Alumni Portrait: Jerome Fischer

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JEROME FISCHER

STUDIENABSCHLUSS

Master of Science in Architecture (MSc Arch)

STUDIENGANG AN DER UNI LIECHTENSTEIN

DEIN ARCHITEKTUR-STUDIUM AN DER UNI LIECHTENSTEIN HAST DU VOR BALD ZEHN JAHREN ABGESCHLOSSEN. IN WELCHEN ETAPPEN IST DEIN BERUFSEINSTIEG VERLAUFEN? Ich habe vor meinem Studium eine Lehre als Zimmermann absolviert. Daher hatte ich bereits früh Erfahrung im beruflichen Alltag. Nach dem Bachelorabschluss habe ich über ein Jahr lang in einem grossen Entwurfsbüro in Zürich gearbeitet. Aufgrund dieser Arbeitserfahrung ist mir der Berufseinstieg nach meinem Master-Abschluss sehr leicht gefallen.

Architektur

WELCHER TÄTIGKEIT GEHST DU HEUTE NACH? AKTUELLE STELLE

Architekt, Bauleiter, Partner

Ich bin seit 2011 Mitarbeiter im Architekturbüro Jehle + Partner Architekten in Schaan. Seit 2016 bin ich Partner und in alle Bereiche involviert. Insofern decke ich das ganze Spektrum ab, vom ersten Strich bis zum fertigen Haus kann ich jede Phase mitbetreuen.

UNTERNEHMEN

WELCHE ASPEKTE DEINES HEUTIGEN BERUFS BEREITEN DIR AM MEISTEN FREUDE?

Jehle + Partner Architekten, Schaan

Für mich ist es schön, am Gesamtpaket mitzuarbeiten. Ich bin sehr gerne kreativ, die Zeit der Ideenfindung und des Entwurfs gefällt mir und ich mag die Zusammenarbeit mit Menschen sehr – aber auch die handwerklichen und technischen Aspekte meines Berufs. Sehr befriedigend ist es natürlich auch, wenn man merkt, dass die Bauherrschaft Freude am fertigen Haus hat.

AUF WELCHE AN DER UNI ERWORBENEN FÄHIGKEITEN BIST DU AM MEISTEN ANGEWIESEN? Als erstes fällt mir dazu ein, dass ich im Studium gelernt habe, auf komplexe Fragen und Probleme einfache Antworten zu finden.

uni.li/alumni


« IM STUDIUM HABE ICH GELERNT, AUF KOMPLEXE FRAGEN UND PROBLEME EINFACHE ANTWORTEN ZU FINDEN. » JEROME FISCHER

DU HAST DICH MIT INITIATIVEN WIE DEM KULTURGARTEN «IM BONGERT», DER GALERIE «GUSTAV» UND DEM «HAUS AM BRANDISSER» DAFÜR EINGESETZT, DASS LEERSTEHENDE HÄUSER ZWISCHENGENUTZT WERDEN UND DAMIT DIE REGIONALE KULTURLANDSCHAFT BEWEGT. WIE KAM ES DAZU? In meiner Zeit in Zürich ist mir klargeworden, was für ein riesiges Potential an leerstehendem Raum wir in Liechtenstein haben. Zusätzlich ist meinen Freunden und mir aufgefallen, dass sich viele junge Liechtensteiner darüber beschweren, dass hier «nichts laufe», obwohl die Dichte an kulturellen Anlässen sehr hoch ist. Daher wollten wir im Kulturgarten «Im Bongert» allen, die zum Beispiel durch ein Konzert etwas zu einem schönen Sommer beitragen wollen, eine Plattform bieten. Mit dem «Haus am Brandisser» und der Galerie «Gustav» mitten im Städtle konnten wir diese Motivation weiterleben.

HAST DU VOR, WEITERE PROJEKTE DIESER ART UMZUSETZEN? Alle Projekte waren von Anfang an befristet und wir lassen allfällige neue Projekte auf uns zukommen, sind derzeit aber nicht auf der Suche. In jedem Fall haben uns die bisherigen Aktionen sehr viel zurückgegeben, Freundschaften sind entstanden, auch Paare, die heute bereits Kinder haben, haben sich im «Bongert» und «Gustav» kennengelernt.

« HINTER DER KREATIVITÄT IN DER ARCHITEKTUR STECKT HARTE ARBEIT. » JEROME FISCHER

WAS FÄLLT DIR EIN, WENN DU AN DEINE STUDIENZEIT ZURÜCKDENKST? Wenn ich an mein Studium zurückdenke, fällt mir sofort das grosse, freie Architektur-Atelier ein und der Kontakt unter den Studierenden. Und zwar nicht nur innerhalb des eigenen Jahrgangs, sondern über alle Studiengänge und Jahrgänge hinweg. Daher glaube ich, dass ich mindestens gleich viel von meinen KommilitonInnen gelernt habe, wie von den Dozierenden.

AUF WELCHES ENGAGEMENT WÄHREND DEINES STUDIUMS BIST DU BESONDERS STOLZ? Ich habe während einem Sommer als studentischer Mitarbeiter am Bau einem temporären Gebäudes aus Karton mitgearbeitet, das daraufhin uns Studierenden als Modellbauwerkstatt diente.

IN WELCHE RICHTUNG MÖCHTEST DU DICH BERUFLICH WEITERENTWICKELN? Eines meiner beruflichen Ziele ist es, mich weiterhin aktiv in die städtebauliche Gestaltung und Zukunft von Liechtenstein zu involvieren. Bauliche wie auch kulturelle Dinge muss man langfristig sehen und ich möchte an dieser Entwicklung mitarbeiten.

WELCHE TIPPS MÖCHTEST DU STUDIENINTERESSIERTEN BEI DER WAHL DES STUDIUMS MIT AUF DEN WEG GEBEN? Viele meinen, Architektur sei was ganz lässiges, kreatives. Das stimmt, aber hinter dieser Kreativität steckt harte Arbeit. Das muss man sich bewusst sein, allerdings merkt man das sehr schnell, sobald man das Architekturstudium begonnen hat.

Interview: Anna Ospelt. Das Interview wurde im März 2020 geführt.

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