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GESELLSCHAFT UND VERANTWORTUNG
und ist ein Vertreter der humanistischen Schule, die derzeit droht in den Universitäten unterzugehen. Rheinberger tritt für die Universitas, die Gesamtheit der Wissenschaften, ein. Er ist ein Vor-, Nach- und Gegen-den-Strich-Denker.»
Liechtenstein-Preise für Nachwuchsforschende
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Am Tag der Universität wurden auch die Forschungspreise für Nachwuchsforschende an der Universität Liechtenstein verliehen. Der mit 10’000 Franken dotierte Preis wird jährlich vergeben und soll vielversprechende Jungforscherinnen und -forscher zu einer wissenschaftlichen Karriere motivieren, die Forschung in für Liechtenstein relevanten Bereichen fördern und den Forschungsplatz Liechtenstein stärken. Da in den beiden vergangenen Jahren Corona-bedingt keine offizielle Übergabe im Rahmen eines Festaktes hatte stattfinden können, wurden am Dies Academicus neben den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern auch die der Jahre 2020 und 2021 geehrt.
Prof. Dr. Michael Hanke, Institut für Finance, wies in seiner Ansprache darauf hin, dass «der Prozess des Forschens schwierig zu erklären ist. Aber genau die Forschung unterscheidet eine Universität von einer Lehranstalt. Die Studierenden sollen angeregt werden, sich Fragen zu stellen und Antworten zu finden, die vor ihnen noch niemand gedacht hat. Um im internationalen Wettbewerb der Forschenden bestehen zu können, braucht es gute Leute und Freiraum.»
Regierungsrätin Dominique Hasler zeichnete die Nachwuchsforschenden der Jahre 2020 bis 2022 in den Bereichen Publikation, Dissertation und Projekt für ihre herausragenden Leistungen aus.
Ansprache ULSV und Verleihung der Lehrbefugnisse
Die Studierendenvertretung der Universität Liechtenstein ULSV betonte in ihrer Ansprache, die von Valerie Winkelmann (BSc AR) und Jonas Heindorf (BSc BWL) gemeinsam gehalten wurde, wie besonders es ist, an der Universität Liechtenstein zu studieren. «Durch die Kleinheit der Universität lernen bereits Bachelor-Studierende Masterstudierende oder Doktoranden kennen und arbeiten in diversen studentischen Initiativen mit diesen zusammen», schilderte Jonas Heinbach. Valerie Winkelmann berichtete über die Pro-bono-Projekte der Architektur-Studierenden, die «der Allgemeinheit, einer Gemeinde oder anderen Gruppierungen zugutekommen und insbesondere Wert auf Nachhaltigkeit legen.» Auch mit diesen Projekten schafften die Studierenden Kontakte zur einheimischen Wirtschaft und Gesellschaft, von denen beide Seiten profitieren, führte sie aus.
Prorektorin Prof. Dr. Monika Pfaffinger freute sich, die Lehrbefugnis, «venia legendi», an PD Dr. Martin Angerer und PD Dr. Thomas Stern zu verleihen: «Habilitation, was heisst das? Grade und Titel in der akademischen Welt sind zahlreich – die Habilitation ist die höchste akademische Prüfung, die die hervorragende wissenschaftliche und pädagogische Eignung zur selbstständigen Forschung und Lehre in einem bestimmten wissenschaftlichen Fachgebiet nachweist.» Eine Habilitation sei eine Knochenarbeit, die über Jahre hinweg Mut und Leidenschaft erfordere, sie sei «ein steiniger Weg, der dem Erkenntnisgewinn dient.»
Gesellschaft Und Verantwortung
Die Schlussworte des Dies Academicus sprach Dr. Klaus Tschütscher, Präsident des Universitätsrats: «Die Universität Liechtenstein ist ein junges Unternehmen, das auf vier Prinzipien aufbaut und diese gestaltet. Es sind dies die Fokussierung, die Vernetzung, die Gemeinschaft und die Qualität. Junge Unternehmen haben grosse Pläne und glauben an die Zukunft, sie streben hohe Ziele an und wollen sich beweisen, sie suchen Erfolge und lassen sich nicht klein kriegen, sie müssen improvisieren, sie machen Fehler, müssen Fehler machen dürfen und vieles lernen. Lernen ist zwingend, denn wenn man immer nur das tut, was man kann, bleibt man, was man ist. Wenn wir also dorthin kommen sollen, wo wir hinwollen, müssen wir Gewohntes verlassen, Neues suchen, Kritik annehmen und den Diskurs dazu suchen, Schwächen wahrnehmen und uns verbessern. Grundvoraussetzung dafür ist Vertrauen, denn entscheidend für den Erfolg sind die Menschen. Ich wünsche uns allen viel Kraft für die vielen Schritte auf unserem weiteren Weg und vor allem Vertrauen in uns, um uns und über uns. So können wir als Universität auch weiterhin vorausdenken und mitgestalten.»