Alumnus des Monats Februar 2017

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Alumnus des Monats Februar 2017


Universität Liechtenstein Alumni des Monats

Der Traum vom Gründen Christoph Böckle überzeugte schon während seines Masterstudiums «Banking & Financial Management» als Führungskraft in der Finanzwirtschaft. Nach dem Abschluss an der Universität Liechtenstein startete er als Serien-Entrepreneur durch. Lieber Christoph Du hast an der Universität sowohl Deinen Bachelor als auch Deinen Master abgeschlossen, wie würdest Du diese Zeit beschreiben? Die Zeit war toll. Ich habe neben dem Studium gearbeitet und hatte das Gefühl, dass ich jede Woche etwas Nützliches für meinen damaligen Job gelernt habe. Die Internationalität der Uni, aber auch des Landes hat mich früh fasziniert. Was hat Dich überzeugt, Dein Studium an der Universität Liechtenstein zu absolvieren und weshalb hast Du Dich nach dem Bachelor für den Master in Finanzdienstleistungen entschieden? Erstes war es einer der wenigen Studiengänge mit dem Schwerpunkt Banking and Financial Management und damals (1999) konnte man noch zwischen Voll- und Teilzeit (ging etwas länger) auswählen. Ich habe gearbeitet und konnte studieren – das war perfekt für mich. Wie ist Deine Karriere nach dem Studium verlaufen und wie gut hat Dich das Studium auf das Arbeitsleben vorbereitet? Ich bin nach dem Studium (Bachelor) nach Innsbruck zu einer Bank gewechselt und konnte dort eine Kreditabteilung leiten. Danach, also nach dem Master, welchen ich parallel zu meiner Arbeit in Innsbruck gemacht habe, konnte ich als Investmentmanager für Invesotern in Exjugoslawien «anheuern». Danach ging es Schlag auf Schlag – ich bin Vorstand einer deutschen Bank geworden und habe diese 7 Jahre lange geleitet. Seit 2014 leite ich die affinity venture ag, welche sich vor allem auf Investitionen in e-com und fin tech Projekten spezialisiert hat.

Du bist ja ein sogenannter SerienEntrepreneur und hast schon einige Unternehmen gegründet, kannst Du uns ein wenig darüber erzählen? Gerne. Derzeit haben wir rund 15 Projekte am Start – wir sind also so zusagen «parallel entrepreneurs». Das ist manchmal sehr anstrengend, aber auch sehr aufregend. Wir versuchen unsere Unternehmen jeweils in verschiedenen Stadien zu haben, das heisst beispielsweise eines in einer Frühphase, eines im Wachstum und eines im ExitBereich. Dadurch können wir unseren Cashflow besser steuern und haben regelmässige Entwicklungen. Da wir uns auf den Aufbau und Verkauf von Unternehmen spezialisiert haben, halten wir Unternehmen meist nicht länger als 5 Jahre. War es schon immer Dein Wunsch ein eigenes Unternehmen zu gründen oder hattest Du diese Idee während deines Studiums? Ja, ich wollte immer schon Unternehmer sein. Mein erstes Unternehmen habe ich 2002 gegründet. Als Entrepreneur stehst du sicher oft vor schwierigen Entscheidungen und Herausforderungen, welche haben Dich als Unternehmer besonders geprägt? Als ich die Bank im Jahr 2008 übernommen habe, ist diese kurz vor dem Abgrund gestanden. Wenn die Bankenkrise nicht gewesen wäre, dann hätte die BaFin (Bankenaufsicht) wohl den Mut gehabt, die Bank zu schliessen, aber aufgrund der sensiblen Situation im Jahr 2008, hatten sie Angst, das könnte die gesamte Bankenlandschaft belasten. Aufbauend auf diesem Glück habe ich die Bank saniert und an einen Konzern verkauft. Die wichtigste Entscheidung war sicherlich, den Job anzu-


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nehmen, obwohl es eigentlich relativ aussichtslos war, aber zum Mut und Fleiss ist dann eben etwas Glück dazu gekommen. Kannst Du unseren Studierenden vielleicht ein paar Tipps geben, was sie beachten sollten / müssen, wenn sie ihre eigenes Unternehmen aufbauen wollen? Visionen zu haben und Pläne ist super – aber die Buchhaltung und die Zahlen muss man immer im Griff haben. Wie motivierst Du Dich jeden Tag aufs Neue und was hilft Dir, mit dem alltäglichen Stress umzugehen? Gute Frage – wenn es mir Spass macht, dann stehe ich gerne auf und arbeite gerne lange – aber das ist nicht jeden Tag der Fall – an diesen Tagen denken ich: es muss jetzt halt sein. Welche Charaktereigenschaften zeichnen Dich aus und wie helfen Dir diese, wichtige Entscheidungen zu treffen? Ich denke, dass ich sehr verantwortungsvoll bin, das heisst das Geld meiner Investoren wie mein eigenes verwalte – sparsam und zielgerichtet. Gleichzeitig ist es für mich wichtig Vertrauen in meine Mitarbeiter und Partner zu haben – ich bin also kein Kontrollfreak. Siehst Du dich auch in Zukunft als Entrepreneur oder möchtest du gerne etwas anderes machen? Eigentlich gefällt mir das, was ich derzeit mache, sehr gut!

Zur Person Christoph Böckle ist seit 2014 CEO der affinity ventures ag in Ruggell (Liechtenstein). Zusätzlich ist er Member of the Board der Quantumrock Research & Trading GmbH (München), sowie Chairman of the Board der Satabank plc. (Malta) und Verwaltungsratsvizepräsident der Liechtenstein Life AG (Ruggell). Neben diesen Tätigkeiten leitet er das speedstartstudio, ein Corporate Excubator in Dornbirn. Vorher war er 7 Jahre Vorstand der net m privatbank 1891 ag, sowie über 10 Jahren in verschiedenen Positionen im Bankenbereich tätig. An der FH Liechtenstein hat er im Bachelor-Studiengang Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzdienstleistungen studiert. 2007 schloss er an der Universität Liechtenstein ihr Master-Studium Banking & Financial management ab. Christoph Böckle ist verheiratet, hat eine Tochter und lebt in Götzis, Österreich.


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