UE Newsletter Winter 2010/2011 Deutsch

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25 Rolf Liebermann

Die Schule der Frauen – Neuinszenierung an der Opéra National de Bordeaux

33 Alexander Zemlinsky

Kent Nagano dirigiert den Zwerg an der Bayerischen Staatsoper München

35 Alban Berg / E. Kloke

Erfolgreiche Uraufführung der neuen 3-aktigen Lulu an der Oper Kopenhagen

38 Leo� Janá�ek

Glagolitische Messe – Die ‚Erstfassung’ und die ‚Fassung letzter Hand’ sind ab sofort erhältlich

Friedrich Cerha 85. Geburtstag (17. Februar 2011) 1

newsletter thema 01/11 • winter 2010/2011


Inhalt

= Uraufführung

Aktuelles Gustav Mahler-Blog: neue Interviews — 4 Charles Mackerras — 5 komponisten Cerha — 7 Haas — 9 Pärt — 11 Rihm — 12 Sotelo — 13 Staud — 13 Schwartz — 14 Baltakas — 14 Lentz — 14 Halffter — 15 Furrer — 15 Luke Bedford — 16 Borisova-Ollas — 16 Sawer — 17 Birtwistle — 17 Boulez — 19 Kurtág — 20 Reich — 20 Gielen — 20 Berio — 21 Feldman — 23 Stockhausen — 23 Liebermann — 25 Nick — 25 Marx — 26 Martin — 26 Milhaud — 27 Mossolow — 27 Weill — 29 Braunfels — 29 Bartók — 30 Kodály — 30 Martin� — 31 Szymanowski — 31

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inhalt 01/2011


Schreker — 32 Schmidt — 32 Zemlinsky — 33 Schönberg — 34 Berg — 35 Satie — 36 Alma Mahler/C. Gottwald — 36 Mahler — 37 Janá�ek — 38 - 39 Puccini — 40 GEDENKTAGE — 41 - 42 Uraufführungen — 43 Neuerscheinungen — 44 - 45 Neu auf cD — 46 - 47 Impressum — 48

Liebe Leserin, lieber Leser! Drei Stimmen haben im Sommer 2010 eine Musik-Stadt zum Vibrieren gebracht. Und das ganz ohne Belcanto. Sie waren Stadtgespräch, wie der Komponist auch. Es waren die Leistungen der drei Protagonisten in Wolfgang Rihms Oper Dionysos bei den Salzburger Festspielen, die sowohl Publikum wie auch Presse verblüfften: Johannes Martin Kränzle, Mojca Erdmann und Matthias Klink demonstrierten, wie leidenschaftlich und lyrisch Musik von heute klingen kann, ja muss. In atemberaubender Rasanz haben sie Partien einstudiert, die das Äußerste abverlangen, im vollen Bewusstsein des Risikos, trotz des enormen Studieraufwands ungeliebt zu bleiben. Die Rechnung ging aber auf. Sie haben ein wichtiges Kunstwerk zum Leben erweckt und wurden als seine Baumeister wahrgenommen und bestaunt. Sie stehen stellvertretend für die vielen jungen Interpretinnen und Interpreten der Neuen Musik, die ihr Talent lieber dem Heute als dem Gestern widmen. Ihnen gilt unsere rückhaltlose Hochachtung. Die Redaktion

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universal edition

Neue Interviews im UE Mahler Blog In unserem Gustav Mahler-Blog gibt es zwei neue Video-Interviews mit Riccardo Chailly und Gustavo Dudamel. Alle weiteren Dirigenten-Interviews finden Sie auf www.universaledition.com/mahler Gustavo Dudamel: „John Barbirolli meinte einmal: „Wenn man nicht übertreibt, solange man jung ist, was bleibt einem dann, wenn man alt ist?“ Natürlich kann ich als junger Dirigent nicht wie ein 60-jähriger Dirigent empfinden. Aber in Mahlers Musik ist alles vorhanden und alles ist vollkommen. Da gibt es eine Abfolge im Pianissimo, die sich an anderer Stelle als Fortissimo wieder findet. Das ist ganz eindeutig geschrieben. Man muss nicht übertreiben. Es ist vollkommen.“

Riccardo Chailly Riccardo Chailly: „Mahler war sich sehr wohl bewusst, dass er Meisterwerke hinterließ, nicht nur sehr gute Musik. Nämlich Musik, die bis dahin von keinem einzigen seiner Kollegen so komponiert worden war. Mahler erschuf ein Universum einer neuen musikalischen Sprache. Ich denke, das ist es, was er wollte und auch erreichte. Da er so jung starb, bleibt die große Frage offen, was die Musikwelt verloren hat, denn Mahler hatte noch so viel zu sagen.“

Gustavo Dudamel 4

aktuelles


Charles Mackerras (1925–2010)

Wertvolle Zusammenarbeit Sir Charles Mackerras verstarb am 14. Juli 2010. Seine jahrzehntelange Erfahrung als Dirigent und Janá�ek-Forscher haben Mackerras Charles Mackerras zu der weltweit zentralen Autorität in Sachen Leo� Janá�ek gemacht. Der Wert seiner Arbeit für die Janá�ek-Aufführungspraxis ist unschätzbar. Die Universal Edition ist stolz darauf, die Früchte dieser umfangreichen und wegweisenden Arbeit im Katalog zu führen: Bearbeitungen von Werken von Leo�š Janá�ek: Aus einem Totenhaus 1927–1928 Oper in 3 Akten (4 Bilder) Kritisch-praktische Fassung von Charles Mackerras und John Tyrrell (1990). Glagolitische Messe 1927 (Missa solemnis) für Soli, gemischten Chor, Orgel und Orchester (Erstfassung) Herausgeber: Paul Wingfield (2010), Beratung/Mitarbeit: Charles Mackerras. Jen�fa 1894–1903/1908 Oper in 3 Akten aus dem mährischen Bauernleben (Brünner Fassung), Herausgeber: Charles Mackerras und John Tyrrell (1993). Katja Kabanowa 1921 Oper in 3 Akten Herausgeber: Charles Mackerras und Karl Heinz Füssl (1971–1992). Die Sache Makropulos 1925 Oper in 3 Akten Fassung von Charles Mackerras; in Vorbereitung: kritische Neuausgabe von Vanda Prochaska auf Basis von Mackerras' Fassung, ergänzt durch interpretatorische Hinweise von Charles Mackerras. Š�árka 1887–1888 Oper in 3 Akten Herausgeber: Ji�í Zahrádka und Charles Mackerras (2000). Das schlaue Füchslein 1924 Oper in 3 Akten revidierte Neuausgabe von Ji�í Zahrádka (2008), mit interpretatorischen Hinweisen von Charles Mackerras. Suite aus der Oper „Das schlaue Füchslein“ für Orchester Bearbeiter: Charles Mackerras (2006), basierend auf der wissenschaftlich editierten Neuausgabe der Oper Das schlaue Füchslein von Ji�í Zahrádka

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charles mackerras


3. – 27. März 2011 Zoom Gielen Cerha Schnebel Kessler

Licht spiel

musik

Focus Streich quartett

Szenen wechsel

www.salzburgbiennale.at


cerha

Musikpreis zum 85er Friedrich Cerha, der am 17. Feb. 2011 seinen 85. Geburtstag begeht, „darf man mit Fug und Recht als den bedeutendsten österreichischen Komponisten der Gegenwart bezeichnen“, kündigt die Salzburger Biennale ihren Cerha-Schwerpunkt an. Julia Spinola ergänzt in der Frankfurter Allgemeinen: „Auf unspektakuläre, dabei gleichzeitig radikale Weise verkörpert er eine für

Friedrich Cerha

die Kunst der Moderne exemplarische Multiperspektivität. Kompositionstechnisch vereint sein Werk avantgardistische Techniken der Nachkriegszeit mit älteren Verfahren und Materialien, die dabei ganz neu behandelt werden. Cerha ging es niemals um die bloße eklektizistische Buntheit oder gar um ästhetische Zugeständnisse, sondern im Gegenteil um die Bewältigung jener Quadratur des Zirkels, die zu einem Grundproblem der neuen Musik gehört: mit den Artikulationsmöglichkeiten kompositorisch differenzierter Musik den Hörer möglichst unverstellt zu adressieren…“ Wir gratulieren herzlichst! Im Frühjahr wird ihm nun der „Musikpreis Salzburg 2011“ – Internationaler Kompositionspreis des Landes Salzburg verliehen. Eine späte Anerkennung, wie der Komponist bei der Bekanntgabe meinte. Auf dem Programm des Preisträgerkonzertes stehen u. a. Bruchstück, geträumt sowie Jahrlang ins Ungewisse hinab. Johannes Kalitzke dirigiert die wohl beiden besten österreichischen Klangkörper für Neue Musik: das Klangforum Wien sowie das oenm, oesterreichisches ensemble für neue musik (12./13. März). Das Klangforum Wien spielt am 5. und 10. Jän. in Wien auch Eine Art Chansons und 8 Sätze nach Hölderlin-Fragmenten. www.bit.ly/musikpreis

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cerha


MOZART WOCHE 2011 21. – 30. JÄNNER

So, 23.1.2011, 15.00 Stiftung Mozarteum, Großer Saal Hagen Quartett, Jörg Widmann Klarinette Georg Friedrich Haas 6. Streichquartett UA. Auftragswerk der Stiftung Mozarteum Salzburg, KölnMusik und Wigmore Hall London sowie Werke von Heinz Holliger und Mozart

Mozartwoche

Dirigenten Giovanni Antonini, Ivor Bolton, Dennis Russell Davies, Gottfried von der Goltz, Nikolaus Harnoncourt, Heinz Holliger, René Jacobs, Louis Langrée, Marc Minkowski, Yannick Nézet-Séguin, Jonathan Nott, András Schiff, Jörg Widmann Orchester Akademie für Alte Musik Berlin, Camerata Salzburg, Cappella Andrea Barca, Chamber Orchestra of Europe, Concentus Musicus Wien, Freiburger Barockorchester, Les Musiciens du Louvre·Grenoble, Mozarteumorchester Salzburg, Sinfonieorchester der Univ. Mozarteum, Wiener Philharmoniker Sänger Kurt Azesberger, Thomas Bauer, Daniel Behle, Florian Boesch, Markus Brutscher, Joachim Buhrmann, Annette Dasch, Marcos Fink, Anna Grevelius, Sunhae Im, Philippe Jaroussky, Inga Kalna, Mika Kares, Julia Kleiter, Christina Landshamer, Wiebke Lehmkuhl, Elisabeth von Magnus, Hanno Müller-Brachmann, Jeremy Ovenden, Anna Prohaska, Thomas Quasthoff, Christine Schäfer, Daniel Schmutzhard, Toby Spence, Lydia Teuscher, Burcu Uyar, Rolando Villazón, Kai Wessel Solisten Piotr Anderszewski, Teodoro Anzellotti, Florian Birsak, Helmut Deutsch, David Greilsammer, Marie-Elisabeth Hecker, Heinz Holliger, Gidon Kremer, Robert Levin, Alexander Lonquich, Johannes Nied, Jerca Novak, Maurizio Pollini, Fazil Say, András Schiff, Elmar Schmid, Eric Schneider, Christian Tetzlaff, Hanna Weinmeister, Antje Weithaas, Jörg Widmann, Tabea Zimmermann Ensembles & Chöre Hagen Quartett, oesterreichisches ensemble für neue musik, Arnold Schoenberg Chor, RIAS Kammerchor, Salzburger Bachchor, Neue Vocalsolisten Stuttgart, St. Florianer Sängerknaben

Konzerte Wissenschaft Museen

Tickets: Tel. 43 662 873154 tickets@mozarteum.at www.mozarteum.at

14.00 Uhr Künstlergespräch Georg Friedrich Haas


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Enge Verbindung Spätestens seit der Uraufführung des 2. Streichquartetts im Jahr 1998 gibt es eine enge Verbindung zwischen Georg Friedrich Haas und dem Hagen Quartett. Das Quartett selbst spricht von IntonationsErfahrungen, die ihnen auch bei der Interpretation des klassischromantischen Repertoires hilfreich sind. Aus Anlass seines 25-jährigen Bestehens spielt nun das Hagen Quartett auch am 23. Jän. in Salzburg die Uraufführung des 6. Streichquartetts, ein Auftragswerk der Stiftung Mozarteum Salzburg, KölnMusik und der Wigmore Hall.

druckte durch die auskomponierten Obertonskalen und den daraus resultierenden Schwebungseffekten, den Mixturen des zweiten Stückes, die Einflüsse der Musik Oliver Messiaens verraten oder den komplexen Akkordschichtungen, die mehrfach auf den sogenannten „Wyschnegradsky-Akkord“ und seine Varianten zurückgehen. Nun erlebt das Werk seine Uraufführung in der Version für Sopran und Klavier (27. Nov., Luxemburg). Solistin ist wieder Sarah Wegener. www.bit.ly/wiestilleD

Die amerikanische Erstaufführung von in vain am 6. Feb. 2009 brachte Haas nicht nur einen enormen Publikumserfolg, sondern auch große mediale Beachtung, u. a. in der New York Times, in der die Kritik sich wunderte, dass derart aufregendsuggestive Klänge von herkömmlichen Instrumenten ohne elektronische Verfremdung erzeugt werden können. Das Argento Chamber Ensemble führt in vain erneut in New York auf (12. Nov. und 18. Feb.). www.bit.ly/invain … wie stille brannte das Licht für Sopran und Kammerorchester, im Mai 2009 in Köln uraufgeführt, beein-

Georg Friedrich Haas

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ARVO PÄRT im Gespräch

Restagno | Brauneiss | Kareda | Pärt

ARVO PÄRT im Gespräch

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Universal Edition

Arvo Pärt Im Gespräch Anhand von fünf Artikeln unterschiedlichen Ansatzes wird dem Leser Arvo Pärt vorgestellt: ein Komponist, der sich in den letzten Jahrzehnten als eine große, eigenständige Persönlichkeit in der Musikszene etabliert hat. Kernstück des Buches ist ein ausführliches Gespräch, in dem Arvo Pärt auf sehr persönliche Weise über seine Werke, sein Leben im sowjetischen Estland, seine Emigration, seine künstlerische Odyssee und sein Weltbild erzählt. Das Buch ist in deutscher Sprache erschienen. UE 26300 Euro 19,90

ISMN 979-0-008-08301-3 UPC 8-03452-06674-3 ISBN 978-3-7024-6961-0


pärt

Zum Lesen und Wiederentdecken Runde Geburtstage geben auch Anlass zum Resümieren und Reflektieren über das Geschaffene und seine Rezeption. 1984 erschien das Album Tabula Rasa bei ECM. Für Arvo Pärt bedeutete es eine breitere internationale Aufmerksamkeit, über die Neue Musikszene hinaus. Nach 26 Jahren ist dieses Album nun in einer Sonderedition (ECM/ UE) erschienen, mit Faksimile Partituren der Schlüsselwerke Tabula Rasa und Cantus und den Studienpartituren der vier Werke des Albums. Paul Griffiths resümiert in seinem Vorwort zur Sonderedition sehr treffend: „ … nicht um die Abkehr von der Moderne geht es hier, sondern um ihre Durchdringung … Dies ist nicht die Einfachheit des

völligen Gedächtnisverlusts, sondern eine, die erkämpft wurde, der eine lange Entdeckungsreise vorausging, die auf einer irgendwie gearteten anderen Seite angekommen ist, aber den zurückgelegten Weg nicht aus den Augen verloren hat.“ (UE 35 222, englisch/deutsch) www.bit.ly/tabula-rasa-ue Eine andere Publikation, die sich dem Phänomen Pärt anzunähern versucht, ist soeben bei der UE erschienen: Arvo Pärt – Im Gespräch. Das Buch beinhaltet zwei wichtige theoretische Beiträge zum Thema Pärt und als Herzstück die Niederschrift eines umfangreichen Gesprächs, das Pärt 2003 mit Enzo Restagno führte. In diesem sehr persönlich gehaltenen Gespräch erinnert sich Pärt an zahlreiche Stationen seines Lebens und an die Entstehung vieler Werke. (UE 26 300, deutsch) Beide Publikationen sind über die UE zu beziehen.

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pärt


Wolfgang Rihm rihm

Mehr Klang Als Wolfgang Rihm für ein neues Werk für das Ensemble Alarm Will Sound gefragt wurde, entstand Will Sound, das seine Uraufführung 2006 in New York erlebte. Nun folgt eine Fortsetzung: Will Sound More erlebt am 15. Jän. in Frankfurt seine Uraufführung, es spielt das Ensemble Modern. www.bit.ly/willsoundmore Eines der „wilden“ Jugendwerke Rihms, Fantasia für Streichorchester und Klavier, wird am 15. Dez. mit dem Bottroper Kammerorcheter unter Kai Röhrig uraufgeführt. Zu einem der meistgespielten Werke von Rihm entwickelt sich Jagden und Formen. Stefan Asbury, ein ausgewiesener Rihm-Spezialist, dirigiert das Werk am 3. Feb. in Tapiola/FIN. Es spielt die Tapiola Sinfonietta. Auch Peter Rundel hat sich am 18. Jän. mit dem Remix-Ensemble in Porto Jagden und Formen vorge12

rihm

nommen. Rihm wird in der Casa da Música übrigens composer in residence sein. Viele weitere Konzerte werden folgen. Das Monodram Das Gehege scheint Eingang ins Repertoire zu finden. Am 10., 13. und 15. Feb. führt es die Hamburgische Staatsoper erneut am Spielplan (Regie: Matthew Jocelyn). Es dirigiert Simone Young. Solistin ist Kristine Jepson. www. bit.ly/dasgehege Die Music-Hall-Suite erlebt mit dem Ives Ensemble zwei Aufführungen (8. Dez. Amsterdam, 13. Dez. Wageningen). Ebenfalls in Amsterdam ist das 2. Bratschenkonzert zu hören (6. Jän.). Aléjo Perez dirigiert die Radio Kamer Filharmonie, Solistin ist Geneviève Strosser. Im selben Konzert erklingen auch 3 Walzer. Paraphrase für Violoncello, Schlagzeug und Klavier steht mit dem Ensemble Recherche am 22. Jän. in Freiburg auf dem Programm. Fremde Szene III erlebt zwei Aufführungen, am 23. Jän. im Gewandhaus zu Leipzig und am 3. Feb. im Lincoln Center in New York.


sotelo

Neue Oper Die hohe Wertschätzung, die Mauricio Sotelo (nicht nur) in Spanien hat, mündet nun in einen Opernauftrag des Madrider Teatro Real. Intendant Gerard Mortier hat bekannt gegeben, dass Sotelo eine Oper zu einem Sujet von Federico García Lorca schreiben wird. Details folgen demnächst. Auch sonst kann sich Sotelo nicht über mangelnde Aufträge oder Interesse beklagen: Muerte sin fin nennt sich ein Auftragswerk der Biënnale Flamenco 2011, des Nieuw–Ensembles und des spanischen Kulturministeriums. Die Uraufführung erfolgt am 30. Jän. in Amsterdam. Das gut halbstündige Werk ist für Cantaor, Orchester und Elektronik komponiert. Arcana ... I für Bass-Saxophon und Elektronik hat seine Uraufführung am 4. Dez. 2010 in Mallorca. Alfa Centauri für Ensemble und Elektronik wird vom Ensemble Espai Sonor am 11. Dez. in Valencia zum ersten Mal gespielt.

seiner Arbeitsweise, seinem Selbstverständnis Auskunft – und auch zu neuen Projekten: „Wenn man meint, ich hätte Glück gehabt, mein „wunderschönes Hobby“ zum Beruf umgewandelt zu haben, muss ich sagen: Es ist nicht mein Hobby, dazu ist es zu anstrengend, zu fordernd.“ Wer seine akribisch, mit Bleistift ausformulierten Partituren sieht, weiß um Stauds Ernsthaftigkeit. 2011 residiert Staud als Capell-Compositeur bei der Staatskapelle Dresden, die Tondo für Orchester in Auftrag gegeben hat (Uraufführung 1. Mai 2011). In Arbeit sind zwei weitere Stücke für Dresden (Solowerk für Fagott; Erzähler mit Ensemble), weiters eines für Paris (IRCAM) und eines für die Klangspuren Schwaz (für vier Fagotte und Elektronik im Raum verteilt). www.bit.ly/tondo-dresden

staud

Aus der Werkstatt Im Herbst widmete Wien Modern Johannes Maria Staud einen viel beachteten Schwerpunkt. Im Almanach des Festivals gab er zu

Johannes Maria Staud 13

sotelo / staud


schwartz

Unsanfte Landung Elisabeth Risch scheibt in der FAZ zu Jay Schwartz’ Music for Orchestra III: „Das Stück begann eher fühlbar als hör- oder sichtbar, so als bestünde es weniger aus konkreten Tönen als aus deren Wechselwirkungen, dem Obertongesang ihrer Überlagerungen. Man „hörte“ es auch weniger mit den Ohren als mit der Gegend zwischen Zwerchfell, Magen und Herzmuskel, zunächst als unaufhörlich langsamen Sinkflug, im zweiten Teil als polyphones Auf und Ab, im Schluss als unsanfte, aber auch nicht katastrophale Landung.“ Ein Hörbeispiel finden Sie unter www.universaledition.com/ schwartz baltakas

Neues Werk für Ensemble Diesen Herbst wurde Vykintas Baltakas neues Werk Scoria für Orchester in drei Gruppen vom RSO München unter der Leitung von Lucas Vis im Rahmen des Festivals Musica Viva in München uraufgeführt. Im Oktober folgte die Uraufführung von Redditio für Ensemble beim Transit Festival in Leuven/B.

Der Komponist selbst dirigierte das Ensemble Champs d’Action. Weiters wurde sein Streichquartett b(ell tree) vom Chordos Quartet in Kaliningrad/RUS, Kaunas und Vilnius/LIT gespielt. Partituren und Aufnahmen all seiner Werke sind auf Anfrage erhältlich. Lentz

Neue CD mit Orchesterwerken Die unverwechselbare Musik von Georges Lentz wird demnächst in einer umfassenden, neuen Aufnahme von Timpani Records vorgestellt. Das Orchestre Philharmonique du Luxembourg hat drei von Lentz’ Hauptwerken für Orchester eingespielt: Monh (für Viola und Orchester), Guyuhmgan und Ngangkar. Emilio Pomàrico dirigierte die Studioaufnahmen mit Tabea Zimmermann als Solistin in Monh. Erscheinungstermin ist voraussichtlich im Frühjahr 2011. Mehr dazu unter www.bit.ly/lentz-cd

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schwartz / baltakas / lentz


furrer

Klangabenteuer Cristóbal Halffter halffter

Dreier-Pack Nachdem das Kieler Opernhaus sich schon an die deutsche Erstaufführung von Cristóbal Halffters Oper Don Quijote wagte (2006) und als Auftragswerk die Uraufführung seiner zweiten Oper Lázaro herausbrachte (2008), hat es für 2012/13 den Opernauftrag zur Uraufführung von Halffters dritter Oper an Komponist und Librettist vergeben. Der von Halffter selbst ausgewählte Stoff, die Schachnovelle von Stefan Zweig, wurde von Wolfgang Haendeler zum Libretto umgearbeitet. Die geplante Uraufführung soll 2012/13 stattfinden. Ein Inhaftierter kämpft gegen einen stupiden Materialismus, gegen die Tyrannei der Diktatur, was ihn auf vielfältige Weise mit dem Komponisten Halffter und dessen bisherigen Operntitelhelden Don Quijote und Lazarus verbindet.

Im Rahmen ihrer Adventures in Sound-Reihe präsentiert die London Sinfonietta auch die Musik von Beat Furrer. Am Programm steht sein Stück nuun für zwei Klaviere und Orchester aus dem Jahr 1996. Bernhard Günther schrieb über die Uraufführung bei den Salzburger Festspielen und meinte: „ … es geht um das Prinzip der Transformation – und zwar auf rhythmischer, harmonischer und klanglicher Ebene – als durchgehender Prozess vom Anfang bis zum Ende. Den dafür nötigen langen Atem hat nuun in einem bei Furrer kaum da gewesenen Ausmaß.“ www.bit.ly/nuunlondon

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halffter / furrer


Luke Bedford

Die erste Oper Luke Bedford schreibt eine Oper. Seven Angels wird am 17. Juni 2011 als Kooperation von Opera Group und BCMG uraufgeführt. Sieben Engel, die vom Himmel auf die Erde stürzten, sind so lange unterwegs, dass sie nicht mehr wissen, warum sie gekommen sind. Als sie in einer Wüstenlandschaft rasten, stellen sie sich die Erschaffung eines märchenhaften, an dieser Stelle einst blühenden Gartens vor und dessen Zerstörung durch Habgier und Nachlässigkeit. Angeregt durch Paradise Lost deutet Seven Angels die Themen aus John Miltons Meisterwerk für das heutige Publikum neu und greift dabei dringliche Herausforderungen wie den Klimawandel und die Rohstoffknappheit auf. Seven Angels ist für 7 Sänger und 12 Instrumente geschrieben. Nicholas Collon wird die Inszenierung in der Regie von John Fulljames dirigieren. Mehr dazu auf

www.bit.ly/7angels1 und www. bit.ly/7angels2 borisova-ollas

Wunderbare Leiden Victoria Borisova-Ollas’ neues Werk Wunderbare Leiden für zwei Klaviere und Orchester wurde im Oktober von den Düsseldorfer Symphonikern unter der Leitung von Andrey Borekyo uraufgeführt. Die beiden Pianisten, die Robert und Clara Schumann sein könnten, spielen vor einem mächtigen orchestralen Hintergrund voller Nuancen und mannigfaltiger Zitate aus der Musik der beiden Schumanns. Das Stück ist eines der bisher kühnsten der Komponistin. Partitur und Aufnahme sind auf Anfrage erhältlich. Borisova-Ollas arbeitet derzeit an einer Oper, die auf Bram Stokers Dracula beruht.

Luke Bedford 16

bedford / borisova-ollas


sawer

Auf CD Das Label NMC präsentiert als wohl wesentlichstes Werk einer Zusammenstellung von Werken von David Sawer die ’symphonische‘ Suite, welche der Komponist seiner Oper From Morning to Midnight entnommen hat. Die anderen Stücke, alle aus den späten 1990er-Jahren, zeigen die unerschöpfliche Originalität und Unverwechselbarkeit von Sawers Kompositionen. Das Kammerensemble-Stück Tiroirs ist eine Abfolge scharfsinniger Bilder, jedes einzelne perfekt orchestriert, ausgemalt und mit der Virtuosität eines Zauberers umgesetzt; The Memory of Water für Streichorchester und zwei Soloviolinen, dessen räumliche Beziehung sich während des Stücks pausenlos verändert, ist wie ein unwiderstehlicher, musikalischer Fluss, den Sawer mit einem fließenden Strom vergleicht, in dem Ideen auftauchen und wieder verschwinden. Hörbeispiele und online-Bestellung auf der Website von NMC: www.bit.ly/nmcsawer birtwistle

Neue Studienpartitur „Immer schon habe ich gespürt, dass ich Musik im Kopf hatte, die

Harrison Birtwistle bereits existierte, und ich musste nur einen Weg finden, sie zu Papier zu bringen. Es ist ein Fluss von Dingen, die mich beschäftigen, so auch gerade jetzt, aber ich kann sie nie wirklich fassen. Eigentlich hoffe ich sogar, dass mir das nicht gelingt. Manchmal geht es dabei um irgendwelche zufälligen Dinge, manchmal sind es ausgeprägt formalisierte Dinge, weil ich wirklich daran interessiert bin, eine Art von formaler Musik zu schreiben.“ (Harrison Birtwistle) Harrison Birtwistles Silbury Air für Kammerensemble (1977, rev. 2003) ist jetzt in der neuen Studienpartituren-Reihe erschienen. 1977 schrieb der Guardian: „Das Ergebnis ist dramatisch und unmittelbar spannend … im Sinn einer straffest möglichen Struktur gebaut, wobei sich alle Abschnitte natürlich und überzeugend aufeinander beziehen.” Auf dem Programm des Konzerts „Ensemble Recherche im Schnee“, einer Einladung des Hotels Kristiana in Lech am Arlberg, steht Pulse Sampler (13. Jän. 2011). 17

sawer / birtwistle


“People see me as a theoretician, but my music is also seductive, even spiritual.” -Pierre Boulez

2010-2011 SEASON:

COMPOSER PORTRAITS

Oct 21 Matthias Pintscher

Miller Theatre’s signature series shines the spotlight on

Nov 19 Fred Lerdahl

a single contemporary composer in every concert. Get

Dec 6 Pierre Boulez

to know the most important musical voices of our time,

Feb 3 Julia Wolfe

from established masters to emerging artists, and

Mar 4 Mario Davidovsky

discover why New York magazine calls us “one of the best

Apr 15 Chaya Czernowin

destinations anywhere for contemporary music.”

May 5 Joan Tower Miller Theatre at Columbia University Broadway at 116th Street, New York, NY 212.854.7799 www.millertheatre.com


Pierre Boulez boulez

Virtuose Seitenpfade Pierre Boulez’ Dérive bedeutet Nebenprodukt oder Seitenpfad – von Répons (1981). Bei der Entwicklung eines Werkes fallen zahlreiche Elemente weg, die weitere Entfaltung bringen hätten können. Sie bleiben als Teile der Vorbereitung übrig. Dérive 1 für 6 Instrumente entstammt den Kompositionen Répons (1981) und Messagesquisse (1976/77). Der Ausgangspunkt des „Derivats“ ist gleichzeitig auch eine Reihe „über den Namen Sacher“: Die Noten Es, A, C, H, E (in der deutschen Schreibweise) werden durch ein französisches Re (D) ergänzt. Diese Reihe wird transponiert. Dann werden daraus sechs Akkorde gebildet.

Dérive 2, Elliott Carter zum 80. Geburtstag gewidmet, ist ein Resultat der „Forschungsarbeit über die Periodizität“. „Als ich über manche Kompositionen Ligetis nachdachte“, schreibt Boulez, „fühlte ich das Verlangen, mich einer beinahe theoretischen Arbeit über das Problem der Periodizität zu widmen, um systematisch ihre Überlagerungen, ihre Verschiebungen und ihren Austausch zu untersuchen.“ Daniel Barenboim, der Dérive 2 beim diesjährigen musikfest Berlin aufgeführt hat, hält es übrigens für ein Meisterwerk von Pierre Boulez. Beide Werke erfahren nun ihre amerikanische Erstaufführung. Dérive 1 und Dérive 2 (in der revidierten Fassung) werden am 6. Dez. vom Talea Ensemble im Miller Theater in New York aufgeführt. In der Zankel Hall (ebenfalls NY) kommt es am 31. Jän. zu einer zweiten Aufführung von Dérive 1 mit dem Ensemble eighth blackbird. www.bit.ly/boulez-miller

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KURTÁG

85. Geburtstag „Man muss sein Leben in die Musik geben, Blut muss drin sein!“, erklärt György Kurtág in einem Interview mit Susanne Kübler (2010). Musik ist für ihn weit mehr als Kunst; jeder einzelne Ton ist von existenzieller Bedeutung. Am 19. Feb. feiert der 1926 in Lugoj (heutiges Rumänien) geborene Komponist seinen 85. Geburtstag. Die UE gratuliert herzlich und ist stolz darauf, einige seiner exemplarischen Werke im Katalog zu haben, darunter die 4 Cappriccios für Sopran und Kammerorchester op. 9 (1970/71). www.universaledition.com/kurtag Reich

Der Körper als Instrument 1972 komponierte Steve Reich Clapping Music mit der Absicht, ein Stück zu schaffen, das ohne andere Instrumente als dem menschlichen Körper selbst auskommt. Ein Ausführender wiederholt dabei in die Hände klatschend immer dasselbe Grundmuster, während ein zweiter sich abrupt weiterbewegt, nach einigen Schlägen vom Unisono einen

Schlag weiter und immer weiter, bis er sich wieder im Unisono mit dem ersten Ausführenden befindet. Zu hören ist das Werk am 23. Jan. in Hannover/D und am 26. Jan. in Stockholm/S. www.bit.ly/stevereich gielen

Der Stern des Bundes Michael Gielen, der große Dirigent, heuer ausgezeichnet mit dem Ernst von Siemens Musikpreis, ist auch als Komponist in Erscheinung getreten. In 4 Gedichte (1955–1958) für gemischten Chor und 19 Instrumente vertonte er Texte von Stefan George (Der Stern des Bundes). Auffallend ist die ungewohnte instrumentale Besetzung: 6 Klarinetten, 4 Posaunen, 4 Violoncelli, Klavier, Röhrenglocken (Cis), Pauken und 2 Glockenspiele. Das Werk dauert ca. 18 Min. und wird vom Komponisten selbst am 4. Dez. mit dem RSO Stuttgart in Freiburg aufgeführt.

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kurtág / reich / gielen


berio

Berio-Saal im Wiener Konzerhaus Seine letzte Reise nach Wien unternahm Luciano Berio im November 2000, anlässlich der österreichischen Erstaufführung von Epiphanies (RSO Wien, Dir. Dennis Russell Davies) bei Wien Modern (Ein Ausschnitt aus einem Gespräch zwischen Berio und Davies ist zu hören unter www.bit.ly/epiphaniesD). Im Zuge der Generalsanierung des Wiener Konzerthauses wurde das Gebäude mit modernster Technik sowie einem vierten Konzertsaal ausgestattet (Sponsor: Kapsch), der jetzt den Namen Berio-Saal erhielt. Mit einem Konzert „Hommage à Luciano Berio“ gedenkt das Konzerthaus am 16. Dez. offiziell dem Namensgeber, dessen Musik in diesem Haus seit jeher eine wichtige

Rolle gespielt hat. Die Solisten des Portraitkonzertes sind Alda Caiello, Mezzosopran, Mario Caroli, fl, Garth Knox, vla, Krassimir Sterev, acc, Lukas Schiske, perc, Marino Formenti, pno und das Studio Tempo Reale Florenz. Am Programmstehen Quattro canzoni populari, Sequenza I für Flöte, Momenti, Naturale su melodie siciliane, Sequenza XIII für Akkordeon, Altra voce für Alt-Flöte, Mezzosopran und LiveElektronik und Sonata.

Berio-Saal im Wiener Konzerthaus

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© Barbara Monk-Feldman

Concert in The Netherlands

MORTON FELDMAN’S ROTHKO CHAPEL Brice Pauset

Kinderszenen mit Robert Schumann (Dutch première)

Hanna Kulenty

Decimo forte (world première)

Asko | Schönberg Nederlands Kamerkoor (NKK) conductor Emilio Pomarico

12 January 2011, Rotterdam, Laurenskerk Reservations: www.dedoelen.nl

13 January 2011, Amsterdam, Muziekgebouw aan ’t IJ Donderdagavondserie-PROMS Reservations: www.muziekgebouw.nl

www.askoschoenberg.nl NIEUWE MUZIEK


Feldman

Rothko Chapel Für den Meditationsraum der Menil Foundation in Houston/Texas schrieb Morton Feldman 1971 Rothko Chapel für Sopran, Alt, gemischten Chor und Instrumente. Darin befinden sich 14 Gemälde des amerikanischen Malers Mark Rothko, deren rote, schwarze und purpurne Farben je nach Lichteinfall variieren und eine Atmosphäre der Einkehr und Stille erzeugen. „Meine Auswahl der Instrumente im Hinblick auf Besetzungsumfang, Klangbalance und Klangfarbe wurde in hohem Maße bestimmt durch den Raum der Kapelle, aber auch durch die Bilder. … die Musik sollte sich über den ganzen Raum verbreiten und nicht aus Distanz gehört werden.“ (Feldman) Rothko Chapel ist vom 23.–26. Feb. in San Francisco zu hören (San Francisco SO unter Michael Tilson Thomas), ASKO|Schönberg interpretieren es unter Emilio Pomàrico in Rotter-

dam (12. Jan.) und Amsterdam (13. Jan.), und in der Rothko Chapel selbst spielt es am 26. Feb. Da Camera of Houston. stockhausen

Punktuelle Musik Anfang der 1950er Jahre entwickelte Karlheinz Stockhausen die sogenannte „punktuelle Musik“, eine Kompositionsweise, deren Strukturen sich vorwiegend von Ton zu Ton vollziehen, ohne dass übergeordnete formale Konzeptionen zum Tragen kommen. In dem 1952/53 entstandenen Werk Kontra-Punkte für 10 Instrumente wird das punktuelle Geschehen von einem Entwicklungsprozess überformt, der die extremen Kontraste der einzelnen Punkte hinsichtlich ihrer Klangfarbe, Dynamik und Dauer kontinuierlich zum Schluss hin ausgleicht. Das Nieuwe Ensemble Amsterdam interpretiert das Stück vom 19.–21. Jan. in den Niederlanden.

Michael Tilson Thomas 23

feldman / stockhausen


Rolf Liebermann

L’école des

femmes Direction musicale, Jurjen Hempel Mise en scène, Eric Génovèse sociétaire de la Comédie française NouvELLE productioN Dans le cadre de la célébration du centenaire de la naissance de Rolf Liebermann

Photographie : Gaëlle Hamalian-Testud © - Opéra National de Bordeaux - Nos de licences : 331559-T1, 331560-T2, 331561-T3 - Novembre 2010

Grand-Théâtre 26 Nov. 20h00 - 28 Nov. 15h00 30 Nov. 20h00 - 01 déc. 20h00

05 56 00 85 95 www.opera-bordeaux.com Directeur Général Thierry Fouquet


liebermann

Nick

Schule der Frauen Wirtschaftkrise Anlässlich des 100. Geburtstags von Rolf Liebermann zeigt die Opéra National de Bordeaux ab 26. Nov. eine Neuinszenierung der Opera buffa in 3 Akten Die Schule der Frauen (1954/55) nach einem Libretto von Heinrich Strobel. Das Textbuch basiert auf der frz. Verskomödie L’école des femmes von Molière. Die Fäden in dieser Komödie zieht Molière (alias Poquelin) selbst, indem er die moderne Realisierung seiner Komödie kommentiert, wo nötig ordnend eingreift oder gar in die Haut einer Nebenfigur schlüpft. Liebermanns Musik ist erstaunlich vital und ein Neben- und Miteinander von barocker Motorik und Kontrapunktik, von spätromantisch expansiver Melodik und dodekaphon durchwirkter Harmonik. In Bordeaux inszeniert Eric Génovèse, Mitglied der Comédie Française und glühender Molièrist. Es dirigiert Jurjen Hempel.

als Radiospiel Das Kurt Weill Fest Dessau zeigt am 27. Feb. Edmund Nicks Leben in dieser Zeit, Lyrische Suite in 3 Sätzen (1929) in der erfolgreichen Produktion der Staatsoperette Dresden aus 2008 unter Ernst Theis. Das Werk entstand aus einem Radiospiel, das die damalige Wirtschaftskrise zum Thema hatte. Erich Kästner, mit dem Nick befreundet war, verzahnte dafür Gedichte mit Dialogen in Versform. Nick lieferte die passende, farbenreiche Komposition mit Zitaten aus der klassischen und volkstümlichen Musikliteratur. Versetzt mit Geräusch- und Musikmontagen wurde das packende Zeitdokument zu einer Bühnenfassung umgearbeitet. Bei cpo ist vor kurzem eine CD mit Leben in dieser Zeit erschienen (s. S. 47). www.bit.ly/edmundnickD

Rolf Liebermann Die Schule der Frauen Opéra National de Bordeaux 2010 25

liebermann / nick


burg unter der Leitung von Matthias Beckert interpretiert. www.bit.ly/josephmarx Martin

Wandlungsfähige Melodik Istanbul Blaue Moschee marx

Eine Liebeserklärung Wie bereits angekündigt, kommt Joseph Marx’ Liebeserklärung an die Castelli Romani, der malerischen Gegend in der Nähe von Rom, zur Aufführung in Istanbul und Graz: Castelli Romani (1929– 1930), Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2, Dauer: 32 min; Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra unter Sascha Goetzel (23./24. Feb.), sowie Grazer Philharmonisches Orchester unter John Axelrod (28. Feb. und 1. März). Sowohl in Istanbul als auch in Graz ist Markus Schirmer der Solist am Klavier. Die deutsche Erstaufführung von Marx’ Neujahrshymnus und Herbstchor an Pan werden am 12./13. Feb. vom Monteverdichor Würzburg und der Mainphilharmonie Würz-

Frank Martin schrieb seine Passacaille für Orgel (1944), später folgten Fassungen für Streichorchester (1952) und großes Orchester (1962). Martins Interesse liegt in diesem Werk in den immer neuen harmonischen Deutungen und unterschiedlichen Satzdichten des Themas. Die Streichorchesterfassung wird am 18./19. Dez. vom Ensemble Symphonique de Neuchâtel interpretiert. www.bit.ly/ensemblesymphonique 1951 vollendete Martin sein Violinkonzert, über das er bereits 1948 schrieb: „Es gibt ein Problem, an dem ich mich gern versuchen möchte: das Violinkonzert. Der Gegensatz verschiedener Farben und nicht etwa nur der Kontrast zwischen dem Part des Solisten und der anderen Streicher erscheint mir wünschenswert.“ Es wird am 22. Jan. in Dijon vom Orchestre de Dijon-Bourgogne gespielt. www.bit.ly/martin-dijon

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marx / martin


milhaud

Machines agricoles im Platteland Das niederländische Platteland, seine bäuerlichen Bewohner und deren Beziehung zur Stadt stehen im Mittelpunkt der Musiktheaterproduktion Platteland als Podium, die die Theatergruppe Veenfabriek vom 18. Nov.–18. Dez. in Warmond/ NL zeigt. Verschiedene Texte und vor allem Interviews mit Bauern der Region werden begleitet von Darius Milhauds Machines agricoles, das vom ASKO|Schönberg gespielt wird. Abgerundet wird das Bühnengeschehen kulinarisch mit einem Dinner für die Besucher, in dem ein eigener Koch Produkte und Rezepte des Plattelandes vorstellt. Im März wird diese Produktion vom Paradiso in Amsterdam übernommen.

und provozierend war. Bekannt wurde seine Die Eisengießerei aus dem Ballett Stahl, inspiriert von Arthur Honeggers Pacific 231, in der Mossolow die Geräusche einer Eisengießerei so naturgetreu wie möglich in Musik umsetzte. Diese dissonanzenreiche, bohrend rhythmische Maschinenmusik ist typisch für Mossolows Freude an Experimenten. Nachdem er mit dem Staat in Konflikt geraten war, wurde er als vermeintlicher Konterrevolutionär verhaftet und zu acht Jahren harter Zwangsarbeit verurteilt. Nach seiner Haft schwor er allen modernistischen Tendenzen ab. Die Eisengießerei wird am 27., 28. und 30. Jän. vom Noord Nederlands Orkest unter Stefan Asbury in den Niederlanden interpretiert.

Alexander W. Mossolow

Rhythmische Maschinenmusik In den 1920er Jahren entwickelte Alexander Mossolow (1900–1974) einen neuartigen Stil, der antiromantisch, antiemotional, radikal 27

milhaud / mossolow


25.2.-13.3.2011

Berlin im

Licht

Highlights> Kurt Weill: „Der Protagonist“ „One Touch of Venus“ „Zaubernacht“ Erich Kästner/ Edmund Nick: „Leben in dieser Zeit“ Georg Kreisler: „Heute Abend: Lola Blau“ Lotte Reiniger/ Renaud Garcia-Fons: „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ Ensemble Modern Salome Kammer HK Gruber Nils Landgren

Klingende Stadtportraits von Berlin, Paris und New York präsentieren die Lebens-Arbeits-Stationen Kurt Weills und geben den Takt der kommenden Kurt Weill Feste vor. Berlin, Hotspot der 20er und 30er Jahre, steht zuerst Pate für ein hochkarätiges Programm. Aber schon damals spielte die „Musik“ nicht nur in der Hauptstadt: Hugo Junkers, die Meister des Bauhaus und einige ebenso visionär wie aufrecht gesinnte Politiker sorgen für bedeutende Impulse – auch heute noch erlebbar in der Musik Kurt Weills. Seien Sie neugierig – machen Sie Ihre Klangreise in die Stadt der Klassischen Moderne!

PhiLlip Boa Staatsoperette Dresden MDR Sinfonieorchester Anhaltische Philharmonie

Informationen & Kartenservice

0341 - 14 990 900 www.kurt-weill-fest.de


weill

Kurt Weill Fest Vom 25. Feb.–13. März findet in Dessau das 19. Kurt Weill Fest statt, das sich 2011 thematisch mit der ersten der drei Lebens- und Arbeitsstationen von Kurt Weill auseinander setzt: Unter dem Motto „Berlin im Licht“ präsentiert das Festival die faszinierende musikalisch-kulturelle Vielfalt Berlins zur Zeit der Weimarer Republik. Das Anhaltische Theater Dessau eröffnet das Fest mit Weills erstem Bühnenwerk Der Protagonist. Mit dem 1925 in Dresden erfolgreich uraufgeführten Einakter gelang Weill der Durchbruch als Opernkomponist und er wurde zum gefeierten Hoffnungsträger für die Erneuerung der „Gattung Oper“. Weitere Höhepunkte sind u. a. die szenische Aufführung der Pantomime Zaubernacht sowie die Wiederentdeckung von Edmund Nicks Leben in dieser Zeit durch die Staatsoperette Dresden (s.S. 25). www.bit.ly/weill-fest Braunfels

Schlingensiefs letzte Oper Ab dem 30. Okt. steht Walter Braunfels’ in den Jahren 1938–1942 entstandene Oper Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna, Dichtung

Walter Braunfels Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna Deutsche Oper Berlin 2008 nach den Prozessakten von 1431, wieder auf dem Spielplan der Deutschen Oper Berlin. Die szenische Uraufführung konzipierte 2008 der kürzlich verstorbene Theatermacher Christoph Schlingensief. Das Orchester und den Chor der Deutschen Oper Berlin dirigiert Ulf Schirmer, die Titelpartie singt Mary Mills. Hier einige Pressestimmen: „Vom Wunder wider alle Wahrscheinlichkeit, der Ermächtigung der Schwachen, der Manipulation der Massen, von Hoffnung auf und Zweifel an göttlicher Erlösung erzählt Walter Braunfels in seiner expressiven, spätromantischen Tonsprache, in der sich Anklänge an den musikalischen Neoklassizismus genauso wie bis an die Grenze der Tonalität getriebene – diese aber nie überschreitende – chromatische Harmonien finden.“ (Berliner Morgenpost) „Braunfels’ Musik, sagt Ulf Schirmer, sei nur äußerlich von breiter Ruhe, innerlich aber von einer starken emotionalen Verdichtung geprägt.“(Tagesspiegel) www.bit.ly/braunfelsD 29

weill / braunfels


bartók

Seelenbilder

Béla Bartók Herzog Blaubarts Burg Israeli Opera 2010

Das 2. Klavierkonzert entstand zwischen 1930 und 1931, vier Jahre nach dem herausfordernd radikalen und aggressiven 1. Klavierkonzert. 1939 äußerte sich Béla Bartók: „Mein zweites Klavierkonzert ist als Gegenstück zum ersten komponiert und zwar mit weniger Schwierigkeiten für das Orchester und auch thematisch gefälliger. Diese meine Absicht erklärt den volkstümlichen, leichteren Charakter der meisten Themen.“ Daniel Barenboim präsentiert das Werk in Berlin mit der

Staatskapelle Berlin (24., 25. Jan.), in Wien (1. Feb.) und Paris (6. Feb.). Solist: Yefim Bronfman. Ab 15. Dez. zeigt die Israeli Opera gemeinsam mit Mahlers Kindertotenlieder (konzertant) eine Neuinszenierung (Dale Chihuly) von Bartóks Einakter Herzog Blaubarts Burg. Bartók hat seine Oper als eine Symphonie in 7 Seelenbildern gestaltet, die von einem balladenhaften Prolog eingefasst sind. www.bit.ly/blaubart kodály

Ungarische Volksmusik auf der Bühne 1926 wurde Zoltán Kodálys Singspiel Die kaiserlichen Abenteuer des Háry János in Budapest uraufgeführt. In diesem Werk versuchte er zum ersten Mal, ungarische Volksmusik in ein Bühnenwerk zu integrieren und so einem größeren Publikum nahe zu bringen. Die ein Jahr später entstandene Háry JánosSuite enthält in 6 Sätzen charakteristische Abschnitte des Singspiels und wurde rasch zu einem der populärsten Orchesterwerke Kodálys. Am 10., 11. und 12. Jan. kommt das Werk in Bremerhaven/D zur Aufführung.

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bartók / kodály


Karol Szymanowski Hagith Opera Wroclaw 2006 szymanowski

martin�

Vollendung eines Expressive Musik neuen Stils Bohuslav Martin� komponierte 1937 in Paris sein Concerto grosso für Kammerorchester mit zwei Klavieren. In der Auseinandersetzung mit Alter Musik entwickelte er seine eigene, unverwechselbare Sprache, löste sich von eher kompositionstechnischen Aspekten und kam zu einer freien Gestaltung und Entwicklung seiner Musik, in seinen Worten zur gewünschten „Vollendung eines neuen Stils“. Das Concerto grosso wurde aufgrund der Kriegswirren erst 1941 in den USA mit dem Boston SO unter Sergei A. Koussevitzky uraufgeführt. Das Reno Chamber Orchestra unter Thedore Kuchar spielt das Werk am 22. und 23. Jan. in Reno/USA. www.bit.ly/martinu-reno

An der Oper Wroclaw in Polen steht am 15. Feb. Karol Szymanowskis einaktige Oper Hagith wieder auf dem Spielplan. Die schöne Hagith soll dem alten König Kraft und jugendlichen Elan verleihen, was natürlich zum Scheitern verurteilt ist. Die Charakterzeichnungen der Hauptpersonen sind messerscharf, und in atemberaubender Spannung drängt die Handlung vorwärts, unterstützt von der Dynamik einer expressiven Musik. Ebenfalls an der Oper Wroclaw wird am 29. Dez. eine weitere Aufführung von Szymanowskis Oper König Roger gezeigt, die seit 2007 in einer äußerst erfolgreichen Inszenierung von Mariusz Trelinksi auf dem Spielplan steht. In dieser Oper verbinden sich arabische Kultur, Christentum und griechische Antike in Musik und Bildwelt zu einer betörenden Einheit. Ab 15. Jän. kann man die Oper auch am Staatstheater Mainz erleben, wo sie Joan Anton Rechi inszieniert. www.bit.ly/hagith www.bit.ly/koenigroger 31

martinů / szymanowski


schwenderischen Orchestrierung spiegelt es die Fiebergedanken des Protagonisten wider. Zu hören am 10. Feb. in der Alten Oper Frankfurt; Christian Thielemann dirigiert die Münchner Philharmoniker. www.bit.ly/nachtstueck

Christian Thielemann schreker

Fiebergedanken in Musik Nachtstück, das symphonische Zwischenspiel aus dem 3. Akt der Oper Der ferne Klang, wurde bereits 1909, also drei Jahre vor der eigentlichen Oper uraufgeführt und verschaffte Franz Schreker seinen ersten großen Skandal. Es ist nicht verwunderlich, dass seine Partitur bei Kritik und Publikum in Wien auf so viel Widerstand stieß, denn sie ist wirklich von größter Komplexität. Schreker fand sich mit einem Schlag in der vordersten Reihe der „schwierigen“ Komponisten von Wien wieder. Dies ebnete dennoch den Weg für die Oper, die ihn berühmt machen sollte. Nachtstück schildert eine Traumwelt. Mit seinen motivischen, harmonischen und rhythmischen Überlagerungen, der brillanten und oftmals ver-

schmidt

Gut und böse Franz Schmidts musikalische Kreativität gipfelt in seinem letzten vollendeten Werk, dem Oratorium Das Buch mit sieben Siegeln (1935– 1937). Wichtigstes Gestaltungsmittel bei der Vertonung der JohannesApokalypse war, wie der Komponist in seinem Vorwort schreibt, eine „fundamentale Antithese“ von Gut und Böse durch die Bereitstellung unterschiedlicher Tonvorräte. In der Alten Oper Frankfurt wird das Werk am 30. und 31. Jan. mit dem Figuralchor Frankfurt und dem Frankfurter Museumsorchester zu hören sein. www.bit.ly/schmidt-D

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schmidt / schreker


zemlinsky

Die Tragödie des hässlichen Mannes Am 3. Mai 1921 erreichte Alexander Zemlinsky folgendes Telegramm: „habe mit großem genuss ihre oper zwerg gelesen koeln ist bereit sofort alleinige urauffuehrung anzunehmen wollen sie uns ihr werk anvertrauen klemperer“. Die Uraufführung von Der Zwerg fand genau ein Jahr später, am 28. Mai 1922 in Köln unter der Leitung von Otto Klemperer statt. In jener Epoche des Wandels, in der sich das Publikum zunehmend für Zeitoper, Neoklassizismus und Neue Sachlichkeit begeisterte, fand eine vermeintlich exaltierte, spätromantische Musik wie die des Zwergs immer weniger Gefallen. Nach einer Reihe von Auf-

führungen verschwand das Werk für ein halbes Jahrhundert von den Bühnen und kehrte erst 1981 gemeinsam mit Eine florentinische Tragödie siegreich in die Spielpläne zurück. Freunde und Bekannte Zemlinskys teilten seine Begeisterung für diese „Tragödie des hässlichen Mannes“ nur bedingt, denn der junge Librettist Georg C. Klaren hatte – vielleicht unabsichtlich – den Protagonisten zum Doppelgänger des Komponisten gemacht. Indem Zemlinsky sich mit einer Bühnenfigur identifizierte, die ihm sowohl physisch als auch charakterlich ähnelte, lief er Gefahr – so die Befürchtungen – sich in der Öffentlichkeit lächerlich zu machen. Die Bayerische Staatsoper München bringt ab 27. Feb. eine Neuinszenierung des Einakters unter der musikalischen Leitung von Kent Nagano. Die Premiere wird live auf BR-Klassik übertragen. In der grandiosen Rolle des Zwergs wird John Daszak zu erleben sein.

Alexander Zemlinsky Der Zwerg La Monnaie Brüssel 2003 33

zemlinsky


schönberg

Inspiration und Ekstase „Das Werk ist in dieser Hinsicht ein wirklicher Wendepunkt in meinem Leben, so um so mehr, als es den ersten Versuch darstellt, ein Kammerorchester zu schaffen“, schreibt Arnold Schönberg über seine 1906 in Rottach-Egern am Tegernsee vollendete 1. Kammersymphonie op. 9 für 15 Soloinstrumente. Diese ist nur noch halb so lang wie die frühen Kammermusikwerke

Arnold Schönberg

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schönberg

(sie besteht nur aus einem durchgehenden Satz) und besitzt einen lebhaft, hellen und energischen Charakter. Mitglieder der Berliner Philharmoniker spielen das Stück am 13. Feb. in Berlin und am 20. Feb. in London (Dir. Simon Rattle). www.bit.ly/schoenberg-op9 Schönbergs Verklärte Nacht op. 4 ist wahrscheinlich das bekannteste und beliebteste Werk des Komponisten. Inspiriert von seiner Bekanntschaft mit Mathilde Zemlinsky, der Schwester seines Freundes und Lehrers Alexander Zemlinsky, komponierte Schönberg 1899 das Streichsextett Verklärte Nacht nach einem Gedicht von Richard Dehmel. In den Jahren 1917 und 1943 folgten Bearbeitungen für Streichorchester. Dirigent und Violinist Christoph Poppen über die Orchesterversion: „Was mich fasziniert an dieser Orchestrierung ist, dass er es geschafft hat, die Ekstase, diese gigantischen Dimensionen klanglich durch die Orchestrierung deutlich zu vergrößern, ohne die Zerbrechlichkeit an bestimmten Stellen zu verlieren.“ Pierre Boulez bringt das Werk mit dem Chicago Symphony Orchestra in der Symphony Hall Chicago/USA zur Aufführung (2., 3., und 4. Dez.).


Alban Berg berg

Lulu mit dem Pulsschlag zeitgenössischer Dramaturgie Alban Berg hinterließ seine Oper Lulu unvollendet. Sein früher Tod 1935 verhinderte die vollständige Instrumentation des 3. Aktes, der nur als Particell vorliegt. Die posthume Uraufführung der ersten beiden Akte fand 1937 in Zürich statt. Zur ersten integralen Aufführung der gesamten Oper kam es 1979 in Paris. Die von Friedrich Cerha hergestellte Aufführungsfassung ermöglichte es fortan, zwischen einer zwei- und dreiaktigen Fassung zu wählen. Am 15. Okt. 2010 wurde diesen beiden Fassungen in Kopenhagen eine weitere hinzugefügt. Eberhard Kloke

hat für den 3. Akt eine Art „Modulsystem“ entwickelt, das es den Aufführenden erlaubt, Szenen und dramaturgische Abläufe freier zu gestalten, in der Absicht, den 3. Akt zeitlich zu straffen. Die Uraufführung dieser neuen Fassung wurde zum Erfolg sowohl für Eberhard Kloke als auch für den Dirigenten Michael Boder und das Team um Regisseur Stefan Herheim, also Dramaturg Alexander Meier-Dörzenbach, Heike Scheele (Bühne) und Gesine Völlm (Kostüme). Als Lulu überzeugte Sine Bundgaard. Deutschlandradio berichtete: „Berg wird da als Zeitgenosse Kurt Weills (Mahagonny) und Ernst Kreneks (Jonny spielt auf) hörbar. Ist das allein schon spannend, so offeriert Klokes Fassung noch mehr: Alle ausgearbeiteten Entwürfe und Szenen ergeben oder erzwingen keinen linearen Handlungsverlauf. Jedes Produktionsteam kann und muss so eine eigene Musik- und Szenenabfolge auswählen – eine „offene Form“, die Berg-Klokes Lulu also in jeder Produktion anders klingen lassen wird ... letztlich das, was der künftige „interaktive Film“ mit seiner offenen Szenenwahl bringen soll ... Opas Oper also mit dem Pulsschlag zeitgenössischer Dramaturgie!“ www.bit.ly/berg-lulu

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berg


satie / Milhaud

Zirkusmusik Jack in the Box (1899) für Klavier ist ein eher ausgefallenes Werk in Eric Saties Oeuvre. Es besteht aus drei Sätzen und ähnelt einer stilisierten Zirkusmusik. Die manchmal hektisch erzwungene Fröhlichkeit im Rhythmus und die oft grellen Töne mit dissonanter und bitonaler Färbung lassen ein Bild von gewaltigen Blitzen in einem grauen Himmel entstehen. 1928 bearbeitete Darius Milhaud das Werk für Streichorchester. Michal Nesterowicz präsentiert diese Fassung in Barcelona (25., 26., und 27. Feb).

gonnen hatte. Das machte Alma zwar glücklich, aber es war zu spät. Clytus Gottwald hat nun 3 frühe Lieder von Alma Mahler für Chor a cappella transkribiert, die am 26. Feb. in der Evangelischen Kirche Gaisburg in Stuttgart im Rahmen eines Sonderkonzertes des SWR Vokalensembles Stuttgart ihre Uraufführung erleben. Es dirigiert Marcus Creed. Das restliche Programm bestreiten Transkriptionen Gottwalds von Werken Gustav Mahlers, unter anderem von Ich bin der Welt abhanden gekommen. www.bit.ly/alma-mahler

Alma Mahler / c. gottwald

Uraufführung der Chorfassung Es war vielleicht die erste große Krise, die Gustav Mahler mit seiner Frau Alma hatte, als er ihr brieflich mitteile, dass sie das Komponieren aufgeben solle. Es gibt sogar Biographen, die meinen, dass Alma ihm dies im Grunde nie verziehen hat. Ein triftiger Grund für diese These ist der Einsatz Gustav Mahlers für das Schaffen Almas, nachdem sie eine Affäre mit Walter Gropius be-

Alma Mahler

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satie / milhaud / a. mahler / gottwald


mahler

Am Ort der Uraufführung Die Datenbank der Universal Edition wirft für die Monate Dezember 2010 bis Februar 2011 mehr als 200 Konzerte mit Werken von Gustav Mahler aus – und die Liste ist sicher nicht vollständig. „Meine Zeit wird kommen …“, sagte Mahler einmal. Zu den Höhepunkten zählt sicher die Aufführung der 3. Symphonie (5. Feb.) und der 4. Symphonie (17. Feb., Solistin: Christine Schäfer) mit Simon Rattle und den Berliner Philharmonikern in Berlin. Mariss Jansons dirigiert die 3. Symphonie (Solistin: Nathalie Stutzman) am 9. Dez. in München. Christoph Eschenbach dirigiert die 9. Symphonie, Mahlers letztes vollendetes Werk, gleich mit zwei Orchestern: mit den Münchner Philharmonikern (12.–16. Jän.) und dem London Philharmonic Orchestra (25. Feb.). Die 9. Symphonie dirigiert zudem Gustavo Dudamel – sicher wieder auswendig, so wie im Frühjahr in Göteborg – bei der Europa-Tournee des Los Angeles Symphony Orchestras in Köln (26. Jän.), Paris (31. Jän.) und Wien (4. Feb.) am Uraufführungsort, dem Wiener Musikverein (26. Juni 1912). Dudamel hat lange mit dieser Symphonie gewartet, fühle sich nun

Gustav Mahler aber reif dafür, sagte er in seinem Interview für den Mahler-Blog, das nun online ist: www.universaledition.com/mahler. Auch Andris Nelsons dirigiert die 9. Symphonie mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra in Birmingham (2./3. Feb.).

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mahler


Leo�š Janá�ek janá�ek

Glagolitische Messe Das Jahr 1926 war für Leo�š Janá�ek ein besonders erfolgreiches und fruchtbares Jahr. Unter anderem entstanden seine Oper Die Sache Makropulos, ebenso wie die Sinfonietta und die Glagolitische Messe (Mš�a glagolskaja). Janá�ek schrieb die Glagolitische Messe in nur zweieinhalb Monaten, und sie eroberte sich einen Platz unter den bedeutendsten Mess38

janáček

kompositionen. Janá�ek verließ alle ausgetretenen Bahnen des traditionellen Genres. Es entstand ein Werk, das innerhalb der gesamten geistlichen Musik einzigartig ist; und es stellt sich die Frage, ob es überhaupt noch in diese Kategorie eingereiht werden kann. Am ehesten ist es wohl noch mit Zoltán Kodálys kraftvollem Psalmus hungaricus zu vergleichen. Janá�ek vermied die lateinische Sprache und verwendete stattdessen einen Text aus dem 9. Jahrhundert, der in der glagolitischen (cyrillischen) Schriftsprache, dem alten Kirchenslawisch, abgefasst ist. Janá�ek sagte einmal während der Niederschrift: „Ich will den Menschen zeigen, wie man mit dem lieben Gott zu reden hat.“ Und er tat es mit einem Selbstbewusstsein, das kirchliche Demut und Zerknirschung nicht kennt. Er wollte eine „fröhliche Messe“ schreiben, weil alle bisherigen Messen so traurig wären. Vermutlich aufgrund fehlender Kräfte im Orchester und auch wegen der zu kurzen Probenzeit sah sich der Komponist gezwungen, noch vor der Uraufführung (5. Dez. 1927) größere Änderungen vorzunehmen. Weitere Adaptierungen dürften noch vor der zweiten Aufführung in Prag (8. April 1928) gemacht worden sein. Im Zuge dieser Überarbeitungen wurden Teile


gestrichen, welche zum Interessantesten gehören, das Janá�ek je geschrieben hat. Zu allem Unglück verstarb der Komponist, bevor die Partitur gedruckt war. Die nach seinem Tod publizierte Ausgabe des Werkes stellt somit eine Fassung dar, die weit weniger spannend und technisch anspruchsvoll ist, als sie ursprünglich von Janá�ek konzipiert worden war.

samkeiten der beiden Fassungen erläutert, die sich beide in der Studienpartitur wiederfinden. www.bit.ly/janacekD

Der Musikwissenschaftler Paul Wingfield hat nach jahrelangem Quellenstudium die „Erstfassung“ rekonstruiert. Nachdem diese mit aufführungspraktischen Hinweisen von Sir Charles Mackerras versehen worden war, konnte diese bislang unbekannte Version der Öffentlichkeit erstmals zugänglich gemacht werden. In der Folge wurde auch die bisher schon bekannte „Fassung letzter Hand“ einer musikwissenschaftlichen wie auch aufführungspraktischen Revision unterzogen. Beide Versionen stehen ab sofort als völlig neu hergestelltes Aufführungsmaterial zur Verfügung. Es bleibt den Veranstaltern überlassen, welcher Fassung mit ihren jeweils spezifischen Meriten sie den Vorzug geben. In der Reihe der neuen UE-Studienpartituren ist die Glagolitische Messe ebenfalls erschienen (UE34298); in einem ausführlichen Vorwort werden die Unterschiede und Gemein39

janáček


puccini

Zwischen Oper und Operette Während einer Reise nach Wien zur dortigen Premiere seiner Oper La fanciulla del West erhielt Giacomo Puccini ein mehr als verlockendes Angebot: Für das fürstliche Salär von 300.000 Kronen sollte er eine Operette schreiben. Nach anfänglicher Ablehnung ließ er sich umstimmen, nannte das Vorhaben aber eine „lyrische Komödie“: „also eine Oper, ähnlich wie Der Rosenkavalier, nur unterhaltsamer und organischer“. Aus den Wiener Textvorschlägen wählte er das Werk Die Schwalbe von Alfred Maria Willner. Im September 1914 begann Puccini mit der Vertonung. Er entschied sich schließlich für eine italienische Version des Vorhabens, und im

März 1917 wurde La Rondine im Opernhaus von Monte Carlo uraufgeführt und war die letzte Uraufführung, die Puccini selbst miterleben durfte. Puccini war mit seiner Arbeit sehr zufrieden. Er verstand seine dreiaktige „lyrische Komödie“ als „Reaktion auf die grauenvolle Musik der Gegenwart, auf die Weltkriegsmusik“ und als seinen Weg, zwischen den Welten von Oper und Operette zu vermitteln. Es ist die melodienselige Geschichte der romantischen Mätresse Magda, die ihre große Liebe findet – und am Ende doch wieder verliert. La Rondine wird in 4 Versionen aufgeführt, die sich im Wesentlichen durch die Platzierung der Arie „Parigi…“ unterscheiden, und durch den dritten Akt, der in der Rekonstruktion von Lorenzo Ferrero ein dramatischeres Finale bietet. Das Aufführungsmaterial aller Fassungen ist über die Universal Edition oder über Sonzogno Mailand zu beziehen.

Giacomo Puccini La Rondine Oper Leipzig 2009 40

puccini


2010

75. Todestag Alban Berg † 24.12.1935 80. Geburtstag Paul-Heinz Dittrich * 04.12.1930

2011 75. Geburtstag Gilbert Amy * 29.08.1936 75. Geburtstag Sir Richard Rodney Bennett * 29.03.1936 100. Geburtstag Paul Burkhard * 21.12.1911 85. Geburtstag Francis Burt * 28.04.1926 75. Geburtstag Cornelius Cardew * 07.05.1936 85. Geburtstag Friedrich Cerha * 17.02.1926 80. Geburtstag Mauricio Kagel * 24.12.1931 125. Geburtstag Heinrich Kaminski * 04.07.1886 75. Geburtstag Ladislav Kupkovic * 17.03.1936 85. Geburtstag György Kurtág * 19.02.1926 200. Geburtstag Franz Liszt * 22.10.1811 100. Todestag Gustav Mahler † 18.05.1911 75. Geburtstag Steve Reich * 03.10.1936 75. Todestag Ottorino Respighi † 18.04.1936 50. Geburtstag David Sawer * 14.09.1961 50. Geburtstag Daniel Schnyder * 12.03.1961 125. Geburtstag Othmar Schoeck * 01.09.1886 50. Geburtstag Mauricio Sotelo * 02.10.1961 25. Todestag Alexandre Tansman † 15.11.1986 75. Geburtstag Hans Zender * 22.11.1936

2012

125. Geburtstag 75. Geburtstag 50. Todestag 25. Todestag 50. Geburtstag 75. Geburtstag

Kurt Atterberg * 12.12.1887 David Bedford * 04.08.1937 Hanns Eisler † 06.09.1962 Morton Feldman † 03.09.1987 Silvia Fómina * 1962 Peter Kolman * 29.05.1937 41

gedenktage


80. Geburtstag 50. Todestag 75. Geburtstag 75. Geburtstag 60. Geburtstag 80. Geburtstag 70. Todestag

Richard Meale * 24.08.1932 Caspar Neher † 30.06.1962 Gösta Neuwirth * 06.01.1937 Bo Nilsson * 01.05.1937 Wolfgang Rihm * 13.03.1952 Rodion K. Schtschedrin * 16.12.1932 Alexander Zemlinsky † 15.03.1942

2013

60. Geburtstag 75. Geburtstag 25. Todestag 80. Geburtstag 75. Geburtstag

Georg Friedrich Haas * 16.08.1953 Zygmunt Krauze * 19.09.1938 Marcel Poot † 12.06.1988 Raymond Murray Schafer * 18.07.1933 Tona Scherchen * 12.03.1938

2014

60. Todestag 80. Geburtstag 75. Todestag 60. Todestag 80. Todestag 60. Geburtstag 90. Geburtstag 75. Todestag 90. Geburtstag 70. Todestag 50. Todestag 50. Todestag 90. Geburtstag 60. Todestag 75. Todestag 80. Geburtstag 80. Todestag 70. Todestag 70. Geburtstag 50. Geburtstag

Franco Alfano † 27.10.1954 Harrison Birtwistle * 15.07.1934 Julius Bittner † 09.01.1939 Walter Braunfels † 19.03.1954 Frederick Delius † 10.06.1934 Beat Furrer * 06.12.1954 Karl Heinz Füssl * 21.03.1924 Wilhelm Grosz † 10.12.1939 Milko Kelemen * 30.03.1924 Hans Krása † 17.10.1944 Alma Maria Mahler † 11.12.1964 Joseph Marx † 03.09.1964 Francis Miroglio * 12.12.1924 Karol Rathaus † 21.11.1954 Franz Schmidt † 11.02.1939 Alfred Schnittke * 24.11.1934 Franz Schreker † 21.03.1934 Ethel Smyth † 09.05.1944 Mathias Spahlinger * 14.10.1944 Ian Wilson * 26.12.1964

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gedenktage


Mauricio Sotelo Muerte sin fin ‚bocetos escénicos’ para bailaora, cantaor, grupo instrumental y electrónica Fuensanta “La Moneta” (Tanz), Arcángel (Cantaor), Nieuw Ensemble, Dir. Ed Spanjaard 30. Jän. 2011 · Muziekgebouw Amsterdam/NL

GeoRg friedrich haas 6. Streichquartett Hagen Quartett 23. Jän. 2011 · Mozartwoche, Stiftung Mozarteum Salzburg/A Alma Mahler / CLytus gottwald 3 frühe Lieder für 6- bis 10-stimmigen Chor SWR Vokalensemble Stuttgart 26. Feb. 2011 · Gaisburger Kirche Stuttgart/D Wolfgang Rihm Fantasia für Streichorchester mit obligatem Klavier Bottroper Kammerorchester, Dir. Kai Röhrig 15. Dez. 2010 · Bottrop/D Wolfgang Rihm Will Sound More für Ensemble Ensemble Modern 15. Jän. 2011 · Alte Oper Frankfurt/D Mauricio Sotelo Arcana ... I für Bass-Saxophon und Elektronik Andrés Gomis, sax, Mauricio Sotelo, electronics 04. Dez. 2010 · Conservatorio Superior de Música, Mallorca/E Alfa Centauri für Ensemble und Elektronik Ensemble Espai Sonor, Dir. Voro García 11. Dez. 2010 · Valencia/E

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uraufführungen


Frédéric Chopin Andante spianato und Grande Polonaise brillante Hrsg.: Christian Ubber UT 50266 Helmut hödl (hrsg.) Klezmer Clarinet Duets für 2 Klarinetten UE 34531 Gustav Mahler Symphonie Nr. 8 für Soli: 3 Sopran, 2 Alt, Tenor, Bariton, Bass, Knabenalt ad lib., Chor SSAATTBB und großes Orchester Studienpartitur UE 34318 Symphonie Nr. 9 für Orchester Studienpartitur UE 34319 Adagio aus der Symphonie Nr. 10 für Orchester Studienpartitur UE 34320 Das Lied von der Erde für eine Tenor- und eine Alt-(Bariton-) Stimme und Orchester Studienpartitur UE 34800 Clay McMillan / Jason Freeman / Juan de Dios Magdaleno K 2010 für Klavier UE 34990 Neue Karl scheit Gitarren Edition santiago de murcia Villanos – Fandango – Gallardas – Cumbees – Marizapálos – La Jotta für Gitarre, Hrsg.: Van Gonnissen, Müller-Pering, Monno UE 34488 James Rae Clarinet Debut Zwölf leichte Stücke für den Anfang im Einzel-, Gruppen- und Klassenunterricht für 1–2 Klarinetten mit CD od. Klavier Unterrichtsheft UE 21527 Klavierstimme UE 21527+ arvo pärt Im Gespräch – ein Buch über Arvo Pärt mit Interview und Analysen UE 26300 ISMN 979-0-008-08301-3 UPC 8-03452-06674-3 ISBN 978-3-7024-6961-0 Euro 19,90 44

neuerscheinungen


richard filz

Rhythmus für Kids 2 UE 34570 Rhythmusspiele und Performancestücke für Spielgruppen und Klassen Mit Spannung erwartet, entführt auch der zweite Band die Kids zu packenden Rhythmusabenteuern. Dabei verbinden neue Klatschspiele Sprache und Rhythmus in der Tradition der ältesten und beliebtesten Kinder-Rhythmusspiele. Verpackt in actionreiche Muntermacherspiele und anregende Rhythmusgeschichten werden Geschicklichkeit, Koordination und Konzentrationsfähigkeit geschult und vom einfachen Becherspiel über lustige Ryhthmicals bis zur effektvollen Rhythmusperformance à la STOMP viele attraktive Beiträge für Konzerte und Aufführungen vorgestellt.

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neuerscheinungen


Eugen d’Albert Der Golem Beethoven Orchester Bonn, Chor Theater Bonn, Dir. Stefan Blunier, Mark Morouse, Bar, Alfred Reiter, Bass, Tansel Akzeybek, T, Ingeborg Greiner, S · Larmore, MS · MDG 2 SACD 93716376 Hans Erich Apostel Requiem, Variationen über ein Thema von Joseph Haydn, Kammersymphonie ORF Chor, RSO Wien, Dir. Milan Horvat, Wiener Symphoniker, Dir. Wolfgang Sawallisch, Ensemble Kontrapunkte, Dir. Peter Keuschnig · ORF CD 3109 Béla Bartók Der wunderbare Mandarin Boston SO, Dir. Seiji Ozawa, Tanglewood Festival Chorus Newton Classics CD 8802029 Béla Bartók 1. und 2. Konzert für Klavier und Orchester BBC Philharmonic, Dir. Gianandrea Noseda, Jean-Efflam Bavouzet, pno Chandos CD CHAN 10610 Pierre Boulez Messagesquisse Ensemble Modern, Eva Böcker, vlc · Ensemble Modern Medien SACD003 alfred casella Scarlattiana Orchestra Sinfonica di Roma, Dir. Francesco La Vecchia, Sun Hee You, pno Naxos CD 8572416 Michael Finnissy Piano Concerto No. 3 Ixion Ensemble, Dir. M. Finnissy, James Clapperton, pno · NEOS CD 11060 Beat Furrer Studie 2 - a un moment de terre perdue Klangforum Wien, Dir. Beat Furrer · NEOS CD 11060 Georg Friedrich Haas ein Saitenspiel Martin Mallaun, zith · Extraplatte CD EXSP0322 georges Lentz Monh, Guyuhmgan, Ngangkar Orchestre Philharmonique du Luxembourg, Dir. Emilio Pomàrico, Tabea Zimmermann, vla · Timpani Records CD 1C1184 (Frühjahr 2011) Rolf Liebermann La Forêt Orchestre de la Suisse Romande, Dir. Jeffrey Tate, Regine Raviner, MS, Michal Shamir, S · Musiques Suisses 2CD MGB 6266 Arvo Pärt Stabat Mater, Cantique des degrés RSO Berlin, RIAS Kammerchor, Dir. Kristjan Järvi · Sony CD 88697723342 Arvo Pärt Passacaglia Kremerata Baltica Chamber Orchestra, Gidon Kremer, vln Nonesuch Records CD 287228-2 wolfgang Rihm Verwandlung 2, 3 und 4 RSO Stuttgart des SWR, Dir. Christian Arming, Matthias Pintscher Haenssler Classics CD 093263000 Franz Schmidt 4. Symphonie, Variationen über ein Husarenlied Malmö Symphony Orchestra, Dir. Vassily Sinaisky Naxos CD 8572118 46

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Walter Braunfels Szenen aus dem Leben der heiligen Johanna M. Honeck, J. Banse, Swedish RSO, G. Missenhardt, E. Ericson Kammerchor, Decca CD 0028947639787

c. Halffter Tres piezas para cuarteto, 2. Streichquartett, Espacio de silencio Leipziger Streichquartett MDG CD 30716712

edmund nick Leben in dieser Zeit Chor u. Orchester der Staatsoperette Dresden, Dir. Ernst Theis Marcus Günzel, Christian Grygas, Elke Kottmair cpo CD 761203754120

w. rihm 12. Streichquartett, Fetzen, Interscriptum Arditti String Quartet, Teodoro Anzellotti, Nicolas Hodges Winter & Winter / WDR mediagroup CD 9101782

Arnold schönberg Pelleas und Melisande Duisburger Philharmoniker, Dir. Jonathan Darlington Acousence ACO CD 21209 Arnold schönberg Pierrot Lunaire Holst-Sinfonietta, Dir.Klaus Simon, Clementine Jesdinsky, S Spektral CD SRL408021 karlheinz stockhausen Kreuzspiel Alfred Schweinfurter, ob, Wolfgang Marx, bass clar, David Tudor, pno, Christoph Caskel, Heinz Haedler, Manfred Wehner, perc, Dir. Karlheinz Stockhausen · NEOS CD 11060 Karol Szymanowski 1. Konzert für Violine und Orchester, 3. Symphonie Wiener Philharmoniker, Dir. Pierre Boulez, Wiener Singverein, Christian Tetzlaff, vln, Steve Davislim, T · DGG CD 00028947787716GH2 Egon Wellesz Persisches Ballet, Suite für Violine und Kammerorchester Ensemble Kontrapunkte, Dir. Peter Keuschnig, Josef Hell, vln cpo/ORF CD 777 575-2 Ian wilson Man-o'-War, An Angel Serves a Small Breakfast, Licht/ung RTÉ National Symphony Orchestra, Dir. Gerhard Markson, David Porcelijn, Rebecca Hirsch, vln · RTE Lyric FM CD126 47

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Impressum Universal Edition

Austria: A-1010 Wien, Bösendorferstr. 12, Austria (Musikverein) Tel +43-1-337 23 - 0, Fax +43-1-337 23 - 400

UK: 48 Great Marlborough Street, London W1F 7BB Tel +44-20-7292-9160, Fax +44-20-7292-9173

USA: European American Music Distributors LLC

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www.universaledition.com, promotion@universaledition.com Chefredaktion: Angelika Dworak und Eric Marinitsch

Beiträge: Eric Marinitsch, Wolfgang Schaufler, Jonathan Irons, Angelika Dworak, Daniela Burgstaller und Marion Dürr Design: Egger & Lerch, Wien

Fotonachweis: Biennale di Venezia (2), UE Archiv (8), Stefano Bollani, Philharmonia Orchestra, Marion Kalter (2), Eric Marinitsch (3), Ben

Ealovega, Swarovsky Kristallwelten, Wiener Konzerthaus, San Francisco Symphony, Opéra National de Bordeaux, Deutsche Oper Berlin /Thomas Aurin, Israeli Opera, Oper Wroclaw / Marek Grotowski, Bayreuther Fest-

spiele, La Monnaie Bruxelles, Jan Mikota, Oper Leipzig / Volkmar Heinz, Muziekgebouw Amsterdam;

CDs: Decca, MDG, cpo, Winter&Winter / WDR mediagroup. DVR: 0836702


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