UnAufgefordert Nr. 227

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Studierendenzeitung der Humboldt-Universit채t zu Berlin seit November 1989

UnAuf

Oktober 2014

GEFORDERT HU BERLIN

G N U T AC H ELITE

e ll e nz di e z x E e ich di ie HU und nd s e i W auf d ersit 채t sla e v i t a i Univ wirk t . init e h c deut s schaf t aus

Beworben Wie ein Verein an der HU ausl채ndischen bewerbern den zugang erschwert. Vorgestellt F체nf kostenlose Apps, die das Ankommen an der Uni erleichtern.

Nr. 227


jA , Ich ! L L I W

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UnAufgefordert 10 | 2014

Editorial MItarbeiter des Monats

Das Wintersemester hat begonnen und wir freuen uns, euch pünktlich die Oktoberausgabe der UnAuf präsentieren zu können.

Diese Gelegenheit möchten wir auch gleich nutzen, um alle Erstsemester ganz herzlich

an der HU zu begrüßen. Ihr dürft euch fortan Studierende einer „Exzellenzuniversität“ nennen. Ob diese Auszeichnung euer und unser aller Fluch oder Segen ist, lest ihr in unserem Titel ab Seite 8.

Foto: Gesa Johannsen

Parallel zu dieser Ausgabe laufen übrigens schon die Vorbereitungen für „das nächste

große Ding“ bei der UnAuf. Im November feiert die Zeitung ihren 25. Geburtstag, und

zu dieser Gelegenheit haben wir uns einige spannende Dinge ausgedacht. Ein paar ers-

te Infos zum Projekt gibt es auf der letzten Seite dieses Heftes. Ab dem 17. November könnt ihr es dann live bewundern: Im Foyer des Hauptgebäudes als Ausstellung, online unter www.unauf.de und natürlich als Sonderausgabe der Zeitung.

Damit ihr die nicht verpasst, legen wir euch – vor allem natürlich allen Ers-

Claudio Rizzello, 21 Germanistik und Italianistik

tis – das kostenlose UnAuf-Abo ans Herz. Mit wenigen Klicks auf www.un-

auf.de/abo sorgt ihr dafür, dass jede Ausgabe der UnAuf pünktlich

in eurem

Briefkasten liegt. Für alle, die auch in der harten Wartezeit zwischen zwei

Ausgaben über die Neuigkeiten an der HU auf dem Laufenden bleiben wollen, Was

wäre

das

UnAuf-Feuilleton

können wir außerdem unsere Auftritte in den sozialen Netzwerken empfehlen:

schwingt bei uns kein Zweiter die

www.facebook.com/unauf www.twitter.com/unauf

einmal mehr unter Beweis, als er

Doch genug der schönen Worte. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

ohne Claudio? So kunstvoll wie er

Feder. Das stellte er im letzten Heft

in einem feurigen Essay die abendländische Hochkultur verteidigte.

Eure UnAuf

En passant zitiert Claudio Goethe

und Molière, bereichert jede Redak-

tionssitzung mit Geist und dezentem Glamour und verteilt nebenbei

mit unschlagbarem Charme druckfrische UnAuf-Ausgaben vor der

Mensa Süd.

Umso mehr schmerzt es uns, auf seine Erscheinung das kommende

Jahr lang verzichten zu müssen – Signore Rizzello hat es zum Studium

nach Rom verschlagen. Der UnAuf Foto: Niklas Maamar

bleibt er dort allerdings weiterhin

treu und veröffentlich auf www.un-

auf.de seine famose Kolumne „Kaputt Mundi“, in der er vom Leben

in der ewigen Stadt erzählt. Unbedingt lesen!

Endlich da - die neue UnAuf.

Impressum:

Anzeigen: Sarah Lederer, Telefon: 030-20932288,

Öffentliche Redaktionssitzungen: Montags um 18:30 Uhr in der

Die Studierendenzeitung der Humboldt-Universität zu Berlin.

werbung@unauf.de und SD-Media, Telefon: 030-36286430

Redaktion, Invalidenstraße 110, Raum 118

Erstmals erschienen am 17. November 1989. Beste deutschsprachige

Satz: Felix Theinert, Gregor Gärtner, Niklas Maamar

Druck und Belichtung: Gemeindebriefdruckerei, Martin-Luther-

Studierendenzeitung 2005 und 2008.

He­raus­g e­geben vom: Kuratorium des Freundeskreises der

Titelbild: Niklas Maamar Titelmodel: Alexandra Bordon

Weg 1, 29393 Groß Oesingen

Die UnAufgefordert wird gefördert von der BMW Stiftung, dem

Auflage: 5.000

UnAufgefordert e.V.

Deutschen Fachjournalisten-Verband, der Humboldt-Universitäts-

Für alle Fakten besteht das Recht auf Gegendarstellung in angemes-

Gesellschaft und Funkpalast Musik.

senem Umfang. Nachdruck nach vorheriger Nachfrage möglich. Wir

Lenz (Chefredaktion), Niklas Maamar (Chef vom Dienst), Maxie

Kontakt: Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6,

bitten um Quellenangabe und Belegexemplar. Die Redaktion behält

Römhild, Lea Hensen (Schlussredaktion)

10099 Berlin, Telefon: 030-20932288, Fax: 030-20932754,

sich vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen. Alle Artikel geben

Verantwortlich für diese Ausgabe: Johannes Metternich, Miriam

Redaktion: Hannes Schrader, Viet Huong Pham, Rebekka Bohrer,

www.unauf.de, chefred@unauf.de

die Meinung des jeweiligen Autors wieder.

Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 22. September 2014

Uschi Jonas, Sophia Förtsch

Kostenloses Abonnement: www.unauf.de/abo

Redaktionsschluss der Nr. 228: 06. Oktober 2014

3


Inhalt 3 Editorial 5 Kolumne Der Stadtneurotiker. Diesmal: Die Bärenpatenschaft

NEWS 6

verhandelt

7 Verängstigt

TITEL 8 Von der exzellenz zur elite?

Wie die Exzellenzinitative die deutsche Hochschullandschaft verändert hat.

POLITIK 12 Meinungssache  Nicole Gohlke wie bitte ?   Felix Gillmair

13 Ausgegrenzt

Studierendenvertreter werfen der HU im Umgang mit ausländischen Bewerbern Rassismus vor.

Studieren 15 ... UND WAS MACHT MAN DANN DAMIT? Glosse Ausgeklügelt Damals unter den Linden

Volkswirtschaftslehre

16 Essenswandel Wie der Wandel der Essgewohnheiten die Situation in den Mensen verändert.

Leben 18 portrait Die Storeleiterin rüschtisch jut Leinen los! WO ist das?

19 APPsolut genial Wir zeigen euch, wie euer Smartphone in der Uni nützlich wird. 20 Leben woanders: England Jörn Förtsch berichtet über zehn Monate Studium und Leben auf der Insel. 22 Worauf wartest du? 25-jähriges Jubiläum am 17. November.


UnAufgefordert 10 | 2014  Kolumne

Der Stadtneurotiker Diesmal: Die Bärenpatenschaft Unser Kolumnist findet sich oft schwer im Alltag zurecht. Manche Probleme, über die er schreibt, mögen für andere trivial erscheinen. Bei ihm sind sie Anlass für tiefe Identitätskrisen.

Text: Hannes Schrader Illustration: Luise Spielhagen

Vor einigen Tagen habe ich auf den Straßen Berlins Katharina

dem nimmt er sein Essen im Sitzen zu sich, er nimmt sich

kennengelernt. Sie schleuderte sich mir mit ausgestreckter

also Zeit für die Dinge, die ihm wichtig sind. Der Pandabär

nengewehr Munition. Unter ihrer North Face-Jacke trug sie

erzählte Katharina mir das nicht zum Spaß. Nach fünf Mi-

Hand entgegen und spuckte Smalltalk aus wie ein Maschi-

ein Shirt von einer Naturschutzorganisation, deren Wappen-

tier ein Panda ist. Ich gab ihr die Hand, was sich als großer

Fehler erwies. Denn das nutzte sie, um mich in Richtung ihres Standes zu ziehen, der in grellen Farben dafür warb, eine

und ich, zeigte sich, sind uns ziemlich ähnlich. Natürlich

nuten Impulsreferat zur Lebenssituation des Pandas (stark

gefährdet) wurde ich mit Hilfe von Stift und Papier zur Kasse

gebeten. Laut der Naturschutzorganisation genügen 45 Euro, um einen Panda-Korridor zu errichten, der dafür sorgt, dass

Bärenpatenschaft zu erwerben. Sie fragte mich, ob ich Lust

die Bären zueinander finden. Ich hätte gerne 45 Euro gezahlt,

viel lieber Falafel essen. Normalerweise passiert mir so etwas

mich Menschen wie Katharina auf der Straße ansprechen.

hätte, ein Stück Natur zu retten. Hatte ich nicht. Ich wollte

um einen Korridor errichten zu lassen, der verhindert, dass

nicht, ich bin ja kein Anfänger. In der Großstadt wird man

Aber um meinen Lebensraum kümmert sich niemand, ob-

kontakt aufnehmen, lächeln, höflich mit dem Kopf schüt-

Ich bekam es mit der Angst zu tun, denn mit ihrem Blick hät-

in kurzer Zeit für solche Fälle bestens geschult: Kurz Augenteln und deutlich „Nein, danke“ sagen. Auf keinen Fall den Schritt verlangsamen. Katharina aber war ein Profi. Sie hatte

sich mir genau zum richtigen Zeitpunkt in den Weg gewor-

fen, sodass ich sie hätte umrennen müssen, um an ihr vorbei-

wohl dieser auch akut bedroht ist.

te Katharina sogar einem Priester Kondome verkaufen können. Ich finde das unfair: Hilflose Menschen so unter Druck zu setzen, nur damit sie etwas kaufen. Passiert mir so etwas

in einem Laden, lehne ich dankend ab und betrete ihn nie

zukommen. Leider hatte ich dafür zu viele Skrupel.

wieder. Katharina kämpft zwar für einen guten Zweck, aber

ren. Er tauchte jeden Sonntag in der „Sendung mit der Maus“

ich ab. Ich dankte ihr herzlich und ließ sie links liegen. Stolz

Als Kind war ich immer ein Fan von Lars, dem kleinen Eisbäauf und war ein aufgewecktes Kerlchen, das in der Arktis allerlei Abenteuer erlebte. Ich dagegen war ein kleiner Junge

so etwas will ich mir nicht gefallen lassen. Deswegen lehnte

marschierte ich davon, nie schmeckte mir Falafel besser. Ich

fühlte mich großartig. Drei Tage später rief ich die Seite der

aus der hessischen Provinz, in der nicht viel passierte. Der

Naturschutzorganisation auf und überwies 45 Euro. Seit-

wurde mir durch Katharinas Erzählungen sehr sympathisch.

kann wieder „Die Sendung mit der Maus“ gucken, ohne ein

kleine Bär wuchs mir daher sehr ans Herz. Auch der Pandabär

Er ist meist allein unterwegs und schläft tagsüber. Außer-

dem haben die Albträume von Katharina aufgehört. Und ich

schlechtes Gewissen zu kriegen. Das war es mir wert.

5


News  UnAufgefordert 10 | 2014

NEWS Verhandelt Im November steht an der HU eine Urabstimmung zum Semesterticket an. Es soll erneut teurer werden. Text: Niklas Maamar Illustration: Marie Heinrichs

VORSITZ Der Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin, Jan-Hendrik Olbertz, übernahm am

17. September den Vorsitz der Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten (LKRP)

der Berliner Hochschulen. Nach der turnus-

gemäßen Wahl hat er nun eine Amtszeit

von zwei Jahren. Er vertritt damit ab dem

1. Oktober die Berliner Universitäten und löst Christian Thomsen, den Präsidenten

der Technischen Universität Berlin, im Amt

ab. Vertreter der Fachhochschulen wurde

der Präsident der Hochschule für Technik

und Wirtschaft (HTW), Klaus Semlinger.

Martin Rennert, Präsident der Universität der Künste (UdK), übernimmt das Amt des

Vertreters der künstlerischen Hochschulen.

LEH

Die Verhandlungen um ein Semesterticket ab dem kommen-

den Sommersemester sind abgeschlossen. Studierendenver-

tretern aller Berliner Hochschulen und die Verkehrsbetriebe

Berlin-Brandenburg (VBB) haben sich turnusgemäß getroffen,

um die Preise für die nächsten drei Jahre vertraglich festzule-

gen. Im kommenden Sommersemester 2015 soll das Semesterticket demnach 184,10 Euro kosten. Ab dann steigen die Preise

Unterbezahlt

jährlich um 2,6 Prozent auf 188,90 Euro ab dem Sommerse-

Der Berliner Senat will die Gehälter für

Leistungen bleiben im bisherigen Umfang bestehen.

in einem geringeren Umfang anheben

mester 2016 und 193,80 Euro zum Sommersemester 2017. Die

Eine Einigung auf ein verbundweites Ticket, das auch die

entfernteren Gebiete in Brandenburg umfasst, konnte erneut

nicht erzielt werden. Studierendenvertreter hatten während

Berliner Professoren offenbar doch nur

als bisher bekannt war. Ein aktueller Gesetzentwurf sieht eine Steigerung um bis zu 700 Euro monatlich vor, die allerdings

der Verhandlungen einen Rechenfehler in einem Gutachten

vollständig mit eventuellen Leistungszula-

den korrigierten Zahlen hielten sie Mehrkosten in Höhe von

würde die Bezahlung für viele Professoren

entdeckt, auf dem die Preisberechnung der VBB beruht. Mit 15 Euro pro Semester gegenüber dem bisherigen Geltungsbereichs für gerechtfertigt. Die VBB forderten dagegen einen

gen verrechnet werden soll. Unterm Strich

damit gleich bleiben. Nötig geworden war

die Änderung durch ein Urteil des Bundes-

etwa doppelt so hohen Betrag.

verfassungsgerichts aus dem Februar 2012,

tion Semesterticket und Semesterticketbeauftragte an der FU

ansah, um einen „angemessenen Lebens-

Laura Sophie Glienke, Pressesprecherin der LandeskoordinaBerlin zeigte sich auch deswegen mit dem Ergebnis sehr un-

zufrieden. Die Vertreter der VBB hätten bereits vor Verhand-

lungsbeginn Preise genannt, die in den Aufsichtsräten schon

das die derzeitige Besoldung als zu niedrig unterhalt“ darzustellen und sie deshalb

für verfassungswidrig erklärte. Vertreter

der Berliner Hochschulen kritisieren das

beschlossen und deswegen „unveränderbar“ waren. In den

Vorgehen des Senats und zeigen sich „von

Verhandlungspartner erkennbar gewesen. Die wenigen Punk-

es in einem offenen Brief des Deutschen

Verhandlungsrunden sei kein Entgegenkommen seitens der

te, die tatsächlich diskutiert werden konnten, seien für Stu-

dem Entwurf zutiefst enttäuscht“, wie

Hochschulverbands heißt. Sie fordern eine

dierende praktisch nicht spürbar.

deutliche Aufstockung der Grundbeträge

ner Urabstimmung befragt. An der Humboldt-Universität zu

drohen mit rechtlichen Schritten, wenn der

Wahlbeteiligung von mindestens 10 Prozent. Zuletzt fand eine

Vor dem Vertragsabschluss werden nun die Studierenden in eiBerlin (HU) ist diese für November geplant. Notwendig ist eine

Urabstimmung an der HU 2011 statt, damals sprachen sich 97 Prozent der Studierenden für den Erhalt des Semestertickets

aus.

6

bei gleichbleibenden Leistungszulagen und

Gesetzentwurf verabschiedet werden sollte.                     NIM


UnAufgefordert 10 | 2014  News

Verängstigt

Ausgezeichnet

Nach einer Untersuchung zur Studienqualität fühlt sich ein großer Teil der Studierenden schlecht auf den Berufseinstieg vorbereitet.

Die Psychologieprofessorin Isabel Dziobek

Text: Lea Hensen Illustration: Moritz Steiauf

and

erhielt am 22. September den Charlotte-

und-Karl Bühler-Preis für ihr Forschungs-

programm zu Sozialer Kognition. Dziobek

lehrt an der Humboldt-Universität sowie

der angeschlossenen Berlin School of Mind Brain.

Ihr

Forschungsschwerpunkt

sind sozial-kognitive Prozesse bei Men-

schen mit Autismus und Persönlichkeitsstörungen, zu dem sie einen neuartigen

Untersuchungsansatz entwickelt hat. Der Charlotte- und-Karl Bühler-Preis wird alle

zwei Jahre von der Deutschen Gesellschaft

für Psychologie vergeben und ehrt junge

Forscher, deren wissenschaftliches Werk bereits

Auswirkungen

auf

andere

schungsgebiete gezeigt hat.

For-

NIM

Die große Angst vor dem, was kommt: Viele Studierende fühlen sich im Studium zu schlecht auf das Berufsleben vorberei-

tet. Nach einer neuen repräsentativen Untersuchung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung

(DZHW) in Kooperation mit der AG Hochschulforschung der

Universität Konstanz vermisst ein großer Teil deutscher Stu-

Untersucht

dierenden den Praxisbezug und hat Angst vor dem Sprung ins

Aus

enqualitätsmonitor die Zufriedenheit von Studierenden mit

eine

kalte Wasser nach dem Abschluss. Seit 2007 wird im Studiden Studienbedingungen an deutschen Hochschulen erhoben.

dem

Auslandsstudienprogramm

der Europäischen Union (EU) sind rund Million

"Erasmus-Babys"

entstan-

den, wie die EU-Bildungskommissarin

An der Online-Umfrage nehmen bundesweit jährlich bis zu

Androulla

An den 80 teilnehmenden Hochschulen im Sommersemester

mehr als 75.000 Teilnehmern wurden

50.000 Studierende teil.

2013 fühlten sich nur 38 Prozent der Studierenden gut auf das

Vassiliou

Mitte

September

mitteilte. Im Rahmen einer Studie mit die

Auswirkungen

des

Erasmus-Pro-

Berufsleben vorbereitet. Dabei fällen Studierende an Fach-

grammes auf Job, Fähigkeiten und Leben

Zweite (53 Prozent) sieht sich gut vorbereit. Eine ähnliche Ab-

Demnach steige durch einen Auslands-

hochschulen ein deutlich positiveres Urteil, mehr als jeder weichung gibt es auch bei der Beurteilung der Lehre. Während an Universitäten 38 Prozent der Studierenden die inhaltliche

der

Austauschstudierenden

untersucht.

aufenthalt die Wahrscheinlichkeit, mit

einem Partner aus dem Ausland zusam-

Abstimmung zwischen Lehrveranstaltungen als „gut“ oder

menzukommen. Rund ein Drittel der

zent. Deren Studierende sehen auch die Lehrqualität deutlich

an, eine internationale Beziehung zu

schung und entsprechende Angebote besser beurteilt. Bei der

EU-Kommission dann die Zahl der Kinder

zeigt sich vor allem die Problematik von steigenden Mieten.

1987

„sehr gut“ bewerten, sind es an Fachhochschulen fast 50 Propositiver. An Universitäten werden dafür die Bezüge zur For-

Zufriedenheit mit den Rahmenbedingungen für das Studium Etwa 65 Prozent sind mit der Wohnsituation unzufrieden.

Insgesamt bewerten knapp zwei Drittel aller Studierenden

ehemaligen

Erasmus-Studierenden

gab

führen. Auf Basis dieser Zahlen ließ die

schätzen, die seit dem Start von Erasmus aus

den

Beziehungen

hervorgin-

gen.                   NIM

ihre Hochschulsituation als zufriedenstellend. „Insbesondere

die fachliche Qualität der Lehrveranstaltungen wird von den

Studierenden als sehr gut empfunden“, so Projektleiterin Jan-

ka Willige vom DZHW. An allen Hochschulformen wünschen sie sich allerdings kleinere Lehrveranstaltungen und bessere

Angebote zum Erlernen von wissenschaftlichem Arbeiten.

7



UnAufgefordert 10 | 2014 Titel

Von der Exzellenz zur Elite? Seit Beginn der Exzellenzinitiative 2005 hat sich viel verändert in der deutschen Universitätslandschaft. Doch hat sie auch zur Bildung deutscher Eliteuniversitäten geführt? Text: Miriam Lenz Fotos: Niklas Maamar

Als die Bundesregierung 2005 den Beginn der Exzellenziniti-

diese Richtung verändert“, meint Elmar Kulke. Der Professor

en und Hochschulen. Vom verheerenden Ende der Gleichheit

tenden Ausschusses zur Exzellenzinitiative an der Humboldt-

ative ankündigte, ging ein Beben durch die deutschen Medider Universitäten war auf der einen Seite die Rede, von einem

längst überfälligen Abschied von der Gleichmacherei auf der

anderen. Das Thema polarisierte.

Seit 2006 wurden inzwischen in drei Runden einzelne Uni-

versitäten mit dem Siegel „exzellent“ ausgezeichnet und mit zusätzlichen Fördermitteln ausgestattet. Doch was hat sich

seitdem in der deutschen Hochschullandschaft verändert, ab-

gesehen davon, dass sich einige Universitäten eine Plakette

mit dem Schriftzug „Exzellenzuniversität“ über das Eingangs-

für Wirtschaftsgeographie und Mitglied des Ständigen Bera-

Universität (HU) findet diese Entwicklung dabei durchaus

wünschenswert, denn die Exzellenzinitiative helfe den forschungsstarken deutschen Universitäten im heutigen globalen Wissenschaftswettbewerb, die besten Köpfe anzulocken.

Was Elmar Kulke als „stärkere Differenzierung des deutschen

Hochschulsystems“ beschreibt, nennt Michael Hartmann, Soziologie-Professor an der Technischen Universität Darmstadt,

eine „Zwei-Klassengesellschaft der Universitäten“, bestehend

aus den Gewinnern und den Verlierern des Exzellenzwettbe-

portal hängen dürfen? Und was waren überhaupt die Ziele des

werbs. Seiner Meinung nach hat die Exzellenzinitiative zu ei-

Folgt man der offiziellen Darstellung der Deutschen For-

wenige Universitäten geführt, während die anderen Universi-

Exzellenzinitiative die Position des Wissenschaftsstandorts

Auch Elisa Weidenhammer, Referentin für Hochschulpolitik

Wettbewerbs?

schungsgemeinschaft und des Wissenschaftsrats, soll die

Deutschland stärken, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Universitäten verbessern und die Spitzen im

Universitäts- und Wissenschaftsbereich sichtbar machen. Das

bedeutet, dass bereits besonders forschungsstarke deutsche

Universitäten finanziell stärker gefördert werden sollen, um

in Zukunft auch international zur wissenschaftlichen Spitzenklasse zu gehören. Insgesamt 4,6 Milliarden Euro Fördermittel

ner enormen Konzentration der finanziellen Mittel auf einige

täten das Nachsehen hätten.

im RefRat an der HU, sieht genau das als Problem: „Durch die Exzellenzinitiative bekommen die Hochschulen Geld, die

schon genug haben, um die teuren Exzellenzprojekte zu star-

ten, mit denen sie dann wieder den Wettbewerb gewinnen.“

Die HU gehört zu den Gewinneruniversitäten der Exzellenzinitiative. Bereits 2006 und 2007 war sie mit Graduiertenschulen und Exzellenzclustern erfolgreich, doch erst 2012 erhielt sie

stellten Bund und Länder gemeinsam für die Exzellenzinitiati-

den Status einer Exzellenzuniversität. Derzeit werden neben

wurden: für Graduiertenschulen, die strukturierte Promoti-

iertenschulen der HU bzw. mit HU-Beteiligung durch die Ex-

näre große Forschungsprojekte darstellen, und Zukunftskon-

sind unter anderem drei sogenannte Integrative Research Ins-

ve zur Verfügung, die im Rahmen dreier Förderlinien vergeben

onsprogramme anbieten, Exzellenzcluster, die interdisziplizepte, die die inhaltliche Ausrichtung und Strukturierung der

gesamten Universität betreffen. Diese dritte Förderlinie ist es,

die ganze Universitäten als Exzellenzuniversitäten auszeich-

net. Derzeit dürfen sich elf Universitäten Exzellenzuniversitä-

ten nennen.

Die Exzellenzinitiative hat die deutsche Universitätslandschaft grundlegend verändert. Die Auswirkungen der Exzellenzinitiative auf das deutsche

dem Zukunftskonzept drei Exzellenzcluster und sieben Graduzellenzinitiative gefördert. Im Rahmen des Zukunftskonzeptes

titutes (IRI) entstanden, an denen Wissenschaftler fakultätsübergreifend interdisziplinär forschen sollen.

Der Exzellenzstatus als Imagefaktor. „Durch die Exzellenzinitiative können wir uns an der HU viele schöne Sachen leisten wie eine verstärkte Förderung der

Interdisziplinarität, der Internationalisierung und der wissenschaftlichen Netzwerkstrukturen, die wir uns sonst nicht

leisten könnten.“, erklärt Elmar Kulke. Aber das sei nicht der

einzige positive Effekt für die HU, so Kulke. „Den Status ei-

Universitätssystem sind dabei nicht zu unterschätzen: „Bis

ner Exzellenzuniversität zu haben, ist unglaublich wichtig für

renzierung in größere und kleinere Universitäten. Es gab hier

ger, dieses Symbol zu bekommen als das Geld, das damit ver-

beispielsweise in den USA existiert. Durch die Exzellenziniti-

lenzuniversität eine weitere Verbesserung der internationalen

vor zehn, 15 Jahren hatten wir in Deutschland nur eine Diffeaber keine so ausgeprägte qualitative Differenzierung wie sie

ative hat sich das deutsche Universitätssystem ein bisschen in

das Image. Für die Humboldt-Universität war es fast wichtibunden ist.“ Er verspricht sich durch den Status einer Exzel-

Bekanntheit und Reputation der HU, wobei er der Meinung ist,

9


Titel  UnAufgefordert 10 | 2014

Exklusive Exzellenz?

dass die HU bereits über ein ausgezeichnetes Image und Leis-

mit wissenschaftlicher Exzellenz, vor allem aber mit gesell-

tungsvermögen verfügt: „Wir sind nicht erst Elite, seitdem

schaftlicher Macht zu tun: „Am deutlichsten ist das bei den

kommen haben. Wir waren es schon vorher.“

Macht. Dort werden Studierende mit dem ganz klaren Ziel aus-

initiative auf die HU und die anderen deutschen Universitäten

Eliteuniversitäten wie die französischen Grandes Écoles, die

wir durch die Exzellenzinitiative den offiziellen Elitestatus beElisa Weidenhammer sieht die Auswirkungen der Exzellenzwesentlich kritischer als Elmar Kulke: „Die Exzellenzinitiative bedeutet Elitenförderung statt Breitenförderung. Das Geld aus

der Exzellenzinitiative kann außerdem nur für Forschungspro-

jekte ausgegeben werden. Die Exzellenzinitiative ist somit ein

französischen Grandes Écoles. Das sind eigentlich Schulen der

gebildet, in Positionen mit Macht zu gelangen.“

amerikanische Ivy League oder Oxford und Cambridge in Großbritannien fungieren in den jeweiligen Ländern als Nadelöhr,

durch das die Mehrheit der Spitzen aus Justiz, Verwaltung und

Politik geht. Bestimmte Karrierewege werden dort durch den

Prestigeprojekt auf Kosten der Lehre an der HU und allen an-

Besuch der richtigen Universität, wenn nicht erst ermöglicht,

Nicht nur Elmar Kulke und Elisa Weidenhammer verbinden

Deutschland hingegen hatte traditionell immer ein sehr breit

wird im Zusammenhang der Exzellenzinitiative vom Aufbau

an den verschiedenen Universitäten recht homogen war. Für

deren Universitäten.“

mit der Exzellenzinitiative den Begriff „Elite“. Immer wieder deutscher „Eliteuniversitäten“ gesprochen. Als Vorbild dient

dabei meist das angloamerikanische Universitätssystem mit

dann zumindest sehr erleichtert.

aufgestelltes Universitätssystem, bei dem das Leistungsniveau die späteren Karrierechancen spielte es kaum eine Rolle, an

welcher deutschen Universität man seinen Abschluss machte.

seinen renommierten „Eliteuniversitäten“ und mancher deut-

Doch auch wenn heute nicht wirklich von deutschen Eliteuni-

deutschen Harvard oder Oxford zu träumen.

ein erster Schritt in die Richtung des angloamerikanischen

sche Politiker oder Universitätspräsident scheint von einem

„Schulen der Macht“ Doch was ist mit „Elite“ eigentlich gemeint? „In der Elitefor-

versitäten die Rede sein kann, könnte die Exzellenzinitiative

und französischen Systems sein. „Auf lange Sicht könnten

sich durch die Konzentration der Mittel in Folge der Exzellenzinitiative auch in Deutschland solche Eliteuniversitäten

herausbilden, deren Besuch entscheidend ist für die spätere

berufliche Karriere. Aber bis sich so etwas fest institutionali-

schung bezeichnet der Begriff „Elite“ jene Personen, die qua

siert hat, dauert das mindestens 40, 50 Jahre.“, meint Micha-

maßgeblich zu beeinflussen.“, erklärt Michael Hartmann. An-

der Macht“ auch in Deutschland entwickeln werden, habe

Amt oder auch qua Eigentum in der Lage sind, die Gesellschaft

ders als bei dem Begriff „Exzellenz“, der sehr stark auf Leis-

tung abziele, stehe bei „Elite“ Macht im Vordergrund. Eliteuniversitäten wie man sie aus den USA, Großbritannien oder

Frankreich kennt, haben Hartmann zufolge zwar auch etwas

10

el Hartmann. Aber abgesehen davon, ob sich solche „Schulen

die Exzellenzinitiative die deutsche Universitätslandschaft

strukturell dauerhaft verändert: „Die Universitäten, die im

Exzellenzwettbewerb gewonnen haben, werden nach diesen gut zehn Jahren Exzellenzinitiative solch einen Vorsprung an


UnAufgefordert 10 | 2014

titel

den Weg in die Universität werden wir uns wohl auch in zukunft nicht sparen können.

Führt der Weg nach oben bald nur noch über die Exzellenzuniversitäten?

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finanziellen Mitteln und Image gegenüber den

anderen Universitäten haben – den werden sie

auch nach Ende der Exzellenzinitiative nicht mehr verlieren.“

Diesen Umstand bewertet Hartmann anders als

Kulke allerdings nicht als durchaus wünschens-

werten und wichtigen Schritt für den Wissenschaftsstandort Deutschland. „Die Konzentration der Mittel durch die Exzellenzinitiative

wird an einzelnen Universitäten zwar zu Verbesserungen führen. Aber in der Breite wird die

Leistungsfähigkeit der deutschen Hochschullandschaft durch die Exzellenzinitiative nicht

verstärkt, sondern auf Dauer eher geschwächt.“

2017 läuft die Förderung durch die Exzellenzinitiative voraussichtlich aus, eine Fortsetzung ist derzeit nicht geplant. Dann werden auch auf die bisherigen Gewinneruniversitäten wie

die HU einige Probleme zukommen. Denn die

weitere Finanzierung der im Rahmen der Exzel-

lenzinitiative entstandenen neuen Forschungsprojekte und Institute ist unklar. Auch Elmar

Kulke beunruhigt diese Aussicht: „Wir hoffen, dass es eine Chance gibt, den guten Weg, den

wir eingeschlagen haben, auch zu verstetigen.

Denn das ist immer bescheuert, wenn es eine

Anschubfinanzierung gibt und dann sagt man, macht mal alleine weiter. Woher soll es denn

kommen?“

11


Politik  UnAufgefordert 10 | 2014

POLITIK Meinungssache

Ende so nutzen, wie sie wollen. Sie könnten es zum Beispiel

Interview: Johannes Metternich

Kindergartenkind, noch ein Schüler oder ein Studierender et-

auch zur Schuldendeckung nutzen, und dann sieht weder ein

Foto: DIE LINKE

was davon. Deshalb sind wir für eine komplette Aufhebung des

Kooperationsverbotes, das dem Bund bislang verbietet, sich in

Nicole Gohlke

hochschulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKEN im Bundestag

UnAufgefordert: Frau Gohlke, Sie und Ihre Partei kritisieren die

Übernahme der BAFöG-Finanzierung durch den Bund ab 2015 als „Mogelpackung“ und behaupten, die Länder würden die so frei gewordenen Gelder von insgesamt 1,17 Mrd. Euro nicht für die Hochschulen aufwenden. Was macht Sie da so sicher? Nicole Gohlke: Im Wesentlichen entnehme ich das der Pres-

die Bildungsfinanzierung der Länder einzumischen, und für eine stärkere Finanzierung des Bildungssystems durch den

Bund.

Das Kooperationsverbot steht nicht nur bei Ihnen, sondern auch bei Mitgliedern der Regierungsparteien in der Kritik. Ist dort eine Reform zu erwarten? Die SPD hatte das Anliegen sogar in ihrem Wahlprogramm

während des Wahlkampfes. Allerdings ist die CDU bislang nur bereit, dauerhafte Förderung durch den Bund lediglich

se und den aufgebrachten Hochschulen. Mehrere Hochschul-

im Hochschulbereich zuzulassen. Den Ansatz, das Koopera-

dass das in den Ländern sehr unterschiedlich gehandhabt wird.

halten wir für gefährlich. Dann könnte es nämlich sein, dass

Bildungsbereich eingesetzt, aber da ist von der Aufstockung

samten Bildungsbereich betreffen würden, für lange Zeit erst

rektoren und der Wissenschaftsrat beispielsweise bemängeln, In den meisten Ländern wird das freigewordene Geld zwar im

tionsverbot zu nächst für den Hochschulbereich aufzuheben,

das Fenster für weitere Änderungen des Verbotes, die den ge-

von Lehrkräften in Schulen bis zur Schaffung von Kitaplätzen

einmal geschlossen sein würde.

chen, aber wir haben dann nach wie vor das ungelöste Problem,

Im August wurde eine Aufstockung des BAFöGs ab Herbst 2016 verab-

können und wieder vor Ort um die Gelder geschachert werden

Studierenden?

gegeneinander, wo gewertet werden muss: Welcher Bereich ist

Eine Aufstockung des BAFöGs ist natürlich immer ein Grund

alles dabei. Dagegen würde ich mich natürlich nie ausspredass die Länder ihre Bildung nur unzureichend finanzieren

muss. So kommt es zu einem Ausspielen der Bildungsbereiche

nun wichtiger? Das ist nicht sehr würdevoll.

Ist es denn in Ordnung, dass die freigewordenen BAFöG-Gelder der Länder allen Bildungsbereichen zukommen und nicht nur den Hochschulen, für die sie ursprünglich gedacht waren? Mein Wunsch ist es, dass alle Bereiche genügend Geld bekommen und nicht, wie schon angesprochen, in ihren Ländern um

die Mittel feilschen müssen. Ich kann aber natürlich die Hoch-

schulrektoren und die Studierenden gut verstehen, die jetzt

schiedet. Ist aus Ihrer Sicht wenigstens das ein Grund zur Freude für die

der Freude. Allerdings gibt es auch hier einige Kritikpunkte:

Erstens, dass die Erhöhung erst in zwei Jahren einsetzt und somit seit der letzten Erhöhung von 2010 zwei Generationen

von Bacherlorstudierenden komplett leer ausgehen. Vor allem aber hat man wieder einmal die Chance verpasst, einen

Mechanismus in das BAFöG-Gesetz einzubauen, der den Satz automatisch an die Preissteigerung anpasst. So etwas gibt es

für uns Bundestagsabgeordnete, warum also nicht auch für Studierende?

enttäuscht sind, weil sie sich eigentlich einen substantiellen

Aufwuchs bei den Hochschulfinanzen gewünscht haben. Das

wurde von der Regierung zu Anfangs auch als Ziel dargestellt.

Allerdings waren bis auf Olaf Scholz (Erster Bürgermeister von

Hamburg, d. Red.) überhaupt keine Ländervertreter an der

Entscheidung über die BAFöG-Übernahme durch den Bund be-

teiligt. Die Regierung hatte also scheinbar doch kein ernsthaftes Interesse daran, Vereinbarungen mit den Ländern über die

Verwendung der Gelder zu treffen.

Wie könnte erwirkt werden, dass das durch die Bafög-Reform frei gewordene Geld auch wirklich an den Hochschulen ankommt? Aufgrund der alten Föderalismusreformen gibt es dafür keine

Handhabe. Streng genommen könnten die Länder jede Vereinbarung mit der Bundesregierung ignorieren und die Gelder am

Wie bitte? „Eine Urastimmung [über das Semesterticket] ist sinnlos. Dann kann man ja auch eine Urabstimmung darüber machen, ob man 50 Prozent der Menschen unter die Dusche stellen und vergasen soll.“ Felix Gillmair, Mitglied des Studienparlaments der Uni Mannheim für die Liberale Hochschulgruppe (LHG) während einer Diskussion zum Semesterticket.

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UnAufgefordert 10 | 2014 Politik

Ausgegrenzt Bewerber mit ausländischen Zeugnissen können sich an der HU nur über den Verein "Uni-Assist" bewerben, der gegen Bezahlung die Zugangsvoraussetzungen prüft. Studierendenvertreter werfen der Uni deswegen Rassismus vor. Text: Hannes Schrader Illustration: Nicole Meckel

„Rassismus“,

„herkunftsbezogene

Diskriminierung“

und

Gründung des Vereins gehen die Gebühren immer nur in eine

dicke Gewinne auf Kosten von Studienbewerbern. Das sind

Richtung: nach oben. Auf Anfrage teilt Uni-Assist mit, man

denvertreter aus ganz Deutschland seit Jahren einen Verein

aufwand aufgrund komplexerer Zugangsvoraussetzungen

enbewerbungen", besser bekannt unter der offiziellen Abkür-

erhöht hat.“ Die Bewerberzahlen steigen seit Jahren. Über

Vorwürfe, die aufhorchen lassen. So kritisieren Studierennamens "Arbeits- und Servicestelle für Internationale Studizung "Uni-Assist". Der Verein wurde 2003 von 41 deutschen

Hochschulen, dem Deutschen Akademischen Austausch-

dienst (DAAD) und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ge-

müsse die Gebühren erhöhen, „weil sich der Bearbeitungsund hochdifferenzierter Standards der Mitgliedshochschulen

50.000 Anträge auf Studienzulassung in Deutschland hat Uni-Assist im vergangenen Jahr bearbeitet. Das bringe auch

einen höheren Arbeitsaufwand mit sich. Auf wie viele Mit-

gründet und zählt mittlerweile 161 deutsche Hochschulen zu

arbeiter Uni-Assist diesen Arbeitsaufwand verteilt, möchte

(HU). Seine Aufgabe: Er prüft die Bewerbungsunterlagen aller

seitig und flexibel“ sei, könne man dazu keine Angaben ma-

seinen Mitgliedern, darunter auch die Humboldt-Universität

Studienbewerber, die keine deutsche Hochschulzugangsbe-

rechtigung haben, untersucht, ob die Unterlagen vollständig sind und leitet sie an die Universitäten weiter. Das sagt noch

nichts über den Erfolg der Bewerbung aus, denn Uni-Assist

der Verein nicht sagen, da der „Personaleinsatz“ sehr „vielchen. Vor Ort können sich die „Kunden“ von Uni-Assist über

die Kosten nicht mehr beklagen. Vor einigen Monaten hat der

Verein bereits die Bürosprechstunden abgeschafft und ist nur

Anzeige

prüft nur, ob sie formal korrekt ist. Dafür verlangt der Verein

allerdings Gebühren. Bis vor kurzem mussten EU-Bürger für

die erste Bewerbung 43 Euro zahlen, Nicht-EU-Bürger 68 Euro.

Jede weitere Bewerbung kostete 15 Euro zusätzlich.

Das, fanden Studierendenvertreter, sei rassistisch. Es könne nicht sein, dass EU-Bürger besser behandelt würden als

Nicht-EU-Bürger. Der Freie Zusammenschluss von StudentIn-

nenschaften e.V. (fzs), in dem über 90 Studierendenvertretun-

gen aus ganz Deutschland Mitglied sind, forderte im März die

Hochschulen auf, aus Uni-Assist auszutreten. Auch das Stu-

dierendenparlament der HU (StuPa) hat bereits vergangenes

Jahr in einem Beschluss die HU aufgefordert, den Verein zu

verlassen. Seit April klagt ein Student gegen die HU. Er möchte die Gebühren, die er im Zuge seiner Studienbewerbung an

Uni-Assist zahlen musste, zurückhaben. Außerdem beklagen

Bewerber, der Verein sei schlecht erreichbar, unzuverlässig und arbeite zu langsam.

Nun hat Uni-Assist auf die Rassismuskritik reagiert. Ab dem

Wintersemester 2014/15 sind die Gebühren für alle Bewerber

gleich hoch. Allerdings wurden die Gebühren nicht nur angeglichen, sondern auch erhöht: 75 Euro zahlen Bewerber nun

für die erste Bewerbung. Das entspricht, bei gleichbleibenden

Bewerberzahlen, Mehreinnahmen von rund 15 Prozent. Dabei

darf Uni-Assist laut Satzung keine Gewinne erwirtschaften,

Mehreinnahmen sollen immer dafür verwendet werden, die Kosten für die Bewerber zu senken. Der Haushaltsplan des

Vereins ist allerdings nicht öffentlich, er bleibt lediglich den

Vereinsmitgliedern zur Einsicht vorbehalten. Und seit der

13


Politik  UnAufgefordert 10 | 2014

noch per Telefon und E-Mail erreichbar. Grund dafür sei das

Bestreben, Gerechtigkeit zwischen den Bewerbern herzustellen: lokale Beratungszentren würden ansässige Bewerber be-

vorteilen.

Auch die HU reagierte auf die Vorwürfe. Im Januar verpflichtete sich das Präsidium, alternative Bewerbungsprozesse für

Bewerber mit ausländischen Abschlüssen zu prüfen, und da-

bei auch einen Austritt aus Uni-Assist in Betracht zu ziehen.

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Dafür zuständig war Michael Kämper-van den Boogart, Vize-

präsident für Studium und Internationales an der HU. Das Er-

gebnis der Untersuchung war für die Kritiker enttäuschend:

Die HU bleibt weiterhin Mitglied bei Uni-Assist. Kämper-van

den Boogart erklärte gegenüber der UnAufgefordert, dass bei einem Austritt aus dem Verein Mehrkosten von etwa 600.000

Euro auf die HU zukämen. Das könne sich die HU nicht leisten. Allerdings haben die Hochschulen auch die Möglichkeit, die Gebühren für die Bewerber zu übernehmen. So über-

nimmt die Technische Universität Berlin die Bewerbungskos-

ten für alle, die sich bei ihr mit einem ausländischen Zeugnis

auf einen Masterplatz bewerben. Auch das habe man geprüft, und auch das sei laut Kämper-van den Boogart keine Option:

Wäre die Bewerbung an der HU kostenlos, würde die Zahl der

Bewerber stark ansteigen, sagt er. Und damit auch die Kosten, die die HU zu tragen hätte. Er gibt gleichwohl zu, dass die Kri-

tik an Uni-Assist teilweise gerechtfertigt sei: So hatte der Referent_innenRat (RefRat) der HU beklagt, dass Deutsche, die

einen ausländischen Abschluss haben, sich kostenlos an der HU bewerben konnten, während Ausländer mit demselben

Abschluss den Weg über Uni-Assist gehen mussten. Das, gibt Kämper-van den Boogart zu, habe einen „ethnophobischen

Beigeschmack“ gehabt. Die HU hat auf die Kritik reagiert, mittlerweile müssen sich alle Bewerber mit ausländischen

Zeugnissen über Uni-Assist bewerben, egal ob sie Deutsche sind oder nicht.

Die Unterscheidung zwischen EU- und Nicht-EU-Antragsstellern ist bei Uni-Assist durch die vereinheitlichten Gebühren

nun Geschichte. Die zentrale Frage, die hinter dem Streit um

Uni-Assist steht, ist allerdings noch offen: Wer muss die Kosten für die Prüfung der Dokumente tragen? Denn ausländische Zeugnisse zu prüfen, kostet Zeit und Geld. Vertreter des

RefRats sagen, die HU veräußere durch die Mitgliedschaft bei

Uni-Assist eine ihrer Kernaufgaben, nämlich die Prüfung der Studienbewerbungen. Das Präsidium der HU sieht das anders

und betont die „Synergieeffekte“, die ein solches zentrales

Vergabeverfahren mit sich bringe: Es sei einfach viel günsti-

ger. Zumindest für die HU stimmt das auf jeden Fall. Die Be-

werber sind da sicherlich anderer Meinung.

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Studieren  UnAufgefordert 10 | 2014

Foto: Privat

STUDIEREN … und was macht man dann damit? Kaspar von Grünberg, 22 Volkswirtschaftslehre

Glosse

Ausgeklügelt Illustration: Viet Huong Pham

Schon in jungen Jahren war ich fasziniert von Textilien und fing

mit 14 Jahren an, Mäntel zu designen und zu nähen. Zuerst war

ich in Österreich, wo ich drei Jahre lang neben dem Abitur Forst-

wirtschaft in einer Spezialschule gelernt habe. Danach stand ich vor einer schweren Entscheidung. Da ich auch eine analytische

Ader habe, schwankte ich zwischen Modedesign und einem mathematisch aufgebautem Studium.

Schließlich entschied ich mich für Volkswirtschaftslehre an der

Humboldt-Universität in Berlin. Um das Studium zu finanzieren,

arbeitete ich nebenbei als Werkstudent in einem Modeunternehmen. Mein Interesse für Textilien blieb die ganze Zeit erhalten und so übernahm ich nach dem Studium das Unternehmen. Die

So ein Smartphone ist schon eine feine Sache! Sagt

Vielfältigkeit des quantitativ geprägten Studienfaches entpuppte

ja schon der Name – Smart – der nicht umsonst auch

optimal auf meine jetzige Arbeit als Geschäftsführer vorbereitet

wirklich gescheit, so ein kleines Auto, mit dem man

le Objekte zu formen und am Ende der Wertschöpfungskette ein

nicht so elegant und schlau, wie die Funktionen, die

sich als eine großartige Trainingseinheit für den Geist, die mich

hat. Ich liebe es, aus hochwertigen Materialien dreidimensionaProdukt in der Hand zu halten, das wirklich schön und wertig ist.

Dabei selbstständig zu sein, ist eine große und spannende Herausforderung. Man ist zeitlich ziemlich eingespannt und läuft zudem

die Modelreihe eines Autoherstellers ziert. Ist auch

sogar quer parken kann. Doch das ist längst noch ein Smartphone bietet. Unsere Telefone übernehmen

mittlerweile so viele Aufgaben für uns, dass wir gar

nicht mehr ohne sie können. Es wäre aber auch zu

Gefahr, auf ganzer Linie zu scheitern. Trotzdem, an etwas Neuem

viel verlangt, mit einem Mal auf Anrufe, E-Mails, di-

weil es um die eigene Sache geht, das ist es mir wert. Bis heute sit-

Terminkalender, Live-Ticker, Wetterdienste und so

zu arbeiten, zu bestimmen, was man wann macht, aufzustehen, ze ich nicht selten selbst an einer Nähmaschine und schaffe etwas,

das Teil meines Traumes ist.

Aufgezeichnet von VIET HUONG PHAM

verse Messenger-Dienste, Taschenrechner, Kamera, vieles mehr zu verzichten. Ja, so ein Smartphone ist schon ein intelligentes Hilfsmittel im alltäglichen

Überlebenskampf. Nur eine Sache erledigt es leider (noch) nicht: Hausarbeiten schreiben. Zuhause

geht das bekanntermaßen schlecht: Mitbewohner,

Damals unter den Linden

Anruf von Mutti, Sportschau, Kühlschrank, Inter-

„Für die Frau endet vorläufig die wissenschaftliche Laufbahn als

in die Bibliothek und ungestört fleißig sein. Eben

terin“, schrieb Rhoda Erdmann (1870-1935) im Jahr 1913. Zu diesem

mal eine Mail schreiben muss. Zum Glück lässt sich

Biologin mit der Anstellung einer Assistentin oder AbteilungsleiZeitpunkt hatte sie bereits Zoologie, Botanik und Mathematik an

der Berliner Universität studiert. Frustriert ob der wenigen Mög-

lichkeiten, die sich ihr als Frau an der Berliner Universität boten,

ging Erdmann in die USA und wurde 1915 zur ersten weiblichen

Lehrkraft an der Graduate School in Yale ernannt. Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte sie nach Berlin zurück, wo es ihr gelang, eine

Abteilung für experimentelle Zellforschung an der Charité ein-

net, Nachbarn… Irgendwas ist immer. Also schnell noch das Smartphone eingesteckt, falls man doch

ein Smartphone, pfiffig wie es ist, stummschalten. Herrlich diese ruhige Arbeitsatmosphäre. Naja, das

ständige kurze Brummen vom Nachbartisch müss-

te nicht sein aber… Oh! Jetzt brummt es auch hier!

Eine neue Nachricht! Und Tante Ingas Geburtstag! Der HSV liegt hinten. Die EU-Führung ist sich mal

wieder uneinig. Eigentlich ist jetzt eh ein guter

zurichten. 1929 ernannte man sie schließlich als eine der ersten

Zeitpunkt die Bibliothek zu verlassen. Die Sonne

Verhaftung durch die Gestapo wurde sie 1934 in den Ruhestand

ter schlecht. Sagt zumindest das Smartphone. Nur

schaftlerin nun mit der Benennung des Forschungsneubaus auf

Frauen in Deutschland zur verbeamteten Professorin. Nach einer versetzt und verstarb ein Jahr später. Die HU ehrt die Wissendem Campus Nord, der unter anderem die Zellbiologie beheima-

ten wird, zum „Rhoda-Erdmann-Bau“.

draußen nochmal auskosten, morgen wird das Wetdie Hausarbeit schreibt es leider noch immer nicht.

Rebekka Bohrer

Maxie Römhild

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Studieren  UnAufgefordert 10 | 2014

Essenswandel Studierende nutzen deutschlandweit im Durchschnitt drei Tage pro Woche die Mensen der Studentenwerke. Dabei haben sich die Essgewohnheiten im Laufe der letzten Jahre rasant verändert – vegetarische und vegane Ernährung sind keine Seltenheit mehr. Wie kommt dieser Wandel in den Mensen an? Text: Uschi Jonas Foto: Niklas Maamar

Seit Jahren steht die Kultur des Essens im Mittelpunkt gesell-

sucherin Julia dagegen freut sich über die außergewöhnlichen

schaftlicher Diskussionen. Ernährt euch gesund, nachhaltig,

Angebote. So muss sie nicht immer bei den Nudeln mit To-

viel hiervon, mehr davon und so weiter und so fort. Doch wie

Gerichte vegetarisch sind“, sagt die 28-Jährige, die fast täglich

ökologisch, fleischfrei, esst dies nicht, esst lieber das, nur so

ist das eigentliche bei uns Studierenden?

matensoße bleiben. „Für mich ist vor allem wichtig, dass die Gast in der Mensa ist.

Andreas Westen ist seit zehn Jahren Koch für das Berliner Stu-

Vegetarische Gerichte gibt es in der Mensa schon lange. „Be-

zu mehr vegetarischem Essen, auch biologisch ist gefragt.

lisiert, dass sich die Essgewohnheiten ändern“, so Grit Müller,

dentenwerk. „In den letzten Jahren spüren wir einen Trend

Generell wird weniger Fleisch gegessen und auf eine gesun-

reits in den letzten acht bis zehn Jahren hat sich herauskristaldie Leiterin der Mensa Süd. „Was den Studenten wichtig ist,

de Ernährung geachtet – weg von der Fastfood-Kultur.“ Viele

ist aber dennoch ganz unterschiedlich. So verschieden, wie

„Dabei sind die Preise – gerade für Studenten – sehr niedrig, vor

die, die immer etwas finden, es gibt aber auch immer welche,

Studierende würden sich dabei über zu hohe Preise beklagen.

allem im Vergleich zu normalen Restaurants oder auch anderen Kantinen“, wendet Westen ein und ergänzt: „Wir haben

die Menschen sind, sind auch ihre Essensvorlieben. Es gibt

die etwas zu bemängeln haben. Die einen wollen wieder mehr

Fleisch, die anderen wollen gar kein Fleisch mehr. Hier in der

jetzt auch ein Bio-Essen, das etwas teurer ist.“ Dass man da

Mensa Süd haben wir täglich 3000 Gäste über den Mittag, da ist

ten könne, das dürfe auch verständlich sein, argumentiert der

gut kommt das Klimaessen an, das von den HU-Mensen seit

dann natürlich nicht für ein oder zwei Euro ein Essen anbie-

das schon ganz unterschiedlich“, resümiert Müller. Besonders

Mensa-Koch. „Beliebt sind Nudeln in jeder Form, Hauptsache

Anfang des Jahres täglich angeboten wird. „Dabei geht es vor

frage nach Gesundem oder Veganem und Deftigem etwa die

vor allem saisonales Gemüse.“ Zudem werde darauf geachtet,

Soße ist dabei“, lacht Westen. Generell halte sich die Nach-

Waage. „Was allerdings kaum angenommen wird und wenig

allem darum, Energie zu sparen. Wir verwenden frisches und

die Produkte so regional wie für die Massen der Mensabedürf-

funktioniert, ist die klassische Hausmannskost wie Rouladen

nisse möglich einzukaufen. Ansonsten wird ausschließlich

Im Schnitt drei Mal in der Woche gehen die Jurastudentinnen

Konservierungsstoffe und Gluten sind von der Einkaufsliste

es abwechslungsreich und frisch ist“, erklärt Gina. Sie isst

gute Qualität. Wir verwenden Bio-Rindfleisch und beim Geflü-

oder ähnliches.“

Lisa und Gina in die Mensa. „Mir ist beim Essen wichtig, dass

zwar auch gerne mal vegetarisch, aber nicht ausschließlich.

„So ein bisschen Fleisch brauche ich ab und zu“, so die 23-Jährige. „Generell finde ich, dass es oft auch zu ausgefallenes Essen

qualitativ hochwertige Tiefkühlware verwendet. Konserven, der Mensen gestrichen. „Auch beim Fleisch achten wir auf

gel können wir zum Beispiel den kompletten Lebens- und Produktionsweg nachverfolgen“, erläutert die Mensaleiterin.

Stärker als jemals zuvor sind heute Ursprung, Qualität und

gibt. Nicht unbedingt Gängiges, von dem man weiß, dass es

moralische Ansprüche beim Verzehr von Lebensmitteln von Be-

das Spezialessen. „Da frage ich mich manchmal, wo genau die

immer verschiedenen bleiben werden, der Wandel hin zu be-

die Masse isst“, fügt Lisa hinzu. Auch Gina wundert sich über

Zutaten herkommen, dass es den Preis rechtfertigt.“ Mensabe-

16

deutung. Auch wenn die Geschmäcker und Essgewohnheiten

wussterem Essen ist deutlich spürbar. Auch bei Studierenden.


UnAufgefordert 10 | 2014 Studieren

800.000 Studierende essen täglich in einer Mensa 248.000 Plätze

90.000.000 Essen werden pro Jahr zubereitet 4 von 5 Studierenden

gibt es in den deutschen Mensen essen regelmäßig in der Mensa 925 Mensen und Cafeterien

3 Mal

werden von den deutschen Stu- pro Woche nutzen Studierende dentenwerken betrieben

Anzeige

durchschnittlich die Mensa


UnAufgefordert 10 | 2014 Leben

Die Storeleiterin Stefanie Schams, 32

Geboren in einer Kleinstadt in Sachsen-Anhalt „will man nach der

Schule erstmal weg“, lacht Stefanie Schams, Leiterin des Humbold-

Foto: Maxie Römhild

Foto: Uschi Jonas

LEBEN

Rüschtisch jut:

tstores. So zog es die heute 32-Jährige zum Studium der Volkskunde

Leinen los!

einfach nicht lag.“ Also nahm sie sich Zeit zur Neuorientierung

Eine Bootsfahrt, die ist lustig, eine Bootsfahrt, die ist

Mal Kontakt mit der afrikanischen Lebensweise und Kultur.“ Zu-

man erwarten könnte. Gut, Bootsfahrt ist vielleicht

nach Göttingen. „Doch nach einer Weile merkte ich, dass es mir und besuchte ihre Tante in Namibia. „Hier hatte ich zum ersten

rück in Deutschland und begeistert von ihrer Auslandserfahrung

absolvierte sie in Leipzig den Bachelor in Afrikawissenschaften, um

anschließend für den Master in die Hauptstadt zu ziehen und dort zu bleiben. Trotz eines guten Abschlusses war es schwer, einen Job

schön. Und außerdem ist sie gar nicht so teuer, wie

ein wenig übertrieben, eine Floßfahrt trifft es schon

eher. Aber wer braucht schon mehr als eine wetterfeste, kleine Hütte auf einem Floß mit Liegestuhl und

Sonnendeck, ausgestattet mit Gaskocher, Geschirr und

zu finden. Durch Zufall geriet sie in den Store. Hier fühlt sie sich

Trinkwasser? Tom Sawyer und Huckleberry Finn hätten

ausländischen Studierenden. Als Shopleiterin ist der Arbeitsalltag

hätten die zwei gehabt an den mietbaren Flößen, denn

fentlichkeitsarbeit und Büroorganisation vielfältig gestaltet. Eh-

und Anbieter finden sich auf den Flößen Schlafplätze

pudelwohl und genießt die Gespräche mit Touristen, Berlinern und

von Stefanie Schams mit Vermarktung, Produktentwicklung, Öfrenamtlich engagiert sie sich zudem in einem Integrationsverein im

Wedding. Dieser organisiert Veranstaltungen zu Migrationsthemen

und versteht sich als Plattform und Netzwerk für Menschen mit af-

rikanischen Wurzeln. „So habe ich für mich selbst einen Kompromiss finden können, denn mein Studium ist ein Teil von mir, den

ich natürlich auch umsetzen möchte“, so die 32-Jährige.

Uschi Jonas

ob diesem Luxus schon die Augen verdreht. Aber Spaß die kann wirklich jedes Kind steuern. Je nach Größe

für zwei bis acht Personen. Also Leinen los! Größere

Anbieter von Floßfahrten finden sich zum Beispiel am

Müggelsee, am Beskowsee im Norden von Brandenburg

und in Potsdam. Im Winter kann man zwar meist kei-

ne Flöße für mehrere Tage chartern, wem aber der Ner-

venkitzel einer Übernachtung auf dem Wasser besonders wichtig ist, etwas sparen will und nicht unbedingt

Wert auf warmes Wasser zum Baden gehen legt, sichert

sich jetzt noch eine reduzierte Zwei-Tage-Fahrt im Ok-

tober. Wer schnell friert und es mit der Naturverbundenheit nicht ganz so hat, entscheidet sich vielleicht

Wo ist das?

doch eher für eine Tagesfahrt auf der Spree mit Glüh-

Bildersuche an der Hu.

wein und Wolldecken. Welche Variante auch immer

das Rennen macht – ein Abenteuer wird's auf jeden Fall. maxie römhild

Foto: Niklas Maamar

FlöSSe ab 70€ pro Tag z.B. auf rentafloss.de flossundlos.de huckleberrys-tour.de Lösung UnAuf 226: antiker Notschalter in der Invalidenstr. 110 Lösung UnAuf 227: Betriebsraum am Hintereingang zur Mensa Nord

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UnAufgefordert 10 | 2014 Leben

Appsolut genial! Das Smartphone ist für viele zum ständigen Begleiter geworden und überbrückt so manche langweilige Vorlesung. Wir zeigen fünf kostenlose Apps, mit denen es im Studium nützlich wird. Text: Niklas Maamar, Hannes Schrader

KhanAcademy (iOS, Android, Windows Phone – kostenlos) Die gemeinnützige Khan Academy hat sich zum Ziel gesetzt,

gewohnter Optik lassen sich schon im Vorlesungssaal die

Gerichte aller Berliner Mensen begutachten. Die App bie-

Wissen kostenlos verfügbar zu machen und bietet Erklärungen

tet außerdem Möglichkeiten, von vornherein bestimmte Zu-

men. Mit der gleichnamigen App könnt ihr davon überall pro-

persönlichen Vorlieben passende Essen angezeigt werden.

zu vielen mathematischen und naturwissenschaftlichen The-

fitieren. So lässt sich Wissen aus der Vorlesung mit einfachen

sätze oder etwa Fleisch auszuschließen, so dass nur zu den

Mitteln vertiefen. Mittlerweile gibt es über 4.000 Videos zu The-

KptnCook (iOS – kostenlos)

rechnung.

Berliner Startup KptnCook stellt mit einer schönen Benutzer-

dict.cc (iOS, Android – kostenlos)

nende und äußerst leckere Rezepte vor. Jeden Tag gibt es drei

men von Algebra über Mikroökonomie bis Wahrscheinlichkeits-

Souveräne Antworten auf Fragen in allen Sprachen geben? Die-

ser Traum kann wahr werden. Mit einem Übersetzer, der mehr

als 50 Sprachen spricht – und den gibt es nun auch für die Hosentasche. Das Praktische: dict.cc funktioniert auch ohne Internet-

Soll es etwas mehr sein als nur das typische Mensaessen? Das

oberfläche und vielen anschaulichen Bildern und Videos span-

neue Rezepte, die in weniger als 30 Minuten zubereitet sind.

Ergänzt wird das durch eine praktische Einkaufsliste und Preisangaben für mehrere deutsche Supermärkte.

verbindung. Alle für dich interessanten Wörterbücher können

Checky (iOS, Android – kostenlos)

bei schlechtem Empfang nicht sprachlos bist.

verfolgen, wie oft ihr täglich das Smartphone aus der Tasche ge-

direkt auf dem Smartphone gespeichert werden, so dass du auch

Zu guter Letzt ein etwas anderer Tipp. Mit Checky könnt ihr

Studentenwerk Berlin (iOS, Android – kostenlos)

ist nämlich gar nicht so leicht. Nur eines können wir mit Sicher-

Zur absoluten Grundausstattung jedes Berliner Studierenden gehört die Speiseplan-App vom Studentenwerk Berlin. In

Anzeige

kramt habt. Den eigenen Smartphone-Konsum einzuschätzen,

heit sagen: Wer diese fünf Apps installiert, wird mit Sicherheit den ein oder anderen Blick mehr auf das Display werfen.


Leben  UnAufgefordert 10 | 2014

Leben woanders: England Jörn Förtsch berichtet über zehn Monate Studium und Leben auf der Insel. Protokoll: Sophia Förtsch Foto: Jörn Förtsch

Am Check-in-Schalter des EuroStars schlug mein Herz zum ers-

ten Mal höher. Ich wollte eine Auszeit, aus dem normalen Alltag ausbrechen und herausfinden, was Großbritannien wirklich ausmacht. Später will ich Englisch unterrichten und da

möchte ich meinen Schülern authentisch vermitteln können,

wie das Leben auf der Insel ist. So entschloss ich mich, ab September 2013 für ein knappes Jahr nach England zu gehen. Mein

Ziel: Canterbury in der Grafschaft Kent.

Das erste Lehrgeld hätte ich fast schon im Bahnhof “Ebbsfleet International“ gezahlt. Fröhlich ging ich zum Schalter, um

mich nach einer Regionalbahn nach Canterbury zu erkundigen.

Der nette Herr erklärte mir, dass ein Zug in drei Minuten fahre.

„Perfekt“, dachte ich mir und orderte ein Ticket. Gut informiert

wie ich war, kannte ich natürlich den Preis von etwa 14 Pfund.

Die 23 Pfund, die der Ticketverkäufer prompt von mir verlangte, schockten mich schon etwas. Doch der Regen in Ebbsfleet

und die Aussicht auf eine längere Wartezeit, sowie die zwei Mi-

In den ersten Tagen war ich nur damit beschäftigt, die Uni und

Diskussion zu beginnen. Ich bezahlte das Ticket und eilte zum

Male, aber dafür kannte ich mich bald schon richtig gut aus.

doch gelohnt – statt des Bummelzugs hatte ich den Schnellzug

Wahnsinn. Der Campus ist wie ein kleines Dorf. Außer den

nuten bis zur Abfahrt des Zuges, hielten mich davon ab, eine

Bahnsteig. Die gut neun Pfund mehr haben sich schließlich nach Canterbury erwischt. In diesem machte ich gleich meine

erste Bekanntschaft während des Auslandsaufenthalts, mit ei-

die Stadt zu entdecken. Ich verlief mich zwar gefühlt hunderte

Canterbury ist wirklich bezaubernd und die Uni einfach der

sechs großen Colleges gibt es dort einen Supermarkt, medizini-

sche Versorgung, eine Disco, ein Kino und einen Bücherladen.

ner Deutschen. Die Frau war total nett und so fand mein erstes

Außerdem hat jedes College eigene Wohnräume für die Studie-

angekommen, wartete ich auf meine Vermieterin Sharon. Das

problemlos ein ganzes Jahr dort verbringen, ohne einmal in die

richtiges Gespräch in England auf Deutsch statt. In Canterbury

Wetter bestätigte schon am ersten Tag jedes Klischee: 15 Grad,

rende, Hörsäle, Seminarräume und eine Bar. Man könnte also

Stadt zu fahren. Den Gerüchten nach soll es sogar Erstis geben,

Regen und Nebel. Lange musste ich glücklicherweise nicht auf

die das wirklich durchziehen. Zumal man sich seine Einkäu-

dabei. Beide nahmen mich sehr nett auf und mit Sharons Mut-

kann. Man bestellt seine Lebensmittel online und muss nur

Das Eis war spätestens gebrochen, als wir uns einig waren, wie

Weg vor sich, denn die Uni ist sehr idyllisch auf einem kleinen

Sharon warten. Sie holte mich ab und hatte auch ihre Mutter

ter hatte ich auch gleich das erste Gespräch über das Wetter. furchtbar ein grauer Wolkenhimmel sein kann. Ich tröstete sie

damit, dass der Herbst in Deutschland auch nicht viel besser

fe von den großen Supermärkten auch einfach liefern lassen

noch auf den Boten warten. Der hat dann aber einen kleinen

Berg außerhalb der Stadt gelegen.

Sehr zu schätzen gelernt habe ich auch die internationale

sei.

Ausrichtung der Uni in Canterbury. Jeder vierte Studierende

ich mich noch etwas verloren. Mittwoch war ich noch in der

Uni für mich einen ganz besonderen Charme. Trotzdem habe

Als ich dann das erste Mal in meiner Wohnung stand, fühlte

Unibibliothek in Jena gewesen, Donnerstag schon in England.

Es ging alles ein wenig zu schnell. So brauchte ich ein bisschen, um mich an die Situation zu gewöhnen. Ich wohnte in

kommt nicht aus England. Diese Internationalität verleiht der

ich mich dafür entschieden, außerhalb des Campus zu wohnen. Ich wollte nicht in einer Gruppe von Erasmus-Studierenden versinken, sondern wirklich in die Kultur eintauchen. Ich

einem typischen, kleinen englischen Haus mit drei weiteren

wollte mehr von dem Leben in Canterbury mitbekommen. Also

echtes Harry-Potter-Feeling inklusive. Das Haus war viel inter-

auch finanziell eine gute Entscheidung war. Neben dem Uni-

Studierenden. Mein Zimmer hatte knappe acht Quadratmeter,

nationaler, als ich gedacht hätte. Neben mir wohnten dort ein Slowake, ein Italiener und natürlich auch ein Engländer – alle

waren ziemlich cool drauf, so dass es nur selten zu kulturellen

Differenzen kam.

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wohnte ich etwa eine halbe Stunde von der Uni entfernt, was

alltag gab es verschiedene Student Societies, in die man eintreten konnte, wie etwa eine Harry Potter-AG, die Veggie-AG, eine

Football Fan Society, die New Live Group, eine Pirates Society und etliche andere.


UnAufgefordert 10 | 2014  Leben

Wie komme ich hin?

Von Berlin nach London fährt ein Bus für ca. 100 Euro. Das Flugzeug ist meist das schnellste und günstigste Reisemittel. Hier kostet ein Flug, wenn man ihn zeitig bucht unter 50 Euro. Bei viel Gepäck ist der Zug besser. Von Brüssel und Paris fährt der Eurostar nach Ashfort und London. Auch hier zählt wieder: Der frühe Vogel... Wie komme ich unter?

Es gibt Studi-Unterkünfte auf dem Campus oder man sucht sich in der Stadt ein Zimmer. Es gilt hier besonders: Je näher an der Uni, desto teurer. Was muss ich beachten?

Man sollte sich auf die englische Kultur einlassen können – und natürlich Tee trinken. Was muss ich mir anschauen?

Während meiner Zeit in England hat sich mein Teekonsum vervielfacht. Die klassische Tea-Time um Punkt fünf Uhr gab es zwar recht selten, aber bei jedem Besuch

war zumindest eine Tasse Tee Pflicht. Nach dem Essen: Tee. Zur Begrüßung: Tee.

Eigentlich gab es ständig Tee. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen. Nur das

typische English Breakfast konnte ich wenige Male genießen. Dabei ist es privat von

Engländern zubereitet viel besser als das klassische Frühstück im Restaurant.

Und nicht nur die Essgewohnheiten sind auf der Insel anders. Auch das Unisystem

Canterbury ist eine klassische Touristenstadt. Besonders die Kathedrale zieht jeden Tag viele Besucher an. Im Umland von Canterbury an der Küste gibt es ein ehemaliges Fischerdorf: Whitstable. Jetzt ist es eine Kleinstadt, in der man täglich frischen Fisch genießen kann. Nach London sind es mit dem Bus ca. 1 ½ Stunden.

hat im Vergleich zu Deutschland ein paar Besonderheiten. Ein akademisches Jahr in

Canterbury wird aus drei Terms gebildet. Das erste Trimester beginnt schon im Sep-

tember und endet im Dezember. Im Januar geht es nach der Weihnachtspause bis April mit dem zweiten Term weiter. Zwischen Mai und Juni finden dann die Prüfungen statt. Zu dieser Zeit gibt es keine Vorlesungen und Seminare mehr. Da meine Module

aber ausschließlich Course Work waren und meine Noten nur durch Hausarbeiten

während der ersten beiden Trimester zu Stande gekommen sind, hatte ich schon ab April frei. Prüfungen musste ich ja keine mehr ablegen.

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Die freigewordene Zeit bis zur Rückkehr nach Deutschland nutzte ich für eine Erkundung der anderen Seiten des Landes. Drei Monate lang arbeitete

ich ehrenamtlich in einem Tageszentrum für Obdachlose. Ich habe mich mit

den Menschen unterhalten, für sie gekocht, mit ihnen Spiele gespielt und –

wie könnte es anders sein – Tee getrunken. Ich wollte einfach zeigen, dass

jemand für sie da ist. Nach diesen drei Monaten bin ich noch zwei Wochen

länger in Canterbury geblieben und habe internationale Studierende will-

kommen geheißen, Ausflüge oder Themenabende mitgestaltet – bis Juli. Die

restliche Zeit habe ich als Backpacker verbracht, zwei Wochen quer durch

das Land: Cambridge, York, Lake District, Cornwall, Portsmith. Der Weg führte mich auch noch einmal zurück nach Canterbury. Mitte August saß

ich schließlich wieder in meinem Zimmer in Jena. Mein Fazit für diese Reise:

Es war eine wundervolle Zeit. Mein Weltbild wurde weiter geöffnet, ich habe viel gelernt und ja, auch einfach mal über das Wetter geredet.

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Leben

UnAufgefordert 10 | 2014

Worauf wartest du? studierende warten immer und überall. Was bewegt uns dabei wirklich? Diesmal: 25-jähriges jubiläum am 17. november. Protokoll und bild: Niklas Maamar

Stud

iere

nden

zeitu

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Die Gründung der UnAufgefordert am 17. November 1989 war ein Akt der Freiheit, in dem die Redaktion sich das Recht

Genau deshalb wollen wir uns 25 Jahre nach dem Erscheinen

der ersten Ausgabe mit diesem Thema beschäftigen: Freiheit.

nahm, das Meinungsmonopol der Regierung zu brechen. Als

Was bedeutet sie für unsere Generation? Wo spürt man sie, wo

dem über kontroverse Themen aus der Hochschulpolitik, Aktu-

dafür eine Sonderausgabe zum Jubiläum, die sich mit ver-

unabhängige Studierendenzeitung berichtet die UnAuf seit-

lebt man sie unbewusst aus? Als Redaktion produzieren wir

elles vom Campus und studentisches Leben. Dabei musste sie

schiedenen Aspekten von Freiheit befasst und am 17. Novem-

gen Werbekunden und vor allem gegen immer schlechtere Stu-

erscheint. Ihr dürft gespannt sein!

ihre Freiheit immer wieder verteidigen: Gegen das StuPa, gedienbedingungen, die keine Zeit mehr für Ehrenämter lassen.

22

ber 2014, dem 25. Jahrestag des Entstehens der UnAufgefordert,

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Wir, das Team der HU-Studierendenzeitung, suchen

Redakteure, Fotografen und Illustratoren.

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Seid ihr kreativ, engagiert und habt Lust auf kritischen Journalismus? Bei uns könnt ihr lernen, wie man Reportagen schreibt, Interviews führt und tolle Fotos schießt. Bei uns könnt ihr sofort einsteigen und euren Beitrag zu Deutschlands bester Studierendenzeitung leisten. Kommt vorbei! zu unserer offenen Redaktionssitzung, immer montags um 18.30 Uhr in der Invalidenstraße 110, Raum 118 Oder schreibt eine Mail an: redaktion@unauf.de


»Die erDe müssen wir wegr ationalisieren, Die bringt nichts.« Rein Gold

rein golD Elfriede Jelinek / Nicolas Stemann / Richard Wagner Musikalische leitung Markus Poschner | inszenierung Nicolas Stemann WiederaufnahMe 5. OktOber / 10. / 17. / 21. OktOber 2014, 8. / 24. Juni 2015 tickets 030 – 20 35 45 55 | WWW.staatsOper-berlin.de


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