Hallo zusammen, und herzlich willkommen zur grandiosen Anstoßzeit an einem Montagabend! Für uns mag dieser Termin ja noch recht unproblematisch sein, für alle Menschen, die außerhalb Duisburgs leben und vor allem für die heute anwesenden Braunschweiger sieht das allerdings etwas anders aus. Aber hauptsache die Kohle für Vereine und Fernsehsender stimmt, alles weitere ist nebensächlich. Die letzten Wochen waren auch nicht nur geprägt von freudigen Ereignissen, sondern vielmehr tauchte immer wieder etwas auf, dass uns die Laune ziemlich verhagelt hat. Über all das, zum Beispiel die Vorkommnisse in Bochum, ein Geschäftsführer, der uns einen enorm langen Atem abverlangt und äußerst merkwürdige und abzulehnende Marketingstrategien, könnt ihr in der heutigen Ausgabe lesen. Allerdings wollen wir nicht nur meckern, es gibt seit der letzten Ausgabe auch Gutes zu berichten, wie zum Beispiel das Heimspiel gegen Kaiserslautern. Wiesen wir im vorangegangenen Vorwort noch auf eine erschreckend schwache Leistung im Stimmungsblock hin, kann man für das Lautern-Spiel fast nur positive Worte finden. Okay, manche Personen waren erneut nicht in der Lage, eine runde Pappe mit Logo richtig herum zu halten. Das Gesamtbild der Choreo wusste aber zu gefallen. Und was der Stimmungsblock danach abgeliefert hat, würde zwar keinen Kreativitätswettbewerb gewinnen, war aber unglaublich intensiv und emotional. Es war eine absolute Wohltat, im Block um sich zu schauen und nur Menschen zu sehen, die gerade alles aus sich herausholen. Ihr alle müsst dabei wohl auch zugeben, dass sowas deutlich mehr Spaß macht als ein Spiel wie gegen 1860 im heimischen Wedaustadion zu verleben. Weiter so! Abgerundet wird die heutige Ausgabe mit einem weiteren Interview, dieses Mal darf die Transparent-Redaktion Rede und Antwort stehen und etwas über ihr sehr gutes Magazin erzählen, des Weiteren gibt es endlich mal wieder Neuigkeiten aus dem Duisburger Kultursektor. Von daher wünschen wir euch viel Spaß mit der Ausgabe und wünschen uns einen ähnlichen Stimmungsblock wie gegen Kaiserslautern! IMMER ALLES GEBEN!
VfL Bochum – Meidericher Spielverein: 2:2 Wir haben uns allesamt verdammt viel von diesem Tag erhofft. Ein Flutlichtspiel in Bochum, beide Vereine in einer sportlich angespannten Situation, dazu ein kleiner Aufwind bei den Zebras und die Aussicht auf einen lautstarken Auftritt im Bochumer Gästeblock. Viele von uns feierten Überstunden ab, reichten direkt Urlaub ein, hauten einfach mal spontan von der Arbeit ab oder hatten das Glück, Schüler oder Studenten zu sein. So konnten wir uns mit einem feinen Häufchen in der Stadt treffen, um fernab des Sonderzugs und dem damit verbundenen Viehtransport nach Bochum zu kommen. In den letzten Jahren haben wir für uns einfach gemerkt, dass die maßlos mit MSV-Fans überfüllten Züge eine angenehme Anreise, wie sie für uns als Gruppe einfach wichtig ist, tierisch schwer machen. Man wird in den Zug gequetscht, verliert die Gruppe und das Material aus den Augen, nur um dann sich von einem riesigen Polizeiaufgebot umzingelt am Bahnhof direkt in einem Kessel wiederzufinden. Zustände, die wir absolut ablehnen und daher in den letzten Jahren auch versuchten zu umgehen. Daher entschieden wir uns bereits Wochen vor dem eigentlichen Spieltag für eine recht frühe Abfahrt in Duisburg. Während solch eine alternative Anreise für uns nach Köln noch wunderbar funktionierte, lief dieses Mal, wie ihr sicherlich mitbekommen haben dürftet, alles schief. Hierfür wollen wir euch einfach die Stellungnahme vorlegen, die es auch auf unserem Blog zu lesen gibt: Die Abwesenheit unserer Gruppe am vergangenen Freitag bei dem Gastspiel unserer Zebras in Bochum war selbstverständlich nicht von uns gewünscht. Nach einer konfliktfreien Anreise unserer Gruppe zum Bochumer Hauptbahnhof, während der wir durchgehend durch die Polizei begleitet wurden und die ohne Straftaten oder Störungen verlief, wurden wir in der Vorhalle des Bahnhofes durch den Einsatzleiter informiert, dass man uns nur zum Stadion ließe, wenn sich jede Person einer Körperkontrolle auf Pyrotechnik unterziehen würde. Eine solche Maßnahme lehnen wir ab. Unsere Anreise ist unsere Sache und aufgrund dessen versuchten wir, den Ort des Geschehens zu verlassen und die Kontrollstelle zu umgehen, was die Polizei recht schnell mit einer Einkesselung unserer Gruppe beantwortete. Nachdem die Polizei auch nach der Intervention des Fanprojektes darauf beharrte, uns erst nach Abschluss der Körperkontrollen zum Stadion zu lassen, entschieden wir uns wieder, gen Duisburg zu fahren, um das Spiel wenigstens im Fernsehen verfolgen zu können. Ansonsten wäre uns zum Zeitpunkt des Anpfiffs ein Aufenthaltsverbot ausgesprochen worden. Wir möchten uns bei den Bochumer Ultras für die Solidarität und beim Fanprojekt für ihre Mühen bedanken und hoffen, die kommenden Auswärtsspiele dann doch lieber im Stadion als vorm TV verfolgen zu können. Die erwähnte Solidarität der Bochumer Ultras bezieht sich auf ein spontan gesprühtes Spruchband gegen Vollkontrollen, welches in der Bochumer Ostkurve während des Spiels zu sehen war. Ebenfalls möchten wir uns bei allen bedanken, die gemeinsam mit uns dieser Polizeiaktion getrotzt und aus Solidarität den Weg nach Hause angetreten haben. Wir wissen zu gut, wie weh so etwas tun kann. Immerhin konnten wir dann allesamt das Spiel gemeinsam in einer Kneipe schauen und uns somit über den Punktgewinn in letzter Minute freuen und diesen auch ausgiebig feiern. Alles lassen wir uns schließlich nicht durch Polizeischikanen vermiesen. Dementsprechend müsst ihr logischerweise auch auf die obligatorischen Statements zum Heim- und Gästeanhang verzichten. Bei uns war sie, nachdem man den ganzen Frust verarbeitet hatte, immerhin die meiste Zeit recht gut. Allerdings werden wir aus dem Gesche-
henen lernen und in Zukunft auch solche Szenarien in unseren Planungen einfließen lassen. Abschließend sei noch zu sagen, dass diese Polizeimaßnahme nicht auf das DFL-Papier zurückzuführen ist. Sicherlich führt andauernde Panikmache in den Medien dazu, dass solche Maßnahmen ergriffen werden, es handelte sich hier allerdings um eine alleinige Entscheidung der eingesetzten Polizeitruppe, die auch schon vorher möglich gewesen wäre und nicht um eine Entscheidung der Vereine. Das macht die Aktion an sich natürlich nicht besser, die Ablehnung kann allerdings in eine eindeutige Richtung gelenkt werden. BULLENSCHWEINE!
Zum Thema Fandialog Die letzten 4 Spieltage des vergangenen Kalenderjahres standen ganz im Zeichen des Protests der Aktion „12:12 - Ohne Stimme keine Stimmung“. Neben inhaltlicher Kritik am veröffentlichten DFL-Papier „(sicheres) Stadionerlebnis“ ging es auch um die Art dessen Erarbeitung: Die Fans, um die es in vielen Punkten ging, wurden nicht miteinbezogen. Als Reaktion auf die massiven Proteste gelang es der viel gescholtenen DFL in der Winterpause ein Treffen mit Fanvertretern durchzuführen und einen zweiten Termin direkt festzuzurren. Weniger effektiv stellte sich der MSV im Dialog mit seinen Fans an - sowohl im Vorfeld als auch im Nachgang des 12. Dezembers. Der Verantwortliche - Geschäftsführer Roland Kentsch - war bei keinem der Treffen von Vereinsvertretern mit den MSV-Fans anwesend, obwohl diese dies mehrfach forderten. Grund für diese Forderung war die Verantwortlichkeit des Geschäftsführers gegenüber der DFL und gegebenenfalls auch der Justiz für die Umsetzung oder Nichtumsetzung einzelner Punkte des Papieres am Standort Duisburg. Am 12.12. wurde das Konzeptpapier bekanntermaßen mit großer Mehrheit der Ligavereine abgesegnet, auch durch Herrn Kentsch im Namen des MSV Duisburg. Laut Antrag Nummer 2 des Antragspaketes hat Herr Kentsch sich nach dem nun geändertern Paragraphen 5 der Lizenzordnung des Ligaverbandes dazu verpflichtet, „sich nach besten Kräften zu bemühen, mit Vertretern seiner organisierten Fanszene einen offenen, regelmäßigen und verbindlichen Dialog zu etablieren. Dieser beinhaltet den Austausch darüber, wie alle Beteiligten dafür Sorge tragen können, dass Grundregeln für die Ausübung einer positiven Fankultur innerhalb und außerhalb des Stadions gemeinsam entwickelt und eingehalten werden können.“ Aufgrund dessen forderten wir bei dem Gespräch mit dem Verein am 13.12. erneut ein Zusammenfinden von Fanvertretern und dem Geschäftsführer und stellten auch klar, dass es ohne einen Termin keine weiteren Absprachen zwischen uns und dem Verein geben würde und wir alle getroffenen Vereinbarungen überdenken werden. Andere MSV-Fans als unsere Gruppe waren bei diesem Treffen nicht mehr anwesend, die Enttäuschung über das Verhalten „unseres“ Vereins saß bei vielen zu tief.
Die Wochen zwischen dem 13.12. und diesem Spieltag aufzuarbeiten zaubert immer noch irgendwas zwischen ungläubigem Kopfschütteln und lautem Lachen hervor: Bis zur Woche vor dem ersten Heimspiel erfuhren wir aufgrund unserer täglichen Anrufe nur, dass man sich um einen Termin bemühe, „Trainingslager und so, keine Zeit“. Als zum Stichtag - dem Tag der Sicherheitsbesprechung beim MSV - keine Anmeldung von Material unsererseits erfolgte bewegte sich scheinbar etwas. „Ihr bekommt Anfang nächster Woche einen festen Termin... und übrigens, ihr habt noch kein Material angemeldet, macht das mal bitte.“ Einer fester Termin klang gut und wir meldeten doch noch an. Diese Woche warteten wir also auf einen Termin. Anfang der Woche wurde schonmal nix, keiner meldete sich. Wir meldeten unser Material trotzdem an, „wegen ein, zwei Tagen müssen wir ja nicht wieder auf Konfrontation gehen.“ Wir riefen Donnerstag beim Verein an und fragten nach was mit dem Termin sei. „Ja, heute Abend oder spätestens morgen bekommt ihr einen Termin.“ Freitag kommt eine E-Mail an. Wir sollen Herrn Kentsch 3 Terminvorschläge machen - Vorlaufszeit mindestens 4 Wochen. Die Terminvorschläge sind raus, einen Termin wird es frühestens am 18. März geben - mehr als 13 Wochen nach dem ersten Gespräch in dem uns das Gespräch zugesagt wurde. Beschämend. „Der Bewerber verpflichtet sich nach besten Kräften zu bemühen, mit Vertretern seiner organisierten Fanszene einen offenen, regelmäßigen und verbindlichen Dialog zu etablieren. Dieser beinhaltet den Austausch darüber, wie alle Beteiligten dafür Sorge tragen können, dass Grundregeln für die Ausübung einer positiven Fankultur innerhalb und außerhalb des Stadions gemeinsam entwickelt und eingehalten werden können.“
Ultras for sale? Manch einem mag es vielleicht schon begegnet sein und dabei Kopfschütteln verursacht haben, wer es nun das erste Mal liest wird es wohl für einen schlechten Witz halten. Seit einigen Wochen vermarktet sich der MSV auf dem Tablettpapier bei McDonald´s. Nicht, dass wir eine verstärkte öffentliche Präsenz des Vereins verurteilen würden, insbesondere da die kategorische Nichtanwesenheit des Spielvereins im Stadtbild ein wenig so wirkt, als wolle man das Graue-Maus-Image mit aller Gewalt aufrechterhalten. Dass man dann ausgerechnet das Tablettpapier, auf dem die fettigen Pommes rumliegen, als Werbeplattform für sich entdeckt, macht es nicht unbedingt besser, aber das sei im Endeffekt nicht unser Bier. Unser Problem ist da ein ganz anderes, nämlich die Wahl des Motives. Wir wissen, dass wir mit dem Erwerb einer Eintrittskarte das Recht am eigenen Bild großzügig abgeben, nichts Neues. Auch, dass der Verein gerne mal unsere Choreos verwendet um sich darzustellen ist ein altbekanntes Phänomen mit dem wir uns arrangieren können. Aber unsere Choreo als Pommes-Untersetzer bei McDonald´s? Da hört es dann doch bitte auf. Es wäre keine juristische Notwendigkeit gewesen, uns zu fragen, ob wir damit gut leben können, wohl aber ein Mindestmaß an Anstand. Und gut damit leben können wir in aller Entschiedenheit nicht! Es ist der Gipfel des Schams, dass in der Region -nicht nur in Duisburg, sondern auch in Nachbarstädten - eine unserer Choreos als Unterlage für Burgerreste und Ketchup-Beutel dient. Diese Choreos sind für uns Fans und den Verein im Schweiße unseres Angesichts ge-
schaffen worden. Soviel Pathos muss sein dürfen. Wir werden dies natürlich auch im kommenden Gespräch mit Vereinsvertretern noch einmal klarstellen und erwarten dort, auf Einsicht zu stoßen. Hoffen wir, dass es bei diesem einmaligen und leider nicht rückgängig zu machenden Fauxpas bleibt. Die Fans anderer Ruhrgebietsvereine haben auf jeden Fall wieder mal etwas, worüber sie lachen können, wenn sie an den MSV denken.
Ultra Aktiv Aktivitäten für den Förderkreis Vor einigen Wochen haben wir angekündigt, dass wir wieder neue Energie in das Förderkreis-System stecken wollen. Nachdem nun seit einem Monat der Spielbetrieb wieder läuft, können wir sagen, dass uns dies auch geglückt ist. Den gesamten Januar über konnten wir interessante oder spaßige Freizeitalternativen aufzeigen, die von Fördermitgliedern und Förderkreislern sehr gut genutzt wurden. Vom gemeinsamen Gestalten der Choreos über Erstellung von Spruchbändern bis hin zu Kino-Abenden schlossen wir den Monat Februar mit einem netten Spieleabend sowie der Herstellung neuer Schablonen für die Spruchbänder zum heutigen Spieltag. Da wirklich jede Aktion so gut von euch besucht war, freuen wir uns schon auf den vollgepackten März. Motiviert sind wir definitiv, hoffen wir das auch von euch. Solltet ihr also Interesse daran haben, zum einen mehr mit unserer Gruppe zu unternehmen und zum anderen die anderen Fördermitglieder und Förderkreisler kennen zu lernen, meldet euch einfach am Stand um ständig auf dem aktuellsten Stand zu sein!
Gerd-Dembowski-Lesung im Djäzz Gestern fand im Djäzz die Lesung von Gerd Dembowski, dem bekannten Fanforscher, Soziologen und Gründer des Duisburger Fanprojekts statt. Wir möchten uns an dieser Stelle einfach bei allen anwesenden bedanken und hoffen, dass ihr alle euren Spaß gehabt habt. Einen intensiveren Rückblick gibt es allerdings wenn dann erst in der nächsten WdK, da diese Zeilen hier schon gedruckt wurden, bevor die Lesung stattgefunden hat.
Reisegenossen-Abend Am 8.3. laden wir euch alle zum zweiten Reisegenossen-Abend in unsere Räumlichkeiten ein. Reisegenossen-Abend bedeutet, dass unsere „Reisegenossen“, welche ihr eventuell aus ihrem Fanzine, welches an unserem Stand zu haben war, kennen könntet, sich ein Land heraussuchen und euch an diesem Abend mit einer Spezialität des Landes bekochen, während es im Hintergrund passende Musik oder Videos aus den jeweiligen Kurven zu begutachten gilt. Der Start mit Argentinien im Januar war ein absoluter Erfolg, weswegen wir diese Abendgestaltung auch weiterhin anbieten wollen. Lasst euch also überraschen, welches Land diesmal auf euch zukommt!
Aktuelle ProFans-Stellungnahme Die aktuelle Debatte rund um ein sicheres Stadionerlebnis hat auch auf Seiten der Protestler gegen das durchgewunkene Konzept nicht nur gute Seiten. Daher hat sich ProFans an eine Stellungnahme gesetzt, die wir euch nicht vorenthalten wollen: Unterstützung von Rechts? Nein Danke! ProFans wehrt sich gegen den Versuch einer Solidarisierung seitens der NPD beim Einsatz zum Erhalt der Fankultur. Mit Erschrecken haben die bei ProFans organisierten Gruppen Neuigkeiten aus Thüringen erhalten. Uns ist bekannt, dass am vergangen Wochenende die Thüringer NPD persönliche Schreiben mit dem Titel „Sport frei! Politik raus aus dem Stadion / Für eine lebendige, selbstständige und vielfältige Fankultur im Fußball“ an Vereins-, Fanprojekt- und Fanvertreter vom FC Carl Zeiss Jena und FC Rot-Weiß Erfurt verschickt hat. Das Schreiben stellt offensichtlich das Ergebnis eines Antrags des „Landesvorstandes“ auf dem Landesparteitag der NPD in Thüringen dar. Inhaltlich versucht die Partei der Rechtsextremisten damit auf den Zug der Fanproteste rund um das DFL Papier „Sicheres Stadionerlebnis“ und die gegenwärtigen Fan-Debatten (V-Männer, Stehplätze, Videoüberwachung etc.) aufzuspringen. Ganz offensichtlich meint die NPD ein Thema gefunden zu haben, mit dem sie vor allem bei jungen Fußballfans punkten kann. In dem Schreiben erwähnen die Rechtsextremisten unter anderem auch, dass sich keine andere Partei an das „heiße Eisen“ dieser Debatte herantraute. ProFans sieht hier ein Versäumnis der amtierenden Politik, die eine solche Einmischung der NPD im Vorfeld hätte verhindern können. „Die demokratischen Parteien haben es bundesweit in der Vergangenheit versäumt, sich ernsthaft mit den demokratisch arbeitenden Fanszenen zu beschäftigen“ bedauert ProFans Pressesprecher Philipp Markhardt. Mit der Ausnahme von drastischen Forderungen einiger Innenminister nach härteren Maßnahmen gegen Fans beim Thema Pyrotechnik und der angeblich gestiegenen Gewalt beim Fußball, hat sich die Politik bislang kaum für das Thema Fankultur und die überregionale Arbeit der aktiven Fanszenen in Deutschland interessiert. ProFans hofft, dass die amtierenden Parteien sich mit dem Wissen um diesen offiziellen Einmischungsversuch seitens der NPD in Zukunft deutlicher in die Debatte einbringen und erkennen welches gesellschaftlich bedeutende Potential im Engagement der aktiven Fanszenen steckt. Unabhängig von der Verantwortung der Politik im Hinblick auf dieses Thema und auch den Umgang mit der NPD generell (Stichwort NPD-Verbotsverfahren), betont ProFans seine deutliche Distanzierung von Rechtsextremismus im Fußball. „Dass sich die NPD an unseren Themen und Forderungen bedient, ist für uns absolut nicht hinnehmbar. Eine lebendige und vielfältige Fankultur hat keinen Platz für Nazis und Rassisten“, sagt Jakob Falk von ProFans. In den vergangenen Monaten war es immer wieder zu Versuchen der Einflussnahme von Rechtsextremisten auf die Fankurven gekommen. ProFans sieht darin neben den anderen bedeutsamen fanpolitischen Problemfeldern, die von der NPD in ihrem Schreiben exploitiert werden, eine weitere Bedrohung unserer Fankultur. Alle Fans sind aufgerufen die Augen und Ohren offen zu halten und sich und unsere Fankultur gegen derartige Angriffe von Rechts zu wehren. ProFans im Februar 2013
„DU it yourself!” übergibt offenen Brief an das Immobilienmanagement der Stadt Duisburg Lange Zeit haben wir nicht mehr über die Kampagne „DU it yourself“ berichtet, die sich für kulturelle und soziale Freiräume in Duisburg einsetzt. Das lag allerdings nicht daran, dass wir uns nicht mehr für das Thema interessieren, sondern einfach daran, dass in letzter Zeit nicht mehr viel passiert ist. Das kulturelle Leben in unserer Stadt liegt unserer Gruppe sehr am Herzen, weswegen wir Aktionen, die sich für eine vielfältige Kultur in Duisburg einsetzen, ganz klar unterstützen und weswegen wir auch immer wieder Konzerte, Partys oder Vorträge und Lesungen organisieren. Letzte Woche meldete sich die Kampagne nun also wieder zurück in der Öffentlichkeit und will auch in den nächsten Wochen und Monaten darauf hinweisen, dass kulturell gesehen Duisburg immer noch weit hinter den Möglichkeiten einer Großstadt hinterher ist. Am Dienstag vergangener Woche hat eine Delegation von “DU it yourself!” einen offenen Brief an Uwe Rohde, Geschäftsführer des Immobilienmanagements Duisburg (IMD), übergeben, um den Verfall einer ehemaligen Hauptschule in Duisburg-Laar zu skandalisieren. Am 3. Dezember 2011 wurde eben diese leerstehende Schule in Duisburg-Laar besetzt, musste aber später aufgrund von angedrohter Polizeigewalt geräumt werden. Die Besetzung sollte eine Woche lang dauern und für diese Woche war ein kulturelles Programm im Form von Partys, Konzerten, Filmabenden und Lesungen sowie Sport in der Schule geplant . Die Räumung wurde von Uwe Rohde beantragt. Gleichzeitig versprach er den Besetzern, sich mit ihnen zu treffen und mit ihnen zusammen ein Gebäude zu suchen, dass für eine Kulturelles Zentrum in Duisburg geeignet wäre. Dieses Versprechen hat er bis heute nicht eingelöst. Inzwischen verfällt das Gebäude. Überall in dem Gebäude ist mittlerweile Schimmel zu finden. Der Keller steht unter Wasser. Das Gebäude ist also mittlerweile für eine Nutzung unbrauchbar geworden. In den offenen Brief fragt die Kampagne: “Wie kann es sein, dass auf der einen Seite immer wieder auf die klamme Haushaltslage verwiesen wird, gleichzeitig aber der städtische Leerstand ungenutzt verrottet anstatt durch eine Nutzung die Stadt lebenswerter zu machen?” Auch wir halten dieses Verhalten der Stadt für absolut unglaublich und werden in Zukunft weiter über die Kampagne berichten und sie bei Aktionen in unseren Möglichkeiten tatkräftig unterstützen, um Duisburg noch lebenswerter zumachen. Den offenen Brief könnt ihr übrigens in voller Gänze auf der Internetseite http://duityourself.org/ finden und lesen, was wir euch natürlich wärmstens ans Herz legen!
Interview mit der Transparent-Redaktion Das Transparent-Magazin, welches im April 2012 die ersten Leser finden konnte, überzeugt durch interessante und gut recherchierte Themen rund um den Fußball. Auch an unserem Stand könnt ihr immer wieder die aktuellen Ausgaben ergattern bzw. danach fragen, sollten sie mal vergriffen sein. Für all die, die bisher noch nicht mit diesem sehr guten Magazin in Kontakt gekommen sind, dient das nun folgende Interview hoffentlich als Anregung, einen Blick in eines der schicken DIN-A4-Hefte zu werfen. Hallo Transparent Redaktion. Mit 4 Ausgaben ist euer Transparent-Magazin noch relativ neu auf dem überregionalen Fanzine-Markt. Beschreibt doch bitte, wie es zu der Idee kam, dieses Magazin auf den Markt zu werfen und wer hinter dem Magazin steckt. (Aus wem besteht die Redaktion? Wer schreibt Artikel für das Magazin?) Außerdem würde uns interessieren, welche Zielgruppe ihr mit dem Magazin erreichen wollt ?
Die Idee des Magazins ist eigentlich schon deutlich älter als unser Magazin. Die Gründer des Magazins entstammen allesamt aktiven Fanszenen – uns ärgerte, dass über Fans und Ultras selten tiefgründig und objektiv berichtet wurde. Natürlich gab und gibt es szeneeigene Medien, ebenso gibt es den Blick von außen sogenannter Fachmagazine, die aber häufig ihren Schwerpunkt auf andere Geschichten legen. Ebenso gibt es innerhalb der Fanszenen viele interessante Diskussionspunkte, die bisher kaum von Medien aufgegriffen wurden. Zudem sind der Fußball und vor allem die Fanszenen deutlich politischer als es von außen dargestellt wird. Aus unserer Sicht sowohl im positiven als auch im negativen Fall. Diese empfundene Lücke bemängelten wir in Gesprächen immer häufiger, bis wir uns dazu entschlossen, diese dann doch einfach selber zu füllen. Aus dieser Idee entstand dann das »Transparent«-Magazin. Die Redaktion war zu Beginn des Magazins noch sehr überschaubar und vergrößert sich seitdem kontinuierlich. Viele Autoren und Autorinnen stammen aus aktiven Fanszenen, aber wir haben auch Experten, Journalisten, Historiker und Soziologen im Team, die nie in irgendeiner Ultraszene aktiv waren. Dies ist unserer Meinung nach für die Objektivität des Magazins auch immens wichtig. Wir wollen eben den Blick von außen und von innen wagen und dadurch objektiv und nicht einseitig berichten. Im Endeffekt interessiert uns bei Themen allerdings wenig, welchen Background die Person, die den jeweiligen Artikel schreibt, hat – uns ist es wichtiger, wie der Artikel geschrieben und ob das Thema für uns relevant ist.
Eine einfache Zielgruppendefinition ist für uns etwas schwieriger, da wir durchaus verschiedene Kreise ansprechen wollen. Natürlich ist es auch unser Ziel, Ultras zu erreichen. Wir hoffen, durch unser Magazin Debatten anstoßen zu können oder auch innerhalb der Fußballszene interessante Themen bekannter zu machen. Gleichwohl richten wir uns aber auch an politisch interessierte Fußballfans, die keiner Fanszene angehören, diese aber interessiert beobachten. So haben wir viele ältere Leser und Leserinnen, die die Ultrakultur wohlwollend beobachten und denen wir verschiedene Themen näherbringen können. Der Untertitel eures Magazin lautet „ Football,Culture and Politics“ . In welchen Proportionen finden sich die 3 Themen in dem Magazin wieder? Inwiefern seid ihr außerdem der Meinung, dass die drei Themen zusammen gehören?
Wir sind überzeugt davon, dass sich diese drei Themenbereiche in der Fußballfankultur kaum trennen lassen. Fast alles, was Fußballfans neben dem Spiel ihrer Mannschaft bewegt, ist auch politisch. Der Sport an sich ist ein Kulturgut. Somit steht alles, über was wir berichten, mit Politik und Kultur in Zusammenhang. Dabei ist natürlich auch der Fußballbezug stets gegeben. Die Schwerpunkte liegen je nach Thema, Autor und Artikelform immer woanders, jedoch ist eine klare Trennung zwischen den drei Aspekten nicht möglich und alles hängt miteinander zusammen. Wir gehen die Planung einer Ausgabe auch nicht so an, dass wir in die drei Begriffe unterteilen – die Themen, die für uns interessant sind, schließen einfach alles mit ein. Vier Ausgaben sind bis jetzt erscheinen. Vielleicht können wir schon ein kleines Fazit ziehen. Was für Reaktionen habt ihr bis jetzt aus den Fankurven Deutschlands erhalten? Des Weiteren würde es uns abschließend noch interessieren was für Ziele ihr für die Zukunft habt.
Wir erhielten viele positive Rückmeldungen und konnten unsere Auflage mittlerweile von 3.000 auf 3.500 Exemplare steigern. Natürlich gab es Ultragruppen, die unser Heft gerne verkaufen und ebenso welche, die dies auch in Zukunft nicht machen würden. Da wir uns eben auch als politisches Magazin definieren, gehören auch nicht alle Ultras zu unserer Zielgruppe. Sogenannte unpolitische Ultragruppen, die auf den unpolitischen Charakter ihrer Gruppe bestehen, werden so gerade unsere Verknüpfung der Themenbereiche oftmals nicht nachvollziehen können. Uns hat es ehrlich gesagt bisher überrascht, wie viele Menschen an einer objektiven und tiefgründigen Berichterstattung über die Ultrakultur interessiert sind, dieser aber nicht angehören. Ein beachtlicher Teil unserer Leserschaft gehört dieser Gruppe an. Unser Ziel ist es, die Auflage weiter zu steigern und mehr Menschen mit den Themen zu erreichen, die unserer Meinung nach in den Massenmedien oft unterrepräsentiert sind. Natürlich wollen wir unser Profil nicht verlieren und dieses auch in Zukunft über die Zahl der verkauften Hefte stellen. Von Feedback lebt unser Heft, von daher werden auch die Rückmeldungen unserer Leser und Leserinnen die Zukunftsausrichtung des Magazins mitgestalten. Wenn ihr also Anregungen oder Kritik habt, schreibt uns gerne an (info@transparent-magazin.de)! Damit bedanken wir uns herzlich für das Interview und wünschen euch natürlich noch viel Erfolg mit hoffentlich vielen weiteren Ausgaben!
Worte der Kohorte – Das Magazin
Graffitis für eure Wände! Im Duisburger Stadtbild gibt es viele kahle Wände, graue Garagen, nackte Flächen. Diese Flächen würden mit hübschen Bildern sicherlich einiges mehr hermachen und damit das gesamte Stadtbild verbessern. Daher haben wir schon seit einiger Zeit das Angebot stehen, diese Wände für euch zu bemalen. Einige MSV-Fans haben dieses Angebot auch danken angenommen, was aber noch lange nicht alle Wände der Stadt abdeckt! Wenn ihr also solche nackten Wände oder Garagentore habt, meldet euch auch weiterhin bei uns!. Wollt ihr ein Zebra, etwas anderes vereins- oder etwas stadtbezogenes? Schreibt einfach eine Mail mit eurem Wunsch an kohorte.ultras@gmail.com oder meldet euch bei einem bekannten Gruppenmitglied. Dann können alle Details geklärt werden. Das einzige, was wir dafür gerne von euch hätten, wäre eine Erstattung der Materialkosten und eine kleine Spende für die Choreokasse, wodurch euer Geld in die nächste Choreo, Stoff für Schwenker oder anderes Material, welches im Stadion genutzt wird, fließt. Wir freuen uns auf eure Mails für ein schöneres Duisburg!
Worte der Kohorte verpasst? Die aktuelle Ausgabe war schon vergriffen, als ihr ins Stadion gekommen seid? Oder ihr hattet generell keine Zeit, ins Stadion zu kommen, wollt die aktuelle Ausgabe der WdK aber trotzdem lesen? In dieser Saison wollen wir euch von dieser Problematik befreien und die jeweiligen Ausgaben wieder hochladen. Schaut einfach einige Tage nach dem Spieltag auf www.issuu.com/ultrasliberi vorbei. Dort werden dann die Ausgaben unseres kleinen Heftchens zu finden und zu lesen sein.