04 UE Promotion. Das neue Team
07 Friedrich Cerha. Leone d’Oro für sein Lebenswerk
11 Wolfgang Rihm. In memoriam Thomas Kakuska
27 Kurt Weill. Auf nach L.A.!
Friedrich Cerha Leone d’Oro alla carriera der Biennale di Venezia
newsletter 01/07 • winter 2006/2007
Inhalt
AKTUELLES UE Promotion — 4 - 5 KOMPONISTEN Cerha — 7 Borisova-Ollas — 9 Rihm — 11 Staud — 12 Pärt — 13 Boulez — 14 Sotelo — 14 Haas — 15 Halffter — 16 Stockhausen — 16 Berio — 17 Ligeti — 17 Feldman — 18 Birtwistle — 18 Werke für Perkussion — 19 Martin — 21 Berg — 23 Gurlitt — 24 Weigl — 24 Malipiero — 25 Burkhard — 25 Weill — 27 Mahler — 28 Wellesz — 28 Zemlinsky — 29 Schreker — 29 Bartók — 30 Kodály — 30 Krenek — 31 Janácek — 31 Schönberg — 33
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inhalt 01/2007
Szymanowski — 34 Kagel — 35 Otte — 35 Brown — 36 Neuwirth — 36
Liebe Leserin, lieber Leser
ZUKUNFTSMUSIK — 37 GEDENKTAGE — 38 - 39 URAUFFÜHRUNGEN — 40 NEUERSCHEINUNGEN — 41 -42 NEU AUF CD — 43 - 44 WERKLISTE Kagel — 45 - 47 IMPRESSUM — 48
Wozu Promotion? Selbst die umfassendste Kenntnis der Musikliteratur des 20. und 21. Jahrhunderts hat ihre Grenzen, nämlich dort, wo Dinge noch im Fluss sind. Da ist einerseits das nicht zu überblickende, aktuelle kompositorische Schaffen, da sind auf der anderen Seite die Entdekkungen von neuem oder verschollen geglaubtem Quellenmaterial, die uns zwingen, selbst ‘alte’ Werke neu zu beleuchten, neu zu lesen. Dieses Wissen bringt der Verlag ein. Die Promotion will dieses Wissen kommunizieren, die Neugierde schüren und befriedigen. Der Promotion-Manager steht Ihnen als ‘Verlags-Dramaturg’, Partner und Assistent zur Verfügung - je mehr Sie ihn fordern, desto größer und spannender wird die Grundlage Ihrer Programm-Entscheidung. Promotion basiert auf Vertrauen. Vertrauen in die Kompetenz, in die Verlagspolitik, in die Musik. Die Redaktion
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UNIVERSAL EDITION
UE Promotion Das Team Mit Beginn der Saison 2006/07 wurde das Promotion-Team der Universal Edition verstärkt und soll hier im Überblick kurz vorgestellt werden. Folgende Personen sind für die UE Promotion im Einsatz, denen Sie entweder persönlich oder auf dem Korrespondenzwege in Zukunft hoffentlich öfter begegnen werden: Wien Vier Promotion-Manager sind im Veranstaltungsbereich im Einsatz: Jonathan Irons (1), neu im Team, vormals Geschäftsführer von www.sheetmusicnow.com, Wolfgang Schaufler (2), ebenfalls neu im Team, vormals Musikjournalist und –dramaturg (Salzburger Festspiele), Bálint András Varga (3) und Eric Marinitsch (4), Senior Promotion Managers. Weiters im Team: Angelika Dworak (5), Redaktion des UE-Newsletters, Pressearbeit, Content Management Website und Foto-Management, Bettina Tiefenbrunner (6), Management des Partituren- und Audio-Archivs und Elisabeth Bezdicek (7), Management des Pressearchivs, Werkeinführungen und Aufführungsdatenbank.
Im Verlagsbereich Musikalien betreuen Sie Marion Hermann (8), Public Relations; Marketing, Sales Promotion Monika Stricker (9) deutschsprachige Länder und Ferdinand Walcher (10) - fremdsprachige Länder. London Die Promotion der Universal Edition London liegt in den Händen von Rebecca Dawson (11), assistiert von Nick Cutts (12). Für die Promotion im Bereich Musikalien ist Adrian Connell (13) zuständig, Anne Handley (14) ist Educational Manager. New York Die Veranstalter-Promotion in den USA betreut Norman Ryan (15), assistiert von Keith Philpott (16).
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aktuelles
musicaviva
erste musica viva veranstaltung
2006 | 2007
freitag, 01. dezember 2006, 20.00 uhr im herkulessaal der
musica viva
residenz michael pelzel: » … méandre inondé …« für klarinette in b und orchester [2005] – preisträger des B MW kompositionspreises der musica viva, uraufführung friedrich cerha: »momente« für orchester [2005] – kompositionsauftrag der musica viva, uraufführung salvatore sciarrino: »shadow of sound« für orchester [2005] vinko globokar: »les otages« für orchester und sampler [2004] europäische erstaufführung rumi sota-klemm – klarinette symphonieorchester des
bayerischen rundfunks leitung: arturo tamayo karten zu 8.00 euro – 18.00 euro [schüler und studenten 8.00 euro] bei MÜ NCH E N TICKET gmbh, postfach 20 14 13, 80014 münchen, telefon 089 | 54 81 81 81, telefax 089 | 54 81 81 54 , sowie an den bekannten vorverkaufsstellen und an der abendkasse nähere informationen www.br-online.de/musicaviva
CERHA
Goldener Löwe in Venedig Internationale Anerkennung bedeutet für den 80-jährigen österreichischen Komponisten Friedrich Cerha die Auszeichnung mit dem Leone d’Oro für sein Lebenswerk der Biennale di Venezia. Die Feier am 7. Oktober wurde durch den aufrichtigen Erfolg des Orchesterwerkes Hymnus unter Peter Hirsch weiter bestätigt. Cerhas Lebenswerk ist jedoch bei weitem nicht abgeschlossen. Es entstehen neue Kompositionen, wie Momente für Orchester, ein Auftragswerk der musica viva München, das am 1. Dezember aus der Taufe gehoben wird (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Arturo Tamayo).
In einem Kommentar zum Werk reflektiert der Komponist über sich selbst, betrachtet seine eigene Musik gleichsam von außen und kommt zu Einsichten, die das 2005 fertiggestellte Werk und seine Persönlichkeit in spannender Weise charakterisieren. Nach über 40 Jahren schöpferischer Tätigkeit hat er eine kristallklare Sicht über das Komponieren gewonnen und Schlussfolgerungen für sich gezogen: Ich bin müde des monomanen Fortspinnens, des ‚gearbeiteten’ Ausbreitens musikalischer Ideen. ... Ich war aber auch meines eigenen ‚guten Handwerks’, der Dinge, die ich oft praktiziert habe und die ich ‚gut kann’, etwas überdrüssig. Die Premiere könnte uns alle überraschen ... Am gleichen Tag dirigiert Martyn Brabbins Fasce (1959) in Stuttgart, am 14. und 15.12. kommt das Cellokonzert Phantasiestück in C’s Manier unter Semyon Bychkov in Köln zur Aufführung, mit Johannes Wohlmacher am Cello.
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BORISOVA-OLLAS
Ein neues Songspiel entsteht ... Ein aufregendes Projekt von internationalem Anspruch steht kurz vor seiner Vollendung: Fasziniert von Salman Rushdies Roman The Ground Beneath Her Feet komponiert Victoria BorisovaOllas derzeit ein Songspiel (für 2 Sänger und Orchester), eine Art Variation des ewig gültigen Orpheus-Mythos, das noch im Sommer 2007 uraufgeführt werden wird. Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren, und dennoch darf derzeit noch nicht
mehr verraten werden. Über das Wann und Wo berichten wir in Kürze. Victoria Borisova-Ollas ist am besten Weg, ihre sehr persönliche Stimme zu entwickeln, wenn sie es nicht womöglich schon geschafft hat, schrieb ein finnischer Kritiker über ihre Musik. Die Paarung aus verblüffendem Umgang mit dem Instrument ‘Orchester’ und der subtilen Schaffung von Klangräumen, die manchmal vertraut anmuten, aber dennoch nur aus heutiger Feder stammen können, machen ihre Musik zu einem emotionalen Hör-Erlebnis von großer Intensität. Mit Open Ground, ihrem neuesten Werk für Orchester stellt sie dies wieder unter Beweis. Open Ground (3 3 3 3 - 4 3 3 1 - Pk, Schl(3), Hf, Klav, Str) entstand 2005 für das Schwedische Rundfunkorchester und wird am 18. Jänner 2007 in Manchester mit dem Hallé Orchestra unter Mark Elder erstmals in Großbritannien aufgeführt. www.halle.co.uk
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borisova-ollas
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mit Françoise Kubler, Mezzosopran unter Rüdiger Bohn.
RIHM
Thomas Kakuska in memoriam Den Komponisten Wolfgang Rihm verbindet eine lange künstlerische Beziehung zum Wiener Alban Berg Quartett. Viele Jahre gehörte Thomas Kakuska dazu, und als er 2005 unerwartet starb, kam Rihm der Bitte gerne nach, ihm in memoriam ein neues Werk zu schreiben. Grave, ein langsamer Satz für Streichquartett, gelangt am 28. Jänner 2007 in Wien zur Uraufführung. Bis Juni 2007 sind weitere 20 Aufführungen vorgesehen. Das UltraSchall Festival Berlin präsentiert die deutsche Erstaufführung von Eine Stimme 1-3 mit den beiden Ensembles, die das Stück im Jahr 2005 aus der Taufe gehoben haben: Accroche Note und Les Percussions de Strasbourg
Es gibt eine ganze Reihe von Dirigenten und Ensembles, die sich seit Jahren immer wieder mit Rihms Werken befassen und sie auf ihre Programme setzen. So dirigiert Stefan Asbury Jagden und Formen (1995-2001) mit dem Klangforum Wien am 14. Dezember im Wiener Konzerthaus. George Benjamin, der Rihms Orchester- und Ensemblemusik regelmäßig ansetzt, nimmt Gedrängte Form auf seine Tournee mit dem Ensemble Modern nach Paris, Frankfurt und Madrid (27. 11. bis 4.12.2006). Christian Arming, der Ernster Gesang von Tokyo bis Hamburg in zahlreichen Konzerten dirigiert hat, tritt diesmal in Toulouse mit dem 1996 komponierten Werk auf (14. Dezember). Arming bringt auch Abkehr (1985) nach Stuttgart, wo er am 4. Dezember dieses Mahler-bezogene Orchesterwerk produziert. Frage ist am 24. Februar beim Eclat Festival Stuttgart zu hören (Salome Kammer / Ensemble Recherche).
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STAUD
Violent Incidents Johannes Maria Stauds Violent Incidents, das im Untertitel Hommage à Bruce Nauman auf die Inspiration durch den amerikanischen Künstler im Entstehungsprozess hinweist, soll demnächst einer Revision unterzogen werden. 2005 bei den Klangspuren Schwaz durch Marcus Weiss und das Ensemble Windkraft Tirol unter Kasper de Roo uraufgeführt, ist das etwa 13-minütige Werk für Saxophon solo, Bläser und Schlagzeug besetzt. Die Uraufführung und Rundfunkproduktion der Neufassung findet am 9.2.2007 mit den Interpreten von 2005 in Köln statt.
Incipit III für Posaune solo, Streichorchester, 2 Hörner und Schlagzeug, im Auftrag des WDR entstanden und im März 2006 in Köln aus der Taufe gehoben, erfährt am 23.2. in München seine zweite Aufführung. Uwe Dierksen ist der Solist, Martyn Brabbins dirigiert das SO des Bayerischen Rundfunks. Dierksen spielt das ebenfalls von ihm uraufgeführte Stück Esquisse retouchée (Incipit II) (2001/2002) am 10.12. in Frankfurt. Das Konzert ist Teil der Reihe ‘25 Jahre Ensemble Modern’. Configurations/Reflet (2002) für 8 Instrumentalisten wird am 10.12. zum 22. Mal gespielt (in Jerusalem, Tiroler Ensemble für Neue Musik, Dorian Keilhack). Bewegungen (1996), ein Klavierstück, das Staud 22-jährig schrieb, hat in den letzten Jahren seinen Weg ins Repertoire einer ganzen Reihe von Pianisten gefunden. So spielt es See Siang Wong am 15.12. in Zürich und Jonathan Powell am 18.12. London, der im selben Konzert auch Peras. Musik für Klavier (2004/2005) interpretiert.
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PÄRT
Pärt gedenkt Politkowskaja Entsetzt über die Ermordung der russischen Journalistin Anna Politkowskaja am 7.10.2006 in Moskau hat Arvo Pärt als ”Geste des Gedenkens” verfügt, dass alle Aufführungen seiner Werke in der Konzert-Saison 2006/2007 dem Gedenken von Anna Politkowskaja gewidmet sein sollen. Anna Politkowskaja hat ihr ganzes Talent, alle Energie und letztlich sogar ihr Leben eingesetzt, um Menschen zu retten, die Opfer der herrschenden Missstände in Russland geworden sind. Pärt hat die Interpreten, die seine Werke zur Aufführung bringen werden, aufgerufen, die Besucher der jeweiligen Konzerte auf diese Widmung und das Gedenken der mutigen Journalistin hinzuweisen.
25. Februar 2007 in Hamburg durch die Hamburger Symphoniker zur deutschen Erstaufführung gebracht. Beide Konzerte werden von Andrey Boreyko geleitet. Ab sofort als Leihmaterial verfügbar sind auch die 2 Wiegenlieder Kuus kuus kalike (Estnisches Wiegenlied) und Rozhdyestvyenskaya kolïbyelnaya (Weihnachtliches Wiegenlied) in den Fassungen für Sopran (bzw. 2 Soprane) oder Chor und Streichorchester.
Zu den wichtigen Aufführungen der nächsten Monate zählen unter anderem die Schweizer und deutsche Erstaufführung von La Sindone (Das Grabtuch) für Orchester, das Pärt seit der Uraufführung im Februar 2006 mehrfach überarbeitet hat und das nun in der Endfassung vorliegt. Das Werk wird vom Berner Sinfonieorchester am 7. und 8.12.2006 im Kultur Casino Bern zur Schweizer und am 24. und
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pärt
BOULEZ
Dérive 2 macht die Runde Seit der Aufführung von Dérive 2 in Aix-en-Provence im Juli unter der Leitung von Pierre Boulez haben Dirigenten und Ensembles freien Zugang zu diesem 45-minütigen, großartigen Werk. So hat es Jean Deroyer am 27.9. in Warschau dirigiert und wird es demnächst in Nanterre aufführen (12.1.); FrançoisXavier Roth leitet das Konzert am 19.2. in Madrid. Das Stück steht natürlich weiterhin auf dem Programm des Komponisten selbst – allein im November gab es 4 Aufführungen in Paris, Mailand, Badenweiler und Bern. Boulez hat Dérive 1 (ein Repertoirestück mit über 350 Aufführungen seit der Premiere) für sein Konzert im Rahmen der Mozartwoche in Salzburg am 30.1. angesetzt.
Improvisé – pour le Dr. K. für Flöte, Klarinette, Klavier, Viola und Cello besetzt, (1969 komponiert, 2005 revidiert) kommt am 9.12. in Köln mit dem ensemble recherche zu Gehör. SOTELO
Für Kinderohren Mit seiner Kinderoper Dulcinea (2004/06), basierend auf Cervantes' Don Quijote ist es Mauricio Sotelo gelungen, eine für Kinder leicht erfassbare und trotzdem anspruchsvolle Musik voller Farben zu komponieren. Das Teatro Real hat mit der erfolgreichen Uraufführung im Mai 2006 bewiesen, wie groß der Bedarf nach guten Kinderopern ist. Im Februar 2007 werden sich die Kinder von Bilbao (9., 10. + 11.2.) daran erfreuen, im Juni geht die Produktion nach Valencia (11., 12. + 13.6.), im Herbst nach Barcelona.
Mauricio Sotelo Dulcinea Teatro Real Madrid 2006
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boulez / sotelo
Georg Friedrich Haas Hyperion Donaueschingen 2006 HAAS
Musik als Skulptur Einen der Höhepunkte der diesjährigen Donaueschinger Musiktage stellte die Uraufführung von Georg Friedrich Haas' Hyperion, Konzert für Lichtstimme und Orchester, inmitten einer spektakulären LichtRaum-Installation der Stuttgarter Künstlerin rosalie dar. Sie hatte an den Wänden des Saales unzählige Lichtpunkte zu einem breiten, farbig leuchtenden Band zusammengefasst, unter denen die Musiker platziert waren. Erfrischend viel junges Publikum nahm die Aufführung begeistert an. Haas zu seinem Werk: Licht ist ein Musikinstrument. Eine Veränderung der Farben verändert die Wahrnehmung der Klänge. Zeitlich strukturiertes Licht wirkt wie ein lautloses Schlagzeug. ... Die MusikerInnen reagieren auf das Licht - analog wie sie
auf die optischen Zeichen eines/r Dirigenten/in reagieren. Einige Pressestimmen: Der haptischen Präsenz dieser skulpturalen Musik kann man sich kaum entziehen (FAZ, Eleonore Büning); ein ganzheitliches, fast der Zeit enthobenes Erleben, ein Bad im Klingen (nmz, Reinhard Schulz); Haas' hellwaches Stück hat ... als Konzept ein visionäres Potenzial (Die Zeit, Mirko Weber); Wellenbewegungen, dunkle Tonflächen und pentatonische Klangketten korrespondieren mit wellenartigen Lichtwechseln, länger andauernden Farbstimmungen und Blitzeffekten (Standard, J. Fux); bombastisch, technisch brillant und beeindruckend (Die Welt, Wibke Gerking); ein hypnotisches Erlebnis durch und durch (Stuttgarter Zeitung, Mirko Weber); im unwiderstehlichen Sog des Lichts: die Zusammenarbeit mit rosalie muss für Haas ein Glücksfall gewesen sein (Stuttgarter Nachrichten, Elisabeth Schwind).
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haas
HALFFTER
Musikalische Wurzeln Cristóbal Halffters Werk prägt eine tiefe Verbundenheit zu Spanien. Dies zeigen nicht nur sein Don Quijote oder die Elegías, sondern auch Besonderheiten, wie sein Fandango für 8 Violoncelli, basierend auf dem gleichnamigen Werk Antonio Solers. Die Bewunderung für Solers variationsreiche Verbindung des Tanzes mit zwei ostinaten Takten kombiniert Halffter hier mit seiner Faszination für das Cello. Moderne Klangsprache, neuartige Variationstechnik und die außergewöhnliche Besetzung
Cristóbal Halffter
machen Halffters Werk zu einem elementaren Repertoire-Stück des Cello Octet Conjunto Ibérico. Zu erleben am 17. Jänner in Graz. Mit Lineas y puntos bringt das Philharmonische Orchester Würzburg Halffters Kombination aus elektronischen Klangmöglichkeiten und ihrer Vermittlung durch den Musiker zu Gehör. Halffters elektronische Wurzeln am 15. und 16.12. in Würzburg. STOCKHAUSEN
Plastische Partiturbilder Das ASKO Ensemble unter Oliver Knussen hat am 10. Jänner in Amsterdam zwei frühe Werke von Karlheinz Stockhausen angesetzt: Bereits 1950 entstanden Drei Lieder für Alt und Kammerorchester, die Uraufführung fand allerdings erst 1971 statt. Mixtur für Orchester, Sinusgeneratoren und Ringmodulatoren ist in der 1967 entstandenen kleinen Besetzung zu hören: ... die plastischen Partiturbilder springen einem direkt ins innere Ohr, man erkennt sofort das hohe Niveau und die außerordentliche Phantasie, die durch scharf kalkulierte Zweckmäßigkeit des gesamten Aufwandes gebunden ist.
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halffter / stockhausen
BERIO
Sequenza->Chemins Luciano Berio hat sich zeitlebens intensiv auch mit der Musik anderer Komponisten auseinandergesetzt, hat diese adaptiert und verwandelt, unterwarf aber auch seine eigenen Werke diesem Prozess: die Serie der Sequenze, die mittlerweile Klassiker und Prüfstein der Literatur für Soloinstrumente ist, war Ausgangspunkt einer Reihe von Chemins genannter Werke, die jeweils auf den Sequenze basieren. Selten im Konzerthaus zu hören ist Chemins I (1967) für Harfe und Orchester, das auf die Sequenza II für Harfe zurückgeht. Arturo Tamayo dirigiert Chemin I am 6./ 7.2. mit dem Prager SO und Giovanna Reitano als Solistin an der Harfe. Am 8.11. und 10.11. sind Berios Schubert-Restaurierung Rendering und seine Folk-Songs in
Bremen zu hören. Olari Elts dirigiert die Dt. Kammerphilharmonie Bremen, die Solistin ist Caren van Oijen, MS. LIGETI
Reiche Ernte Bald ein halbes Jahrhundert alt, ist György Ligetis Atmosphères eine der wenigen Kompositionen der frühen 60er Jahre, die ein selbstverständlicher Teil des Repertoires geworden sind. Meist wird sie als eine Art Ouvertüre angesetzt, mit der Dirigenten der neuen Musik huldigen und Orchester ihre Klangkultur unter Beweis stellen können. (Staatsorchester Kassel/Baumann, 18.12. und Chicago SO/Zinman, 8. u.10.2.). Apparitions hat diese Beliebtheit noch nicht erreicht – an dieser Stelle sei an dieses nicht minder wichtige und originelle Stück erinnert.
Luciano Berio
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berio / ligeti
Graham McKenzie, der neue künstlerische Leiter des Festivals, strebt an, es zu seinem 30. Bestehen im Jahr 2007 zu revitalisieren und ihm ein neues Gesicht zu verleihen. BIRTWISTLE FELDMAN
Nordlicht
Missing Morty! Das Huddersfield Contemporary Music Festival hatte dieses Jahr Musik zum 80. Geburtstag von Morton Feldman am Programm. Unter dem Titel 'Missing Morty!’ wurden in 10 Tagen über 10 Konzerte in einem kontrastreichen Programm realisiert, ebenso 5 seiner längeren Stücke für Klavier und Streicher. Feldman hatte eingefordert, dass 'das Streichquartett der Gipfelpunkt der westlichen Musik' sein solle. Das Smith Quartet und der Pianist John Tilbury, ein renommierter Feldman Interpret, waren während des gesamten Festivals anwesend, präsentierten alle Werke entsprechend ihrer Kräfte (von The Viola in my Life bis Patterns in a Chromatic Field) und boten ein überwältigendes Feldman Portrait.
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feldman / birtwistle
Der Klarinettist Jan Jansen wird am 3. Dezember in Rotterdam Harrison Birtwistle’s Deowa und Clarinet Quintet mit dem Doelen Quartet spielen, während einen Tag später das Österreichisches Ensemble für Neue Musik mit Salome Kammer, 3 Settings of Celan in Salzburg präsentiert (4.12). Silbury Air ist am 8.12. an der University of Manchester zu hören, und Håkan Hardenberger (er spielte auch die Uraufführung 1987) ist am 14.12. in Helsinki der Solist von Endless Parade mit dem Helsinki Philharmonic Orchestra.
PERKUSSION
Das Schlagzeug im Mittelpunkt In den 10er und 20er Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden in Frankreich Werke, die die Stellung des Schlagzeugs in der Musikgeschichte verändern sollten. Bereits 1915 schrieb Milhaud das Ballett Les Choéphores und 1918 L'Homme et son désir op. 48. Letzteres erfordert in der Originalfassung bereits 20 Schlagzeuger. Ebenfalls 1918 erschien übrigens auch Stravinskys L'histoire du soldat. Das erste eigentliche Schlagzeugkonzert der Musikgeschichte entstand aber erst 10 Jahre später, nämlich 1929: Darius Milhaud's Interesse für Jazz ist in seinen Werken der 20er Jahre nicht zu überhören. Zwar hat er die Anregung, dem Schlagzeug eine zentralere Rolle zu geben, wohl
auch dem Jazz entnommen, dennoch ist sein Konzert für Schlagzeug und kleines Orchester, op. 109, ein völlig eigenständiges Werk. Die Kritik schrieb begeistert: Dem Komponisten ist hier ein Stück Musik gelungen, das ebenso vom Rhythmischen wie vom Solistischen lebt, unbekümmert daherkommt, bisweilen die Zähne zeigt und seiner Wirkung sicher ist (Josef Häusler). Der Schlagzeuger Thaddeus Robert Anderson hat dieses Konzert 2004 für Schlagzeug und Schlagzeugensemble (Mallet-Ensemble) eingerichtet. Fratres von Arvo Pärt liegt nun auch in einer Fassung für 4 Schlagzeuger vor. Vambola Krigul hat das Werk 2006 für 2 Marimbas, Glokkenspiel, 2 Vibraphone, Woodblock, (Auto-)Feder, Große Trommel eingerichtet. Die Partitur und das Stimmen-Set sind in Kürze über den Notenfachhandel oder unseren Online-Shop zu beziehen.
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perkussion
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MARTIN
Die Auferstehung des Monsieur de Pourceaugnac In den Kommentaren zu seinen eigenen Werken stellt sich Frank Martin selbst die Frage, warum er, der sich immer gewichtiger, ernsthafter Themen annahm, in seinem achten Lebensjahrzehnt eine komische Oper schreibt. Als Antwort führt er an, dass er plötzlich die unwiderstehliche Sehnsucht empfand, seine Musik und sich selbst nicht ernst zu nehmen, ja, sie zu persiflieren. Bei Molière hätte er den idealen Stoff gefunden, sich
über seine unterschiedlichen Facetten als Komponist lustig zu machen. Die Oper Monsieur de Pourceaugnac entstand 1960/1962 und wurde 1963 in Genf uraufgeführt. Nun lässt die Opéra de Lausanne Martins ziemlich selten gespielte Oper unter der musikalischen Leitung von Jean-Yves Ossonce auferstehen. Regie: Adriano Sinivia, Bühnenbild: Enzo Iorio, mit Harry Peeters in der Hauptrolle. Premiere: 21. Jänner 2007. Alois Koch, der 1994 die Cantate pour le temps de Noël uraufführte, dirigiert diese Weihnachtskantate am Ort der Premiere, der Luzerner Jesus-Kirche, am 8.12. Da sie knapp eine Stunde dauert, wird sie mit Martins Maria-Triptychon (22’) für Sopran (Susanne Kirchesch), Violine (Sebastian Hamann) und Orchester gekoppelt. Ulf Schirmer interpretiert die Weihnachtskantate am 15.12. in der Sankt-Anna-Kirche in München. Die Ouverture en hommage à Mozart erlebt – dank Mozarts Jahrestag – eine wahre Wiederentdeckung. Die nächste Aufführung demnächst in Prag, am 26. Februar. (Prager Kammerphilharmonie/Kaspar Zehnder).
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martin
Visuel : Pascal Colrat
OPERA DE LILLE WOZZECK ALBAN BERG ADAPTATION DE JOHN REA NOUVELLE PRODUCTION
PREMIÈRE FRANÇAISE
MA 23, JE 25, SA 27, MA 30 JANVIER 07 (20 H) Direction musicale Lorraine Vaillancourt Mise en scène Jean-François Sivadier Avec Andreas Scheibner (Wozzeck), Louis Gentile (le Tambour-Major), Norbert Ernst (Andrès), Ales Briscein (le Capitaine), Petri Lindroos (le Docteur), Till Fechner (1er Compagnon), Christophe Gay (2e Compagnon), Cyril Auvity (le Fou), Ursula Hesse von den Steinen (Marie), Martine Mahé (Margret) Et Ictus, ensemble en résidence à l'Opéra de Lille Coproduction : Opéra de Lille et Théâtre de Caen TARIFS DE 5 À 60 EUROS
www.opera-lille.fr 0820 48 9000
BERG
Klangfülle Die Opéra de Lille bringt ab 23. Jänner 2007 in Koproduktion mit dem Théâtre de Caen die französische Erstaufführung von Alban Bergs Oper Wozzeck in der reduzierten Fassung des kanadischen Komponisten John Rae. Wie zahlreiche internationale und erfolgreiche Aufführungen seit der Uraufführung 1995 bereits bewiesen, ist es ihm bestens gelungen, das Meisterwerk Bergs in eine kompakte Version für 21 Musiker zu kleiden, die nichts von den ursprünglichen Klangfarben eingebüßt hat. John Rae: Bergs Instrumentalfarben sollten ebenso wie die wahren Register der Partitur so gut wie möglich erhalten bleiben. Le Devoir, Montréal: Rae hat es zustande gebracht, den Reichtum von Bergs Musik zu bewahren. ohne dass jemals der Eindruck entstanden wäre, dass etwas fehlen würde. Eine weitere Bearbeitung Bergs ist erstmals in München zu hören: die Münchener Philharmoniker unter Vladimir Spivakov haben vom 31. Jänner bis 2. Februar 2007 Theo Verbeys Bearbeitung für Streichorchester von 3 Stücken (I, V und VI) aus der Lyrischen Suite angesetzt. Nachdem Berg 1927 selbst Drei Stücke (II, III und IV) für Streichorchester gesetzt hatte, ist es nun
möglich, die gesamte Lyrische Suite (ursprünglich für Streichquartett) für Streichorchester aufzuführen. Diese "sechs recht kurzen Sätze mit einem eher lyrischen als symphonischen Charakter" (wie Berg es ausdrückte) sind mit einer größeren Gruppe leichter zu spielen als mit einem Streichquartett. Das Stück gewinnt an Klangfülle und struktureller Klarheit (Theo Verbey).
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berg
GURLITT
Ein deutscher Wozzeck in Spanien Manfred Gurlitt (1890-1972) hatte Pech mit seiner Stoffwahl: sein Wozzeck wurde von Alban Bergs gleichnamiger Oper, seine Soldaten von der Zimmermanns überschattet. Die Wozzeck-Fassungen sind beinahe gleichzeitig und unabhängig voneinander entstanden; die Uraufführung von Gurlitts Werk folgte vier Monate auf die von Berg. In einer ausführlichen Studie stellt Jürg Stenzl fest: Bergs Oper ist eine große, dramatische Sinfonie, für welche Schönbergs Idee der Entwicklung und Durchführung zentral ist, Gurlitts Oper dagegen ist ein Stationendrama, eine Folge von Einzelszenen ohne Übergänge. Gurlitt selbst schreibt in einem Brief an die UE: Mein Wozzeck stellt einen völlig neuen Opernstil dar: absolute Abkehr vom ‚Motiv’ und absolute Überwindung des großen Orchesters. 80 Jahre nach der Uraufführung kommt es nun zur spanischen Erstaufführung am Teatro Real in Madrid. (ab 21. Jänner 2007 unter López Cobos).
Manfred Gurlitt WEIGL
Ein überzeugter Spätromantiker Karl Weigl, 1881 in Wien geboren, 1949 in New York gestorben, war Schüler von Zemlinsky und Lehrer von Korngold; er wurde von Mahler, Strauss, Schönberg, Bruno Walter und Furtwängler gefördert. Wie Joseph Marx war Weigl überzeugt, dass die Musik des 19. Jhs noch grenzenlose Ausdrucksmöglichkeiten bietet. Der UE Katalog enthält 29 seiner Werke, darunter Rhapsodie für Streichorchester, auf dem Programm der Musica Medici in Berlin und Schöneiche (13.,15. und 16. 12.).
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MALIPIERO
Pause del silenzio Den italienischen Komponisten Gian Francesco Malipiero (18821973) hat das gleiche Schicksal ereilt wie viele andere schöpferische Persönlichkeiten: der Name klingt noch irgendwie bekannt, wird aber eher mit der von ihm betreuten Gesamtausgabe Monteverdis in Zusammenhang gebracht. Seine eigene Musik wird kaum gespielt, wobei Malipiero ein gewaltiges Oeuvre hinterlassen hat, die zum Teil (Opern, Orchester- und Kammermusik, Vokalwerke, Klavierstücke) im Katalog der UE zu finden sind. Besondere Bedeutung
kommt den beiden Orchesterwerken Pause del Silenzio I (1917) und II (1926) zu. Dies ist gediegener musikalischer Impressionismus italienischer Prägung. Catherine Rückwardt und das Philharmonische Orchester Mainz unternehmen einen Rettungsversuch für Pause del Silenzio I am 19. und 20. Jänner, seit fast 30 Jahren die erste Aufführung in Europa. BURKHARD
Violinkonzert 1900 geboren, war der Schweizer Komponist Willy Burkhard ein Zeitgenosse von Kurt Weill, Ernst Krenek, Aaron Copland und George Antheil. Die Lexika sind voll des Lobes über seine Kunst (Die musikalische Sprache Burkhards ... zeugt nicht nur von großer musikalischer Phantasie, sondern auch von unbedingter Sauberkeit und Ehrlichkeit. (MGG)), aber seine Werke finden selten den Weg in den Konzertsaal.
Gian Francesco Malipiero
Die Basel Sinfonietta hat nun das Violinkonzert angesetzt, mit vier Aufführungen im Dezember (mit Hansheinz Schneeberger, vln unter Bernhard Forck).
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malipiero / burkhard
RISE AND FALL OF THE CITY OF
MAHAGONNY KURT WEILL
Starring Tony Award-winners
Audra McDonald and Patti LuPone New production directed by Tony Award-winner John Doyle (Sweeney Todd) Conducted by James Conlon Also starring: ANTHONY DEAN GRIFFEY DONNIE RAY ALBERT ROBERT WÖRLE JOHN EASTERLIN STEVEN HUMES MEL ULRICH Set Designer MARK BAILEY Costume Designer ANN HOULD-WARD Lighting Designer TOM C. HASE Sound Designer DAN MOSES SCHREIER
In English with English supertitles New production made possible by generous gifts from Laura Donnelley and The James Irvine Foundation
FEBRUARY 10 – MARCH 4, 2007 Dorothy Chandler Pavilion Downtown Los Angeles
ORDER TODAY! www.LAOpera.com 213.972.8001
WEILL / BRECHT
Mahagonny
James Conlon, der neue Music Director der L.A. Opera hat Kurt Weills und Bertolt Brechts Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny als einen der Höhepunkte der Opernsaison 06/07 auf den Spielplan der L.A. Opera gesetzt (Premiere am 10.2.). Die Rollen sind mit Sängern besetzt, die zum Teil mehrfache Preisträger des begehrten Tony Award sind, der wichtigsten Auszeichnung in den USA im Bereich Musiktheater und Musical: Audra McDonald (Jenny), Patti LuPone (Begbick), Anthony Dean Griffey (Jim) und Donnie Ray Albert (Moses). Die Regie dieser auf Englisch gesungenen Neuproduktion liegt in den Händen von John Doyle. Weill schrieb 1927 während seiner Arbeit an Mahagonny an die UE: ... Es steht doch außer Zweifel, dass gegenwärtig eine völlig neue Art von Bühnenkunstwerk entsteht, das sich an ein anderes und ungleich größeres Publikum wendet, und dessen Wirkung in ganz ungewohnter Weise in die Breite gehen wird. Diese Bewegung, deren stärkster Faktor auf dem Gebiete des Schauspiels Brecht ist, hat bisher nirgends auf die Oper übergegriffen, obwohl die Musik eines ihrer wesentlichsten
Elemente ist. Das Stück, das wir schaffen werden, wird nicht Aktualitäten ausnützen, die nach einem Jahr veraltet sind, sondern es will unsere Zeit in einer endgültigen Form gestalten. Daher wird seine Auswirkung sich weit über seine Entstehungszeit hinaus erstrecken. Es gilt eben das neue Genre zu schaffen, das die völlig veränderten Lebensäußerungen unserer Zeit in einer entsprechenden Form behandelt.
Weill / Brecht Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny Komische Oper Berlin 2006
in L.A.
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weill
MAHLER
Das klagende Lied Das klagende Lied basiert auf einer Geschichte gleichen Titels, die Gustav Mahler 1878 in einer Sammlung deutscher Volkssagen und Legenden gefunden hatte. 1881 reichte er das 3-sätzig (Waldmärchen - Der Spielmann - Hochzeitsstück) angelegte Werk ohne Erfolg zum Beethoven-Kompositions-Preis ein. Es wurde erst 20 Jahre später unter Mahler selbst uraufgeführt, allerdings in einer auf 2 Sätze reduzierten, überarbeiteten Fassung. In den folgenden Jahrzehnten gab es immer wieder
Aufführungen einer sog. Mischfassung. Erst 1997 wurde im Rahmen der Kritischen Gesamtausgabe die Urfassung des klagenden Liedes rekonstruiert und damit auch uraufgeführt. Die französische Erstaufführung findet am 20. Jänner im Théâtre des Champs-Elysées in Paris statt. Das Orchestre National de France spielt unter der Leitung von Jaap van Zweden, es singt der Chor von Radio France. WELLESZ
Persisches Ballett Die russische Tänzerin Ellen Tels und ihr Ensemble flohen nach dem Ersten Weltkrieg aus der Heimat und kamen dabei auch nach Wien. Begeistert von deren Tanzabenden nahm Egon Wellesz Kontakt zu Ellen Tels auf und komponierte 1920 für sie und auf einen ihrer Texte das Persische Ballett für Orchester. Das 30-minütige Werk ist Arnold Schönberg in Verehrung zugeeignet.
Gustav Mahler
Das Ensemble Kontrapunkte unter Peter Keuschnig spielt die Kammerfassung des Werks am 8. Jänner 2007 im Musikverein Wien.
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mahler / wellesz
ZEMLINSKY
Das Südböhmische Theater in Ceske Budejovice (Budweis/CZ) hat das Meisterwerk ab 12. Jänner 2007 auf den Spielplan genommen. Es dirigiert Tomás Hála.
Chinesisches Kriminaldrama Der Kreidekreis, ein chinesisches ‘Kriminaldrama’ aus dem 14. Jh., erzählt vom Schicksal eines armen Mädchens, das der Willkür der Macht ausgesetzt ist. Dramaturgischer Höhepunkt ist ein Mutterschaftsprozess gegen eine Rivalin. Die wahre Mutter stellt das Wohl des Kindes über das eigene Glück. So einfach die Geschichte, so komplex und abwechslungsreich ist die Struktur der Oper. Typisch für Alexander Zemlinsky enthält sie eine faszinierende Mischung aus Dramatik und Lyrik. Er verschachtelt Wagnerisches mit trivialer Musik und Cabaret-Szenen à la Weill, mischt Mahler und Strauss mit fernöstlichen Klängen. Auf der Bühne wird gesungen, gesprochen, gespielt.
SCHREKER
Klangwelten Es ist die Zeit der Wiederentdekkung der Klangwelten von Franz Schreker. Eines seiner wichtigsten Konzertwerke ist die Kammersymphonie für 23 Soloinstrumente aus 1916. Heinrich Schiff, der das Werk 2003 mit dem Musikkollegium Winterthur für das CD Label Farao mit großem Erfolg eingespielt hat, bringt sie mit der Tapiola Sinfonietta am 7. und 8.12. nach Finnland (Espoo). Markus Stenz dirigiert Schrekers Vorspiel zu einem Drama am 18. und 19.1. in Amsterdam mit dem Concertgebouworkest.
Alexander Zeminsky Der Kreidekreis Theater Bielefeld 2006
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zemlinsky / schreker
Béla Bartók Herzog Blaubarts Burg Frankfurt 1974
leitet eine Aufführung dieses Werks mit dem Konzerthausorchester Berlin (Solist: Peter Donohoe) am 17. und 18. 2. Am populärsten ist die Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta, mit 7 Aufführungen im nächsten Quartal.
BARTÓK
Meisterwerke
KODÁLY
Psalmus und Fast sämtliche bei der UE verlegte Werke Béla Bartóks kommen in den nächsten Monaten zur Aufführung: Meisterwerke wie die Oper Herzog Blaubarts Burg (Opéra National de Paris, Dirigent Gustav Kuhn, Regie Alex Ollé und Carlos Padrissa, mit Willard White und Béatrice Uria-Monzon, Premiere am 26.1.); die beiden Ballettsuiten Der wunderbare Mandarin (Philharmonie Hamburg unter Péter Eötvös am 7. und 8. 1. und Düsseldorfer Symphoniker mit Michael Schønwandt am 9., 11. und 12.2.) und Der holzgeschnitzte Prinz (Staatskapelle Dresden unter David Zinman am 25. - 27.2.). Zoltán Kocsis ist Dirigent des 1. Klavierkonzertes mit seiner Ungarischen Nationalphilharmonie in Budapest; Solist ist Dezsö Ránki (13. Jänner 2007). Michael Gielen
Tänze Dem Komponisten Zoltán Kodály gelang der Spagat, dem Geist der ungarischen Volksmusik kompromisslos treu zu bleiben und ein Werk zu schaffen, das international verstanden und genossen wird. So dirigiert Mariss Jansons den Psalmus Hungaricus im Dezember in Amsterdam, und die Tänze aus Galánta werden zwischen 10.12. und 26.2. an zehn Orten von London über Köln und Münster bis Zürich gespielt. Die Marosszéker Tänze erleben 3 Aufführungen in Bremerhaven, die Háry János Suite kommt in Ostrava zu Gehör.
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bartók / kodály
KRENEK
Jonny erobert das Teatro Colón Zu einem Riesenerfolg sowohl beim Publikum als auch der Presse wurde die Aufführung von Ernst Krenek's Jonny spielt auf im Teatro Colón (Buenos Aires) im August 06. (Musikalische Leitung Stefan Lano, Inszenierung Marcelo Lombardero). Gladys Krenek, die Witwe des Komponisten, besuchte eine der Vorstellungen und berichtete von einer der gelungensten Produktionen, die die Oper je erlebt hat. Nach der Leipziger UA 1927 avancierte Jonny spielt auf zur populärsten Oper der Weimarer Republik. 42 Bühnen spielten das Werk sofort nach; die Abbildung des schwarzen Musikers Jonny gelangte zu traurigen Ehren als Plakatmotiv für die unselige Düsseldorfer Ausstellung
‘Entartete Kunst’ im Jahr 1938. Der Sensationserfolg begründete sich einerseits auf die Einbindung von Jazz-Elementen, andererseits auf den deutlichen Gegenwartsbezug. JANÁCEK
Instrumentalwerke Seine Einladungen zu den Musikfesten der IGNM verdankte Leos Janácek zwar seinen Opern, doch fand er dort auch Inspiration für einige seiner wichtigsten Instrumentalwerke, etwa die 1926 vollendete Sinfonietta. Die Berliner Philharmoniker interpretieren das Werk unter Simon Rattle in Berlin (21.-24.2.) und in Las Palmas (26.2.). Seine Kinderreime (Rikadla) werden vom Ensemble Modern und dem ChorWerk Ruhr unter Rupert Huber am 20. und 21.12. in Essen und Duisburg präsentiert.
Ernst Krenek Jonny spielt auf Teatro Colón Buenos Aires 2006
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krenek / janácek
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SCHÖNBERG
Romantische Affinität Das SWR Sinfonieorchester BadenBaden/Freiburg unter Sylvain Cambreling geht mit Arnold Schönbergs symphonischer Dichtung Pelleas und Melisande op.5 im Februar 2007 auf eine Tournee mit sechs Konzerten in Mannheim, Freiburg, Valencia, Lissabon, Madrid und Oviedo. Im Jahr 1902 hatte ihm Strauss das gleichnamige fünfaktige Drama Maurice Maeterlincks empfohlen, das symbolträchtige Stimmungsund Raumbilder aneinanderreiht. Die nach-romantische Klanggestik des großdimensionierten Orchesters ist ‘nie rein beschreibend’, wie Alban Berg in einer Analyse festhält, sondern orientiert sich am ästhetischen Gedanken, das Sujet nicht als Inhalt, sondern als Voraussetzung der Musik aufzufassen (Therese Muxenender). Die Uraufführung 1905 in Wien unter der Leitung des Komponisten rief große Unruhe hervor: ... einer der Kritiker schlug vor , mich in eine Irrenanstalt zu stecken und Notenpapier außerhalb meiner Reichweite aufzubewahren. (A. Schönberg).
sam mit der Stuttgarter Künstlerin rosalie in einer Raum- und Lichtinstallation einen Abend unter dem Titel ‘cosmos 3’ mit Schönbergs Streichsextett Verklärte Nacht op. 4 (1899/1917) und Pierrot Lunaire op. 21 (1912) für eine Sprechstimme (Melanie Walz) , Klavier, Flöte, Klarinette, Violine und Cello. (Kammertheater Stuttgart, 31.12., 1., 2. und 3. Jänner 2007).
Als Silvesteraufführung gestalten das Stuttgarter Kammerorchester unter Michael Hofstetter gemein-
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schönberg
SZYMANOWSKI
Der junge Provokateur Die Konzertouvertüre des 23-jährigen Karol Szymanowski gibt seine damals virulenten Ambitionen wieder, eine moderne polnische Musik von europäischen Dimensionen zu schaffen. Der Einfluss der deutschen Spätromantik ist unverkennbar. In dieser frühen Schaffensphase spielte bei Szymanowski auch durchaus noch Provokationslust mit - etwa wenn er sich darauf freute, die Kritiker ‘mit Flüchen auf ihren blau angelaufenen Lippen den Saal verlassen’ zu sehen. Die Rache der Kritiker blieb nicht aus; prompt warfen sie ihm den Verrat an der klassischen national-polnischen Musik vor, als deren Stammvater sie Fréderic Chopin betrachteten. Die Konzertouvertüre ist am 2.12. in Warschau unter Olari Elts (Latvian National SO) und am 21.-22.12. in Leipzig unter Andrey Boreyko (Gewandhausorchester) zu hören.
ab. Orientalische und impressionistische Einflüsse, aber auch Spuren von Wagner und Skrjabin begründen die atmosphärische Wirkung des Werkes, das allein durch den farbig leuchtenden Orchesterpart zu faszinieren vermag. Frank Peter Zimmermann spielt es vom 21.-24.1. mit dem SWR SO Baden-Baden/ Freiburg unter der Leitung von Sylvain Cambreling in Offenburg, Gütersloh, Essen und Basel.
Szymanowski war zeitlebens auch an neuen Ausdrucksmöglichkeiten der Violine interessiert gewesen, von Anfang an hatte er das Instrument in seinen Orchesterwerken mit Solopassagen bedacht. Das 1. Violinkonzert op. 35, 1916 entstanden, ist einsätzig, und weicht daher vom klassischen Formschema
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szymanowski
KAGEL
Mauricio Kagel 75 Es genügt, die Titel von Mauricio Kagels Werken zu lesen (etwa: Mirum für Tuba oder Atem für Bläser oder den klingenden Namen Unguis incarnatus est, was soviel bedeutet wie eingewachsener Nagel), um eine Ahnung zu haben, über welchen ihm ganz eigenen Sinn für Humor der 1931 in Argentinien geborene Komponist verfügt. Nicht minder originell und skurril lesen sich die Untertitel und die Anweisungen zu den Stücken in seinem Werkverzeichnis. Eines seiner bedeutendsten Werke im UEKatalog ist Staatstheater, das nicht nur die Verneinung der Oper, sondern der ganzen Tradition des Musiktheaters darstellt. Vielleicht stellen sich die Opernhäuser deshalb der Kritik dieser szenischen Komposition so selten ... Am 24. Dezember feiert Kagel und die Musikwelt mit ihm seinen 75. Geburtstag. Die UE gesellt sich mit Glückwünschen zu den Feiernden!
Mauricio Kagel OTTE
Hans Otte 80 Nach Cerha und Kurtág wird nun auch Hans Otte 80 Jahre alt. Der am 3.12.1926 geborene deutsche Komponist, Pianist und Dirigent, der lange Jahre die Musikabteilung von Radio Bremen leitete, studierte u.a. mit Paul Hindemith, Walter Gieseking und Hermann Abendroth. Er hat 4 seiner Werke der UE anvertraut: das Ballett Daidalos, die beiden Tropismen für Klavier solo bzw. Klavier und Orchester, sowie Tasso-Concetti für Sopran, Flöte, Klavier und Schlagzeug. Wir gratulieren zum runden Geburtstag!
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kagel / otte
BROWN
Earle Brown 80 Der amerikanische Komponist Earle Brown verstarb vor vier Jahren - am 26. Dezember 2006 wäre er 80 Jahre alt geworden. Anlässlich dieses Gedenktages wird die Royal Academy in London am 9. Februar 2007 seine Leistungen gebührend würdigen. Sein Name wird gewöhnlich mit Cage, Tudor, Feldman und Wolff in Verbindung gebracht, die Anfang der 50er Jahre die New Yorker Gruppe gründeten. Sie war ein Zusammenschluss gleichgesinnter Musiker, die die Grenzen des schöpferischen Denkens sprengen wollten und einen neuen, freien Umgang mit den Parametern der
Musik angestrebt haben. Kontakt mit den bildenden Künstlern unter ihren Zeitgenossen hat sich als eine wichtige Inspirationsquelle erwiesen; für Brown insbesondere war die Denkweise Alexander Calders richtungsweisend. Schon mit 26 entwickelte Brown die graphische Notation, ein Jahr später entstanden seine ersten Arbeiten in offener Form, Innovationen, die Brown als einen der führenden amerikanischen Avantgardisten etablierten. NEUWIRTH
Gösta Neuwirth 70 Die Universal Edition gratuliert dem am 6. Jänner 1937 in Wien geborenen Musikforscher und Komponisten Gösta Neuwirth zu seinem 70. Geburtstag! 15 seiner Arbeiten sind bei der UE verlegt: eigene Stücke sowie Bearbeitungen von Werken Schrekers und Zemlinskys. Schon mit 22 Jahren widmete Neuwirth Franz Schreker eine Studie, 1968 schrieb er seine Dissertation über dessen Harmonik. 1976 entstand seine Fassung für Kammerorchester von Schrekers Vom ewigen Leben. Seine eigenen Werke sind klein besetzt: Solostücke oder Kammermusik.
Earle Brown
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brown / neuwirth
ZUKUNFTSMUSIK
Ist
Neue
Musik
„erlebnis“gesellschaftsfähig? Zugegeben, eine etwas provokante Frage, wo es doch um die Kunst geht. Und nur um die Kunst! – Oder? Tatsache aber ist, dass diese Kunst auch ein Publikum braucht, um ihr Anliegen zu vermitteln. Dabei stößt sie seit etwa den 1990er Jahren auf unsere sogenannte Erlebnisgesellschaft, deren Orientierung nicht mehr rein auf das physische Überleben, sondern vor allem auf das Schöne bzw. das positiv Empfundene ausgerichtet ist. Nun ist Schönheit ein sehr subjektives Attribut – ein Heavy Metal Fan wird sich kaum an der CDSammlung eines Klassik-Liebhabers erfreuen können und umgekehrt – das dem Individuum Unmengen an Möglichkeiten eröffnet. Was jedoch nicht heißt, dass der Einzelne sich völlig unabhängig von etwaigen Gruppen bewegt. Im Gegenteil – laut Soziologen bildet sich der individuelle Stil aus der bewussten Überschneidung mit den Vorlieben / Abneigungen anderer Menschen und der in Teilen bewussten Abweichung davon. Hält dieser Trend an, so scheint die
Individualität gegenüber der Konformität in der Erlebnisgesellschaft auf dem Vormarsch. Ein Phänomen, das bezogen auf die Neue Musik – die trotz bekannter Ausgangselemente wie Klänge, Rhythmen etc. bewusst keine ‘massentaugliche’ Kunst ist – eindeutige Parallelen aufweist und sie somit gesellschaftsfähiger denn je macht. Möglicherweise bestätigt sich in dieser Entwicklung sogar die Vorreiterrolle der Neuen Musik bzw. der Kunst allgemein!
Murray Schafer Divan/Shams/Tabris
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zukunftsmusik
2006 80. Geburtstag 75. Geburtstag 80. Geburtstag
Earle Brown * 26.12.1926 Mauricio Kagel * 24.12.1931 Hans Otte * 03.12.1926
2007 75. 70. 125. 20. 80. 125. 125. 125. 70. 60. 50. 50. 125. 70. 50.
Todestag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Todestag Geburtstag
Eugen d'Albert † 03.03.1932 David Bedford * 04.08.1937 Walter Braunfels * 19.12.1882 Morton Feldman † 03.09.1987 Michael Gielen * 20.07.1927 Zoltán Kodály * 16.12.1882 Gian Francesco Malipiero * 18.03.1882 Joseph Marx * 11.05.1882 Gösta Neuwirth * 06.01.1937 Paul Patterson * 15.06.1947 Thomas Daniel Schlee * 26.10.1957 Othmar Schoeck † 08.03.1957 Karol Szymanowski * 06.10.1882 Karol Szymanowski † 29.03.1937 Julian Yu * 02.09.1957
2008 25. 90. 70. 80. 100. 60. 60. 70.
Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag
Cathy Berberian † 06.03.1983 Gottfried von Einem * 24.01.1918 Zygmunt Krauze * 19.09.1938 Gerhard Lampersberg * 05.07.1928 Olivier Messiaen * 10.12.1908 Nigel Osborne * 23.06.1948 Peter Ruzicka * 03.07.1948 Tona Scherchen * 12.03.1938
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gedenktage
75. Todestag 80. Geburtstag 100. Geburtstag
Max von Schillings † 24.07.1933 Karlheinz Stockhausen * 22.08.1928 Eugen Suchon * 25.09.1908
2009 50. Todestag 75. Geburtstag 75. Todestag 80. Geburtstag 150. Geburtstag 90. Geburtstag 50. Todestag 200. Todestag 50. Todestag 80. Geburtstag 75. Geburtstag 100. Geburtstag 75. Geburtstag 75. Todestag 100. Geburtstag 90. Geburtstag 50. Todestag
George Antheil † 12.02.1959 Harrison Birtwistle * 15.07.1934 Frederick Delius † 10.06.1934 Edison W. Denisow * 06.04.1929 Joseph Bohuslav Foerster * 30.12.1859 Roman Haubenstock-Ramati * 27.02.1919 Josef Matthias Hauer † 22.09.1959 Joseph Haydn † 31.05.1809 Bohuslav Martinu † 28.08.1959 Henri Pousseur * 23.06.1929 Bernard Rands * 02.03.1934 Karl Scheit * 21.04.1909 Alfred Schnittke * 24.11.1934 Franz Schreker † 21.03.1934 Alfred Uhl * 05.06.1909 Roman Vlad * 29.12.1919 Eric Zeisl † 18.02.1959
2010 50. 75. 80. 80. 100. 150. 75. 80. 125.
Todestag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag
Hugo Alfvén † 08.05.1960 Alban Berg * 24.12.1935 Paul-Heinz Dittrich * 04.12.1930 Cristóbal Halffter * 24.03.1930 Rolf Liebermann * 14.09.1910 Gustav Mahler * 07.07.1860 Arvo Pärt * 11.09.1935 Toru Takemitsu * 08.10.1930 Egon Wellesz * 21.10.1885
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gedenktage
VICTORIA BORISOVA-OLLAS In a World Unspoken für Saxophonquartett und Orgel Tetraphonics Quartett, Rose Reich, org 10. 12. 2006 · Evangelische Stadtkirche Calw/D FRIEDRICH CERHA Momente für Orchester Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks c. Arturo Tamayo 01. 12. 2006 · Herkulessaal München/D
WOLFGANG RIHM Grave in memoriam Thomas Kakuska für Streichquartett (2 Violinen, Viola, Violoncello) Alban Berg Quartett 28. 01. 2007 · Konzerthaus, Mozartsaal Wien/A MAURICIO SOTELO Tisra für Klaviertrio Trio Arbos 15. 12. 2006 · Instituto Cervantes Paris/F
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uraufführungen
ALBAN BERG Violinkonzert für Violine und Orchester hrsg. von Douglas Jarman Partitur UE 30973 FLORIAN BRAMBÖCK World Music - Celtic Flute Duets Traditional Music from Scotland and Ireland für zwei Flöten UE 33040 MORTON FELDMAN Coptic Light für Orchester Studienpartitur UE 21340 ROBERT HUDSON 30 Modern Studies für Trompete UE 21316 JAMES RAE Jazz Zone – Flute mit CD An Introduction into Jazz Improvisation für Flöte UE 213572 WOLFGANG RIHM Zwei Sprüche für Bariton und Klavier UE 33072 ROBERT SCHUMANN Sämtliche Werke für Klavier zu vier Händen UT 50078 ROBERT SCHUMANN Sonaten für Violine und Klavier Band 2 inkl. F.A.E.-Sonate und 3. Sonate WoO 2 UT 50238 RICHARD STRAUSS Der Abend, op. 34/1 Zwei Gesänge Nr. 1 für 16-stimmigen Chor SATB Chorpartitur UE 33354 (ersetzt UE 1482) PETER I. TSCHAIKOWSKY Kinderalbum hrsg. für Flöte und Klavier von Ulrich Müller-Doppler und Peter Ludwig UE 33092
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neuerscheinungen
ALEKSEY IGUDESMAN
The Catscratchbook–Das Katzenkratzbuch Leichte Geigenduette mit Gedichten und CD UE 33094
Wunderschöne Katzenmusik
Und dies gilt auch für den musikalischen Vortrag, bei dem vom leichtfüßigen Pizzicato bis zum ersten gefährlichen Ponticello vier Samtpfötchen immer mit von der Partie sind. Ein innovatives Muss für jeden ambitionierten jungen Geiger!
10 Violinduette rund um die Katze – herausfordernd, reizvoll und vor allem vergnüglich. Oder, um mit Aleksey Igudesmans eigenen Worten zu sprechen: ... die Stücke sind nicht unbedingt konventionell, aber ich glaube, unsere Kinder sind das auch nicht. Die Stücke sind zweifellos ungewöhnlich. Und ebenso zweifellos ist ihre positive Wirkung auf die jungen Spieler, unterstützt durch amüsante Katzen-Gedichte und hilfreiche musikalische Hinweise des Autors sowie einer CD mit beeindruckenden Referenz-Aufnahmen und Play-Along Versionen der 1. und 2. Stimme. Über die Gedichte schreibt der Autor:„Wenn man sie vor dem Spielen vorträgt, sollte man sich eines lächelnden Publikums sicher sein ...
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neuerscheinungen
HUGO ALFVÉN Die 5 Symphonien Philharmonisches Orchester Stockholm, c. Neeme Järvi BIS/Klassik Center Kassel BIS 5CDs 1478-80 LUCIANO BERIO / MANUEL DE FALLA 7 Canciones populares espanolas Gothenburg SO , Alison Balsom, trp, c. Edward Gardner EMI Classics CD 3 53255 2 LUIGI DALLAPICCOLA Ciaccona, Intermezzo e Adagio ZOLTÁN KODÁLY Sonate Giovanni Gnocchi, vlc, Valentin Radutiu, vlc UNIMOZ CD 25 MORTON FELDMAN 1. Streichquartett The Group for Contemporary Music: Benjamin Hudson, vln, Carol Zeavin, vln, Lois Martin, vla, Joshua Gordon, vlc Naxos CD 8.559190 JOSEF BOHUSLAV FOERSTER Meine Jugend, Symphonie Nr. 4 Symphonieorchester des Slowakischen Rundfunks, c. Lance Friedel Naxos CD 8.557776 CRISTÓBAL HALFFTER Odradek, Dortmunder Variationen, Tiento del primer tono y batalla imperial RSO Frankfurt, c. Cristóbal Halffter col legno WWE 1 CD 20204 LEOS JANÁCEK Sinfonietta, Taras Bulba, Das schlaue Füchslein (Suite) Bamberger Symphoniker, c. Jonathan Nott Tudor/Naxos SACD 7135 MAURICIO KAGEL The Mauricio Kagel Edition Pandorasbox, Ludwig van Edition Winter & Winter 2 CDs, 1 DVD 910 128-2 HEINRICH KAMINSKI Streichquartett ERWIN SCHULHOFF 1. Streichquartett Casal Quartett Telos Music Records CD TLS 111 GUSTAV MAHLER Des Knaben Wunderhorn (14 Lieder) Sarah Connolly, MS, Dietrich Henschel, Bar, Orchestre des ChampsElysées, c. Philippe Herreweghe Harmonia Mundi France CD 901920 ARVO PÄRT Triodion, Ode VII ( Memento), I Am the True Vine, Dopo la Vittoria Elora Festival Singers, Noel Edison Naxos CD 8.570239 ALFRED SCHNITTKE Klaviertrio Liszt-Trio Weimar Aeon/Hm CD 0639
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neu auf cd / dvd
EARLE BROWN Corroboree M. KAGEL Mimetics H. POUSSEUR Caractères Steffen Schleiermacher, Josef Christof, pn MDG 613 1005-2
ARVO PÄRT Spiegel im Spiegel Alexei Lubimov, pn, Kyrill Rybakov, clar ECM New Series 1959 CD 476 3108
F. SCHREKER Die Gezeichneten Salzburger Festspiele 2005, Deutsches SO Berlin, c. Kent Nagano, Regie: Nikolaus Lehnhoff Arthaus DVD 2055298
KAROL SZYMANOWSKI Harnasie, Des Hafiz Liebeslieder ua. City of Birmingham SO & Chorus c. Simon Rattle EMI Classics CD 0946 3 6443522
ANTON WEBERN Variationen LEOPOLD SPINNER Sonata Steffen Schleiermacher, pn MDG 613 1282-2 KURT WEILL Die Dreigroschenoper Karin Baal, Hans Clarin, Franz Josef Degenhardt, Berta Drews, Martin Held, Hannes Messemer, Helmut Qualtinger, Regie: Harald Vock, Dirigent: James Last Polydor 2 CD 442 8349 ALEXANDER ZEMLINSKY Lyrische Symphonie Matthias Goerne, Christine Schäfer, Orchestre de Paris, c. Christoph Eschenbach Capriccio CD 71081
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neu auf cd / dvd
Werkliste MAURICIO KAGEL
Acustica für Lautsprecher 40’ 1968/1970 Acustica variable Spieldauer 45 - 75’ 1968/1970 für experimentelle Klangerzeuger und Lautsprecher Acustica für Instrumentalisten Mindestdauer 25’ 1968/1970 An Tasten Klavieretüde 16’ 1977 Anagrama für 4 Stimmen, Sprechchor + Kammerensemble 17’ 1957/1958 Atem für 1 Bläser 15 - 25’ 1969/1970 Camera Oscura Chromatisches Spiel für Lichtquellen u. Darsteller 14’ 1965 Exotica für 6 singende Instrumentalisten mit je 50’ 1971/1972 mindestens 10 außereuropäischen Instrumenten Hallelujah für Stimmen 15 - 40’ 1967 - 1968 Filmfassung: Westdeutsches Fernsehen, Köln (lieferbar) 47’ 1968/1969 Die Himmelsmechanik Mindestdauer 16’ 1965 Komposition mit Bühnenbildern Improvisation ajoutée Musik für Orgel 15’ 1961 - 1962 für 1 Spieler, 2 Assistenten und 3-stimmigen Chor ad lib. Version 1968 Kammermusik für Renaissance-Instrumente 26’ 1965/1966 In memoriam Claudio Monteverdi für 2 - 22 Spieler Kantrimiusik Pastorale für Stimmen und Instrumente 48’ 1973/1975 Die Komposition kann auch szenisch aufgeführt werden.
Kommentar + Extempore Selbstgespräche mit Gesten 30’ 1966/1967 für 2 Schauspielerinnen und 1 Schauspieler, 1 - 3 Tonbänder Ludwig van Hommage von Beethoven 15’ 1969 für beliebige Besetzung 1) Die Partitur besteht aus Ausschnitten in Großaufnahme einer Reihe von Requisiten, die vollständig mit Noten von Ludwig van Beethoven überklebt sind.
100’ 1969 18’ 1964 Filmfassung: Westdeutsches Fernsehen, Köln (lieferbar). 21’ 1964 Metapiece (Mimetics) für Klavier variable Spieldauer 1961 Mirum für Tuba ad. lib (8-20’) 1965 MM 51 Ein Stück Filmmusik für Klavier (und Metronom) 5’ 1976 Filmfassung: Schweiz. TV, Zürich (lieferbar). 2 x 10’ 1976 Morceau de concours für 1 oder 2 Trompeten 9’ 1972 Musik für Renaissance-Instrumente 26’ 1965 - 1966 für 23 Instrumentalisten 2) Filmfassung: Westdeutsches Fernsehen, Köln (lieferbar).
Match für 3 Spieler
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werkliste
kagel
Old / New Studie für Solotrompete 1’15’’ 1986 Pas de cinq Wandelszene für 5 Darsteller oder Schlagzeugspieler 15’ 1965 Phantasie für Orgel mit Obbligati (2 Tonbandgeräte) 13’ 1967 Phonophonie 4 Melodramen für 2 Stimmen u. and. Schallquellen 25’ 1963 Videobänder: System VHS (lieferbar). 38’ 1963 Prima Vista variable Spieldauer 1991/92 für Diapositivbilder und eine unbestimmte Anzahl von Schallquellen “Programm. Gespräche mit Kammermusik" Nr. 1 - Abend für Doppelvokalquartett, Posaunenquintett, 6 - 12’ 1972 Elektrische Orgel und Klavier Nr. 2 - Aus Zungen stimmen für Akkordeonquintett 6’ 1972 Nr. 3 - Charakterstück für Zitherquartett 6’ 1971 Nr. 4 - Gegenstimmen für gemischten Chor u. obligates Cembalo 6’ 1972 Nr. 5 - General Bass für kontinuierliche Instrumentalklänge 6’ 1971 - 1972 Nr. 6 - Die Mutation für Männerchor u. obligates Klavier 8’ 1971 Nr. 7 - Musi für Zupforchester 6’ 1971 Nr. 8 - Rezitativarie für singende Cembalistin 6’ 1971 - 1972 Nr. 9 - Siegfriedp’ für Violoncello 6’ 1971 Nr. 10 - Unguis incarnatus est für Klavier und... (beliebig zu besetzen) 6’ 1972 Nr. 11 - Vom hören sagen für Frauenstimme und obligates 6’ 1971-1972 Harmonium Staatstheater Szenische Komposition maximal 100’ 1967/1970 Nr. 1 - Repertoire variable Spieldauer 20 - 60’ 1967 - 1970 Szenisches Konzertstück für mindestens 5 Darsteller oder Instrumentalisten Nr. 2 - Einspielungen Musik für Lautsprecher Mindestdauer 12’ 1967/1970 für Instrumental- und/oder Vokalbesetzung ad lib. bzw. selbständige Tonbandmusik Nr. 3 - Ensemble für 16 Stimmen Mindestdauer 15’ 1967 - 1969 Nr. 4 - Debüt für 60 Stimmen Mindestdauer 25’ 1967 - 1970 Nr. 5 - Saison Sing-Spiel in 65 Bildern Mindestdauer 20’ 1970 für gemischten Chor a cappella Nr. 6 - Spielplan Mindestdauer 30’ 1967/1970 Instrumentalmusik in Aktion für 5 - 7 Spieler (vorwiegend Schlagzeuger) Nr. 7 - Kontra-Danse Ballett für Nicht-Tänzer Mindestdauer 15’ 1967/1970 Nr. 8 - Freifahrt Mindestdauer 10’ 1967/1970 Gleitende Kammermusik für 18 bis 36 Spieler Nr. 9 - Parkett Mindestdauer 20’ 1967/1970 konzertante Massenszenen für 10 bis 76 Mitwirkende Eine Auswahl der obigen Teile ist möglich
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Tremens Szenische Montage eines Tests für 2 Darsteller, elektrische Instrumente, Schlagzeug, Tonbänder und Projektionen Musik aus Tremens für 5 Spieler
45’ 1963 - 1965
15 - 20’ 1963 - 1965
("Musik aus Tremens" ist eine rein instrumentale Fassung des Werkes "Tremens")
Variaktionen über Tremens Szenische Montage eines Tests 25’ 1963 - 1965 für 2 Darsteller, Tonbänder und Projektionen Sexteto de cuerdas für Streichsextett 8’50’’ 1953 Streichquartett I/II 2 x 10’ 1965-1967 Transición II 8 - 24’ 1958/1959 für Klavier, Schlagzeug und 2 Tonbänder Variationen ohne Fuge maximale Dauer 21 - 25’ 1971/1972 über "Variationen und Fuge" über ein Thema von Händel für Klavier op. 24 von Johannes Brahms (1861/62) für großes Orchester Zwei-Mann-Orchester für 2 “Ein-Mann-Orchester” 45 - 60’ 1971 - 1973 2 "Orchestermaschinen" (Konstruktion durch die Ausführenden) Die vollständige Werkliste mit allen näheren Details finden Sie auf www.universaledition.com
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IMPRESSUM Universal Edition Austria: A-1015 Wien, Postfach 3, Austria Tel +43-1-337 23 - 0, Fax +43-1-337 23 - 400 UK: 48 Great Marlborough Street, London W1F 7BB Tel +44-20-7437-6880, Fax +44-20-7292-9173. USA: European American Music Distributors LLC 35 East 21st Street, 8th Floor, New York, NY 10010 Tel +1-212-871-0230, Fax +1-212-871-0237. Web: www.universaledition.com Chefredaktion: Angelika Dworak und Eric Marinitsch Beiträge: Bálint András Varga, Angelika Dworak, Eric Marinitsch, Rebecca Dawson, Marion Hermann and Nick Cutts Design: Egger & Lerch, Wien Fotonachweis: Biennale di Venezia / G. Zucchiatti, UE Archiv, Eric Marinitsch (4), Peter Manninger, Martina Holmberg, Manon Praetorius, Teatro Real / Javier del Real, SWR / Wolf-Dieter Gericke, Barbara Feldman Monk, Raymond Asseo, Amadeus Gurlitt, Komische Oper Berlin / Monika Rittershaus, Theater Bielefeld / Matthias Stutte, Mara Eggert, Teatro Colón / Miguel Micciche, Gisella Salden-Goth, C.F. Peters, Katharina Stögmüller, Murray Schafer, Residenz München, C.F. Peters / Stefan Conradi (2); CDs: MDG, ECM New Series, Arthaus, EMI Classics.