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AKADEMISCHE ENTWICKLUNG Akademische Entwicklung aus Sicht der Liechtenstein School of Architecture
Im Rahmen des Transformationsprozesses hat sich das Institut für Architektur und Raumentwicklung (IAR) als Liechtenstein School of Architecture (LSA) neu formiert. Damit wird die Organisationsstruktur für die Führung von forschungsgeleiteten Aufgaben weiter verbessert und das themen- und projektgeleitete Arbeiten an der School verstetigt. Ausgerichtet auf die Bedürfnisse im Land und in der Region, wird das Curriculum überarbeitet und im Einklang mit der Forschungstätigkeit verstärkt auf eine anwendungsorientierte Lehre und die Praxisbefähigung der Absolventinnen und Absolventen ausgerichtet.
Konsolidierung mit fünf Forschungsschwerpunkten: Die gebaute Umwelt bildet die langfristigste Kapitalanlage unserer Gesellschaft. Der Bedarf an Fachkräften, die sich um die Gestaltung und Planung von gesellschaftlich, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltigen Siedlungsgebieten und Bauwerken kümmern, bleibt hoch. Vor dem Hintergrund begrenzter Energie-, Boden- und Materialressourcen konzentriert sich die Liechtenstein School of Architecture mit fünf fachlichen Schwerpunkten konsequent auf Themen der Raumentwicklung und Nachhaltigkeit: Mit der erfolgreichen Nachbesetzung des Themenschwerpunktes «Städtebau & Raumentwicklung» durch Prof. dipl. Arch. ETH Michael Wagner und dem Bereich «Urbanisierung & Gesellschaft» konnten strategische Kernthemen der Universität gestärkt und weiter ausgebaut werden. Mit den Themenschwerpunkten «Nachhaltiges Bauen», «Handwerk & Struktur» und «Bauerbe & Zirkuläres Bauen» werden die weiteren Kompetenzen an der School gebündelt und konsequent auf zentrale Aspekte der Nachhaltigkeit ausgerichtet. Durch die verbesserte Koordination von Wissensträgern und Expertisen können fortan Synergien innerhalb der Themenbereiche effizienter genutzt und die Einbindung und Betreuung des Nachwuchses verbessert werden.
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2022 konnten die durch externe Drittmittel geförderten Forschungsprojekte «Raumentwicklung 4.0» (Johannes Herburger) und «Erneuerbare Architektur – Das zirkuläre Bauwerk als Materialbank und Wissensspeicher» (Daniel Stockhammer) sowie drei durch den FFF geförderte Projekte «Alpine Gebrauchslandschaft Rätikon» (Luis Gabriel Hilti), «Researching Densification Regimes in Territorialy Fragmented Urban Regions» (Johannes Herburger) und «Digitale Meister» (Wolfgang Schwarzmann) erfolgreich zum Abschluss gebracht werden. Mit «Industrie 4.0 im Handwerk. Was für Veränderungen bringt die zunehmende Automatisierung in der Profession von Zimmerleuten?» schloss Wolfgang Schwarzmann erfolgreich seine Dissertation ab.
Starker Wissenstransfer: Die School hat im Auftrag vom Land, von Gemeinden und privaten Trägerschaften wieder zahlreiche Studien verfasst. Dabei konnten raumplanerische und gestalterische Aspekte mit wirtschaftlichen Entwicklungsszenarien für regionale und internationale Planungsaufgaben verknüpft werden. Die Breite des Aufgabenspektrums zeigt, wie sich die School als «Think-Tank» für lokale und internationale Aufgaben mit internationalen Expertinnen und Experten etablieren konnte. Drei exemplarische Projekte im Jahr 2022 sind:
> Ein Transferprojekt für die Fumathoka Stiftung Liechtenstein: Ein Schulzentrum in Kenia für mehrere Hundert Schülerinnen und Schüler konnte in Form von Entwürfen realisiert werden. (Cornelia Faisst & Martin Mackowitz)
> Gefördert durch das Ministerium für Kultur des Landes Liechtenstein darf die LSA im Sommer 2023 erneut die weltbekannte Architekturbiennale in Venedig begleiten. Dies ermöglicht der School, sich und ihre Forschungsarbeit erneut einem grossen, internationalen Publikum zu präsentieren. (Gabriela Dimitrova)
> Im Rahmen der Campus-Planung der Universität Liechtenstein dürfen die Studierenden der LSA aktiv an der Gestaltung bei den Um- und Einbaumassnahmen mitwirken. Dabei begleiten die Studierenden ihre Projekte von der Gestaltungsidee bis zur baulichen Umsetzung. (Urs Meister & Carmen Rist-Stadelmann)
Nach intensivem Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern des Landes und verschiedener KMU, des Berufsverbandes LIA sowie Studierenden wurden verschiedene Massnahmen zur Stärkung der Grundlagenvermittlung und Praxisbefähigung eingeleitet. In einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess wird im Bachelorstudiengang die Grundausbildung (Basic Semester) verlängert und um ein Pflichtpraktikum ergänzt. Der Master studiengang wird flexibilisiert und das berufsbegleitende Studieren besser ermöglicht. Mittelfristig werden die schrittweisen Änderungen in eine Curriculumsrevision überführt, sodass eine effizientere Lehre, bessere Qualitätskontrolle und ein geringerer Einsatz an externen Lehr beauftragten möglich werden.
Mit dem neuen Weiterbildungsangebot «BIM-fähige Projektentwicklung» kann ein Zertifikatsstudiengang in Kooperation mit der FHNW angeboten werden. Mit diesem Grundlagenkurs wird das Kernthema Digitalisierung im Bereich BIM und das entsprechende Netzwerk gestärkt und einem Bedürfnis aus der Region nachgekommen. Start des ersten Grundlagenkurses ist im Wintersemester 2023/2024 vorgesehen.
Nähe zur Praxis: Die Liechtenstein School of Architecture vereint anwendungsorientierte mit wissenschaftsgeleiteter Lehre. Profilierte Berufspraktikerinnen und Berufspraktiker tragen massgeblich zur Reputation, Aussenwahrnehmung und Marktfähigkeit der Absolventinnen und Absolventen bei. Mit der Schaffung der neuen Funktionsstufe Professor of Practice (Prof. Pract.) wird eine praxisnahe Lehre und Forschung weiter gestärkt und die Sichtbarkeit und Attraktivität der School befördert. Die Bindung der renommiertesten Fachkräfte aus dem Praxisbereich aus dem Grossraum Liechtenstein wird die Marktfähigkeit der Absolventinnen und Absolventen, die Reputation und das Profil der School weiter stärken.