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CAMPUS: Spatenstich. Neuer BI-Dekan. Termin. Mahlzeit. RUNDSCHAU: Anekdota. Ländervergleich. Privatunis. HUMI. Buchtipp. Auf einen Blick. LEHRE: TUW Racing Team. Doktorat. Biennale. TUtheTOP. Termine. FORSCHUNG: Schwingungsdämpfung. Splitter. MENSCHEN: Berufungen. Ausgezeichnet. Jubiläen. Getraut. Geboren. Gleich! Behandeln. Porträt. POLITIK: Umbenennung. Rektor(inn)en. KV. Mehr Geld. Zugangsbeschränkung. Studiengebühren. Uniräte.
P.b.b. Verlagspostamt 1040 Wien, 07Z037245M
Nummer 5/2008
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Speed Kommt es Ihnen nicht auch so vor? Das Jahr 2007 verging wie im Flug. Schnell war das Wintersemester da. Weihnachten, wie immer dicht gefolgt vom Jahreswechsel, wollte vorbereitet werden und ehe wir’s uns versahen rutschten wir ins neue Jahr und machen uns nun eilig Gedanken, was im kommenden Sommersemester alles zu tun ist. Geschwindigkeit spielt in dieser Ausgabe eine wichtige Rolle. In der Rubrik „Forschung“ geht es um Schwingungsdämpfung bei schnellen UBahnen, das TUW Racing Team stellt sich vor und in schnellen Schritten geht es auch bei TU Univercity 2015 voran. Auf den Spatenstich für den Lehartrakt am Getreidemarkt folgen die Aushubarbeiten, die neu gestaltete Aula am Karlsplatz ist passierbar und das Musterinstitut ist bezogen. Und weil wir auch gerne einen Blick in die Vergangenheit werfen, lesen Sie in „Anekdota“ wieder Interessantes über die Geschichte der TU. Also los, genießen Sie die Lektüre von TU|frei.haus Nr. 5 – aber bitte nicht zu schnell.
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Anekdota . . . . . . . . Ländervergleich . . Privatunis . . . . . . . HUMI . . . . . . . . . . . Buchtipp . . . . . . . . TU auf einen Blick .
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Lehre ■ ■ ■ ■ ■
Bettina Neunteufl
Spatenstich . . . . . . . . . . . . 3,4 Neuer BI-Dekan. . . . . . . . . . 4 Termin . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Mahlzeit. . . . . . . . . . . . . . . . 5
Rundschau ■ ■ ■ ■ ■ ■
Viel Vergnügen!
PS: Die nächste Ausgabe von TU|frei.haus erscheint Anfang April 2008. Themenvorschläge, Texte, Fotos oder Anregungen senden Sie bitte an die Redaktion freihaus@tuwien.ac.at. Danke.
Campus
TUW Racing Team . Doktorat . . . . . . . . Biennale Venedig . TUtheTOP . . . . . . . Termine . . . . . . . . .
Forschung ■ Schwingungsdämpfung. . . 10 ■ Splitter. . . . . . . . . . . . . . . . 11
Menschen ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Impressum: Herausgeber: TU Wien, Karlsplatz 13, 1040 Wien Für den Inhalt verantwortlich: Bettina Neunteufl, PR und Kommunikation, Operng. 11/011, 1040 Wien, T. +43/1/58801-41020, M. +43/699/10254817, F. +43/1/58801-41093, freihaus@tuwien.ac.at, www.tuwien.ac.at/pr Redaktion: Werner F. Sommer (WS, Politik/Rundschau), Daniela Hallegger (DH, Forschung), Herbert Kreuzeder (HK, Lehre), Bettina Neunteufl (BN, Campus/Menschen) Weitere AutorInnen dieser Ausgabe: Gerald Hodecek, Andreas Fritsch, Markus Grammel, Adrian van Oyen, Martina Pöll, Katharina Prinzenstein, Andrea Wessely Anzeigen: )!(quattro, Martin Petrak, Kaiser Franz Josef Str. 21, 1230 Wien, T +43/1/8860460-24, M. +43/699/81628436, F. +43/1/8860460-28, petrak@quattro.co.at, www.quattro.co.at
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Berufungen . . . . . . Ausgezeichnet . . . . Jubiläen . . . . . . . . . Getraut . . . . . . . . . Geboren . . . . . . . . Gleichbehandlung Porträt . . . . . . . . . .
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Umbenennung. . . . . . . Rektor(inn)en . . . . . . . KV . . . . . . . . . . . . . . . . Mehr Geld . . . . . . . . . . Zugangsbeschränkung Studiengebühren. . . . . Uniräte. . . . . . . . . . . . .
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Politik ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Layout: Sanja Jelic, typothese.at – m. zinner grafik, 1150 Wien Druck: Resch KEG, 1150 Wien Auflage: 5.000
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Cover: Freihaus-Fassade (Spiegelung in der Faulmanngasse). Foto: TU Wien
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Foto: TU Wien (J. Zinner)
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Campus
Spatenstich
Fotos: TU Wien (Blazina, Gebäude und Technik), Grafik: mira4
Bundesminister Johannes Hahn, BIG-Geschäftsführer Wolfgang Gleissner und TU-Rektor Peter Skalicky nahmen am 19. November 2007 am Getreidemarkt den Spatenstich für das neue Laborgebäude („Lehartrakt“) der TU Wien vor. Gerald Hodecek
„Die Lösung, zu der die TU gefunden hat, ist auch in Abwägung aller Pro und Contras eine sehr gute, eine sehr ambitiöse. Gerade als Innenstadtbewohner freue ich mich, dass eine Universität auch in der Stadt bleibt“, bekräftigte Minister Hahn in seiner Ansprache. Mit dem Neubau geht ein sechsjähriges Provisorium, das die Institute der Fakultät für Technische Chemie erdulden mussten, dem Ende zu. Seit dem Abbruch des alten Laborgebäudes im Jahre 2001 waren die Chemieinstitute im angrenzenden „Chemie-Hochhaus“ bzw. in der Veterinärmedizinischen Universität im 21. Bezirk untergebracht. Durch die Generalsanierungsmittel für die Universitäten werden der Neubau des Lehartraktes und in der Folge die dringend notwendige Sanierung des Hochhauses, der Objekte am Getreidemarkt und des TUHauptgebäudes am Karlsplatz möglich. Der Lehartrakt wird etwa 40 Millionen Euro kosten und es werden etwa 12.000 Quadratmeter Nettogrundfläche errichtet. 60 Prozent des Gebäudes werden Labors auf dem neuesten technischen Stand beherbergen. Die Inbetriebnahme ist für den Herbst 2010 geplant. Mit dem Spatenstich wurde der erste Neubau im Rahmen des Zukunftsprojektes „TU Univercity 2015“ in Angriff genommen. Ve r n e t z u n g – I n f o r m a t i o n Im Vorfeld des Spatenstiches zum Neubau Lehartrakt wurde der Bezirkvertretung des 6. Wiener Gemeindebezirkes das Gesamtprojekt „TU Univercity 2015“ mit dem Schwerpunkt „Objekte am Getreidemarkt“ vorgestellt. Die Bezirksvertretung zeigte sich beeindruckt von den ambitionierten Zielen der TU Wien. Auf gemeinsame Einladung von Bezirks-
Ansprache von Rektor Skalicky
TU Bautafel – Neubau Lehartrakt
vorsteherin Renate Kaufmann und der TU Wien, fand ein Informationsabend für die AnrainerInnen des Getreidemarkts statt, der einen ausführlichen Einblick in das Projekt gewährte und der Ausgangspunkt für eine interessante Diskussion war. Mit der Bezirksvertretung von Wieden wurde gemeinsam mit Bezirksvorsteherin Susanne Reichard eine Begehung des „alten Gusshauses“ und der „Makartvilla“ vorgenommen. Bei dieser Gelegenheit wurden das Gesamtprojekt „TU Univercity 2015“ erläutert und Kooperationsmöglichkeiten zwischen Bezirk und TU Wien diskutiert. Beide Bezirksvertretungen befürworteten einhellig die Entscheidung der TU Wien am innerstädtischen Standort zu verbleiben. Fortsetzung auf Seite 4
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Bezirksvorsteherin (Mariahilf) Renate Kaufmann mit Projektleiter Gerald Hodecek bei der AnrainerInneninformation
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Campus BIG-GF Wolfgang Gleissner, BM Johannes Hahn, Rektor Skalicky
Fortsetzung von Seite 3 Projektfortschritt TU Univercity 2015 Während die Bagger die Baugrube für den Lehartrakt zügig ausheben, laufen die Abstimmungs- und Detailgespräche zwischen der Projektleitung um Gerald Hodecek, den NutzervertreterInnen um Dekan Johannes Fröhlich und den Planern auf Hochtouren. Parallel zur Feinabstimmung der Planung für den Lehartrakt werden in zahlreichen Gesprächsrunden mit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung die weiteren Teilprojekte am Karlsplatz, Getreidemarkt und Science Center vorbereitet. ■ Link: ■ www.univercity2015.at
Neuer Dekan der Fakultät für Bauingenieurwesen Mit Jahreswechsel verabschiedeten die BauingenieurInnen Johann Litzka als Dekan. Mit 1. Jänner 2008 wurde Josef Eberhardsteiner zum Dekan der Fakultät bestellt. Martina Pöll Prof. Josef Eberhardsteiner schloss 1983 sein Bauingenieurstudium an der TU Wien ab. Seit dieser Zeit ist er am Institut für Mechanik der Werkstoffe und Strukturen tätig. Nach einem theoretisch/numerisch ausgerichteten Doktoratsstudium wandte er sich 1989 der experimentellen Werkstoffmechanik zu. Er wurde 1992 zum Leiter des Institutslabors bestellt, seine experimentelle Forschungstätigkeit mündete 2001 in der mit „Mechanisches Verhalten von Fichtenholz – Experimentelle Bestimmung der biaxialen Festigkeitseigenschaften“ betitelten Habilitationsschrift. Im November 2003 wurde er zum Vorziehprofessor für das Fach „Werkstoff- und Struktursimulation im Bauwesen“ an der TU Wien ernannt. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem jungen Forschungsgebiet, der so genannten Mehrskalenmodelle, führte unter anderem zum Aufbau des Labors für Mikro- und Nanomechanik biologischer und biomimetischer Werkstoffe, das
er seit 2004 gemeinsam mit Prof. Zysset von der Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften leitet. Sein großes Engagement bei der Organisation von internationalen wissenschaftlichen Konferenzen kann als sein berufliches Steckenpferd gesehen werden. Privat gilt sein Interesse allem rund um Apple, einschließlich dem erst kürzlich erworbenen iPhone. Von 2004 bis 2007 war er Vorstand des Instituts für Mechanik der Werkstoffe und Strukturen und stellvertretender Studiendekan der Fakultät für Bauingenieurwesen. Als Dekan sieht er die wesentlichen Ziele für seine neue Aufgabe in der Fokussierung und die teilweise Neuausrichtung der Forschungsaktivitäten der Fakultät und die Forcierung interdisziplinärer wissenschaftlicher Arbeiten. Die Intensivierung der fakultätsinternen Kommunikation soll einen gemeinsamen erfolgreichen Weg in die Zukunft sicherstellen. ■
Termin vormerken! Vom 21. bis 23. April 2008 finden wieder die Willkommenstage für neue MitarbeiterInnen im Prechtlsaal, Karlsplatz 13, Erdgeschoß, statt. Die Willkommenstage unter dem Motto „getTUgether“ haben zum Ziel, die neuen MitarbeiterInnen mit der Universität, den Leitungsorganen und den MitarbeiterInnen aus den verschiedenen Servicebereichen, aber auch mit anderen neuen KollegenInnen vertraut zu machen. Nähere Infos unter ■ http://www.tuwien.ac.at/dienstleister/service/organisation_und_koordination/
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Seit 1. Jänner 2008 ist Emmerich Bertagnolli neuer Dekan der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik. Er folgt Markus Rupp nach. Wir stellen Prof. Bertagnolli in der nächsten Ausgabe von TU|frei.haus im April vor. ■
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Fotos: TU Wien, privat
Bertagnolli neuer Dekan der Elektrotechnik
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SAIGON
Teil 4: Getreidemarkt
Küche/Keller: ★★★ Service: ★★★ Ambiente: ★★ Preis/Leistung: ★★★
Vietnamesisches Restaurant Saigon Getreidemarkt 7 1060 Wien Tel.: 01/585 63 95 Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 11:30 bis 23 Uhr Warme Küche durchgehend bis 22:30 Uhr (Montag ist Ruhetag)
„Mahlzeit!“, Der Getreidemarkt hat auch in kulinarischer Hinsicht etwas zu bieten. Wir haben getestet.
„Ausgezeichnete Küche, preiswert, sehr freundliches Personal, wunderschöne Räumlichkeiten, sehr gemütlich – immer wieder!!“ Ich kann mich diesem Eintrag im online-Gästebuch des vietnamesischen Restaurants „Saigon“ nur anschließen! Denn rasch vergisst man die etwas nachteilige Lage am stark befahrenen Getreidemarkt und taucht in eine andere, kulinarische Welt ein. Die Speisen scheinen schon in der Menükarte ausgesprochen interessant, vielfältig und über das erwartete Maß hinausgehend. Fotos erleichtern die Auswahl und machen einem den Gaumen schon
wässrig. Die Preise (besonders die der Mittagsmenüs) sind etwas höher (beginnend bei Euro 7,20), aber der optisch hervorragend angerichtete, üppige Teller ist für ein schnelles Mittagsmenü ohnedies fast zu schade. Man sollte unbedingt mehr Zeit zum Genießen und Ausprobieren einplanen! Einzig, wer Ingwer nicht leiden mag, sollte das Lokal eher meiden, denn dieser findet sich in so gut wie jeder Speise. Angefangen von der Suppe über die Getränke bis hin zur Nachspeise war alles mit neuen Geschmackserlebnissen verbunden, die ich nur empfehlen kann. Andrea Wessely
CAFÉ SPERL – SPEISEN WIE ZU KAISERS ZEITEN Küche/Keller: Service: Ambiente: Preis/Leistung:
★★★ ★★★ ★★★ ★★★
Gumpendorfer Str. 11 1060 Wien Telefon + Fax: 01/586 41 58 E-Mail: melange@ cafesperl.at Öffnungszeiten: Montag-Samstag 7 bis 23 Uhr Sonntag 11-20 Uhr (Juli und August sonntags geschlossen)
Tradition seit 1880: Erzherzoge und Generäle pflegten hier zu dinieren, genauso wie viele Künstler. Alles verführt daran zu glauben, dass früher wirklich alles besser war. Die Öffnungszeiten (7-23 Uhr) demonstrieren „klassische“ Kaffeehauskultur: das Lokal wird zum zweiten Wohnzimmer. Gäste werden hier entschleunigt. Sogar die Billardtische wirken irgendwie beruhigend. Wer nun befürchtet die Bedienung würde sich aufgrund der relaxten Stimmung in Zeitlupe durchs Lokal schieben, den kann ich beruhigen. In unglaublichen 7 Minuten landete mein 4-Körner-Schnitzel samt Salat am Tisch und schmeckte ausgezeichnet. Generell ist die Karte einen Blick wert. Außer der umfassenden Kaffeeauswahl, wie es sich für ein TraditionsCafé eben gehört, ist vom Butterbrot bis zum „echten“ Wiener Schnitzel (also Muh und nicht Grunz) alles vertreten. Neben diversen Mehlspeisen hat man auch eine eigene Haustorte im Repertoire, die Sperl-Torte. Aus Sicht der reinen Lebenserhaltung muss man das Sperl also ganztägig nicht
verlassen. Dies begründet wohl die vielen Stammgäste. Preislich steht das Gebotene Gott sei Dank nicht auf k.u.k.-Niveau. Freundliches, schnelles Personal, ausgezeichnete Küche und ein Ambiente zum Verlieben können also nur eines heißen: Ich lass’ mir einen Kaiser-Franz-Joseph-Bart wachsen und übersiedle dauerhaft in’s Café Sperl.
Herbert Kreuzeder
AUX GAZELLES Küche/Keller: ★★ Service: ★ Ambiente: ★★★ Preis/Leistung: ★★
Fotos: TU Wien
Rahlgasse 5 1060 Wien Tel/Fax.: 01/585 6645-39 www.auxgazelles.at info@auxgazelles.at Café: Mo. bis Sa. 11-02 Uhr Restaurant: Mo. bis Sa. 18-24 Uhr Reservierung empfehlenswert
„Eine eigene Welt, deren persönliche Note sich jedweder Kategorisierung entzieht“, heißt es treffend auf der Homepage des marokkanisch-französischen Oriental Clubs direkt am Fuße der Rahlstiege. Die Gazelle ist im arabischen Raum ein Synonym für die Frau. Das „Aux Gazelles“ verzichtet aber auf Klischees wie Bauchtanz, Shehezerade oder Ali Baba und präsentiert sich als Gesamtkunstwerk marokkanischer Architektur und orientalischem „savoir vivre“. Dementsprechend überfordert fühlt man sich am Eingang ob der zahlreichen Angebote: Café, Brasserie, Restaurant, Salon de Thé oder soll man doch gleich ins Hammam abdampfen und sich verwöhnen lassen, in Club & Bar zu den neuesten Beats abtanzen oder schön dekadent an der Austernbar loungen? Für alle jene, die neugierig geworden sind und sich nicht gleich in das hinterste Eck der immer geheimnisvoller werdenden, vernetzten Arkaden, Nischen und Innenhöfe vortrauen, empfiehlt sich ein betörendes Gläschen Thé à la Menthe an der einladenden Bar. Mit drei Euro ist dieser auch für jede Geldbörse leistbar. Zu exotischen Geschmackserlebnissen ermuntert die Speisekarte. Die Preise sind
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dafür aber leider eher abschreckend. Ein guter Deal ist die kalte marokkanische Vorspeisenvariation für Euro 12,50 p.P. mit Klassikern wie Humus und herzhaft-aromatischen Salaten auf Gemüse- und Fischbasis. Die Tagine (schonend gegartes Eintopfgericht im Tontopf serviert) mit Huhn, grünen Oliven und Zitronenconfit (Euro 16,50) konnte da nicht mithalten. Das Service ist angesichts der kräftig gewürzten Speisen dann doch deutlich zu langsam, chaotisch und inszeniert. Unser Tipp lautet daher: ein Glas Champagner mit Rosenwasser (Euro 8,50) und ab in die Leichtigkeit des Seins. Daniela Hallegger
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Rundschau
ANEKDOTA von Juliane Mikoletzky
Vom Provisorium ins neue Haus Nein, hier geht es nicht um die aktuellen Um- und Neubauprojekte der TU Wien. Vielmehr soll daran erinnert werden, dass heuer vor 190 Jahren das heutige Hauptgebäude am Karlsplatz als neues Institutsgebäude des k. k. polytechnischen Instituts in Wien besiedelt wurde. Zwar hatte das Institut bereits am 6. 11. 1815 erstmals den Lehrbetrieb aufgenommen, allerdings vorerst nur in eingeschränktem Umfang. Als provisorische Unterkunft diente das ehemalige Herrenhaus samt Nebengebäuden, die sich auf dem 1814 für die Anstalt angekauften Gelände befanden (etwa zwischen dem heutigen Mitteltrakt und der Paniglgasse). Auf dem Platz davor war 1816 mit dem Neubau eines Institutsgebäudes begonnen worden. Nach der feierlichen Grundsteinlegung am 14. 10. 1816 sollte es kaum zwei Jahre dauern, bis der Bau im Frühsommer 1818 zumindest äußerlich fertiggestellt war. Mit a.h. Entschließung vom 15. 6. 1818 erfolgte die Festlegung der an der Hauptfassade anzubringenden Inschrift: „Der Pflege, Erweiterung, Veredelung des Gewerbsfleißes, der Bürgerkünste, des Handels. Franz der Erste 1815“ sollte sie lauten, auszuführen „in altrömischen Lapidar-Lettern nach
Mustern des Antiken-Kabinettes“. Im September wurde eine kleine Änderung verfügt: Die Jahreszahl sollte entfallen, dafür sei „die Jahreszahl auf der Tafel der Muse der Geschichte in dem Figurenaufsatze durch Vergoldung nach Thunlichkeit sichtbar zu machen“. Die Besiedelung des Hauses nahm einige Monate in Anspruch: Labors mussten eingerichtet werden, die Realschule sollte von ihrem Standort in der heutigen Annagasse in das Institutsgebäude umziehen, die Sammlungen, insbesondere das k. k. National-Fabriksproduktenkabinett, mussten in geeigneter Form aufgestellt und die übrigen Lehrkanzeln untergebracht werden. Noch 1818 wurde die Modellensammlung für die Mechanik und Maschinenlehre durch den Ankauf der berühmten Münchener Sammlung des Bauingenieurs Carl Friedrich v. Wiebeking erheblich erweitert, und auch die Lehrkanzel für Land- und Wasserbaukunst wurde, als letzte der vorgesehenen 8 Professuren, mit Johann von Kudriaffsky besetzt. Ende September drängte die Direktion, man möge nun endlich mit dem Ausmalen der Zimmer beginnen, damit diese Arbeit vor dem eigentlichen Einräumen vollendet sei. Gleichzeitig bereitete Direktor Prechtl eine umfangreiche PR-Aktion vor: Mit Erlaubnis der Regierung ließ er im März 1818 bei Carl Gerold in Wien einen Auszug aus dem Organisationsplan, die „Verfassung“ des Instituts, in 6.000 Exemplaren drucken, zur Verteilung an Behörden, Ämter und sonstige Interessenten. Der Beginn des Studienjahrs 1818/19 erfolgte ohne besondere Zeremonien. Wie auch später üblich, wurden Professoren und Assistenten des Instituts „eingeladen, am 3. November 1818 das Hl. Geistamt in der Karlskirche zu besuchen“ und sich dazu „um 1/2 9 Uhr im Commissionszimmer im neuen Institutsgebäude“ zu versammeln. Am 5. 11. 1818 wurde dann der Unterricht im neuen Gebäude erstmals in vollem Umfang aufgenommen. ■
Ländervergleich
„Der Wettbewerb der Nationen – oder wie weit die österreichische Forschung von der Weltspitze entfernt ist“: In einem Positionspapier aus Oktober 2007 analysiert der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) die internationale Wettbewerbsfähig-
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keit der wissenschaftlichen Forschung Österreichs in den Naturund Sozialwissenschaften. ■ Das Dokument finden Sie unter ■ http://www.fwf.ac.at/ de/zur_diskussion
Die Parlamentskorrespondenz berichtet Anfang Jänner 2008 in einer Aussendung über den Zuwachs bei Privatuniversitäten. Laut dem Bericht des Akkreditierungsrates 2006 wuchs das Segment der heimischen Privatunis weiter, wenn auch deutlich langsamer als zuletzt. Konkret hatte der Rat acht Anträge auf Erst- und vier Anträge auf Reakkreditierung zu bearbeiten. Während jedoch die Anträge der Hohen Warte-Ausbildungseinrichtung für Wirtschaft und Ethik, des Theologischen Instituts für Ehe und Familie und der Vindobona Education zurückgezogen wurden, sind die fünf weiteren Anträge noch anhängig. Da gleichzeitig der IMADEC die Akkreditierung aberkannt werden musste, gab es 2006 nur noch 10 statt wie noch 2005 elf Privatuniversitäten mit insgesamt 123 Studiengängen, zwei mehr als im Jahr zuvor. ■ Link: ■ http://www.akkreditierungsrat.at
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Fotos: TU Wien
Privatunisektor wächst
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Rundschau Buchtipp
Die TU auf einen Blick In der neuen, zweisprachigen Broschüre (A5, quer) „Die TU Wien – Auf einen Blick/Vienna University – At a Glance“ finden Sie kurz und bündig aktuelle Zahlen und Fakten über unsere Universität. Verwenden Sie sie als Beilage zu Tagungsunterlagen oder bringen Sie sich selbst auf den letzten Stand. ■
Auf einen Blick D ie T e ch n is c he U n iv e rs i tä t W ie n a uf ei n en B l ic k
At a Glance V i en n a Un i ve r si t y of Te c hn ol o gy – At a Gl a nc e
Foto:
Schätzungen der UNO zufolge gibt es weltweit mehr als 120 Millionen Landminen. Sie fordern jedes Jahr 15.000 Tote oder Verletzte, Tendenz steigend. Derzeit geschieht das Aufspüren und Entfernen von Landminen durch Menschen und ist sehr gefährlich sowie zeit- und kostenintensiv. Das IHRT (Institut für Handhabungs- und Robotertechnik) beschäftigt sich seit Jahren mit der Automatisierung der Landminenentfernung mittels Roboter. HUMI („Humanitarian Demining“) ist der Prototyp eines mobilen, intelligenten Roboters, dessen größte Herausforderung das unwegsame Gelände ist, in dem Landminen oft verlegt werden. HUMI ist preiswert und zeichnet sich durch Wendigkeit, geringen Bodendruck und hoch sensible Sensorik aus. Bei einer Live-Vorführung vor JournalistInnen am 15. Jänner wurde der praktische Einsatz von HUMI sowohl unter Labor- als auch unter realen „outdoor“-Einsatzbedingungen demonstriert. ■
Erhältlich bei PR und Kommunikation/E011, pr@tuwien.ac.at.
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Fotos: TU Wien, APA
Roboter „HUMI“ spürt gefährliche Landminen auf
Im „Haus der kleinen Forscher“ ergründen eine Gruppe aufgeweckter Kinder und ein abenteuerlustiges Haus mit Experimenten die Geheimnisse der Natur: Sie bauen mit einem Luftballon und einer Murmel ein Ventil, mit einem Kiefernzapfen ein Hygrometer und aus Trinkhalmen meterlange Rohre für Wasserleitungen. Im Buch finden sich eine Menge Experimente zum Selbermachen. Sie sind so aufgebaut, dass Schulkinder eigenständig damit arbeiten
und auch schon Vierjährige daran Gefallen finden können. Spielerisch werden den kleinen ForscherInnen die Eigenschaften von Wasser und Luft vermittelt und Phänomene wie Wärme, Elektrizität, Reibung, Dichte, Akustik oder Bionik näher gebracht. Joachim Hecker „Das Haus der kleinen Forscher. Spannende Experimente zum Selbermachen“, Rowohlt Verlag, Berlin, 2007, 192 Seiten, 19,90 Euro, ISBN 13: 978-3-87134598-2. Im April 2008 soll das Buch auch als 155-minütige Audio-CD unter dem Titel „Spannende Experimente zum Selbermachen. Hörspiel für Kinder“ erscheinen. ■ (Quelle APA)
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Zuerst rauchen die Köpfe, dann glühen die Reifen
Markus Grammel Bei der Formula Student treten StudentInnen mit ihren selbst konstruierten Rennboliden gegen die Konkurrenz aus aller Welt an. Eine Gruppe ambitionierter Studenten will im Sommer 2008 erstmals für die TU Wien an den Start gehen. Wer bei „TUW Racing – Rennteam der TU Wien“ dabei sein will, muss mit einer Menge an Arbeit rechnen. Schließlich schreiben die strengen Reglements der Formula Student vor, dass sämtliche organisatorischen oder technischen Aufgaben von den Teammitgliedern selbstständig erledigt werden müssen. Von der Entwicklung über die Fertigung bis hin zur Inbetriebnahme und Testphase des einsitzigen Fahrzeugs. Auch bei der Finanzplanung und Sponsorensuche ist ein geschicktes Händchen gefragt. Ebenso muss der/die FahrerIn aus den eigenen Reihen gestellt werden.
Key Facts: 220 kg, 90 PS, 0 – 100km/h in 3,5s Kontaktdaten: TU Wien Racing – Rennteam der TU Wien Getreidemarkt 9/307 office@tuwienracing.at www.tuwienracing.at
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Trotz des umfassenden Betätigungsfeldes im TUW Racing Team haben sich dem Verein mittlerweile mehr als 40 TU-Angehörige – vorwiegend TU-StudentInnen aus den Fachrichtungen Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen und Elektrotechnik – angeschlossen. Monat für Monat investieren die Racer mehr Überstunden in das Projekt, als für ein mittleres Unternehmen überhaupt finanzierbar wären. Wie komplex sich die Arbeit am Rennwagen gestaltet, verdeutlicht das Prinzip, nach dem der internationale Formula Student Konstruktionswettbewerb aufgebaut ist: Es gewinnt nicht einfach das Team mit dem schnellsten Auto bzw. dem/der besten FahrerIn. Es kommt vielmehr auf eine möglichst gute Kombinationswertung an. Als Wertungskriterien werden unter anderem Beschleunigung, Benzinverbrauch und das Fahrverhalten der Eigenbaufahrzeuge beim Slalom herangezogen. Es werden auch Produktkosten und -präsentation genauestens unter die Lupe genommen.
Zum Glück kann sich das TUW Racing Team stets auf seine Partner verlassen. Der Verein erhält einerseits von namhaften Unternehmen, andererseits von verschiedenen Seiten der TU Wien wertvolle Unterstützung. So finden die StudentInnen in Detlef Gerhard, Professor für Maschinenbauinformatik und Virtuelle Produktentwicklung, einen hilfreichen Ansprechpartner. Die Teamräume sind im Gebäude des Forschungsbereichs Maschinenbauinformatik und virtuelle Produktentwicklung untergebracht. Das Know-How der Abteilung für Fahrzeugdynamik und Biomechanik hat sich bei der Mehrkörpersimulation des Fahrwerks als sehr hilfreich erwiesen. Für diverse Tests darf das TUW Racing Team die Motorprüfstände des Instituts für Verbrennungskraftmaschinen nützen. Die Fertigung der Fahrzeugteile erfolgt unter anderem an den modernen Produktionsanlagen des Instituts für Fertigungstechnik. Danach werden mit Assistenz der Technischen Versuchs- und Forschungsanstalt die Bauteile geprüft. Das Institut für elektrische Antriebe und Maschinen ist ein wichtiger Partner, wenn es um die Entwicklung der Elektronik geht. Durch den leidenschaftlichen Einsatz der Teammitglieder, sowie das Engagement der Partner und Sponsoren, konnte mit Anfang November die Konstruktionsphase abgeschlossen werden. Urlaub können sich die angehenden IngenieurInnen des TUW Racing Teams allerdings noch lange nicht gönnen, denn der Terminplan bleibt weiterhin gedrängt: Bis Ende Februar möchte man den 220 kg schweren Wagen, der von einem 90PS starken KTM-Motor angetrieben wird, gefertigt und bis April am ÖAMTC-Testgelände in Melk auf „Herz und Nieren“ überprüft haben. Nach dem Rollout und insbesondere beim Formula Student Bewerb am Hockenheimring im August soll schließlich ein leistungsstarkes und zuverlässiges Fahrzeug zur Verfügung stehen, das die Technische Universität Wien gut repräsentieren und sich gegen Universitäten aus aller Welt behaupten kann. ■
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Grafik: TUW Racing Team
Wenn eine Universität was auf sich hält, betreibt sie auch ihr eigenes Rennteam.
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Lehre
TU-StudentInnen bei der Biennale 2008 in Venedig Bei dem europaweiten StudentInnen-Wettbewerb GAU:DI kommen zwei der drei besten Projekte zum Thema „Nachhaltig Bauen“ von TU-ArchitekturstudentInnen. Im Rahmen der Biennale 2006 in Venedig wurde ein Netzwerk von "leading universities on sustainable architecture"* gegründet und ein 2-stufiger Wettbewerb ausgerufen. Organisator des Wettbewerbs war IFA, Paris. Die WettbewerbsteilnehmerInnen der TU Wien arbeiteten ihre Projekte im Rahmen eines Entwerfen-Programms der Fakultät für Architektur und Raumplanung ("The Minimal Sustainable House") im Sommersemester 07 aus. Bei der Biennale 2008 werden die Siegerprojekte präsentiert. Zwei Juries aus renommierten ArchitektInnen und Experten wählten aus den rund 400 internationalen Einreichungen zunächst 10 (1. Stufe) und dann drei Projekte (2. Stufe) aus. Zwei StudentInnenteams der TU Wien haben es geschafft, mit folgenden Projekten unter die besten drei gereiht zu werden: 1. Das "Paleteshouse" des TU-Teams Gregor Pils und Andreas Schnetzer wird für die Biennale 2008 im Maßstab 1:1 aus Euro-Paletten gebaut und soll zugleich als Ausstellungsort für die anderen Preisträger-Projekte dienen. Das Palettenhaus thematisiert preisgünstiges und nachhaltiges Bauen aus Paletten als Recycling eines standardisierten Transportmittels. 800 Paletten sind für das formschöne und perfekt einfache Haus nötig. Diese sind weltweit überall erhältlich und mit einfachen Mitteln verarbeitbar.
TUtheTOP trifft Gerhard Zadrobilek
TUtheTOP – Das High Potential Programm der TU Wien wurde zu Beginn des laufenden Studienjahres als Förderprogramm für herausragende Studierende aller Studienrichtungen der TU Wien etabliert.
Fotos: TU Wien, Architektur
Adrian van Oyen Aus rund 700, durch die TU Wien eingeladenen Studierenden, wurden in einem mehrstufigen Recruitingprozess letztendlich 62 TeilnehmerInnen ausgewählt. Während des 1-jährigen Förderprogramms haben sie die Möglichkeit, insgesamt 10 TOP-Unternehmen verschiedener Branchen intensiv kennen zu lernen und sich im Rahmen von Workshops Zusatzqualifikationen z.B. im Bereich der Soft Skills anzueignen. Am 12.12.2007 fand der erste Kaminabend von TUtheTOP statt. Der rund einstündige Vortrag des ExRadprofis und Trainers Gerhard Zadrobilek zum Thema „Was machen Sieger anders?“, weckte viel Interesse und wurde von unserem Medienpartner begleitet. Den Ausklang fand die Veranstaltung bei einem Buffet und informellen Gesprächen zwischen Unternehmen, TeilnehmerInnen und unserem Gastredner. ■ Alle Informationen zu TUtheTOP finden Sie unter: ■ http://tuthetop.tucareer.com
2. Das Projekt "Urban space recycling" des TUTeams Martin Zanolin und Markus Bohn greift das Thema Nachverdichtung in der Stadt kontra Verschwendung von Land und Ressourcen für den Transport in die Speckgürtel der Städte auf. Eine innerstädtische Baulücke wird elegant geschlossen – eine Vorzeige-Lösung mit Motivationscharakter. Beide Projekte überzeugten die Jurien durch die Verbindung hoher architektonischer Qualität mit den Anforderungen der Nachhaltigkeit. Die thermisch-energetische Qualität (Heizwärmebedarf, Sommertauglichkeit) der Gebäudeentwürfe wurde planungsbegleitend mittels thermischer Gebäudesimulation optimiert. Der an der TU Wien entwickelte Ökopass diente als Leitfaden für Entwurf und Ausarbeitung. ■
Skizze zur Ausstellungsgestaltung für die Biennale 2008 in Venedig (Arch. DI Dr. Jana Revedin, Venedig)
Der neue Doktoratsstudienplan Von den ca. 1.800 DoktorandInnen sind die meisten auch als MitarbeiterInnen an der TU Wien tätig. Seit 1. Oktober 2007 gilt ein neuer einheitlicher Studienplan für das Doktoratsstudium für alle Fakultäten. Die Änderungen gegenüber dem alten Studienplan sind marginal. Statt 12 (teilweise 24) Semesterwochenstunden sind jetzt 18 ECTSPunkte zu absolvieren. Die Regelstudienzeit
beträgt formal nun drei statt zwei Jahre, kann aber auch überoder unterschritten werden. Wer schon bisher im alten Studienplan inskribiert war, kann nach diesem auch fertig studieren. Bei Neuzulassungen (und auch nach Unterbrechungen) gilt der neue Studienplan. Aktuelle Entwicklungen auf europäischer Ebene (Bologna-Prozess) lassen eine weitere Entwicklung des Dok-
torats in nächster Zeit erwarten. Den Themen Doktoratskollegs, Mehrfachbetreuung, Mobilität und „Transferable Skills“ wird ein verstärkter Stellenwert zukommen. Die Fachschaft Doktorat steht für Fragen zur Verfügung: http://fsmat.at/diss, fsdr@fsmat.at ■ Andreas Fritsch ist Doktorand (E202) und Mitarbeiter der Fachschaft Doktorat
Tipps F I T – F r a u e n i n d i e Te c h n i k | 4. – 7.2.2008 S e m e s t e r f e r i e n | 4.2. – 1.3.2008 BEST3 – B e r u f s - u n d S t u d i e n i n f o r m a t i o n s m e s s e W i e n | 6.-9.3.2008
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Forschung
Mehr Fahrkomfort durch Schwingungsdämpfung
Daniela Hallegger
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Ein Wagenkasten bildet die Grundstruktur eines Eisenbahnwagons und vieler anderer Metrofahrzeuge. Türausschnitte, die diese Fahrzeuge typischerweise besitzen, schwächen die Struktur des Wagenkastens. Um dem entgegen zu wirken bringen Hersteller zusätzliche Versteifungen an. „Dies bedeutet einen höheren Aufwand in Planung und Konstruktion, aber auch einen höheren Materialaufwand. Das konventionelle Fahrzeug ist daher schwerer und verbraucht mehr Energie beim Beschleunigen und Abbremsen“, sagt Universitätsassistent Martin Kozek vom Institut für Mechanik und Mechatronik. In Zusammenarbeit mit der Firma Siemens Transportation Systems entwickelten unsere TU-ForscherInnen ein Konzept, das auf Piezostackaktuatoren basiert und auf zusätzliche Versteifungen verzichtet. Die 25 Zentimeter langen Aktuatoren mit einem Durchmesser von zirka fünf Zentimetern werden an verschiedenen Stellen im Wagenkasten angebracht. Kozek: „Die Dynamik des Wagenkastens wird mit einem robusten Regler geeignet beeinflusst. Aus den Messungen des aktuellen Wagenzustandes generieren wir Stellgrößen, die dem Piezoaktuator zugeführt werden. In einer Größenordnung von fünf bis sieben Kilonewton wirkt er so den aufkommenden Schwingungen entgegen und dämpft das Ganze aktiv.“ Experimente mit den Piezoaktuatoren führten die WissenschafterInnen bisher an einem Wagenkastennachbau im Maßstab 1:10 und an einem Großaktuator durch. „Diese Tests konnten verifizieren, dass das Gesamtkonzept auch in der Realität funktioniert“. Kozek und seine MitarbeiterInnen wiesen darüber hinaus nach, dass in einem Wagenkasten, in dem Verstärkungen herausgenommen und durch
das mechatronische Konzept der Piezostackaktuatoren ersetzt wurden, ein besserer Fahrkomfort garantiert werden kann. „Es gibt eine ISO-Norm, die den Fahrkomfort definiert. Es geht hier um Schwingungen in Vertikal- und Horizontalrichtung im Bereich zwischen vier und acht Hertz, in dem die Beschleunigungen als besonders unangenehm empfunden werden. Hier wird die Eigenfrequenz der inneren Organe angeregt und das Ergebnis ist, dass den Fahrgästen genau innerhalb dieses Frequenzbereiches schlecht werden kann. Die Schwingungen sind unterschiedlich stark, je nachdem ob der Zug voll beladen ist oder der Großteil der Passagiere bei der letzten Station ausgestiegen ist. Unser Regelkonzept ist deshalb sehr robust ausgelegt und liefert bei allen Bedingungen optimale Performance“, erläutert Kozek. Der Fahrkomfort ist somit gewährleistet und auch die Sicherheit ist bei einem Ausfall der Schwingungsdämpfung gegeben, da das System nicht in die Federung eingreift. „Das Projekt demonstriert anschaulich, dass mit neuen Ideen und Technologien der Fahrkomfort weiter gesteigert werden kann,“ so Dr. Wilfried Ulm, Geschäftsführer Siemens Transportation Systems GmbH & Co KG. „ Die Ergebnisse der Kooperation mit der TU Wien sollen in die Konzeption und Produktion künftiger Schienenfahrzeuge am Standort Wien Eingang finden.“ Das Projekt „Aktive Schwingungsdämpfung flexibler Strukturen“ wurde von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützt. Darüber hinaus entwickelte die TU Wien gemeinsam mit dem Projektpartner „Siemens Transportation Systems“ ein Patent daraus. ■
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Grafik: TU Wien, E325; Designstudie
Was passiert wenn in einem Wagenkasten Versteifungen zur Stärkung der mechanischen Struktur wegfallen und durch Piezoaktuatoren ersetzt werden? TU-WissenschafterInnen entwickelten ein intelligentes Konzept der aktiven Schwingungsdämpfung, das bei Metrofahrzeugen wie U-Bahnen zu einem besseren Fahrkomfort beiträgt. Bei gleichzeitig geringerem Materialverbrauch wird Energie eingespart und ein flexibleres Design ermöglicht.
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Forschung
Splitter Hier eine Auswahl der Presseaussendungen zu Forschungsthemen. Die Volltexte können Sie unter http://www.tuwien.ac.at/ aktuelles/presseaussendungen nachlesen.
10.12.2007 W ie windsicher sind Seilbahnen? Ein Messsystem behandelt die Frage, welche Auswirkungen unterschiedliche Windbelastungen auf Seilbahnen haben. Professor Klaus Hoffmann und Doktorand Robert Liehl (E 307) beleuchten die bisher wenig erforschten schwingungstechnischen Probleme und konnten das Auftreten von Querschwingungen bei unterschiedlichen Windverhältnissen bis hin zur meteorologischen Windstille nachweisen. e 19.11.2007 „Blaues“ Erz für effizientere Energieumwandlung Skutterudite zählten in der Vergangenheit zu den wichtigsten Erzen für das Blaufärben von Porzellan. Die Mineralien wurden nahe dem Dorf Skutterud in Norwegen gefördert und 1845 erstmals wissenschaftlich beschrieben. Aufgrund ihrer thermoelektrischen Eigenschaften können Skutterudite Wärme in Strom umwandeln. WissenschafterInnen des Institutes für Festkörperphysik (Ao.Prof. Ernst Bauer) und der Universität Wien haben nun eine völlig neue Familie von Skutteruditen entdeckt. Diese verzichten auf giftige Materialien wie Arsen und sind daher wesentlich vielseitiger einsetzbar. 12.11.2007 Holzknecht mit Mikrowellen Wie man mit Hilfe von Mikrowellen auf die Faserrichtung und den Drehwuchs von Holz schließen kann, beschäftigt ElektrotechnikerInnen rund um Universitätsassistent Holger Arthaber und ExpertInnen der Holzforschung Austria im Rahmen des Industriellen Kompetenzzentrums Holztechnologie. Eine eigens dafür konstruierte Messvorrichtung soll beim Aussortieren von fehlerhaften Holzbrettern helfen und teure Produktionsstillstände in der Holzindustrie vermeiden.
29.10.2007 Atominstitut entwickelt Isolationsmaterialien für Kernfusionsanlage „ITER“ PhysikerInnen forschen an neuen Isolationsmaterialien für die Kernfusions-Versuchsanlage „ITER“, die 2008 in Cadarache in Frankreich in Bau gehen soll. Mit Hilfe von riesigen Magnetspulen, die aus supraleitendem Material gefertigt sind, werden bei der Kernfusion Bedingungen wie auf der Sonne geschaffen. Ob die neuen Materialien der Neutronenstrahlung standhalten, testeten die WissenschafterInnen im Triga Reaktor des Atominstitutes. t 22.10.2007 Wa s s e r k r a f t „ n a c h g e r ü s t e t “ WasserbauingenieurInnen (E 222) kooperieren mit der VA TECH HYDRO GmbH im Rahmen von Forschungsaufträgen bei der Aufrüstung von bestehenden Stauanlagen zur elektrischen Energiegewinnung. Anlagen, die bisher nicht auf Kraftnutzung ausgelegt waren, werden im Wasserbaulabor detailliert hydraulisch untersucht und optimiert. Die bei diesen Staubauwerken eingesetzte Hydromatrix-Technologie könnte bei rund 70 Prozent der vorhandenen hydraulischen Strukturen weltweit angewandt werden. Am Beispiel einer Wehranlage in Minneapolis (USA) zeigen die TechnikerInnen aus Österreich ihr Know-how. u 01.10.2007 Der richtige Dreh im Elektronenmikroskop Am Institut für Festkörperphysik misst Peter Schattschneider gemeinsam mit KollegInnen vom USTEM den Magnetismus von bestimmten chemischen Elementen fast punktgenau mit Hilfe von Elektronen. Was bisher nur mit starken Röntgenquellen wie dem Synchrotron möglich war, gelang Schattschneiders Team im Transmissionselektronenmikroskop (TEM). Die neue Methode erreicht eine rekordverdächtige Auflösung von zehn Nanometern entsprechend einer Strecke von ca. 40 aneinander gereihten Atomen).
Fotos: TU Wien
v.l.n.r.: Robert Liehl, Gerd Huber (Diplomand am Institut), Klaus Hoffmann
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PCR-Kammer und Goldelektroden-Chip zur DNA Detektierung
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Bruchverhalten eines konventionellen GlasfaserEpoxidharz vor und nach Neutronen- und Gammabestrahlung
u Peter Schattschneider
Bestehende Stauanlage Lower St. Anthony Falls (USA)
05.11.2007 Mini-Labor für die Diagnose von Infektionskrankheiten Bei Infektionen des Blutes gestaltet sich der Nachweis des Infektionserregers oftmals als Wettlauf mit der Zeit. Dies gilt im Besonderen für die Sepsis (Blutvergiftung), die auf Intensivstationen oft tödlich verläuft. ElektrotechnikerInnen rund um Prof. Michael Vellekoop gelang es, den Diagnose-Prozess in Zusammenarbeit mit den Austrian Research Centers Seibersdorf durch ein neu entwickeltes, sparsames Miniaturlabor von mehreren Tagen auf wenige Stunden zu reduzieren. Eine unmittelbare und gezielte Therapie mit Verzicht auf BreitbandAntibiotika wird so möglich. r
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24.09.2007 TU-Physiker verdreifacht Kapazität von Festplattenspeicher Der Physiker Dieter Süss (E 138) zeigt, wie man die Speicherdichte einer Festplatte verdreifachen kann. Die Kombination aus magnetisch stabilen Materialien mit instabilen Schichten erlaubt das benötigte Schreibfeld um den Faktor fünf zu reduzieren. International führende Hersteller griffen das Patent auf und sprechen von der seit langem interessantesten Technologie für Speichermedien. i
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Darstellung geschriebener Bits auf einem "Graded media". Ein magnetisches Korn, das aus einer stabilen Schicht und einer instabilen Schicht besteht ist vergrößert dargestellt.
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Folgende Professoren wurden zuletzt berufen: 12/2007 Günther BLÖSCHL, Universitätsprofessor für Ingenieurhydrologie und Wassermengenwirtschaft am Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie. 07/2007 Christian KERN, Universitätsprofessor für Dreidimensionales Gestalten und Modellbau am Institut für Kunst und Gestaltung.
Die Personalabteilungen berichten über unsere „DienstjubilarInnen“. Wir gratulieren herzlich! 25-jähriges Dienstjubiläum: Fachoberinspektor Franz Besau Univ.Prof. Dr.phil Dietmar Dorninger Ao.Univ.Prof. Dipl.Ing.Dr.techn. Rudolf Heuer ObRat Dipl.Ing.Dr.techn. Richard Huber Dipl.Ing. Dr. Artur Jachimowicz Ao.Univ.Prof. Dipl.Ing.Dr.techn. Andreas Krall Amtsdirektorin Ing. Eva Ritter Univ.Prof. Mag.rer.nat.Dr.techn. Horst Zimmermann 40-jähriges Dienstjubiläum: O.Univ.Prof. Dipl.Ing.Dr.techn. Hermann Knoflacher Fachoberlehrer Karl Locker O.Univ.Prof. Dipl.Ing.Dr.rer.nat. Ulrich Schubert Ao.Univ.Prof. Dipl.Ing.Dr.techn. Christoph Überhuber
Angehörige der TU Wien wurden für besondere Leistungen wieder vielfach ausgezeichnet. Wir gratulieren! 05.12.2007: Die robuste Übertragung von Video Streams auf Handys und PDA’s war Thema der Dissertation von Olivia Nemethova. Die Wissenschafterin wurde für ihre Forschungsarbeit mit dem Dr. Ernst Fehrer-Preis ausgezeichnet. 28.11.2007: TUProfessor und Betreiber des math.space Rudolf Taschner wurde vom PRVA (Public Relations Verband Austria) zum Kommunikator des Jahres ausgezeichnet. 19.11.2007: Im Rahmen des Verbund-Forschungsforums wurde an das TU-Forscherpaar Andreja und Aleksandra Cvetanovic der VERENA-Förderpreis übergeben: Platz 3 (mit 2.000 Euro dotiert) für die Erfindungsbeschreibung des Wellenpendels.
18.11.2007: Der Österreichische Gewerbeverein ehrt Forscher Wolfgang Zagler (fortec) mit der Wilhelm Exner Medaille 2007. 02.10.2007: Das Institut für Tragkonstruktionen – Betonbau unter der Leitung von Prof. Johann Kollegger wurde mit dem Wiener Zukunftspreis 2007 ausgezeichnet. Es hat in der Kategorie „Innovative Anwendungen und Produkte“ den 2. Platz belegt. Bernd Köberl und Herbert Pardatscher haben für das Institut den Preis entgegen genommen. 21.08.2007: Im Rahmen eines Festaktes wurde der Ehrenring der Stadtgemeinde Güssing an Hermann Hofbauer vom Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Techn. Biowissenschaften verliehen. Er zeichnet für die Entwicklung und Errichtung des Biomasse-Kraftwerkes in Güssing hauptverantwortlich.
Pensionierung: Johann Idinger mit Ablauf des 31.01.2008
Mag. Daniela Hallegger (geb. Ausserhuber, PR & Kommunikation) und DI (FH) Martin Hallegger (Kältetechniker) am 29.09.2007 um 13.30 Uhr in der Pfarrkirche Maria Wörth.
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wurde Leonardo am 23.2.2007. Claudia Irmler (Studienabteilung) ist sehr stolz.
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Fotos: TU Wien, privat
haben sich…
wurde Florian am 04.11.2007 um 16:56 Uhr in St. Pölten. Er macht Mama Sabine Frassl (Gebäude und Technik) viel Freude.
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„Gleich! behandeln“ Unter diesem Motto informierte der Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen der TU Wien (AKG) am 4.12.2007 in einer Veranstaltung für alle Angehörigen der TU Wien über das Bundes-Gleichbehandlungsgesetz. Katharina Prinzenstein
Dazu referierten die Vorsitzenden der beiden Senate der Bundes-Gleichbehandlungskommission, Frau Mag.a Löscher-Weninger und Frau Dr.in Baldinger, über die gesetzlichen Bestimmungen zur Geschlechtergleichbehandlung und zur Gleichbehandlung unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit, Alter, Religion oder Weltanschauung sowie sexueller Orientierung. In der anschließenden lebhaften Diskussion wurde besonders auf Fragen der Altersdiskriminierung (z.B. bei Ausschreibungen von Professuren) eingegangen und auf Schwierigkeiten bei der Elternkarenz von Drittmittelbeschäftigten hingewiesen. Es zeigte sich, dass bei vielen TU-Angehörigen bereits ein Problembewusstsein und Sensibilität für Diskriminierungsthemen besteht, und dass sie zugleich noch offene Fragen haben, wie sie Gleichbehandlung in die Praxis umsetzen können. Insbesondere wurde der Wunsch nach besserer Unterstützung von Führungskräften durch die Universitätsleitung betreffend Personalführung, Mobbingprävention und andere Maßnahmen zur Förderung der Gleichbehandlung geäußert. ■ Unterlagen zur Veranstaltung sind nachzulesen unter ■ http://info.tuwien.ac.at/akgleich/aktuell.htm
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Dreidimensionaler Durchblick Margrit Gelautz ist Expertin für Stereobildverarbeitung und verleiht zweidimensionalen Bildern und Videos eine dritte Dimension und erstellt durch Kombination verschiedener Bildinhalte „mixed reality“ Szenarien. Das Ergebnis sind Anwendungen, die den ständig wachsenden Multimediamarkt bedienen sollen. Die Telematikerin ist Mutter zweier Kinder und mit einem TU-Forscher verheiratet. Privat interessiert sie sich für Reisen und fremde Kulturen. Daniela Hallegger
Die Forscherin am Institut für Softwaretechnik und Interaktive Systeme begann ihren Ausbildungsweg an der Universität Graz zunächst mit einem Lehramtsstudium der Fächer Mathematik, Spanisch und Sport. Während sie sich auf der Warteliste für eine Anstellung als Lehrerin befand, begann sie in das Telematikstudium „reinzuschnuppern“. „Ich habe mich dann aber so begeistert dafür, dass ich mich nach einiger Zeit entschied, als ich bereits eine Aussicht auf eine Lehrerstelle hatte, das Studium abzuschließen.“ Ihre Diplomarbeit schrieb Margrit Gelautz am Institut für Nachrichtentechnik der TU Graz zum Thema „Digitale Signalverarbeitung für Satellitenübertragungssysteme“. Im Anschluss folgte ein Doktoratsstudium. 1997 schloss sie dieses mit ihrer Dissertation, in der sie sich bereits mit ihrem derzeitigen Schwerpunkt, der Bildverarbeitung und 3D-Rekonstruktion von Bildern auseinandersetzte, ab. Mit einem Max Kade-Stipendium war Margrit Gelautz insgesamt 2,5 Jahre an der Universität Stanford in den USA als Postdoc angestellt. Im Jahr 2000 kehrte sie nach Österreich zurück und kam 2001 nach einer kurzen Tätigkeit am K-plus Kompetenzzentrum Advanced Computer Vision (ACV) in Wien ans Institut für Softwaretechnik und Interaktive Systeme. Im Jahr 2005 habilitierte sie sich im Bereich „Angewandte Informatik“. Forschungsschwerpunkt: Stereobildverarbeitung Das Forschungsgebiet unter dem Begriff „Visual Computing“ bezeichnet Gelautz als einen Forschungsschwerpunkt an der Fakultät für Informatik. Innerhalb dieser Richtung beschäftigen sich Gelautz und ihr Team wiederum mit der Bild- und Videoverarbeitung, wobei das Hauptaugenmerk hierbei auf Multimediaanwendungen liegt. Darüber hinaus spielen auch Elemente aus der Computergraphik eine Rolle. „Wir sind teilweise an der Schnittstelle zwischen Bildverarbeitung und Computergraphik angesiedelt. Das ist ein relativ neuer Trend“, so Gelautz. In einem der zahlreichen Forschungsprojekte, die derzeit am Institut laufen, geht es darum, die Extraktion von Objekten in Bil-
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dern und Videos möglichst ohne Unterstützung der Benutzer durchzuführen. Am Beispiel eines Urlaubsvideos würde das so aussehen, dass man eine Person aus einem störenden Hintergrund herauslöst. Gelautz: „Hier ist es wichtig, dass das Objekt möglichst sauber vom Hintergrund getrennt werden kann, sodass nach Kombination mit anderen Bildinhalten das gesamte Bild realistisch wirkt. Waren solche Fragestellungen in der Vergangenheit vor allem bei professionellen Anwendungen relevant, wird in Zukunft immer mehr der Markt für Heimanwender wichtig, um die steigende Zahl von digitalen Inhalten (Videos, Digitalfotos) sinnvoll bearbeiten zu können. Mit der gängigen Software kann man solche Problemstellungen, wie das Kombinieren von verschiedenen Inhalten aus mehreren Fotos oder Videos, momentan nur mit großem Zeitaufwand lösen. Hier sollen unsere Algorithmen weiterhelfen.“ Forscherehepaar an der TU W ien Als persönlichsten Kontakt an der TU Wien nennt Margrit Gelautz ihren Mann und Forscherkollegen Jürgen Stampfl, Dozent am Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie. „Mein Mann und ich hatten das große Glück, unsere Wanderjahre von Graz über die USA (Stanford) nach Wien gemeinsam zu gehen. Wir hatten beide Stipendien, von der Akademie und vom FWF, und waren zur selben Zeit in Stanford. Dann wechselten wir zur selben Zeit wieder nach Wien zurück. In den USA ist auch unsere Tochter zur Welt gekommen. Es ist wirklich ein großes Glück, wenn man Berufs- und Privatleben so gut vereinbaren kann“, erzählt Gelautz. Die gebürtige Klagenfurterin ist Mutter zweier Kinder (6 und 8 Jahre alt) und interessiert sich neben Beruf und Familie für Reisen, Sprachen und fremde Kulturen. An der TU Wien möchte sie auch in Zukunft viele Forschungsprojekte „an Land ziehen“ und ist dabei sehr froh über die Unterstützung und Information bei der Abwicklung von Verträgen seitens des Außeninstitutes. „Es ist sehr wichtig, dass man hier von der TU Wien Rückendeckung bekommt und vom Erfahrungsschatz anderer profitieren kann“, betont Gelautz. ■
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Foto: TU Wien
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Politik
Ein Blick auf die Hochschulpolitik Werner F. Sommer
Umbenennung Per Jahresbeginn hat sich die Rektoren- in Österreichische Universitätenkonferenz <www.uniko.ac.at> umbenannt. Das dies mit der Wahl von Ingela Bruner zur ersten RektorIN zusammenhängt, ist ein böswilliges Gerücht.
Rektor(inn)enwahl: Nachwehen Offensichtlich hat das Scheitern einiger Rektoren bei der Wiederwahl einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wissenschaftsminister Johannes Hahn: „Die Rektoren brauchen Bestellungsstrukturen, die sie bei der Arbeit vier Jahre lang von Wiederwahl-Überlegungen unabhängig machen, damit sie sich um die Weiterentwicklung der Unis kümmern können.“ Die Aussage läuft auf eine Schwächung der Senate beim Prozess der Rektorswahl hinaus. 2007 waren unter anderem die Rektoren der Universitäten Innsbruck und der Bodenkultur an einer Wiederwahl gescheitert. Kollektivvertrag Nach der inhaltlichen Einigung zwischen Dachverband und Gewerkschaft auf den Universitätskollektivvertrag stehen jetzt (4 Jahre nach Beginn der Vollrechtsfähigkeit) die Mehrkosten fest. Nach Berechnungen der Universitäten belaufen sich diese auf 50 bis 80 Millionen Euro pro Jahr. Bleibt abzuwarten, ob die Politik bereit ist, diese zu finanzieren.
Foto: Sanja Jelic/www.sanja.at
Mehr Geld für Universitäten Am 7. November 2007 wurde folgender, von den Regierungsparteien gestellter Antrag „betreffend Wettbewerbsfähigkeit und Sicherung des österreichischen Hochschulraumes“ im Nationalrat beschlossen: „Die Bundesregierung wird ersucht, im Rahmen der nächsten Budgetverhandlungen und Leistungsvereinbarungen Maßnahmen zu setzen, um den effizienten Mitteleinsatz an den Universitäten zu verbessern und im Sinne der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit sowie der Verbesserung der Rah-
menbedingungen für die Studierenden bedarfsgerecht mehr Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Ziel sollte es sein, durch öffentliche und private Investitionen die Budgets für den tertiären Bildungssektor bis spätestens 2020 auf 2 Prozent des BIP zu erhöhen.“ Viel Konjunktiv, aber immerhin ein ehrgeiziges Ziel! Zurzeit liegen die Ausgaben bei 1,2 Prozent des BIP. Bachelorstudien mit Zugangsbeschränkung? „Auf der Ebene des Masterstudiums und des Doktorats kann ich mir durchaus Zugangsregelungen vorstellen.“ Mit diesem, den Forderungen der Universitätenkonferenz folgenden, Vorstoß ließ Wissenschaftsminister Johannes Hahn kurz vor Jahresende aufhorchen. Niedrigere Gebühren für Te i l z e i t s t u d i e r e n d e ? Abwechslungsweise einig sind sich Minister Hahn und SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal hinsichtlich reduzierter Studiengebühren für Teilzeitstudierende. „Es ist sinnvoll, dass jene, die nicht die gesamten Leistungen der Universität in Anspruch nehmen, auch nicht die vollen Beiträge zahlen“, sagt Broukal. In einem Zeit im Bild-Interview hatte Hahn diesen Vorschlag von Rektorenchef Christoph Badelt aufgegriffen. Studierende sollten ab 2009 „in jedem Semester entscheiden können, ob sie Halbzeitstudenten sind oder Ganztagsstudenten“ sein wollen. Politik unzufrieden mit Universitätsräten Nachdem die Rektorswahlen gelaufen sind, steht jetzt die Neubesetzung der Universitätsräte an. Die Senate der Universitäten haben ihre KandidatInnen schon nominiert. Die Politik zeigt sich insbesondere ob des niedrigen Frauenanteils „not amused“. Die TU Wien war in diesem Punkt beispielhaft: von drei Universitätsräten sind zwei Frauen. Die Nominierungen seitens der Politik sind noch ausständig. ■
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