der Werkstoffe und Strukturen gehört zu den besten Lehrlingen des Landes: Er hatte in den letzten zwei Schuljahren nur Einser im Zeugnis. Nicht nur sein Ausbildner Wolfgang Dörner ist stolz auf ihn, er wurde auch bei der Lehrlingsgala für seine Lernerfolge an der Berufsschule für Maschinen-, Fertigungstechnik und Elektronik ausgezeichnet. Engler schließt seine Lehre als Maschinenfertigungstechniker am 30. November 2013 ab.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Bilder: Karl Riedling: © TU Wien | Foto: Thomas Blazina Christian Kühn: © Wilke GrAT-Team: © Florian Wieser / WKW Elisabeth Schludermann: © ACR Buchcover: © Böhlau Verlag Clemens Engler: © Clemens Engler

"Weil Schifoan is des Leiwandste…" Nach einigen Jahren Pause gab es im Februar wieder einen gemeinsamen Skiausflug der MitarbeiterInnen der Dienstleistungseinrichtungen. Organisationsteam Skitag

Insgesamt 16 MitarbeiterInnen traten gut gelaunt und mit voller Motivation pünktlich am 26. Februar um 8:00 Uhr die gemeinsame Busfahrt in das Skigebiet Stuhleck an. Obwohl uns an diesem Tag kein Bilderbuchwetter, sondern Nebel und Schneeregen erwartet hat, ließen wir uns das Skivergnügen nicht nehmen! Nach einem sportlichen Vormittag haben wir uns das Mittagessen redlich verdient - es durfte ausgiebig geschlemmt werden. Wieder gestärkt und nach geselligem Beisammensein genossen wir noch einige rasante Abfahrten, bis uns der Nebel endgültig in die Quere kam. Aber nachdem sich bei manchen ohnehin eine leichte Schwere in den Beinen sowie etwas Durst bemerkbar gemacht hatten, kehrten wir in eine gemütliche Aprés-Ski-Hütte ein. Bei guter Stimmung fand dieser Skitag somit einen krönenden Abschluss. Das Schöne an diesem Skitag: MitarbeiterInnen, die bereits seit Jahren an der TU Wien beschäftigt sind, lernten einander in einem komplett anderen Rahmen besser kennen – und konnten sich fernab des Büros austauschen. Unser Dank gilt nicht nur allen TeilnehmerInnen und Vizerektorin Anna Steiger, die die Busfahrt ermöglicht hat, sondern auch jenen AbteilungsleiterInnen, die ihren MitarbeiterInnen die Teilnahme ermöglicht haben! Geplant ist, dass der Skitag nun regelmäßig jedes Jahr stattfinden wird. Wir freuen uns auf zahlreiche TeilnehmerInnen in den kommenden Jahren. Bild: © Seelax / Pixelio.de

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Glühen für einen guten Zweck Mehr als 600 Gäste des TU-Glühweinstandes spendeten in vorweihnachtlicher Atmosphäre für MitarbeiterInnen und Studierende in Notlagen. Nicole Schipani (Büro für Öffentlichkeitsarbeit)

Spendenübergabe: VertreterInnen des Betriebsrates für das allgemeine Universitätspersonal und des HTU Sozialreferates bei Vizerektorin Anna Steiger Zahlreiche TU-Angehörige nutzten den Winterabend am 20. Dezember 2012 und besuchten den TU-Glühweinstand, der durch das Rektorat finanziert wurde. In entspannter Atmosphäre bei Glühwein oder Tee, Broten, Lebkuchen und Maroni konnte man dem vorweihnachtlichen Stress entfliehen und auch mit KollegInnen plaudern, die man nicht jeden Tag sieht. Für musikalisches Rahmenprogramm war ebenfalls gesorgt: MusikerInnen des TU-Orchesters sorgten für vorweihnachtliche Stimmung, der TU-Chor hatte seinen ersten öffentlichen Auftritt. Ein weiteres Highlight war die Feuerzangenbowle von Hartwig Flamm (Zentraler Informatikdienst). 4.370 Euro konnten so gesammelt werden. Dieser Betrag wird sozial bedürftigen MitarbeiterInnen und Studierenden der TU Wien zu Verfügung gestellt. Die feierliche Übergabe an VertreterInnen des Betriebsrates für das allgemeine Universitätspersonal und des HTU Sozialreferates folgte im Februar 2013 im Beisein von Vizerektorin Anna Steiger.

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Geboren wurde... … am 11. Februar 2013 Paul Gappmaier. Er ist der Sonnenschein von Caroline (Weiterbildungszentrum) und Joachim Gappmaier. Bild: © privat

Personalia Habilitationen Folgende KollegInnen erhielten die Lehrbefugnis als PrivatdozentInnen: •

Stefan Bruckner mit 11. Dezember 2012 für das Fach "Praktische Informatik (Practical Computer Science)"; Institut für Computergraphik und Algorithmen

Karl M. Göschka mit 11. Dezember 2012 für das Fach "Praktische Informatik (Practical Computer Science)"; Institut für Informationssysteme

Stefan Hetzl mit 9. Jänner 2013 für das Fach "Computational Logic"; Institut für Computersprachen

Azra Korjenic mit 9. Jänner 2013 für das Fach "Bauphysik (Building Physics)"; Institut für Hochbau und Technologie

Laura Kovacs mit 11. Dezember 2012 für das Fach "Angewandte und Theoretische Informatik (Applied and Theoretical Computer Science)", Institut für Computersprachen

Jubiläen Wir gratulieren unseren DienstjubilarInnen herzlich! Hinweis: Der Dienstjubiläumsstichtag errechnet sich nicht immer nur aufgrund des tatsächlichen Eintrittsdatums in die TU Wien, da in manchen Fällen auch spezielle Vordienstzeiten berücksichtigt werden. 25-jähriges Dienstjubiläum: •

Ao.Univ.Prof. Mag. Dr. Wolfgang Aussenegg (3.4.2013)

Hartwig Falmm (24.2.2013)

Ao.Univ.Prof. Mag. Dr. Robert Mach (28.4.2013)

DI Mehri Maghazehi (5.11.2012)

Ass.Prof. DI Dr. Ulrich Neumerkel (1.1.2013)

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) 40-jähriges Dienstjubiläum: •

Ass.Prof. DI Dr. Gerhard Doblinger (6.2.2013)

Ao.Univ.Prof. DI Dr. Wolfgang Husinsky (6.4.2013)

Ass.Prof. DI Dr. Helmut Kager (19.1.2013)

Univ.Prof. DI Dr. Peter Christian Kubicek (25.4.2013)

Pensionierungen: •

Erwin Hammerschmid (30.4.2013)

Eva Loikasek (30.6.2013)

Ingeborg Rohrer (31.3.2013)

Therese Schwarz (31.1.2013)

Walter Weiss (31.3.2013)

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Politik

Brust oder Keule Mit der Entscheidung des TU-Rektorates, in diesem Jahr keine Auswahl- und Aufnahmeverfahren in Architektur/Raumplanung und Informatik durchzuführen, ging ein Raunen durch ministerielle und universitäre Reihen. KennerInnen der Unilandschaft erahnen, dass das Schwingen der politischen Keule der universitären Brust einmal mehr einen Schlag versetzt hat. Bettina Neunteufl (Büro für Öffentlichkeitsarbeit) Die TU unterzeichnete den vom bmwf vorgelegten Zusatz zur Leistungsvereinbarung als einzige Universität nicht und setzte damit einen bewussten, autonomen Schritt. "Ich unterschreibe nicht, weil wir nicht bestätigen können, dass wir für dieses verpflichtende Angebot von Studienplätzen auch die Ressourcen haben. Das ist Fairness gegenüber zukünftigen Studierenden", bekräftigte Rektorin Sabine Seidler die Entscheidung. Die Entscheidung bedeutet, dass die TU Wien weiterhin unbeschränkten Zugang hat, nicht jedoch unbeschränkte Plätze. "Daraus folgt, dass in den beiden Studienfeldern Pläne umgesetzt werden müssen, um zu realistischen AnfängerInnenzahlen verknüpft mit einem qualitativen Betreuungsverhältnis zu kommen", erklärt der Vizerektor für Lehre Adalbert Prechtl. Vorarbeiten zu Aufnahmeverfahren, die bis dato erledigt wurden und Konzepte, die intern schon vorliegen, dienen der Vorbereitung für kommende Studienjahre und sind damit keinesfalls obsolet. Die bestehende Studieneingangs und –Orientierungsphase (STEOP) wird wie gehabt weitergeführt. Die Mindestzahl an Studienplätzen, die die TU Wien laut Vorschreibung des bmwf anbieten müsste, ist viel zu hoch, unrealistisch und hat mit den tatsächlichen Kapazitäten nichts zu tun. Die Zahlen sind nicht akzeptabel. Die neuen Beschränkungen bringen jedoch keine Entlastung in überlaufenen Fächern. Im Gegenteil: Sie verschlimmern die Situation für Studierende und Lehrende. Die kolportierten, zusätzlichen 95 Professuren sollen laut Bundesministerium das Betreuungsverhältnis verbessern. Diese Rechnung geht aber aus Sicht der TU Wien nicht auf. "Eine Mogelpackung die man den Unis verkaufen will", kommentiert Rektorin Sabine Seidler. Denn "es fehlt die Verknüpfung der Zahl von BeginnerInnen (Studienplätzen) und prüfungsaktiver Studierender. Das ist deshalb so wichtig, weil das viel zitierte verbesserte Betreuungsverhältnis auf Basis der Anzahl prüfungsaktiver Studierender ermittelt wird", so die Rektorin.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 26 (April 2013) Die Architektur und Raumplanung an der TU Wien verfügt in etwa über Kapazitäten für rund 535 StudienanfängerInnen. Für die TU Wien vorgesehen sind jedoch 1.030. In der Informatik können realistisch 509 Studierende betreut werden. Die Vorgabe des bmwf liegt bei 980. Da die vorgegebenen AnfängerInnenzahlen weit über den Betreuungskapazitäten liegen, wird sich die Situation für die Studierenden nicht ändern, weil die Ressourcen nicht adäquat steigen. Die Gesetzesnovelle hätte unter anderem eine Umverteilung der Studieninteressierten zwischen den Universitäten bewirken sollen. Diese findet aber nicht statt, weil die Ausgangssituation bei der Ermittlung der Zielzahlen unzureichend berücksichtigt wurde. Was die Dekane Scheuvens und Steinhardt der betroffenen TU-Fakultäten dazu sagen, lesen Sie in dieser Ausgabe in der Rubrik "Lehre". Bild: © Maren Beßler / pixelio.de

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Impressum Herausgeber: TU Wien Karlsplatz 13 1040 Wien Für den Inhalt verantwortlich: Bettina Neunteufl Büro für Öffentlichkeitsarbeit Operng. 11/011, 1040 Wien T: +43-1-58801-41025 M: +43-664-4845028 F: +43-1-58801-41093 freihaus@tuwien.ac.at www.tuwien.ac.at/pr Redaktion: Florian Aigner (Forschung, Menschen), Herbert Kreuzeder (Lehre), Bettina Neunteufl (Chefredaktion), Nicole Schipani (Campus, Rundschau, Menschen)

Weitere AutorInnen dieser Ausgabe: Martin B. Atzwanger (TU Univercity 2015), Silke Cubert (TU Wien alumni club), Gerold Eßer (Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege), Helga Gartner (Zentrum für Koordination & Kommunikation der Fakultät für Informatik), Ille C. Gebeshuber (TU Wien & UKM Malaysia), Carina Goigitzer (Fachbereich Personalverrechnung), Gerald Hodecek (TU Univercity 2015), HTU-Vorsitz, Eugenijus Kaniusas (Institute of Electrodynamics, Microwave and Circuit Engineering), Juliane Mikoletzky (Universitätsarchiv), Organisationsteam Skitag, Heidemarie Pichler (Personalentwicklung und betriebliche Gesundheitsförderung), Eva Ramminger (Universitätsbibliothek), Monika Schneider (Büro des Senatsvorsitzenden), Ewa Vesely (Kinderbetreuungsbeauftragte der TU Wien), Werner Wunsch (Fachbereich für allgemeines Personal u. Lehrbeauftragte) Blattlinie: TU|frei.haus, die Zeitschrift für MitarbeiterInnen der TU Wien, informiert über den Alltag an der TU Wien, neue Projekte, Forschungs- und Lehrehighlights sowie Hochschulpolitik.

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