Ausgabe 2/März 2017
Imke Kimpel bei der Studienberatung
UniVersum
Wissen & Forschen
Projekt AkseVielfalt untersucht Homophobie im Sport
Leben & Studieren Deutschlandstipendium: In Bildung investieren
Lehren & Arbeiten
RFID und Buchungsautomaten: Umbau in der Universitätsbibliothek
2
UniVersum
Editorial
Inhalt UniVersum
Liebe Leserinnen und Leser,
02 Editorial, Inhalt & Impressum 03 Neuigkeiten aus der Universität 03 Neu berufen 03 Habilitiert 04 Titelthema: Alltag in der
Zentralen Studienberatung
die Vorlesungszeit des Wintersemesters ist abgeschlossen, die Vorbereitungen für
12 Was ist Ökumene?
das Sommersemester laufen – es herrscht Alltag auf dem Campus. Doch wie genau
12 Innovationsdialog an der Uni Vechta
sieht eigentlich Alltag aus in der Universität? Im Titelthema stellt UniVersum die
13 Üben, üben, üben im Vokabeltraining
Arbeit der Zentralen Studienberatung vor – von „Ankommen“ bis „Durchstarten“.
16 News & Termine
Durchgestartet sind auch einige neue Forschungsprojekte an der Universität.
Wissen & Forschen
Exemplarisch zeigen wir Ihnen „GeneTip“ aus der Landschaftsökologie, das die Ausbringung von genetisch veränderten Elementen in Tier- und Pflanzenpopulatio-
06 Genetisch veränderte Elemente
nen und ihre Auswirkungen untersucht. Ein weiteres Projekt ist „AkseVielfalt“ aus
der Pädagogischen Psychologie, das sich mit Homophobie im Fußball befasst und
06 Stereotype und Vorurteile im Sport
konkret in Niedersachsen forscht. Lesen Sie dazu auf Seite 6.
in Tier- und Pflanzenpopulationen
07 Rassismuskritik muss
Querschnittsthema werden
Weit gereist sind einige Studierende der Katholischen Theologie in der veranstaltungsfreien Zeit. Gastautor Jonas Breuer reflektiert auf Seite 8 über seine
Leben & Studieren
Studienreise ins Heilige Land. Außerdem berichtet UniVersum über die Auszeichnungen der Oldenburgischen Landschaft für die AbsolventInnen Verena Wübbel-
08 Den biblischen Texten
mann und Arne Ortland und die Umbaumaßnahmen und Sanierungen in Bibliothek
und dem Hörsaal B1.
08 Vechtaer Studierende
Viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre wünscht
erhalten Förderpreis
09 „In Bildung investieren“
Martina D hrmann
Lehren & Arbeiten
Prof.in Dr. Martina Döhrmann Vizepräsidentin für Lehre und Studium
entgegen kommen
10 Nachhaltige Ernährung in KITA und Co. 10 Frischer Wind für den B1
Impressum
11 In der Bibliothek funkt es
Herausgeber: Der Präsident der Universität Vechta / Redaktion: Universität Vechta, Marketing und Kommunikation, Katharina Genn-Blümlein, Sabrina Daubenspeck / Konzeption, Layout und Satz: UNICUM GmbH & Co. KG / Druck: Konradin Druck GmbH / Kontakt und Vertrieb: Universität Vechta, Marketing und Kommunikation, Driverstraße 22, 49377 Vechta, newsletter@uni-vechta.de / Ausgabe 2, März 2017 / Auflage: 1.000 / Erscheinungsweise: UniVersum – Der Newsletter der Universität Vechta erscheint in der Regel monatlich. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet. / Soweit nicht anders angegeben, liegen alle Bildrechte bei der Universität Vechta, Meckel, bitters.de.
UniVersum
Paul Wehry zum Bibliotheksamtmann ernannt
Neu berufen
Zum 1. März wurde Paul Wehry, seit 1981
Baumgardt besetzt
Beschäftigter in der Universitätsbiblio-
seit 1. März 2017
thek Vechta, zum Bibliotheksamtmann
die Professur
befördert. Vizepräsidentin Dr. Marion
„Didaktik des Sach-
Rieken (Bild links) und Bibliotheksleitung
unterrichts“ im Department II der
Dr. Cindy Leppla (Bild Mitte) gratulierten
Universität Vechta. Sie folgt damit auf
herzlich zu diesem Anlass.
Prof.in Dr. Marlies Hempel.
Paul Wehry absolvierte seine Ausbildung zum Diplombibliothekar an der Niedersäch-
Prof.in Dr. Iris
Vechta tätig. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehört die Leitung des Leihstellen-,
Promotionsstipendium des Caritas-Sozialwerks
Fernleih- und Magazindienstes sowie die Mitarbeit im Auskunftsdienst und in der
Wie entwickeln sich junge Menschen
Informationskompetenzvermittlung.
weiter, wenn sie die Einrichtungen des
sischen Bibliotheksschule Hannover. Seit 1981 ist er in der Universitätsbibliothek
CSW wieder verlassen haben? Wohin gehen diese sogenannten „Care Leaver“?
Verabschiedung
Inwieweit sind sie durch das CSW auf das „danach“ vorbereitet? Wie können bereits bestehende Angebote optimiert
Zum 31. März wird Prof.in Dr. Marlies
werden? Um Fragen wie diesen noch
Hempel in den Ruhestand versetzt.
gezielter auf den Grund zu gehen, ko-
Sie war seit 1997 als Professorin
operiert die Stiftung Caritas-Sozialwerk
für die Didaktik des Sachunterrichts
St. Elisabeth jetzt mit der Universität
in Vechta tätig. Ihre Forschungs-
Vechta. Gemeinsam mit dem Arbeitsbe-
schwerpunkte liegen im Bereich
reich Sozialpädagogische Familienwis-
Lebensentwürfe/-planung und Berufs-
senschaften unter der Leitung von Prof.
Prof.in Dr. Marlies Hempel (Mitte)
orientierung von Mädchen und Jungen
Dr. Kim-Patrick Sabla vergibt das CSW
wurde von Vizepräsidentin Dr. Ma-
im Grundschulalter, „Geschlecht“ in
zum 1. August 2017 ein Promotionssti-
rion Rieken und Präsident Prof. Dr.
Bildungs- und Erziehungsprozessen
pendium. Gestiftet wird es von der Wel-
Burghart Schmidt in den Ruhestand
und fachdidaktischen Problemen des
ker-Stiftung. Infos und Bewerbungen:
verabschiedet.
Sachunterrichts.
kim-patrick.sabla@uni-vechta.de
Habilitiert
Dr. Volker Garske mit Universitätspräsident Prof. Dr. Burghart Schmidt.
Hexen im Religionsunterricht – wie vermittelt man dieses The-
schloss im Februar seine
ma SchülerInnen der Sekundarstufen I und II? Unter dem Titel
Habilitation an der Univer-
„Innovative religionsdidaktische Perspektiven auf die Hexen-
sität Vechta ab und erhielt
prozesse der Frühen Neuzeit“ präsentierte Dr. Volker Garske in
dafür die Urkunde, die ihm
seiner Antrittsvorlesung im Rahmen seines Habilitationsver-
die Venia Legendi für Religi-
fahrens dazu ein Unterrichtsmodell. Der Religionsdidaktiker
onspädagogik bescheinigt.
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Tina Elstro
Sascha Homfeldt
Imke Kimpel
Mandy Garthoff
Service Point
Studienberatung
Studienberatung
Sekretariat
Andrea Triphaus
Maria Goldberg
Melanie Kruse
Astrid Raabe
Orientierungsangebote
Offene Hochschule
Career Service
Studieneingangsphase
Alltag in der Zentralen Studienberatung ankommen – reinkommen – dranbleiben – abschließen – durchstarten Service Point 2016 / Kontakte
Triphaus und Maria Goldberg die Scheu
Bachelorabend
persönlich
vor dem Campus und zeigen praxisnah,
1. Juni 2017 ab 17.00 Uhr
email 9.317
wie studieren geht. Auf Basis der eige-
Gebäude R, Driverstraße 23
telefonisch
nen Stärken und Interessen entwickelt
11.043 2.561
GESAMT 22.921
die ZSB mit Studieninteressierten
<reinkommen>
individuelle Perspektiven. Wem das
Beworben, angenommen und an den
<ankommen>
nicht genug ist, der kann im Schnupper-
Studienort gezogen. Und jetzt? Stun-
Will ich studieren? Was bietet mir die
studium vor Ort herausfinden, wie eine
denplangestaltung, Uni-Einmaleins und
Universität Vechta und wie funktioniert
Lehrveranstaltung abläuft und was sich
Orientierung am Hochschulstandort: Die
überhaupt so ein Studium? Mit all diesen
hinter einer „Einführung in die Anthropo-
jährlich stattfindenden „Auftakttage“
Fragen ist man in der Zentralen Studi-
geographie“ verbirgt. Wer schon genauer
sind intensiv, lassen aber keine Frage
enberatung (ZSB) richtig. Angebote zur
weiß, welcher Studiengang oder welche
unbeantwortet. In diversen Angeboten
Orientierung, Informationsweitergabe
Fächerkombination für das eigene Stu-
erkunden die Erstsemester das Univer-
und individuelle Beratung sind die Kern-
dium in Frage kommt, kann am Angebot
sum Universität und laufen oder radeln
aufgaben der ZSB. Dies leistet sie auf
„Campus(er)leben“ teilnehmen: einen
die ersten Kilometer über den Campus.
unterschiedlichen Wegen: auf regionalen
Tag lang studieren in Begleitung eines
In Zusammenarbeit mit Fachräten,
und überregionalen Messen, durch Ori-
Studierenden – Löcher in den Bauch
mit Unterstützung von studentischen
entierungsangebote in und für Schulen,
fragen inklusive.
Hilfskräften und der Zentralen Verwal-
mit Workshops für Studieninteressierte
tung kümmert sich Astrid Raabe um alle
mit und ohne Berufserfahrung oder
Keine Rosen, dafür aber viele Informatio-
Fragen der neuen Studierenden. Auch
Wiedereinsteiger, durch Hilfestellungen
nen bietet der Bachelorabend. Studien-
gestaltet sie die Studieneingangsphase
via Facebook und nicht zuletzt in der
interessierte, aber auch Eltern und
anhand der Bedürfnisse der Studieren-
klassischen Beratung.
LehrerInnen sind eingeladen, Kurzvor-
den im ersten und zweiten Semester mit
träge zu den einzelnen Studiengängen
gezielten Angeboten. Dafür konzipiert
Im Workshop „Deine Zukunft“ für Stu-
zu hören, mit Studierenden zu sprechen
die ZSB aktuell eine Lernwerkstatt.
dieninteressierte und dem Pendant „Da
oder sich gegebenenfalls direkt vor Ort
geht noch was“ für Studieninteressierte
am eigenen Laptop per Gastzugang zu
<dranbleiben>
mit Berufserfahrung nehmen Andrea
bewerben bzw. einzuschreiben.
Beratungen sind das Tagesgeschäft der
Titelthema
Im Workshop „Deine Zukunft!“ werden die einzelnen Schritte zur Entscheidung für ein Studium besprochen. ZSB. Neben der Hilfe für Interessierte
setzen. Sie wissen, wo es lang geht, und
wird. Wenn Zukunft Gestalt annimmt,
ist sie natürlich auch Ansprechpartner
helfen ganz im Sinne von „von Studieren-
befindet sich die Arbeit der ZSB auf der
für die derzeit 5.350 eingeschriebenen
den für Studierende“. Für kniffligere An-
Zielgeraden. Auch dabei behält sie die
Studierenden. In der Offenen Sprech-
liegen stehen Tina Elstro, Koordinierung
Ratsuchenden fest im Blick.
stunde, in Einzelberatungen, bei Vorträ-
des Service Points, und Mandy Garthoff,
gen und über die Facebook-Seite der
Sekretariat, von der ZSB zur Seite.
Universität sind Imke Kimpel und
<durchstarten> Ein weiteres Standbein der ZSB ist der
Sascha Homfeldt für Fragen und
<abschließen>
Career Service. Melanie Kruse kümmert
Anliegen rund ums Studium da. Studien-
Mit dem Studienabschluss beginnt
sich seit Beginn 2017 um die Übergänge
verlauf und -organisation, Prüfungs-
eine sensible Phase im Studium: Hoher
vom Studium ins Berufsleben. Koope-
angelegenheiten, Vereinbarkeit von Stu-
studien-organisatorischer Aufwand,
rationen mit der Region hinsichtlich
dium und Beruf oder gesundheitlicher
intensiver Prüfungsstress und mögli-
Praktika stehen dabei genauso auf der
Einschränkung sind nur einige wenige
cherweise die Sorge, wie es nach dem
Tagesordnung wie die Unterstützung
der Bereiche, in denen die ZSB Unter-
ersten akademischen Abschluss wei-
curricularer Veränderungen hin zu mehr
stützung bietet. Hat die ZSB einmal
tergeht. Hier schließt sich der Kreis für
Praxisanteilen innerhalb der Universität.
nicht die passende Antwort, dann weiß
die Studienberatung, denn so gern die
Workshopangebote zu Bewerbungstrai-
sie, wer auf dem Campus zuständig ist.
ZSB im Studienverlauf unterstützt, noch
ning oder Gestaltung des beruflichen
Maria Goldberg, Koordinatorin für die
lieber begleitet sie Studierende beim
Werdegangs gehen mit individueller Be-
Offene Hochschule, bemüht sich darü-
nächsten Schritt – egal ob dieser direkt
ratung im Team der ZSB und des Career
ber hinaus um die „nicht-traditionellen“
in die Berufswelt geht oder der nächste
Service Hand in Hand. Durchstarten
Studierenden, die mit Berufserfahrung
akademische Abschluss angestrebt
heißt das Motto jetzt.
oder nach einer Familienphase zum Studieren nach Vechta kommen. Sie sorgt
ZSB 2017 (Auswahl)
für die Klärung der Hochschulzugangs-
20.04.
Workshop „Deine Zukunft“
berechtigung und macht Beratungs-
03.05.
Informationsveranstaltung Offene Hochschule Papenburg
angebote für ihre Zielgruppe.
12./13.05. Workshop „Da geht noch was“
Universität Vechta
13.05.
Hamburg-Harburg
Messe „Studieren im Norden“
Universität Vechta
Erster Anlaufpunkt ist für Studierende
18.-20.05. Berufsmesse im Berufsbildungszentrum Ulderup Diepholz
der Service Point im R-Gebäude, den in
01.06.
erster Linie studentische Hilfskräfte be-
01./02.09. Jobmesse Oldenburger Münsterland
Berufs- und Studienmesse
Nienburg Cloppenburg
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Wissen & Forschen
Genetisch verStereotype und änderte Elemente in Vorurteile im Sport Tier- und Pflanzen- Projekt „AkseVielfalt“ untersucht Fußball in Niedersachsen populationen Institut für Umweltwissenschaften an Verbundvorhaben GeneTip beteiligt
„Du wirfst wie ein Mädchen.“ „Was für ein schwuler Pass.“
Sport ist vielfach mit Genderstereotypen und Vorurteilen
Wie verändern sich Tier- oder Pflanzenpopulationen, wenn künst-
belastet. Fußball wird als
lich genetisch veränderte Elemente sich selbst in ihnen verbrei-
männliche, Gymnastik als weib-
ten? Mit dieser Frage befasst sich das neue Forschungsprojekt
liche Sportart wahrgenommen.
„GeneTip“ (Genetic innovations as triggers of phase transitions
Bei der Ausübung von Sport in
in animal and plant population dynamics) am Institut für Umwelt-
Vereinen und Verbänden haben Menschen, die homo-, bi- oder
wissenschaften der Universität Vechta. Das Verbundprojekt, das
transsexuell sind, mit offenen oder latenten Formen der Dis-
von der Universität Bremen koordiniert wird, untersucht in zwei
kriminierung zu kämpfen. Für die Betroffenen bedeutet dies
Fallstudien, welche Auswirkungen und potenzielle Risiken mit
häufig Stress, Unsicherheiten, Ängste und Leistungseinbußen.
einem solchen Eingriff in die Populationsdynamik von Tieren und
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich diese Personen in der Folge
Pflanzen verbunden sind. Das Projekt wird von 2017 bis 2019
vom Sport verabschieden, steigt. Damit gehen den Vereinen
vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Menschen und deren (sportliche) Potenziale verloren.
Anhand von zwei Fallstudien zu Raps und dem im Mittelmeerge-
Forschungen dazu gibt es bislang jedoch nur sehr wenig.
biet verbreiteten Landwirtschaftsschädling Olivenfliege soll un-
Diese Lücke will das Projekt AkseVielfalt („Zur Akzeptanz
tersucht werden, welche Auswirkungen und potenziellen Risiken
sexueller Vielfalt im organisierten Sport am Beispiel des
mit selbstverbreitenden künstlichen genetischen Elementen
Fußballs in Niedersachsen. Kollektive Wahrnehmungs- und
verbunden wären. Deren Ausbringung in natürliche Populationen
Bewertungsmuster auf Vereins- und Verbandsebene“)
wird zurzeit in der Wissenschaft stark diskutiert. Die Ergeb-
schließen. Ab April untersucht ein vierköpfiges Team um den
nisse der Pilotstudie sollen auch weiteren Forschungsbedarf
Vechtaer Professor Dr. Martin K.W. Schweer (Pädagogische
sichtbar machen. Neben den Universitäten Vechta und Bremen
Psychologie) drei Jahre lang Bedingungsfaktoren für ein
sind Testbiotech e. V., ein Institut für unabhängige Folgenab-
akzeptierendes versus diskriminierendes Klima im Kontext
schätzung in der Biotechnologie, Ecovalia – Valor Ecológico As-
des organisierten Sports. Das Projekt wird vom Niedersäch-
sociation (Spanien), AGROBIO – The Portuguese Association for
sischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur mit rund
Organic Farming (Portugal) und Attiki Association of Organic
240.000 Euro gefördert.
Foto: colourbox.de
farmers markets (Griechenland) an dem Vorhaben beteiligt. Zentrale Annahme von AkseVielfalt ist, dass auch die AkteuEine Fallstudie im Projekt wird Raps behandeln.
rInnen des Fußballs keine homogene Gruppe darstellen. Mus-
Foto: colourbox.de
ter in Wahrnehmung und Bewertung nicht-heterosexueller Lebens- und Verhaltensweisen sollen im Projekt systematisch analysiert werden. Dazu nutzen die ForscherInnen u.a. Fragebögen und leitfadengestützte Interviews. Aufbauend auf den Ergebnissen werden sodann spezifische, niedrigschwellige Maßnahmen entwickelt und Empfehlungen zur Förderung eines akzeptierenden Klimas erarbeitet.
Wissen & Forschen
Rassismuskritik muss Querschnittsthema werden Tagung analysiert Stand der Sozialen Arbeit und definiert Aufgaben Rassismus und ein Rechtsruck sind Tendenzen, die in ganz Europa zu spüren sind und Auswirkungen auf alle gesellschaftlichen Bereiche haben. Auch die Soziale Arbeit ist ein Arbeitsbereich, der diese gesellschaftlichen Veränderungen bearbeiten sowie die eigene Arbeit kritisch auf rassistische Verstrickungen hinterfragen muss. Am 16. und 17. Februar fand an der Universität Vechta eine Fachtagung statt, die sich mit Rassismus als Querschnittsthema der Sozialen Arbeit auseinandersetzte. Zum Programm gehörten sowohl theoretischer Input in Form von Vorträgen, als auch praktischer Austausch und Selbstreflexion im Kon-
Diskutierten in der Podiumsdiskussion (v.l.): Mohamad Hajjaj, Alaa Abdulkadir,
text von Workshops.
Menno Preuschaft und Tekin Noyan sowie Moderatorinnen Prof.in Dr. Christine Hunner-Kreisel (links) und Jana Wetzel (rechts) / Foto: Schmidt
Ein Highlight der Tagung war die Podiumsdiskussion „Kinder und Jugendliche
nötige Fördergeld, um ein nachhaltiges
stünden die Türen der DITIB Vechta für
in der Moscheegemeinde. Ort von Aner-
Angebot zu sichern. Gegen den Vorwurf
alle offen. So nähmen neben den ansäs-
kennung und Solidarität“ mit regionalen
einer Radikalisierung in Moscheen wirkt
sigen Muslim_innen neuerdings Geflüch-
sowie bundesweit aktiven Vertreter_in-
genau eben solch eine Jugendarbeit wie
tete aus unterschiedlichen Herkunfts-
nen muslimischer Verbände und mit
sie beispielsweise von der Muslimischen
ländern die Angebote der Moschee wahr.
Menno Preuschaft, Experte für Extre-
Jugend Deutschland angeboten wird.
mismusprävention und Salafismus sowie
Die Muslimische Jugend verstehe sich
Mit Blick auf die Soziale Arbeit wurde
Islamfeindlichkeit im Landespräventi-
nämlich sowohl als muslimisch als auch
am Ende der Tagung deutlich, dass die
onsrat Niedersachsen. In der Diskussion
als deutsch, als zwei gut miteinander
Etablierung von Rassismuskritik als
wurde deutlich, welch hohes ehrenamtli-
vereinbare Identifizierungen, und biete
Querschnittsthema und -aufgabe der
ches Engagement in den Gemeinden und
jungen Menschen damit eine Zugehö-
Sozialen Arbeit noch einen weiten Weg
Verbänden besteht, um gerade Jugendli-
rigkeitsperspektive zu Deutschland,
darstellt. Es bedarf eines fortwähren-
chen einen Raum zu ermöglichen, in dem
ohne den eigenen Glauben aufgeben zu
den Prozesses von Selbstreflexion und
ohne Rechtfertigungsdruck beispiels-
müssen, so Alaa Abdulkadir. Das sei ein
Analyse von Strukturen sowie eines
weise gebetet oder ein Kopftuch getra-
Angebot, welches von weiten Teilen der
Zusammenspiels von unterschiedlichen
gen werden kann. Gleichzeitig wird diese
deutschen Gesellschaft noch ausstehe.
Akteur_innen. Die Tagung kann dafür als
Arbeit viel zu wenig wertgeschätzt,
Weiter, so formuliert Tekin Noyan (DITIB
erster Denkanstoß für Praktiker_innen
so Mohamad Hajjaj von Inssan e.V.. So
- Türkisch-Islamische Union der Anstalt
und Theoretiker_innen aus der Region
fehle für die Jugendarbeit oftmals das
für Religion e.V., Gemeinde Vechta),
verstanden werden.
7
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Leben & Studieren
Den biblischen Texten entgegen kommen Eine Studienreise ins Heilige Land – Gastbeitrag von Jonas Breuer Exegese des Neuen Testaments des Instituts für Katholische Theologie, gemeinsam mit der Kirche am Campus und schuf für elf Studierende des Instituts die Möglichkeit, für zehn Tage in das Heilige Land zu reisen. Von Nazaret in Galiläa bis Emmaus nahe Jerusalem wurde der Lebens- und Verkündigungsweg Jesu bereist, Texte gelesen, die an Ort und Stelle untersucht und liturgisch untermalt wurden. Eine solche Untersuchung schließt beispielsweise eine Fahrt über den verregneten See Genezareth ein und einen Einblick in das Wunderverständnis des Markusevangelisten, wenn er von dem über den See wandelnden Jesus erzählt (Mk 6,48-51). Am Zielort Jesu, Jerusalem, Die Exkursionsgruppe vor dem Felsendom auf dem Tempel-
angekommen, entfaltete sich die Reichhaltigkeit Israels mit
berg in Jerusalem. / Foto: Havers
dem Blick auf die religiösen Stätten der drei abrahamitischen Religionen erst recht und wirksam: Das Zusammenleben mit
Das Studium der Katholischen Theologie ist nicht selten
allen kulturellen, religiösen und politischen Konsequenzen be-
eine Beschäftigung, die sich auf die Vorstellungskraft seiner
reicherte diese Studienreise und das Verstehen der Literatur
Studierenden berufen muss. Die alt- und neutestamentlichen
und prägte den
Texte rufen Orte, Routen, Karten auf den Plan und nur selten
Eindruck des an
genügen die Informationen der an geographischer Genauigkeit
Geschichte und
kaum interessierten Texte, möchte man Genaueres erfahren.
Geschichtlichkeit
So prüft und vergleicht der Studierende, wie das Erkenntnisin-
reichen Landes
teresse der biblischen Texte und ihr historischer Kern einander
der biblischen
näher kommen — und die Kenntnis der Landschaften Israels
Texte.
und Palästinas kommt gewandet als Theorie in das Leben des Theologen. Kein Studierender soll bloß genügsam vor den At-
Autor Jonas Breuer
lanten sitzen müssen, sondern die Spuren Jesu erforschen, um
studiert Katho-
den Texten entgegen zu kommen, entschied das Team von Prof.
lische Theologie
Die Klagemauer bei Nacht.
Dott. Dr. Silvia Pellegrini, Professorin für Biblische Theologie:
im 7. Semester.
Foto: Breuer
Vechtaer Studierende erhalten Förderpreis Oldenburgische Landschaft vergibt Wissenschaftspreis „Forschung regional“
Weise mit Themen aus dem Oldenburger Land beschäftigt haben. Zwei der drei PreisträgerInnen stammen in diesem Jahr von der Universität Vechta: Verena Wübbelmann, Absolventin des Masters of Education, und Arne Ortland, Absolvent des Bachelors Combined Studies.
Zum dritten Mal hat im März die Ol-
regional“ verliehen. Der Preis zeichnet
Verena Wübbelmann schrieb ihre Arbeit
denburgische Landschaft ihren jährli-
AbsolventInnen aus, die sich in ihren
im Fach Geschichte zum Thema „Straf-
chen Wissenschaftspreis „Forschung
Abschlussarbeiten in herausragender
vollzugsreformen im 19. Jahrhundert
Leben & Studieren
„In Bildung investieren“ ZERHUSEN Kartonagen fördert Deutschlandstipendium Roland Zerhusen ist Geschäftsführer
Stipendienprogramm in Vechta?
der Dammer ZERHUSEN Kartonagen
Wir sehen unser Engagement als Stär-
GmbH. 2016 machte das Unternehmen
kung des Wirtschaftsstandortes OM an.
einen Umsatz von 72 Millionen Euro.
Dabei kommt es nicht so sehr auf das eigene Unternehmen wie auf die Region
Herr Zerhusen, Ihre Firma fördert das
an. Je erfolgreicher diese Region ist,
Deutschlandstipendium zum dritten Mal.
desto eher bekommen wir auch Fachar-
Was hat Sie seinerzeit dazu bewogen?
beiter hierher und somit auch in unser
Auf die Möglichkeit, junge Studenten
Unternehmen.
mit einem Stipendium zu unterstützen,
Außerdem sehe ich als Unternehmer
wurde ich durch meine Schwägerin
eine soziale Verantwortung für die finan-
eine finanzielle Unterstützung „Dritter“
Christine Grimme, die seit Jahren im
zielle Unterstützung von Studierenden,
nicht notwendig und auch kein Thema für
Hochschulrat tätig ist, aufmerksam.
die finanziell nicht so gut gestellt sind.
mich – eine überaus glückliche Situation,
Außerdem lernte ich die ehemalige
Foto: ZERHUSEN Kartonagen
in der nicht jeder ist.
Präsidentin, Frau Prof. Marianne Assen-
Wenn Sie in Ihrer eigenen Biografie
macher auf diversen Veranstaltungen
zurückdenken: Gab es Situationen, in
In der nächsten Ausgabe des UniVer-
im OM kennen und mich hat ihr Engage-
denen Sie eine ähnliche Unterstützung
sum lesen Sie, wie Stipendiatin Carolin
ment sehr beeindruckt. Angespornt von
erhalten haben? Oder sie sich ge-
Jendricke vom Engagement der ZERHU-
diesen beiden Förderern der Uni habe
wünscht hätten?
SEN Kartonagen profitiert und welche
ich mich dann entschieden, auch ein
Nach dem Abitur 1982 war mir sehr
Möglichkeiten ihr die Förderung bietet.
Stipendium zu übernehmen.
schnell klar, dass ich eine kaufmännische Ausbildung zum Industriekaufmann
Deutschlandstipendium
Ihre Firma stellt Kartonagen her, bildet
machen wollte. Diese habe ich dann von
• 300 Euro im Monat
u.a. Mechatroniker und Betriebswirte
1984-1986 bei der Europa Carton AG
• für leistungsstarke Studierende
aus. Als Fachkräfte für Ihr Unterneh-
in Lübbecke absolviert. Das Lehrlings-
• Finanziert vom Bund (150 €) und
men kommen die AbsolventInnen der
gehalt war angemessen und ich konnte
Universität Vechta eher nicht in Frage.
mir im elterlichen Betrieb noch ein wenig
www.uni-vechta.de/deutschland-
Warum unterstützen Sie trotzdem das
Taschengeld dazu verdienen. Somit war
stipendium
am Beispiel der Strafanstalt Vechta“.
und landwirtschaftlicher Nutzung“.
Sie beschreibt darin den Wandel der
Er zeigt darin auf, wie schwierig und
Institution Gefängnis vom Instrument
anspruchsvoll es ist, Interessen der
als Strafe/Rache hin zur erzieherischen
Siedlungsentwicklung und der Landwirt-
Maßnahme. Arne Ortland, der jetzt in
schaft (und auch des Umweltschutzes)
Vechta im Master Geographien ländli-
im Hinblick auf eine sinnvolle Bodennut-
cher Räume studiert, thematisierte in
zung zusammenzubringen.
privaten Förderern/Firmen (150 €)
seiner Bachelorarbeit die „Siedlungsentwicklung in der Stadt Vechta: Flächen-
Landschaftspräsident Thomas Kossendey (2.v.l.) gratuliert den PreisträgerIn-
nutzungskonkurrenzen im Spannungs-
nen (v.l.) Arne Ortland, Verena Wübbelmann und Christoph Hahn (Universität
feld von Wohnbauflächenentwicklung
Oldenburg). / Foto: Pollok, Oldenburgische Landschaft
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Lehren & Arbeiten
Nachhaltige Ernährung in KITA und Co. Neue Weiterbildung als berufsbegleitendes Konzept Im Mai bietet die Universität Vechta erstmals das neue Weiterbildungsformat „Nachhaltige Ernährung in KITA, Schule & Einrichtungen der Sozialen Arbeit“ an. Die berufsbegleitende Weiterbildung richtet sich an ErzieherInnen, LehrerInnen und SozialarbeiterInnen, die sich für Verpflegungskonzepte im Sinne einer nachhaltigen Ernährung einsetzen möchten. Immer mehr Kinder und Jugendliche werden tagsüber in Einrichtungen außerhalb der Familie betreut und dort mit Essen
Die TeilnehmerInnen lernen Handlungsme-
Im Teil „Esskultur und Tischgesellschaft“
versorgt. Dieser Trend zur „Gemein-
thoden für die Gestaltung der Essenssitu-
werden Ernährungssozialisation und
schaftsverpflegung“ wird auch zukünftig
ation in Form von Ernährungsüberzeugun-
– bildung sowie die Verantwortung für
weiter zunehmen, ebenso die Verantwor-
gen und pädagogischen Ideen kennen.
Ernährung, Esskultur und Ernährungsge-
tung der pädagogischen Fachkräfte in
staltung besprochen. Den Abschluss des
Kindergärten, Jugendzentren oder Wohn-
Der Kurs startet mit dem Thema „Er-
drei Wochenenden umfassenden Formats
gruppen für eine gesunde und nachhaltige
nährung – Nahrung – Essen“ und blickt
bilden die „Grundlagen von Nachhaltigkeit
Ernährung ihrer Schützlinge. Die Weiterbil-
zunächst auf Ernährung aus biologisch-
und nachhaltiger Ernährung“.
dung thematisiert daher nicht nur gesunde
anthropologischer Perspektive, um dann
Ernährung, sondern fokussiert auch das
auf das „Wie“ des Essens und die Rolle der
Informationen und Anmeldung:
gemeinsame Essen als soziale Situation.
Natur und die Herstellung einzugehen.
www.uni-vechta.de/weiterbildung
Frischer Wind für den B1 Innensanierung für den ältesten Hörsaal des Campus In der veranstaltungsfreien Zeit im Sommer wird die Sa-
werden sogenannte Hörschleifen eingearbeitet, welche den
nierung des in den frühen 60er Jahren erbauten und somit
Ton der Mikrofonanlage für die Hörgeräte ihrer NutzerInnen
ältesten Hörsaals des Campus, des B1, durchgeführt. Ne-
verstärken. Der Einbau zusätzlicher Steckdosen ermöglicht
ben der Erneuerung der Decken- und Bodenbeläge wird vor
den Studierenden mit Laptops/Tablets außerdem eine längere
allem die Technik auf den neuesten Stand gebracht. Hierbei
Verweildauer am Platz. Ein besonderer Fokus liegt auf der
sind insbesondere die neue Beleuchtung, die Anpassung der
Bestuhlung, die noch aus der Ersteinrichtung stammt. Es wird
Lüftungsanlage sowie der Einbau einer neuen Tonanlage zu
überlegt, diese aufgrund ihrer soliden Substanz aufzuarbeiten
nennen. Für Gäste mit Einschränkungen des Hörvermögens
und zu erhalten.
Lehren & Arbeiten
In der Bibliothek funkt es Umbauten in der Bibliothek und Verbuchung per RFID Erproben die Ausleihe am neuen Selbstverbuchungsautomat (v.l.): Vizepräsidentin RFID lautet das neue Zauberwort in der
Dr. Marion Rieken, Bibliotheksleitung Dr. Cindy Leppla und Carsten Wiese (Leiter
Universitätsbibliothek: Mithilfe des
Technisches Gebäudemanagement).
neuen Bucherkennungsverfahrens wird die Ausleihe vereinfacht und beschleu-
dern sowie einem neuen Sicherheitsgate.
sert. Im Zuge dieser Maßnahme wurde
nigt. NutzerInnen können ihre Bücher nun
Eine Glasschiebetür und eine neu gezogene
auch die bereits begonnene Deckensa-
selbst buchen oder zurückgeben – ganz
Wand trennen ihn vom Servicebereich ab,
nierung fertiggestellt. Die im Service-
einfach durch Einlesen des Benutzeraus-
wo die auf der RFID-Technologie basierte
bereich noch verbliebenen Bauteile der
weises und der Anmeldung am Benutzer-
Selbstausleihe stattfindet.
alten Technologie (Sicherheitsgates,
konto. In den letzten Monaten wurden
Drehkreuze, Metalleinrahmungen)
alle Medien auf das Funkerkennungssys-
Für die Selbstabholung bestellter und
werden in der vorlesungsfreien Zeit im
tem („Radio Frequency Identification“)
vorgemerkter Medien stehen neue mobile
Sommer vollständig entfernt.
umgestellt. Der Vorteil: Medien können
Regale bereit. Durch den teilweisen Rück-
auch stapelweise erkannt werden, das
bau der Theke ist gegenüber der Abhol-
Die Umbaumaßnahmen bringen wei-
einzelne Einlesen jedes Buches entfällt.
regale Platz für zwei Selbstverbuchungs-
tere Serviceverbesserungen für die
Das Erdgeschoss der Universitätsbiblio-
geräte zur Medienausleihe entstanden.
BibliotheksnutzerInnen mit sich: Durch
thek wurde entsprechend der neuen Ver-
Für die Medienrückgabe steht nahe am
die Schließung des zweiten Eingangs
buchung umgestaltet und drei Selbstver-
zentralen Eingangsbereich ein weiteres
Richtung N-Gebäude ist eine ruhigere
buchungsautomaten aufgestellt. Nach
RFID-Gerät mit angeschlossener Rück-
Arbeitszone ohne Durchgangsverkehr
dem Prinzip der Zonierung entstanden
gabe-Box für vorgemerkte Medien zur
entstanden. Mit der neuen, technisch
drei Bereiche: Eingangsbereich, Service-
Verfügung. Die Servicetheke bleibt in der
ausgestatteten Möblierung hat sich die
bereich und Arbeitsbereich.
jetzigen Form bestehen und bietet durch
Anzahl der Arbeitsplätze im Erdgeschoss
eine noch zu errichtende Glasabtrennung
zudem fast verdoppelt.
Richtung Q-Gebäude befindet sich jetzt
Sichtkontakt zu allen RFID-Geräten. Sie
der zentrale, barrierefreie Eingangsbereich
ist nach wie vor zentrale Anlaufstelle für
mit Schließfächern und Garderobenstän-
Auskünfte und Neuanmeldungen, außerdem können hier Fernleihbestellungen abgeholt und Gebühren beglichen werden. Zu Beginn der Serviceumstellung bietet die Bibliothek zusätzlich auch direkt an den Verbuchungsgeräten Hilfestellung und Unterstützung an. Dank einer neuen Deckenbeleuchtung
Das Scannen ist jetzt auch stapel-
An zwei Ausleihterminals können
haben sich die Licht- und Sichtverhält-
weise möglich. Auf Wunsch wird ein
Bücher selbst verbucht werden.
nisse im Erdgeschoss deutlich verbes-
Beleg erstellt.
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UniVersum
Was ist Ökumene? Weihbischof Wilfried Theising zu Gast im Blockseminar der Katholischen Theologie Weihbischof Wilfried Theising im GeIm März war Vechtas neuer Weihbischof
ne und den konfessionell-kooperativen
spräch mit den Studierenden. Rechts:
Wilfried Theising zu Gast an der Univer-
Religionsunterricht (KoKoRu) befassten.
Prof.in Dr. Britta Baumert
sität Vechta. Auf Einladung von Prof.in Dr. Britta Baumert kam er ins Blockse-
Auf die Diskussion hatten sich die
Das Blockseminar des Instituts für
minar „Ökumenisches Lernen im Kontext
Studierenden in Tandems und zu
Katholische Theologie ist niedersach-
des konfessionell-kooperativen Religi-
spezifischen Aspekten von Ökume-
senweit das erste, das sich explizit
onsunterrichts“ von Dr. Janine Redemann
ne vorbereitet und interviewten so
mit dem KoKoRu befasst. In der Praxis
und diskutierte mit 34 Studierenden
den Weihbischof. Dabei ging es u.a.
und vor allem in Schulen mit kleineren
über Ökumene. Das Gespräch war
um Abendmahl und Eucharistie, die
Jahrgängen bereits Realität, wurde
Abschluss der dreitägigen Lehrveran-
gegenseitige Akzeptanz unterschiedli-
die offizielle Beschlussfassung der
staltung, in der sich die Studierenden mit
cher christlicher Konfessionen und das
deutschen Bischöfe zum KoKoRu erst
verschiedenen Perspektiven auf Ökume-
gemeinsame Miteinander.
im November 2016 umgesetzt.
Innovationsdialog an der Universität Vechta Wirtschaftsförderer des Nordwestens zu Gast – Austausch zu Transferprojekten Zum „Vierten Innovationsdialog Weser-Ems“ trafen sich
Transferstrategie den Dialog von Wissenschaft und Gesell-
Anfang März über 30 Vertreterinnen und Vertreter von kom-
schaft im Rahmen eines multidirektionalen Transferkonzeptes
munalen Wirtschaftsförderungen, Kammern, Netzwerken und
in den Mittelpunkt.
Transfereinrichtungen der Region an der Universität Vechta. Die Gastgeber stellten Transferprojekte der Universität, wie das Niedersächsische Kompetenzzentrum Ernährungswirtschaft (NieKE) oder den Science Shop Vechta/Cloppenburg, sowie Potenziale und bestehende Kooperationen im Bereich Designpädagogik vor. Praxisprojekte mit der Wirtschaft und deren Einbindung in die universitäre Lehre präsentierten die beteiligten Studierenden zum Teil selbst gemeinsam mit ihren Professoren Dr. Marco Rieckmann (Hochschuldidaktik) und Dr. Nick Lin-Hi (Wirtschaft und Ethik).
Zu Gast in Vechta: Fred Carstens (2.v.l.) und Kerstin Höstje (Mitte), Wirtschaftsförderung Ammerland mit (v.l.) Vize-
Die Veranstaltung wurde von der Transferstelle der Universi-
präsident Prof. Dr. Michael Ewig, Dr. Daniel Ludwig (Trans-
tät gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung des Landkreises
ferstelle) und Dr. habil. Thorsten Kowalke (Referatsleiter
Ammerland organisiert. Die Universität Vechta stellt in ihrer
Forschungsentwicklung und Wissenstransfer).
UniVersum
Üben, üben, üben im Vokabeltraining Universitätsbeschäftigte und Studierende helfen Flüchtlingen beim Spracherwerb Gastbeitrag vom Team Vokabeltraining
Die deutsche Sprache zu erlernen ist nicht leicht. Es klappt aber besser, wenn Gelegenheiten vorhanden sind, Deutsch zu sprechen und das Gelernte anzuwenden. Als an der Universität Vechta ein Deutschkurs für Flüchtlinge mit Hochschulzugangsberechtigung oder abgeschlossenem Studium angeboten wurde, bildete sich unter den Beschäftigten aus dem Mittelbau und der Verwaltung im Fach Gerontologie eine informelle Gruppe, die die KursteilnehmerInnen unterstützen wollte. Zudem konnte während der Semesterferien im Sommer 2015 eine kleine Gruppe Studentinnen (Marisa Nijboer, Wibke und Gotje Andresen) gewonnen werden, die fast täglich ein einstündiges Vokabeltraining anbot. Seit dem Wintersemester 2015/16
Im Vokabeltraining: Die Teilnehmer beschreiben Bilder eines Kunstkalenders.
findet das Vokabeltraining einmal
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UniVersum Warum heißt es auch „Sie hat das Auto gewaschen“ und „Sie hat sich die Haare gewaschen“? Da es im Vokabeltraining vor allem um das Sprechen gehen soll, werden Übungen hierzu gemacht. Dabei werden ganz praxisnahe und alltägliche Situationen aufgegriffen. Geübt werden beispielsweise ein Telefongespräch mit einem Fahrradanbieter auf ebay Kleinanzeigen, eine Tortenbestellung beim Bäcker oder ein Anruf auf eine Wohnungsannonce in der Zeitung. Auch fiktive Einladungen zum Geburtstag, zur Hochzeit, zu „Auf dem Foto ist zu sehen...“ Sprechen üben mit Bildbeschreibungen.
einer Grillfeier oder ins Café wurden eine studentische Hilfskraft die Teilneh-
formuliert. Fast automatisch kommt es
merInnen zum Treffpunkt im R-Gebäude
parallel zum Spracherwerb auch zum
pro Woche zur Mittagszeit statt. Die
begleiten kann. Dadurch bietet sich auch
Austausch landeskundlichen Wissens
InitiatorInnen Laura Naegele, Theresa
die Gelegenheit zum Austausch über
und zur Besprechung gesammelter
Grüner, Gabriele Ziese und Marvin Blum
den momentanen Lernstoff. Meistens
Erfahrungen: „Warum gibt es in Deutsch-
werden neben den Kolleginnen aus der
kommen die TeilnehmerInnen – ganz
land so viele Brotsorten und warum
Gerontologie auch von Kolleginnen aus
uni-untypisch sind es in der Regel reine
ist den Deutschen das wichtig? Warum
anderen Fächern, wie Vivien Breitrück,
Männergruppen – doch mit ganz konkre-
haben die Deutschen alles „to go“ und
Management sozialer Dienstleistungen,
ten Anliegen wie dem Üben von Final-
nehmen sich so wenig Zeit für die Zube-
tatkräftig unterstützt.
sätzen mit „um … zu“ oder „damit“. Nicht
reitung eines gemeinsamen Mittag- und
selten stoßen die MuttersprachlerInnen
Abendessens?“
Die räumliche Nähe zu den Koordinato-
an ihre Grenzen, wenn es um
rInnen des Deutschkurses hat sich bei
die Erklärung der dahinter-
der Durchführung des Vokabeltrainings
liegenden Grammatik geht:
als vorteilhaft erwiesen. Informationen zu Kursinhalten, die Abstimmung
Vokabeltraining
des Angebots mit den Kurszeiten und
Mit Start des ersten
Fragen können auf kurzem Wege geklärt
Deutschkurses für akade-
werden. Im freiwilligen Angebot, wel-
misch interessierte Flüchtlinge
ches allen offen steht und für welches
im Sommer 2015 organisierten Beschäf-
kein fester Kreis an Teilnehmenden
tige des Faches Gerontologie ein Ergänzungs-
bestimmt wird, kam es schon mal vor,
angebot, um pro Termin bis zu 6 KursteilnehmerInnen
dass zwischen Raumwechsel, neuen
die Gelegenheit zu geben, mit MuttersprachlerInnen deutsch zu
Lernformaten und Terminänderungen
sprechen und die Aussprache zu üben. Derzeit findet das einstündige
das Vokabeltraining vergessen wurde.
Vokabeltraining wöchentlich statt. Neben der Wiederholung der im Deutschkurs
Inzwischen klappt die Auswahl und
gelernten Vokabeln wird auch Alltagspraktisches wie ein Mietgespräch geübt oder
Überanwortung der KursteilnehmerIn-
das deutsche Hochschulsystem erklärt. Wenn das Erlernen der deutschen Sprache
nen an das Vokabeltraining reibungslos,
manchmal wie ein Kampf erscheint, hilft es vielleicht, sich im Vokabeltraining über
denn im derzeitigen Kurs sind die Voka-
Lebensweisheiten in den verschiedenen Kulturen auszutauschen. Dabei kann man
beltrainingszeiten so abgestimmt, dass
entdecken, dass es im Persischen ein Pendant zum Zitat von Berthold Brecht gibt.
UniVersum
Zu Besuch in der Ausstellung „Wort und Schrift“: Die Teilnehmer des Vokabeltrainings stellen „Woche“ nach - sie treffen sich jede Woche zum gemeinsamen Üben. Mit dabei sind die drei Syrer Ayham (1.v.l.), ein Arzt, der nach dem Deutschkurs in Vechta einen weiteren für medizinische Berufe macht, Mahmoud (2.v.l.), ein Kapitän, der Kreuzfahrtschiffe auf dem Mittelmeer befehligt hat und Abd (3.v.l.), ein Grafikdesigner, der im Anschluss an den Deutschkurs ein Praktikum an unserer Universität absolviert hat. / Foto: Grüner Durch das Engagement des Vokabel-
senschaftspreis für Interkulturelle
Steckbrief
trainingteams werden die Bemühungen
Kompetenz. Im Gegenzug lernen wir
Projekt:
der Universität, akademisch interes-
interessante Menschen und Biografien
Vokabeltraining
sierte Flüchtlinge in die Aktivitäten am
kennen, wie einen syrischen Kapitän,
Campus einzubinden, unterstützt. So
der über viele Jahre Kreuzfahrtschif-
Laufzeit:
besuchten wir mit KursteilnehmerIn-
fe im Mittelmeer befehligt hat und
seit Juli 2015
nen die von den Fächern Gestaltendes
nun auf einen Job in den Häfen an der
Werken und Germanistik entworfene
Nordsee hofft. Seine Freude und sein
Ziele:
Ausstellung „Wort und Schrift. Erleb-
Erfolg beim Deutschlernen, den wir
Unterstützung beim Spracherwerb
nisraum Sprache“ oder die diesjährige
gern (mit-)teilen, wären dafür ein guter
der akademisch interessierten
Preisverleihung für den Höffmann-Wis-
Ausgangspunkt.
Flüchtlinge, die an Deutschkursen an der Universität Vechta teilnehmen. Durchführende: MitarbeiterInnen des Departments I: Theresa Grüner, Gabriele Ziese, Marvin Blum, Laura Naegele (Gerontologie) und Vivien Breitrück (Management sozialer Dienstleistungen). Die Initiative wurde auch von MitarbeiterInnen anderer Fächer aktiv unterstützt und weiterhin sind alle Universitätsangehörigen herzlich willkommen, mitzuwirken. Ursprünglich wurde das Vokabeltraining durch die Studierenden Marisa Nijboer, Gotje und Wiebke Andresen sowie die genannten MitarbeiterInnen initiiert.
(v.l.) Ayham, Abd und Daniel bereiten Maklobeh für das Adventsessen 2015 des
Kontakt:
Vokabeltrainings zu. / Foto: Grüner
gabriele.ziese@uni-vechta.de
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UniVersum
News Internationale Konferenz „Postcolonia-
jetzt online verfügbar unter www.br.de,
Thema einführen. Ihr Kollege Prof. Dr.
lism and its New Discontents“
Suchwort „hochschul-visitenkarten“.
Egon Spiegel referiert anschließend zu
Die VolkswagenStiftung hat Mittel für
„Friedensvisionen“, bevor die Entstehung
eine internationale Konferenz bewil-
der Arbeiten von Dr. Janine Redemann,
ligt, die vom 27. bis 29. September
Josefine May und Caroline Schmidt erläu-
2017 im Tagungszentrum Schloss
tert wird. Beginn ist um 14.00 Uhr auf der
Herrenhausen, Hannover, stattfinden
Galerie vor der Aula.
wird: Postcolonialism and its New Discontents: Envisioning New Relations
Student Felix mit dem Drehteam in
to the Colonial Past and the Postco-
der Bibliothek.
lonial Future. Leiterin ist die Vechtaer Kulturwissenschaftlerin PD Dr. Monika
Neue internationale Studierende begrüßt
Albrecht zusammen mit Assoc. Prof.
Ende März hat die Universität Vechta in
Dr. David Kim (University of California,
einer Veranstaltung des International
Los Angeles).
Office 38 neue internationale Studierende auf dem Campus begrüßt. Damit
Dr. Janine Redemann (l.) und Prof.in
Brunhild Fangmann im OV Hofblick
steigt die Zahl der Internationalen im
Dr. Britta Baumert laden zur Ausstel-
Alle zwei Wochen veröffentlicht die
Sommersemester auf 79.
lung. Es fehlt Josefine May.
Oldenburgische Volkszeitung in Koope-
Termine
ration mit dem Kreislandvolkverband Vechta ein Video der Serie „Hofblick“. Für Folge 7 stand Brunhild Fangmann vor der Kamera: Sie ist Mitglied der
03.04. Beginn der Lehrveranstaltungen
Landfrauen, arbeitet Teilzeit in der
des Sommersemesters
Universitätsbibliothek und hilft auf dem
Wie sieht Frieden aus? Kooperationspro-
Sauenbetrieb ihres Mannes.
jekt von Universität und JVA Vechta mit
07.04. Gemeinsamer Frühjahrsempfang
Zum Video:
Ausstellung
von Stadt und Universität Vechta
https://youtu.be/
Am Dienstag, 4. April 2017, wird die Aus-
11.30 Uhr, Aula der Universität
RSJzCRuyHXs
stellung „Frieden ist…“ eröffnet. Zu sehen
Oder einfach den
sind 23 Bilder, gemalt von Studierenden der
25.04. Informationsveranstaltung
QC-Code scannen:
Katholischen Theologie, Inhaftierten des
für Studieninteressierte mit Berufser-
Jungtätervollzugs Vechta und Flüchtlingen,
fahrung
Uni Vechta auf ARD Alpha
die im Landkreis ihre neue Heimat gefun-
18.30 Uhr, VHS Landkreis Diepholz, Bil-
Im Dezember war ein Filmteam des
den haben. Das Kooperationsprojekt wurde
dungsstätte Die Freudenburg in Bassum
Bildungskanals ARD-Alpha zu Gast auf
im Wintersemester 2016/2017 im Rahmen
dem Campus, um eine „Hochschul-Vi-
des Seminars „Menschen und Weltbilder
26.04. SCIENCINEMA
sitenkarte“ zu drehen. Diese wurde am
der Friedenswissenschaft“ vorbereitet.
„Mon Oncle“ von Jacques Tati 20.00 Uhr, Schauburg Ci-
20. März im TV ausgestrahlt und ist
Vorschau Sanierung der Mensa
Ausgabe 0
Im Rahmen der Eröffnung wird Projekt-
neworld / Eintritt 8 Euro,
leiterin Prof.in Dr. Britta Baumert in das
6,50 Euro ermäßigt
Campusfest am 14. Juni
Aus Departments werden Fakultäten
erscheint
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am 27.04.201 7