Apfelpost

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2015 - Nr. 1

Apfelpost Südtirols Magazin rund um den Apfel

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Paradiesfrucht Apfel – Mythos, Kultur, Heilkraft

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Der Apfel ist in unseren Breitengraden nicht nur die meist verzehrte Frucht, sondern er spielt auch in der Kulturgeschichte eine wichtige Rolle. So wächst der Apfel im Paradies als verbotene Frucht auf dem Baum der Erkenntnis, in der griechischen Mythologie war er eng mit der Göttin der Liebe, Aphrodite, verknüpft und im Mittelalter wird der Apfel gar zum Herrschersymbol. Als Sinnbild der Fruchtbarkeit findet er vor allem in der alpenländischen Volkskunst seinen diesbezüglichen Ausdruck. In der neueren Epoche verliert der Apfel zwar an Symbolwirkung, dafür wird er nun in künstlerischen Darstellungen zum Zentrum eines Stilllebens. Heute steht der Apfel auch für Innovation und Kreativität, wie das Beispiel der Beatles zeigt, die im Zeichen des Apfels ihre Welterfolge feierten. Und Steve Jobs machte ihn zum Symbol für den Aufbruch ins Computerzeitalter (Apple). Nicht zuletzt haben Dichter den Apfel in den Mittelpunkt ihres literarischen Schaffens gerückt, wie z.B. Friedrich Schiller durch den berühmten Apfel-Schuss des Wilhelm Tell. Bekannt ist auch die Wirksamkeit des Apfels für die Gesundheit.

Kann denn Apfel Sünde sein? Der Apfel ist das Sinnbild für Begehren und Verführung, er steht aber auch am Beginn allen menschlichen Erkennens. In der christlichen Ikonographie repräsentiert der Apfel die Sünde, aber auch die Erlösung. Am Baum hängend, in Zusammenhang mit der Schlange, ist er das Sinnbild der Versuchung. In den Händen Christis oder Mariens steht er für die Erlösung von der, durch den Sündenfall bedingten, Erbsünde. Der Schutzpatron

des Apfelbaumes ist der heilige Jakob, dem in Südtirol nicht weniger als 35 Kirchen geweiht sind. Typisch für das Spätmittelalter sind Darstellungen, auf denen die Muttergottes dem Kind den Apfel überreicht. Christus nimmt die Sünden der Welt auf sich und erlöst dadurch die Menschheit.

Ewige Jugend und Schönheit Auch in der Mythologie vieler Hochkulturen spielt der Apfel eine wichtige Rolle. Er steht für Fruchtbarkeit, ewige Jugend und Schönheit. So ist er nicht nur als Attribut der Liebesgöttin Aphrodite, als Hochzeitsgeschenk des Dionysos an Zeus und als Zankapfel in der griechischen Götterwelt zu finden, sondern auch in der nordischen Mythologie in der Gestalt der Göttin Idun. Sie ist die Hüterin der goldenen Äpfel, die den Göttern die ewige Jugend und damit auch die Unsterblichkeit verleihen. Die Römer wiederum gaben der Göttin der Obstbäume den Namen Pomona (lat. Pomum: Obstfrucht). Sie war die Spenderin der Äpfel des Lebens und symbolisierte die gesamte Fruchtbarkeit. Auch die Kelten schrieben dem Apfel die Kraft der Unsterblichkeit zu, deshalb gehörte der Apfelbaum zu den heiligen Bäumen.

Der Apfel und die Macht Der Reichsapfel ist als christliches Herrschaftssymbol seit dem spätrömischen Reich genutzt worden. Die Kugel steht für die Erde, Symbol für die Weltherrschaft des Kaisers, das Kreuz hingegen ist Zeichen für das Bekenntnis des Kaisers zum christweiter auf Seite 2


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