unterhalb des „Turms“ sind die Ultras Regensburg die führende Gruppe. Neben den UR gehören noch die jüngern Gruppen „Red Generation“ und die „Jahnsters“ zur örtlichen Fanszene, die den meisten ja noch aus der letzten 2. Ligasaison in Erinnerung sein dürfte. Eine Freundschaft pflegt die Regensburger Fanszene zu den Fans der Stuttgarter Kickers und des Blau-Weiß Linz in Österreich. Des Öftern sind auch Mitglieder der „Psychopaten Wehen“ bei Regensburger Spielen zu Gast, welche ja bei ihrem eigen Verein nicht mehr aktiv sind, nach dem dieser mit Haut und Haaren nach Wiesbaden umgezogen ist. Doch mehr dazu, wenn wir das zweifelhafte Vergnügen mit diesem „Produkt“ haben...
Meidericher Spielverein – SC Paderborn 07; 2:3 Nur ein Spielbericht in der heutigen Ausgabe und dann auch noch von einem Heimspiel. Immerhin mal wieder ein Heimspiel im Pokal, das letzte war gegen Cottbus und an diesen kick haben wir alle sicherlich noch beste Erinnerungen. Nun ist es als Drittligist nix Besonderes, im Pokal Heimspiele zu bekommen, wodurch viele interessante Gegner aus den unteren Ligen leider wegfallen und ebenfalls ist es noch nicht mal sicher, in den nächsten Jahren überhaupt im DFB-Pokal zu spielen, aber immerhin ersparen wir uns damit die Probleme mit Schule, Uni oder Arbeitgeber_in. Außer natürlich der Anstoß wird auf einen Montag um 18:30 gelegt. Da hat sich der DFB für die TV-Übertragung wieder etwas sehr Schönes überlegt, als ihnen bei den Gedanken an das ganze Geld kräftig ins Hirn geschissen wurde. So wurde es schon zu einem kleinen Problem für viele unserer Mitglieder, vorher den Spieltag in unseren Räumlichkeiten einzuleiten. Erst am Stadion selber trudelten dann auch wirklich die meisten Personen ein , wo es auch direkt hektisch zur Sache ging, da uns seitens des Vereins mitgeteilt wurde, dass ein Großteil unserer Stadionverbotler endlich wieder das Wedaustadion betreten durfte. So war es einfach ein wunderschöner Moment, unsere Freunde wieder in unserer Mitte zu begrüßen und mit ihnen so völlig unerwartet das Spiel zu erleben. Tragisch ist es natürlich für den einen übriggebliebenen, doch auch er kann sich in der Zukunft unserer Unterstützung sicher sein, so dass die Zeit so erträglich wie möglich wird. Wie auch schon gegen Heidenheim war das Stadion überraschend voll und auch die Stimmung im weiten Rund schien an das erste Heimspiel der Saison anknüpfen zu wollen. Vorteilhaft für die DFB-Pokal-Spiele sind natürlich die freien Werbebanden, so dass die Nordkurve ausgiebig mit diversen alten und neuen Zaunfahnen bestückt wurde. Wer Fotos vom Spiel gesehen hat, dem dürfte aufgefallen sein, dass unsere Kurve so optisch definitiv etwas hermachen kann. Um das Ganze dann noch weiter aufzuwerten, präsentierten wir zum Einlauf den an unseren Seidenschal orientierten „Auf geht’s, MSV!“-Banner und dazu mal etwas mehr Material als üblich. Bunt, laut und kreativ sollte das Spiel heute starten. Garniert mit einigen Wurfrollen war das Bild soweit okay. Mal ganz naiv gedacht schien es auch auf die Spieler zu wirken, denn wie bereits in den beiden Spielen zuvor lässt sich der Mannschaft mangelnder Einsatz absolut nicht vorwerfen. Im Spiel war Feuer, Brisanz, Chancen, gehörig Emotion. Es hat einfach Spaß gemacht, mitzufiebern und trotz des unglücklichen Ausgangs ging jeder im
Stadion gut mit. Das zeigte sich auch an der allgemeinen Stimmung, die wie auch gegen Heidenheim zwar eher durch simple Lieder geprägte wurde, dafür aber phasenweise unglaublich laut war. Immer wieder wurden auch außerhalb des Stimmungsblocks Lieder angestimmt, was die Koordination des Ganzen etwas erschwerte, aber trotzdem lief alles soweit gut. Als dann auch im Laufe des Spiels zwei Mal das gesamte Stadion stand und sang, vor allem nach dem 3:1 für Paderborn, staunten einige nicht schlecht. Normal ist sowas in Duisburg nämlich nicht. Fraglich ist allerdings, wie lange sich diese Euphorie hält, wenn dann auch mal die ersten schlechten Spiele folgen. Allzu viele Gedanken möchten wir uns darüber aber nicht machen, wenn es seit langem einfach mal wieder Spaß macht, einer Mannschaft des MSV beim Spielen und Kämpfen zuzusehen. Demensprechend zufrieden konnten wir dann auch den Montagabend ausklingen lassen, wie wahrscheinlich viele andere MSV-Fans ebenfalls. Mal sehen, ob es nächste Saison dann erneut ein Heimspiel im Pokal für uns gibt.
Antidiskriminierung - Teil 3: Welche Institutionen und Projekte leisten Antidiskriminierungsarbeit? In den ersten beiden Teilen dieser Reihe haben wir gesehen, was Diskriminierung überhaupt bedeutet und warum es so besonders populär beim Fußball ist und dort oftmals von Akteur_ innen überhaupt nicht als solche wahrgenommen wird. In den nächsten paar Ausgaben werden wir euch verschiedene Institutionen und Projekte vorstellen, die sich aktuell dem Thema Antidiskriminierungsarbeit engagiert widmen. Den Anfang macht hierbei das a) Bündnis Aktiver Fußball-Fans (BAFF) Das Bündnis Aktiver Fußball-Fans wurde 1993 als „Bündnis antifaschistischer Fanclubs und Faninitiativen“ gegründet und besitzt seit dem Strukturierungsprozess 1998 von einem losen Netzwerk zu einem Verein mit Satzung seinen heutigen Namen. Das Bündnis setzt sich aus Einzelpersonen, Fanclubs, Fanzines, Projekten und nicht zuletzt Ultràgruppen aus verschiedenen Vereinen zusammen und hat mittlerweile über 300 Mitglieder. Konnten die verschiedenen in BAFF involvierten Personen und Gruppen vor 1998 noch selbst frei entscheiden, ob das „A“ im Namen für sie für „antifaschistisch“, „antirassistisch“ oder „aktiv“ steht, sollte sich mit der Entscheidung zum aktuellen Namen für eine breitere Masse geöffnet werden. Dafür wurde in der Satzung eindeutig festgelegt, dass die Mitglieder von BAFF gegen „Rassismus, Diskriminierung und Sexismus im Zusammenhang mit Fußballspielen aktiv“ eintreten. Zur Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass BAFF sich neben der Antidiskriminierungsarbeit auch gegen ausufernde Kommerzialisierung sowie gegen übertriebene Repression seitens der Verbände und der Polizei gegenüber Fußballfans einsetzt. Nicht ganz leise munkelt man, dass BAFF durch ihr Engagement maßgeblich am Erhalt der Stehplätze in deutschen Stadien
beteiligt war - 1994 organisierte BAFF die allererste Demonstration zu diesem Thema vor der DFB-Zentrale in Frankfurt, 1995 folgte eine weitere Demo in Richtung UEFA bei einer Europapokal-Auslosung in Genf - und durch Aktionen wie der Vergabe des „Preises“ des „Goldenen Schlagstocks“ an besonders harte und brutale Ordner- oder Polizeieinheiten oder der Herausgabe des Buches „Die 100 schönsten Schikanen“ konnte zumindest eine breitere Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisiert werden. In dieser Rubrik soll es allerdings vornehmlich dem Namen entsprechend um die Antidiskriminierungsarbeit von BAFF geben, so dass das sonstige vielfältige Engagement an dieser Stelle nicht behandelt wird. Für weitere Informationen empfehlen wir die aktuelle Homepage (aktive-fans.de) sowie das BAFF-Archiv (archiv.aktive-fans.de). Das Gründungsjahr von BAFF ist kein rein zufälliges - 1993 kippte der Bundestag das bis dahin schrankenlos gewährte Asylgrundrecht nach rassistischen Ausschreitungen in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen, nur drei Tage später folgte ein rassistisch motivierter Brandanschlag auf ein Haus in Solingen, dem fünf Menschen zu Opfer fielen. Selbst schreibt BAFF dazu: „Die Wiedervereinigung Deutschlands 1989, der Anschluss der ehemaligen DDR, verschärfte die Widersprüche im Land. Körperliche Angriffe gegen AusländerInnen im Alltag oder Anschläge auf Asylbewerberheime nahmen in einem erschreckenden Umfang zu.“ Die mediale Hetz, das Fußfassen rechtsradikaler Kader in der Mitte der Gesellschaft durch einen zu diesem Zeitpunkt gängigen Alltagsrassismus brachte viele Leute dazu, sich politisch zu engagieren. Die Punkband „Die Ärzte“ schrieb ihren ersten politischen Hit „Schrei nach Liebe“, Antifa-Gruppen übten sich in Selbstverteidigung und wurden militanter, um Asylbewerber_innen zu schützen und die Neonazis zurück zu drängen und beim Fußball gründeten eben „Menschen aus dem demokratisch/bürgerlichen Spektrum“ das Bündnis antifaschistischer Fanclubs und Faninitiativen. Im August diesen Jahres vereinten sich nun erstmals Fans aus 16 Vereinen - stärkste Fraktion hierbei Fans des FC St. Pauli, die sich zu Beginn des Jahres bereits im Bündnis „Kein Länderspiel am 20.April“ (Geburtstag von Adolf Hitler) engagiert hatten und ein geplantes Länderspiel zwischen Deutschland und England tatsächlich verhindern konnten - und waren zur Anfangsphase hauptsächlich linkspolitisch aktiv. „Erste Aktivitäten waren „Rockkonzerte gegen Rechts“ und kleinere Flugblatt-Aktionen gegen die offenkundigsten Formen rechter Politik und Gesinnung im Stadion. So die Uh-UhRufe gegen schwarze Spieler oder die Feiern anläßlich von Siegen der Nationalmannschaft, die nicht selten in eine „Wir-sind-Deutsche-und-ihr-nicht“-Parade mutierten.“ Im Sommer 1994 kam es dann zum ersten BAFF-Kongress, an dem 150 Teilnehmer_innen aus 30 Ländern unter dem Motto „Reclaim the game - Wir holen uns das Spiel zurück“ über Rassismus, Versitzplatzung und Kommerzialisierung diskutierten. In den folgenden Jahren waren dann vor allem die letzten beiden Themen Inhalt von größeren Aktionen, wobei BAFF ihr antirassistisches und antifaschistisches Profil natürlich nie ganz ablegte. Durch ihre Öffentlichkeitsarbeit - seit Ende 1996 mit eigenem Pressesprecher - und der aufkommenden, neuen Fanzine-Generation - BAFF bündelte rund ein Drittel der neuaufkommenden Fanzines im August 1996 beim 1.Bundesweiten Fußball-Fanzine-Festival - prägte BAFF maßgeblich die Mitte der 90er Stadiongeneration mit und hatte somit wohl auch Einfluss auf den DFB, als dieser nach den Ausschreitungen in Lens bei der WM ´98 einen Maßnahmenkatalog an die Vereine schickte, um diese zu mehr Antirassismus- und Antinaziarbeit anzuregen. In den nächsten Jahren stand zwar nach der Vergabe der WM 2006 an Deutschland dieses Thema ganz oben auf der BAFF-Agenda, dennoch konnte mit der Wanderausstellung „Tatort Stadion - Rassismus und Diskriminierung im Fußball“ wohl ein Meilenstein an Antidiskriminierungsarbeit in Deutschland gesetzt werden. 2001 wurde die erste
Auflage in ganz Deutschland herumgeschickt und von verschiedenen Fanprojekten oder Fanclubs betreut und seit 2010 gibt es eine modifizierte Fassung, die wirklich sämtliche Aspekte zum Thema umgreift. Weitere Informationen zur Ausstellung befinden sich auf tatortstadion. blogsport.de. BAFF ist heutzutage nach wie vor aktiv und ist wichtiger Ansprechpartner für die Presse sowie für die Verbände zum Thema Antidiskriminierungsarbeit. Des Weiteren werden aus diesem Netzwerk heraus verschiedene Projekte gestartet oder unterstützt, so dass auch wir als Kohorte uns dazu entschlossen haben, uns BAFF anzuschließen.
Für den Spielverein – Gegen Marketingbullshit! In dieser Saison ist es nun soweit, der Meidericher Spielverein tritt gegen einen Gegner an, dessen Zugehörigkeit zum originären Fußball-Universum bezweifelt werden kann. ‚RasenBallsport Leipzig‘ heißt das Konstrukt offiziell, ‚Red Bull Leipzig‘ hätte es gehießen, dies verstöße aber gegen Verbandsstatuten. Nachdem ein Einstieg von Red Bull bei der BSG Chemie Leipzig an Fanprotesten und dem Veto des DFB scheiterte, gründete der Brausekonzern 2009 den „Verein“ ‚RasenBallsport‘ unterhalb der Reichweite des Fußballbundes neu und übernahm die Oberligastartrechte des SSV Markranstädt. Dank massiger Gelder des Konzerns ging es direkt eine Etage höher und nach drei Jahren Regionalligazugehörigkeit ging es in diesem Sommer hoch in Liga Drei. Die Versuche des DFBs, die Teilnahme dieses Nicht-Vereins am Verbandsfußball zu verhindern, können da leider nur als dilettantisch abgetan werden: Statt des Namens ‚Red Bull‘ nennt sich der Verein RB, da Sponsorennamen verboten sind. Der Unterschied zwischen dem „Vereinswappen“ und dem Logo des Konzerns sind Bewegungsunschärfestriche an den Flanken der Bullen und ein Fußball im oberen Teil der gelben Sonne. Der DFB gab sich mit dieser Änderung zufrieden. Da die Fußballabteilung nicht ausgegliedert wurde, liegt formal auch keine Verletzung der 50+1-Regel vor, diese regelt nur die Anteilsverhältnisse in einer möglichen KGaA, KG, GmbH oder was auch immer. Auch ein Vorstand existiert, und Mitglieder, die diesen wählen. Laut der ‚Welt‘ handelt es sich um neun Mitglieder und der Vorstand entscheidet praktischerweise, wer Mitglied werden darf. Und, wer hätte das gedacht, diese neun Mitglieder wählen artig die vom Konzern vorgesehenen Leute immer wieder in den Vorstand. Laut Red Bull diene dies im Übrigen unter anderem dazu, zu verhindern, dass Ultras den Verein unterwandern. Klasse Sache! Das Produkt ‚RB Leipzig‘ ist dabei Bestandteil der Unternehmensphilosophie der Red Bull GmbH, deren Marketingbudget mehr als ein Drittel des Umsatzes beträgt und vor allem in Sportarten investiert wird: Flugshows, zwei Formel-1-Rennställe, Extremsportarten ohne Ende und eben auch Fußball. Fünf Mannschaften auf drei Kontinenten plus zwei Farmteams gibt es mittlerweile. Das Ziel dieser Teams ist selbstverständlich nicht das sportliche Messen mit anderen Vereinen. Oder das Organisieren eines Vereinslebens. Es geht darum, eine Marke zu präsentieren. Ein Spiel von Red Bull in einem internationalen Wettbewerb, das erklärte Ziel der Verantwortlichen, wären mehr als 90 Minuten Werbung vor einem Millionenpublikum das sich willig anderthalb Stunden lang verarschen lässt. In Euros ist dieser Werbeeffekt kaum auszudrücken.
Und so ist ‚RB Leipzig‘ – zumindest unserem Empfinden nach - gar kein Fußballverein. Sondern eine Werbegag. Und wir fahren bis nach Leipzig um an einer Marketingaktion teilnehmen zu dürfen, für die wir auch noch Eintritt zahlen? Das war die große Frage der vergangenen Wochen. Die ganze Diskussion nochmal schriftlich aufzurollen, würde zu weit führen, aber wir wollen kurz versuchen, unsere Gedanken rund um dieses Spiel anzureißen. Am Ende ist für viele von uns der Fußball, den Red Bull präsentiert, einer, an dem wir nicht mehr teilnehmen wollen. Wäre Red Bull der Normalzustand, würden viele von uns mit dem Fußball brechen, zumindest in den Profiligen und den Ligen, die an diese den Anschluss suchen. Aber es liegt auch an uns, dafür zu sorgen, dass Red Bull zumindest noch eine Zeit lang die Ausnahme von der Regel ist. Dementsprechend werden wir die Spiele gegen den Leipziger Retortenclub neben unserem Engagement für den Spielverein auch dafür nutzen, unseren kleinen Beitrag dazu zu leisten, dass Red Bull noch ein wenig länger der Fremdkörper ist und andere potenzielle Investoren sich überlegen, ob sie sich sowas antun wollen. Bei den Heimspielen haben wir natürlich mehr Möglichkeiten und Freiheiten dies zu tun, aber trotzdem wollen wir jeden MSV-Fan, der sich mit der Frage „Fahr ich hin oder bleib ich zuhause?“ konfrontiert sieht, dazu ermutigen, ein Zeichen des Protests gegen diesen Marketingclub zu setzen, auch wenn uns auswärts nur unsere Stimmen bleiben werden. Am Ende ist dies natürlich nur ein Zeitgewinn in einem Kampf gegen Windmühlen. Red Bull ist nicht das inkarnierte Böse das den unschuldigen Fußball missbraucht. Red Bull ist die logische Weiterentwicklung dessen, was der Fußball seit Jahren durchmacht. Und so wie heute Hoffenheim schon fast normal ist, so wird es auch Red Bull irgendwann sein. Und dann wird es viele Red Bulls geben, sofern der Fußball nicht in der Zwischenzeit wieder in der kulturellen Bedeutungslosigkeit verschwindet. Aber Red Bull scheint fast das Ende, zumindest ein großer Schnitt in dieser Entwicklung zu sein: Der Fußball als solcher ist nur noch Mittel zum Zweck, und so ist der gesamte „Verein“ beschaffen und zu diesem Zweck ist er gegründet worden. Einen Wert für sich hat der Fußball in „dieser Welt“ nicht mehr.
Ultra Aktiv Vortrag zur Tessera del Tifoso Die Einführung der Tessera in Italien hat die dortigen Kurven nachhaltig geprägt und viel von der ehemaligen Faszination einbüßen lassen. Fans mussten ihre gesamten Daten abgeben, um heim- du Auswärtsspiele ihrer Vereine zu besuchen. Das Konzept wurde dabei immer wieder modifiziert und verändert und rief unterschiedlichste Reaktionen in den italienischen Kurven von Protest bis Akzeptanz hervor. Wir laden euch morgen, am 11.08.2013 in unsere Räumlichkeiten ein, um dort ab 18:00 einem Vortrag über eben jenes Thema zu lauschen. Dabei habt ihr natürlich die Möglichkeit, Fragen zu stellen oder eine Diskussion anzuregen. Wir und unser vortragender Freund wünschen uns natürlich zahlreiches Erscheinen. Für Getränke ist natürlich wie immer zu fairen Preisen gesorgt.
Niederrheinpokal Am 21.08. spielt der Meidericher Spielverein in der ersten Runde des Niederrheinpokals in der Krefelder Grotenburg gegen den TSV Bockum. Anstoß ist um 19:00 und natürlich lassen wir uns dieses Spiel auch nicht entgehen. Wir laden daher den Stimmungsblock ein, sich uns in der Grotenburg anzuschließen. Treffpunkt und Abfahrtszeit könnt ihr ohne weiteres bei unseren Mitgliedern erfragen.
Busfahrten An dieser Stelle auch nochmal ein kurzer Hinweis auf die nächsten Auswärtsfahrten, die ihr gerne mit uns bestreiten könnt. Leipzig steht als nächstes an und sofern ihr noch mit wollt, empfehlen wir euch, schnell den Kontakt zu uns zu suchen, um einen der übrigen busplätze zu ergattern. Sollte euch dies nicht mehr gelingen, so stehen in nächster Zeit noch die Fahrten nach Erfurt und Wiesbaden an. Neben angenehmen Mitfahrer_innen haben unsere Busse auch immer eine kostengünstige Nahrungs- und Getränkeverpflegung für euch. Wir freuen uns über motivierte Menschen, die gemeinsam mit uns quer durchs Land fahren und durch die Gästeblöcke hüpfen und singen wollen!
Ab hier beginnt die Sackgasse… …und vor allem die Engstirnigkeit bei den meisten Fußballvereinen und den Verantwortlichen des DFB. Es geht um Stadionverbote und deren Vergabepraxis. In den meisten Fällen wird ein Stadionverbot verhängt, wenn ein Verfahren eröffnet wird oder schon läuft. Dass dieses Verfahren für die betroffene Person noch offen ist und die Möglichkeit besteht, dass eben dieses eingestellt wird oder gar zugunsten der/des Angeklagten ausgeht, spielt keine Rolle. Ein Stadionverbot kann man ja vorsorglich erst mal verhängen, so hat man wenigstens schon mal wieder ein paar mehr Schwerstkriminelle aus den Stadien entfernt. Dass Stadionverbote generell eine bedenkliche Thematik sind, da sie einen enormen Einschnitt in die persönliche Freiheit und die sozialen Verhältnisse sind, braucht man hier nicht zu erläutern, aber daran zu glauben, dass eine Abschaffung von Stadionverbote in unserem Land in naher Zukunft liegt halte ich für völlige Utopie. So gibt es aber nicht nur die Möglichkeit einer kompletten Abschaffung, sondern auch einen Kompromiss. Wir sind zwar nicht unbedingt eine Bewegung der Kompromisse, aber manchmal führt halt eben doch kein Weg daran vorbei. So gibt es wenigstens die Möglichkeit die Vergabepraxis von Stadionverboten zu verbessern. Mit diesem Thema hat sich Fortuna Düsseldorf auseinandergesetzt und eine sogenannte Stadionverbotskommission ins Leben gerufen. Diese setzt sich aus dem Sicherheitsbeauftragten des Vereins, einem Vertreter des Fanprojekts und einem der Fanbetreuung zusammen. Der Anspruch dieser Kommission soll sein, die jeweiligen Einzelfälle separat zu prüfen, um „Stadionverbote mit größtmöglicher Transparenz und Fairness auszusprechen“. Das Wort Fairness klingt in diesem Zusammenhang immer ein wenig grotesk, aber man bewegt sich mit einer solchen Kommission zumindest erst mal in die richtige Richtung. Denn nachdem die/der Angeklagte die Gelegenheit erhält, sich schriftlich oder mündlich zu den Vorwürfen zu äußern, kann die Kommission auch über etwaige Verkürzungen oder ein Stadionverbot auf Bewährung entscheiden. Insgesamt ist es sehr positiv, dass dieses – insbesondere für uns als Gruppen– wichtige
Thema nicht übergangen wird und daran gearbeitet wird, in Zukunft weniger vorschnell zu handeln und somit den betroffenen Personen nicht zu Unrecht ihres Lebensmittelpunktes zu berauben. Inwiefern diese Praxis in Düsseldorf gewissenhaft durchgeführt wird und nicht nur auf dem Papier existiert, kann nur die Zeit zeigen. Es bleibt aber zu hoffen, dass die Stadionverbotsthematik weiterhin aktuell bleibt und möglicherweise mehr Vereine Modelle erarbeiten, wie zukünftig angemessener damit umgegangen werden kann- ohne dass Leute vorverurteilt und aus ihrem Freundeskreis gerissen werden.
Anderswo Freiburg Klatschpappen statt Choreo. So scheint beim Saisonstart das Motto der Verantwortlichen beim SC Freiburg. In der letzten Saison kam es bereits vermehrt vor. Klatschpappen von Sponsoren wurden im gesamten Stadion verteilt, um so die Stimmung voranzutreiben. Im Vorfeld zu dem Spiel hatten mehrere Gruppen in Freiburg zusammen eine aufwändige Choreo vorbereitet. Doch aufgrund des Einsatzes der “Stimmung-Pusher” wurde die Choreo in einer gemeinsamen Stellungnahme abgesagt. Nachdem zuvor noch am “Runden Tisch” mit Vereinsoffiziellen ausgiebig darüber diskutiert wurde und von Vereinsseite versprochen wurde, in Zukunft deutlich sensibler mit der Thematik umzugehen, hat der Verein dieses Versprechen wie schon so oft gebrochen. In Zukunft will die Freiburger Fanszene während Spielen, in denen die Klatschpappen erneut ausgeteilt werden, nicht wie gewohnt supporten .
Hannover Martin Kind lässt seinen Phantasien wieder freien Lauf. Statt in regelmäßigen Abständen eine Strafe durch den Einsatz von Pyrotechnik der Hannoveraner Fanszene zu zahlen, bevorzuge Kind es, mit dem Geld Choreos und die Reisekosten der Fans für Auswärtsfahrten zu übernehmen. Mit dieser Idee will er bei den Fans ein Umdenken erreichen, welches bezwecken soll, dass bei Spielen von Hannover auf jegliche Pyrotechnik verzichtet wird.
Leverkusen Einstweilige Verfügung gegen Viagogo. Diesen Schritt in die richtige Richtung hat Bayer Leverkusen gemacht. Dies ist den Leverkusenern dank dem Landgericht in München gelungen, welches die einstweilige Verfügung erteilte. Der Hauptgrund für die Fällung des Urteils war, dass das Unternehmen Karten für Heimspiele bereits vor dem offiziellen Kartenverkauf zu überteuerten Preisen angeboten hat. Zudem haben sie auf Ihrer Homepage angegeben, mit dem Verein würde eine vertragliche Kooperation bestehen. Präsident Holzhäuser zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden mit dem Ergebnis und erklärte, der Verein habe sich bewusst für seine Fans zu dem Schritt entschieden.
Niedersachsen In der ab diesem Wochenende laufenden Erstliga-Saison befinden sich nach langer Zeit mal wieder 3 Niedersächsische Vereine in der der Ersten Liga. Da das Land befürchtet, bei den Aufeinandertreffen der 3 Vereine könnte es ziemlich brenzlig und gewalttätig werden, wurde nun die Kampagne “Gemeinsam FAIR” ins Leben gerufen. Die Aktion läuft in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Fußballverband. Durch das präsentieren von Bannern bei den nächsten Spiel im und vor dem Stadion soll für eine friedliche Atmosphäre geschaffen werden.
Glasgow Der Verein Celtic Glasgow hat den Block 111, in dem die Ultra Gruppe “The Green Brigade” beheimatet ist, geschlossen. Offizielle Begründung dafür ist, dass der Verein die Fans zu oft warnen musste, sich in diesem Bereich hinzusetzen, da sonst keine Sicherheit gewährleistet werden kann. Nach dauerhaftem Ignorieren dieser total absurden Warnung dachten die Celtic-Verantwortlichen sich, sie müssen aus Sicherheitsgründen dringend drastische Maßnahmen ziehen und so wird der Block in Zukunft vorerst geschlossen.
Gedanken zum Spielerkult Seit dieser Saison bitten wir euch als Leser, aktiv an der WdK teil zu nehmen und bieten an, uns Feedback oder ganze texte zukommen zu lassen. Daher präsentieren wir euch hier den ersten Text zum Thema Spielerkult, den wir euch nicht vorenthalten wollen: Maurice Exslager und Felix Wiedwald. Zwei ehemalige Zebras und zugleich Publikumslieblinge. Beide waren am vergangenen Montag beim Pokalspiel gegen den SC Paderborn im Stadion anwesend, doch nur Felix Wiedwald war während der Halbzeit auf dem Rasen zu sehen. Das zeigt zum einen, dass beide immer noch mit dem Verein verbunden sind, zugleich zeigt das aber auch die absurde Verurteilung von bestimmten Spielern, weil sie zu einem Verein, zwischen deren Fans (!) eine Rivalität besteht, wechselten. Klar, es gibt immer Ausnahmen, bei denen die Kritik, die dann auch mal etwas härter ausfallen kann, zumindest teilweise berechtigt ist, wie zum Beispiel im Fall von Manuel Neuer, der stets beteuerte, dass er immer Schalker bleiben würde und nie nach München wechseln würde, aber der Fall Maurice Exslager, dessen Image hauptsächlich von Verein und Medien hochgepusht und dann von Fans übernommen wurde und der nie gesagt hat, dass er für immer ein Zebra bleibt oder nie zum FC wechselt, zeigt nur die realitätsferne Erwartungshaltung und das fehlende Verständnis einiger Duisburger Fans gegenüber Spielern. In einer Zeit, in der sich kaum noch Spieler mit dem Verein, bei dem sie gerade spielen, identifizieren, und in der es den meisten auch nur darum geht, möglichst schnell das große Geld zu machen, ist es schon Gold wert, wenn sich überhaupt noch ein Spieler mit dem Verein verbunden fühlt – so wie Exslager. Nach dem bekannt gewordenen Lizenzentzug und der langen Ungewissheit, in welcher Liga es nun weitergeht, ist es nur selbstverständlich, dass man sich nach neuen Vereinen umschaut. Für Leser, die diesen Text bis hierhin gelesen haben, ist es jetzt an der Zeit, sich selbst zu hinterfragen: Wie würdest du in dieser Situation handeln? Wäre es nicht auch für dich ideal, ein Angebot von einem Verein aus der Nähe zu bekommen? Zudem bedeutet der Wechsel zu Köln eben nicht automatisch, dass Exslager sich nicht mehr mit dem Verein verbunden fühlt
oder gar den Verein nicht mehr mag. Ebenso stellt die Tatsache, dass ein Spieler sich mit dem Verein identifiziert und dass man damit auch die Rivalitäten, die ja hauptsächlich von den Fans ausgehen, mitträgt, keinen zwingenden Zusammenhang dar. Wie schon weiter oben erwähnt sollte man in diesen schnelllebigen Zeiten schon dankbar für jeden Spieler sein, der den MSV schätzt und gerne hier spielt. Doch nicht nur in den beiden oben genannten Fällen wird ein Spieler zum Publikumsliebling (gemacht) um dann nach einem Wechsel von wütenden Fans beschimpft, bepöbelt und beleidigt zu werden. Auch in diesen anderen Fällen ist die Schuld nicht immer ausnahmslos beim Spieler zu suchen, sondern auch mal bei sich selbst. Klar dürfte mittlerweile allen Fußballfans sein, dass heutzutage vor allem eins zählt: das Geld. Bevor man also einen Spieler, nur weil er mal zufällig kämpft oder ungewöhnlicherweise mehr als ein Jahr in Duisburg unter Vertrag steht, in den Himmel lobt und ihn damit auch automatisch für einen (Ur-)Duisburger erklärt, sollte man sich fragen, wen man da gerade wofür feiert und warum man das tut. Auch momentan ist dieses Phänomen wieder bei einigen Spielern, wie Wolze oder Onuegbu, zu beobachten. Wie viele von diesen Spielern wohl am Ende wieder beschimpft werden, weil sie zu Vereinen aus näherer Umgebung wechseln, obwohl sie ordentliche Leistungen gezeigt haben und dafür auch ordentlich gefeiert wurden? Warten wir es ab. Entweder erklärt man also einen bestimmten Spieler zu einem Duisburger und erwartet dann, dass dieser auch für immer einer bleibt um sich dann anschließend darüber aufzuführen, dass dieser wechselt oder man geht von vornherein etwas neutraler an die Sache heran und regt sich am Ende nicht so unnötig, und am besten auch noch in aller Öffentlichkeit, auf. So oder so ist es eh sinnvoller, mehr Wert auf den Verein und dessen Werte und Traditionen zu legen, anstatt sich dermaßen auf die Spieler zu fokussieren. Das Ganze soll auch nicht heißen, dass man nach einem Sieg oder einer guten Leistung nicht die Spieler feiern darf oder soll, aber dieses Problem ist nicht nur mir in letzter Zeit mehrmals übel aufgestoßen. Außerdem sind die Spieler nicht der Verein. Das sollte jedem klar sein, dann gibt es vielleicht in Zukunft nicht mehr so peinliche Ausfälle und unnötige Beleidigungen gegenüber ehemaligen Spielern.
Neues vom Infostand Am Kohorte Infostand findet ihr auch heute wieder das schicke „One Love“ T-Shirt für 9Euro. Zusätzlich haben wir noch verschiedene Aufkleber und Buttonmotive im Angebot für je 1Euro. Neu eingetroffen ist die neuste Ausgabe des Fanzines „Erlebnis Fussball“, die Macher stellen ihr Heft dabei wie folgt vor: Wie es anders nicht sein konnte, dreht sich im großen Themenblock ‚Auf die Straße‘ alles um die jüngsten Proteste mit Fußballbezug. Wir schauten nach Brasilien, England und die Türkei. Besonders stolz sind wir auf das Interview mit Çarşi – der bekannten Fangruppe von Besiktas, die in Istanbul die Proteste anführte. Wir trafen uns mit E., aus dem harten Kern der Gruppe und Gründer von Çarşi Berlin. Anfänglich wollten wir unsere Fragen auf die Proteste beschränken, doch was er uns in seinen Schilderungen eröffnete, war so interessant, dass wir wie gefesselt immer mehr wissen wollten und letztlich fast fünf Stunden Interview einsprachen. Lest auf fast 30 Seiten alles über die Anfänge in den 80ern, den brutalen ‚Krieg‘ um die Vorherrschaft in Istanbul, Korruption, Çarşi Berlin und natürlich über den Grund und den Verlauf der Proteste gegen Erdogan und dessen Politik. Weitere Themen im Heft sind u. a. die letztjährigen Championsleague-Spiele der Bayern und der Dortmunder inkl. dem Finale in Wembley auf das beide Gruppen zurückblicken. Einen Matchreport aus München und Stuttgart gibt es auch zum Pokalendspiel in Berlin und neben vielen weiteren Artikeln aus der weiten Welt des Fußballs werden auch auf 3 Seiten unsere One. LoV.e Aktionen dokumentiert. Die Seitenzahl ist mit