campus Technik Plus
Energiestrategie Zellertal
passau
das magazin der universit채t 02 2012
Vernetzte Gesellschaft w w w.campus-passau.de
Design Thinking
Existenzgründung aus der Hochschule Mit Hilfe unserer Existenzgründerberatung gelingt es Ihnen im Vorfeld, optimale Bedingungen für eine dauerhaft sichere Existenz zu schaffen. Wir sind akkreditierte KfW-Gründungsberater. Unsere Beratungsleistungen werden bis zu 90 % von der KfW bezuschusst. Vereinbaren Sie einen Termin zu einer kostenlosen Erstberatung unter 08531 / 310 71-0 oder per email an: kt@hollertoldrian.eu
peter holler
silke würz
steuerberater
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josef-haydn-str. 8, 94060 pocking www.hollertoldrian.eu
Herausgeber: Der Präsident der Universität Passau Innstraße 41, 94032 Passau Tel. 0851/509-1001 Fax 0851/509-1002
campus passau I 02/2012 I impressum & inhalt
ISSN: 1614-2985 Objektleitung: Steffen Becker Abteilung Kommunikation Redaktionsleitung: Katrina Jordan Abteilung Kommunikation Redaktion: Aline-Florence Buttkereit, Martin Gustorf, Florian Weichselbaumer Mitarbeit: Ulrike Holzapfel, Thomas Jäger, Nina Knode, Rudolf Melcak, Patricia Mindl, Martina Purucker, Agnes Stefenelli Titelfoto: Florian Weichselbaumer Kontakt: Universität Passau Abteilung Kommunikation Innstraße 41, 94032 Passau Tel. 0851/509-1430, -1439, Fax -1433 E-Mail: pressestelle@uni-passau.de Gestaltung: Werbeagentur Hauer-Heinrich GmbH Tel. 0851/32030
> TITEL Technik Plus Zahlen, Fakten und viele Stimmen
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> FORSCHUNG UND LEHRE Sicher in die „Wolke“ Wie Passauer Juristen Clouds sicherer machen
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Sauberer Strom für das Zellertal Eine Region rüstet um – mit Hilfe der Universität
14
„Die Energiewende funktioniert über die Kunden“ All4Green tüftelt an intelligenter Stromsteuerung
16
Die neue Lern-Technik Wie die Plattform ILIAS die Lehre erneuert
18
Ideen ohne Fesseln 20 „Design Thinking“: Hierarchiefrei zum Seminarerfolg Mit Kaffeebechern zum Kult Studierende peppen einen Einzelhändler auf
22
Logo, Corporate Design Universität Passau: credo concept.communication
> NETZWERKE
Druck: Druckerei Ostler, Passau
Durch Offenheit im Vorteil Zu Besuch beim Passauer Start-Up crealytics
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Auflage: 9.000
Viele Ziele und ein Traum Prof. Dr. Harald Kosch ist neuer CIO
24
Anzeigenverwaltung: Deutsche Hochschulwerbung Athanasios Roussidis e.K. Geschäftsstelle München Leopoldstr. 15, 80802 München Benjamin Kern, Tel. 089/2727 3986
„Gehen Sie die Extra-Meile“ Ein Gespräch mit Prof. Dr. Andreas Pfeifer
26
Brüssels „Passau-Mafia“ Prof. Dr. Martin Selmayr im Interview
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Erscheinungsweise: 4 x jährlich (in Klammern ist der jeweilige Redaktionsschluss angegeben): 20. Januar (10. Dezember) 20. April (10. Februar) 20. Juli (10. Juni) 20. Oktober (10. September) Die in Campus Passau veröffentlichten Texte werden von den jeweiligen Autoren verantwortet. Die darin dargestellte bzw. zum Ausdruck gebrachte Meinung entspricht nicht notwendig der Meinung der Herausgeber. Nachdruck (nur vollständig mit Quellenangaben und gegen Belegexemplar) ist nach Absprache möglich.
> RUBRIKEN Editorial 4 Neues 10 Personalien 30 Veranstaltungen 35
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campus passau I 02/2012 I Editorial
Wissenschaft für die vernetzte Gesellschaft Liebe Leserinnen und Leser, Universitäten stehen heute zunehmend im Wettbewerb um wissenschaftliche Reputation, um exzellente Wissenschaftler, um motivierte und leistungsfähige Studierende und Nachwuchswissenschaftler, um Mittel, Ausstattung und Förderung. Sehr viel stärker noch als heute wird sich die Konkurrenzfähigkeit auf der europäischen und internationalen Ebene entscheiden. Ohne eine Weiterentwicklung auf Grundlage der eigenen Stärken wird auch die Universität Passau nicht wettbewerbsfähig bleiben. Ein zielgerichteter Ausbau unserer Universität und ihrer wissenschaftlichen Themenfelder ist ein wesentlicher und notwendiger Beitrag zur Zukunfts sicherung. Wie die verschiedenen Beiträge zu dieser Ausgabe von Campus Passau zeigen, kann unser Leistungsspektrum mit dem Motto „Wissenschaft für die vernetzte Gesellschaft“ treffend umschrieben werden. Ich bin überzeugt, dass es zu unserem Leitmotiv für die Zukunft werden kann. Auch die weitere Internationalisierung und die Herausbildung einer Willkommenskultur sind wesentliche Aufgaben für die nächsten Jahre, ebenso wie die Intensivierung der Betreuung unseres wissenschaftlichen Nachwuchses. Und wir müssen noch intensiver und nachhaltiger als bisher auf unsere Schulen und die jungen Leute zugehen, ihnen den Weg zu einem wissenschaftlichen Studium und einer soliden Berufsperspektive aufzeigen. Nicht zu vergessen ist schließlich die Kooperation mit anderen Kompetenzträgern. Dank der Initiative Technik Plus der Universität und der großen Unter stützung durch die Region, die Politik und unsere Partner in der Wirtschaft können wir bereits in diesem Jahr ganz wesentliche Schritte in die skizzierte Richtung tun. Ich möchte betonen, dass alle Fakultäten jetzt und in Zukunft davon profitieren. Auf der Grundlage von Bewährtem werden innovative, interdisziplinäre Querschnittsthemen erschlossen, um die Studierenden und den wissenschaftlichen Nachwuchs auf die Herausforderungen unserer Zeit vorzubereiten, der Wissenschaft neue Forschungsfelder zu erschließen sowie der Wirtschaft und Industrie neue Kooperationsmöglichkeiten mit der universitären Forschung zu eröffnen. Nicht zuletzt kann dadurch ein Beitrag zur Reduzierung des Fachkräftemangels geleistet werden.
Ihr Prof. Dr. Burkhard Freitag Präsident der Universität Passau
campus passau I 02/2012 I TITEL
Technik PLUS Ende März hat sich der Bayerische Landtag im Nachtragshaushalt 2012 für die Umsetzung des Konzepts Technik Plus der Universität Passau und der Hochschule für angewandte Wissenschaften Deggendorf ausgesprochen. Für die Umsetzung von Technik Plus sind an der Universität Passau im Jahr 2012 Personal- und Sachmittel in Höhe von 2,6 Mio. € vorgesehen. Darüber hinaus sind insgesamt 2,5 Mio. € Investitionsmittel, davon 700.000 € im Jahr 2012, für die Ausstattung der neuen Einrichtungen eingeplant. In Kooperation mit der Hochschule
Die Universität richtet zudem neue Stu-
Die Universität ist zuversichtlich, mit
Deggendorf wird ein allen Fakultäten
diengänge sowie Module in existieren-
diesen Bemühungen weitere Unterstüt-
offen stehendes Transferzentrum ge
den Studiengängen ein. Im kommenden
zung durch die Politik gewinnen zu kön-
gründet. Dazu gehört auch der Ausbau
Winter semester startet der Bachelor
nen, so dass Technik Plus die Attraktivi-
der Gründungsförderung.
studiengang „Mobile und Eingebettete
tät
Systeme“ (MES). Für das Wintersemes-
Universität weit über 2012 hinaus stär-
Ein anderer wesentlicher Baustein wird
ter 2014/15 ist ein weiterer Bachelorstu-
ken kann.
ein Recruiting- und Welcome-Center
diengang im Bereich „Internet Science“
sein, durch das internationale Studie-
geplant. Hinzu kommen sukzessive
rende und Wissenschaftler noch geziel-
Masterstudiengänge sowie zusätzliche
ter angeworben und betreut werden
Möglichkeiten der Schwerpunktbildung
können.
in bestehenden Studiengängen.
Im Jahr 2012 erhält die Universität 23
Technik Plus ist eine Investition in die
Stellen über Technik Plus: sieben Lehr-
Zukunft und soll zur Realisierung des
stühle mit Personalausstattung. Außer-
Leitmotivs „Wissenschaft für die ver-
dem wird die Universität die personelle
netzte Gesellschaft“ beitragen. Durch
Infrastruktur für die Einrichtung und
die Schärfung des Profils und die zusätz-
den Betrieb des Transferzentrums und
lichen Stellen in der Wissenschaft stei-
die Internationalisierung schaffen.
gen die Erfolgschancen für die Einwerbung von Forschungsdrittmitteln und
Folgende Lehrstühle werden 2012 im Zusammenhang mit Technik Plus ausgeschrieben: • Fakultät für Informatik und Mathematik: Complex Systems Engineering, Dynamic Systems, Sensorik (drei Lehrstühle); ein weiterer Lehrstuhl ist in Planung: Digital Libraries • Fakultät für Wirtschaftswissenschaften: Technologie, Innovation, Entrepreneurship (ein Lehrstuhl) • Fakultät für Rechtswissenschaften: Common Law (ein Lehrstuhl) • Philosophische Fakultät: Digital Humanities (ein Lehrstuhl)
für den Wissenstransfer.
und
Wettbewerbsfähigkeit
der
5
Mit Technik Plus wird es uns gelingen,
Interdisziplinarität wird nicht einfach
Technik Plus wird eine deutliche Bereiche-
etwas Hervorragendes noch besser zu
dadurch erreicht, dass verschiedene
rung des regionalen Bildungsangebots in
machen.
Fächer in einem Studiengang zusammen-
und eine bessere Vernetzung mit der hei-
gebunden werden. Der für das Interdiszi
mischen Wirtschaft bewirken. Ich freue
Diese innovative Schwerpunktsetzung
plinäre so wichtige Prozess des Zusam-
mich über das positive Signal für unsere
wird in der Region starke Impulse in
mendenkens darf nicht allein in die Köpfe
Region und die zeitnahe Umsetzung des
zukunftsträchtigen Forschungsfeldern
und die Freizeit der Studierenden
Projekts. Die Stadt Passau hat Technik Plus
setzen. Besonders bemerkenswert ist
abgeschoben werden. Wenn wir das
von Anfang an tatkräftig unterstützt.
dabei die neuartige Verschränkung
berücksichtigen, kann Technik Plus ein
von Geistes- und Technikwissenschaften
großer Gewinn werden.
– ein attraktiver Magnet für Studierende
Für uns ist es von enormer Wichtigkeit, dass die Jugendlichen in der Region
und Forscher und eine Antwort auf die
Technik Plus bringt hoch spezialisierte
Studienplätze an einer Universität mit
Herausforderung für die Kultur unserer
Studiengänge nach Passau. Ein Schüler
herausragendem Ruf finden.
Gesellschaft. Zugleich sieht das Konzept
wird nach acht Jahren Gymnasium aber
Sieht man von der Fakultät für Infor-
weitere Maßnahmen in den Geistes- und
kaum wissen, was etwa „Mobile und
matik und Mathematik an der Univer-
Sozialwissenschaften vor – ein stärkendes
eingebettete Systeme“ sind. Es ist aus
sität Passau ab, bietet Niederbayern als
„Plus“ für die bewährten Kompetenzfel-
unserer Sicht bedenklich, dass diese
einziger Regierungsbezirk keine Optionen
der der Universität zur Abrundung ihres
Studiengänge ohne eine Orientierungs-
für Schulabgänger, die eine universitäre
Leistungsspektrums und ein Gewinn
phase begonnen werden sollen. Wäre es
Ausbildung in den so genannten MINT-
für die gesamte bayerische Universitäts-
nicht sinnvoller, sich eine solche Speziali-
Fächern anstreben. Dieses Potential geht
landschaft.
sierung für den Master aufzuheben?
der heimischen Wirtschaft derzeit noch
Dr. Wolfgang Heubisch Wissenschaftsminister des Freistaates Bayern
Wir hoffen, dass die Uni von den sieben
auf Dauer verloren.
zu Stimmen lus Technik P
„geschenkten“ Lehrstühlen profitiert.
Mit der Weiterentwicklung im tech-
Es gibt schon jetzt Schwerpunkte an
nischen Bereich stärkt die Universität
der Uni, und schon jetzt fehlt Personal
Passau die Region nachhaltig und setzt
an allen Ecken. Ein Abziehen dringend
vor allem für die ortsansässige Jugend
gebrauchter Kräfte oder eine Schwer-
ein Zeichen. Die Stadt Passau wird so
punktverschiebung hin zu Technik
sicher weiterhin von Firmengründungen
Plus würde den Interessen der Studieren-
profitieren, die sich bewusst wegen der
den und der Universität elementar
Nähe zu unserer Universität und deren
widersprechen.
Fachkräftepotential ansiedeln. Darüber
Bei all diesen Bedenken und Hoffnungen
hinaus prägen und bereichern die aus
wünschen wir uns, endlich aktiver in
der Universität entstehenden geistigen
den Gestaltungsprozess einbezogen zu
Impulse Stadt und Region.
werden. Trauen Sie sich, das Potential Ihrer Studierenden ernst zu nehmen!
Felix Speidel Studentischer Senator
Jürgen Dupper Oberbürgermeister der Stadt Passau
Aufgrund der digitalen Revolution ist die
„Unsere Zukunft heißt Bildung“ –
Wer mit der Zeit gehen will, sollte immer
Arbeit im kulturellen Bereich total im Um-
das ist eine zentrale Aussage im
einen Schritt voraus sein. Durch kon-
bruch. Wir Archivarinnen und Archivare
gemeinsamen Positionspapier
tinuierliche Weiterentwicklung in der
spüren das besonders – aus einem rein
„Aufbruch jetzt“ der niederbayerischen
Forschung und die Schaffung von Innova-
geisteswissenschaftlichen Beruf ist durch
Landräte und Oberbürgermeister.
tionen lässt sich ein Vorsprung im interna-
Dokumentenmanagementsysteme eine
Das Projekt Technik Plus der Universität
tionalen Wettbewerb schaffen – das gilt
crossmediale Tätigkeit geworden. Für das
Passau ist daher in mehrfacher
für eine Universität genauso wie für ein
Register meiner Dissertation über ein
Hinsicht ein wesentlicher Baustein für
Unternehmen. Das Konzept Technik Plus
mittelalterliches Amtsbuch habe ich noch
die Zukunftsfähigkeit unserer Region.
liefert dabei die richtigen Antworten auf
18 Monate lang eigenhändig Karteikarten
die Herausforderungen unserer Zeit. Denn
ausgefüllt und sortiert. Heute ist die wis-
Die Ausweitung des Leistungsspektrums
Internationalisierung, interdisziplinäre
senschaftliche Arbeit dank der Unterstüt-
der Universität sichert und steigert
Vernetzung und ein schneller Wissens-
zung durch Medientechnologien und der
die Attraktivität des Bildungsstandortes
und Technologietransfer sind wichtiger
Zusammenarbeit mit ihren Entwicklern
Passau und seines Umlandes und gibt
denn je.
sehr viel leichter geworden. Gleichzeitig
auch ein klares Signal an die stark vom
Als größter Arbeitgeber der Region Passau
stehen wir vor neuen Problemen: Wie
produzierenden Gewerbe geprägten
profitiert ZF von der Neuausrichtung
bewältigen wir etwa die Langzeitarchi-
Wirtschaft im Landkreis Passau:
und der hervorragenden Ausbildung an
vierung von digitalem Schriftgut? Umso
Technische Bildung hat Vorfahrt!
der Universität Passau. Viele unserer
mehr freut mich, dass die Universität
Der Landkreis Passau wird Technik Plus
Mitarbeiter in administrativen Abteilun-
sich mit Technik Plus, insbesondere mit
daher auch weiter nach Kräften unter-
gen und in den Führungsetagen haben in
einem Lehrstuhl für Digital Libraries,
stützen.
Passau studiert. Nicht nur Technikwissen-
dieser Kernfrage annimmt. Wir sind sehr daran interessiert, uns als Praktiker in diese Forschung einzubringen. In unserem gemeinsamen Projekt „MonArch“ zur
schaften, sondern auch in den Bereichen
Franz Meyer Landrat des Landkreises Passau
Wirtschafts-, Rechts-, Gesellschafts- und Kulturwissenschaften. Die globale Forschungsausrichtung der Uni und nicht
Digitalisierung von Quellen über Monu-
zuletzt die hohe Fremdsprachenkompe-
mentalbauten klappt der Austausch mit
tenz ihrer Studierenden zahlen sich dabei
der Universität bereits hervorragend. In-
täglich aus.
formatiker entwickeln eine Methodik, die
Den verstärkten Fokus auf technische
es uns ermöglicht, kulturelles Erbe auch
Themen, den Ausbau der Didaktik in den
in digitaler Form zugänglich zu machen.
sogenannten MINT-Fächern und die enge
Umgekehrt sensibilisieren wir die Techni-
Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft
ker in fachlichen und rechtlichen Fragen,
und Wirtschaft begrüßen wir als techno-
sodass am Ende eine sehr gute alternative
logieorientiertes Unternehmen natürlich
Anwendungsmöglichkeit steht.
sehr. Persönlich freut es mich, dass durch Technik Plus der Name Passau künftig
Dr. Andrea Schwarz, Direktorin des Landeskirchlichen Archivs der EvangelischLutherischen Kirche in Bayern
noch stärker in der Welt präsent sein wird.
Wilhelm Rehm Mitglied des Vorstands der ZF Friedrichshafen AG für den Bereich Industrietechnik
Unter dem Dach von Technik Plus werden
Technik Plus eröffnet der Universität
In meinem Beruf als Wirtschaftsprüfer
die Geisteswissenschaften und die
Passau Möglichkeiten, sich mit den
wird auf unterschiedlichen Ebenen klar,
Informationstechnologie wechselseitig
spannendsten Forschungsfragen des
wie wichtig das Thema Internationalisie-
voneinander profitieren. Wenn wir es
digitalen Zeitalters auseinander zu setzen.
rung ist. Die großen kapitalmarktorien-
gemeinsam schaffen, neue Technologien
Diese ergeben sich aus dem Wechselspiel
tierten Unternehmen sind nahezu alle
in ihrer Wirkung auf Mensch und Gesell-
zwischen technischen und geisteswissen-
im Ausland tätig, über 60 Prozent der
schaft zu erforschen, gewinnt die Uni-
schaftlichen Themen. Nehmen wir etwa
Familienunternehmen machen bereits
versität ein einzigartiges Profil hinzu. Mir
die Herausforderung des Web 3.0 – das so
Geschäfte mit internationalem Bezug.
gefällt vor allem die Verzahnung – der an
genannte semantische Internet.
Für sie ist es schwierig, gute Mitarbeiter
unserer Fakultät angesiedelte Lehrstuhl
Die Inhalte des World Wide Web können
zu bekommen. Dabei bieten sie jungen
für Digital Humanities bekommt etwa mit
derzeit nur von Menschen verstanden
Leuten oft attraktive Herausforderungen
dem Informatiklehrstuhl Digital Libraries
und interpretiert werden. Das Seman-
und Gestaltungsmöglichkeiten. Die Bera-
ein technisches Gegenüber. Für die in
tic Web will statt Daten Informationen
tung für diese Unternehmen ist ebenfalls
allen geisteswissenschaftlichen Fächern
verknüpfen, indem es deren Bedeutung
internationaler und weltweit vernetzter
zentrale Frage – wie bereitet man Daten
erkennt und verknüpft. Das heißt, dass
geworden. Auch wir suchen Absolventen,
auf, um die Quellen optimal auswerten zu
nicht formalisierte Texte computerge-
die im Ausland bestehen können.
können? – spielen digitale Analysetech-
stützt inhaltlich bewertet und einander
niken eine immer größer werdende Rolle,
zugeordnet werden können.
Das Internationale war immer schon eine
für Forscher und Studierende gleicher-
Diese Ziele erreicht man nur durch
Stärke der Universität, und es gefällt mir
maßen. Gerade in der Lehre müssen wir
Verbindung von Informatik und Anwen-
sehr gut, dass Technik Plus diesen Bereich
Techniken vermitteln, wie man aus einer
dungswissen, indem man informations-
noch ausbauen wird. Ich sehe dabei die
immer größeren Datenflut die erkenntnis-
technische Kompetenz mit kulturellen,
Herausforderung, den Studierenden auf
relevanten Informationen herausfiltert.
kommunikationswissenschaftlichen und
diesem Gebiet eine inhaltliche Qualität zu
Wir sollten aber neue Informationstech-
psychologischen Analysen, wie Menschen
bieten, die sie im Ausland nicht bekom-
nologien nicht nur nutzen lernen und
Wissen aufnehmen, verknüpft. Ein Teil der
men – damit sie auch für den Master in
nutzen, sondern auch über ihre Nutzung
Informatik kann so zu einer Ingenieurs-
Passau bleiben.
reflektieren. Auch hier kann Technik Plus
wissenschaft der Kultur werden – ihr die
wichtige Impulse geben.
Werkzeuge an die Hand geben, um etwa Phänomene wie soziale Medien effektiv
Prof. Dr. Rüdiger Harnisch Dekan der Philosophischen Fakultät
zu erfassen und zu bewerten. Umgekehrt kann sich durch eine Partnerschaft mit den Geisteswissenschaften auch die Informatik öffnen – und sich auf stärker anwendungsnahe Themen fokussieren. Bei dieser Entwicklung hat Passau eine
Prof. Dr. Manfred Broy Mitglied des Universitätsrates und Inhaber des Lehrstuhl für Software and Systems Engineering an der TU München
blendende Ausgangslage. Wenn die Universität die jetzige Dynamik nutzt, hat sie die Chance, ein einzigartiges Profil zu entwickeln. Ein „unique selling point“, der Wissenschaftler und Studierende anlocken wird.
Dr. Bernd Grottel Mitglied des Vorstands der KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft AG, München
Technik Plus erweitert unser Studien
Ich werde in diesem Semester gemeinsam
Technik Plus eröffnet aus meiner Sicht
angebot um zunächst zwei Bachelor
mit einem Kommilitonen eine Gründer-
viele Chancen, die bereits bestehende
studiengänge, „Mobile und eingebet-
Hochschulgruppe ins Leben rufen.
Zusammenarbeit zwischen der Hoch
tete Systeme“ sowie „Internet Science“.
Aus unserer Sicht gibt es in diesem
schule Deggendorf und der Universität
Letzterer wird gemeinsam von der FIM
Bereich bisher zu wenig Vernetzung an
Passau zu vertiefen. Wir sind aus meiner
und der Philosophischen Fakultät ent
der Universität. Gründungsinteressierte
Sicht keine Konkurrenten, sondern passen
wickelt und verbindet die technische Seite
haben auf dem Passauer Campus kaum
als Partner gut zusammen. Auch bei
mit Geistes- und Sozialwissenschaften.
Möglichkeit, sich mit Gründern in Verbin-
der Klientel der Studierenden ergänzen
Für „Mobile und eingebettete Systeme“,
dung zu setzen und auszutauschen.
wir uns gut. Der gemeinsame Studien-
den technischeren von beiden, kann man
Ich erhoffe mir, dass die Universität
gang „Intelligente“ Technische Systeme
sich ab Sommer 2012 bewerben. Dieser
durch Technik Plus gründerfreundlicher
zeigt, wie gut die Kompetenzen bei uns
Studiengang wird von der regionalen
wird und sich der Informationsaustausch
bereits ineinander greifen: Wir bringen
Industrie sehr begrüßt und mit fünf
generell, auch international, verbessert.
unsere Erfahrung in der angewandten
Deutschlandstipendien gefördert. Auf
Langfristig würde ich mir auch einen
Forschung und im Technologietransfer ein
Universitätsniveau gibt es bisher nur eine
Studiengang zum Thema Entrepreneur-
und profitieren von der Stärke der
Handvoll vergleichbarer Studiengänge in
ship wünschen. Es wird immer schwieri-
Universität in der Grundlagenforschung.
Deutschland, deshalb haben wir damit
ger, nach dem Studium Arbeit zu finden,
Geförderte Projekte erfordern regelmäßig
bereits international Interesse geweckt,
und man ist bisher weitgehend auf sich
beide Komponenten: die Grundlagenfor-
gerade auch bei unseren europäischen
allein gestellt, wenn man eigene
schung und die Überführung dieser
Nachbarn.
Geschäftsideen entwickeln will.
Ergebnisse in reale Produkte.
Mir als anwendungsorientiertem
Dass die Universität sich nun zusätzlich
Zukünftig wollen wir auch im Hinblick
Mathematiker gefällt es besonders,
einen technischen Schwerpunkt geben
auf Promotionen unsere Zusammenarbeit
dass wir nun auch technische Studien
will, finde ich gut. Es entspricht nur der
vertiefen. Wir arbeiten bereits mit
in Passau anbieten können. Das eröffnet
Realität, wenn technische Studiengänge
Universitäten in aller Welt zusammen,
ganz neue Möglichkeiten der Kooperation
und andere Studien vernetzt werden.
um sehr guten Studierenden die Promo
und wird uns im Bereich Technologie-
Wo man hinschaut, in jedem Beruf,
tion zu ermöglichen. Technik Plus gibt
transfer stärken. Außerdem brauchen
werden wir mit Technik und Computern
uns nun die Möglichkeit, die kooperative
technikinteressierte Studienanfänger
konfrontiert. Unser Leben ist voll davon.
Promotion auch zusammen mit einer
aus der Region nun nicht mehr bis nach
Wenn ich mich bereits im Studium mit
Universität in der Region anzubieten.
München zu fahren, um ein passendes
diesen Aspekten auseinandersetze, bin
Studienangebot zu finden.
ich auf die Anforderungen der Arbeitswelt besser vorbereitet.
Prof. Dr. Martin Kreuzer Dekan der Fakultät für Informatik und Mathematik
Michaela Reisch, Studentin (Business Adminis tration, 5. Semester)
Gesellschaf t“ Bei „vernetzte denke ich an… …ein Auto!
Prof. Dr.-Ing. Andreas Grzemba Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer, HAW Deggendorf
10
campus passau I 02/2012 I Neues
Wechsel im Präsidentenamt Die Universität Passau, zahlreiche Weggefährten und über 530 geladene Gäste nahmen mit einem Festakt am 30. März Abschied von Präsident Prof. Dr. Walter Schweitzer. Der 67-Jährige trat zum 31. März 2012 in den Ruhestand. Schweitzer sei einer der „Gründerväter“ der Universität, erinnerte Dr. Wolfgang Zeitler vom Wissenschaftsministerium in seiner Festansprache im vollbesetzten Audimax. Prof. Dr. Schweitzer wirkte seit 1978 in Passau, als Inhaber des Lehrstuhls für Statistik, als Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und als Prorektor. 1997 übernahm er das Amt des Rektors bzw. Präsidenten. Am Ende gab es stehenden Applaus für den scheidenden Präsidenten und seine Ehefrau Marie-Luise Schweitzer. Zum 1. April hat Prof. Dr. Burkhard Freitag Schweitzers Nachfolge angetreten. „Wissenschaft für die vernetzte Gesellschaft“ – dieses Leitmotiv soll seine vierjährige Amtszeit prägen. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Studierenden. Gemeinsam und im Dialog mit diesen möchte ich die positive Entwicklung der Universität Passau weiter vorantreiben“, so der neue Präsident. Burkhard Freitag ist seit 1994 Professor für Informatik und seit 2002 Inhaber des Lehrstuhls für Informationsmanagement an der Universität Passau. Als Vizepräsident der Universität war er seit 2006 für Forschung und Technologietransfer verantwortlich. Die Amtskette ging auf Schweitzers Nachfolger, Burkhard Freitag, über. In gewisser Weise wird Walter Schweitzer die Universität weiterhin durch alle Gewässer begleiten: Die Universität widmet dem begeisterten Ruderer einen Achter.
Jugend im Fokus Die „Passauer LateinAmerikagespräche“ (PLA), der größte studentisch organisierte Lateinamerikakongress im deutschsprachigen Raum, sind vom 11. bis 13. Mai mit mehreren hundert Teilnehmern in die 12. Runde gegangen. Thema waren in diesem Jahr Phänomene und Entwicklungen der Jugend in den verschiedenen Regionen des Subkontinents. In Vorträgen und Workshops wurden insbesondere Probleme wie Jugend- und Bandenkriminalität, Kinderarbeit und Armut sowie das Bildungssystem thematisiert. Ein kultureller Abend, die „Fiesta Latina“ sowie eine Film vorführung mit anschließender Podiumsdiskussion rundeten das Programm ab.
www.pla-online.de
campus passau I 02/2012 I Neues
International Student Barometer: Passauer Uni ist spitze Im vom Deutschen Akademischen Auslandsdienst und der Hochschulrektorenkonferenz geförderten International Student Barometer mit über 200.000 Teilnehmern platzieren ausländische Studierende die Universität Passau in fast allen Bereichen
11 Nationen beim DAADSommerseminar
in der Spitzengruppe. 86,7 Prozent der Befragten sind dabei zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrer Zeit an der Universität
Intellektuelle Eliten in Ost- und Westeuropa in
Passau. Gemessen am Durchschnitt aller abgefragten Kategorien
Geschichte und Gegenwart hatte sich das Sommer
kommt keine andere deutsche Hochschule auf einen
seminar des Deutschen Akademischen Austausch-
besseren Wert. Auch im internationalen Vergleich platziert sich
dienstes (DAAD) vom 7. bis 12. Mai zum Thema
Passau mit einem dritten Platz an der Spitze. Besonderes Lob fand
gemacht. Alumni des DAAD und anderer Stipendien-
neben der hervorragenden Lehre auch die herzliche Willkom-
werke aus Ungarn, Polen, Tschechien, Russland,
menskultur auf dem Campus. Weniger gut wurden hingegen die
Rumänien, Serbien, Belarus, Georgien, Usbekistan
Erreichbarkeit der Universität mit öffentlichen Verkehrsmitteln
und der Ukraine sowie Passauer Studierende setzten
und die Möglichkeiten, Geld hinzu zu verdienen bewertet. Für Prä-
sich in disziplin- und länderübergreifenden Block
sident Prof. Dr. Burkhard Freitag sind die Ergebnisse des ISB Bestä-
seminaren mit der Thematik auseinander. Experten-
tigung und Ansporn zugleich. Er will in Zukunft unter anderem
Vorträge und eine Fachexkursion nach München
das Sprachangebot für ausländische Studierende noch ausbauen:
standen ebenfalls auf dem Programm. Das Sommer-
Neben mehr Deutschkursen soll es auch mehr Lehrveranstaltun-
seminar wird von der Initiative Perspektive Osteuropa
gen auf Englisch geben. „Ich wünsche mir bei allen neuen Master-
unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Wünsch organi-
programmen einen englischsprachigen Anteil von mindestens 30
siert und im Rahmen des DAAD Alumni-Programms
Prozent“, so der Präsident.
aus Mitteln des Auswärtigen Amtes finanziert.
www.i-graduate.org
11
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campus passau I 02/2012 I Neues
Eine Brücke zum Bosporus
Ingenieure neuen Typs
Die Universität Passau beteiligt sich an der Gründung
Die Universität Passau hat einen neuen
der Türkisch-Deutschen Universität mit dem Aufbau eines
Bachelor-Studiengang „Mobile und einge-
kulturwirtschaftlichen Studienganges. Deutsche Studierende
bettete Systeme“ (MES) eingerichtet.
profitieren demnächst durch einen Doppelabschluss mit
Voraussichtlich ab August können sich
Istanbul. Das Engagement dient dem politischen Ziel der
Interessenten einschreiben, um zum
Verständigung zwischen der Türkei und Deutschland. Die von
Wintersemester 2012/2013 das Studium
beiden Staaten getragene Hochschule nimmt im September
aufzunehmen. Der erste Studiengang,
2012 den Lehrbetrieb an ihrer Kultur- und Geisteswissenschaft
der im Rahmen des Konzepts Technik Plus
lichen Fakultät auf. Interessenten werden sich u. a. für den
umgesetzt wird, soll Ingenieure neuen Typs
Masterstudiengang „Kultur und Wirtschaft“ einschreiben
hervorbringen, die die Grenzen zwischen
können, der nach dem Vorbild des Passauer Studiengangs
Informatik und klassischen Ingenieurswis-
International Cultural and Business Studies ICBS konzipiert ist
senschaften überwinden: Die Absolventin-
– auch bekannt als Kulturwirt (Kuwi). Die TDU wird vom
nen und Absolventen werden sowohl soft-
deutschen und türkischen Staat finanziert und auf deutscher
wareintensive Systeme entwerfen können
Seite vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD)
als auch auf Kenntnissen der physikalischen
koordiniert. Innerhalb weniger Jahre soll sie 5.000 Studierende
Prinzipien von Hardware-Komponenten
unterrichten – im Wesentlichen auf Deutsch. „Die Türkisch-
aufbauen. „Damit sind sie vorbereitet für
Deutsche Universität kann eine zentrale Brücke zwischen
Führungspositionen, die für die Gesamt
den beiden Ländern bauen und über den Diskurs in der akade-
konzeption von Systemen verantwortlich
mischen Welt auch ganz neue und nachhaltige Beziehungen
sind und Teams mit unterschiedlichen
schaffen“, so Prof. Dr. Ernst Struck, Projektleiter der Universität
Spezialisten leiten“, erklärt Prof. Dr. Martin
Passau. Diese ist als eine von 26 deutschen Hochschulen
Kreuzer, Dekan der FIM. Zudem vermittelt
im Konsortium vertreten, das die Ausgestaltung der TDU mit
der Studiengang auch Grundkenntnisse
dem Hochschulrat der Türkei abstimmt.
der Mensch-Maschine-Interaktion. Dieser sozialwissenschaftliche Ansatz ist
Das Foto zeigt die Passauer Delegation zusammen mit den
in einem derartigen Studiengang deutsch-
türkischen Kolleginnen und Kollegen und der Universitäts
landweit bislang eine Besonderheit.
leitung am Ufer des Bosporus in Istanbul-Beykoz.
Getragen werden die zusätzlichen Studienplätze im Wesentlichen von drei ebenfalls im Rahmen von Technik Plus hinzugekommenen Lehrstühlen für Dynamische Systeme, Sensorik und Complex Systems Engineering. Die Besetzungsverfahren sollen möglichst noch 2012 abgeschlossen werden.
v. r: Prof. Dr. Ernst Struck (Projektleiter), Prof. Dr. Haldun Akpinar, Prof. Dr. Jürgen Kamm, Prof. Dr. Seyda Ozil, Prof. Dr. Carola Jungwirth, Prof. Dr. Rita Süssmuth (Präsidentin dtsch. Konsortium), Dr. Jörg Scheffer, Prof. Dr. Ziya Sanal (Rektor), Dr. Achim Dilling, Dr. Richard Wittmann, Prof. Dr. M. Emin Köktas (Dekan, hockend), Dr. Ibrahim Edin, Prof. Dr. Christoph Barmeyer, Dr. Yasemin Dayioglu-Yücel, Barbara Agha-Alikhani, Prof. Dr. Halil Akkanat (Dekan)
campus passau I 02/2012 I Forschung & Lehre
Sicher in die „Wolke“ Immer mehr Unternehmen wickeln Teile ihres Datenverkehrs in Clouds ab: Sie mieten IT-Strukturen an, die lokale Rechner entlasten oder die Rechnerleistung verstärken, wenn zu Spitzenzeiten größere Kapazitäten gefragt sind. Das ist praktisch und spart Geld. Sicher ist es nicht. Juristen der Universität Passau arbeiten daran, das zu ändern.
„Das Grundproblem der Datensicherheit in Clouds ist lösbar“, sagt Gerrit Hornung, Professor für Öffentliches Recht, Informationstechnologierecht und Rechtsinformatik. „Es ist nur noch nicht gelöst.“ Bislang ist bestenfalls verschwommen zu erahnen, wo genau sich die ausgelagerten Daten bewegen. Die abstrakte Infrastruktur bleibt für Nutzeraugen undurchsichtig wie, nun ja, eine Wolke. „Es ist durchaus üblich, dass Clouddienste ihre Server weltweit verstreuen und sensible Daten herumgeschoben werden, um die Infrastruktur effektiv zu nutzen“, erläutert Hornung. „Beispielweise auch in Länder, deren Datenschutzstandards nicht mit Technik
den deutschen und europäischen Standards
gestaltung
vergleichbar sind.“
(provet) an der Universität Kassel, die seit vielen Jahren
Das Projekt SkIDentity, an dem Hornung und sein Team seit Mitte Januar mitarbeiten, soll Geschäfts- und Datenprozesse in
interdisziplinäre Forschungsprojekte zu Rechtsfragen der Infor-
der „Wolke“ künftig technisch und rechtlich sicher machen. Der
mations- und Kommunikationstechniken durchführt.
Schlüssel zur Sicherheit liegt in der eID, im neuen elektronischen Personalausweis: In Zukunft soll der Zugriff
„Das ist das Spannende am IT-Recht: Es geht nicht nur um
auf Daten in Clouds mit der Authentifizierung durch die
die Theorie, sondern immer auch um die Frage, wie sich
sicheren Chipkarten verknüpft sein.
die Ergebnisse praktisch umsetzen lassen. Die beste Lösung nützt nichts, wenn der Nutzer überfordert ist.“ Insbesondere
Mit dieser Idee hat SkIDentity
für kleine Unternehmen und Behörden soll das Ergebnis
bereits das Vertrauen des Bundes-
handhabbar sein.
ministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gewonnen
Zurzeit analysiert Hornung rechtliche Fragen rund um die eID,
und wurde als eines von 14 Projek-
mit der er sich bereits in seiner Dissertation befasst hat.
ten des „Trusted Cloud“ Techno
Er schließt dabei nicht aus, dass seine Ergebnisse sich nicht nur
logiewettbewerbs 2011 ausgezeich-
auf die technische Umsetzung, sondern auch auf die Gesetzes-
net. Nun wird das vom BMWi
lage auswirken könnten. Bis es soweit ist, rät er zu Vorsicht:
geförderte Konzept über drei Jahre von einem interdisziplinären
„Das Internet ist eine großartige Geschichte für die Kommunika-
Team aus Wissenschaftlern, Praktikern und Vertretern der Wirt-
tion unter Menschen. Wir müssen uns aber darüber im Klaren
schaft ausgestaltet. „Man lernt viel über die anderen Diszipli-
sein, dass wir die Daten, die wir preisgeben, nicht mehr zurück-
nen, aber auch über die eigene“, sagt Hornung. Bereits vor sei-
bekommen.“
ner Berufung an die Universität Passau war Hornung Geschäftsführer der Projektgruppe verfassungsverträgliche
Text: Katrina Jordan
http://www.skidentity.de
13
14
campus passau I 02/2012 I Forschung & Lehre
Sauberer Strom für das Zellertal Wie können sich zwei Bayerwald-Gemeinden in Zukunft selbst mit Energie versorgen? Roland Zink, Mitarbeiter des Lehrstuhls für Anthropogeographie, modelliert mit Hilfe eines Geographischen Informations systems Antworten, die als Teil einer Energiestrategie schon bald Wirklichkeit werden können. Spätestens seit Fukushima sind sich
Auf eine Anfrage des Amtes für Ländliche
Analysen, Konzepte und Empfehlungen
immer mehr Menschen sicher, dass die
Entwicklung hin begann Zink vor gut
bei. „Andere Institute sind immer thema-
Zukunft der Energieversorgung nicht
einem Jahr, in Zusammenarbeit mit Kolle-
tisch aufgestellt. Dort reden die Ingeni-
länger in der Atomenergie liegt. Zu ent-
gen der Passauer Geographie und vom
eure mit den Ingenieuren und die Gesell-
scheiden, woher die Energie stattdessen
Technologie Campus Freyung der Hoch-
schaftswissenschaftler mit den
kommen soll, fällt jedoch nicht immer
schule Deggendorf eine nachhaltige
Gesellschaftswissenschaftlern. Wir kön-
leicht: Welche erneuerbare Energiequelle
Energiestrategie für das Zellertal zu ent-
nen hier interdisziplinär arbeiten, das ist
ist für den Bedarf geeignet? Wo könnte
wickeln. Er ist überzeugt, dass sich die
meiner Meinung nach ein großer Vorteil“,
man sie bauen? Ist das überhaupt erlaubt
Gemeinden zukünftig autark mit Strom
sagt Prof. Dr. Wolfgang Dorner, Leiter der
– und wie verändert eine solche Anlage
versorgen können. „Schon jetzt wird ein
Arbeitsgruppe Geoinformatik am Techno-
mein persönliches Lebensumfeld?
Drittel des Strombedarfs aus eigenen
logie Campus Freyung.
Mitteln gedeckt. Es gibt einige WasserFragen über Fragen, auf die man in den
kraftwerke in der Region und aufgrund
Sozialverträglich sollten die Standorte
Gemeinden Arnbruck und Drachselsried
der intensiven Förderung auch Photovol-
sein, dabei wirtschaftlich rentabel und
(Lkr. Regen) zunächst keine Antwort fand.
taik“, erklärt er. „Für uns ging es vor allem
ungefährlich für die Natur – eine unge-
Umgeben von dichtem Wald und felsigen
darum, einen angepassten Mix aus ver-
heure raumplanerische Herausforderung
Höhenzügen bilden die beiden Orte
schiedenen Energieformen zu finden.“
und damit ein Fall für ein Geoinformationssystem (GIS), mit dem sich die notwen-
gemeinsam das Erholungsgebiet Zellertal. Viele der insgesamt rund 4400 Menschen
Die Passauer Geographen prüften und
digen Daten integrieren und verknüpfen
leben vom Tourismus, die Landschaft ist
bewerteten verschiedene Technologien
lassen. Ausgehend von der technischen
schön und ursprünglich. „Da stellt man
für die Region und suchten nach mögli-
Standortanalyse können die Wissen-
nicht so eben ein paar Windräder auf“,
chen Standorten dafür. Der Technologie
schaftler mit Hilfe des GIS verschiedene
stellt Roland Zink fest.
Campus Freyung steuerte die technischen
Energieformen wie Biomasse, Geothermie,
Wo soll das Windrad einmal stehen? Geograph Roland Zink nutzt spezielle IT-Infrastrukturen, um zwei Bayerwald-Gemeinden zum optimalen Energiekonzept zu beraten.
Gesellschaf t“ Bei „vernetzte denke ich an… tze gente Stromne lli te in , ds ri g t ... smar ve Roland Zink, Uni
rsität Passau
Photovoltaik, Solarenergie, Wasserkraft
„Weil wir viele Kriterien berücksichtigen
Energie-Mix ganz konkrete Maßnahmen,
und Windenergie simulieren, auf ihre Aus-
konnten, haben wir tatsächlich optimale
die vor Ort auch schon aktiv angegangen
wirkungen untersuchen und in kartenähn-
Standorte herausbekommen, die allen
werden: So soll beispielsweise das bereits
lichen 2D- und 3D-Modellen visualisieren.
Ansprüchen genügen.“
vorhandene Heizkraftwerk in Drachsels-
Zink schätzt diese Technik aber nicht nur
Der Geograph hat sich bereits in seiner
als wissenschaftliches Werkzeug: Er und
Abschlussarbeit und Promotion mit GIS
seine Kollegen setzten die Möglichkeiten
beschäftigt – und mit erneuerbaren Ener-
Der Bericht enthält außerdem Vorschläge,
des GIS gezielt ein, um den Weg für den
gien. „Ich finde es spannend, an einem
wie die Gemeinden ihren Energiever-
oft hochempfindlichen sozialen Eini-
Thema zu arbeiten, das permanent aktuell
brauch senken können. Ein Thema, das
gungsprozess zwischen Bürgern, Behör-
und in den Medien präsent ist“, sagt er.
die Wissenschaftler auch persönlich zum
den, Investoren und Gesetzgebern zu
„Besonders gut gefällt mir, dass meine
Nachdenken gebracht hat: „Uns ist durch
ebnen. Zeigen, erklären, diskutieren und
Arbeit für die Energiestrategie Zellertal
das Projekt erst so richtig bewusst gewor-
entscheiden geht einfach leichter, wenn
einen sehr hohen Anwendungsbezug hat.“
den, wie unsensibel wir immer noch mit
man dank 3D-Animationen einen Blick aus
Er lächelt. „Theorie macht Spaß. Aber
Energie umgehen. Dabei ist Energie ein
dem eigenen Garten auf das geplante
irgendwann will man es einfach wissen:
hochwertiges Gut“, sagt Zink. „Wieder
Kraftwerk werfen und per simuliertem
Ist das, was wir da ausgearbeitet haben,
häufiger das Fahrrad benutzen, Sparlam-
Rundflug mögliche Windräder von oben
wirklich umsetzbar?“
pen einsetzen, den Computer ausschal-
ried in ein Blockheizkraftwerk umgewandelt werden.
ten... Man kann den eigenen Umgang
betrachten kann. „Wir suchten gemeinsam mit den Bürgern auf 100, 200 Meter
Ist es. Im Frühjahr 2012 hat das Projekt
mit Energie mit einfachen Mitteln
genau, wo man beispielsweise Windräder
sein offizielles Ende genommen.
effizienter gestalten, ohne auf etwas
landschaftsverträglich verorten kann.“
Der Abschlussbericht empfiehlt den
verzichten zu müssen.“
Das sensible Vorgehen hat sich gelohnt:
Gemeinden auf dem Weg zum optimalen
Text: Katrina Jordan,
Martin Gustorf
Fotos: Foto Sisa,
Florian Weichselbaumer
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campus passau I 02/2012 I Forschung & Lehre
„Die Die Universität Passau forscht gemeinsam mit den Stadtwerken Passau und dem Stromgroßabnehmer und IT-Dienstleister :a:k:t: Informationssysteme AG an einem Modell, das zeigt, wie die Netzinfrastruktur die Herausforderungen der Energiewende verkraftet. Ein intelligentes Steuerungssystem passt den Verbrauch automatisch dem schwankenden Angebot an.
Stefan Dambeck, :a:k:t:
Stefan Dambeck, Leiter des Rechen-
Damit das funktioniert, muss die Kommunikation zwischen
zentrums
IT-Dienstleister
Netzbetreiber und Stromkunde völlig neu aufgestellt werden.
:a:k:t:, erschreckt der Blick auf den
Das :a:k:t:-Rechenzentrum ist bisher nicht mit der Netzleitstelle
zentralen Stromzähler immer wie-
der
der von neuem. In den Serverräu-
beschränkt sich aufs Ablesen der Verbrauchswerte und das
men arbeiten Computer sowie Kühl-
Umschalten von Tag- auf Nachtstrom.
und Lüftungsanlagen mit einer
„Unser gemeinsames Ziel ist eine vollautomatisierte Steuerung:
Leistung von 60.000 Watt, im Jahr
Das Netz meldet den Wunsch nach Energieeinsparung, die
summiert sich ihr Verbrauch auf
Schnittstelle in unserem Rechenzentrum berechnet automatisch
über eine Million Kilowattstunden.
– abhängig von der Auftragslage –, welche Systemkomponenten
Dambeck möchte die gewaltigen
ihren Verbrauch herunterfahren können“, erklärt Stefan Dam-
Kosten, die das verursacht, reduzie-
beck. Dazu installieren die
beim
Stadtwerke
verbunden,
ren. Gottfried Weindler, Geschäfts-
Projektbeteiligten Senso-
führer
Passau,
ren, Messtechnik und eine
möchte die Auslastung des Strom-
Software-Umgebung, die
netzes besser steuern. Hermann de
den
der
Stadtwerke
Verbrauch
Rechenzentrums
munikation, möchte ein Kommunikationssystem entwickeln,
liert,
durch das beide Seiten auf ihre Kosten kommen. Er forscht mit
geschützte Kundendaten
seinem Team, mehreren Partnern und einer Fördersumme von
zuzugreifen. Im Gegenzug
knapp 3 Millionen Euro im Projekt All4Green, wie die Wende zu
für die Bereitschaft, sein
mehr erneuerbarer Energie gelingt, ohne dass die Stabilität der
Rechenzentrum in gewis-
Stromnetze verloren geht.
sen Grenzen vom Netzbe-
dabei
Informationsaustausch
des
Meer, Inhaber des Lehrstuhls für Rechnernetze und Rechnerkom-
ohne
der
reguauf
treiber steuern zu lassen, Zusammen mit :a:k:t: und den Stadtwerken Passau arbeitet er
erwartet sich Dambeck
am Prototyp einer IT-Steuerung der Stromverteilung, die den Ver-
eine verbesserte Transpa-
brauch der Kunden abstimmt auf das Angebot im Netz. Schwan-
renz
kungen in der Stromproduktion führen so nicht zu einem Netz-
brauchs sowie günstigere Konditionen – im Tausch gegen Netz-
kollaps. Eine neu entwickelte Software synchronisiert den
stabilität sollen die Stadtwerke einen Nachlass einräumen. Diese
Verbrauch des Abnehmers mit der Auslastung des Anbieters.
Prinzip würde :a:k:t: übertragen. „Wir könnten dann unseren
Sinkt die Stromzufuhr ins Netz, weil an einem windstillen, trüben
Kunden günstigere Angebote machen - wenn sie einverstanden
Tag mit Niedrigwasser weder Wind- und Sonnenenergie noch
sind, dass wir eine Systemleistung flexibel bereit stellen. Bei Son-
Wasserkraft in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen, sollen
nenschein würden dann mehr Rechner laufen als bei bewölktem
die Server von :a:k:t: energieintensive Rechenoperationen auf
Himmel und wenig Solarstrom im Netz.“
einen günstigeren Zeitpunkt verschieben. Wird umgekehrt mehr
„Der Weg zum Erfolg der Energiewende führt über die Kunden“,
Strom ins Netz eingespeist als abgenommen werden kann, soll
erklärt Prof. Dr. de Meer das Grundprinzip von All4Green.
der Großkunde etwa die Kühlung seiner Rechner verstärken.
Wenn Lieferanten, Dienstleister und deren Kunden in eine Öko-
Damit verschafft er sich einen Puffer, um sie zu einem späteren
kette mit einbezogen werden und davon einen geldwerten Vor-
Zeitpunkt kurzzeitig ganz ausschalten zu können.
teil haben, werden Lastspitzen beim Stromverbrauch vermieden.
des
Energiever-
Gottfried Weindler, Stadtwerke Passau
campus passau I 02/2012 I Forschung & Lehre
funktioniert über die Kunden“
Diese seien nicht nur ökono-
an All4Green sind als Teil eines Konsortiums mehrere europäi-
misch, sondern auch ökolo-
sche Partner und Unternehmen beteiligt, darunter mit Wind
gisch teuer. Unternehme man
Telecomunicazioni SpA auch einer der größten italienischen
nichts, würden durch den
Mobilfunkanbieter. „Wir gehen unser Praxisprojekt in Passau so
Umstieg
erneuerbare
an, dass die Erkenntnisse sich auch auf größere Verbraucher in
Energien Schwankungen im
anderen Netzen übertragen lassen“, so de Meer. Von der Gesamt-
Netz
zunehmen.
fördersumme von 3 Millionen Euro fließen daher auch 1 Millionen
„Wenn man die Entwicklung
Euro an die Passauer Praxiserprobung. Langfristig sieht er den
fortschreibt, läuft sie auf
Ansatz von All4Green auch als Modell für den Endverbraucher.
teure und flächenverbrauchende Speicherkraftwerke hinaus –
„Wir streben nichts weniger an, als eine Kommunikationsstruk-
nur um Extremwerten bei Verbrauch und Angebot Herr zu wer-
tur im Stromnetz, die der des Internet gleicht“, so de Meer. So
den“, so de Meer. Wirklich öko sei Strom aus erneuerbaren Ener-
ließe sich dann auch der Verbrauch von Privathaushalten steu-
gie deshalb nur, wenn man ihn auch direkt verbrauche.
ern. „Die Technik ist ja schon da. In modernen Smart-Homes hat
Alfred Thral, Betriebsleiter Versorgung der Stadtwerke Passau,
selbst die Waschmaschine eine eigene IP-Adressen.“
bestätigt diese Einschätzung: Durch Sonnenkollektoren gebe es
De Meer arbeitet seit 2006 am Thema Energieeffizienz von IT.
immer mehr dezentrale Einspeiser mit wechselndem Angebot.
Sein Schlüsselerlebnis war ein Aufenthalt an der Universität von
Dadurch verändern sich die Rahmenbedingungen im Netz. Es sei
Berkeley und das Erlebnis der Serverhallen von Google – für die
daher mittelfristig denkbar, dass Netzbetreiber die Einspeisung
ein eigenes Kraftwerk in unmittelbarer Nachbarschaft gebaut
durch Solar- und Windenergie abschalten müssen, weil sie eine
wurde. Grüne IT sieht er seitdem als zentrale Zukunftsaufgabe.
Prof. Dr. Hermann de Meer
auf
weiter
Überkapazität nicht ausgleichen können. Die Kosten für die
„Schließlich entspricht der CO2-Ausstoß von IT ungefähr der glei-
trotzdem anfallende Vergütung würden auf alle Verbraucher
chen Menge, die der Flugverkehr verursacht.“
umgelegt. „Teilweise ist es im deutschen Markt auch vorgekommen, dass Netzbetreiber Geld bezahlt haben, um zu viel produzierten Strom aus Wind und Sonne in europäischen Pumpspeicherwerken
loszuwerden“,
erklärt
Gottfried
Weindler,
Text: Steffen Becker
Fotos: Florian Weichselbaumer
Geschäftsführer der Stadtwerke. Im umgekehrten Extremfall müssten Erzeuger alte Kohlekraftwerke hochfahren, um Engpässe aufzufangen. „Solche Szenarien wollen wir hier vermeiden
Weitere Informationen: Die Europäische Kommission fördert
und suchen daher mit All4Green nach Modellen einer flexiblen
das Projekt „All4Green – Active collaboration in data centre
Versorgung, die sich in Lieferverträgen sauber regeln lässt“, so
ecosystem to reduce energy consumption and GHG emissions”
Weindler. Dann könne man den Umstieg auf erneuerbare Ener-
im Rahmen des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms. Weitere
gieträger nochmals forcieren.
Beteiligte: Stadtwerke Passau, :a:k:t:, GRUPO CORPORATIVO GFI
Prof. Dr. de Meer hofft, dass die Politik nach Ablauf der 30-mona-
INFORMATICA (Spanien), Universität Mannheim, Universitat
tigen Projektphase von dem Ansatz überzeugt ist und noch
Politecnica de Catalunya (Spanien), Wind Tele
bestehende wettbewerbsrechtliche Hindernisse für entspre-
comunicazioni SpA (Italien), Hewlett Packard
chende Versorgungsverträge beseitigt. Das Interesse ist groß –
Italy, Almende (Niederlande)
17
selbstorganisiert
multimedial
innovativ Lernplattform
Video Datenaustausch digital Software Bilder virtuell Audio online
unabh채ngig
interaktiv
campus passau I 02/2012 I Forschung & Lehre
19
Die neue Lern-Technik Sind sie vorbei, die Zeiten der klassischen Lehre? Gehen Studenten zukünftig nicht mehr mit Stift und Schreibblock in die Vorlesung, sondern erledigen per Video alles online im Park, Cafe oder Bett? Mit ILIAS wäre das zumindest möglich. „Treffen wir uns heute zum Lernen bei
hat den Teilnehmern seiner Veranstaltung
und die Zugriffsrechte auf ihre Materia-
ILIAS?“ Diese Frage wird in nächster Zeit
„Einführung in das Medienrecht“ im
lien bestimmen können. Das InteLeC-
immer häufiger auf dem Campus zu hören
vergangenen Semester angeboten,
Zentrum bietet aus diesem Grund regel-
sein. ILIAS ist aber kein Student, sondern
ihr Wissen in einem Onlinekurs zu ver
mäßig Schulungen an.
eine Lernsoftware. Genauer gesagt steht
tiefen: „Der Kurs besteht aus drei Teil
der Name für Integriertes Lern-, Informa-
bereichen, die es den Studierenden
Die größere Herausforderung für die
tions- und Arbeitskooperations-System.
ermöglichen, sich mit Themen aus der
Lehrenden besteht letztlich darin, wie
Dozierende und Studierende können sich
Veranstaltung zu befassen. Im Anschluss
sie ILIAS möglichst sinnvoll in den Lehr-
hier multimedial und interaktiv miteinan-
daran eröffnen Wiederholungs- und
plan integrieren. „Da stellt sich natürlich
der vernetzen. „Die Lernplattform schafft
Vertiefungsfragen in Form eines Multiple-
die Frage, wie passe ich ILIAS jetzt in mein
einen virtuellen Unterrichtsraum, der
Choice-Tests die Option, den aktuellen
Vorlesungskonzept ein? Aber am Ende
nicht nur zum Datenaustausch geeignet
Lernstand zu ermitteln“, erklärt er.
war ich überrascht, dass alles, was ich mir
ist, sondern über das Potential verfügt,
Bei den Studenten stieß das durchaus
an Funktionen vorgestellt hatte, auch
die Lehre mit Hilfe digitaler Medien neu
auf positive Resonanz: „Das Lernangebot
umgesetzt werden konnte“, sagt Ralf
zu gestalten“, erklärt Dr. Christian Müller,
ist sehr hilfreich gewesen, es zeigte mir
Müller-Terpitz.
mediendidaktischer Mitarbeiter des Inte-
noch einmal deutlich auf, welche Themen
Wird also der virtuelle Unterrichtsraum
LeC-Zentrums und Spezialist für ILIAS.
klausurrelevant sein würden“, sagt
den Hörsaal nun ersetzen? „Theoretisch
Medien- und Kommunikationsstudentin
ginge das sicherlich, praktisch ist das für
Carolin Wlokka.
mich nicht denkbar. Ich brauche die
Das System steht grundsätzlich allen
Begegnung und direkte Kommunikation
Universitätsangehörigen zur Verfügung. In erster Linie geht es aber darum,
Das selbstorganisierte Lernen zu fördern
im Hörsaal als Motivation. Es ist mir auch
Dozierenden und Studierende für eine
ist ein zweiter zentraler Aspekt von ILIAS.
wichtig, meine Kommilitonen oder den
innovative Art der Lehre zu begeistern.
Das geht, weil die Software immer und
Dozenten spontan und persönlich etwas
Neben der Möglichkeit, Textmaterial
überall verfügbar ist. „Es ist toll, dass ich
fragen zu können“, sagt Carolin Wlokka.
bereitzustellen, können Lerninhalte auch
nicht an die Universität muss, um mich
Ralf Müller-Terpitz sieht die klassische
in Form von Audiodateien, Bildern oder
mit zusätzlichem Unterrichtsmaterial
Lehre durch die technische Entwicklung
Videos hochgeladen werden. An der
zu versorgen. Ich kann zu jeder Tages-
ebenfalls nicht bedroht. Dass sie manche
Universität Passau wird dieses Angebot
und Nachtzeit durch ein paar Klicks auf
Abläufe an Universitäten verändert,
bereits kreativ genutzt. Das Sportzentrum
alles zugreifen, was ich brauche“, erklärt
begreift er zunächst als Chance auf Ver-
verwendet die Plattform zur Einbindung
Carolin Wlokka. Die Bedienoberfläche ist
besserung. „ILIAS hat Potential die Lehre
von Videos beim Schwimmunterricht.
gängigen Plattformen nachempfunden.
zu verbessern, weil es die Präsenzveran-
Die Sportler werden synchron über und
„Jeder Student, der einen Facebook-
staltung mit dem Onlineangebot ver-
unter Wasser gefilmt, anschließend wer-
Account hat und dort posten kann, wird
zahnt. Bestimmt wird sich in der Zukunft
den die Videos geschnitten und den
keine große Probleme haben, sich in das
da auch noch einiges ändern. Wir stehen
Studierenden als Feedback bereitgestellt.
System einzufinden“, sagt Christian Müller.
da erst noch am Anfang einer Entwick-
Daneben kann die Lernsoftware auch
Für Dozierende gestaltet es sich etwas
klassischer genutzt werden – als Form
komplizierter: Sie müssen erlernen, wie
der Begleitung von Vorlesungen und
sie gewünschte Lernobjekte, etwa Wikis,
Seminaren. Prof. Dr. Ralf Müller-Terpitz
Glossare oder interaktive Tests, anlegen
Fotomontage:
lung, die sicherlich noch Jahrzehnte andauern wird.“
Text: Aline-Florence Buttkereit Florian Weichselbaumer
20
campus passau I 02/2012 I Forschung & Lehre
Ideen ohne Fesseln „Rein ins Leben und der Kreativität freien Lauf lassen“: Mit „Design Thinking“ brechen Seminarteilnehmer Hierarchien auf und konfrontieren Bahnhofspassanten mit innovativen Ansätzen zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.
Prof. Dr. Carolin Häussler will Design Thinking in der Lehre etablieren
ihre Lösungsansätze komplett selbst
schen aufgestellt hat und das Geld an ein
bestimmt. Vorgegeben war nur das
Kinderheim spendet. „Manfred wäre eine
Grundthema Ressourceneinsparung.
mobile Ausbauvariante für die ganze
Der Rest ergab sich aus Brainstorming,
Stadt“, sagt Waitl. Design Thinking
Stadtrallye, enormem Flipchart-Verbrauch
bezieht laut Prof. Dr. Häussler seine Stärke
und Passanten-Fangen am Hauptbahnhof.
aus genau diesem Einbeziehen möglichst
„Wir haben am Anfang einfach Ideen in
unterschiedlicher Blickwinkel. „Übliche
den Raum geworfen: Wo verschwenden
Herangehensweisen, bei denen ich in
wir, welche Einschränkungen würden uns
einem langwierigen Prozess möglichst
weh tun, wie könnte Ressourcen sparen
viele Variablen erfasse, eine Strategie
Spaß machen“, erklärt Veronika Waitl.
erarbeite und erst zum Schluss aktiv
Davon ausgehend schwärmte sie mit
werde, setzen mich wie auf Schienen“,
Kommilitonen in die Innenstadt aus und
erklärt sie. Revolutionäre Ideen entstün-
befragte Passanten beispielsweise nach
den jedoch, wenn Anregungen von allen
ihren Hobbys, Haushaltstipps, ihrer Vor-
Seiten erst einmal ungehindert durch den
stellung von Glück. „Wir wollten die Leute
Raum schwirren. „Die Methode funktio-
erst mal kennenlernen, um dann daraus
niert nur ohne Hierarchie – ob ein Profes-
eine prototypische Person zu schaffen,
sor, Student oder ein befragter Arbeitslo-
für deren Probleme wir eine Lösung
ser einen Anstoß gibt, ist für die
suchen“, sagt Friedemann Sadlik.
Diskussion irrelevant. Dann entfalten Ideen ihre ganze Kraft.“
Aus den Einstellungen und Charakteristika der Menschen, die man am Vormittag in
Diese Vorteile erkennen inzwischen auch
Arbeitslos, Mitte 40, sammelt Pfandfla-
der Innenstadt und am ZOB interviewen
Unternehmen: So ließ Häussler eine Refe-
schen, träumt von einem eigenen kleinen
kann, kristallisierte sich der bewusst pola-
rentin in einer ihrer Vorlesungen über den
Garten (irgendwann mal): Manfred hat es
risierende Prototyp „Manfred“ heraus.
Einsatz von Design Thinking bei der Deut-
nach herkömmlichen Maßstäben nicht so
Die „Lösung“ für ihn trat im kreativen
schen Bank berichten. „Wenn ich Innovati-
gut getroffen. In der Wirtschaftswissen-
Chaos möglichst spontan beschrifteter
onsprozesse in ein Korsett aus Vorgaben,
schaftlichen Fakultät, die ihn hervorge-
Post-Its zu Tage: Die Studierenden einig-
Gremienabstimmung und Zuständigkeits-
bracht hat, feiert man ihn dennoch als
ten sich, Manfred einen Fahrradanhänger
ordnungen stecke, führt das bestenfalls
vorbildlich. „Manfreds Existenz ist die
zu besorgen, mit dem er Pfandflaschen
zur Verfeinerung des Bestehenden. Wirkli-
Folge von Kreativität und Engagement“,
einsammelt. Wer körperlich eingeschränkt
che Neuerungen brauchen den Mut zur
sagt Prof. Dr. Carolin Häussler, Inhaberin
ist oder zu bequem, die Flaschen selbst
Freiheit und zur frühen Konfrontation der
des Lehrstuhls für Organisation, Technolo-
zum Automaten zu tragen, kann ihn
Ideen mit der Realität“, so Häussler. Die
giemanagement und Entrepreneurship.
buchen. Den Pfanderlös würde sich Man-
Studierenden stellten sich dieser Heraus-
Ihre Studierenden haben Manfred erfun-
fred mit einer sozialen Einrichtung teilen.
forderung im Passauer Hauptbahnhof. Mit
den – in einem Seminar, das erstmals die
Dabei haben sich die Studierenden von
Flipcharts diskutierten sie zwei Stunden
Innovationsmethode Design Thinking in
den positiven Erfahrungen der Hochschul-
mit Reisenden über ihre Ideen. Die Dame
einem Lehrformat einsetzte. Die Teilneh-
gruppe SIFE inspirieren lassen, die an der
von der Bahnhofsmission war begeistert –
mer haben ihre Themen, ihr Vorgehen und
Universität Sammelbehälter für Pfandfla-
sie kennt mehrere potentielle Manfreds.
Flaschen sammeln als Geschäftsmodell: „Manfred“ und seine Erfinder Veronika Waitl und Friedemann Sadlik am Passauer Hauptbahnhof.
Die eigentliche Zielgruppe reagierte
mehr Potential bietet als erwartet“, sagt
Erfahrung“. „Wir waren erst skeptisch, ob
weniger begeistert. „Die agilen Omas fan-
Veronika Waitl. Erfahrungen, von denen in
das gut geht, so völlig ohne Vorgaben.
den uns zwar nett, wollen ihr Pfand aber
der Folge auch das reale Vorbild SIFE profi-
Aber in der Gruppe ist schnell Euphorie
selber weg bringen. Sie wollen sich nicht
tiert hat. Die Hochschulgruppe handelte
aufgekommen. Wir hatten zu Beginn kei-
eingeschränkt mobil vorkommen“, erzählt
daraufhin mit der gemeinnützigen
nen Plan, haben unseren roten Faden
Friedemann Sadlik. Der Spenden-Gedanke
Donauwerker GmbH erfolgreich die
selbst gefunden und selbstbestimmt
kam jedoch gut an. In weiteren Gesprä-
Beschäftigung von zwei Arbeitnehmern
gearbeitet. Es hat sich nicht angefühlt wie
chen mit Studierenden drehten sich die
aus, die die Pfandtonnen an der Universi-
Uni, wir sind rein ins Leben.“
Erwartungen vollends um. „Wir hatten
tät regelmäßig leeren – der Sprung Man-
Studierende eher als Nebenzielgruppe
freds in die Realität.
gesehen, in der Realität aber festgestellt,
Für die Studierenden war es die Krönung
Text: Steffen Becker
dass ihre Bequemlichkeit für Manfred
einer laut Waitl und Sadlik „einmaligen
Fotomontage: Florian Weichselbaumer
22
campus passau I 02/2012 I Forschung & Lehre
Mit Kaffeebechern zum Kult Der Lehrstuhl für computervermittelte Kommunikation und Studierende unterstützen einen Einzelhändler mit einem crossmedialen Marketingkonzept. „Ich war baff über das Engagement, das die Studenten gezeigt haben. Alle Vorschläge sind höchst kreativ und es war schwer, einen Favoriten zu küren“, sagt Bernhard Riederer. Im Wesent lichen machte ein Konzept das Rennen, das auf knallige Farben und Facebook-Spaß setzt. Den Raum gestrichen und farbige Einkaufstaschen gekauft hat Riederer schon, weitere Elemente will er im Laufe des Sommersemesters umsetzen. Im Zentrum der Kampagne stehen bunte Kaffeebecher mit Bernhard’s-Aufdruck. „Der Coffee-to-go ist ein Statussymbol unter Studenten“, erklärt Katharina Drescher von der sieg reichen Projektgruppe. Der braune Einheitsbecher tauge jedoch nur bedingt zur Selbstdarstellung. „Deshalb die Farben. Ich kann mir Becher in meiner Lieblingsfarbe oder passend zum Outfit aussuchen und damit auffallen.“ Die Becher sind zugleich Aufhänger für soziale Medien: Auf Facebook werden die StudierenBunt ist Trumpf. Die Studierenden Katharina Drescher und Johannes Bärmann wollen Unternehmer Bernhard Riederer zum Erfolg verhelfen.
den einen Wettbewerb ausrufen: Wer das beste Filmchen mit den Bechern als Hauptdarsteller dreht, trinkt ein Semester lang seinen täglichen Kaffee umsonst. Die Studierenden setzen dabei auf den viralen Effekt: Ein „Gefällt mir“ auf Facebook zieht die
„Das Flair eines bulgarischen Supermarkts“ – so beschreibt
„Likes“ von Freunden und deren Freunden nach sich. So ver-
Bernhard Riederer den ersten Eindruck seines Ladens gegenüber
breite sich die Werbebotschaft und „kommt dabei eleganter
der Uni direkt nach der Eröffnung. In einer Hau-Ruck-Aktion
rüber als Flyer, die fast jeder gleich wegwirft“, erklärt Projekt-
hatte der Inhaber von „Bernies Corner Shop“ in der Passauer
teilnehmer Johannes Bärmann.
Altstadt seine Filiale für Studierende eingerichtet, die einen Kaffee trinken, einen Snack essen oder ein Bier mitnehmen
Cornelia Wolf war es vor allem wichtig, dass die Studierenden
wollen. Um sie anzulocken, soll sein Markt freundlicher und
Praxiserfahrung mit wissenschaftlichem Arbeiten verbinden.
im Idealfall eine ähnliche Kultstätte werden wie der museums-
Sozialwissenschaftliche Analysen und der Einsatz crossmedialer Strategien seien heute fester Bestandteil der Arbeit in der
verdächtige Eckladen. Cornelia Wolf, Mitarbeiterin am Lehrstuhl für computervermittelte Kommunikation, und ihre Studierenden
Werbebranche, sagt sie. „Unsere Studierenden heben sich mit Ideen ab, die sie nahtlos von der realen in die virtuelle Welt
nahmen die Herausforderung an. Die Teilnehmer des
übertragen. Sie profitieren von der Arbeit an einem echten
Seminars „Werbung in der digitalen Welt“ befrag-
Projekt und die Universität vernetzt sich mit Unternehmen
ten Kunden und Studierende, analysierten Bekanntheitsgrad, Käuferverhalten, Stärken und Schwächen des Geschäfts, entwickelten daraus drei Kampagnen und traten damit gegeneinander an.
der Region.“ „Man wird irgendwann betriebsblind“, ergänzt Bernhard Riederer. „Die Studenten haben tolle Ideen, auf die ich selber nicht gekommen wäre – jetzt müssen sie nur noch alle meine Kunden werden.“
Text: Steffen Becker
Fotos: Florian Weichselbaumer
campus passau I 02/2012 I NETZWERKE
Durch Offenheit im Vorteil Crealytics, ein Spin-Off-Unternehmen der Universität Passau, beschäftigt zahlreiche Passauer Absolventen. Maximilian Hainlein (27), European-Studies-Absolvent und Social Media Manager, ist einer von ihnen – und überzeugt, dass das Studium in Passau Qualitäten fördert, die sich in der Arbeit mit dem World Wide Web bezahlt machen. Zu zweit haben die Passauer Absolventen Andreas Reiffen Die artenreichen Galapagos-Inseln stehen für Vielfalt. Die Galapagos-Schildkröte ist daher zum Sinnbild für den Unternehmenswert der crealytics geworden: „Diversity powers innovation“.
und Christof König crealytics 2008 aus einer Abschlussarbeit heraus konzipiert und gegründet. Seither sind das Team und das Kundenportfolio stetig gewachsen: 25 feste Mitarbeiter, mehrere Freiberufler und etliche studentische Hilfskräfte arbeiten heute verteilt auf den Stammsitz in Passau und die kürzlich eröffnete Niederlassung in Berlin. „Die Besonderheit bei uns ist: Unsere Kunden zahlen erst, wenn wir messbare Erfolge verbuchen“, erläutert Hainlein das Prinzip. „Das ist ein hohes Risiko, erzeugt aber eben auch eine hohe Motivation. Und bei den Kunden kommt das sehr gut an.“ Facebook, Hainleins Fachgebiet, stößt in Kundenkreisen bisher noch regelmäßig auf Skepsis. „Mir erzählen die Leute häufig, dass sie die Werbung auf Facebook nicht interessiert und sie dort nicht klicken würden. Meine Ergebnisse zeigen, dass genau das Gegenteil der Fall ist.“
„Ich habe mich schon immer gerne mit Facebook beschäftigt.“
Xing, Skype, Videokonferenzen, Youtube, das kuwi-Netzwerk,
Maximilian Hainlein lächelt ein wenig verlegen. Dass er sich
das ihn mit mehr als 3600 Alumni und Studierenden der Kultur-
beruflich einmal darauf spezialisieren würde, war nicht unbe-
wirtschaft und European-Studies verbindet: Auch über Facebook
dingt so geplant. Kurz vor seinem Abschluss in European Studies
hinaus gehört Vernetzung zu Hainleins beruflichem Alltag.
„stolperte“ er über eine Stellenausschreibung der Passauer
Privat ist er ein Freund von Facebook geblieben. „Ich schätze die
Firma crealytics. Seine Bewerbung war erfolgreich, sein beson-
Möglichkeit, mit Menschen zu kommunizieren, die ich einfach
deres Interesse an Sozialen Medien ein Plus: Denn als Spezialist
nicht treffen kann. Kontaktpflege per Telefon oder E-Mail kann
für Suchmaschinenmarketing hatte das Unternehmen erkannt,
da einfach nicht mithalten.“
dass auch Werbung auf Plattformen wie Facebook an Bedeutung gewinnt.
Eine Bereicherung, die aber auch ihre Grenzen hat. „Wenn wir beispielsweise in der Gruppe unterwegs sind, und jemand etwas
„Je länger ich recherchiere, desto spannender finde ich es,
wissen will, wird per Smartphone bei Wikipedia nachgeschaut
mich in dieses Gebiet hineinzufuchsen“, sagt Hainlein.
anstatt darüber zu diskutieren. In gewisser Weise machen
Regelmäßig muss er sich in neue Branchen einarbeiten und über
Soziale Netzwerke die Gesellschaft auch ein bisschen unsozial.“
Ländergrenzen hinweg kommunizieren – „aber darauf hat mich
Ohne wird es jedoch in Zukunft nicht mehr gehen, da ist sich
mein Studium ja gut vorbereitet.“ Dass viele seiner Kollegen
Hainlein sicher: „Diese Verknüpfung von Leben zieht den
Kulturwirte sind, hält er ebenfalls für nicht ganz zufällig:
Menschen an. Und das wird auch so bleiben.“
„Wir haben gelernt, uns gerne auf Dinge einzulassen, die wir noch nicht kennen. Diese Offenheit und geistige Beweglichkeit ist jetzt unser größter Vorteil.“
Text: Katrina Jordan
Fotos: Florian Weichselbaumer
23
campus passau I 02/2012 I Forschung & Lehre
Viele Ziele und ein Traum Prof. Dr. Harald Kosch, Inhaber des Lehrstuhls für Verteilte Informationssysteme und ist neuer Chief Information Officer (CIO) der Universität Passau.
Herr Prof. Kosch, was genau ist Ihre Aufgabe als CIO? Der CIO ist für die IT-Strategie der Uni versität zuständig. Ziel der Strategie ist die Versorgung der Universität mit einer zukunftsfähigen Informationsinfrastruktur
CIO
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und zugehörigen IT-Dienstleistungen. Wir arbeiten gerade daran, ein Forschungs informationssystem aufzusetzen, welches die Zugänglichkeit zu unseren Forschungsergebnissen deutlich verbessern wird. Das Campusmanagement wird um Funk tionen in der Lehrplanung erweitert. Wir sind außerdem dabei, weitere Medienund Kommunikationsangebote zur Ver fügung zu stellen. Dazu gehört beispielsweise das UniVideo Medienportal. Bei der Qualitätssicherung geht es vor allem um die Ausarbeitung eines für die gesamte Universität umfassenden und aufeinander abgestimmten Konzepts für IT-Sicherheit und Datenschutz.
Was ist Ihr mittelfristiges Ziel?
Zuerst einmal müssen wir die verschiedenen Informationssysteme, im Bereich Lehre, Forschung und Verwaltung weiterentwickeln, zum anderen muss endlich ein Dokumentenmanagementsystem für die Verwaltung und die Gremien ausgewählt und etabliert werden. Wenn diese Systeme im Einsatz stehen, haben wir ein modernes und leistungsfähiges Campusmanagement etabliert. Ein Traum von mir ist das „Go Mobile“: Dass Teile unserer IT-Dienste auch einmal als Apps in einem mobilem Campusmanagement zur Verfügung stehen.
campus passau I 02/2012 I Forschung & Lehre
…ein wei
Gesellschaf t“ Bei „vernetzte denke ich an… ohne Spinne tes Spinnennetz
d Kosch, Unive Prof. Dr. Haral
rsität Passau
Werden diese Systeme nur intern nutzbar gemacht oder bieten bestimmte Bereiche auch für Studierende einen Mehrwert?
Welche Problematik sehen Sie im Zusammenhang mit Plattformen wie Facebook?
Ich denke, dass für Studierende vor allem die vom InteLeC-
Thema. Jeder Nutzer räumt mit Annahme der Nutzungs
Zentrum und vom Rechenzentrum zur Verfügung gestellten
bedingungen Facebook das Recht auf geistiges Eigentum,
Campusmanagement-Systeme interessant sind.
sogenannte IP-Inhalte, ein. Das heißt, in Facebook eingestellte
Zentrale Anlaufstelle wird weiterhin Stud.IP sein, daneben
eigene und fremde IP-Inhalte werden Facebook zur weltweiten,
wollen wir aber verstärkt ILIAS, unser Learning-Management-
unentgeltlichen Nutzung übertragen. Auch die Benutzung
System, bekannt machen. Es ist nicht so, dass alle Dienste
der sogenannten Social Plugins, zum Beispiel des „Gefällt-mir“-
auf einmal „mobile“ gehen können. Es sind vor allem erst
Buttons, stellt ein datenschutzrechtliches Problem dar.
einmal die Informationsdienste, die über den Lehrbetrieb
Man sollte sich zudem kritisch bewusst machen, dass Facebook
zugänglich sind.
inzwischen als Äquivalent für „soziales Netzwerk“ gebraucht
Bei Social-Media-Auftritten ist der Datenschutz ein heikles
wird, so wie wir „Tesa-Film“ sagen, wenn wir ein transparentes
Zurzeit wird auch am neuen Internetauftritt der Universität gearbeitet. Sind Auftritte in Sozialen Medien dabei ein Thema?
Klebeband meinen. Das Unternehmen Facebook wird eher nur
Social-Media-Auftritte stellen ein ergänzendes universitäres
Werbung für uns schon so selbstverständlich?
noch am Rande wahrgenommen. Ist die umfeldorientierte
Informationsangebot dar. Die Universität steht den Möglichkeioffen gegenüber. Wir sind dabei, im Zuge des Web-Redesigns
Wird sich die Universität in der Forschung mit dem Thema Social Media verstärkt auseinandersetzen?
Richtlinien für die Beteiligung der Universität Passau an Social-
Das kommt auf jeden Fall in Betracht. Interdisziplinäre
Media-Plattformen zu entwerfen.
Analysen der Nutzung von sozialen Medien, wie sie z.B.
ten, die sich durch dieses Kommunikationsmedium ergeben,
aktuell im Umfeld von Behavior Informatics betrieben werden,
Verschiedene Gruppen und Einrichtungen sind bereits mit eigenen Seiten in Sozialen Medien vertreten. Wie stehen Sie zu diesen Aktivitäten?
könnten ein spannender Forschungsbereich innerhalb von Technik Plus werden.
Tatsächlich ist eine Vielzahl von Organisationseinheiten der Universität bereits auf Plattformen wie Facebook und Twitter aktiv. Darunter gibt es Auftritte, die das universitäre Informa tionsangebot sehr schön ergänzen, beispielsweise die Facebookauftritte der Universitätsbibliothek und des Zentrums für Schlüsselqualifikationen.
Interview: Martin Gustorf
Foto: Florian Weichselbaumer
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26
campus passau I 02/2012 I
NETZWERKE
„Gehen Sie die Extra-Meile“ Andreas Pfeifer, Honorarprofessor für Wirtschaftsinformatik und Mitglied des ManagementConvent, ist überzeugt: Freude am Lernen ist der wichtigste Erfolgsfaktor.
Nach fast 25 Jahren im Unternehmen begegnete er erneut der Frage: Was mache ich jetzt eigentlich? Er fürchtet sie längst nicht mehr, weil er die Antwort inzwischen kennt: „Ich gehe die Extra-Meile.“ Der begeisterte Freizeitläufer lächelt. „Ich beginne mit Freude und Neugier einfach etwas Neues.“ So wagte er den Schritt aus dem hektischen operativen Tagesgeschäft einer globalen Unternehmensberatung hin zur strategischen Lenkung und Begleitung von Unternehmen, die das Wachstum noch vor sich haben – zumeist als Aufsichtsrat oder Beirat. Geholfen hat ihm dabei nicht zuletzt sein über viele Jahre gewachsenes Netzwerk. „Im großen Teich kann der Schwarm meist erfolgreicher sein als der einzelne Fisch. Deshalb ist es gut zu wissen, wo die Menschen sind, die ähnlich denken wie man selbst.“ Ein Erfolgsfaktor, der viel Zeit und Energie fordert, sich aber vielfach auszahlt: Für die Start-Up-Unternehmen, die er heute beim Größer-Werden unterstützt, „Wer sein Leben lang bereit ist, zu lernen, der wird auch
genauso wie für die Studierenden, denen er als Stifter eines
Erfolg haben.“ Der Mann mit den hellwachen braunen Augen,
Deutschlandstipendiums zur Seite steht.
der diesen Satz sagt, weiß, wovon er spricht: Andreas Pfeifer
Der Universität ist er bereits seit über zehn Jahren verbun-
hat in seinem Leben immer wieder von vorn zu lernen
den: Über das Netzwerk des ManagementConvent lernte
begonnen – und auch im „Ruhestand“ noch keine Lust,
er seinen Doktorvater an der Wirtschaftswissenschaftlichen
damit aufzuhören.
Fakultät kennen, an dessen Lehrstuhl er berufsbegleitend
Es begann nach seinem ersten Hochschulabschluss als Kunst-
promovierte. „Ich bin von da an mit Begeisterung an der Uni
stoffingenieur mit der unter Absolventen gefürchteten Frage:
hängen geblieben“, sagt er. Heute gibt er als Honorarprofes-
Was mache ich jetzt eigentlich? „Werkstofftechnologie galt
sor für Wirtschaftsinformatik Teile seiner Erfahrung in seinen
damals als eines der führenden Themen der Zukunft. Aber ich
Vorlesungen an die nächste Generation von „Unternehmern“
konnte mir nicht vorstellen, für den Rest meines Lebens im
weiter – auch das „spannend“: „Die Parameter des Studiums
weißen Kittel Plastikfolien zu entwickeln. Also schaute ich
haben sich stark verändert. Die Infrastruktur zum Beispiel:
mich um, was es sonst noch gibt.“
Heute gehen Studenten nicht mehr so viel in die Bibliothek
Aus „sonst noch“ wurden ein BWL-Studium in München,
oder zum Pauker, sondern lieber zu Google und Youtube.“
nebenher lernte er als Werkstudent bei Siemens das Pro-
Eines hat sich aus seiner Sicht jedoch nicht gewandelt:
grammieren. „Was mir danach im Portfolio noch fehlte,
„Das Lernen zu lernen ist immer noch das Wichtigste, was
war eine internationale Komponente. Ich wollte am liebsten
man aus Schule und Studium mitnehmen kann.“ Die braunen
nach Amerika.“ 1988 stieg Pfeifer bei Arthur Andersen ein,
Augen blitzen bekräftigend. „Wenn Sie dann noch bereit sind,
heute unter dem Namen Accenture einer der größten Unter-
die Extra-Meile zu gehen, werden Sie es schaffen.“
nehmensberater weltweit. „Ständig neue Aufgaben und Themenfelder – super spannend war das.“
Text: Katrina Jordan
Foto: Florian Weichselbaumer
campus passau I 02/2012 I NETZWERKE
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wissenschaft und wirtschaft – global vernetzt oder gefangen? // Freitag // 6. Juli 2012 // 14.00 Uhr // Universität Passau // Audimax // InnstraSSe 31 // 94032 Passau
vernetzung im gespräch Wissenschaft braucht Freiheit, um sich optimal zu entfalten, weltweite Lesbarkeit und Publizität, grenzenlose Internationalität und transparenten Wettbewerb. Ein Unternehmen wird bei Innovationsprozessen ein Interesse an Geheimhaltung haben. Ein Zielkonflikt, der ohne gegenseitiges Vertrauen nicht gelöst werden kann. Der Management Convent veranstaltet am 6. Juli 2012 ab 14 Uhr sein Jahressymposion zum Thema „Wissenschaft und Wirtschaft – Global venetzt oder gefangen?“ Es sprechen Prof. Dr. Burkhard Freitag, Präsident der Universität Passau, Prof. Dr. Margret Wintermantel, Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, und Jörg Schwitalla vom Vorstand der MAN SE. Es moderiert Peter Engel (Engel & Zimmemann AG). Informationen und Anmeldung unter www.managementconvent.uni-passau.de.
Passaus historische Weinstube Stiftskeller Stiftsherrenstüberl Wachauer Weingarterl
Spezialitäten aus der regionalen Küche Stiftseigene Weine Fische aus unserem stiftseigenen Apostelfischwasser
Öffnungszeiten: 10 bis 1 Uhr · durchgehend warme Küche · Mittwoch Ruhetag F. Mayer · Heiliggeistgasse 4 · 94032 Passau · Tel. 0851-2607 · Fax: 35387 · www.stiftskeller-passau.de
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campus passau I 02/2012 I
NETZWERKE
Brüssels „Passau-Mafia“ Passauer Absolventen sitzen in der EU an wichtigen Schaltstellen. Als Kabinettchef der EU-Justiz kommissarin, der Luxemburgerin Viviane Reding, steuert Prof. Dr. Martin Selmayr die europäische Gesetz gebung – und gibt als Direktor des Centrums für Europarecht (CEP) der Universität sein Wissen weiter. Sie geben zwei bis dreimal pro Jahr einen Crashkurs Europarecht an der Universität Passau. Für wen ist dieses Angebot des CEP überlebenswichtig? Wir sprechen Praktiker aus ganz Deutschland an: Anwälte, Bürgermeister, Mitarbeiter öffentlicher Verwaltungen. Ihre tägliche Arbeit ist ohne Europa heute kaum mehr vorstellbar. Wenn eine Stadtverwaltung größere Bauten errichten will, muss sie den Auftrag im Interesse der Steuerzahler europaweit ausschreiben. Wir vermitteln, woran das liegt: Was steht in den europäischen Verträgen, was in der EU-Gesetzgebung, was in den Urteilen des Europäischen Gerichtshofes? Auch aus der Wirtschaft kommen Leute, die beruflich aufsteigen wollen und dafür Europarecht brauchen. Sie müssen sich damit auseinandersetzen, dass wir nicht mehr in einem abgeschotteten Nationalstaat leben, sondern einem offenen, wettbewerbsorientierten Kontinent mit 500 Mio. Einwohnern und potentiellen Verbrauchern – mit allen Vor- und Nachteilen.
Otto Normalverbraucher schaut meist auf die negativen Seiten: Eurokrise, Gurkenkrümmungsvorschrift, Glühbirnenverbot. Was sehen Sie in Europa? Wenn etwas schief läuft in Europa, schieben politische Akteure den Schwarzen Peter gerne auf die ferne Bürokratie in Brüssel. Wenn etwas gut läuft, dann rühmt sich dafür meist die nationale Politik. Wer weiß schon, dass es die EU-Institutionen in Brüssel waren, die europaweit die Verbraucherpreise für Banküberweisungen und Handygespräche gesenkt haben? Diese „Schwarze Peter-Spiel“ gehört leider seit Jahrzehnten zu Europa. Ich setze da gerne die historische Dimension dagegen: Auf meinem Gang im Brüsseler Berlaymont-Gebäude sitzen eine Französin, ein Brite und ein Pole Tür an Tür. Wir arbeiten gemeinsam an Projekten, wir schließen Kompromisse, wir kommen zu Ergebnissen im Interesse aller Europäer. Zwei Generationen zuvor wären wir uns vielleicht noch auf dem Schlachtfeld gegenüber gestanden. Als ich 15 Jahre alt war, hat mich mein Großvater einmal nach Verdun im französischen Elsass mitgenommen. Da gibt es eine Stelle, an der man bis zum Horizont nur weiße Kreuze auf unzähligen Gräbern sieht. Ich bin meinem Großvater sehr dankbar für dieses Erlebnis, denn seitdem bin ich Europäer. Heute arbeite ich in und an
campus passau I 02/2012 I Personalien
einem weitgehend einheitlichen kontinentalen Rechtssystem,
vor Ort funktioniert über einen regelmäßigen Stammtisch über
an das sich am Ende alle halten. Dafür lohnt es sich, jeden Tag
die Studentengenerationen hinweg. Eine Europaabgeordnete
früh aufzustehen und daran weiter zu arbeiten.
hat deshalb scherzhaft den Begriff „Passau-Mafia“ geprägt –
29
denn sie weiss, dass in allen EU-Institutionen irgendwo ein
Was hat Ihnen die Universität Passau auf diesen Weg mitgegeben?
Passauer an den wichtigen Schaltstellen sitzt.
An der Universität Passau hat man schon früh die Bedeutung
Was treibt Sie immer wieder zurück an die Universität?
von Europarecht und Europäischem Wirtschaftsrecht erkannt
Da verbinden sich Passau-Nostalgie, persönliche Verbundenheit
und diesem Fach im Studium eine starke Bedeutung einge-
mit meinem Lehrer Prof. Dr. Michael Schweitzer und das ver-
räumt. Zudem hat mein akademischer Lehrer, Prof. Dr.
stärkte Interesse an europarechtlichen Fragen in Universität und
Michael Schweitzer, immer neben wissenschaftlichen Fragen
Praxis. Ich war zehn Jahre lang in Passau – erst als Student, dann
auf praktische Anwendungsfälle des Europarechts gesetzt.
als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Länger habe ich noch nie an
Darüber hinaus hat konnte ich hier in Passau dank der Fach
einem Ort gelebt. Passau ist meine wissenschaftliche Heimat.
spezifischen Fremdsprachenausbildung fließend Englisch,
Vielen ehemaligen Assistenten von Prof. Dr. Schweitzer geht es
Französisch, Spanisch und sogar ein bisschen Russisch lernen.
ähnlich. Daher haben wir das CEP gegründet – um Wissenschaft
Das hilft mir heute außerordentlich in der täglichen Arbeit
und Praxis zusammenzuführen. Und nicht zuletzt habe ich auf
in Brüssel. Die guten Auslandskontakte haben mich schließlich
dem Vorplatz der Mensa meine Frau kennengelernt. Früher hieß
frühzeitig ans Kings College London geführt – erst der Blick von
es, wir studieren da, wo andere Urlaub machen. Heute praktizie-
außen, aus der Perspektive des sehr praxisorientierten engli-
ren meine Frau und ich das jeden Sommer umgekehrt.
schen Rechtssystems, hat mich auch zu einem guten deutschen Juristen gemacht. Dass dieser Wettbewerbsvorteil immer noch Bestand hat, zeigt die bis heute große Zahl von Passauer Absolventen auf entscheidenden Positionen in Brüssel. Der Austausch
Gespräch: Steffen Becker
Foto: Florian Weichselbaumer
www.cep.uni-passau.de
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Kurz & knapp Funktionen
Schwerpunkt Eingebettete Systeme
Professur für Volkswirtschaftslehre,
Prof. Dr. Rainer Wernsmann wurde
Prof. Dr. Andreas Thor (Universität
insbesondere Außenwirtschaft an der
zum Dekan und Prof. Dr. Dennis Solomon
Leipzig): Lehrstuhl für Informatik mit
Universität Hohenheim erhalten.
zum Prodekan der Juristischen Fakultät
Schwerpunkt Informationsmanagement
Ausscheiden aus dem aktiven Dienst
gewählt (Amtszeit bis 31. März 2014). Prof. Dr. Karla Müller wurde zur Frauen
Rufe
Prof. Dr. Peter Hiering (Professur für
beauftragten der Universität Passau
Prof. Dr. Rainald Borck (Lehrstuhl für
Didaktik Biologie) zum 1. April 2012
gewählt (Amtszeit bis 31. März 2014).
Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Wirtschaftspolitik) hat seinen Ruf auf
Umbenennungen
Lehrstuhlvertretungen
die W 3-Professur für Öffentlicher Sektor,
Lehrstuhl für Dogmatik und Dogmen
Prof. Dr. Stefan Bauernschuster
Finanz- und Sozialpolitik an der Universi-
geschichte (Prof. Dr. Hermann Stingl
(Universität München): Lehrstuhl
tät Potsdam angenommen.
hammer): Umbenennung in Lehrstuhl
für Volkswirtschaftslehre mit Schwer-
Prof. Dr. Michael Pflüger (Lehrstuhl für
für Dogmatik und Fundamentaltheologie
punkt Wirtschaftspolitik
Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt
Professur für European Studies (Prof. Dr.
Prof. Dr. Ulrich Kühne (Universität
Außenwirtschaft und Internationale
Daniel Göler): Umbenennung in Professur
Bremen): Lehrstuhl für Informatik mit
Ökonomik) hat einen Ruf auf die W 3-
für Europäische Politik
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campus passau I 02/2012 I Personalien
Promotionen – Habilitationen Habilitation – Juristische Fakultät Name
Dr. Sabine Swoboda
Thema
Venia legendi
Verfahrens- und Beweisstrategien vor den
Strafrecht, Strafprozess-
UN-ad hoc Tribunalen – mit Schwerpunkt auf
recht und Internationales
den vorbereitenden Verfahrensstadien
Strafrecht
Habilitationskommission Prof. Dr. Ulrike Müßig (Vorsitzende), Prof. Dr. Werner Beulke (Erstgut achter) und Prof. Dr. Robert Esser (Zweitgutachter)
Promotionen – Juristische Fakultät Name
Thema
Betreuer / Betreuerin
Das Venture Capital Vertragswerk und dessen Einfluss auf Management Christian Brehm
und Strategie des Zielunternehmens – eine rechtliche Analyse aus Grün-
Prof. Dr. Werner Wellhöfer
der-, Investoren- und Anwaltssicht Christian Fröde Matthias Schlingmann Maximilian Schulte Christoph Wendelstein
Willenserklärung, Rechtsgeschäfte und Geschäftsfähigkeit
Prof. Dr. Ulrich Manthe Prof. Dr. Werner Schroeder (Universi-
Welthandel und Demokratieprinzip
tät Innsbruck)
Asymmetrische Konflikte
Prof. Dr. Hans-Georg Dederer
Kollisionsrechtliche Probleme der Telemedizin – Zugleich ein Beitrag zur Koordination von Vertrag auf Delikt auf der Ebene des europäischen
Prof. Dr. Dennis Solomon
Kollisionsrecht
Promotionen – Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Name Verena Dorner
Andreas Kremer
Thema
Betreuer / Betreuerin
Entscheidungsunterstützung im Projektportfoliomanagement – Generierung einer transparenten Entscheidungsgrundlage Delegated Portfolio Management – Optimal Portfolio Policies under Compensation, Capital Flow and Price Influence
Prof. Dr. Franz Lehner
Prof. Dr. Jochen Wilhelm
Habilitation – Fakultät für Informatik und Mathematik Name
Thema
Venia legendi
Fachmentorat: Prof. Dr. Harald Kosch (Vorsitzender),
Dr. Mario Döller
Distributed Multimedia Retrieval
Informatik
Prof. Dr. Paul Lukowicz, Prof. Dr. Günther Specht (Universität Innsbruck)
campus passau I 02/2012 I Personalien
Habilitationen – Philosophische Fakultät Name
Thema Die deutschböhmischen Auswanderervarie-
Dr. Nicole Eller
täten in Osteuropa und Übersee. Sprachkontaktsituation und Sprecherbiographien
Venia legendi
Fachmentorat Prof. Dr. Rüdiger Harnisch (Vorsit-
Deutsch Sprachwissen-
zender), Prof. Dr. Thomas Wünsch,
schaft
Prof. Dr. Rupert Hochholzer (Universität Regensburg) Prof. Dr. Rüdiger Korff (Vorsitzen-
Dr. Martin
Die Partei und der Krieg: Debatten und
Neueste Geschichte
der), Prof. Dr. Thomas Wünsch,
Großheim
Dissens in Nordvietnam
und Zeitgeschichte
Prof. Dr. Vincent J. H. Houben (Humboldt Universität zu Berlin) Prof. Dr. Guido Pollak (Vorsitzender),
Palimpsestus Comenii oder: Göttliche HeilsDr. Andreas
tat und menschliches Welthandeln. Zum Pro-
Lischewski
blem der anthropologischen Ermächtigung
Allgemeine Pädagogik
Prof. Dr. Norbert Seibert, Prof. Dr. Erwin Schadel (Universität Bamberg)
im Werk des Johann Amos Comenius Alltagsleben und Widerständigkeit in den Dr. Eberhard Rothfuß
Prof. Dr. Ernst Struck (Vorsitzender),
Metropolen der peripheren Moderne. Eine anerkennungstheoretische Studie über Fave-
Geographie
las als Räume des Möglichen in Salvador da
Prof. Dr. Werner Gamerith, Prof. Dr. Rüdiger Korff
Bahia (Brasilien)
Promotionen – Philosophische Fakultät Name Silvia Dollinger
Stephanie Großmann Sebastian Höpfner
Snježana Matić
Simone Sammer
Thema Gute (Ganztags-) Schule? Die Frage nach ausgewählten Gelingensfaktoren für die Implementierung gebundener Ganztagsschule in Bayern
Inszenierungsanalyse von Opern. Eine interdisziplinäre Methodik Jewish Organizations in Transatlantic Perspective: Patterns of Contemporary Jewish Politics in Germany and the United States Die Sichtweise von Ausbildungsbetrieben auf Hauptschüler und Hauptschule: Eine empirische Untersuchung unter Ausbildungsbetrieben in Niederbayern Interpretationen zu Ingeborg Bachmanns Das dreißigste Jahr
Betreuer / Betreuerin Prof. Dr. Christina Schenz
Prof. Dr. Hans Krah
Prof. Dr. Winand Gellner
Prof. Dr. Guido Pollak
Prof. Dr. Michael Titzmann
31
32
campus passau I 02/2012 I Personalien
Promotionen – Habilitationen Promotionen – Philosophische Fakultät Name Patrick Schneider
Thema
Betreuer / Betreuerin
Wirtschaftsethik als Zündstoff für den Religionsunterricht in der dualen beruflichen Erstausbildung Baden-Württembergs
Prof. Dr. Johann Mendl
Steuerung von Kooperationen in der integrierten und sozialen Stadt Stefan Werner
entwicklung. Verständigung über Machtverhältnisse und Beteiligung
Prof. Dr. Ernst Struck
im integrierten Prozessraum
Elisabeth Wimmer
Lehrer(innen) (gem)einsam? Junglehrer(innen) an Hauptschulen und ihre Ressourcen zur Bewältigung der beruflichen Anforderungen
Prof. Dr. Jutta Mägdefrau
„Am Golde hängt, zum Golde drängt doch alles.“ Ein Metall als Gradmesser Ingold Zeisberger
kultureller Normen und Werte. Zur nicht-materiellen Semantik des „Golde-
Prof. Dr. Hans Krah
nen“ in der deutschen Literatur ab der Goethezeit
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Berufungen Tomas Sauer: Lehrstuhl für Mathematik mit dem Schwerpunkt Digitale Bildverarbeitung Prof. Dr. Tomas
plexen Computertomografen-Aufnahme.
mit dem Forschungsinstitut FORWISS
Sauer hat zum
„Ich möchte Probleme in Mathematik
nun den Austausch mit der örtlichen Wirt-
9. März den Lehr-
übersetzen und aus dem Werkzeugkasten
schaft vorantreiben.
stuhl für Mathema-
des Faches Verfahren anbieten, um sie
tik mit dem Schwer-
zu lösen“, erklärt Sauer sein wissenschaft-
Prof. Dr. Sauer studierte Mathematik und
punkt Digitale
liches Credo. Davon profitierten auch
Informatik an der Universität Erlangen-
Bildverarbeitung
bereits Firmen wie Siemens. In Koopera-
Nürnberg. Dort wurde er auch promoviert
übernommen.
tion meldete Sauer etwa Patente für
und arbeitete mehrere Jahre als
Er beschäftigt sich unter anderem mit
Verfahren zur Bahnplanung von Industrie-
wissenschaftlicher Assistent und Ober
Verfahren für die effiziente Handhabung,
robotern an. Geräte, die mit der entspre-
assistent. Ab 2000 wirkte er als Professor
Verarbeitung und Speicherung von unter-
chenden Siemens-Software fräsen und
für numerische Mathematik an der Uni-
schiedlichen Bildformaten – vom ein
schneiden, sind heute im Einsatz.
versität Gießen.
fachen Foto bis zur technisch hochkom-
In Passau möchte er in Zusammenarbeit
campus passau I 02/2012 I Personalien
Brigitte Forster-Heinlein: Professur für Angewandte Mathematik Prof. Dr. Brigitte
nen, um sie zu analysieren und zu verar-
diert. Sie promovierte 2001 an der TU
Forster-Heinlein hat
beiten. Einer ihrer Schwerpunkte ist dabei
München mit einer Arbeit zur Signalana-
zum 1. April die Pro-
die mathematische Bildverarbeitung. „Bil-
lyse von angeregten und gedämpften
fessur für Ange-
der sind wie Musik, eine Summe von Sig-
Schwingungen. Anschließend arbeitete sie
wandte Mathema-
nalen, die sich als Matrix von Zahlen abbil-
an verschiedenen Forschungseinrichtun-
tik übernommen.
den lassen. So können die wesentlichen
gen im In- und Ausland. 2006 ernannte
Sie forscht im
Informationen herausgearbeitet und das
die TU München sie zur Juniorprofessorin
Bereich Approxima-
Bild anschließend verbessert wieder
für Mathematische Modellierung in der
tionstheorie und
rekonstruiert werden“, erklärt sie.
Medizintechnik. Als Leiterin einer For-
beschäftigt sich mit Fragestellungen, wie
Prof. Dr. Forster-Heinlein hat Mathematik
schungsgruppe entwickelte sie dort u.a.
Signale, Bilddaten und Messwerte am bes-
und Elektrotechnik an der TU München
mathematische Methoden zur Analyse
ten mathematisch dargestellt werden kön-
und der Universität Metz, Frankreich, stu-
biologischer Bilddaten.
Michael Granitzer: Professur für Medieninformatik Dr. Michael Granit-
sensmanagement. „In einer Flut von digi-
nologien. Seit 2010 leitete er dieses als
zer hat zum 1. Feb-
talisiertem Zahlen- und Textmaterial die
wissenschaftlicher Direktor. Gleichzeitig
ruar die neu
Passagen zu finden, die man zur Lösung
wirkte er ab 2008 als Juniorprofessor am
geschaffene Profes-
eines konkreten Problems benötigt, ist
Institut für Wissensmanagement der
sur für Informatik
eine der zentralen Herausforderungen
Technischen Universität Graz und betei-
mit Schwerpunkt
unserer Wissensgesellschaft“, erklärt Prof.
ligte sich an zahlreichen nationalen und
Medieninformatik
Dr. Granitzer.
internationalen Forschungsprojekten und
übernommen. Gra-
Solche Prozesse untersuchte er seit 2001
-verbünden. Granitzer studierte Telematik
nitzers wissen-
an der Schnittstelle zwischen Industrie
an der TU Graz mit besonderem Fokus auf
schaftlicher Schwerpunkt liegt auf den
und Wissenschaft am „Know-Center“
Computer-Intelligenz und wurde in tech-
Feldern Informationsauffindung, Lernpro-
Graz, Österreichs Kompetenzzentrum für
nischen Wissenschaften promoviert.
zesse in technischen Systemen und Wis-
Wissensmanagement und Wissenstech-
Christoph Althammer: Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Zivilverfahrensrecht Prof. Dr. Christoph
schen und Internationalen Zivilprozess-
Maklerklausel im notariellen Grund-
Althammer hat zum
recht sowie dem Familienverfahrensrecht.
stücksvertrag“ habilitierte er sich dort
1. April den Lehr-
Er wirkte unter anderem am renommier-
2009 mit der Schrift „Streitgegenstand
stuhl für Bürgerli-
ten Großkommentar von Stein/Jonas zur
und Interesse“. Für diese Arbeit erhielt er
ches Recht und
Zivilprozessordnung mit. Ein besonderes
den Habilitationspreis des Vereins der
Zivilprozessrecht
Forschungsinteresse von Prof. Dr. Altham-
Freunde der Universität Regensburg e. V.
übernommen. Seine
mer gilt der Europäischen Prozessrechts-
Er ist außerdem Träger des Preises für
Arbeits- und For-
vergleichung und Fragen der gütlichen
gute Lehre des Freistaates Bayern 2006.
schungsschwer-
Streitbeilegung.
Vor seinem Antritt in Passau wirkte er seit
punkte liegen neben dem Bürgerlichen
Prof. Dr. Althammer studierte Rechtswis-
Sommer 2008 als Vertreter und seit 2010
Recht und dem Internationalen Privat-
senschaft an der Universität Regensburg.
als Inhaber eines Lehrstuhls an der Univer-
recht vor allem im Deutschen, Europäi-
Nach seiner Promotion zum Thema „Die
sität Konstanz.
33
34
campus passau I 02/2012 I Personalien
Berufungen Michael Grimm: Lehrstuhl für Development Economics Prof. Dr. Michael
Public Policy“. „Gesundheit und
Seit 2007 wirkt er ebenfalls als Professor
Grimm übernimmt
Ernährung sind nicht nur wichtige
für Development Economics an der
zum 1. August
Faktoren für das individuelle Wohlbe
Erasmus Universität Rotterdam.
den Lehrstuhl für
finden, sondern auch für die wirt
Zuvor arbeitete der studierte Volkswirt
Development
schaftliche Entwicklung. Die Wechsel
als Juniorprofessor an der Universität
Economics. In
wirkungen sind komplex und die
Göttingen, Berater bei der Weltbank in
Passau ist jedoch
Analyse ökonomischer Folgen von
Washington D.C. sowie als wissenschaft
bereits im Sommer-
Gesundheitsprojekten eine Herausfor
licher Mitarbeiter am SciencesPo Paris
semester präsent – er hält eine Vorlesung
derung. Dafür will ich die Studieren-
und dem „Development Economics
zum Thema „Health, Development and
den sensibilisieren“, so Grimm.
Research Institute DIAL“.
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Christian Lengauer ist neuer DFG-Vertrauensdozent Prof. Dr. Christian
Forschungstätigkeit an der Universität
vermitteln und Verbesserungsvorschläge
Lengauer, Inhaber
Passau selbst zahlreiche Forschungspro-
im Umgang mit ihnen als Kunden zu
des Lehrstuhls für
jekte mit der DFG durchgeführt und dabei
machen. Ein weiteres Betätigungsfeld
Informatik mit
vielfach Erfahrungen im Umgang mit der
besteht in der Beratung von Passauer
Schwerpunkt Pro-
DFG gesammelt.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft-
grammierung, ist
Er sieht seine Aufgabe vornehmlich darin,
lern, die einen Antrag stellen wollen.
seit Beginn des
als Bindeglied zwischen der Universität
Dabei wird die Beratung zu den detaillier-
Sommersemesters
und der DFG zu fungieren, der DFG die
ten Regularien der Antragsstellung vom
2012 DFG-Vertrauensdozent der Universi-
Bedürfnisse der Forscherinnen und
Referat Nationale Forschungsprogramme
tät Passau. Prof. Lengauer hat in 20 Jahren
Forscher an der Universität Passau zu
der Universität übernommen.
Vizepräsidenten für Amtszeit von 2012 bis 2014 gewählt Der Universitätsrat
Wolfgang Hau wurde außerdem zum
Prof. Dr. Dirk Uffel-
hat Prof. Dr. Robert
Ständigen Vertreter des Präsidenten
mann lehrt und
Obermaier zum
gewählt. Prof. Dr. Robert Obermaier
forscht seit 2005
neuen Vizepräsi-
(Forschung und Transfer) wirkt an der
an der Universität
denten für For-
Universität Passau seit Sommersemester
Passau – zunächst
schung und Transfer
2010 als Inhaber
als Professor für
gewählt. Er folgt
des Lehrstuhls für
Ost-Mitteleuropa-
auf Prof. Dr. Burk-
Betriebswirtschafts-
hard Freitag, der
lehre mit Schwer-
Prof. Dr. D. Uffelmann
zum 1. April das Amt des Universitätsprä-
punkt Accounting
Lehrstuhls für Slavische Literaturen
sidenten übernommen hat. Der Universi-
und Controlling.
und Kulturen. Die Amtszeit der Vizepräsi-
tätsrat bestätigte zudem die bisherigen
Prof. Dr. Wolfgang
denten beginnt am 1. April 2012 und
Vizepräsidenten Prof. Dr. Wolfgang Hau
Hau ist seit 2003
endet am 31. März 2014. Mit Präsident
Inhaber des Lehr-
und Kanzlerin Dr. Andrea Bör bilden
Prof. Dr. R. Obermaier
Studien, seit 2009 als Inhaber des
(zuständig für Internationale Beziehun-
Prof. Dr. W. Hau
gen) und Prof. Dr. Dirk Uffelmann (zustän-
stuhls für Bürgerliches Recht, Zivilprozess-
sie die neue, verjüngte Universitäts
dig für Lehre und Studium).
recht sowie Internationales Privatrecht.
leitung.
campus passau I 02/2012 I Personalien
Veranstaltungen Sonntag, 10. bis Dienstag, 12. Juni
Samstag, 7. Juli 2012
Dienstag, 18. bis Freitag, 21. September
20th IEEE International Conference
Treffen der Absolvia und
Verband Deutscher Landwirtschaftlicher
on Program Comprehension
des Ehemaligenvereins
Untersuchungs- und Forschungsanstalten
Prof. Dr. Dirk Beyer
IT-Zentrum, International House,
124. Kongress
Nikolakloster, Raum 403, Innstraße 40
Raum 017, Innstraße 43
Nachhaltigkeitsindikatoren für
http://icpc12.sosy-lab.org/
www.uni-passau.de/absolviatreffen.html
die Landwirtschaft: Bestimmung und
Dienstag, 12. bis Sonntag, 17. Juni
Samstag, 14. Juli 2012
Wirtschaftswissenschaften, Innstraße 29
JuniWiesn –Ein Sommerfest für Studie-
Sportzentrum
http://www.vdlufa.de/kongress2012/
rende, Mitarbeiter und die Bevölkerung
Ruderregatta
voreinladung.pdf
Uniwiese, Innstraße 23
Ingling, Innstraße 125
www.uni-passau.de
http://www.sportz.uni-passau.de/
Samstag, 23. Juni
Montag, 23. Juli
ISC 2012 – Information Security
13. Graduiertentreffen im Internationalen
Sportzentrum der Universität Passau
Conference
Wirtschaftsrecht
Lernen und Erfahren durch ganztätige
Audimax, Hörsaal 10, Innstraße 31
Ass.-Prof. Mag. Dr. Kathrin Binder,
Bewegung
http://web.sec.uni-passau.de/isc2012/
Universität Linz, Dr. Florian Eichel,
Sportzentrum, Innstraße 45
Universität Passau
www.sportzentrum.uni-passau.de/
Donnerstag 27. bis Samstag, 29. September
Wirtschaftswissenschaften, Hörsaal
index.php?id=4218
Arbeitskreis bayerisch-österreichische
Eignung
Mittwoch, 19. bis Freitag, 21. September Prof. Dr. Joachim Posegga
Namenforschung
www.graduiertentreffen.eu Dienstag, 31. Juli bis Donnerstag, 2. August
Namen in Grenzräumen
Mittwoch, 27. Juni
Zentrum für Schlüsselqualifikationen
Dr. Spannbauer-Pollmann
Fürther Mathe Olympiade
Schlüsselkompetenzerwerb im inter
Nikolakloster, Raum 403, Innstraße 40
IT-Zentrum, International House,
kulturellen Lernraum
ABÖN-Tagung
Raum 017, Innstraße 43
Wirtschaftswissenschaften, Innstraße 29
http://schueler-uni.fim.uni-passau.de/
www.gesellschaft-fuer-schluesselkompe-
Mittwoch, 21. November
index.php?option=com_content&task=
tenzen.de/aktuelle-jahrestagung
Familientag Treffpunkt: IT-Zentrum, Raum 005,
view&id=23&Itemid=34 Montag, 3. bis Mittwoch, 5. September
Innstraße 43
Freitag, 6. Juli
42 UACES Annual Conference
www.uni-passau.de
ManagementConvent Neuburger
Prof. Dr. Daniel Göler
Gesprächskreis an der Universität Passau
Nikolakloster, Audimax
Montag, 26. November
e. V. – Symposium 2012
www.uaces.org/events/conferences/
Campus meets Company
Audimax, Hörsaal 10, Innstraße 31
passau/index.php
Firmenkontaktmesse
www.managementconvent.uni-passau.
Sportzentrum, Innstraße 45
de/index.php?id=72#c325
http://www.uni-passau.de/ careerservice.html
Weitere Veranstaltungen finden Sie unter: http://www.uni-passau.de/veranstaltungskalender.html
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