UNICEF-Nachrichten 1/2013

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G 12054 Nr. 1/2013 www.unicef.de

Nachrichten

Kinder zuerst 60 Jahre UNICEF Deutschland

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© UNICEF DT 2012/Julia Zimmermann

Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Aktionstag Kinderrechte mit UNICEF-JuniorBotschaftern

Kinder sind das Wertvollste

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Jahre UNICEF Deutschland sind 60 Jahre Dienst für das Wertvollste und zugleich Verletzlichste unserer Gesellschaft. Der Wert einer glücklichen, unbeschwerten Kindheit ist kaum zu ermessen. Sie gibt Kindern Grundvertrauen in ihre Fähigkeiten und lässt sie selbstbewusst und lebensfroh der Zukunft entgegensehen. Doch nicht jedem Kind ist ein solch wertvolles Geschenk beschieden. Kein Kind kann sich aussuchen, in welcher Familie, in welchem sozialen Umfeld, in welcher Region es aufwächst. Auch und gerade in einem fortschrittlichen Land wie Deutschland zeigt sich: Die Startchancen in ein erfülltes Leben definieren sich nicht nur über materielle Fragen. Was aber brauchen Kinder heute – in einer Zeit, in der sie mit vollen Terminkalendern durch die Woche hetzen; in der sie stundenlang vor Fernsehern, Computern und elektronischen Geräten sitzen; in der die Anzahl der Kinder in unserer Gesellschaft ab- und die der Erwachsenen zunimmt? In einer oft als schnelllebig empfundenen Zeit brauchen Kinder vor allem eben Zeit. Zeit, die sich Erwachsene für sie nehmen. Zeit für eine aufmerksame medienkritische Erziehung. Zeit, um miteinander zu spielen, um miteinander und auch voneinander zu lernen. Zeit, einfach Kind sein zu dürfen. Sich für Kinder stark zu machen – das bedeutet für Erwachsene, für sie da zu sein und deren Anliegen als ihre eigenen zu betrachten und zu unterstützen. Kinderrechte wiegen genauso schwer wie die Rechte von Erwachsenen. Jedes einzelne Kind soll und muss die Chance haben, sich entfalten und seine Fähigkeiten entwickeln zu können. Dafür setzt sich UNICEF Deutschland bereits seit 1953 sehr engagiert ein. Deshalb kommt es von Herzen, wenn ich an diesem Jubiläum sage: Danke für ein überaus hilfreiches Wirken für unzählige Kinder.

Dr. Angela Merkel Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland

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„Danke!“

© UNICEF Kambodscha

Kambodscha: Grundschüler in Chreiv haben für die UNICEF-Unterstützer in Deutschland Bilder gemalt. Mao Chantrea (11), Klasse 6b, freut sich, dass es jetzt an ihrer Schule neue Toiletten für Mädchen und Jungen gibt.

©UNICEF DT 2012/Matas

Liebe Leserinnen, liebe Leser, dieses Heft ist ein Dankeschön – an Sie persönlich und an alle Menschen, die UNICEF zu dem machen, was es ist: Eine Organisation, auf die sich Kinder auf der ganzen Welt verlassen können. Als UNICEF-Pate gehören Sie zu diesen Menschen. Sie machen nachhaltige Hilfe möglich und bewirken konkrete Fortschritte. Seit der Gründung des Deutschen Komitees für UNICEF 1953 ist es gelungen, dass heute weltweit mehr Kinder denn je zur Schule gehen oder geimpft werden – Kinder wie Mao Chantrea aus Kambodscha. Millionen Bundesbürger haben dazu mit Zeit, Geld, Ideen und viel Herzblut beigetragen. Hinter allen Fortschritten stehen Menschen. Auf den nächsten Seiten lernen Sie einige von ihnen kennen: UNICEF-Mitarbeiter und Partner aus allen Bereichen der Gesellschaft, die

sich in den Projektländern für Kinder einsetzen, Kinder, die sich in Deutschland für andere stark machen. Und sie lesen Geburtstagswünsche von Unterstützern, die sich an ihre eigene Kindheit erinnern. Durch Ihre Spende kann UNICEF Kindern ein besseres Leben ermöglichen. Dafür danke ich Ihnen und bitte Sie: Sprechen Sie über Ihr Engagement und helfen Sie mit, weitere UNICEF-Paten zu gewinnen. Für die Kinder und für unser aller Zukunft.

Herzlich

Kerstin Bücker Leiterin Kommunikation und Kinderrechte

Inhalt Begegnungen mit UNICEF Kevine lebt von Johannes Wedenig, UNICEF Burundi 4 Eine Schule als Leuchtturm von Joyleen Mugapu, Simbabwe

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Mütter für Mütter von Jackline Akinyi Odongo, Kenia

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Meine lange Rückkehr ins Leben von Ishmael Beah, UNICEF-Botschafter 10 „Wir sind bereit!“ von Dominique Hyde, UNICEF Jordanien 12 Die Welt, in der wir leben möchten von Kira Lena Zerwer, UNICEF-JuniorBotschafterin 14 Was Kinder brauchen Geburtstagsgrüße von UNICEFUnterstützern 16 „Die Spender können stolz sein“ Interview mit Dr. Jürgen Heraeus

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Kinder zuerst! 60 Jahre Gemeinsam für Kinder

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Titelbild: © UNICEF/SWIT2012-0002/Pirozzi Tunesien: Diese Geschwister aus der Hauptstadt Tunis

wachsen in dem Armenviertel Mellasine auf, das von Armut und Gewalt geprägt ist. UNICEF hilft, dass Kinder wie sie zur Schule gehen können.

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Überleben sichern

Burundi: UNICEF-Mitarbeiter Johannes Wedenig freut sich mit Pétronie, dass ihre Tochter Kevine gesund ist. 4

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© UNICEF DT/2012/Liesa Johannssen

Kevine lebt


I

n den 14 Jahren, die ich inzwischen für UNICEF an verschiedenen Orten der Welt arbeite, sind viele Kinder groß geworden. Es motiviert mich jeden Tag aufs Neue, dass viele der Kinder, die ich auch persönlich getroffen habe, ohne UNICEF und unsere vielen Partner und Unterstützer nicht überlebt hätten. Seit einem Jahr leite ich das UNICEFBüro in Burundi – einem der ärmsten Länder der Welt. Das Erste, wofür mir nach meiner Ankunft in Burundi gedankt wurde, ist dass UNICEF auch in den dunkelsten Stunden – zwölf lange Jahre des Bürgerkriegs – Burundi nicht verlassen hat. Ich meinerseits bin dankbar, in Burundi und an meinen anderen Einsatzorten beeindruckenden, einheimischen Persönlichkeiten aus verschiedenen Organisationen begegnet zu sein, die oft unter Einsatz ihres Lebens Frauen und Kindern beistanden. In der Begegnung mit ihnen fühle ich mich beschenkt und dankbar, dass ich für UNICEF arbeiten darf. Solche Menschen sind oft einfache Frauen, die unglaublich Schweres erlebt haben und doch positiv geblieben sind. Eine solche Frau, die ich vor kurzem getroffen habe, ist Pétronie. Sie ist 28 Jahre alt und lebt in einem entlegenen Gebiet Burundis. Zwei Kinder hat sie im Alter von neun Monaten und eineinhalb Jahren verloren. Zwei weitere Kinder haben überlebt. Letztes Jahr ist sie wieder schwanger geworden. Als die Wehen einsetzen, geht sie auf ihre Mutter gestützt 45 Minuten zu Fuß zur Gesundheitsstation. Die Geburt ist lang und kräftezehrend. Aber viel schlimmer als die Schmerzen ist für Pétronie die ungewöhnliche Stille, als das Baby auf die Welt kommt. Die Hebamme nimmt ihr das Neugeborene weg, und Pétronie ist sicher, dass sie ein weiteres Kind verloren hat. Doch kurze Zeit später hört sie das Baby weinen – eine gesunde Tochter! Dankbar nimmt Pétronie ihr Kind in die Arme, sie gibt ihm den Namen Kevine. Später erklärt ihr die Hebamme: Das Baby hatte nach der Geburt einen Atemstillstand und musste künstlich beatmet werden. Bei einer Hausgeburt ohne Hilfe wären die Kleine und vielleicht sogar Pétronie selbst gestorben.

Die Geschichte von Pétronie illustriert die schwierige Situation von Müttern und Babys in Burundi. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung lebt von weniger als einem Euro am Tag, das ist weltweit eine der höchsten Armutsraten. Im Alter von drei Jahren sind zwei von drei Kindern chronisch unterernährt, eine meist kaum wieder abzubauende Hypothek für ihr Leben. Die Kinder Burundis leben zweifelsohne in einer chronischen Notlage, dem Auge der Weltöffentlichkeit verborgen. Aber gleichzeitig entgeht es der Welt, dass Burundi in vielen Bereichen trotz sehr geringer Ressourcen Fortschritte macht. Die Regierung hat 2006 beschlossen, für alle schwangeren Frauen und Kinder unter fünf Jahren eine kostenlose Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Gleichzeitig konnte UNICEF mit Hilfe von verschiedenen Partnern wirk-

Das Maßnahmenpaket, das mit Hilfe von UNICEF geschnürt wurde, zeigt ganz klar Wirkung. same Maßnahmen für das Überleben von Kindern umsetzen, etwa Malariavorsorge und breit angelegte Impfungen. Heute hat Burundi zum Beispiel eine der besten Impfraten Afrikas. Innerhalb der letzten fünf Jahre halbierte sich die Wahrscheinlichkeit für Kinder, zwischen dem ersten und dem fünften Lebensjahr zu sterben. Kein Zweifel, die

Regierung und Gesellschaft Burundis nehmen den Kampf gegen Kindersterblichkeit ernst. Das Maßnahmenpaket, das auch mit der Hilfe von UNICEF geschnürt wurde, zeigt ganz klar Wirkung. Die beiden Erstgeborenen von Pétronie hätten heute viel wesentlich bessere Chancen zu überleben als vor zehn Jahren. Dennoch bleibt noch viel zu tun. Pétronie und Kevine hatten großes Glück, dass sie in der Nähe eines der wenigen Gesundheitszentren leben. Hier ist das Personal auf Komplikationen bei der Geburt vorbereitet und verfügt über die notwendige Ausrüstung. Doch beides – geschultes Personal und Ausrüstung – gibt es viel zu wenig. UNICEF kann dabei helfen, diese Lücke zu schließen. Die Begegnung mit Pétronie, der kleinen Kevine und mit vielen anderen mangelernährten, unterentwickelten oder kranken Kindern geht mir sehr nahe – nicht nur, weil ich selbst eine zweijährige Tochter habe. Sondern auch, weil ich weiß, dass wir mit oft sehr einfachen und kostengünstigen Mitteln dafür sorgen können, dass Kinder überleben und gesund aufwachsen. Das ist die Verantwortung von uns allen. Johannes Wedenig kommt aus Graz, ist verheiratet und Vater von vier Töchtern. Er arbeitet seit 14 Jahren für UNICEF – heute als Leiter von UNICEF Burundi, früher in Ghana, der Demokratischen Republik Kongo, Guyana und Kosovo.

UNICEF-Schwerpunkt: Überleben Mit einem „Überlebenspaket“ aus Impfkampagnen, Moskitonetzen und preiswerten Medikamenten rettet UNICEF Leben und klärt Familien über gesunde Ernährung und Hygiene auf – weltweit. Mit nahrhafter Erdnusspaste und therapeutischer Zusatznahrung schützt UNICEF Kinder in Notsituationen vor gefährlicher Mangelernährung. So hat UNICEF mit dazu beigetragen, dass sich die Kindersterblichkeit in den letzten 20 Jahren fast halbiert hat. Doch auch heute noch sterben jeden Tag rund 19.000 Kinder vor ihrem fünften Geburtstag – obwohl es längst kostengünstige und wirksame Mittel gibt, um ihr Überleben zu sichern. Haupttodesursache sind vermeidbare und leicht zu behandelnde Krankheiten wie Durchfall, Malaria oder Lungenentzündung.

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Bildung für alle

Simbabwe: Dieses Mädchen besucht eine kinderfreundliche Modellschule in Chipinge, Manicaland, die UNICEF gebaut hat.

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© UNICEF/NYHQ2006-0429/Pirozzi

Eine Schule als Leuchtturm


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HIV/Aids hat die Gemeinde hart getroffen. Die Hälfte unserer 515 Schüler haben Vater, Mutter oder beide Eltern durch die Krankheit verloren.

ein Name ist Joyleen Mugapu. Ich bin die stellvertretende Leiterin der Chipezeze-Schule im Distrikt Msavingo, Simbabwe. Als ich hier ankam, war es eine der am schlechtesten ausgestatten Einrichtungen im ganzen Land. Jetzt ist sie ein tolles Beispiel für eine kinderfreundliche Schule, die mit Unterstützung von UNICEF entstanden ist.

Die Schule hat auch einen Extra-Raum nur für die Schülerinnen und Schüler. Die Kinder können einen Vertrauenslehrer wählen, und mit ihm über ihre Probleme reden. Über die Jahre hinweg habe ich jede einzelne der sieben Klassen hier unterrichtet – einschließlich der Vorschulklassen, die es seit kurzem gibt.

Willkommen, willkommen. Willkommen, willkommen.

© UNICEF

Jeder, der uns besucht, wird mit einem fröhlichen Lied begrüßt.

Willkommen, willkommen. Wir begrüßen Euch. Jetzt sind wir alle glücklich. Glücklich. Glücklich. Jetzt sind wir alle glücklich. Glücklich. Glücklich. Diese herzliche Begrüßung vergisst man nicht so schnell. Mein Ziel als Lehrerin ist es immer schon gewesen, die Lebenssituation der gesamten Gemeinde zu verbessern. Die Bildungssituation für Kinder in Simbabwe ist katastrophal: In den Schulen fehlt es am Nötigsten. Die politische und soziale Krise, wiederkehrende Dürren und Aids machen den Familien zu schaffen. Viele können die hohen Schulgebühren nicht bezahlen. UNICEF hat geholfen, neue Klassenräume zu bauen und Möbel und Schulmaterial zur Verfügung gestellt. Außerdem gibt es hier jetzt sauberes Trinkwasser und Latrinen. So konnte unsere Schule auch in schlechten Zeiten immer ein Leuchtturm sein. Wir hier sind mehr als nur Lehrer. Wir sind immer für die Kinder da und helfen ihnen, groß zu werden und ihr Leben in die Hand zu nehmen.

Als wegen der Cholera-Epidemie im Jahr 2008 viele Kinder nicht zur Schule gegangen sind, hatte die Chipezeze Schule weiter geöffnet. Eltern und Gemeindemitglieder haben geholfen,

Der Rückhalt der Eltern ist eine unserer großen Stärken. den Schulbetrieb aufrecht zu halten. Das war für die Kinder ein Glück – denn hier lernen sie, wie wichtig Hygiene ist und wie sie gesund bleiben. Dieses Wissen tragen sie dann mit nach Hause in ihre Familien. Die Eltern verstehen, was die Schule für ihre Kinder bedeutet und schicken sie gern hier hin. Dieser Rückhalt ist eine unserer großen Stärken. Cholera ist nicht das einzige Problem.

Mit meinem Mann Bernard Toendepi Mugapu, Lehrer der vierten Klasse, verbindet mich nicht nur die Liebe zum Unterrichten. Wir sind uns vor 22 Jahren am College begegnet und haben geheiratet. Generationen von Schülern sind inzwischen auf die weiterführende Schule gewechselt. Sie sind wiedergekommen als Krankenschwestern oder Lehrer. Auch meine beiden Kinder waren hier an der Schule. Mein Sohn studiert inzwischen, meine Tochter geht in die fünfte Klasse. Manchmal fühle ich mich wie die Großmutter von allen. Joyleen Mugapu ist stellvertretende Leiterin der Chipezeze-Schule im Distrikt Msavingo, Simbabwe. UNICEF hat geholfen, die Schule „kinderfreundlich“ zu machen.

UNICEF-Schwerpunkt: Bildung Simbabwe ist eines der elf Länder, die UNICEF im Rahmen der Kampagne „Schulen für Afrika“ unterstützt. UNICEF hilft beim Bau und der Reparatur von Klassenräumen, stellt Hefte und Stifte zur Verfügung und schult die Lehrer. So steigt die Unterrichtsqualität und die Kinder gehen gern zur Schule. Zwölf Millionen Kinder in elf Ländern haben seit dem Start des Programms 2005 einen guten Platz zum Lernen erhalten – auch mit Unterstützung aus Deutschland. Bis 2015 soll jedes Kind die Chance haben, eine Grundschule zu besuchen und auch abzuschließen. Die Einschulungsraten sind zwar weltweit gestiegen. Doch auch heute noch werden 61 Millionen Mädchen und Jungen nicht einmal eingeschult.

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Kampf gegen HIV/Aids

Kenia: Jackline kann ihr Glück mit Händen fassen. Dank UNICEF kam ihre Tochter ohne das HI-Virus zur Welt. 8

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© UNICEF/NYHQ2010-2289/Nesbitt

Mütter für Mütter


Mein Name ist Jackline Akinyi

Odongo. Ich komme aus Kenia und habe eine Tochter. Als ich schwanger wurde, ging ich ins Krankenhaus und wurde dort auf das HI-Virus getestet. Ich war geschockt, als ich das Ergebnis erfuhr: Ich trug den Aids-Erreger im Körper. Ich weinte viel und versuchte, alles zu verdrängen. Ich ging sofort nach Hause und erzählte es meinem Mann. Zu meinem Entsetzen und völligen Überraschung schlug er mich und warf er mich aus dem Haus. Er sorgte dafür, dass das ganze Dorf von meinem Status erfuhr. Ich wusste nicht, wohin ich gehen und was ich tun sollte. Es war der längste Tag meines Lebens. Plötzlich obdachlos, kam ich bei einem Freund unter. In der Nacht konnte ich nicht schlafen und fragte mich, wie das Virus in mein Leben gekommen ist. Schließlich war ich meinem Mann immer treu gewesen. Ich war erfüllt mit Bitterkeit. Glücklicherweise ging ich zurück in die Klinik. Ich wurde in das „Mütter für Mütter“-Programm aufgenommen, das von UNICEF unterstützt wird. Hier hießen mich wundervolle Mitarbeiter und ehrenamtliche Betreuerinnen willkommen. Ich wurde in ein Zimmer voller Frauen geschickt. Einige waren schwanger, einige stillten ihr Baby, und sie sahen alle sehr gesund aus. Ich fragte mich, ob ich im falschen Raum war oder mich verlaufen hatte.

Möglichkeiten gibt, ihr Baby vor Ansteckung zu schützen. Ich erfuhr, das HIV nicht das Ende des Lebens sein muss, und das gab mir Hoffnung. Ich traf andere Mütter mit HIV. Ihre Unterstützung gab mir Kraft und ich fühlte mich gut. Ich lernte, wie ich gesund bleiben und mein Baby vor Ansteckung bewahren kann, wenn ich regelmäßig besondere Medikamente nehme. Ich sagte mir, wenn diese Frauen es schaffen, mit dem Virus zu leben und ein gesundes Baby zu haben, kann ich das auch. Schließlich kam meine Tochter zur Welt. Ich nannte sie Aki Amor. In meiner Sprache heißt das „Ich bin so glücklich.“ Die Medikamente hatten gewirkt: Aki Amor war HIV-negativ. Vor Freude sprang ich herum und tanzte.

Ich sprang vor Freude herum, dass meine Tochter HIV-negativ war. Mittlerweile arbeite auch ich ehrenamtlich bei „Mütter für Mütter“ mit. Das heißt, ich helfe anderen Müttern, die unter dem Stigma HIV leiden.

Die vielleicht nichts von ihrer Ansteckung wissen und das Virus, ohne es überhaupt nur zu ahnen, an ihre Babys weitergeben. Ich sage Ihnen: „Dein Baby kann gesund sein.“ Ich erzähle ihnen meine Geschichte und dass ich das Glück hatte, Medikamente zu bekommen. Infiziert sein heißt nicht, krank zu sein. Es ist nur ein Virus, das in Deinem Körper steckt. Seit ich von meiner HIV-Infektion weiß, war ich nicht einen Tag krank. Es geht mir gut. Ich freue mich, wenn eine Mutter – oder ein Elternpaar – nach dem Test zu mir kommt. Und ich teile ihr Glück, wenn ihr Kind gesund ist. Dann spüre ich, die Hilfe kommt an, nicht nur bei den Müttern hier, sondern überall da draußen und in der ganzen Welt. Eine Generation ohne Aids ist kein Traum. Gemeinsam können wir ihn wahr machen. Jackline Akinyi Odongo aus Kenia ist ehrenamtliche Betreuerin beim „Mütter für Mütter“– Programm, das von UNICEF unterstützt wird. Sie arbeitet im Hospital in Kisumu, Nyanza, einer besonders von Aids betroffenen Provinz.

Hier erfuhr ich zum ersten Mal, was eine HIV-Infektion bedeutet und dass es für Schwangere inzwischen gute

UNICEF-Schwerpunkt: Kinder und Aids Eine Generation ohne HIV ist in greifbarer Nähe. Dank großer weltweiter Anstrengungen hat sich die Zahl der Neuinfektionen bei Kindern um fast ein Viertel reduziert – die meisten Kinder stecken sich bei ihren Müttern an, die das Virus bereits in sich tragen. Nicht einmal ein Drittel der infizierten Mütter und Kinder erhält die Behandlung, die sie benötigen. Allein im Jahr 2011 hat UNICEF für 930.000 Menschen Aids-Medikamente zur Verfügung gestellt. UNICEF hilft den Dorfgemeinschaften, Waisen zu versorgen und klärt Gemeinden und Schulen über die Gefahr auf.

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„Meine Rückkehr ins Leben hat lange gedauert.“

Jamaica: Ishmael Beah, Internationaler UNICEF-Botschafter, besucht Kinder in einem Kinderschutzzentrum, das von UNICEF unterstützt wird.

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© UNICEF/ NYHQ2008-0257/Markisz

Kinder schützen


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n meinen schlimmsten Träumen hätte ich mir nicht vorstellen können, Kindersoldat zu werden. Mit zwölf Jahren war ich ein ganz normaler Junge aus Sierra Leone. Ich spielte gern Fußball, ging im Fluss schwimmen und träumte davon, später in der Wirtschaft zu arbeiten. Doch als der Bürgerkrieg bis in mein Dorf kam, geschah genau dieser Alptraum. Ich war mit Freunden unterwegs zu einem Hip-Hop-Wettbewerb im Nachbarort, als bewaffnete Männer uns überfielen. Sie rekrutierten mich gewaltsam für ihre Kampftruppe. Ich hatte keine Wahl als das zu tun, was die Kämpfer von mir verlangten. Sie gaben uns Kalaschnikow-Gewehre und zwangen uns, zum „Üben“ zunächst Gefangene zu erschießen. Sie pumpten uns voll Drogen. Ich lernte zu töten, um selbst zu überleben. Ich war ständig Gewalt ausgesetzt und gezwungen, selbst ein Teil von ihr zu sein. Die Waffe wird das, was dich schützt und rettet, was dir Nahrung gibt, was dich am Leben hält. Du hörst auf, ein Kind zu sein. Du hörst auf, Gefühle zu haben. Du hörst mit allem auf, außer damit, überleben zu wollen. All das hält dich im Krieg, bindet dich an diese Truppe, die zur Familie wird. Meine Eltern und meine beiden Brüder lebten nicht mehr. Ich hatte nichts und niemanden, zu dem ich hätte gehen können. Nach zweieinhalb Jahren erhielt ich endlich Hilfe – von UNICEF. Mitarbeiter sprachen mit den Kommandanten und überzeugten sie, uns Kinder freizulassen. Sie brachten mich in einem Rehabilitationszentrum in der Hauptstadt Freetown unter. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung, wer oder was UNICEF war.

Meine Rückkehr ins Leben hat lange gedauert. Allein acht Monate habe ich im Rehabilitationszentrum verbracht. Ich musste wieder schlafen lernen, anfangen, anderen Menschen zu vertrauen. Bis heute träume ich oft schlecht und kann nichts dagegen tun. Wenn ich es mir erlauben würde, dass mich all das niederdrückt, könnte ich nicht weiterleben. Stattdessen möchte ich alles dafür tun, damit Kindern ein Schicksal wie meines erspart bleibt. Deshalb engagiere ich mich als UNICEF-Botschafter. In der Zentralafrikanischen Republik habe ich vor kurzem ein Auffangzentrum für ehemalige Kindersoldaten besucht. Einige der Kinder waren gerade einmal elf Jahre alt. Sie zeigten mir ihre Zeichnungen: Links hingen Darstellungen von

Damit Kinder weltweit nicht mehr unter Krieg und Gewalt leiden – dafür gibt es UNICEF.

Ich spreche viel über meine Erfahrungen – auf internationalen und regionalen Konferenzen, auf Lesungen, bei Besuchen. Ich mache mich gemeinsam mit UNICEF für den Schutz von Kindern stark. Ich will, dass niemand unter 18 Jahren rekrutiert wird, dass Rüstungsexporte strenger kontrolliert werden. Ich bin voller Leidenschaft: Wir müssen alles tun, um Mädchen und Jungen vor Kriegen und ihren Folgen zu schützen, damit sie zur Schule gehen können, nicht in Armut und Schutzlosigkeit aufwachsen. Was mir passiert ist, soll keinem anderen Kind passieren. Damit Kinder weltweit nicht mehr unter Krieg, Gewalt und Ausbeutung leiden – dafür gibt es UNICEF. Der ehemalige Kindersoldat Ishmael Beah (32) ist heute Internationaler UNICEF-Botschafter. Sein Buch „Zurück ins Leben“ erschien 2007 in deutscher Sprache. Die Originalausgabe „A Long Way Gone“ war in den USA lange auf den Bestsellerlisten und erschien in 33 Sprachen. Ishmael Beah lebt in New York.

brennenden Häusern, angreifenden Hubschrauber, sterbenden Menschen – Bilder von Kindern, die gerade erst ins Zentrum gekommen waren. Auf der anderen Seite des Raumes sah ich Schulen, Kinder mit Büchern und das Wappen des FC Barcelona – gemalt von Jungen und Mädchen, die schon länger dort waren. Ein Zeichen, dass auch sie langsam zurück ins Leben kamen.

UNICEF-Schwerpunkt: Kinderschutz Gewalt und Ausbeutung von Kindern sind bis heute weit verbreitet. Allein 150 Millionen Kinder zwischen fünf und 14 Jahren müssen arbeiten – viele von ihnen unter Bedingungen, die ihrer Gesundheit sehr schaden oder sogar lebensgefährlich sind. 250.000 Kinder und Jugendliche dienen in bewaffneten Gruppen. UNICEF hilft diesen Kindern, ein neues Leben aufzubauen. UNICEF bringt arbeitende Kinder in die Schule und unterstützt Anlaufstellen für die Opfer von Missbrauch und Ausbeutung. Gemeinsam mit lokalen Organisationen hilft UNICEF, gesellschaftliche Einstellungen zu verändern und bessere Kinderschutzgesetze auf den Weg zu bringen.

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Nothilfe

Syrien: Ein verletztes Mädchen im Krankenhaus von Aleppo. Der italienische Fotograf Alessio Romenzi gewann mit seiner Fotoreportage 2012 den internationalen Wettbewerb „UNICEF-Foto des Jahres“ (www.unicef.de/foto-des-jahres).

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© UNICEF/NYHQ2012-1291/Romenzi

„Wir sind bereit!“


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unterwegs, daher ist es nicht einfach, unser Familienleben zu organisieren. Aber ich weiß auch, dass ich Kindern nicht gut helfen kann, wenn ich nicht genug Ausgleich durch meine Familie bekomme, wenn es mir selbst nicht gut geht. Meine Stunden mit meinen Kindern, mit der Familie und mit Freunden geben mir unwahrscheinlich viel Kraft.

Wir haben seit Beginn der Auseinandersetzungen die Situation in Syrien genau verfolgt. So konnten wir uns vorbereiten und Hilfsgüter an verschiedenen Orten des Landes bereitstellen – Medikamente, Zusatznahrung, Wasserkanister, Decken und Planen. Denn dass Jordanien irgendwann Flüchtlinge aufnehmen würde, war uns klar. Die Situation in Syrien eskalierte immer weiter – es war nur eine Frage der Zeit. Wir waren bereit.

Die Situation in Syrien berührt mich mehr als alle meine Einsätze zuvor. Eines Tages kam schließlich von der jordanischen Regierung der Auftrag, in der Wüste ganz in der Nähe zur syrischen Grenze ein Flüchtlingslager aufzubauen. Von der Entscheidung bis zum Eintreffen der ersten Flüchtlinge blieb uns gerade einmal eine Woche Zeit. Das Lager Za’atari sollte wirklich mitten in der Wüste entstehen. Dort gibt es nichts, nur Hitze und Staub und ein Wind, der einem Tränen in die Augen treibt. Und an diesem trostlosen Ort sollten künftig zehntausende Flüchtlinge versorgt werden – das nenne ich eine Herausforderung. Unterkünfte, Kliniken, Wasserversorgung, Kinderzentren – alles! Und wir haben es geschafft! Wir haben sprichwörtlich die Ärmel hochgekrempelt und gemeinsam mit unseren Partnern Tag und Nacht gehämmert, gebohrt, gebaut. Auch das gehört zu unserem Job. Ich habe in meinem Leben schon viele Einsätze gehabt, doch die Situation in Syrien berührt mich mehr als alle zuvor.

© UNICEF

riege, Krisen und Katastrophen bestimmen mein Leben. Denn ich bin Entwicklungshelferin, seit über 20 Jahren schon. Meistens arbeite ich in Nothilfeeinsätzen, dort, wo Familien auf der Flucht sind und uns brauchen. Seit ein paar Jahren leite ich nun das UNICEF-Büro in Jordanien.

Ich glaube, das liegt an einer Begegnung mit einer Flüchtlingsfamilie im April letzten Jahres. Die Familie war aus Homs in Syrien geflohen und in einem jordanischen Übergangszentrum aufgenommen worden. Eine Bombe war auf ihr Haus gefallen. Drei der Kinder wurden durch Splitter und Flammen total entstellt. Diese Kinder waren einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Die Mutter erzählt mir, dass sie in der Umgebung der Kinder keine Spiegel zulässt. Ihre kleine Tochter fragt sie jeden Tag: „Mama, bin ich schön?“ Und die Mutter sagt: „Für mich sind meine Kinder die schönsten der Welt.“ Diese Begegnung hat mich sehr mitgenommen und beschäftigt mich bis heute. Ich werde oft gefragt, warum ich diese Arbeit mache. Ich habe selbst zwei Töchter, zehn und drei Jahre alt. Morgens gehe ich oft schon um sechs Uhr aus dem Haus. Mein Mann ist auch Entwicklungshelfer und viel

Meine Mitarbeiter sind meine zweite Familie – ich bin für sie verantwortlich. Viele Kollegen sind noch viel öfter in den Flüchtlingslagern unterwegs als ich. Sie sehen die grausamen Verletzungen der Kinder, sie hören die schlimmen Geschichten über Folter und Tod, Angst und Terror. Es ist nicht einfach, auch für erfahrene Helfer, damit umzugehen. Deshalb habe ich für meine Mitarbeiter vertrauliche psychologische Unterstützung organisiert. Warum tue ich mir das an? Die Antwort ist einfach: Weil mein Beruf für mich nicht nur ein Job ist, er ist eine Berufung. Meine Arbeit erfüllt mich, ich kann mir nicht vorstellen, jemals irgendetwas anderes zu tun. Kindern zu helfen – was könnte schöner sein? Die Kanadierin Dominique Hyde leitet seit 2010 das UNICEF-Büro in Jordanien. Vorher hat die 41-Jährige für verschiedene Entwicklungsorganisationen gearbeitet, unter anderem für das Welternährungsprogramm. Sie ist verheiratet und hat zwei Töchter.

UNICEF-Schwerpunkt: Nothilfe Rund zwei Millionen Kinder sind vom Konflikt in Syrien betroffen. In Syrien selbst, in Jordanien und in allen anderen betroffenen Nachbarländern arbeitet UNICEF rund um die Uhr, um die Grundversorgung aufrecht zu erhalten. Allein im Jahr 2011 hat UNICEF weltweit 292 Einsätze in 80 Ländern geleistet, oft unter schwierigsten Bedingungen. UNICEF versorgt Kinder und ihre Familien mit sauberem Wasser, Impfstoffen, warmer Kinderkleidung und Hygieneartikeln. Zur UNICEFNothilfe für Kinder gehören auch kinderfreundliche Spielzonen und Zeltschulen. Denn Beschäftigung und die Möglichkeit zum Austausch mit Gleichaltrigen sind gerade für traumatisierte Kinder enorm wichtig. Mehr unter www.unicef.de/syrien.

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Kinder haben Rechte

Mindanao, Philippinen: Für diese ausgelassen spielenden Kinder kann es im Moment keine bessere Welt geben.

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© UNICEF/NYHQ2011-2388/Pirozzi

Die Welt, in der wir leben möchten


Für mich gibt es nichts Wichtigeres auf dieser Welt, als dass jedes Kind in seiner Einzigartigkeit wahrgenommen und gefördert wird. Die Achtung der Kinderrechte ist die unabdingbare Grundlage dieser Vision und führt dazu, dass unsere Stimme wahrgenommen wird. Das Engagement vieler Jugendlicher ist schon auf einem guten Weg, aber wir sollten nicht aufhören, denn es ist noch lange nicht das Ziel erreicht, das Ziel einer besseren Welt. Es ist bewegend zu sehen, dass nicht nur hier in Deutschland Jugendliche für UNICEF aktiv sind. Mein Treffen mit der U-Reporterin Jennifer Anena aus Uganda hat mir Mut gegeben und gezeigt, dass diese zunächst utopisch wirkende Vision möglich ist. Jennifer leistet in ihrer Heimat Aufklärungsarbeit, indem sie Informationen über Kinderrechte und wichtige Themen per SMS an viele andere Jugendliche verschickt. Sie sagte zu mir, dass jeder Mensch so wahrgenommen werden muss, wie er ist. Jeder kann helfen, egal was die jeweiligen Stärken oder Schwächen sind. Jede Stimme muss ernst genommen werden, jedes Kind muss an sich glauben. Es gibt keine Wertungen nach Alter, Geschlecht oder Hautfarbe. Das, was zählt, ist die Idee, die uns allen die Möglichkeit einer besseren Welt eröffnen kann.

Genau dies ermöglicht UNICEF auf der neuen Internet-Plattform www.worldwewant.de. Dort können Jugendliche ab 14 Jahren sich über ihre Visionen von einer gerechteren Welt austauschen, ihre Stimme wird so auch von Entscheidungsträgern wahrgenommen. Die Teilnehmer mit den besten Beiträgen reisen nach Berlin oder sogar nach New York, um auf höchster Ebene beim Gipfeltreffen der Vereinten Nationen unsere junge deutsche Generation zu vertreten.

wahr werden lassen und seine Talente leben. Niemand erleidet Gewalt, Hunger und Krankheit. Liebe ist das einzige Motiv, was jeden zu seinem Handeln bewegt. Es gibt keine Ideologie mehr. Jeder hat die Freiheit, etwas für ein menschenwürdiges Miteinander zu tun. Ich möchte eine Welt, in der geschätzt statt aussortiert wird und unterstützt statt berechnet wird.

Ich möchte eine Welt, in der geschätzt statt aussortiert, unterstützt statt berechnet wird. Es ist bemerkenswert, wie viele Jugendliche schon jetzt eine genaue Vorstellung von ihrer gerechten Welt haben. Auch ich habe viele Vorstellungen, die ich nur allzu gerne umsetzen möchte.

© UNICEF 2012/Hyou Vielz

K

inder – die Zukunft unserer Welt. Ohne uns gibt es kein Morgen und genau deshalb sollten wir aktiv werden, unser Leben selbst in die Hand nehmen und für eine gerechtere Zukunft sorgen. Wir sollten aufhören, zurückzustecken und endlich gehört werden.

Kira Lena Zerwer (17, rechts) aus Rosengarten hat mit ihrer Freundin Linn Marie Schütze den UNICEF-JuniorBotschafter-Wettbewerb 2012 gewonnen. Die beiden Mädchen haben an ihrer Schule Projekttage zum Thema Kinderrechte initiiert.

Die Welt, in der ich leben möchte, ist gerecht und menschenwürdig. Kinder und ihre Bedürfnisse werden ernst genommen, jeder kann seine Träume

UNICEF-Schwerpunkt: Kinderrechtsarbeit UNICEF hilft, die Kinderrechte für jedes Kind zu verwirklichen – auf Überleben und Entwicklung, auf Schutz und Beteiligung. Mädchen und Jungen in ganz Deutschland machen sich als UNICEF-JuniorBotschafter für die Kinderrechte stark. Auf Initiative von UNICEF Deutschland und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung können Kinder und Jugendliche auf der unter WorldWeWant.de ihre Ideen und Forderungen für eine gerechtere Welt zur Sprache bringen. Sie fließen in die aktuellen Diskussionen der Vereinten Nationen über neue, nachhaltige Entwicklungsziele ab 2015 ein.

Nachrichten 1 • 2013

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Was Kinder brauchen

Die Internationale UNICEF-Botschafterin Shakira setzt sich seit Jahren für Kinder und ihre Rechte ein. 16

Nachrichten 1 • 2013

© UNICEF/NYHQ2011-0843/Zeliger

Geburtstagsgrüße von UNICEF-Unterstützern


Zum 60. Geburtstag bitten wir UNICEF-Unterstützer, sich in ihre eigene Kindheit zurückzuversetzen und uns zu sagen, was ihnen damals am wichtigsten war. Die zweite Frage lautet: „Was brauchen Kinder heute?“ Hier eine Auswahl der Geburtstagsgrüße – unter www.unicef.de/60jahre können Sie auch mitmachen!

© UNICEF/Müller

Sir Roger Moore,

Int. UNICEF-Botschafter:

Was war für Sie als Kind am wichtigsten? Meine Eltern. Sie haben mir eine wunderbare Kindheit geschenkt. Ich vermisse sie sehr. Was brauchen Kinder heute? Liebe, Bildung und die Chance, alles zu werden, was sie sein möchten.

Susan Cummings-Findel,

Großspenderin

Was war für Sie als Kind am wichtigsten? Hier bin ich, der beste Beweis dafür, dass UNICEF Leben verändert… Ich war ein Waisenkind und dachte, ich sei nichts wert. Deshalb habe ich mir geschworen, für die Kinder zu kämpfen, die keine Stimme haben. Was brauchen Kinder heute? Es erstaunt mich, dass selbst heute, im 21. Jahrhundert, Millionen Kinder nicht gehört werden und in verzweifelter Not sind – in Folge von Kriegen, Armut und Naturkatastrophen. Kinder brauchen Liebe und Geborgenheit, ein gutes Zuhause, Sicherheit, Bildung und eine gesunde Ernährung, damit sie sich gut entwickeln.

Stefan Findel,

Großspender

Was war für Sie als Kind am wichtigsten? Die Geborgenheit in der Familie. Was brauchen Kinder heute? Die Geborgenheit in der Familie und die Fürsorge eines Rechtsstaates, der für die öffentliche Sicherheit, Registrierung Neugeborener, Impfungen, Sicherstellung von Ernährung, medizinischer Versorgung und Schulen sorgt.

„UNICEF, Du hast die schönste, schwierigste und dankbarste Aufgabe der Welt. Keine ist wichtiger. Ich wünsche Dir noch viel mehr Anerkennung und Unterstützung.“

Basel Halabi, ehrenamtlich engagiert in der UNICEF-Hochschulgruppe Kaiserslautern Was war für Sie als Kind am wichtigsten? Ich bin in Palästina aufgewachsen. Von UNICEF habe ich mehrmals im Jahr Hefte und Stifte bekommen. Diese Unterstützung hat mich sehr motiviert. Damals war es für uns Kinder besonders wichtig zu wissen, dass sich jemand für uns einsetzt. Was brauchen Kinder heute? Durch meine Arbeit für UNICEF will ich anderen Kindern helfen, so wie mir früher geholfen wurde. Nachrichten 1 • 2013

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Elhadj As Sy,

UNICEF-Regionaldirektor für das östliche und südliche Afrika

© UNICEF/Nesbitt

Was brauchen Kinder heute? Was war für Sie als Kind am wichtigsten? Heutige Kinder sind auch auf der ständiDie Seiten vom Buch in meinen Händen gen Suche nach diesem Gleichgewicht. schilderten eine Welt, eine fremde Welt, eine Die Welten sind immer noch so verschieganze weite Welt. Das Buch war tatsächlich den, doch so viel näher. Echte, lebendige mein Schlüssel zur Welt. Es hat mich neugierig Bilder sind die Phantasie geworden, und gemacht, und hat meine Phantasie so sehr entwickelt, dass oft ein Gefühl von „Déjà vu“ bei nicht nur Bücher, sondern auch Fernseher, Internet, Autos und Flugzeuge sind mir hochkommt, wenn ich heute noch Plätze in viel „schnellere” Schlüssel zur Welt. fremden Ländern besichtige. Vielleicht motiviert uns UNICEF-Freunde Natürlich war es mir wichtig, einfach ein dieselbe Suche nach dem GleichgeKind zu sein, nämlich sorglos zu spielen wicht, uns weiter zu bemühen, die Kluft und mich nicht um den nächsten Tag zu und die Unterschiede – zwischen Arm kümmern. Ich war aber ein tief besorgtes und Reich, Mann und Frau, Jung und Alt Kind, und habe schon früh verstanden, − durch Solidarität zu überwinden. dass die Schule in meinem Buch nicht gleich der Hütte ist, in die ich zur Schule Als Kind träumte ich von einer besseren gehe, und dass die Jahreszeiten in meinem und gerechteren Welt, und davon träumen Buch nicht viel mit der starken Sonne noch viele Kinder. Das Buch in meinen gemein hatten, die mich jeden Tag auf dem Händen hat mir geholfen, die Reise meiWeg nach Hause begleitete. ner Träume zu beginnen, und ich hoffe, dass viele andere Bücher noch viel mehr Es war für mich wichtig, die Welt in meinem Buch zu Kinder auf ihrer Reise begleiten. entdecken. Es war für mich auch wichtig, dass die Welt in meinem Buch meiner eigenen Welt entspricht. Vielleicht pendle ich noch heute zwischen diesen beiden Welten, und Alles Gute zum Geburtstag, das Gleichgewicht kann schon lästig sein. Deutsches Komitee für UNICEF!

Prof. Dr. Hans Bertram,

Familiensoziologe und UNICEF-Komiteemitglied

© UNICEF

Was war für Sie als Kind am wichtigsten? Die Freunde in der Nachbarschaft und das Spielen ohne Erwachsene. Was brauchen Kinder heute? Freunde und Freundinnen in der Nachbarschaft und freie, sichere Spielmöglichkeiten mit anderen Kindern ohne den pädagogischen Impetus der Erwachsenen.

Franziska Malsy, Studentin, Teilnehmerin am UNICEF-Junior8-Gipfel in Heiligendamm 2007 und Bloggerin auf younicef.de Was war für Sie als Kind am wichtigsten? Als Kind war mir wichtig, Eltern zu haben, die immer für mich da waren, mit mir spielten und schöne Dinge unternahmen und mit mir und meinem Bruder herumalbern konnten; die mich aber auch trösteten, wenn ich mal traurig war. Was brauchen Kinder heute? Kinder brauchen heute mehr denn je Geborgenheit und Unterstützung durch liebevolle Bezugspersonen und die Möglichkeit, wirklich Kind sein zu dürfen.

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Edith Boos,

UNICEF-Patin

Was war für Sie als Kind am wichtigsten? Als ältestes von vier Kindern war für mich das Wichtigste, freie Zeit zu haben und spielen zu können. Ich war als Kind schon sehr eingespannt in Haushalt und die Aufsicht der Geschwister, musste früh Verantwortung übernehmen. Was brauchen Kinder heute? Halt, eine Familie, jemand, der für sie da ist, dass Oma und Opa ein offenes Ohr haben.

Rani Houyez,

UNICEF-Patin

Was war für Sie als Kind am wichtigsten? Als Kind im Alter von vier bis zwölf Jahren waren für mich meine Freunde am wichtigsten, ich dachte immer, ohne Freunde macht das Leben nur halb so viel Spaß. Außerdem fand ich es immer wichtig, dass man am Wochenende etwas unternommen hat, oder dass wir gereist sind. Sport hat jedoch schon als Kind für mich eine wichtige Rolle gespielt. Meine Lieblingssportarten waren Fußball und Volleyball, zwei Mannschaftssportarten, wo jeder seinen Teil dazu beiträgt, aber ich bin auch eine leidenschaftliche Tennisspielerin sowie Skifahrerin. Sport hat mir geholfen, einige Grundlagen des Lebens besser zu verstehen. Was brauchen Kinder heute? Mit 28 Jahren kann ich nun rückblickend sagen, dass Bildung das Wichtigste ist für Kinder. Bildung ist der Grundstein zur Unabhängigkeit, zu einer besseren Zukunft… Kinder brauchen aber auch heutzutage Eltern, die ihnen Werte vermitteln. Kinder brauchen Zuneigung, Liebe und ein Elternhaus, wo sie lernen, dass man den anderen immer so behandeln sollte, wie man selber behandelt werden möchte.

Rolf Lieske,

UNICEF-Pate

Was war für Sie als Kind am wichtigsten? …die liebevolle Zuwendung meiner Eltern, das Spielen mit meinen Geschwistern und Freunden, verständnisvolle, freundliche Lehrerinnen und Lehrer, Klavierspielen, später Singen im Kirchen- und Schulchor, Sport, Kulturveranstaltungen wie Konzerte, Theater, gelegentlich Opern, Fahrten in die Umgebung. Was brauchen Kinder heute? Frieden, die Liebe ihrer Eltern und Verwandten, eine lebenswerte Wohnung, genügend Nahrung und sauberes Wasser, Gesundheitsversorgung, ärztliche Betreuung, zum Beispiel Impfungen, gut ausgerüstete Schulen, gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer, gute Schulmaterialien, gute Berufsausbildung und Zukunftsperspektiven.

alle anderen Fotos: © Privat

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Interview

Mosambik: Dr. Jürgen Heraeus, Vorsitzender von UNICEF Deutschland beim Händewaschen mit Ednilson Castro Manejo (8). 20

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© UNICEF DT/2012/Matas

„Die Spender können stolz sein!“


Wann hat UNICEF eigentlich sein Ziel erreicht? Wir wären einer kindergerechten Welt sehr viel näher, wenn es gelingen würde, alle Regierungen davon zu überzeugen, ernsthaft an der Überwindung der extremen sozialen Gegensätze zu arbeiten und dabei mit den Kindern zu beginnen! Weltweit konnte die Kindersterblichkeit in den vergangenen Jahrzehnten gesenkt werden. Trotzdem fehlen heute immer noch fast der Hälfte aller Kinder auf der Erde elementare Dinge wie eine gute Schule, ausreichende Ernährung oder verlässliche Schutzgesetze. Allerdings verläuft die Kluft heute nicht mehr allein zwischen Nord und Süd, sondern auch innerhalb der Länder: zwischen den Kindern, die am Fortschritt teilhaben, und denen die ausgeschlossen bleiben. Die Aufgabe, gute Lebensverhältnisse für alle Kinder zu schaffen, stellt sich für jede Generation neu.

Was können Spenden bewirken? Ich denke, unsere Spender können stolz sein! Maßgeblich durch ihre Unterstützung haben in den vergangenen Jahren zwölf Millionen Kinder im südlichen Afrika eine bessere Schulbildung erhalten. Sie haben im Senegal Aufklärungskampagnen ermöglicht, durch die tausende Dörfer die grausame Mädchenbeschneidung abgeschafft haben. In den Hungergebieten Afrikas konnten 2012 Hunderttausende Kinder gerettet werden. Ganz wichtig ist die Unterstützung durch UNICEF-Paten. Regelmäßige Beiträge bewirken langfristige Verbesserungen für Kinder, die nicht im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit stehen – ob in Nordkorea, Myanmar oder Simbabwe. Es gibt Kritiker die sagen, Entwicklungshilfe würde Abhängigkeit erzeugen und schlechte Regierungen belohnen. Was antworten Sie?

Was macht Ihnen am meisten Sorgen? Besonders bedrückend finde ich, wenn junge Menschen keinen Job und keine Perspektive für sich erkennen können. Die globale Finanzkrise verschärft dieses Problem noch. Es gibt leider Länder, in denen die Wirtschaft wächst und trotzdem die Armut bestehen bleibt. Wir machen uns auch viel zu wenig klar, wie sehr die ärmsten Familien schon heute unter den Folgen des Klimawandels leiden. Worauf kommt es denn heute an? Viel mehr Kinder könnten Perspektiven bekommen, wenn sich die Hilfe noch stärker auf die ärmsten Familien konzentrieren würde. Ihre Kinder haben ein doppelt so hohes Risiko, an vermeidbaren Krankheiten zu sterben und gehen oft nicht zur Schule. Wir brauchen langfristige Lösungen. Wenn man in Regionen, die oft von Stürmen und Überschwemmungen heimgesucht werden, die Gemeinden besser vorbereitet, kann man das Risiko und die Zahl der Opfer drastisch verringern.

„Die Hilfe muss sich noch stärker auf die ärmsten Familien konzentrieren.“ Pauschale Urteile helfen wenig. Man muss in jedem einzelnen Fall genau hinsehen. Der Gedanke „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist kein Schlagwort. Für UNICEF ist er zentrale Bedingung für die Arbeit. Wenn Sie nicht nur Trostpflaster verteilen wollen, müssen Sie gemeinsam mit Regierungen und Zivilgesellschaft darauf hinwirken, dass Strukturen entstehen – durch Ausbildung, Beratung und Training von Mitarbeitern – und die Ergebnisse laufend überprüfen. Solche Programme sind weniger medienwirksam. Aber langfristig ist ihre Wirkung umso größer.

Wie sehen Sie die Situation von Kindern in Deutschland? Viele Kinder bei uns wachsen in materiellen Verhältnissen auf, von denen frühere Generationen nur träumen konnten. Trotzdem stimmt es nachdenklich, wenn in keinem anderen Industrieland Jugendliche eine so düstere Einschätzung ihrer Zukunft haben. Fast jeder Vierte erwartet, dass er nach Beendigung von Schule und Ausbildung Arbeiten mit einer niedrigen Qualifikation ausüben wird. Ein anderes Problem ist, dass heute viele Kinder nur bei einem Elternteil aufwachsen. Sie sind häufig von relativer Armut betroffen. Tut Deutschland genug für Kinder? Kinder sind Sympathieträger, Politiker lassen sich gerne mit ihnen fotografieren. Diese Haltung ändert sich schnell, wenn die Kinderwagen im Hausflur stören, wenn vor den Garagen gebolzt wird oder die Kollegin schwanger wird. Kinder sind anstrengend, machen Arbeit, liegen quer zum Berufsleben und kosten viel Geld. Verlässlichkeit, Geborgenheit und Selbstvertrauen kann man nicht kaufen. Aber man kann die Rahmenbedingungen für die Kinder und ihre Familien verbessern. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten – was wünschen Sie UNICEF Deutschland zum Geburtstag? Dass wir die Welt mehr mit den Augen der Kinder zu sehen und zu verstehen lernen. Dr. Jürgen Heraeus prägt seit 2008 als ehrenamtlicher Vorsitzender die Arbeit des Deutschen Komitees für UNICEF. Der Unternehmer aus Hanau ist verheiratet und hat fünf Töchter. Tar

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Haiti, Port au Prince: Die Kinder der Saint-Gérard-Schule freuen sich über das Schulmaterial, das UNICEF nach dem schweren Erdbeben 2010 zur Verfügung gestellt hat. 22

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© UNICEF/HTIA2010-00060/Ramoneda

Kinder zuerst!


60 Jahre Gemeinsam für Kinder D

er Zweite Weltkrieg war gerade erst vorbei, als die Vereinten Nationen auf ihrer ersten Vollversammlung den „United Nations International Children´s Emergency Fund“ – kurz UNICEF – ins Leben riefen. Es war 1946. Weite Teile Europas lagen in Trümmern. Die Zukunft war ungewiss. UNICEF hatte den Auftrag denjenigen zu helfen, die am meisten unter der Situation litten – den Kindern. In der Gründungsurkunde des Kinderhilfswerks heißt es: „Kinder zu betreuen ist ein internationales Problem, dessen Lösung auf internationaler Ebene zu suchen ist. Denn die Hoffnung der Welt richtet sich auf die kommenden Generationen.“ Mit der Hilfe für Kinder sollte eine Brücke zwischen den verfeindeten Ländern gebaut werden. „Die Gründung von UNICEF war die Antwort auf das Scheitern der Menschlichkeit während des Zweiten Weltkriegs“, schrieb Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela später. Ende der 1940er Jahre hilft UNICEF Millionen Kindern in 14 Ländern. Auf dem Höhepunkt der Arbeit in Europa erhalten jeden Tag sechs Millionen Kinder Milch und Lebertran. Im Dezember 1948 erreichen die ersten Hilfsgüter Deutschland – darunter Nahrung, Medikamente sowie Kinderkleidung und -schuhe. Ursprünglich als Einrichtung auf Zeit geplant, setzt sich UNICEF bis heute weltweit dafür ein, die Kinderrechte für jedes Kind zu verwirklichen und die Lebensbedingungen der Mädchen und Jungen nachhaltig zu verbessern. In 150 Ländern hilft UNICEF den Kindern zu überleben, versorgt sie mit Impfstoffen, schützt sie vor Gewalt und Missbrauch und stellt Schulmaterial für Millionen Kinder zur Verfügung. Heute ist das Deutsche Komitee eine der wichtigsten Stützen der weltweiten UNICEF-Arbeit.

2. Platz 2012 für transparente Berichterstattung und hervorragende Informationsvermittlung.

Genau am 30. Juni 1953 wurde das Deutsche Komitee für UNICEF von engagierten Bürgerinnen und Bürgern ins Leben gerufen. Heute sind bundesweit 8.000 freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 150 Arbeitsgruppen im Einsatz. Sie planen Veranstaltungen und Spendenaktionen, verkaufen UNICEF-Grußkarten, informieren über die Arbeit von UNICEF und organisieren Kampagnen, um zum Beispiel Kinder in Entwicklungsländern mit sauberem Wasser zu versorgen. Der Schwerpunkt der UNICEF-Arbeit liegt auf der Hilfe für Kinder in Entwicklungs- und Schwellenländern, zum Beispiel in Krisenregionen und

Ihre verlässliche Unterstützung als UNICEFPate ist unverzichtbar – danke für Ihre Hilfe! nach Naturkatastrophen. So wurden mit den Spenden aus Deutschland nach der Tsunami-Katastrophe 2004 umfassende Nothilfe- und Wiederaufbauprogramme in den betroffenen Ländern finanziert. Auch nach dem schweren Erdbeben in Haiti ist UNICEF für die Kinder da. In Ostafrika haben UNICEF und seine Partner 2012 Hunderttausenden Kindern das Leben gerettet – mit therapeutischer Zusatznahrung, Materialien zur Wasseraufbereitung, Impfstoffen, Moskitonetzen und Schulmaterial. Die Spenden der Bundesbürger, besonders der UNICEFPaten, sowie der Verkauf von UNICEFGrußkarten haben diese Hilfe erst möglich gemacht.

Das DZI Spenden-Siegel bescheinigt UNICEF eine seriöse und vertrauenswürdige Mittelverwendung.

Auch in Deutschland setzt sich UNICEF politisch für die Rechte von Kindern ein und macht auf Probleme aufmerksam. UNICEF versteht sich dabei stets als Anwalt der Kinder, die nicht nur Bedürfnisse, sondern auch Rechte haben. Zusammen mit Partnern wurde der Verein „Kinderfreundliche Kommune“ ins Leben gerufen, um Städten und Gemeinden zu helfen, ein gutes Umfeld für die nachwachsende Generation zu schaffen. Seit zehn Jahren können sich Mädchen und Jungen mit besonderen Ideen zum Thema Kinderrechte als UNICEF-JuniorBotschafter engagieren. Kinder und Jugendliche stehen außerdem beim „Aktionstag Kinderrechte“ im Mittelpunkt. Abgeordnete des Deutschen Bundestages diskutieren mit ihnen darüber, wie es um die Einhaltung der Kinderrechte in ihrer Stadt und bundesweit bestellt ist. Die Fortschritte liegen auf der Hand: Heute gehen mehr Kinder zur Schule als jemals zuvor. Die Kindersterblichkeit wurde in den vergangenen 20 Jahren fast halbiert. Doch noch immer wachsen vor allem in Afrika und in Südasien Millionen Kinder in extremer Armut, ohne Gesundheitsversorgung und Schulbildung auf. Die verlässliche Unterstützung der UNICEF-Paten ist deshalb weiter unverzichtbar – vielen Dank, dass Sie dabei sind! Br

Impressum: UNICEF-Nachrichten: Zeitschrift des Deutschen Komitees für UNICEF. Nr. 1/2013, Auflage 145.000. Erscheint vierteljährlich; 2,50 Euro. Für Mitglieder und Förderer ist der Bezug im Förderbetrag/Spende enthalten. Spendenkonto 300 000 bei der Bank für Sozialwirtschaft in Köln, BLZ 370 205 00. Herausgeber: Deutsches Komitee für UNICEF e.V., Höninger Weg 104, 50969 Köln, Telefon: 0221/936500, Internet: www.unicef.de, E-Mail: redaktion@unicef.de. Redaktion: Kerstin Bücker (Bue), verantwortlich, Simone Bredel (Br), Ninja Charbonneau (Cha), Andrea Floß, freie Mitarbeiterin (Flo), Anna Stechert (Sth), Rudi Tarneden (Tar). Redaktionsschluss: 12.02.2013, Gestaltung: Günter Kreß/Christiane Brors, Druckvorstufe: www.dbs-medien.de, Warstein; Druck: Henke, Brühl. Nachrichten 1 • 2013

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G 12054 Postvertriebsstück • Deutsche Post AG • Entgelt bezahlt Deutsches Komitee für UNICEF • Höninger Weg 104 • 50969 Köln

© UNICEF © Clive Nichols

© Pope Twins

© Amadeus Bachmayr

Entdecken Sie die Hilfe dahinter.

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Mit UNICEFGrußkarten kann man prima gratulieren! www.unicef.de/karten


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