TU Wien Magazin | Klima | Ausgabe 5, April 2020

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Die Integration von Wind- und Sonnenenergie ins Stromnetz stellt eine neue digitale Herausforderung dar.

Netzumbau ohne Kostenexplosion Für eine klimafreundliche und zugleich sichere Stromversorgung führt kein Weg an einer Optimierung eines digitalisierten Verteilnetzbetriebs vorbei.

Die Energiewende Neue Herausforderungen bei der Versorgung erwachsen gegenwärtig im Rahmen des Klimawandels

FOTOS: GETTY IMAGES, TU WIEN

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ichter erlöschen, Computer fallen aus, Züge bleiben stehen und Aufzüge stecken, Fabriken können nicht mehr produzieren etc. Wenn kein Strom mehr fließt, wird eine Gesellschaft, in der kritische Infrastrukturen wie Kommunikation, Transport, Finanz- und Gesundheitswesen aufs Engste vernetzt sind und elektrisch betriebene Geräte die Lebens- und Arbeitswelten nahezu vollständig durchdringen, höchst verletzbar. Volkswirtschaftlich betrachtet würde ein Zusammenbruch der Stromversorgung laut Berechnungen der TU Wien in Ostösterreich mit Kosten von 40 Millionen Euro zu Buche schlagen – pro Stunde. Tatsächlich passieren Stromausfälle in Österreich häufiger als man vermuten könnte. Mehr als 10.000-mal pro Jahr kommt es laut der österreichischen Regulierungsbehörde E-Control zu Störungen, wobei es sich dabei fast ausschließlich um lokal begrenzte Ausfälle von kurzer Dauer handelt. Die gesamte Nichtverfügbarkeit von Strom liegt gemäß E-Control-Statistik über einen Beobachtungszeitraum von mehr als 15  Jahren bei durchschnittlich 50 Minuten pro Jahr. Im internationalen Vergleich weist Österreich damit eine überdurchschnittlich hohe Versorgungssicherheit auf.


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