> SPORT KOMPA K T
164 SEITEN
KNOW-HOW: TRAINING, MATERIAL, ERNÄHRUNG UND VIELES MEHR Nr. 5/2012
IM HEFT: EUROBIKE 2012
>DER
ULTIMATIVE GUIDE FÜR
IRONMAN HAWAII SPECIAL
> WER SIND DIE FAVORITEN? > WELCHE DEUTSCHEN PROFIS SIND AM START? > TIPPS FÜR DIE REISE NACH HAWAII
MAGIE & MYTHOS:
DER KAMPF UM DIE KRONE IN KAILUA-KONA
Deutschland: EUR 9,90 Österreich: EUR 11,Schweiz: CHF 19,-
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Editorial
Einmal ein Ironman auf Hawaii sein ...
FOTO + COVER: IngO KuTsChE – spORTFOTOgRaFIE.bIz
... wer von der Faszination Triathlon angesteckt wurde, der träumt davon, selbst beim legendären Ironman Hawaii an der Startlinie zu stehen. Aber soviel sei gesagt: Das ist ein langer und nicht ganz unbeschwerlicher Weg, denn zum Hawaii-Finisher wird man nicht geboren, diesen Titel muss man sich hart erkämpfen, denn viele Triathleten haben dieses Ziel – egal ob Profi-Sportler oder Amateur. Für viele Profis, ist Triathlon eine Lebensaufgabe – man liebt diesen Sport oder nicht – ist man gut, möchte man noch besser werden. Und alle, die es jedes Jahr nach Kailua-Kona schaffen, sind eigentlich schon Sieger. 2012 werden es genau 1.869 Athleten/innen sein, die starten werden. Für alle, die es vielleicht noch nicht geschafft haben und weiter für einen Hawaii-Slot kämpfen wollen, sei gesagt – „Wo ein Wille, auch ein Weg!“ und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt.
Also dran bleiben und vielleicht helfen ja unsere Trainings- und Ernährungstipps in diesem Heft, die wir extra für Langdistanzler zusammengestellt haben, weiter. Mit dieser Ausgabe von Sport kompakt – 220 Triathlon wollen wir auch allen Zuhausegebliebenen eine bisschen Hawaii-Feeling ins Wohnzimmer schicken, denn unser Special beinhaltet viele aktuelle Infos zum Ironman Hawaii 2012 – Welche deutschen Pofis sind am Start, wer gehört zu den Favoriten auf Big Island, was hat das Archipel sonst noch für Touristen zu bieten? Wir zeigen euch, wo die Wettkampf-Strecken lang gehen und sagen euch, was sich Anja Beranek, Andi Böcherer und Sebastian Kienle fürs Rennen vorgenommen haben. Apropos Sebastian Kienle, dieses Heft war schon so gut wie im Druck, als Sebastian Kienle sich in einem Wahsinnsrennen, das an Spannung und Emotionen kaum zu
überbieten war, am 9. September 2012 den 70.3 Weltmeistertitel in Las Vegas erkämpfte, daher konnte die Redaktion ihn im Heft nicht mehr gebührend feiern. Sebi – wie er von seinen Fans genannt wird – hat viel riskiert und alles gewonnen. Er war an diesem Tag einfach eine Klasse für sich: Mit einer phänomenalen Radleistung und einem perfekten Lauf konnte er alle vermeintlichen Favoriten auf Distanz halten. Nun bleibt abzuwarten, was der Badener bei seiner Premiere auf der Pazifikinsel zu leisten vermag, wir drücken ihm und allen HawaiiStarten auf alle Fälle die Daumen und wünschen viel Erfolg. Allen Sport-Fans weltweit wünschen wir viel Spaß beim Mitfiebern. Eure Sport kompakt – Triathlon 220 Redaktion
Sebastian Kienle
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Magie & Mythos ironMan hawaii S
eit 34 Jahren zieht es jährlich im Oktober Profiwie Altersklassen-Athleten auf die Pazifikinsel. Das Rennen auf der Big Island zählt zu den härtesten sportlichen Herausforderungen der Welt – Hitze, Wind und endlose Lavafelder zeichnen diesen Ironman aus und dennoch träumen viele Triathleten davon, einmal selbst an diesem Spektakel teilhaben zu dürfen. Auf den folgenden Seiten erfährt man alles über Hawaii – über die Reise dort hin, den Wettkampf und die deutschen Profi-Starter, die 2012 den Kampf um die Ironman-Krone antreten wollen. 09 08-09 Hawaii opener_new.indd 45
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HAWAII SPECIAL
KAILUA-KONA: DER KLASSIKER MIT KULTCHARAKTER Am 13. Oktober 2012 wird die ganze Triathlon-Welt wieder gebannt nach Hawaii blicken, denn dann wird dort wieder der Startschuss zur 34. Ironman Weltmeisterschaft fallen. Allerdings rückt das Event bereits deutlich früher in den medialen Fokus, nämlich dann, wenn es um die Vergabe der Slots für die Profiathleten geht. Birgit Metzler stellt die deutschen Starter sowie die internationalen Topfavoriten für 2012 vor.
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achdem 2011 der Qualifikationsmodus geändert wurde, können Triathleten mit Profistatus nicht wie bisher, mit nur einer guten Platzierung ihren Qualifikationsslot ergattern, sondern müssen mittlerweile über mehrerer Rennen hinweg die ganze Saison Punkte sammeln, um sich so im sogenannten Kona Pro Ranking möglichst gut zu positionieren. Die Entscheidung Die erste wichtige Deadline im neuen Qualifikationssystem ging bereits am 30. Juli 2012 über die Bühne. Danach erhielten zunächst die aktuell am Besten platzierten 40 Männer und 25 Frauen die Option auf einen Startplatz beim Kult-Rennen in Kailua-Kona. Vier Athleten waren zusätzlich bereits durch ihre Hawaii-Siege in den letzten fünf Jahren für die Auflage in 2012 automatisch
qualifiziert. In einer zweiten Qualifikationsrunde wurden dann am 27. August 2012 die noch verbleibenden zehn Startplätze der Männer und fünf der Frauen in der Reihenfolge der Platzierung vergeben. Das Männerfeld Bei den Männern wir die Liste 2012 vom amtierenden Hawaii-Champion Craig Alexander vor Andreas Raelert und dem Australier Pete Jacobs angeführt. Dahinter folgen die Namen der internationalen Triathlon-Elite wie Cameron Brown (4.), Marino Vanhoenacker (5.), Jordan Rapp (7.), Mike Aigroz (17.) oder Eneko Llanos (31.). Allerdings waren in der ersten Qualifikationsrunde auch einige prominente Namen wie Matthias Hecht, Terenzo Bozzone oder auch die Deutschen Michael Raelert und Andreas Böcherer jenseits der ersten 40 Qualifikationsplätze, also zunächst noch ohne Startberechtigung. Bis Ende August blieb diesen Athleten noch Zeit, Punkte für Ihre Qualifikation zu sammeln, beziehungsweise auf die Absage eines
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Reicht es 2012 zum Sieg auf Hawaii?
Genau von einer solchen Absage profitierte Michael Raelert, der zunächst auf Platz 41 gelistet war. Ohne den zusätzlichen Qualifikationsdruck konnte der Rostocker aber dann „ganz entspannt“ bei der Ironman 70.3Europameisterschaft in Wiesbaden an den Start gehen, da ihm die WTC rechtzeitig vor dem Rennen Bescheid gegeben hatte, dass sein Slot für Hawaii sicher wäre. Der 28-Jährige sicherte sich dort mit neuem Streckenrekord zum zweiten Mal den Ironman 70.3 Europameistertitel und bestätigte so zudem seinen Qualifikationsplatz. Nach dem Rennen konnte er sich gemeinsam mit seinem Bruder Andreas ganz der Vorbereitung für seinen ersten Start auf Hawaii widmen. Nach seiner Langdistanzpremiere mit dem zweiten Platz beim Ironman Regensburg 2012 wird das Rennen auf Hawaii erst sein zweiter Wettkampf über die Langdistanz sein. Mal sehn, was unter diesen Voraussetzungen machbar ist.
Qualifikationsrunde. Das deutsche Aufgebot wurde komplettiert durch den nachgerückten Rostocker Michael Raelert (41.). Durch ein beherztes Rennen und einem überraschenden fünften Platz beim Ironman New York hatte sich außerdem der 28-jährige Neuprofi Markus Thomschke (42.) in der zweiten Qualifikationsrunde ein Ticket für Hawaii sichern können. Insgesamt werden so am 13. Oktober acht Profiathleten aus Deutschland an der Startlinie in Kona stehen.
Jan Raphael (30.) qualifizierte sich ebenfalls noch kurz vor Ende der zweiten Deadline, wird aber auf Hawaii nicht an den Start gehen. Dafür freute ich Christian Brader, der kurzfristig von der WTC nachnominiert wurde, nun um so mehr über seine Qualifikation.
Deutsche, die ein Wörtchen vorne mitreden wollen
Nicht um ihren Qualifikationsplatz zittern mussten dagegen die nachfolgenden vier deutschen Athleten. Neben Andreas Raelert (2.) waren Sebastian Kienle (6.), Timo Bracht (8.) und Faris Al-Sultan (13.) sogar unter den ersten 15 Athleten der ersten
Andreas Raelert möchte 2012 nach zwei dritten und einem zweiten Platz die Sammlung der Hawaii-Podestplätze nun endlich mit einem Sieg komplettieren. Mit einem überragenden Rennen und dem Gewinn des ETU Europameistertitels bei der Challenge Kraichgau, une einem Sie beim Challenge Walchsee sowie einem soliden vierten Platz beim Ironman Frankfurt ist auch beim Saisonfinale 2012 wieder mit dem Inhaber der
FOTO: Ingo Kutsche
der ersten 40 Athleten zu hoffen, um als Nachrücker ein Ticket für das Saison-Highlight zu ergattern.
Als achtplatzierter Athlet 2011 auf Hawaii war für Andreas Böcherer (32.) in einer mit Verletzungen durchwachsenen Saison 2012, die Qualifikation für das Kultrennen lange ungewiss: Nachdem der Freiburger die Ironman 70.3 Europameisterschaft in Wiesbaden krankheitsbedingt kurzfristig absagen musste, konnte er sich letztlich erst am 18. August mit einem soliden sechsten Platz beim Ironman Schweden die notwendigen Punkte für die HawaiiQualifikation sichern.
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ANDREAS RAELERT
MICHAEL RAELERT
Bei seinem Sieg in Wiesbaden 2012
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IRONMAN HAWAII: DER TRAUM JEDES TRIATHLETEN
Sportliche Hochleistung, unglaubliche Willenskraft und persönliche Herausforderung! Auch dieses Jahr haben sich wieder zahlreiche Profis und Amateure in weltweiten Qualifikationsrennen eines der rund 1 800 Tickets für den prestigeträchtigen Ironman Hawaii auf Big Island am 13. Oktober 2012 ergattert. Antje Laschewski mit nützlichen Tipps und Infos zum Rennen.
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ährend die Profis in einmaliger Kulisse mit Lavafeldern, Vulkanen und kristallklarem Meer um den Weltmeistertitel kämpfen, erfüllen sich die Altersklasseathleten einen lange und hart erkämpften Traum. Noch einmal gilt es, die eigenen Leistungen abzurufen – und das unter härtesten Bedingungen wie Hitze über 40 Grad Celsius oder starke Winde.
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FOTO
Die Wettkampfstrecken Der weltberühmte Triathlon-Wettkampf wird seit 1981 auf Big Island, der größten Insel des Südsee-Archipels ausgetragen. Dreh- und Angelpunkt ist die im Westen gelegene ganzjährig von der Sonne verwöhnte Stadt Kailua-Kona. Gewürdigt wird der Start- und Zielpunkt mit einem entsprechenden Hinweisschild, das man am Banyan Tree Market Place findet, einem Treffpunkt von Einheimischen und Touristen. Beobachtet werden kann das jährliche Spektakel am besten von der Uferpromenade am Alii Drive.
Schwimmen -
Start und Zielpunkt der ersten Disziplin, der 3,86 Kilometer (oder 2,4 Meilen) langen Schwimmstrecke im Pazifik, ist der Kailua Pier. Die Sportler schwimmen in der Bucht von Kailua-Kona in südlicher Richtung bis zu einem Wendepunkt bei der Hälfte der Strecke und dann wieder zurück zum Startbereich. Geschlossen wird die Schwimmstrecke 2:20 Stunden nach dem Rennstart der Altersklassen-Athleten.
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rückblick
ironman Hawaii 2011
n tImothy carlson, BoB KupBens, paul phIllIps, Kerry yndestad / competItIve Image./competItIve Image
BIS AnS LImIt Ein vierter Weltmeister-Titel für Chrissie Wellington. Das ist vielleicht noch keine große Überraschung. Aber auf welche Weise sie ihn erreicht hat, war atemberaubend. Mit wem könnte man also besser über diese bravouröse Heldentat sprechen als mit der vierfachen Weltmeisterin höchstpersönlich? 40 I
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chrissie wellington
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TRAINING
ZWANGSPAUSE – WENN DIE SEHNE ZWICKT
Fast jeder Ausdauersportler kennt die Situation: Es zwickt und zwackt und das Training kann nur noch eingeschränkt oder im schlimmsten Fall gar nicht mehr stattfinden. In seinem Artikel erklärt Lutz Nitsche einige typische Sportverletzungen, erörtert Ursachen für diese und hilft mit Lösungsansätzen weiter.
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Sportverletzungen
Vereinsrivale berichtet von einer überragenden Frühform. Also muss alles in kurzer Zeit nachgeholt werden, was nicht im Winter an Grundlage geschaffen werden konnte.
Falscher ergeiz So ist es wenig überraschend, dass besonders in den Monaten April und Mai die orthopädischen Sprechstunden gehäuft mit Ausdauersportlern gefüllt sind. Ein weiterer Faktor für die saisonale Häufung ist die Zeitumstellung, welche ab Ende März auch längeres abendliches Training unter der Woche zulässt. Und dann sind noch diejenigen in der Sprechstunde anzutreffen, die seit Jahren nicht mehr im Wasser waren, auf dem Rad gesessen haben bzw. die Laufschuhe geschnürt haben und mit riesen Erwartungen an die Trainingsfortschritte aufgrund früherer sportlicher Erfolge ans Werk gehen. Leider wird meist wieder voll ins Training eingestiegen, denn „Fahrradfahren verlernt man ja nicht so schnell“.
Der Körper lässt sich nicht austricKsen Trainingsprinzipien lassen sich nun mal nicht wegdiskutieren. Unser Körper folgt dem Prinzip der Homöostase und der Superkompensation. Ist das Leistungsniveau nach einer intensiven Trainingseinheit reduziert, so strebt der Körper nach einem Ausgleich seines Leistungsdefizites. An diesem Punkt beginnt die Regenerationsphase. War der Reiz des Trainings adäquat, versucht der Körper für den nächsten Trainingsreiz besser gewappnet zu sein. Er schafft ein Leistungsniveau, welches über dem ursprünglichen liegt. Diesen Teil nennt man Über- oder Superkompensation. Übertraining hat seinen Ursprung meist in Missverhältnisse zwischen Belastung und Erholung. Eine „lockere“ 120 km GA-1Radtrainingseinheit kann als adäquater Trainingsreiz gelten. Genauso gut kann diese Einheit am dritten Tag hintereinander inadäquat sein und zu einer Überlastung führen. Eine Über- oder Superkompensation tritt aufgrund der zu kurzen Regenerationsdauer nicht ein.
häuFige ÜberlastungssynDrome
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er Ironman auf Hawaii lief gerade im Fernsehen und der Herbstmarathon ist auch absolviert. Aber so richtig will die Motivation für ein kontinuierliches Aufbautraining auch nach ausführlicher Übergangsperiode nicht entstehen. Und so kommt es, dass das vom Triathlonverein geplante Trainingscamp im März, wie aus heiterem Himmel, plötzlich nur noch drei Wochen entfernt ist. Der
Überlastungen können auf vielfältiger Ebene entstehen. Meist ist der Bewegungsapparat (Muskeln, Sehnen, Bänder, Knochen, Schleimbeutel, etc.) betroffen. Aber auch auf psychischer (burn-out) und hormoneller Ebene können Überlastungssyndrome auftreten. Für den Bewegungsapparat ist die zeitliche Abfolge von Anpassungen an Belastung von großem Interesse. Während der Muskel eine hohe Stoffwechselrate hat, weisen Knorpel, Sehnen und Bänder einen deutlich langsameren (bradytrophen) Stoffwechsel auf. Muskeln
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TRAINING
FIT FÜR HAWAII 2012 ? A
n einem entspannten Mittwoch Nachmittag widmet Leanda Cave uns ein wenig Zeit [Chat], während sie nebenbei einige Besorgungen macht. Man findet fast nie ein Zeitfenster, bei dem sie sich lange genug für ein Interview hinsetzen kann. Am Freitag davor, war sie auf einer Trainingsfahrt. Am Samstag, trat sie bei der ITU Langstrecken-Weltmeisterschaft in Las Vegas [Nevada] an. Am Sonntag, hatte sie mehrere Auftritte nach dem Wettkampf und fuhr anschliessend nach Los Angeles zu Meetings. Am Dienstag, immer noch ziemlich erschöpft von dem ganzen Trubel der letzten Tage, fuhr sie mit dem Auto zu ihrem momentanen Wohnort in Arizona zurück. Der Ablauf dieser Tage ist eine passende Analogie zu ihrem Leben. Sie ist ständig in Bewegung, immer auf dem Weg zum nächsten Wettkampf. Die Frau macht aus dieser Analogie ein Gleichnis. Man mag behaupten, dass ihr australischer Akzent ihre britischen Wurzeln verleugen, aber das ist nur ihre Stimme. Wenn man Leanda wirklich verstehen will, muss man hören, wie sie mit dem Herzen spricht. Das ist gar
nicht so schwer, man muss ihr einfach nur zuhören! Dann versteht man, dass ihr selbst gewählter Akzent nur ihren wahren, britischen Charakter versteckt. Sie ist freundlich, höflich, spricht mit Bedacht und hat ihr Temperament gut unter Kontrolle. Das äußere Erscheinungsbild ist genauso authentisch wie die stahlharte Entschlossenheit und das verbissene Konkurrenzdenken, das tief in ihrem Inneren verwurzelt ist. So könnte sie nicht glücklicher sein, dass Rachel Joyce - als auch Chrissie Wellington - auf dem Treppchen standen und der Union Jack für sie beide gehisst wurde. Aber das mindert nicht im geringsten ihren Wunsch, diejenige zu sein, die eines Tages auch dort stehen wird. „Ich bin überaus glücklich für Rachel und eigentlich auch sehr zufrieden mit meinem Ergebnis bei der Weltmeisterschaft 2011,” sagt Leanda über ihren zweiten Platz [ITU World Championships/ Langdistanz 2011/ drei Minuten hinter Joyce], „Ich war am Anfang noch etwas müde von einem anderen Rennen. Rachel war ein bisschen frischer, daher war es allgemein gesehen ein guter Wettkampf für mich.”
RICH CRUSE, PAUL PHILIPS/COMPETITIVE IMAGE
Sie ist eine der außergewöhnlichsten Auswandererinnen Großbritanniens, eine der ganz großen Ausnahme-Athletinnen, die schon bei allen Arten von Triathlon-Wettbewerben ganz oben mitgemischt hat. Nur ein Sieg in Kona fehlt Leanda Cave noch zu ihrem Glück. Wir trafen Leanda Cave, die von sich sagt, dass sie Chrissie Wellington eines Tages besiegen kann.
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Foto: x-bionic.de
EquipmEnt
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Material, dasnoch schneller Macht Was wären Triathleten ohne ihr Material? Vermutlich immer noch Triathleten, aber es macht schon Spaß zu sehen, wie sich die Triathlonausrüstung vor allem in den letzten zehn Jahren weiterentwickelt hat. Mit den Aerolenkern wurden die Triathleten zu regelrechten Trendsettern im Radsport und auch in Sachen Aero-Helme gehörten sie zu den Vorreitern in der Szene. Auf den nächsten Seiten geht es um Aerolenker, Schwimmbrillen, Radschuhe, Laufräder und zwei der genialsten Bikes, die in den letzten Jahren auf den Markt gekommen sind: Das P5 von Cervélo, mit dem unter anderem die Schweizerin Caroline Steffen unterwegs ist und das BMC TM01 – das aktuelle Rad von Andreas Raelert.
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Ab 4. Dezember 2012 für 9,90 € am Kiosk erhältlich!
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