UE Newsletter Sommer 2010 Deutsch

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11 Arvo Pärt

Uraufführung von Adam's Lament in der Hagia Irene in Istanbul

15 Jay Schwartz

Die Nacht des Jay Schwartz in Salzburg

33 Alban Berg

Wozzeck und Lulu bei den Wiener Festwochen und den Salzburger Festspielen

37 Leoš Janáček

Kritische Neuausgabe des Schlauen Füchsleins

Wolfgang Rihm Uraufführung von Dionysos bei den Salzburger Festspielen

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newsletter thema 03/10 • sommer 2010


Inhalt

= Uraufführung

Aktuelles Neue UE Website — 4 Mahler Blog — 5 komponisten Rihm — 7 Staud — 9 Pärt — 11 Luke Bedford — 12 Cerha — 13 Haas — 13 Halffter — 14 Sotelo — 14 Schwartz — 15 Baltakas — 16 Lentz — 16 Borisova-Ollas — 16 Boulez — 17 Sawer — 18 Birtwistle — 18 Berio — 19 Stockhausen — 20 Bennett — 20 Weill — 21 Kagel — 21 Krenek — 22 Martin — 22 Gurlitt — 23 Opernsuiten — 24 Boris Blacher — 26 Ulvi Cemâl Erkin — 26 Lars-Erik Larsson — 26 Feldman — 27 Bartók — 28 Kodály — 28 Martin� — 29 Szymanowski — 29 Schmidt — 30 Rott — 30

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inhalt 03/2010


Schreker — 31 Webern — 31 Zemlinsky — 32 Berg — 33 Schönberg — 34 Mahler — 35 Janá�ek — 36 -39

GEDENKTAGE — 40 - 41 Uraufführungen — 42 Neuerscheinungen — 44 - 45 Neu auf cD — 46 - 47 Impressum — 48

Liebe Leserin, lieber Leser! Ist die Opernsuite als eigenständiges Konzertwerk in Vergessenheit geraten? Anders als die Ouvertüre versucht sie nicht, Zeitraffer für die zentralen Themen zu sein. Die Suite erlaubt sich Großzügigkeit im Gestus. Die Orchestersuite bereitet den Hörer vor, schürt seine Neugierde, schärft sein Ohr für komplexe, orchestrale Zusammenhänge, ohne in Konkurrenz mit dem Gesang treten zu müssen. Abgesehen von einer legitimen historischen Notwendigkeit, eine neue Oper im Konzertsaal zu bewerben, stellen Komponisten auch heute immer wieder die Konzerttauglichkeit instrumentaler Ideen ihrer Opern auf die Probe. Die UE hat über die Jahre die Reihe von Opernsuiten immer wieder kontinuierlich erweitert. Sie liegen als reizvolle Edelsteine zum Entdecken bereit. Einen Überblick von Alban Berg bis Kurt Weill finden Sie auf Seite 24 und 25. Die Redaktion

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universal edition

Neue Website Haben Sie schon unsere neue Website besucht? Ein Dankeschön für die vielen Komplimente der Besucher, die den Relaunch bereits positiv bewertet haben. Wir hoffen, dass die neue Website auch für Sie schneller und einfacher in der Anwendung ist. Lassen Sie uns bitte wissen, wenn Sie Anregungen oder Anmerkungen dazu haben. Die neue Seite setzt sich aus fünf Bereichen zusammen: News, Komponisten und Werke, Noten und mehr, Aufführungen und Kalender und Film | TV | Werbung. Ganz oben in jedem dieser Bereiche befindet sich das neue Suchen-Feld. Tragen Sie hier einige Buchstaben Ihres Suchbegriffs ein und schon werden mehrere Vorschläge angezeigt (ähnlich wie in Google). Die Komponisten-Seiten sind komplett neu entworfen worden. Biografie, Werkliste, Kaufpartituren, Aufführungen, Hörbeispiele und News sich jetzt auf einer Seite zusammwengefasst. www.universaledition.com/haas ist dafür ein gutes Beispiel. Ganz unten auf jeder Komponistenbzw. Werklisten-Seite haben wir Ensembles aufgeführt, die ebenfalls Werke anderer UE-Komponisten aufgeführt haben, zusätzlich zu den bereits aufgelisteten. Ein Klick 4

aktuelles

bringt interessante Resultate. Weiters haben wir vermehrt Werkinformationen und über 500 Hörbeispiele online gestellt (unter Komponisten und Werke zu finden), und mit dem neuen Audio Player auf jeder Komponistenseite kann man viele Werkausschnitte anhören. Ebenfalls neu ist der erweiterte Kalenderbereich, der nun auch eine Auflistung bevorstehender Rundfunkübertragungen von UE-Werken umfasst. Mehr dazu auf www. universaledition.com


universal edition

Mahler Blog Die weltweiten Veranstaltungen anlässlich der Gedenkjahre Gustav Mahlers (150. Geburtstag 2010 und 100. Todestag 2011) kommen nun richtig in Schwung. Zu den Höhepunkten zählen die Aufführung des vollständigen Zyklus’ seiner Orchesterwerke durch das Concertgebouworkest in Amsterdam sowie der Symphonien-Zyklus des BBC Philharmonic Orchestra in Manchester, das auch Werke von Friedrich Cerha und Luke Bedford zur Uraufführung brachte. Im Österreichischen Theatermuseum in Wien wurde kürzlich eine umfangreiche Mahler-Ausstellung mit dem Titel „Leider bleibe ich ein eingefleischter Wiener“ eröffnet. Auch auf unserem MahlerBlog gibt es Neuigkeiten, u.a. zwei neue Video-Interviews. Besuchen Sie unseren Mahler-Blog mit Video-Interviews von 15 bekannten Dirigenten auf www.universaledition.com/mahler Antonio Pappano: „In allen Mahler-Symphonien geht es irgendwie um Kampf. Wie auch in der Sonatenhauptsatz-Form. Aber ich glaube, Mahler hat es persönlicher gestaltet. Der Kampf, die Auflösung und wie alles endet. Da gibt es keine so großen Unterschiede zu Mozart, Haydn oder Beethoven. Aber Mahler fand einen modernen Weg uns zu zeigen, was sich wirklich unter der Oberfläche abspielt.” Lorin Maazel: „Mahler, und das war mein Problem als junger Musiker, erschien aus dem Nichts und sagte Dinge, die niemand vor ihm ausgesprochen hatte. Das war schockierend … Viele Dirigenten gehen auf EgoTrips, wenn sie dirigieren und glauben vielleicht sogar, sie hätten die Musik komponiert. Mahler war ein exzellenter Dirigent, und er wusste genau, was er tat.“

Antonio Pappano

Lorin Maazel 5

aktuelles


SALZBURGER FESTSPIELE 2010

Kontinent Rihm Zehnteiliger Konzertzyklus Urauff端hrung von Wolfgang Rihms Dionysos

Foto: Barbara Klemm

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TICKETS

Tel: +43-662-8045-500 www.salzburgfestival.at


Rihm

Gott des Rausches

Dass die Salzburger Festspiele mit der Uraufführung einer Oper eröffnet werden, hat es lange nicht mehr gegeben. Ausgehend von Friedrich Nietzsches spätem Gedicht-Zyklus Dionysos-Dithyramben hat Wolfgang Rihm Dionysos konzipiert und komponiert. Wie der Gott des Rausches sich in den Texten des Philosophen niederschlägt, ist nur ein Aspekt des Werkes. Am 27. Juli hebt Ingo Metzmacher die Oper aus der Taufe (weitere Vorstellungen: 30. Juli, 5. und 8. Aug., Regie: Pierre Audi, Bühne: Jonathan Meese). Ergänzt wird die Uraufführung durch den „Kontinent Rihm“, in dem Konzertchef Markus Hinterhäuser von 29. Juli bis 22. Aug. insgesamt 15 Werke Rihms programmiert hat. Bereits jetzt auf großes Interesse stößt die Wiedergabe des Poème dansé Tutuguri in der Felsenreitschule am 29. Juli. Weitere Höhepunkte: Quid est Deus (2. Aug., c. Sylvain Cambreling), ET LUX (7. Aug., The Hilliard Ensemble, Arditti Quartet), Gesungene Zeit (8. und 10. Aug., c. Riccardo Chailly, Anne-Sophie Mutter, vln), Séraphin-Sphäre (9. Aug., Klangforum Wien), Jagden und Formen (10. und 11. Aug., in der Choreographie von Sasha Waltz mit dem Ensemble Modern), Musik für 3 Streicher (13. Aug., ensemble

recherche) und Ernster Gesang (21. und 22. Aug., c. Christoph Eschenbach). Die Veranstaltungsreihe „Exegese Rihm“ bietet dazu viel Information und Diskussion. www.bit.ly/rihmsalzburg Das Monodram Proserpina (nach Goethe) erlebt beim Spoleto-Festi- val seine amerikanische Erstaufführung (30. Mai, 4. und 9. Juni, Memminger Auditorium, Charleston; Heather Buck, S, c. John Kennedy). Deploration für Flöte, Violoncello und Schlagzeug kommt am 12. und 13. Juni in Baden-Baden/D zur Aufführung.

Wolfgang Rihm

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rihm


Juli 28 – August 8 St.Gallen/Gesäuse, Austria www.arcanafestival.at

Cerha Cho Feldman Furrer Gander Grisey Jarrell Ligeti Neuwirth Parra Rihm Ronchetti Saariaho Scelsi Sciarrino Sotelo Staud Varèse Xenakis Zender uvm.

ensemble recherche Klangforum Wien KNM Berlin Neue Vocalsolisten Schlagquartett Köln Arnold Schoenberg Chor Trio Zebra Dierksen Flury Formenti Hodges Kovacic Molinari Schulkowsky Weiss

REGIONALE10 | WWW.REGIONALE10.AT


staud

Heftige Klanglichkeit

Johannes Maria Staud

Tondo, Preludio für Orchester (2009/2010) von Johannes Maria Staud ist ein Auftragswerk der Sächsischen Staatskapelle Dresden und wird in der Semperoper unter der Leitung von Paavo Järvi am 22. Aug. uraufgeführt (auch am 23. und 24. Aug. in Dresden, 25. Aug. in Görlitz). Es ist das erste von drei Werken, das Staud im Rahmen seiner Berufung als Capell-Compositeur für die Saison 2010/2011 für Dresden komponieren wird. Das rund 11-minütige, 4-teilige Werk ist um den zentralen Klang der 4 Hörner gruppiert und ist durch eine heftige und kompakte, dennoch überaus detailliert gearbeitete Klanglichkeit geprägt. Das formal kreisförmig angelegte Werk ist so komponiert, dass man entweder nach einmaligem Durchlauf

endet oder da capo von vorne beginnt und so lange weiterspielt, wie man möchte oder wie es die äußeren Bedingungen erlauben. On Comparative Meteorology kehrt nach Cleveland zurück. Das Cleveland Orchestra, das das Werk unter Franz Welser-Möst uraufgeführt hat, bringt es am 5. Juni unter Matthias Pintscher zur Aufführung. Über das kammermusikalische Schaffen Stauds kann man sich bei den Bregenzer Festspielen einen Überblick verschaffen. In einem Portrait-Konzert werden dort am 11. Aug. Sydenham Music, Lagrein, Für Bálint András Varga sowie Configurations/Reflet aufgeführt. Es spielt der Wiener Concert-Verein. www.bit.ly/staudbregenz In Porto kommt es zur Erstauffühung von Berenice. Suite 1 (25. Mai, Remix Ensemble). Auch das neue, von Peter Oswald initiierte Arcana Festival in St. Gallen hat Staud im Gepäck: Portugal für Schlagzeug am 31. Juli (Solistin: Robyn Schulkowsky) und Black Moon am 5. Aug. (Solist: Ernesto Molinari). www.arcanafestival.at

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staud


16 JULY – 11 SEPTEMBER 2010 • ROYAL ALBERT HALL

The world’s greatest classical music festival BOOKING NOW OPEN

Book at bbc.co.uk/proms or call +44 845 401 5040* * Calls cost up to 4p/min from a BT landline (plus a one-off connection charge of up to 8p). Charges from mobiles and other   networks may be considerably higher. Calls may be monitored and recorded for training and quality-control purposes.


Pärt

Pärt am Bosporus Anlässlich der Verleihung des Preises für sein Lebenswerk an Arvo Pärt durch das 38. Internationale Istanbul Musik Festival kommt am 7. Juni im Rahmen eines Portraitkonzertes ein neues Werk zur Uraufführung: Adam’s Lament für Chor und Orchester. Das Werk entstand als Koauftrag der beiden Europäischen Kulturhauptstädte Istanbul 2010 und Tallinn 2011. Pärt basiert sein neues Werk auf Schriften des Hl. Siluan von Athos, in denen der Mönch den Schmerz Adams über den Verlust des Paradieses beklagt. Der Text wird in Russisch gesungen. Auf dem Programm stehen außerdem Te Deum, Orient & Occident, Most Holy Mother of God, Alleluia Tropus und Da Pacem Domine. Das Borusan Philharmonic Orchestra, der Estonian Philharmonic Chamber

Choir und Vox Clamantis werden von Tõnu Kaljuste geleitet. Ebenfalls noch im Rahmen des Internationalen Istanbul Musik Festivals findet am 11. Juni die türkische Erstaufführung der 4. Symphonie statt. Cem Mansur, der das Werk bereits zur finnischen Erstaufführung gebracht hat, leitet das (verstärkte) Akbank Chamber Orchestra. www.bit.ly/paertistanbul Die 4. Symphonie ist auch bei den BBC Proms in London als britische Erstaufführung unter Esa-Pekka Salonen zu hören (22. Aug.). Der Mitschnitt der Uraufführung dieser Symphonie – mit den Los Angeles Philharmonic, ebenfalls unter EsaPekka Salonen – erscheint im August als CD (ECM New Series).

Hagia Irene Istanbul 11

pärt


Bedford

Debut bei den Proms Diesen Sommer werden bei den BBC Proms in London zum ersten Mal Werke von Luke Bedford aufgeführt. Oliver Knussen dirigiert am 28. Juli Outblaze the Sky mit dem BBC Symphony Orchestra (Royal Albert Hall). Der Komponist schreibt, er habe sich das Werk „mit Wärme und einer gewissen Unschärfe vorgestellt, mit dem Resultat, dass nahezu jeder neue Ton mit Glissandi, Obertönen, Flatterzungen, Tremolandi und molto vibrato zu spielen ist. Die Musik ist durchgehend sehr langsam, erst zum Schluss geht sie förmlich ‚in Flammen auf’.“ Am 6. Aug. führt die Birmingham Contemporary Music Group mit der Sopranistin Claire Booth unter George Benjamin Or Voit Tout En Aventure auf (ebenfalls bei den Proms). www.bit.ly/bedfordproms1 www.bit.ly/bedfordproms2

Luke Bedford Aimard und Tamara Stefanovich „Piano Book“ – Ein Projekt zur Vermittlung zeitgenössischer Klaviermusik vor. Komponisten, darunter Luke Bedford, wurden eingeladen, zwei Werke zu schreiben – eines für Klavier solo, das andere zu vier Händen, mit einem schwierigen Teil (gespielt von einem Lehrer) und einem einfachen (gespielt von einem Schüler). Bedfords Ergebnisse sind unter dem Titel Give Him His Hat am 12. Juli in der Folkwang Universität in Essen-Werden zu hören. Aimard und Stefanovich arbeiten dabei mit Studierenden der Hochschule für Musik Köln zusammen. www.bit.ly/klavierruhr

Bedfords neues Streichquartett Of the Air wird in der Wigmore Hall, wo Bedford derzeit Composer in Residence ist, durch das Belcea Quartet uraufgeführt (25. Juni). www.bit.ly/belcea Im Rahmen des Klavier-Festival Ruhr 2010 stellen Pierre-Laurent 12

luke bedford


Cerha

Virtuosen-Futter Als letzten Herbst Friedrich Cerhas Konzert für Schlagzeug und Orchester in Salzburg aus der Taufe gehoben wurde, waren sich so gut wie alle einig, dass Cerha hier ein substanzvolles Virtuosen-Konzert geschrieben hat, das bald seinen Platz im Repertoire finden wird. Nun kommt es beim Schleswig-Holstein Musik Festival zur deutschen EA. Eivind Gullberg Jensen dirigiert die NDR Radiophilharmonie, Solist ist Martin Grubinger (7. Aug., Flensburg/D). Bei der Styriarte kommt es zur Uraufführung von 9 Bagatellen für Streichtrio (Zebra-Trio, 27. Juni, Schloss Eggenberg). Bruchstück, geträumt, ein Auftrags Werk aus Witten, wird nun auch dem Wiener Publikum vorgestellt (Klangforum Wien, 18. Juni). Auch das neue Arcana-Festival zollt Cerha Tribut mit Verzeichnis für 16 Stimmen oder 16-stimmigen gemischten Chor. (Arnold Schoenberg Chor, 31. Juli / 2. Aug., Stift Admont/A und 9 Bagatellen (ZebraTrio, 7. Aug., Burg Gallenstein/A).

Wien zum zehnten Geburtstag gewidmet, nimmt den Begriff des „Solistenensembles“ wörtlich. Jede der zehn Einzelstimmen ist gleichzeitig ein Solostück, bzw. entsteht das Ensemblestück als Vernetzung von zehn völlig selbstständigen und isoliert lebensfähigen Einzellinien. Die Neufassung aus 1996 spielt das Tiroler Ensemble für Neue Musik. (29. Juni, Innsbruck). Es sind auch kleinere Unterensembles möglich. Diese Fassungen für ein bis vier Instrumente wurden unter dem Titel „… aus freier Lust … verbunden“ (unter Zusatz der jeweiligen Besetzung) veröffentlicht. Monodie kommt in Graz zur Aufführung, mit dem Klangforum Wien unter Emilio Pomárico. (30. Juni).

haas

Freie Solisten „... Einklang freier Wesen ...“ für 10 Instrumente, dem Klangforum

Georg Friedrich Haas 13

cerha / haas


Halffter

Variationen An Cristóbal Halffters Planto por las victimas de la violencia für Kammerensemble und elektronische Klangumwandlung, 1971 in Donau- eschingen uraufgeführt, wurde von Beginn an „eindringliche, neue Schattierungen“ gepriesen, die das Werk über die „vielen, handelsüb- lichen Effekte“ hinaushebt. José Ramón Encinar widmet sich dem lange vergessenen „elektro- nischen“ Halffter, indem er auch dessen Variaciones sobre la resonancia de un grito für 11 Instrumente, Tonband und Live-Elektro- nik aufführt. Es spielt das Orquesta de la Comunidad de Madrid (18., 19. und 20. Jun.). 1977 war nach der Uraufführung in Donaueschingen von Musik von „schlechthin außerordentlicher Schönheit“ zu lesen. Gründe genug also, diese über ihre Zeit hinausweisende Musik wieder zu ihrem Recht kommen zu lassen.

der spanischen Musik: „Der melodischen Linie der Soloinstrumente – „voz de dolor, i canto de gemido“ (F. de Herrera, Canto I) – entspricht jene des Horizonts, der Kante oder Schnittlinie vibrierender Farbfelder, die eine Wand aus Klang (Muro Sonoro) bilden.“ Es spielt das Kammerensemble Neue Musik unter Beat Furrer (6. Aug., St. Gallen/A). Como llora el agua ... mit dem phänomenalen Flamenco-Gitarristen Juan Manuel Cañizares zeigt „elektrisierende Präsenz“ und einen „perfekt komponierten Flamenco mit progressiven Untertönen“, der einen „immens musikalischen Komponisten“ zum Autor hat. So sah es jedenfalls die Neue Zeitschrift für Musik im Mai 2008. (7. Aug., St.Gallen/A)

sotelo

Weinendes Wasser Klang-Muro... I für Flöte, Kontrabass und Ensemble ist eine poetische Auseinandersetzung Mauricio Sotelos mit den maurischen Wurzeln

Mauricio Sotelo

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halffter / sotelo


Jay Schwartz schwartz

Ein neues Werk Kurzfristig hatte das RSO Frankfurt für ein Konzert am 23. Apr. umprogrammiert und statt Jay Schwartz’ Music for Eight Double Basses zum ersten Mal sein neues Streichorchesterwerk Music for Orchestra III gespielt. Lucas Vis ersetzte Matthias Pintscher am Pult und dirigierte das hr-Sinfonieorchester. Das Werk, nur für Streicher besetzt, verwendet wuchtige Tunneleffekte mit gewaltigen Akkorden, die unerbittlich nach unten gleiten, bevor sie in einer dichten Polyfonie ineinandergreifen, um neue Konstellationen zu formen. „Sein Stil ist unverwechselbar – ein organisches Beben und Weben farbiger Klänge, ein Spiel hintergründiger Kräfte, ein langer Atem.“ So stellt das Salzburger Landestheater

die Musik von Schwartz vor, die es am 12. Juni dem Salzburger Publikum präsentiert. Neben Musik von Ligeti und Sibelius kommt es zur Uraufführung von Schwartz’ Music for Orchestra II. Leo Hussain dirigiert das Mozarteumorchester Salzburg in der Kollegienkirche. Auch Music for Five String Instruments II wird gespielt. www.bit.ly/schwartzsalzburg Die Stuttgarter Nachrichten schrieben zu Schwartz’ letztem großen Orchesterwerk, Music for Voices and Orchestra: „Es ist ein klar konzipiertes und wirkungsbewusst komponiertes Stück mit betörenden Momenten vor allem dort, wo sich Vokales kaum merklich in das instrumentale Geschehen hineinschleicht.“ Weitere Informationen über den Komponisten und seine Arbeit finden Sie auf www.universaledition.com/schwartz

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schwartz


Baltakas

Elektronische Invention In Lift to Dubai, ein Auftrag des Ensemble Modern, benützt Vykintas Baltakas Elektronik, um einen jenseitigen Klangraum zu erschaffen, der den Zuhörer mit einer Fülle von echten und elektronisch erzeugten Klängen umgibt. Sprechende Stimmen vermischen sich mit der Lautsprecheransage aus einem Aufzug, vor dunklen, ungeordneten Hintergrundgeräuschen ... ist das Dubai oder nicht? Baltakas’ neuestes Werk für Liveelektronik wird von der Kantorei Kassel unter der Leitung von Eckhard Manz am 29. Mai in Kassel uraufgeführt. Es basiert auf der Missa sexti toni von Josquin des Près. lentz

Musica universalis „Caeli enarrant ... ist ein Werkzyklus, der mich seit 1989 beschäftigt und der meine Faszination für die Astronomie sowie meine geistigen Überlegungen und Zweifel widerspiegelt. Mysterium, der letzte

und größte Teil dieses Zyklus’, ist von meiner Lektüre über Pythagoras’ poetische Auffassung der Sphärenmusik geprägt.“ So beschreibt Georges Lentz seine kompositorische Arbeit der vergangenen Jahre. Mysterium umfasst auch die Orchesterwerke Monh (mit Soloviola), Ngangkar und Guyuhmgan (vor kurzem in Graz aufgeführt). Mehr dazu unter www.universaledition. com/lentz borisova-ollas

Ägyptische Tänze Victoria Borisova-Ollas’ neuestes Werk – ein Konzert für Klarinette und Orchester – ist die persönliche Reflexion der Komponistin über das Leben der Ägypter im Altertum. Wir wissen viel über ihr Leben und ihre Gesellschaft, haben aber keine Vorstellung von der Musik, die sie hervorgebracht, gesungen, gespielt und gehört haben. Golden Dances of Pharaohs ist Borisova-Ollas’ Antwort aus heutiger Sicht. Das Werk wurde in Stockholm mit Martin Fröst und dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Sakari Oramo uraufgeführt (6. Mai). Mehr dazu unter www.bit.ly/borisova

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baltakas / lentz / borisova-ollas


boulez

Klassiker der Moderne Aus Anlass seines 85. Geburtstages spielten die Wiener Philharmoniker Notation I-IV und VII von Pierre Boulez unter der Leitung des Komponisten in einer Perfektion und Musizierlaune, als handle es sich um einen Strauß-Walzer. Zur Eröffnung der Salzburger Festspiele werden sie unter Daniel Barenboim die Notations erneut aufführen (26. und 27. Juli). www.salzburgerfestspiele.at

Pierre Boulez

Dérive, das Wort bedeutet im Grunde „Nebenprodukt“, entstammt den Kompositionen Répons (1981) und Messagesquisse (1976/77). Der Ausgangspunkt des „Derivats“ ist gleichzeitig auch eine Reihe „über den Namen Sacher“. Sechs Akkorde bilden eine kreisförmige Rotation, die die Struktur des Stückes darstellt, diese aber auch gleichzeitig aufweicht. Das ensemble recherche spielt Dérive 1 am 28. Aug. in San Sebastian/E. Ebenda spielen die Musiker auch … explosante fixe … für Flöte mit Live-Elektronik, 2 Flöten und Ensemble. Dérive 2, Elliott Carter zum 80. Geburtstag gewidmet, ist dagegen eine „Forschungsarbeit über Periodizität“. Boulez selbst dirigiert das Ensemble InterContemporain beim Festival in Aldeburgh (26. Jun.). Das von Boulez gegründete Ensemble führt aber auch Dérive 1 mit im musikalischen Gepäck (7. Aug., Briançon). Dort werden sie auch den Klassiker Le Marteau sans Maître zur Aufführung bringen (7. Aug.). Das Ensemble Modern spielt Dérive 1 in Frankfurt (15. und 16. Juni). Mémoriale (… explosante-fixe … Originel) für Flöte und 8 Instrumente, jüngst von den Wiener Philharmonikern bei einer Feierstunde für Boulez gespielt, kommt erneut in Wien zur Aufführung (7. Juni, Ensemble Kontrapunkte).

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boulez


Harrison Birtwistle Sawer

Der Kategorisierung widerstehen „In der Partitur bezeichnet es Sawer als Ballett, aber in Wirklichkeit widersetzt sich das, was er und Jones sich ausgedacht haben, jeder exakten Zuordnung; mit großer Kraft entfaltet sich die unheimliche Geschichte in 70 Minuten in Form von Musik, Pantomime und Bewegung.” So beschrieb Andrew Clements im Guardian die Uraufführung von David Sawers Rumpelstilzchen. Produziert vom BCMG mit dem Bühnenbildner Stewart Laing und unter der Regie von Richard Jones ist es als Tourneestück geplant. Demnächst gibt es zwei Aufführungen (11. Juni) beim Spitalfields Festival. Martyn Brabbins dirigiert die BCMG in der Shoreditch Kirche in London. Mehr dazu unter www.bit.ly/rumpel. Rupert Christiansen schrieb im Telegraph:

„Sawers Partitur ist mitreißend. Herrlich orchestriert für 13 Spieler, ist sie düster, schräg und zerklüftet, sie gibt sich schauriger Bedrohung wie verführerischem Zauber hin.“ birtwistle

Director’s cut Cortege ist Harrison Birtwistles komplett neue Überarbeitung seines früheren Werks Ritual Fragment. Der Komponist wollte das Original revidieren und korrigieren, entdeckte jedoch bald, dass sein Vorhaben eine reine Überarbeitung bei weitem überstieg. Das Ergebnis könnte man als den endgültigen director’s cut des Stücks bezeichnen. Die nächste Aufführung des Werks für 14 Musiker findet in Innsbruck statt, wo es das Tiroler Ensemble für Neue Musik am 29. Juni aufführen wird. Die musikFabrik präsentiert das Werk im September in Köln.

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sawer / birtwistle


Berio

Zeitlose Meisterwerke und Neues Am 24. Oktober 2010 wäre Luciano Berio 85 Jahre alt geworden. Viele seiner Werke hatten bereits zu seinen Lebzeiten den Status zeitloser Meisterwerke des 20. Jahrhunderts. Seine Sinfonia, Folk Songs, Rendering, Sequenze und der Chemins-Zyklus, seine Transkriptionen von Weill, Verdi, Boccherini und de Falla zählen zu den fixen Programmpunkten im internationalen Konzertbetrieb. Berios Oeuvre ist aber sehr umfang- und facettenreich und bietet daher immer wieder die Möglichkeit, auch Neues zu entdecken. Die vier brillanten Orchesterminiaturen Fanfara, Entrata, Festum und Encore blieben im Verborgenen, bis sie Pierre Boulez 2007 unter dem Titel Quatre dédicaces zu einer Gruppe

zusammenfasste und gemeinsam aufführte. Seither gilt dieser Schatz als „gehoben“ und wird von vielen Dirigenten entdeckt. Das Concertgebouworkest Amsterdam unter der Leitung seines Chefs Mariss Jansons spielt Quatre dédicaces am 18. und 19. Juni in Amsterdam. Das 63. Aldeburgh Festival wird am 11. Juni mit einer szenischen Umsetzung von Berios Recital für Cathy eröffnet (London Sinfonietta, c. Franck Ollu, Susan Bickley, ms). Recital for Cathy gehört auch zu den wichtigen Wiederentdeckungen der letzten Jahre. Berio schrieb dieses äußerst unterhaltsame 35-minütige Stück Musiktheater für seine damalige Frau Cathy Berberian. Er bettet eine Vielzahl von Zitaten aus der Musikgeschichte in eine tragisch-komische Handlung. Eine Liste der verwendeten Zitate und Anspielungen findet sich auf Wikipedia. www.bit.ly/recitalforcathy www.bit.ly/recitalaldeburgh

Luciano Berio 19

berio


bennett stockhausen

Bezaubernde

Einzeltöne

Melodien

Karlheinz Stockhausens 1952/1953 komponierte Kontra-Punkte für 10 Instrumente gelten als Schlüsselwerk serieller Kompositionstechnik. „Als Grundgedanke des Stücks gilt u.a., dass alle 10 Instrumente zunächst als gleichberechtigt eingesetzt werden – mit „punktuellen“ Einzeltönen. Im Verlauf des Werks fallen aber die einzelnen Instrumente nacheinander aus, wobei die Partien der übrig gebliebenen Instrumente immer kontinuierlicher werden, was schließlich in ein ernorm anspruchsvolles Klaviersolo mündet.“ (Richard Toop) Pierre Boulez hat das Werk seines Weggefährten 1990 einstudiert und präsentiert es erneut mit dem Ensemble InterContemporain bei den Wiener Festwochen (16. Juni) und beim Holland Festival (17. Juni). www.bit.ly/stockhausen

Im Rahmen des Buxton Festivals kommt es am 9., 12. und 13. Juli zur Aufführung von Richard Rodney Bennetts rühriger 45-minütiger Kinderoper All the King’s Men, ein Auftragswerk der Coventry Schools‘ Music Association. Das Libretto stammt von Beverley Cross. Die Vorlage dazu bildet der im englischen Sprachraum sehr populäre Kinderreim Humpty Dumpty, der von einer Kanone handelt, die 1648 im englischen Bürgerkrieg auf dem Kirchturm der Stadt Gloucester aufgestellt und durch einen Treffer der republikanischen Belagerer zum Absturz gebracht wurde. Bennetts Oper besticht vor allem durch die bezaubernden Melodien, die beschwingte Orchestrierung und die feinsinnige Darstellung der Charaktere. Produktion: Michael Barry. www.bit.ly/allthekings

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stockhausen / bennett


Kagel

Ein Himmel auf Krücken

Kurt Weill Weill

Berlin im Licht In Verbindung mit den Berliner Festwochen vom September 1928 inszenierten die Gas- und Elektrizitätsunternehmen der Stadt eine riesige Festbeleuchtung unter dem Motto „Berlin im Licht“. Diese Werbung für moderne Technik, und für die Moderne selbst, diente neben anderen der Demonstration von Berlins ökonomischer und kultureller Vitalität, und das nur ganze zehn Jahre nach der Niederlage und den Erniedrigungen des Jahres 1918. Kurt Weill schrieb für diesen Anlass seinen Song Berlin im Licht für Gesang und Jazz-Instrumente. Am 22. Juni ist der Song mit HK Gruber beim Festival Happy New Ears in Frankfurt zu hören. Außerdem am Programm: Ölmusik, Die Moritat von Mackie Messer, Kleine Dreigroschenmusik und Klopslied. www.bit.ly/weillmodern

Mauricio Kagels 15-minütige Komposition mit Bühnenbildern Die Himmelsmechanik (Untertitel: Darstellung verschiedenster Naturereignisse) zählte 1965 zu den konsequentesten Versuchen experimentellen Musiktheaters. Begleitet von akustisch nur spärlich konkreten Geräuschen entsteht eine spielerisch-phantastische Szenerie: Sonne, Mond und Sterne bewegen sich über den Himmel, man hört den Wind und das Prasseln des Regens, Nebel steigt auf. Kagel stellt eine kaputte Natur aus der Retorte dar, „einen Himmel auf Krücken“ wie er selbst formulierte. „Musik wird nur noch als kosmisches Spiel von Gestirnen unter dem gleichmäßig flutenden Sonnenlicht dargestellt, im Rahmen eines Marionettentheaters, in naiv phantastischer Weise“, schreibt Karlheinz Roschitz nach der Uraufführung 1969 bei der Biennale Venedig. In einem szenischen Konzert wird das Werk vom Neuen Ensemble am 20. und 21. Juni bei Musik 21 Niedersachsen in Hannover aufgeführt.

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weill / kagel


krenek

Reise durch Österreich „Ich reise aus, meine Heimat zu entdecken“ – so beginnt Ernst Kreneks Liederzyklus aus dem Jahr 1929. In seinem Reisebuch aus den österreichischen Alpen, das 20 Lieder enthält, beschreibt er ebenso liebevoll wie ironisch seine Eindrücke der einzelnen Stationen, die er auf seiner Fahrt durch Österreich gesammelt hatte. Innerhalb der styriarte, die heuer unter dem Motto „Heimat, bist du“ steht, werden 8 Lieder der Orchesterfassung des Werks vom recreation Orchester unter der Leitung von Andrés Orozco-Estrada am 15. Juli in der Helmut-List-Halle in Graz präsentiert. Das Freilichtmuseum Stübing greift die Idee Kreneks auf und lädt das Publikum zwei Tage später ein, dieselbe Wanderung noch einmal zu gehen. www.bit.ly/krenekreisen

Martin

Ballade entdeckt Mitte 2008 fand Maria Martin ein bis dahin unbeachtetes, autografes Manuskript von Frank Martin, betitelt als Deuxième Ballade pour flûte et piano ou flûte, orchestre à cordes, piano et batterie. Es handelte sich um eine vom Komponisten selbst erstellte Bearbeitung der Ballade für Saxofon und Streichorchester, Klavier und Schlagzeug, die er 1938 für Sigurd Rascher komponiert hatte. Beide Fassungen der 2. Ballade für Flöte wurden von der UE nun produziert und sind ab sofort erhältlich: Flöte und Klavier (käuflich UE 34699); Flöte, Streichorchester, Klavier und Schlagzeug (Leihmaterial). Die Uraufführung der kleinen Fassung fand am 31. Aug 2009 in Den Haag statt. Es musizierte Thies Roorda (Flöte) und Nata Tsvereli (Klavier). Siehe auch CD- Neuerscheinungen.

Freilichtmuseum Stübing/A 22

krenek / martin


Manfred Gurlittt Nana Erfurt gurlitt

Neuartige Harmonik Vor der Uraufführung von Manfred Gurlitts Oper Nana, nach einem Libretto von Max Brod basierend auf Émile Zolas gleichnamigen Roman, schrieb der Librettist 1958 an den Komponisten: „Meine Teilnahme an Ihrer, an unserer Oper Nana hat an Lebendigkeit, an fröhlicher Jugendlichkeit in den mehr als zwanzig Jahren nichts eingebüßt, in denen wir einander nicht gesehen haben. Als welch ein Glückstreffer blitzte uns damals dieser Text an, der Roman von Zola, dessen Hauptlinien so klar vor unseren Seelen standen, als wir an die Arbeit gingen. Ein Glückstreffer; denn hier konnte Ihre gegen alle engen Schranken der Konvention anstürmende, einfallsreiche musikalische Erfindung sich zwanglos mit der melodischen Form des Offenbach-

Milieus zu einer neuen Einheit verbinden. … Ich glaube, dass die Synthese der dem Ohr eingängigen Melodien mit einer neuartigen rücksichtslosen Harmonik und harten verwegenen Rhythmik etwas ganz Neues ist, das Sie der Opernbühne bringen. Und ich glaube an den Sieg des Neuen, wenn ein neuer Geist es bewegt.“ Nach einer langen Bühnenabsenz hat das Theater Erfurt nun Nana wiederentdeckt und zeigt sie seit April 2010 in einer Neuinszenierung von Michael Schulz, mit Ilia Papandreou in der Titelrolle. Enrico Calesso dirigiert das Philharmonische Orchester des Theaters Erfurt. Weitere Vorstellungen gibt es am 6. und 12. Juni. Mehr zu dieser Produktion auf www.bit.ly/nanaerfurt sowie www.bit.ly/gurlitt2 mit weiteren Informationen über Manfred Gurlitt und seine Werke (z. B. Wozzeck und Soldaten).

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gurlitt


Opernsuiten Alban Berg (1885–1935) 3 Bruchstücke aus Wozzeck für Sopran, Orchester und Kinderchor ad lib. Lulu-Suite Symphonische Stücke aus der Oper Lulu für Koloratursopran ad lib. und Orchester

1923 20’ 1934 35’

gottfried von einem (1918–1996) Dantons Tod Suite für Orchester (1946)

1944 17’

cristóbal halffter (*1930) La del alba sería ... Fragmente aus der Oper Don Quijote für Soli, gemischten Chor und Orchester (1997)

1997/1999 35–40’

LEO� JANá�EK (1854–1928) Suite aus der Oper Das schlaue Füchslein für Orchester von Charles Mackerras (2006) Suite aus der Oper Die Ausflüge des Herrn Broucek für Orchester von Jaroslav Smolka (1997) Suite aus der Oper Aus einem Totenhaus für Orchester von Harold Byrns Jen�fa-Rhapsodie für Orchester von Max Schönherr (1940) Suite aus der Oper Katja Kabanowa für Orchester von Jaroslav Smolka (2007) Die Sache Makropulos Symphonische Suite für Orchester von José Serebrier (1995) Suite aus der Oper �árka für Orchester von Jaromir Dlouhýýy (2008)

1922/1923 22’ 1920 23’ 1927/1928 25’ 1894/1903 25’ 1921 23’ 1925 31’ 1888 17’

zoltán kodály (1882–1967) Háry János-Suite für großes Orchester Háry János-Suite für Blasorchester von Glenn Cliff Bainum (1996)

1927 23’ 1927 23’

ernst krenek (1900–1991) Suite Triumph der Einsamkeit für Sopran und kleines Orchester

1926 17’

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opernsuiten


Opernsuiten ff. rolf liebermann (1910–1999) Opernsuite 6 Stücke aus Leonore 40/45 für Orchester und Sopranarie ad. lib.

1952 16’

frank martin (1890–1974) Suite aus der Oper Der Sturm für Bariton und Orchester (1955)

1952 25’

darius milhaud (1892–1974) Suite aus der Oper Maximilian für Orchester

1930 20’

david sawer (*1961) From Morning to Midnight Symphonic Suite für Orchester

2005 30’

max von schillings (1868–1933) Suite aus der Oper Mona Lisa für Orchester

1915 18’

dmitri schostakowitsch (1906–1975) Suite aus der Oper Die Nase für Tenor, Bariton und Orchester

1928 22’

JohANnes Maria Staud (*1974) Berenice. Suite 1 für Ensemble und Tonband (2004–2006) Berenice. Suite 2 für Ensemble (2004–2006)

2003 20’ 2003 10’

Kurt Weill (1900–1950) Suite aus der Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny für Orchester von Wilhelm Brückner-Rüggeberg (1959) Suite aus dem Wintermärchen Der Silbersee für Orchester von Karel Salomon (1952) Suite aus Die Dreigroschenoper für Orchester von Max Schönherr (1956)

1929 25’ 1933 23’ 1928 16’

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opernsuiten


Boris Blacher (1903–1975)

Ökonomie der Mittel 1943 komponierte Boris Blacher auf Anregung der UE die Kammeroper in 3 Teilen Romeo und Julia frei nach Shakespeare. Blacher entnahm dem Drama jene Textstellen, die für den Gang der Handlung bestimmend sind, und so entstand ein Konzentrat von Romeo und Julia, das mit den Mitteln der Musik mehr zum Gleichnis als zum Mitleiden führen sollte. Die Musik Blachers ist geprägt von einer Ökonomie der Mittel, Transparenz und zeichnerischer Klarheit. Am 19. Juni interpretiert die Sinfonietta Dresden unter Ekkehard Klemm das Werk konzertant in Dresden. Ulvi Cemâl Erkin (1906–1972)

Türkische Rhythmen Der türkische Komponist Ulvi Cemâl Erkin gehörte zur Türkischen Fünf, der Gruppe der ersten professionellen Komponisten, die die türkische Musik zu Beginn des 20. Jhs. nach westlichen Vorbildern reformieren wollte. Zu seinen bekanntesten Stücken zählt die Suite für Orchester Köçekce, einer 1943 komponierten Tanzrhapsodie. Es

bezieht sich auf die Begleitmusik zu einem traditionellen Männertanz und spiegelt die für die türkische Musik charakteristischen Harmonien, Melodien und Rhythmen wider. Die Dresdner Philharmonie spielt es unter Kristjan Järvi am 19. und 20. Juni. Lars-Erik Larsson (1908–1986)

Musikalisch edel und sensibel Das Kammerorchester Flawil nimmt sich unter Paul K. Haug am 6. Juni in Flawil/CH zweier Streichorchesterwerke des schwedischen Komponisten Lars Erik-Larsson an: Sinfonietta (1932; 20 min) und Kleine Serenade (1934; 10 min). Die Essener Volkszeitung schrieb 1936 zur Sinfonietta: „Der größte Vorzug dieses Werks ist die wundervolle Klarheit und die klare Disposition des Satzgefüges. Hell und farbig im Stil, ungemein frisch und dabei durchaus ganz unproblematisch, fesselt es vom ersten bis zum letzten Takt.“ In der Dortmunder Zeitung war 1937 über die Kleine Serenade zu lesen: „Das liebenswürdige, musikalisch edle und sensible Werk weiß mit schlichten Mitteln Wesent-liches zu sagen.“

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blacher / erkin / larsson


feldman

Insel der seelischen Abgründe Auf die suggestive Kraft der Musik von Morton Feldman vertrauen nicht nur zunehmend die Programmgestalter außergewöhnlicher Konzerte, sondern auch Künstler aus anderen Sparten. Martin Scorsese hat seinen letzten Kinoerfolg Shutter Island, einen verstörend intensiven Film über eine Insel der seelischen Abgründe, neben Mahler, Ligeti und Penderecki auch mit Morton Feldmans Rothko Chapel unterlegt – virtuoses Kino auf höchstem Niveau. Der Soundtrack des Films wurde von der Presse als der eigentliche Star des Films gewertet. Der Arnold Schoenberg Chor unter Erwin Ortner ist mit Rothko Chapel am 2. Aug. beim neu gegründeten Arcana Festival zu hören. Das Arcana Festival in St. Gallen/A wird als jährlich stattfindender, 12-tägiger Energiestrom zwischen Komponisten, Interpreten, Wissenschaftlern und Publikum beschrieben. www.arcanafestival.at

rium bezieht. Feldman wollte auf diese Weise die Aufmerksamkeit des Hörers mehr auf die Farbe des Werkes als auf das kompositorische Verfahren lenken. Die Süddeutsche Zeitung beschrieb das Werk in ihrer Kritik zur Uraufführung als einen „Balanceakt auf dünnstem Faden zwischen Solist und Orchester“. Piano and Orchestra wird am 20. Aug. bei den BBC Proms in London vom BBC Scottish Symphony Orchestra unter Ilan Volkov aufgeführt, der Solist ist John Tilbury.

Piano and Orchestra aus dem Jahr 1975 gehört zu jener Serie von Werken, deren Titel sich ausschließlich auf das verwendete Instrumenta- 27

feldman


bartók

Facettenreicher Kontrast Das 2. Set der StudienpartiturenReihe enthält neben Werken von Berg, Boulez, Messiaen, Weill und Pärt auch Béla Bartóks Cantata profana UE34300. Die Geschichte vom Vater und seinen neun Söhnen, die auf die Jagd gehen, einen Hirsch zu schießen und dabei selbst in Hirsche verwandelt werden, bildet die Vorlage für das großangelegte Werk für Tenor, Bariton, gemischten Doppelchor und Orchester. Die Cantata, die den Untertitel „Die Zauberhirsche“ trägt, entstand 1930 nach rumänischen Weihnachtsliedern, die heidnische und mythologische Motive aufgreifen, in denen sich Naturhaftes, Lehrhaftes und Symbolisches verbindet. Die streng rhythmisierten, erzählenden Chöre und die scharfen, melismatischen Vorträge der Solisten bilden dabei

einen facettenreichen Kontrast. Die Ludwigsburger Schlossfestspiele haben das Werk am 3. Juni im Programm. www.bit.ly/bartokschloss Kodály

Feurige Zigeunerklänge Die Volksmusik war und ist für viele Komponisten eine Inspirationsquelle, so auch für Zoltán Kodály. In seinen Tänzen aus Galánta spielt er mit den gleichzeitig temperamentvollen und schwermütigen Klängen der Zigeunerkapellen aus dem Dorf Galánta, in dem er sieben Jahre seiner Kindheit verbrachte. Diesen Sommer werden die Tänze vom Grazer Philharmonischen Orchester (27. Juni), dem Philharmonischen Orchester Heidelberg (27. Juni) und den Niederrheinischen Sinfonikern (29./30. Juni, 1./2. Juli) aufgeführt.

Forum am Schlosspark Ludwigsburg 28

bartók / kodály


szymanowski

Klangwunderwelt Piero della Francesca Leggenda della Croce Arezzo martin�

Geheimnisvolle Atmosphäre In den 1950er Jahren war Bohuslav Martin� tief beeindruckt von Piero della Francescas 8 Szenen umfassenden Freskenzyklus um die Legende des Heiligen Kreuzes in der Chorkapelle von San Francesco in Arezzo. Mit seinem Orchesterwerk Les Fresques de Piero della Francesca (1955, 19 min) wollte er das hoheitsvolle, eisige Schweigen ebenso wie die fremdartig anmutende friedliche Poesie der Bilder sprechen lassen und die bunte, geheimnisvolle Atmosphäre in Musik ausdrücken. Die Uraufführung 1956 bei den Salzburger Festspielen dirigierte Rafael Kubelik. Das Orchestre de Paris unter Paavo Järvi interpretiert es am 2. und 3. Juni in der Salle Pleyel in Paris.

In der Wiener Zeitung war kürzlich zu Karol Szymanowskis 1916 entstandenem 1. Violinkonzert zu lesen: „ … ein Orchesterwerk im delikaten Niemandsland zwischen Romantik und Moderne; mit Farbeffekten, als wären sie in Regenbögen getaucht; … Klangmirakel ohne Weichzeichner, präzise, aber poetisch; … Klangwunderwelt, die Folklore, Witz und Hitziges birgt. Die Violine singt lichtvoll dazu.“ Vor zehn Jahren noch kaum auf den Programmen wird es jetzt schon ca. 30 Mal pro Jahr weltweit gespielt. Das National Symphony Orchestra unter Juraj Valcuha mit der Geigerin Jennifer Koh bringen das Stück vom 17.–19. Juni in das Kennedy Centre in Washington. Das Sydney Symphony Orchestra spielt es unter Simone Young mit der Geigerin Arabella Steinbacher vom 5.–7. Aug in der Sydney Opera.

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martinu / szymanowski


schmidt

BekennerEhrlichkeit Am 15. Juli dirigiert Andrés OrozcoEstrada die 4. Symphonie von Franz Schmidt im Rahmen der Styriarte 2010. Es spielt das recreation – Grosses Orchester Graz. Paul Stefan schreibt im Anbruch anlässlich der Uraufführung des Werkes 1934: „Was dieses Werk vor allem auszeichnet, ist nebst der Neuheit und Kühnheit der Form die Bekenner-Ehrlichkeit einer Tonsprache, die keine Voraussetzungen gelten lässt und für jedermann verständlich ist – darum nichts weniger als banal. Sie ist nicht leicht wiederzugeben, wenn sie auch dem Hörer kaum Schwierigkeiten bereitet. Man hat seine besondere Freude an dem langen Atem dieser Rede, die dabei niemals ‚langatmig’, nie breitspurig wirkt. Überall ist ein edler, natürlicher Anstand beachtet.“ www.bit.ly/schmidt4

interessantesten musikalischen Ent- deckungen der 1990er Jahre. Für Gustav Mahler war der um zwei Jahre ältere Studienkollege am Wiener Konservatorium der „Begründer der neuen Symphonie“. Hans Rotts Werke bieten in ihrer kompromisslosen Qualität denn auch genügend Anlass für einen neuen Blick auf die Geschichte der spätromantischen Musik. Kiyotaka Teraoka dirigiert am 5. Juni in Tokyo das Pastorale Vorspiel.

rott

Mahlers Gefährte Die Werke des mit 26 Jahren in der Psychiatrie verstorbenen Wiener Komponisten Hans Rott (1858–1884) zählen zu den wohl

Franz Schmidt

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schmidt / rott


schreker

webern

Gestaltungskraft Glück durch ein als Dramatiker

einziges Aufatmen

„Bei Franz Schreker beruht das musikalisch Neue nicht so sehr auf der Fortsetzung einer natürlichen Entwicklung der Kunstmittel, es ist vielmehr Ausdruck von Sphären des menschlichen Empfindungslebens, die so noch nie belauscht worden sind. Er ist kein absoluter Musiker, sondern einer, dem Musik wie Bühne Mittel der Darstellung allgemein menschlicher Probleme bedeuten. Wenn sein Werk trotzdem als reine Kunst wirkt, so zeugt dies von seiner Gestaltungskraft als Dramatiker. Diese farbigen Bilder und Klänge sind eben von der Bühne inspiriert.“ (Erwin Stein in Pult und Taktstock, 1928). Der ferne Klang hatte am 9. Mai in einer neuen Produktion von JensDaniel Herzog an der Oper Zürich unter Ingo Metzmacher Premiere. Die Vorstellungen laufen noch bis 9. Juni. www.bit.ly/schreker

„Man bedenke“ schrieb Arnold Schönberg im Vorwort zu Anton Weberns 1913 komponierten, dreieinhalb minütigen Bagatellen op. 9, „welche Enthaltsamkeit dazu gehört, sich so kurz zu fassen. Jeder Blick lässt sich zu einem Gedicht, jeder Seufzer zu einem Roman ausdehnen. Aber: einen Roman durch eine einzige Geste, ein Glück durch ein einziges Aufatmen auszudrücken: solche Konzentration findet sich nur, wo Wehleidigkeit in entsprechendem Maße fehlt.“ Das Hagen Quartett interpretiert die Bagatellen und auch Weberns 5 Sätze op. 5 am 19. Aug. bei den Salzburger Festspielen. Ebendort spielen die Wiener Philharmoniker unter Simon Rattle am 29. Aug. die reduzierte Fassung der 6 Stücke op. 6, dessen Kammerfassung am 5. Aug. ebenfalls in Salzburg mit dem Klangforum unter Emilio Pomárico zu hören ist.

Ingo Metzmacher 31

schreker / webern


Nationaal Jeugd Orkest zemlinsky

Vom Lyrischen zum Symphonischen Seit 2001 betreibt das NJO (Nationaal Jeugd Orkest) ein internationales Orchester- und Ensemble-Projekt: die NJO Sommerakademie. Dieses Projekt richtet sich an junge Musiker, die aufgrund strenger Kriterien ausgewählt werden. Der künstlerische Direktor und Verantwortliche für das Programm der Akademie ist Reinbert de Leeuw. Jedes Jahr stellt das NJO ein symphonisches Programm zusammen, eines für Kammerorchester, für modernes Ensemble und diverse Kammermusikgruppen. Alexander Zemlinskys Lyrische Symphonie steht diesmal vom 16.–23. Aug. am symphonischen Programm und wird von den jungen Musikern unter der Leitung von Reinbert de Leeuw erarbeitet. Die Gesangssolisten sind Thomas 32

zemlinsky

Oliemans, Bariton und Natalia Zagorinskaya, Sopran. Die Abschlusskonzerte finden am 21. und 22. Aug. in Apeldoorn/NL statt. Mit der Lyrischen Symphonie, die Zemlinsky 1922/23 komponierte, schlägt er eine Brücke vom Lyrischen zum Symphonischen, ähnlich wie es in Mahlers Lied von der Erde geschah. Dabei neigt Zemlinskys Werk sicher noch stärker nach der Seite des Symphonischen, als das Vorbild Mahler es tat. Rudolf St. Hoffmann schreibt 1924 dazu in den Musikblättern des Anbruch: „Es gibt viele Lieder von der Erde. Auch dieses ist eines. Seine geistige Zugehörigkeit zu Mahler ist so unbestreitbar, wie die eigene Persönlichkeit Zemlinskys, die ihm das unverkennbare und bedeutsame Gepräge gibt.“ www.bit.ly/zemlinsky


berg

Ein Fest für Alban Berg

Alban Berg Lulu Wiener Festwochen 2010

Das Musikprogramm der Wiener Festwochen ist heuer Alban Berg gewidmet, dessen 125. Geburtstages und 75. Todestages 2010 gedacht wird. Wie die Festwochen schreiben, „sind seine Musiksprache und Ästhetik heute wie damals von ungebrochener Aktualität. Alban Berg ist eine Symbolfigur für das musikalische 20. und beginnende 21. Jahrhundert, immer auf der Suche nach neuen musikalischen Ausdrucksformen. ... Zentral im

Programm stehen Bergs zwei Opern Wozzeck und Lulu, die zu den herausragenden Zeugnissen und Erneuerungen des Musiktheaters im 20. Jahrhundert zählen. Begleitend dazu widmet sich eine Konzertreihe den Instrumental- und Vokalwerken des Komponisten.“ Wozzeck eröffnete das Festival am 15. Mai in einer Neuinszenierung von Stéphane Braunschweig. Daniel Harding dirigierte das Mahler Chamber Orchestra mit Angela Denoke in der Rolle der Marie. Peter Steins Produktion von Lulu, die vor kurzem in Lyon und Mailand zu sehen war, beschrieb die Neue Zürcher Zeitung als „dramatische Geschichte, meisterhaft erzählt“; sie wird am 11. Juni in Wien zu sehen sein. Daniele Gatti dirigiert ebenfalls das Mahler Chamber Orchestra. Weiters wird Berg bei den Festwochen mit einem Konzert des EIC unter der Leitung von Pierre Boulez (16. Juni), mit einem Liederabend von Georg Nigl (30. Mai) sowie mit einem Konzert des RSO Wien unter seinem neuen Chefdirigenten Cornelius Meister gefeiert. bit.ly/bergvienna Einer der Höhepunkte der Salzburger Festspiele 2010 ist die Neuproduktion von Lulu in der Regie von Vera Nemirova, die auch den dritten, von Friedrich Cerha hergestellen Akt zeigt. Marc Albrecht dirigiert die Wiener Philharmoniker, Patricia Petibon singt die Titelpartie. Premiere ist am 1. Aug., fünf weitere Vorstellungen folgen. www.bit.ly/lulusalzburg 33

berg


schönberg

Kompositionsstil „Habe Vorwort gelesen, Gedichte angeschaut, bin begeistert. Glänzende Idee, ganz in meinem Sinn.“, notierte Arnold Schönberg in sein Tagebuch, nachdem er von den Plänen der Diseuse Albertine Zehmes, die Dreimal sieben Gedichte aus Albert Girauds Pierrot lunaire vertonen lassen zu wollen, gehört hatte. Ursprünglich hatte Zehme an ein Werk für Sprechstimme mit Klavierbegleitung gedacht, doch Schönberg wollte seine kompositorische Fantasie dadurch nicht einschränken lassen. Die Auftraggeberin erklärte sich damit einverstanden, so dass am Ende jede der 21 Miniaturen eine eigene Klangfarbe durch die beteiligten Instrumente Flöte, Klarinette, Klavier, Violine und Violoncello erhielt. Der Uraufführung 1912 gingen angeblich 25 Proben voraus. Die Wiener

Konzerthausorchester Berlin 34

schönberg

Festwochen präsentieren das Werk am 7. Juni mit dem Ensemble Kontrapunkte (sol. Alda Caiello). www.bit.ly/schoenbergvienna Zwischen 1900 und 1911 – immer wieder durch längere Pausen unterbrochen – arbeitete Schönberg an seinen Gurre-Liedern. Das Stück für Soli, Chor und Orchester bildet eine Dokumentation seines Kompositionsstils: „Dieses Werk ist der Schlüssel zu meiner ganzen Entwicklung. Es zeigt mich von Seiten, von denen ich mich später nicht mehr zeige oder doch von einer anderen Basis. Es erklärt, wie alles später so kommen musste, und das ist für mein Werk enorm wichtig: dass man den Menschen und seine Entwicklung von hier aus verfolgen kann.“ Am 12. und 13. Juni erklingen die Gurre-Lieder mit dem Konzerthausorchester Berlin unter Lothar Zagrosek. www.bit.ly/schoenbergberlin


Gustav Mahler mahler

Eingefleischter Wiener Anlässlich Gustav Mahlers 150.Geburtstags (7. Juli 2010) und seines 100. Todestags (18. Mai 2011) widmet ihm das Wiener Theatermuseum (www.khm.at) eine ästhetisch anspruchsvolle Ausstellung, konzipiert von den Architekten BLAICH + DELUGAN WIEN. Von der Ausbildung des hochbegabten 15-Jährigen über die bahnbrechende Opernreform gemeinsam mit dem Bühnenbildner Alfred Roller und die internationalen Erfolge als Dirigent bis zur Heimkehr des Todkranken erzählt die Ausstellung von Leben und Werk einer paradigmatischen Künstlerpersönlichkeit, die – geprägt vom fruchtbaren Spannungsfeld der „Wiener Moderne“ – die Welt der Musik weit über den Tod hinaus beeinflusst hat.

Die Mahler-Schau im Theatermuseum hält sich fern von Psychologie und Tratsch. Sie zeichnet das Bild eines Musik-Besessenen, der am geistigen Leben seiner Zeit regen Anteil nahm, den seine Arbeit immer wieder verschlang, der aber auch in geradezu kindliche Begeisterung übers Radfahren verfallen konnte („Ich werde noch Geheimrad!“). Mahlers Musik, die einst schmerzend dissonant wirkte, ist längst Bestandteil des Klassik-Kanons. Die Klangkulisse im Museum, illustriert von der Salzburger Medienkünstlerin Claudia Rohrmoser, versammelt „Kennmelodien“ aus Mahlers Werk, z. B. den Walzer aus der 9. Symphonie. Interessant ist die Positionierung Mahlers zwischen den „Alten“ – Wagner, Brahms – und den „Neuen“ – Schönberg, Berg und Webern. Sätze wie „Rein musikalische Erfolge sind auf dem Theater gar keine Erfolge“ dürften manchem Opernfan auch heute noch zu denken geben. Alle Konzerte mit Werken Mahlers finden sie auf unserem MahlerBlog: www.universaledition.com/ mahler

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mahler


janá�ek

Kosaken-Saga Eigentlich unglaublich, aber wahr: die Wiener Staatsoper verkündete jüngst ihren ersten größeren Leo� Janá�ek-Zyklus mit Beginn der nächsten Spielzeit 2010/11. Katja Kabanowa oder Die Sache Makropulos waren noch nie in Wiens stolzem Opernhaus zu sehen. Dabei eignet sich der slawische Klang Janá�eks ideal für den Klang der Wiener Philharmoniker. Andere Städte haben da schon mehr Erfahrung. Katja Kabanowa etwa wird in Stuttgart (seit 9. Mai, c. Michael Schønwandt, Regie: Jossie Wieler/Sergio Morabito), Bonn (seit 2. Mai, c. Will Humburg, Regie: Johannes Schaaf) und Prag (ab 26. Juni, c. Toma� Netopil, Regie: Robert Wilson) gegeben. Die Sache Makropulos dagegen macht auf Frankreichs Bühnen Karriere. In Nantes läuft sie seit 27. Mai in der Inszenierung von Patrice

Carier/Moshe Leiser. Es dirigiert Mark Shanahan. Die gleiche Produktion wird auch vom Le Quai in Angers übernommen (13./15. Juni). Jen�fa kann man in Leipzig (29. Mai, 6. und 13. Juni, c. Andreas Schüller) und Strassburg (ab 11. Juni, c. Friedemann Leyer, Regie: Robert Carsen) erleben. Das schlaue Füchslein steht an der Oper Lübeck noch bis 19. Juni am Programm (c. Roman Brogli-Sacher). Taras Bulba (1915/1918) war ein unmittelbarer Widerhall von Janá�eks glühender Begeisterung und seiner Sympathien für die kämpfende russische Nation. Der Titel der dreiteiligen symphonischen Rhapsodie bezieht sich auf Gogols Romanbearbeitung der ukrainischen Sage des Kosaken Taras Bulba, der nach erfolgreichem Kampf gegen die Polen (1628) den Heldentod fand. Sir Colin Davis dirigiert das Werk am 7. Aug. in Grafenegg/A (European Union Youth Orchestra).

Leo� Janá�ek Die Sache Makropulos Madrid 2008 36

janáček


janá�ek

Das schlaue Füchslein Die kritische Neuausgabe – herausgegeben von Ji�í Zahrádka, mit Hinweisen für die Aufführungspraxis von Sir Charles Mackerras. Ausgehend von einer Gegenüberstellung aller relevanten erhaltenen Quellen zu Leo� Janá�eks Oper Das schlaue Füchslein legt die soeben fertig gestellte Neuedition das Werk in einer Form vor, die der Absicht des Komponisten am nächsten kommt. Die Neuausgabe des Schlauen Füchsleins geht im Wesentlichen von der Brünner Premièrenfassung von 1924 aus, einschließlich der von Františ�ek Neumann (Dirigent der Uraufführung) detailliert ausgearbeiteten Dynamik. An gewissen Stellen, an denen sich geringfügige Änderungen anlässlich der Prager Produktion als sinnvoll und begründet erwiesen, wurden diese berücksichtigt. Die kritische Neuausgabe der Oper umfasst sowohl die Partitur, das komplette Orchestermaterial, wie auch Klavierauszug und Chorpartitur. Die Studienpartitur (UE34126) und der Klavierauszug (UE33550) sind ab sofort käuflich erhältlich. Die Geschichte vom freisinnigen und gewitzten Füchslein Schlau-

kopf beginnt bereits in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts. Am Anfang standen die kleinen Zeichnungen des Jägers und bedeutenden Landschaftsmalers Stanislav Lolek (1873–1936). In der Brünner Tageszeitung Lidové noviny erschienen 1920 die Abenteuer des Füchsleins Schlaukopf in Form von Feuilletons als Serie und hatten großen Erfolg. Die heiteren und unmissverständlichen Zeichnungen mit ihren witzigen und aktuellen Texten fanden ihre Anhängerschaft quer durch das gesamte soziale Spektrum. Janá�ek schien offenbar bald zu erwägen, eine Oper zu diesem Stoff zu komponieren, denn er schnitt sämtliche Fortsetzungen aus den Lidové noviny aus. Unmittelbar nachdem der Komponist die Arbeit an Katja Kabanowa beendet hatte, nahm er sich das Schlaue Füchslein vor. Die Datierungen im Partiturautograf verraten, dass Janá�ek bereits im Januar 1922 mit der Komposition begann. Rudolf Tesnohlídek, der Autor der literarischen Vorlage, erfuhr nur indirekt von Janá�eks Plan, eine Oper über seinen Text zu schreiben. Der Komponist lud ihn erst dann zu sich ein, als er schon an dem Bühnenwerk arbeitete. Janá�ek komponierte und begab sich oft zu Naturstudien ins Freie, 37

janáček


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janá�ek

Das schlaue Füchslein ff. wo er eine ganze Reihe Vogel- gesänge – von Drosseln, Spatzen, Finken und Amseln – aufzeichnete. Er notierte Stimmen von Taube, Kröte und Frosch mit der instrumentalen Anmerkung „wie Xylofon“. Er beobachtete Tiere und vermerkte im Notizbuch seine Eindrücke von Spaziergängen durchs Wildgehege, wo der Förster sogar einen Fuchsbau mit Jungtieren aufspürte, damit der Komponist sie beobachten und studieren konnte. Daher ist es kein Wunder, dass in den Jahren 1921 und 1922 in den Lidové noviny mehrere Feuilletons von Janá�ek erschienen, die Tiere zum Thema haben. Unterdessen brachen leidenschaftliche Verhandlungen darüber aus, wer die Opernneuheit des Komponisten in Verlag nehmen würde. Interesse zeigten vorwiegend, wie schon im Fall von Jen�fa, Die Ausflüge des Herrn Brou�ek und Katja Kabanowa, zwei Verlage: Hudební matice in Prag und Universal Edition in Wien. Hudební matice sprach den Komponisten als erstes an, aber Janá�ek nützte, wie schon in früheren Fällen, dieses Angebot, um seine Verhandlungen mit der Universal Edition aus einer sicheren

Position führen zu können. Der Vertrag zwischen Leo�š Janá�ek und der Universal Edition wurde Ende März/Anfang April 1924 unterschrieben. Die feierliche Welturaufführung der Oper P�íhody liš�ky Bystrou�šky [Die Abenteuer des Füchsleins Schlaukopf] fand im Brünner Theater Na Hradbách am 6. November 1924 statt. Der Erfolg war enorm und der Komponist selbst war mit der Inszenierung von Ota Zítek und dem Bühnenbild von Eduard Milén (der auch den Umschlag des Klavierauszugs gestaltete) sehr zufrieden. Janá�ek selbst charakterisierte sein Werk als Waldidylle, die beim Publikum eine Ahnung von der Einheit des Lebens wecken soll – einerlei, ob es sich um Mensch oder Tier handelt.

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janáček


2010

50. 75. 85. 85. 80. 80. 100. 150. 75. 100. 100. 150. 200. 80. 125.

Todestag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag

Hugo Alfvén † 08.05.1960 Alban Berg † 24.12.1935 Luciano Berio * 24.10.1925 Pierre Boulez * 26.03.1925 Paul-Heinz Dittrich * 04.12.1930 Cristóbal Halffter * 24.03.1930 Rolf Liebermann * 14.09.1910 Gustav Mahler * 07.07.1860 Arvo Pärt * 11.09.1935 Mario Peragallo * 25.03.1910 Ennio Porrino * 20.01.1910 Emil Nikolaus von Reznicek * 04.05.1860 Robert Schumann * 08.06.1810 Toru Takemitsu * 08.10.1930 Egon Wellesz * 21.10.1885

Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Todestag

Gilbert Amy * 29.08.1936 Sir Richard Rodney Bennett * 29.03.1936 Paul Burkhard * 21.12.1911 Francis Burt * 28.04.1926 Cornelius Cardew * 07.05.1936 Friedrich Cerha * 17.02.1926 Mauricio Kagel * 24.12.1931 Heinrich Kaminski * 04.07.1886 Ladislav Kupkovic * 17.03.1936 György Kurtág * 19.02.1926 Franz Liszt * 22.10.1811 Gustav Mahler † 18.05.1911 Steve Reich * 03.10.1936 Ottorino Respighi † 18.04.1936

2011

75. 75. 100. 85. 75. 85. 80. 125. 75. 85. 200. 100. 75. 75.

40

gedenktage


50. 50. 125. 50. 25. 75.

Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag

David Sawer * 14.09.1961 Daniel Schnyder * 12.03.1961 Othmar Schoeck * 01.09.1886 Mauricio Sotelo * 02.10.1961 Alexandre Tansman † 15.11.1986 Hans Zender * 22.11.1936

Geburtstag Geburtstag Todestag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Geburtstag Todestag

Kurt Atterberg * 12.12.1887 David Bedford * 04.08.1937 Hanns Eisler † 06.09.1962 Morton Feldman † 03.09.1987 Silvia Fómina * 1962 Peter Kolman * 29.05.1937 Richard Meale * 24.08.1932 Caspar Neher † 30.06.1962 Gösta Neuwirth * 06.01.1937 Bo Nilsson * 01.05.1937 Wolfgang Rihm * 13.03.1952 Rodion K. Schtschedrin * 16.12.1932 Alexander Zemlinsky † 15.03.1942

Geburtstag Geburtstag Todestag Geburtstag Geburtstag

Georg Friedrich Haas * 16.08.1953 Zygmunt Krauze * 19.09.1938 Marcel Poot † 12.06.1988 Raymond Murray Schafer * 18.07.1933 Tona Scherchen * 12.03.1938

2012

125. 75. 50. 25. 50. 75. 80. 50. 75. 75. 60. 80. 70.

2013

60. 75. 25. 80. 75.

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gedenktage


wolfgang rihm Dionysos Oper Deutsches SO, c. Ingo Metzmacher Johannes Marin Kränzle, Mojca Erdmann/Elin Rombo, Matthias Klink, Virpi Räisänen Inszenierung: Pierre Audi Bühne: Jonathan Meese 27. Juli 2010 · Haus für Mozart Salzburg/A

luke bedford Of the Air für Streichquartett Belcea Quartett 25. Juni 2010 · Wigmore Hall London/GB

Give Him His Hat für Klavier solo und Klavier zu 4 Händen Folkwang Hochschule Essen-Werden 12. Juli 2010 · Essen-Werden/D friedrich cerha 9 Bagatellen für Streichtrio Zebra-Trio (Ernst Kovacic, vln, Steve Dann, vla, Anssi Karttunen,vlc) 27. Juni 2010 · styriarte Schloss Eggenberg/A Arvo Pärt Adam's Lament für Chor (SATB) und Streichorchester Borusan Philharmonic Orchestra, c. Tõnu Kaljuste Estonian Philharmonic Chamber Choir, Vox Clamantis 07. Juni 2010 · Istanbul Festival, Hagia Irene Istanbul/TR jay schwartz Music for Orchestra II für Orchester Mozarteumorchester Salzburg, c. Leo Hussain 12. Juni 2010 · Landestheater Salzburg/A Johannes Maria Staud Tondo Preludio für Orchester Staatskapelle Dresden, c. Paavo Järvi 22. August 2010 · Semperoper Dresden/D 42

uraufführungen


Pierre Boulez Tombeau Nr. 5 aus Pli selon pli (Portrait de Mallarmé) pour soprano et orchestre (1959 –1962) Facsimile - Ausgabe Paul Sacher Stiftung, Basel

UE 34972

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„Un peu profond ruisseau calomnié la mort.“ (Mallarmé)


Florian Bramböck I Love My Clarinet für Klarinette solo UE 34677 Mike cornick Jazz Suite for Piano Duet für Klavier zu 4 Händen UE 21548 Barbara Gisler-Haase (Hrsg.) Easy Play Along Flute für Flöte und CD Ausgewählte leichte Spielstücke von Vivaldi bis Dvo�ák mit CD UE 34676 Georg Friedrich Händel Sonaten für Violine und Basso continuno Hrsg./Generalbass: Bernhard Moosbauer Hinweise zur Interpretation: Reinhard Goebel UT 50264 Leo� Janá�ek Das schlaue Füchslein Hrsg.: Sir Charles Mackerras / Ji�í Zahrádka Klavierauszug (revidierte Neuausgabe) UE 33550 Ernst Krenek Sonatina op. 92/2a für Flöte und Viola UE 34943 arvo pärt Morning Star für Chor SATB Chorpartitur UE 33718 Carl Reinecke Undine Sonate für Klarinette und Klavier Herausgeberin: Irmlind Capelle Hinweise zur Interpretation: Lisa Eichenberg UT 50263 Wolfgang Rihm Vier späte Gedichte von Friedrich Rückert fur Stimme und Klavier UE 34330 44

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Gustavo Beytelmann

Solo Tango Solo Piano für Klavier UE 34679 Als einer der führenden TangoPianisten unserer Zeit hat Gustavo Beytelmann einige der schönsten Tangos ausgesucht und für Klavier solo arrangiert. Mit dieser Sammlung zeigt er die Vielfältigkeit des Genres, das vom ragtime-artigen Schwung von El esquinazo bis zum romantischen Walzer La loca de amor von Pablo José Vázquez und vom energiegeladenen El entrettiamo Rosendo Mendizabals bis zu Carlos Gardels unsterblichem El dia que me quieras reicht. Technisch abwechslungsreich und anspruchsvoll stellt jedes Stück spezifische Spielweisen in den Vordergrund, die von unschätzbarer Bedeutung für den Stil sind: Akzente, Tempowechsel, Dynamik, Anschlag. Die Herausforderung ist groß, umso größer ist die Befriedigung - ob auf dem Konzertpodium oder im Klavierunterricht! www.universaledition.com/gustavobeytelmann

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Hans Erich Apostel 1. Streichquartett, 2. Streichquartett, 6 Epigramme DoelenKwartet · Cybele 3SACD KiG 002 cristóbal Halffter Tres piezas para cuarteto, 3. Streichquartett, 6. Streichquartett Arditti String Quartet Anemos CD C33005 morton feldman Spring of Chosroes Pellegrini Quartet, Ib Hausmann, cl hat(now)ART CD 157 Gustav Mahler 1. Symphonie Tonkünstler Niederösterreich, c. Andrés Orozco-Estrada Preiser Records CD PR90784 Gustav Mahler 1. Symphonie Pittsburgh Symphony Orchestra, c. Manfred Honeck Extraplatte CD EXCL 00026 Gustav Mahler 1. Symphonie, Rückert-Lieder Deutsches SO Berlin, c. Christoph Eschenbach, Christine Schäfer, S Capriccio CD C5026 Gustav Mahler 2. Symphonie Bamberger Symphoniker, c. Jonathan Nott, Chor der Bamberger Symphoniker, Anne Schwanewilms, S, Lioba Braun, MS Tudor CD 7158 Gustav Mahler 2. Symphonie hr-Sinfonieorchester Frankfurt, c. Paavo Järvi, Natalie Dessay, S, Alice Coote, MS EMI Virgin Classics (ab Sep. 2010) Gustav Mahler / Hermann Behn 2. Symphonie für zwei Klaviere Harvestehuder Kammerchor, c. Claus Bantzer, Christiane Behn und Mathias Weber, pno, Daniela Bechly, S, Iris Vermillion, A Musicaphon CD M56915 Gustav Mahler 8. Symphonie Tonhalle-Orchester Zürich, c. David Zinman, Schweizer Kammerchor, WDR Rundfunkchor Köln, Zürcher Sängerknaben, Kinderchor Kaltbrunn RCA Sony Music Classical 2 SACDH 88697579262 frank martin 6 Monologe aus Jedermann, Suite aus der Oper „Der Sturm“, Symphonie Concertante Stavanger Symfonieorkester, c. Steven Sloane MDG CD 90116146 frank martin 2. Ballade für Flöte und Klavier Thies Roorda, fl, Nata Tsvereli, pno Dutch Record Company DRC 101009/01 46

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pierre boulez Lucerne Festival Academy Docu- mentary Film Notation I-IV und VII, Répons Lucerne Festival Orchestra c. Pierre Boulez Euroarts DVD 20580481

hans Krása 5 Lieder erwin schulhoff Concertino Ensemble Aventure Ars Musici CD 232175

gustav mahler 1. Symphonie Los Angeles Philharmonic c. Gustavo Dudamel DGG DVD 000440.0734531.3

mauricio sotelo Audéeis Stadler Quartett, Arcángel Neos CD 0947

joseph marx Rhapsodie, Scherzo, Ballade Oliver Triendl, pno, Daniel Gaede, vl, Hariolf Schlichtig, vla, Peter Bruns, vlc cpo CD 9688704 Wolfgang Rihm 1. Streichquartett, 3. Streichquartett „Im Innersten“, 4. Streichquartett Minguet Quartett col legno CD 20211 franz schreker Kammersymphonie, Nachtstück, Phantast. Ouverture Orquesta Filharmonica de Gran Canaria, c. Pedro Halffter Warner Classics karlheinz stockhausen Refrain, Kreuzspiel, Plus minus Ives Ensemble hat(now)ART 178 anton Webern Passacaglia, 5 Stücke, 6 Stücke, Konzert für 9 Instrumente, Symphonie, Variationen Staatskapelle Dresden, c. Giuseppe Sinopoli Warner Classics Apex CD 2564-68399-31 47

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museum Stübing, Theater Erfurt / Lutz Edelhoff, www.paramount.ca,

Ludwigsburger Schlossfestspiele, www.fr.academic.ru, Mathias Bothor,

Nationaal Jeugd Orkest, Wiener Festwochen / Bertrand Stofleth,

Konzerthausorchester Berlin / Thomas Mayer, Internationale Gustav Mahler Gesellschaft, Teatro Real / Javier del Real, Haus für Mozart /

Karl Forster; CDs: Euroarts, Ars Musici, Deutsche Grammophon, Neos. DVR: 0836702


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