Bei den Heimspielen bilden die Gruppen „Fanatico Boys“, „Flavia Heidenheim“ und die „Hellenstein Supporter“ den Stimmungsblock auf der Osttribüne. Die dabei federführend agierende Gruppe dürften die „Fanatico Boys“ sein, welche im November 2008 gegründet wurden und sich auf der eigenen Homepage als „Ultraorientierte Gruppe“ bezeichnen. Eine Gruppenfreundschaft pflegt man wohl zu den Ultras von Rot Weiß Ahlen. Als Erzfeind nennt man dort den SSV Ulm. Doch da die kleinen Vereine in der Region den SSV Ulm sportlich längst überflügelt haben, wird in der jüngeren Vergangenheit auch immer öfters das „Ostalb Derby“ zwischen Heidenheim und Aalen ausgespielt. Da es noch nie ein Aufeinandertreffen zwischen dem MSV und dem Fußballclub aus Heidenheim gab, können wir bei der Beurteilung des Heidenheimer Anhangs nur auf Fotos aus dem Worldwideweb vertrauen, demnach dürfte sich heute eine untere 3stellige Anzahl an Fans im Gästeblock einfinden. Zum Vergleich: in der Endphase der letzten Saison schafften es zum wichtigen Auswärtsspiel in Osnabrück keine 200 Auswärtsfahrer...
Antidiskriminierung Antidiskriminierungsarbeit beim Fußball ist ein heikles Thema. Während bei Diskriminierungsformen wie Rassismus oder Antisemitismus mittlerweile ein grober, ablehnender Konsens in den meisten Fanszenen herrscht - zumindest treten diese nicht mehr so oft, offen und eindeutig auf wie es noch in den 90ern der Fall war - sind andere Diskriminierungsformen noch en vogue. Minderheiten wie Homosexuelle, Trans*gender oder in einem Fußballstadion auch Frauen sind noch immer Ziel diskriminierender Hetze. In dieser Rubrik versuchen wir herauszustellen, was eigentlich Diskriminierung ist und wo diskriminierendes Verhalten anfängt (Teil 1), warum gerade beim Fußball Diskriminierung noch populärer und unkomplizierter funktioniert als im gesellschaftlichen Alltag (Teil 2), welche Institutionen und Projekte Antidiskriminierungsarbeit leisten und geleistet haben (Teil 3) und was die verschiedenen Akteur_innen - Verbände, Vereine, Fanprojekte, Fans - noch mehr gegen Diskriminierung machen können und müssen (Teil 4). Zu Letzt stellen wir euch dann noch die „populärsten“ Diskriminierungsformen beim Fußball und deren Erscheinungsform im Stadion vor. Teil 1: Was ist eigentlich Diskriminierung? Das Wort Diskriminierung stammt aus dem Lateinischen und bedeutet ganz wertneutral erstmal „Trennung, Abgrenzung, Unterscheidung“ (von discriminare oder discriminatio). Erst ab dem frühen 20. Jahrhundert wandelte sich die Konnotation von neutral zu negativ, dies zunächst im politischen und später auch im sozialen Bereich. Seitdem sprechen wir von Diskriminierung, wenn „jemand herabgesetzt, benachteiligt oder verunglimpft“ wird und die ursprüngliche, wertneutrale Bedeutung wird nur noch vereinzelt in fachsprachlichen Zusammenhängen genutzt. Der Diskriminierungsbegriff spielt in seiner heutigen Bedeutung in der Soziologie, der Rechtswissenschaft, der Wirtschaft sowie in der Politik eine Rolle und wird teilweise in diesen Disziplinen mit leichten Abweichungen konkret definiert. Wenn wir von Diskriminierung im Sport, genauer im Fußball, sprechen, dann meinen wir soziale Diskriminierung. Soziale Diskriminierung bedeutet, dass Individuen nicht mehr aufgrund ihrer eigenen Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen von anderen Menschen beurteilt werden, sondern aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe, der bestimmte Merkmale zugeschrieben werden. Ein Beispiel kann der Ruf „schwule Holländer“ in Richtung
des Aachener Fanblocks sein. Nun ist es sehr unwahrscheinlich, dass tatsächlich alle sich dort befindlichen Aachen Fans homosexuell, männlich (sonst müsste es ja schwul-lesbische heißen) und aus den Niederlanden abstammend sind. Darüber hinaus wird aber nicht nur einer großen Gruppe von Menschen (mit individuellen sexuellen Vorlieben, geschlechtlichem Selbstverständnis und ethnischer Abstammungen) bestimmte Merkmale zugesprochen, die so zum Großteil wahrscheinlich überhaupt nicht zutreffend sind, sondern werden gleichsam diese Merkmale auch noch negativ bewertet (da es ja schließlich als Schmähgesang gemeint ist). Beim Fußball haben wir es also oftmals mit einer doppelten Form von Diskriminierung zu tun: Zum einen werden Menschengruppen Eigenschaften zugesprochen, werden somit also in Kategorien gesteckt, in denen sich diese vielleicht gar nicht unbedingt wohl fühlen. Zum anderen werden Bevölkerungsgruppen, soziale Gruppen, Sexualitäten und anderes als negativ beurteilt und somit stigmatisiert, ausgegrenzt und als Normabweichler verletzt. Diskriminierung fängt also immer schon da an, wo Menschen in Kategorien gesteckt werden, denen bestimmte negative Eigenschaften zugesprochen werden. Unter diesem Aspekt müssen wir also darüber reden, ob ein „Scheiß xy“ nicht schon diskriminierend ist. Hierbei könnte man allerdings von einer einfachen Diskriminierung sprechen, da zwar eine Vielzahl von Menschen in eine Kategorie - Fanvereinigung von xy - gesteckt werden und hiermit auch ein Merkmal verbunden wird - und zwar, dass die Fans von diesem Verein „scheiße“ sind - , aber es werden zumindest keine anderen, unbeteiligten sozialen Gruppen ebenfalls negativ stigmatisiert. Ganz bestimmt diskriminierend sind aber Gesänge, die soziale Gruppen (zum Beispiel „Ihr schlaft unter Brücken“ gegen Obdachlose), Sexualitäten („Hauptstadt der Schwulen“ gegen Homosexuelle), ethnische Gruppen („Zick Zack Zigeunerpack“ gegen Sinti und Roma), Konfessionen („Eine U-Bahn bauen wir“ gegen Juden) oder Frauen („Fotzen“) verunglimpfen.
Ultra Aktiv Die Vereinssituation hat dafür gesorgt, dass die Sommerpause alles andere als entspannt verbracht werden konnte, auch wenn wir uns das nach der harten letzten Saison mehr als alles andere gewünscht haben. Aber irgendwie kommt es ja nie so, wie man denkt, daher war unsere Sommerpause wieder einmal voll von Aktionen, die wir planen und durchführen mussten und über die wir euch hier natürlich einen ausführlichen Rückblick bieten.
Lizenzentzug und One. LoV.e-Aktionen Durch eine sportlich verdammt erfolgreiche Rückrunde ging es endlich in die Sommerpause. Die letzte Saison hat unglaublich an unseren Nerven und Kräften gezehrt, weswegen wir uns alle auf eine ruhige Sommerpause freuten. In aller Ruhe wollten wir das letzte Jahr erst sacken lassen und dann langsam die Choreoplanungen für die nächste Spielzeit angehen. Wir waren tatsächlich optimistisch, dass es auch so kommen würde. Wie so oft stellte sich diese Naivität als großer Fehler heraus. Denn nachdem großspurig angekündigt wurde, alle Unterlagen zur Lizenzierung fristgerecht eingereicht zu haben, kam kurze Zeit später der große Paukenschlag: Keine Lizenz für
die zweite Liga! Dass plötzlich überall schockierte Gesichter zu sehen waren, konnten wir nicht ganz nachvollziehen, kündigte sich dieses Ereignis doch schon vor einigen Jahren an. Wie heißt es so schön in Mathieu Kassovitz‘ Film ‚La Haine‘? „Das Entscheidende ist nicht der Sturz, sondern der Aufprall!“ Und der war nun da. Alle waren auf dem Boden der Tatsachen angekommen und auch die Medien erkannten die Schuldigen in Kentsch und Hellmich. Personen, die aus Fankreisen schon seit langer Zeit kritisiert und als Gefahr ausgemacht wurden. Nach einigen kurzen Wutreaktionen am Stadion oder der Hellmich-Zentrale in Dinslaken starteten die Fans des Meidericher Spielverein nun also massenhaft Aktionen, meistens mit der Absicht, dadurch die zweite Liga in Duisburg zu erhalten. Einigen schien da schon bewusst zu sein, dass diese Zielsetzung absolut illusorisch war. Das propagierte „Streifen zeigen“ konnte nicht klar definieren, wofür sich nun eingesetzt werden sollte. Die zweite Liga? Die KGaA? Den e.V.? So entschieden wir, dieser Welle an positiven Aktionen zumindest für uns eine klare Richtung zu geben und riefen ‚One. LoV.e‘ ins Leben. In der gesamten Stadt kam es über einen kurzen Zeitraum zu diversen großen und kleinen Aktionen, die zum einen der Stadt einen blau-weißen Stempel aufdrücken sollten, zum anderen aber auch ins Bewusstsein rufen sollten, dass vor allem der Meidericher Spielverein e.V. das Herzstück unserer Zebras ist und vor allem der Verein erhalten bleiben soll, im Optimalfall sogar gestärkt aus dieser Situation hervorgeht. Die letzten Jahre Zweitligafußball in Duisburg haben deutlich gezeigt, wie pervers das professionelle Geschäft und die damit verbundenen wirtschaftlichen Verstrickungen und Grabenkämpfe der Verantwortlichen sind. Es ist nicht mal unwahrscheinlich, dass solche Vorgänge auch in anderen Vereinen an der Tagesordnung sind, nur hatten wir hier das „Glück“, direkt die geballte Habgier und Inkompetenz abzubekommen. Die KGaA entwickelte sich mit der Zeit zu einem Paar Schuhen aus Zement, die den Verein langsam aber sicher in die Tiefe rissen. Hierfür empfehlen wir übrigens auch nochmal den Flyer der Zebraherde, welchen ihr entweder auf www.zebraher.de oder auf unserem Blog finden könnt. Vielen Menschen innerhalb der Fanszene wurden dadurch die Augen geöffnet, wo die Prioritäten beim MSV gesetzt werden müssen und genau deswegen machten wir diese ganzen Aktionen. Wir wollten mehr Zebras überzeugen, dass bei einem Erhalt des e.V. dieser Lizenzentzug keineswegs das „Ende“ bedeutet hätte, sondern vielmehr eine Chance, endlich wieder einen starken e.V. zu haben, mit dem sich jeder gänzlich hätte identifizieren können. Nun konnte das Szenario Amateurfußball letztendlich doch abgewendet. Zu welchem Preis und für wie lange, das kann gerade keiner wirklich sagen. Wir hoffen, dass die letzten Wochen klar gemacht haben, wie gefährlich eine Abhängigkeit sein kann, in die sich die KGaA damals gebracht hat und das so etwas nicht noch einmal passiert. Der e.V. muss im Vordergrund stehen!
6 Jahre Kohorte In die Sommerpause fiel unser sechsjähriges Bestehen als Gruppe. Bereits ein Jahr zuvor wollten wir unseren fünften Geburtstag zelebrieren, entschieden uns aber dann doch auf Grund der unruhigen Situation, in der wir uns befanden, dagegen. Feierlichkeiten wären damals einfach unpassend gewesen. So entschieden wir uns also für diese doch ungewöhnliche Jahreszahl als Anlass für eine große Feier. Bei angenehmem Wetter trafen sich alle unsere Gruppenmitglieder sowie Freunde von nah und fern zu einem kleinen Fußballturnier, welches wir im Finale gegen die Fasciated Crew für uns entscheiden konnten. Alle aufkommenden Manipulationsvorwürfe weisen wir von uns, Kohorte ist und war schon immer eine Turniermannschaft, die über den Zusammenhalt punktete. Nach dem Turnier gönnten wir all unseren Gästen eine kleine Pause, bevor es dann um 21:00 im Djäzz zum krönenden
Abschluss kam. Vielen Dank an Schlakks und The Tips, die mit großartigen Konzerten die Stimmung steigen ließen und uns alle auf eine lange Nacht voller Musik und Tanz einstimmten. Das prall gefüllte Djäzz, spontane Auftritte unserer Mitglieder auf der Bühne für musikalische Einlagen, die entspannte Atmosphäre, das alles ließ den Abend für uns unvergesslich werden. Ein großes Dankeschön daher an alle Anwesenden, vielen Dank für wunderschöne Geschenke, unglaublich viele Gespräche, sehr viel Spaß und auf weitere sechs Jahre! KOHORTE ULTRAS!
Andreas Görkes Cup 2013
Auch in dieser Sommerpause nahmen wir am von der Zebraherde organisierten Turnier teil. Die eben erwähnte Turniermannschaft schlug auch dieses Mal zu, auch wenn wir leider etwas zu deutlich im Finale die Segel streichen mussten. Es freut uns aber, dass auch die Mannschaft der Jungspunde und unser Förderkreis vernünftige Plätze erkämpfen konnten und dieses Jahr keines unserer Teams den letzten Platz belegen musste.
Mondiali Antirazzisti 2013
Das dritte große Turnier der Sommerpause fand für uns in Italien statt. Viele unserer Mitglieder reisten nach Castelfranco Emilia bei Bologna, um dort an der antirassistischen Weltmeisterschaft teilzunehmen. Auch wenn wir uns sportlich nicht mit Ruhm bekleckerten, hat sich die Fahrt definitiv gelohnt. Wir möchten allerdings die Veranstaltung an dieser Stelle kurz vorstellen, hat die Mondiali schließlich mit großen finanziellen Problemen zu kämpfen, so dass jede Hilfe für einen Fortbestand dieses traditionellen Turniers gerne gesehen ist. Über fast eine Woche kommen Mannschaften aus aller Länder zusammen, wobei Teams aus Italien und Deutschland die größten Teilnehmerfelder ausmachen, um in einem großen Turnier auf Kleinfeldern zu kicken. Großer Wert wird vor allem auf Fair Play gelegt, Fouls und Beleidigungen auf dem Platz sind nicht erwünscht. Neben dem Turnier gibt es jeden Abend Konzerte sowie im Anschluss Partys bis spät in die Nacht. Des Weiteren wird das Programm durch Ausflüge, Vorträge, Filmvorführungen du Diskussionsrunden aufgewertet, die man sich nicht entgehen lassen sollte. So gab es in diesem Jahr eine Führung des Widerstands durch Bologna, bei der wichtige Orte des Widerstandes gegen den Faschismus während des zweiten Weltkrieges besucht wurden, Diskussionsrunden zum Thema Homophobie und Frauenfeindlichkeit im Sport oder einen Film mit anschließender Diskussion über Ultra als soziale Bewegung. Die Themen sind vielfältig und bieten Raum zur Mitgestaltung. Die wird auch allen teilnehmenden Mannschaften in Form der Piazza Antirazzisti geboten, wo Plakate mit Fotos und Texten der jeweiligen Teams ausgestellt werden. Die Mondiali versprüht immer wieder ein unglaub-
liches Flair, die Atmosphäre dort ist einfach nur angenehm und das Turnier bietet sehr gut die Möglichkeit zum Austausch mit den anderen anwesenden Mannschaften. Ausführlicher über das diesjährige Turnier könnt ihr euch allerdings bald im Worte der Kohorte – Magazin 2 informieren. Für uns steht fest, dass wir gerne unseren Teil für einen Fortbestand des Turniers beitragen und auch nächstes Jahr wieder einige unserer Mitglieder dort anzutreffen sein werden.
Ab hier beginnt die Sackgasse… ...in der dritten Liga. Herzlich Willkommen im vermeintlichen Niemandsland des Fußballs. Wer hätte das am Ende der letzten Saison vermutet, dass wir die nächste Saison eine Liga tiefer starten? Vermutlich die Wenigsten. Aber ist die dritte Liga eher als Chance für uns zu begreifen oder sind wir in einer Sackgasse gelandet, die für uns der Anfang vom Ende sein könnte? Für mich lässt sich eher die Sommerpause als solche beschreiben. Abgesehen davon, dass man gar keine richtige Sommerpause hatte, weil es gefühlt jeden Tag eine neue Hiobsbotschaft zu vernehmen gab, zermürbte man an der Unwissenheit darüber, wie es denn letztlich weitergehen würde und man fand sich der kommenden Situation gegenüber mehr oder weniger orientierungslos ausgeliefert. Die Frage nach dem zukünftigen Weg lässt sich wohl zu Beginn der Saison schlecht beantworten, aber der Schritt zurück kann und muss meiner Meinung nach auch als Chance gesehen werden. Nicht nur für uns, sondern auch für unseren Meidericher Spielverein. Wir könnten natürlich jetzt auch den Kopf in den Sand stecken und uns fragen, wie das alles kommen konnte und in Fassungslosigkeit verharren. Dafür sind wir aber nicht hier, wir sind hier, um aus Endlostouren nach Burghausen und Unterhaching unvergessliche Fahrten zu machen, um viel Herz und Mühe in Choreos zu stecken und weiterhin kritischer Beobachter dessen zu bleiben, was jetzt in unserem Verein passiert. Außerdem behält die neue Spielzeit für die meisten von uns ganz neue Wege bereit, so tritt der Spielverein dieses Jahr im Niederrheinpokal an. In der ersten Runde geht es also nach Krefeld, um gegen den TSV Bockum anzutreten. Darüber hinaus gibt es das eine oder andere schicke Stadion, das einige von euch bisher wahrscheinlich noch nicht besucht haben. Das klingt vielleicht für einige nach blindem Positivismus und Augen vor der Realität verschließen, nur kommen wir mit schlechter Laune und negativer Stimmung definitiv nicht nach vorn, sondern manövrieren uns nur noch weiter ins Aus. Lasst euch also mitnehmen, falls eure Motivation auf dem Weg zum Stadion abhanden gekommen ist, denn wenn wir alle keinen Bock auf dritte Liga haben, brauchen wir gar nicht erst anfangen und können dem bunten Block das Wedaustadion überlassen. Wer einmal Zebra ist, bleibt auch immer Zebra, über diesen Satz werdet ihr in der Sommerpause sicherlich des Öfteren mal gestolpert sein. Haltet euch das vor Augen, wenn das frühe Aufstehen vor einer Auswärtsfahrt mal wieder besonders schwer fällt oder der MSV euch in naher Zukunft eher Kummer als Freude beschert. Letztlich sehen wir uns doch eh am Wochenende wieder-auch wenn man manchmal absolut nicht versteht warum, aber es gibt halt nur eine Liebe!
Anderswo In der neuen Rubrik der WdK “Anderswo” wollen wir euch mit aktuellen Geschehnissen und Problemen aus der Ultra- und Fanwelt konfrontieren. Dabei werden wir unser Hauptaugenmerk nicht nur auf Deutschland richten, sondern gelegentlich auch mal über den Tellerrand hinaus blicken. Kurz und knapp werden wir euch in informativen Texten diverse Ereignisse näher bringen. Wenn euch ein Thema besonders interessiert und ihr den Drang habt, mehr davon zu erfahren, dann tut euch keinen Zwang an, sprecht uns gerne darauf an und wir werden versuchen eure Fragen weitestgehend zu beantworten. Und nun viel Spaß beim lesen und Informationen sammeln!
Burghausen Bürgermeister Hans Steindl, selbst treuer Wacker Fan und Stadiongänger, hat den Vorschlag geäußert, das erste Heimspiel der Saison, welches rein zufällig gegen unseren Spielverein ist, ohne jegliche Polizei stattfinden zu lassen. Wie es allerdings abzusehen war, ist der Vorschlag ignoriert worden. Doch ignoriert ist nicht gleich vergessen…
Essen “Die Ultras Essen werden Trikotsponsor des Regionalligisten”, so teilte es der RWE mit. Mehrere Fangruppierungen und Partner durften sich auf dem Schriftzug des neuen Trikots einen Platz erwerben. “Essen” lautet das Wort, welches nun die Brust des neuen Trikots schmückt. Innerhalb des Wortes befindet sich also nun der Name der Ultras neben einigen weiteren Gruppen und Partnern.
Schalke Wie der FC Schalke bekannt gab, wird der Vertrag mit dem Abzocker Ticket-Portal VIAGOGO, welches Karten für diverse Veranstaltungen zu total überteuerten und bei weitem nicht humanen Preisen vertreibt, mit sofortiger Wirkung gekündigt. Nach viel Kritik und Unmut aus Kreisen der gesamten Schalker Fanszene führte nun ein Verstoß des Ticket-Portals gegen Absprachen zum endgültigen Entschluss, sich von VIAGOGO zu distanzieren. Ein zu lobendes Verhalten !
New York Der amerikanische Erstligist vom Energydrink Hersteller aufgekaufte Verein Red Bull New York machte seinen Fans ein vollkommen skurriles Angebot. Nämlich bot er den 3 größten Fangruppierungen an, sie zu bezahlen, wenn sie den Stadiontag ohne jegliche Beleidigungen ausleben. Umgerechnet soll es für jeden Zuschauer und jede Zuschauerin ca. 500 Euro pro Spiel ohne Fäkalausdrücke geben, allerdings erst, wenn dies 4 Spiele in Folge der Fall war. Sollten die Beleidigungen kein Ende nehmen, droht der Verein mit dem Entzug diverser Fanprivilegien wie zum Beispiel Banner und Fahnen. Eine Fangruppe soll dieses sehr absurde und idiotische Angebot bereits angenommen haben …
Split/Kroatien In manchen Vereinen werden Rückennummern in Gedenken an Spieler, die Großes für den Verein geleistet haben, nicht mehr vergeben. Doch der kroatische Erstligist Hajduk Split zeigt, wie es auch anders geht: Ab sofort wird die Rückennummer “12”, welche stellvertretend für die Fans steht, nicht mehr an Spieler vergeben. Von nun an wird die Rückennummer aus Respekt und Dank vor der Gruppe Torcida , welche weltweit wohl eine der bekanntesten und ältesten Gruppen ist, nicht mehr vergeben.
München Durch erneute Repressionen seitens des Vereins FC Bayern gegen seine Fans, nämlich durch die Einführung von elektronischen Drehkreuzen vor der Südkurve, hat sich die Gruppierung Inferno Bavaria dazu entschlossen, in dieser Saison bei Heimspielen nicht als Gruppe aufzutreten. Ein Grund für den Entscheid zum Boykott sei, dass es in dieser Situation schlicht nicht möglich sei das Stadion als Gruppe zu betreten, wie sie in ihrer Stellungnahme schreiben. Der FC Bayern schiebt als Grund für die erneuten und übertrieben Repressalien vor, die Sicherheit im Stadion nach wie vor gewähren zu wollen.
Neues vom Infostand Sicherlich haben viele von euch im Sommer unsere „One. loV.e“ Aktionen verfolgt oder sich aktiv mit eingebracht. Ab heute habt ihr dann die Möglichkeit, das passende T-Shirt zur Kampagne zu erwerben. Für schmale 9Euro haben wir die Shirts in den Größen s- 3xl im Angebot, greift zu und werdet Teil des Ganzen! Desweitern findet ihr an unserem Infostand zahlreiche Aufkleberpakete, Buttons und verschiedene Fanzines, wie die aktuellen BFU und Transparent Ausgaben, sowie noch das aktuelle 45Grad Kurvenmagazin, welches erst nach unserm letzten Saisonspiel auf den Markt kam und deshalb sicherlich dem ein oder anderen noch fehlt. Für 2€ haben wir noch ein paar Hefte auf
Lager. Für das nächste Heimspiel können wir euch dann schon einmal vorab ein Highlight aus der Blickfang Ultra Redaktion ankündigen. Im neuen Saisonrückblick berichten knapp 50 deutsche Ultragruppen über die abgelaufene Spielzeit, darunter natürlich auch ein mehrseitiger Text aus unserer Feder und zahlreiche Fotos. Der BFU Saisonrückblick wird auf 292 Seiten im A4 Format erscheinen, so dass das ganze mehr Buch als Magazin ist. Kosten wird das gute Stück an unserem Infostand 7Euro, so dass ihr noch einmal etwas sparen könnt gegenüber der Bestellung im Internet. Wir sehen uns dann vor dem Pokalspiel am Infostand beim Fanprojekt-Container, welcher immer ab 2 Stunden vor Spielbeginn geöffnet ist.