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screen sh t

creative lines

Snowboarding = Art? Ist Snowboarden eine Sportart wie jede andere oder gar Kunst? Nebst einem Essay zu dieser Frage werden einen Travelbericht durch

Argentinien des Lebensk端nstlers Andre Sommer,Photokunst in zwei Gallerien und als K端nstler im herk旦mmlichen Sinne die

Maphia und Musiker Asleep vorgestellt.

ModernArt-K端nstler-Gruppe


salomonsnowboard.com Ride for real Josh Dirksen Photography by Ashley Barker

“ Ain’t No Sushi Sled! ”

PLAY video http://yooo.tv/2010/josh-dirksen-the-sick-stick/


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Photos: Roger Baumer

Reto Kestenholz, Adelboden, Switzerland

Location: Lauchernalp


Photos: Roger Baumer

PLAY video

http://yooo.tv/2010/reto-kestenholz-in-adelboden/

Reto Kestenholz, Adelboden, Switzerland

Location: Monster Session Bad Gastein


Intro

Snowboarden, eine Glückssac

Als Snowboarder sind wir immer wieder vom Glück

«Glücklich wird man dann, wenn man eine Aus-

abhängig. So hoffen wir auf reichlich Schneefall,

wahl an realen Möglichkeiten erkennt und da-

gutes Wetter und eine unfallfreie Saison. Aspekte,

raus klug und selbstbestimmt wählt» – dies eine

die wir grösstenteils nicht beinflussen können. Ein-

Aussage des Lebenskunstphilosophen Wilhelm

zig unsere Haltung, die Offenheit, bezüglich des

Schmid. Entscheidet selbst, ob nun die Akteure in

Zufalls voraussetzen sollte, können wir mehr oder

der Gallery (ab S xx), mit all den Optionen, die

weniger steuern. In diesem Punkt sind wir Künstler.

sie sonst zur Verfügung gehabt hätten, eine kluge

Auch wenn die Konditionen einmal nicht opti-

Wahl trafen. Wenn wir beim Thema Kunst gleich

mal sind, so begeben wir uns in die Berge mit der

bleiben wollen, so gilt dies auch für den Ausgang

Haltung, dass wir das Glück dennoch finden und

der Schaffungen der Maphia Künstler, denn wenn

jagen dem Zufall hinterher, welcher uns eine be-

man ohne Skizzen Werke schafft, bedarf es sehr

friedigende Session an einem Kicker, Rail oder Run

wohl der entsprechenden Haltung, um von diesem

bietet. In wenig vergleichbaren Situationen sind

Glück zu profitieren.

wir solche Glücksjäger, ganz im Bewusstsein, dass

Über das Glück der Fülle, dem eigentlichen phi-

sich dieses Glück mit der entsprechenden Haltung

losophischen Glück, welches beständig ist und

im Snowboarden fast immer findet.

das ganze Spektrum vom Abheben bis zum Auf-


, che prall beinhaltet, könnte André Sommer, mit sei-

er Tricks oder Erreichen eines gemeinsames Pro-

nem intensiven Leben als Snowboarder, ein Buch

jektes, garantiert sind, verdeutlicht unter anderem

schreiben. In dieser Ausgabe gibt er uns einen Teil

auch der Bericht über die Shaba Cru.

seines Lebens unter dem Namen «mit den Sleds in Argentinien» preis.

Das schöne am Glück ist, dass Vorfreude und das Sehnen danach meistens länger dauern wie der

Im Gegensatz zum Zufallsglück ist das Wohlfühl-

eigentliche Glückmoment und hier hoffen wir euch

glück (Lust, positive Erfahrung, gute Stimmung

mit diesem Magazin diese Vorfreude ins Uner-

herbeizuführen. Das Streben, Jagen und Finden

messliche steigern zu können.

dieses Glückgefühls, mit Hilfe des Snowboardens, ist kein Zufall. Vielmehr steckt Gewissheit dahinter, dass in der Vergangenheit fast jeder Tag auf dem

Viel Glück!

Snowboard uns mit einem Wohlgefühl heimkehren

eure twoleftfeet.ch crew

liess. Dass eine gute Stimmung beim Snowboarden mit Kollegen, Glücksmomente beim Gelingen neu-

Photo: Roman Eggenberger


CONTENT S.54

S.12

Maphia

Snowboarden = Art

«La familia» der

Ist Snowboarden eine Sportart wie jede oder oder gar Kunst? Eine Analyse von Yeahh Produktion so wie ein Interview

S.24+46 Photogallery

mit den Produzenten Daryl und

24: Fotografen im Fokus: Bei

Luchi wiedergeben eine mögli-

dieser Gallery stellen wir die

che Sichtweise.

Fotografen vor und diese einer ihrer Lieblingsshots. 24: Fotokunst zum Downloaden.

wunderer wird n

dieses Artikels b

S.38

sen. Der Bericht

Andre Sommer in Argentinien

belegt, dass sich

Wir begleiten den Lifstyle-Exot

eben einfach erg

eine Saison lang bei seiner Reise quer durch die Anden.

der improvisieren


Credits

S.60

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creative lines

Covershot Snowboarding = Art? Rider: Markus Keller Photo: Lorenz Richard Location: Trysil, Norwegen

Asleep

Ist Snowboarden eine Sportart wie jede andere oder gar Kunst? Nebst einem Essay zu dieser Frage werden einen Travelbericht durch

Argentinien des Lebenskünstlers Andre Sommer,Photokunst in zwei Gallerien und als Künstler im herkömmlichen Sinne die

Maphia Asleep vorgestellt.

ModernArt-Künstler-Gruppe und Musiker

Wie eine seltene Insel im riesigen Schweizer Bandozean die Aufmerksamkeit auf sich lenkt.

S.64

S.100

Eine Inspiration, die Talabfahrt

Wir bombardieren das stille

zweimal zu fahren. Warum

Walliser Wasser mit kohlensäu-

jibben, bonken & Co. für jeder-

rehaltigen Fragen.

Slopetricks

Sebi Buhmann unter Beschuss

mann ist.

Maphia Be-

nach dem Lesen

bestimmt wach-

S.66

S.106

Summit Foundation

über die Paten

Für einmal Hippie - immer

nden Künstler

happy! Keine Green-Religion

h manches halt

sonder ein Aufruf, wie jeder

gibt.

Shaba Cru

S.68

Denn sie wissen was sie tun – eine Biographie der schweizer

Showroom

Crew, die mit viel Leidenschaft

ohne grosse Anstrengungen

Die Screenshot Umkleidekabine

ihrer Passion und Projekte

seinen Beitrag leisten kann.

stellt die heissesten Outfits und

nachgehen und dabei stets den

Boards vor.

Spass anhalten.




Text Philippe Diener

Photo Yeahh Production

Snowboarden als Kunst zu bezeichnen wäre ver-

dokumentieren, um sie danach der breiten Masse zu

messen, schliesslich handelt es sich um eine Sportart

präsentieren. Aussenstehende müssen somit zugeben,

und Sportarten bieten «lediglich» die Möglichkeit,

dass sich das Snowboarden in diesem Punkt von an-

die Leistungsfähigkeit des menschlichen Körpers zu

deren Sportarten unterscheidet, wenn nicht gar eine

testen. So denken viele Leute nicht nur, sondern üben

komplett andere Richtung einschlägt.

mit diesem Vorsatz auch diverse Sportarten aus.

Und eines ist sicher: Heutzutage muss Kunst nicht

Können denn Sportarten nichts anderes vermitteln?

mehr zwingend gemalt oder geformt sein. In unserer modernen Welt darf sie sicherlich nicht zuletzt auch

Was ist schon Kunst? Ein Begriff, der seinen Ursprung

Film und Fotografie in ihren Bann ziehen.

in der Malerei geniesst , wird in der heutigen Zeit so ziemlich für jede vollbrachte Leistung, welche auch

Zweifelsfrei sind die weltweit bekannten Schweize-

nur annähernd etwas mit Kreativität oder Individu-

rischen Yeahh Productions (yeahhproductions.com)

alität zu tun hat, grosszügig verwendet. Zu unrecht

eine dieser zuvor erwähnten Filmproduktionen, die

muss man sagen. Nicht alles hat den fast schon

zumindest bemüht sind, dem künstlerischen Aspekt in

glorreichen Titel «Kunst» verdient. Zumal dies die

ihren Filmen noch mehr Aufmerksamkeit zu verleihen,

Hochachtung des Wortes selbst schmälert, leider aber

als dies andere Produktion bereits tun. Wo finden wir

auch wahre Künstler mit deren Werken in den Schat-

also in ihren Streifen Hinweise auf Kunst?

ten stellt und ihnen somit die Aufmerksamkeit raubt,

Zu Beginn liegt der Fokus auf dem Snowboarden

die sie verdient hätten.

selbst. Wie es beim Surfen oder Skateboarden auch

Ob nun Snowboarden das Zeug hat, um als (darstel-

nicht anders ist, spielt vor allem der Style jedes einzel-

lende) Kunst bezeichnet zu werden, scheint trotzdem

nen Riders eine wichtige, wenn nicht die wichtigste

oder gerade deshalb eine wage Behauptung zu sein.

Rolle überhaupt. Wer seine Tricks nicht stilsicher zu

Bekannter Fakt ist jedoch, dass jährlich an die fünf-

vollenden weiss, schafft es gar nicht erst in die Filme

zig kleinere, sowie grössere Videoproduktionen

von Martin «Luchi» Luchsinger und Daryl Hefti. So

bestrebt sind, die Kreativität dieser Sportart, welche

erkennt man beispielsweise einen Fredi Kalbermatten,

sich während einer Saison vor ihrer Linse abspielt, zu

nur anhand seines BS 3ers, mit einer ähnlichen Leich-



tigkeit wie man beispielsweise auch Bilder von 1

Miró bereits aus grosser Distanz ihm zuordnen

bauen, sondern sie von Parkshapern bauen lassen. Leider verpassen diese Fahrer dann einen Grossteil

kann. Jeder Fahrer weist dementsprechend, dank der

der Vielfalt, die das Snowboarden zu bieten hat, die

Wahl seines Styles, eine Individualität auf.

aber wiederum von den Yeahh Productions keinesfalls vernachlässigt wird. Beinahe sämtliche Hindernis-

Dieser Style ist natürlich unter anderem abhängig

se (jeglicher Art) werden selbst konzipiert und gebaut.

vom Terrain. Wobei beim Snowboardprofi Ästhetik

Der Zuschauer soll sehen, dass Snowboarden mit

auf jedem schneebedecktem Untergrund zu erkennen

grossem Aufwand verbunden ist und nicht wie beim

sein sollte. Man darf nicht vergessen, dass natürlich

Skifahrer eine präparierte Piste mit bereits gesteck-

«nur» der Schnee, das Gefälle und die Felsen gege-

tem Kurs vorherrscht.

ben sind. Alles weitere wie Halfpipes, Kicker aller Art, Quarterpipes, Corner, Hips, Rails und alle restlichen

Hätten wir also schon einmal grob, was der Snow-

unzähligen Obstacles müssen zuerst konstruiert und

boarder an Kreativität für den Film mitbringen muss.

gebaut werden. Der Snowboarder wird also erst dann

Nun braucht er ein Team, das seine Talente ins best-

zum «Sportler», wenn er sein Hindernis fertig gebaut

mögliche Licht rückt. Und so kommen wir nun zur

hat und mit dem Tricks beginnt. Zuvor geht er an und

Arbeit der Herren Luchsinger und Hefti:

für sich einer ähnlichen Tätigkeit nach, wie dies beispielsweise

2

Alberto Giacometti mit seinen Skulptu-

Die Herausforderung, das Snowboarden bestmög-

ren tat. Obwohl leider zugegeben werden muss, dass

lich zu präsentieren, ist deshalb gross, da die beiden

Giacometti wesentlich grenzenloser agieren konnte,

immer beachten müssen, dass ihre Begleitfeatures

da Vernachlässigungen der physikalischen Gesetze für

nicht der gezeigten Action die Show stehlen dürfen.

den Snowboarder gravierende Folgen hätten.

Vielmehr sollen sie, wie es der Name schon sagt,

Eingeräumt muss auch werden, dass die meisten

begleitend agieren. Eines dieser Features, ist die Ver-

Freestyle-Snowboarder ihre «Skulpturen» nicht selbst


weblinks 1 www.art-perfect.de/juan_miro.htm 2 www.alberto-giacometti.ch

wendung der richtigen Musik. Eine Stärke der Yeahh

wollen. Das Auge wird immer wieder, innerhalb

Productions. Findet man in anderen Produktionen

kurzer Zeit, im Schnelldurchlauf mit Bildern gefüttert,

oftmals die Lieblingssongs der einzelnen Protagonis-

die geradezu hypnotisieren. Auch ist augenfällig, dass

ten vor, welche mit Mühe und Not irgendwie zusam-

die beiden fleissig zwischen farbig und schwarzweiss

mengewürfelt werden, herrscht bei den Yeahhs ein

wechseln, wobei auch immer wieder Landschaft-,

klares Soundtrack-Konzept. Keine Frage, es besteht

Portrait- und Lifestyleshots eingestreut werden. Es

grosse Freiheit, was die Musikwahl betrifft, doch

soll verdeutlicht werden, dass Snowboarden eben

die Aufgabe, am Ende des Films verschiedene Lieder

nicht nur eine Sportart ist, sondern auch eng mit

zu haben, die als Gesamtpaket harmonieren müs-

Reisen, Momentfesthaltung und nicht zuletzt mit

sen, ist keineswegs zu unterschätzen. In den Yeahh

Freundschaft verbunden ist.

Filmen findet man von Punk, über Electro, bis hin zu Hip-Hop ziemlich alles, was für eine gute akustische

Es gibt sehr viele Möglichkeiten, ein Snowboardvideo

Abwechslung nötig ist. Gut zu sehen, respektive zu

zu produzieren, jedoch sollte immer ein gewisses

hören ist auch, dass man sich nicht mit dem gängigen

Konzept vorhanden sein. Den Yeahh Productions

Hit zufrieden gibt, sondern gewillt ist, viel Zeit zu

kann man definitiv keine Konzeptlosigkeit vorwerfen,

investieren, bis der richtige Track gefunden ist.

da in jedem ihrer Filme ihre Bemühung, nämlich vor allem die Kreativität ihrer Leidenschaft in den Vor-

In ständigem Zusammenspiel mit der Musik ist auch

dergrund zu stellen, immer wieder von

der Schnitt, welcher exakt auf die Musik abgestimmt

Erfolg gekrönt wird. Diese Kreati-

sein muss. Es ist zu sehen, dass Luchi und Daryl mit

vität ist nicht zuletzt auch auf

Hilfe dieses entscheidenden Instruments, keinerlei

der jeweiligen DVD-Hülle

Zweifel an der Spannung des Films aufkommen lassen

zu erkennen, auf wel-


«

Hallo Jungs! Sagt mal, seid ihr Künstler?»

cher sich Design und Fotografie zu einem beachtlich

Luchi:

frischen Werk ergänzen.

Daryl, sind wir Künstler?

Wie wir erkennen, ist in dieser vermeintlich normalen

Daryl:

Sportart sehr viel Potenzial vorhanden. Kreativität,

Jedes mal, wenn ich die Bezeichnung «Künstler»

Vielfalt und Individualität sind nur ein paar Schlag-

höre, denke ich immer gerade an Maler und Musiker.

wörter, mit denen man sie genauer umschreiben

Darum ist es schwierig, jemand, der Filme macht als

könnte. Wenn wir von Kunst sprechen, ist unsere

Künstler zu betrachten.

Meinung auch immer mit einer gehörigen Portion

Wenn ich an vergangene Situationen denke, bei

Subjektivität gekoppelt. Es sollte jedoch erlaubt sein,

denen ich gefragt wurde: «Was sind Sie von Beruf?»,

die Filme der Yeahh Productions als Kunst zu bezeich-

dann denke ich nicht, Künstler zu sein.

nen, da grosse Freiheiten, bezüglich des Produzieren

Jedoch erschaffen und kreieren wir visuelle Kunst und

eines Snowboardfilms, existieren.

verfassen Ideen für ein bewegtes Bild. Somit … na ja (überlegt). Wie auch immer. Schwierige Frage.

Fragen wir doch Martin Luchsinger und Daryl Hefti, die uns jetzt für ein Interview zur Verfügung stehen,

Luchi:

am besten gleich selbst, wo sie ihre Arbeit einordnen.

Irgendwie auch eine lustige Frage, da bei mir das Bild eines Künstlers nicht unbedingt ein gutes Gefühl auslöst. Das geht zurück in den Kindergarten, als ich Farbstifte nicht wirklich mochte. Ich wollte lieber «tschuuten» gehen. Wenn ich heute aber die Farbstifte durch ein Schnittpult austausche, löst dies bei mir ein Gefühl beinahe unbegrenzter Möglichkeiten aus. Plötzlich schwirren viele Ideen in meinem Kopf herum, mit denen ich auch meistens etwas anzufangen weiss. Offensichtlich. Wir finden, dass man eure Tätigkeit durchaus als Kunst bezeichnen darf. Luchi: Danke fürs Kompliment! Kunst ist ja wie man so schön sagt: «Ein offenes und nicht klar definiertes Feld». Im Herzen bin ich Skateboarder und Snowboarder. Ich geniesse beispielsweise meinen täglichen Downhill von der Forchstrasse ans Bellevue in Zürich in vollen Zügen. Lustigerweise bin ich genau durch diese zwei Dinge in diese Welt eingetaucht. Sei es nun die des Filmens und der Musik oder die der Graphics und Formen. Mir ist bewusst geworden, dass


ich meine Liebe zum Snowboarden und Skaten noch in anderen Bereichen als Motivation gebrauchen will. Was ich nun mache, ist ein individuelles Ding, bei dem fast schon Grenzenlosigkeit herrscht. Es liegt an einem selbst, etwas daraus zu machen. Mit der Zeit entwickelt man eigene Denkstrukturen, nicht zuletzt, weil vieles hauptsächlich autodidaktisch geschieht. Diese Denkstrukturen möchte ich dann auch so zum Ausdruck bringen wie sie wirklich entstanden sind. Alles andere wäre Selbstverleugnung oder sich

Jeder Künstler braucht seine Inspirationsquelle. Wer

«wegposen». Natürlich absorbiert man gewisse Dinge

oder was ist es bei euch?

von anderen. Wichtig finde ich dabei aber, dass man seine eigenen Interpretationen hierfür findet.

Luchi: (überlegt lange) Meistens kommen einem banale Sa-

Daryl:

chen in den Sinn, die so kurios erscheinen, dass man

Schön gesagt! Wer bestimmt schon, wie etwas sein

auf der Stelle loslachen muss. Daraus entsteht dann

sollte? Zum Glück niemand. Wir sind frei in unserem

eine abgewandelte Idee. Diese Ideen tauchen in allen

Schaffen und müssen niemanden nachahmen.

möglichen Situationen auf. Manchmal auch vor dem


Einschlafen. Das blöde daran ist, dass man danach

kommt, dass man heutzutage mit Clips und Podcasts

nicht mehr einschlafen kann (lacht).

aus dem Web regelrecht bombardiert wird. Ich denke, dass wir mit unserer Motivation und unserer Heran-

Daryl:

gehensweise jedes Jahr etwas Neues und Frisches

Das möglichst weit entfernte Denken von bereits

erschaffen können.

Existierendem ist für mich die grösste Inspiration. Und

Das Riding-Level kann getoppt oder neu interpretiert

natürlich der eigene Geist, die Ironie, die Welt und

werden. Meiner Meinung nach, befindet sich das

die Lebenserfahrung.

Snowboarden immer noch in einem Entwicklungsstadium. Nur bemerkt man es kaum, weil man nur in die

Immer wieder Neues erschaffen, um den hohen An-

Vergangenheit und nicht in die Zukunft schauen kann.

sprüchen der Käufer gerecht zu werden. Das der Wille und die Plage eines jeden Produzenten. Gera-

Luchi:

de im Snowboard-Business, wo wir uns in diesem

Der Wille und die Plage - oder auch die Herausfor-

Jahr fragen: Kann das Fahrer-Level überhaupt noch

derung. Ich glaube, das Schlimmste ist, wenn man

getoppt werden? Wie steht ihr dazu?

sich diesem Druck aussetzt. Das ist natürlich leicht gesagt. Klar setzt man sich selbst und die Rider sich

Daryl: Ich denke schon, dass es schwierig ist, den hohen Ansprüchen der Käufer gerecht zu werden. Hinzu


unter Druck. Oftmals auch unbewusst. Aber eigent-

Im Vergleich zu grösseren Filmproduktionen hinkt

lich probieren wir ständig genau das zu umgehen, da

ihr mit dem Fahrerlevel ein wenig hinterher. Deshalb

man sich sonst unweigerlich blockiert. Das Gefühl,

die Verschmelzung von Snowboarden mit Kunst?

zwangsweise etwas können zu müssen, ist kein guter Boden. Sich auf seine eigene Freude, den Willen, die

Daryl:

Power zu verlassen und vor allem darauf vertraut,

Wir können das Riding-Level nur bedingt steuern.

hingegen schon. Angst ist das Schlimmste sowie der

Jedoch haben die Fahrer bei uns viele Möglichkeiten,

Wille, es allen recht machen zu wollen. Manchmal

sich gekonnt in Szene zu setzen und wir haben immer

klappt es eher, manchmal weniger. Ich denke, man

ein offenes Ohr für Neues. Wenn man alle unsere

muss sich für nichts schämen, wenn man es aus gu-

bisherigen Filme anschaut, kann man sehen, dass

tem Willen und Überzeugung macht.

jeder Fahrer seine Sprache spricht und seinen eigenen

Snowboarden entwickelt sich ständig weiter. Manch-

«Flow» hat.

mal denke ich aber, man verkrampft sich zu fest, weil

Es mag wohl etwas Wahres dran sein, dass wir ge-

man «gut genug» sein will. Es gibt meiner Meinung

lernt haben, mit wenigen Shots ein unterhaltsames

nach noch so viele Tricks zum ausprobieren und

Segment zu kreieren. Ich sehe dies nicht als Auswei-

Kombinationen mit denen man experimentieren kann.

chen, denn falls wir einmal die besten «Nextlevel

Diese kann man dann auf diverse-, vielleicht auch

Riding Shots» haben, werden wir auch unserem Style

noch fantasievollere Terrains übertragen. Auch kön-

treu bleiben.

nen wir noch mehr verrückte Obstacles bauen. Alles was physikalisch möglich ist, soll ausprobiert werden.

Luchi:

Manchmal vermisse ich ein wenig den Erfindergeist.

Vor allem ist es interessant, im Film eine natürli-

Es wird zu viel voneinander abgeschaut und dies als

che Mischung aus verschiedenen Shots, Styles und

Limit betrachtet. Das Ziel soll sein, Kreativität voll-

Segmenten zu haben. Es ist doch schön, wenn sich

kommen walten zu lassen.

verschiedene Geschmäcker und Ansichten im Film widerspiegeln. Es ist ja kein Wettkampf, sondern ein «zusammen etwas auf die Beine stellen». Wir sind vielleicht noch nicht ganz dort, wo wir gerne wären. Aber ich denke, es ist offensichtlich, dass sich


seit dem Beginn vor drei Jahren, eine stetige Steigerung abzeichnete. Plötzlich werden wir mit «rossen Produktionen verglichen und das in einem Genre, das als gesättigt und fest eingesessen gilt. Gebt uns noch ein wenig Zeit! Erzählt doch mal, mit welchen «Künstler» ihr bis anhin für eure Movies zusammengearbeitet habt. Zuerst sind die Riders zu erwähnen. Hinzu kommt Jessie Fischer, eine Videokünstlerin aus Zürich, die die ersten beiden Filme [Public Yeahh und Purple Yeahh, Anm. d. Red.] geschnitten hat. Weiter geht’s mit Christian Neuenschwander, unser Graphic Artist, der seit dem Beginn Yeahh Productions seine grafische Handschrift verleiht. Nicht zu vergessen Konie aus Stockholm, der bei Purple Yeahh hauptsächlich den Sound produzierte und mit Michael Staron, der von seinem neuen Album «Mosaic» einige Sounds beisteuerte, unter anderem den Introtrack für Yeahh Love schrieb und produzierte. Wie setzt sich euer Team sonst so zusammen? Wieviele Helfer stehen hinter einem Projekt? Daryl: Während der Hauptdrehzeit im Winter sind wir jeweils vier oder fünf Kameramänner, die nach freiem Ermessen in der Welt herumreisen. Einer davon ist Paul Watt, der in Whistler Canada lebt, wo er das Backcountry besser kennt als seine eigene Hosentasche. Auch arbeiten wir sehr eng mit unserem Grafiker und langjährigen Freund Christian Neuenschwander zusammen. Luchi: Endlich kann ich denen Credits geben, die im Stillen diverse Arbeiten verrichten. Das sind: Franziska Bischof und Carla Alarcon, die vom ersten Tag weg konsequent ihre Hand anboten. Sei es bei Messe-



auftritten, Catering am Set oder bei Premieren. Aber

Daryl:

auch bei Clothing, Styling, Make Up, «Last Minute

Und die UBS übernehmen, falls diese im Jahr 2019

Help» oder was auch immer in die Quere kam. Chris-

noch existiert.

toph Shenton hat uns auch schon einige Male geholfen und natürlich noch ein paar mehr, denen ich nicht

Das sind ja mal Perspektiven. Viel Glück dabei und

genug danken kann: You know who you are.

vielen Dank fürs Interview.

Letzte Frage: Wie sieht’s mit eurer Zukunft aus? Luchi: Viel filmen, schneiden, in verschiedene Richtungen gehen, Ideen sammeln und diese umsetzen. Gerne möchte ich auch bald einmal einen Dokumentarfilm drehen. Und bis 2019 Coca-Cola kaufen.



Gallery Photographen im Fokus Vorname: Philipp, Philtosh Name: Merki Alter: 21 Jahre Wohnhaft in: Grabs SG Ausrüstung: Canon EOS 20d, Speedlite 550ex, ­Objektive (EFS 10-22, ET 60 90-300, EFS 18-55) + Zubehör Ich arbeite als Anlage und Apparatebauer. Lieblingssujets: Backcountry Sonntagsaktivitäten im Vergleich: Porsche CO2 Schleuder vs. Melon to Fakie. Spätfrühling (24. Mai 09) auf dem Flüela(s)pass

Rider: Keyan Ribul Location: Flüelapass, GR Trick: Melon Air to Fakie

Philipp




Gallery Vorname: Mathias Name: Nägeli Alter: 25

Wohnhaft in: Zürich

Ausrüstung: Nikon Profoto usw. Ich arbeite als Verkäufer.

Lieblingssujets: Snow und Bike Sports

Location: Kauner Passstrasse, Kaunertal Trick: NosetapTailgrab

Rider: James Niederberger

Mathias



Vorname: Terrence Name: Wirth Alter: 24 Wohnhaft in: Z端rich Ausr端stung: Nikon D300, Nikon SB 800/900 SpeedLights, diverse Wechselobjektive, usw. Ich arbeite als Kundenberater in der grafischen Industrie und bin Student. Lieblingssujets: Jedes Sujet hat seinen fotografischen Reiz. Rider: Michael Kessler Location: Flumserberg Trick: BONK!

Terrence


Vorname: Remo Name: Kaelin Alter: 24 Wohnhaft in: Einsiedeln Ausr체stung: Canon EOS System Ich arbeite als Hochbau-Maurer. Lieblingssujets: Actionphotos Das Foto entstand w채hrend der Pleasure Spring-Session in Laax. Es war ein nebliger Tag, an dem immer wieder ein wenig Schnee fiel. Rider: leider unbekannt Location: Laax Trick: 50/50


Remo

 


 Vorname: Roman Name: Eggenberger Alter: 30 Wohnhaft in: Luzern Ausrüstung: Sony Alpha / Elinchrom Ranger Ich arbeite als Sozialpädagoge. Lieblingssujets: Alles was Spass macht, je nach Lust und Laune Zusammen mit Schüli, Baschi und Paolo verbrachten wir ein lustiges Weekend im schönen Zermatt. Da es endlos viel Powder aber keine Sonne hatte, suchten wir einen Spot am Waldrand. Hinter einer Waldhütte fanden wir dann dieses tolle Pillow. Rider: Paolo del Ponte Location: Zermatt Trick: Crail

Rom


man


Gallery 

Gallery

Vorname: Andre Name: Glauser Alter: 21 Wohnhaft in: Rubigen Ausrüstung: Canon Ich arbeite als Allrounder ohne feste Arbeit. Lieblingssujets: Snowboard und Portrait Auch nach einem ganzen Tag snowboarden hat ­Räphu am Abend noch genug Energie für solche Action. Rider: Raphael Kunz Location: Val-d‘illiez Trick: Drop

Andre



Gallery Vorname: Claudio Name: Casanova Alter: 24

Wohnhaft in: Einsiedeln Ausrüstung: Canon Ich arbeite als Möbelschreiner. Bin als Freelancer Fotograf bei Nordicfocus.com, menzipics.ch und ­anderen Bild-Agenturen der Schweiz tätig. Lieblingssujets: Action Sport und Backcountry Das Shooting war Anfang Dezember. Es waren mehrere Fahrer am Start und wir erlebten einen super Tag mit vielen Fotos gleich zu Beginn der neuen Saison. Rider: Thomas Kälin Location: Hoch-Ybrig Trick: Backside 720


Claudio


Argen


ntinie mit sleds

Text/Photos André Sommer

Endlich konnte ich mir meinen Traum erfüllen. Bereits die achte Wintersaison verbringe ich hier in Argenti-

nien und erforsche die Anden. Soviel unberührtes Gebiet, so viel noch nie gefahrene Lines, so viele, noch nie von Menschen gesehene, Berge. Fast jeder, der intensiv in den Anden herumreist, darf sich Pionier in irgendeiner Form nennen. Und nun endlich habe ich uneingeschränkten Zugang zu diesen fantastischen Erben der Natur. Auf diese Saison hin habe ich zwei Skidoos erworben, die mich, meine Freunde und meinen Bondi von nun an, in einem extra für sie geschweissten Anhänger, überall hin begleiten werden. Schon seit Jahren habe ich Spots im ganzen Andengebiet im Kopf, die zu Fuss nicht zu erreichen sind. Diese lange Liste an Oasen soll dank meinen zwei neuen Spielzeugen diese Saison erstmals ihren Nutzen finden. Zeit um aufzubrechen!


15.


.08

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren Noch bin ich in Bariloche, von wo aus ich schon immer alle meine Trips startete. Einige Handwerkereien müssen noch erledigt werden, schliesslich soll mein geliebter Bondi die Reise ohne Schaden überstehen. Zudem muss ich noch den Wassertank sowie die Gasflaschen füllen, damit auch Körperpflege und kulinarisches Kochen im Bus nicht zu kurz kommen. Die ganze Reise über begleitet werde ich von meiner Frau Sophie, die es ebenfalls kaum erwarten kann, den Motor der Sleds zu starten und in die Freiheit zu fliegen. Zudem darf natürlich «Huenu», mein treuer Weggefährte, nicht fehlen. Als erste Destination entscheiden wir uns für Caviahue. Ein eher kleines Gebiet mit umso grösserem Backcountry, das somit die perfekte Grundlage für Ausflüge mit Skidoos bietet. Obwohl wir die Umgebung bereits sehr gut kennen, werden wir dort bereits

ger Natur-Spielplatz, wie ihn sich jeder Snowboarder

erste Freunde treffen, die uns an zahlreiche versteck-

wünscht. Unsere Lines sind zwar nicht besonders

te Spots führen werden.

lang, dafür umso steiler.

Die Schneeverhältnisse sind dieses Jahr nicht phänomenal, wofür wir gezwungen sind, höhere Regionen

18.08 zu bereisen.

Die ersten drei Wochen in Caviahue und Umgebung

Die folgenden drei Wochen sind wie im Traum. In alle Himmelsrichtungen erforschen wir Ecken von unserer Base aus in Caviahue. Zu erwähnen wäre da zum Beispiel Copahue. Im Winter als Geisterdorf schlafend, bietet es nicht nur eine unglaubliche Kulisse mit

Caviahue begrüsst uns mit einem heftigen Schnee-

einem Haus-Vulkan, sondern auch heisse Thermalbä-

sturm. So heftig, dass er uns ein paar Tage im Bus

der, die zum Reinsitzen geradezu verführen.

gefangen hält. Was wir so machen? Karten spielen, fein essen, im Internet das Wetter verfolgen und

Auf einem Schneemobil zu sitzen bedeutet schlicht

bei kurzen Aufhellungen draussen die frische Luft

grenzenlose Freiheit erleben. Inzwischen ist auch

­geniessen.

Theo, ein Freund von mir und Fotograf, eingetrof-

Glücklicherweise findet jeder Sturm sein Ende und

fen. Mit ihm versuchen wir ein paar dieser heiligen

nach drei Tagen erlauben uns herrliche Bedingungen

Momente festzuhalten, aber vor allem auch unser

unsere Erkundungstour zu beginnen. Früh müssen wir

«buena vida» zu zelebrieren.

aufstehen, damit wir die ersten paar Kilometer auf

Leider wechseln heute das Wetter und der Schnee,

der Skipiste zurücklegen können. Hoch oben ziehen wir dann in Richtung Chile. Überall verlockende Felsen, tolle Windlips und kleine Couloirs - ein richti-


sodass wir gewillt oder gar gezwungen sind weiterzuziehen. Auf dem Reisplan steht das von uns aus nördlich gelegene Las Leñas, der vielleicht bekanntes-

12.09

te Ort der Anden. Sechstägige Reise in den Norden Auf dem Weg zu dieser Touristenhochburg zeigen sich die Anden von ihren schönsten Seiten. In der Nähe von Chos Malal, einem kleinen Ort in Neuquén, legen wir einen Stopp ein. Die Siedlung liegt am Fusse des imposanten Vulkans mit dem Namen «Tromen» (4114 m.ü.M.). Von da aus unternehmen wir eine Expedition nach Cerro Wayle, von wo wir beste Sicht auf weiteres, unglaublich hohes, Gebirge geniessen. So entdecken wir beispielsweise den Vulkan «Domuyo», der mit seinen 4709 m.ü.M. einer der höchsten Berge Patagoniens ist. Der Norden Patagoniens zeichnet sich vorwiegend durch Steinwüste aus. Hie und da vielleicht ein kleines Dörfchen, beeindruckend ist jedoch vor allem die endlose Weite. Noch nördlicher, in Malargue, treffen wir meinen Bruder Roli, der aus der Schweiz angereist ist, um ebenfalls am Naturspektakel teilzunehmen. Mit ihm fahren wir direkt nach Las Leñas, wo sich mit Tato, Oski und Javi weitere Freunde auf uns freuen.

Dreiwöchiges Abenteuer in

1

18.09

Las Leñas

Sechs Tage benötigten wir von Caviahue bis hierher. Eigentlich sind es lediglich 700 Kilometer, die für den   weblinks www.laslenas.com

1

Bondi jedoch keine Leichtigkeit bedeuten, insbesondere weil er mehrere Pässe überwinden musste. Seit der Ersetzung des Motors vor zwei Jahren läuft er jedoch wieder wie geschmiert. Auch nach Las Leñas sind wir keineswegs wegen den Pisten oder des Parks gekommen. Unser Ziel ist das



zwölf Kilometer entfernte «Valle Hermosso», für wel-

um uns sind riesig, welche uns lange und fantastische

ches Javi eine Bewilligung besitzt, um es bereisen zu

Abfahrten bescheren. Unzählige Couloirs, perfekte

dürfen. Mit maximal beladenen Skidoos ging es also

Cliffs und das alles unberührt - was will man mehr?

in der Früh los in Richtung dieses Tals. Zuvor hatten

Als heikel erweist sich die Fahrt mit den Sleds an die

wir uns reichlich mit dem «Valle» beschäftigt, womit

Spitze der Berge. Nicht selten ist das Gefälle derart

wir uns nun gut vorbereitet und voller Zuversicht von

extrem, dass eine sorgfältige Analyse der Hänge vor

der Zivilisation verabschieden. Auf ins Abenteuer!

dem Aufbruch unumgänglich ist.

Die Reise dorthin stellt sich als schwieriger heraus als angenommen. Der Schnee ist aufgrund des heftigen

Langsam aber sicher meldet sich der Frühling, nach

Windes hart und eisig. Nicht selten sind Traversen mit

und nach geniessen wir Sonnenstrahlen und Wärme

dem Sled schwierig, oftmals gar zu gefährlich. Einige

in vollen Zügen, was für uns jedoch auch wieder das

Male müssen wir umkehren und nach neuen Wegen

Zeichen für ein Weiterziehen ist. Der Schnee lässt

suchen, da das Risiko sonst zu gross wäre. Nach mehreren Stunden Kampf erreichen wir dann

15.10

aber doch noch das «Refugio», welches am Ende des

doch immer mehr zu wünschen übrig. Ab in den Süden

Tals liegt. Heil und glücklich angekommen, praktizieren wir gemeinsame Freudesprünge. Die folgenden

Und schon sitzen wir wieder in unserem Bondi in

Tage sind der Wahnsinn. Geschlafen wird in selbstge-

Richtung Süden.

bauten Schneehöhlen, schliesslich muss man auch sei-

Schon bald erreichen wir erneut die Region Neuquén,

nen Teil für Abenteuer beisteuern. Völlig abgeschottet

wo sich auch unser Zielort Batea Mahuida befindet.

shredden wir tagsüber was das Zeug hält. Die Berge

Als wir ankommen, fällt vor allem eines auf: Die Nähe


zu Chile. Ohne weiteres, ist es möglich über die Gren-

kosten jeden Ollie bis ins letzte Detail aus und verab-

ze zu fahren, um dort einzukaufen. Die Landschaft

schieden uns von den Anden, bevor sich diese dem

ist geprägt von so genannten «Araucarias Wälder»,

Sommerschlaf widmen, um nächstes Jahr wieder auf

die voller Magie wirken. Das Gebiet ist eher flach, das

uns zu warten.

Klima nicht das gelbe vom Ei und der Schnee mässig. Bevor wir jedoch weiterreisen, erforschen wir ein paar

Mein erster Winter mit Skidoos war schlichtweg un-

Spots fürs nächste Jahr, denn dann werden wir sicher-

vergesslich!

20.10

lich ein wenig früher auftauchen. Und noch ein letztes Mal … Heute sind wir in San Martin, ein Ort leicht nördlich von Bariloche. Das letzte Mal steigen wir auf unsere Skidoos und erkunden das eher tiefergelegene Gebiet, welches sich in Richtung Villa Angostura befindet. Die Temperaturen sind schon fast sommerlich, der Schnee sehr weich und wir extrem braun im Gesicht. Doch dieser Tag zeigt uns nochmals in herrlichster Weise auf, wie schön es draussen in der Natur mit einem Brett unter den Füssen sein kann. Noch einmal geniessen wir jeden einzelnen Turn,

Hasta Luego


wallpaper-download www.twoleftfeet.ch/downloads/wallpaper/screenshot_Head.jpg


Gallery Mat Bum

ann

Photo: S ilvano Z eiter

Der Vatikan 端berlegt sich dieses Bild f端r eigene Promozwecke zu brauchen. Mat Bumann als eingefleischter Ministrant der Katholischen Kirche stand dazu gerne Model.

Galle


yrellaG Hans Ahlund

Photo: Roger Baumer Hans Ahlund wird gerne mal als Maler engagiert. Klecks, weisse Farbe auf die Base und ein paar Wallrides sp채ter erstrahlt die Wand in einem neuen Gewand.


Bjoern Hartweger

Photo: Roger Baumer

Keine Angst, die Monsters in der Landung sind ganz zahm. Björn kann also ohne Problem landen.

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Gallery Bode Merrill

Wenn man wie Bode Merrill Park City als sein Homme Mountain nennen kann, der kann gut einmal auf die Park Kickers pfeifen und sich auf solch sicke Pistentricks konzentrieren.

  wallpaper-download www.twoleftfeet.ch/downloads/wallpaper/screenshot_Salomon.jpg


louif Paradis

Die Penners um die M端lltonne rum wollten leider nicht ins Bild. Nebst Iouif Paradis und seinem stylo BS Air hat sich dennoch jemand ins Bild geschlichen. Wer ihn findet, gewinnt ein Pony mit rosa Schleife.


G

Galler Markus KellseHrerbig Photo: Han

Diese beiden Shots zeigen nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Können von Herrn Keller. Eigentlich wäre das ganze Mag zu klein für all das abzubilden.

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Gallery

ry


MAPHIA: ALLES ERGIBT SICH …

Text Rainer Brenner

Photos Maphia

Die drei Jungs vom Schweizer Künstlerkollektiv Ma-

blauen Farbkleckse auf seinen Fingernägeln erzählen

phia entführen den Betrachter mit ihren raumüber-

nicht nur von einer weiteren arbeitsintensiven Nacht,

greifenden Werken in eine andere Welt. Wie genau

sondern auch von einer wichtigen Veränderung in der

sie das anstellen, wissen sie allerdings selbst nicht so

Arbeitsweise Silvios persönlicher Werke und jenen

genau.

seiner Kollegen: Maphia gibt’s nämlich neu auch in

Als ich Silvio Meier zum letzten Mal begegnet war,

Farbe.

hatte er noch in den dunklen Atelier-Räumlichkeiten

«Unser Ziel ist es, uns weiterzuentwickeln, und zwar

des mittlerweile platt gewalzten Zürcher Maag-Areals

jeder für sich persönlich», kommentiert Silvio den

gesessen. Ganz in schwarz gekleidet, hatte er mir ei-

Wechsel von den Grundfarben in buntere Gefilde. Zur

nen Einblick in die düsteren Welten der Maphia-Wel-

persönlichen Weiterentwicklung mag auch beitragen,

ten geboten, die er mit seinen Freunden Luca Basello

dass die drei gelernten Grafiker, die seit der Schulzeit

und Jan Eichenberger in verschiedensten Auftragsar-

eine enge Freundschaft verbindet, sich gegenseitig

beiten und persönlichen Projekten erschafft.

den Freiraum lassen, persönlichen Projekten, Ausbildungen und Karrieren nachzugehen. So lebt Luca in

Neu auch in Farbe

Wien, Jan und Silvio finanzieren sich im Aargau und in Zürich ihr Künstlerleben mit Gelegenheitsjobs und

Nun sitzt Silvio mir in der deutlich freundlicheren

Grafikaufträgen. «Wir wären aber sicher alle nicht

Umgebung eines Gartenrestaurants gegenüber und

böse, wenn wir von der Maphia leben könnten», gibt

blinzelt in den letzten Herbsonnenstrahlen entgegen,

Silvio schmunzelnd zu, «weil es uns halt bei normalen

sichtlich gezeichnet von der vergangenen Nacht, die

Jobs schnell mal langweilig wird.»

er mit Jan in einem Badener Abbruchhaus durchge-

Dass die persönlichen Entwicklungen und räumlichen

arbeitet hat: «Wir schauen mal, was daraus wird. In

Abstände jedoch irgendwann einmal zu gross werden

diesem Haus haben wir echt viel Platz, um uns zu

könnten, bezweifelt Silvio: «Unser Stil verändert sich

entfalten», erzählt Silvio mit leiser Stimme. Doch die

jedes Mal, wenn wir wieder zusammentreffen, doch


all das fliesst dann auch in unseren gemeinsamen Stil mit ein. Jan arbeitet neuerdings viel mehr dreidimensional, und wir alle haben die farbliche Ebene als Ergänzung und Erweiterung unserer Arbeit entdeckt. Wir haben gemerkt, dass es für das Kollektiv wichtig ist, dass jeder für sich selbst eine Entwicklung durchmacht.»

PLAY video http://kinkimag.com/articles/maphia-they-crossed-the-borders/

Bild: WE CROSSED THE BORDER, Work in Progress Wandmalerei, Touche, Acryl & Dispersion auf MDF 15.2 × 2.6 m Gallerie: Kunstraum Baden Ausstellung «Bordercross»



Mikrokosmen und Staumauern Wie genau man allerdings ein Bild zu dritt malt, das kann mir Silvio auch bei diesem Treffen nicht wirklich erklären. «Naja, das ergibt sich halt so», meint er achselzuckend und stochert in seinem Salat rum. «Unsere Forderung ist es ja stets, dass wir keine Skizzen abgeben müssen, das heisst, wir schauen erst vor Ort, was genau wir machen wollen. So etwas wie einen Plan haben wir aber nie, man könnte es vielleicht höchstens als eine Art ‹gemeinsame Vision› oder so bezeichnen.» Bei manchen Projekten, wie um Beispiel bei der Gestaltung des Zimtstern Stores in München vor vier Jahren, einigten sich die Jungs im Vorfeld lediglich darauf, mit Edding zu arbeiten, bevor sich jeder in seine eigene Welt vertiefte, die zum Schluss zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen würde, welche den Anschein macht, als sei sie den Strichen eines einzigen Markerstifts entsprungen.

Bild links: Kitchener Showroom, Baden Wand- / Deckenmalerei im Eingangsbereich Tusche, Dispersion ca 25 m2 Bilder unten von links: Jan Eichenberger, 2008 Bleistift auf Papier. Silvio Meier, 2009 «Ohne Titel» Zeichnung auf Papier, Tusche 12 × 20 cm Luca Basello, 2006 «Ich Wolf» 47 × 32 cm Marker on Cardboard


Wer einen Blick in die eindrücklichen Making Of

Ganz im Gegensatz zur Kleinteiligkeit ihrer Arbeiten

Videos des Kollektivs wirft, dem wird schnell einmal

steht allerdings die Antwort, auf die Frage, welches

klar, dass die Maphia-Jungs keine Skizzen, sondern

denn das Traumprojekt für die Maphia sei: «Eine

viel mehr miteinander verbindet. Es scheint fast, als

Staumauer bemalen!», antwortet Silvio wie aus der

sähen sie alle dasselbe Bild vor Augen, von dem sie

Kanone geschossen und nippt an seinem Kaffee.

genau wissen wo es anfängt und wo es aufzuhören

Aber nicht nur in grafischer und persönlicher Hinsicht

hat, auch wenn diese Frage vielleicht oftmals die

sind die drei Jungs Ende zwanzig ein eingespieltes

Schwierigste des ganzen Prozesses ist: «Kleinteiligkeit

Team, sondern auch im Hinblick auf die (trotz farbli-

ist schon ein wichtiges Stilelement bei uns allen, das

cher Erweiterung) fast schon apokalyptisch anmuten-

stimmt. Vielleicht ja eine Art Krankheitssymptom»,

den düsteren Welten, die ihren Köpfen entspringen.

lacht Silvio, der mit seinen in Schabkarton geritzten

«Wir sehen die Dinge vielleicht einfach nicht so durch

Bildern, die er nebst den Maphia-Projekten in den

die rosarote Brille… Keine Ahnung, irgendwie landen

letzten Jahren schuf, vielleicht ein Musterbeispiel da-

wir halt immer aus irgendeinem Grund in diesen Wel-

für sein dürfte. «Aber uns allen ist irgendwie meistens

ten», überlegt Silvio.

klar, wann wir aufhören müssen, noch krasser ins

Und irgendwie macht es den Anschein, als hätten

Detail zu gehen. Sei es aus Gefahr, das Bild oder den

weder er, noch seine Kollegen sich all diese Fragen

Raum zu überladen, oder ganz einfach aus zeitlichen

je gestellt. Man handelt nach einem gemeinsamen

Gründen. Oft ist diese Frage aber auch schon mit der

Prinzip, ohne dieses mit vielen Worten definieren zu

Wahl der Pinselgrösse beantwortet», bemerkt Silvio

müssen. Denn bei der Maphia ergibt sich das alles

augenzwinkernd.

halt einfach … www.maphia.ch

Bilder: Maphia, 2005 Zimtstern Store, München

Zwei Garderoben Edding Marker ca 15 m2



leesplAeesplAeselepeAp A Text Philippe Diener

Photos Asleep

Asleep eine sich treu gebliebene Insel in einer voll-

dem können Veranstalter wieder mit einem Livepro-

gestopften Schweizer Rockwelt

gramm auftrumpfen, Musikjournalisten müssen nicht

mehr andauernd in den Flieger steigen und Schweizer Hierzulande geht einiges in Sachen Bands. Wer

Zivilschutzbunker finden doch noch ihren Nutzen.

besitzt schon keine Bekannte, die in irgendwelchen

Doch wie überall gibt’s auch hier die Kehrseite der

musikalischen Zusammensetzungen ihre aktuellen

Medaille. Wo vieles entsteht, ist die Chance nun

Stimmungen und Gefühle, mit Hilfe von Instrumenten

einmal auch grösser, dass Schlechtes entsteht und bei

teilen wollen? Egal ob Hip Hop, Rock, Electro, Reg-

jener Anzahl an Bands, die wir in der Schweiz besit-

gae oder Trip Hop – die riesige Bandbreite an Gen-

zen, steigt die Menge an unaushaltbarem Lärm mehr

res verführt (vor allem junge Leute) geradezu, eine

und mehr ins Unermessliche. Die Folge: Veranstalter

gemeinsame Jamsession abzuhalten.

haben keine Besucher, Bandcontests mutieren zu

Eine Entwicklung, die natürlich Freude bereitet, denn

lächerlichen «Sing Star-Karaoke-Schlachten» und das

schliesslich mögen wir bekanntlich alle Musik. Zu-

Schlimmste: Die guten Bands tauchen unter.


pAp slAeespleep Ein Fakt, der leider die Realität widerspiegelt, nicht

Rockbands abheben. Nicht nur Fabio Andres’ noch

abzuschaffen ist, aber dennoch, und das muss an die-

nie irgendwo gehörte Stimme (die dadurch auch ge-

ser Stelle erwähnt werden, motivierte Musiker auch

wöhnungsbedürftig ist), sondern auch Nici Sciarrone’s

in Zukunft nicht davon abhalten soll, ein Solo- oder

unverkennbares Gitarrenspiel sind unter vielen ande-

Gruppenprojekt zu lancieren.

ren Aspekten verantwortlich für diese Handschrift. Zudem pflegen sie gängige Songstrukturen bewusst

Eine dieser Bands, die durch diese unangenehme

zu unterlassen, was ihre Musik unberechenbar schei-

Tatsache ein wenig ins Hintertreffen gerät, ist die aus

nen lässt. Ein Beispiel hierfür wäre der Song «Crack».

Zürich stammende Indierocktruppe

Eine Sache, die dem Konzertbesucher Ganzkörper-

1

Asleep.

Hühnerhaut beschert. Für Radiostationen bedeutet Vor nicht weniger als zehn Jahren fanden erste mu-

dies jedoch Gift, da die Mehrheit von ihnen bekannt-

sikalische Annäherungen der damaligen Gymischüler

lich durchsichtige Melodien bevorzugen. Es ist also

aus Horgen statt. Danach zeigte es nur noch in eine

keinesfalls eine Leichtigkeit für Bands, die Mut zu

Richtung, nämlich nach oben. Es folgten unzählige,

Neuem beweisen, ihre Musik dem Volk präsentieren

immer grösser werdende, Gigs, einen vierten Platz

zu können.

beim legendären «Abart Battle Of The Bands»

Dass Asleep jedoch auch anders kann, wird mit

www.abart.ch/battle/botb_botb.html

«Move» eindrücklich bewiesen. Offensichtlich ist

Auslanderfahrung in Österreich und Zypern, zwei

auch Hit-Writing für sie kein Problem, jedoch nicht

EP’s, ein Debutalbum und das Highlight im letzten

das primäre Interesse der Band, wie sich auf dem

Jahr: «In The Village Though We Make Up Numbers

Album unschwer erkennen lässt. Oberstes Gebot

For Cities» - das erste professionell aufgenommene

scheint das Überraschungsmoment zu sein. Oder

Album und Höhepunkt ihrer bisherigen Diskografie.

anders ausgedrückt: Spannung, Aufbau, Explosion. Passend dazu ein Zitat von Patrik Schmid (Schlagzeu-

Bei vielen guten Bands, die heute existieren, kann

ger der Band): «Eigentlich sind wir eine Popband: Wir

zwar technisch einiges geboten werden, doch an Kre-

suchen immer nach schönen Melodien. Wir nehmen

ativität mangelts des Öfteren. Äusserst selten findet

bloss nicht die einfachsten.»

man Einzigartiges vor. Jeder kennt’s: Man besucht

Für die Indierocker angefangen hat alles vor zehn

ein Konzert in der Erwartung einer guten Indieband

Jahren an einem

und muss sich dann ziemlich rasch einmal erkundigen,

deren eigenständigen Tönen, folgte die Motivation,

ob es sich denn bei der Performance um Covermu-

ebenfalls mit melodiösen Neuheiten zu experimen-

sik handle oder ob tatsächlich eigenes Repertoire

tieren. Gelohnt hat’s sich allemal. Die «Past Concerts

zum Besten gegeben wird. Zu vieles wird nachge-

Sparte» auf Myspace ist nicht nur lang, sondern liest

ahmt oder gar kopiert, um dies danach gar noch zu

sich auch gut. Die Anzahl guter Songs steigt schnel-

­bestreiten.

ler denn je und mal abgesehen davon, welche Band

3

Deus Konzert. Beeindruckt von

So sind doch jene Musiker wertvoll, die uns etwas Neues liefern. Die 13 Perlen auf

2

«In The Villa-

ge Though We Make Up Numbers For Cities» sind diesbezüglich Balsam fürs Herz. Asleep besitzen ihre eigene Handschrift., womit sie sich von vielen, guten

weblinks 1 www.asleep.ch 2 www.cede.ch/de/music-cd/frames/frameset.cfm?aobj=738101 3 www.myspace.com/deusbe


p e e l s A p e e l As erreicht schon das zehnjährige Jubiläum? Zuvor hat in

uns, an dieser Band dranzubleiben und sie fortlaufend

der Regel sie bereits mit einem anderen Bandmem-

zu verfolgen.

ber -, er hört plötzlich nur noch Scooter oder sie alle

Denn es gibt sie doch, kleine aber feine Inseln inmit-

haben gemerkt, dass ja eigentlich doch alles immer

ten einer intensiven Schweizer Bandschlacht, die für

wieder gleich klingt.

jeden von uns ein Stückchen Massage fürs Gehör

In Zukunft wollen Asleep noch bessere Songs schrei-

bereithalten. Und wer danach sucht, findet sehr wohl

ben, noch abwechslungsreichere Alben produzieren

das Floss, welches in jenes akustische Paradies führt,

und auf noch grössere Touren gehen.

um dort über Restlichem schweben zu lernen.

Genug Motivation also für sie, weitere zehn Jahre Vollgas zu geben, aber auch genug Motivation für

www.myspace.com/asleepmusic


http://vimeo.com/10234495 moesch

PLAY video

rider: peter gergely | photo: ruedi fl端ck | gestaltung: phili ppe

p


Anlaitung für den

Spielplatz Wir wir doch die Zeiten vermissten, als wir noch hem-

Gelobt werden die Leute von Slopetricks, die mit ih-

mungslos auf Spielplätze gehen konnten, um dort

rem Buch eine Anleitung auf den Markt bringen, die

den «Kind-Sein-Trieb» bis ins letzte Detail auszukos-

euch zeigt, wie jene Spielereien mit dem Board funk-

ten. Hemmungslos bis zu dem Punkt, als die ersten

tionieren können. Philosophie soll nicht unbedingt

Mütter fragend mit dem Finger auf uns zeigten und

sein, dass man sich das absolute Boardgefühl zuerst

sich unsere Eltern zu Tode schämten, da doch der so

auf der Piste aneignen soll, bevor es in eine Halfpipe

eminent wichtige Dorf- beziehungsweise Quartierruf

oder auf den Kicker geht. Fielmehr ­sollen Slopetricks

auf dem Spiel stand. Dem Gesellschaftsdruck sich

als eine Art Alternative zum Parkfahren dienen. Nicht

fügend, bekam man dann aber später einmal, glück-

selten streikt die persönliche Physis oder die äusseren

licherweise muss man sagen, ein Snowboard in die

Bedingungen spielen verrückt. Genau diese Löcher

Hände gedrückt und auf einen Schlag war das «Kind-

sollen, mit Hilfe von Slopetricks, gestopft werden.

Sain» wieder erlaubt.

Wir kennen und lieben sie alle: Die Talabfahrt. Der

Endlich konnten wir unserer, in uns schreiender,

letzte Run bei Sonnenuntergang ist nicht selten

Kreativität wieder freien Lauf lassen. Endlich konnten

das Tageshighlight schlechthin. Nicht zuletzt, weil

wir der in uns angestauter physischer Power wieder

das Zusammenfahren mit Freunden noch intensiver

Flügel verleihen. Und endlich konnten wir wieder

zelebriert wird wie dies in einem Park bereits der Fall

einen Spielplatz erobern, ohne dabei aus der Reihe

ist. Slopetricks weist genau auf dieses «gemeinsame

zu tanzen. Dieser Spielplatz muss mit dem heutigen

Shredden» hin, denn nur so kann man sich gegensei-

Equipment nicht einmal mehr auf einem Snowpark

tig pushen und Fortschritte erzielen, ohna dabei die

basieren. Auch «natürliche» Obstacles reichen völlig

Freudä zu verlieren.

aus, um grenzenlose Spielerei zu erleben.

Egal welches Wetter, Unterlage oder sonstige Um-

Doll, wenn es dazu noch Leute gibt, die uns dabei

stände – für alles halten sie eine Antwort parat.

unterstützen und uns nicht nur aufzeigen was alles-,

Hauptsache das Gelände wird immer auf eine eigene

sondern auch wie es möglich ist. Noch besser, wenn

Weise interpretiert, um der Kreativität grenzenlose

diese Leute das Ganze in einem Buch zusammenfas-

Freiheit zu attestieren.

sen, damit man diese Inspirationsquelle auch in Ruhe studieren kann.


In diesem das Slopetrick-Zitat schlechthin: «Your run is like of box of chocolate – you never know what slides, bonks and jumps you get.»

weblinks www.slopetricks.ch Buch online kaufen: www.shop.twoleftfeet.ch/_10_.html


Don’t throw

away your

rubbish Text Sami Thommen

Endlich liegt wieder Schnee. Die Berge sind weiss

- Wirf Alu oder PET in die dafür vorgesehenen Behäl-

und die Skigebiete erwachen aus dem Sommerschlaf.

ter. Aus alten Produkten werden neue hergestellt.

Doch noch ist der letzte Winter nicht ganz vergessen.

- Belaste das Klima nicht unnötig. Beigt so viele Leute

Zumindest für die Natur nicht. Schon einmal beim

ins Auto wie’s geht oder nehmt auch mal den Zug.

Suchen des Adrenalin-Kicks mit dem Downhill-Bike

- Spare Energie! Fernseher und Laptop müssen nicht

einen Skilift gekreuzt? Nicht nur Adrenalin ist dort zu

auf Standby sein, wenn du den ganzen Tag am

finden. Nein, da liegt noch einiges mehr rum. Und

boarden bist.

das meiste davon hat sich über den letzten Winter

- Wirf deinen Abfall nicht einfach vom Lift, sondern

angesammelt: Vom teuren Handy, über Bierdosen,

in den nächsten Eimer. Wie wär’s mit einem kleinen

bis hin zu Tausenden von Zigarettenstummeln oder

Behälter für Kaugummis und Zigarettenstummel wie

Kaugummis. Alles noch da! Beim Abfall läuft’s eben

ihn die Summit FOUNDATION-Ecobox anbietet?

nicht wie beim Schnee: Ist der Frühling im Kommen, verschwindet der nämlich. Abfall jedoch bleibt liegen.

Schliesslich wollen wir doch alle noch lange snow-

Wie lange all dieser Müll die Natur belastet, wenn er

boarden.

nicht im Eimer entsorgt wird, zeigt dir die Grafik. Genau diesem Problem hat sich die Summit FOUNDATION angenommen. Sie hat sich dem Schutz der Schweizer Natur verschrieben und somit auch unserer wunderschönen Bergwelt. Doch nicht nur die Abfallberge, sondern auch die Energieverschwendung und die Klimaerwärmung bereiten der Summit FOUNDATION Sorgen. Alleine schaffen sie es nicht, diesen Problemen Meister zu werden. Dazu braucht es auch dich! Damit dir deine weggeworfene Cola-Dosen in zehn Jahren nicht dein Board zerkratzt und es Mutter Natur im Allgemeinen besser geht, solltest du Folgendes beachten:

www.summit-foundation.org


just your bad habits ‌


SHOWROOM zimtstern Men Produkt

Spez.

Farbe

Preis

Beanie Lost Black (abgebildet), sFr. 49.– yellow, white, brown, purple Jacke Snow Jacket Yellow sFr. 449.– Dragonfly Bright green (abgebildet) Hose Snow Pant Bat Blue (abgebildet), sFr. 299.– Black, Green, White Herringbone Solid Bright green (abgebildet) Die auffällig grüne oder gelbe, Puffy Jacket, Dragonfly, mit glatter und stark glänzender Oberfläche ist nicht nur absolut bequem, sondern wärmt auch bei Minustemperaturen ordentlich auf. Dazu passt die baggy geschnittene Bat Herringbone Solid. 10’000mm-Wassersäule und 10’000g/m2/24h Wasserdampf-Durchgangswert zeichnen sowohl Jacket als auch Pant dieser Combo aus. Alle Photos Roman Eggenberger


M



bonfire

Men

Produkt

Spez.

Farbe

Preis

Jacke Hose

Chroma jacket Spectral Pant

black lemon

sFr. 280.– sFr. 230.–

Mit der Chroma Jacke bist du der BEST-DRESSED BANDITO in jedem Snowboard Resort. Dieses Outfit ist nicht nur farblich der Hit, denn mit einer 7’000mm Wassersäule kannst du unbeschwert den ganzen shredden.


nitro Produkt

Spez.

Jacke Nitro Cyco Jacket

Men Farbe

Preis

Black/Concrete sFr. 329.– (abgebildet) Black/Flag Black/Faction Decline/Germs Black/White Black/Brown

Die Cyco Jacke ist nicht nur auf der Strasse ein Hingucker, sondern besitzt auch alle technischen Voraussetzungen um auf dem Berg zu überzeugen!



z

Prod

Bea Jac Ho

Die Tw


zimtstern

dukt

Spez.

anie Worm cke Snow Jacket Grizzly Twill Solid ose Snow Pant Bat Twill Solid

Farbe

Men Preis

Sage (abgebildet) sFr. 29.– black, Storm, Tigerlilly Purple Melange (abgebildet), sFr. 389.– White Melange, Black Melange, Mud Melange Purple Melange (abgebildet), sFr. 349.– White Melange, Black Melange, Mud Melange

e Grizzly Twill Solid mit stylishem Bördchen in Kombination mit der Bat will Solid repräsentieren den Zimtstern Team Look im Winter 09/10.


zimtstern woMen Produkt

Spez.

Farbe

Preis

Jacke Hose

Snow Jacket green (abgebildet) sFr. 369.– Gather Herringbone Paradise AO Snow Pant Sniper white, green (abgebildet), sFr. 279.– Herringbone Solid black, blue, brown

Mit dieser farbenfrohen Snow Jacket bist du der Paradiesvogel auf dem Berg. Dazu passt wunderbar die grüne, baggy geschnittene Snow Pant Sniper Twill Solid.




bonfire woMen

Produkt

Spez.

Farbe

Preis

Jacke Chroma jacket silk sFr. 280.– Hose Particle Pant valentine sFr. 170.– Mit ihren frischen Fuit Stipes ist die Chroma Jacket ein echter eye-catcher. Die 7‘000mm Wassersäule hält dich trocken und warm.



bonfire woMen Produkt

Spez.

Farbe

Preis

Jacke Merchant jacket opal sFr. 300.– Hose Radiant Pant silk sFr. 280.– Ob im Ausgang oder auf der Piste die Merchant Jacke, mit ihrer 15’000mm Wassersäule schützt bei jeder Witterung. Und ist auch super stylisch.



nitro woMen Produkt

Spez.

Jacke Merchant jacket

Farbe

Preis

Black Denim sFr. 329.– Brown Rainbow Grid Purple Striker White Savage Faction Cyan (abgebildet)

Raffinierte Details und technische Eigenschaften machen die Nitetime Jacke zum idealen Begleiter fĂźr Berg und Tal.



zimtstern woMen Produkt

Spez.

Jacke Snow Jacket Gather Herringbone Block Hose Snow Pant Sniper Herringbone Solid Beanie Dundee

Farbe

Preis

Multicolor

sFr. 299.–

white, green, black, sFr. 299.– blue (abgebildet), brown Bright Green (abgebildet), sFr. 39.– black, white, purple

Wem die Paradise AO zu wild ist, könnte in der Gather Herringbone in Colorblock sein Lieblingsteil gefunden haben. Bei 299.– CHF ein Schnäppchen in Sachen Snowboardjacken!


nitr streetw nitro Produkt

Spez.

woMen Farbe

Preis

Hoodie Matrix Fleece black, wmn Zip Hoodie white (abgebildet)

nitro

Farbe

sFr. 119.–

Men

Produkt

Spez.

Preis

Hoodie Jacket

Matrix Allover black (abgebildet), sFr. 99.– Hoodie white, zeros Let it Bleeb black leather sFr. 299.– Jacket (L1)


ro wear


salomon wom Spez.

Ivy

Size

139/144/148/152

Price

sFr. 770.–

ABC Sandwich mit green light core / Directional Twin mit Royal Rubber rails, G.I.F.T. Project Das elegante Ivy ist ein einzigartiges Board fĂźr einzigartige Girls die alles, von Park bis Powder, mit einer brandneuen G.I.F.T. Version unseres klassischen Ivy fahren wollen. Reaktionsstark, schneller durch seine gesinterte 4000er Base, und smooth durch die Royal Rubber Rails. Dieses brandneue Update eines unserer beliebtesten Modelle wird dir von Ride zu Ride besser gefallen.


men

Spez.

Gypsy

Size

143/148/151

Price

sFr. 660.–

Rocker / popster Aspen Light core / Twin mit Equalizer und Royal Rubber Rocker(n) Roller Equalizer für Pipe und Slopestyle, Popster für Jumps und Ollies, Rocker für Rails und Boxen. Das weiche und dennoch stabile Gypsy geht mit dir wohin du willst.


salomon men Spez.

Grip 151/154/157/160

Spez.

salvatore sanchez

Size

Size

148W/151/153W 154/156W

Price

Price

sFr. 530.–

Rocker / Aspen Light core / Twin Radial Shape mit Rubber Pads salvatore sanchez …, oder wie wir auf Deutsch sagen: Das Salvatore Sanchez vereint die ganze sicke Performance des Sanchez mit einem Rocker Shape. Bange Rails, nosepresse Boxen, oder erfinde Eigene neue Wege ein Handrail zu stompen

sFr. 700.–

ABC Sandwich popster Aspen Strong core / Twin mit Equalizer und Royal Rubber / 4000 sintered base, G.I.F.T. Project Wolfgang Nyvelt arbeitete mit unserer Crew zusammen, um das Grip mit seiner ABC Sandwich Konstruktion und der Ollie-geladenen Popster Technology zu entwickeln. Das Grip fühlt sich durch die leichten und lebendigen Bambus-Lagen, die nebenbei auch noch die Reduktion von Plastik um 25% ermöglichen, einfach gut an. Was macht das Grip zu einem Must see? Das Team sagt es ist die perfekte Priese Öko in einem der am besten zu fahrenden Boards in unserer Range.


Spez.

Official

Size

148/152 155/158/161

Price

sFr. 880.–

popster Aspen Light core / Directional Twin mit Equalizer und Royal Rubber / 4000 EG sintered Base Our Flagship in Lightweight Freestyle. Egal ob Backcountry Booter oder krasse Parkaction; der Alien Light Popster Kern des Official liefert; wonach Rider wie David Benedek und Sylvain Bourbousson verlangen.


Spez.

Fountain i

Size

138/144/147/150/153

Price

sFr. 750.–

Cindy Lauper would love this Board: Twin Tip mit 0 Setback


head women

Spez.

Tiara i

Size

143/146/149/152/155

Price

sFr. 750.–

From the catwalks to the top of the Alps: Directional Twin mit 1.0 Setback


Head men

Spez.

Intelligence AK

Size

162/168/172

Price

sFr. 850.–

Pure Lines: Long Directional Freeride mit 2.0 - 2.5 Setback

Spez.

Tribute i.

Size

149/152/155/158/161

Price

sFr. 550.–

For those about to rock: Twin Tio mit 1.0 Setback


Spez.

Team i.

Size

148/151/154/158/161

Price

sFr. 750.–

Creativity - Creativity - Creativity: Team Twin mit 0 Setback


nitro women Spez.

T1 wmn

Size

142/146/149

Price

sFr. 599.–

Dieses TWIN TIP Board wurde für alle Snowboarderinnen entwickelt, die entschlossen sind, auf dem Niveau der Jungs zu fahren. Kopiert von der Männer-Version des T1, hat dieses Board alle nur erdenklichen Features, um das perfekte Parkboard zu sein. Weil es auf dem Herren T1 basiert, ergibt sich daraus ein MID-WIDE TWIN Board für mehr Kontrolle bei den Landungen. Ein weicherer Kern und ZERO CAMBER erleichtern JibTricks, so lässt es sich für die etwas leichteren Frauen einfacher drücken.


Spez.

Runaway

Size

146/149/153

Price

sFr. 599.–

Wenn Handrails und 900er über den größten Kicker im Park bei dir auf dem Schlachtplan stehen ... dann ist dieses Board dein Schlachtermesser. Die Kombination von TWIN Shape, LOW CAMBER und weichem Flex macht das RUNAWAY perfekt für alle Mädels, die es technisch mögen, aber gleichzeitig den Spaß dabei nicht vergessen. Es verfügt auch über einen sehr weiten Bindungsabstand, der sonst bei Frauenboards nicht üblich ist. Mit der SCRATCH & RIP Base hat das RUNAWAY ein weiteres Highlight zu bieten. Wenn dein Board vom Shredden Wunden auf der Base davonträgt, ist dies nicht mehr schlecht, sondern recht! Die SCRATCH & RIP zeigt nämlich deine Wunden mit einer zweiten Belagschicht in einer anderen Farbe.


nitro men Spez.

Sub Zero

Size

148/152/155/158

Price

sFr. 590.–

Jahrelange Entwicklung und Tests waren dafür nötig, ein Board zu bauen, um das RAIL RIDING ins nächste Level zu befördern. Dabei entstand die GULLWING CAMBER LINE, die das technische STREET RIDING einfacher macht. Um dies zu erreichen, werden Nose und Tail entlastet, damit die ganze Kontrolle zwischen deinen Füssen liegt, wobei immer noch massig Pop vorhanden ist, um kräftig abdrücken zu können. Das SUBZERO ist auch mit der DRIFTER BASE ausgestattet, die bewirkt, dass die Kanten zwischen den Füssen leicht vom Schnee abgehoben werden, um zum Beispiel bei Kink-Rails ohne Kantenbruch durchzukommen. Dieses Board erlaubt es dir, dein Können in noch nie dagewesene Höhen zu treiben.


Spez.

Rook

Size

152/154/156/158

Price

sFr. 699.–

Das brandneue ROOK ist ein MID-WIDE Board mit weichem Flex und einem TRUE TWIN Shape. Dieses Board ist wie ein guter Freund, mit BI-LITE LAMINATES, BALLISTIC IMPACT PANELS und der neuen superschnellen SINTERED SPEED FORMULA Base. Die neue ZERO CAMBER Konstruktion bringt jede Menge Spaß bei Jibs und Jumps und verzeiht dir dabei einiges. Mit ein wenig extra Länge bei Nose und Tail wird der Übergang vom Park in den Powder ein Kinderspiel.

Spez.

Misfit

Size 152.6/155.6/155.6W/158.6/

158.6W/160.6/160.6W

Price

sFr. 749.–

Das MISFIT ist nicht einfach irgendein Board. Ist es doch mit seinem DIRECTIONAL TWIN Shape, Powder Nose und Tail wie geschaffen, im ALL MOUNTAIN Revier alles zu zerstören! Mit gestrecktem Nose- und Tail-Design erlaubt dir das MISFIT, ohne unterzugehen im Powder zu landen. Kombiniert mit der neuen SINTERED SPEED FORMULA Base ermöglicht dies brutalen Speed in jeder Situation. Das MISFIT wurde für Fahrer entwickelt, die einen Trick im Park erlernen, um ihn dann im Backcountry zu perfektionieren.


Text/Photo Roman Eggenberger

«

Hallo Sebi, schön dich zu sehen. Erklär doch kurz

Jahre alt. Es gefiel mir so unglaublich gut, dass ich

wer du bist und woher du kommst.»

mir an diesem Tag schwor, in Zukunft nur noch zu

Mein Name ist Sebastian Bumann, ich bin 24 Jahre alt

snowboarden. Mein Vater hatte anfangs jedoch so

und komme aus dem schönen Wallis.

seine Zweifel an der Neuheit, weil er meinte, dass es gesundheitsschädigend sei. So musste ich zuerst

Wie ist deine letzte Saison verlaufen?

einmal mit ihm zum Doktor, um das «medizinische

Bis Ende November sehr gut. Auf den Pässen lag sehr

Okay» einzuholen. Da dieser Arzt zufälligerweise der

früh viel Schnee und so waren wir unerwartet fleissig

allererste Snowboarder im ganzen Wallis war – ich

im Backcountry unterwegs. Leider habe ich mir An-

glaube, der ist mittlerweile bereits in seinen 70ern

fang Dezember den Fuss gebrochen, was die Freude

– war das kein Problem. Mat, mein Bruder und ich

erheblich dämpfte. Der Bruch selbst war nicht gerade

bekamen dann an den darauffolgenden Weihnachten

eine unkomplizierte Angelegenheit.

ein Snowboard, welches wir uns teilen mussten.

Bist du mit dem Heilungsprozess nun zufrieden?

In welchen Skigebieten trifft man dich seither

Ja, er ist wieder hundert Prozent in Ordnung. Diesen

normalerweise an?

Winter bin ich somit topmotiviert (strahlt).

Wenn Frau Holle gerade fleissig ist, bin ich oft im Oberwallis anzutreffen. Das Aletschgebiet, das

Bist du oft verletzt?

Luchtental sowie das Simplongebiet bieten wahnsin-

(überlegt) Na ja … ich hatte bereits ein paar Verlet-

nige Untergründe, die einem riesigen Spielplatz äh-

zungen in der Vergangenheit. Auch schon härtere wie

neln. Bei normalen Verhältnissen bin ich oft im Park

jene vom letzten Dezember. Ich glaube jedoch, dass

von Porte du Soleil anzutreffen. Dort habe ich hierfür

dies der Preis ist, den ich fürs Snowboarden und den

auch ein kleines Zimmer gemietet. Den Sommer hin-

daraus resultierenden Spass zu bezahlen habe. Verlet-

durch treibe ich mich oft in Saas-Fee rum.

zungen gehören halt einfach dazu. Erzähl uns doch einmal, wie du zum Snowboarden gekommen bist. Das ist schon ziemlich lange her, aber glaube mir, ich erinnere mich noch ganz genau daran, als ob es gestern gewesen wäre. Meine Mutter schleppte meinen Bruder und mich dazumal nach Grächen, um «so eine neue Erfindung» zu testen. Ich war sieben



hä?

ä h

Und wer besitzt die Ehre dich jeweils zu begleiten?

«Hä?» ist deine Marke. Wie ist die entstanden?

Ich bin viel mit meinem Bruder Matthias, Martin

Hä? ist ein kleiner Brand, den Mat gründete. Das

Seiler, Silvano Zeiter und Mitschgül Transi unterwegs.

Ganze fing im kleinen Rahmen an, als er Headbands

Ab und zu auch mit einigen lustigen Bernern.

und Beanies für Freunde und Bekannte häkelte und diese dann auch im Streetwearladen meiner Mutter

Von wem geniesst du Unterstützung?

in Visp verkaufte. Die Sache stiess dann aber auf

Schon immer standen meine Eltern, in allem was ich

derartige Begeisterung, so dass wir einen Onlineshop

begonnen habe, hundertprozentig hinter mir. Dies

eröffneten und so viele unserer Produkte, mit Hilfe

beinhaltete auch finanzielle Unterstützung. Später, als

von bescheidenem Marketing, in die ganze Schweiz

ich die ersten Contests fuhr, kamen dann auch ein

liefern konnten. Heute strickt in erster Linie meine

paar Sponsoren ins Spiel.

Oma, mein Bruder kümmert sich um die Buchhaltung sowie die Produktion von anderen Dingen und ich

Wie verdienst du dir dein Geld?

kümmere mich ums Marketing. Es entwickelte sich

Die letzten Jahre habe ich jeweils in einem Callcen-

also zu einem flotten Familienunternehmen (lacht).

ter für Kreditkarten in Zürich Teilzeit gearbeitet und habe da nicht schlecht verdient. Glücklicherweise

Viele Firmen folgen immer mehr dem Trend der öko-

konnte ich für diese Saison etwas auf die Seite tun,

logischen Produktion. Inwiefern berührt dich das?

da ich durch meine letztjährige Verletzung ziemlich

Gerade als Wintersportler finde ich es wichtig, dass

viele Überstunden, eigentlich waren es drei Monate

solche Wege eingeschlagen werden und man Sorge

(schmunzelt), gemacht habe. Zudem erhalte ich von

zur Umwelt trägt. Wenn man beispielsweise den,

meinen Sponsoren HEAD-Snowboards, Volcom, Spy,

Jahr für Jahr, massiven Gletscherrückgang in Saas-

TLF und Hä? grosszügige Unterstützung.

Fee beobachten kann, sollte das einem schon dazu

­bewegen, sich mit umweltfreundlichem Handeln auseinanderzusetzen.


? 채


PLAY video http://yooo.tv/2009/ha-webisode-1/


Du isst kein Fleisch. Bist du aus Überzeugung

Und was sind generelle Ziele für die Zukunft?

Vegetarier?

Gerne möchte ich dafür sorgen, dass unser Brand Hä?

Als ich vor elf Jahren aufgehört habe Fleisch zu essen,

weiterhin so gut läuft. Ich bin glücklich mit meinem

war es wegen der Liebe zu den Tieren. Mein Glau-

Leben. Ich komme um die Welt, sehe und erlebe viel.

be wurde jedoch durch die ganze Klimadiskussion

Im Jahr stehe ich bis zu acht Monaten auf dem Board

zusätzlich gestärkt. Nur schon der Gedanke daran,

und kann das tun, was ich will und was mich erfüllt.

wie viele Quadratkilometer Urwald abgeholzt werden,

Keinesfalls möchte ich den Spirit, den das Snowboar-

um darauf Rinder zu züchten oder Soja zu produzie-

den in mir auslöste und mich seit Beginn antreibt,

ren, um genau diese Rinder dann zu mästen, stimmt

verlieren. Zudem werde ich weiterhin bemüht sein,

mich nachdenklich. Ich habe aber absolut nichts ge-

mein Level zu pushen.

gen Fleischesser, jeder soll tun und lassen, was er will. Ich denke jedoch, dass man durchaus darauf achten

Das klingt doch super. Das wäre es auch schon

könnte, von wo das Fleisch genau stammt. Es muss ja

gewesen. Wem möchtest du danken?

nicht unbedingt das gekauft werden, welches einen

Ein grosser Dank gilt meinen Eltern und meinen

Weg von mehreren Tausend Kilometern zurückgelegt

Freunden. Ganz speziell natürlich meinem kleinen

hat, wenn es der örtliche Bauer auch verkauft. Wenn

Bruder Mat. Zudem danke ich Yves von Head, Billy

dieses dann vielleicht ein paar Stutz mehr kostet, ist

von Volcom, Löru, Sonja und Guido von Spy, den

es ja kein Weltuntergang.

ganzen Hä?-Riders für ihren Support und auch dir Roman sowie der ganzen restlichen twoleftfeet-Crew

Wie ich gerade sehe, besitzt du ein Tattoo. Hat es

möchte ich auch ein fettes «Merci» aussprechen.

eine spezielle Bedeutung? Aber sicher! Es zeigt die wunderschöne Walliser Na-

Dein «Last Word»?

turlandschaft, die mich in dieser Form überall hinbe-

Hä?bets güet und bättet das die Holle da obena de d

gleitet und mich immer daran erinnert, wie schön ich

chischini flott tüet üsschittlu.

es zu Hause habe. Besten Dank für das Interview und weiterhin Folgt eine Erweiterung?

viel Erfolg!

Ich habe schon ein paar Ideen, aber noch nichts Konkretes. Für mich zählt vor allem die Bedeutung eines Tattoos und weniger der modische Aspekt. Wo siehst du dich in fünf Jahren? Im Winter am Snowboarden und im Sommer am Surfen. Zudem habe ich gerade mein Studium in Bern begonnen, ich werde also dann, wenn alles nach Plan läuft, drauf und dran sein, den Master abzulegen.

weblinks Hä? www.h-wear.ch Hä? Produkte online kaufen: www.shop.twoleftfeet.ch/_9_.html


Text Lara Weitzel Photos Ruedi Flück weblinks 1 www.sudpol.com 2 www.shabacru.ch

Pumpende Bässe dröhnen aus den Boxen des 1

Südpols in Luzern. Die Menge tobt. «Color me»,

die neuste Snowboardfilmproduktion der

2

Shaba

Cru beginnt. Elmar Bosshard erscheint in Nahaufnahme auf der zehn Meter hohen Leinwand des Klubs.


Nicht immer leicht gewesen sei es, die Truppe zusam-

Länder, in welche die Zuschauer für einen Moment

menzubringen, da die Cru stetig wächst, meint er.

entführt werden. Offensichtlich spielte dabei der

Dann wechselt die Szene. Elektronische Beats beglei-

Spass eine zentrale Rolle. In einer Aufnahme erkennt

ten plötzlich halsbrecherische Kunststücke der Fah-

man, glänzend im Sonnenlicht, Schnee von Tannen

rer. Schweiz, Finnland, Italien und Amerika sind die

rieseln. Davor lachende Kumpels. Ein Bild der Freund-


schaft. Ein Bild, das die Liebe am gemeinsamen

Sörenberg ein Ferienhaus besass, musste ihnen wohl

Hobby verkörpert. «Color Me» verleiht dem Ganzen

eines Tages auf der Piste begegnen. Genauso Mau-

Farbe. Es setzt Akzente.

rin Bisig, der seit eh und je auf dem Berg zu wohnen pflegte. So fand sich der vierköpfige Kern der Shaba

Die gemeinsame Geschichte der Shaba Cru begann

Cru. Als «wirkliche Crew» wollten sie sich jedoch

vor einigen Jahren. Alle waren sie noch Teenager

noch lange nicht bezeichnen. Das war ihnen irgend-

und teilten gemeinsame Vorlieben am gleichen Ort,

wie doch noch zu früh. Als sich die Jungs dann aber

nämlich am Sörenberg (www.soerenberg.ch/bah-

an einem Tag, wie so oft zuvor, zum Kicker shapen

nen/). Sämi Duss und Partick Zürcher kamen aus

verabredeten, hatte einer der Vögel die Eingabe,

naher Umgebung, um ihr liebstes Hobby auf dem

einen kecken Spruch auf den Haufen

familiären Berg auszuüben. Als sie sich immer wieder

Schnee zu sprayen. Der

im Zugabteil über den Weg liefen, erkannten sie eines

Slogan lautete

Tages, dass sie ihre Freude eigentlich teilen könnten. Eine Freundschaft entstand. Wenig Zeit verging, bis die Gruppe zu wachsen begann. Elmar Bosshard, der auf dem




«Sam’s Shaper Crew». Und plötzlich war ein Name präsent, der für ihre gemeinsame Leidenschaft und Freundschaft stand. Ein Symbol. Die Bezeichnung gewann immer mehr an Bedeutung. Immer öfters wurde von ihr Gebrauch gemacht. Immer mehr Leuten, vor allem auf dem Sörenberg, wurde die Crew ein Begriff. Und von da an blieben die vier Kerle nicht mehr lange unter sich. Von Saison zu Saison wuchs die Truppe. Viele winterbegeisterte Snowboarder und Skifahrer trafen sich zwecks gleicher Interesse, auch wenn das mit den Skifahrern nicht auf Anhieb reibungslos funktionierte. Jene einheimischen Zweibrettfahrer, die sich später der Gruppe anschlossen, genossen keine von Beginn weg bedingungslose Akzeptanz. Maurin machte immer wieder gerne von spöttischen Sprüchen gebrauch, denn der «Röstigraben» zwischen Ski- und Snowboardfahrer war damals noch stärker verankert. Christian Bieri alias Minimi und Christian Stucki, der

Der zweite Film wurde durch einen tragischen Ver-

Beizersohn aus dem Hause mit dem besten Pommes

lust gekennzeichnet. Ein Verlust, der die Freunde

Frites-Gewürz des ganzen Gebiets, etablierten sich

bis heute prägt. Gabriel Felder kam in einer Lawine

jedoch bald als angesehene Fahrer und Freunde der

ums Leben. «Wenn wir heute an ihn denken, fehlt

Gruppe. Aus den Worten «Sam’s Shaper Crew» ent-

er an jeder Stelle», meint Sam. «Ich kannte keinen,

stand allmählich der Name «Shaba Cru».

der so fröhlich war wie er. Immer hatte er bereits früh morgens einen Spruch auf Lager, der alle Leute

Je mehr Leute sich kumulierten, desto mehr gewann

in der Gondelbahn zum Lachen brachte», ergänzt

der gemeinsame Name an Bedeutung. Mehr und

Stucki. Ein Aspekt in ihrem gemeinsamen Tun, der

mehr wurde es eine «ernste» Sache.

noch heute einen Schatten wirft. «Wir spüren ganz

So beschlossen sie eines Tages, ihr Können zu doku-

klar, dass er bei uns ist, wenn wir auf den Brettern

mentieren. Der erste Film entstand. Sie tasteten sich

stehen. Er beschützt uns und hätte gewollt, dass wir

langsam an das Filmgeschehen heran, was der Titel

­weiterfahren».

der ersten Produktion bestens repräsentiert. «Try». Und tatsächlich war es in erster Linie ein Versuch.

Von Saison zu Saison verbesserten sich die Produk-

Gefilmt wurde vor allem in der Schweiz und in Öster-

tionen. Die Requisiten wurden professioneller, die

reich. Jeder Fahrer besass seinen Part. Und aus dem

Resorts internationaler und die Tricks verrückter.

Versuch wurde ein äusserst ansehnlicher Streifen, was

Das Sahnehäubchen jedes Films zeichnet sich durch

die Gruppe dazu bewegte, weiter zu machen.

den einzigartigen Humor der «Shabaner» aus. Der


more shaba cru Filmvorstellung & Trailer «Colour me» www.twoleftfeet.ch/beitrag__4533.html Interview mit Elmar über den Shaba Cru Film «All Over» www.twoleftfeet.ch/beitrag__2257.html Trailer «Boomtown» inkl. Kurzinterview: www.twoleftfeet.ch/beitrag__3041.html


Spass sei für sie bis heute das Wichtigste, lautet der

Christian Bieri, beispielsweise, darf sich heute stolz

gemeinsame Tenor. Es sei das Schönste, sich mit

«Profi» nennen. Ein paar andere Jungs, die früher

den besten Freunden zum Fahren zu treffen. Bemer-

bloss aus Lust und Freude Fotos schossen, können

kenswert ist, wie sich jeder einzelne von ihnen, in seinem individuellen Weg, weiter entwickelt hat, wenn man bedenkt, dass die ganze Geschichte zu Beginn nur ein Hobby war.

heute Geld damit verdienen. Diese Freundschaft hält im Nachhinein für jeden Einzelnen ein Geschenk bereit. Jedem ermöglichte sie einen Lebensweg, der Freude und Erfolg bereitet. Eine Freundschaft also, welche die Protagonisten zum Leuchten brachte. «It colored them» – muss die Formulierung korrekterweise heissen.


Im


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Herausgeber twoleftfeet.ch c/o duckstance.com GmbH Turmattstrasse 2a 6374 Buochs info@duckstance.com Redaktion twoleftfeet.ch Philippe Diener Florian Krummenacher André Wolfensberger info@twoleftfeet.ch Gestaltung duckstance.com GmbH Art Director: Philippe Moesch Flex: Pascal Kirchhofer 6003 Luzern www.studio-flex.ch Mitarbeiter dieser Ausgabe Lara Weitzel, Roman Eggenberger, Pascal Waser, Rainer Brenner (kinkimag.com), Sami Thommen

Fotografen dieser Ausgabe Ruedi Flück, Andre Sommer, Roman Eggenberger, Remo Kälin, Claudio Casanova, Philipp Philtosh, Mathias Nägeli, Terence Wirth, Andre Glauser Anzeigen ducktance.com GmbH André Wolfensberger marketing@duckstance.com Tel +41 79 715 20 69 Urheberrecht Alle in diesem Magazin abgebildeten Fotos, Designs und Texte sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck oder anderweitige Verwendung nur durch vorheriger schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Haftung Für den Fall, dass Beiträge oder Informationen unzutreffend oder fehlerhaft sind, haftet der Herausgeber nicht. Für Beiträge, die namentlich gekennzeichnet sind, ist der jeweilige Autor verantwortlich. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Bildmaterial übernimmt der Herausgeber keine Haftung.

Showroom Photo: Roman Eggenberger Models: Michelle Fries, Sarah Glaser, Glenn Miesch, Domenik Egger Preisangaben in diesem Magazin sind empfhohlene Verkaufspreise der Marken. Impressum Photo: Roman Eggenberger


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