04 Leos Janácek. Boulez - Chéreau, das Gespräch
05 Georg Friedrich Haas. Featured composer europaweit
06 Friedrich Cerha. Drei Uraufführungen
25 Franz Liszt / Marcel Dupré. Wiederentdecktes Orgelkonzert
34 Gustav Mahler. Die Mahler–Jahre 2010 / 2011
Georg Friedrich Haas Großer Österreichischer Staatspreis
newsletter 04/07 • herbst 2007
Inhalt
AKTUELLES Boulez und Chéreau zu Gast bei UE — 4 FESTIVALS Wien Modern — 13 Musik Today 21 — 17 Ostrava Days 2007 — 17 KOMPONISTEN Haas — 5 Cerha — 6 Rihm — 7 Luke Bedford — 9 Saed Haddad — 9 Halffter — 10 Baltakas — 10 Panufnik — 11 Schwartz — 11 Staud — 15 Pärt — 19 Borisova-Ollas — 19 Birtwistle — 20 Sawer — 20 Patterson — 20 Boulez — 21 Stockhausen — 22 Krauze — 22 Kagel — 23 Kelemen — 23 Ligeti — 23 Berio — 24 Schnittke — 24 Feldman — 25 Liszt / Dupré — 25 Martin — 26 Weill — 27 Krenek — 27
UA
= Uraufführung
2
inhalt 04/2007
Liebe Leserin, Martinu — 28 Kodály — 28 Bartók — 29 Szymanowski — 30 Braunfels — 30 Berg — 31 Schreker — 31 Webern — 32 Hauer — 32 Zemlinsky — 33 Schönberg — 33 Mahler — 34 Bezugspunkt Mahler — 35 - 36 Haydn — 37 Janácek — 37 GEDENKTAGE — 38 - 39
lieber Leser Mozart brauchte sicher kein Jubiläum, daher hat er eines bekommen. Und es war gut so. Braucht Mahler ein Jubiläum? Ihm stehen gleich zwei ins Haus: 2010 = 150. Geburtstag und 2011 = 100. Todestag. Mit welcher zeitgeistigen Lesart wird Mahler konfrontiert werden? Neben immer wieder interessanten, jungen Interpretationen nach den neuesten Erkenntnissen der Mahlerforschung wird sich der Blick auf Mahler auch durch das Werk anderer Komponisten, die sich auf ihn beziehen, verändern und schärfen.
URAUFFÜHRUNGEN — 40 - 41 NEUERSCHEINUNGEN — 42 - 43 NEU AUF CD + DVD — 44 - 45 WERKLISTE Braunfels — 46 - 47 IMPRESSUM — 48
Einen Überblick über jene Werke im UE-Katalog, die es ohne Mahler in der Form nicht gäbe, finden Sie auf den Seiten 35 und 36. Im Herbst 2007 erscheint eine neue MahlerBroschüre der UE mit zahlreichen überraschenden Programmideen. Mahler 2010/11 kann ruhig kommen ... Die Redaktion
3
JANÁCEK / BOULEZ / CHÉREAU
Boulez und Chéreau zu Gast in der UE Sie gelten als das „einzig wahre Traumpaar der Oper“: Pierre Boulez und Patrice Chéreau, die 1976 in Bayreuth den so genannten „Jahrhundertring“ produzierten. Operngeschichte schrieben sie auch 1979, als sie in Paris die von Friedrich Cerha hergestellte, 3-aktige Fassung von Alban Bergs Lulu uraufführten. Nun haben sich Boulez und Chéreau erneut zu einer internationalen Koproduktion von Leoš Janáceks Aus einem Totenhaus zusammengefunden. Die internationale Kritik sprach von „atemberaubenden Momenten“, einem „grandiosen Abend“ sowie einem „authentischen Zugriff auf die Expressivität
der Partitur“. Die Produktion wird auch auf DVD erscheinen. Am 12. Mai, dem Tag der Premiere im Theater an der Wien, standen Boulez und Chéreau im Sitzungszimmer der Universal Edition einem kleinen Kreis von Journalisten und Intendanten Rede und Antwort. Beide erzählten plastisch und detailliert, was für sie die Herausforderungen von Janáceks letzter Oper sind und wie sie diese zu bewältigen suchten. Als größte Herausforderung stellte sich für beide dar, einen dramaturgischmusikalischen Bogen zu finden. „Obwohl Janácek es nicht so konzipiert hat, ist es fast so wie in der Malerei beim Prinzip der Collage. Man hat eine Textur und eine weitere Textur und klebt sie hintereinander zusammen.“ (Boulez) Sie finden das Interview in Textform und als Video auf der Website: www.tinyurl.com/2okxf9
Pierre Boulez und Patrice Chéreau in der UE
4
aktuelles
HAAS
Farbige Schönheit Im November 2007 wird Georg Friedrich Haas eine besondere Ehre zuteil: ihm wird der Große Österreichische Staatspreis verliehen. Dies ist die höchste Auszeichnung, die die Republik Österreich einmal jährlich einem Künstler für hervorragende Leistungen zuerkennt. Zusätzlich zu den zahlreichen Werken, die diesen Herbst bei Wien Modern (s. S. 13) präsentiert werden, freut sich Haas über eine Reihe weiterer Aufführungen quer durch Europa. Beim Warschauer Herbst wird am 28. Sep. sein Open Spaces uraufgeführt, ein 16-minütiges Ensemblewerk für 2 Schlagzeuger und 2 Gruppen von 6 Streichern, die umgestimmt sind. In den Streichquartetten von Haas „entsteht eine ganz eigene, freie und farbige Schönheit“ (‚Tagesspiegel’ zu Haas’ 2. Streichquartett). Sein 5. Streichquartett wird bei den Klangspuren Schwaz/A (Arditti Quartet, 20. Sep.) uraufgeführt. Am 6. Okt. wird Friedrich Cerha Haas’ Violinkonzert beim musikprotokoll im steirischen herbst dirigieren, mit Ernst Kovacic und dem RSO Wien. Josquin Desprez’ Agnus Dei aus der ‘Missa l’homme armé super voces musicales’ ist ein schönes Beispiel seiner kontrapunktischen Kunst-
UA
fertigkeit. Der zweite Teil ist ein wundervoller Proportionskanon, in dem verschiedene Instrumente dieselben Noten mit unterschiedlicher Geschwindigkeit spielen. Haas’ Tria ex uno nimmt sich dieses exquisiten Materials voller Respekt an, erweitert es in klanglicher und harmonischer Hinsicht und verschmilzt das Quellenmaterial mit einer Mixtur von mikrotonaler Klangfülle. Das Ergebnis lässt den Eindruck entstehen, dass Haas Josquins Arbeit fortgesetzt und nicht nur Material hinzugefügt hat. Das Ensemble Recherche nimmt das Werk zum Ultima Festival mit nach Oslo (6. Okt.).
5
haas
CERHA
Rückkehr nach Venedig Ein Jahr nachdem Friedrich Cerha von der Biennale di Venezia der Leone d’oro für sein Lebenswerk zuerkannt wurde, kehrt der Komponist in die Stadt zurück, um am 8. Okt. der Uraufführung seines für das Klangforum Wien entstandenen Ensemblestückes Les Adieux (Elegie) beizuwohnen (Dir: Johannes Kalitzke).
UA
Zwei Tage zuvor steht er in Graz selbst auf dem Podium: das Festival musikprotokoll im steirischen herbst hat ihn eingeladen, sein Aderngeflecht für Bariton (Georg Nigl) und Orchester (RSO Wien) nach Gedichten von Emil Breisach aus der Taufe zu heben. Am 15. Nov. kommt es zur dritten Premiere: Eliahu Inbal (der 2002 in Berlin Hymnus dirigierte)
6
cerha
interpretiert Berceuse céleste mit dem SWR RSO Stuttgart. Zu allen drei neuen Werken hat Cerha detaillierte Einführungen verfasst, die eher einen bekenntnishaften als musikwissenschaftlichen Charakter haben. Sie sagen viel über die Person Friedrich Cerhas in seinem 82. Lebensjahr aus – einen Komponisten, der mit unverminderter Schaffenskraft gesegnet ist, und der es sich leisten kann, „fern von allen modischen Trends und Erwartungen oder gar Geboten in stilistischer Richtung zu komponieren“. Er ist sich treu geblieben: schon in seinem Klavierstück Elegie aus dem Jahr 1963, das Les Adieux zugrunde liegt, hat er sich „gegen Tabus in der Neuen Musik“ aufgelehnt, aber auch gegen die „herrschende nervöse Hektik.“ Das 2006 in München uraufgeführte Orchesterwerk Momente erlebt am 6. Okt. in Graz seine österreichische Erstaufführung.
RIHM
Projekt für ECHO Ein Gemeinschaftswerk ist im Entstehen: unter dem Einfluss von Wolfgang Rihms Musik schafft der belgische Künstler Jan Fabre visuelle Elemente für das abendfüllende szenische Konzertwerk I am a mistake. Es ist von der European Concert House Organisation (ECHO) in Auftrag gegeben worden und wird, nach der Uraufführung in Athen am 29. Nov. auf eine Tournee in 8 weitere Länder gehen. Der Komponist ist von den Klangspuren Schwaz/A eingeladen worden, als composer in residence zu fungieren. Es gibt Aufführungen mehrerer Kammerwerke, aber auch Jagden und Formen unter Franck Ollu mit der Internationalen Ensemble Modern Akademie (19. Sep.). Die Komposition erlebt ihre zweite
UA
New Yorker Aufführung am 18. Okt. im Miller Theater (Columbia Sinfonietta unter Jeffrey Milarsky). Christoph Eschenbach dirigiert die US - Erstaufführung von Verwandlung 2 mit dem Philadelphia Orchestra am 27. und 28. Sep. Der NDR Hamburg widmet dem Vokalschaffen des Komponisten eine Konzertreihe. Werke mit Gesang und Orchester sowie Lieder werden angesetzt. Mit auf dem Programm steht Europa nach dem letzten Regen für Solisten und Orchester (3. Nov., NDR Radiophilharmonie unter Stefan Asbury). In Köln wird Vers une Symphonie fleuve III (1. Nov.), Sphere für Klavier (Udo Falkner), Bläser und Schlagzeug (2. Nov.) gegenübergestellt. Es dirigiert Peter Rundel. Von den zahlreichen Uraufführungen sei Quid est Deus (Cantata hermetica) für Chor und Orchester erwähnt (4. Nov. in Freiburg, unter Sylvain Cambreling).
77
rihm
HADDAD
‘Arabische’ Musik? Am Anfang von Saed Haddads On Love I ist der Zuhörer mit einem Solotremolo auf dem Qanún, einer Zither aus dem Nahen Osten, konfrontiert. Handelt es sich dabei um arabische oder um abendländische Musik? Haddad ist ein jordanischer Komponist, der in Europa studierte und lebt, und es ist unmöglich – obwohl verlockend –, seinem kompositorischen Stil ein Etikett aufzudrücken. Der europäische Hintergrund ist in seiner Musik immer präsent. Die arabischen Wurzeln sind unverkennbar, dennoch nie oberflächlich. Sie durchdringen Form, Rhythmus, Struktur, Harmonie und Melodie seiner Werke. On Love I kompletiert in seinen 12 Minuten eine faszinierende musikalische Entwicklung. Garry Walker dirigiert das Nieuw Ensemble beim Festival d’Automne am 13. Okt. in Paris.
UA
Bradford on Avon anlässlich der Feiern zum 10. Bestehen des Wiltshire Music Centre unter Thierry Fischer stattfinden. Mit einer Dauer von 17 Minuten in das einsätzige Stück das bisher längste durchgehende Werk, das Bedford komponierte. Eine der grundlegenden Ideen ist das Motiv der Wiederkehr – wie kann Notenmaterial wiederkehren und verändert werden? – und die Anwendung von zyklisch harmonischen und / oder rhythmischen Mustern. In einem Workshop waren kürzlich einfache, jedoch jetzt schon starke Ideen zu hören, die an Intensität zunehmen.
BEDFORD
Neues Werk für Orchester Die Uraufführung eines Orchesterwerkes von Luke Bedford, das er für BBC NOW schreibt, wird am 7. Dez. in
UA
Saed Haddad
9
haddad / bedford
HALFFTER
Introduktion und Szene Cristóbal Halffter ist der unbestrittene Doyen der spanischen Musik. In seiner Oper Don Quijote (Uraufführung 2000 in Madrid) vertonte er den spanischen Mythos schlechthin. Im Zentrum stehen heroischer Idealismus und die Frage, was in unserer Welt Wirklichkeit ist und was Traum. In seiner neuen Oper Lázaro wird Halffter einen Bibelstoff vertonen
(Uraufführung am 4.5.2008 in Kiel, Dir: Georg Fritzsch). Schon am 20. Sep. kommt es in Burgos zur Uraufführung von Introducción y escena aus diesem Werk (Dresdner Philharmonie; Dir: Rafael Frühbeck de Burgos).
UA
BALTAKAS
Werkstattbericht Der in Belgien lebende litauische Komponist Vykintas Baltakas arbeitet derzeit am Orchesterstück Scoria – ein Auftragswerk von musica viva (München). Die für Juli vorgesehene Uraufführung ist verschoben worden; wir werden im Newsletter vom neuen Datum berichten. Auch werden wir über die Komposition schreiben, die Baltakas für die Neuen Vocalsolisten Stuttgart komponiert (Uraufführung: 14. Feb. 2008 in Stuttgart). Das 2005 in Hamburg uraufgeführte Ensemblestück (co)ro(na) (1 1 1 0 - 1 1 0 0 - Schl, Akk, Klav, Ssax, Vl) erlebt am 7. Sep. in Tokyo seine japanische Erstaufführung: Yasuaki Itakura dirigiert die Tokyo Sinfonietta. Am 12. Sep. dirigiert Olari Elts in Frankfurt Ouroboros (Fl, Ob, Kl, Akk, Klav, Ssax, Vl(2), Va(1)). Es spielt das Ensemble Modern.
Cristóbal Halffter
10
halffter / baltakas
PANUFNIK
Rumi–Vertonung The Spirit of the Saints von Roxanna Panufnik wird am 1. Nov. in der St. Paul's Cathedral in London uraufgeführt. Es handelt sich dabei um ihre 2. Vertonung des Sufi-Poeten Rumi aus dem 14. Jh. Wie schon beim 1. Mal benützt sie Sufi-Rhythmen und diesmal auch eine arabische Tonart. Das für Stimmen und Harfe komponierte Werk ist ein Auftrag der Downe House School anlässlich deren 100-Jahr-Feier. Der Chor der Schule, für den Panufnik
UA
bereits 2005 ein Ave Maria vertont hatte, wird wieder von Anthony Cain dirigiert (mit Kate Milne, Harfe). Am 8. Nov. werden der Krakow Philharmonic Boys' Choir und das Krakow Academy String Quartet Olivia als Teil des Festivals Polnischer Musik in Krakau interpretieren (Dir: Lidia Matynian). Schließlich wird der Saxophonist Dieter Kraus neue Bearbeitungen für Saxophon und Klavier von 3 Liedern von Panufnik im Nov. in Köln präsentieren. (Details: www.universaledition.com/panufnik)
SCHWARTZ
Klänge spüren
Roxanna Panufnik
Jay Schwartz’ Klanginstallation Music for Eight Autosonic Gongs im Rahmenprogramm der documenta 12 in Kassel/D hat sich zum Magnet für musikinteressierte Kunstsinnige entwickelt, die Klänge nicht nur hören, sondern auch spüren wollen. Die Installation von Jay Schwartz läuft noch bis 23. Sep. in der Kirche St. Martin. Ein anderes, ganz besonderes Klangerlebnis beschert die Kasseler Kantorei unter Eckhardt Manz mit der Chorfassung von Schwartz’ Music for 6 voices am 21. Okt. in der Philharmonie in Essen/D.
11
panufnik / schwartz
Musik der Gegenwart 1. November bis 1. Dezember 2007
Karten & Information: www.wienmodern.at 路 Konzerthaus 242 002 路 Musikverein 505 81 90 Wiener Konzerthaus, Musikverein Wien, Atelierhaus der Akademie der bildenden K眉nste Wien, Tanzquartier Wien, Dschungel Wien, TAG u.v.a.
FESTIVALS
Wien Modern 2007 Das diesjährige Festival Wien Modern widmet sich zwei Hauptkomponisten: Luciano Berio und Georg Friedrich Haas. Im Fall von Berio kommt man zurück auf einen Klassiker der Moderne, dessen musikalisches Universum immer auch als Dialog mit der Tradition gehört werden kann. Sein Concerto für 2 Klaviere und Orchester (2.11., Dir: Bertrand de Billy) gibt davon ebenso Zeugnis wie Formazioni (15.11., Dir: Stefan Asbury) oder Bewegung (ÖEA, 21.11., Dir: Peter Ruzicka), Berios faszinierende Klangflächenstudie. Chemins I (su Sequenza II), Sequenza II für Harfe und Chemins IIb zeigen andere Wege zum Kosmos Berios. „The Sequenza Project“ widmet sich am 4. Nov. fast allen seinen Sequenzen. Am 1. Nov. erklingt zur Eröffnung
Re-Call für 23 Instrumente. Mit großer Spannung erwartet werden zwei Uraufführungen von Georg Friedrich Haas: Konzert für Klavier und Orchester (7.11., RSO Wien, Solist: Thomas Larcher) sowie REMIX (12.11., Klangforum Wien, Dir: Enno Poppe). Auch das halbstündige Bruchstück, Haas’ jüngstes großes Orchesterwerk, steht auf dem Programm (2.11., RSO). „Musik mit Bannkraft“ urteilte die „Süddeutsche“ nach der Münchener Uraufführung. „ ....“, das Doppelkonzert für Akkordeon, Viola und Kammerensemble, erklingt am 13.11. Opus 68 (2003) projiziert hingegen die 9. Klaviersonate von Alexander Skrjabin in Haas’ eigene Klanglichkeit (21.11.). Berio (Sinfonia) und Haas (Konzert für Violoncello und Orchester) stehen auch im Zentrum des Konzertes der Wiener Philharmoniker am 24.11. unter Jonathan Nott.
Wiener Konzerthaus Grosser Saal
13
wien modern 2007
fr 7.9. 20.00 Tennishalle Schwaz | TIROLER SYMPHONIEORCHESTER INNSBRUCK | HAYDN ORCHESTER VON BOZEN UND TRIENT | CONTAKT | THE NEXT STEP | JOHANNES KALITZKE - DIRIGENT | Iannis Xenakis | Kurt Estermann UA | Hans Werner Henze sa 8.9. 20.00 Fleckviehhalle Rotholz | ÖSTERREICHISCHES ENSEMBLE FÜR NEUE MUSIK | MANUEL DE ROO – MANDOLINE | Marios Joannou Elia UA | Manuel de Roo UA | Judith Unterpertinger UA | Eva Reiter UA so 9.9. 10.00 Naturhotel Grafenast Schwaz | PILZWANDERUNG | GENUSS DES SELBSTGEFUNDENEN | TIROLER ENSEMBLE FÜR NEUE MUSIK | Thomas Amann | Paul Hindemith | Jenö Takács | Heinrich Gattermeyer 20.00 Swarovski Kristallwelten | DIOTIMA QUARTETT | Brian Ferneyhough | John Cage | James Dillon | Misato Mochizuki | Helmut Lachenmann mi 12.9. 20.00 Swarovski Kristallwelten | MICHAEL GIELEN ZUM 80. Geburtstag‚ UNBEDINGT MUSIK‘ LESUNG | STEFAN LITWIN KLAVIER | Michael Gielen do 13.9. 20.00 SOWI Innsbruck | ENSEMBLE MODERN | FRANCK OLLU - DIRIGENT | Enno Poppe | Johannes Maria Staud | Evis Sammoutis | Marios Joannou Elia fr 14.9. 20.00 Kirche St. Martin Schwaz | MINGUET QUARTETT | CLARON MCFADDEN - SOPRAN | Jörg Widmann sa 15.9. 20.00 Landesmuseum Innsbruck | TAMTAM | SAM AUINGER - SAMPLER | MICHAEL MOSER - CELLO | DAVID MOSS - STIMME/ PERCUSSION | HANNES STROBL - E BASS | UA so 16.9. ab 9.00 Pilgerwanderung LETTISCHER RADIO-CHOR | INTERNATIONALE ENSEMBLE MODERN AKADEMIE | Gavin Bryars | Jack Body | Karlheinz Stockhausen | Peteris Vasks | Gustav Mahler | Olivier Messiaen | Wolfgang Rihm | Johannes M. Staud 20.00 Dom St. Jakob Innsbruck | DIE HIMMLISCHE STADT | WINDKRAFT | LETTISCHER RADIO-CHOR | JUGENDCHOR DER MUSIKSCHULE INNSBRUCK | KASPER DE ROO - DIRIGENT | Sofia Gubaidulina | Evis Sammoutis UA | Arvo Pärt | Thomas Daniel Schlee mo 17.9. 20.00 Aula Paulinum Schwaz | ENSEMBLE RECHERCHE | RUDOLF GUCKELBERGER - SPRECHER | SUSANNE FRITZ | LESUNG | SPRECHERIN | Cornelius Schwehr di 18.9. 20.00 Kirche St. Martin Schwaz | ENSEMBLE RECHERCHE | Wettbewerb Recherche | Marios Joannou Elia | Björn Raithel | Fausto Tuscano | Hugues Dufourt | Ivan Fedele | Jonathan Harvey mi 19.9. 20.00 O-Dorf | INTERNATIONALE ENSEMBLE MODERN AKADEMIE | MICHAEL GIELEN DIRIGENT | WOLFGANG RIHM - COMPOSER IN RESIDENCE | Wolfgang Rihm | Arnold Schönberg | Michael Gielen do 20.9. 20.00 Kirche St. Martin Schwaz | QUARTETT BENAIM | Pierre Boulez | John Cage | ARDITTI QUARTET | Elliott Carter | Georg Friedrich Haas UA | Wolfgang Rihm fr 21.9. 20.00 O-Dorf | DISSONART | VLADIMIROS SYMEONIDIS DIRIGENT | Yiani Christou | Georges Aperghis | Dimitri Papageorgiou | Panayiotis Kokoras | Antonis Anissegos | Yannis Kyriakides 22.00 Yannis Kyriakides sa 22.9. 18.00 Kirche St. Martin Schwaz BOZZINI QUARTET | Ernst Albrecht Stiebler UA | Walter Schweiger | George Crumb | Mark Randall Osborn | GESPRÄCH - DAS ANDERE QUARTETT Heinz Klaus Metzger, Clemens Merkel, Walter Levin und Reinhard Schulz (UA = Uraufführung)
Foto Astrid Karger, Grafik büro54
Klangspureng. 1 | Eacke Ullreichstr. 8a | A 6130 Schwaz T +43-5242-73582 | F +43-5242-73582-20 | info@klangspuren.at
STAUD
Neue Leben und Formen Das Tokyoter Festival Music Today 21 hat die japanische Erstaufführung von Johannes Maria Stauds Apeiron. Musik für großes Orchester angesetzt. Dieses auf Anregung von Sir Simon Rattle im Auftrag der Berliner Philharmoniker entstandene, 2005 uraufgeführte Werk wird am 4. Sep. vom Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra interpretiert. Es dirigiert Tetsuji Honna. Staud beendet seinen Einführungstext mit
dem Satz: „Im Grunde war es vielleicht nur ein Versuch, für die Dauer des Erklingens den Eindruck zu erwecken, im Erzeugen und Bilden neuer Leben und Formen eifriger und schneller zu sein, als die Zeit im Zerstören.“ Klaus Geitel schrieb nach der Premiere: „Heraussprang eine Komposition von 20-minütiger Dauer, für nicht weniger als 101 Musiker niedergeschrieben. Ihre Uraufführung errang sich einhelligen, stürmisch aufdrehenden Beifall.“ Das Klavierstück Peras bildet mit Apeiron eine Einheit, es ist „wie die komplementäre Seite der gleichen Medaille angelegt“ (Staud) und kommt am 13. Sep. in Innsbruck (Ueli Wiget) als Teil eines Staud Porträts zur Aufführung. Dort stehen auch die österreichische Erstaufführung beider Suites aus der Oper Berenice sowie das Trio Sydenham Music am Programm. Wie bei der Hamburger Uraufführung der Suites am 31. Mai dirigiert Franck Ollu das Ensemble Modern. Das für Flöte, Viola und Harfe besetzte Trio (Uraufführung am 15. Juni in Aldeburgh/GB) wird am 16. Sep. von Mitgliedern der Internationalen Ensemble Modern Akademie aufgeführt.
15
staud
Ostrava Days 2007 New Music Festival
General Sponsor >
Media Partners >
Main Media Partners >
With Financial Support from > Produced by >
Morton Feldman Neither Staatstheater Stuttgart 2004 FESTIVALS
Music Today 21 Das Sommerfestival Music Today 21 der Suntory Music Foundation in Japan feiert sein 20-jähriges Bestehen mit einer Spezialserie von Konzerten internationaler, zeitgenössischer Musik. Neun Werke, von vorwiegend europäischen Komponisten, werden in der Suntory Hall in Tokyo zum ersten Mal aufgeführt. Unter ihnen sind Johannes Maria Staud, Vykintas Baltakas, David Sawer und Mauricio Sotelo. (Details s. S.10, S. 15, S. 20)
Ostrava Days 1999 gründete der tschechische Komponist und Dirigent Petr Kotik das Ostrava Center for New Music in Ostrava/CZ. Heuer im August finden zum 4. Mal die Ostrava
Days, eine Lernplattform für junge, aufstrebende Komponisten mit Vorlesungen, Meisterklassen und Konzerten, statt. Kotik hat Werke jener Komponisten aufs Programm gesetzt, mit denen er sein Leben lang selbst gearbeitet hat, wie z. B. Morton Feldman und Karlheinz Stockhausen. Einer der Höhepunkte des Festivals wird zweifelsohne die Aufführung von Feldmans einaktiger Oper Neither nach einem Text von Samuel Beckett sein, die beim letzten Konzert am 1. Sep. mit dem Janácek Philharmonic Orchestra unter Peter Rundel präsentiert wird. Weiters am Programm: Feldmans Cello and Orchestra und Peter Kolmans 3 Klavierstücke zum Gedächtnis Arnold Schönbergs. Das Melos Ethos Ensemble führt Ladislav Kupkovics Das Fleisch des Kreuzes (1962) auf, ein 16-minütiges Werk für Posaune und 10 Schlagzeugspieler. Stockhausen ist mit Klavierstücke 1–4 und Zeitmaße für 5 Holzbläser vertreten. (Details: www.ocnmh.cz)
17
festivals
PÄRT
Baltic Star 2004 rief Russland die Auszeichnung „Baltic Star“ ins Leben und vergibt diese jährlich an Kulturund Kunstschaffende, die sich besonders um die baltische Region verdient gemacht haben. Zu den Preisträgern vergangener Jahre zählen u. a. Regisseur Andrzej Wajda, Choreograf John Neumeier, Krzysztof Penderecki und Filmregisseur Aki Kaurismäki. Der Baltic Star 2007 wurde Arvo Pärt zuerkannt und wird dem Komponisten im Oktober in St. Petersburg übergeben. Als estnischer Beitrag zum Festival Europalia.Europa – das nunmehr ein gesamteuropäisches Festival der 27 Mitgliedsstaaten ist – finden 3 Konzerte in Belgien mit Werken von Pärt unter der Leitung von Andres Mustonen statt: Am 13. Nov. in Brüssel, am 14. Nov. in Marche-enFamenne (Für Lennart, Ein Wall-
fahrtslied, Da Pacem Domine) und am 15. Nov. in Antwerpen (Te Deum). BORISOVA-OLLAS
Ein Fest für Aug und Ohr Das Manchester International Festival eröffnete am 29. Juni seine erste Ausgabe mit Victoria Borisova-Ollas’ Musiktheater The Ground Beneath Her Feet, nach dem Roman von Sir Salman Rushdie. Ein Riesenerfolg für alle Beteiligten: Mike Figgis fügte der Musik mit eigens dafür gedrehtem Filmmaterial eine kongeniale visuelle Komponente hinzu. Dem Schauspieler Alan Rickman flogen – wie nicht anders erwartet – alle Herzen zu. Mark Elder leitete das Hallé Orchestra. Nächste Aufführung im Mai 2008 in Stockholm.
Victoria Borisova-Ollas The Ground Beneath Her Feet Manchester 2007
19
pärt / borisova-ollas
BIRTWISTLE
Cortege Nach der triumphalen Uraufführung von Sir Harrison Birtwistles Cortege bei der Wiedereröffnung der Royal Festival Hall (s. Newsletter 3/2007) wird das Werk als nächstes am 23. Nov. von der musikFabrik in Köln aufgeführt. Andrew Clements kommentierte in The Guardian: „Die Folge von Instrumentalsolos war virtuoser und kam besser zur Geltung, dennoch bleibt ein kollektiver Zusammenhalt bestehen“. Michael Church schrieb in The Independent: „Wenn die 1. Version schon wie schwelende Glut war, gleicht die jetzige wohl einem Leuchtfeuer“. SAWER
Tokyo Festival David Sawers Rebus wird am 7. Sep. beim Music Today 21 Festival in Tokyo zum ersten Mal in Japan aufgeführt. Yasuaki Itakura dirigiert die Tokyo Sinfonietta in der Suntory Hall. Seit der Uraufführung 2004 in Köln wurde das Werk in Essen und London gespielt. „Rebus ist gleichzeitig ein visuelles Rätsel und ein gewitztes Spiel von notierten Mustern, Rhythmen und Harmonien” (The Telegraph,
David Sawer
Matthew Rye); „Rebus war wie eine ausgeweidete Version von Ravels La Valse, ständig neckte es uns mit Fragmenten in Tanzrhythmen.” (The Sunday Times, Paul Driver). PATTERSON
Canterbury Psalms Als Teil der Feiern zu Paul Pattersons 60. Geburtstag wird Canterbury Psalms neuerlich in Canterbury aufgeführt. Patterson schrieb das Werk 1980 während seiner Zeit als South East Arts’ Composer-in-Residence an der King's School in Canterbury und widmete es Alan Ridout. Es besteht aus drei Sätzen, die Texte sind den Psalmen 97, 121 und 148 entnommen. Das Konzert findet am 20. Okt. in der King’s School statt, Michael Lewis dirigiert das Canterbury Orchestra.
20
birtwistle / sawer / patterson
BOULEZ
Französische Edelsteine Dass Komponisten nicht immer die besten Dirigenten ihrer eigenen Werke sein müssen, zeigt die Musikgeschichte. Bei Pierre Boulez liegt der Fall aber anders. Wer ihn je bei Proben oder im Konzert erlebt hat, wird bestätigen können, wie bezwingend er Emotionalität und Struktur in seinem eigenen Schaffen zum Strahlen bringen kann. Musik, die wie ein Edelstein leuchtet. Gleich in mehreren Städten wird dies nun zu erfahren sein. Pierre Boulez dirigiert das Ensemble Modern Orchestra in Paris, Frankfurt, Berlin, Essen und BadenBaden. Auf dem Programm stehen seine Notations I-V und VII, die auf kleine Klavierstücke aus dem Jahr 1945 zurückgehen: Keimzellen, aus
denen Großes gewachsen ist. In Paris (Ensemble Intercontemporain) und Essen (Lucerne Festival Academy Ensemble) wird Boulez auch Le Marteau sans maître dirigieren. Jenes Werk also, das einst Igor Strawinsky so begeisterte. Ebenfalls im Repertoire angekommen sind beide Dérive-Fassungen, gewonnen aus Material, das ursprünglich für Répons erfunden wurde. Dérive I wird in London (17.10.) und Essen (25.10.), Dérive II in Amsterdam (2.10., Reinbert de Leeuw) aufgeführt. Boulez’ enge Beziehung zum Lucerne Festival, wo er eine eigene Akademie leitet und an internationale Studenten seine Erfahrungen weitergibt, findet auch heuer wieder seinen Niederschlag. Auf dem Programm stehen sur Incices, Dialogue de l'ombre double und Le Marteau sans maître (4.9., Dir: Jean Deroyer).
Pierre Boulez und Luciano Berio
21 21
boulez
STOCKHAUSEN
Eintrittskarte zur Neuen Musik Die Zeit beschrieb kürzlich in der Serie „100 Klassiker der Modernen Musik“ Karlheinz Stockhausens Gruppen als „Eintrittskarte zur Neuen Musik, aber auch als Dauerbillet für die Szene“. Stockhausens revolutionäres Werk, das drei Orchester separat im Konzertsaal plaziert, verbindet die Parameter der Position mit denen der Tonlage, Dauer, Intensität und Timbre. Beim
Lucerne Festival wird Gruppen zweimal, vom Lucerne Festival Academy Orchestra, dirigiert von Pierre Boulez, Jean Deroyer und Peter Eötvös, und auch von den Teilnehmern der Dirigier-Meisterklassen präsentiert. Kreuzspiel für Oboe, Bassklarinette, Klavier und drei Schlagzeugspieler wird vom Ensemble Intercontemporain unter Susanna Mälkki am 7. Nov. in Paris aufgeführt. Mehr Details: www.universaledition.com/stockhausen
KRAUZE
Arabesque in Hongkong Der polnische Komponist und Pianist Zygmunt Krauze (geb. 1938) gilt als Vertreter des sogenannten Unismus, eine Ästhetik, die grundsätzlich ohne dramatische Konflikte oder wesentliche Kontraste auskommt, in der aber trotzdem „viele feine und subtile Dinge passieren“. Die Inspiration dazu kommt vom polnischen Maler Wladyslaw Strzeminski (1893–1952). Krauze selbst wird am 30. Nov. in der Academy of Performing Arts in Hongkong sein Werk Arabesque für Klavier und Kammerorchester (1984) zur chinesischen Erstaufführung bringen.
Karlheinz Stockhausen
22
stockhausen / krauze
KAGEL
Inspiration Beethoven Der absichtsvolle Bruch mit Hörerwartungen war schon immer ein Markenzeichen von Mauricio Kagel. In Ludwig van hat sich der seit 1957 in Köln lebende Komponist nichts weniger als eine „drastische Erweiterung der Collagetechnik“ vorgenommen. Beethovens Kammermusik dient als alleinige Klangquelle, sie ist ausschließlicher Ausgangs- und Endpunkt. Diese Hommage ist am 1. Okt. in Mailand (Divertimenti Ensemble) zu hören. Am 11. Okt. kommt es bei der Biennale di Venezia zu einer Aufführung von Kantrimiusik. KELEMEN
Funkelnde Sicherheit Erst vor kurzem wurde der kroatische Komponist Milko Kelemen (geb. 1924) mit dem KulturPreis Europa 2007 ausgezeichnet. Ein wichtiges Prinzip seines Wirkens ist das Bestreben, die Komplexität Neuer Musik transparenter zu machen. Die Konzertanten Improvisationen für Streichorchester wurden 1955
bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt: „Eine Musik voll aggressiven Temperaments und einer funkelnden Sicherheit, nicht zuletzt in den schnippischen Schlüssen“ (Berliner Zeitung). Die Sinfonietta Wuppertal interpretiert das Werk am 15. Sep. in der Wuppertaler Lutherkirche. LIGETI
Musikalische Labyrinthe Mit der Uraufführung des Orchesterstücks Apparitions beim Kölner Weltmusikfest der IGNM 1960 rückten Person und Werk von György Ligeti erstmals in den Brennpunkt neuerer Musikgeschichte. Er realisierte hier weit verzweigte, mit Klängen und zarten Geräuschen ausgefüllte musikalische Labyrinthe, wie man sie vorher noch nicht gehört hatte. Das Werk wird am 15. Sep. in Lille aufgeführt. Gleich mehrere Aufführungen erfährt Ligetis Klassiker Atmosphères, u. a. bei den BBC Proms (4. Sep.) mit den Wiener Philharmonikern unter Daniel Barenboim.
23
kagel / kelemen / ligeti
China Philharmonic Orchestra BERIO
Aufgehobene Zeit Peter Ruzicka entdeckte im umfangreichen Oeuvre von Luciano Berio ein in Konzerten selten gehörtes Meisterwerk für Orchester: Bewegung (1971, 11’). Berio selbst beschreibt es als „ein Stück, bei dem sich im Inneren einer gleichförmigen Tonreihe von bestimmtem Charakter ganz allmählich Unruhe ausbreitet. Schon nach relativ kurzer Zeit ... kann dabei ein Bild von Bewegung inmitten eines Zustands ‚aufgehobener Zeit’ entstehen“. Peter Ruzicka dirigiert Bewegung am 12. Okt. in Peking mit dem China Philharmonic Orchestra und am 21. Nov. bei Wien Modern mit den Wiener Symphonikern zum ersten Mal in Österreich. Wien Modern 07 (s. S. 13) präsentiert Berio als einen der Hauptkomponisten des Festivals mit zwei weiteren österr. Erstaufführungen:
Concerto für 2 Klaviere und Orchester sowie Formazioni für Orchester. U. a. zu hören sind Chemins I und IIb, Recital, Call und Sinfonia. SCHNITTKE
Nur gefälscht Alfred Schnittke sagte anlässlich der Uraufführung seines populären Orchesterwerkes (K)ein Sommernachtstraum, dass „alle Antiquitäten in diesem Stück von mir nicht gestohlen, sondern gefälscht wurden“ (9.–10. Sep. Hamburg, NDR SO, Christoph von Dohnányi). Das 3. Streichquartett markierte einen Wendepunkt im Schaffen Schnittkes. Vollintegrierte musikalische Zitate ersetzten nunmehr die stilfremden Collagen. Peter Mannings Streichorchesterfassung wird am 21.–22. Nov. vom BBC SO für den Rundfunk aufgenommen.
24
berio / schnittke
FELDMAN
Meditativ und zeitlos Vor 20 Jahren (1987) ist Morton Feldman in New York gestorben. Seine unverwechselbare Klangsprache versetzt den Zuhörer zuweilen in meditative Versunkenheit und erzeugt das Gefühl von Zeitlosigkeit. Seine einzige Oper Neither (für Sopran und Orchester) gehört zu den faszinierendsten Werken des Musiktheaters des 20. Jahrhunderts. Die konzertante französische Erstaufführung findet am 22. Sep. im Rahmen des Festival d’Automne statt. Neither steht auch in Frankfurt (21. Sep.) und Ostrava/CZ (1. Sep.) am Programm.
salutarem undam“, der aus der Oper Der Prophet von Meyerbeer stammt, auf das Programm. Diese Propheten-Fuge, wie Liszt sie nannte, gehört zu den beeindruckendsten Werken der Orgelliteratur weltlichen Charakters. Marcel Dupré (1886–1971), einer der größten Organisten des 20. Jahrhunderts, schuf eine Orchesterfassung dieser Propheten-Fuge, die als verschollen galt und erst kürzlich wiedergefunden wurde. Diese Fassung für Orgel und Orchester wird am 23. Sep. in Merseburg/D, wo 1855 auch die Uraufführung des Solowerkes stattfand, aufgeführt. Mehr Info: www.merseburger-orgeltage.de
FRANZ LISZT / MARCEL DUPRÉ
Wiederentdecktes Orgelkonzert Franz Liszt wurde beauftragt, für die Einweihung der neuen Orgel von Heinrich Ladegast im Dom von Merseburg eine Fantasie über das Motiv B-A-C-H zu verfassen. Liszt schaffte es jedoch nicht, das Werk rechtzeitig fertig zu stellen und setzte als Ersatz seine Fantasie und Fuge über den Choral „Ad nos, ad
Merseburger Dom, Orgel von Heinrich Ladegast
25
feldman / liszt - dupré
MARTIN
Ein anderer Tristan „Ein anderer Tristan“, so nannte 1948 der Kritiker der Zeitung Neues Österreich Frank Martins Le vin herbé (Der Zaubertrank) anlässlich der szenischen Uraufführung dieses weltlichen Oratoriums bei den Salzburger Festspielen. Die Uraufführung der konzertanten Version fand sechs Jahre zuvor in Zürich statt. In seiner über 60-jährigen Geschichte hat Le vin herbé (nach Joseph Bédiers Roman Tristan und Isolde) unzählige konzertante Aufführungen und viele szenische Umsetzungen erfahren. Als Kammeroper war sie in den letzten Jahren in Zürich, Paris und Berlin zu erleben. Nun hat die RuhrTriennale Willy Decker eingeladen, seine Vision auf die Bühne zu stellen (mit
Friedemann Layer und der Jungen Deutschen Philharmonie in der Gebläsehalle Duisburg, Premiere am 2. September). In seiner Einführung zur Uraufführung der vier symphonischen Etuden Les quatres éléments 1964 in Genf nannte es der Widmungsträger Ernest Ansermet „ein königliches Geschenk“. Er meinte, die Musik würde neue Aspekte von Martins schöpferischer Begabung beleuchten und die wilde Natur in Norwegen und Island widerspiegeln. Leon Botstein und sein American Symphony Orchestra haben sich nun des Werks angenommen (New York, 18. Nov.). Das Stadttheater Bern am 27. Okt. zeigt eines von Martins meist vertanzten Werke, Petite Symphonie Concertante, in der Choreographie von Hans van Manen.
Frank Martin Le vin herbé RuhrTriennale 2007 (Willi Decker, Regisseur)
26
martin
Kurt Weill Der Silbersee Wexford Opera 2007 WEILL
Der Silbersee in Wexford Für die Eröffnung des Wexford Opera Festivals 2007 in Südirland fiel die Wahl des künstlerischen Leiters David Agler auf Kurt Weills Der Silbersee. Unter der Regie von Keith Warner und in der revidierten Übersetzung des britischen Komikers Rory Bremner wurde die Oper im Park von Johnstown Castle präsentiert. Einfach, aber wirkungsvoll inszeniert, warfen die Hauptrollen des Severin, Olim und Fennimore ein positives Licht auf die ausgezeichnete Regie und den zeitlosen Witz der Übersetzung. Die böse Frau von Luber wurde von der großartigen britischen SeifenoperSchauspielerin Anita Dobson dargestellt, die auf der Bühne in sehr ausgefallenen Kostümen das
Kommando führte, während der Dirigent Tim Redmond den Erfolg der Produktion komplettierte. KRENEK
Tarquin - Aufstieg und Fall 1940 schrieb Ernst Krenek seine Kammeroper Tarquin, über den Aufstieg und Fall eines Diktators, der an seiner Überheblichkeit zugrunde geht. Die Oper wurde 1950 in Köln uraufgeführt und erhielt kürzlich (22. April) ihre sehr erfolgreiche österreichische EA durch das Opernstudio der Anton Bruckner Universität Linz im Rahmes des Ernst Krenek Festivals. Der griffige Opernstoff wurde von Krenek mit Zwölftontechnik umgesetzt. Das Werk fordert von den Sängern Höchstleistungen.
27
weill / krenek
KODÁLY
Evergreens Piero della Francesca Die Legende vom Wahren Kreuz MARTINU
Große Energie und Wärme Beeindruckt vom Freskenzyklus „Die Legende vom Wahren Kreuz“ von Piero della Francesca, die Bohuslav Martinu 1954 in Arezzo/I bewunderte, komponierte er Fresken für Orchester und widmete das Werk Rafael Kubelik, der es 1955 in Salzburg mit den Wiener Philharmonikern uraufführte. Es besticht durch „große Energie und Wärme“, vermittelt den „Frieden und die Farbe“ der Fresken und das Staunen des Betrachters. Das Philharmonische Orchester Augsburg interpretiert es am 24. und 25. Sep., das Orquesta Sinfonica de Bilbao am 22. und 23. Nov.
1882 geboren, verbrachte Zoltán Kodály acht Jahre seiner Kindheit (1885-1892) in Galánta, wo sein Vater als Bahnhofsvorsteher angestellt war. Die Volkslieder, die er damals gehört hat, verarbeitete er 1933 in einem Werk, das den Namen dieses nordungarischen Städtchens (seit 1920 in der Slowakei) für immer im musikalischen Bewusstsein der Welt verankert hat. Die Tänze aus Galánta wie auch die Marosszéker Tänze (eine Verarbeitung siebenbürgischer Volksweisen) sind vom Konzertrepertoire nicht mehr wegzudenken. Erstere sind demnächst in Köln (2.9.), Luzern (8.9.) und London (4.9. und 30.11.), aber auch in Stockholm (12.9.), Zürich (19.–21.9.) und Brüssel (21.9.) zu hören. Die Marosszéker Tänze werden am 16. Nov. in Rotterdam gespielt. Mark Elder dirigiert den Psalmus Hungaricus in Manchester am 14. Okt., am gleichen Tag leitet Horst Meinardus eine Aufführung des Te Deum in Köln.
28
martinu / kodály
BARTÓK
Szenisch und konzertant Béla Bartók hat eine einzige Oper und zwei Ballette komponiert – alle drei haben nicht nur die Bühnen, sondern auch die Konzertpodien erobert. Seine Musik hat die Kraft, die Hörer ohne visuelle Elemente, ohne das Erzählen einer „Geschichte“ direkt anzusprechen. Bilbao zeigt Herzog Blaubarts Burg unter der Leitung Juanjo Menas ab 22. Sep., Barcelona hat sie mit Paris koproduziert (Regie: La Fura dels Baus, Dirigent: Josep Pons, Premiere: 2. Nov.). Christoph König dirigiert eine konzertante Aufführung in Porto am 8. Sep. Der wunderbare Mandarin wird in den nächsten drei Monaten in neun Städten zu hören sein,in Luzern etwa unter Pierre Boulez, in Berlin
unter Sir Simon Rattle, in München, Luxemburg, Tallinn und Brüssel mit Andrey Boreyko am Pult. Michael Gielen leitet die Aufführungen in Freiburg und Mannheim, Vassily Sinaisky in Rotterdam. Stefan Asbury dirigiert am 30. Nov. die 2. Suite aus Der holzgeschnitzte Prinz, es spielt die Dresdner Philharmonie. Daniel Barenboim hat die Leitung seiner Staatskapelle Berlin Gustavo Dudamel überlassen, um als Solist im 1. Klavierkonzert aufzutreten (16. und 17. Sep. in Berlin). Beide Künstler werden auch in Luzern zu hören sein, unter Mitwirkung der Wiener Philharmoniker (10. Sep.). Als Dirigent leitet Barenboim dieses Orchester am 4. Sep. in London und am 8. Sep. in Luzern. Am Programm steht Musik für Saiteninstrumente. Lawrence Foster interpretiert das Werk am 18. Sep. im Théâtre des Champs-Élysées.
Béla Bartók Herzog Blaubarts Burg Long Beach Opera 1999
29
bartók
SZYMANOWSKI
Kleine Juwelen Das Teatr Wielki in Poznan/PL bereitet für den 15. Sep. einen BallettAbend ausschließlich mit Werken von Karol Szymanowski vor: als Grundlage für die tänzerischen Ausdrucksformen haben die Choreografen u. a. die schwebende Intensität der ekstatischen Mythen für Violine und Klavier (1915) und die Stimmungen und Timbres von Notturno und Tarantella für Violine und Klavier (1915) gewählt. Weitere Aufführungen: 16., 30. Sep. und 18. Nov.
Wie kleine Juwelen muten die Lieder des verliebten Muezzin (1934) an. Dieses und eine Reihe weiterer Werke von impressionistischem Farbenreichtum sind das Resultat von Szymanowskis ausgedehnten Reisen in den Mittelmeerraum, die ihn zu intensiven Studien mediterraner und islamischer Geschichte und Kultur anregten. Aleksandra Zamojska interpretiert den Muezzin am 29. und 30. Sep. mit dem Berliner Konzerthausorchester unter Lothar Zagrosek. BRAUNFELS
Sakrale Entdeckung
Jean-Léon Gérôme Der Muezzin 1866
Walter Braunfels zählte neben Franz Schreker und Richard Strauss zu den herausragenden deutschen Opernkomponisten seiner Zeit (u .a. Die Vögel). Berühmte Dirigenten brachten seine Kompositionen zur Aufführung, so etwa Bruno Walter, Wilhelm Furtwängler und Otto Klemperer. Erst seit den 1990er Jahren erinnert man sich auch wieder seines spätromantischen, sakralen Schaffens. Neben der Großen Messe (1926) ist hier vor allem das Te Deum (1920/21) zu nennen, das nun in Köln von Markus Stenz und dem Gürzenich Orchester aufgeführt wird (25., 26. und 27. Nov.).
30
szymanowski / braunfels
Alban Berg Wozzeck Wiener Staatsoper 2005 BERG
Il ritorno di Wozzeck Am 3.11.1942 fand im Teatro Reale dell’Opera in Rom die italienische EA von Alban Bergs Oper Wozzeck statt. Die Vorbereitungen für diese Aufführung – mitten im Krieg – riefen sogar Mussolini auf den Plan, der offensichtlich Hitler anrief, um ihm anzukündigen, dass er die Absicht habe, diese Oper von „sozialem Mitgefühl“ aufführen zu lassen. Der Direktor der UE, Alfred Schlee, schrieb nach der Premiere an Bergs Witwe Helene: „Die Sänger übertrafen alle Erwartungen. Ich konnte kaum glauben, dass die Italiener den Stil so gut trafen“. 65 Jahre später kehrt Wozzeck an das Teatro dell’Opera (der aktuelle Name) zurück, in einer Produktion von Giancarlo Del Monaco unter Gianluigi
Gelmetti (ab 19. Okt.). In Berlin dirigiert Michael Gielen Der Wein, mit der Sopranistin Anja Kampe und der Staatskapelle Berlin (26. und 27. Nov.). Mehr Info: www.universaledition.com/berg
SCHREKER
Tönende Sphären Von seinem Titel und den formalen Aspekten her ist Franz Schrekers Kammersymphonie eines seiner wenigen Werke, die den Kriterien „absoluter Musik“ entspricht. Doch bei genauerer Betrachtung ist die thematische Verwandtschaft zu seiner Oper Die Gezeichneten unüberhörbar. Auch Schrekers unvollendete Oper Die tönenden Sphären (1915) stand gewiss Pate. Die Finnin Susanna Mälkki, die neue Chefdirigentin des Ensemble Intercontemporain, dirigiert das Werk am 7. Nov. in Paris (Cité de la musique).
31
berg / schreker
HAUER
Asketischer Vordenker WEBERN
Zur Grenze des Abstrakten Henri Pousseur erstellte 1984 eine Fassung für kleines Ensemble von Anton Weberns Passacaglia. In der Passacaglia für Orchester entwickelte Webern bereits 1908 eine differenzierte, nur der kompositorischen Konsequenz dienende Orchestersprache fernab vom spätromantischen Klangrausch. Während Pierre Boulez die Passacaglia mit dem Orchestre de Paris am 28.11. in Paris dirigiert, bringt Peter Keuschnig mit seinem Ensemble Kontrapunkte die kleine Fassung am 8. Okt. in Wien zur Aufführung. Die 1. Kantate für Sopran, gemischten Chor und Orchester op. 29 (1939) gehört zu den subtilsten Werken Weberns, wollte er doch „einen Klang erzielen, wie er mir mannigfaltiger vielleicht noch nie vorgeschwebt ist“. Die Kantate leitet seine letzte Schaffensperiode ein, in der er bis zur Grenze des Abstrakten gelangt. Die Sinfonietta Riga interpretiert das Werk am 20. Sep. unter Normunds Sne.
Josef Matthias Hauer (1883-1959) ist ein Sonderfall der Musikgeschichte. Der österreichische Komponist entwickelte noch vor Arnold Schönberg (der ihn schätzte!) seine eigene Zwölftonmusik, blieb in seinem Schaffen aber im Grunde ohne Vorläufer oder Nachfolger: ein Asket und Denker, erfüllt von den Weisheitslehren des alten China. Gerade sein Faible für fernöstliche Philosophie macht ihn auch heute wieder aktuell. Die Reconsil Sinfonietta führt nun in Wien unter Roland Freisitzer sein Konzert op. 55 auf (7. Okt.).
Josef Matthias Hauer
32
webern / hauer
ZEMLINSKY UND SCHÖNBERG
Kammerloher und der Staatskapelle Berlin.
Athen entdeckt Zemlinsky und Schönberg Der Dirigent Nikos Tsouchlos, Intendant des Megaron Konzertsaals in Athen, hat sich zum Ziel gesetzt, sein Publikum mit Meisterwerken der Opernliteratur des 20. Jahrhunderts, die in Griechenland noch nie live zu erleben waren, bekannt zu machen. Ihm ist etwa die griechische Premiere des Wozzeck (1995) und der Lulu (2005) zu verdanken.
Zemlinskys Der Zwerg wird auch an der Frankfurter Oper zu sehen sein (mit Barbara Zechmeister und Peter Marsh in den Hauptrollen), zusammen mit Eine florentinische Tragödie (Solisten: Yves Saelens, Tom Fox, Claudia Mahnke; Dirigent: Friedemann Layer; Regie: Udo Samel; Bühne: Tobias Hoheisel; Premiere: 27. Okt.). James Conlon dirigiert die Florentinische Tragödie in Dresden am 26., 28. und 29. Okt. und Ryusuke Numajiri leitet eine Zwerg-Aufführung am 25. Nov. in Shiga/J.
Unter seiner Leitung kommt es nun zur griechischen Erstaufführung von Arnold Schönbergs Erwartung gekoppelt mit Alexander Zemlinskys Der Zwerg (Premiere am 23. Okt.). Solistin in Schönbergs Monodram ist Inga Nielsen; die Hauptrollen in Der Zwerg singen Marlis Petersen und Boiko Zvetanov (Regie: Eike Gramss, Bühnenbild und Kostüme: Gottfried Pilz). Es spielt das Orchester des Prager Rundfunks. Schönbergs Gurre-Lieder werden am 2. Sep. in Brüssel (Dir: Mark Wigglesworth) und am 19. Sep. in Helsinki (Esa-Pekka Salonen) gespielt. Daniel Barenboim dirigiert die Vier Orchesterlieder op. 22 am 29. und 30. Sep. mit Katharina
Arnold Schönberg Erwartung La Fenice 2007
33
zemlinsky / schönberg
MAHLER
Dauerbrenner Gustav Mahler Aus den zahlreichen Aufführungen von Gustav Mahlers 1. Symphonie ragt jene mit dem venezolanischen Senkrechstarter Gustavo Dudamel heraus, der am 10. Sep. in Luzern erstmals die Wiener Philharmoniker dirigieren wird. Dasselbe Orchester spielt Mahlers am meisten aufgeführtes Werk auch unter Georges Prêtre in Wien (9. Nov.), Luxemburg (15. Nov.) und Dortmund (17. Nov.). Christoph Eschenbach dirigiert die „Erste“ in Paris (10. und 11. November). Die 2. Symphonie erklingt u. a. in Dresden (2.11., Dir: Fabio Luisi) und in Köln unter Franz Welser-Möst (27.10., Cleveland Orchestra). Die 4. Symphonie kommt u. a. unter Ingo Metzmacher in Berlin (17. und 18.9.) zur Aufführung. Rafael Frühbeck de Burgos hat sich die umfängliche 8. Symphonie für Dresden vorgenommen (8. und 9.9.). Die 9. Symphonie spielt das Orchester des Staatstheaters Darmstadt (7. und 8.10.). Das Klagende Lied erfährt eine prominente Aufführung in London: Vladimir Jurowski dirigiert die 3sätzige Urfassung (19.9., London Philharmonic Orchestra).
34
mahler
Gustav Mahler
Auch Das Lied von der Erde erklingt in der Interpretation zweier Spitzenorchester: Berliner Philharmoniker, Dir: Sir Simon Rattle, Ben Heppner, Thomas Quasthoff (1. und 3. Nov., Berlin); Wiener Philharmoniker, Dir: Daniel Harding, Angelika Kirchschlager, Rolando Villazón (21.10., Wien). Die Chorbearbeitung Die zwei blauen Augen aus Lieder eines fahrenden Gesellen erklingen am 2. Sep. in Stuttgart (Kammerchor Saarbrücken) und zwei Mal in Polen (8.9., Olesnica; 9.9., Wroclaw, Rias Kammerchor).
Bezugspunkt Mahler Viele UE Komponisten haben in ihrem Schaffen Bezug auf Gustav Mahler genommen. Die angeführten Werke mögen Ihnen eine Hilfe für spannende Konzertprogramme für die Mahler-Jahre 2010/11 sein. Mit seiner 5-sätzigen Sinfonia für acht Singstimmen und Orchester, geschrieben 1968/69, hat Luciano Berio ein Hauptwerk des 20. Jahrhunderts geschrieben. Das zentrale Scherzo basiert dabei auf dem Scherzo von Gustav Mahlers
2. Symphonie, das als eine Art Folie dient, vor deren Hintergrund Musikfragmente von 17 Komponisten zitiert werden. Auch das 1981 komponierte Bratschenkonzert „... den Impuls zum Weitersprechen erst empfinge“ (Musik für Viola und Orchester) von Peter Ruzicka kreist um die Musik Gustav Mahlers. Teile der Komposition nehmen Bezug auf Entwürfe und Skizzen zum ersten Satz der 9. Symphonie. Kurt Weills Kantate Der Neue Orpheus ist ein expressionistisches, tonal freies Werk, in dem die sehr unterschiedlichen Stilelemente von Arie und Chanson vermischt werden. Es enthält gleichzeitig parodistische Anklänge an populäre und traditionelle Themen. Die Musik Gustav Mahlers schielt unüberhörbar um die Ecke. Für Mahler war der um zwei Jahre ältere Studienkollege Hans Rott (1858 - 1884) am Wiener Konservatorium der „Begründer der neuen Symphonie“. Sein Pastorales Vorspiel bietet denn auch genügend Anlass für einen neuen Blick auf die Geschichte der spätromantischen Musik. Vor allem eine von Vogellauten und Haltetönen bestimmte Passage erinnert stark an die Naturszene in Mahlers 1. Symphonie.
Kurt Weill
35
bezugspunkt mahler
Vally und Karl Weigl am Klavier
„Ich habe Karl Weigl immer als einen der besten Komponisten dieser alten Generation betrachtet; einer derer, die die glanzvolle Wiener Tradition weiterführen.“ Diese Worte schrieb Arnold Schönberg im Juni 1938 in einem Empfehlungsschreiben über Karl Weigl (1881 - 1949). Die Rhapsodie zeigt den Mahler-Vertrauten (und dessen Solo-Korrepetitor) auf der Höhe seines Könnens: spätromantisches Kolorit eingebunden in eine virtuose Beherrschung des Satzes. Die Lyrische Symphonie (1922/23) ist Alexander Zemlinskys bekanntestes Werk. Auch deshalb, weil Alban Berg sich in seiner Lyrischen Suite darauf bezog. Als eine Verbindung der Gattungen Lied und Symphonie ist die Lyrische Symphonie vor allem Gustav Mahlers Lied von der Erde verpflichtet. Im Zentrum des Werks steht die Frage nach dem Verhältnis von Kunst und Leben und damit eine, wenn nicht die Frage des Fin de siècle.
Wolfgang Rihm hat mit Mein Tod. Requiem in memoriam Jane S. für Sopran und großes Orchester (1988/89) ein in seiner Intimität berührendes Werk geschrieben. Ausgangspunkt waren Gedichte von Wolf Wondratschek als Reaktion auf den Freitod einer Freundin. Die weit geschwungenen Kantilenen und der schmerzlich-sehnsüchtige Tonfall wären ohne die Musik Mahlers kaum denkbar. Rihms Abkehr ist ein Auftrag der Jungen Deutschen Philharmonie, einen Prolog zu Gustav Mahlers 9. Symphonie zu schreiben.
36
bezugspunkt mahler
HAYDN
Down Under Studenten des Sydney Conservatorium of Music haben, unter der Leitung des aus Ungarn stammenden Dirigenten Imre Palló, Joseph Haydns dramma giocoso La vera costanza einstudiert. Vier Aufführungen finden statt: am 15., 18., 20. und 22. September. Uraufgeführt wurde die dreieinhalbstündige Oper 1779 am Hof der Esterházys – noch im selben Jahr wurde das Aufführungsmaterial in einem verheerenden Brand vernichtet. 1785 überredete der Fürst Joseph Haydn, die Oper wieder in den Spielplan aufzunehmen. Zu diesem Zweck musste der Komponist die Partitur rekonstruieren – ein Glücksfall für die Musikgeschichte. Die Universal Edition hat sechs Opern Joseph Haydns, herausgegeben von H. C. Robbins Landon und Eva Badura-Skoda, verlegt, darunter die erst 1977 urauf-
geführte Die reisende Ceres. Ein Heft mit Besetzungsangaben und Einführungstexten ist auf Anfrage erhältlich. JANÁCEK
Schlaue Verkleinerung Leos Janáceks Das schlaue Füchslein gehört zu seinen populärsten Opern. Um auch kleineren Häusern Aufführungen zu ermöglichen, hat Jonathan Dove 1998 eine Fassung für 16 Instrumentalisten erstellt, welche die Farben, Kontraste und Wirkung des Originals bewahrt. Janáceks wundervolle Klangwelt kommt auch im Kammerensemble zur Geltung, denn der stets präsente Volkston macht das Werk nicht abhängig vom opulenten Orchesterklang. Die Wiener Kammeroper produziert nun die österreichische Erstaufführung ab 2. Okt.
Leos Janácek Das schlaue Füchslein Opernhaus Zürich 2006
37
haydn / janácek
2007 75. 70. 125. 60. 20. 80. 125. 125. 125. 70. 60. 50. 50. 125. 70. 50.
Todestag Geburtstag Geburtstag Todestag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Todestag Geburtstag
Eugen d'Albert † 03.03.1932 David Bedford * 04.08.1937 Walter Braunfels * 19.12.1882 Alfredo Casella † 05.03.1947 Morton Feldman † 03.09.1987 Michael Gielen * 20.07.1927 Zoltán Kodály * 16.12.1882 Gian Francesco Malipiero * 18.03.1882 Joseph Marx * 11.05.1882 Gösta Neuwirth * 06.01.1937 Paul Patterson * 15.06.1947 Thomas Daniel Schlee * 26.10.1957 Othmar Schoeck † 08.03.1957 Karol Szymanowski * 06.10.1882 Karol Szymanowski † 29.03.1937 Julian Yu * 02.09.1957
2008 25. 125. 90. 70. 80. 100. 60. 60. 75. 70. 75. 80. 100. 125.
Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag
Cathy Berberian † 06.03.1983 Alfredo Casella * 25.07.1883 Gottfried von Einem * 24.01.1918 Zygmunt Krauze * 19.09.1938 Gerhard Lampersberg * 05.07.1928 Olivier Messiaen * 10.12.1908 Nigel Osborne * 23.06.1948 Peter Ruzicka * 03.07.1948 R. Murray Schafer * 18.07.1933 Tona Scherchen * 12.03.1938 Max von Schillings † 24.07.1933 Karlheinz Stockhausen * 22.08.1928 Eugen Suchon * 25.09.1908 Anton Webern * 03.12.1883
38
gedenktage
2009 50. 75. 75. 80. 150. 90. 50. 200. 50. 80. 75. 100. 75. 75. 100. 90. 50.
Todestag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Todestag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Todestag
George Antheil † 12.02.1959 Harrison Birtwistle * 15.07.1934 Frederick Delius † 10.06.1934 Edison W. Denisow * 06.04.1929 Joseph Bohuslav Foerster * 30.12.1859 Roman Haubenstock-Ramati * 27.02.1919 Josef Matthias Hauer † 22.09.1959 Joseph Haydn † 31.05.1809 Bohuslav Martinu † 28.08.1959 Henri Pousseur * 23.06.1929 Bernard Rands * 02.03.1934 Karl Scheit * 21.04.1909 Alfred Schnittke * 24.11.1934 Franz Schreker † 21.03.1934 Alfred Uhl * 05.06.1909 Roman Vlad * 29.12.1919 Eric Zeisl † 18.02.1959
Todestag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag
Hugo Alfvén † 08.05.1960 Alban Berg * 24.12.1935 Paul-Heinz Dittrich * 04.12.1930 Cristóbal Halffter * 24.03.1930 Rolf Liebermann * 14.09.1910 Gustav Mahler * 07.07.1860 Arvo Pärt * 11.09.1935 Toru Takemitsu * 08.10.1930 Egon Wellesz * 21.10.1885
2010 50. 75. 80. 80. 100. 150. 75. 80. 125.
39
gedenktage
FRIEDRICH CERHA Aderngeflecht nach Gedichten von Emil Breisach für Bariton und Orchester musikprotokoll, RSO Wien, c. Friedrich Cerha, Georg Nigl, Bar 06. 10. 2007 · Stefaniensaal Graz/A Les Adieux (Elegie) für Ensemble Biennale di Venezia, Klangforum Wien, c. Stefan Asbury 08. 10. 2007 · Arsenal Venedig/I Berceuse céleste für Orchester SWR RSO Stuttgart, c. Eliahu Inbal 15. 11. 2007 · Liederhalle Beethovensaal Stuttgart/D GEORG FRIEDRICH HAAS 5. Streichquartett Klangspuren Schwaz, Arditti Quartet 20. 09. 2007 · Kirche St. Martin Schwaz/A Open Spaces für Streichinstrumente und 2 Schlagzeugspieler Warsaw Autumn, AUKSO Chamber Orchestra, c. Marek Mos 28. 09. 2007 · National Philharmonic Concert Hall Warsaw/PL REMIX für 15 Instrumentalisten Wien Modern, Klangforum Wien, c. Enno Poppe 12. 11. 2007 · Konzerthaus Mozartsaal Wien/A SAED HADDAD Les 2 Visages de l'Orient (I–V) für Violine (Premiere der endgültigen Fassung) MachtMusik Festival, David Wedel, vln 15. 09. 2007 · Leipzig/D On Love I für Qanun (arabische Zither) und Ensemble (Premiere der revidierten Fassung) Festival d'Automne, Nieuw Ensemble Amsterdam, c. Garry Walker, Taoufik Mirkhan, Qanun 13. 10. 2007 · Opéra National de Paris/F
40
uraufführungen
GEORG FRIEDRICH HAAS Konzert für Klavier und Orchester Wien Modern, RSO Wien, c. Martyn Brabbins, Thomas Larcher, pno 07. 11. 2007 · Musikverein Großer Saal Wien/A
CRISTÓBAL HALFFTER Introducción y escena für Solisten und Orchester Dresdner Philharmonie, c. Rafael Frühbeck de Burgos 20. 09. 2007 · Burgos/E ROXANNA PANUFNIK The Spirit of the Saints für hohe Stimmen und Harfe c. Anthony Cain, Downe House Choir 01. 11. 2007 · St. Paul's Cathedral London/GB WOLFGANG RIHM Canzona nuova für 5 Bratschen Festival Musica, Christophe Desjardins, vla (mit Tonband) 29. 09. 2007 · Palais du Rhin Strasbourg/F QUID EST DEUS Cantata Hermetica für Chor und Orchester SWR-SO Baden-Baden und Freiburg, c. Sylvain Cambreling SWR Vokalensemble Stuttgart 04. 11. 2007 · Konzerthaus Freiburg/D
41
uraufführungen
JOHANN SEBASTIAN BACH Inventionen und Sinfonien BWV 772-801 für Klavier Urtext-Neuausgabe hrsg. von Ulrich Leisinger UT 50253 LUCIANO BERIO Sequenza IV für Klavier (Neuausgabe) UE 33012 RICHARD FILZ Rhythm Coach – Level 2 (mit CD) für Instrumentalisten, Sänger und Tänzer Rhythmisch fit mit Clap-, Stomp- und Sing-Alongs UE 32348 RICHARD GRAF Guitar for 2 (Band 3 mit CD) für 2 Gitarren UE 33337 ALEKSEY IGUDESMAN Klezmer Violin Duets für 2 Violinen UE 33650 GUSTAV MAHLER 2. Symphonie für Soli (Sopran, Alt), Chor (SATB) und Orchester Chorpartitur UE 32600 NICOLAI PODGORNOV Podgornov’s Piano Album für Klavier 31 leichte bis mittelschwere Stücke UE 33649 FRANZ SCHUBERT Clarinet Album für Klarinette und Klavier hrsg. von James Rae UE 21398 SIEGFRIED STEINKOGLER 24 Wettbewerbsstücke für Gitarre solo UE 33667 KURT WEILL Fünf Songs aus der Dreigroschenoper für Chor SATB Chorpartitur UE 33663
42
neuerscheinungen
UNIVERSAL EDITION
Flute Project für Flöte UE 33661 Neue zeitgenössische Stücke für Podium und Unterricht Berühmte Flötisten gemeinsam mit berühmten Komponisten für den Einstieg in die musikalische Moderne
Emily Beynon, Mathieu Dufour und Kazushi Saito ein in die Musik von Victoria Borisova-Ollas, David Cutler, Misato Mochizuki, Roxanna Panufnik, Arvo Pärt und Jay Schwartz!
Neue Musik macht Spaß! Neue Musik ist hör- und begreifbar! Neue Musik ist spielbar! Neue Musik lebt durch außergewöhnliche Ideen! Eine dieser außergewöhnlichen Ideen wurde nun im Flute Project der Universal Edition verwirklicht: Vier junge MusikerInnen, die zu den besten ihrer Zunft gehören, baten bekannte KomponistInnen, kleine und möglichst einfache Stücke für Flöte solo zu schreiben. Und diese sagten gerne zu. Das Resultat ist geprägt von einer unglaublichen musikalischen Vielfalt, einer Unmenge an klanglichen Farben und Sprachen. Und dieses Spektrum bietet neben einfachen Stücken bewusst auch ganz neue Herausforderungen, um immer wieder Anreize zur Fortsetzung dieser musikalischen Entdeckungsreise zu geben! Steigen Sie gemeinsam mit Emmanuel Pahud,
43
neuerscheinungen
BÉLA BARTÓK Der holzgeschnitzte Prinz Ungarische Nationalphilharmonie, c. Zoltán Kocsis Hungaroton/Klassik-Center SACD 43502 BÉLA BARTÓK 5. Streichquartett Zehetmair Quartett ECM New Series CD 1874 LUDWIG VAN BEETHOVEN / ALEXANDER ZEMLINKSY Fidelio für Klavier zu vier Händen Maki Namekawa, Dennis Russell Davies, pn CA vi-music CD 42 6008553019 9 ALBAN BERG Lulu Laura Aikin, Cornelia Kallisch, Peter Keller, Regie: Sven-Eric Bechtolf, Orchester der Oper Zürich, c. Franz Welser Möst Opernhaus Zürich / Naxos DVD 5450270007844 LUCIANO BERIO Sequenza XIII Teodoro Anzellotti, acc Winter & Winter CD 910124-2 LUCIANO BERIO Folk Songs ARNOLD SCHÖNBERG Pierrot Lunaire Stella Doufexis, MS, opus21musikplus, c. Konstantia Gourzi NEOS CD 10709 SIR HARRISON BIRTWISTLE Punch and Judy Phyllis Bryn-Julson, S, Jan de Gaetani, MS, Philip Langridge, T, Stephen Roberts, Bar, London Sinfonietta, c. David Atherton NMC ANCORA NMC-D138 PIERRE BOULEZ Dérive, Mémoriale London Sinfonietta, c. George Benjamin Nimbus Records NI CD 5167 FRIEDRICH CERHA Spiegel, Monumentum für Karl Prantl Klangforum Wien, c. Michael Gielen col legno WWE CD 20006 LEOS JANÁCEK Jenufa Nina Stemme, Eva Marton, Jorma Silvasti, Pär Lindskog, Orquestra Simfónica i Cor del Gran Teatre del Liceu, c. Peter Schneider, Regie: Olivier Tambosi Naxos TDKDVD DVWW-OPJENU 7438045 GYÖRGY LIGETI Atmosphères Stuttgarter Philharmoniker, Gabriel Feltz Dreyer Gaido CD 21029 WOLFGANG RIHM Antlitz, Phantom und Eskapade Ulf Hoelscher, vln, Siegfried Mauser, pn CPO/JPC CD 999883-2 WOLFGANG RIHM Mehrere kurze Walzer Friederike Haufe & Volker Ahmels, pn Medien Kontor Hamburg ISMN M-700167-363
44
neu auf cd + dvd
HANS GÁL 3 Skizzen, 24 Preludien Martin Jones, pn Nimbus Records NI CD 1727
G. MAHLER 2. Symphonie Interactive Visualisation, WDR-SO, c. Semyon Bychkow Insz.: J. Deutsch Arthaus/Naxos DVD 101 421
FRANK MARTIN Die Weise von Liebe u. Tod des Cornets Ch. Rilke Musikkollegium Winterthur, c. Jac van Steen,Christianne Stotijn,A CD MDG+SACD 601 1444-2
J. M. STAUD Apeiron, Incipit III, Peras, Violent incidents, etc. Berliner Philhar. c. Simon Rattle WDR SO,c.Lothar Zagrosek, etc. KAIROS CD 0012672 KAI
ARNOLD SCHÖNBERG Gurrelieder Melanie Diener, Yvonne Naef, Robert Dean Smith, Gerhard Siegel, Ralf Lukas, BR-Chor, MDR-Chor, SWR SO, c. Michael Gielen Hänssler/Naxos 2 SACD 93.198 ARNOLD SCHÖNBERG Glückliche Hand, Variationen über ein Rezitativ für Orgel (bearb. v. Felix Greissle), EnsembleUnited Berlin, c. P. Hirsch ARS MUSICA AM CD 1344-2 PANCHO VLADIGUEROV Vardar, 2 Morceaux, Ratschenitzka Edua Amarilla Zádory, vln, Katalin und Endre Hegedus, Raluca Stirbat Hungaroton HCD 32301 ALEXANDER ZEMLINSKY Serenade A-Dur Mirijam Contzen, vln Oehms Classic / HM CD 596 JANET K. HALFYARD (HG.): Berio’s Sequenzas Essays on Performance, Composition and Analysis Buch: UCE Birmingham Conservatoire, UK, www.ashgate.com
45
neu auf cd + dvd
Werkliste WALTER BRAUNFELS (1882–1954) (Übersicht)
Die Ammenuhr op. 28 für Knabenchor und Orchester Auf ein Soldatengrab op. 26 für Bariton und Orchester Divertimento op. 42 für kleines Orchester Don Gil von den Grünen Hosen op. 35 Musikalische Komödie in 3 Aufzügen für Soli, Chor (SATB) und Orchester Vorspiel zur Oper Don Gil von den Grünen Hosen op. 35 für Orchester Tänze und Melodien op. 35b für Orchester Suite aus der Oper Don Gil von den grünen Hosen Don Juan op. 34 für großes Orchester Eine klassisch-romantische Phantasmagorie
16’ 1914/1919 8’ 1922 20’ 1929 180’ 1921–1923
1921–1923 1921–1923 18’ 1920/1924
Studienpartitur erhältlich bei Musikproduktion Höflich: www.musikmph.de
Galathea op. 40 für Soli, Chor (SATB) und Orchester 50’ Ein griechisches Märchen in 1 Akt Der gläserne Berg op. 39b Suite für kleines Orchester Große Messe op. 37 105’ für Sopran, Alt, Tenor, Bass, Knabenchor, gemischten Chor (SATB), Orgel und Orchester Kleine Messe op. 37b 50’ für Sopran, Alt, Tenor, Bass, Knabenchor, gemischten Chor (SATB), Orgel und Orchester, Kurzfassung der Großen Messe 2 Hölderlin-Gesänge op. 27 für Bass und Orchester Konzert op. 38 für Orgel, Knabenchor und Orchester Sonnenuntergang op. 41/1 für Männerchor (TTBB) a cappella Nr. 1 aus 2 Männerchöre Nachtzauber op. 41/2 für Männerchor (TTBB) a cappella Nr. 2 aus 2 Männerchöre 10’ Phantastische Erscheinungen eines Themas 47’ von Hector Berlioz op. 25 für großes Orchester
1928/1929 24’ 1928 1923–1926
1923/1926
13’ 1922 22’ 1928 1924–1925 1924–1925 1954/1961 1914–1917
Studienpartitur erhältlich bei Musikproduktion Höflich: www.musikmph.de
14 Präludien op. 33 für Klavier Präludium und Fuge op. 36 für großes Orchester
46
werkliste braunfels
1921 17’ 1922–1925
Prinzessin Brambilla op. 12b 120’ 1906–1908 Fantasiestück in 1 Prolog und 5 Bildern für Soli, Chor (SATB) und Orchester Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna op. 57 1939–1943 Dichtung nach den Prozessakten von 1431, Text und Musik W. Braunfels für Soli, Chor und Orchester Te Deum op. 32 60’ 1920/1921 für Sopran, Tenor, gemischten Chor (SATB), Orchester und Orgel Der Traum ein Leben op. 51 für Soli, Chor (SATB) und Orchester 1934–1937 Ein dramatisches Märchen Die Vögel op. 30 Ein lyrisch-phantastisches Spiel 120’ 1913–1919 in 2 Aufzügen für Soli, Chor (SATB) und Orchester Vorspiel und Prolog der Nachtigall aus der Oper Die Vögel 10’ 1912/1913 für Koloratursopran und Orchester Die Taubenhochzeit für Orchester 12’ 1912/1919 Ballettmusik aus der Oper Die Vögel Abschied vom Walde für Tenor und Orchester 5’ 1912/1913 Schlussgesang des Hoffegut aus der Oper Die Vögel Vor- und Zwischenspiele op. 31 für Klavier 1918–1920
Die UE-Werkliste mit allen näheren Details finden Sie auf unserer Website www.universaledition.com
47
werkliste braunfels
IMPRESSUM Universal Edition Austria: A-1015 Wien, Postfach 3, Austria Tel +43-1-337 23 - 0, Fax +43-1-337 23 - 400 UK: 48 Great Marlborough Street, London W1F 7BB Tel +44-20-7437-6880, Fax +44-20-7292-9173. USA: European American Music Distributors LLC 254 West 31st Street, 15th Floor, New York, NY 10001-2813 Tel +1-212-461-6940, Fax +1-212-870-4565. Web: www.universaledition.com Chefredaktion: Angelika Dworak und Eric Marinitsch Beiträge: Bálint András Varga, Angelika Dworak, Eric Marinitsch, Wolfgang Schaufler, Jonathan Irons, Rebecca Dawson, Marion Dürr und Nick Cutts Design: Egger & Lerch, Wien Fotonachweis: Marion Kalter (3), Eric Marinitsch (5), Konzerthaus Wien (2), Keith Saunders, Helmut Wiederin, Staatstheater Stuttgart, Manchester International Festival, Harlad Fronzeck, China PO, Merseburger Orgeltage, RuhrTriennale / Roland Weihrauch, Wexford Opera / Derek Speirs, www.italica.rai.it, Long Beach Opera, Francis T.B. Martin Collection Omaha, Wiener Staatsoper / Axel Zeininger, UE Archiv (3), Teatro La Fenice / Michele Crosera, H. de Booij, Stone / Kurt Weill Foundatin for Music, Karl Weigl jun., Opernhaus Zürich / Suzanne Schwiertz, Musikfreunde Wien / Peter Schramek; CDs: Nimbus Records, Arthaus / Naxos, MDG, KAIROS. DVR: 0836702
48
thema