B R B Au au M kultur erleben 10 Projekte
Vermittlung von Architektur und Raumentwicklung
Vorwort
Baukultur erleben! Architektur betrifft uns alle und ist ein fundamentaler Bestandteil kultureller Bildung. Bei der dynamischen Veränderung unserer Umwelt erleben wir uns häufig als Beteiligte in der Gestaltung dieser. Vor allem Kinder und Jugendliche werden oft im Diskurs über Architektur und Raumentwicklung ausgeschlossen. Doch genau sie sind die Bauherren, Architekten und Stadtplaner von morgen. Wie sie heute die gebaute Umwelt wahrnehmen, wird ihr zukünftiges räumliches Denken und Handeln beeinflussen. Nur durch ein aktives Beobachten und Erforschen ihrer gebauten Umgebung können sie die Baukultur eines Ortes entdecken, Wissen aufbauen und Wertvorstellungen entwickeln. Durch Projekte mit Kindern und Jugendlichen werden jedoch auch Eltern und Lehrer erreicht, indem die Schüler den schulischen Diskurs Zuhause weiterführen. Das Thema Architektur kann in verschiedene Fächer eines Curriculums einfliessen. Baukulturthemen müssen nicht zwingend nur in der Bildnerischen Erziehung vorkommen, wie wir im Teil A unter «Fachthemen» darlegen.
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Die in diesem Teil der Broschüre erläuterten zehn Architekturworkshops können in verschiedensten Formen in den Unterricht integriert werden. Wichtig dabei ist eine gute Zusammenarbeit zwischen den Fachpersonen und den Lehrenden. Dies erleichtert, das Thema Architektur sehr einfach in den Schulunterricht zu integrieren. Besteht ein Interesse, weitere baukulturelle Themen zu vertiefen und in den Unterricht zu integrieren, stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung. Für eine nachhaltige Vermittlung von Baukultur in der Öffentlichkeit und deren programmatische Weiterentwicklung müssen bestehende Netzwerke gepflegt und auch neue Partnerschaften geschaffen werden. In diesem Sinn sind wir offen, sowohl neue Projekte zu lancieren wie auch konstruktive Rückmeldungen entgegenzunehmen. Wir sind gespannt und freuen uns, von Euch zu hören! Cornelia Faisst und Celina Martinez-Cañavate Institut für Architektur und Raumentwicklung, Universität Liechtenstein
Anfragen für Workshops & Rückmeldungen
Architekturvermittlung Institut für Architektur und Raumentwicklung Universität Liechtenstein www.uni.li/architekturvermittlung architekturvermittlung@uni.li +423 265 11 11 Mag. arch. Cornelia Faisst cornelia.faisst@uni.li +423 265 11 29 Dr. sc. Celina Martinez-Cañavate, MA celina.martinez@uni.li +423 265 11 36 4
Teil B 10 Projekte Jedes der zehn Projekte beinhaltet eine kurze Beschreibung und Anleitung des Workshops, die wichtigsten Eckpunkte, die Materialvorgaben sowie Starthilfen (von Videolinks bis zu Übungsvorlagen), welche unter www.uni.li/architekturvermittlung zugänglich sind.
LEGOSTADT → 6 STADTENTDECKUNG → 10 SPAGHETTIKONSTRUKTION → 14 BAUHÜTTE → 18 RAUMGEMÜSE → 22 SCHATTENSPIEL → 26 UPCYCLING → 30 SCHUTZBAU → 34 GEWOHNTES → 38 (ALP)TRAUMHAUS → 42
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go stadt
Analyse und Gestaltung von Raum Bewusstsein für Proportion + Massstab schaffen
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Wie entsteht der typische Charakter einer Stadt? Wie füllt man die Stadt mit Leben? Wie lassen sich verschiedene Stadtfunktionen mischen? Ziel dieses Workshops ist es, mit den Kindern und Jugendlichen eine Traumstadt aus Lego zu bauen. Dabei stehen nicht die einzelnen Gebäude im Vordergrund, sondern ganze Stadtteile bzw. Städte. Aus vielen verschiedenen Gebäuden werden Zukunftsvisionen — das Leitbild einer Stadt — entwickelt. ANLEITUNG: Nach einer kurzen Einführung zum Thema Stadt und deren Geschichte werden gemeinsame Ideen zusammengetragen. Die SchülerInnen erstellen Stadtteile mit unterschiedlichen Funktionen. Das Endergebnis manifestiert sich durch ein gemeinsam aus Lego gebautes Stadt-Leitbild.
Baukultur Stadt- und Landschaftsplanung Konstruktion Natur + Architektur Raum + Vision
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Vortrag Brainstorming Einzelarbeit Gruppenarbeit Lehrgespräch / Diskussion Besichtigung / Erkundung
Links/ unterlagen www.uni.li/architekturvermittlung Video: Was macht eine Stadt aus? Video: Wie funktioniert eine Stadt? Video: Wie bauen wir gemeinsam eine Stadt? Video: Die europäische Stadt Unterlagen: Lego-Funktionen
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Interview-Karten Stifte Klebestreifen Lego-Grundplatte 38 × 38 cm Legoklötze mit mindestens neun Farben (je Funktion eine andere Farbe) 8
Schritt
1
Mind-Map Einführung in das Thema: Wie sind Städte entstanden? Wie funktioniert eine Stadt? In Form eines Lehrgesprächs oder mittels der Kurzvideos kann man dieses Thema mit den Kindern und Jugendlichen behandeln und diskutieren. Anhand von Interview-Karten können die SchülerInnen die unterschiedlichen Stadtfunktionen notieren — so viele wie möglich. Im Anschluss werden diese zu verschiedenen Gruppen in einem Mind-Map durch die Lehrperson zusammengestellt und mit den SchülerInnen besprochen.
Schritt
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Mono-Stadtquartiere Entwicklung von separaten Stadtquartieren mit den Funk tionen: Wohnen, Freizeit, Einkaufen, Grünfläche, Wasser, Verwaltung, Kultur & Religion, Arbeiten & Industrie, Strassen & Infrastruktur. In Einzel- oder Gruppenarbeit bauen die Kinder auf den Grundplatten die verschiedenen Stadtquartiere mit nur einer Funktion. Massstab: Ein Lego-Baustein entspricht dabei der Grösse einer Wohnung. Jede Lego-Stein-Farbe entspricht einer Funktion. Strassen, Wasser und Grün anlagen können von allen verwendet werden.
Schritt
Durchmischte Stadtquartiere Im dritten Schritt können jetzt alle Lego-Bausteine und somit alle Stadtfunktionen verwendet werden — dadurch sind jetzt durchmischte Stadtquartiere möglich. Am Ende werden die verschiedenen Legoplatten der Stadtquartiere zusammengestellt und die SchülerInnen müssen diese durch Strassen verbinden. Im Anschluss findet eine Diskussion zu den Mono- und durchmischten Stadtquartieren mit den Vor- und Nachteilen statt. Es wird ein gemeinsames Stadt-Leitbild entwickelt, die Traumstadt der Zukunft!
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stadt ent deckung
Analyse und Gestaltung von Raum
Verbalisierung visueller Eindrßcke Atmosphären schaffen
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Was macht den typischen Charakter einer Stadt oder eines Dorfes aus? Wo sind die Wohlfühlorte, wo die ungeliebten Orte? Wie können diese verändert und anders genutzt werden? Nur die wenigsten kennen die eigene Stadt oder ihr Dorf in allen Facetten. Mittels dieser Stadtentdeckung wollen wir räumliche Zusammenhänge verstehen und Ideen für eine neue Visionen entwickeln. ANLEITUNG: In diesem Workshop wird vermittelt, aus welchen funktionalen Ebenen eine Stadt oder ein Dorf besteht und wie diese analysiert und dokumentiert werden können. Zu Fuss erkunden die SchülerInnen verschiedene urbane Räume und dokumentieren anhand von Fotografien und Skizzen die unterschiedlichen Stadtteile. Anhand von Geschichten und Collagen werden neue Visionen für die Stadt entwickelt.
Baukultur Stadt- und Landschaftsplanung Konstruktion Natur + Architektur Raum + Vision
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Vortrag Brainstorming Einzelarbeit Gruppenarbeit Lehrgespräch / Diskussion Besichtigung / Erkundung
Links/ unterlagen www.uni.li/architekturvermittlung Video: Was macht eine Stadt aus? Video: Wie funktioniert eine Stadt? Video: Wie bauen wir gemeinsam eine Stadt? Unterlagen: Skizzenbuch-Vorlage
MATE RIAL
Skizzenbuch Stifte Kamera oder Smartphone Magazine für Collage Schere Kleber 12
Schritt
1
Erkundung — Ortsanalyse Im ersten Teil der Übung sollen die SchülerInnen urbane Räume analysieren (pro Schülerteam sollte maximal eine Fläche von 100 × 100 m gewählt werden). Anhand eines Skizzenheftes notieren und skizzieren sie folgende Räume: gewählte Route, ungeliebte Orte, Wohlfühlorte, Zwischenräume, hochfrequente Orte, Orte mit Potenzial, unentdeckte Orte etc. Idealerweise werden die Skizzen auch noch durch Adjektive ergänzt, die die Atmosphären in den jeweiligen Stadtquartieren beschreiben. Im Anschluss an die Analyse werden diese in der Gruppe besprochen: Gibt es ähnliche Erfahrungen? Fallen bestimmte Räume oder Orte besonders auf? Welcher Ort eignet sich für eine Weiterentwicklung am besten?
Schritt
2
Geschichten verfassen Die SchülerInnen wählen nun einen der zuvor analysierten Orte aus und überlegen sich eine Geschichte zu der räumlichen Situation. Diese kann in der Vergangenheit, in der Gegenwart oder in der Zukunft stattfinden, je fantasievoller desto besser. In der Geschichte soll speziell auf die Architektur und den Raum eingegangen werden: Welche Atmosphären kommen vor? Wie komme ich an diesen Ort? Wie erlebt der Protagonist die Stadt? Im Anschluss werden diese wieder in der Gruppe vorgestellt und diskutiert.
Schritt
Collage gestalten Mittels einer Collage aus Fotografien, Zeichnungen und Magazin-Schnipseln erstellen die Kinder und Jugendlichen nun eine visuelle Vision ihrer verbesserten Stadt und präsentierten diese in der Runde. Die Collagen eignen sich auch für Ausstellungen an der Schule oder in öffentlichen Gebäuden in der Stadt und können so als Start für Diskussionen in der Stadtentwicklung dienen.
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spaghet ti kon struk tion Material und seine Eigenschaften erkennen
Kreativität und Technik verbinden
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Wer konstruiert das höchste Hochhaus? Wer baut die Brücke mit der grössten Spannweite? Wer entwickelt die Konstruktion mit dem geringerem Gewicht oder dem grössten Kragarm? Diese Übung dient dazu herauszufinden, welche Faktoren Einfluss auf die Statik und gleichzeitig auf die Ästhetik nehmen. ANLEITUNG: Stahl und Spaghettinudeln haben ähnliche physikalische Eigenschaften, aus diesem Grund lassen sich anhand der Spaghettinudeln Strukturen entwickeln, die vergleichbar sind mit Stahlkonstruktionen. Die Aufgabe der SchülerInnen ist es, in Einzel- oder Teamarbeit eine eigene Spaghetti-Konstruktion zu erstellen (wahlweise kann dies ein Hochhaus, eine Brücke oder freie Konstruktion sein). Dabei setzten sich die SchülerInnen mit Spannweiten, Traglasten und Steifheit in Stahlkonstruk tionen auseinander. Geometrische Konstruktionen sowie sich wiederholende Module können hier genauso zum Thema werden.
Baukultur Stadt- und Landschaftsplanung Konstruktion Natur + Architektur Raum + Vision
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Vortrag Brainstorming Einzelarbeit Gruppenarbeit Lehrgespräch / Diskussion Besichtigung / Erkundung
Links/ unterlagen www.uni.li/architekturvermittlung Video (Geschichte): Die Stählerne Zeit Video (Material): Stahl — Vom Eisenerz zum Hightech-Produkt Video (Inspiration): Die Spaghetti-Brücke
MATE RIAL
Spaghettinudeln Klebstoff oder Mini-Marshmallow-Perlen Meterstab Gewichte und Waage 16
Schritt
1
Einführung — Konstruktionen/Industriali sierung Eine Einführung zur Geschichte des Brückenbaus bzw. Hochhauses dient als Grundlage für den Workshop. Dies ist auch die Geschichte der Industrialisierung und somit des Stahlbaus. Dies kann durch Lehrgespräche, Videos oder auch durch einen ExpertInnenvortrag erfolgen.
Schritt
2
Experimentieren & Bauen Abhängig von der thematischen Einführung wird In diesem Schritt entschieden, welches Objekt (Hochhaus, Brücke oder freie Konstruktion) gebaut wird. Durch Ausprobieren bauen die Kinder und Jugendlichen Konstruktionen mit Spaghettinudeln, Klebstoff oder Mini-Marshmallow-Perlen. Dabei ist es wichtig, die SchülerInnen mit Hinweisen zu Fachwerken, Diagonalen und Eckverbindungen zu unterstützen. Als Ergänzung könnten auch Baumodule dienen, die mehrfach gebaut werden und immer in der gleichen Anordnung zueinander verbunden werden.
Schritt
Stabilität testen Am Ende des Workshops werden die verschiedenen Lösungen und Tragwerke präsentiert und besprochen. Es werden die Höhe, Spannweite, Auskragung oder Traglast der gebauten Objekte überprüft; dieser Teil der Aufgabe kann auch in Form eines Wettbewerbs inkl. Gewinnerteam durchgeführt werden, und spornt so die TeilnehmerInnen zu noch gewagteren Konstruktionen an.
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u hütte
Bewusstsein für Proportion + Massstab schaffen Material und seine Eigenschaften erkennen
Kreativität und Technik verbinden
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Wie wohnen wir? Wieviel Platz benötigen wir zum Wohnen? Welche Räume brauchen wir? Seit der Urzeit des Menschen bauen wir für uns Behausungen und Hütten, noch heute leben viele Menschen in traditionellen Gebäuden. Hier in Mitteleuropa wohnen wir jedoch in Häusern bzw. Wohnungen mit ca. 45 m2 pro Person; ist dies notwendig und erstrebenswert? ANLEITUNG: Die SchülerInnen lernen anhand dieser 1 :1-Übung mit den eigenen Körperproportionen eine Hütte aus Ästen und Blättern zu bauen. Neben einer konstruktiven und räumlichen Idee ist die Zusammenarbeit des Teams ausschlaggebend für den Erfolg des Projekts. Themen wie kulturelle Unterschiede betreffend Wohnraum, Platzbedarf, aber auch Bauweisen in Europa, Asien oder Afrika können hier integriert und diskutiert werden.
Baukultur Stadt- und Landschaftsplanung Konstruktion Natur + Architektur Raum + Vision
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Vortrag Brainstorming Einzelarbeit Gruppenarbeit Lehrgespräch / Diskussion Besichtigung / Erkundung
Links/ unterlagen www.uni.li/architekturvermittlung Video (Inspiration): Traditionelle Bauweise — die Maasai Unterlage: bauen mit Weiden
MATE RIAL
Weiden- oder Haselnuss-Äste (oder Vergleichbares) Hanfschnur (oder Vergleichbares) Baumscheren Scheren 20
Schritt
1
Materialvorbereitung Zur Vorbereitung des Workshops müssen die Weiden oder sonstigen Äste von ihren Blättern durch die TeilnehmerInnen befreit werden. Bitte auf sehr biegsame Äste achten, die mindestens 1,5 m lang sind und nicht dicker wie 3 cm im Durchmesser an der dicksten Stelle sind. Die TeilnehmerInnen brauchen sehr viele Äste, genügend Material ist sehr wichtig! Eine kleinere SchülerInnen-Gruppe bereite eine grössere Menge von ca. 50 cm langen Schnüren vor.
Schritt
2
Auslegen und messen In der Gruppe legen die Kinder und Jugendlichen mit den Ästen den Grundriss aus. Anhand der eigenen Körperproportionen können die SchülerInnen die genaue Grösse und Lage definieren, aber auch die Öffnungen und eventuelle Raumunterteilungen. Je nach Workshop-Dauer kann die Grösse von ca. 1,5 × 1,5 m für einen Halbtag und 2,5 × 2,5 m für einen ganztägigen Workshop gewählt werden.
Schritt
Raum bauen Nach einer kurzen Diskussion über die Konstruktion und Geometrie legen die SchülerInnen mit dem Bau einer 1 :1-Hütte los. Ideal sind dabei Vorbilder wie die Baukultur der Maasai (Gittergeflechte bzw. Korbgeflechte), Tipis der amerikanischen Ureinwohner oder geometrische Vorbilder wie die Schnecken-Bauweise, Kuppeln, liegende Röhren, Pyramiden, etc. Mittels der Hanfschnüre werden die Äste miteinander verknotet. Nach dem Bau der Hütte kann diese mit den Blättern noch gedeckt werden und so das Gebäude nach aussen und innen geschlossen werden. Die SchülerInnen sollten am Ende noch die Bauweise, Verbesserungen und die Zusammenarbeit diskutieren und Vergleiche zu anderen Kulturen und Bauweisen ziehen.
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r aum
gem üse
Bewusstsein für Proportion + Massstab schaffen
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Designer und Architekten lassen sich sehr oft von der Natur inspirieren, dadurch entsteht Neues und Innovatives in einem ganz anderen Zusammenhang. In diesem Workshop lassen sich vor allem Kreativität, Innovation und räumliches Vorstellungsvermögen üben. Dabei dienen Gemüse und Obst als Inspiration für Architektur und Räume. Es soll die Fantasie der SchülerInnen angeregt werden. ANLEITUNG: Als Grundlage für diesen Workshop dienen unterschiedliche Gemüse- und Obstsorten. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, dass die gewählten Produkte komplexe und räumliche Interpretationen zulassen. Zur Vorbereitung bzw. Einleitung können verschiedene Beispiele aus der Architektur und Produktgestaltung gezeigt werden, welche auf Inspirationen aus der Natur basieren.
Baukultur Stadt- und Landschaftsplanung Konstruktion Natur + Architektur Raum + Vision
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Vortrag Brainstorming Einzelarbeit Gruppenarbeit Lehrgespräch / Diskussion Besichtigung / Erkundung
Links/ unterlagen www.uni.li/architekturvermittlung Artikel: Baubionik — Von der Baumeisterin Natur lernen Video (TED Talk): Über Design aus der Natur Video (TED Talk): Biomimicry in action (Englisch mit Untertitel in Deutsch)
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verschiedene Gemüse- und Obstsorten (z. B. Paprika, Fenchel, Salate, Ananas, etc.) Messer und Schneidebrett Blätter, dünner Karton Bleistift Scheren, Cutter Schneideunterlagen 24
Schritt
1
Materialbestimmung und -vorbereitung Mithilfe eines einzigen präzisen Schnittes teilen die Workshop-Teilnehmenden das Gemüse oder Obst in zwei Teile. Dabei sollte speziell auf die innere Struktur bzw. (Hohl-) Räume des Gemüses oder Obstes geachtet werden. Aus den nicht genutzten Teilen können für die Pause oder zum Workshop-Ende ein Fruchtsalat, Gemüsesticks oder ein Salat gemacht werden.
Schritt
2
Schnitt zeichnen Im nächsten Schritt zeichnen die SchülerInnen den Schnitt (in 2D) einer der beiden Schnitthälften auf ein Blatt Papier. Die Zeichnung sollte dabei eine Grösse von ca. 30 × 30 cm haben. Fällt es leichter, das ausgewählte Objekt klein zu zeichnen, kann die Darstellung auch im Nachhinein durch kopieren vergrössert werden.
Schritt
Raummodelle Die Zeichnung bzw. Kopie dient als Grundlage für die Erstellung von räumlichen Strukturen aus Papier. In diesem Übungsteil können die Kinder und Jugendlichen ganz frei neue Räume entwickeln, einzig die gezeichneten Schnitte sind die Grundrisse der neuen Räume. Mittels Papierstreifen lassen sich neuen kreativen und komplexen Raumhüllen erstellen. Die Produkte können in einer kleinen Ausstellung präsentiert und in der Gruppe diskutiert werden.
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schat ten spiel
Bewusstsein für Proportion + Massstab schaffen Verbalisierung visueller Eindrücke Atmosphären schaffen
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Die Architektur lebt vom Licht; erst durch das Sonnen- oder Kunstlicht kann ein Raum erkennbar werden. Je nach Lichtquelle kann sich ein Raum auch verändern, neue Atmosphären schaffen und somit anders wahrgenommen werden. Das Licht ist somit ein fundamentales Element in der Architektur, welches in der Planung und Gestaltung mitgedacht werden muss. ANLEITUNG: Die Workshop-Teilnehmenden setzen sich mit Licht, Schatten und dem eigenen Körper auseinander. Anhand von verschiedenen Techniken mit Licht, Projek tionen und Stoffen lassen sich räumliche Szenen in der Stadt inszenieren. Die SchülerInnen werden so animiert, explizit über Licht, Schatten und die Atmosphäre, welche durch sie erzeugt wird, nachzudenken. Am Ende dieses Workshops steht eine Performance vor Publikum.
Baukultur Stadt- und Landschaftsplanung Konstruktion Natur + Architektur Raum + Vision
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Vortrag Brainstorming Einzelarbeit Gruppenarbeit Lehrgespräch / Diskussion Besichtigung / Erkundung
Links/ unterlagen www.uni.li/architekturvermittlung Artikel: Das Licht und die Architektur Projektposter: Double Rooms Video (Projekt): Double Rooms Video (Szenographie): Moving Shadows — Schattentheater
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verschiedene Lichtquellen (Scheinwerfer, Taschen lampen, etc.) Stoffe Projektor Schattenfiguren bzw. -objekte Schnüre Scheren 28
Schritt
1
Stationen aufbauen In einem vorzugsweise grossen Raum, welcher abdunkelbar ist, werden verschiedene Stationen aufgebaut, in denen die SchülerInnen unterschiedliche Performances bzw. Schattenspiele austesten können. Mögliche Stationen können sein: • ein Projektor mit Bildprojektion auf eine Wand von Stadtoder Raumauschnitten — Schattenspiel • ein Scheinwerfer, auf eine grosse weisse Wand gerichtet, und verschiedene Objekten zur Schattenproduktion • eine Lichtquelle und ein grosses elastisches Tuch, welches durch Spannen und Ziehen neue Formen / Räume erzeugt • ein aufgespanntes Tuch und eine Lichtprojektion für Spiele mit Schattenfiguren
Schritt
2
Geschichten einstudieren Nach den verschiedenen Stationen entwickeln die Schü lerInnen in der Gruppe eine Geschichte sowie eine Per formance, die eine oder mehrere Arten des Schattenspiels beinhalten. Proportionen und Massstäblichkeit sind architektonische Themen, die in dem Schattenspiel bearbeitet werden können.
Schritt
Aufführung der Inszenierungen Das Ergebnis des Workshops ist eine performative Aufführung der Geschichte, welche die SchülerInnen zusammen entwickelt haben. Die Integration von Licht, Schatten und Bewegung steht dabei im Vordergrund.
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up cyc ling
Bewusstsein für Proportion + Massstab schaffen Material und seine Eigenschaften erkennen
Kreativität und Technik verbinden
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Der Workshop hat das Ziel, Kinder und Jugendliche an das Thema des Upcyclings in der Architektur, aber auch im alltäglichen Leben heranzuführen. Durch die Auseinander setzung mit verschiedenen Massstäben, Funktionen und Formen der Objekte lernen sie ihre Wahrnehmung für den gestalteten Raum zu schärfen und kreativ weiterzudenken. Neben der Sensibilisierung für Architektur soll auch eine Vertiefung in die Abfall-Thematik stattfinden. Welchen Abfall produzieren wir täglich? Welcher Abfall könnte wiederverwendet und -verwertet werden? Und wie könnte aus Abfall Design und Architektur entstehen? ANLEITUNG: In Gruppen von 4–6 SchülerInnen erdenken, entwerfen und bauen die Teilnehmenden architektonische Objekte (wie zum Beispiel einen Stuhl, einen Tisch oder eine Liege) aus Abfall. Dieser wird in den vorgängigen Wochen gesammelt oder von anderswo organisiert. Im Prozess stehen nicht nur das Material und die Gestaltung im Fokus, sondern auch der Nutzer.
Baukultur Stadt- und Landschaftsplanung Konstruktion Natur + Architektur Raum + Vision
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Vortrag Brainstorming Einzelarbeit Gruppenarbeit Lehrgespräch / Diskussion Besichtigung / Erkundung
Links/ unterlagen www.uni.li/architekturvermittlung Artikel (Theorie): Aufwertung durch Umnutzung — Zweckentfremdung und Möbeldesign Vorlage: Quiz — Wie lange brauchen Materialien bis sie sich zersetzen? Poster: Recycling in der Schweiz Artikel: Was ist Littering?
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Recycle-Materialien wie Papier, Karton, Pet-Flaschen, Snowboards, Holz-Paletten, Textilien, … Scheren, Cutter Bohrmaschinen und sonstiges Werkzeug abhängig vom Material Schneidematten Stifte und Farben Schnüre Klebestreifen 32
Schritt
1
Sitzmöbel und Sitzpositionen analysieren Stuhl ist nicht gleich Stuhl. Im ersten Teil des Workshops werden verschiedene Sitzmöbel kennengelernt und analysiert. Hier geht es darum, zu verstehen, wie Sitzmöbel genutzt werden und welche Dimensionen dazu nötig sind: die Sitzposition eines Menschen ist nicht dieselbe auf einem Essstuhl wie auf einem Liegestuhl. Die SchülerInnen vermessen sich und zeichnen in Gruppen verschiedene Varianten von Stühlen auf. Schliesslich entscheidet sich jede Gruppe für ein Design des Sitzmöbels und ein Material. Alles wird vorgezeichnet und dimensioniert.
Schritt
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Material kennenlernen und neu verwenden Ist das Material einmal festgelegt, können einzelne Stücke gebaut und getestet werden. Der Grad an Stabilität und Standfestigkeit des ganzen Möbels informiert die Gruppe über mögliche nötige Anpassungen in der Art der Konstruktion. So werden die spezifischen Eigenschaften, die die verschiedenen Materialien haben, kennengelernt und neuartig verwendet. In diesem Zusammenhang können auch die Begriff «Recycling» und «Upcycling» verglichen und diskutiert werden.
Schritt
Reflexion und Präsentation In der letzten Phase des Workshops werden die SchülerInnen aufgefordert, ihre Sitzobjekte zur Schau zu stellen. Hierzu sollen sie nicht nur das Endprodukt vorstellen, sondern auch den Prozess, welcher zum Entwurf geführt hat, aufzeigen. Auf Grundlagen von Skizzen, Plänen und Arbeitsmodellen wird eine Ausstellung kuratiert, welche eingeladenen Gästen (Eltern, Freunde usw.) die Auseinandersetzung mit recyclebaren Materialien präsentiert.
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schutz b au
Material und seine Eigenschaften erkennen
Kreativität und Technik verbinden
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Dieses Projekt verbindet Themen aus der Biologie und der Technik. Die sogenannte Bionik bedient sich der Natur als Ideen geberin für verschiedene technische Dis ziplinen, darunter auch die Architektur. Dabei werden biologische Eigenschaften in der Tier- und Pflanzenwelt analysiert und in der Architektur, Konstruktion und Gestaltung weiterentwickelt. In diesem Workshop werden Tierbehau sungen detailliert angeschaut. Fragen wie: «Wie schützen sich Tiere im Wald? Wie bauen sie ihr Zuhause?» sind Teil der Auseinandersetzung. ANLEITUNG: In Gruppen befassen sich die SchülerInnen mit einem Tier aus dem Wald, dessen Behausung und einem ähnlichen Architekturprojekt. Durch eine Bastelübung kommen sie mit verschiedenen natürlichen Materialien wie Ästen, Erde, Tannenzapfen, Holz und Ton in Kontakt. So lernen sie deren Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten kennen, die sie für die Konstruktion eines Schutzbaus benötigen. Durch Belastungsproben, bei welchen ein rohes Ei nicht kaputtgehen darf, wird der Schutzbau schliesslich getestet. Baukultur Stadt- und Landschaftsplanung Konstruktion Natur + Architektur Raum + Vision
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Vortrag Brainstorming Einzelarbeit Gruppenarbeit Lehrgespräch / Diskussion Besichtigung / Erkundung
Links/ unterlagen www.uni.li/architekturvermittlung Video: Wilde Überlebenskünstler — Wie Tiere bauen Video: Wie entstehen Schneckenhäuser Video: Webervoegel bauen ihr Kugelnest Artikel (Referenzbeispiel): Schutz durch Hülle Artikel (Referenzbeispiel): Schutz durch Höhe
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Waldmaterialien: Tannenzapfen, Blätter, Moos, Steine, Äste, Ton, Erde, … rohe Eier Stifte Wasserfeste Stifte Klebband Kleber Schnur Scheren Cutter / Messer Softballs 36
Schritt
1
Tierbauten erörtern In einem ersten Schritt wird der Frage nachgegangen, inwiefern man einen Zusammenhang zwischen Tier- und Menschenbauten erkennen kann. Die Ähnlichkeiten in der Bauweise sind oft ganz offensichtlich, die Vielfalt der baulichen Erfindungen unendlich und doch werden die verschiedenen Bauformen immer von den gleichen Faktoren bestimmt: Schutz vor klimatischen Bedingungen — Schutz vor Feinden — Schutz des Nahrungsvorrats etc. Für die Einleitung in das Thema eignen sich je nach Zeitressource ein Spaziergang im Wald und / oder auch ein kurzer Dokumentarfilm.
Schritt
2
Schutzbauten gestalten Der zweite Teil ist einer Bastelübung gewidmet. Sie kann einzeln, aber auch in kleinen Gruppen umgesetzt werden. Die Aufgabe ist, einen Schutzbau aus den oben genannten Materialien zu bauen, wobei zwei Möglichkeiten ausprobiert werden können: einerseits ein Objekt, welches durch seine Hülle Schutz gewährt (Schnecke) und andererseits ein schützendes Nest, welches in der Höhe hängt (Vogel). Hierfür können auch vorgängig besprochene architek tonische Referenzbeispiele inspirieren und zu neuen Ideen anregen.
Schritt
Belastungsprobe & Diskussion Als letzte Übung werden die Schutzbauten bezüglich ihrer Struktur und Festigkeit getestet. Das schützenswerte Objekt, ein rohes Ei, wird im Innern der konzipierten Bauten platziert. Für die Belastungsprobe werden folgende Taktiken genutzt: einerseits wird die schützende Hülle von einer bestimmten Höhe im freien Fall getestet, andererseits wird das in der Höhe angebrachte Nest mit Softballs abgeschossen. Diese Proben bringen Spass, sagen etwas über die Konstruktion der Objekte aus und fördern einen gesunden Wettbewerb unter den Teilnehmenden. Als Abschluss wird nochmals über den Inhalt und Ablauf des Workshops gesprochen, vor allem darüber, wie inspirierend die Natur für viele Kreative, nicht nur Architekten, sein kann, wenn es darum geht, neue Objekte zu kreieren.
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gewohn tes
Baukulturelle Leistung erkennen
Verbalisierung visueller EindrĂźcke
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Um Kinder und Jugendliche für das Thema Baukultur zu sensibilisieren und ihr Bewusstsein für ihre eigene Identität und Herkunft zu stärken, sind Erkundungen von praktischen Beispielen ein ideales Lehrformat. Die Walserhäuser in Triesenberg, Liechtenstein, mit ihrer über 400 Jahre alten Bausubstanz sind hierfür ausgezeichnete Besichtigungsobjekte. Sie liefern spannende Einblicke in die Historie sowie die Qualitäten und das Potenzial von historischen Häusern. ANLEITUNG: Der von der liechtensteinischen Denkmalpflege konzipierte Workshop besteht aus einem Aufgabenfaltblatt, welches den Kindern und Jugendlichen ermöglicht, die verschiedenen Räume und charakteristischen Details des Hauses spielerisch zu erkunden und zu dokumentieren. Der Workshop wird durch 1–2 Personen betreut. Das Material wird vor Ort zur Verfügung gestellt. Fotokameras / Smartphones müssen von den Lehrpersonen respektive von den Schülerinnen und Schülern mitgebracht werden.
Baukultur Stadt- und Landschaftsplanung Konstruktion Natur + Architektur Raum + Vision
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Vortrag Brainstorming Einzelarbeit Gruppenarbeit Lehrgespräch / Diskussion Besichtigung / Erkundung
Links/unterlagen www.uni.li/architekturvermittlung Video: Was bringt Denkmalschutz? — Faszination Wissen Unterlagen: weiteres Unterrichtmaterials beim Schweizer Heimatschutz
MATE RIAL
A3-Faltblätter Arbeitsblätter Massbänder weisses Papier Buntstifte Holzmodell Fotokameras oder Smartphones (bitte mitbringen) ANMELDUNG: In unmittelbarer Nähe des Walsermuseums (www.walsermuseum.li) befindet sich das alte Walserhaus, welches eine spannende Einsicht in das Leben und Brauchtum der Walser gibt. Will man die Übungsaufgabe mit einem Besuch im Museum kombinieren, sollte man einen ganzen Tag für die Besichtigung und den Workshop einkalkulieren. Eine frühzeitige Anmeldung ist für beide Orte erforderlich (Kontakte / Links): Denkmalpflege Liechtenstein: www.denkmalpflege.li Walsermuseum: www.walsermuseum.li
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Schritt
1
Was ist Baukultur / Denkmalpflege? Eine kurze Einführung in die Themen Baukultur und Denkmalpflege kann durch ein Lehrgespräch gestaltet werden. Als Vorbereitung ist eine Besichtigung des Walserhauses empfehlenswert. Auf die Fragen «Was ist Baukultur? Was ist ein Denkmal? Wer kümmert sich um Denkmäler? Warum ist es wichtig, denkmalgeschützten Bauten Sorge zu tragen?» kann anhand von Kurzreferaten oder mittels Kurzvideos eingegangen werden. Eine Einleitung in die Geschichte des Walserhauses findet vor Ort statt und ist der Auftakt zur Hauserkundung.
Schritt
2
Hauserkundung Anhand von Aufgabenblättern erforschen die Schülerinnen und Schüler das Walserhaus. Folgende Überthemen sind Teil der Auseinandersetzung: Raum und Massstab, Innengestaltung (Dekoration / Symbolik), Pläne, Nutzungen, Material und Konstruktion. Wir empfehlen, die Übung in Zweiergruppen durchzuführen, sodass schon während der Erkundung ein reger Austausch über mögliche Antworten und Lösungen stattfinden kann. Die Begleitpersonen stehen während des ganzen Workshops für allfällige Fragen zur Verfügung.
Schritt
Leben früher und heute — Diskussion Als Abschluss werden die Aufgaben mithilfe eines Lösungsblattes in der Gruppe verglichen und diskutiert. Bei diesem letzten Schritt besteht auch die Möglichkeit, sich mit gewissen Themen nochmals vertieft auseinanderzusetzen. Fragen wie «Was würdet ihr mit einem alten Gebäude machen? Wie haben die Menschen früher gelebt? Wie leben sie heute?» sollen die Schülerinnen und Schüler nochmals auffordern, sich ganz persönlich zum Thema Denkmalpflege und zum Walserhaus zu äussern. Schliesslich kann all das produzierte Material (Aufgabenblätter, Skizzen, Texte, Fotos) als Grundlage für weitere mögliche Übungen / Projekte zurück im Klassenzimmer dienen.
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(a lp) traum haus Baukulturelle Leistung erkennen
Verbalisierung visueller EindrĂźcke
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Nur durch Identifikation oder Betroffenheit kann ein Bewusstsein für den Einfluss, den die gestaltete Umwelt auf unseren Alltag und Lebensformen hat, entwickelt werden. Baukultur sollte daher sinnlich erlebbar gemacht werden. Der Workshop (Alp)Traumhaus hat zum Ziel, Kindern und Jugendlichen — den zukünftigen Entscheidungsträgern — das Thema Archi tektur näher zu bringen und spannend zu gestalten. Durch ein aktives Beobachten und Erforschen ihrer gebauten Umgebung können sie die Baukultur eines Ortes entdecken, Wissen aufbauen und Wertvorstellungen entwickeln. ANLEITUNG: Das Thema zum Workshop wird durch eine Einführung / Brainstorming zu Fragen wie: «Was ist Archi tektur? Was alles kann Architektur sein? Warum unterscheiden sich Gebäude voneinander?» eröffnet. Gefolgt durch einen Spaziergang im nahegelegenen Quartier, befassen sich die Teilnehmenden mit einzelnen Gebäuden, indem sie diese dokumentieren. Schliesslich werden die Eindrücke und Meinungen in Form von Fotos, Zeichnungen und Texte zu einer Collage zusammengetragen: es entstehen ganz individuelle Albtraumhäuser resp. Traumhäuser. Baukultur Stadt- und Landschaftsplanung Konstruktion Natur + Architektur Raum + Vision
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Vortrag Brainstorming Einzelarbeit Gruppenarbeit Lehrgespräch / Diskussion Besichtigung / Erkundung
Links/ unterlagen www.uni.li/architekturvermittlung Unterlagen: Referenzbilder Gebäude typologien Unterlagen: Vorlage Übungsblätter Unterlagen: Vorlage Collage
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Referenzen Gebäudetypologien Vorlage Übungsblatt A4 / A3 Blätter oder Skizzenheft Schreibstifte Buntstifte Fotokameras Scheren Alte Magazine (für Collagen) 44
Schritt
1
Was ist Architektur? Was genau macht ein(e) ArchitektIn? Als erster Schritt wird anhand eines Vortrags mit anschliessender Diskussion über Fragen wie «Was macht ein(e) ArchitektIn? Was alles ist Architektur?» nachgedacht und gesprochen. Dabei werden anhand von Referenzbildern verschiedene Gebäudetypologien (Haus, Kirche, Schloss, Zelt, Iglu, Bootshaus, etc.) angeschaut und beurteilt. Es geht darum, Gleichheiten und Unterschiede der Beispiele zu erörtert und deren Funktionen zu diskutieren. Auch Fragen wie «Wer nutzt diese Gebäude (Familien, Arbeiter, Nomaden, Touristen etc.)? Was beeinflusst ihr Aussehen (Geografie, Klima, Kultur, Politik, Material, Baugesetze etc.)?» werden besprochen. In der Diskussion soll jede(r) SchülerIn verbalisieren oder aufschreiben, was ihr oder ihm an den einzelnen Referenzgebäude am besten gefällt oder nicht gefällt und ganz wichtig, warum.
Schritt
2
Spaziergang durch das Quartier Der zweite Teil findet im Aussenraum statt. Die SchülerInnen werden in Gruppen auf einen Erkundungsspaziergang in das Nachbarsquartier geschickt. Dabei sollen sie sich bewusst mit der Umgebung und den einzelnen Gebäuden auseinandersetzen. Anhand von Fotografien einzelner Gebäude (Frontalansicht) werden deren Eigenschaften analysiert und kommentiert. Merkmale und Elemente wie Farbe, Material, Grösse, Form, Fenster, Dach, Garten etc. des Gebäudes, aber auch ihre Situation innerhalb des Quartiers werden sorgfältig analysiert und auf Papier festgehalten. Aber auch persönliche Empfindungen, was das Gebäude für Gefühle in ihnen weckt, soll Teil der Dokumentation sein.
Schritt
(Alp)Traumhaus Collage Zurück im Klassenzimmer kann sich jede(r) SchülerIn ein Foto vom Spaziergang aussuchen. Dieses wird auf ein A4 / A3-Papier vertikal auf die obere Hälfte geklebt, sodass die untere Hälfte frei bleibt. Auf dieser Grundlage anhand von Zeichnungen, Text und Collagen gestalten schliesslich alle ihr eigenes ideales Alptraumhaus oder Traumhaus. Die Ergebnisse werden präsentiert, diskutiert und wenn möglich ausgestellt, sodass auch Familien und Freunde die von den Kinder und Jugendlichen persönlich interpretierte Umwelt besichtigen können.
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Impressum Universität Liechtenstein Institut für Architektur und Raumentwicklung Fürst-Franz-Josef-Strasse 9490 Vaduz Liechtenstein www.uni.li Herausgeberinnen Cornelia Faisst Celina Martinez-Cañavate Universität Liechtenstein Grafikdesign Annett Höland, Schaan www.paperscissorsstone.ch Lektorat Heike Esser Textwerk, Buchs Druck BVD Druck+Verlag, Schaan www.bvd.li Abbildungen Institut für Architektur und Raumentwicklung Universität Liechtenstein August 2018 Vaduz, Liechtenstein © Institut für Architektur und Raumentwicklung, Universität Liechtenstein
Kooperationen Wir danken den über 20 Schulen aus dem Fürstentum Liechtenstein, dem Vorarlberg, Graubünden und St. Gallen für die hervorragende Zusammenarbeit und die konstruktiven Inputs, welche zu dieser zweiteiligen Broschüre beigetragen haben. Partner Amt für Kultur / Denkmalpflege, Fürstentum Liechtenstein Liechtensteinische Ingenieur- und Architektenvereinigung — lia Kulturförderung St. Gallen Kanton St.Gallen Kulturförderung kklick — Kulturvermittlung Ostschweiz
Zielgruppe
Themen
fachbezug
orte der vermittlung
lernZiele
Methoden &  formate
workshopdauer