UE Newsletter Frühling 2009 Deutsch

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05 Newsletter Umfrage Sagen Sie uns Ihre Meinung!

07 Mauricio Sotelo Hommage an Luigi Nono

09 Johannes Maria Staud Visionäre Kurzgeschichten

11 Wolfgang Rihm Proserpina im Rokokotheater

14 Luke Bedford / Vykintas Baltakas into Johannesburg und Dubai

Mauricio Sotelo Sonette der dunklen Liebe bei der Salzburg Biennale

newsletter

02/09 • frühling 2008/2009


Inhalt

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= Uraufführung

AKTUELLES Neue Studienpartituren — 4 UE Redaktionsbericht — 4 Newsletter Umfrage — 5 KOMPONISTEN Sotelo — 7 Staud — 9 Rihm — 11 Pärt — 12 Haas — 13 Luke Bedford — 14 Baltakas — 14 Sawer — 15 Lentz — 15 Schwartz — 16 Borisova - Ollas — 16 Cerha — 17 Pousseur — 17 Halffter — 18 Schnyder — 18 Boulez — 19 Birtwistle — 20 Reich — 20 Berio — 21 Kagel — 22 Stockhausen — 22 Ligeti — 23 Feldman — 23 Einem — 24 Messiaen — 24 Krenek — 24 Weill / Brecht — 25 Milhaud — 26 Tansman — 26 Schostakowitsch — 26 Martinu — 27 Martin — 27 Eisler — 28 Kodály — 28

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inhalt 02/2009


Liebe Leserin, lieber Leser! Braunfels — 29 Dallapiccola — 29 Bartók — 30 Schönberg — 31 Webern — 32 Atterberg — 32 Berg — 33 Casella — 34 Zemlinsky — 34 Szymanowski — 35 Schmidt — 35 Schreker — 36 Delius — 36 Mahler — 37 Janáček — 38

GEDENKTAGE — 39 - 40 URAUFFÜHRUNGEN — 41 - 42 NEUERSCHEINUNGEN — 43 - 44 NEU AUF CD UND DVD — 45 - 46 WERKLISTE Lentz — 47 IMPRESSUM — 48

Die Frage nach dem letzten gültigen Willen eines Komponisten ist eng mit der Frage nach der Darstellbarkeit von Musik im Allgemeinen verbunden. In der Partitur eines großen symphonischen Werkes finden sich zigtausende Anweisungen: Tonhöhen, Tondauern, Vortragszeichen, Interpretationsangaben, etc. und diese müssen alle mit dem Stimmenmaterial übereinstimmen. Eine Herkulesaufgabe. Aber damit nicht genug: die Musikwissenschaft fördert immer neue Erkenntnisse zu Tage, die in kritische Ausgaben Eingang finden müssen. Ein Interpret, der Material bei einem seriösen Verlag bestellt, hat Anrecht auf umfassende Information. Die UE hat sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur neue Werke in gut lesbarer Qualität herauszugeben. Sie aktualisiert und verbessert ständig auch Werke, die längst Platz im Repertoire gefunden haben. Auf Seite 4 präsentieren wir unseren neuen Redaktionsbericht, einen Überblick unserer Notenproduktion. Die Redaktion

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UNIVERSAL EDITION

UNIVERSAL EDITION

Neue Studien-

Redaktionsbericht

partituren Wir haben uns sehr gefreut über die positiven Reaktionen nach Veröffentlichung der ersten 20 neuen Studienpartituren (s. letzter Newsletter). Diese Werksammlung bietet einen einzigartigen Einblick in die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Da sich unsere Notenredakteure nicht auf ihren Lorbeeren ausgeruht haben, können wir Ihnen die nächsten 9 neuen Ausgaben dieser Serie vorstellen: Béla Bartók Cantata profana Béla Bartók Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 Béla Bartók Tanz-Suite Alban Berg Lulu-Suite Pierre Boulez sur Incises Pierre Boulez Pli selon Pli – No. 3, Improvisation II Olivier Messiaen Oiseaux exotiques Arvo Pärt Fratres Kurt Weill Die Dreigroschenoper Die neuen Ausgaben sind Schlüsselwerke der Musik der letzten 100 Jahre in ansprechenden, neu zusammengestellten und praktischen Studienpartituren. Mehr Informationen zu allen erhältlichen Ausgaben unter: www.universaledition.com/ studienpartituren

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aktuelles

Erstmals möchten wir Ihnen Einblick in die Aktivitäten der Notenredakteure unseres Verlages gewähren. Es ist nicht immer eindeutig, welche Aufgaben ein Musikverleger zu erfüllen hat, und so soll dieser kurze Überblick dazu beitragen, Ihnen einen Eindruck zu geben, wie es hinter den Kulissen aussieht. Im Jahr 2008 stellten wir 29 vollständig neue Werke her, von den ersten zu Papier gebrachten Noten bis zu den letztgültigen Instrumentalstimmen. Wir haben auch 10 neue Bearbeitungen von bereits existierenden Werken produziert, z. B. Das schlaue Füchslein in einer Fassung für Kinder von Alexander Krampe. Zusätzlich wurden einige ältere Werke neu herausgegeben, wie z. B. Luciano Berios Compass und Eindrücke sowie Pierre Boulez’ … explosante fixe … . Es versteht sich von selbst, dass Komponisten in bereits gedruckten Werken Änderungen vornehmen. Daraus resultierten 13 überarbeitete Werke. Unsere Redakteure fanden auch noch Zeit, um 29 neue Studienpartituren zu realisieren! Die gesamte Liste unserer 2008 hergestellten Partituren finden Sie unter: www.universaledition.com/ redaktionsbericht


UNIVERSAL EDITION

Newsletter Umfrage Unser Newsletter erscheint im vorliegenden Format nun schon seit 4 Jahren. Kürzlich stellten wir alle Texte daraus in ein Online-Archiv, um leichter Aufführungen und wichtige Events der Vergangenheit zu finden. Wir sind immer sehr erfreut, von unseren Lesern zu hören, wie nützlich sich der Newsletter zur Programmplanung erweist oder um mehr über unsere Komponisten und Werke zu erfahren. Aber wie nützlich ist er tatsächlich? Ist er zu ausführlich, zu kurz gehalten oder gerade richtig? Das möchten wir gerne von Ihnen wissen.

reiche Vielfalt des UE-Kataloges nachzudenken und Ihnen diese zu vermitteln. Wir hoffen, dass Sie dieselbe Freude beim Lesen haben, wie wir beim Schreiben. Jetzt haben Sie Gelegenheit, uns Ihre Meinung zu sagen! Die Umfrage wird bis zum 31. März 2009 online sein. Über das Ergebnis werden wir im nächsten Newsletter berichten!

Wir haben dazu eine Online-Umfrage mit 10 kurzen Fragen für Sie vorbereitet. Bitte helfen Sie uns, indem Sie sich einige Minuten Zeit nehmen und diese Umfrage beantworten. Den Fragebogen finden Sie online in englischer, deutscher, französischer, spanischer und italienischer Sprache unter: www.universaledition.com/ umfrage Wir alle im Newsletter-Team arbeiten gerne am Newsletter, was auch uns die Gelegenheit gibt, über die

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SOTELO

Sonette der dunklen Liebe Der spanische Philosoph Emilio Lledó schreibt über seinen Freund Luigi Nono, dessen Werk lebe „im wunderbaren Klanguniversum Mauricio Sotelos“ weiter. Die Sonette der dunklen Liebe des Federico Garcia Lorca, die Nono liebte und vertonen wollte, werden in Mauricio Sotelos musikalischer Krypta für seinen Lehrer zu einer faszinierenden Raum-KlangErfahrung. Im Zentrum steht der intensive Flamencogesang Cante jondo: Musik inniger Menschlichkeit in den „Räumen der Morgendämmerung“. Cripta - música para Luigi Nono wird am 5. März bei der neu gegründeten Biennale in Salzburg in einer Neufassung uraufgeführt. Beat Furrer, auch er ein wichti-

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ger Weggefährte Sotelos, dirigiert das Österreichische Ensemble für Neue Musik. Ebenda wird auch Audéeis für Singstimme und Streichquartett gegeben. Solist ist wie bei Cripta der große spanische Cantaor Arcangel (7. März). Auch bei Arde el alba für Sopran, Cantaor und Orchester (2008) kommt Arcangel eine Hauptrolle zu. Das Werk ist ein Liebeslied, bei dem die originalen Verse von José Angel Valente in einen Dialog unvorstellbarer Hingabe eingeflochten sind. Chefdirigent Josep Pons dirigiert die Uraufführung mit dem Orquesta Nacional de España in Madrid (13., 14. und 15. März). Roberto Fabbriciani hat mit seiner Musikalität und seinem sonoren Ton die Musik Sotelos in den letzten 15 Jahren maßgeblich beeinflusst. Zu seinem 60. Geburtstag hat ihm Sotelo als Ausdruck tiefer Dankbarkeit und Verbundenheit ein neues Werk gewidmet: A Roberto: la chiarezza deserta wird am 26. Apr. in Zagreb uraufgeführt.

Mauricio Sotelo

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sotelo



STAUD

Andenken an den Visionär Bruno Schulz Zwei Uraufführungen von großen Orchesterwerken – eine für das Cleveland Orchestra, eine für das Gewandhausorchester Leipzig – stellen Johannes Maria Staud in den Focus der internationalen Aufmerksamkeit. Beide Werke sind von Bruno Schulz' (1892-1942) großartigen und in der Tat visionären Kurzgeschichten-Sammlungen sowie seinem grafischen Werk inspiriert. Sie werden gemeinsam ein Diptychon im Andenken an diesen großen Künstler bilden. Das Werk für Cleveland trägt den Titel On Comparative Meteorology und entzündet sich an Schulz’ hypertrophen Naturbeschreibungen sowie deren eigenartigen Spiegelungen im menschlichen Innenleben. Es ist allerdings kein Versuch, Schulz’ Bilder verdoppelnd nachzustellen, sondern stellt Stauds individuellen Zugang dar, sich dieser geheimnisvollen Welt anzunähern (UA 28., 29. und 30. Mai, Cleveland/USA, Dir: Franz Welser-Möst). Im Werk für Leipzig, das den Titel Über trügerische Stadtpläne und die Versuchungen der Winternächte trägt, tritt ein solistisches Streich-

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Johannes Maria Staud

quartett (das Gewandhaus-Quartett) zum Orchester. Auslöser waren hier die berüchtigten Schulz’schen demiurgischen Manipulationen sowie bizarr-zwischenmenschlichen Interaktionen, die ständig zwischen Traum und Realität oszillieren (UA 21./22. Mai, Leipzig/D, Dir: Riccardo Chailly). Beide Werke werden gleichsam Bruno Schulz’ Nebenstränge und Blindgeleise der Zeit zu befahren versuchen und gemeinsam aus 12 Miniaturen und einer „illegalen“ dreizehnten bestehen. Violent incidents hat am 21. Mai in Amsterdam seine niederländische Erstaufführung (Dir: Kasper de Roo, Marcus Weiss, sax, Windkraft Tirol). Lagrein für Violine, Klarinette, Violoncello und Klavier wird am 19. März vom Ensemble Recherche in Freiburg gespielt.

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RIHM

Stigma der Hoffnungslosigkeit Hoffnungslosigkeit ist das Stigma des vom dunklen Gott geraubten Mädchens, das gleich zu Beginn von Goethes Monodrama Proserpina weiß: „Endlos liegen vor dir die Trauergefilde, und was du suchst, liegt immer hinter dir.“ Wolfgang Rihm hat nun für die Schwetzinger Festspiele dieses Monodram für Sopran, Frauenchor und kleines Orchester komponiert. Proserpina erfährt am 2. Mai im Rokokotheater seine Uraufführung (Solistin: Mojca Erdmann, Dirigent: Jonathan Stockhammer, Regie: Hans Neuenfels).

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Weitere Uraufführungen: Die Nietzsche-Notate für den Chor des Bayerischen Rundfunks erklingen erstmals am 9. Mai in München (Dir: Rupert Huber). Im Auftrag der Berliner Philharmoniker schreibt Rihm anlässlich des 75. Geburtstags von Claudio Abbado Mnemosyne für 13 Spieler und hohen Sopran (UA 20. Mai, Berlin). Der Maler träumt für Bariton und kleines Orchester entsteht für die Zaterdag Matinee-Konzerte im Amsterdamer Concertgebouw. Reinbert de Leeuw dirigiert das ASKO|Schönberg, Solist ist Matthias Goerne (23. Mai).

Wolfgang Rihm

Rihm ist zur Zeit composer in residence in der Essener Philharmonie: das Ensemble Resonanz spielt unter Peter Rundel u.a. Ricercare, Cantus firmus, In nuce, Male über Male und abgewandt 2 (4./5. Apr.). Das Michael Pattmann Schlagzeugensemble bringt am 7. Mai Tutuguri VI. La lugubre gondola / Das Eismeer für 2 Orchestergruppen und 2 Klaviere führt die Staatskapelle Halle am 29. Apr. auf. In Paris interpretieren Solisten des Ensemble Intercontemporain am 4. Apr. Paraphrase für Violoncello, Schlagzeug und Klavier.

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PÄRT

Neues aus altem Holz Das internationale Interesse an Arvo Pärts 4. Symphonie ‚Los Angeles’ ist groß: auf die Uraufführung (10./11. Jan., Los Angeles Philharmonic, Esa-Pekka Salonen) folgten am 22.–24. Jan. drei weitere Aufführungen in den USA, wiederum unter der Leitung von Esa-Pekka Salonen (Chicago Symphony Orchestra). Die die finnische Erstaufführung findet am 16. April in Helsinki statt, mit dem Helsinki Philharmonic Orchestra unter dem türkischen Dirigenten Cem Mansur.

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Zwei kammermusikalische Werke hatten im Februar 2009 ihre Uraufführung: im Rahmen des Klavierfestivals „Keys to the Future“ war am

Arvo Pärt

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pärt

9. Feb. in New York Pari Intervallo erstmals in der Version für Klavier zu 4 Händen zu hören. Die Geschichte, die hinter dem Werk Sei gelobt, du Baum steht, ist keine alltägliche: Ausgangspunkt ist der Fund eines alten Stücks Holz, das Anfang der 1960er Jahre beim Graben nach Wasser in der Schweiz entdeckt wurde. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass das Weißtannenholz ungefähr 2000 Jahre alt ist. Das sehr feinjährige, fast astlose Stück Holz bot sich als Klangholz an. Es wurden daraus eine Quinterne (mittelalterliches, lautenähnliches Saiteninstrument) und eine Barockvioline gebaut. Sowohl die estnische Schriftstellerin Viivi Luik wie auch Arvo Pärt wurden durch die Geschichte dieses Stücks uralten Holzes zu Sei gelobt, du Baum für Bariton, Violine, Quinterne und Kontrabass angeregt. Die Uraufführung fand am 27. Feb. in Willisau/CH statt.


HAAS

Komplexe Harmonik Georg Friedrich Haas ist in den Bergen aufgewachsen. Dies ist insofern von Interesse, als sich sein neues Orchesterstück thematisch um die Alpen drehen wird. Haas kennt die Alpen nicht nur als Rückzugsort für Touristen, sondern auch die Nachtseiten der Idylle (UA am 29. Apr. in Dornbirn/A). In der für Köln entstehenden Musik für Sopran und Kammermusik vertont Haas Texte von Georg Trakl, Theodor Storm, August Stramm und Else Lasker-Schüler. Der Sopranpart wird mikrotonal angelegt sein, Solistin ist Sarah Wegener. Haas arbeitet auch an einer Version für Sopran und Klavier (UA am 3. Mai in Köln). Nach-Ruf ... ent-gleitend ... wird von Studierenden der Universität für Musik und darstellende Kunst am 20. März im Wiener Musikverein gespielt. „In iij. Noct“, das in völliger Dunkelheit zu spielende Streichquartett, steht am Programm des Festivals „Imago Dei. Musik zur Osterzeit“ (Klangraum Minoritenkirche, 10. Apr. in Krems/A). Open Spaces II (für 12 Streichinstrumente und 2 Schlagzeuge; in memoriam James Tenney) wird am 19. Apr. in der Hamburger Johanniskirche vom Ensemble Resonanz zur

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Georg Friedrich Haas

Aufführung gebracht. Open Spaces (hier spielen die Musiker in einer kompakten Formation und nicht geteilt) erfährt aber auch eine szenische Interpretation. In insgesamt zehn Vorstellungen erkundet die Choreographin Sasha Waltz mit 70 Tänzern (Solistenensemble Kaleidoskop und Tanzcompagnie Sasha Waltz & Guests), Musikern und Sängern die noch leeren Räume des Neuen Museums Berlin. Es ist quasi dessen künstlerische Inauguration, bevor darin die wertvollen Exponate des Ägyptischen Museums (etwa die Papyrussammlung) zu sehen sein werden. (10 Aufführungen vom 18.–30. März).

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haas


LUKE BEDFORD / BALTAKAS

into Johannesburg und Dubai Das into … Projekt des Ensembles Modern wurde im letzten Jahr mit den ersten Aufführungen von into Istanbul begonnen. Dieses Frühjahr werden Johannesburg und Dubai musikalisch präsentiert, und zwar in Werken von Luke Bedford (Johannesburg) und Vykintas Baltakas (Dubai). Von seiner Zeit in Südafrika berichtet Bedford, dass er „schockiert war von den extremen Kontrasten, zwischen denen die Menschen leben. Manche residieren in großen Sicherheitspalästen, während viele andere in bitterster Armut vegetieren, die man sich vorstellen kann. Ich mochte die Energie und Dynamik der Stadt und traf erstaunliche

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Leute, aber die ständige Furcht vor gewalttätigen Verbrechen begann mich zu belasten.“ Das entstandene Werk By the Screen in the Sun at the Hill on the Gold ist zum ersten Mal am 6. März in Berlin und am 7. März in Frankfurt zu hören. Sian Edwards dirigiert das Ensemble Modern. Baltakas hat sich letztes Jahr zwei Mal in Dubai aufgehalten. Er beschreibt die Faszination der Stadt wie folgt: „Dort gibt es so viele unterschiedliche Menschen und so unterschiedliche Lebensauffassungen, und alles geht mit immenser Geschwindigkeit vor sich. Das schafft eine Unmenge von voneinander unabhängigen Prozessen, die unmöglich in ihrer Gesamtheit kontrolliert werden können.” Baltakas’ neues Werk mit Sicht auf Dubai stellt das Ensemble Modern erstmals am 27. Mai in Berlin und 28. Mai in Frankfurt vor. Es dirigiert Franck Ollu.

Luke Bedford

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luke bedford / baltakas


Klarheit“ und favorisiert „einige besonders schöne Chorstellen“. Einige Kritiker lobten die musikalische Leitung: „Musikalisch erweist die Opera North dem Werk einen großen Dienst“, schrieb The Guardian, während The Times den Dirigenten selbst hervorhebt: „Richard Farnes dirigiert vorzüglich.” Gut, dass es weitere Aufführungen gibt, um dieses Fest für die Sinne zu genießen: Newcastle/UK, 4. März; Glasgow/UK, 10. und 11. März; Bregenz/A, 17. Aug. www.goskindeep.com

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David Sawer Skin Deep Opera North Leeds 2009

LENTZ

Drei Orchester-

SAWER

sterne

Fest für die Sinne „Eine starke Mischung in jeder Hinsicht, die Musik summt in Strawinsky-ähnlicher, rhythmischer Energie, in raffiniert orchestrierter Textur und wechselt geschickt zwischen Sprache und Gesang.” (The Times); „Sawers Orchestrierung ist wunderschön entwickelt.” (The Observer). Natürlich sind das nicht die einzigen Kritiken nach der Uraufführung von David Sawers neuem Werk Skin Deep: The Telegraph anerkennt den „hochbegabten Komponisten”, seine „strawinskische

Georges Lentz’ Mysterium ist der letzte Teil des Zyklus’ Caeli enarrant … und ist selbst ein sich weiterentwickelndes Werk. Drei Werke sind bereits aus diesem Prozess hervorgegangen: Ngangkar (2000), das Lentz’ Passion für die Weiten des australischen Outback widerspiegelt, Guyuhmgan (2001), das von der zeitgenössischen Kunst der Aboriginies beeinflusst ist und Monh (2005), ein Konzert für Viola und Orchester, in dem die Viola durch das Werk führt. Die Titel stammen aus der Sprache der Aboriginies und bedeuten „Stern(e)“. www.universaledition.com/lentz

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sawer / lentz


SCHWARTZ

BORISOVA-OLLAS

Musikalische Echos Orchestrale Jay Schwartz’ Music for Voices and Orchestra wurde am 29. Nov. in Stuttgart uraufgeführt. Das Werk öffnet ein Fenster zu einer anderen Welt, zu einem anderen musikalischen Denken. Schwartz arbeitet mit breiten Pinselstrichen, in denen der Klang selbst eine fundamentale Rolle spielt. Er plaziert die Sänger zwischen die Spieler im Orchester, sodass man oft nicht sagen kann, ob man die Stimmen oder das Orchester hört. Am 24. Januar wurde Music for Five Stringed Instruments II vom NYYD Ensemble aus Tallinn in Köln uraufgeführt. Der Komponist arbeitet derzeit an einer neuen Version seiner Kammeroper Narcissus & Echo, die bei den Opernfestspielen im Juli in München präsentiert wird.

Highlights Victoria Borisova-Ollas’ Angelus (2008) für Orchester ist „eine raffinierte Mixtur. … Schließlich wird effektsicher erreicht, das ganze Orchester in vollen, doch nie gewalttätigen Glockenschwung zu versetzen, mit rauschhafter Wirkung.“ (Süddeutsche Zeitung) Open Ground (2006) ist ein 10-minütiges Vorspiel zum größeren The Ground Beneath Her Feet, das auf einer Novelle von Salman Rushdie basiert. Kingdom of Silence ist 15 min lang und evoziert ein Gefühl zwischen Traum und Alptraum. Wir senden Ihnen gerne Ansichtsmaterial und Aufnahmen zu. Mehr Information unter: www.universaledition.com/ borisova-ollas

Victoria Borisova-Ollas

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schwartz / borisova-ollas


Henri Pousseur CERHA

Losgelassene Sinnlichkeit Die erste Idee Alban Bergs zur Komposition der Oper Lulu reicht zurück auf eine entscheidende Erfahrung des 20-Jährigen: Am 29. Mai 1905 wohnt er einer von Karl Kraus veranstalteten Wiener Aufführung von Frank Wedekinds Büchse der Pandora bei und begeistert sich an der im Stück losgelassenen Sinnlichkeit und Sexualität – dieses Thema fesselt bis heute. In der von Friedrich Cerha fertig gestellten 3-aktigen Lulu-Fassung kommt es ab 20. Apr. zu einer namhaften Neuinterpretation in Lyon (Dir: Daniele Gatti, Regie: Peter Stein). Cerhas Saxophonkonzert erfährt seine deutsche Erstaufführung am 4. März in Meiningen/D mit dem

Solisten Theodore Kerkezos, Stefanos Tsialis dirigiert die Meininger Hofkapelle. POUSSEUR

Interaktive Oper Henri Pousseurs Votre Faust (Neufassung 1981), ein „variables Spiel in Art einer Oper“ (Libretto: Michel Butor), stellt alles in Frage, was wir unter einer „normalen“ Oper verstehen. Heute würden wir sie als „interaktive“ Oper bezeichnen, da die Zuschauer bestimmen können, welche Fortsetzung die Handlung nimmt. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung war überzeugt, dass es „den Autoren gelungen ist, ein Werk zu schaffen, das als musiktheatralisches Hauptwerk des Jahrhunderts angesehen werden kann“. Henri Pousseur feiert am 29. Juni 2009 seinen 80. Geburtstag.

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cerha / pousseur


HALFFTER

Meditative Tiefendimension Die Kritiken nach der Uraufführung von Cristóbal Halffters Lázaro an der Oper Kiel im Mai 2008 waren hymnisch: „Das Werk eröffnet immer neue Klangräume irisierender, subtil orchestrierter Strukturen. Seine meditative Tiefendimension empfängt das Stück durch Halffters Komposition. Mit Lázaro ist Halffter eine Oper gelungen, die sich würdig in die Tradition großer Bekenntniswerke fügt“, schrieb die

Frankfurter Allgemeine Zeitung. In einer konzertanten Aufführung ist das Werk nun erstmals in Griechenland zu hören. Es dirigiert der Komponist (8. März, State Orchestra of Athens). Ebenfalls in Athen wird Oda para felicitar a un amigo durch die Internationale Ensemble Modern Akademie aufgeführt (14. März, Kasper de Roo). Ricercare für Orgel solo legt sich Martin Haselböck am 18. März in Wien auf das Pult der großen Orgel des Konzerthauses. SCHNYDER

Packende Dramatik Das 1997 entstandene Violin Concerto des Schweizer Komponisten Daniel Schnyder ist ein spannungsreiches, technisch hoch anspruchsvolles Werk, das romantische, verträumte Passagen ebenso beinhaltet wie wilde Läufe voll packender Dramatik und großer Leidenschaft. Das MDR Sinfonieorchester interpretiert es, gemeinsam mit der Solistin Nora Chastain, unter Michael Sanderling am 8. März in Dessau und 10. März in Leipzig.

Cristóbal Halffter Lazáro Oper Kiel 2008

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halffter / schnyder


Pierre Boulez BOULEZ

Gleich und gleich gesellt sich gern Im kommenden Mai setzen amerikanische Ensembles die Feiern anlässlich des 100. Geburtstags von Olivier Messiaen fort und präsentieren am 5. Mai in New York vier seiner führenden Protegés, darunter Pierre Boulez. Das Stony Brook Contemporary Chamber Players führt Messiaens Oiseaux exotiques mit Gil Kalish am Klavier auf. Michel Galante dirigiert das Argento Chamber Ensemble in der US-Erstaufführung von Boulez’ Improvisé – pour le Dr. K. (ein 4-minütiges Werk für Flöte, Klarinette, Klavier, Viola und Violoncello). Das Leipziger Ballett ehrt seinen früheren Ballettdirektor Uwe Scholz, der im Dezember 2008 50 Jahre alt geworden wäre. Es werden vier

Choreografien von Scholz gezeigt, die Musik von Strawinsky, Pergolesi und Schumann beinhalten, sowie auch Boulez’ Notations I–IV für Orchester. Andreas Schüller dirigiert das Gewandhausorchester am 21., 24. und 30. Mai. Das Birmingham University New Music Ensemble präsentiert in einem Konzert am 11. Mai im CBSO Centre Musik von Dallapiccola, Hoyland, Reich und ebenso von Boulez. Jonty Harrison dirigiert Éclat und Vic Hoylands Pierrot for Boulez, das 2008 uraufgeführt wurde, als Boulez zu Besuch in Birmingham war. Diesen Frühling werden zwei neue Studienpartituren mit Werken von Boulez in unserer neuen Studienpartituren-Reihe publiziert: sur Incises und Pli selon Pli – No. 3, Improvisation II. Zur Erinnerung: Pierre Boulez feiert am 26. März 2010 seinen 85. Geburtstag.

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BIRTWISTLE

Geburtstagsvorbereitungen Am 15. Juli 2009 begeht Harrison Birtwistle, einer der herausragenden lebenden Komponisten Großbritanniens, seinen 75. Geburtstag. Aus diesem Anlass finden in Europa und Amerika eine Fülle von Konzerten statt. Hier nur einige Highlights der kommenden Monate: das Klangforum Wien (unter Jean Deroyer) nimmt Tombeau in memoriam Igor Stravinsky für 7 Spieler mit ins Lincoln Centre (4. Apr.) und in die Laeiszhalle nach Hamburg (12. Apr.). Das Kuss Quartet führt am 12. Mai 3 Movements im Mozarteum in Salzburg auf, und das Ensemble Recherche präsentiert Pulse Sampler (1981) für Oboe und Claves am 15. Mai in Donaueschingen. Am 23. Mai bringt das BCMG Birtwistles UE-Auftrag anlässlich des

80. Geburtstages für Dr. Kalmus Some Petals from my Twickenham Herbarium, und am selben Tag spielt das Ensemble Contrechamps das 1984 entstandene Kammerwerk Secret Theatre in Genf. REICH

Steve spielt Reich In einer spannenden Zusammenarbeit präsentieren die Salzburger Konzertveranstalter im März 2009 zum ersten Mal die Salzburg Biennale. Das Festival stellt an vier Wochenenden vier Komponisten vor, vom 12.–15. März steht Steve Reich im Mittelpunkt. In der Choreografie Fase von Anne Teresa De Keersmaeker werden 4 Organs und Piano Phase von der Compagnie Rosas vertanzt und vom Ensemble Ictus gespielt. In Clapping Music wirkt der Komponist selbst mit. Weitere Informationen: www.salzburgbiennale.at

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Luciano Berio BERIO

Paris, 14. März 1959 Vor genau 50 Jahren fand in der Salle Gaveau in Paris ein Konzert statt, das Musikgeschichte schrieb: Pierre Boulez dirigierte im Rahmen seiner „Domaine Musical“ ein Werk, das erstmals elektronische Musik und Live-Instrumente gleichzeitig verwendete: Différences (für 5 Instrumente und Tonband) von Luciano Berio. Die Komplexität der dabei entstehenden Klangmischungen resultiert aus der Verbindung direkt gespielter instrumentaler Transformationen mit den elektronisch transformierten Klängen des Tonbandes. Die nunmehr revidierte Ausgabe von Différences ist soeben erschienen.

Christian Lindberg. „Es ist kein Konzert im eigentlichen Sinne des Wortes, auch wenn die Solopartie von großer und beinahe übertriebener Schwierigkeit ist. Der Orchesterpart ist teilweise aus der Posaunenstimme generiert, doch sind deren Wege und die Substanz der Diskurse substantiell unterschiedlich. Bisweilen teilen Posaune und Orchester denselben Grundton, doch eigentlich sprechen sie nicht miteinander. Und so ist SOLO weniger ein Konzert als eine Begegnung zweier Einsamkeiten.“ (Berio) Zu hören ist es am 28. März im Rahmen von MaerzMusik in der Philharmonie Berlin und am 31. März im Rahmen von Ars Musica im Palais des Beaux-Arts, Brüssel. Beide Male spielt das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden/Freiburg unter Sylvain Cambreling und dem Solisten Frederic Belli, Posaune. Am 24. Okt. 2010 wäre Luciano Berio 85 Jahre alt geworden.

SOLO für Posaune und Orchester entstand 1999 für den Posaunisten

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berio


KAGEL

Exotischer Spieltrieb Exotica von Mauricio Kagel bietet 6 Instrumentalisten die Möglichkeit, ihren Spieltrieb sowie ihre Vokal-Improvisations-Lust in einem Werk mit großen Freiheiten auszuleben. Eine ausgeklügelte Partitur und ein unvergleichlich vielfältiges Instrumentarium an exotischen Klangerzeugern aus vier Kontinenten bilden dafür den Rahmen. Kerngedanke des Stücks ist die Bloßlegung des recht relativen Begriffs „Exotik“. Exotica ist am 5. Mai im Auditorium Parco della Musica in Rom zu erleben. STOCKHAUSEN

progetto pollini Unter dem Titel progetto pollini hat der Starpianist Maurizio Pollini schon bisher zeitgenössische Musik in immer neuer Zusammenstellung hochkarätig interpretiert. Nun stellt er Karlheinz Stockhausen in den Mittelpunkt seiner Konzerte, die er mit dem Klangforum Wien unter Peter Eötvös in Paris (7. März, Salle Pleyel), Köln (11. März, Philharmonie) und Mailand (16. März, Teatro alla Scala) präsentiert.

Maurizio Pollini

Auf dem Programm stehen die Klavierstücke VII, VIII, IX, weiters Kreuzspiel, Zeitmaße und KontraPunkte. Eine der musikalischen Miniaturen, die die Luxemburger Filmemacherin Bady Minck in ihrem opulenten Cross-Over-Projekt „Free Radicals – Musik und Film in verdichteter Form“ verwendet, ist Stockhausens Dr. K-Sextett. Das Projekt sorgte 2007 bei der Biennale in Venedig und beim Festival Wien Modern für Furore. Es wird – wieder mit dem Klangforum Wien unter Jean Deroyer – in New York (Lincoln Center, 4. Apr.), Hamburg (Laeiszhalle, 12. Apr.) und Luxemburg (Grand Auditorium, 13. Apr.) gezeigt.

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kagel / stockhausen


LIGETI

In Klang geronnener Traum Als Stanley Kubrick für seinen Film 2001 - Odyssee im Weltraum passende Musik suchte, stieß er auf György Ligetis Atmosphères und war von diesem „wie in Klang geronnenen Traum” gebannt. Nie zuvor hatte ein Orchester so geklungen: farbig, flächig und zugleich suggestiv. Ligeti komponierte keine Ereignisse, sondern Zustände; keine Konturen und Gestalten, sondern nur den imaginären musikalischen Raum. Dieser Klassiker der Moderne steht demnächst in Hamburg, Berlin, Liège und Graz auf dem Programm.

Orchester gültige Metrum der Originaltaktart der Singstimme folgt. Obwohl sich dadurch die Notation einzelner Instrumente bzw. Instrumentengruppen stark ändert, unterscheidet sich das klangliche Ergebnis der praktischen Ausgabe nicht von der Originalversion. Diese Studienpartitur ist jetzt in unserer neuen Reihe erhältlich. Pomàrico dirigiert in Saarbrücken Feldmans Coptic Light mit der Deutschen Radio Philharmonie in einem Konzert mit dem Titel ‚American Dreams’. Das Klangforum Wien präsentiert Madame Press Died Last Week at Ninety in New York und Hamburg. Genaue Details unter: www.universaledition.com/ feldman

FELDMAN

Komplexe Lösungen Die Notation von Morton Feldmans Musik ist oft extrem komplex, und die polymetrischen Passagen stellen die Ausführenden vor Probleme. Die neue Studienpartitur von Neither, herausgegeben von Emilio Pomàrico, bietet eine Lösung dieser Schwierigkeiten an. Feldmans polymetrischen Passagen werden homometrisch vereinheitlicht, wobei das resultierende, für das gesamte

2001 - Odyssee im Weltraum

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ligeti / feldman


EINEM

Köstliche Schokolade In Erinnerung an seine PatisserieVorfahren in Russland und inspiriert von den Kreationen der Schweizer Chocolatiers Camille Bloch, schuf Gottfried von Einem 1982 das Musikmärchen Prince Chocolat. Der teils traumhafte, teils abenteuerlich-lustige Text von Lotte Ingrisch über einen einsamen Buben, der vom Schokoladenprinz in dessen Reich der Süßigkeiten entführt wird, verbindet sich mit der eingängigen, plastischen Musik zu einem unterhaltsamen Stück. Im Mai spielt das Orchestre Symphonique de Mulhouse das schokoladige Werk in einem Familienkonzert-Zyklus. MESSIAEN

Naturhafte Kunst „Ich habe die Vögel gewählt, andere den Synthesizer“, erklärte Olivier Messiaen angesprochen auf seine große Inspirationsquelle: den Gesang der Vögel. Ihm verdanken sich viele seiner Meisterwerke. Auch sein letztes großes Orchesterwerk Eclairs sur l´Au-delà (soeben bei KAIROS mit Ingo Metzmacher

und den Wiener Philharmonikern erschienen) ist ein vielstimmiges Gotteslob, ganz vom Vogelgesang inspiriert. Auch in den 1950er Jahren entstehen drei Werke, die so gut wie ausschließlich auf dem Gesang der Vögel beruhen. Dazu zählt auch sein 1953 entstandenes Opus für Klavier und Orchester Oiseaux exotiques, das am 23. März in Wien und am 5. Mai in New York zu hören ist. KRENEK

Vokales in Berlin Dem Vokalschaffen von Ernst Krenek widmet der RIAS Kammerchor unter Hans-Christoph Rademann am 16. Mai ein Portraitkonzert im Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin. Am Programm stehen 5 Gebete für Frauenchor a cappella, Kantate von der Vergänglichkeit des Irdischen für Solosopran, gemischten Chor und Klavier, 3 Gemischte Chöre a cappella und Ô Lacrimosa ... für Sopran und Klavier. Letzteres wird interpretiert von der Sopran-Solistin Caroline Stein und Philip Mayers am Klavier.

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WEILL / BRECHT

Ein weltliches Requiem Kurt Weill erhielt vom Frankfurter Sender 1928 den Auftrag für ein neues Werk. Es entstand Das Berliner Requiem, auf bereits vorhandenen Texten aus der Hauspostille von Bertolt Brecht. Da Weill zu der Zeit vor allem an der Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny arbeitete, betrachtete er seine Arbeit am Berliner Requiem auch als willkommene Stilstudie für die große Oper. Dennoch nimmt das Berliner Requiem mit seiner Kraft

Kurt Weill

eine wichtige und eigenständige Rolle ein. „Der Titel Das Berliner Requiem ist keineswegs ironisch gemeint, sondern wir wollten versuchen, das über den Tod auszusagen, was der großstädtische Mensch zu diesem Thema empfindet. Das Ganze ist eine Folge von Totenliedern, Gedenktafeln und Grabschriften, also doch etwas wie ein weltliches Requiem.“ (Weill) Die Zusammensetzung des Berliner Requiems ist nicht eindeutig. Die in Konzertsälen hörbare übliche Fassung umfasst 6 Teile: 1. Großer Dankchoral: Lobet die Nacht ... , 2. Ballade vom ertrunkenen Mädchen, 3. Marterl - Hier ruht die Jungfrau, 4. Erster Bericht und 5. Zweiter Bericht über den unbekannten Soldaten unter dem Triumphbogen, 6. Großer Dankchoral: Lobet die Nacht ... (da capo). Eine autorisierte, alternative Fassung (Luzerner Fassung) fügt noch die Nummer Die rote Rosa und Zu Potsdam unter den Eichen ein. Diese Fassung wird am 7. März im Rahmen des Kurt Weill Festes 2009 in Dessau als szenische Produktion zur Aufführung gelangen (Dirigent: Errico Fresis). www.kurt-weill-fest.de

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weill / brecht


MILHAUD

Schwedische Rhythmen Die schwedische Karlstad University ist diesen Frühling Gastgeber einer Aufführung von Darius Milhauds Konzert für Schlagzeug und kleines Orchester (1929/1930). Das 7-minütige Stück ist für eine Vielfalt an Schlaginstrumenten und kleine Kammerorchesterbesetzung geschrieben und, dem Willen des Komponisten entsprechend, ohne jegliche Kadenzen oder sonstige Ergänzungen aufzuführen. Musikstudenten des Ingesund College of Music werden das Concerto am 28. März unter Karl Viktorin in Ingesund/S aufführen. TANSMAN

Le Serment – Der Schwur Ein Mann kommt überraschend nachts nach Hause und lässt einen Wandschrank zumauern, nachdem seine Frau geschworen hat, es halte sich niemand darin verborgen. Beide wissen jedoch, dass ihr Liebhaber auf diese Weise einen fürchterlichen Tod findet. Alexandre Tansman gestaltete diesen Stoff in

Le Serment (1954) in einem üppig schillernden, nachimpressionistischen Stil als melancholisches Bühnenwerk in vorsichtig surrealistischer Manier. Das polnische Teatr Wielki zeigte die selten gespielte „Lyrische Episode“ in einer Neuinszenierung von Laco Adamik am 14., 15. und 24. Feb. in Warschau. SCHOSTAKOWITSCH

Ungeheuer kühne Musik In seinem Opernerstling Die Nase (1927/28), einem Prachtstück absurd-überdrehten derb-komischen Musiktheaters, bedient sich Dmitri Schostakowitsch der von Nikolaj Gogol 1836 erdachten Satire auf die russische Bürokratie um einen Nasen(=Identitäts)verlust. Mit einer ungeheuer kühnen Musik, voller Raffinesse und aggressiver Mittel wird expressionistisch entfesseltes Theater in filmischer Dramaturgie dargestellt. Die Opera Boston präsentiert das Werk am 27. Feb., 1. und 3. März im Cutler Majestic Theatre.

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milhaud / tansman / schostakowitsch


MARTINU

Gleiche Fragen und Gefühle Als Bohuslav Martinu das Gilgamesch-Epos, diese große assyrischbabylonische Dichtung, vertonte, meinte er, dass die Menschen sich „trotz der gewaltigen Fortschritte, die wir in Technik und Industrie gemacht haben“, nicht verändert haben. Die Fragen und Gefühle seien dieselben geblieben. Matthias Bamert führt nun mit dem Kammerorchester Basel das Werk sowohl in Basel (30. Apr.) als auch in Essen (1. Mai) und Dresden (2. Mai) auf. Les Fresques de Piero della Francesca steht am 26. und 27. März in Turin auf dem Programm. MARTIN

Neue Magie „Le Vin herbé von Frank Martin umgibt bis heute die Aura des „Geheimtipps“: ein wahrer „Zaubertrank“ von kristallklarer Reinheit, eine Tristan-Vertonung von ganz eigenem Sog, zwar jenseits der narkotischen Wonnen Wagners, aber nicht minder suggestiv“ (Kerstin Schüssler-Bach). Nach dem Erfolg von Willy Deckers Bühnenversion bei der Ruhrtriennale 2007 können Sie das Werk nun

Frank Martin Le vin herbé Ruhrtriennale 2007

auch als neue Studienpartitur käuflich erwerben. Mehr Information unter: www.universaledition.com/ studienpartituren In Genf/CH kommt am 5. Apr. Golgotha, Martins „Oratorium in zwei Teilen“ mit dem Orchestre de Chambre de Genève und dem Cercle Jean Sébastien Bach de Genève zur Aufführung. In Montpellier/F (10./11. Apr.) und Langogne/F (12. Apr.) ist das Orchestre National de Montpellier mit Maria-Triptychon für Sopran, Violine und Orchester zu hören.

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martinu / martin


EISLER

Die Technik des Lehrers In Palmström (1924), nach Texten aus Christian Morgensterns Galgenliedern, setzt sich Hanns Eisler mit der Technik seines Lehrers Arnold Schönberg auseinander. Es ist als Parodie auf Schönbergs Pierrot Lunaire zu verstehen. Die Instrumental-Besetzung entspricht – bis auf Klavier und Bassklarinette – der des Pierrot. Eisler verwendete darin zum ersten Mal die erst kurz davor von Schönberg entwickelte „Komposition mit zwölf aufeinander bezogenen Tönen“. Das Salonorchester Odeon interpretiert es am 23. März in der Tonhalle Zürich.

dafür, wie die Improvisationsfähigkeit der Volksmusik orchestral vermittelt werden kann. In Schweden wird das Werk von der Respons Sinfonietta präsentiert (28./29. März). Nach seinem Dienst in der kaiserlich-österreichischen Armee erzählt Háry János von seinen Heldentaten, die nur in seiner Fantasie stattgefunden haben. Diese Erzählungen bilden die Grundlage für Kodálys Singspiel Háry János und für die ein Jahr später entstandene Háry János-Suite für großes Orchester, welche am 27. und 28. Mai in Bonn zur Aufführung kommt.

KODÁLY

Fantastische Heldentaten Gleich mehrere populäre Werke von Zoltán Kodály kommen in den folgenden Monaten zur Aufführung, darunter die Marosszéker Tänze. Kodály verarbeitet darin folkloristisches Material aus Transsylvanien zu einer freien Rondoform mit abschließender Coda. Die Tänze sind ein prachtvolles Beispiel

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eisler / kodály

Zoltán Kodály


Walter Braunfels Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna Deutsche Oper Berlin 2008

Die Vögel setzen ihren Eroberungsflug in Amerika fort. An der Los Angeles Opera dirigiert James Conlon am 11. April die Premiere des lyrisch-phantastischen Spiels (Inszenierung: Darko Tresnjak).

BRAUNFELS

DALLAPICCOLA

Eroberungsflug

Geschmuggeltes Cello

Das Magazin Opernwelt zeichnete die Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna von Walter Braunfels als wichtigste Wiederentdeckung des Jahres 2008 aus. Zusätzlich wird die Renaissance des Komponisten durch mehrere hochkarätige Konzerte untermauert: Der Variationenzyklus Phantastische Erscheinungen eines Themas von Hector Berlioz kommt sowohl mit dem Staatsorchester Stuttgart, dirigiert von Manfred Honeck (8./9. März) als auch mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter Dennis Russell Davies (7./8. Mai) zur Aufführung. Komponiert 1914–17, wird dieses Werk von Kritikern als geistreich, effektvoll und trefflich orchestriert beschrieben.

Es war sein Dackel, der die Grenzbeamten ablenken musste, als der Direktor der UE, Alfred Schlee, die Stichplatten des Cello-Solostücks Ciaccona, Intermezzo e Adagio von Luigi Dallapiccola kurz nach Ende des Krieges 1945 – in einer Zeit ohne legale Versendungsmöglichkeiten – über die Grenze nach Österreich schmuggelte. Die Ciaccona ist – ganz legal – am 7. April, gespielt von Asa Akerberg, beim Festival Printemps des Arts Monte Carlo als Teil eines Portraitkonzerts zu hören.

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braunfels / dallapiccola


BARTÓK

Unumstrittene Meisterwerke Als Herzog Blaubarts Burg nach der Uraufführung Béla Bartók nicht den erhofften Erfolg brachte, zog sich der Komponist lange aus der Öffentlichkeit zurück. Heute zählt die Oper zu den unumstrittenen Meisterwerken des 20. Jahrhunderts. In Montpellier kommt es nun zu einer Neuinszenierung durch Jean-Paul Scarpitta (Premiere: 24. Apr.). In Seattle ist die Oper ebenfalls zu sehen (Inszenierung: Robert

Béla Bartók Herzog Blaubarts Burg Teatro alla Scala 2008

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bartók

Lepage, ab 1. März). Die Opéra National du Rhin (Strasbourg, Colmar, Mulhouse) bringt im Mai Der wunderbare Mandarin in der Choreografie von Lucinda Childs. Auch sonst steht dieses einst als anrüchig empfundene Ballett hoch im Kurs. Kent Nagano dirigiert es auf der Europa-Tournee seines Orchestre Symphonique de Montréal (Wien, 21. Apr.). Der holzgeschnitzte Prinz steht zwei Mal in Paris am Programm (15. Mai, Salle Pleyel, Orchestre Philharmonique de Radio France, Dir: Philippe Jordan und 19. Mai Théâtre des Champs-Elysées, Oslo Filharmoniske Orkester, Dir: Jukka-Pekka Saraste). Am 16. Mai dirigert Saraste das Werk in Wien. Auch von der Tanz-Suite werden mehrere Interpretationen angeboten: u.a. führt sie Tan Dun mit den Münchner Philharmonikern auf (2.–4. Apr.) und das hr-Symphonieorchester unter Paavo Järvi (24./26. Mai). Das hochvirtuose 2. Klavierkonzert hat sich der chinesische Klavierstar Lang Lang gleich mit zwei Dirigenten vorgenommen (11. Apr., Berlin, Orchestra del Teatro alla Scala, Dir: Daniel Barenboim; 20. Apr., London, London SO, Dir: Daniel Harding).


SCHÖNBERG

Nichts an Aktualität verloren Arnold Schönbergs Monodram Erwartung nach einem Text von Marie Pappenheim zeigt die Tragödie einer Frau, die ihren Geliebten erwartet und ihn nach irrem Suchen tot auffindet. Im Mittelpunkt von Die glückliche Hand nach einem Text des Komponisten steht ein vereinsamter Mann, der trotz Warnungen abermals vergeblich versucht, sein Glück mit einer Frau zu finden. An Aktualität haben beide Einakter nichts verloren. Sie finden sich auch dieses Frühjahr auf den Spielplänen. Die Erwartung kann in Seattle (Regie: Robert Lepage), Gelsenkirchen, Sevilla, Berlin und Leipzig (hier gemeinsam mit Die glückliche Hand) gehört werden.

Dir: Esa-Pekka Salonen) sowie Luzern (11./12. März, Dir: Jonathan Nott). In vertanzter Version steht sie in Gelsenkirchen (1., 15. März, Choreografie: Bernd Schindowski) und Mannheim (31. Mai, Choreographie: Robert Glumbek) auf dem Programm. Pierre Boulez dirigiert die 1. Kammersymphonie mit dem Ensemble Intercontemporain in Paris (23. Mai). Auch der Boulez-Verehrer Maurizio Pollini hat Schönberg im musikalischen Gepäck. Er spielt 3 Klavierstücke, op. 11 in Köln, Paris und Mailand (7., 11. und 16. März).

Pelleas und Melisande, von Alban Berg fundiert analysiert (man kann die symphonische Dichtung tatsächlich als riesigen Sonatensatz sehen), wird von Leon Botstein (12. März, Jerusalem), Christian Thielemann (17.–19. Apr., München) und Bertrand de Billy (29. Mai, Wien) aufgeführt. Die Verklärte Nacht findet ihr Publikum in konzertanter Form in London, Paris, Wien (4., 12. und 14. März,

Arnold Schönberg mit Gattin Gertrud und Hund Witz

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schönberg


WEBERN

Gesellenstück Anton Webern hat insgesamt nur 31 Werke als sein offizielles Oeuvre anerkannt. Die Gesamtdauer aller Werke mit Opuszahl beträgt lediglich etwas über 3 Stunden – Ergebnis einer kompromisslosen Auswahl und allerhöchsten Anspruchs. Erst mit dem Abschluss seines Kompositionsstudiums bei Arnold Schönberg begann er mit der Vergabe von Opuszahlen. Opus 1 ist Weberns Gesellenstück - die 1908 komponierte Passacaglia für Orchester. Dieses Werk markiert sowohl Endpunkt als auch kompositorischen Neuanfang: Inspiriert durch die 4. Symphonie von Brahms, steht das Werk in direkter Nachfolge der Spätromantik. Ingo Metzmacher und das Deutsche SO stellen das Werk dem Konzertpublikum in Hongkong (5. März), Seongnam/ROK (14. März)

und Kuala Lumpur/MAL (17. März) vor. Der UE-Katalog enthält das Werk auch als Fassung für kleines Ensemble, 1987 von Henri Pousseur bearbeitet. ATTERBERG (1887–1974)

„Dollarsymphonie“ Der schwedische Komponist Kurt Atterberg wurde durch seine 6. Symphonie international zum Begriff. Anlässlich des 100-jährigen Todestages von Franz Schubert veranstaltete die Columbia Gramophone Company 1928 einen int. Kompositionswettbewerb von Schubert inspirierter Werke. Atterberg gewann den 1. Preis und damit 10.000 $, was der Symphonie den Spitznamen „Dollarsymphonie“ eintrug. Das Werk wird vom Osaka SO unter Hiroshi Kodama am 18., 20. und 23. März in Osaka und Tokyo aufgeführt.

Anton Webern und Ludwig Zenk

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webern / atterberg


Alban Berg Lulu Oper Frankfurt 2003 BERG

Klangfülle und strukturelle Klarheit Alban Berg, dessen Todestag sich am 24. Dez. 2010 zum 75. Mal jährt, hat selbst die Drei Stücke (II, III und IV) aus der Lyrischen Suite für Streichquartett (1925–1926) im Jahre 1927 für Streichorchester bearbeitet. Durch die Einrichtung der drei restlichen Sätze (I, V und VI) von Theo Verbey ist es seit 2005 möglich, die gesamte Lyrische Suite für Streichorchester auf Konzertbühnen aufzuführen. „Die Bearbeitung ist so weit als möglich im Stile Alban Bergs erfolgt. Diese ,sechs recht kurzen Sätze mit einem eher lyrischen als symphonischen Charakter’ (wie Berg es ausdrückte) sind mit einer größeren Gruppe leichter zu spielen als

mit einem Streichquartett. Das Stück gewinnt an Klangfülle und struktureller Klarheit.“ (Verbey) Roberto Abbado wird mit Dawn Upshaw (geheime Gesangsstimme im letzten Satz) und dem St. Paul Chamber Orchestra die komplette Lyrische Suite für Streichorchester zum ersten Mal in den USA präsentieren (Minnesota, 24.–26. Apr.). Auch in Amsterdam sind am 19. und 20. März alle Stücke zu hören: Ed Spanjaard dirigiert das Koninklijk Concertgebouworkest mit der Solistin Christianne Stotijn. Peter Stein inszeniert an der Opéra de Lyon ab dem 20. Apr. Bergs Oper Lulu in der 3-aktigen Fassung, mit dem von Friedrich Cerha 1978 hergestellten 3. Akt. Cerha hatte den 3. Akt anhand zahlreicher Unterlagen, Anweisungen, Skizzen und schon instrumentierter Teile komplettiert.

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berg


CASELLA

Amüsante Sätze Alfredo Casella ließ in seinen frühen Werken zahlreiche Stilelemente anderer Komponisten einfließen, die er später mit seinem eigenen Stil kombinierte. So erinnert seine Serenata für Klarinette, Fagott, Trompete, Violine und Cello ein wenig an Strawinsky, enthält aber gleichzeitig eine sehr persönliche, süditalienische Färbung. Die fünf amüsanten Sätze zeigen eine Vielfalt der Klangregister sowie einen Reichtum an thematischen Einfällen. Aufgeführt wird das Stück am 27. Mai im Théâtre de la Sinne in Mulhouse/F. ZEMLINSKY

„Ich bin friedlos, … … ich bin durstig nach fernen Dingen“ – so der Beginn der Lyrischen Symphonie von Alexander Zemlinsky. Im Juni 1921 kam der Nobelpreisträger Rabindranath Tagore im Rahmen einer Tournee durch Mittel- und Nordeuropa auch nach Prag, wo er aus seinen Gedichten vorlas. Janáček schrieb über die Begegnung mit Tagore: „Wir verstanden ihn nicht, doch aus dem Klang

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casella / zemlinsky

Esa-Pekka Salonen

seiner Worte, aus den Melodien verspürte und erkannte ich seinen bitteren Seelenschmerz.“ Zemlinsky lebte zu der Zeit in Prag und legte seiner Lyrischen Symphonie sieben Gedichte von Tagore zugrunde. In dieser spezifischen Zusammenstellung beschreiben die Texte den Ablauf einer chronologisch nachvollziehbaren Handlung, vom leidenschaftlichen Anheben bis zum Auseinandergehen einer Liebesbeziehung. Das Philharmonia Orchester unter Esa-Pekka Salonen spielt das Werk im März in Paris (4.), London (12.) und Wien (14.).


SZYMANOWSKI

Exquisiter Farbenreichtum Neben dem Theater der Stadt Bonn, das am 10. und 16. Mai Karol Szymanowskis Oper König Roger in einer Neuinszenierung mit dem Beethoven Orchester Bonn unter Stefan Blunier zeigt, bringen auch die Bregenzer Festspiele ab dem 23. Juli die Oper neu heraus. Intendant David Pountney inszeniert, es spielen die Wiener Symphoniker unter Mark Elder. Im Zentrum von König Roger steht der Konflikt zwischen Ratio und Sinnlichkeit, zwischen Vernunftkultur und Ekstase. Die in der Oper angelegte Begegnung von christlicher, arabischer und antiker Welt erweckt Szymanowski durch den exquisiten Farbenreichtum seiner Orchestrierung eindrucksvoll zum Leben: König Roger changiert zwischen

byzantinischem Kirchengesang, impressionistischem Klangkolorit, orientalischen Melodien, spätromantischem Pathos und expressivem Gesang. In Bregenz wird auch das Orchesterwerk Szymanowskis in drei Konzerten vorgestellt. SCHMIDT

Sieben Siegel Fabio Luisi ist ein wahrer Meister in der Interpretation von Franz Schmidts Musik. Nun wird er bereits zum 9. Mal Das Buch mit sieben Siegeln realisieren. Am Vorabend des Palmsonntags (4. Apr.) dirigiert er die Dresdner Staatskapelle mit Herbert Lippert, T, und Annette Dasch, S, in der Dresdner Frauenkirche, gefolgt von zwei Konzerten in der Semperoper (5./6. Apr.). In Amsterdam (14. März) spielt das Radio Filharmonisch Orkest unter Edo de Waart Schmidts Chaconne für Orchester.

Karol Szymanowski König Roger Teatr Wielki Warschau 2007

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szymanowski / schmidt


Stücke sind mustergültige Beispiele einer anspruchsvollen Unterhaltungsmusik, die Schreker auch ansatzweise in späteren Orchesterwerken, zum Beispiel Festwalzer und Walzerintermezzo und Valse lente, geschrieben hat. Dabei wurden auch zwei Raritäten für Klavier inkludiert, die bisher unveröffentlicht waren: zwei Walzerimpromptus und drei Jugendwerke (Walzer Nr. 1 und 2, Melodie, Adagio in F, Appassionata), UE 33685. DELIUS

Englisches Volkslied SCHREKER

Unveröffentlichte Klaviermusik Franz Schreker war kein ausgebildeter Pianist, und Klaviermusik stand nicht im Zentrum seines Schaffens, doch in seinen rund fünfzig Liedern sowie in unzähligen Kammermusik-, Chor-, Orchesterwerken und Opern spielt das Klavier eine wichtige Rolle und tritt zuweilen auch solistisch hervor. Die UE hat in Zusammenarbeit mit dem Pianisten Manfred WagnerArtzt und dem Schreker-Experten Christopher Hailey das Klavierwerk Schrekers herausgebracht. Die

Frederick Delius’ englische Rhapsodie Brigg Fair wird im kommenden Frühling zwei Mal in Turin/I aufgeführt. Delius wurde zu diesem Orchesterwerk inspiriert, als er Percy Graingers Chorarrangement traditioneller englischer Volksmelodien hörte. 1908 uraufgeführt, nimmt sich Darius’ Stück Graingers Original direkt als Vorlage. Jeffrey Tate dirigiert das Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI Torino am 19. und 20. März in Turin.

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schreker / delius


MAHLER

Vertanzter Mahler „Meine Symphonie wird etwas sein, was die Welt noch nicht gehört hat! Die ganze Natur bekommt darin eine Stimme und erzählt so tief Geheimes, was man vielleicht im Traume ahnt! Ich sag Dir, mir ist manchmal selbst unheimlich zu Mute bei manchen Stellen, und es kommt mir vor, als ob ich das gar nicht gemacht hätte.“ So äußert sich Gustav Mahler zu seiner 3. Symphonie, die sich in der ungewöhnlichen Zweiteilung von der tradierten, viersätzigen Symphonie der Klassik löst. Der erste Teil besteht aus einem einzigen großen Symphoniesatz, während der zweite fünf verhältnismäßig kurze Sätze aufweist. Mahler wollte dem Werk und seinen einzelnen Teilen Titel geben, die er jedoch später wieder

wegließ, um Missverständnisse zu vermeiden. 1975 choreografierte John Neumeier sein erstes Ballett zu einer Mahler-Symphonie. Die Produktion Dritte Sinfonie von Gustav Mahler wurde seither immer wieder begeistert aufgenommen und auf internationalen Gastspielen gefeiert. Ab 13. März kommt diese Choreografie auch in der Opéra National de Paris zur Aufführung. Alle Symphonien Gustav Mahlers, begleitet von seinen Liederzyklen, werden von der Staatskapelle Berlin unter der abwechselnden Leitung von Daniel Barenboim und Pierre Boulez präsentiert. Als großes Projekt 2007 in Berlin vorgestellt und am 28. Okt. 2008 im Wiener Musikverein gestartet, wird der Mahler-Zyklus im Frühling 2009 fortgesetzt. Mehr Information: www.universaledition.com/ performances

Gustav Mahler Dritte Symphonie von John Neumeier

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mahler


JANÁČEK

Das schlaue Füchslein als Kinderoper Nach der Zürcher Inszenierung 2006 ist in Paris – als Koproduktion der Opéra National de Paris und des Théâtre Musical de Besançon – ab dem 10. März Leoš Janáčeks Das schlaue Füchslein, zum ersten Mal in der Fassung für Kinder zu sehen. Denis Comtet dirigert das Ensemble Justiniana, Regie führt Charlotte Nessi. Der Komponist Alexander Krampe, der schon für die Zauberflöte für Kinder musikalisch verantwortlich zeichnete, hat Janáčeks Partitur für Kammerorchester (Streichquintett, Bläserquintett, Akkordeon und Schlagwerk – insgesamt 12 Musiker) bearbeitet und mit der Librettistin Ronny Dietrich eine gekürzte, inhaltlich stark vereinfachte Fassung als Kinderoper hergestellt. „Ebenso wie die musikalische Bearbeitung für Kammerorchester darum bemüht war, den Farbenreichtum von Janáčeks Oper zu bewahren, wurde bei der Textfassung darauf geachtet, dass sie einerseits der originalen Melodieführung Janáčeks folgt und andererseits die Vokale so weit wie möglich dem originalen tschechischen Wortlaut angleicht, um die für Janáček so

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janáček

charakteristische Sprachmelodie zu erhalten.“ (Ronny Dietrich) Von den Zürcher Kindern ist diese Oper am Opernhaus Zürich mit heftiger Begeisterung aufgenommen worden. Die große Nachfrage nach dem Werk bestätigt den Bedarf nach kindergerechtem Musiktheater. Genaue Details zu zahlreichen weiteren (Neu)inszenierungen und Konzerten von Janáček-Werken finden Sie auf www.universaledition.com/janacek

Leoš Janáček Das schlaue Füchslein Opernhaus Zürich 2006


2009 50. 75. 75. 80. 150. 90. 50. 200. 50. 50. 80. 75. 100. 75. 75. 100. 90. 50.

Todestag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Todestag Todestag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Todestag

George Antheil † 12.02.1959 Sir Harrison Birtwistle * 15.07.1934 Frederick Delius † 10.06.1934 Edison W. Denisow * 06.04.1929 Joseph Bohuslav Foerster * 30.12.1859 Roman Haubenstock-Ramati * 27.02.1919 Josef Matthias Hauer † 22.09.1959 Joseph Haydn † 31.05.1809 Bohuslav Martinu † 28.08.1959 Ennio Porrino † 25.09.1959 Henri Pousseur * 23.06.1929 Bernard Rands * 02.03.1934 Karl Scheit * 21.04.1909 Alfred Schnittke * 24.11.1934 Franz Schreker † 21.03.1934 Alfred Uhl * 05.06.1909 Roman Vlad * 29.12.1919 Eric Zeisl † 18.02.1959

Todestag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag

Hugo Alfvén † 08.05.1960 Alban Berg * 24.12.1935 Luciano Berio * 24.10.1925 Pierre Boulez * 26.03.1925 Paul-Heinz Dittrich * 04.12.1930 Cristóbal Halffter * 24.03.1930 Rolf Liebermann * 14.09.1910 Gustav Mahler * 07.07.1860 Arvo Pärt * 11.09.1935 Ennio Porrino * 20.01.1910 Emil Nikolaus von Reznicek * 04.05.1860 Toru Takemitsu * 08.10.1930 Egon Wellesz * 21.10.1885

2010 50. 75. 85. 85. 80. 80. 100. 150. 75. 100. 150. 80. 125.

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gedenktage


2011 75. 75. 100. 75. 85. 80. 75. 85. 200. 100. 75. 75. 50. 50. 125. 50. 25. 75.

Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag

Gilbert Amy * 29.08.1936 Sir Richard Rodney Bennett * 29.03.1936 Paul Burkhard * 21.12.1911 Cornelius Cardew * 07.05.1936 Friedrich Cerha * 17.02.1926 Mauricio Kagel * 24.12.1931 Ladislav Kupkovic * 17.03.1936 György Kurtág * 19.02.1926 Franz Liszt * 22.10.1811 Gustav Mahler † 18.05.1911 Steve Reich * 03.10.1936 Ottorino Respighi † 18.04.1936 David Sawer * 14.09.1961 Daniel Schnyder * 12.03.1961 Othmar Schoeck * 01.09.1886 Mauricio Sotelo * 02.10.1961 Alexandre Tansman † 15.11.1986 Hans Zender * 22.11.1936

Geburtstag Geburtstag Todestag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag

Kurt Atterberg * 12.12.1887 David Bedford * 04.08.1937 Hanns Eisler † 06.09.1962 Morton Feldman † 03.09.1987 Silvia Fómina * 1962 Peter Kolman * 29.05.1937 Richard Meale * 24.08.1932 Caspar Neher † 30.06.1962 Gösta Neuwirth * 06.01.1937 Bo Nilsson * 01.05.1937 Wolfgang Rihm * 13.03.1952 Rodion K. Schtschedrin * 16.12.1932

2012 125. 75. 50. 25. 50. 75. 80. 50. 75. 75. 60. 80.

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gedenktage


VYKINTAS BALTAKAS Neues Werk für Ensemble (into ... Projekt) Ensemble Modern 27. Mai 2009 · Konzerthaus Berlin/D LUKE BEDFORD By the Screen in the Sun at the Hill on the Gold für 18 Spieler Ensemble Modern, c. Sian Edwards 6. März 2009 · (into ... Projekt) Konzerthaus Berlin/D GEORG FRIEDRICH HAAS Neues Werk für Kammerensemble Münchener Kammerorchester, c. Alexander Liebreich 29. April 2009 · Kulturhaus Dornbirn/A Musik für Sopran und Kammermusik musikFabrik, c. Enno Poppe, Sarah Wegener, S 3. Mai 2009 · WDR Funkhaus Köln/D ARVO PÄRT Pari intervallo für Klavier vierhändig oder zwei Klaviere Manon Hutton-DeWys, pno; Evi Jundt, pno 9. Februar 2009 · Mannes College of Music New York/USA Sei gelobt, du Baum für Bariton, Violine, Quinterne und Kontrabass Derek Lee Ragin, Bar; Maya Homburger, vln; Peter Croton, Quinterne; Barry Guy, cb · 27. Februar 2009 · Willisau/CH WOLFGANG RIHM Nietzsche-Notate für Chor a cappella Chor des Bayerischen Rundfunks, c. Rupert Huber 9. Mai 2009 · Prinzregententheater München/D Der Maler träumt für Bariton und kleines Orchester ASKO|Schönberg, c. Reinbert de Leeuw, Matthias Goerne, Bar 23. Mai 2009 · Zaterdag-Matinee, Concertgebouw Amsterdam/NL JOHANNES MARIA STAUD On Comparative Meteorology für Orchester Cleveland Orchestra, c. Franz Welser-Möst 28. Mai 2009 · Cleveland/USA

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uraufführungen


WOLFGANG RIHM Proserpina Monodrama für Sopran, Chor und Kammerorchester, Schwetzinger Festspiele RSO Stuttgart, c. Jonathan Stockhammer, SWR Vokalensemble Stuttgart, Mojca Erdmann, S, dir. Hans Neuenfels, set. Gisbert Jäkel 2. Mai 2009 · Rokokotheater Schwetzingen/D JOHANNES MARIA STAUD Über trügerische Stadtpläne und die Versuchungen der Winternächte für Streichquartett und Orchester Gewandhausorchester Leipzig, c. Riccardo Chailly, Gewandhaus Streichquartett · 21. Mai 2009 · Leipzig/D MAURICIO SOTELO Cripta – música para Luigi Nono (Neufassung 2008) für Cantaor, Chor (SATB), Instrumentalensemble und Tonträger Österreichisches Ensemble für Neue Musik, c. Beat Furrer Salzburger Bachchor, Arcángel, cantaor 5. März 2009 · Salzburg Biennale Mozarteum Salzburg/A Arde el alba für Sopran, Cantaor und Orchester Orquesta Nacional de España, c. Josep Pons Milagros Poblador, S, Arcángel, cantaor 13. März 2009 · Auditorio Nacional de Música Madrid/E “A Roberto – “ für Flöte Roberto Fabbriciani, fl · 26. April 2009 · Zagreb/HR

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uraufführungen


JOHANN SEBASTIAN BACH Sonaten und Partiten für Violine solo BWV 1001-1006 Herausgeber und Hinweise zur Interpretation: Dagmar Glüxam UT 50255 ALBAN BERG / MARVIN WOLFTHAL Lulu Fantasy für Klavier UE 33970 FLORIAN BRAMBÖCK Celtic Recorder Duets für 2 Sopranblockflöten UE 34190 LEOŠ JANÁČEK Die Sache Makropulos Symphonische Suite für Orchester hrsg. von José Serebrier Studienpartitur UE 33395 ARVO PÄRT Collected Choral Works Complete Scores für Chor SATB auch mit Instrumenten / Orchester 22 verkleinerte Chorpartituren zum Studieren und Kennenlernen UE 33880 DAVID SAWER The Source für Sopran, Mezzosopran und Röhrenglocken Spielpartitur UE 21474 Neue Karl Scheit Gitarren Edition ROBERT DE VISÉE Suite d-Moll für Gitarre hrsg. von Olaf van Gonnissen, Thomas Müller-Pering und Johannes Monno UE 34480 KURT WEILL Songs für Violine und Klavier bearb. von Martin Reiter UE 34324

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neuerscheinungen


ALEKSEY IGUDESMAN

Latin & More Violin Duets für 2 Violinen UE 33653 Exotik mit „Meistergrips und Meisterhand” Auf seine typisch unnachahmliche Art und Weise nimmt uns Aleksey Igudesman mit auf die musikalische Reise von Tango über Rumba bis Samba. In seinen brillanten Stücken führt er mit viel geigerischem Wissen und einigen Tricks ein in die ganz eigene Technik, Klang- und Ausdrucksgestaltung der verschiedenen Latin-Stile und lässt das richtige Latin-Feeling entstehen. „Mit dieser neuen Duo-Ausgabe beweist Aleksey einmal mehr „Meisterhand und Meistergrips”– jedes Kapitel steckt voller Witz und Geist. Es ist ein großartiges Heft für Laien und Studierende, genauso wie für professionelle Musiker. Wenn ich mehr freie Zeit hätte, würde ich jeden Tag ein Duo als Anti-Stress Übung spielen, anstatt Gymnastik zu machen oder Tonleitern zu trainieren! Ob Sie diese Duos zuhause oder im Konzertsaal aufführen, Sie werden garantiert Erfolg damit haben. Genießen Sie’s!” Gidon Kremer

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neuerscheinungen


ALBAN BERG Drei Orchesterstücke, Lulu-Suite Royal Concertgebouw Orchestra, c. Daniele Gatti; Ana Efraty, S RCO LIVE SACD 08004 ALFREDO CASELLA Scarlattiana (arr. für zwei Klaviere von A. Groethuysen) Yaara Tal & Andreas Groethuysen, pno CAvi CD 8553115 JOSEPH BOHUSLAV FOERSTER Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 Ivan Zenaty, vln; BBC SO, c. Jiří Bělohlávek SU CD 3961-2 MORTON FELDMAN Palais de Mari Siegfried Mauser, pno CAvi CD (3 CDs) 42 6008553150 9 LEOŠ JANÁČEK 1. Streichquartett Pavel Haas Quartet SU CD 3922-2 131 – Winner of MIDEM Classical Awards 2009 LEOŠ JANÁČEK The Excursions of Mr. Brouček BBC Singers, BBC SO, c. Jiří Bělohlávek Deutsche Grammophon DG CD 4777387 – Winner of MIDEM Classical Awards 2009 LEOŠ JANÁČEK Lachische Tänze, Suite aus “Das schlaue Füchslein” Brünner Philharmoniker, c. Jakub Hrůša SU CD 3923-2 ERNST KRENEK Kleine Suite op.13a Franz Vorraber, pno Thorofon/BM CD 4003913125484 GUSTAV MAHLER Das Lied von der Erde (Urfassung) Hermine Haselböck, MS, Bernhard Berchtold, T, Markus Vorzellner, pno CAvi CD 8553125 GUSTAV MAHLER Symphonie Nr. 1 London Symphony Orchestra, c. Valery Gergiev LSO SACD LSO0663 GUSTAV MAHLER Symphonie Nr. 1 Bamberger Symphoniker, c. Jonathan Nott Tudor SACD 7147 GUSTAV MAHLER Symphonie Nr. 3 Anna Larsson, Tiffin Boys’Choir, Ladies of the LSO, London Symphony Orchestra, c. Valery Gergiev LSO/Note 1 2 SACD 822231166023 GUSTAV MAHLER Symphonie Nr. 3 Lucerne Festival Orchestra, c. Claudio Abbado, Anna Larsson, A EuroArts DVD 880242563385 – Winner of MIDEM Classical Awards FRANK MARTIN Violinkonzert, Danse de la peur Musikkollegium Winterthur, c. Jac van Steen, Michael Erxleben, vln; Adrienne Soós, Ivo Haag, pno MDG CD 601 1280-2 / MDG SACD 901 1280-6 EMIL NIKOLAUS VON REZNICEK 4 Bet- und Bußgesänge Marina Prudenskaja, Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt, c. Frank Beermann cpo 777 CD 223-2 WOLFGANG RIHM Male über Male 2 WDR SO Orchester, c. Emilio Pomàrico, Jörg Widmann, cl WD CD 2008 (Wittener Tage für Neue Kammermusik 2008)

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CRISTÓBAL HALFFTER Lázaro Philharmon. Orchester Kiel, c. Georg Fritzsch Theater Kiel 2008 NEOS DVD 50802

ARVO PÄRT In principio, La Sindone, Cecilia virgine romana, Mein Weg u. a. Estonian National SO, u. a., c. Tõnu Kaljuste ECM CD New Series 2050

KARL SCHISKE Synthese, Candáda, Ensemble Kontrapunkte, c. Peter Keuschnig, RSO Wien, ORF Edition Zeitton CD 3028

JAY SCHWARTZ Music for orchestra, Music for Six Voices, Music for 12 Cellos etc. SO des hr, c.Diego Masson, Neue Vocalsolisten Stuttgart WERGO 6572 2

ALFRED SCHNITTKE Konzert für Klavier zu 4 Händen und Kammerorchester Ewa Kupiec, Maria Lettberg, pno, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, c. Frank Strobel Phoenix/Naxos SACD 0811691011035 ARNOLD SCHÖNBERG / JOHANNES BRAHMS Klavierquartett op.25 Staatsorchester Rheinische Philharmonie, c. Daniel Raiskin cpo/jpc CD 761203735624 JOHANNES MARIA STAUD Berenice. Lied vom Verschwinden Klangforum Wien, c. Emilio Pomàrico, Petra Hoffmann, S KAIROS 6CD Box 0012852KAI KURT WEILL Konzert für Violine und Blasorchester op.12 Pavel Eret, vln, Czech Police Band, c. Vaclav Blahunek VA-CD-2008-02 EGON WELLESZ 4. Streichquartett Artis Quartett Wien Nimbus Records CD 710357582127 Winner of MIDEM Classical Awards 2009

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GEORGES LENTZ (geb. 1965)

Werkliste Alkere aus ‘Mysterium’ (“Caeli enarrant...” 7) für präpariertes Klavier Birrung aus ‘Mysterium’ (“Caeli enarrant...” 7) für 11 Streicher – Vl(6), Va(2), Vc(2), Kb(1)

2002–2004 10’ 1997–2008 9’

Neue Version 2008

“Caeli enarrant...” 1 für Orchester – 2 3 2 2 - 4 3 3 0 - Pk, Schl(5), Hf, Klav, Str

1989–1998 37’

Die Sätze 2 und 4 können auch als separates Werk (Gyaling Fanfares, ca. 7 Min.) aufgeführt werden.

“Caeli enarrant...” 3 für 12 Streicher, 3 Schlagzeuger und Knabenstimme Schl(3), Str(3 StrQuart) “Caeli enarrant...” 4 für Streichquartett und 4 Becken “Caeli enarrant...” 5 für präpariertes Klavier Guyuhmgan aus ‘Mysterium’ (“Caeli enarrant...” 7) für Orchester und Elektronik 0 2 0 0 - 4 3 3 0 - Pk, Schl(3), Klav, Str(12 12 0 10 8) Gyaling Fanfares für Orchester – 2 2 2 2 - 4 3 3 0 - Pk, Schl(5), Hf, Str

1990–1996 14’ 1991–1998 29’ 1992–2000 8’ 2000–2001 12’ 1989–1998 7’

Dieses Stück ist ein Auszug (Sätze 2 und 4) aus “Caeli enarrant..” 1 und nicht als selbstständiges Werk veröffentlicht.

Ingwe 2007 für Elektrogitarre 55’ Monh aus ‘Mysterium’ (“Caeli enarrant...” 7) 2001–2005 für Viola, Orchester und Electronics 25’ 3 0 3 3 - 4 3 3 0 - Schl(3), Klav, Str(11 11 8 8 6), Elektronik Ngangkar aus ‘Mysterium’ (“Caeli enarrant...” 7) 1998–2000 für Orchester – 1 0 2 0 - 4 3 3 0 - Schl(3), Hf, Cemb, Klav, Str(14 12 10 8 6) 13’ Nguurraa aus ‘Mysterium’ (“Caeli enarrant...” 7) 2000–2001 für Klarinette, Violine, Violoncello, Klavier und Schlagzeug 9’ Mehr Information auf: www.universaledition.com/lentz

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IMPRESSUM Universal Edition Austria: A-1010 Wien, Bösendorferstr. 12, Austria (Musikverein) Tel +43-1-337 23 - 0, Fax +43-1-337 23 - 400 UK: 48 Great Marlborough Street, London W1F 7BB Tel +44-20-7292-9171, Fax +44-20-7292-9173 USA: European American Music Distributors LLC 254 West 31st Street, 15th Floor, New York, NY 10001-2813 Tel +1-212-461-6940, Fax +1-212-870-4565 www.universaledition.com, promotion@universaledition.com Chefredaktion: Angelika Dworak und Eric Marinitsch Beiträge: Eric Marinitsch, Wolfgang Schaufler, Jonathan Irons, Angelika Dworak, Elisabeth Bezdicek, Daniela Burgstaller, Kieran Morris und Marion Dürr Design: Egger & Lerch, Wien Fotonachweis: Eric Marinitsch (8), Mateo Taibon, Marion Kalter, Ben Ealovega, Opera North / Alastair Muir, www.kraak.net, Struck-Foto, www.nailgunmedia.com, Philippe Gontier, www.sfgate.net, Courtesy of the Kurt Weill Foundation for Music New York, Ruhrtriennale / Clärchen und Matthias Baus, Imre Varga, Baltzer/Bildbühne, Teatro alla Scala / Marco Brescia, Arnold Schönberg Center, UE Archiv (3), Oper Frankfurt, www.PR2classic.de/Nicho Södling, Teatr Wiekli / Marek Görecki, ÖNB, Kennedy Center, Opernhaus Zürich, Schwetzinger Festspiele, Jenny Both; CDs: NEOS, ECM, ORF, WERGO. DVR: 0836702


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