05 Friedrich Cerha. Im Gespräch zum 80. Geburtstag
13 Arvo Pärt. Eine olympische Uraufführung
15 Georg Friedrich Haas. Die neuen Klangräume des Mozart-Requiems
21 Richard Rodney Bennett. The Mines of Sulphur in New York bejubelt
Friedrich Cerha
newsletter 01/06 • winter 2005/2006
Inhalt
AKTUELLES Downloads — 4 KOMPONISTEN Cerha — 5 Staud — 9 Rihm — 11 Pärt — 13 Haas — 15 Borisova-Ollas — 16 Berg — 17 Panufnik — 18 Sawer — 18 Berio — 19 Lentz — 20 Furrer — 20 Bennett — 21 Kurtág — 22 Halffter — 22 Hoyland — 23 Bedford — 23 Osborne — 23 Eichberg — 24 Schnyder — 24 Liebermann — 25 Martin — 25 Weill — 27 Janácek — 29 Zemlinsky — 30 Mahler / Barshai — 30 Krása — 31 Wellesz — 31 Marx — 32 Szymanowski — 32 Schönberg — 33 Webern — 35 Krenek — 37
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GEDENKTAGE — 38 - 39 URAUFFÜHRUNGEN — 40 - 41 NEUERSCHEINUNGEN — 42 -43 NEU AUF CD — 44 - 45 WERKLISTE Kurtág — 46 IMPRESSUM — 48
Liebe Leserin, lieber Leser Divine redécouverte titelt Le Monde, und die New York Times bezeichnet es als gripping, musically and theatrically searing work. Im Sommer 2004 war es der Überraschungs-Hit an der Glimmerglass Opera, diesen Herbst brachte es der New York City Opera standing ovations. Was für ein wunderbarer Erfolg für ein Musiktheaterwerk aus dem Jahre 1963! Was erweckt ein Stück wie The Mines of Sulphur von Richard Rodney Bennett nahezu 40 Jahre nach der Premiere zu neuem Leben? Sicher ist es die Qualität der Musik, die letztendlich überzeugt, gepaart mit einem spannenden Plot, dem richtigen Gespür für Zeit und Ort und natürlich der Arbeit einer ambitionierten, jungen und begeisterungsfähigen Mannschaft. Eine Begeisterung, die neugierig macht auf weitere gelungene Entdeckungen! Die Redaktion
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inhalt 01/2006
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Musiknoten Downloads Derzeit bereits mehr als 17000 Besucher monatlich sind ein ermutigender Erfolg der UE Website www.universaledition.com. Wir haben unser Service in den letzten Wochen um einen zusätzlichen Bereich erweitert: die Downloads von Musiknoten. Klicken Sie auf unserer Startseite auf Musiknoten und Downloads und Sie befinden sich direkt im Download-Bereich mit drei Optionen: (1) Unter Noten-Downloads haben Sie die Möglichkeit, Noten-Ausgaben und Partituren käuflich zu erwerben (über unseren Partner www.sheetmusicnow.com). Hier
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aktuelles
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CERHA
im Gespräch Am 17. Februar wird Friedrich Cerha 80 Jahre alt. Aus diesem Anlass möchten wir hier ein Gespräch abdrucken, das Carsten Fastner kürzlich mit dem Doyen der Neuen Musik in Österreich geführt hat. Carsten Fastner: Herr Cerha, wo hat man denn nach dem Krieg in Wien Neue Musik hören können? Friedrich Cerha: Unmittelbar nach dem Krieg waren den jungen Komponisten die Podien der Konzerthäuser praktisch versperrt, und deswegen gab es im offiziellen Musikleben auch keine Neue Musik. Die interessantesten Konzerte bis 1950 waren die der Besatzungsmächte. Die haben jeweils ihre lebenden Komponisten vorgestellt, meistens im Musikverein, weil der im ersten Bezirk liegt, der ja allen vier gehört hat. Für uns Österreicher mit unserem Nachholbedarf waren das gute Gelegenheiten kennen zu lernen, was wir bis dahin nicht hören konnten: Britten, Walton oder Elgar von den Engländern, Barber, Copland und Gershwin von den Amerikanern, die Franzosen haben ihre Groupe des Six um Honegger, Milhaud und Poulenc gespielt, und die Sowjets Prokofjew, Khatchaturian und sogar Schostakowitsch.
Fastner: Ein Forum für Experimente scheint das ja nicht gerade gewesen zu sein? Cerha: Nein, so etwas gab es überhaupt nicht. Bei diesen Konzerten ging es um Repräsentation. Auch bei den Internationalen Musikfesten im Konzerthaus, die ja schon bald gegründet wurden, standen Hindemith, Bartók und Strawinsky im Mittelpunkt. Die Zweite Wiener Schule wurde kaum gespielt. Man hat eben angeschlossen an die letzte große moderne Bewegung vor dem Krieg, und das war der Neoklassizismus, den man allgemein für die zukunftsweisende
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Stilrichtung hielt – was wie so viele historische Prophezeiungen nicht eingetroffen ist. Fastner: Wie ist die junge Komponistenszene mit diesem konservativen Umfeld umgegangen? Cerha: Wir haben – auch gemeinsam mit Malern und Schriftstellern – Gruppen gebildet, in denen wir uns selbst gespielt haben. Ich war in einer Gruppe um Paul Kont, zu der auch Hans Kann, Gerhard Lampersberg und Gerhard Rühm gehörten. Paul Kont hat die Konzerte organisiert, sozusagen im Untergrund: in Kellerlokalen und Kaffeehäusern, in Buchhandlungen und in einem Teppichgeschäft auf der Kärtner Straße, zum Teil auch in Privatwohnungen und später dann im Art Club, der sich ab 1951 im Strohkoffer unter der Loos Bar traf. Oder beim Keramiker Kurt Ohnsorg, der in seinem Atelier immer während der Nacht gebrannt hat, mit Nachtstrom. Fastner: 1958 haben Sie gemeinsam mit Kurt Schwertsik das Ensemble die reihe gegründet. Wie kam es dazu? Cerha: Ich war zwischen 1956 und 1958 bei den Internationalen Ferienkursen in Darmstadt, wo es auch viele Aufführungen der Zweiten Wiener Schule gab. Allerdings
war ich mit den dortigen WebernInterpretationen nicht einverstanden. Sie waren ganz auf die damals modische serielle Musik ausgerichtet, und man glaubte – durchaus mit einer gewissen Berechtigung – man könnte sich so auf ihn berufen. Man spielte ihn in schnellen Tempi, ignorierte die vielen Ritardandi, das ganze Klangbild wurde in die Nähe des Seriellen, Punktuellen gerückt. Das hat mir nicht in den Kram gepasst, ich wollte Webern so spielen, wie ich ihn über den Schönberg-Schüler Josef Polnauer kennen gelernt hatte. Also haben wir ‘die reihe’ gegründet, – der Name ist übrigens von György Ligeti – und Alfred Schlee von der Universal Edition hat Egon Seefehlner, den Generalsekretär des Wiener Konzerthauses, dann überzeugt, uns eine erste Chance zu geben. Fastner: Hatten Sie eigentlich von Anfang an vor, hauptberuflich Komponist zu werden? Cerha: Komponist sein als Karriere, diese Vorstellung hat es damals so gut wie nicht gegeben. Das war eher eine Rolle, in die man hineingeschlittert ist, kein Ziel.
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CERHA
80. Geburtstag Wie in der letzten Ausgabe des Newsletters angekündigt, wird der 80. Geburtstag Friedrich Cerhas, des führenden zeitgenössischen österreichischen Komponisten, am 17.2.2006 in einer umfangreichen Konzertreihe im Wiener Konzerthaus und im Musikverein gefeiert. Eine besondere Bedeutung wird manchen dieser Konzerte dadurch verliehen, dass der Komponist, der sich in den letzten Jahren zunehmend vom Dirigieren zurückgezogen hat, wieder am Pult des Mozart-Saals des Wiener Konzerthauses stehen wird. So leitet er am 14.1. das Klangforum Wien mit Quellen (1992). Am selben Abend erklingt das Streichsextett 8 Sätze nach Hölderlin-Fragmenten (1995). Am 30.1. dirigiert Peter Keuschnig sein Ensemble Kontrapunkte im Brahms-Saal des Musikvereins in Wien mit den Lichtenberg-Splittern (Solist: Gottfried Hornik, Bariton) und dem Concertino für Violine (Josef Hell), Akkordeon (Krassimir Sterev) und Kammerorchester.
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Das Ensemble ‚die reihe’, das Cerha mit Kurt Schwertsik in den 50-er Jahren gegründet hat, feiert den Geburtstag unter der Leitung des Komponisten am 17.2. im Konzerthaus in Wien mit 1. Keintate und Eine Art Chansons (1986/87) - rund 60 Gesangsminiaturen, hauptsächlich nach Texten ehemaliger Mitglieder und Anhänger der Wiener Gruppe, und am 25.2.2006 im Schömerhaus in Klosterneuburg/A mit Eine letzte Art Chansons (1989), auf Texte von Cerha und Friedrich Achleitner. Dazu gesellt sich als Chansonnier der langjährige Mitstreiter, Interpret und Widmungsträger HK Gruber.
STAUD
Erstaufführungen europaweit Die Uraufführung von Johannes Maria Stauds Violent Incidents (Hommage à Bruce Naumann) für Saxophon solo, Bläser und Schlagzeug ging am 10. September 2005 in Schwaz/A erfolgreich über die Bühne. Zwei Folgeaufführungen mit Marcus Weiss und dem Ensemble Windkraft Tirol unter Kasper de Roo fanden am 12.10. in Riga und am 14.10. in Vilnius statt. Am 28.10. kam es in London zur britischen Erstaufführung von Stauds erstem Orchesterwerk ...gleichsam als ob... (1999/2000) mit dem BBC SO unter Pierre-André Valade. Am 14.12. wird das Stück in Heidelberg zur deutschen EA gebracht: das Philharmonische Orchester Heidelberg unter Andris Nelsons will damit, nach dem Opernkomponisten (Berenice hatte ja im Theater am 5.11. Premiere), auch den Orchesterkomponisten Staud vorstellen.
am 11.2. in Madrid. Solist : Andreas Eberle, Dirigent: Stefan Asbury Incipit entstand 2000; Esquisse retouchée (Incipit II) für Posaune mit Bass-Drum erfolgte 2001-2002. Im Auftrag des WDR Köln arbeitet Staud derzeit am Incipit III (Esquisse retouchée II) für Posaune solo, Streichorchester, 2 Hörner und 3 Schlagzeuger. Uraufführung: 10. März 2006, mit Uwe Dierksen und dem WDR Symphonie-Orchester unter Lothar Zagrosek.
Peras. Musik für Klavier erfuhr seine österreichische EA am 20.10. in Wien (Anika Vavic); die britische EA erfolgte am 21.11. in Birmingham (Jonathan Powell). Das Klangforum Wien spielt die spanische EA von Incipit für Altposaune und 5 Instrumente im Rahmen des Musica de Hoy Festivals
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RIHM
Rückblick und Vorschau Drei höchst erfolgreiche Uraufführungen Wolfgang Rihms sind in Startposition für weitere Aufführungen: Penthesilea-Monolog (27.8. in Weimar), Verwandlung 2 (2.9. Leipzig) und Eine Stimme 1-3 (30.9. Strasbourg). Stellvertretend sei hier aus Gerhard Rohdes Kritik in der FAZ zitiert: Rihms Komponieren hat mit dieser zweiten ‚Verwandlung’, aber auch schon in anderen Arbeiten, das Stadium der Materialerkundungen endgültig hinter sich gelassen: Es wird Musik und nur Musik erfunden, von keines Nebengedankens Blässe befallen. Am 25.11. dirigiert Reinbert de Leeuw, bereits ein halbes Jahr nach der New Yorker UA, die europäische EA von Two Other Movements mit dem BBCSO in London. Kurt Masur und sein Orchestre National de France spielen die europäische Premiere vom Dritten Doppelgesang, ein Co-Auftrag mit dem Minnesota Orchestra (Paris, 16.2.2006). Het Brabants Orkest unter Arvo Volmer führt die niederländische EA von Verwandlung (Enschede, 28.1.) auf. Das Werk steht auch auf dem Programm des Collegium Musicum unter Peter Shannon (Heidelberg, 28.2). Als Uraufführung erklingt am 27.1. in Augsburg Fremdes Licht für
Stimme (Mojca Erdmann), Violine (Caroline Widmann), Klarinette (Jörg Widmann) und Orchester (Bayerischer Rundfunk SO) unter Peter Eötvös. Im Auftrag des Ensembles Alarm Will Sound schreibt Rihm ein kurzes Stück, das am 16.2. in der Carnegie Hall seine Premiere erlebt. Das Éclat Festival Stuttgart hat die UA eines Trios für Klarinette, Schlagzeug u. Kontrabasssaxophon auf dem Programm (12. Februar 2006).
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A unique documentary collection on DVD PHILIP GLASS: Looking Glass DVD9DS10
GUSTAV MAHLER: Conducting Mahler/ I Have Lost Touch With The World DVD9DS11
GUSTAV MAHLER: Attrazione d’Amore/ LUCIANO BERIO: Voyage to Cythera DVD9DS12
ARVO PÄRT: 24 Preludes for a Fugue The first authorised documentary about Arvo Pärt to be released on DVD. The film features rehearsals, premieres, seminars, meetings and recollections, and is enhanced by excerpts from major musical works such as Tabula Rasa, Passio, Fratres, Orient & Occident, Cecilia, Vergine Romana and Como Cierva Sedienta.
IGOR STRAVINSKY: The Final Chorale/ ARNOLD SCHÖNBERG: Five Orchestral Pieces DVD9DS13
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PÄRT
Der Weg einer Reliquie Über die exakte Herkunft und die Echtheit des Turiner Grabtuches gibt es viele Diskussionen und Theorien. Tatsache ist, dass das Leichentuch mit dem Antlitz einer Person, angeblich Christus, zu einer der bedeutendsten Reliquien der Christenheit geworden ist. Sein Weg lässt sich bis ins 14. Jahrhundert genau, davor allerdings nur lückenhaft und spekulativ zurück verfolgen. Ausgehend von Jerusalem dürfte das Tuch unter anderem über Aleppo, Konstantinopel, Zypern, Paris, Lirey, Chambery nach Turin gelangt sein, wo es seit 1578 aufbewahrt wird.
Arvo Pärt aufgeführt. Neben der Uraufführung stehen noch Arbos für Blechbläser, Cecilia, vergine romana und Da Pacem Domine für Chor und Orchester auf dem Programm. Es singt der EPCC Estonian Philharmonic Chamber Choir. Mehr über das Turiner Grabtuch ist auf der offiziellen Website zu lesen: www.sindone.org
Es ist der Weg dieses Rätsels, der Arvo Pärt angeregt hat, im Auftrag von Enzo Restagno und seinem Turiner Musikfestival Settembre Musica Torino ein neues Werk zu schaffen. La Sindone für Orchester wird am 15. Februar 2006 im Turiner Dom uraufgeführt. Es spielt das Estonian National Symphony Orchestra unter der Leitung des estnischen Dirigenten Olari Elts. Das Uraufführungskonzert findet im Rahmen der feierlichen Veranstaltungen anlässlich der Winterolympiade in Turin statt, und es werden ausschließlich Werke von
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pärt
Ein Projekt der Internationalen Stiftung Mozarteum zum Mozart-Jahr 2006. www.mozarteum.at
religion 1.–4.12.05 7 Klangräume von Georg Friedrich Haas (UA) Christoph Schlingensief Camerata Salzburg Marc Albrecht · Josef Bierbichler · Hagen Quartett · Klangforum Wien ·Ivor Bolton Mozarteum Orchester Salzburg u. a.
religionspielliebeto
Dialoge zu vier Themen – zwischen Tanz, zeitgenössischer Musik, Literatur und – Mozart.
spiel 29. 3.–2. 4. 06
Tanzimprovisation von Meg Stuart · Pierre-Laurent Aimard and friends · Markus Stockhausen · Malcolm Goldstein · Klangforum Wien Österreichisches Ensemble für Neue Musik · Johannes Kalitzke u. a
liebe 17.–21. 5. 06
Choreographien von Philipp Gehmacher, Johanne Saunier Alexander Lonquich, Klavier Klangforum Wien · Dino Saluzzi Trio · Texte von Handke, Jelinek, Esterházy, Tabori u. a. · Hermann Beil · Isabel Mundry · Hilliard Ensemble u. a.
tod 1.–5.12. 06
Hagen Quartett · Klangforum Wien · Mozarteum Orchester Salzburg · Peter Ruzicka · Jörg Widmann, Klarinette Östereichisches Ensemble für Neue Musik · Nikolaus Harnoncourt · Concentus Musicus u. a.
dia oge tickets@mozarteum.at Kartenbüro der Internationalen Stiftung Mozarteum Theatergasse 2 A-5020 Salzburg T +43-662-87 31 54 F 87 44 54 www.dialoge-festival.at
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HAAS
Klangräume Als Auftakt des Mozartjahres 2006 veranstaltet die Internationale Stiftung Mozarteum in Salzburg eine Reihe von Konzerten unter dem Titel "Dialoge". Für diese Reihe hat Georg Friedrich Haas im Auftrag der Stiftung Mozarteum 7 Klangräume für Chor und Orchester geschrieben. Das Stück wird am 4. Dezember 2005 in Salzburg uraufgeführt, dem Vorabend des Todestages Wolfgang Amadeus Mozarts (5. 12. 1791). Die Besetzung dieses Stücks ist identisch mit Mozarts Requiem, allerdings ohne Solisten. Haas hat es so konzipiert, dass die von Mozart hinterlassenen Skizzen in unveränderter Weise (quasi als Skelett der Musik) realisiert und die 7 Klangräume dann als Nachund Zwischenklang dazu interpretiert werden. Textgrundlage ist ein
Brief des Magistrats der Stadt Wien an Mozart, der den Kontrast zwischen den künstlerischen Visionen und der realen bürgerlichen Existenz schmerzlich bewusst macht. Ivor Bolton dirigiert das Mozarteum Orchester Salzburg und den Salzburger Bachchor Hans-Peter Jahn, der künstlerische Leiter des Éclat Festivals Neue Musik Stuttgart, hat Haas beauftragt, ein neues Werk für Viola d'amore und Sänger für Garth Knox und die Neuen Vocalsolisten Stuttgart zu schreiben, Uraufführung am 11. Februar 2006 im Theaterhaus Stuttgart. Am gleichen Tag bringt das Klangforum Wien Nach-Ruf ... entgleitend ... bei der Musica de Hoy in Madrid zur spanischen Erstaufführung; die kanadische Erstaufführung von "...über den Atem, die Stille und die Zerbrechlichkeit..." für 7 Blechinstrumente interpretiert das Montreal Conservatory of Music am 13. Dezember 2005 in Montreal/CDN.
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BORISOVA-OLLAS
Emotionale Intensität Ein finnischer Kritiker hat unlängst über Victoria Borisova-Ollas geschrieben: Victoria Borisova-Ollas beherrscht die klanglichen Möglichkeiten des Sinfonieorchesters mit erstaunlicher Fantasie und großer technischer Perfektion [...] Sie ist auf dem Weg, eine vollkommen individuelle Tonsprache mit enormer emotionaler Intensität zu entwikkeln - wenn sie es nicht schon längst getan hat. Ihr neuestes Werk, Before the Mountains were Born, für Orchester wurde im Rahmen einer Konzertserie am 12.10. in Stuttgart mit großem Erfolg uraufgeführt. Am Pult stand erneut Andrey Boreyko, der bereits zahlreiche Werke von Borisova-Ollas international prä-
sentiert hat. Das Werk entstand als Auftrag des RSO Stuttgart und reflektiert über den Psalm 90, der ja den Charakter eines Gebetes hat, und über die Entstehung der Berge aus dem Chaos. Borisova-Ollas räumt im Laufe des Werkes vier Holzbläsern (Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott) eine zunehmend solistische Rolle ein, ohne jedoch zu einem eigentlichen Konzert zu werden. Das Werk (16’) gibt dem Orchester eine schöne Gelegenheit, die Musikalität ihrer Holzbläser in berührend schönen, kammermusikalischen Momenten unter Beweis zu stellen, denn die solistisch agierenden Holzbläser sind dem Orchester zu entnehmen. Die Royal Swedish Academy for Music zeichnete kürzlich ihre 1. Symphony mit dem Christ Johnson Prize aus, dem prestigeträchtigsten Komponistenpreis des Landes. Victoria Borisova-Ollas wurde 1969 in Russland geboren und lebt jetzt in Schweden.
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BERG
Lyrische Suite für Streichorchester Nun liegt auch die Bearbeitung der drei restlichen Sätze (I, V und VI) für Streichorchester der Lyrischen Suite für Streichquartett (1925 1926) von Alban Berg vor. Zusammen mit den 3 Sätzen (II, III und IV), die Berg im Jahre 1927 selbst bearbeitete, kann die gesamte Lyrische Suite für Streichorchester (er nannte sie sechs recht kurze Sätze mit einem eher lyrischen als symphonischen Charakter) programmiert werden. Die Bearbeitung von Theo Verbey ist so weit als möglich im Stile Bergs erfolgt. Die Uraufführung der drei neuen Sätze ist am 2. Februar 2006 in Leiden/NL zu hören,
Christoph Poppen dirigiert die Amsterdam Sinfonietta. Weitere Aufführungen: 4.2. in Amsterdam, 6.2. in Arnhem/NL. Clytus Gottwald hat zwei der Sieben frühen Lieder für Stimme und Klavier von Alban Berg für Chor bearbeitet: Traumgekrönt (nach einem Gedicht von Rainer Maria Rilke), transkribiert für 16 Stimmen (2004) und Im Zimmer (Text von Johannes Schlaf), transkribiert für 8 Stimmen (2004) werden am 9. Februar 2006 beim Èclat Festival für Neue Musik in Stuttgart in aus der Taufe gehoben. In dieser Hommage à Clytus Gottwald leidet Markus Creed das SWR Vokalensemble. Im Gran Teatre del Liceu in Barcelona hat am 30.12. eine Neuinszenierung von Berg's Wozzeck Premiere. Regie führt Calixto Bieito, es dirigiert Sebastian Weigle, die Rolle des Wozzeck singt Franz Hawlata, die der Marie interpretiert Angela Denoke. (weitere Aufführungen: 2. - 17. Jänner 2006)
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berg
PANUFNIK
International Am 19. Februar 2006 findet die polnische Erstaufführung von Roxanna Panufniks Violinkonzert Abraham mit dem National Polish Radio SO in Wroclaw statt. (Solistin Patrycja Piekutowska). Die Financial Times beurteilte das Stück als überzeugend und ins Ohr gehend. ... Wie von vielen ihrer Kompositionen liegen die Vorzüge dieses 17 min langen Konzerts in Bescheidenheit, Handwerk und unaufdringlicher Eleganz. Es verknüpft musikalische Elemente des Christen- und Judentums und des Islam und ist ein kraftvolles Werk mit einer Art szenischem Ablauf, den die Komponistin gemeinsam mit der bekannten Choreografin Cathy Marston erarbeitet hat. Am 9. Dezember 2005 wird Panufniks neues Chorwerk All in Tune, ein Auftrag des New Hall School Choir, in der Kathedrale St. Mary und St. Helen in Essex uraufgeführt.
SAWER
Theatralische Qualität David Sawer’s Byrnan Wood wird während einer Tournée der Basler Sinfonietta zum ersten Mal in Frankreich und der Schweiz aufgeführt (28., 29. und 31. Jänner). The Guardian beschrieb das 1992 komponierte Werk als einen der außergewöhnlichen Proms-Aufträge. Elf Jahre später ist das Werk im Repertoire verankert und dieselbe Zeitung bezeichnet es als atemberaubend und von einnehmend theatralischer Qualität. Bald danach, am 11.2. wird Martyn Brabbins mit der Birmingham Contemporary Music Group Memory of water (Streichorchester) aufführen.
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BERIO
Vollendungen Nie ist Getanes je abgeschlossen. Das „vollendete“ Werk selbst ist Ritual und Kommentar für anderes, das vorausging, für anderes, das folgen wird. [...] Ein Werk fordert das nächste Werk und eine neue Erfahrung. Ein Werk ist niemals in sich selbst abgeschlossen, weil es Investitionen enthält, die man viel früher in ihm angelegt hat. Es enthält daher immer auch Elemente der Zukunft. (Luciano Berio)
in Amsterdam (Concertgebouw) zur niederländischen Erstaufführung. Es spielt das Radio Filharmonisch Orkest unter der Leitung von Jaap van Zweden, die Solistin ist Charlotte Hellekant.
Das Stück Epifanie für Frauenstimme und großes Orchester, das 1961 in Donaueschingen seine Uraufführung erlebte, ließ dem Interpreten (Dirigenten) die Wahlmöglichkeiten bei der Festlegung des Ablaufs der verschiedenen Teile des Werkes. Die 1991 vollendete Neufassung von Epifanie, die unter dem Titel Epiphanies für Riccardo Muti und das Philadelphia Orchestra geschrieben wurde, hat Berio die Reihenfolge der von einer Frauenstimme gesungenen Texte verbindlich festgelegt. Die Texte stammen von Marcel Proust, Antonio Machado, James Joyce, Edoardo Sanguineti, Claude Simon, Bertolt Brecht. Bei der Auswahl der Texte war Berio den dramaturgischen Ratschlägen von Umberto Eco gefolgt. Epiphanies kommt am 17.12.2005
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LENTZ
Himmelsbilder Georges Lentz’ 12-minütiges Werk Guyuhmgan (2000-2001) hat in Australien, Russland und Luxemburg eine ganze Reihe von Aufführungen erlebt. Markus Stenz stellt es nun in Großbritannien vor (3.12., Hallé Orchestra, Bridgewater Hall/ Manchester). Guyuhmgan ist eine Art Begleitstück zu Lentz' Orchesterwerk Ngankgar (beide Wörter bedeuten 'Sterne' in verschiedenen Sprachen der Aborigines). Während Ngangkar jedoch eine Ansicht des Weltraums von der Erde aus darstellt, präsentiert Guyuhmgan ungewöhnlichere Bilder: jene des Weltraums vom Weltraum aus betrachtet. Dank computer-generierter Klänge konnte der Komponist das Klangmaterial des Orchesters, in übermenschliche Geschwindigkeiten gesteigert, mit sich selbst überlagern. Hiermit wollte er die
Unzulänglichkeit menschlicher Erkenntnis angesichts der Komplexität der Welt darstellen. FURRER
und das EIC In einer Koproduktion des IRCAM und des Centre Pompidou interpretiert das Ensemble Intercontemporain unter Beat Furrer am 20.01.06 in Paris Furrers nuun für zwei Klaviere und Orchester. Darin geht es um das Prinzip der Transformation und zwar auf rhythmischer, harmonischer und klanglicher Ebene - als durchgehender Prozess vom Anfang bis zum Ende. Den dafür nötigen langen Atem hat nuun in einem bei Furrer kaum da gewesenen Ausmaß. Das Stück spannt einen großen Bogen vom überaus dichten Beginn bis zum einsamen, letzten Anschlagen des Klaviers, das in der Stille verklingt. (Bernhard Günther)
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BENNETT
The Mines of Sulphur The Mines of Sulphur umgibt die dunkle Aura von Kerzenlicht und übernatürlichem Grusel (New York Times). Im Anschluss an die erfolgreiche Wiederaufnahme dieser britischen Oper an der Glimmerglass Opera hat die New York City Opera im Oktober/November 2005 Richard Rodney Bennetts The Mines of Sulphur auf die Bühne gebracht. Schon 2004 wurde die vielbeachtete Aufführung als sensationelles Musiktheater (Financial Times) bezeichnet und die neue CD als eine spannende Ergänzung der Discografie der Oper des 20. Jhs (New York Times). Bennett, der vom Guardian als eine der großen Persönlichkeiten der britischen Oper bezeichnet
wurde, sagte selbst, dass diese Neuinszenierung kaum übertroffen werden könne, weder dramatisch, noch musikalisch. Ein Artikel über die Chandos CD (CHSA 5036) in der New York Times lobt Bennetts sicheren Griff für die dramatische Gangart und das intuitive Gespür, was die Charaktere betrifft. Die Pressestimmen zur diesjährigen Produktion (dir. David Schweizer, c. George Manahan) sind ähnlich positiv: Die New York Times beschreibt es als packendes, musikalisch und theatralisch überzeugendes Stück. Allan Kozinn bewundert die gekonnte Stimmführung und die lebhafte, üppige und ständig bewegte Orchestermusik, die den Hörern so viel über die Charaktere erzählt wie die Arien. Die New Yorker Aufführungen fanden nahezu 40 Jahre nach der Premiere der Oper statt und kurz vor dem 70. Geburtstag des Komponisten.
R.R. Bennet The Mines of Sulphur New York City Opera 2005
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die 2 Ensemblewerke Vier Capriccios, op. 9 und Vier Pilinszky-Lieder, op. 11. Der internationale Durchbruch kam Mitte der 80er Jahre mit den Troussova-Liedern – seitdem ist Kurtág als einer der großen Meister der zeitgenössischen Musik anerkannt und bewundert. Wir gratulieren zum 80. Geburtstag! György Kurtág HALFFTER KURTÁG
Reise zur
80. Geburtstag
Musik Spaniens
Jahrzehntelang war er ein Geheimtipp – ein Komponist in Budapest, der kurze Stücke für kleine Besetzungen schrieb, mit äußerster Sorgfalt und schonungsloser Selbstkritik. In seiner Musik vereint György Kurtág das Erbe Bartóks mit dem von Webern, ist aber bis heute offen geblieben für Eindrücke verschiedenster Natur, seien es Literatur, Architektur, bildende Kunst oder die Äste eines Baumes. Die UE hat eine Handvoll seiner frühen Werke im Katalog, darunter Die Sprüche des Péter Bornemisza, op. 7, ein Concerto für Sopran und Klavier und
Das Instituto Cervantes in Paris widmet dem Klavierwerk Cristóbal Halffters einen Abend mit Alberto Rosado (8.12.). Das Philharmonische Orchester Würzburg unternimmt am 15. + 16.12. eine "Reise zur Musik Spaniens", die innerhalb "höchster spanischer Orchesterkultur" auch die "strenge Konstruktion" von Halffters Lineas y puntos für 20 Bläser und elektronische Klänge präsentiert. Cuatro piezas para orquesta (UA Mai 2005), wird am 22.2.06 vom Orquesta Sinfónica de Madrid unter Halffters Leitung in Madrid aufgeführt.
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HOYLAND
Geburtstagskonzert Dieses Jahr feiert Vic Hoyland seinen 60. Geburtstag. Im Dezember 1945 geboren, durchlief er eine vielfältige und erfolgreiche Karriere. Er studierte an der Universität von York unter Sherlaw Johnson und Bernard Rands und arbeitet nun als Dozent für Komposition an der Universität von Birmingham. Sein Geburtstag wird am 11.2.06 in Birmingham mit einem festlichen Konzert begangen: Das Arditti Quartett interpretiert sein Quintet for piano und strings (1990, 17 min), mit Nicholas Hodges am Klavier. Weiters wird die Birmingham Contemporary Music Group das 17 minStück Of Fantasy, of Dreams and Ceremonies aufführen, einen ihrer Aufträge aus dem Jahr 1989. Hoyland wird als einer der unverwechselbaren Vertreter britischer Musik seiner Generation bezeichnet.
Vic Hoyland
Zanza, eine Art Daumenklavier aus Afrika, ertönt in der Mitte dieses faszinierenden Werks, das als Teil der RPS/Radio 3-Sendung Encore ausgewählt wurde.
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Frühe Werke Am 10. Dezember wird das Scottish Chamber Orchestra unter Garry Walker Nigel Osbornes 20 Jahre altes Werk Zansa aufführen. Die
Am 28. Jänner folgt in Poole, Dorset die Aufführung von David Bedfords fast 30 Jahre altem Orchesterwerk Alleluia Timpanis mit dem Kokoro Ensemble unter Mark Forkgen.
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EICHBERG
Rituell ekstatisches Violinkonzert Qilaatersorneq nennt Søren Nils Eichberg sein einsätziges Violinkonzert (11’). Qilaatersorneq ist in der Sprache der Ureinwohner Grönlands, der Inuit, der Name für einen rituellen Trommeltanz, bei dem die Teilnehmer auf der Suche nach Rat und Heilung durch einen Schamanen, Angákoq, in einen tranceähnlichen Zustand versetzt werden. Das Ritual steigert sich von einer anfänglich elegischen Melodie in eine rhythmische Ekstase. Im Moment des kollektiven Höhepunktes entschwindet der Angákoq in die Welten einer anderen, höheren Dimension. Nach seiner plötzlichen Rückkehr, die ebenso unerklärlich ist wie sein Verschwinden, beschreibt er der Menge seine Reise und bringt ihr die Ratschläge der Geister. Eichbergs gewaltiges Violinkonzert gewann 2001 den Grand Prix de Composition der Queen Elisabeth International Music Competition of Belgium und ist ab sofort über die UE zu beziehen.
Daniel Schnyder SCHNYDER
Trumpet Concerto Eines der Konzerte von Daniel Schnyder im UE Katalog ist - neben dem Violin und dem Piano Concerto - das dynamische Trumpet Concerto. Es wurde vom RSO Berlin unter Kristjan Järvi mit dem Trompeter Reinhold Friedrich am 13. November in Berlin aufgeführt. Marc Tardue brachte dieses Stück im Jahr 1999 zur Uraufführung, gemeinsam mit dem Violin Concerto und der 2. Symphonie. Kristjan Järvi spielte diese drei Werke mit dem NDR SO im Herbst 2002 für Enja Records ein.
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LIEBERMANN
Zwölfton-Puccini oder Ohren-Öffner? Als Komponist, Intendant und Pädagoge leistete Rolf Liebermann der zeitgenössischen Musik seit 1950 entscheidenden Vorschub. Wenn auch von der europäischen Avantgarde als „populär“ kritisiert, schaffte er in seiner weltoffenen und kompromissbereiten Art die schwierige Annäherung von Neuer Musik und Publikum. Seine temperamentvolle Melange von Barock bis Jazz ließ aufhorchen. Die Schlagzeilen zu seiner Schule der Frauen am Theater Biel-Solothurn
Rolf Liebermann
reichen vom ungemein bühnenwirksamen und mit musikalischem Witz arrangierten Ganzen, raffinierte Orchestration bis zu Anklängen an Strauss’ Ariadne auf Naxos. Zu sehen in Biel-Solothurn noch bis 20.1., in Burgdorf/CH am 8.12. und im Kurtheater Baden/CH am 14. Jänner 2006. Liebermanns Orchesterwerk Furioso ist am 1.1. beim Neujahrskonzert des Philharmonischen Orchesters Augsburg zu hören. MARTIN
Selten gespielte Werke In der Ouverture en hommage à Mozart (1956) hatte Frank Martin nicht die Absicht, ein Pastiche zu schreiben, sondern seiner Bewunderung für Mozart mit seinen eigenen kompositorischen Mitteln Ausdruck zu verleihen (Musikkollegium Winterthur / Jürg Wyttenbach, 21.1.2006). Maria Triptychon (1968) für Sopran, Violine und Orchester, ist ein zutiefst religiöses Werk mit den Sätzen Ave Maria, Magnificat und Stabat Mater. Demnächst in Berlin (3.2.2006), mit Melanie Diener, Erez Ofer und dem RSB unter Marc Piollet.
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liebermann / martin
Weill & Brecht
24.2.– 5.3.2006
24. Februar (PREMIERE) UND 4. März
„Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ Musikalische Leitung: Golo Berg Regie: Helmut Polixa Ausstattung: Stefan Rieckhoff
25. Februar
„Berliner Requiem“ & „Mahagonny Songspiel“ u.a. mit Salome Kammer ARTIST-IN-RESIDENCE, musikFabrik Köln Musikalische Leitung: Stefan Asbury
26. Februar
„Best of Dreigroschenoper“ Konzert mit Dominique Horwitz
3. März
Barbara Hendricks Lied-Recital
5. März
„Die Sieben Todsünden“ Konzertante Aufführung u.a. mit Helen Schneider, MDR Sinfonieorchester Musikalische Leitung: Fabrice Bollon Informationen & Kartenservice
0180.5 564 564 www.kurt-weill-fest.de
WEILL
Weill & Brecht Das 14. Kurt Weill Fest findet vom 24.2. bis 5.3.2006 statt und steht unter dem Motto „Weill & Brecht“. Der Todestag Bertolt Brechts jährt sich 2006 zum 50. Mal. Aus diesem Anlass stehen vor allem die aus der Zusammenarbeit der beiden Künstler entstandenen Werke im Zentrum: In Koproduktion mit dem Anhaltischen Theater Dessau wird das Kurt Weill Fest 2006 mit der Premiere der Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny eröffnet (24.2., 4.3.) und die erfolgreiche Produktion von Happy End des letzten Kurt Weill Festes am 25.2. nochmals präsentiert. Die Sopranistin Barbara Hendricks wird bei ihrem Lied-Recital u.a. Songs von Weill vortragen (3.3.06). Artist-in-Residence ist die Sängerin
und Schauspielerin Salome Kammer, die u.a. in der Rolle der Jessie bei der Aufführung des Mahagonny Songspiels (musikFabrik unter der Leitung von Stefan Asbury) mitwirkt. Am Programm dieses Abends steht auch das Berliner Requiem in der alternativen Fassung mit den zwei Einschüben Epitaph/Die rote Rosa und Zu Potsdam unter den Eichen (25.2.). Als weitere szenische Produktion wird die Schuloper Der Jasager von Brecht / Weill zusammen mit Brechts Neinsager in der Vertonung von Reiner Bredemeyer zu sehen sein (28.2. und 1.3.). Den Abschluss des Kurt Weill Festes 2006 bildet eine konzertante Aufführung der Sieben Todsünden im Anhaltischen Theater mit dem MDR Sinfonieorchester und Helen Schneider. Informationen: www.kurt-weill.de
Kurt Will Happy End Kurt Weill Fest Dessau 2004
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weill
DIE AUSFLÜGE DES HERRN BROUCˇ EK von Leo& Janácˇek Premiere am 18. Februar 21., 23. Februar; 2., 14., 20., 27. März Inszenierung von Anja Sündermann Musikalische Leitung: Julia Jones mit Heinz Zednik als Broucˇek, Edith Lienbacher, Ferdinand von Bothmer u. v. a. VOLKSOPER WIEN – Währinger Straße 78, A-1090 Wien Information: +43/1/514 44-3670, Karten: +43/1/513 1 513 www.volksoper.at, tickets@volksoper.at
JANÁCEK
Musikalische Kostbarkeit Ein Jahr nach dem Jubiläum seines 150. Geburtstages scheint der Aufschwung, den Leos Janáceks Musik weltweit erfährt, sich mehr und mehr zu festigen. Im Rahmen der zahlreichen internationalen Aufführungen seiner Kompositionen findet auch die eher selten gespielte Oper Die Ausflüge des Herrn Broucek offenbar wieder den Weg auf die Bühne. Als Janáceks vierte Oper nimmt das Werk zweifellos eine Sonderstellung im gesamten Opernschaffen des Komponisten ein. Scheint es sich doch dem eigentlich ernsten und dramatischen Grundcharakter seiner übrigen Opern völlig zu widersetzen. In ihrer tiefgreifenden Komik und ausgestattet mit unver-
kennbar satirischen Zügen könnte man Die Ausflüge des Herrn Broucek fast schon als atypisch für Janácek bezeichnen. Jedoch ist auch hier sein überaus ausdrucksstarker, äußerst textnaher und vor allem origineller Kompositionsstil nicht zu verkennen, der ihn zu einem der wichtigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts erhob. Anlässlich der deutschen Erstaufführung 1959 hatte der Wiener Musikkritiker und Kulturjournalist Karl Löbl gefragt: „Wie hatte diese kostbare Musik solange verborgen bleiben können?“ Als das Haus, an dem 1971 die österreichische Erstaufführung der Oper erklang, stellt die Wiener Volksoper Die Ausflüge des Herrn Broucek Anfang 2006 in einer Neuinszenierung vor. Unter der musikalischen Leitung von Julia Jones ist das Werk hier am 18., 21. und 23. Februar und am 2., 14., 20. und 27. März 2006 zu erleben.
Leos Janácek Die Ausflüge des Herrn Broucek Deutsche Oper Berlin
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janácek
ZEMLINSKY
Der Zwerg neu Alexander Zemlinskys Oper Der Zwerg, ein tragisches Märchen für Musik in 1 Akt (1920/21) liegt nun bereinigt und mit den Änderungen versehen, die der Komponist 1922 selbst vorgenommen hatte, in einer komplett revidierten Neufassung vor (hrsg. von Antony Beaumont, unterstützt durch den Zemlinsky-Fonds): UE 17571 Studienpartitur, UE 33137 Klavierauszug, Orchestermaterial leihweise. Seine vorletzte Oper Der Kreidekreis (1930-32) beruht auf dem chinesischen Gleichnis und erzählt wie alle anderen seiner Opernwerke von Menschen, die unverschuldet in eine tragische Situation geraten und am Dissens zwischen erträumter und erlebter Wirklichkeit zu zerbrechen drohen.
Das Theater Bielefeld zeigt den Kreidekreis ab 18.2.2006 in einer Neuinszenierung von Gregor Horres mit den Bielefelder Philharmonikern unter Peter Kuhn. MAHLER / BARSHAI
10. Mahler Rudolf Barshai, der die 10. Symphonie Gustav Mahlers nach langjährigen Recherchen rekonstruiert und nach Mahlers Entwürfen orchestriert hat, realisierte seit der Uraufführung am 23.11.2000 in St. Petersburg zahlreiche internationale Aufführungen mit verschiedenen, renommierten Orchestern. Im Dezember hat ihn das Gewandhausorchester eingeladen, seine Fassung der 10. Mahler auch in Leipzig vorzustellen (15. u. 16.12.05) 10. Symphonie: Studienpartitur UE 31504 Orchestermaterial leihweise.
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zemlinsky mahler / barshai
KRÁSA
Die Läusesucherinnen WELLESZ Mit 24 Jahren komponierte Hans Krása seine Symphonie für kleines Orchester, mit Altsolo im letzten Satz, eine Vertonung des Gedichtes Die Läusesucherinnen von Arthur Rimbaud, in der deutschen Übertragung von Max Brod. Die Partitur hat kammermusikalische Transparenz, Freude an Rhythmus, Farbe und Melodie. Alle drei Sätze kamen erst 1991 zu Gehör – man fand in den 20er Jahren Rimbauds Text wohl zu heikel... Thomas Zehetmair dirigierte sie am 25. und 26.11. mit der Northern Sinfonia in Gateshead und Kendal/GB.
Egon Wellesz
Ein frühes Werk in Linz Egon Wellesz galt als außerordentlich begabter Komponist, bewunderte seinen Lehrer Arnold Schönberg, löste sich jedoch früh aus dessen übermächtigem Schatten. 1939 war er in Deutschland vom vielgespielten, gelobten zum verfemten bzw. "entarteten" Komponisten geworden. Nach 1945 fand sein Werk kaum mehr Aufnahme ins Repertoire, im Katalog der UE gibt es noch einige unentdeckte Schätze. Vorfrühling, Symphonisches Stim-mungsbild für großes Orchester (1912) ist eines seiner frühesten Orchesterwerke. Seine "neuen Klänge" von damals sind eine Kombination aus Wiener Spätromantik und Einflüssen von Claude Debussy. Das Brucknerhaus in Linz/A hat dieses Werk am 25. Jänner 2006 am Programm, Heinrich Schiff dirigiert das Bruckner Orchester Linz.
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krása / wellesz
Karol Szymanowski Hagith Opera Wroclaw 2005 Bühnenbild Ryszard Kaja MARX
Neues Berauschendes Joseph Marx wurde oft als der bedeutendste Lyriker in der österreichischen Musik des 20. Jhs bezeichnet. Seinem weitestgehend unbekannten Chorwerk hat die UE einen aktuellen Schwerpunkt gewidmet. Zwei „neue“ Werke befinden sich gerade in ihrer Fertigstellung: Ein Neujahrshymnus für gemischten Chor und Orchester (1914) orchestriert von Stefan Esser und Berkant Haydin (ca. 10’) - eine majestätisch-kraftvolle, ergreifende Hymne an das Leben, die auch als geistliches Werk aufführbar ist. Berghymne für gemischten Chor und Orchester (ca. 1910, ca. 4’) - dieses Werk lag lediglich als Particell vor und wurde von Esser/Haydin in Wien entdeckt und für Chor und Orchester arrangiert. Es handelt
sich hierbei um eine kleine Rarität von prächtiger Klangwirkung, die spätromantisch-impressionistische Elemente in eine feierliche Grundstimmung einbettet. Info: www.joseph-marx.org SZYMANOWSKI
Hagith in Polen Karol Szymanowskis Oper Hagith in 1 Akt entstand zwischen 1911-13 nach einem Libretto von Felix Dörmann (UA Warschau 1922). Die Werke Richard Strauss' dienten dem Komponisten als konzeptionelles Vorbild, wobei dessen Salome in Hagith unverkennbare Spuren hinterlassen hat. Das Libretto erzählt die Geschichte eines alternden Königs, der glaubt, durch die Liebe einer Jungfrau (Hagith) seine Lebenskraft zurückzugewinnen. Die Opera Wroclaw/PL hat es ab dem 24.2.2006 auf dem Spielplan.
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marx / szymanowski
SCHÖNBERG
Kunst kommt nicht von Können, sondern von Müssen! Seit dem Sommer 1921 beschäftigte sich Arnold Schönberg mit der Ausarbeitung seiner Methode der Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen. Die Variationen op. 31 für Orchester (1926-28, 20') sind das erste Orchesterwerk, in dem Schönberg die Reihentechnik anwandte. Es hat eine klar überschaubare Form, bestehend aus einem 24taktigen Thema mit neun etwa gleich langen Variationen samt eines Rahmens aus Introduktion und Finale. Simon Rattle, der sich in den letzten Jahren intensiv mit dem Stück auseinander gesetzt hat, zuletzt in Salzburg und Berlin, präsentiert es mit den Berliner Philharmonikern am 21.1.2006 im Concertgebouw in Amsterdam und am 25.1. in der Carnegie Hall in New York.
Kompositionsstils und einer Geisteshaltung, die nicht mehr die seine war. Bei der Uraufführung 1913 im Wiener Musikverein war der Erfolg überwältigend. Sein Schüler Webern schrieb: Welch ein Moment meines Lebens! Unvergesslich... Die Empfindung dieses brausenden Klanges regt mich auf zum Vergehen.... Das umfangreiche Werk wird am 20. und 21.1. in Nürnberg zu hören sein (Nürnberger Symphoniker, c. Christoph Prick), das Orchestre National de Lille bringt es am 12.1. in Lille und am 13.1. in Valenciennes/F.
An den Gurre-Liedern für Soli, Chöre und Orchester arbeitete Schönberg von 1900 - 1911, einem Zeitraum, in dem er sich stark vom Stil der Gurre-Lieder entfernte. Die Fertigstellung des Werks war für ihn die Dokumentation eines
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schönberg
WEBERN
Katastrophen, die sich nach innen entladen Wenn das ungeschulte Ohr den Ablauf der Reihe nicht immer verfolgen kann, so schadet das nichts. Irgendetwas wird auch in der naivsten Seele hängenbleiben (Webern). Am Beginn der kompositorischen Laufbahn Anton Weberns steht Passacaglia op. 1 für Orchester, das als Abschlussstück seines Studiums bei Arnold Schönberg 1908 entstand. In diesem Frühwerk Weberns kündigt sich etwas an, was später immer bewusster gestaltet wurde: Katastrophen, die sich nach innen entladen (Th. W. Adorno). Aufführungen erfolgen ua. in Lahti (1.12.), Zürich (6.-8.12.), Barcelona (14.+15.1.) und Dortmund (16.-18.1.).
Sein Konzert op. 24 für 9 Instrumente widmete Webern 1934 Schönberg zu seinem 60. Geburtstag. Karlheinz Stockhausen analysierte das Werk 1953: übergeordnete Gruppen, untergeordnete Gruppen! Morphologie der Gestalten stetige Anwesenheit der Keimproportion. Das heisst: jeder Augenblick braucht den Einfall zur Gestalterzeugung. Notwendig ist die Konzentration: sich im Zentrum des proportionierenden Keimes aufhalten, nicht herausfallen. Der Ausblick für uns: in einem ausgewählten Proportionsfeld improvisierend komponieren. Daniel Barenboim interpretiert dieses Werk vom 15. - 17.12. mit den Berliner Philharmonikern in Berlin. 1940 komponierte Webern sein letztes Instrumentalwerk, Variationen op. 30 für Orchester. Das ASKO Ensemble unter Oliver Knussen hat es mit Symphonie op. 21 für Kammerensemble (1927/28) am 14.2. in Amsterdam und am 15.2. in Den Haag am Programm.
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webern
Zwölftontechnik. Die Studierenden hatten eine nur geringe Vorbildung, aber offenbar außerordentliches Interesse am Gegenstand.
KRENEK
Kleinode für Studierende Ernst Krenek hat die School Music zwischen 1938 und 1939, kurz nach seiner Emigration in die USA, geschrieben. Der Komponist versuchte in jener Zeit verstärkt, Erfahrungen als Pädagoge zu sammeln, nicht zuletzt, weil er als in Amerika noch wenig bekannter Musiker im Unterrichten die einzige Möglichkeit des Broterwerbs sah. Die Bemühungen um eine entsprechende Anstellung waren schon bald erfolgreich. Eine Überblicksveranstaltung über „moderne Musik“ erteilte Krenek in Form einer Vortragsreihe mit Demonstrationsbeispielen. In einem weiteren Kurs für Komposition behandelte er eingehender Fragen der
Im Herbst 1938 begann Krenek Stücke in variablen Besetzungen zu schreiben, die für die praktische Arbeit mit Studierenden geeignet schienen. Die Ambition, der Vergangenheit künstlerisch so nahe wie möglich zu kommen, steht dem Wunsch gegenüber, dafür eine der eigenen Zeit angemessene Darstellungsform in Kompositions- und Spieltechniken zu finden. Kreneks Ziel war die Entwicklung musikalischer Erkenntnisfähigkeit und nicht zuletzt die Erweckung der Freude an solcher musikalischer Erkenntnis. Die 10 Stücke, die unter dem Titel School Music zusammengefasst sind, sollten so die denkende Auseinandersetzung des einzelnen Studierenden mit der Musikgeschichte als praktisches Anschauungsmaterial aus der eigenen Gegenwart unterstützen.
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krenek
2006 70. 125. 70. 50. 80. 80. 80. 10. 60. 80. 75. 70. 80. 250. 70. 100. 125. 70.
Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag
Gilbert Amy * 29.08.1936 Béla Bartók * 25.03.1881 Richard Rodney Bennett * 29.03.1936 Bertolt Brecht † 14.08.1956 Earle Brown * 26.12.1926 Francis Burt * 28.04.1926 Friedrich Cerha * 17.02.1926 Gottfried von Einem † 12.07.1996 Michael Finnissy * 17.03.1946 Morton Feldman * 12.01.1926 Mauricio Kagel * 24.12.1931 Ladislav Kupkovic * 17.03.1936 György Kurtág * 19.02.1926 Wolfgang Amadeus Mozart * 27.01.1756 Steve Reich * 03.10.1936 Dmitri Schostakowitsch * 25.09.1906 Karl Weigl * 06.02.1881 Hans Zender * 22.11.1936
2007 75. 70. 20. 80. 125. 125. 125. 70. 60. 50. 50. 125.
Todestag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag
Eugen d'Albert † 03.03.1932 David Bedford * 04.08.1937 Morton Feldman † 03.09.1987 Michael Gielen * 20.07.1927 Zoltán Kodály * 16.12.1882 Gian Francesco Malipiero * 18.03.1882 Joseph Marx * 11.05.1882 Gösta Neuwirth * 06.01.1937 Paul Patterson * 15.06.1947 Thomas Daniel Schlee * 26.10.1957 Othmar Schoeck † 08.03.1957 Karol Szymanowski * 06.10.1882
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gedenktage
70. Todestag 50. Geburtstag
Karol Szymanowski † 29.03.1937 Julian Yu * 02.09.1957
2008 25. Todestag 90. Geburtstag 70. Geburtstag 80. Geburtstag 100. Geburtstag 60. Geburtstag 60. Geburtstag 70. Geburtstag 75. Todestag 80. Geburtstag 100. Geburtstag
Cathy Berberian † 06.03.1983 Gottfried von Einem * 24.01.1918 Zygmunt Krauze * 19.09.1938 Gerhard Lampersberg * 05.07.1928 Olivier Messiaen * 10.12.1908 Nigel Osborne * 23.06.1948 Peter Ruzicka * 03.07.1948 Tona Scherchen * 12.03.1938 Max von Schillings † 24.07.1933 Karlheinz Stockhausen * 22.08.1928 Eugen Suchon * 25.09.1908
2009 50. 75. 75. 80. 90. 50. 50. 80. 75. 100. 75. 75. 100. 90. 50.
Todestag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Todestag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Todestag
George Antheil † 12.02.1959 Harrison Birtwistle * 15.07.1934 Frederick Delius † 10.06.1934 Edison W. Denisow * 06.04.1929 Roman Haubenstock-Ramati * 27.02.1919 Josef Matthias Hauer † 22.09.1959 Bohuslav Martinu † 28.08.1959 Henri Pousseur * 23.06.1929 Bernard Rands * 02.03.1934 Karl Scheit * 21.04.1909 Alfred Schnittke * 24.11.1934 Franz Schreker † 21.03.1934 Alfred Uhl * 05.06.1909 Roman Vlad * 29.12.1919 Eric Zeisl † 18.02.1959
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gedenktage
ALBAN BERG / CLYTUS GOTTWALD Im Zimmer aus "7 frühe Lieder" für 8 Stimmen SWR Vokalensemble Stuttgart, c. Marcus Creed 09. 02. 2006 · Eclat Festival Stuttgart/D Traumgekrönt aus "7 frühe Lieder" für 16 Stimmen SWR Vokalensemble Stuttgart, c. Marcus Creed 09. 02. 2006 · Eclat Festival Stuttgart/D ALBAN BERG / THEO VERBEY 3 Stücke (I, V und VI) aus der "Lyrischen Suite" für Streichorchester Amsterdam Sinfonietta, c. Christoph Poppen 02. 02. 2006 · Stadsgehoorzaal Leiden/NL GEORG FRIEDRICH HAAS 7 Klangräume zu den unvollendeten Fragmenten des Requiems von W. A. Mozart für Chor und Orchester Mozarteum Orchester Salzburg, c. Ivor Bolton, Salzburger Bachchor 04. 12. 2005 · Mozarteum Salzburg/A Werk für viola d’amore und Sänger sol. Garth Know, viola d'amore, Neue Vocalsolisten Stuttgart 11. 02. 2006 · Eclat Festival, Theaterhaus Stuttgart/D ARVO PÄRT La Sindone für Orchester Estonian National Symphony Orchestra, c. Olari Elts 15. 02. 2006 · Olympische Winterspiele, Turiner Dom/I ROXANNA PANUFNIK All in Tune für Chor (SSA), Orgel und Instrumente ad lib. New Hall School Choir 09.12. 2005 · Cathedral of St. Mary and St. Helen-Brentwood/GB
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uraufführungen
WOLFGANG RIHM Werk für Kammerensemble Alarm Will Sound c. Alan Pierson 16. 02. 2006 · Carnegie Hall New York
WOLFGANG RIHM Fremdes Licht für hohen Sopran, Violine, Klarinette und kleines Orchester SO des Bayerischen Rundfunks, c. Peter Eötvös Mojca Erdmann, S, Carolin Widmann, vln, Jörg Widmann, clar 27. 01. 2006 · Kongresshalle Augsburg/D Trio für Klarinette, Schlagzeug und Kontrabasssaxophon Trio Accanto 12. 02. 2006 · Eclat Festival Stuttgart/D
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uraufführungen
MIKE CORNICK 4 Pieces for 6 Hands at 1 Piano für Klavier zu 6 Händen UE 21298 MORTON FELDMAN For Aaron Copland für Violine UE 21287 RICHARD FILZ Vocal Percussion 1 – drums ’n’ voice für Vokal- bzw. Percussion-Ensemble mit CD UE 32350 ELIOT FISK (BEARB.) Mozart – Duo KV 423 für Violine und Gitarre UE 32987 ROXANNA PANUFNIK Sleep, Little Jesus, Sleep für Sopran, Chor SATB und Orgel Chorpartitur UE 70192 Partitur = Orgelstimme UE 70122 JAMES RAE Introducing Clarinet – Duets / Trios / Quartets für zwei / drei / vier Klarinetten UE 21310 / UE 21311 / UE 21312 JAMES RAE Style Workout für Klarinette UE 21301 WOLFGANG RIHM Ende der Handschrift für Gesang und Klavier UE 32742 FRANZ SCHREKER Lieder für Gesang und Klavier UE 32955
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neuerscheinungen
WIENER URTEXT EDITION
Expedition Klavier Hören – Spielen - Entdecken für Klavier mit CD UE 50250 Musikalische Kreativität wecken und Urtext Praxis kennen lernen! Gemeinsam mit Markus Schirmer und seinem Begleiter Philipp auf eine spannende musikalische Reise von Bach bis Schönberg gehen.
diese und weitere Fragen sind Teil eines aufregenden Abenteuers, das die musikalischen Ideen und Fantasien der jungen Musiker fördert und fordert. Der 12-jährige Philipp zeigt, was es dabei alles auszuprobieren gibt, wie faszinierend das ist und dass man kein Profi sein muss, um toll Klavier spielen zu können. Pädagogik, Wissenschaft und Spaß unter einem Hut!
Hör- und Spielgeschichten auf CD kombiniert mit den zugehörigen Noten wecken in der Expedition Klavier den musikalischen Entdekkergeist und schicken die jungen Pianisten auf eine packende Reise durch die musikalischen Epochen. Spannende Anekdoten zu Leben und Werk der großen Komponisten regen zur Beschäftigung mit der jeweiligen Musik an und bilden den Ausgangspunkt für einen kreativen Umgang mit den entsprechenden Spielarten, Techniken und die eigene Interpretation. Wie klang eigentlich ein Menuett bei Mozart, wie verlief eine Unterrichtsstunde bei Bach, kann man Brahms’ Walzer „falsch“ spielen, was bedeutet Urtext oder wie kann man mit Musik „malen“? Die oft überraschenden Antworten auf
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neuerscheinungen
LUCIANO BERIO Orchestral Transcriptions Contrapunctus XIX, Opus 120 Nr. 1, Ritirata Notturna..., Rendering Orchestra Sinfonica di Milano Guiseppe Verdi, c. Riccardo Chailly Decca 476 2930 MORTON FELDMAN Triadic Memories Sabine Liebner, pn Oehms CD 510 (2 CD) LEOS JANÁCEK Der Ausflug des Herrn Broucek Czech Philharmonic Chorus and Orchestra, c. Frantisek Jilek Supraphon SU 0358 LEOS JANÁCEK Taras Bulba, Glagolitische Messe Tschechische Philharmonie, c. Sir Charles Mackerras Supraphon SU 7009 MAURICIO KAGEL Prima vista, Zwei-Mann-Orchester Klaus Hinrich Stahmer, vcl, Ekkehard Carbow, cemb, Wilhelm Bruck, Theodor Ross, Mauricio Kagel BMG Ariola LC 00316 MAURICIO KAGEL Solo aus "Exotica" Kaya Han, pn, Isao Nakamura, perc edition zeitklang ez-80010 ERNST KRENEK Monolog der Stella, Ô Lacrimosa, Durch die Nacht, Die Nachtigall Ilana Davidson, S, Debra Ayers, pn Capriccio CD 67 133 GUSTAV MAHLER Symphonien 8 - 10, Das Lied von der Erde Wiener Philharmoniker, Concertgebouw Orchestra, James King, T, Dietrich Fischer-Dieskau, Bar, c. Leonard Bernstein DG Collectors Edition 00289 477 5187 (5 CDs) FRANK MARTIN Petite Symphonie Concertante, Etudes Orchestre de Chambre de Lausanne, c. Armin Jordan Radio Suisse Romande RSR 6172 BOHUSLAV MARTINU Concerto, Deux Pièces, Sonate, Deux Impromptus Monika Knoblochova, cembalo Supraphon SU 3805-2 BOHUSLAV MARTINU Fresken Sinfonieorchester St. Gallen, c. Jiri Kout Arte Nova 82876 57740 ARVO PÄRT BERLINER MESSE Kammerorchester Schloß Wernek, Süddeutsches Vokalensemble, c. Rolf Beck BMG Ariola LC 00316 ARVO PÄRT 24 Préludes for a Fugue Cecilia, vergine romana, Which Was the Son of..., Como cierva sedienta documentary and 3 short films by Dorian Supin with Arvo Pärt Idéale Audience DVD 9DS09
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neu auf cd / dvd
GUSTAV MAHLER / RUDOLF BARSHAI 10. Symphonie Junge Deutsche Philharmonie, c. Rudolf Barshai Brilliant Classics BC 922052
LUCIANO BERIO Canticum novissimi testamenti, a-ronne Neue Vocalsolisten Stuttgart, c. Peter Rundel WERGO 0084
ARVO PÄRT Anthem of St John the Baptist The Choir St John's College Oxford, c. Duncan Whitmore Cantoris Records CRCD 6080
LEOS JANÁCEK Jenufa, Katja Kabanova, Aus einem Totenhaus ua. Wiener Philharmoniker, c. Sir Charles Mackerras DECCA 475 6872 (9CDs)
WOLFGANG RIHM -Et nunc II Windkraft, c. Kasper de Roo sillton CD 0555 FRANZ SCHREKER Der Geburtstag der Infantin, Kleine Suite, Ausschnitte aus: Der ferne Klang, Das Spielwerk, Die Gezeichneten, Der Schatzgräber; Orchester der Staatsoper Berlin, Philharmonisches Orchester Berlin, Orchester und Chor des Reichs-Rundfunks, Maria Schreker, Charles Kullmann, c. Franz Schreker Symposion 1271 / 1272 / 1273 (3 CDs) KAROL SZYMANOWSKI 3. Sonate, Métopes, Masques Piotr Anderszewski, pn EMI Classics CD 545730-2 FELIX WEINGARTNER 4. Symphonie Sinfonieorchester Basel, c. Marko Letonja cpo 777 098-2
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neu auf cd / dvd
Werkliste GYÖRGY KURTÁG
8 Klavierstücke op. 3 für Klavier
8’ 1960
Die Sprüche des Péter Bornemisza op. 7 Concerto für Sopran und Klavier
38’ 1963-1968
Zur Erinnerung an einen Winterabend op. 8 4 Fragmente nach den Gedichten von Pál Gulyás für Sopran, Violine und Cymbal 4 Capriccios op. 9 4 Lieder nach den Gedichten von István Bálint für Sopran und Kammerorchester
6’ 1969
11’ 1970-1971/1997
4 Lieder auf Gedichte von János Pilinszky op. 11 für Bariton oder Bass und Kammerensemble 3 Lieder auf Gedichte von János Pilinszky op. 11a für Bariton oder Bass und Klavier Rückblick. Hommage à Stockhausen Altes und Neues für 4 Spieler (Trompete, Kontrabass und Tasteninstrumente)
8’ 1973/1975
6’ 1986
70’ 1993
Originalverlag Editio Musica Budapest, Subverlag und Alleinvertreter Universal Edition für alle Länder außer Ungarn
14 Fragmente aus “Rückblick. Hommage à Stockhausen” Altes und Neues für 4 Spieler (Trompete, Kontrabass und Tasteninstrumente)
21’ 1993
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werkliste kurtág
IMPRESSUM Universal Edition A-1015 Wien, Postfach 3, Austria Tel +43-1-337 23 - 0, Fax +43-1-337 23 - 400 Web: www.universaledition.com Chefredaktion: Angelika Dworak und Eric Marinitsch Beiträge: Bálint András Varga, Eric Marinitsch, Angelika Dworak, Rebecca Dawson, Marion Hermann, Carsten Fastner, Pippa Patterson Design: Egger & Lerch, Wien Fotonachweis: Eric Marinitsch (9), Helmut Wiederin, Yasuko Haas-Ueda, UE Archiv, Spiros Politis, Georges Lentz, New York City Opera / Carol Rosegg, Editio Musica Budapest / Judit Kurtág (2), Richard Kalina, Pavel Antonov, Kurt Weill Zentrum Dessau / Claudia Heysel, Deutsche Oper Berlin / Harry Croner, Opera Wroclaw / Ryszard Kaja, Gisella Salden-Goth, Ludwig Zenk, Charlotte Till-Borchardt, Carnegie Hall / Don Perdue; CDs: Brilliant Classics, Wergo, Supraphon, Cantoris Records.