Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

Page 1

Multimediale Sammlungen Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes Endbericht Mag. Walter Feldbacher Mag. Heimo Hofgartner 01/2017


Danksagung Die Multimedialen Sammlungen, UMJ, bedanken sich für die Unterstützung des Projekts „Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes“ herzlichst bei folgenden Stadt-/Marktgemeinde-/Gemeindearchiven: Aigen im Ennstal, Bad Gleichenberg, Bärnbach, Buch-St. Magdalena, Deutschfeistritz, Edelschrott, Ehrenhausen an der Weinstraße, Feldkirchen, Feistritztal, Fernitz-Mellach, Fischbach, Frohnleiten, Friedberg, Gaal, Gasen, Gleinstätten, Gleisdorf, Gössendorf, Grafendorf, Gratkorn, Großklein, Groß St. Florian, Grundlsee, Hartberg-Umgebung, Haus im Ennstal, Hengsberg, Hitzendorf, Hohentauern, Ilz, Jagerberg, Kainbach bei Graz, Kapfenstein, Kindberg, Knittelfeld, Kobenz, Kumberg, Lafnitz, Lang, Lannach, Leutschach, Liezen, Mettersdorf am Saßbach, Miesenbach bei Birkfeld, MitterbergSt. Martin, Mortantsch, Mureck, Neudau, Niederwölz, Niklasdorf, Peggau, Pöllau, Preding, Ratten, Riegersburg, Schwarzautal, Spital am Semmering, St. Georgen an der Stiefing, St. Johann im Saggautal, St. Kathrein am Hauenstein, St. Marein-Feistritz, St. Martin im Sulmtal, St. Nikolai im Sausal, St. Peter am Kammersberg, St. Peter am Ottersbach, St. Radegund bei Graz, St. Veit in der Südsteiermark, Stainz, Straden, Teufenbach-Katsch, Thal bei Graz, Thörl, Trieben, Übelbach, Vorau, Vordernberg, Wald am Schoberpaß, Waldbach-Mönichwald, Weiz, Wenigzell, Wettmannstätten, Wies, Wildon Weiters danken wir nachstehenden musealen Einrichtungen: Almmuseum Ardning, Analog & Digital Dietersdorf, Archiv Nationalpark Gesäuse, Arnies Life GmbH, Bauernmuseum Großklein, Bauernmuseum Planitzer Sonnberg, Bauernmuseum Rannersdorf, BergWerkZeug Schloss Friedhofen, BlasmusikMUSEUM Ratten, Bergbaustube der Bergbaue Sunk Hohentauern, Bergbauverein Öblarn, Bienengarten Edelsbach, Brahms Museum Mürzzuschlag, Brendlhof Schwanberg, Burgmuseum Archeo Norico Deutschlandsberg, Burgmuseum Lichtenegg, Burg Oberkapfenberg, Curmuseum Bad Gleichenberg, Das Georgsarchiv – St. Georgen ob Judenburg, Dorfmuseum Fladnitz, Dorfmuseum Heilwurz und Zauberkraut Bad Blumau, Eisenbahnmuseum Knittelfeld, Erlebnis-Bergbaumuseum Steyregg bei Wies, Erstes Österreichisches Faschings- und Brauchtumskulturmuseum Knittelfeld „Alois-Penz-Museum“, Erstes Steirisches Rotkreuzmuseum Feldbach, Franz Gsellmannns Weltmaschine in Edelsbach, Freilichtmuseum Vorau, GeoInfo Kapfenstein, Geologie im Nationalpark-Pavillon Gstatterboden, Geopark Glashütten, Geozentrum Gams, Gerberei Salzer Eisenerz, Gironcoli Museum, Handwerksdörfl Pichla, Hallstattzeitliches Museum Großklein, Haus des Apfels – Puch bei Weiz, Heimathaus Mariazell, Heimathaus Wenigzell, Heimatkreis Scheifling – St. Lorenzen/Heimat- und Pfeifenmuseum, Heimatmuseum Grafendorf, Heimatmuseum Gröbming, Heimatmuseum Mautern, Heimatmuseum Neuberg, Heimatmuseum Rauchstubenhaus Anger, Heimatmuseum St. Peter im Sulmtal, Heimatmuseum und Schaubergwerk Arzberg, Heimat- und Kloepfermuseum Eibiswald, Heimat- und Ständemuseum Tragöß, Hochschwabmuseum St. Ilgen, Holzmuseum St. Ruprecht ob Murau, Hummelnest Floing, Imkereimuseum Öblarn, Jagd-, Natur- und Wilderermuseum St. Peter am Ottersbach, Kammerhofmuseum Bad Aussee, Klangtunnel Birkfeld, Kleines Sanitärmuseum Leibnitz, Krippenhaus Eisenerz, Kulmkeltendorf – urgeschichtliches Freilichtmuseum, Kulturverein Schloss Lind – Das Andere Heimatmuseum, Kunstglasereimuseum Kapfenstein, Kupferschaubergwerk Radmer, Ladenmuseum Merkendorf, Landschaftsmuseum im Färberturm in Pischelsdorf, Lateinberger Bauernmuseum, Mineralienmuseum Anger, Montanmuseum Fohnsdorf, Motorradmuseum Legenstein in St. Anna am Aigen, Museum der Landtechnik Knittelfeld, Museum der Stadtpfarrkirche St. Xaver – museum sacrum, Museum HochQuellenWasser Wildalpen, Museum im Tabor Feldbach, Museum Ligist im „Schmiedhiaslhammer“, Museum Stadt Köflach, MuseumsCenter Leoben,

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes


Museumsverein „Zeitroas“ Ramsau am Dachstein, Novum Forum Museen Neumarkt, Ökopark Hartberg, Österreichisches Brückenmuseum Edelsbach, Österreichisches Luftfahrtmuseum Graz-Thalerhof, Pavel Haus/pavlova hiša, Puch-Museum Judenburg, Rauchstubenhaus Gündorf, Regioneum Südsteiermark, Roseggerbund Krieglach, Romantikschloss Ottersbach, RoseggerMuseum Krieglach/UMJ, Salzwelten Altaussee, Schauraum der Pfarre Göss, SCHAUSTALL – Steinzeitliches & Römerzeitliches Regionalmuseum, Schloss Großsölk – Naturparkhaus, Schloss Herberstein, Schloss Seggau, Stadtmuseum Bruck an der Mur, Stadtmuseum Eisenerz, Stadtmuseum Hartberg, Stadtmuseum Judenburg, Stadtmuseum Kapfenberg, Stadtmuseum Schladming, Stadtmuseum Trofaiach, Steirisches Feuerwehrmuseum – Kunst & Kultur Groß St. Florian, Sternenturm Judenburg, Stoani – Haus der Musik Gasen, Stockerhaus Niederwölz, Südbahnmuseum Mürzzuschlag, Technisches Eisenbahnmuseum Lieboch – TEML, Tempelmuseum Frauenberg, Thonatausstellung Friedberg, Traktormuseum Stainz, Truppenmuseum Erzherzog Johann Kaserne Straß, Urgeschichtemuseum Peggau, Volkskundliches Museum Sonnhofen, Weinbaumuseum Klöch, Wein-Kultur-Museum Schloss Gamlitz, Weinmuseum Kitzeck im Sausal, Weitwandermuseum Österreichischer Alpenverein - Ortsgruppe Eibiswald, Wintersportmuseum Haus im Ennstal,Winter!Sport!Museum! Mürzzuschlag, Zum alten Brennkessel – Jöbstl’s Brenngerätesammlung Wies

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes


Inhaltsverzeichnis 1. Projekt

6

2. Vorarbeiten zum Projekt

8

2.1. Sammeln von Informationen

8

2.2. Festlegung des Adressatenkreises

9

2.3. Konzeption eines Fragebogens

9

2.3.1. Anforderungen an den Fragebogen

9

2.3.2. Struktur des Fragebogens

10

2.3.2.1. Angaben zur Institution

10

2.3.2.2. Materialität und Verfahrensarten

10

2.3.2.3. Bestandsverzeichnis

11

2.3.2.3.1. Fotografische Bestände

11

2.3.2.3.2. Film-/Videobestände

11

2.3.2.3.3. Audiobestände

11

2.3.2.3.4. Allgemeine Fragen

12

2.4. Versendung des Fragebogens – Kontaktaufnahme und Motivation zur Beteiligung

12

3. Ergebnisse und Auswertung des Fragebogens

13

3.1. Rücklauf und Projektbeteiligung

13

3.1.1. Statistische Auswertung

13

3.1.2. Analyse zur Projektbeteiligung

15

3.1.2.1. Gemeindearchive – ein Situationsbericht

15

3.1.2.2. Museen – ein Situationsbericht

17

3.2.1. Fotografische Bestände

19

3.2.1.1. Verteilung nach Materialität und Verfahrensart in Gemeindearchiven

19

3.2.1.2. Verteilung nach Materialität und Verfahrensart in Museen

19

3.2.2. Film-/Videobestände

20

3.2.2.1. Verteilung nach Materialität und Verfahrensart in Gemeindearchiven

20

3.2.2.2. Verteilung nach Materialität und Verfahrensart in Museen

20

3.2.3. Audiobestände

20

3.2.3.1. Verteilung nach Materialität und Verfahrensart in Gemeindearchiven

20

3.2.3.2. Verteilung nach Materialität und Verfahrensart in Museen

21

3.3. Inhaltliche Analyse der Bestandsmeldungen

21

3.3.1. Fotografische Bestände

21

3.3.2. Film-/Videobestände

22

3.3.3. Audiobestände

23

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes


4. Sonstige Projektaktivitäten

23

4.1. Informations- und Beratungsgespräche

23

4.2. Besuche von Institutionen

24

4.3. Workshops und Informationsveranstaltungen

24

5. Auftrag für die Zukunft: Es gibt noch viel zu tun

25

6. Anhang

27

6.1. Landesaufnahme – Fragebogen

27

6.2. Ergänzungen zu den Ergebnissen und Auswertungen des Fragebogens

35

6.2.1. Ergebnisse und Auswertung des Fragebogens: Allgemeine Fragen

35

6.2.2. Konvolute von Berufsfotografinnen und -fotografen in steirischen Gemeindearchiven und Museen

37

6.2.3. Konvolute von Amateurfotografinnen und -fotografen, Knipserinnen und Knipsern in steirischen Gemeindearchiven und Museen

40

6.3. Übernahme von fotografischen und audiovisuellen Beständen in die Multimedialen Sammlungen

44

6.4. Fotografische Dokumentation

46

6.4.1. Workshops in den Bezirken

46

6.4.2. Besuche von Institutionen

47

6.4.3. Blick in die Multimedialen Sammlungen

49

6.5. Museumsblog

50

6.6. Medienberichterstattung

77

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

5


Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes Endbericht 1. Projekt Die Grundidee für das Projekt „Landesaufnahme“ fügt sich ganz in die Tätigkeiten der Multimedialen Sammlungen (ehem. Bild- und Tonarchiv) am Universalmuseum Joanneum ein. Sowohl seine inhaltliche Konzeption als auch die Durchführung entspricht nicht nur dem ursprünglichen Gründungsauftrag der Multimedialen Sammlungen, sondern führt diesen auch in zeitgemäßer Form fort. Die Geschichte der Multimedialen Sammlungen beginnt im Jahr 1958, als die Steiermärkische Landesregierung den Auftrag erteilte, die Schaffung eines „Zentralarchivs für Bild- und Tonaufnahmen“ vorzubereiten. Dieses sollte „auf das Niveau des gebildeten Laien abgestimmt (sowie) allgemein zugänglich“ sein und „alle Unterlagen auf dem Gebiet der Fotografie, des Films und der Tonwiedergabe, die den Bestand des Landes hinsichtlich der Natur, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft festhalten“, sammeln. Die von Erzherzog Johann von Österreich initiierte landeskundliche Bestandsaufnahme (schriftliche und statistische Erfassung) sowie der Dokumentationsauftrag einer (bildlichen) Landesbeschreibung an seine „Kammermaler“ sollte in „zeitgemäßer Form“ mittels der modernen Medien Fotografie, Film und Ton fortgeführt werden. Bewahrt werden sollten etwa „in geeigneter Weise (Bild und Ton) bedeutsame Ereignisse, d. h. Feste, Tagungen, Naturkatastrophen u. ä.“, „vergängliche(n), vor allem dem Fortschritt der Technik zum Opfer fallende(n) Erscheinung[en]“, aber auch Zeugnisse des alltäglichen Lebens. 1960 wurde schließlich, nicht zuletzt auf Initiative Hanns Korens, die „Steirische Landesstelle für Bild-und Tondokumentation“ (heute: Multimediale Sammlungen) eingerichtet – damals übrigens das erste und einzige medienübergreifende Institut in Österreich, das fotografisches und audiovisuelles Material sowohl produzierte als auch sammelte. Spätestens seit den 1970er-Jahren leistete das Institut, das 1971 in Bild- und Tonarchiv umbenannt wurde, mit seiner Sammel-, Forschungs-, Vermittlungs- und Ausstellungstätigkeit Pionierarbeit, vor allem zu einer steirischen Fotogeschichte, was damals absolutes Neuland darstellte. Durch all seine Tätigkeiten trug es letztlich auch wesentlich zur Entwicklung eines Bewusstseins über die Bedeutung der Medien Fotografie, Film/Video und Ton in der Steiermark bei. Das Wissen darum, dass Fotografien, aber auch Film-/Video- und Tondokumente eine „eminent wichtige Rolle im Tradierungsprozess kollektiver Erinnerungen“ (Gisinger, Matt, 1997) spielen, darf heute in dem seit bald Jahrzehnten postulierten „Medienzeitalter“, in dem wir leben, glücklicherweise ebenso bereits als unbestritten angesehen werden wie die Erkenntnis, dass unsere Wahrnehmung und auch unsere Erinnerung medial geprägt sind. Kaum jemand wird heute noch den technik-, kulturund zeithistorischen Wert von Foto-, Film-/Video- und Tondokumenten infrage stellen.

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

6


Die Fotografie, später kamen auch filmische und Audioobjekte hinzu, nimmt immerhin bereits seit ihrer Erfindung im 19. Jahrhundert am Aufbau von „historischen Wissensordnungen“ teil und hat inzwischen längst als wichtige Mnemotechnik Eingang in das kollektive kulturelle Gedächtnis gefunden. Doch erst seit Ende der 1970er-/Anfang der 1980er-Jahre ist auch ein sukzessiv zunehmendes Interesse vor allem an der Fotografie als historischer Quelle zu konstatieren. Während sich seit den 1980ern und -90ern die Mediengeschichte als separater Forschungsbereich etablierte, war es in den 1990er-Jahren vor allem die Gedächtnis- und Erinnerungsforschung, die der geschichtswissenschaftlichen Annäherung an das Bild neue Impulse verlieh und auf die Bedeutung von Bildern als „Traditionsmotoren“ sowie die „Medialität von Vergangenheitsbezügen“ hinwies. So forderte etwa Thomas Lindenberger, dass die „heutigen ,Mitlebenden‘“ auch als „Mithörende“ und „Mitsehende“ zu konzipieren wären, „um ihre Erfahrungen und ihre Erzählungen angemessen deuten zu können. Ihre Lebenswelt war und ist bestimmt von der alltäglichen Gegenwart der Audiovision, ihre Erfahrung von Wirklichkeit auch vermittelt über die Klänge von Schallplatten und Radio, die Fotos in der Illustrierten, die bewegten (Ton-)Bilder in Wochenschauen, Spielfilmen und Fernsehen.“ (Vgl. Gerhard Paul, Visual history 2006, S. 13–16) Parallel dazu erfolgte spätestens mit dem Übergang vom analogen ins digitale Zeitalter auch eine Zunahme des Bewusstseins um die materielle Vergänglichkeit fotografischer und audiovisueller analoger originaler Artefakte. Dies gilt auch für deren Wert als physische historische Objekte inklusive ihrer Herstellungsbedingungen (Geräte, technische Verfahren). Museen, Archive und andere Gedächtnisinstitutionen sehen sich heute vor große Herausforderungen gestellt. So gilt es nicht mehr nur die Information – heutzutage zumeist das Digitalisat – zu erhalten, sondern auch die physischen Objekte zu bewahren, Originale (!) unter konservatorisch adäquaten Bedingungen vor dem Verfall zu schützen. Präventive konservatorische Maßnahmen in Mediensammlungen – zu den wesentlichsten zählen sicherlich die Verbringung der Objekte in Archivmaterial sowie die Aufbewahrung in speziell klimatisierten Depots – gelten heute als besonders wichtig, da Restaurierungsmaßnahmen oft nicht mehr durchführbar sind, wenn zum Beispiel unumkehrbare chemische Prozesse einzelne Schichten der Objekte bereits zerstört haben etc. Die Multimedialen Sammlungen am Universalmuseum Joanneum beherbergen heute – beinahe 60 Jahre nach ihrer Gründung – mehr als 2,5 Millionen analoge Fotografien, Film-/Video- und Tondokumente zur steirischen Geschichte seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Ausgestattet mit einem 17- und einem 4-Grad-Celsius-Klimadepot, einer Medienrestaurierungswerkstatt, einer Digitalisierungsstelle und ab 2017 auch wieder mit eigenen Ausstellungsflächen, erfüllen die Multimedialen Sammlungen weiterhin ihre Aufgabe, wichtige steirische Foto-, Film-/Video- und Tondokumente zu sammeln, zu erhalten, wissenschaftlich zu erschließen und zu vermitteln. Damit leisten sie ihren Beitrag zu einer bildlichen und audiovisuellen landeskundlichen Bestandsaufnahme. Im Rahmen des Projekts „Landesaufnahme“, gefördert von Land Steiermark, Abteilung 8 Gesundheit, Pflege und Wissenschaft, Referat Wissenschaft und Forschung, setzten sich die Multimedialen Sammlungen das ehrgeizige Ziel, erstmals einen Überblick über analoge Fotografien sowie Film-/Video- und Tonmaterialien, die in steirischen Archiven (Stadt-/Marktgemeinde- und Gemeindearchiven) und Museen vorhanden sind, zu erarbeiten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

7


Dies entspricht inhaltlich einerseits der Gründungsidee von 1958/59 und folgt andererseits den Gedanken der ehemaligen Leiterin des Bild- und Tonarchivs, Dr. Armgard Schiffer-Ekhart, die bereits in den 1990er-Jahren darauf hinwies, dass die Zukunft von Mediensammlungen vorwiegend in der „Aufsammlung vorhandener Dokumentation“ und einem „Medienverbund-System“ auf EDVunterstützter digitaler Basis liegen werde, in dessen Rahmen die „verstreut vorhandenen Bestände, die jeweils am Ort und mit eigenen Kräften erfasst werden müssen, zentral (...) abrufbar sind“. Ein erklärtes Projektziel der Multimedialen Sammlungen war es aber auch, sich als die Foto-, Film-/Video- und Tonsammlung des Landes Steiermark zu präsentieren und aufbauend auf ihren eigenen umfangreichen Beständen als zentrale Schnitt- und Anlaufstelle, aber auch als Partner für Informationen über den Bestand an fotografischen, Film-/Video- und Tondokumenten in der Steiermark sowie in medienkonservatorischen und -restauratorischen Fragen in Erscheinung zu treten. Die Erhebung der Daten für das Projekt „Landesaufnahme“ erfolgte mittels Fragebogen, wobei grundlegende Angaben zu Verfahrensarten, Trägermaterialien, Personen, Umfang, Datierung und Inhalt ebenso wichtig waren wie Informationen zum Erhaltungszustand. Aufgrund ihrer materiellen Beschaffenheit, ihrer Fragilität und Abhängigkeit von entsprechenden analogen Abspieltechnologien sowie den spezifischen Anforderungen an ihre Lagerung bedürfen Fotografien, Film-/Video- und Tondokumente fachkundiger Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen. Nur so kann ihr natürlicher Zerfall aufgehalten bzw. verlangsamt und können Inhalte dauerhaft gesichert werden. 2. Vorarbeiten zum Projekt 2.1. Sammeln von Informationen Wenngleich Sinn und Zweck des Projekts „Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes“ sich direkt aus der eigenen Institutionsgeschichte ableiten lassen, betraten die Mitarbeiter/innen der Multimedialen Sammlungen bei der praktischen Umsetzung Neuland. Um sich dennoch an Erfahrungswerten hinsichtlich der Planung und Durchführung des Projekts orientieren zu können und um Erfolgschancen abzuschätzen, wurden im Vorfeld vergleichbare Projekte in Deutschland und der Schweiz recherchiert. Besonders wertvolle Informationen konnten hierzu in einem Gespräch mit Markus Schürpf vom Fotobüro Bern gewonnen werden, der gemeinsam mit „MEMORIAV – Verein zur Erhaltung des audiovisuellen Kulturgutes der Schweiz“ das Projekt „fotoCH“ (www.foto-ch.ch/) realisierte. Zudem galt es, bereits vor der geplanten Erhebung möglichst viele Informationen zu analogen Foto-, Film-/Video- und Tonbeständen in steirischen Regionalmuseen und Stadt-/Marktgemeinde-/ Gemeindearchiven zu sammeln, um einerseits eine entsprechende Auswahl der zu kontaktierenden Institutionen – wie im ursprünglichen Projektplan vorgesehen – zu ermöglichen und um andererseits während des Projektverlaufs gezielt Informationen, ergänzend zu den übermittelten Bestandsangaben, zu verdichten. Hierfür wurden in über 200 steirischen Orts- und Gemeindechroniken Fotoquellennachweise gesichtet und erfasst. Zudem wurde in Broschüren und auf den Webseiten der Regionalmuseen nach projektrelevanten Informationen gesucht. In Presseberichten zu regionalhistorischen Fotoausstellungen konnten ebenso wichtige Hinweise zu vorhandenen analogen fotografischen Beständen gefunden werden.

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

8


2.2. Festlegung des Adressatenkreises Entgegen des ursprünglich formulierten Ziels, 200 ausgewählte Institutionen (Museen und Archive) in 10 steirischen Bezirken zu befragen, wurde von den Projektverantwortlichen schlussendlich entschieden, auf eine Vorauswahl der Projektadressaten zu verzichten und die „Landesaufnahme“ auf die gesamte Steiermark – mit Ausnahme der Landeshauptstadt Graz – zu erstrecken. Im Wissen, dass diese Entscheidung naturgemäß einen erheblichen Mehraufwand bedeuten würde, überwog letztendlich das Argument, dass das Projekt „Landesaufnahme“ den Multimedialen Sammlungen die einmalige Gelegenheit bietet, sämtliche steirische Kommunalarchive und Regionalmuseen zu erreichen, um einerseits die dort lagernden analogen fotografischen und audiovisuellen Bestände zumindest teilweise zu verzeichnen und um andererseits landesweit auf die Gefährdung dieses kulturellen Erbes hinweisen zu können. Diese Überlegung hat sich durchaus als richtig erwiesen, da auch von Institutionen, die nach den vorgelagerten Recherchen für eine Aufnahme in die Kontaktliste gar nicht in Betracht gezogen worden wären, sowohl zahlenmäßig als auch ihrem kulturhistorischen Wert nach beachtliche Bestandsmeldungen eingegangen sind. Hinsichtlich der Zahl der zu kontaktierenden Gemeindearchive musste vom Stand nach der Gemeindestrukturreform ab 01.01.2015 ausgegangen werden. Für die Ermittlung der Anzahl der zu befragenden steirischen Regionalmuseen sowie der jeweiligen Kontaktpersonen und Zustelladressen wurde von einer mittlerweile überarbeiteten Auflistung des Steirischen Museumsverbandes (MUSIS) ausgegangen, die um eigene Recherchen ergänzt wurde. Somit wurde für die bevorstehende Erhebung ein Adressatenkreis mit 286 Gemeindearchiven (Stadt-/Marktgemeinde-/Gemeindearchive mit Ausnahme des Stadtarchivs Graz) und 284 musealen Einrichtungen, in Summe also 570 Institutionen in 12 steirischen Bezirken (mit Ausnahme der Landeshauptstadt Graz) festgelegt. 2.3. Konzeption eines Fragebogens 2.3.1. Anforderungen an den Fragebogen Zentrale Aufgabenstellung bei den Projektvorarbeiten war, einen Fragebogen zu erarbeiten, der für sämtliche Projektadressaten – unabhängig vom Institutionstyp (Museum oder Archiv), von Bestandsmengen, Bestandstypen, Erschließungsgrad und Fachkenntnissen der Sammlungsverantwortlichen – gleichermaßen geeignet sein sollte, ihre fotografischen und audiovisuellen Bestände zu verzeichnen. Auf Grundlage der jahrzehntelangen Erfahrung bezüglich der Erschließung und Erfassung von Foto-, Film-/Video- und Tonbeständen in den Multimedialen Sammlungen und nach eingehenden Erörterungen mit der am Universalmuseum Joanneum zuständigen Medienrestauratorin über möglicherweise vorhandene analoge Material- und Verfahrenstypen sowie einer fiktiven Erprobung von Fragebogenentwürfen an bereits bekannten fotografischen und audiovisuellen Beständen in steirischen Institutionen wurde entschieden, eine bewusst umfangreiche, detaillierte und fachspezifische Befragung zu wählen. Im Bewusstsein, dass dieser Fragebogen durchaus eine gewisse Überforderung auslösen bzw. seine Bearbeitung je nach Umfang des Archivbestands einen erheblichen Zeitaufwand mit sich bringen könnte, bietet er allen befragten Institutionen die Möglichkeit, je nach Wissen und Erschließungsgrad ihre analogen fotografischen und audiovisuellen Bestände ins Projektergebnis einfließen zu lassen. Genaue Stückzahlen mit detaillierten Angaben zu Material und Verfahrensart – sie können wichtige Hinweise auf die eventuell noch fehlende Datierung geben – sowie zu Inhalten bzw. Motiven sind jedenfalls ebenso möglich wie eine bloße Stückzahlschätzung mit einer groben Bestandsbeschreibung.

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

9


Auf letztgenannte Möglichkeit wurde auch in zahlreichen Telefongesprächen sowie in den sogenannten „Erinnerungsmails“ ausdrücklich hingewiesen, und so konnten einige Projektadressaten dazu bewogen werden, sich mit einer Überblicksdarstellung ihrer analogen Foto-, Film-/Video- und Tonbestände am Projekt „Landesaufnahme“ zu beteiligen. Da die Multimedialen Sammlungen diese landesweite Bestandserhebung nicht bloß als zeitlich begrenzte Projekttätigkeit sehen, sondern auch künftig weiterverfolgen möchten, wurde wiederholt erklärt, dass auch diese Überblicksangaben als wertvolle Projektbausteine zu sehen sind und die Basis für eine weitere Zusammenarbeit mit den regionalen Archiven und Museen darstellen können. Tatsächlich durften sich die Multimedialen Sammlungen bereits über einige ergänzende und/oder vertiefende Bestandsmeldungen von Institutionen freuen. Angemerkt sei, dass die sehr detaillierten Kategorisierungen im Fragebogen zudem als Orientierungshilfe dienen sollten, um auf Unterscheidungen zu achten, an die sonst vielleicht nicht gedacht werden würde. Die Unterscheidung zwischen Glasdiapositiven und verglasten Kunststoffdiapositiven lässt zudem Rückschlüsse bezüglich ihres Alters zu. Bestimmte Materialien (z. B. Nitrofilme) weisen etwa auf einen erhöhten konservatorischen Bedarf hin. Der Fragebogen sollte natürlich primär dazu dienen, möglichst viele Informationen einzuholen, aber auch einen Einblick in die steirische Foto-, Film- und Tongeschichte anhand von kurzen Zwischentexten zu gewinnen. Vor allem aber sollte er dazu motivieren, sich näher mit historischen analogen Medien zu beschäftigen. 2.3.2. Struktur des Fragebogens (Fragebogen siehe Anhang, Seite 27) 2.3.2.1. Angaben zur Institution Der eigentlichen Bestandserhebung vorangestellt wurden die Projektteilnehmer/innen gebeten, formelle Angaben zur Institution zu machen. Genannt werden sollten die korrekte Bezeichnung der Institution, Angaben zu ihrem Rechtsträger, Anschrift und Kontaktdaten sowie Kontaktpersonen, unter dem Hinweis, dass diese Daten ausschließlich für eventuelle Rückfragen seitens der Multimedialen Sammlungen dienen. 2.3.2.2. Materialität und Verfahrensarten Daran anschließend folgte ein nach den drei Objektgruppen Fotografie, Film/Video und Ton gegliederter Fragenblock hinsichtlich der vorhandenen Trägermaterialien und Verfahrensarten mit Angabe der jeweiligen Stückzahl. Neben präzisen Mengenangaben waren auch gute Schätzungen möglich. Hinsichtlich der fotografischen Bestände wurde nach dem Vorhandensein folgender Lichtbildverfahren bzw. Trägermaterialien im jeweiligen Archiv bzw. der jeweiligen Sammlung gefragt: → Fotopositive auf Papier bzw. Papier auf Karton aufgezogen → Fotopositive auf anderen Trägermaterialien, wie z. B. Kupfer (Daguerreotypien), Eisen (Ferrotypien) etc. → Diapositive auf den Trägermaterialien Glas, Kunststoff, Kunststoff verglast → Fotonegative auf den Trägermaterialien Glas, Kunststoff (Planfilm, Rollfilm und Kleinbildformat) und Papier Diapositive und Fotonegative konnten natürlich auch mit der Angabe ihrer Stückzahl und dem Hinweis „Trägermaterial unbekannt“ verzeichnet werden.

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

10


Film- und Videomaterialien wurden nach folgendem Schema erhoben: → Filmrollen bzw. deren vorhandene Fragmente (35mm, 16mm, 9,5mm, 8mm, Super8 bzw. „nicht bekannt“) → Videomagnetbänder und Videokassetten (U-matic, VCR, Video2000, VHS, S-VHS bzw. „nicht bekannt“) Bezüglich der Tonträger wurde im Fragebogen nach folgenden Kategorien unterteilt: → Tonwalzen → Tondrähte → Aufnahmeplatten/Selbstschnittfolien → Schallplatten (Schellack, Vinyl bzw. „nicht bekannt“) → Tonbandkassetten (Compact Cassetten, DAT) 2.3.2.3. Bestandsverzeichnis Im nachstehenden Fragenblock wurden die Projektteilnehmer/innen eingeladen, ihre fotografischen und audiovisuellen Bestände zu verzeichnen, wobei für den jeweiligen Bestandstyp ein Beispiel als Ausfüllhilfe angeführt wurde. 2.3.2.3.1. Fotografische Bestände Die Institutionen wurden ermutigt, ihre fotografischen Bestände nach folgendem Schema zu verzeichnen: → Bestände/Konvolute (Vorlässe, Nachlässe etc.) von Berufsfotografinnen/-fotografen (z. B. Atelierfotografinnen/-fotografen, Pressefotografinnen/-fotografen) → Bestände/Konvolute (Vorlässe, Nachlässe etc.) von Amateurfotografinnen/-fotografen → Bestände/Konvolute (Vorlässe, Nachlässe etc.) von sog. Knipserinnen/Knipsern → Thematisch zusammenhängende Bestände/Konvolute (Motiv- und Themensammlungen) → Unzusammenhängende Bestände/Mischbestände → Fotoalben In den sogenannten Bestandsverzeichnisblättern für Bestände/Konvolute von Berufsfotografinnen und -fotografen, Amateurfotografinnen und -fotografen und sog. Knipserinnen/Knipsern sollten die Fotografin/der Fotograf, deren/dessen Niederlassung, Bildinhalte und Motivgruppen, eine mögliche Datierung des Bestandes und Angaben zu seinem Umfang genannt werden. Bei den Kategorien „thematisch zusammenhängende Bestände/Konvolute“ und „unzusammenhängende Bestände/Mischbestände“ waren eine Bestandsbeschreibung, die im Bestand vertretenen Fotografinnen und Fotografen, eine Datierung und Stückzahl anzugeben. Angemerkt sei, dass an dieser Stelle auch gefragt wurde, ob sich der jeweilige Bestand aus Fotopositiven und/oder Fotonegativen zusammensetzt. Bezüglich der Fotoalben wurde nach dem Titel, Inhalt und den Motiven sowie der Datierung gefragt. 2.3.2.3.2. Film-/Videobestände Hinsichtlich der in den Archiven/Sammlungen befindlichen Film- und/oder Videobestände wurde nach der Produktion bzw. der/dem Filmschaffenden, dem Titel/der Bezeichnung, dem Drehort/den Drehorten, der Datierung, dem Medium/Format sowie nach einer inhaltlichen Beschreibung gefragt. 2.3.2.3.3. Audiobestände Vorhandene Audiobestände sollten unter Angabe der Produktion bzw. der Produzentin/des Produzenten, des Titels/der Bezeichnung, des Drehortes bzw. der Drehorte, der Datierung, des Mediums/Formats sowie einer inhaltlichen Beschreibung verzeichnet werden.

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

11


2.3.2.3.4 Allgemeine Fragen (Ergänzungen zu den Ergebnissen und Auswertungen des Fragebogens, Allgemeine Fragen siehe Anhang, Seite 35) An dieser Stelle konnten die Projektteilnehmer/innen aus ihrer Sicht besonders hervorzuhebende Objekte/Konvolute des Archivs/der Sammlung nennen. Beispielhaft wurden hierbei das älteste Objekt/Konvolut oder aufgrund ihres Verfahrens bzw. Trägermaterials selten vorkommende Objekte ebenso angeführt wie regional-, kulturhistorisch bzw. zeitgeschichtlich interessante Bestände. Zudem wurde um eine subjektive Einschätzung des Stellenwertes fotografischer und/oder audiovisueller Bestände in ihrem Archiv/ihrer Sammlung sowie um Angaben zur Verwendung von Fotografien und/oder Film- und Tondokumenten und zur Sammlungsentwicklung in den Institutionen gebeten. Besonders projektrelevant waren an dieser Stelle auch Fragen nach dem Erschließungsgrad, der Zugänglichkeit sowie nach der konservatorischen und/oder restauratorischen Betreuung der analogen fotografischen und/oder audiovisuellen Sammlungsbestände. Im letzten Fragenkreis sollten künftige Kooperationsmöglichkeiten zwischen den Multimedialen Sammlungen und den Projektteilnehmerinnen und -teilnehmern ausgelotet werden. Abschließend bot der Fragebogen Raum, Anliegen, Wünsche und Ideen sowie Anmerkungen zum Projekt „Landesaufnahme“ zu nennen. 2.4. Versendung des Fragebogens – Kontaktaufnahme und Motivation zur Beteiligung Der 32 Seiten umfassende analoge Fragebogen wurde mitsamt einer ausführlichen Projektbeschreibung, einem von den Projektverantwortlichen unterzeichneten Anschreiben sowie einem frankierten Rücksendekuvert per Post an die betreffenden Institutionen verschickt. Für zu erwartende Rückfragen wurde darin eine Kontaktperson mit Angabe ihrer Kontaktdaten genannt. Zudem wurde eine Rückmeldung innerhalb von zwei Monaten erbeten, wobei diese offensichtlich zu kurz angesetzte Frist zweimal um je zwei Monate verlängert worden ist. Hinsichtlich jener wenigen Institutionen, für welche die Postsendung als unzustellbar retourniert wurde, mussten die Zustelladressen neuerlich recherchiert werden. Dabei zeigte sich, dass eine kleine Zahl der angeschriebenen Museen ihren Betrieb eingestellt hatte. Gleichzeitig wurde das Projekt auf der Webseite des Universalmuseums Joanneum präsentiert und der Fragebogen digital als PDF-Datei zum Download bereitgestellt. Auf Wunsch erfolgte auch eine Versendung des Fragebogens per E-Mail. Zur Erklärung, weshalb der Fragebogen zunächst primär in analoger Form verschickt worden ist, sei folgendes angemerkt: Einerseits sollte der Versuch unternommen werden, sich von der gegenwärtigen Flut an Online-Befragungen abzuheben und eine persönlichere Note in der Kontaktaufnahme mit den Projektadressaten zu erzielen. Andererseits standen simple praktische Überlegungen im Vordergrund: Während jeder einen analogen Fragebogen handschriftlich ohne fremde (technische) Hilfe auszufüllen vermag, trifft dies bei einem nur in digitaler Form übermittelten Fragebogen nicht immer zu. Ein weiterer Grund für diese Entscheidung lag in der Vermutung, dass keineswegs in allen Institutionen die aufzunehmenden analogen Bestände bereits erfasst (schon gar nicht in Datenbanken) sein werden, deshalb sollte der analoge Fragebogen praktisch in Depot- und sonstige Aufbewahrungsräume mitgenommen werden können, um die Objekte vor Ort zu sichten und im Fragebogen zu verzeichnen. Ohne den Ausführungen zur Projektbeteiligung vorgreifen zu wollen, sei bereits an dieser Stelle erwähnt, dass während des Projektverlaufs jenen Institutionen, die innerhalb der genannten

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

12


Frist keine Rückmeldung abgegeben hatten, der Fragebogen digital als PDF-Datei samt allen Informationsmaterialien erneut in Form eines „Erinnerungsmails“ übermittelt wurde. Zudem konnten nach der halben Projektlaufzeit in über 200 telefonischen Anfragen seitens der Mitarbeiter/innen der Multimedialen Sammlungen noch eine Vielzahl an Institutionen zur Projektteilnahme motiviert werden, auch hier wurden die Unterlagen zur Befragung ein weiteres Mal übermittelt. Ganz grundsätzlich ist festzuhalten, dass persönliche Kontakte mit den Institutionen und vom Projektziel überzeugten Multiplikatoren in den Regionen immens wichtig sind, um in einem derartigen, auf freiwillige Teilnahme beruhenden Projekt einen zufriedenstellenden und aussagekräftigen Rücklauf zu erzielen. So wurde das Projekt „Landesaufnahme“ auch vom Steirischen Museumsverband (MUSIS), vom Museumsforum Steiermark und anderen Verantwortlichen in der regionalen steirischen Museumslandschaft unterstützt, indem das Projekt entweder auf deren Webseiten vorgestellt oder eine Projektbeteiligung empfohlen wurde. Auch bei Besuchen von Veranstaltungen, etwa des 24. Steirischen Museumstages 2016 „Bewegte Welt – bewegte Heimat“ in der Ottersbachmühle in Wittmannsdorf bei St. Peter am Ottersbach, konnten die Mitarbeiter/innen der Multimedialen Sammlungen wertvolle Kontakte zu den Museumsverantwortlichen in den Regionen knüpfen und somit die eine oder andere Institution zur Projektbeteiligung bewegen. Sehr hilfreich war zudem die bereits mit Versendung des Fragebogens einsetzende Berichterstattung zur „Landesaufnahme“ in der überregionalen und regionalen Presse. 3. Ergebnisse und Auswertung des Fragebogens 3.1. Rücklauf und Projektbeteiligung 3.1.1. Statistische Auswertung Insgesamt wurde an 570 Institutionen (286 Gemeindearchive und 284 Museen) ein Fragebogen verschickt, verbunden mit der Bitte um ein Verzeichnis ihrer analogen Foto-, Film-/Video- und Tonbestände. Mit Projektende konnten sich die Multimedialen Sammlungen über 246 Rückmeldungen (43,16 %) freuen, während von 324 Institutionen (56,84 %) keine Antwort erfolgte. Von den 246 Rückmeldungen enthielten 86 (34,96 %) Fragebögen Bestandsmeldungen, 116 (47,15 %) Institutionen meldeten, dass sich in ihrem Archiv/ihrer Sammlung keine analogen fotografischen und/oder audiovisuellen Bestände befinden. Diese sogenannten Leermeldungen wurden entweder mittels Fragebogen, per E-Mail oder auch telefonisch übermittelt. Dazu kommen noch 29 Rückmeldungen von Museen, die zwar grundsätzlich Interesse am Projekt zeigten, jedoch aufgrund begrenzter personeller bzw. zeitlicher Ressourcen sich im Moment außerstande sehen, Bestandsmeldungen abzugeben. Von 15 kontaktierten Museen wurde zurückgemeldet, dass ihr Museumsbetrieb nicht mehr aufrecht ist.

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

13


Institutionen

11,79

6,1

57,75

34,96

42,25

1 2 3

47,15

4

Aussendung: 570 Institutionen Bestandsmeldungen per Fragebogen: 86 Institutionen (34,96 %) Leermeldung: 116 Institutionen (47,15 %) Rückmeldung „Museum geschlossen“: 15 Institutionen (6,10 %) Sonstige Rückmeldung/Kontakt: 29 Institutionen (11,79 %)

Hinsichtlich der beiden Institutionstypen zeigt sich die Projektbeteiligung wie folgt: Museen

42,25 57,75

32,32 40,85 9,15 17,68

1 2

Aussendungen: 284 Museen Meldung: 164 Museen (57,75 %) Keine Meldung: 120 Museen (42,25 %) bezogen auf Aussendungen

Von den 284 kontaktierten steirischen musealen Einrichtungen haben sich 164 (57,75 %) rückgemeldet, keine Meldung kam von 120 Museen (42,25 %). Die Rückmeldungen gliedern sich in 53 Bestandsmeldungen (32,32 %), 67 Leermeldungen (40,85 %), 29 sonstige Meldungen (17,68 %) sowie 15 Meldungen, dass die Einrichtung nicht mehr besteht (17,68 %).

17,68 9,15

32,32 1 2 3

40,85

4

Meldung: 164 Museen Bestandsmeldungen per Fragebogen: 53 Museen (32,32 %) Leermeldung: 67 Museen (40,85 %) Rückmeldung „Museum geschlossen“: 15 (9,15 %) Sonstige Rückmeldung/Kontakt: 29 (17,68 %)

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

14


40,24 59,76

Gemeinden

28,67

1 73,34

2

Aussendungen: 286 steirische Gemeinden (ausgenommen Graz) Meldung: 82 Gemeinden (28,67 %) Keine Meldung: 204 (73,34 %) bezogen auf Aussendungen

40,24 59,76

1 2

Meldung: 82 Gemeinden Bestandsmeldungen per Fragebogen: 33 Gemeinden (40,24 %) Leermeldung: 49 Gemeinden (59,76 %)

Von den 286 steirischen Gemeinden (die Landeshauptstadt Graz ausgenommen) haben sich 82 Gemeinden (28,67 %) rückgemeldet, keine Meldung kam von 204 Gemeinden (73,34 %). Bezogen auf die Rückmeldungen stehen sich hierbei 33 Bestandsmeldungen (40,24 %) und 49 Leermeldungen (59,76 %) gegenüber. 3.1.2. Analyse zur Projektbeteiligung Ohne Zweifel wäre eine prozentuelle Auswertung der Projektbeteiligung nach Bezirken gegliedert interessant. Doch eine derartige Auswertung wäre weder gerecht noch zielführend. So haben oftmals jene Gemeinden, die als Rechtsträger ein Museum betreiben, lediglich ihre Museumsbestände gemeldet und hinsichtlich ihres Gemeindearchivs keine Rückmeldung – auch keine Leermeldung – erteilt. Festgehalten werden kann jedoch, dass sich die Multimedialen Sammlungen über Rückmeldungen, insbesondere Bestandsmeldungen, aus allen steirischen Bezirken und Regionen freuen durften. Aus diesem Grund sollen auch bei der Analyse der Projektbeteiligung zahlenmäßige Vergleiche zwischen den beiden Institutionstypen (Archiv und Museum) keineswegs im Vordergrund stehen, sondern vielmehr sachdienliche Befunde und Eindrücke erläutert werden. 3.1.2.1. Gemeindearchive – ein Situationsbericht Sowohl Umfang als auch Stellenwert analoger fotografischer und audiovisueller Materialien in den steirischen Kommunalarchiven müssen jedenfalls sehr differenziert betrachtet werden. Die Bandbreite erstreckt sich von umfangreichen geschlossenen Beständen im professionell geführten Stadtarchiv mit Depoträumen und regelmäßigem Ausstellungsbetrieb bis hin zu einer Schachtel mit Fotos im wenig beachteten Aktenschrank in der Gemeindestube. Interessanterweise sind aber aus diesen strukturellen Unterschieden nur bedingt Tendenzen hinsichtlich der Beteiligungsbereitschaft am Projekt „Landesaufnahme“ erkennbar.

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

15


Nachstehender Befund – insbesondere die Aufzählung der Problemfelder – lässt nicht nur Rückschlüsse bezüglich der Beteiligung der Kommunalarchive zu, sondern erklärt auch so manche Informationslücke in den übermittelten Angaben. Da sich die Situation in den Stadtarchiven eher mit jener der musealen Einrichtungen vergleichen lässt, sollen hier vor allem Erfahrungswerte aus Kontakten mit Archiven in typischen Landgemeinden dargelegt werden: Grundsätzlich gestaltete sich die Kontaktaufnahme mit den Gemeindearchiven insofern aufwendiger, da oftmals die für das Archivwesen zuständige Amtsperson nicht immer von vornherein bekannt war. In diesen Fällen musste erst über die Bürgermeisterin/den Bürgermeister bzw. die Amtsleiterin/ den Amtsleiter eine Ansprechperson erfragt werden. Nicht selten konnten auch diese zunächst keine genaueren Auskünfte über das Vorliegen analoger Foto-, Film/Video- oder Tonmaterialien in ihren Beständen geben. Dieser Umstand ist geradezu verständlich, gehört doch die Beschäftigung mit diesen Materialien mit Sicherheit nicht zur täglichen Arbeit in der Gemeindeverwaltung. Werden beispielsweise historische Ortsansichten für Publikationen (Beiträge in Gemeindezeitungen, Vereinsbroschüren etc.) oder auch Jubiläumsaustellungen verwendet, kann in vielen Gemeinden bereits auf digitalisierte Foto- und/ oder auch Filmbestände zurückgegriffen werden. Teils beachtliche Mengen an Bildmaterial wurden jedenfalls in den steirischen Gemeinden im Zuge von sogenannten Ortschronikprojekten digitalisiert, wobei leider allzu oft bei der Sicherung der Daten relevante Informationen bezüglich Herkunft und Autorenschaft der Originale nicht vermerkt wurden. Somit gestaltet sich eine Trennung des eigenen analogen Sammlungsbestandes von den teils digitalen, teils analogen Reprobeständen etwa aus Privatbesitz oder anderen Institutionen oftmals schwierig. Erfreulicherweise finden sich auch lokalhistorisch engagierte Gemeindebedienstete, meist selbst Sammlerinnen und Sammler solchen analogen Quellenmaterials, sowie einige bereits pensionierte Gemeindebedienstete, die nach wie vor in ihren Gemeinden ehrenamtlich als „Archivpfleger“ tätig sind und oft selbst als „Ortsbildchronisten“ über Jahrzehnte das kulturelle und gesellschaftliche Leben ihrer Gemeinde mittels Foto, Film und/oder Ton dokumentiert haben. „Ein guter Gemeindesekretär hat immer eine Kamera dabei“, meinte ein über Jahrzehnte in seiner Gemeinde tätig gewesener pensionierter Amtsleiter. Leider herrschen in keinem der Gemeindearchive adäquate klimatische Bedingungen für eine archivgerechte Lagerung von analogen Foto-, Film-/Video- und Tonbeständen. Eine regelmäßige konservatorische bzw. im Bedarfsfall restauratorische Betreuung dieser Bestände fehlt fast gänzlich. Wie bereits angedeutet, mangelt es vielfach neben personellen Ressourcen vor allem an diesbezüglichen Fachkenntnissen. Für die Bewahrung der analogen fotografischen und/oder audiovisuellen Materialien ist es daher unumgänglich, über das Projekt „Landesaufnahme“ hinaus weiterhin ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass auch nach erfolgter Digitalisierung der Bestände konservatorische Maßnahmen zur Langzeitarchivierung der analogen Originalbestände gesetzt werden müssen. Zudem liegt eine meist unvollständige oder noch gar nicht erfolgte Erfassung der fotografischen und audiovisuellen Bestände vor. Gerade in zahlreichen Fusionsgemeinden (Gemeindestrukturreform 01.01.2015) konnte ein beabsichtigter Archivzusammenschluss noch nicht oder nur teilweise vollzogen werden, somit fehlen oft Angaben aus den betreffenden ehemaligen Gemeindearchiven. Zielführend wäre eine Sensibilisierung hinsichtlich der Unterscheidung von Originalobjekten und Reproduktionen sowie hinsichtlich der Bedeutung von Provenienz und Autorschaft der Objekte. Dadurch könnten bei der Verwendung des digitalisierten Materials urheberrechtliche Problemstellungen (Vervielfältigungs-, Nutzungs- und Verwertungsrechte) vermieden werden. Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

16


Zu bemerken ist, dass die zeit- bzw. kulturgeschichtliche Bedeutung von „jüngeren“ analogen FotoFilm-/Video- und Tonmaterialien, etwa aus den 1970er-/80er-Jahren, oft unterschätzt und diese deshalb auch nicht für die Erhebung als relevant angesehen wurden. Diesen Befund abschließen sollen die überaus positiven Eindrücke, die nach persönlicher Kontaktaufnahme in allen Fällen gewonnen werden konnten. Sinn und Zweck dieses Projekts wurden durchwegs begrüßt und als notwendig empfunden. Als Reaktion auf die „Landesaufnahme“ wurden bereits in einigen Gemeinden Initiativen gestartet, um ihre Archivsituation zu verbessern. Andere Gemeinden, die dies ebenso wenig gewährleisten können wie eine regelmäßige konservatorische Betreuung, haben Bereitschaft signalisiert, ihre Bestände mit jenen von lokalen Museen zusammenzuführen bzw. in die Obhut größerer musealer Einrichtungen zu übergeben. In einigen Gemeinden konnte auch der Sammeleifer neu entfacht werden, ortsgeschichtliche Dokumentationsstellen sind in Planung und Sammelaufrufe wurden gestartet. Unterstützend wirkte hierbei freilich auch das von Anfang an große Interesse mehrerer regionaler und überregionaler Medien am Projekt. Durch die mediale Berichterstattung und Beiträge am Blog des Universalmuseums Joanneum konnten so exemplarisch auch Medienschätze aus steirischen Gemeindearchiven der Öffentlichkeit präsentiert werden. In einigen Gemeinden konnte auch die oftmals schon verblasste Erinnerung an ehemalige lokale Berufs- und Amateurfotografen und Amateurfilmer geweckt werden. Daraus ließen sich wertvolle Erkenntnisse zur steirischen Mediengeschichte gewinnen, wie Informationen zu ihrer Biobibliografie, aber auch verborgen geglaubte Bestände konnten gehoben werden. 3.1.2.2. Museen – ein Situationsbericht Die überaus vielfältige steirische Museumslandschaft ist nicht nur thematisch bunt. Auch bezüglich ihrer Größe und Struktur sowie ihres Professionalisierungsgrades gibt es große Unterschiede. Diese Diversität zeigt sich nicht nur im Umfang und Stellenwert analoger fotografischer und/oder audiovisueller Objekte in der jeweiligen Institution, sondern auch im Umgang mit diesen. Im Unterschied zu den Gemeinden zeigte sich bei den musealen Einrichtungen das Problem, eine zuständige Ansprechperson für diese Erhebung zu finden, freilich nicht. Warum sich letztendlich eine Institution für die Teilnahme bzw. Nichtteilnahme am Projekt „Landesaufnahme“ entschlossen hat, lässt sich schlichtweg nicht immer eruieren und ist bei einem auf freiwillige Mitarbeit basierenden Projekt unangebracht. Aus dem folgenden Situationsbericht können aber Faktoren herausgelesen werden, die eine Erhebung der vorhandenen fotografischen und audiovisuellen Bestände zum Befragungszeitpunkt zumindest erschwert haben bzw. für manche Sammlungsverantwortliche als gar nicht machbar erscheinen ließen. Diese Umstände wurden den Multimedialen Sammlungen zum Teil auch rückgemeldet. Viele der bereits bei den Gemeinden genannten Problemfelder treffen auch auf Museen zu. Wenngleich die Fachkenntnisse der Museums- und/oder Sammlungsverantwortlichen vielfach größer einzuschätzen sind, besteht im archivgerechten Umgang mit fotografischen und/oder audiovisuellen Materialien Unsicherheit. Auch bei den Museen gilt, dass nach bereits erfolgter Digitalisierung Lösungen zur Langzeitarchivierung der analogen Bestände gefunden und in Angriff genommen werden müssen. Zudem konnten zahlreiche fotografische und audiovisuelle Bestände aufgrund fehlender personeller und finanzieller Ressourcen bisher nicht erfasst, bearbeitet oder archivgerecht untergebracht werden. Vor allem die erschwerte Zugänglichkeit von fotografischen Negativbeständen (z. B. Glasplattennegativen) sowie Film-/Video- und Audiobeständen (fehlende Abspielmöglichkeit) ließ vielfach nur eine überblicksweise Erhebung zu. Letzteres gilt natürlich für beide Institutionstypen. Dem gegenüber steht der Wunsch, sämtliche analoge fotografische und/oder audiovisuelle Bestände zu digitalisieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auch viele Regionalmuseen wollen sich nicht mehr auf eine Präsentation in Ausstellungen beschränken, sondern möchten ihre Bestände auch online einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

17


Außerdem befinden sich gegenwärtig mehrere Museen – darunter auch Stadtmuseen wie etwa jene in Leibnitz und Feldbach – im Umbruch, personelle Veränderungen, Neuaufstellungen, Neuausrichtungen oder Vorbereitungen für einen Standortwechsel wurden genannt. Wie erwartet, war bei den musealen Einrichtungen die Bereitschaft, das Projekt „Landesaufnahme“ zu unterstützen und sich für Sinn und Zweck des Projekts zu begeistern, ungleich höher als bei den klassischen Gemeindearchiven. Hervorgehoben seien das große Engagement und die rege Sammeltätigkeit zahlreicher – auch ehrenamtlich tätiger – Kolleginnen und Kollegen in den steirischen Regionalmuseen. Von großer kulturhistorischer und zeitgeschichtlicher Bedeutung – sowohl für die Regionalgeschichte als auch für das Landesgedächtnis – sind die dort lagernden umfangreichen fotografischen und audiovisuellen Bestände. In Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen aus den Regionen konnten wertvolle medienhistorische Informationen ausgetauscht und gebündelt werden. Das Universalmuseum Joanneum wird nach wie vor als „Museum des Landes“ und somit als erster Ansprechpartner für museale Fragestellungen in den Regionen betrachtet. Auch die Multimedialen Sammlungen werden zunehmend als kompetenter Ansprechpartner in medienhistorischen Belangen sowie in Fragen der Konservierung und Restaurierung wahrgenommen und auch kontaktiert. Der Wunsch nach einem musealen Netzwerk zwischen den Regionalmuseen und dem Universalmuseum Joanneum wurde vielfach ausgesprochen, freilich muss dieses beiderseits nutzbringend und nachhaltig sein. Für beide Institutionstypen (Gemeindearchive und Museen) kann zusammengefasst werden: Wesentlich für eine hohe Projektbeteiligung, für detaillierte Angaben bei der Bestandserfassung sowie für eine gewisse Nachhaltigkeit im Sinne der Projektidee sind meist der persönliche Kontakt mit den Archiv- bzw. Sammlungsverantwortlichen und ein Besuch vor Ort. Im Rahmen des Projekts „Landesaufnahme“ wurden den Multimedialen Sammlungen in 86 Bestandsmeldungen (33 von Gemeindearchiven und 53 von Museen) mittels Fragebogen 483.508 fotografische Objekte (206.141 von Gemeindearchiven und 277.367 von Museen), 3.814 Filmdokumente (838 von Gemeindearchiven und 2.976 von Museen) und 917 Tondokumente (92 von Gemeindearchiven und 825 von Museen) gemeldet. Hierbei muss unbedingt festgehalten werden, dass diese Stückzahlangaben lediglich als Tendenz gesehen werden dürfen, da in die Gesamtsummen genaue Zählungen ebenso wie bloße Schätzungen eingeflossen sind. Hinsichtlich der Häufigkeit der drei Medienarten Fotografie, Film-/Video und Ton in Bestandsmeldungen der beiden untersuchten Institutionstypen zeigt sich folgendes Bild: Fotografische Objekte wurden in 29 der 33 Bestandsmeldungen von Gemeindearchiven vermerkt. In vier Gemeindearchiven gibt es nur Film- bzw. Videomaterialien, kein Gemeindearchiv besitzt nur Audiobestände. Film-/Videobestände befinden sich in 18 Gemeindearchiven, von sieben Gemeindearchiven wurden auch Audiobestände gemeldet. In allen 53 eingegangenen Bestandsmeldungen von Museen wurden fotografische Bestände verzeichnet. 15 Museen meldeten zudem Film-/Videobestände, 16 Museen besitzen auch Audiomaterialien.

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

18


0,37 1,94 0,62 28,61 2,93 9,83 3,44

3.2.1. Fotografische Bestände 3.2.1.1. Verteilung nach Materialität und Verfahrensart in Gemeindearchiven Von 29 Gemeindearchiven wurden 206.141 fotografische Objekte gemeldet, davon:

1

3,44 2,93

2

9,83

3 48,96

5

28,61

48,57 0,06 0,79 4,66 3,92 5,16 2,76 6,4 18,27 0,85 8,56

4 6 7

3,01

8 9

0,62

1,94 0,37

10

0,01 0,26

11

100.927 Positive auf Papier/Karton (48,96 %) 19 Positive auf anderen Trägermaterialien (0,01 %) 541 Diapositive auf Glas (0,26 %) 6.207 Kunststoffdiapositive (3.01 %) 772 Kunststoffdiapositive verglast (0,37 %) 4.000 Diapositive – Träger nicht bekannt (1,94 %) 1284 Glasplattennegative (0,62 %) 58.974 Kunststoffnegative – Kleinbild (28,61 %) 6.050 Kunststoffnegative – Planfilm (2,93 %) 20.267 Kunststoffnegative – Rollfilm (9,83 %) und 7.100 Negative – Träger nicht bekannt (3,44 %)

Vereinfacht ausgedrückt, beträgt der Anteil von Fotopapierabzügen 48,96 %, von Diapositiven ­­ 5,59 %, von Fotonegativen 45,44 % und von Fotopositiven auf anderen Trägermaterialien 0,01 %. 3.2.1.2. Verteilung nach Materialität und Verfahrensart in Museen Von 53 musealen Einrichtungen wurden 277.367 fotografische Objekte gemeldet, davon:

1

0,85

2

8,56

3

18,27

48,57

4 5

6,4

6 5,16

3,92

7

4,66

8

2,76

9 0,79

0,06

10 11

134.712 Positive auf Papier/Karton (48,57 %) 156 Positive auf anderen Trägermaterialien (0,06 %) 2192 Diapositive auf Glas (0,79 %) 12.930 Kunststoffdiapositive (4,66 %) 10.860 Kunststoffdiapositive verglast (3,92 %) 14.319 Diapositive – Träger nicht bekannt (5,16 %) 7658 Glasplattennegative (2,76 %) 17.745 Kunststoffnegative – Kleinbild (6,40 %) 50. 675 Kunststoffnegative – Planfilm (18,27 %) 2.370 Kunststoffnegative – Rollfilm (0,85 %) 23.750 Negative – Träger nicht bekannt (8,56 %)

Vereinfacht ausgedrückt, beträgt der Anteil von Fotopapierabzügen 48,57 %, von Diapositiven ­ 14,53 %, von Fotonegativen 36,84 % und von Fotopositiven auf anderen Trägermaterialien 0,06 %.

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

19


82,22 0 0 0 0 0 0

3.2.2. Film-/Videobestände 3.2.2.1. Verteilung nach Materialität und Verfahrensart in Gemeindearchiven Von 18 Gemeindearchiven wurden 838 Film-/Videomaterialien gemeldet, davon: 2,74 0,12 0

4,06

1

4,3

2 3

6,56

6,82 37,77 1,01 2,89 2,89 14,15 0,2 0,13 0 0,17 33,97 0

4 5 6 7

82,22

8 9 10 11 12

1 Filmrolle – 35mm (0,12 %) 23 Filmrollen – 16mm (2,74 %) 34 Filmrollen – 8mm (4,06 %) 36 Super 8 (4,30 %) 55 Filmrollen – Format nicht bekannt (6,56 %) 689 VHS (82,22 %) keine Filmrollen – 9,5mm (0 %) keine Videomagnetbänder (0 %) keine Videokassetten U-matic (0 %) keine VCR Videokassetten (0 %) keine Video 2000 (0 %) keine S-VHS (0 %)

3.2.2.2. Verteilung nach Materialität und Verfahrensart in Museen Von 15 musealen Einrichtungen wurden 2.976 Film-/Videomaterialien gemeldet, davon:

1

0

2

6,82

3

33,97

4 37,77

61,96 38,04

5 6

0,17 0 0,13

14,15

7 8

2,89

9

0,2

10

2,89 1,01

11 12

203 Filmrollen – 35mm (6,82 %) 1.124 Filmrollen – 16mm (37,77 %) 30 Filmrollen – 9,5mm (1,01 %) 86 Filmrollen – 8mm (2,89 %) 86 Super 8 (2,89 %) 421 Filmrollen – Format nicht bekannt (14,15 %), 6 Videomagnetbänder (0,20 %) 4 Videokassetten U-matic (0,13 %) keine VCR Videokassetten (0 %) 5 Video 2000 (0,17 %) 1.011 VHS (33,97 %) keine S-VHS (0 %)

3.2.3. Audiobestände 3.2.3.1. Verteilung nach Materialität und Verfahrensart in Gemeindearchiven Von sieben steirischen Kommunalarchiven wurden 92 Tonträger gemeldet, davon:

38,04

61,96

1 2

57 Tonbänder (61,96 %) 35 Tonbandkassetten CC (38,04 %)

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

20


3.2.3.2. Verteilung nach Materialität und Verfahrensart in Museen Von 16 musealen Einrichtungen wurden 825 Audiobestände gemeldet, davon: 3,03 11,15

0,73

2,79 1

53,09

29,09

2 3 4 5 6

92 Vinyl-Schallplatten (11,15 %) 6 Schellack-Schallplatten (0,73 %) 23 Schallplatten unbekannt (2,79 %) 240 Tonbänder (29,09 %) 438 Tonbandkassetten (53,09 %) 25 Tonbandkassetten DAT (3,03 %).

3.3. Inhaltliche Analyse der Bestandsmeldungen 3.3.1 Fotografische Bestände In Anbetracht der Vielzahl noch nicht bzw. nur teilweise auch inhaltlich erschlossener fotografischer Bestände, die in den steirischen Gemeindearchiven und Museen verwahrt werden, soll der Fokus auf jene Bestände gelegt werden, die zumindest hinsichtlich ihrer Autorschaft – urheberrechtlich gesprochen: hinsichtlich ihres Werkschöpfers – fassbar sind und im Fragebogen angeführt worden sind. Hierbei handelt es sich um Vorlässe bzw. Nachlässe von Berufsfotografinnen und -fotografen sowie von Amateurfotografinnen und -fotografen bzw. sogenannten Knipserinnen und Knipsern (Auflistung der Konvolute von Berufsfotografinnen und -fotografen, von Amateurfotografinnen und -fotografen, sowie Knipserinnen und Knipsern in steirischen Gemeindearchiven und Museen siehe Anhang, Seite 37). Die Fachwelt versteht unter „Knipserfotografie“ Aufnahmen von Personen, die im Unterschied zu den Amateurfotografinnen und -fotografen ohne Rücksicht auf die geltenden Normen der Fototechnik und Bildkomposition Motive aus privatem Blickwinkel festhalten. Dazu zählen wohl auch die meisten sogenannten Hobbyfotografen. Da diese im Fragebogen angebotene Unterscheidung zwischen letztgenannten Bestandstypen mehrere Projektteilnehmer/innen vor verständliche Schwierigkeiten gestellt hat, blieb diese Differenzierung bei der Datenauswertung unbeachtet. Mit Ausnahme der Berufsfotografenbestände wurden sämtliche Bestände, die einer Urheberin bzw. einem Urheber zugeschrieben wurden, in einer Kategorie zusammengefasst. Thematisch zusammenhängende Fotobestände, erfreulicherweise vielfach unter Angabe der darin vertretenen Fotografen, wurden vorwiegend wie folgt genannt: Ansichtskarten- und Ortsbildsammlungen von zahlreichen Gemeindearchiven, Betriebsdokumentationen, Bergbau- und Hüttenwesen, Eisenbahnwesen, Dokumentationen der bäuerlichen Arbeitswelt, Museumsarbeit etc. Die Multimedialen Sammlungen sind im Rahmen der „Landesaufnahme“ auf 24 Berufsfotografenbestände, 30 Amateurfotografenbestände und Bestände von Knipserinnen und Knipsern, 67 thematisch zusammenhängende Bestände sowie 116 Fotoalben gestoßen. Wie bereits bei der Analyse der rückgemeldeten Fotobestände hinsichtlich ihrer Materialität und Verfahrensart gilt auch hier: Qualifizierte Aussagen zu den einzelnen Beständen setzen über längeren Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

21


Zeitraum Arbeit mit und an der Sammlung voraus. Der Fragebogen zum Projekt „Landesaufnahme“ bot die Möglichkeit, je nach Erschließungsgrad sowohl überblicksartige als auch detaillierte inhaltliche/thematische Bestandsbeschreibungen vorzunehmen. Während dabei mehrheitlich nur Schlagworte – wie Ortsansichten, Brauchtum, Landschaft, Porträts etc. –angeführt wurden, haben einige wenige Institutionen sehr genaue und umfangreiche Informationen zu ihrem Fotobestand mit den Multimedialen Sammlungen geteilt. 3.3.2. Film-/Videobestände Filme und Videos treten gegenüber den fotografischen Beständen in steirischen Archiven und musealen Sammlungen zahlenmäßig klar zurück. Groß angelegte Amateurfilmsammelprojekte wie beispielsweise jene des Filmarchivs Austria im Burgenland und in Niederösterreich („Filmland Burgenland“, „Niederösterreich privat“) zeigen jedoch, dass zahlreiche Filmdokumente über die Geschichte und alltäglichen Lebenswelten österreichischer Gemeinden und Regionen nach wie vor bei Filmamateurinnen und -amateuren und deren Familien lagern. Diese Dokumente sind wichtige, bislang „unbetrachtete“ Quellen zur Zeit- und Alltagsgeschichte in den Regionen. Sie zeigen Städte, Orte, Regionen, Menschen, Landschaften, erzählen von geschichtlichen Ereignissen und Mentalitäten, zeigen Kontinuitäten und Brüche. Dabei schreiben sie die Geschichte nicht immer neu, erweitern sie aber um wichtige Facetten, füllen Lücken und Leerstellen und stellen die Autorität der geltenden und bekannten Bilder und Erzählungen infrage. Natürlich wurde im analogen Zeitalter weit weniger gefilmt als fotografiert. Film- und Videomaterial wird aber – trotz aller Faszination, die von den „laufenden Bildern“ ausgeht – auch weniger oft gesammelt. Der Grund hierfür liegt im erschwerten Zugriff auf den Inhalt. Fehlen adäquate Abspielgeräte, sind Filme/Videos nicht mehr nutzbar. Ihre „Information“ (der Inhalt) geht verloren, lediglich der „Informationsträger“ bleibt. Daher haben Film- und Videogeräte neben ihrer medienhistorischen Bedeutung auch eine wichtige Funktion für die Archiv- und Sammlungsarbeit, so auch für die inhaltliche Erschließung dieser Objekte. Diese sollte eigentlich mit einer Digitalisierung der analogen Filme/Videos einhergehen. Problematisch hierbei sind jedoch die Speicherung der großen Datenmengen sowie die relativ hohen Kosten. Aus diesem Grund bleibt auch der Inhalt vieler im Projekt „Landesaufnahme“ gemeldeter Film-/Videobestände noch verborgen, selbst eine Beschriftung auf der Hülle muss nicht zum tatsächlichen Inhalt passen. Beispielhaft soll hier der Filmbestand des Heimatmuseums Grafendorf (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) angeführt werden, der größtenteils bereits digitalisiert und erschlossen werden konnte. Ausschnitte aus diesem Filmbestand sind auch im Video „Landesaufnahme: Zu Besuch in Grafendorf“ zu sehen. https://www.youtube.com/watch?v=BxWS_03Y-pk Heimatmuseum Grafendorf Produzenten: Herma Novak (Sommerfrischlerin aus Wien), 1959 bis 1964, Hans Kittinger/Joschi Grandits (1980 bis 2000) Medium/Format: Super 8 Stückzahl: 51 Inhalte: VS-Einweihungsfeier 1964, Einweihung Hubertuskapelle, Bau der Umfahrung Grafendorf, Kindergartenbau, Hochwasser, Theateraufführungen und Kirchliche Feste etc.

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

22


3.3.3. Audiobestände Audiobestände sind in steirischen Gemeinden und Museen offensichtlich nur in bescheidenem Ausmaß vorhanden. Erwartungsgemäß handelt es sich bei den im Fragebogen genannten Tonbeständen vorwiegend um kommerziell produzierte Materialien wie Musikkassetten örtlicher Blaskapellen oder auch um aufgenommene Rundfunksendungen mit Lokalbezug. Selten hingegen sind leider selbstproduzierte Tonaufnahmen von Privatpersonen, wie etwa von Veranstaltungen, Ansprachen, Interviews mit Zeitzeuginnen/-zeugen oder auch von Arbeitsgeräuschen aussterbender Arbeitsformen. Derartige Tondokumente sind sowohl medienhistorisch als auch regional-, zeitund kulturgeschichtlich besonders wertvoll, werden jedoch auch selten gesammelt. Insbesondere Zeitzeugeninterviews dürften sich in beträchtlicher Zahl (noch) in Privatbesitz der Produzenten befinden, sind sie doch häufig im Rahmen von wissenschaftlichen Arbeiten und Projekten entstanden. Exemplarisch sollen hier drei Audiobestände aus der „Landesaufnahme“ genannt werden, die medienhistorisch (Tondraht) und zeithistorisch bedeutend sind: Schlaipfer, Rudolf Inhalt: Interviews mit Zeitzeugen für das Projekt „Grabe, wo du stehst“ (Aumühl) Datierung: 1988 bis 1990 Tonträger: Tonbandkassetten CC Stückzahl: 28 Standort: Stadtarchiv Kindberg (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) Blatnik, Herbert Inhalt: Zeitzeugenberichte im Bezirk Deutschlandsberg Datierung: über mehrere Jahrzehnte bis heute Tonträger: Tonbandkassetten CC Stückzahl: 70 Standort: Privatbesitz, Kontakt: Heimat- und Kloepfermuseum Eibiswald (Bezirk Deutschlandsberg) Unbekannter Produzent Inhalt: Rede des Bundespräsidenten Datierung: ? Tonträger: Tondraht Stückzahl: 1 Standort: Stadtmuseum Bruck an der Mur (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) Ebenso wie bei den Film-/Videobeständen liegt auch bei den Audiodokumenten das Problem einer inhaltlichen Identifizierung und Erfassung oftmals in ihrer erschwerten Zugänglichkeit mangels noch vorhandener bzw. funktionierender Abspielgeräte. 4. Sonstige Projektaktivitäten 4.1. Informations- und Beratungsgespräche Neben der Konzeption des Fragebogens, der Erfassung der darin rückgemeldeten Daten in Excel-Listen und ihrer statistischen Auswertung zählte die Beantwortung von Anfragen der Projektteilnehmer/innen – sei es zum Projekt an sich, zu Unklarheiten beim Ausfüllen des Fragebogens, zur Material- und Verfahrensbestimmung einzelner Objekte bzw. Konvolute, zur kultur- und zeitgeschichtlichen Bedeutung konkreter Bestände, zu Möglichkeiten der Digitalisierung analoger Bestände sowie insbesondere zu konservatorischen Problemstellungen – zu den wichtigsten Aufgaben der Projektverantwortlichen. Auf mehrere Hundert Anfragen per Telefon oder E-Mail, auch Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

23


von interessierten Privatpersonen, wurde zumindest versucht, zufriedenstellende Antworten zu geben bzw. Lösungswege vorzuschlagen und anzubieten. Außerdem durften sich die Multimedialen Sammlungen über Besucherinnen und Besucher aus steirischen Archiven und Museen freuen. Nach einer Führung durch die Depoträume und die Werkstatt der Medienrestaurierung wurden hierbei Anleitungen zur richtigen Verpackung und Lagerung von analogen Fotobeständen gegeben. Ebenso wurde seitens der Multimedialen Sammlungen eine Vielzahl von Institutionen, die bereits einen ausgefüllten Fragebogen retourniert hatten, kontaktiert, um etwaige Unklarheiten bezüglich der gemachten Angaben aufzuklären oder um Informationen zu verdichten. Im Zuge dieser Kontaktaufnahmen wurden über 50 Einladungen an die Multimedialen Sammlungen ausgesprochen. 4.2. Besuche von Institutionen Die Mitarbeiter/innen der Multimedialen Sammlungen durften im Rahmen des Projekts „Landesaufnahme“ 25 Institutionen (Museen und Gemeindearchive) besuchen. Zentrale Inhalte dieser Besuche waren neben konservatorischen Beratungsgesprächen – etwa zur fachgerechten Verpackung und Lagerung von fotografischen und audiovisuellen Materialien – die Sichtung der jeweiligen analogen Foto-, Film-/Video- und Tonbestände sowie Hilfestellung beim Ausfüllen des Fragebogens. Zudem konnten im Rahmen dieser Besuche überaus interessante Erkenntnisse zur steirischen Fotogeschichte, insbesondere zur Biobibliografie regionaler Fotografeninnen und Fotografen gewonnen werden. Bei diesen Besuchen ergaben sich Möglichkeiten der Zusammenarbeit wie Medienberichte, Sammelaufrufe, Blogbeiträge und Videodokumentationen (siehe Anhang). Von den Multimedialen Sammlungen wurden besucht: Heimat- und Kloepfermuseum in Eibiswald, Technisches Eisenbahnmuseum (TEML) in Lieboch, Gemeindearchiv St. Marein-Feistritz, Heimatmuseum und Ortsgeschichtliche Dokumentationsstelle St. Peter im Sulmtal, Archiv der Gemeinde St. Martin im Sulmtal, Stadtarchiv und Museum im Rathaus (MiR) Gleisdorf, Heimathaus Mariazell, Heimatmuseum Grafendorf, Museum Ligist im Schmiedhiaslhammer, Archiv der Marktgemeinde St. Veit in der Südsteiermark, Archiv der Marktgemeinde Lannach, Novum Forum Museen in Neumarkt, Pavel Haus/ Pavlova hisa in Laafeld, Archiv der Marktgemeinde Ehrenhausen, Stadtmuseum/Stadtarchiv Mureck, Stadtarchiv Knittelfeld, Stadtarchiv Weiz, Stadtmuseum Kapfenberg, Stadtmuseum Bruck an der Mur, MuseumsCenter Leoben, Stadtmuseum Eisenerz, Stadtmuseum Judenburg, Museumsdepot Trofaich, Museum im Tabor in Feldbach Truppenmuseum der Erzherzog-Johann-Kaserne Straß 4.3. Workshops und Informationsveranstaltungen Im Rahmen des Projekts wurden in drei Regionalmuseen Workshops zum Thema „Konservierung von fotografischen Objekten“ angeboten. Diese Veranstaltungen richteten sich nicht nur an Archivarinnen/ Archivare und Museumsverantwortliche, sondern auch an interessierte Laien, die fotografische Objekte wie z. B. Fotografien/Postkarten, Glas- oder Kunststoffnegative, Dias usw. sammeln oder auch ausstellen. Die von Dipl.-Rest./Kons (FH) Fenna Yola Tykwer, Medienrestauratorin am Univeralmuseum Joanneum, behandelten Themen reichten von der Vorstellung verschiedener Ausgangsmaterialien fotografischer Objekte über die zugehörigen Schadensbilder bis zu den Möglichkeiten, die sich zur Prävention derartiger Schäden anbieten. Zudem gab sie praxisnahe Tipps zum fachgerechten Umgang mit fotografischen Objekten: So wurden Möglichkeiten der Beschriftung für eine Inventarisierung vorgestellt, verschiedene Verpackungsmaterialien erläutert und Hinweise für die Lagerung in nicht klimatisierten Räumen gegeben.

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

24


Bei diesen Workshops durften sich das Heimathaus Mariazell über 10, das Museum Ligist im Schmiedhiaslhammer über 13 und das MuseumsCenter Leoben über 17 Besucherinnen und Besucher freuen. Im Heimatmuseum Grafendorf in der Oststeiermark waren die Mitarbeiter/innen der Multimedialen Sammlungen zu einem Museumsstammtisch mit über 10 Besucherinnen und Besuchern eingeladen. Dabei wurden neben konservatorischen Hilfestellungen auch Tipps zu einer strukturierten Erfassung eines umfangreichen analogen Foto- und Filmbestandes gegeben und Möglichkeiten zu deren Präsentation aufgezeigt. Bereits im Herbst 2016 wurde im Heimatmuseum Grafendorf ein historischer Filmabend, verbunden mit einer Fotoschau, bei ausgezeichnetem Besuch veranstaltet. Die Multimedialen Sammlungen durften das Projekt „Landesaufnahme“ auch außerhalb der steirischen Landesgrenzen präsentieren. Bei einer Arbeitstagung der Museumsakademie im Wien Museum mit dem Titel „Das vergessene 20. Jahrhundert – Zeitgeschichte sammeln“ stieß die Projektvorstellung auf großes Interesse der Fachkollegenschaft aus anderen Bundesländern. 5. Auftrag für die Zukunft: Es gibt noch viel zu tun Mit dem Projekt „Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes“ leisteten die Multimedialen Sammlungen und das Universalmuseum Joanneum im Sinne einer medienhistorischen Spurensuche österreichweit Pionierarbeit. Erstmals wurde im Rahmen eines Projekts der Versuch unternommen, mittels eines Fragebogens von sämtlichen Gemeindearchiven und Regionalmuseen eines Bundeslandes, in diesem Falle der Steiermark, (Erst-)Informationen über vorhandene analoge Medienobjekte (Foto/Film/Video/Ton) zu erfragen. Dass dieses Projekt in mehrerlei Hinsicht ein Wagnis darstellte, war den Projektbeteiligten stets bewusst. Wie konnte man Hunderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den steirischen Gemeindearchiven und Regionalmuseen, sehr oft ehrenamtlich tätigen Idealistinnen und Idealisten, die Sinnhaftigkeit des Ausfüllens unseres Fragebogens vermitteln? Das Ergebnis hat uns sehr positiv überrascht, immerhin erhielten wir von einem Drittel der kontaktierten Institutionen eine Rückmeldung. Wie detailliert und umfangreich durfte/musste der Fragebogen sein? Welcher Zeitaufwand war für eine gewissenhafte Bearbeitung zumutbar? Dass diverse Angaben, etwa jene zum genauen Umfang, zur Materialität oder zur Frage der Urheber/ innen oft nur vage angegeben bzw. geschätzt werden konnten oder unverzeichnet blieben, erklärt sich sehr oft aus Personal- und Zeitmangel und aus fehlendem Fachwissen zu medienhistorischen Objekten, wie in vielen Gesprächen – vor allem mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Regionalmuseen, vor Ort oder telefonisch – immer wieder betont wurde. Viele Regionalmuseen befinden sich im Umbruch, sind mit einem Generationenwechsel im Hause oder anderen Veränderungsprozessen konfrontiert. Mit der Herausforderung, die oft sehr zeitintensive systematische Inventarisierung und inhaltliche Erschließung von Medienobjekten zu bewältigen, sind die Mitarbeiter/innen aller Gedächtnisinstitutionen konfrontiert. Mediensammlungen, vor allem fotografische Bestände, umfassen nicht selten Tausende Einzelstücke, ihre systematische Erschließung und Inventarisierung ist oft kaum oder nicht mehr leistbar. Liegen etwa fotografische Objekte in Negativform vor, ist der Zugang zum Bildinhalt ein weiterer als bei fotografischen Papierabzügen. Für vorhandene analoge Filme, Videokassettenformate und Tonbänder fehlt sehr oft ein funktionierendes analoges Abspielgerät. Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

25


Für die Langzeiterhaltung analoger historischer Mediendokumente (Fotografie/Film/Video/Ton) stellen die Verbringung in Archivmaterial und die Aufbewahrung in speziellen Klimadepots zwei wesentliche Maßnahmen dar. Steiermarkweit kann eine weitgehend optimale Aufbewahrung von Medienartefakten nur von den Multimedialen Sammlungen mit ihren Klimadepots (17- und 4-Grad-Celsius-Zone) geleistet werden. Mehrere Besuche in verschiedenen steirischen Gemeinden und Regionalmuseen haben gezeigt, dass sich im Regelfall bereits mit relativ geringem finanziellen Aufwand eine Verbringung der Objekte in archivgerechte Innenhüllen und Archivboxen bewerkstelligen ließe. In einer Handvoll an Institutionen wurde dieser Schritt bereits gesetzt, der überwiegende Teil der historischen Medienobjekte wurde allerdings in nicht-archivgerechtes Material verbracht – die Anschaffung dieser diversen Hüllen, Mappen etc. war mit Sicherheit kostenintensiver als der Ankauf archivgerechter Ware gewesen wäre – oder befindet sich völlig ungeschützt in diversen Behältnissen und Schränken untergebracht. Sehr oft können schon kleinere Maßnahmen, etwa die Umlagerung in einen besser geeigneten Raum oder in einen anderen Teil eines Raumes etc. die Lagerungsbedingungen von Sammlungsobjekte verbessern. In einzelnen Fällen erwiesen sich Räume aber auch als völlig ungeeignet für die Lagerung von Medienartefakten. Einer Umlagerung dieser Objekte käme höchste Dringlichkeit zu, so man sie für die Nachwelt erhalten will. Aber es finden sich auch Objektgruppen (Fotografie und Film: Nitrozellulose, Acetatzellulose), deren analoge Sicherung/Duplizierung dringendst notwendig ist, weil auch alle konservatorischen Maßnahmen deren Zerfallsprozess letztlich nur verlangsamen können. Letztlich stößt man in den steirischen Regionalmuseen und Gemeindearchiven, sofern diese Mediensammlungen größeren oder kleineren Umfanges vor Ort aufbewahren, auf die gleichen Herausforderungen und Fragestellungen, wie sie seit Jahren auch die großen Museen, Archive und Sammlungen beschäftigen. Denn auch sie sind gezwungen, sich mit der Frage des drohenden Verlorengehens der dreidimensionalen analogen Originale auseinanderzusetzen. Auch sie begegnen diesem Szenario mit dem Allheilmittel der Digitalisierung und bemühen den Gemeinplatz der „Digitalen Langzeitarchivierung“, als würden ein Office-Scanner und eine externe Festplatte, neben dem PC platziert, etwas zu leisten vermögen, was bis dato zahlreiche internationale Forschungsprojekte nicht wirklich entwickeln konnten, nämlich ein originales medienhistorisches Objekt, im Regelfalle unikalen Charakters, durch ein Digitalisat zu ersetzen und damit zu bewahren. In der Steiermark findet sich ein sehr wertvolles und umfangreiches analoges fotografisches und audiovisuelles Erbe. Vieles ist aber auch schon in den letzten Jahrzehnten bereits unwiederbringlich verlorengegangen. Mit dem Projekt „Landesaufnahme – Rettung des analogen steirischen fotografischen und audiovisuellen Erbes“ verfolgten die Multimedialen Sammlungen neben der Erhebung bzw. Verortung von historischen Medienobjekten in den steirischen Gemeindearchiven und Regionalmuseen das Ziel, aufzuklären, ein Problembewusstsein zu schaffen und sich mit ihren fachlichen Kompetenzen und Erfahrungen als Kooperationspartner anzubieten. Ein erster kleiner Schritt ist getan.

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

26


6. Anhang 6.1. Landesaufnahme – Fragebogen

Landesaufnahme Fragebogen www.museum-joanneum.at/mms

1

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

Bitte beachten Sie: i Information

Für Rückfragen: Mag. Walter Feldbacher walter.feldbacher@museum-joanneum.at Mobil +43 (699) 1334 7331

Fragebogen zur Erhebung fotografischer und audiovisueller Bestände in Museen und Stadt-/Marktgemeinde-/Gemeindearchiven Herzlichen Dank für Ihre Bereitschaft, dieses Projekt zu unterstützen. Ihre Angaben ermöglichen erstmals eine statistische Auswertung fotografischer und audiovisueller Bestände in steirischen Museen und Stadt-/Marktgemeinde-/Gemeindearchiven. Mit Ihrer Teilnahme tragen Sie dazu bei, Informationen zu diesen wichtigen Zeugnissen steirischer Regional-, Zeit- und Kulturgeschichte zu bündeln und gemeinsam Strategien für deren Bewahrung zu entwickeln.

⊠ Zutreffendes bitte ankreuzen

Beilagen / Anmerkungen: Bei Bedarf können einzelne Formularblätter kopiert und dem Fragebogen beigelegt werden. Etwaige Anmerkungen bitte auf einem Extrablatt vermerken und dem Fragebogen beilegen!

a) Name/Bezeichnung (Archiv, Museum, Verein, etc.)

b) Rechtsträger Öffentlich

Privat

Andere

Anmerkungen:

c) Anschrift (PLZ, Ort, Straße, Hausnummer)

d) Politischer Bezirk

Stefan Amsüss, Archiv der Landesstelle für Bild- und Tondokumentation in der Bürgergasse 2, Juni 1963, Multimediale Sammlungen/UMJ Umschlag: Nicolas Lackner, Dias aus der Sammlung Gerhard Steffen, 2011, Multimediale Sammlungen/UMJ

4

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

27


1. Welche der folgenden Lichtbildverfahren bzw. Trägermaterialien befinden sich in Ihrem Archiv/Ihrer Sammlung?

e) E-Mail-Adresse

1.1. Fotopositive auf Papier/Karton

f) Telefonnummer

i

i

Stückzahl ...................................................... i

Z. B. Schwarz-Weiß- und Farbfotografien, Ansichtskarten etc.

i

Neben präzisen Mengenangaben sind auch gute Schätzungen möglich und hilfreich.

i

1.2. Fotopositive auf anderen Trägermaterialien i

Stückzahl ......................................................

g) Kontaktperson

i

i

Z. B. Kupfer (Daguerrotypie), Eisen (Ferrotypie), Leder und Textilien (Pannotypie) etc.

1.3. Diapositive auf Trägermaterial:

h) E-Mail-Adresse

i) Telefonnummer

i

i

i

5

2. Welche der folgenden Film- und/oder Videomaterialien befinden sich in Ihrem Archiv/Ihrer Sammlung?

Stückzahl ......................................................

Kunststoff

Stückzahl ......................................................

Kunststoff, verglast

Stückzahl ......................................................

Nicht bekannt

Stückzahl ......................................................

Glas

Stückzahl ......................................................

Kunststoff (Planfilm)

Stückzahl ......................................................

Kunststoff (Rollfilm)

Stückzahl ......................................................

Kunststoff (Kleinbildformat) □

Stückzahl ......................................................

Papier

Stückzahl ......................................................

Nicht bekannt

Stückzahl ......................................................

6

3. Welche der folgenden Tonträger befinden sich in Ihrem Archiv/Ihrer Sammlung?

2.1. Filmrollen/Fragmente davon:

Glas

1.4. Fotonegative auf Trägermaterial:

Dient ausschließlich für eventuelle Rückfragen seitens der Multimedialen Sammlungen

3.1. Tonwalzen Stückzahl ......................................................

35mm

Stückzahl ......................................................

16mm

Stückzahl ......................................................

9,5mm

Stückzahl ......................................................

8mm

Stückzahl ......................................................

Super8

Stückzahl ......................................................

Nicht bekannt

Stückzahl ......................................................

3.2. Tondrähte Stückzahl ......................................................

3.3. Aufnahmeplatten/Selbstschnittfolien

i

Stückzahl ...................................................... i

2.2. Videomagnetbänder

i

Z. B. Decelith-Platten zur direkten Aufnahme von kulturellen, politischen und privaten Ereignissen etc.

3.4. Schallplatten davon:

Stückzahl ...................................................... i

Z. B. ½ Zoll offene Spule verschiedenster Hersteller, wie Shibaden, Sony etc.

2.3. Videokassetten davon: U-matic

Stückzahl ......................................................

VCR

Stückzahl ......................................................

Video2000

Stückzahl ......................................................

VHS

Stückzahl ......................................................

S-VHS

Stückzahl ......................................................

Nicht bekannt

Stückzahl ......................................................

Schellack

Stückzahl ......................................................

Vinyl

Stückzahl ......................................................

Nicht bekannt

Stückzahl ......................................................

3.5. Tonbänder Stückzahl ......................................................

3.6. Tonbandkassetten davon:

7

Compact Cassetten

Stückzahl ......................................................

DAT

Stückzahl ......................................................

8

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

28


4. Fotografie

i

4.1. Professionistinnen und Professionisten

Befinden sich in Ihrem Archiv/Ihrer Sammlung zusammenhängende Bestände/ Konvolute (Vorlässe, Nachlässe etc.) von Berufsfotografinnen und -fotografen?

Die Erfindung der Fotografie fällt in die Zeit des Aufbruchs in das moderne industrielle Zeitalter. Louis Jacques Mandé Daguerre präsentierte 1839 in Paris seine Erfindung, mittels einer Camera obscura durch Jod- und Quecksilberdämpfe auf versilberten Kupferplatten Lichtbilder zu erzeugen. Noch im selben Jahr unternahmen die Brüder Carl und Andreas Rospini, Optiker in Graz, fotografische Versuche. Ihre Grazer Stadtansichten von 1840 zählen zu den ältesten bekannten Daguerreotypien in Österreich. Schnell wurde die neue Erfindung kommerziell genutzt: Die „Grätzer Zeitung“ vermeldete bereits 1841 die Ankunft von Johann Posch (Bosch), dem ersten „Wanderdaguerreotypisten“ in Graz und rühmte die Qualität seiner Porträts, deren schnelle Verfügbarkeit und den billigen Preis. Mit dem allmählichen „Sesshaftwerden“ der Fotografen entstanden um 1860 die ersten Ateliers in der Steiermark. Eine herausragende Stellung nimmt dabei der seit 1863 in Graz tätige „k.k. Hof-Fotograf“ Leopold Bude ein. Er war nicht nur der Porträtist der Grazer Gesellschaft und des gesellschaftlichen Lebens seiner Zeit, sondern dokumentierte u. a. mit seinen „Grazer Stadtbildern“ systematisch die Stadtveränderungen während der Gründerzeit. Um 1900 gab es in der heutigen Steiermark bereits über hundert eingetragene Fotografengewerbebetriebe, darunter auch einige wenige Gewerbeinhaberinnen. Neben Berufsfotografinnen und -fotografen griffen ab dem Ende des 19. Jahrhunderts vermehrt auch Amateure zur Kamera. Im Jahr 1891 wurde eine der frühesten Fotovereinigungen des deutschen Sprachraums, der „Grazer Amateur-Photographen-Club“, gegründet. Mit der Abspaltung der „Grazer Kunstphotographischen Vereinigung“ 1909 etablierte sich innerhalb der Amateurfotografie eine Bewegung mit explizit künstlerischem Anspruch. Frühe Amateurfotografinnen und -fotografen waren in erster Linie Gelehrte und Wissenschafter/innen, die ihre Interessen und Forschungen auf Lichtbildern meist in beachtlicher Qualität festhielten. Beeindruckend sind etwa die sogenannten „Laternenbilder“ des Grazer Pharmazeuten Viktor Bauer, nachträglich handkolorierte Diapositive, die Eindrücke seiner Reisen zeigen, sowie die Dokumentationsaufnahmen des Geistlichen, Kunsthistorikers und Denkmalpflegers Johann Evangelist Graus. Neben den Amateurfotografinnen und -fotografen, die meist ohne kommerzielles Interesse nach Perfektion des Motivs, der Abbildung und der Ausarbeitung streben, nennt die Fachwelt auch die sogenannten Knipser/innen. Ohne Rücksicht auf geltende Normen der Fototechnik und Bildgestaltung halten sie private Momentaufnahmen mit fotografischen Schnappschüssen fest. Technische Weiterentwicklungen, wie beispielsweise die Lancierung der Kleinbildkamera Leica im Jahr 1925, ließen die Amateurfotografie zu einer beliebten und leistbaren Freizeitbeschäftigung werden – die private Erinnerungsfotografie wurde so nach und nach zum Massenphänomen.

i

Ja

Nein

Nicht bekannt

Z. B. Atelierfotografinnen/-fotografen, Pressefotografinnen/-fotografen etc.

4.1.1. Wenn ja, beschreiben Sie diese Bestände bitte näher:

i

i

Beispiel 1:

Fotograf/in, Ort(e): Leopold Bude Inhalt/Motive: u. a. Atelieraufnahmen (Porträts, Gruppenfotos), Stadtansichten von Graz Datierung: um 1900 Stückzahl: 523 Positive

Negative

i

Beispiel 2:

Fotograf/in, Ort(e): Stefan Amsüss, Graz Inhalt/Motive: Pressefotografie, vorwiegend Graz und angrenzende Bezirke

Datierung: ca. 1980–2010 Stückzahl: ca. 600.000

9

Positive

Negative

10

4.2. Amateurfotografinnen/-fotografen

Fotograf/in, Ort(e):

Befinden sich in Ihrem Archiv/Ihrer Sammlung zusammenhängende Bestände/ Konvolute (Vorlässe, Nachlässe etc.) von Amateurfotografinnen/-fotografen?

Inhalt/Motive:

Ja

Nein

Nicht bekannt

4.2.1. Wenn ja, beschreiben Sie diese Bestände bitte näher:

i

Datierung: Stückzahl:

Positive Negative

i

Beispiel:

Fotograf/in, Ort(e):

□ □

Johann Evangelist Graus, Graz Inhalt/Motive: Kunsthistorische Dokumentationen, vorwiegend Sakralbauten, Steiermark, Kärnten, Tirol u. a.

Fotograf/in, Ort(e):

Datierung: ca. 1870–1920 Stückzahl: > 2000

Inhalt/Motive:

Positive

Negative

Datierung: Stückzahl:

Positive Negative

i

□ □

Bei Bedarf diese Seite bitte kopieren, ausfüllen und dem Fragebogen beilegen!

11

12

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

29


4.3. Sogenannte Knipser/innen

Fotograf/in, Ort(e):

Befinden sich in Ihrem Archiv/Ihrer Sammlung zusammenhängende Bestände/ Konvolute (Vorlässe, Nachlässe etc.) von sog. Knipserinnen/Knipsern?

Inhalt/Motive:

Ja

Nein

Nicht bekannt

4.3.1. Wenn ja, beschreiben Sie diese Bestände bitte näher:

i

Datierung: i

Stückzahl:

Beispiel 1:

Fotograf/in, Ort(e): Eugen Ploier, Weiz

Positive Negative

□ □

Inhalt/Motive: u. a. Kriegsaufnahmen (Isonzo-Schlachten 1915–1917), Bergaufnahmen Datierung:

Fotograf/in, Ort(e):

1. Hälfte 20. Jh. Stückzahl: ca. 200

Inhalt/Motive:

Positive

Negative

i

Beispiel 2:

Fotograf/in, Ort(e): Nachlass Lehrer Rupert Perneg Inhalt/Motive:

Datierung:

Porträts und Familienaufnahmen, Ortsansichten aus dem Bezirk Radkersburg, Schul- und Brauchtumsveranstaltungen Datierung:

Stückzahl:

ca. 1900–1945 Stückzahl: ca. 1200

Positive Negative

i

□ □

Bei Bedarf diese Seite bitte kopieren, ausfüllen und dem Fragebogen beilegen!

13

Negative

14

4.4. Motiv- und Themensammlungen

Fotograf/in, Ort(e):

Positive

i

Befinden sich in Ihrem Archiv/Ihrer Sammlung thematisch zusammenhängende Bestände/Konvolute?

Inhalt/Motive:

i

Ja

Nein

Nicht bekannt

Z. B. Ansichtskarten- und Ortsbildsammlungen, Betriebsdokumentationen, thematische Sammlungen zu landwirtschaftlicher Arbeitswelt, Bergbau- und Hüttenwesen, Sport, Vereinen, Schul- und Erwachsenenbildung, Brauchtum, Fotografien aus Familien- und Firmenarchiven etc.

4.4.1. Wenn ja, beschreiben Sie diese Bestände bitte näher:

Datierung: Stückzahl:

i

i

Beispiel 1:

Titel/Bezeichnung:

Positive Negative

□ □

Ansichtskarten- und Ortsbildsammlung Marktgemeinde St. Veit i. d. Südsteiermark Im Bestand vertretene Fotografinnen/Fotografen, Ort(e): Franz Bauer, Strass; Steffen, Graz; Krobath, Wildon Inhalt/Motive:

Fotograf/in, Ort(e):

Ortsansichten von St. Veit am Vogau und Umgebung Datierung: 1897–dato Stückzahl:

Inhalt/Motive:

ca. 50 Positive

Negative

i

Beispiel 2:

Titel/Bezeichnung: Landwirtschaftliche Arbeitswelt Im Bestand vertretene Fotografinnen/Fotografen, Ort(e): Nicht bekannt

Datierung:

Inhalt/Motive: Feld- und Waldarbeiten, landwirtschaftliche Geräte, bäuerliche Lebensformen Datierung:

Stückzahl:

1. Hälfte 20. Jh. Stückzahl:

Positive Negative

i

65

□ □

Bei Bedarf diese Seite bitte kopieren, ausfüllen und dem Fragebogen beilegen!

15

Positive

Negative

16

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

30


4.5. Fotoalben

Titel/Bezeichnung:

Befinden sich in den fotografischen Beständen Ihres Archivs/Ihrer Sammlung Fotoalben?

Im Bestand vertretene Fotografinnen/Fotografen, Ort(e):

Inhalt/Motive:

Ja

Nein

Nicht bekannt

4.5.1. Wenn ja, beschreiben Sie diese Fotoalben bitte näher: Datierung:

i

i

Beispiel 1:

Titel/Bezeichnung

Stückzahl:

„Kriegserinnerungen“ Inhalt/Motive: Jugoslawienfeldzug

Positive Negative

□ □

Datierung: 1941

Titel/Bezeichnung: i

Im Bestand vertretene Fotografinnen/Fotografen, Ort(e):

Beispiel 2:

Titel/Bezeichnung Familienalbum Inhalt/Motive: Familiäre Ereignisse, Schilauf am Präbichl 1953, Theateraufführungen, Musikertreffen

Inhalt/Motive:

Datierung: ca. 1951–1970

i

Beispiel 3: i

Titel/Bezeichnung

Datierung: Stückzahl:

Inhalt/Motive:

Titel/Bezeichnung

Porträts auf Karton (Visitformat, Cabinetformat)

„Herbst im steirischen Weinland“ Inhalt/Motive: Weinlese in Gamlitz, Landschaftsimpressionen

Datierung:

Positive Negative

i

Beispiel 4:

Steckalbum

ca. 1870–1910

□ □

Bei Bedarf diese Seite bitte kopieren, ausfüllen und dem Fragebogen beilegen!

Datierung: ca. 1986

17

18

4.6. Sonstige fotografische Bestände

Titel/Bezeichnung:

i

Befinden sich in Ihrem Archiv/Ihrer Sammlung unzusammenhängende Bestände/ Mischbestände?

Inhalt/Motive:

i

Ja

Nein

Nicht bekannt

Bestände, die den bereits genannten Bestandskategorien 4.1. bis 4.5. nicht oder nicht eindeutig zuordenbar sind

4.6.1. Wenn ja, beschreiben Sie diese Bestände bitte näher:

i

Datierung:

i

Beispiel:

Bestandsbeschreibung: Fotografien als gerahmte Schaustücke; Klassenfoto, Eisstockschießen, Jagd, Gruppenfoto Christenlehre 1932, Hochzeitsfoto, Erntearbeiten, Hausschlachtung, versch. Porträts

Titel/Bezeichnung:

Im Bestand vertretene Fotografinnen/Fotografen, Ort(e): Nicht bekannt Datierung: vor 1945 Stückzahl: 20

Inhalt/Motive:

Positive

Negative

Datierung:

i

Bei Bedarf diese Seite bitte kopieren, ausfüllen und dem Fragebogen beilegen!

19

20

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

31


Bestandsbeschreibung:

Bestandsbeschreibung:

Im Bestand vertretene Fotografinnen/Fotografen, Ort(e):

Im Bestand vertretene Fotografinnen/Fotografen, Ort(e):

Datierung:

Datierung:

Stückzahl:

Stückzahl:

Positive Negative

□ □

Positive Negative

□ □

Bestandsbeschreibung:

Bestandsbeschreibung:

Im Bestand vertretene Fotografinnen/Fotografen, Ort(e):

Im Bestand vertretene Fotografinnen/Fotografen, Ort(e):

Datierung:

Datierung:

Stückzahl:

Stückzahl:

Positive Negative

□ □

Positive Negative

21

5. Film/Video

□ □

i

22

Bei Bedarf diese Seite bitte kopieren, ausfüllen und dem Fragebogen beilegen!

5.1.1. Wenn ja, beschreiben Sie diese Bestände bitte näher:

Abgesehen von frühen Versuchen wandernder Schausteller, die selbst Filme drehten und präsentierten, finden sich erste Spuren von in der Steiermark produziertem Filmmaterial ab etwa 1918. Die „Alpin Film- und Kinematographenwerke Graz – Wien“, „Mitropa“ oder die „Fela-FilmCompany“ realisierten in den 1920er-Jahren etliche Filme, zeitgleich produzierte auch der steirische Filmpionier Fritz Muchitsch im Auftrag der Stadt Graz frühe Imagefilme. Die heimische Produktion verlief jedoch zunächst stockend, denn nach anfänglicher Euphorie gerieten die ausführenden Firmen fast immer in wirtschaftliche Schwierigkeiten und mussten ihre Tätigkeit einstellen. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstand mit „Thaliwood“ eine eigene Filmstadt auf dem Gelände des Grazer Flughafens, wo zahlreiche Produktionen der „Alpenfilm“Gesellschaft, aber auch Fremdproduktionen realisiert wurden. Obwohl bereits um 1900 auch Schmalfilmformate erprobt wurden, markiert die Einführung des 9,5mm-Filmes von Pathé 1921 die vermeintliche Geburtsstunde des Amateurfilms. Wenngleich die Zahl der Privatfilmer zunächst noch überschaubar und das Filmen ein Privileg der Oberschicht blieb, bedingte dieses „Kleinformat“ zusammen mit einer einigermaßen erschwinglichen Ausrüstung doch eine zunehmend florierende Amateurfilmkultur. Technische Weiterentwicklungen brachten eine gewisse Verbilligung und machten das Filmen ab den 1930er-/40er-Jahren auch für weniger wohlhabende Menschen möglich. Die aufkommende Videotechnik schließlich eroberte nach und nach das Terrain des Films sowohl im professionellen als auch im Amateurbereich. Aufgrund ihrer Lebhaftigkeit und der Dichte an festgehaltenen Eindrücken sind analoge Filmmaterialien eine einzigartige Quelle steirischer Zeit- und Kulturgeschichte.

i

i

Beispiel 1:

Produktion, Filmschaffende/r, Orte(e): Werbelicht – Werbefilmabteilung der Grazer Freilichtspiele, Fritz Muchitsch, Graz Titel/Bezeichnung: Die Aufbauarbeiten der Stadtgemeinde Graz Drehort(e), Datierung: Graz, ca. 1926–1928 Medium/Format: 35mm Inhalt/Motive: Arbeiter/innen auf diversen Baustellen in der Stadt; feierliche Eröffnung der Schönaubrücke unter Anwesenheit von Bundespräsident Michael Hainisch, Landeshauptmann Franz Prisching, Bürgermeister Vinzenz Muchitsch

i

Beispiel 2:

Produktion, Filmschaffende/r, Orte(e): Amateurfilm, Autor/in nicht bekannt, Ort nicht bekannt Titel/Bezeichnung: Adolf Hitler besucht am 3./4. April 1938 die steirische Landeshauptstadt Drehort(e), Datierung: Graz, 1938 Medium/Format: 16mm Inhalt/Motive: NS-Propaganda: als „Wahlhelfer“ reisten prominente Nationalsozialisten durch die Ostmark; Anfang April 1938: Adolf Hitler besucht Graz

i

Beispiel 3:

Produktion, Filmschaffende/r, Orte(e): Nicht bekannt

5.1. Befinden sich in Ihrem Archiv/Ihrer Sammlung Bestände (Vorlässe, Nachlässe etc.) von Film- und/oder Videomacherinnen/-machern?

Titel/Bezeichnung: „Sturmschäden 86“ Drehort(e), Datierung:

Ja

Nein

Nicht bekannt

Mürztal, 1986 Medium/Format: VHS Inhalt/Motive: Aufräumungsarbeiten nach Sturmschäden

23

24

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

32


Produktion, Filmschaffende/r, Ort(e):

Produktion, Filmschaffende/r, Ort(e):

Titel/Bezeichnung:

Titel/Bezeichnung:

Drehort(e), Datierung:

Drehort(e), Datierung:

Medium/Format:

Medium/Format:

Inhalt/Motive:

Inhalt/Motive:

Produktion, Filmschaffende/r, Ort(e):

Produktion, Filmschaffende/r, Ort(e):

Titel/Bezeichnung:

Titel/Bezeichnung:

Drehort(e), Datierung:

Drehort(e), Datierung:

Medium/Format:

Medium/Format:

Inhalt/Motive:

Inhalt/Motive:

25

6. Ton

i

26

Bei Bedarf diese Seite bitte kopieren, ausfüllen und dem Fragebogen beilegen!

6.1.1. Wenn ja, beschreiben Sie diese Bestände bitte näher:

Thomas Alva Edisons Erfindung des Phonographen im Jahre 1877 erfüllte den Wunsch, Klänge und Stimmen nicht nur aufzunehmen, sondern auch zu konservieren und damit beliebig oft wiederzugeben. Die kommerzielle Herstellung des Phonographen begann 1878, Hauptabnehmer waren zuerst Schausteller, die Städte und Länder bereisten und das Gerät ihrem zahlenden Publikum vorführten. Ebenfalls in Graz, in einem Fremdenzimmer im Hotel „Zum Erzherzog Johann“, fand 1890 ein Gastspiel von „Edisons Phonographen“ statt. Peter Rosegger wohnte diesem Ereignis bei und beschrieb seine „erste Begegnung mit der Wundersprechmaschine“ als eine „Offenbarung (…) aus unbekannter Geisterwelt“ (Kleine Zeitung, 27.06.1948). Rasch kamen auch erste Phonographen für den Hausgebrauch in den Verkauf – Franz Fauth, Fotograf aus der Weststeiermark, erwarb ein solches „Tonaufnahmegerät“ schon im Jahr 1904. Im gleichen Jahr gelang auch erstmals die drahtlose Übertragung von Musik von einem Raum zum anderen – leider verabsäumte der an der Technischen Hochschule in Graz wirkende Elektroingenieur und steirische Radiopionier Otto Nußbaumer seine Erfindung zu patentieren. Die verschiedenen technischen Erfindungen und deren Weiterentwicklungen zur Tonaufzeichnung bzw. -wiedergabe sowie die daraus resultierenden Tondokumente (Interviews mit Zeitzeuginnen/-zeugen, Aufzeichnungen von kulturellen und politischen Veranstaltungen und Ereignissen, Arbeitsgeräusche aussterbender Arbeitsformen etc.) sind sowohl medienhistorisch als auch regional-, zeit- und kulturgeschichtlich bedeutend.

i

i

Beispiel 1:

Produktion, Produzent/in, Orte(e): Bild- und Tonarchiv (heute Multimediale Sammlungen/UMJ), Graz Titel/Bezeichnung: 700-Jahr-Feier Siebing Aufnahmeort(e), Datierung: Siebing, 1965 Medium/Format: Tonband Inhalt: Festreden von Hanns Koren u. a.

i

Beispiel 2:

Produktion, Produzent/in, Orte(e): Landesstelle für Bild- und Tondokumentation (heute Multimediale Sammlungen/UMJ), Graz Titel/Bezeichnung: Tonporträt Franz Steiner Aufnahmeort(e), Datierung: Ort nicht bekannt, 1960er-Jahre Medium/Format: Tonband Inhalt: Erstbesteigung der Dachstein-Südwand am 22.09.1909

6.1. Befinden sich in Ihrem Archiv/Ihrer Sammlung Tondokumente (z. B. von Privatpersonen aufgezeichnete Veranstaltungen/Reden/Interviews etc.)? Ja

Nein

Nicht bekannt

□ 27

28

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

33


7. Bitte nennen Sie aus Ihrer Sicht besonders hervorzuhebende Objekte/Konvolute Ihres fotografischen und/oder audiovisuellen Bestandes: i

Produktion, Produzent/in, Ort(e):

i

Z. B. ältestes Objekt/Konvolut, aufgrund des Verfahrens bzw. des Trägermaterials seltene Objekte, regional-, kulturhistorisch bzw. zeitgeschichtlich besonders interessante Bestände etc.

Titel/Bezeichnung:

Aufnahmeort(e), Datierung:

Medium/Format:

Inhalt:

8. Der Stellenwert fotografischer und/oder audiovisueller Bestände in Ihrem Archiv/Ihrer Sammlung ist …

Produktion, Produzent/in, Ort(e):

sehr hoch

hoch

mittel

gering

vernachlässigbar

Titel/Bezeichnung:

9. Wofür werden Fotografien und/oder Film- und Tondokumente Ihres Archivs/Ihrer Sammlung verwendet? i i

Aufnahmeort(e), Datierung:

Z. B. für Ausstellungen, Publikationen, Aussendungen etc.

Medium/Format:

Inhalt:

i

10. Werden in Ihrer Institution Fotografien, Film- und Tondokumente aktiv oder passiv gesammelt?

Bei Bedarf diese Seite bitte kopieren, ausfüllen und dem Fragebogen beilegen!

29

11. Wie weit sind die fotografischen und/oder audiovisuellen Bestände Ihres Archivs/Ihrer Sammlung erschlossen? Vollständig

Teilweise erfasst

Nicht erfasst

Ja, in Ausstellungen/Publikationen zur Ansicht

Ja, (teilweise) digital

Nein

Nur passiv

30

15. Haben Sie Interesse, mit den Multimedialen Sammlungen weiterhin in Kontakt zu bleiben?

12. Stehen die fotografischen und/oder audiovisuellen Bestände Ihres Archivs/Ihrer Sammlung Interessierten offen? Ja, vor Ort zur Durchsicht

Aktiv und passiv

Ja, zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch (Objekthandling, Konservierung, Restaurierung, Digitalisierung etc.)

Ja, zur Material- und Verfahrensbestimmung

Ja, zur Identifizierung und Datierung

Ja, hinsichtlich Einspeisung/Erfassung der Daten

Nein

16. Haben Sie Ideen, Anmerkungen und Anregungen zum Projekt und/oder zu möglichen Kooperationen?

13. Wird Ihr Sammlungsbestand konservatorisch und/oder restauratorisch betreut? Ja, regelmäßig

Ja, bei Bedarf

Nein

14. Benötigen einzelne fotografische und/oder audiovisuelle Objekte bzw. Konvolute derzeit konservatorische/restauratorische Maßnahmen? Ja

Umfang:

Nein

Nicht bekannt

Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme! 31

32

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

34


6.2. Ergänzungen zu den Ergebnissen und Auswertungen des Fragebogens 6.2.1. Allgemeine Fragen (siehe Projektbericht, Kapitel 2.3.2.3.4. Allgemeine Fragen, Seite 12) Museen Der Stellenwert fotografischer und/oder audiovisueller Bestände in Ihrem Archiv/ Ihrer Sammlung ist sehr hoch 9 (16,98 %) hoch 10 (18,87 %) mittel 12 (22,64 %) gering 5 (9,43 %) vernachlässigbar 1 (1,89 %) keine Angaben 16 (30,19 %) Wofür werden Fotografien und/oder Film- und Tondokumente Ihres Archivs/ Ihrer Sammlung verwendet? Museum und Ausstellungen 37 Publikationen 24 Aussendungen, Inserate 14 Forschung und Recherche 4 Dokumentation 4 Sonstiges (private und offizielle Anfragen, Veranstaltungen etc.) 7 Werden in Ihrer Institution Fotografien, Film- und Tondokumente aktiv oder passiv gesammelt? Aktiv und passiv 25 (47,17 %) Nur passiv 12 (22,64 %) Keine Angaben 16 (30,19 %) Wie weit sind die fotografischen und/oder audiovisuellen Bestände Ihres Archivs/ Ihrer Sammlung erschlossen? Vollständig 5 (9,43 %) Teilweise erfasst 23 (43,40 %) Nicht erfasst 13 (24,53 %) Keine Angaben: 12 (22,64 %) Stehen die fotografischen und/oder audiovisuellen Bestände Ihres Archivs/ Ihrer Sammlung Interessierten offen? Ja, vor Ort zur Durchsicht 28 (43,07 %) Ja, in Ausstellungen/Publikationen 22 (33,85 %) Ja, (teilweise) digital 13 (20,00 %) Nein 2 (3,08 %) Wird Ihr Sammlungsbestand konservatorisch und/oder restauratorisch betreut? Ja, regelmäßig 3 (5,66 %) Ja, bei Bedarf 14 (26,42 %) Nein 27 (50,94 %) Keine Angaben: 9 (16,98 %)

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

35


Benötigen einzelne fotografische und/oder audiovisuelle Objekte bzw. Konvolute derzeit konservatorische/restauratorische Maßnahmen? Ja 8 (15,00 %) Nein 23 (43,49 %) Nicht bekannt 13 (24,53 %) Keine Angaben 9 (16,98 %) Haben Sie Interesse, mit den Multimedialen Sammlungen weiterhin in Kontakt zu bleiben? Ja, zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch (Objekthandling, Konservierung, Restaurierung, Digitalisierung etc.) 36 (67,92 %) Ja, zur Material- und Verfahrensbestimmung? 13 (24,53 %) Ja, zur Identifizierung und Datierung? 12 (22,64 %) Ja, hinsichtlich Einspeisung/ Erfassung der Daten? 16 (30,20 %) Nein 7 (13,21 %) Gemeinden Der Stellenwert fotografischer und/oder audiovisueller Bestände in Ihrem Archiv/ Ihrer Sammlung ist sehr hoch 2 (6,06 %) hoch 5 (15,15 %) mittel 7 (21,21 %) gering 3 (9,09 %) vernachlässigbar 5 (15,15 %) keine Angaben 11 (33,34 %) Wofür werden Fotografien und/oder Film- und Tondokumente Ihres Archivs/ Ihrer Sammlung verwendet? Ausstellungen 9 Publikationen 13 Aussendungen/Gemeindezeitung 7 Sonstiges (Ahnenforschung, Diplomarbeiten, private Anfragen etc.) 3 Werden in Ihrer Institution Fotografien, Film- und Tondokumente aktiv oder passiv gesammelt? Aktiv und passiv 8 (24,24 %) Nur passiv 16 (48,48 %) Keine Angaben 9 (27,28 %) Wie weit sind die fotografischen und/oder audiovisuellen Bestände Ihres Archivs/ Ihrer Sammlung erschlossen? Vollständig 1 (3,03 %) Teilweise erfasst 13 (39,39 %) Nicht erfasst 12 (36,36 %) Keine Angaben 7 (21,21 %)

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

36


Stehen die fotografischen und/oder audiovisuellen Bestände Ihres Archivs/ Ihrer Sammlung Interessierten offen? Ja, vor Ort 17 (51,51 %) Ja, in Ausstellungen/Publikationen 14 (42,42 %) Ja, (teilweise) digital 12 (36,36 %) Nein 5 (15,15 %) Wird Ihr Sammlungsbestand konservatorisch und/oder restauratorisch betreut? Ja, regelmäßig 0 (0 %) Ja, bei Bedarf 4 (12,12 %) Nein 21 (63,64 %) Keine Angabe 8 (24,25 %) Benötigen einzelne fotografische und/oder audiovisuelle Objekte bzw. Konvolute derzeit konservatorische/restauratorische Maßnahmen? Ja 1 (3,03 %) Nein 9 (27,27 %) Nicht bekannt 13 (39,39 %) Keine Angabe 10 (30,30 %) Haben Sie Interesse, mit den Multimedialen Sammlungen weiterhin in Kontakt zu bleiben? Ja, zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch (Objekthandling, Konservierung, Restaurierung, Digitalisierung etc.) 17 (51,52 %) Ja, zur Material- und Verfahrensbestimmung? 4 (12,12 %) Ja, zur Identifizierung und Datierung? 7 (21,21 %) Ja, hinsichtlich Einspeisung/Erfassung der Daten? 6 (18,18 %) Nein 9 (27,27 %) 6.2.2. Konvolute von Berufsfotografinnen und -fotografen in steirischen Gemeindearchiven und Museen Baumgartner, Josef Motive: u. a. Ortsansichten, Chronik, Porträts Datierung: 1943 bis 1975 Stückzahl/Trägermaterial: ca. 6.000 Fotopapierabzüge, ca. 28.200 Negative Standort: Stadtarchiv Liezen (Bezirk Liezen) Begsteiger, Franz Motive: u. a. Ortsansichten, Chronik, Porträts Datierung: 1920 bis ? Stückzahl/Trägermaterial: ca. 200 Fotopapierabzüge Standort: Stadtarchiv Gleisdorf (Bezirk Weiz) Böhm, Franz Josef Motive: u. a. Ortsansichten, Chronik, Porträts Datierung: 1905 bis 1925 Stückzahl/Trägermaterial: unbekannt/? Standort: Winter! Sport!Museum Mürzzuschlag (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag)

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

37


Bosio, Fotoatelier Motive: u. a. Porträts Datierung: 1944 bis 1973 Stückzahl/Trägermaterial: 34.847 Kunststoffnegative Standort: Stadtmuseum Judenburg (Bezirk Murtal) Faccanoni, Luigi/, Marinelli L. (Wien) Motive: Bau der 2. Wiener Hochquellenleitung Datierung: 1900 bis 1910 Stückzahl/Trägermaterial: 120 Fotopapierabzüge Standort: Museum HochQuellenWasser Wildalpen (Bezirk Liezen) Fauth, Franz sen. et jun. und Maria Motive: u. a. Ortsansichten, Ortsdokumentationen, Porträts Datierung: ab ca. 1900 Stückzahl/Trägermaterial: 6.000/Fotopapierabzüge Standort: Heimatmuseum St. Peter im Sulmtal (Bezirk Deutschlandsberg) Gorkiewicz, W. Motive: u. a. Ortsansichten, Chronik, Porträts Datierung: ? Stückzahl/Trägermaterial: ? Standort: Stadtarchiv Weiz (Bezirk Weiz) Habenbacher, Karl Motive: u. a. Ortsansichten, Chronik Datierung: ab 1965 Stückzahl/Trägermaterial: unbekannt/Fotopapierabzüge Standort: Archiv Gemeinde St. Martin im Sulmtal (Bezirk Deutschlandsberg) Helff, Max Motive: u. a. Porträts, Ortsansichten, Chronik Datierung: ab ca. 1900 Stückzahl/Trägermaterial: unbekannte Stückzahl Glasplattennegative Standort: Stadtmuseum Judenburg (Bezirk Murtal) Hruby, Franz Motive: u. a. Ortsansichten Datierung: ? Stückzahl/Trägermaterial: 710 Diapositive Standort: Museum Stadt Köflach (Voitsberg) Hruby, Franz Motive: Brände, Unfälle und Feuerwehreinsätze Datierung: 1950 bis 2005 Stückzahl/Trägermaterial: 329 Fotopapierabzüge und 272 Kunststoffnegative Standort: Steirisches Feuerwehrmuseum Groß St. Florian (Bezirk Deutschlandsberg)

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

38


Kloepfer, Erika Motive: u. a. Landschaft, Porträts Datierung: 1945 bis 1949 Stückzahl/Trägermaterial: ca. 1.000 Negative (45 Glasplattennegative) Standort: Museum Stadt Köflach (Voitsberg) Koren, Hans und Agathon Motive: u. a. Ortsansichten, Landschaft, Chronik Datierung: 1907 bis ? Stückzahl/Trägermaterial: unbestimmte Stückzahl Fotopapierabzüge Standort: Museum Stadt Köflach (Voitsberg) Kuballa, Rupert Motive: u. a. Porträts, Ortsansichten, Chronik Datierung: ab ca. 1900 Stückzahl/Trägermaterial: unbekannte Stückzahl Glasplattennegative Standort: Stadtmuseum Judenburg (Bezirk Murtal) Kurka, Adalbert Motive: u. a. Ortsansichten, Chronik, Porträts Datierung: ? Stückzahl/Trägermaterial: unbekannte Stückzahl Fotopapierabzüge, 11 Glasplattennegative Standort: Stadtmuseum Eisenerz (Bezirk Leoben) Kuss, Nicolaus Motive: u. a. Ortsansichten, Landschaft, Wallfahrt, Porträts Datierung: 1864 bis ? Stückzahl/Trägermaterial: 1.800/Fotopapierabzüge sowie Glasplattennegative und Kunststoffnegative Standort: Heimathaus Mariazell (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) Lenart, Branko Motive: u. a. Ortsansichten, Landschaft, Porträts in Radkersburg und Umgebung Datierung: 1995 bis 2008 Stückzahl/Trägermaterial: ca. 200 Fotopapierabzüge Standort: Pavel Haus (Südoststeiermark) Mayer, Max Motive: u. a. Ortsansichten, Chronik, Porträts Datierung: ca. 1930 bis 1960 Stückzahl/Trägermaterial: unbekannte Stückzahl Fotopapierabzüge, ca.5.000 Glasplattennegative Standort: MuseumsCenter Leoben (Bezirk Leoben) Moser, Michael Motive: u. a. Ortsansichten, Landschaft, Porträts, Japan Datierung: ab 1876 Stückzahl/Trägermaterial: unbekannte Stückzahl Fotopapierabzüge, ca. 500 Glasplattennegative Standort: Kammerhofmuseum Bad Aussee (Bezirk Liezen)

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

39


Pirnat, Atelier Motive: u. a. Porträts Datierung: ? Stückzahl/Trägermaterial: 13.699 Kunststoffnegative Standort: Stadtmuseum Judenburg (Bezirk Murtal) Schlechner, Walter Motive: u. a. Ortsansichten, Chronik, Porträts Datierung: 1970 bis 1982 Stückzahl/Trägermaterial: 2.850 Kunststoffnegative Standort: Museum Stadt Köflach (Voitsberg) Schmidt, Kurt Motive: u. a. Ortsdokumentationen Datierung: 1900 bis ? Stückzahl/Trägermaterial: ca. 1.000 Fotopapierabzüge Standort: Stadtarchiv Gleisdorf (Bezirk Weiz) Wändle, Jürgen Motive: u. a. Ortsansichten, Landschaft, Porträts Datierung: 1968 bis 1995 Stückzahl/Trägermaterial: ca. 1.000 Fotopapierabzüge (auch Reproduktionen) Standort: Museum Stadt Köflach (Voitsberg) Zisser, Franz Motive: u. a. Ortsansichten, Chronik, Porträts Datierung: ca. 1940 bis ? Stückzahl/Trägermaterial: unbekannt/Fotopapierabzüge Standort: Heimatmuseum Grafendorf (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) 6.2.3. Konvolute von Amateurfotografinnen und -fotografen sowie Knipserinnen und Knipsern in steirischen Gemeindearchiven und Museen Büchner, K. H. Motive: Dokumentation Geologie Gesäuse Datierung: 1965 bis 1970 Stückzahl/Trägermaterial: ca. 300/Glasdiapositive Standort: Archiv Nationalpark Gesäuse (Bezirk Liezen) Erlbacher, Rupert Motive: Tourismus Ramsau Datierung: 1950 bis 1965 Stückzahl/Trägermaterial: ca. 50/Glasdiapositive Standort: Museumsverein „Zeitroas“ Ramsau (Bezirk Liezen) Hausmann, Robert F. Motive: Chronik, u. a. Dokumentation der Wahlkampagne 1980 Datierung: Stückzahl/Trägermaterial: ?/Fotopapierabzüge Standort: Stadtarchiv Gleisdorf (Bezirk Weiz)

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

40


Herbst, Othmar Motive: Töpferreportage Datierung: ca. 1950 bis 1960 Stückzahl/Trägermaterial: ?/Fotopapierabzüge Standort: Stadtarchiv Gleisdorf (Bezirk Weiz) Hübel, Wilhelm Motive: Eisenbahnen Datierung: ? Stückzahl/Trägermaterial: ?/Fotopapierabzüge Standort: Technisches Eisenbahnmuseum Lieboch (Graz-Umgebung) Jeitler, Horst Motive: Ortsansichten, Bauwerke Datierung: 1999/200 Stückzahl/Trägermaterial: ca. 150/Fotopapierabzüge Standort: Stadtmuseum Hartberg (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) Kappel, Max Motive: Stadtbilder und Landschaft Datierung: ? Stückzahl/Trägermaterial: 17/Glasplattennegative Standort: Stadtmuseum Eisenerz (Bezirk Leoben) Käfer, ? Motive: Ortsansichten und Eisenabbau Datierung: 1945 bis 2000 Stückzahl/Trägermaterial: Fotopapierabzüge Standort: Stadtmuseum Eisenerz (Bezirk Leoben) Kitzer, Elsa Motive: Landwirtschaft, Kirchen und Flurdenkmäler im Auseerland Datierung: ca. 1960 bis 2000 Stückzahl/Trägermaterial: ca. 120/Fotopapierabzüge Standort: Archiv der Marktgemeinde Straden (Bezirk Südoststeiermark) Koller, Franz Motive: Obstbau, Landwirtschaft, Landjugend, Chronik Datierung: ca. 1950 bis 1960 Stückzahl/Trägermaterial: ca. 10.050/Diapositive Standort: Kammerhofmuseum Bad Aussee (Bezirk Liezen) Kompost, Walter Motive: Innenraumdokumentation der Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Veit am Vogau Datierung: 1965 Stückzahl/Trägermaterial: 37/Glasdiapositive Standort: Archiv Marktgemeinde St. Veit in der Südsteiermark (Bezirk Leibnitz)

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

41


Krebernik, Reinhard Motive: bäuerliches Leben, Mineralogie, archäologische Grabungen, Burgen und Schlösser Datierung: 1960 bis 1977 Stückzahl/Trägermaterial: 1367/Fotopapierabzüge Standort: Museum Stadt Köflach (Bezirk Voitsberg) Maxl, Jakob Motive: Landschaft, Chronik Datierung: 1950 bis 2000 Stückzahl/Trägermaterial: ca.1.000/Diapositive Standort: Archiv Gemeinde St. Marein-Feistritz (Bezirk Murtal) Mayr, Franz Motive: Museum Datierung: 1985 bis 2000 Stückzahl/Trägermaterial: ca. 100/Fotopapierabzüge Standort: Museum Stadt Köflach (Bezirk Voitsberg) Münzer, Kaspar Motive: Stadtansichten, Baugeschichte Datierung: 1975 bis 1985 Stückzahl/Trägermaterial: 60/Fotopapierabzüge Standort: Museum Stadt Köflach (Bezirk Voitsberg) Papst, Johann Motive: Chronik, Baugeschichte der Gemeinde, Flugaufnahmen aus dem Sportflugzeug Datierung: 1975 bis 2000 Stückzahl/Trägermaterial: ca. 2.000/Kunststoffdiapositive Standort: Archiv Marktgemeinde St. Veit in der Südsteiermark (Bezirk Leibnitz) Pelko, Gerhard Motive: Türen von Köflacher Häusern Datierung: 1980 bis 1990 Stückzahl/Trägermaterial: 45/Fotopapierabzüge Standort: Museum Stadt Köflach (Bezirk Voitsberg) Potzgruber, Josef Motive: Dokumentation der Region Datierung: ca. 1950 bis 1990 Stückzahl/Trägermaterial: ca. 500/Fotopapierabzüge Standort: Heimathaus Mariazell (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) Rathmanner, Hans Motive: Veranstaltungen und Baudokumentationen für die Stadtgemeinde Knittelfeld Datierung: 1983 bis 1994 Stückzahl/Trägermaterial: ca. 3.000/Rollfilm- und Kleinbildnegative Standort: Stadtarchiv Knittelfeld (Bezirk Murtal)

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

42


Rauter, Dietmar und Gerold Motive: Veranstaltungen und Baudokumentationen für die Stadtgemeinde Knittelfeld Datierung: ab 1960 Stückzahl/Trägermaterial: ca. 800.000/Diapositive Standort: Privatbesitz, Eisenbahnmuseum Knittelfeld (Bezirk Murtal) Rodt, F. Motive: Eisenbahnen Datierung: ca. 1970 bis 1980 Stückzahl/Trägermaterial: ca. 80 Stück/Fotopapierabzüge Standort: Technisches Eisenbahnmuseum Lieboch (Bezirk Graz-Umgebung) Schmölzer, Otto Motive: Landschaft, Ortsansichten, Fasching Datierung: ca. 1960 bis 1995 Stückzahl/Trägermaterial: ca. 600/Diapositive Standort: Mineralienmuseum Anger (Bezirk Weiz) Schnabel, Anton Motive: Landschaft, Marterln Datierung: ? Stückzahl/Trägermaterial: ?/Positive Standort: Museum HochQuellenWasser (Bezirk Liezen) Schölnast, Christian Motive: Familie, Brauchtum Datierung: 1930 bis 1997 Stückzahl/Trägermaterial: ca. 200/Fotopapierabzüge Standort: Museum im Tabor Feldbach (Bezirk Südoststeiermark) Suppanz, Norbert Motive: Eisenbahn-Werkstätte Knittelfeld (ÖBB-Werksfotograf) Datierung: ca. 1960 bis 1980 Stückzahl/Trägermaterial: ca. 200/Fotopapierabzüge Standort: Stadtarchiv Knittelfeld (Bezirk Murtal) Theißl, Renate Motive: Brücken in Österreich Datierung: ca. 1950 bis 1990 Stückzahl/Trägermaterial: 8.000/Fotopapierabzüge und Negative Standort: Österreichisches Brückenmuseum Edelsbach (Bezirk Südoststeiermark) Trummer, Thomas Motive: Ortsansichten, Straßenbau, Brauchtum Datierung: 1928 bis 1950 Stückzahl/Trägermaterial: ca. 150/Fotopapierabzüge Standort: Museum in Ligist im Schmiedhiaslhammer (Bezirk Voitsberg)

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

43


Vejd, Anton Motive: Landschaft, Porträt Datierung: ab 1990 Stückzahl/Trägermaterial: ca. 1.500/Fotopapierabzüge Standort: Archiv Marktgemeinde Übelbach (Bezirk Graz-Umgebung) Vaculik, Erich Motive: Landschaft, Chronik, Gebäude Datierung: ca. 1960 bis 2000 Stückzahl/Trägermaterial: ?/Positive und Negative Standort: Archiv Marktgemeinde Übelbach (Bezirk Graz-Umgebung) Wagner, Karl Motive: Schloss Seggau und seine Besitzungen Datierung: 1954 bis 1991 Stückzahl/Trägermaterial: ca. 1.400/Fotopapierabzüge und Diapositive Standort: Schloss Seggau (Bezirk Leibnitz) 6.3. Übernahme von fotografischen und audiovisuellen Beständen in die Multimedialen Sammlungen Im Zuge des Projekts „Landesaufnahme“ konnten nicht nur fruchtbringende Kontakte zu steirischen Gemeindearchiven und Museen, sondern auch zu Nachfahrinnen und Nachfahren ehemaliger Berufsfotografinnen und -fotografen und Privatpersonen bzw. Sammlerinnen und Sammlern geknüpft werden, woraus sich neben wertvollen fotohistorischen Informationen teils sehr umfangreiche Bestandsübernahmen durch die Multimedialen Sammlungen ergeben haben: → 874 S/W-Papierabzüge aus diversen Nachlässen: u. a. Bestand Franz Kubowsky, Bildhauer in Graz Franz Perkusch, Fotografengehilfe im Atelier Max Deix in Deutschlandsberg sowie 1 Fotoalbum mit 45 fotografischen Objekten Geschenkgeber: Dr. Herbert Kriegl, Deutschlandsberg → 89 Glasplattennegative mit Aufnahmen von Anton List (Großvater des Schenkungsgebers), Landwirt und Winzer in Siebing, 1929–1936 Geschenkgeber: Anton List, Siebing → 1 Schmalfilmprojektor „Bauer Pentalux 16“, Stummfilmprojektor für 16mm-Filme Geschenkgeber: Michael Pichler, Grafendorf → 74 Stück Glasdiapositive zur Adelsberger Grotte in Holzkassette mit handschriftlichem Verzeichnis, s/w, um 1910 Geschenkgeber: Stadtgemeinde Kindberg → 88 S/W-Papierabzüge, größtenteils beschriftet und datiert, Knipserfotografie mit Motiven von Leibnitz und Umgebung zuzüglich Begleitmaterialien Geschenkgeberin: Theresia Rossmann, Labitschberg bei Gamlitz → 326 fotografische Objekte zuzüglich Begleitmaterialien Geschenkgeber: OSR Prof. Mag. Bruno Seebacher, Graz Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

44


→ 46 S/W-Papierabzüge, mehrheitlich vom Geschenkgeber bezeichnet und datiert, Motive: Grenzland, Südtsteiermark, Firmengeschichte Perlmooser Retznei Geschenkgeber: Gerhard Stingel, Ehrenhausen → 20 Glasplattennegative, Großformate, Grazer Stadtansichten, Geschenkgeber: Manfred Feischl, Altobmann des Heimathauses Mariazell → 17 Glasplattennegative samt Dokumenten, Fotograf Anton Szamborski in Mureck, um 1940 Kauf: aus Privatbesitz → Ca. 12.000 Glasplattennegative sowie Fotopapierabzüge, Dokumente und fotografische Geräte aus dem fotografischen Nachlass der weststeirischen Fotografenfamilie Fauth, Korbin Geschenkgeberin: Maria Fauth, St. Peter im Sulmtal

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

45


6.4. Fotografische Dokumentation 6.4.1. Workshops in den Bezirken

Workshop zur Fotokonservierung im Rahmen einer Sitzung des Museumsverbundes Steirische Eisenstraße im MuseumsCenter Leoben, 2016 Foto: Walter Feldbacher

Workshop zur Fotokonservierung für Museumsfreunde und Privatsammler im Museum in Ligist im „Schmiedhiaslhammer“, 2016 Foto: Walter Feldbacher

Workshop zur Fotokonservierung im Heimathaus Mariazell, Dipl.-Rest./Kons. (FH) Fenna Yola Tykwer demonstriert archivgerechtes „Objekthandling“ und gibt Tipps zur Lagerung und Verpackung von analogen fotografischen Materialien, 2016 Foto: Walter Feldbacher

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

46


6.4.2. Besuche von Institutionen

Mehrere Tausend Diapositive der ehemaligen Bezirksbildstelle Murau, Marktgemeinde Neumarkt in der Steiermark, 2016 Foto: J. J. Kucek Ortsbildsammlung der Fusionsgemeinde Perchau am Sattel, Marktgemeinde Neumarkt in der Steiermark, 2016 Foto: J. J. Kucek

Museumsstammtisch im Heimatmuseum Grafendorf in der Oststeiermark, 2016 Foto: J. J. Kucek

Archivschrank mit FotopapierabzĂźgen, 2016 Foto: Heimo Hofgartner

Besuch im Heimatmuseum St. Peter im Sulmtal, 2016 Foto: J. J. Kucek Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

47


Sichtung von Fotobeständen im Museum in Ligist im „Schmiedhiaslhammer“, 2016 Foto: J. J. Kucek

Glasplattennegative der Fotografendynastie Kuss in Originalverpackung, Heimathaus Mariazell, 2016 Foto: Walter Feldbacher

„Schulfilme“ der ehemaligen Bezirksbildstelle Murau, Marktgemeinde Neumarkt in der Steiermark, 2016 Foto: J. J. Kucek

Fotosammlung im Depot des Stadtarchivs Gleisdorf, 2016 Foto: Walter Feldbacher

Sichtung der „Sammlung Manfred Losch“ in der Marktgemeinde Lannach, 2016 Foto: J. J. Kucek Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

48


6.4.3. Blick in die Multimedialen Sammlungen

17-Grad-Depot der Multimedialen Sammlungen, Fotosammlung, 2016 Foto: J. J. Kucek

17-Grad-Depot der Multimedialen Sammlungen, Filmsammlung, 2016 Foto: J. J. Kucek

17-Grad-Depot der Multimedialen Sammlungen, Filmsammlung, 2016 Foto: J. J. Kucek

17-Grad-Depot der Multimedialen Sammlungen, Audiosammlung, 2016 Foto: J. J. Kucek

Archivierung von Kleinbildnegativen, Medienrestaurierwerkstätte der Multimedialen Sammlungen, 2016 Foto: J. J. Kucek Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

49


6.5. Museumsblog

Museumsblog Universalmuseum Joanneum

Landesaufnahme(n) – eine virtuelle kulturhistorische Wirtshausrallye durch eine südsteirische Fusionsgemeinde Multimediale Sammlungen Die Multimedialen Sammlungen am Universalmuseum Joanneum präsentieren exemplarisch im Rahmen des Projekts „Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes“ historische Fotografien aus steirischen Gemeindearchiven und Regionalmuseen. » weiterlesen

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

50


Landesaufnahme(n): Ein kultur- und zeitgeschichtlicher Streifzug durch das Fotoarchiv Gleisdorf Konservieren & Restaurieren | Multimediale Sammlungen Die Multimedialen Sammlungen am Universalmuseum Joanneum durften im Rahmen des Projekts „Landesaufnahme“ bereits mehr als 25 steirische Museen und Gemeindearchive besuchen, so auch das Museum im Rathaus, kurz MiR, sowie das Stadtarchiv in Gleisdorf. Neben der Sichtung der im Depot lagernden analogen Foto- und Filmbestände und einer konservatorischen Beratung durch die Mitarbeiter der Multimedialen Sammlungen vor Ort, konnten hierbei auch wertvolle Erfahrungen hinsichtlich der Archivierung und Digitalisierung derartiger Bestände ausgetauscht werden. » weiterlesen

Landesaufnahme(n) – Zeitbilder aus dem Stadtarchiv Kindberg Multimediale Sammlungen Zu den Fotobeständen, die den Multimedialen Sammlungen im Rahmen des Projekts „Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes“ gemeldet wurden, zählen auch rund 150 regionalhistorisch bedeutsame Fotografien aus der Kindberger Ortschronik, die der Künstler Hubert Pilch (1893–1974) hand- und maschinschriftlich erstellt hat. Auch auf den umfassenden Nachlass des Kinderberger Amateurfotografen und Sammlers Franz F. Seidl sind wir aufmerksam gemacht worden. » weiterlesen

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

51


Landesaufnahme(n) im „Schmiedhiaslhammer“ – Leopold und Anna Bude zu Gast in Ligist Multimediale Sammlungen Das in einer ehemaligen Schmiede untergebrachte „Museum Ligist im Schmiedhiaslhammer“ erinnert an die einstige Lebenswelt der Gewerken und Hammerherrn, Handwerker und Bauern in und um Ligist. Die Museumsverantwortlichen Elfi und Ingo Wundrak können nicht nur auf eine kulturhistorisch beachtliche Sammlung an dreidimensionalen Objekten zurückgreifen, sondern setzen dabei auch auf das Medium der Fotografie als zeithistorische Quelle. » weiterlesen

Spurensuche in der Steiermark Forschung Frei nach dem Motto „Das Universalmuseum Joanneum geht raus", besuchen die Fachleute der Multimedialen Sammlungen auf Anfrage steirische Gemeinden für das Projekt „Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes“, das vom „Land Steiermark – Wissenschaft und Forschung“ gefördert wird. » weiterlesen

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

52


Die Bewahrung von Medienschätzen in den Multimedialen Sammlungen Teil 1 Konservieren & Restaurieren | Multimediale Sammlungen Museen, Archive und andere Gedächtnisinstitutionen beschäftigt heutzutage eine besondere Aufgabe: das Erheben, Restaurieren und Bewahren von audiovisuellen Zeugnissen der Kulturgeschichte. Die Fachleute der Multimedialen Sammlungen des Universalmuseums Joanneum wirken in einer der wichtigsten Anlaufstellen in der Steiermark, was diese Herausforderung betrifft » weiterlesen

Die Bewahrung von Medienschätzen in den Multimedialen Sammlungen Teil 2 Konservieren & Restaurieren | Multimediale Sammlungen Museen, Archive und andere Gedächtnisinstitutionen beschäftigt heutzutage eine besondere Aufgabe: das Erheben, Restaurieren und Bewahren von audiovisuellen Zeugnissen der Kulturgeschichte. Die Fachleute der Multimedialen Sammlungen des Universalmuseums Joanneum wirken in einer der wichtigsten Anlaufstellen in der Steiermark, was diese Herausforderung betrifft. » weiterlesen

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

53


Museumsblog Universalmuseum Joanneum

16. Dezember 2016 / Walter Feldbacher

Landesaufnahme(n) – eine virtuelle kulturhistorische Wirtshausrallye durch eine südsteirische Fusionsgemeinde Multimediale Sammlungen

Die Multimedialen Sammlungen am Universalmuseum Joanneum präsentieren exemplarisch im Rahmen des Projekts „Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes“ historische Fotografien aus steirischen Gemeindearchiven und Regionalmuseen. Aus der Marktgemeinde St. Veit in der Südsteiermark stehen diesmal Aufnahmen von teils noch bestehenden, aber auch von bereits längst „abgekommenen“ Gastronomiebetrieben in den ehemaligen Gemeinden St. Veit am Vogau, St. Nikolai ob Draßling und Weinburg am Saßbach im Blickpunkt.

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

54


Foto: Postkarte, Schlauer A., Sauerbrunn „Sulzegg an der Liebe“ mit Restauration (heute aufgelassen), um 1910;

Foto: Ausschnitt einer Postkarte (vom Gasthaus verlegt), unbekannter Fotograf, Gasthaus zum „guten Tropfen“ in Priebing bei Weinburg am Saßbach (heute Wirtshaus zur Reblaus), um 1920;

Foto: Postkarte (Winteraufnahme), unbekannter Fotograf, Gasthof und Fleischerei Anton Thaller, St. Veit am Vogau (heute Thaller‘s Gasthof zur Traube), um 1920

Als Musterbeispiel einer Fusionsgemeinde (Gemeindestrukturreform 2015) ist man bemüht, auch hinsichtlich eines Fotoarchivs bzw. einer gemeindegeschichtlichen Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

55


Dokumentationsstelle, in Zusammenarbeit mit privaten Sammlern gemeinsame Wege zu gehen. Neben der schrittweisen Digitalisierung einzelner Bestände soll natürlich auch auf eine fachgerechte Lagerung und Verpackung der analogen fotografischen Objekte geachtet werden. Außen- und Innenaufnahmen von Gaststätten, oftmals von Gastwirten zu Werbezwecken als Postkarte selbst verlegt (übrigens ein beliebtes Sammlermotiv!), lassen sich beinahe in jedem steirischen Gemeindearchiv finden. Als Orte des leiblichen Genusses, der privaten Kommunikation und Unterhaltung, aber auch als (vereins-)politische Versammlungsstätten sowie aufgrund ihres spezifischen Interieurs sind sie kultur- und zeitgeschichtlich besonders interessant.

Foto: Privataufnahme, Kartenrunde um Gastwirt Franz Peer in Weinburg am Saßbach (Der Traditionsgasthof wurden in 1980er Jahren abgerissen), um 1930;

Foto: Privataufnahme, Weinburger Dorfburschen „feiern“ vor dem „Einrücken“ in Franz Peer‘s Gasthof, um 1940

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

56


Foto: unbekannter Fotograf, Maskenball beim Gasthaus Kerschbaum „Kirchenwirt“ in St. Veit am Vogau, 1930;

Foto: Foto Bauer, Gastzimmer des Gasthauses Sixt in Siebing, 1970

Foto: unbekannter Fotograf, Szene im Gastgarten des Gasthofs Frisch (siehe Titelbild) in St. Veit am Vogau, um 1940

Foto: unbekannter Fotograf, Festtafel für eine Primizfeier im Gasthofs Frisch (siehe Titelbild) in St. Veit am Vogau, undatiert

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

57


Wer sich auf die Suche nach regionalhistorischen Fotografien begibt, ist ohnehin gut beraten, sich auch in den örtlichen Wirtshäusern umzusehen. Hier stößt man nicht selten auf lokalhistorisch wertvolle Bilddokumente, gerahmt und verglast, quasi als „Dauerausstellung“ in den Gaststuben präsentiert. Aus konservatorischer Sicht muss hierzu freilich angemerkt werden, dass aufgrund meist ungünstiger klimatischer Bedingungen, wie Temperaturschwankungen oder Tabakrauch, die historischen Originalaufnahmen besser durch Reproduktionen ersetzt werden sollten. Der Charme der späten 1950er, 1960er und 1970er Jahre – Konditorei & Cafe Sepp Kaiser in St. Veit am Vogau

Foto: unbekannter Fotograf, „Tortenflitzer“ (Fiat Multipla) des Konditormeisters Sepp Kaiser zur Mehlspeisenzustellung, 1958

Foto: Ausschnitt einer Postkarte (Foto Bauer), Blick ins Cafe Kaiser, 1963

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

58


Foto: unbekannter Fotograf, Kegelbahneröffnung im Cafe Kaiser, 1966

Foto: unbekannter Fotograf, Verkaufsraum Konditorei –Cafe Kaiser, um 1970

Foto: unbekannter Fotograf, Verkaufsraum mit Espressomaschine in der Konditorei – Cafe Kaiser, um 1970

Kategorie: Multimediale Sammlungen Schlagworte: Landesaufnahme

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

59


Museumsblog Universalmuseum Joanneum

24. Oktober 2016 / Walter Feldbacher

Landesaufnahme(n): Ein kultur- und zeitgeschichtlicher Streifzug durch das Fotoarchiv Gleisdorf Konservieren & Restaurieren | Multimediale Sammlungen

Die Multimedialen Sammlungen am Universalmuseum Joanneum durften im Rahmen des Projekts „Landesaufnahme“ bereits mehr als 25 steirische Museen und Gemeindearchive besuchen, so auch das Museum im Rathaus, kurz MiR, sowie das Stadtarchiv in Gleisdorf. Neben der Sichtung der im Depot lagernden analogen Foto- und Filmbestände und einer konservatorischen Beratung durch die Mitarbeiter der Multimedialen Sammlungen vor Ort, konnten hierbei auch wertvolle Erfahrungen hinsichtlich der Archivierung und Digitalisierung derartiger Bestände ausgetauscht werden. Mag. Eva Lassnig, die derzeit als Karenzvertretung von Mag. Sigrid Meister das Museum und Stadtarchiv Gleisdorf leitet, erzählt:

„Das Museum im Rathaus (MiR) Gleisdorf ist heute vorrangig ein Ort der Begegnung mit Kunst und Kultur. Regionale und überregionale

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

60


Künstlerinnen und Künstler finden im Kellergewölbe des Rathauses eine willkommene Ausstellungsplattform. Ein fixer Bestandteil des Museums ist auch der sogenannte „Gleisdorfraum“. Ausgehend vom Jahre 0 bis in die Gegenwart kann man an riesigen Wandtafeln die Geschehnisse in Gleisdorf, Europa und der gesamten Welt nachlesen und miteinander vergleichen. Historische Ereignisse auf einen Blick! Die Besucherinnen und Besucher haben hier auch die Möglichkeit, sich via Info-Terminal über die Museumsgeschichte, das Archivgut oder die Objekte der Sammlung zu informieren.“

Foto: unbekannter Fotograf, Rathaus in Gleisdorf mit angebautem „Josefshaus“, undatiert;

Im Stadtarchiv von Gleisdorf befinden sich ca. 5.000 Fotopapierabzüge und rund 3.000 Kunststoffnegative (Planfilme, Rollfilme, Kleinbildnegative). Der Großteil der Aufnahmen stammt von drei Berufsfotografen, die ab dem frühen 20. Jahrhundert in Gleisdorf und Umgebung tätig waren: Franz Begsteiger, Kurt Schmidt und Fotoatelier Wugganig. Aber auch zahlreiche Fotos sogenannter Knipser (Privataufnahmen) sind Bestandteil dieses Fotoarchivs, das bereits zur Gänze digitalisiert und inventarisiert werden konnte.

Kloster der Dominikanerinnen in Gleisdorf "Bunter Abend Gleisdorf - Hannerl“ Herrenrunde an weihnachtlich gedeckter Tafel in einem Gasthaus

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

61


Gleisdorf mit Hakenkreuzfahnen beflaggt Holzarbeiter mit gefälltem Baum Sanitäts - Gruppe vor dem Feuerwehr-Rüsthaus in Gleisdorf volkstümliche Gesellschaft mit Zitherspieler Singverein Gleisdorf Freibades an der Rabnitz Wellenbad Gleisdorf zwei junge Herren mit Fahrrad Kaufhaus Mörath in Gleisdorf Gesangsverein Gleisdorf Musikkapelle

Kontakt: MiR – Museum im Rathaus Rathausplatz 1, 8200 Gleisdorf Tel: +43 (3112) 2601-433 museum@gleisdorf.at www.gleisdorf.at www.facebook.com/museumimrathaus Kategorie: Konservieren & Restaurieren | Multimediale Sammlungen Schlagworte: Landesaufnahme

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

62


Museumsblog Universalmuseum Joanneum

1. September 2016 / Walter Feldbacher

Landesaufnahme(n) – Zeitbilder aus dem Stadtarchiv Kindberg Multimediale Sammlungen

Zu den Fotobeständen, die den Multimedialen Sammlungen im Rahmen des Projekts „Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes“ gemeldet wurden, zählen auch rund 150 regionalhistorisch bedeutsame Fotografien aus der Kindberger Ortschronik, die der Künstler Hubert Pilch (1893–1974) hand- und maschinschriftlich erstellt hat. Auch auf den umfassenden Nachlass des Kinderberger Amateurfotografen und Sammlers Franz F. Seidl sind wir aufmerksam gemacht worden.

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

63


Foto: Alexander Schein, 2016

„Die Ordnung und Erschließung des Archivs ermöglicht seit 2010 auch eine gezielte Nutzung der Fotobestände. Derzeit sind bereits etwa 5000 unserer Fotopositive erfasst“, berichtet Alexander Schein, der für den Aufbau des Stadtarchivs Kindberg verantwortlich ist. Die fotografischen Bestände der ehemaligen Gemeinden Allerheiligen im Mürztal und Mürzhofen konnten ebenso wie mehrere Vereinsarchive und Privatkonvolute in die Obhut des Stadtarchivs Kindberg übernommen werden. Darunter befinden sich auch einige Porträts dort ansässiger Persönlichkeiten um 1900 aus den Ateliers der lokalen Fotografen Cornelius Pap in Kindberg, Josef Ressel in Fochnitz bei Stanz und Hanns Winkler in St. Marein im Mürztal.

Unbekannter Fotograf, „Landsturm – Sicherungswache“ der Bahnhof – Wasserwerke Kindberg, Nachlass Franz F. Seidl, 1914.

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

64


Unbekannter Fotograf, „Kinderfreunde“ der Ortsgruppe Kindberg, Nachlass Franz F. Seidl, 1920.

Unbekannter Fotograf, Maibaumaufstellen mit der Werkskapelle Kindberg, um 1950.

Unbekannter Fotograf, Besuch von Bundeskanzler Bruno Kreisky in Kindberg, 1970er-Jahre;

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

65


Unbekannter Fotograf, „Preis-Langsam-Wettfahren“ des Arbeiterradfahrvereins Kindberg, Nachlass Franz F. Seidl, 05. 10. 1902.

Auf den Spuren von Cornelius Pap – ein ungarischer „Wanderfotograf“ in Kindberg Recherchiert von Christian Müllner, Postkarten- und Fotosammler aus Kindberg Cornelius Pap wurde am 29.09.1852 in Lébény – Szt. – Miklos im Bezirk Mosony/Wiselburg in Ungarn geboren. Über seine Jugend- und Lehrjahre sind uns bisweilen keine Informationen überliefert. Am 26. April 1880 heiratete er in Feldkirch/Vorarlberg die ebenfalls aus Ungarn stammende Hermine Hajek. Das Ehepaar hatte insgesamt vier Kinder, wobei der älteste Sohn Ferdinand (1881) sowie Tochter Kornelia (1882) in Bludenz zur Welt kamen. Ob Cornelius Pap schon um 1880 in Vorarlberg ein eigenes fotografisches Atelier betrieben hat, ist nicht belegt.

Cornelius Pap (Kindberg), Carte cabinet, „Emerich Kwaćik / Bau- und Galanteriespengler / Kindberg“ (Stempel auf RS), Nachlass Franz F. Seidl, um 1900.

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

66


Sein Weg nach Kindberg führte ihn über St. Johann im Pongau (um 1885), Schladming (hier wurden auch die Söhne Maximilian 1886 und Hermann 1890 geboren) und Bischofshofen (Atelier von 1894 bis 1896). Als Fotograf ist Cornelius Pap in Kindberg erstmals 1889 nachweisbar. Eine Gruppenaufnahme von den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Kindberg zu ihrem 20-jährigen Bestandsjubiläum bezeugt zumindest, dass er in diesem Jahr zumindest zeitweise in Kindberg fotografisch tätig war. Nach einem erfolglosen Ansuchen auf Aufnahme in den Heimatverband Kindberg im Jahre 1901 erfolgte diese schließlich 1907. Cornelius Pap verdiente sein Geld sich hauptsächlich mit Porträtfotografie, von 1899 bis 1906 tritt er auch als Fotograf und Verleger von Postkarten mit Ansichten aus dem Raum Mürztal auf.

Postkarte „Gruss aus Kindberg“, um 1911, ohne Angabe des Fotografen bzw. Verlegers, Privatsammlung Christian Müllner. Am Haus (linker Bildrand) ist über dem vergitterten linken Fenster ein Schild angebracht: „Cornelius Pap Fotograf“. Links neben der Eingangstür ist ein Schaukasten mit Fotografien zu erkennen. Familie Pap war mit Atelier und Wohnung im Haus mit der Conscriptionsnummer 49, heute Hauptstraße 68, eingemietet.

Im Amtskalender von Salzburg in den Jahren 1911 bis 1918 wird Cornelius Pap als Fotograf in St. Johann im Pongau geführt. Er verstirbt 1936. Sein Sohn Ferdinand übernahm bereits im Jahre 1910 das väterliche Atelier in Kindberg, welches dieser bis 1922 betrieb, ehe er nach Kitzbühel verzog. Ferdinand Pap verlegte ca. 50 Ansichtskarten mit Motiven aus dem Raum Kindberg, auf denen allesamt der Name des Autors in der Schreibweise „Papp“ angeführt ist. Kategorie: Multimediale Sammlungen Schlagworte: Landesaufnahme

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

67


Museumsblog Universalmuseum Joanneum

28. Juli 2016 / Walter Feldbacher

Landesaufnahme(n) im „Schmiedhiaslhammer“ – Leopold und Anna Bude zu Gast in Ligist Multimediale Sammlungen

Das in einer ehemaligen Schmiede untergebrachte „Museum Ligist im Schmiedhiaslhammer“ erinnert an die einstige Lebenswelt der Gewerken und Hammerherrn, Handwerker und Bauern in und um Ligist. Die Museumsverantwortlichen Elfi und Ingo Wundrak können nicht nur auf eine kulturhistorisch beachtliche Sammlung an dreidimensionalen Objekten zurückgreifen, sondern setzen dabei auch auf das Medium der Fotografie als zeithistorische Quelle.

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

68


Die Multimedialen Sammlungen am Universalmuseum Joanneum sind bei ihrer medienhistorischen Spurensuche im Rahmen des Projekts „Landesaufnahme“ unter anderem auf zwei bemerkenswerte Fotobestände in diesem Museum gestoßen.

Medienhistorische Spurensuche im Rahmen des Projekts “Landesaufnahme”, Foto: UMJ

Neben mehreren Hundert qualitätsvollen Aufnahmen des Amateurfotografen und Ortsbildchronisten Thomas Trummer – er lebte von 1928 bis ca. 1950 im ehemaligen Hammerherrnhaus – befinden sich im Ligister Museum auch „private“ Fotografien des seit 1862 in Graz ansässigen k.k. Hoffotografen Leopold Bude (1840–1907). Ingo Wundrak hat recherchiert und weiß zu berichten: Leopold Bude und seine Ehefrau Anna (1836–1913), die den Atelierbetrieb nach seinem Tod weiterführte, waren mit Julie Seitle von Seltei, Tochter des Hof- und Gerichtsadvokaten Dr. Peter Trummer Ritter von Labitschburg, befreundet. Sie ist im Nachbargebäude des heutigen Museums, im Volksmund die „Labitschburg“ genannt, aufgewachsen und verbrachte später gemeinsam mit ihrem Ehemann Ernst Seitle von Seltei, Major des 47. k.k. Infanterieregiments, die Sommermonate im weststeirischen Ligist, wo auch das Ehepaar Bude öfters zu Gast war.

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

69


Leopold Bude, “Anna Bude und Julie Seitle von Seltei vor der Hofmühle in Ligist”, vor 1900, Archiv des Museums in Ligist

 Leopold Bude, “Zimmer der Julie Seitle von Seltei in der „Labitschburg“ in Ligist”, vor 1900, Archiv des Museums in Ligist

Gemeinsam mit den Multimedialen Sammlungen möchten sich Elfriede und Ingo Wundrak ausgehend von ihren Beständen auf die Suche nach weiteren interessanten Notizen zur regionalen Fotogeschichte begeben. Im Herbst 2016 werden die Multimedialen Sammlungen einen Workshop im Ligister Museum zu Fragen der Medienkonservierung veranstalten. Fotostrecke: „Landesaufnahme“ im „Schmiedhiaslhammer-Haus“ in Ligist (Fotos: UMJ/J.J. Kucek):

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

70


Aus den Multimedialen Sammlungen: Fotografien des aus Krain stammenden und in Graz ansässigen Fotografen Konrad Kaitna (1846–1921) zu Ligist:

 Konrad Kaitna (Kajtna), “Blick auf Ligist mit Pfarrkirche”, vor 1900, Multimediale Sammlungen/Universalmuseum Joanneum

 Konrad Kaitna (Kajtna), “Blick auf Ligist mit Burgruine”, vor 1900, Multimediale Sammlungen/Universalmuseum Joanneum

Kontakt: MUSEUM LIGIST 8563 Ligist 95 museum.ligist@a1.net +43 (0)650 767 6568 Kategorie: Multimediale Sammlungen Schlagworte: Landesaufnahme

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

71


Museumsblog Universalmuseum Joanneum

24. März 2016 / Marion Kirbis

Spurensuche in der Steiermark Forschung

Frei nach dem Motto „Das Universalmuseum Joanneum geht raus", besuchen die Fachleute der Multimedialen Sammlungen auf Anfrage steirische Gemeinden für das Projekt „Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes“, das vom „Land Steiermark – Wissenschaft und Forschung“ gefördert wird. Das Ziel des Projekts Landesaufnahme und dieser medienhistorischen Spurensuche ist es, wichtige audiovisuelle Zeugnisse der steirischen Geschichte zu finden und zusammen mit den Eigentümern zu retten. Wegen ihrer materiellen Beschaffenheit oder fehlenden Möglichkeiten zur richtigen Lagerung können Dias, analoge Fotografien, Super8-Filme und Glasplattennegative nämlich bedroht sein. Diese historischen Dokumente sollen erhalten bleiben und erstmals einen Überblick über analoge Fotografien sowie Film-/Video- und Tonmaterialien, die in steirischen Museen und Archiven vorhanden sind, geben. Video: © J. J. Kucek Multimediale Sammlungen Ansprechpartner: Walter Feldbacher walter.feldbacher@museum-joanneum.at, +43-699/13347331 www.multimediale-sammlungen.at Kategorie: Forschung Schlagworte: Landesaufnahme | Medien | analog

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

72


Museumsblog Universalmuseum Joanneum 8. März 2016 / Christina Cresnik

Die Bewahrung von Medienschätzen in den Multimedialen Sammlungen Teil 1 Konservieren & Restaurieren | Multimediale Sammlungen

Museen, Archive und andere Gedächtnisinstitutionen beschäftigt heutzutage eine besondere Aufgabe: das Erheben, Restaurieren und Bewahren von audiovisuellen Zeugnissen der Kulturgeschichte. Die Fachleute der Multimedialen Sammlungen des Universalmuseums Joanneum wirken in einer der wichtigsten Anlaufstellen in der Steiermark, was diese Herausforderung betrifft.

Die Multimedialen Sammlungen des Universalmuseums Joanneum Die Multimedialen Sammlungen verfügen über einen erheblichen Bestand an Foto-, Film- und Tondokumenten und haben sich der Archivierung und Konservierung von wertvollen Medienobjekten verschrieben, die vor allem für die Steiermark von Bedeutung sind.

Die Restauratoren Jorge Sepulveda Herreros und Fenna Yola Tykwer bei der Durchsicht von Fotonegativen (Foto: Max Wegscheidler)

Hier setzt auch das vom „Land Steiermark – Wissenschaft und Forschung“ geförderte Projekt „Landesaufnahme - Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes“ an. Das Ziel des Projektes ist, mithilfe von Museen sowie von Stadt- und Gemeindearchiven den Bestand an Foto-,

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

73


Film- und Tonmaterialien in steirischen Sammlungen zu erheben und wichtiges mediales Kulturgut der Steiermark in Kooperation mit den jeweiligen Eigentümern zu erhalten.

Die Erhaltung des historischen Erbes in allen seinen Formen und historischen Perioden findet ihre Rechtfertigung in den Werten, die man diesem Erbe beimisst.“ (Fenna Yola Tykwer)

Medienkonservierung und -restaurierung Fenna Yola Tykwer, Diplom-Konservatorin/-Restauratorin (FH) am Universalmuseum Joanneum, erklärt: Die Bezeichnung „Medienkonservierung“ ist ein Sammelbegriff für die Erhaltung aller audiovisuellen Mittel und Verfahren zur Verbreitung und Aufbewahrung von Bildern, Texten, Tönen etc. Ein Medium ist ein Trägersystem zur Informationsvermittlung, wie beispielsweise Audiokassetten, Tonbänder, Fotografien, Negative, Videos, CDs, DVDs. Zwei Haupttätigkeiten der Medienkonservierung und -restaurierung sind ausschlaggebend für die Erhaltung unseres kulturhistorischen Erbes: Die präventive Konservierung und die kurative Restaurierung. Bei der präventiven Konservierung geht es zum Beispiel um die Herstellung von optimalen Bedingungen für die Lagerung, Nutzung und Präsentation und den sachgemäßen Transport von Kulturgut. Die kurative Restaurierung, im Gegensatz, geht mit einem unmittelbaren Tätigwerden am Kulturgut einher. Beispiele dafür sind die Reinigung eines Objektes oder die Retusche einer Fehlstelle.

Digitalisierung von Fotonegativen mittels Scanner und geeigneter Software (Foto: Fenna Yola Tykwer)

Ein direkter Eingriff am Objekt – also kurative Restaurierung – sollte nur von einem ausgebildeten Restaurator durchgeführt werden. Maßnahmen im Bereich der präventiven Konservierung können jedoch auch von geschulten Laien umgesetzt werden. In der Fortsetzung wird der Unterschied zwischen den beiden weiter beleuchtet. Kategorie: Konservieren & Restaurieren | Multimediale Sammlungen Schlagworte: Landesaufnahme | Medien | analog

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

74


Museumsblog Universalmuseum Joanneum 13. März 2016 / Christina Cresnik

Die Bewahrung von Medienschätzen in den Multimedialen Sammlungen Teil 2 Konservieren & Restaurieren | Multimediale Sammlungen

Museen, Archive und andere Gedächtnisinstitutionen beschäftigt heutzutage eine besondere Aufgabe: das Erheben, Restaurieren und Bewahren von audiovisuellen Zeugnissen der Kulturgeschichte. Die Fachleute der Multimedialen Sammlungen des Universalmuseums Joanneum wirken in einer der wichtigsten Anlaufstellen in der Steiermark, was diese Herausforderung betrifft.

Probenentnahme an einem 35mm Film für den Diphenylamintest zum Nachweis von Nitrocellulose (Foto: Fenna Yola Tykwer)

Präventive Konservierung Die präventive Konservierung umfasst vorwiegend Maßnahmen zur Verbesserung der Umgebungsbedingungen, um Schäden am Kulturgut zu vermeiden und somit ihre Lebensdauer zu verlängern. Themen der präventiven Konservierung sind beispielsweise:

Licht (Lichtstärke, Beleuchtungsstärke, UV-/IR-Anteile des Lichts etc.)

Klimatische Bedingungen (relative Luftfeuchte, Temperatur etc.)

Schädigungen durch Insekten und Mikroorganismen

Schadstoffemissionen

Katastrophenmanagement (Feuer, Wasser etc.)

Transport, Objekthandling

Gebäudeplanung für Depot- und Archivräume

Sicherheitskonzepte gegen Diebstahl und Beschädigung

Pflege und Wartung von Kulturgütern und Kunstobjekten

Auswahl geeigneter Verpackungsmaterialien

Monitoringkonzepte

Ein Medium benötigt in der Regel (außer es handelt sich um eine analoge Fotografie oder ein Negativ) ein Abspiel- bzw. Wiedergabegerät wie zum Beispiel einen Projektor, einen Rekorder, ein Laufwerk oder einen Monitor. Originalmedien sowie

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

75


Abspiel- und Wiedergabegeräte unterliegen jedoch einem natürlichen Alterungsprozess, der durch die Maßnahmen der präventiven Konservierung nur verlangsamt, aber nicht aufgehalten werden kann.

Ergebnis der Beprobung: Die intensive Blaufärbung der Lösung steht für das Vorhandensein von Nitrocellulose (Foto: Fenna Yola Tykwer)

Kurative Restaurierung Das Wiedergeben von Originalmedien ist maßgeblich von kompatibler Technologie abhängig. Eine wichtige Maßnahme der kurativen Restaurierung, um audiovisuelle Objekte zu erhalten, ist beispielsweise die Digitalisierung von Daten in ein aktuelles Format. Kurative Restaurierung kann man auch an den Abspiel- und Wiedergabegeräte selbst durchführen. Tätigkeiten, wie die Wartung und Reparatur von Abspielgeräten und die Anschaffung von Ersatzgeräten und Ersatzteilen helfen zwar, den Zugang zu den Originalmedien zu bewahren. Da jedoch sowohl Medienobjekte als auch die Abspielgeräte einem voranschreitenden Alterungsprozess unterliegen, bedarf es Lösungen, die das Kulturgut längerfristig zugänglich machen.

Digitalisierung - Langzeitarchivierung Digitalisierung ist heute eine wichtige Maßnahme, die für die Zugänglichmachung der Daten eingesetzt wird. Da auch unsere heutigen Systeme der technologischen und materialspezifischen Alterung unterliegen, sind Langzeitkonzepte für die generierten digitalen Daten, die die Datensicherung und -pflege koordinieren, ausschlaggebend für die Erhaltung.

Das Ziel der Langzeitarchivierung von audiovisuellen und fotografischen Medien steht heute oft zwischen Substanzerhaltung und Digitalisierung. Es bedarf eines ausgeglichenen Moderierens zwischen Zugänglichmachung und Bewahrung, damit audiovisuelle und fotografische Bestände dem idealen Kreislauf von Sammlung, Erschließung, Restaurierung, Konservierung und Wiederzugänglichmachung zugeordnet werden können. Kategorie: Konservieren & Restaurieren | Multimediale Sammlungen Schlagworte: Landesaufnahme | Medien | analog

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

76


6.6. Medienberichterstattung

www.observer.at

Kronen Zeitung Steiermark Graz, am 20.02.2016, 365x/Jahr, Seite: _ Druckauflage: 149 383, Größe: 100%, easyAPQ: _ Auftr.: 5819, Clip: 9598327, SB: Universalmuseum Joanneum

Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 01/36011*0).

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

Seite: 1/1

77


www.observer.at

Kronen Zeitung Steiermark Graz u. Umgebung Graz, am 24.02.2016, 52x/Jahr, Seite: _ Druckauflage: 42 258, Größe: 97,92%, easyAPQ: _ Auftr.: 5819, Clip: 9602992, SB: Universalmuseum Joanneum

Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 01/36011*0).

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

Seite: 1/1

78


www.observer.at

Kleine Zeitung Süd & Südweststeiermark

Unabhängige Tageszeitung

Graz, am 28.02.2016, 312x/Jahr, Seite: _ Druckauflage: 25 848, Größe: 100%, easyAPQ: _ Auftr.: 5819, Clip: 9612187, SB: Landesmuseum Joanneum

Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 0316/875*0).

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

Seite: 1/2

79


www.observer.at

Kleine Zeitung Süd & Südweststeiermark

Unabhängige Tageszeitung

Graz, am 28.02.2016, 312x/Jahr, Seite: _ Druckauflage: 25 848, Größe: 100%, easyAPQ: _ Auftr.: 5819, Clip: 9612187, SB: Landesmuseum Joanneum

Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 0316/875*0).

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

Seite: 2/2

80


www.observer.at

Österreich Steiermark Wien, am 29.02.2016, 312x/Jahr, Seite: _ Druckauflage: 11 745, Größe: 100%, easyAPQ: _ Auftr.: 5819, Clip: 9611278, SB: Landesmuseum Joanneum

Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 01/58811*0).

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

Seite: 1/1

81


Position

Graz, am 17.03.2016, Nr: 11, 52x/Jahr, Seite: _ Druckauflage: 142 100, Größe: 88,62%, easyAPQ: _ Auftr.: 5819, Clip: 9652546, SB: Kunsthaus Graz

Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 0316/826361*11).

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

www.observer.at

Neues Land

Wochenzeitung des Steirischen Bauernbundes

Seite: 1/1

82


Position

Graz, am 31.03.2016, Nr: 13, 52x/Jahr, Seite: _ Druckauflage: 142 100, Größe: 89,8%, easyAPQ: _ Auftr.: 5819, Clip: 9685338, SB: Universalmuseum Joanneum

Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 0316/826361*11).

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

www.observer.at

Neues Land

Wochenzeitung des Steirischen Bauernbundes

Seite: 1/1

83


www.observer.at

Steiermark Report

Das Land Steiermark (Landespressedienst)

Graz, im April 2016, Nr: 4, 11x/Jahr, Seite: _ Druckauflage: 1 350, Größe: 100%, easyAPQ: _ Auftr.: 5819, Clip: 9706457, SB: Joanneumsviertel

Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 0316/877*4241).

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

Seite: 1/1

84


www.observer.at

Kronen Zeitung Steiermark Graz, am 10.04.2016, 365x/Jahr, Seite: _ Druckauflage: 225 332, Größe: 100%, easyAPQ: _ Auftr.: 5819, Clip: 9702232, SB: Universalmuseum Joanneum

Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 01/36011*0).

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

Seite: 1/2

85


www.observer.at

Kronen Zeitung Steiermark Graz, am 10.04.2016, 365x/Jahr, Seite: _ Druckauflage: 225 332, Größe: 99,32%, easyAPQ: _ Auftr.: 5819, Clip: 9702232, SB: Universalmuseum Joanneum

Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 01/36011*0).

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

Seite: 2/2

86


Position

Wien, am 14.04.2016, Nr: 15, 50x/Jahr, Seite: _ Druckauflage: 41 876, Größe: 100%, easyAPQ: _ Auftr.: 5819, Clip: 9710677, SB: Landesmuseum Joanneum

Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 01/21136*2580).

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

www.observer.at

Raiffeisen Zeitung

Die Wochenzeitung des Österreichischen Raiffeisenverbandes

Seite: 1/1

87


www.observer.at

Kleine Zeitung Steiermark Steiermark

Graz, am 19.09.2016, 365x/Jahr, Seite: _ Druckauflage: 195 205, Größe: 90,56%, easyAPQ: _ Auftr.: 5819, Clip: 10028111, SB: Universalmuseum Joanneum

Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 0316/875*0).

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

Seite: 1/2

88


www.observer.at

Kleine Zeitung Steiermark Steiermark

Graz, am 19.09.2016, 365x/Jahr, Seite: _ Druckauflage: 195 205, Größe: 90,77%, easyAPQ: _ Auftr.: 5819, Clip: 10028111, SB: Universalmuseum Joanneum

Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 0316/875*0).

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

Seite: 2/2

89


www.observer.at

Kleine Zeitung Bezirk Weiz

Unabhängige Tageszeitung

Graz, am 23.10.2016, 312x/Jahr, Seite: _ Druckauflage: 16 624, Größe: 94,54%, easyAPQ: _ Auftr.: 5819, Clip: 10114962, SB: Universalmuseum Joanneum

Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 0316/875*0).

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

Seite: 1/1

90


Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

91

4

museen. Aus unserer Marktgemeinde St. Veit in der Südsteiermark werden ab Ende November Aufnahmen teils noch bestehender, aber auch von längst „abgekommenen“ Gaststätten auf https://www. museum-joanneum.at/blog/ digital zur Schau gestellt. Hier

g, um 1920, heute: WirtsGasthaus zum „guten Tropfen“ in Priebin haus „zur Reblaus“ in Priebing.

Lamina, um 1905. Gasthof Frisch „Zur Post“, heute Cafe

ie Multimedialen Sammlungen am Universalmuseum Joanneum präsentieren im Rahmen des Projekts „Landesaufnahme“ exemplarisch kultur- und zeitgeschichtlich interessante Fotografien aus den Beständen steirischer Gemeindearchive und Regional-

D

Wer sich auf die Suche nach lokalhistorisch interessanten Fotografien begibt, ist ohnehin gut beraten, sich in den örtlichen Wirtshäusern umzusehen. Hierbei stößt man in den Gastzimmern oft auf zeitund kulturgeschichtlich wertvolle Bilddokumente, quasi zur „Dauerausstellung“ dem Publikum präsentiert, wie zum Beispiel im Cafe CaBo in Weinburg und im „Wirtshaus zur Reblaus“ in Priebing.

„Sauerbrunn – Sulzegg an der Liebe“: ehemalige Resta wasserfüllhaus, um 1900 uration mit Mineral.

Fleischerei und Einkehrgasthaus Eder in St. Nikolai ob Draßling, um 1910.

ein kleiner Vorgeschmack. Außen- und Innenaufnahmen von Gaststätten, oftmals vom Gastwirt zu Werbezwecken als Postkarte selbst aufgelegt, lassen sich beinahe in jedem steirischen Gemeindearchiv finden. Sie sind zudem ein überaus beliebtes Sammlermotiv.

eine virtuelle kulturhistorische Wirtshausrallye durch eine südsteirische Fusionsgemeinde

landesaufnahme(n)

Weinfestival

Gasthaus und Bäckerei Brauchart, vlg. Platzbäck, heute Gasthaus Draxler „Kirchenwirt“ in St. Veit am Vogau, um 1915.

Kauf- und Gasthaus Karl und Herta Ulz in Weinburg, um 1960, heute Cafe CaBo.

aus - Resund Fleischerei, heute: Gasth Anton Thaller’s Gasthaus am Vogau, um 1910. taurant Thaller in St. Veit

in Siebing. ehemaliges Kauf- und Gasthaus Sixt

Konditorei – Cafe Sepp Kaiser: Kegelba hneröffnung 1966.

Kartenrunde in Franz Peer’s Gasthof in Weinburg, der Traditionsgasthof wurde in den 1980er Jahren abgerissen.

Weinfestival

5

Kommunales

Kommunales


Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

92


www.observer.at

Kleine Zeitung

Unabhängige Tageszeitung

Graz, am 01.01.2017, 312x/Jahr, Seite: 37,38 Druckauflage: 244 474, Größe: 94%, easyAPQ: _ Auftr.: 5819, Clip: 10266797, SB: Universalmuseum Joanneum

zählt als: 4 Clips, erschienen in: Steiermark gesamt (Weiz, Ennstal, Graz, Leoben, Murtal, Mürztal, Süd-, Südwest-, Südost, - Ost-, Weststmk) Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 0316/875*0).

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

Seite: 1/2

93


www.observer.at

Kleine Zeitung

Unabhängige Tageszeitung

Graz, am 01.01.2017, 312x/Jahr, Seite: 37,38 Druckauflage: 244 474, Größe: 95,79%, easyAPQ: _ Auftr.: 5819, Clip: 10266797, SB: Universalmuseum Joanneum

zählt als: 4 Clips, erschienen in: Steiermark gesamt (Weiz, Ennstal, Graz, Leoben, Murtal, Mürztal, Süd-, Südwest-, Südost, - Ost-, Weststmk) Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 0316/875*0).

Landesaufnahme – Rettung des steirischen analogen fotografischen und audiovisuellen Erbes

Seite: 2/2

94



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.