Magazin SinnesImpulse 2020

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SinnesImpulse Westlicher Bodensee

Ma ga zin


I H R TRAU M HAFTE S WE LLN E SSH OT E L A M B O D E N S E E Sie haben Lust auf einen Urlaub vor der perfekten Kulisse? Bei uns wohnen Sie direkt am Bodensee – mit einem malerischen Blick aufs Blaue. In unserem Hotel HŒRI verwöhnen wir Sie nach allen Regeln der Kunst. Denn inmitten der Idylle haben Sie die Möglichkeit, vielseitige Freizeitaktivitäten zu wählen: zum Beispiel Wandern, Radfahren oder entspannende Wellness in unserem modernen SEE SPA. Auch für kulinarische Highlights ist bei uns gesorgt. In unserem Restaurant SEENSUCHT zaubern wir für Sie Genussmomente, die ihresgleichen suchen. Unser Wunsch ist es, Sie wunschlos glücklich zu machen. Wir freuen uns auf Sie! Das HŒRI am Bodensee Uferstraße 20–23 78343 Gaienhofen/Hemmenhofen Tel.: +49 7735 811- 0 info@hoeri-am-bodensee.de www.hoeri-am-bodensee.de


Editorial

Liebe Leserinnen und Leser, wenn der Wind in das Segel bläst, Störche über unseren Köpfen ziehen und mit vollen Gläsern klirrend geprostet wird, dann neigt sich ein vollkommener Tag dem Ende zu. Erfrischend, lebensbejahend und mit allen Sinnen. SinnesImpulse heißt es, das erste Magazin zum westlichen Bodensee. Kein Titel umschreibt unsere Region zutreffender. Wir – die Macher von SinnesImpulse – leben hier, wo Sie vielleicht gerade Urlaub machen. Für uns ist der Bodensee Heimat, ein Paradies zwischen See und Vulkanen. Der Untersee steht für pures WasserErlebnis, GenussFreude, KulturSee, MiteinanderZeit, BewegungsLust, NaturLiebe und auch achtsame IchMomente. Werte, die uns zusammenhalten und sich als roter Faden in den Geschichten dieses Magazins wiederfinden. Denn es sind die Menschen rund um den westlichen Bodensee – von Konstanz bis in die Schweiz – die nicht nur unsere Landschaft, sondern auch Zukunft mit ihren Impulsen prägen. Miteinander feiern, gemeinsam Genießen und Lachen. Das gute Leben macht unsere Region einzigartig: herzlich, aufgeschlossen und zur fünften Jahreszeit auch närrisch. Lassen Sie sich mitnehmen auf eine Reise rund um den Untersee: entlang blühender Obstplan-

tagen, auf erloschene Vulkane aber auch in seine unergründlichen Tiefen. In persönlichen Porträts wie überraschenden Tipps, zeigen wir Ihnen unterhaltsame Persönlichkeiten, die schönsten Orte und Kleinode unserer Region. Wir besuchen einen Bootsbauer, dessen Yachten vom Bodensee auf die Weltmeere reisen, treffen einen Forscher, der das Pompeji des Bodensees ergründet, suchen mit einem Trüffelhund das schwarze Gold zwischen Baumwurzeln und werfen einen langen Blick in die Küche eines Sternekochs. Auch Gaby Hauptmann, Autorin und Talkmasterin, öffnet die Tür in ihr privates Reich. Rebekka Bakken, Weltstar des Jazz und in Allensbach wie zuhause, stößt nach dem Konzert mit uns an. Und Bildhauer Peter Lenk? Der Provokateur arbeitet in seinem Bodmaner Atelier an einem neuen Coup. Dabei lässt er es sich nicht nehmen mit uns über das Paradies und nackte Politiker zu philosophieren. Lassen Sie sich von unserem Magazin „SinnesImpulse Westlicher Bodensee“ inspirieren – zu einem Besuch, zum Verweilen, zum Erleben und zum Wiederkommen.

Herzlichst, Ihre Janina Bembenek

Ihr Eric Thiel

Redaktionsleitung SÜDKURIER Alpha

Geschäftsführer REGIO Konstanz-Bodensee-Hegau

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Inhalt

WasserErlebnis

8 YachtenKonstrukteur 9 AusflugsSchiff 9 GenussSchiffe 10 BodenseeMetropole – Die Stadt zum See 12 SeeSchiffe

NaturLiebe

16 Insel- & VulkanHopping 17 VogelschauFahrt 18 ReservateSchützer 20 VogelParadies 21 NaturschutzKarte 22 VierJahreszeiten auf der Blumeninsel 24 LandesGartenschau 25 GartenRendezvous zwischen See & Vulkanen 25 BodenseeCardWest – Urlaub mit Chauffeur 26 KaiserSchloss 27 HohentwielWein

Inhalt

GaumenFreude 30 FangFrisch 31 GlücksFabrik 31 ZwiebelOlymp 32 EhrlicherGenuss ist der härteste 34 SinnesKüche 35 WilderAufsteiger 35 ModernerBiss 36 BrauHandwerk von der Insel 37 ReifeKlasse 38 SchwarzeDiamanten 39 PilzRevival

BewegungsLust 42 PremiumWandern 43 FahrradKultur 44 InselWelt 45 WeitblickWandern

KulturSee 48 FreilichtTheater – Erfolgsgeschichte auf dem Münsterplatz 50 „Pompeji am Bodensee“ 51 WelterbeKarte 52 WeltKultur – Kirchen und Klöster am Bodensee 54 GrenzKabarett 55 SommerTheater ohne Grenzen 56 HegauMadonna 58 KulturRevier 59 HöriKultur 60 KunstmuseumSingen – Modern und ­zeitgenössisch 61 OldtimerKunst 62 AllensbachHat’s 63 SirenenStimme 64 „Ich bin nur der Chronist“

IchMomente 68 InnereStärke 69 NatürlichGesundLeben 70 KlosterInspiration 71 GesundeAuszeit zwischen Münster, Mettnau und Bodensee 72 VulkanStadt 73 KartauseIttingen 74 WohlfühlZeit mit Seeblick

MiteinanderZeit 78 NarrenTage 80 KulturReich – Fasnacht & Schweizer Feiertag in Stockach 81 KirchweihErlebnis 81 UrlaubsParadies – Entspannt zur Landesgartenschau 82 Top-Veranstaltungen 2020

IMPRESSUM Das Magazin SinnesImpulse Westlicher Bodensee ist in Kooperation mit dem REGIO Konstanz-Bodensee-Hegau e.V. erschienen. Wir danken allen Partnern, Werbekunden, Autoren und Fotografen für die erfolgreiche und konstruktive Zusammenarbeit sowie freundliche Unterstützung. Ein besonderer Dank gilt den Protogonisten unserer Geschichten. Herausgeber und Verlag SÜDKURIER GmbH, Medienhaus, Max-Stromeyer-Straße 178, D 78467 Konstanz Geschäftsführer: Michel Bieler-Loop, Peter Selzer Konzept REGIO Konstanz-Bodensee-Hegau e.V., Obere Laube 71, D 78462 Konstanz, www.bodenseewest.eu Geschäftsführer: Eric Thiel, Bereichsleiterin: Lucia Kamp Kreation SÜDKURIER Alpha – Die Content Marketing Redaktion, www.suedkurier-alpha.de Redaktionsleitung: Janina Bembenek, Art Direktion: Olaf Maisch. Wir danken folgenden SÜDKURIER Autoren für ihre Texte: Johannes Bruggaier, Uli Fricker, Maximilian Halter, Simone Ise, Andreas Schuler, Thomas Zoch, Redaktionsschluss: 22.11.2019

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NaturLiebe ReservateSchützer

„Der Bodensee ist noch ein bisschen wild“, sagt Wissenschaftler Hans-Günther Bauer. Kaum einer kennt die Vögel in der Vierländer-Region so gut wie er. Seit mehr als 30 Jahren dokumentiert er Bestände und erforscht, welche Auswirkungen Mensch und Umwelt auf die Arten haben.

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WasserErlebnis YachtenKonstrukteur

Josef Martin baut Klassiker: Seine Yachten aus Mahagoni und Teakholz sind zeitlos schön und einzigartig, denn seine Werft in Radolfzell verlassen nur Einzelstücke. Vom Bodensee geht es dann auf die Weltmeere.

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GaumenFreude EhrlicherGenuss

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BewegungsLust FahrradKultur

Was hat ein Papst auf der Flucht mit erloschenen Vulkanen und Wildkräutern am Wegesrand zu tun? Ganz einfach: Sie sind Ausgangspunkt spannender Fahrradtouren in der Vierländerregion Bodensee.

Inhalt

Ein Michelin-Stern ziert das Falconera seit 2004. Bei Schienen, mitten auf der Halbinsel Höri, hat Johannes Wuhrer sein Paradies in einer alten Mühle gefunden. Er kocht klassische Gerichte mit mediterranem Flair und nutzt dafür nur die besten Produkte. Dabei ist es nicht sein Ziel, für eine Olympiade zu kochen, er will Menschen glücklich machen.

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MiteinanderZeit NarrenTage

Narren, Landstürmer und Teufelsfiguren – was zunächst eher nach Mittelalterspektakel klingt, ist gelebtes Brauchtum: Die Fasnacht ist mit ihren unzähligen Zünften nicht vom Bodensee wegzudenken.

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KulturSee „Ich bin nur der Chronist“

Er ist eine Institution am Bodensee und doch schafft er es immer wieder, mit seinen Werken zu provozieren: Bildhauer Peter Lenk verhalf einst der Imperia in einer Nacht- und Nebel­aktion zu ihrem Platz im Konstanzer Hafen, doch die überlebensgroße ­Kurtisane ist nur eines seiner auf­sehenerregenden Werke.

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IchMomente InnereStärke

Sie war Reiseredakteurin, Produzentin, beim Radio und beim Fernsehen. Den Durchbruch als Autorin hatte sie mit der Suche nach einem ganz besonderen Mann: Gaby Hauptmann schreibt Romane für Frauen, die wachsen wollen.

Anzeigen Leitung: Michael Schmierer, Leitung Tourismus: Tabea Rohrer-Burkart Druck werk zwei Print + Medien Konstanz GmbH, www.werkzwei-konstanz.de Bilder: Achim Mende: Seite 01 / Dagmar Schwelle: 08 - 09 / Peter Allgaier und Tobias Mayer: 22 - 23 / Andreas Schuler: 31 / Karin Wörner: 50 / Sabine Tesche: 56 © Familienarchiv Heuss, Basel: 58 Simona Bednarek: 58 / Kuhnler + Knödler GbR: 66 - 67 / Helmut Fidler: 76 - 77 / Thomas Niedermüller: 80 Grafik Bodensee: © OpenStreetMap-Mitwirkende | Klare GbR Wenn nicht anders vermerkt, wurden uns die Fotos von den betreffenden Einrichtungen, Organisationen und Unternehmen zur Verfügung gestellt.

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WasserE


rlebnis


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WasserErlebnis

YachtenKonstrukteur Josef Martin baut Klassiker: Seine Yachten aus Mahagoni und Teakholz sind zeitlos schön und einzigartig, denn seine Werft in Radolfzell verlassen nur Einzelstücke. Vom Bodensee geht es dann auf die Weltmeere.

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or dem Büro scheint eine Wendeltreppe in den Himmel zu führen. Nach zwei Wendungen hört sie einfach auf, von der obersten Stufe überblickt man den kleinen Hafen. Drinnen riecht es nach Sonne und Holz, überall stehen Schiffsmodelle, auf dem schweren Holztisch kringelt sich Papier. Ein Mann in Hemdsärmeln betritt das Büro, aus seinem wetter­gegerbten Gesicht leuchten hellblaue Augen. Leidenschaft Bootsbau Wollte Josef Martin irgendwann in seinem Leben etwas a ­ nderes sein als Schiffsbauer? „Architektur hätte mich noch ­interessiert“, antwortet er, „aber meine Eltern haben mir den S ­ chiffsbau sozusagen eingeimpft. Boote sind meine L ­ ­eidenschaft, ich würde alles wieder genauso machen“. Seine Werft gibt es seit 1931, Martins Vater hat sie damals in der K ­ onstanzer Straße gegründet. Auch sein Sohn ist fest ­verwurzelt am Gnadensee, auf dem er als Kind das Segeln lernte. Er wollte schon in der Ausbildung selbst zeichnen, was er baut. Das ist unüblich in seinem Handwerk, deswegen hat er sein Meisterstück, eine acht Meter lange Segelyacht, in Eigenregie gezeichnet und umgesetzt. Seit 1973 führt er die Werft auf der Halbinsel Mettnau. In dieser Zeit hat er knapp 90 Schiffe ­gebaut, meist Segelyachten zwischen zehn und 15 Metern

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­ änge. Rund 30 davon hat er auch selbst entworfen. L Jedes Boot ist einzigartig, denn die Werft verlassen nur Sonder­ anfertigungen aus Holz. Dafür nutzt Martin vor allem M ­ ahagoni, denn es ist langlebig, leicht und fest. Fiberglas nimmt er nur für Reparaturen an anderen Booten, „meine Mitarbeiter mögen schon den Geruch nicht, es riecht fast wie Nagellack“. Faible für Oldtimer Dazu passt sein Faible für Oldtimer, die er auch privat ­sammelt. Auf ein Projekt ist er daher besonders stolz: Der ­Konstruktionsplan für die 18 Meter lange Segelyacht wurde 1927 gezeichnet, das Schiff aber nie gebaut. Vor ein paar Jahren fand ein Kunde die Zeichnung in einem Museum in Stockholm und beauftragte Martin mit der Umsetzung. Derzeit verhandelt er ein ähnliches Projekt, den Nachbau einer amerikanischen Yacht aus den 1930ern. „Das wäre eine Herausforderung, die ich gern angehen würde“, sagt der Bootsbauer und fügt hinzu: „Solche Schiffe sehen auch in 100 Jahren noch schön aus.“ INFO: www.martin-yachten.de


AusflugsSchiff Sonne im Gesicht, eine laue Brise im Haar, einzelne Wassertropfen, die die Gischt nach oben wirbelt.

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So lässt es sich reisen.

Die Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein AG (URh) aus Schaffhausen nahm schon 1865 den Betrieb auf. Damit ist sie die älteste Schifffahrtsgesellschaft der Schweiz. Trotzdem entwickelt sich die URh stetig fort – bis heute: Moderne Ausflugsschiffe bringen Sie zu den schönsten Sehenswürdigkeiten, zuvorkommender Service und immer neue Angebote machen eine Fahrt zu purem Vergnügen. Frühstücks-Schiffe, Vogelschau-Fahrten, oder sogar Strick-Schiffe – für jedes Interesse ist etwas Passendes dabei.

fahrt in Diessenhofen. Natürlich gibt es auf jedem Schiff auch ein Bordrestaurant, das für das leibliche Wohl seiner Gäste sorgt. Gute Nachrichten für spontane Reisende: Die Tickets sind direkt an Bord der Schiffe erhältlich. Neu bietet die URh während der Hochsaison mit dem Dunnschtigs-Schiff weitere Kursfahrten an. Damit kommen seine Gäste immer donnerstags schon vor Mittag in Konstanz an, oder können länger den tosenden Rheinfall bestaunen. Wenn das keine zauberhaften Aussichten sind.

Die Strecke zwischen Kreuzlingen/Konstanz und Schaffhausen bietet verschiedenste Höhepunkte, wie die Insel Reichenau, das malerische Stein am Rhein oder die spektakuläre Brückendurch-

TAGESAUSFLÜGE NACH KONSTANZ ODER ZUM RHEINFALL Täglich von Mai bis Oktober, mehr Informationen unter: www.urh.ch/rundfahrt

TIPP

GenussSchiffe Am westlichen Bodensee muss niemand darben: Die regionale Küche reicht von Wein über Fisch bis hin zur Höribülle. Genussschiffe entführen ihre Gäste in ein Schlaraffenland zu Wasser.

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ourmets genießen besonders stilecht an Bord der Schiffe, die am westlichen Bodensee regelmäßig zu kulinarischen Kreuzfahrten auslaufen. Echte Capri-Stimmung zaubert beispielsweise das italienische Buffet auf der MS Seestern, dem Ausflugsschiff aus Gaienhofen-Horn. Während Gäste die Aussicht auf den Sonnenuntergang genießen, serviert ihnen Schiffsköchin Corina Weiermann frische Antipasti, Vitello Tonnato und weitere italienische Spezialitäten. Auch Hubert Neidhart, Spitzenkoch und Inhaber des Grünen Baums in Moos, ist Teil dieser Genießer-Ausflüge: Mit einer kleinen Solarfähre entdecken bis zu neun Gäste die Küche am Untersee. Bei den verschiedenen Arrangements ist für jeden etwas dabei, ob nur ein paar kleine Häppchen oder ein Drei-Gänge-Menü auf dem See.

Etwas mehr Platz bietet die flüsterleise Solarfähre Helio, hier gehen bis zu 48 Personen regelmäßig auf genussvolle Rundfahrten: Apéro-, Kaffee-, oder Sonnenuntergangsfahrten sind nur einige Angebote aus ihrem Repertoire. Doch der Solargleiter ist auch eine attraktive Plattform für Künstler am Untersee: Konzerte, Lesungen oder Kleinkunst sorgen für eine einmalige Verbindung zwischen Naturerlebnis und Kunstgenuss.

INFO Für weitere Sonderfahrten lohnt ein Blick auf folgende Webseiten: www.schifffahrtlang.de www.solarfaehre.de www.gruenerbaum-moos.de

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Die Stadt zum See Die größte Stadt am Bodensee bringt Kultur, Natur, Wirtschaft und Wissenschaft in Einklang und kombiniert im „Jahr der Wirtschaft & Wissenschaft“ Tradition und Moderne auf einzigartige Weise. Es ist die Kombination aus Aktivität, Bildung, Genuss, Shopping und vielen weiteren Sinnesimpulsen direkt am See, die Konstanz prägt.

INFO www.konstanz-tourismus.de/locations www.konstanz-tourismus.de/rahmenprogramme www.konstanz-info.com

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harmant, informativ und anregend: Bei Führungen und Erlebnistouren in der historischen Innenstadt werden Geschichte(n), Wissen und Kultur erlebbar – und dies auf unterschiedlichste Art und Weise, etwa bei der Feuergassen-, Konzil-, Genuss- oder Zeitreisentour. Diese Stadt hat einen ausgeprägten Sinn für die feinen Dinge des Lebens. Ob Kunst, Literatur, Geschichte oder Wissenschaft: Konstanz erhält sein kulturelles Erbe und fördert zugleich das Neue. Von der malerischen Altstadt mit über 400 Einzelhandelsgeschäften und dem LAGO als größtem Shopping-Center am Bodensee, über zwei exzellente Hochschulen und unterschiedliche Tagungslocations wie dem historischen Konzil und dem modernen Bodenseeform bis hin zu mehr als 300 Restaurants, Bars und Cafés sowie TopEvents und Ausflugszielen – Konstanz ist das pulsierende Zentrum der Vierländerregion Bodensee. Ein Besuch lohnt sich – zu jeder Jahreszeit. Für Genuss- und Kulturliebhaber, Shoppingfans, Familien und Erholungsurlauber: Die Entdeckertouren reichen vom Planetenweg über die neue „Mathe-Entdeckertour“ und „Bierseelig-Tour“ bis hin zu den beliebten Shoppingtouren und Kulturradtouren. Besondere Zeitreisen durch die Konstanzer Historie sind bei spannenden Stadtführungen wie der neuen Gruseltour erlebbar: Hier kann

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WasserErlebnis

BodenseeMet


TERM INE 2020

19.-26.02. Fasnacht konstanz-tourismus.de/fasnacht 13.03. Theater: Uraufführung „Wein & Brot“ theaterkonstanz.de 18.04. Philharmonie: Junge Meister – Stars von morgen philharmonie-konstanz.de

Geschichte hautnah erlebt und vor Ort entdeckt werden. Feine bis herzhafte Spezialitäten und Produkte aus der gesamten Vierländerregion, die bekannte Blumeninsel Mainau, das Sea Life, die Museen sowie die erlebnisreichen Schifffahrten runden das Angebot ab. Die neuen Genuss-Schiffe mit Gin-, Rum- und Whiskey-Tastings sind ein besonderes Erlebnis.

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Durch die einzigartige Lage in der Vierländerregion, insbesondere die Nähe zur Schweiz, bietet Konstanz den optimalen Standort für länderübergreifendes Wirtschaften und den Aufbau internationaler Netzwerke. Mit der hohen Arbeits- und Lebensqualität für BürgerInnen, als Reiseziel für mehr als eine Million Übernachtungsgäste und rund sechs Millionen Tagestouristen im Jahr sowie einem großen Kultur- und Freizeitangebot gilt Konstanz 365 Tage im Jahr als das pulsierende Herz dieser nachhaltig wachsenden Zukunftsregion. Der „Think Tank“ am Bodensee: Die Exzellenzuniversität Konstanz, die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) sowie die zahlreichen Fort- und Weiterbildungseinrichtungen stehen für Forschung und Lehre auf Top-Niveau. Hier wird in einem der schönsten Kulturlandschaften Europas geforscht, entdeckt – und gut gelebt. Einfach mal vorbeikommen und selbst erleben!

WasserErlebnis

ropole 02.05.-01.06. Bodenseefestival bodenseefestival.de 09.05. Jazz Downtown jazz-downtown.de 29.-30.05. GuteZeit Festival gutezeit-festival.de 29.-31.05. OpenSee Festival kulturladen.de 04.- 07.06. Internationale Bodenseewoche konstanz-tourismus.de/internationale-bodenseewoche 05.-06.06. Campus Festival campusfestival-kn.de ab 19.06. Theaterfestspiele Münsterplatz konstanz-tourismus.de/theaterfestspiele 20.-21.06. Grenzüberschreitender Flohmarkt Konstanz (D) / Kreuzlingen (CH) konstanz-tourismus.de/flohmarkt.html 29.07.-01.08. Konstanzer Weinfest konstanz-tourismus.de/weinfest 08.08. Konstanzer Seenachtfest (geplant) konstanz-info.com 18.09.-04.10. Deutsch-Schweizer Oktoberfest konstanz-tourismus.de/oktoberfest 09.10. NEU: Genuss-Schiff mit Rum-Tasting konstanz-tourismus.de/genuss-schiffe 26.11.-22.12.Konstanzer Weihnachtsmarkt am See konstanz-tourismus.de/weihnachtsmarkt 31.12. Silvester-Kreuzfahrten bsb.de

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SeeSchiffe

WasserErlebnis

D Die Flotte der BodenseeSchifffahrt verbindet die Ufer von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Angenehmer kann man das Dreiländereck nicht bereisen.

ie Geburtsstunde der Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH, kurz BSB, wird auf das Jahr 1824 zurückgeführt. Die erste regelmäßige Schiffsverbindung gab es noch in den Zeiten der Monarchie: König Wilhelm I. von Württemberg war Mitinitiator beim Bau des ersten Dampfschiffes für den Bodensee. Der Glattdeckdampfer „Wilhelm“ wurde ab 1824 zwischen Friedrichshafen und Rorschach/Romanshorn eingesetzt. Seitdem hat sich das Angebot stetig erweitert und umfasst nun neben dem regulären Fährbetrieb eine große Palette an Ausflugsfahrten. Vom Alpenpanorama der Dreiländerregion, über die Kulturlandschaften des Untersees bis hin zu den Weinhängen um Meersburg: Bei den Rundfahrten der Bodensee-Schiffsbetriebe warten imposante Uferlinien, romantische Sonnenuntergänge und bleibende Eindrücke. Ideal für alle, die viel sehen und trotzdem eine Zeitlang die Füße hochlegen möchten – für einen Urlaubstag wie aus dem Bilderbuch.

INFO Mehr Informationen und alle Fahrpläne gibt es unter www.bsb.de.

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Untersee-Ausflüge und Herbstfahrten Die Untersee-Fahrt beispielsweise hält eine urtümliche Kulturlandschaft mit deutschen und schweizerischen Ufern bereit. Der Untersee besticht durch unverwechselbare, unberührte Buchten und ein ganz eigenes Flair. Nicht einmal im kühlen Herbst müssen Gäste und Einheimische auf eine Schifffahrt verzichten: Die BSB bieten die Möglichkeit, die Uferlandschaften mit ihrer mystischen Atmosphäre und dem Goldglanz der Bäume zu erleben. Die Kombination aus Spannendem und Verträumtem legt im Herbst ein besonderes Flair über die Vierländerregion Bodensee. Die herbstlichen Schifffahrten über den Obersee laden ab Konstanz zu einzigartigen Entdeckertouren auf dem Wasser ein. Zu einem besonderen Genuss wird die bunte Jahreszeit bei einer Fondue-Fahrt: Hier genießen Fahrgäste eine Kombination aus einem leckeren Käse-Fondue, einer gemütlichen Schifffahrt und der wunderschönen Landschaft des Bodenseeufers.


Von historisch bis modern: die Schiffsflotte Egal ob Fährfahrten, Drei-Länder-Panoramafahrt, oder Untersee-Fahrt – Die Flotte der BSB bringt jeden Fahrgast an sein Ziel. Dabei werden bereits die einzelnen Schiffe selbst zu einem Erlebnis, denn die Flotte reicht von historisch bis modern. So ist die MS Baden derzeit das älteste aktive Fahrgastschiff. Für Schiffsliebhaber gilt die „alte Dame“ seit Jahren als Ikone, seit 2014 steht sie unter Denkmalschutz. Das Schiff mit der klassischen Silhouette stammt aus dem Jahr 1935 und ist wegen seiner vielen Außensitzplätze ein wunderbares Rundfahrtenschiff für schönes Wetter. Die MS Lindau dagegen gehört seit ihrer Einführung 2006 zur neuen Schiffsgeneration der BSB. Das Galerie-Schiff setzt neue Maßstäbe bei Sicherheit, Komfort und Medientechnik. Selbst im Hochsommer eignet sich der klimatisierte Saal für etwa 200 Personen hervorragend für Feiern, Seminare und Hochzeiten.

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Egal ob einfache Fährfahrt, Drei-Länder-Panoramafahrt, MS Lindau, oder MS Baden: Das breite Angebot der BodenseeSchiffsbetriebe macht eine Fahrt immer zu einem intensiven Wassererlebnis.

WasserErlebnis

Nach Bregenz und zurück Was als Notlösung begann, hatte durchschlagenden Erfolg. Auf zwei Kieskähnen – einer für die Bühnenaufbauten von Mozarts Jugendwerk „Bastien et Bastienne“, der andere für das Orchester – fand ein Jahr nach Ende des Zweiten Weltkrieges die erste Bregenzer Festwoche statt. Heute sind die Bregenzer Festspiele international bekannt – die größte Seebühne der Welt bietet Ihnen ein einzigartiges Erlebnis in fantastischer Kulisse. Mit unseren Schiffen bringen wir Sie entspannt direkt zur Seebühne der Bregenzer Festspiele und nach der Vorstellung wieder nach Hause. Ob schnell und unkompliziert mit dem Festspiel-Shuttle oder stilvoll beim Drei-Gänge-Festspielmenü bieten wir den Rahmen und Sie können sich ohne Stau und Parkplatzsuche ganz auf Ihr Opernerlebnis einlassen.


NaturLie


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Insel- & VulkanHopping

NaturLiebe

Mit herrlich gelegenen Inseln und Halbinseln, naturbelassenen Ufern, versteckten ­Buchten und skurrilen Vulkanformationen ­eröffnet sich eine anregende ­L andschaft am ­westlichen Bodensee. Die ­Kombination aus grünen ­Naturparadiesen, Kulturschätzen, der Faszination Wasser und ­besonderen Genuss-­Momenten ist einzigartig und inspiriert.

M

it dem Kanu, der Solarfähre oder dem Schiff lassen sich die Region und ihre Eilande, die kleinen Häfen sowie malerischen Orte bei erholsamen Touren entdecken. Für Rad- und Wanderfans hält sie außergewöhnliche SinnesImpulse bereit, zum Beispiel beim atemberaubenden Blick weit über die blaue Seeregion hinaus bis zur nahen, majestätischen Alpenkette nach dem Erklimmen einer der Hegau-Vulkane oder beim „Bird Watching“ in den Naturschutzgebieten rund um den B ­ odensee. Einfach ankommen, durchatmen, Kraft tanken und die Region beim „See-Sehn“ oder Inselhopping aus einer überraschend anderen Perspektive erleben. Gartenhopping, einzigartige Wandererlebnisse, Mountainbiken und vieles mehr: Abwechslungsreiche Touren laden Groß und Klein zu Streifzügen in die unberührte Natur am westlichen Bodensee ein. Privatleute öffnen beispielsweise ihre Gartentore und em­ pfangen Interessierte in ihren Refugien mit einem duftenden Blütenmeer. Jeder der Gärten erzählt dabei seine ganz eigene Geschichte. Wanderfans können sich auf ­Premiumwander­wege wie den „SeeGang“, der größtenteils direkt am Bodenseeufer entlangführt, oder das „Hegauer Kegelspiel“, das zu ­burggekrönten Vulkankegeln und romantischen Schluchten führt, freuen. Mountainbiker kommen zudem auf einzelnen Strecken der Mountainbike-WM 2017 auf ihre Kosten. Denn die Ausblicke auf den Bodensee und die Alpen sind wunderschön.

TIPP

Auf dem Tourenportal www. bodenseewest-touren.eu gibt es Touren zum Insel- und Vulkanhopping zum DownIoad.

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VogelschauFahrt Welche Vögel leben in einem der größten Naturschutzgebiete am Bodensee, dem Wollmatinger Ried? Bei der Vogelschau-Fahrt der URh erfahren Naturliebhaber Wissenswertes zur regionalen Vogelwelt aus erster Hand.

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ls älteste Schifffahrtsgesellschaft der Schweiz lässt sich die URh immer etwas Neues einfallen. Zum Repertoire gehört unter anderem die lehrreiche Vogelschau-Fahrt: ­Gäste beobachten hier unter Anleitung eines Naturkenners des Thurgauer Vogelschutzes die Vogelwelt des Wollmatinger Rieds durch ein hochwertiges Nikon-Fernglas. Dabei erfahren sie Lehrreiches, Interessantes und Unterhaltsames über die ­heimischen Vogelarten des westlichen Bodensees. So verweilen hier beispielsweise über 3.000 Schwäne.

NaturLiebe

Hegauvulkane

Die Vogelschau-Fahrten finden im Mai und Juni dienstags statt, im September und Oktober donnerstags. Bei Regen schützt ein Segeldach Gäste vor Nässe. Das Gastronomie-Angebot an Bord stellt sicher, dass sich jeder gut versorgt auf s­ eine Beobachtungen konzentrieren kann – denn Reisen macht ­ hungrig.

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Im Ticket inbegriffen sind Ausführungen zur Vogelwelt am Wollmatinger Ried und Leih-Ferngläser. Die Führung findet auf der Strecke zwischen Kreuzlingen beziehungsweise K ­ onstanz und der Insel Reichenau statt. Je nach Fahrschein können ­Gäste ­anschließend einfach weiterfahren und ihr nächstes ­Ausflugsziel ansteuern.

INFO Buchungen mindestens eine Woche im Voraus, später auf Anfrage. Das Billett für die Schifffahrt wird am Tag des Ausfluges an der Schiffskasse zusätzlich gelöst. Bei extremen Wetterlagen oder Nebel kann die Fahrt ausfallen. Weitere Informationen und genaue Termine gibt es auf www.urh.ch/ausflug.

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Reservate

NaturLiebe

„Der Bodensee ist noch ein bisschen wild“, sagt Wissenschaftler Hans-Günther Bauer. Kaum einer kennt die Vögel in der VierländerRegion so gut wie er. Seit mehr als 30 Jahren dokumentiert er Bestände und erforscht, welche Auswirkungen Mensch und Umwelt auf die Arten haben.


Schützer s ist Sonntag. Hans-Günther Bauer hört Jazz-Musik und tippt. Der Ornithologe sitzt am Schreibtisch zwischen Bücherstapeln und -regalen in seinem Büro im Max-Planck Institut im Radolfzeller Ortsteil Möggingen. Zwei Manuskripte für Bücher muss er bald fertigstellen, sie sollen 2020 publiziert werden. Bauer, Jahrgang 1956, gehört zu den engagiertesten Vogelforschern hier im Amt. Er kam 1985 an die Mögginger Vogelwarte – und blieb nach dem Abschluss seiner Promotion vier Jahre später. Seitdem hat sich vieles getan. Die Vogelwarte im Wasserschloss gehört seit 1998 zum Max-Planck-Institut. Die Forschungsstelle ist inzwischen ein internationales Wissenschaftszentrum, kooperiert mit der Raumstation ISS zur Verfolgung weltweiter Tierwanderungen und hat seinen Fokus auf Verhaltensbiologie erweitert. In die Ornithologie ist die Digitalisierung eingezogen. Mitten in die Naturschutzgebiete gehen, Vögel beringen und vor allem zählen – das machen nur noch wenige. Wasservogel-Kartierung am Bodensee Hans-Günther Bauer koordiniert mit seinem Team die jährliche Wasservogel-Kartierung am Bodensee, die sie acht Mal im Jahr durchführen. Außerdem verantwortet er die Brutvogel-Kartierung des Bodensees mit. Ein Großprojekt, bei dem bis zu hundert Mitarbeiter und erfahrene Freiwillige alle Brutvögel um den

gesamten See erfassen. Dies geschieht nur alle zehn Jahre und dauert 36 Monate. 2020 steht die nächste, die fünfte Kartierung an. „Die landwirtschaftliche Nutzung der Schutzgebiete ist erlaubt – und das macht sich bemerkbar“, führt Bauer die Herausforderungen im Naturschutz aus. Aus diesem Grund würden sie aktuell an einer Schutzintensivierung mit dem Land Baden-Württemberg arbeiten, um gegen die Störungen vorzugehen. Naturschutz verlangt Leidenschaft „Im Moment haben wir diesen starken Rückgang bei einigen Wintergästen, etwa Reiherenten, da die Vögel durch die milderen Winter weiter im Norden bleiben können.“ So hatten sie die Woche zuvor eine Zählung der Wasservögel mit lediglich 140 tausend Exemplaren, berichtet Bauer. Nichtsdestotrotz geht es den Populationen gut, der Bodensee ist mit seinen Naturschutzgebieten ein idealer Rückzugsort für Vögel. Naturschutz verlangt Leidenschaft. In wenigen Jahren wird der Ornithologe in Rente gehen, dann müssen andere das Werk weiterführen, um den Bodensee mit seinen Arten zu Land und zu Wasser zu schützen.

TIPP

NaturLiebe

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Der „Animal Tracker“ zeigt die Routen von Wildtieren weltweit in Echtzeit. Die App entstand durch die Kooperation des Max-Planck-Instituts mit verschiedenen Partnern, darunter die Universität Konstanz. Download im App Store und im Play Store.

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VogelParadies

NaturLiebe

In der Region am westlichen Bodensee findet man bis heute eine Naturvielfalt, die ihresgleichen sucht. Von den Ufern des Bodensees bei Konstanz im Osten bis zu den Vulkankegeln des Hegaus im Westen, von der Schweizer Insel Werd im Süden bis Stockach im Norden gibt es eine Reihe kleinerer und größerer Naturschutzgebiete. In den geschützten Flachwasserzonen nisten teils seltene Wasser- und Sumpfvögel. Besonders spannend sind die Besuche der Zugvögel.

Flussseeschwalbe Durchzügler und Brutvogel. Im Rheindelta, dem Wollmatinger Ried und dem Lengwiler Weiher/Thurgau zu finden.

Bachstelze Brütet am Bodensee und ist regelmäßiger Wintergast. ­Am ­gesamten Bodenseeufer verbreitet.

Reiherente Ganzjährig am Bodensee. Besonders häufig im Raum ­Radolfzell, dem Wollmatinger Ried, dem Konstanzer Trichter und im Kleingewässer zu finden. Im Winter sammeln sich viele ­Tausende am See.

Kolbenente Dieses Glanzstück des Sees ist ganzjährig am Bodensee. ­Große Teile der europäischen Population wechseln hier ihr ­Groß­gefieder.

Haubentaucher Der Charaktervogel des Sees ist ganzjährig am Bodensee zu sehen. Größte Verbreitung am Untersee und der Stockacher Aachmündung.

Singschwan Die Ankunft der Singschwäne im Ermatinger Becken ist immer ein eindeutiges Zeichen, dass der Winter nicht mehr weit ist. Er ist regelmäßiger Wintergast am Untersee und etwas kleiner als der häufig verbreitete Höckerschwan.

Insel Werd

TIPP

FÜR VOGELLIEBHABER Die kostenlose App „Vogelwelt“ des NABU erleichtert das Bestimmen von Vögeln. Mehr als 300 Arten werden in ihrem typischen Federkleid vorgestellt. Der NABU bietet auch Führungen an, mehr Infos gibt es auf www.nabu-bodenseezentrum.de/natur-erleben.

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NaturschutzKarte Ludwigshafen

Anbei eine kleine Übersicht sechs typischer Vogelarten, die bei Spaziergängen und Wanderungen am Bodensee – ganzjährig oder als Zugvogel – zu sehen sind.

Bodman

KOLBENENTE Netta rufina

BACHSTELZE Motacilla alba

Hohentwiel Mindelsee Aachried

Radolfzell Markelfinger Winkel

ÜBERLINGER SEE

Mainau Reichenau

Horn

Wollmatinger Ried

UNTERSEE

NaturLiebe

Halbinsel Mettnau

Konstanz Ermatinger Becken

Gottlieben

HAUBENTAUCHER Podiceps cristatus

SINGSCHWAN Cygnus cygnus FLUSSSEESCHWALBE Sterna hirundo REIHERENTE Aythya fuligula 21


VierJahreszeiten Auf der Blumeninsel Die Insel Mainau, Botanischer Garten im Bodensee, bietet an 365 Tagen im Jahr Naturerlebnis. Bei einem Rundgang über die Mainau lässt sich der turbulente Alltag schnell vergessen, denn hier gibt es immer etwas zu entdecken.

NaturLiebe

egleiten Sie uns auf einen kleinen Spaziergang durch Park und Gärten der Insel Mainau im Laufe eines Jahres: Wenn die Natur aus ihrem Winterschlaf erwacht, sprießen überall auf der Mainau farbenfrohe Frühlingsboten. Die Vorbereitungen für das Blumenjahr beginnen bereits im Herbst, damit die Insel pünktlich im März wieder in bunter Pracht erstrahlt. Rund 650.000 Blumenzwiebeln und 160.000 Frühjahrsblüher, wie Narzissen, Krokusse und Hornveilchen, verwandeln dann den Park in ein Blütenmeer. Frühlingsblüten Rund 440 Tulpensorten präsentieren sich den Besucherinnen und Besuchern an der Frühlingsstraße und im Park. Aber nicht nur draußen wird es bunt: Begonnen wird das Blumenjahr, das 2020 unter dem Motto „Blühende Wasser, schwimmende ­Gärten“ steht, am 20. März auch mit der Orchideenschau im Palmenhaus. Passend zum Titel „Inseln voller Blüten“ arrangieren die Gärtnerinnen und Gärtner kunstvoll rund ­ 3.000 Orchideen in den verschiedensten Variationen und ­verwandeln das Palmenhaus so in eine tropische Landschaft. Im Blumenjahr schmückt sich die Insel zudem mit zahlreichen Wasserpflanzen, wie anmutigen Seerosen oder exotischen ­Lotosblumen. Darüber hinaus wird auch eine Brücke auf die andere Seeseite geschlagen – zur Landesgartenschau nach ­

Überlingen. Dort wartet unter anderem ein tropisch anmutender Mainau-Garten mit einer imposanten Pflanzenfigur. Mit ­verschiedenen Kombitickets genießen Gäste Gartenkultur auf den beiden Seeseiten in vollen Zügen. Sommerduft Wenn die Tage länger und wärmer werden, nutzen viele Ausflügler die Öffnungszeiten der Insel Mainau, um den ­ Sonnenaufgang zu sehen, die Ruhe der Morgenstunden zu­ ­ genießen und zu entschleunigen. Bei einem Morgenspaziergang entdeckt man an manchen Tagen vom Tau bedeckte Blüten, die zu ganz besonderen Fotomotiven werden oder sieht ­Eichhörnchen die Äste entlang huschen. Mit einer Tasse Kaffee und dem schwedischen Zimtgebäck Kanelbullar starten die Gäste beispielsweise in der inseleigenen Bäckerei am Hafen mit Blick auf den Bodensee und die Bergkulisse gemütlich in den Tag. Folgt man dem Weg vom Hafen weiter Richtung Ufergarten, staunt man kurz vor der Frühjahrsblüte hier über die eleganten Blüten der vielen Rhododendren und Azaleen. Die imposanten Pflanzen säumen den Weg im Rhododendronhain und so flanieren die Inselgäste inmitten der üppigen Pracht. Auch die Pfingstrosen entfalten in dieser Zeit ihre ganze Schönheit, vor

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Im Sommer erweckt ein Rundgang über die Insel häufig den Eindruck von einem Kurzurlaub im Süden. Auf den ­Mediterranterrassen beeindrucken beispielsweise Sukkulenten, wie Agaven oder Echeverien, exotische Passionsblumen, auffällige Paradiesvogelblumen, eindrucksvolle Engelstrompeten und bunte Bougainvilleen. Ein Stück weiter, im Schlosshof, ist von Juni bis September die historische Zitrussammlung zu ­sehen. Besonders im Sommer ist auch ein Spaziergang im Arboretum, der Baumsammlung im Herzen der Insel, eine ­ Wohltat. Unter ehrwürdigen Bäumen, die zum Teil aus der Zeit von Großherzog Friedrich I. von Baden stammen, rasten Spaziergänger auf schattigen Bänken. Herbstpracht und Winterblüher Im Herbst herrscht hier eine ganz besondere Atmosphäre, wenn sich nach und nach die Blätter verfärben und nicht nur der Fächerahorn mit seinem feuerroten Laub beeindruckt. Im Dahliengarten verwandeln dann rund 12.000 Dahlien in mehr

als 270 Sorten den Ufergarten in ein buntes Meer und machen es den Gästen nicht leicht, sich bei der Wahl der Mainau-­ Dahlienkönigin für eine Sorte zu entscheiden.

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allem im Päoniengarten direkt neben der Italienischen Blumen-Wassertreppe. Im Juni ist dann die Zeit der Rosen ­gekommen. Die Promenade der Wild- und Strauchrosen sowie den Italienischen Rosengarten, den Großherzog Friedrich I. von Baden bereits ab 1861 anlegen ließ, umgibt nun der Duft der Rosen, die die Besucherinnen und Besucher mit ihrer opulenten Blütenfülle in den Bann ziehen. Seit 1990 wählen die Inselgäste aus den rund 1.000 Rosensorten ihre betörende Mainau-­ Rosenkönigin.

Nicht zuletzt in den Wintermonaten birgt die Insel Mainau ganz besondere Reize. So gibt es auch an kalten Tagen noch attraktive Farbtupfer verschiedener Winterblüher. Nach einem Spaziergang durch den winterlichen Park wärmen sich die Inselgäste im tropischen Schmetterlingshaus auf, besuchen die wechselnden Ausstellungen auf Schloss Mainau oder genießen im Schlosscafé Kaffee und Kuchen. Und schon jetzt verheißt der Jahreslauf wieder die bunte Blütenpracht, die der Frühling bald bringen wird.

INFO Mainau GmbH D 78465 Insel Mainau T: +49 (0) 7531 303-0 E: info@mainau.de www.mainau.de Park und Gärten der Insel Mainau haben ganzjährig von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet. Infos zu Veranstaltungen unter: www.mainau.de/veranstaltungskalender.html

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LandesGartenschau

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berlingen feiert vom 23. April bis 18. Oktober 2020 ein sommerlanges G ­ artenfest: Die erste Landesgartenschau am Bodensee. An 179 Tagen ist viel geboten in der gesamten Stadt, die zeitgleich ihr 1250. Jubiläum begeht. Jeder Tag wird ­anders sein. Abwechslungsreich. Inspirierend. Entspannend. Allein knapp 3.000 kleine und große Events sind im Ticketpreis inbegriffen, ebenso wechselnde Ausstellungen und immer wieder neue gärtnerische Pracht im Wandel der Jahreszeiten. Auf zahlreichen Bühnen sorgen lokale, überregionale und international renommierte Künstler für Unterhaltung, unter anderem Jan Josef Liefers, Lotte, Heinz Rudolf Kunze oder Pe Werner. Das Ausstellungsgelände der Landesgartenschau setzt sich aus fünf eintrittspflich­ tigen Bereichen zusammen, davon drei unmittelbar am Bodenseeufer, die anderen in der schönen Überlinger Innenstadt. Der größte ist der neue Uferpark am westlichen Rand der Stadt mit einer Fläche von rund sechs Hektar.

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LANDESGARTENSCHAU ÜBERLINGEN 2020 T: +49 (0) 7551 309739 0 E: info@ueberlingen2020.de www.überlingen2020.de Öffnungszeiten Landesgartenschau: Geländeöffnungszeiten Rosenobelgärten/Kapuzinerkirche (Blumenhalle) 09 –19 Uhr Uferpark/Villengärten/Menzinger Gärten 09 – 20.30 Uhr (je nach Witterung) Geländeschließung Rosenobelgärten/Kapuzinerkirche (Blumenhalle) 19 Uhr Auslass Uferpark/Villengärten/Menzinger Gärten durch Drehtore bis Sonnenuntergang, bei Veranstaltungen später

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Überlingen 2020: 179 Tage Inspiration und Unterhaltung


BodenseeCardWest Urlaub mit Chauffeur Für umweltfreundlichen Urlaub am westlichen Bodensee steht die BODENSEECARD WEST. Sie gilt als Fahrschein für Bus und Bahn im gesamten Landkreis Konstanz, aber auch in Überlingen und Stein am Rhein. Übernachtungsgäste erhalten sie in den Gemeinden Allensbach, Bodman-Ludwigshafen, Gaienhofen, Gailingen, Moos, Öhningen, Reichenau, Sipplingen (ab 01.04.), Steißlingen sowie in den Städten Radolfzell und Stockach gratis beim Einchecken. Die zugehörige Broschüre liefert nicht nur Inspiration für Ausflüge, sie gibt auch einen Überblick über Öffnungszeiten, Eintrittspreise und Sonderkonditionen. Der Ausflugsführer wird zusammen mit der BODENSEECARD WEST bei der Ankunft in Hotel, Ferienwohnung oder Pension ausgegeben.

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Detaillierte Infos unter: www.bodenseewest.eu

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rüne Oasen am Fuß von Vulkanen Im Duft- und Schaugarten Syringa wachsen am Fuß des Hohenstoffeln Raritäten wie die Schokoladenduftpflanze, die Gummibärchen- oder Mohnbrötchenblume, aber auch die unterschiedlichsten Salbei-, Minze- und Basilikumvarianten. Immer der Nase nach geht es vorbei an der Sammlung zitronenduftender Pflanzen bis hin zur Stinkpflanzenecke. Christine und Johannes Wilhelm richten die Farben ihres mediterran gestalteten Hanggartens in Öhningen nach Feng Shui. Bei der Bepflanzung achten sie zudem auf viele bienenfreundliche Nektarpflanzen, in ihrem kleinen Gartencafé kann man den Honig sogar kaufen. 110 Pflanzen sollen in der Bibel erwähnt sein. 31 davon hat die Kräuterpädagogin Waltraud Möhrke in ihrem Bibelgarten in Tengen-Weil angepflanzt.

GARTENROUTEN PER PEDAL Mit dem Fahrrad lassen sich die schönsten Gärten auf fünf Routen ideal ­verbinden. Die Garten-Rendezvous-Broschüre bietet dazu Karten­ ausschnitte mit Routenverlauf, Streckenprofile und GPS-Daten. T: +49 (0) 7531 133040 E: info@bodenseewest.eu oder per Download unter www.bodenseewest.eu

Zwischen See & Vulkanen

Vom Klettgau über Schaffhausen, vom Hegau über die Inseln Mainau und Reichenau, dem Bodanrück und der Halbinsel Höri bis zum Thurgau erstreckt sich das Gartenland am westlichen Bodensee. In der privaten Hand gastfreundlicher Besitzer liegen rund zwei Dutzend Gärten der über 70 grünen Refugien des Garten-Rendezvous. Die einen öffnen für ein besonderes Wochenende, die anderen auf Anfrage, manche sogar jederzeit. So darf der Name „Rendezvous“ wörtlich genommen werden: Gartenfreunde treffen sich hier zum Austausch und teilen ihre Freude am Blühen und Gedeihen.

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Mit der BCW ganz entspannt und ohne Parkplatzsuche zur Landesgartenschau nach Überlingen

GartenRendezvous

Gartenglück mit Seeblick Direkt am Ufer der Klosterinsel Reichenau breitet sich der weitläufige Privatgarten von Karin Böhler aus. In ihrem ­Blütenreich verleihen Brunnen, Skulpturen und Ziermauern dem stets frei begehbaren Garten einen Hauch von Mittelmeerromantik. Im schweizerischen Mammern, wo der Untersee sich ­bereits zum Rhein verengt, liegt die Gartenanlage von Familie K ­ ohler. Das 2.000 Quadratmeter große Blumenparadies ist von ­Birnenplantagen umgeben und bietet eine traumhafte Aussicht. Kaiserlich promenieren Geradezu kaiserlich ist der Blick von der Parkanlage des ­Schweizer Napoleonschlosses auf dem Arenenberg. Neben einem mittelalterlichen Patriziergarten und einem E ­ nglischen Landschaftspark stehen Besuchern auch Schulgärten o ­ ffen, in denen moderner Kräuter- oder Gemüseanbau gelehrt wird. Eine gelungene Kombination aus Zier- und ­Nutzgarten präsentiert auch Elke Kämmerer in ihrer grünen Oase in ­ Gaienhofen-Gundholzen auf der Halbinsel Höri. Unzähli­ ge ­englische und historische Rosen gedeihen hier, aber auch ­Obstbäume, Gemüse und verschiedene Beeren.

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Schloss Arenenberg ist ein Prachtbau inmitten zauberhafter Gärten, in seinem Inneren beherbergt es das Napoleonmuseum – ein Kleinod für Frankreichfans und Naturliebhaber.

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as in Paris über Versailles gesagt wird, sagt man in Konstanz über den Arenenberg: Hier sei ein Schloss voll unschätzbarer Kunst, ein Park mit atemberaubender Aussicht, geschaffen und belebt durch französische Kultur; alles aufs Engste mit der Bodenseemetropole verbunden. Zwei Mal lebte die kaiserlich-französische Familie hier im Exil. Königin Hortense, ihr Sohn Kaiser Napoleon III. und seine Frau Eugénie erweiterten den mittelalterlichen Landsitz zu einem entzückenden Schlossgut und schufen darum einen sagenumwobenen Garten, in dem auch Wein angebaut wurde. Damit standen sie ganz in der Tradition der Römer, denn schon in der Antike schätzte man die exquisite Lage hoch über dem Untersee. Der historische Weinkeller, in dem auch das Informationszentrum sitzt, kann besichtigt werden.

Heute präsentiert sich der Arenenberg als Geheimtipp um Konstanz. Nur eine Viertelstunde vom Zentrum entfernt, öffnet sich dem Besucher ein besonders zauberhafter Fleck, der wie in der Kaiserzeit Einheimische und Gäste der Region gleichermassen zum Verweilen einlädt. Man lässt sich fallen und genießt die Schönheit eines Ortes, an dem sich Kunst und Geschichte mit Vulkanen und See verbindet – eine Sinneserfahrung pur! Die bezaubernde Gartenwelt, die sich vor den Augen der Gäste öffnet, betört ihre Besucher mit den Düften von Wein und Rosen. Die Anlage schlägt einen Bogen vom Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert: Rings um das Schlossgut lustwandelt der Besucher durch verschiedene Stilepochen und erfährt jede Menge Wissenswertes über die Kunst des Gartenbaus; völlig unabhängig, ob es sich um einen Mittelalter-, einen Reb- oder einen modern interpretierten Bauerngarten handelt. Das Napoleonmuseum im Schloss schließlich lädt die Besucher ein, den Alltag der kaiserlichen Familie, ihrer Gäste und Angestellten im beginnenden 19. Jahrhundert originalgetreu zu erleben. Die unveränderten Prunkräume des Château d‘Arenenberg, Privatsalons, Schlafzimmer, Speisesaal, Billardund Bibliothekszimmer, erstrahlen im einstigen Glanz und bilden den Rahmen für Kunstwerke, die sonst nur in den großen Museen der Welt zu bewundern sind.

ÖFFNUNGSZEITEN Schloss Arenenberg mit dem Napoleonmuseum ist vom 08. Februar 2020 bis 23. Dezember 2020 geöffnet. Während der Saison (Mai bis September) gibt es zwischen 10.30 und 16.00 Uhr regelmäßige Führungen. Das Kaiserbad, der Park und die neue Dauerausstellung im Historischen Weinkeller (ab April) können selbstständig besichtigt werden.

ADRESSE Schlossgut Arenenberg CH 8268 Salenstein T: + 41 (0) 58 34574 10 E: reservation.nap@tg.ch www.napoleonmuseum.ch

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KaiserSchloss


HohentwielWein Am Hohentwiel wachsen die Rebstöcke des Weinguts Vollmayer. Die Winzerfamilie keltert ihre Trauben von den höchsten Weinbergen Deutschlands im Einklang mit der Natur, seit 2013 ist ihr Wein sogar Bio-zertifiziert. ir sind der größte Arbeitgeber im Hegau. Wir haben 66.000 Mitarbeiter: unsere Rebstöcke“, schmunzelt Georg Vollmayer. Seit vier Generationen betreibt seine Familie Weinbau am Hohentwiel, einem alten Vulkan. Jede Generation gibt ihre Leidenschaft und Liebe zum Wein an die nachfolgende weiter. Familie Vollmayer liegt die Natur am Herzen. Ein gesunder Weinberg zeichnet sich durch eine intakte Bodenstruktur aus, vielfältige Begrünungseinsaaten sowie ein Gleichgewicht von Schädlingen und Nützlingen. Deswegen werden die wertvollen, fruchtigen und aromatischen Trauben schon seit Jahren nach ökologischen Richtlinien an- und ausgebaut. Sie gedeihen im einzigartigen Mikroklima des Naturschutzgebietes „Hohentwiel“. Ertragsreduzierung, sehr schonende Traubenverarbeitung, traditionelle Maischegärung, eine lange Feinhefe-Lagerung, Reife im Eichenholzfass – um die

Weine zu einem nachhaltigen Genusserlebnis zu machen, bekommt jeder Wein die Aufmerksamkeit und die Reifezeit, die er braucht. Die Familienmitglieder scheuen keine Mühen, sogar das Weingut wird mit Solarenergie und einer Hackschnitzelheizung versorgt. So halten sie ihr Land in einem natürlichen Gleichgewicht, denn Nachhaltigkeit ist für das Weingut essenziell. Die Höhenlage mit 560 Metern über Normalnull und die geografische Ausrichtung prägen zusammen mit den Vulkan-Verwitterungsböden des Hohentwiels das einzigartige Mikroklima. Das Ergebnis dieses Zusammenspiels unverwechselbarer Faktoren schmecken Genießer in einem Glas Wein vom höchsten Weinberg Deutschlands: „Der Vulkanboden sowie das besondere Mikroklima am Hohentwiel, das sogenannte Terroir, prägen die Fruchtigkeit und Mineralität der Weine“, bekräftigt Lisa Vollmayer. Sie studierte Weinbe-

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Isabell, Desirée, Georg, Beate und Lisa Vollmayer (v.l.)

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ÜBERNACHTUNG IN DER WEINVILLA Unseren Weinfreunden bieten wir seit Dezember 2017 die Möglichkeit, in unserer exklusiven Weinvilla auf dem Weingut zu übernachten. Erleben Sie die höchsten Weinberge Deutschlands auf eine ganz besondere Art: In unserer neu errichteten Weinvilla erwarten Sie acht stilvolle Zimmer und einzigartig erholsame Tage in familiärer Atmosphäre. Genießen Sie Ruhe, Entspannung und abends vielleicht einen der exklusiven Weine. Mehr Informationen unter: www.vollmayer-weingut.de

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triebswirtschaft und gehört zusammen mit ihren Schwestern Desirée und Isabell zur vierten Generation der Winzerfamilie. Die drei Geschwister bewahren die Traditionen auf dem Weingut und arbeiten doch stetig an seiner Weiterentwicklung. Auf diese Entwicklung ist Familie Vollmayer sehr stolz. Ihre Erfolge verdankt sie ihrem Zusammenhalt und der Begeisterung aller für Wein. So arbeitet die ganze Familie daran, die gemeinsame Vision umzusetzen: Die Produktion harmonischer, lebendiger Weine aus biologischem und nachhaltigem Anbau. Denn nur so begeistern sie Weingenießer und stellen sicher, dass auch zukünftige Generationen auf einem intakten Planeten leben können. 27


Gaumen


Freude


FangFrisch Der Herbst am westlichen Bodensee ist sinnlich. ­Kürbisse leuchten am ­Wegesrand, Äpfel reifen an den Bäumen und ­Restaurants kredenzen ihren Gästen während der Bodensee-Fischwochen fangfrische Spezialitäten.

INFO REGIO Konstanz-Bodensee-Hegau e. V. Obere Laube 71 D 78462 Konstanz E: info@bodenseewest.eu Eine Liste teilnehmender Restaurants gibt es auf www.bodenseewest.eu.

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enn das Laub beginnt, sich bunt zu färben und ­Gemüsebauern bunte Kürbisse am Wegesrand feilbieten, ist am westlichen Bodensee Genusszeit: Knackige Äpfel, aromatische Hokkaido-Kürbisse, oder die würzige Höri-Bülle sind nur ein paar Köstlichkeiten der regionalen Küchen, die die Vierländer-Region für Besucher bereithält. Ein weiterer Höhepunkt der Herbstzeit sind sicher die Bodensee-Fischwochen, die in diesem Jahr vom 07. September bis zum 04. Oktober stattfinden. Die Region bietet einen Fischreichtum, wie ihn sonst kaum ein Süßgewässer hat: Fangfrische Felchen, Kretzer oder auch Karpfen ­spielen dann die kulinarische Hauptrolle. Während der Fischwochen servieren teilnehmende Restaurants ein köstliches Drei-Gänge-Menü zu einem einheitlichen Festpreis. Die kreativen Köche inszenie­ ren den Fisch dabei immer wieder neu. Sie lassen ihrer

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­ chaffenskraft freien Lauf und kreieren Fischgerichte, die selbst S bei ausgebufften Gourmets für Überraschungen sorgen. Doch auch klassische Varianten gibt es auf den Speisekarten. In den vergangenen Jahren standen so unter anderem Felchenfilet unter Rucola-Speckkruste zur Auswahl, frittierte Fisch­leber auf Kräutersalat oder auch mal Felchen im Sesammantel. J­eder Fischliebhaber kommt hier auf seine Kosten. Wie der Name schon sagt, kommt das Bodenseefelchen reichlich in diesem Gewässer vor und ist damit der Star der Fischwochen. Es hat ein helles, festes Fleisch und ist gebraten, gedämpft oder geräuchert ein Genuss. Besucher und Gäste sollten jedoch d ­ aran denken, dass der Bodenseefisch als Naturprodukt nicht uneingeschränkt zur Verfügung steht. Sollte es einmal keine Felchen geben, weil der Fischer keine gefangen hat, bieten die Gastronomen andere Fischgerichte an, die dem Felchen­genuss in nichts nachstehen. So flexibel und so genussreich ist der westliche Bodensee.


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GlücksFabrik Schokolade macht glücklich. Doch wie kommt das Glück in die Schokolade? Maestrani’s Chocolarium lüftet das süße Geheimnis.

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Öffnungszeiten Mo-Fr 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr Sa-So 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr Januar, Februar und November montags geschlossen. Spezielle Öffnungszeiten an Feiertagen.

Ein Besuch im großen Schokoladen-Shop lohnt sich ebenso, denn hier gibt es ganzjährig tolle Aktionen und attraktive saisonale Deals. Zum Abschluss wartet eine feine Trinkschokolade im gemütlichen Café mit Terrasse auf Glücksritter, Leckermäuler und Genießer.

ZwiebelOlymp Die Höri-Bülle von der Halbinsel Höri hat als regionale Zwiebelgattung den Sprung in den kulinarischen Olymp geschafft: Seit 2014 sitzt sie dort neben so illustren Namen wie Champagner, Emmentaler oder Bourbon-Vanille. Die rote Bülle vom Bodensee, die bereits im achten Jahrhundert urkundlich dokumentiert wurde, gilt längst als regionales Symbol im Kampf gegen globalen Einheitsbrei. Die Auszeichnung als EU-Qualitätsprodukt durch die Europäische Kommission bekräftigt das. „Das ist nicht nur eine Ehre, sondern ein Schutz für die geografische Herkunftsbezeichnung unserer Höri-Bülle“, erklärte auch Hubert Neidhart , Chef des Grünen Baum in Moos und so etwas wie der inoffizielle Zwiebel-Flüsterer der Höri. In Moos feiert man auch das traditionelle Büllefest: Da wird der rothäutigen, weißfleischigen Speisezwiebel mit dem feinherb-fruchtigen Geschmack gehuldigt; da gibt es neben den berühmten Büllezöpfen zwiebelige Kreationen wie Büllebrot, Büllesuppe oder Bülleschnaps. Hubert Neidhart erkennt als anerkannter Spitzenkoch der Region in der Huldigung der heimatlichen Spezialität einen Geist der Zeit: „Die Wertschätzung regionaler Produkte nimmt zu. Globalisierung braucht oder besser gesagt sucht einen Gegenpol – nämlich die Regionalität.“ Und so kommt es, dass die kleine, feine Bülle vom Bodensee Karriere macht. „Die Höri Bülle - Geschichten, Menschen, Kulinarik“ des Höri Bülle e.V. Büllefest auf der Höri in Moos-Bankholzen am 04.Oktober 2020 / www.moos.de

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MAESTRANI’S CHOCOLARIUM CH 9230 Flawil/SG T: +41 (0) 71 228 38 88 www.chocolarium.ch einmalig freier Eintritt mit der Bodensee Card PLUS

In Flawil nimmt ein einzigartiger interaktiver Erlebnis-Rundgang Besucher mit auf eine zauberhafte Reise und lässt sie hinter die Kulissen einer Schokoladenfabrik blicken. Sie tauchen ein in eine fantastische Welt und genießen einen einmaligen Einblick in die Live-Produktion von Maestrani-, Minor- und Munzprodukten. So nahe kommt man der Schokoladenproduktion sonst nirgendwo in der Schweiz. Die interaktive Schokoladen-Erlebniswelt lädt ein zu einer süßen Reise auf der Suche nach dem Glück. Nach einer spannenden Einführung in die Welt der Schokolade folgt der Erlebnis-Rundgang. Dabei bietet die Glasgalerie einen einmaligen Blick auf die Herstellung der verschiedenen Leckereien. Naschen ist in der Schokoladenfabrik des Glücks ausdrücklich erwünscht. Für Besucher gibt es hier also viel zu entdecken, bestaunen und genießen. Wer möchte, verziert am Ende des Rundgangs seine eigene, frisch gegossene Schokoladen-Tafel ganz nach Herzenslust und nimmt sie mit nach Hause, um sie zu teilen, zu verschenken, oder um sie ganz allein zu vernaschen.


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EhrlicherGenuss Ist der härteste Ein Michelin-Stern ziert das Falconera seit 2004. Bei Schienen, mitten auf der Halbinsel Höri, hat Johannes Wuhrer sein Paradies in einer alten Mühle gefunden. Er kocht klassische Gerichte mit mediterranem Flair und nutzt dafür nur die besten Produkte. Dabei ist es nicht sein Ziel, für eine Olympiade zu kochen, er will Menschen glücklich machen.

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ie Straße schlängelt sich den Schiener Berg hinauf. Nach dem Serpentinen-Ritt ist hier oben die Sicht frei auf den Untersee. Um zum Falconera zu gelangen, muss zunächst das Ortsende passiert werden. Johannes Wuhrer schätzt die Abgeschiedenheit. Wir haben Herbst, Genusszeit. Im Garten der Familie Wuhrer sind die Quitten geerntet, rote Äpfel hängen am Baum neben der Eingangstüre. Der 52-Jährige mit ausgestreckten Armen aus der Küche, er ergreift meine Hände: „Ich bin der Johannes. Hier nennt mich jeder so.“ Dicke Steinmauern und dunkles Gebälk umschließen den Gastraum, die gestärkten Tischdecken leuchten. Er bestellt einen Cappuccino, wir setzen uns. Wuhrer stammt aus einer Singener Architektenfamilie. Vor 17 Jahren kaufte er das historische Gebäude, seine Falknerei. „Wir haben mit nichts begonnen. Ich wollte einfach nur leben und kochen.“ Das Falconera bezeichnet er als Gastraum, nicht als Restaurant. „Wir sind Gastgeber. Ich arbeite für den Gast.“ „Der ehrliche Weg ist der härteste Weg.“ Wuhrers Augen fixieren mich während des Gesprächs. Jedes Wort wird beim Aussprechen von einem ausdrucksstarken Minenspiel begleitet. Seine Hände unterstreichen das Gesagte. Er ist im Jetzt, kompromisslos. Und er spricht aus, was ihn bewegt – auch gesellschafts-


politisch. Johannes Wuhrer ist ein Denker, vor allem aber ein Macher. „Ich bin ein Suchender, konzentriere mich jedoch auf das Traditionelle.“ Die Tester des Guide Michelin attestieren ihm eine „konsequent klassische Küche“. „Wir kennen die Stärken, die Ecken und Kanten unseres Essens nicht mehr“, erzählt der ehemalige Waldorfschüler. Währenddessen wird um uns herum eingedeckt, Tischdecken glattgezogen, Kerzen entzündet. „Der Geschmack meiner Kindheit hat sich verändert.“ Das Bittere des Feldsalates sei weggezüchtet worden. „Dieser Knack, dieser Biss ist nicht mehr da. Früher musste man ihn putzen, da war er sandig und hat noch gestaubt.“ „Ich will nutzen, was Mutter Natur uns hergibt – ohne Wenn und Aber.“ Die Linien seines Gesichts betonen jede Silbe. „Schauen wir einfach raus, genießen und danken dem lieben Herrgott.“ Unter dieser Voraussetzung seien er mit seiner Frau damals in Schienen „gestrandet“. Heute sind beide längst angekommen. An vier Tagen die Woche kocht Wuhrer zehn Stunden täglich. Während der freien Tage ziehe er sich gern in sein Schneckenhaus zurück. „Für meine Teller brauche ich Regionales und die vier Jahreszeiten. Mein Bauer ist ein Bio-Bauer, aber er sagt selbst: ‚Hör mir damit auf, Johannes. Die Mutter Erde bringt die Möhren raus und die Erdäpfele – und das ist geerdet.‘ Das sieht und schmeckt

RESTAURANT FALCONERA Mi - Sa mittags ab 12 Uhr abends ab 18 Uhr Zum Mühlental 1 D 78337 Öhningen-Schienen

T: +49 (0) 7735 2340 E: info@falconera.de Weitere Top-Restaurants unter: www.bodenseewest.eu

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man auch.“ Genau diesen Geschmack und Bodenständigkeit möchte Wuhrer vermitteln. „Das ist heute Gourmetküche.“ Leider fügen seine Augen hinzu. Für seine Geflügelgerichte ist er berühmt. „Ich mache sie auf Augenhöhe: mit Würde, Respekt und Freude. Das zelebriere ich auf meinem Teller.“ Wuhrer verlangt Respekt. Für sich, seine Küche, die Produkte und vor allem seine Mitarbeiter. Im Gegenzug öffnet er seine Arme und nimmt sich persönlich Zeit für jeden Gast. „Alle sind bei mir willkommen, nur keine Arroganz.“ In seinem Team arbeiten Personen aller Nationalitäten. „Ich liebe Menschen, die nach vorne schauen.“ Johannes Wuhrer trinkt einen Schluck des Cappuccinos. Der Kaffee ist inzwischen abgekühlt. „Ich geh‘ jetzt kochen.“ Es ist Mittag, die ersten Gäste treffen ein. Auch mein Platz wird nun eingedeckt.

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SinnesKüche

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Er ist Deutschlands „Koch des Jahres“ 2019: Dirk Hoberg, Jahrgang 1981, kocht seit 2010 als Küchenchef des Ophelia im Hotel RIVA in Konstanz. Ein Jahr darauf erhielt er seinen ersten Michelin-Stern, im Folgejahr den zweiten. Eine kometenhafte Karriere. Doch Hoberg hebt nicht ab. Sein Ausgleich ist der Wassersport: Hoberg dreht gerne Wakeboard-Runden im Konstanzer Trichter. Mit wie vielen Jahren wurde Ihnen bewusst, dass Kochen einmal Ihr Beruf wird? Ich denke mit circa 15 Jahren, als ich beim Berufsberater gesessen habe und diesem, als er mich nach meinem Berufswunsch fragte, ganz klar ‚Koch‘ geantwortet habe. Er hat noch versucht mich umzustimmen, aber die Entscheidung war gefallen. Warum? Keine Ahnung – aber es kam aus meinem Inneren. Welche Köche und Stile dienen Ihnen als Inspirationsquelle? Im Restaurant Ophelia möchte ich meinen ganz eigenen Stil kochen, für mich kommt Kochen aus dem Herzen und spiegelt den Menschen wieder, der dieses Essen zubereitet. Was ist das Besondere am Bodensee? Das Lebensgefühl, die Lebensqualität und – kulinarisch gesehen – die Gemüse von der Reichenau und natürlich das Hotel RIVA. Welche Rolle spielt die regionale Komponente in Ihrer Küche? Spitzenprodukte aus der Region sind ein Schatz und ich wäre ein Narr, wenn ich diesen Schatz in meinem Restaurant nicht nutzen würde. Trotzdem koche ich nicht gezwungen regional. Mein Credo lautet: Nur das Beste für die Gäste. Wenn das Beste aus der Region stammt – wundervoll! Falls ich aber etwas Passenderes woanders finde, genauso gut. Welche Bedeutung haben die Sinne beim Kochen? Wenn es beim Kochen brutzelt, einem der Duft in die Nase steigt, ein wundervoll frisches, schönes Produkt vor mir liegt, ich es mit meinen Händen prüfe und fühle – das ist schon sexy und hat eine durchaus große Bedeutung.

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Wie entwickeln Sie neue Gerichte? Neue Gerichte sind Teamarbeit. Wir kreieren dabei alle zusammen. Ich gebe das Grundgerüst vor und jeder meiner Köche darf sich einbringen. Nach vielen Ideen wird probegekocht und sich ausführlich mit dem Gericht auseinandergesetzt. Immer mit dem Hauptaugenmerk auf das Geschmackserlebnis. Was servieren Sie am liebsten Ihrer Familie zu Hause? Gesunde, unkomplizierte, leckere und frische Küche. Von vietnamesischen HotPots über Fisch vom See bis hin zu leckeren Pastagerichten mit Pulpo und Muscheln. Meine Tochter ist zum Glück eine richtige Feinschmeckerin und isst alles. Im März vergibt der Guide Michelin seine Sterne. Wie wichtig ist die Auszeichnung für Sie persönlich auf der einen Seite – und für das Ophelia auf der anderen Seite? Der Guide Michelin ist für das Restaurant Ophelia sehr wichtig, um es auch über die Grenzen des Bodensees, Baden-Württembergs und Deutschlands bekannt zu machen. Wir haben Gäste aus der ganzen Welt und das ist sicherlich auch Guides wie z.B. dem Guide Michelin zu verdanken. Ich selbst möchte mich nicht über Sterne definieren. Aber natürlich sind die Auszeichnungen auch für mich persönlich wichtig, da ich das Restaurant leite und führe und sie eine Bestätigung für das gesamte Team sind.

OPHELIA Seestraße 25 D 78464 Konstanz T: +49 (0) 7531 363090 www.restaurant-ophelia.de


WilderAufsteiger Sebastian Kopitzki ist der junge Wilde in der ­Gastroszene. 1990 im Konstanzer Stadtteil Egg geboren, lernte der Küchenmeister einen ­Steinwurf entfernt auf der Insel Mainau. Seit Ende 2019 führt er sein erstes Restaurant: das Gasthaus Kreuz in Singen.

Welche Bedeutung hat die regionale Komponentefür Sie? Viele der Gerichte, die ich gerne koche, haben ihren ­Ursprung in meiner Heimat oder einen Bezug zur Umgebung. Natürlich gibt es da auch Ausnahmen. Ich lege Wert darauf, dass Produkte, die ich in gleicher ­Qualität auch ­ regional beziehen kann, möglichst kurze Wege ­zurückgelegt haben.

Wie entwickeln Sie neue Gerichte? Meistens beginnt es damit, dass ich ein besonderes oder neues Produkt entdecke. Dann setze ich mich hin und überlege, mit was ich kombinieren oder ergänzen, wie zubereiten oder veredeln könnte. Ich experimentiere ­ ­gerne. Dafür nehme ich mir Zeit. Ich mag es, über den Wochenmarkt zu laufen, die Gerüche und die Eindrücke tun das Übrige. Und ich höre gerne Musik beim Kochen.

GASTHAUS KREUZ SINGEN Mühlenstraße 13 D 78224 Singen T: +49 (0) 7731 5919706 www.kreuz-singen.de

ModernerBiss

Er kombiniert gerne Geschmacksrichtungen, die der Gast sich nicht vorstellen kann. Sternekoch Jochen Fecht zeigt dies in seinem San Martino Gourmet in Konstanz auf harmonische Weise.

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er 48-Jährige betreibt mit Restaurantleiter Thomas Haist im Grunde zwei Restaurants in einem. Fünf Tage die Woche können 70 Gäste mittags und abends im San Martino Bistro à la carte essen und drei Tage die Woche können sich 18 Gäste abends in einem abgetrennten Bereich im Sterne-Restaurant ­verwöhnen lassen. Die Teller werden aus einer Küche geschickt, von vier Köchen, zwei Lehrlingen, einem Spüler und vier Servicekräften. Was einen Vorteil hat: Die Bistro-Gäste profitieren vom ­Gourmet-Restaurant, weil viele Grundprodukte für den Gourmetbereich hergestellt und auch im Bistrobereich eingesetzt werden. „Unsere Einnahmequelle ist das Bistro-Restaurant“, sagt Jochen Fecht ganz klar. Das mit einem Michelin-Stern ­ausgezeichnete Gourmet-Restaurant ist der Kreativbereich, in dem sich der Spitzenkoch, der aus der Siber-Schule stammt, ausleben kann, ständig bestrebt, die Geschmacksrichtungen zu intensivieren. Der Stern sei die Belohnung für die harten Jahre, die hinter ihm liegen, sozusagen der „Ritterschlag“ für sich und sein Team.

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Was ist das Besondere am Bodensee? Ich bin hier geboren, am, im und mit dem See aufgewachsen. Jemandem, der nicht von hier ist, kann man das nur schwer erklären, aber jeder, der einmal hier war, kann es vielleicht verstehen. Für mich ist das hier einer der ­schönsten Orte auf dieser Erde.

Welche Rolle spielen die Sinne beim Kochen? Ohne geht es nicht. Kochen ist eine Symbiose aller Sinne.

SAN MARTINO RESTAURANT: Mo 17 – 22 Uhr, Di - Sa 11.30 – 14 Uhr, 17.30 – 23 Uhr

Was haben Sie in der Ausbildung gelernt und würden Sie heute komplett anders machen? Meine Jus.

Ich möchte damit die regionalen Produzenten unterstützen. Komplett regional zu arbeiten ist jedoch sehr aufwändig und würde meine Art zu kochen zudem einschränken.

SAN MARTINO GOURMET: Do - Sa 18 - 22 Uhr Bruderturmgasse 3, D 78462 Konstanz

Beschreiben Sie Ihren Werdegang in zwei Sätzen. Lehrjahre sind keine Herrenjahre.


B ra u H a n d w e r k Von der Insel Am funkelnden Untersee wartet ein Hochgenuss auf seine Besucher: Eine kleine Brauwerkstatt braut hier das Reichenauer Inselbier für die besonderen Momente im Leben. Das schmeckt nach Heimat.

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Getreu ihrem Slogan „Bier von hier, statt von dort“, verwendet die Inselbrauerei beinahe ausschließlich regionale Rohstoffe. Neben dem frischen Bodenseewasser und dem Premium-Hopfen aus Tettnang verwendet Inselbier sogar Gerste von lokalen Getreidefeldern „mit Seeblick“. Damit folgt die Inselbrauerei einer uralten Tradition und ist seit Jahrhunderten doch die erste mit diesem konsequent lokalen Ansatz. So wird Tradition zu Innovation. Inselgold Aus den hochwertigen Zutaten entstehen dann verschiedene Biersorten für jeden Geschmack. Die Klassiker wie das Inselgold, das hopfige Callista oder das spritzige Helle begeistern viele Bierfans. Zusätzlich zu den Klassikern gibt es die Specials, darunter das James Blonde, das frischgehopfte Hopeye, das Insel Pale Ale oder das Liquid Phoenix, ein Red Ale. So hat sich Inselbier weit über die Region hinaus einen Namen gemacht das trägt dazu bei, die Bodensee-Region innovativ und kreativ zu repräsentieren.

Bierkultur Qualität und Geschmack brauchen Reifezeit, die jedes Inselbier bekommt. Die überschaubaren Produktionsmengen abseits industrieller Abläufe erlauben es, jeden Sud während seiner Gär- und Reifezeit von vier bis acht Wochen – je nach Biersorte – individuell zu betreuen und zu perfektionieren. Kaufen kann man das Inselbier fast überall am westlichen Bodensee in ausgewählten Lokalitäten, die Wert auf hochwertige Produkte und Genuss legen.Inzwischen ist das Inselbier sogar in der lebendigen Bierkultur der Schweiz vertreten. Für noch mehr Regionalität kooperiert die Inselbrauerei mit lokalen Unternehmen wie der Bierboutique in Konstanz und der Stahringer Streuobstmosterei, deren prickelnder Cidre Brisanti das Inselbier perfekt ergänzt. Zudem fertigen Patienten einer Reichenauer Klinik in ihrer Tischlerwerkstatt verschiedene Merchandising-Produkte wie die hölzernen Sixpacks oder den „Inselhocker“ – in Handarbeit. Unter dem Motto „Inselbier erleben“ bietet Inselbier ein sensationelles Programm für Einheimische und Besucher: Biertastings, Brauwerkstattführungen und -seminare sowie die Möglichkeit einen Tag als Inselbrauer zu erleben. Regionale Braufans diesseits und jenseits der Grenze können in der Brauwerkstatt sogar gemeinsam leckere Kreationen brauen. Das neueste Angebot richtet sich unter dem Begriff „Custom Brewing“ an Firmen, Gastronomen und Vereine, die ihr eigenes Bier brauen und es mit individuellen Flaschenetiketten versehen wollen. Ein Besuch auf der Insel Reichenau im Untersee lohnt sich immer, doch bei einem eiskalten Inselbier wird er zu einem besonderen Erlebnis, das man nie vergisst.

INFO www.reichenau-inselbier.de

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GaumenFreude

ie Klosterinsel Reichenau steht schon lange für Genuss, dafür haben das Reichenauer Gemüse, der frische Fisch und der herrliche Wein gesorgt. Seit 2016 gibt es einen Grund mehr, die Insel zu besuchen: In diesem Jahr öffnete die Brauwerkstatt des Reichenauer Inselbiers ihre Tore. Sie verwöhnt die BodenseeRegion mit ihren leckeren Kreationen.


Re i fe K l a s s e I

m Bio-Glashaus des Reichenauer Gärtners Theo Huber schlängeln sich die in sauberen Reihen stehenden Tomatenpflanzen über den Erdboden an Schnüren bis hin zur Decke. „Wir tricksen die Pflanze ein bisschen aus“, erklärt Huber und zeigt eine der jungen Rispen. Daran hängen – wie an allen anderen – genau acht Exemplare der Spezialität Aromatomate: die erste ist schon recht rot, die jüngste noch grasgrün. „Normalerweise würde die Pflanze zehn bis 15 Früchte pro Rispe produzieren“, so der Gärtner. Er beschneide aber jede Rispe so, dass es nur acht sind, weil die Tomaten dann einigermaßen gleichmäßig reifen. Außerdem werden Seitentriebe entfernt. „Sonst wird die Tomate ein Strauch - wie ein Himbeerbusch“, erklärt Huber. Bodenkultur Durch diese Maßnahmen wachse die Pflanze länger an der Schnur: von einst 30 Zentimetern beim Setzen im März bis zu acht Metern Mitte Oktober. Im Freiland werde eine Tomatenpflanze

nur etwa 1,80 Meter hoch und müsse an einen Stecken gebunden werden. Logischerweise ist der Ertrag im Glashaus erheblich höher, weshalb Huber den Freilandanbau schon vor Jahren eingestellt hat. Die Flächen seien zu klein, und wetterbedingt gebe es Ausfälle. Die Produktion unter Glas sei einfach sicherer. Dort sind die Flächen freilich auch winzig – wie bei allen Reichenauer Gärtnern. Huber hat einen Hektar, verteilt auf fünf Parzellen von 4,5 bis 21 Ar (davon 18 Ar Bio). Und natürlich nutze er an Technik, was möglich sei.

GaumenFreude

Reichenauer Gärtner setzen auf Qualität. Sie unterstützen natürliches Wachstum mit Technik und dem ein oder anderen kleinen Trick.

Ein Klimarechner steuere die Bewässerung, Belüftung und Heizung. Damit werde der Ertrag gesteigert. Und zugleich sei weniger Einsatz von Chemie nötig, wobei dieser auf der Reichenau durch die sogenannte Integrierte Produktion möglichst minimiert wird. Gegen Schädlinge werden dabei Nützlingsinsekten eingesetzt und der Boden gedämpft. Oder es werden Sorten verwendet, die gegen bestimmte Krankheiten resistent sind. Dadurch gebe es beim konventionell angebauten Reichenauer Gemüse kaum einen Unterschied zu Bio, so Huber. Das sei ebenso gesund und natürlich, weil fast alle Betriebe noch in Erde anbauen. Farbwelten Wie die meisten Gärtner auf der Insel hat er neben Tomaten, Gurken, auch Blattsalate und Feldsalat sowie Paprika als Hauptkulturen. Von letzterer baut Huber die rote Sorte Ferrari an. Es hängen aber auch große grüne Früchte neben roten an der Pflanze. „Jede Paprika ist erst mal grün, bis die Frucht gewachsen ist, der Farbwechsel entsteht in der Reife“, erklärt er. Wobei er anmerkt: „Je schöner ausgereift sie ist, desto aromatischer, süßer ist sie.“

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GaumenFreude

SchwarzeDiam Auf der Suche nach einem kulinarischen Schatz: Jürgen Koberstein baut mit seiner Ehefrau Bettina Punin-Koberstein den teuren Edelpilz an. Ihr Ziel ist es, Trüffel vom Bodensee zu etablieren.

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n schnellem Tempo sucht Moustache den Boden zwischen den eng nebeneinander gepflanzten Bäumen im ­Engener Stadtteil Neuhausen ab. Dann bleibt der Hund ruckartig ­stehen. Er hat seine Aufgabe erstmal erledigt. Worauf sich der Hund fokussiert hat, wird beim genaueren Hinsehen klar: In dem feuchten und teilweise mit Laub bedeckten Boden steckt eine unscheinbare Delikatesse: ein Trüffel. Was aussieht wie ein mit brauner Erde überzogener schwarzer Golfball, gehört zu den luxuriösesten Zutaten in der Küche. Trüffel am Bodensee. Durchaus, wissen Jürgen Koberstein und seine Ehefrau Bettina Punin-Koberstein. Ihnen gehört die 1,5 Hektar große Trüffelplantage, auf denen Moustache gerade eine der begehrten Knollen gefunden hat. „Der Trüffel ist im Hegau überall natürlich zu finden“, so Koberstein. Knapp neun Hektar Trüffelanbaufläche gehört dem Ehepaar aus Stockach, 1,5 Hektar davon mitten im Hegau. Der Rest liegt in Lalbenque in Frankreich, einem bekannten Anbaugebiet für den Perigord-Trüffel. 2012 haben sie in Engen die ersten ­ ­ Bäume wie österreichische Schwarzkiefern, Buchen ­sowie Zerr- und Stieleichen gepflanzt, die sich als Wirtsbäume für den Edelpilz besonders eignen. 2017 hat das Ehepaar dann

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den ersten Trüffel ausgegraben. Denn fünf Jahre dauert es, bis der erste Pilz nach dem Pflanzen der Bäume sprießt, erklärt Punin-Koberstein. „Ich habe eine Ausbildung zur Fachkraft für Landwirtschaft gemacht“, erzählt der studierte Geologe Koberstein. ­Nachdem Viehzucht, Mais- und Weinanbau aus unterschiedlichen Gründen ausgeschieden waren, kamen beide auf die Idee, den ­Trüffel als Nebenerwerb anzubauen. Denn dieser brauche nicht den Aufwand, den herkömmliche Landwirtschaft wie Obstanbau erfordert, erklärt er. Dafür jedoch allerhand Fachwissen. Seine Frau hat sich ihr Expertenwissen in Frankreich bei einer Trüffelanbau-Ausbildung angeeignet. Mittlerweile impft sie auch neu gepflanzte Bäume selber. Denn was durch Ausscheidungen von Tieren, die Trüffel gefressen haben, in der Natur von selbst geschieht, muss bei der Kultivierung von Hand ­gemacht werden. Den Impfstoff stellt die 55-Jährige aus g ­ etrockneten Trüffeln selber her. Dieses Wissen geben die Kobersteins auch weiter, zum Beispiel in Seminaren. Unter anderem, weil das ­Trüffelgeschäft bisher noch keinen g ­ roßen ­Ertrag bringt. Spürhund M ­ oustache


PilzRevival Trüffel aus Deutschland sind im Kommen – Lothar Graf und Ulrich Stobbe sprechen als Mitglieder des Deutschen Trüffelverbands, 2014 in Radolfzell gegründet, über die Kultivierung und die kulinarische Bedeutung der Edelpilze. Dafür setzen sie besonders auf den lokalen Anbau des Burgundertrüffels.

Wie schmeckt ein Burgundertrüffel? Der Geschmack ist schwer zu beschreiben. Für viele hat er eine erdig bis nussige, süßliche Note und harmoniert vor allem mit Nudeln, Reis, Fleisch oder Fisch.

hat im ­ Verlauf der Suche zwei weitere Burgunder­ trüffel gefunden, aber am Ende hält ­Koberstein nur rund 100 Gramm in den ­Händen – das ­entspricht etwa 40 Euro. „Der Markt ist noch nicht da. Erst wenn dieser da ist, kann man den Trüffel auch gut verkaufen.“ Ob es aber jemals einen geben wird, für den Trüffel „Made in Germany“ oder gar den regionalen Hegau-Trüffel? Die Nachfrage steigt jedenfalls. Deshalb – da sind sich er und seine Frau sicher – betreiben sie etwas, was sie selbst als Pionierarbeit bezeichnen. Der Trüffelanbau, da sind sich beide einig, braucht eben Geduld. „80 Kilo wären eine gute Ernte“, sagt Koberstein mit Blick auf die Engener Plantage. Noch ist das aber eine Wunschvorstellung. Fürs Erste geht es mit einer geringen Ausbeute zum Auto zurück. INFO www.trufficulteurs.de

Inwieweit eignet sich die Bodensee-Region für den Trüffelanbau? Trüffel mögen kalkhaltige Erde, mit einem PH-Wert über ­sieben und ohne Staunässe. Zudem müssen die Pilzsporen eine ­Symbiose mit einem Wirtsbaum eingehen – meist H ­ aselnuss, Buche oder Stieleiche. Am Bodensee eignen sich Boden und Klima für den Anbau von Burgundertrüffeln. Wilde V ­ orkommen bestätigen das. In Deutschland stehen sie aber unter Naturschutz und dürfen nicht gesammelt werden – im Gegensatz zur Schweiz.

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Wie genießen Sie Ihre Trüffel am liebsten? Ganz klassisch mit Pasta, in Rührei, in Kartoffelbrei, oder in ­Risotto.

Wie baut man Trüffel an? Über geimpfte Wirtsbäume – Trüffelbäume – können ­Trüffel kontrolliert angebaut und geerntet werden. Sie sind vom Naturschutz ausgenommen und dürfen frei vermarktet ­ ­werden. Seit etwa 15 Jahren erlebt der Anbau der Burgundertrüffel in Italien, Frankreich und Spanien einen Aufschwung. Nur Deutschland hinkt beim Trüffelanbau in Europa noch ­hinterher, trotz großem Potenzial. Welche Trüffel sind besonders wertvoll? Das sind der Alba-, der Perigord- und der Burgundertrüffel, sie schmecken einzigartig. Sie sind vergleichsweise selten und nur mit trainierten Hunden, früher Schweinen, zu finden. Trotz Anbau übersteigt die Nachfrage das Angebot bei Weitem. Die teuerste Art ist der Alba-Trüffel, er wächst nur in einem sehr begrenzten Gebiet. Manchmal werden noch Bianchetti- und Knoblauchtrüffel gehandelt, diese kommen jedoch bei uns kaum vor. Trüffel sind nach dem Zweiten Weltkrieg aus den Kochbüchern verschwunden – warum? Es gibt Hinweise, dass die Trüffelsuche im Nationalsozialismus verpönt oder gar verboten war. Während die T ­ rüffelkultur in Frankreich, Italien und Spanien nach dem Zweiten Weltkrieg schnell wieder auflebte, geriet sie bei uns k­ omplett in Vergessenheit. Die Ernten aus wilden ­Trüffelvorkommen ­sinken in ganz Europa seit dieser Zeit durch I­ ntensivierung der Land- und Forstwirtschaft, Ausbeutung und den Klimawandel. 39


Bewegun


gsLust


PremiumWandern

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Am Bodensee ist gut Wandern: Als kleine Anregung zeigen die Karten einige Premiumwanderwege der Region, die auf reizvolle Weise Sehenswürdigkeiten mit herrlichen Landschaften verbinden.

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Wallhausen

BewegungsLust

Premiumwanderweg „Seegang“ Wandern auf dem Premiumweg „SeeGang“ ermöglicht eine Entschleunigung zwischen den beiden Städten Konstanz und ­Überlingen. Auf rund 53 Kilometern bieten sich auf schönen N ­ aturwegen und schmalen Pfaden immer wieder neue beeindruckende Ausblicke über den See. Wildromantische Tobel werden durchquert, wechseln sich mit Streuobstwiesen und schattigen Waldpassagen ab. Burg­ruinen, ­historische Städte, malerische Dörfer und die B ­ lumeninsel Mainau bilden den kulturellen Kontrast zum Naturerlebnis ­Bodensee. Das „Hörnle“ bietet einen fantastischen Blick auf den Obersee und den Überlinger See und ist mit über 50.000 qm Liegewiese und 600 m Uferlänge das größte Strandbad am Bodensee.

Dingelsdorf

Z IE L ÜBERLINGER SEE

Litzelstetten

Mainau

TIPP

Allmannsdorf

START

Etappe 1 von Konstanz nach Wallhausen: 5:19 m  |  18,7 km  |  230 hm  | mittel

Konstanz

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Rauhenberg

Premiumwanderweg „Grenzgänger“ Direkt am Ufer des Hochrheins mit Blick auf den hübschen Schweizer Grenzort Diessenhofen startet dieser Premiumwanderweg. Abwechslungsreich verläuft der Weg durch Rebflächen, Wiesen und Wälder. Ein Stück des Weges führt über Schweizer Gebiet mit schönen Ausblicken auf den Schienerberg sowie das Bibertal.

Gailingen am Hochrhein

STA RT Staffel

Rauhenberg

Hörnle

Start am Parkplatz des Rheinuferparks in Gailingen 3:22 h  |  12,6 km  |  149 hm  | leicht

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EIN Rheinklingen

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Premiumwanderweg „Hohentwieler“ Um die Festungsruine Hohentwiel, eine der größten Festungen in Deutschland, wird man auf diesem Rundwanderweg geführt. Sie war Residenz der Herzöge von Schwaben und württembergische Landesfestung. Es bieten sich herrliche Aussichten über den Bodensee und bis zu den Alpen. Im Naturschutzgebiet um den Hohentwiel werden die wertvollen Magerrasenflächen auch an Steilhängen von Schafen gepflegt.

STA RT Hohentwiel

Hohentwiel Twielfeld Singen

Start am Hohentwiel 2:23 h  |  7,8 km  |  202 hm  | mittel INFO www.bodenseewest-touren.eu

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FahrradKultur Was hat ein Papst auf der Flucht mit erloschenen Vulkanen und Wildkräutern am Wegesrand zu tun? Ganz einfach: Sie sind Ausgangspunkt spannender Fahrradtouren in der Vierländerregion Bodensee.

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spielsweise entdeckt man den nördlichsten Punkt der Schweiz, den schwarzen Stein! Der Kern der Tour ist der Randen, ein bisher unbekannter und wilder Juraausläufer. Weitere Touren führen zum tosenden Rheinfall, zur Halbinsel Höri, oder nach Süden bis zu den malerischen Dörfern des Kantons Thurgau, mit prächtigen Fachwerkbauten, sanften Hügeln und idyllischen Weihern.

Der Bodanrück ist eine der abwechslungsreichsten Kulturlandschaften der Vierländerregion Bodensee. Zwischen historischen Verkehrswegen und Seeufern führen viele Touren über Lichtungen, Hügel und durch Feuchtgebiete. Bei geführten Touren erfahren Teilnehmer, welche Kräuter vom Wegesrand essbar sind und von welchen man besser die Finger lässt. Ein gemeinsames, gemütliches Wildkräuterpicknick rundet diese Entdeckertouren ab.

Also, ab auf den Drahtesel und nichts wie los – der Bodensee ruft!

BewegungsLust

ie abwechslungsreiche Landschaft um den Bodensee ist wie geschaffen fürs Radfahren, das merkt man gleich: Auf gut ausgebauten Radwegen fahren Einheimische, Urlauber, Jung und Alt fröhlich nebeneinander her. Die Region lässt sich auf eigene Faust entdecken, es gibt aber auch geführte Fahrradtouren, die Teilnehmern Wissenswertes über die Region vermitteln.

Über die Schweizer Grenze geht es bei verschiedenen Gartentouren, etwa zum Schloss Arenenberg mit seinem neu angelegten Rosengarten. Auch private Gärten können besichtigt werden und natürlich dürfen die Klostergärten, wie der Hortulus auf der Welterbeinsel Reichenau nicht fehlen. Von Arenenberg aus ist die Sicht einmalig: das Wollmatinger Ried, die Reichenau und die Höri sowie der Hegau liegen einem hier zu Füßen. Über die Klostergärten der Reichenau geht es von dort aus zurück nach Konstanz. Von hier floh Papst Johannes XXIII. während des Konstanzer Konzils 1415 und kehrte später als Gefangener zurück. Auf dieser Tour folgt man seinem steinigen Weg über Steckborn und Schaffhausen bis nach Konstanz. Damit ist das Repertoire der Kulturradtouren längst nicht ausgeschöpft, man denke nur an Stein am Rhein, die Inseln Reichenau, Mainau und Werd, oder das adrette Allensbach! Wer die sportliche Herausforderung liebt und die Gegend selbstständig erkunden möchte, schnappt sich sein Mountainbike: Der Hegau mit seinen Vulkankegeln bietet Freizeitsportlern anspruchsvolle Touren abseits befestigter Straßen inmitten der bizarren Berglandschaft. Hier wurde 2017 die Weltmeisterschaft der Mountainbiker ausgetragen. Profi muss man nicht sein, ein gutes Rad und Kondition aber sind von Vorteil.

INFO www.bodenseewest-touren.eu www.zweirad-joos.de www.kultur-raedle.de

Auch die Schweiz auf der anderen Seite des Untersees bietet Top-Fahrradtouren, entlang Vater Rhein, oder in den angrenzenden Hügeln und Bergen. Auf der Route Schaffhauserland Bike bei-

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InselWelt

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ie letzten Meter zur größten Insel im Bodensee führen über einen von Pappelreihen gesäumten Damm. Links und rechts breitet sich das Wollmatinger Ried aus, das größte Naturschutzgebiet auf der deutschen Bodenseeseite. Unter dem grünen Blattgewölbe rückt der Alltag in immer weitere Ferne. Für einen Moment blitzt das Wasser zwischen den Baumstämmen und Schilfrohren auf. Schließlich öffnet sich der Himmel und eine eigene Welt liegt vor einem: das UNESCO-Weltkulturerbe, die Klosterinsel Reichenau. Umgeben von Wasser bietet die Reichenau eine Fülle an Möglichkeiten: Wanderer nutzen den idyllischen Uferweg und genießen den Ausblick von der Hochwart, Fahrradfahrer treten zwischen Gemüsefeldern und Rebstöcken in die Pedale und Angler werfen ihre Rute im Untersee aus. Auch Segler, Kanuten und Stand Up Paddler finden ideale Bedingungen. Das Strandbad Baurenhorn schließlich wartet mit Liegewiese und Wasserspielplatz auf sonnenhungrige Urlauber und aktive Familien. Vor den Augen der Besucher ragen schnell die roten Schindeldächer von St. Peter und Paul in die Höhe, eine von drei romanischen Kirchen auf der Reichenau, die zwischen dem neunten und zwölften Jahrhundert erbaut wurden; die anderen beiden sind die Kirche St. Georg sowie das Münster St. Maria und Markus als ehemalige Klosterkirche der Benediktinerabtei. Der Heilige Pirmin gründete mit dem Kloster Reichenau vor etwa 1.300 Jahren eines der wichtigsten religiösen, kulturellen und politischen Zentren des Mittelalters. Um mehr über die kulturhistorische Bedeutung der Klosterinsel zu erfahren, lohnt ein Besuch der vier Museen, die gemeinsam mit den Kirchen ein Informationsnetzwerk bilden.

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Am Morgen duftet die Insel nach feuchter Erde und frischen Brötchen. In der Ferne springt der Motor eines Fischerbootes an, ein junger Mann wuchtet beim Gemüsebaubetrieb vollgepackte Kisten in einen Transporter. Dank des günstigsten Klimas ist der Gemüseanbau neben dem Tourismus die wichtigste Einnahmequelle der Insel. Reichenauer Gärtner ziehen hier Tomaten, Gurken und Salat, Paprika und Auberginen. In den Netzen der Fischer zappeln Kretzer, Hechte, Felchen und Zander. Außerdem keltert hier die kleinste selbstständige Winzergenossenschaft im südlichsten Weinanbaugebiet Deutschlands erstklassige Bodenseeweine: Müller-Thurgau, Burgunder, Gutedel, Kerner, Muskateller und Chardonnay. Eine kulinarische Wanderung kombiniert Naturerlebnis mit Gaumenfreude, Wanderer genießen hier die Schokoladenseite des westlichen Bodensees – mit Fischbrötchen, Salat und Wein direkt von der Insel. Zentrum abendländischer Kultur, Schlaraffenland, Naturparadies, Wohlfühlort – die Reichenau legt Wanderern, Wassersportlern, Radfahrern, Campern und allen anderen ihre Schätze zu Füßen. Dabei bleibt sie stets natürlich, authentisch und nahbar. Wer hier wenigstens einen goldenen Sonnenuntergang beobachtet hat, der weiß: die Reichenau ist eine Insel für die Seele.

INFO Tourist-Information Reichenau Pirminstraße 145 D 78479 Insel Reichenau T: +49 (0)7534 92070 E: info@reichenau-tourismus.de www.reichenau-tourismus.de

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BewegungsLust

Der Untersee, westlicher Teil des Bodensees, umschließt in seiner Mitte eine eigene Welt: Hier liegt die berühmte Insel Reichenau, ihre Hüter die drei mittelalterlichen Kirchen des ehemaligen Benediktinerklosters. Dazwischen gedeihen Kräuter, Wein und Gemüse. Die Beine im Wasser, lassen Besucher hier die Seele baumeln, oder begeben sich auf eine Inseltour.


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WeitblickWandern

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er Molassebuckel, der sich zwischen Überlinger See und Untersee in den Bodensee schiebt, ist ein beeindruckendes Relikt aus der Eiszeit. Bodanrück genannt, verbindet er waldreiche Gebiete mit Obstbaumwiesen, Weiden und aussichtsreichen Picknickplätzen. Eine Besonderheit sind mehrere kleine Seen, deren Becken einst von Gletscherzungen ausgeschürft wurden. Am bedeutendsten ist der über zwei Kilometer lange und 570 Meter breite Mindelsee. Entlang seiner völlig naturbelassenen Ufer führt die leichte Mindelsee-Runde auf knapp acht Kilometern einmal rundherum. Dabei wird man durch eines der ältesten Naturschutzgebiete Baden-Württembergs geführt, das dieses Jahr übrigens achtzigjähriges Jubiläum feiert. Es ist Refugium für besonders viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten und ein international bedeutender Lebensraum für Wat- und Wasservögel. Übrigens: Im nahen BUND-Naturschutzzentrum in Radolfzell-Möggingen kann man sich nach der Wanderung in einer kleinen Ausstellung über die Besonderheiten des Schutzgebiets informieren. Der BUND Baden-Württemberg betreut seit 47 Jahren die Landschaftspflege im Naturschutzgebiet. BODANRÜCK UND BISONS Herrliche Aussichten über die Seeregion versprechen die Mühlsberg- und die Bodanrück-Runde. Ausgangspunkt für beide Routen ist Liggeringen, der höchstgelegene Ortsteil Radolfzells. Die mittelschweren Wanderungen sind zwischen acht und neun Kilometer lang. Dabei sind zwischen 200 und 260 Höhenmeter zu überwinden. Die Bodanrück-Runde verläuft teilweise auf der Strecke des Premiumwanderwegs „SeeGang“ und lässt vor allem an klaren Tagen bei guter Sicht über Radolfzeller Bucht, Bodensee und Alpen die Herzen höher schlagen. Außergewöhnlich sind die Bisonweiden, die man passiert. In der benachbarten Bisonstube Bodenwald kann der Durst gelöscht und der Hunger

Unterwegs auf dem Bodanrück: Die Bodanrück-Runde verläuft teilweise auf der Strecke des Premiumwanderwegs „SeeGang“ und bietet an klaren Tagen einen sensationellen Blick über den Bodensee und die Alpen.

gestillt werden. Beide Strecken können auch zu einer sportlichen Tageswanderung verbunden werden. Verkürzt lässt sich die Bodanrück-Runde auf der Muckeseckele-Runde als abwechslungsreicher Spaziergang für die ganze Familie erleben. Nur etwas mehr als drei Kilometer ist diese Runde lang. Sie verläuft ohne große Höhenunterschiede auf Schotter- und Waldwegen über ein Hochplateau. In leicht abgewandelter Form ist sie sogar mit dem Kinderwagen gangbar. Der ungewöhnliche Name Muckeseckele oder auch Muggeseggele steht im Alemannischen für etwas sehr Kleines. Die neuste Radolfzeller Runde ist der Rundwanderweg Homburg-Steig. Er führt auf knackigen vier Kilometern zu einem der schönsten Aussichtspunkte der Region: der Burgruine Homburg.

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Fünf neue Wanderwege sind am westlichen Bodensee unter dem Namen „Radolfzeller Runden“ eröffnet. In verschiedenen Höhenlagen erschließen sie die Naturlandschaft des Bodanrücks rund um Radolfzell. Die Streckenlänge bewegt sich zwischen knapp neun und familienfreundlichen drei Kilometern. Eine engmaschige Beschilderung bringt Wanderer und Spaziergänger zuverlässig zum Ausgangspunkt zurück.

TIPP Alle Runden sind mit Stadtbus oder Bahn gut erreichbar. Die Strecken können online mit allen Informationen zu Verlauf, Kilometrierung und mit GPS-Track unter www.radolfzell-tourismus.de/radolfzellerrunden abgerufen werden. Eine Karte mit Kurzbeschreibungen, Höhenprofilen und ergänzendem Wanderwegenetz kann außerdem angefordert werden bei: Tourismus- und Stadtmarketing Radolfzell GmbH Bahnhofplatz 2 D 78315 Radolfzell T: +49 (0) 7732 81 500 E: info@radolfzell-tourismus.de www.radolfzell-tourismus.de

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Cyrano de Bergerac, 2018

FreilichtTheater Erfolgsgeschichte auf dem Münsterplatz

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eit zwölf Jahren gehören das Theater Konstanz und der Münsterplatz als Spielstätte zusammen. Theater auf dem Münsterplatz ist nicht mehr wegzudenken aus dem Konstanzer Kalender. Und wer hat’s erfunden? Intendant Christoph Nix, der schon immer der Ansicht war, dass das Theater raus muss – mitten unter die Leute, mitten in die Stadt. Der Erfolg gibt ihm recht. Gleich in seiner ersten Spielzeit als Intendant ließ er den Münsterplatz im Sommer 2007 in eine Bühne verwandeln, direkt am Hintereingang des Stadttheaters. Mit dem Mundartstück „Konstanzer Totentanz“ von Bruno Epple zeigte das Theater seine Verbundenheit mit der Stadt und der Region. Und feierte gleichzeitig seinen 400. Geburtstag. Der Grundstein war gelegt – über mangelnde Akzeptanz konnte man sich nicht beklagen. 2008 folgte das Musical „Anatevka“ und 2012 durfte erstmals am Hinterausgang des Münsters gespielt werden. Das Münster wurde bei der vielumjubelten Uraufführung von „Der Glöckner von Notre- Dame“ nach dem Roman von Victor Hugo zu einem der Hauptdarsteller. In seinem Schatten erwachte das Mittelalter und mit ihm der verkrüppelte Glöckner Quasimodo, die schöne Zigeunerin Esmeralda und der düstere Erzdekan Claude Frollo zum Leben. Im ersten Jahr des Konziljubiläums zeigte das Theater „Konstanz am Meer – Ein Himmelstheater“. Die Autoren Theresia Walser und Karl-Heinz Ott präsentierten auf der Grundlage der geschichtlichen Fakten einen klugen, tiefsinnigen, heiteren, aber auch kritischen Text mit einem unverstaubten Blick aus der Sicht der kleinen Leute auf die Geschichte der Stadt. 2016 wurde das Stück wiederaufgeführt, außerdem feierte Umberto Ecos „Der Name der Rose“ in einer imposanten Freilichtbühne Premiere.

Im Sommer 2017 spielten fast das gesamte Ensemble sowie nahezu 50 Bürger und Bürgerinnen der Stadt in „Wilhelm Tell“ und die Zuschauer erlebten ein wahres Schauspielfest. 2018 inszenierte Schauspieldirektor Mark Zurmühle „Cyrano de Bergerac“ als rasantes Mantel- und Degenstück. Beachtlich auch die musikalische Qualität der Inszenierung: Neben der Band zeigten die Schauspieler und Schauspielerinnen ihre gesangliche Klasse. In Szene gesetzt wurde das Spektakel vor dem Münster, dessen Glocken in den Schlüsselszenen ihren Einsatz hatten, und einem riesigen Luftschloss. Im Sommer 2020 ist es wieder soweit. Mit „Hermann der Krumme oder die Erde ist rund“ setzt Christoph Nix Hermann, dem Lahmen von der Reichenau ein Denkmal.

Der Glöckner von Notre Dame, 2012

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Seit über einer Dekade bespielt das Theater Konstanz den Münsterplatz, mitten in der Stadt, unter Menschen. „Hermann der Krumme oder die Erde ist rund“ im Sommer 2020 ist nur einer von vielen Höhepunkten.


C yra n o d e Be rge rac

Hermann von Altshausen, von Kindheit an gelähmt, kam schon mit sieben Jahren ins Kloster auf der Reichenau, Trotz seiner körperlichen Einschränkungen wurde er zu einem der wichtigsten Gelehrten des elften Jahrhunderts, entwickelte dank arabischer Schriften eine genauere Zeitmessung, wurde Verfasser einer vorbildlichen Weltchronik und komponierte Lieder wie das „Salve regina“. Seit zwölf Jahren bietet das Theater Konstanz Freilufttheater auf dem Münsterplatz, verbunden mit einem immensen Aufwand für alle Beteiligten sowie der entsprechenden Infrastruktur. Anwohner werden eingebunden, Genehmigungen von Kirche, Stadt und anderen eingeholt sowie der Auf- und Abbau der Tribüne, die Platz für 600 Besucher bietet, und Technik koordiniert. So werden etwa 200 Scheinwerfer gehängt, vier Kilometer Kabel verlegt, acht Kubikmeter Bühnenbild auf- und abgebaut sowie eine Beschallungsanlage installiert. Dazu kommt das Fiebern, ob das Wetter hält und welche Wetter-App wohl am zuverlässigsten ist. Der Aufwand ist es wert, denn die Menschen lieben Theater an diesem wunderbaren Ort und die Freiluftveranstaltungen auf dem Münsterplatz sind ein echter Publikumsmagnet.

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Wilhelm Tell, 2017

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PREMIERE „Hermann der Krumme oder die Erde ist rund“ am 19. Juni 2020, Vorstellungen auf dem Münsterplatz bis Ende Juli THEATERKASSE Öffnungszeiten Di - Fr 10 -19 Uhr, Sa 10 -19 Uhr Konzilstraße11 D 78462 Konstanz T: +49 (0) 7531 9002 150 www.theater-konstanz.de

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„Pompeji am Bodensee“ Wie kamen Sie zu den Pfahlbauten? Zu Beginn meiner Karriere habe ich gleich den Haupt­ gewinn gezogen: Von 1993 bis 1995 habe ich eine Pfahlbausiedlung in Arbon-Bleiche ausgegraben. Sie ­ stammt aus derselben Zeit wie die Eismumie Ötzi, die beiden Funde ergänzen sich perfekt. Das Dorf bestand nur 15 Jahre bevor es abbrannte, das wissen wir dank der Jahresringdatierungsmethode. Danach konservierte der ­steigende Pegel des Sees die Überreste, wie die Lava ­damals Pompeji.

URS LEUZINGER arbeitet seit über 26 Jahren im Amt für Archäologie Thurgau in der Schweiz und leitet das ­dazugehörige Museum. Sein ­Steckenpferd sind die ­Pfahlbauten am Bodensee, deren Fundstellen er gern als „Sandkasten“ bezeichnet.

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Was lernen wir aus Funden wie Ötzi und von Arbon-Bleiche? Ein Archäologe ist ein Zeitdetektiv, der mit seinen Fundstücken versucht, die Vergangenheit zu rekonstruieren. Er setzt dort an, wo schriftliche Überlieferungen fehlen. Wir wissen alles über Napoleon, aber wenig über das Fischermädchen, das vielleicht zeitgleich in Allensbach lebte. Mit unseren Erkenntnissen setzen wir außerdem ­ aktuelle ­Ereignisse wie den Klimawandel oder die Migration in Kontext. Kenne deine Vergangenheit, um nach vorne ­ ­gehen zu können. Wie sah der Alltag in einer Pfahlbausiedlung aus? Sie hätten sich in der Morgendämmerung aus Ihrem Fellschlafsack geschält, die Reste des Fisch- und Gerstenbreis vom Vorabend gegessen und hätten dann Ihr Feld bestellt. Sie wären vermutlich krank und ausgezehrt, als Frau vielleicht schwanger. Sie könnten in einer Patchwork-Familie leben, weil ihr Mann von einem Bären getötet wurde. Die Menschen sind damals jung gestorben, Ötzi war mit seinen 45 ­Jahren uralt. Sie brauchen einen neuen Kittel, dafür müssen sie einen Webstuhl bauen, Leinen anpflanzen, ernten, die Fasern rausholen und spinnen. Täglich arbeiten Sie bis Sonnenuntergang und legen sich dann wieder in Ihrem verrußten Haus schlafen. Was macht die Bodensee-Region so spannend für Archäologen? Die Pfahlbauzeit zwischen 4.000 und 800 v. Chr. ist hochspannend, weil unsere Wirtschaft noch immer auf dem Getreidebau basiert, den diese frühen Bauernkulturen kultiviert haben. Der Bodensee war über Jahrtausende hinweg das Autobahnkreuz Europas, Wasserwege und Landmarken haben für einen regen Austausch von Informationen und Waren gesorgt. Die Region ist der schönste Sandkasten, den sich ein Archäologe wünschen kann. Seit 2011 gehören die Pfahlbauten auch zum UNESCO-­ Weltkulturerbe. Damit sind „meine“ Pfahlbauten auf demselben Level wie die Pyramiden von Gizeh. Das macht mich sehr stolz.


WelterbeKarte Fundstellen historischer Pfahlbauten finden sich rund um den Bodensee. Die Karte zeigt exemplarisch einige Fundstellen von besonderer Bedeutung. Als UNESCOWeltkulturerbe stehen sie unter besonderem Schutz.

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Internationale Einbaum-Regatta vom 21. bis 24. Mai 2020

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Mehr Informationen unter: www.bodenseewest.eu/de/erleben/ kultursee/unesco-welterbepfahlbauten www.unesco-pfahlbauten.org www.archaeologie.tg.ch

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1 Arbon-Bleiche 2 Gachnang/Niederwil-Egelsee 3 Hüttwilen-Nussbaumersee 4 Eschenz Insel Werd 5 Wangen-Hinterhorn (Öhningen) 6 Hornstaad-Hörnle (Gaienhofen) 7 Allensbach-Strandbad (Allensbach) 8 Wollmatingen-Langenrain (Konstanz) 9 Konstanz-Hinterhausen (Konstanz) 10 Litzelstetten-Krähenhorn (Konstanz), 11 Bodman-Schachen/Löchle (Bodman-Ludwigshafen) 12 Sipplingen-Osthafen 13 Unteruhldingen-Stollenwiesen

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WeltKultur Kirchen & Klöster am Bodensee Der Bodensee galt einst als das spirituelle Zentrum Europas. Bis heute prägen sakrale Prachtbauten die Region, dank ihnen bleiben viele Traditionen lebendig.

Zwölfhundert Jahre im Zentrum Europas Zwölfhundert Jahre lang war Konstanz Sitz des damals größten deutschen Bistums, das Konstanzer Münster Bischofskirche. Die Klosterinsel Reichenau im Gnadensee wird 2024 ihre Gründung vor 1.300 Jahren feiern. Einst war sie das geistige und kulturelle Zentrum des Heiligen Römischen Reiches. Heute ist die Klosterinsel – ebenso wie das befreundete Kloster St. Gallen – Weltkulturerbe. Noch einmal stand die Bodenseeregion im Zentrum der europäischen Geschichte: von 1414 bis 1418 tagte in Konstanz der größte Kongress des Mittelalters. Es gelang, die zerstrittene Christenheit zu einen und auf einen neuen Papst einzuschwören. Der Friede hielt nur hundert Jahre, dann brachten Luther und Zwingli vor 500 Jahren die Reformation auch in die Bodenseeregion. Der „Ittinger Sturm“ wurde zum Funken für den Bauernkrieg. Als Gegenreaktion erbauten die katholische Fürsten und Bauherren prächtige barocke Kirchen und Klöster, die heute die Oberschwäbische Barockstraße säumen. Die Tradition ist bis heute am Bodensee lebendig geblieben: die Reichenauer Kirchenfeste mit ihren Prozessionen locken viele Wallfahrer und Besucher auf die Insel. Das Radolfzeller

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Hausherrenfest ist eines der größten seiner Art. In Oberschwaben haben die Reiterprozessionen in Weingarten, Bad Wurzach und im Degginger Tal großen Zulauf. Urlaub für die Seele Den Geist entschleunigen, die Seele beflügeln und tief durchatmen. In den Klöstern und kirchlichen Einkehrhäusern der Bodenseeregion ist es ein leichtes, Abstand vom Alltag zu gewinnen und einmal inne zu halten. Die herrliche Natur, aber auch Raum für Stille und spirituelle Erfahrungen lassen den Aufenthalt zu einem Urlaub für die Seele werden. Um dieses einzigartige kulturelle Erbe sichtbar und erlebbar zu machen, arbeiten Vertreter von regionalen Tourismusverbänden und Kirchen im Interreg-Projekt „Inspiration Bodensee“ grenzüberschreitend zusammen. Ihr Ziel ist es, Tourismus und Spiritualität miteinander zu verbinden und zugleich die Bedeutung der Bodenseeregion für das kulturelle Erbe Europas hervorzuheben. Das grenzüberschreitende Projekt wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und der Schweizer Neuen Regionalpolitik (NRP). Ein besonderes Highlight dieser Kooperation sind die Klostererlebnistage, die 2020 am Bodensee stattfinden.

TIPP

Tagung „Kunst und Kirche heute“ am 03. und 04. Juli 2020: Jahrhundertelang war die Kirche ­zentraler Auftraggeber für Kunst. In welcher Beziehung stehen Kunst und Kirche heute? Infos und Anmeldung unter: www.bodesee-kloester.eu

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s gibt viele Gründe, die Kirchen und Klöster der Bodenseeregion zu besuchen – ob ihrer Baukunst wegen, als Pilger und Wallfahrer, oder zur stillen Einkehr. Seit Jahrhunderten sind sie Kraft- und Zufluchtsorte, sie bieten auch heute noch Gelegenheit, sich von der Hektik des Alltags zu erholen und innezuhalten. Eingebettet in die Landschaft verbinden sie bis in die Gegenwart auf einzigartige Weise Spiritualität, Natur und Baukunst. Zu den Kleinoden am westlichen Bodensee führt die Broschüre „Bodensee-Kirchenbesucher“, erhältlich in jeder Touristinfo und den beteiligten Kirchen.


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Klostererlebnistage Bodensee 08.– 11.10.2020

24 ORTE – 67 VERANSTALTUNGEN Programm zum Download unter: bodensee-kloester.eu

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Gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung

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GrenzKabarett Wie entstand die Idee zum Kabarett in Kreuzlingen (KIK)? 2001 gab es noch keine größeren Kabarett-Bühnen in der Agglomeration Konstanz und Kreuzlingen, die hochwertiges Kabarett anboten. Als passionierter Kabarett-Gänger und Präsident der Löwenarena in Sommeri im Thurgau habe ich die Nische genutzt und mit meiner Frau und einigen Freunden das erste KIK-Festival auf die Beine gestellt. Wie stemmen Sie als ehrenamtliche Mitarbeiter die Organisation des Events? Einige Arbeiten sind professionalisiert und lassen sich ehrenamtlich nicht mehr umsetzen. Aber an den Veranstaltungstagen arbeiten wir alle ehrenamtlich und sind mit sehr viel Herzblut bei der Sache. Die Liebe zum Kabarett hat uns zusammengeschweißt. Allerdings war es eine echte Herausforderung, ein so großes Event zu organisieren.

In der Schweizer Nachbarstadt von Konstanz wird herzhaft gelacht: Das Kabarett in Kreuzlingen verbindet Menschen über Grenzen hinweg, findet auch Programmleiter Micky Altdorf.

Timo Wopp (Fr, 14.02.2020) Matthias Egersdörfer (Do, 05.03.2020) Anna Mateur & The Beuys (Sa, 25.04.2020) Christoph Sieber (Sa, 02.05.2020) Josef Hader (Do, 29.10.2020) Lisa Eckhart (Do, 10.12.2020)

TIPP

Welche Bedeutung hat Kabarett für eine Gesellschaft? In Zeiten von Populismus, Angriffen auf die Pressefreiheit und Fake News braucht es gesellschaftspolitisches Kabarett, um Meldungen und Meinungen kritisch, provokant und ironisch zu hinterfragen. Gleichzeitig muss es unterhalten, nichts ist langweiliger als ein 90-minütiger moralischer Zeigefinger. Kabarett ist auch ein Ventil, um dem täglichen Wahnsinn mit Ironie und Witz zu begegnen und diesen erträglicher zu machen. Herzhaft lachen befreit. Publikum und Programm sind grenzüberschreitend - wie wichtig ist der Austausch zwischen Deutschland und der Schweiz für die Region? Gemeinsam lachen verbindet. Wie bereiten Sie das KIK 2021 vor? Schon seit Monaten avisiere ich die Künstlerinnen und Künstler, die interessant sein könnten für das Jubiläumsfestival 2021. 80 Prozent des Programms 2021 stehen jetzt bereits fest. Künstler, die ich unbedingt im Programm haben möchte, muss ich in der Regel bereits anderthalb bis zwei Jahre im Voraus anfragen. Welche Künstler werden bei KIK 2021 zu sehen sein? Zunächst werden sechs hochkarätige Künstlerinnen und Künstler noch 2020 in Kreuzlingen auftreten. Das Jubiläumsjahr 2021 bedeutet: 20 Jahre KIK und kein bisschen leise. 20 Künstler werden jedes einzelne KIK-Jahr auf ganz besondere Weise hochleben lassen und machen den runden Geburtstag zu einem außergewöhnlichen Festival. Uta Köbernick, Sebastian Pufpaff, Andreas Rebers und Rolf Miller werden sicher dabei sein, um einige Namen zu nennen.

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L is a Eck ha r t i st a m 10. De ze mb e r 2 0 2 0 be i KI K

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www.kik-kreuzlingen.ch

Was waren Ihre Highlights der vergangenen Jahre? Highlights waren sicher Künstler wie Volker Pispers, Dieter Nuhr, Georg Schramm, Franz Hohler, Rainald Grebe, Josef Hader oder Queen Bee, die ihr Publikum schon in den Anfangsjahren auf der KIK-Bühne begeisterten. Ich suche die Künstlerinnen und Künstler sehr gezielt aus, so darf ich jedes Jahr meine persönlichen Highlights erleben.


SommerTheater Gangster-Spektakel auf der Seebühne in der „Dreigroschenoper“

Tanz mit dem Teufel in „Die schwarze Spinne“

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eit dem Gründungsjahr 1990 ist das See-Burgtheater eine kulturelle Institution am westlichen Bodensee. Benannt nach dem ersten Spielort – der Seeburg im Seeburgpark Kreuzlingen – bringen die Theaterschaffenden jeden Sommer eine frische Produktion auf die Bühne – vor spektakulärer Seekulisse. Temporeich, hintergründig und voller Witz sind die Inszenierungen. Im Juli und August 2020 steht die Shakespeare-Komödie „Was ihr wollt“ auf dem Programm. Die romantisch-turbulente Verwechslungskomödie wird das ruhige Seeufer in Kreuzlingen ordentlich aufmischen. Regisseur Max Merker inszeniert das Stück um Liebe und Identitätswechsel. Für seine Arbeiten wurde er vielfach ausgezeichnet.

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Ohne Grenzen

Gi f t morde a m i dylli sche n Bode nse e i n „ Arse n und S pi t ze nhäubche n“

Die Gründer des See-Burgtheaters hatten ein gemeinsames Ziel: Ein grenzübergreifendes Sommertheater, das alle Menschen anspricht, in jeder Lebenslage und -situation. Und auch heute noch sitzt hier der Apfelbauer neben dem Universitätsprofessor. Von Anfang an sollten es dynamische Produktionen sein, die zum Nachdenken und Hinterfragen ermutigen – einfach mal vorbei schauen!

SHAKESPEARE-KOMÖDIE „WAS IHR WOLLT“ Aufführungen auf der Seebühne vom 09. Juli bis 06. August 2020

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WEITERE INFORMATIONEN UND KARTENRESERVATION: www.see-burgtheater.ch

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KulturSee Maria und Jesus legen unweit des Hohentwiels eine Rast ein. Das Bild Madonna im Wald ist im Hemmenhofener ­Museum Haus Dix zu sehen.

HegauMadonna Otto Dix‘ Hegau-Madonna kehrt auf die Höri zurück. Das Werk ist nach mehr als 70 Jahren wieder im Haus Dix zu sehen. Dorthin, wo der Maler einst vor den Nazis geflohen war und bis zu seinem Tod lebte.

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dank ihrer Hilfe die Naziherrschaft überstehen. Waren es also die vielen Flüchtlinge auf ihrem Weg durch den Hegau, denen Dix hier ein Werk von solch religiöser Ausdruckskraft widmete? Die Antwort kennen wir nicht. Und so nahe sie auch zu liegen scheint: Vorsicht ist geboten. Der Maler könnte auch sein ganz persönliches Schicksal verarbeitet haben: Schließlich war er selbst einst geflüchtet, wenn auch bereits 1933, als die Nazis gleich nach der Machtergreifung mit ihrem Zerstörungswerk im deutschen Kunstbetrieb begannen.

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tto Dix, das ist der Künstler mit drastischer ­Bildsprache und beißender Ironie. Wie kein anderer hat er die S ­ chrecken des Ersten Weltkriegs und Dekadenz der ­ Oberschicht auf ­Leinwand zu bannen vermocht. Die Bilder seines Spätwerks mit ihrer religiösen Ikonografie dagegen sind bis heute in der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt. So mancher Betrachter des Bildes „Madonna im Wald“ dürfte sich deshalb über seine idyllische Anmutung wundern. Tatsächlich zeigt sich seine politische Intention erst bei näherer Betrachtung. Etwa beim Blick auf den Esel abseits der strahlenden Madonna oder auf den alten Mann, der von ­diesem Tier gerade einen großen Beutel hebt und der jungen Mutter d ­ abei besorgte Blicke sendet. Es ist unverkennbar, dass Otto Dix hier auf die biblische Erzählung von der Flucht nach ­Ägypten zurückgreift. Die Rast der Heiligen Jungfrau Maria ist ein ­ ­beliebtes Motiv in der Kunstgeschichte, Maler wie R ­ embrandt, Lucas Cranach der Ältere und Caravaggio haben sich von ihm inspirieren lassen. Meist sind es südliche Landschaften, die wir auf ihren Bildern sehen – doch hier ist es der Hegau mit dem Hohentwiel. Um zu verstehen, was Otto Dix bewogen haben mag, das ­klassische Motiv ins Südbadische zu verlegen, bietet sich ein Blick auf die Verhältnisse der Entstehungszeit dieses Werks an. Wie das Jahr von Christi Geburt, so war auch 1943 ein Jahr der Flucht: Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter, politisch Verfolgte und n ­ atürlich auch Juden versuchten, der Verfolgung durch ­Gestapo SS zu entkommen. Die Schweiz war ein begehrtes Ziel, wer es über die Grenze schaffte, war gerettet.

Wo ist Dix‘ Werk all die Jahre verblieben? Wolfgang Kramer, Geschäftsführer der Otto-Dix-Haus-Stiftung, hält sich b ­ edeckt: Bei den bisherigen Besitzern handele es sich um eine ­Familie aus dem Landkreis. Sie habe es damals direkt vom Künstler ­erworben. Das war nach dem Krieg durchaus üblich: Dix ­bezahlte nach dem Krieg so manche Handwerkerrechnung mit Bildern. Wie viele Handwerkerrechnungen sich heute mit ­diesem Werk bezahlen ließen, ist nicht bekannt. Kramer selbst will lediglich verraten, dass die Besitzer der Stiftung weit ­entgegen gekommen seien, weil sie selbst das Bild wieder an ­seinem Entstehungsort sehen wollten.

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Otto Dix vor seinem Haus in Hemmenhofen, 1961

Dix verlor seine Professur an der Akademie in Dresden, sein Haus in Düsseldorf wurde zwangsversteigert. Seine Werke zählten zu den Exponaten der NS-Propagandaschau ­„Entartete Kunst“. Dem Künstler blieb also gar nichts anderes übrig, als sich in eine innere Emigration zurückzuziehen. Kritiker sagen, er habe mit seiner Entdeckung christlich religiöser Symbolik bloß auf eine veränderte Auftragslage reagiert: Geld sei nur noch bei einer frommen Klientel zu holen gewesen. Gegen diese These spricht, dass er dieser Thematik auch nach seiner ­Rehabilitation in der Nachkriegszeit treu geblieben ist.

MUSEUM HAUS DIX Otto-Dix-Weg 6 D 78343 Gaienhofen-Hemmenhofen T: +49 (0) 7735 937160 Öffnungszeiten: Di - So 11 - 18 Uhr Montags geschlossen Saison bis 31. Oktober Weitere Informationen gibt es auf www.bodenseewest.eu.

Das Gottmadinger Ehepaar Elise und Josef Höfler hatte ­gemeinsam mit der Berlinerin Luise Meier zu diesem Zweck ­sogar ein Netzwerk aufgebaut: Zwei dutzend Juden konnten

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KulturRevier Auf der Kunstroute spürt man den Untersee-Malern nach. Eiserne Stelen entlang des Untersees markieren Orte, die sie in Gemälde umsetzten. Auch berühmte Literaten haben in der Region ihre Spuren hinterlassen.

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ls die Landschaftsmaler ihre Ateliers verließen und mitten in der Natur die Ölfarben aus ihren Tuben auf die Leinwand drückten, wurde der westliche Bodensee mit seinen malerischen Unterseeufern und mit den steilen Vulkanschloten des Hegau zu einem Magnet für Kreative. Kamen die Maler zunächst aus freien Stücken, so waren später Otto Dix und Erich Heckel zum Rückzug gezwungen. Ihre Kunst war von den Nazis als „entartet“ gebrandmarkt worden. Die Kunstroute führt Gäste dorthin, wo die Maler die Motive für ihre Bilder fanden. 31 eiserne Stelen geben durch Ausschnitte den Blick in die Landschaft frei. Darunter ist jeweils das zugehörige Gemälde abgebildet, das zeigt, wie das Gesehene umgesetzt wurde. Auch Schriftsteller wirkten in der Region. Einer der berühmtesten See-Literaten war Hermann Hesse. Angespitzt durch die Ideale der Lebensreform-Bewegung zog der junge Autor 1904 mit der ihm gerade angetrauten Mia auf die damals vollkommen abgeschiedene Halbinsel Höri. Acht Jahre währte die Zeit am Untersee. Das alte Bauernhaus, in dem er sich zunächst einrichtete, birgt heute das Hesse Museum Gaienhofen. Dort hängen auch einige Originale der Untersee-Maler.

PER PEDAL ZUR POESIE Auf der literarischen Radroute „Per Pedal zur Poesie“ lassen sich weitere Stationen von Dichtern und Schriftstellern entdecken, die den Untersee bereisten oder hier lebten. Von Konstanz, wo Johann Wolfgang von Goethe 1779 und 1788 nächtigte, über Gottlieben mit dem Bodman-­ Literaturhaus, Ermatingen, Mannenbach mit Schloss und Park ­Arenenberg, Stein am Rhein, die Höri und Allensbach geht es in zwei Etappen rund um den Untersee. Mehr: www.bodenseewest.eu


HöriKultur Die Halbinsel Höri bietet viele kulturelle Hochgenüsse, allen voran die Höri Musiktage und die Angebote rund um den Schriftsteller Hermann Hesse und den Künstler Otto Dix.

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ie alljährlichen Hermann-Hesse-Tage und das Ausstellungsprogramm im Hesse Museum Gaienhofen verknüpfen vielseitig Literatur und Kunst. Jung, meisterhaft, berührend und voller Überraschungen – die Höri Musiktage gehen in die vierte Runde, mit außergewöhnlichen Orchester- und Kammerkonzerten und sommerlichen Open-Air-Veranstaltungen am Ufer des Untersees.

Hermann-Hesse-Tage 2020 Vortragsreihe vom 16. bis 18.10.2020 Infos und Buchung beim Kultur- und Gästebüro T: 07735 9999123 E: info@gaienhofen.de www.gaienhofen.de Hesse Museum Gaienhofen Kapellenstraße 8 D 78343 Gaienhofen T: 07735 440949 E: hesse-museum@gaienhofen.de www.hesse-museum-gaienhofen.de Informationen zu weiteren Ausstellungen im Hesse Museum finden Sie auf der Internetseite.

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Höhepunkte der Höri Musiktage Das Augustiner Chorherrenstift in Öhningen, das größte Kulturdenkmal der Halbinsel Höri, wird zum internationalen Zentrum für Musik: Die Höri Musiktage laden im Beethoven-Jubiläumsjahr zunächst zu zwei großen Konzerten des internationalen Festivalorchesters ein, das einige von Beethovens Meisterwerken darbieten wird. Ein weiteres Highlight ist Quadro Nuevo, seit 1996 die europäische Antwort auf den Argentinischen Tango. Auch die jungen Himmelsstürmer des Aris Streich-Quartetts sind mit von der Partie. 2009 in Frankfurt am Main gegründet, spielen die Musiker demnächst unter anderem in der Elbphilharmonie Hamburg, der Wigmore Hall London, der Philharmonie Paris und der San Francisco Chamber Music Society. Großes Aufsehen erregte das Aris Quartett unter anderem mit gleich fünf Preisen beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München. Mit insgesamt 13 außergewöhnlichen Konzerten während der Festivalwoche gehören die Höri Musiktage zu den großen sommerlichen Highlights im Landkreis Konstanz. Sie sind die musikalische Ergänzung zu den bedeutenden Museen der Höri, dem Hesse Museum Gaienhofen und dem Museum Haus Dix. Hermann Hesse und Theodor Heuss - eine freundschaftliche Beziehung in wechselhaften Zeiten Das Hesse Museum Gaienhofen zeigt vom 15. März bis 07. Juni 2020 eine Sonderausstellung zur Freundschaft von Hermann Hesse und Theodor Heuss. Wie kaum ein anderer deutscher Politiker war Heuss auch ein Mann der Literatur. Er fungierte unter anderem als Redakteur, Kritiker, Lektor und Herausgeber. So kam es auch zum ersten Kontakt mit dem Schriftsteller Hermann Hesse: Hesse schrieb und Heuss rezensierte. Die Geschichte der über fünfzigjährigen Freundschaft reicht von den frühen beruflichen Kontakten bis zu den späten Begegnungen zwischen dem Nobelpreisträger und dem deutschen Bundespräsidenten. In der Ausstellung zeigen zahlreiche Dokumente die Entwicklung dieser Beziehung, die im Kaiserreich begann, die NS-Zeit überdauerte und dann in die Nachkriegszeit mündete. Ergänzt wird die Ausstellung mit Zeichnungen und Aquarellen der beiden Protagonisten, die auch künstlerische Interessen teilten. Die Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit mit der Fondazione Hermann Hesse Montagnola und dem Familienarchiv Heuss, Basel, konzipiert.

INFO Höri Musiktage 2020 Das Klassikfestival im Sommer am See 7. bis 16. August 2020 Augustiner Chorherrenstift Öhningen & Seeufer E: info@hoeri-musiktage.de www.hoeri-musiktage.de

Hermann Hesse und Theodor Heuss

Aris Quartett

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Modern & zeitgenössisch

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Das Kunstmuseum Singen zeigt zeitgenössische Kunst und wie „Emigranten im eigenen Land“ die verfolgte Moderne einst an den Bodensee brachten.

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as Kunstmuseum Singen liegt in der gleichnamigen Hegau-Metropole unweit des Bodensees. Mit seinen Sonderausstellungen und Präsentationen aus der eigenen Sammlung ist es eine der ersten Adressen für moderne und zeitgenössische Kunst im Bodenseeraum. 2014 wurde das Museum erweitert und modernisiert; nun gehört es mit seinen 1.000 Quadratmetern Besucher- und Ausstellungsfläche auf zwei Stockwerken zu den großen Museen auf der deutschen Seite des Bodensees. Größte Sammlung der Höri-Künstler Es beherbergt die umfassendste Sammlung an Höri-Künstlern: Maler, Grafiker, Fotografen und Bildhauer, die am Bodensee und vor allem auf der Höri-Halbinsel Zuflucht fanden, nachdem sie ab 1933 als „entartet“ gebrandmarkt wurden. Als „Emigranten im eigenen Land“ brachten sie die verfolgte Moderne in die Region und prägen bis heute das Bild der klassischen Moderne am Bodensee. In großen Sommerausstellungen präsentiert das Kunstmuseum Werke von Otto Dix, Erich Heckel, Max Ackermann, Helmuth Macke, Curth Georg Becker, Jean Paul Schmitz, Hans Kindermann und vielen anderen. Damit trägt das Kunstmuseum maßgeblich dazu bei, dass ihre Werke im westlichen Bodenseeraum, der zu ihrer Heimat wurde, die verdiente Aufmerksamkeit und Achtung erhalten. Erstklassige Plattform für zeitgenössische Kunst Darüber hinaus ist das Kunstmuseum Singen inmitten der vernetzten Kunstlandschaft am Bodensee ein zentraler Ort für den lebendigen Austausch zeitgenössischer Kunstrichtungen, dank seiner Beziehungen zu den Kunst-, Museumsund Galeriezentren in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein. Wechselnde Präsentationen aus der eigenen umfangreichen Sammlung und vielbeachtete

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Sonderausstellungen bieten der zeitgenössischen Kunst aus der Euregio Bodensee eine erstklassige Plattform. Neben den berühmten Höri-Künstlern und der zeitgenössischen Kunst aus der Vierländerregion Bodensee sind das „Landschaftsbild des Hegaus und des Bodensees seit 1900“ sowie die „Kunst der Moderne nach 1945 aus dem deutschen Südwesten“Schwerpunkte der Sammlung und der Ausstellungen des Hauses, das 2020 sein 30-jähriges Bestehen feiert. Internationale Kunst und Dix‘ „Krieg und Frieden“ in Singen Über seine Ausstellungen hinaus bietet das Kunstmuseum Singen ein reiches Zusatz- und Kulturprogramm an, darunter Führungen zu Otto Dix‘ einzig erhaltenem Wandbild „Krieg und Frieden“ von 1960 im Singener Rathaus. Kunstwerke internationaler Stars in Singens öffentlichem Raum können ebenfalls vom Kunstmuseum aus erkundet werden.

KUNSTMUSEUM SINGEN Ekkehardstraße 10 D 78224 Singen (Hohentwiel) T: +49 (0) 7731 85-271 E: kunstmuseum@singen.de www.kunstmuseum-singen.de ÖFFNUNGSZEITEN Di - Fr 14 - 18 Uhr Sa - So 11 - 17 Uhr Feiertag: wie Wochentag geschlossen: 24. - 26.12, 31.12. & 01.01. des Jahres

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KunstmuseumSingen


OldtimerKunst TIPP

Das Stifterehepaar Gabriela Unbehaun-Maier und Hermann Maier hat sich mit dem MAC Museum Art & Cars in Singen einen Traum erfüllt: Architektur, Kunst und Oldtimer auf höchstem Niveau.

Jeden Sonntag um 15 Uhr findet im MAC 1 eine öffentliche Führung statt, zudem bietet das MAC mit dem PARK 1 und der SKYLOUNGE auch Event Locations. MAC MUSEUM ART & CARS Parkstraße 1-5 D 78224 Singen T: +49 (0) 7731 9693515 www.museum-art-cars.com

Frau Unbehaun-Maier, in Ihrem Museum kombinieren Sie Oldtimer mit Architektur und Kunst. Warum ist Ihnen dieser Spannungsbogen so wichtig? Unbehaun-Maier: Wir möchten alle Besuchergruppen unseres Museums – die Architekturbegeisterten, die ­ Kunstaffinen und die Oldtimer-Liebhaber – mit ihren ­Interessen auf höchstem Niveau abholen. Wenn es uns dann gelingt, dass jemand, der wegen der Fahrzeuge kam, plötzlich auch seine Begeisterung für Kunst und ­Architektur entdeckt – oder umgekehrt – dann haben wir unser Ziel erreicht.

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Haben Sie ein Lieblingsstück im Museum? Unbehaun-Maier: Sammler wie wir haben selten nur ein Lieblingsfahrzeug, sondern eher eine Lieblingsrichtung. Das sind für mich die erfolgreichen Renn- und Rallye­ fahrzeuge der Vorkriegszeit wie Alfa Romeo Bentley, ­Invicta, Lagonda und Mercedes. Maier: Was die Kunst angeht, so begeistert mich bei dem sehr großen Sammlungsbestand bei dem einen Künstler sein expressiver Stil und beim anderen seine abstrakte Darstellungsart. Meine Freude an der Malerei erstreckt sich über viele verschiedene Epochen. Auf welche Highlights dürfen sich Besucher im Jahr 2020 freuen? Unbehaun-Maier: Im MAC 1 präsentiert die Wechselausstellung „California Abstract“ die Werke von gleich zwei

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ÖFFNUNGSZEITEN Mi - Fr 14 - 18 Uhr Sa 13 - 18 Uhr Sonn- & Feiertag 11 - 18 Uhr Letzter Einlass jeweils 17 Uhr Mo & Di Ruhetag

­ iennale-Künstlern: Laddie John Dill und Todd ­Williamson. B Während Williamson für seine Kunst eine einzigartige und in der Fachwelt preisgekrönte Technik verwendet, bei der es um die Schaffung scharfer Ölkanten geht, experimentiert Laddie John Dill gern mit Flugzeugaluminium und Edelstahl, aber auch mit irdischen Materialien wie Beton, Glas und Sand. Komplettiert wird die Ausstellung unter anderem von einem DeLorean DMC-12, bekannt aus den „Zurück in die Zukunft“-Filmen.

Und was wird im MAC 2 zu sehen sein? Maier: Im MAC 2 zeigen wir bis Juni 2020 die Eröffnungsausstellung mit dem Motto „Sport – Design – Eleganz“, die ganz im Zeichen italienischer Supersportler steht. Dazu gehören Fahrzeuge der Marken Bizzarrini, Lamborghini und ISO, die durch ihre Formgebung und ihr Design allesamt als automobile Kunst zu sehen und auch wegen ihrer Seltenheit geradezu prädestiniert für unser Museum sind. Außerdem haben wir noch bis März Raritäten des Schweizer Autoherstellers Monteverdi in die Ausstellung integriert. Darüber hinaus erleben unsere Besucher in der 18 Meter hohen Lichthalle spektakuläre Lichtkunst und Video Mapping, die eigens für unsere Ausstellung vom Konstanzer Künstler Markus Brenner konzipiert wurden.


AllensbachHat’s N

icht zuletzt wegen des Instituts für Demoskopie ist Allensbach weit über die Region hinaus bekannt. Das Freizeitangebot, das Allensbach Besuchern und Einheimischen bietet, kann sich in jeder Großstadt sehen lassen. Musik, Genuss, Natur, Sport, Kultur – für jedes Interesse findet sich die richtige Veranstaltung. Über 90 Prozent der Natur um Allensbach steht unter Naturschutz. Besuchern wie Einheimischen liegt dieses schöne Refugium zu Füßen – für Wander- und Radtouren oder ausgedehnte Spaziergänge. Die Landschaft ist zum Großteil wild und weit, ihr grünes Herz der Mindelsee. Hier verstecken sich geheimnisvolle Ecken und atemberaubende Panoramen. Im Wild- und Freizeitpark Allensbach kommt jeder Tierliebhaber auf seine Kosten. Nur einen Spaziergang entfernt liegt Schloss Freudental, in dem sich ein zauberhaftes Hotel befindet und das mit seinen „wine-&“-Veranstaltungen immer wieder zum Hochgenuss lädt. Eine Reihe ländlicher Gastwirtschaften in den Dörfern auf dem Bodanrück macht die Region vollends zu einer Genießer-Landschaft. Die Natur um Allensbach hat immer etwas zu bieten: Im Frühjahr blühen die Obstbäume, die Nachtigallen singen und ab Mitte Mai überzieht das Purpur der Orchideenwiesen und das weiße Wollgras die Landschaft. Im Sommer wechseln sich die kühlen, urwüchsigen Laubwälder ab mit bunten Blumenwiesen. Im Herbst erstrahlt der waldreiche Bodanrück in bunten Farben und im Laub verstecken sich Pilze. Der Winter schließlich bietet die meisten Tage, an denen die Alpen klirrend klar am Horizont erscheinen.

Allensbach liegt am Ufer des Gnadensees. Das verspricht Wassersportlern perfekte Bedingungen für einen Ausflug: Segeln, Stand Up Paddling, Kanutouren und Schwimmen – alles ist möglich, auch ein Ausflug mit der Fähre auf die Reichenau. Wer abends hungrig heimkehrt, kann sich auf die kulinarische Vielfalt in den verschiedenen Restaurants freuen. Mit etwas Glück bekommt man einen Platz auf der Terrasse des Seegartens, wenn gerade eine „umsonst & draußen“-Veranstaltung beginnt. Im Sommer finden sie wöchentlich auf einer Bühne direkt am See statt und reichen von Jazz, Rock, Funk und Irish Music bis zu Comedy, Theater und Kabarett. Hier trifft man sich bei bester Sommerlaune und einen spektakulären Sonnenuntergang gibt es gratis dazu. Das ist Open-Air-Feeling pur! Überraschend sind die Kultur Blind Dates: Sie erfahren erst kurz vor Beginn Ort und Art der Veranstaltung! Hier kann alles passieren: Sie können einen spannenden oder unspektakulären Abend haben, das Programm kann unterhalten, entfesseln, enttäuschen, oder Leidenschaften wecken – eben ganz wie bei Blind Dates. Ein weiteres Highlight ist JAZZ am SEE. Die Veranstaltungsreihe stand von Anfang an für außergewöhnliche musikalische Grenzgänge von beeindruckenden Künstlern aus der ganzen Welt. 2019 wieder dabei war unter anderem Weltstar Rebekka Bakken. Es gäbe noch viel aufzuzählen – das hervorragende Eis der Konditorei Schuhmacher, das UNESCO-Weltkulturerbe steinzeitlicher Pfahlbauten, das Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried, das Genusshopping im Herbst. Was auch immer Sie sich von einem Besuch erwarten – Allensbach hat’s. Kommen Sie vorbei und überzeugen Sie sich selbst! INFO: www.allensbach.de

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Open-Air-Feeling, herrliche Naturschutzgebiete, Wassersport, Jazzkonzerte, ein romantisches Dinner im Sonnenuntergang – Allensbach Hat’s. Ein Besuch lässt keine Wünsche offen.


SirenenStimme S

chon 20 Minuten vor Einlass stehen die Menschen vor dem Eingang Schlange. Es ist kalt, bis eben hat es noch genieselt. Trotzdem wirken sie freudig gespannt. Allensbach wartet. In der evangelischen Gnadenkirche sind die vorderen Plätze dann schnell belegt. Die Stimmung ist nahezu feierlich, das Konzert ausverkauft, dabei singt sie hier schon den zweiten Abend hintereinander: Rebekka Bakken, die Norwegerin mit der sehnsuchtsvollen Stimme. Zwei Konzerte in Folge gibt sonst kein Künstler der 21. JAZZ am SEE-Veranstaltungsreihe. Und tatsächlich – als sie die Kirche betritt, gibt sich die norwegische Künstlerin familiär: „Möchtest du den gleichen Rotwein wie gestern?“, wird sie geduzt und sie bejaht auf Deutsch, ebenso vertraut. Sie schreibt viel Privates in ihre Lieder – ob es sie verletzlich macht, ihr Innerstes vor Publikum offen zu legen? Nein, sie sieht es eher als einen Austausch von Gefühlen zwischen ihr und den Zuschauern. Seit über 20 Jahren steht sie schon auf der Bühne, nervös ist sie nicht mehr. Doch wie viel Spaß die Blondine in den roten Lackstilettos dort oben hat, sieht – und hört – jeder. Zwischen den Stücken begrüßt sie einige Gäste mit Vornamen, winkt bekannten Gesichtern. Ihre Lieder kündigt sie auf Deutsch an, denn sie will die Sprache üben. Seit etwa zehn Jahren kommt Rebekka Bakken an den Bodensee. Mittlerweile fühlt es sich an, als käme sie nach Hause. Sie verbindet ein „warmes Gefühl“ mit der Region. Doch zur Routine werden ihre Auftritte nie, denn Routinen findet sie kraftraubend. „Nur bei meiner Nachtruhe bin ich eisern“, schmunzelt die 50-Jährige.

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„Eine Sirene. Wer sie hört, ist verloren“, schrieb einst die FAZ über sie. Tatsächlich bannt Rebekka Bakken bei ihrem Konzert für JAZZ am SEE in Allensbach jeden Besucher. Am Ende erntet sie stehende Ovationen.

Ihr musikalisches Repertoire reicht an diesem Abend ebenso weit wie ihre drei-Oktaven-Stimme. „Ich liebe Tom Waits!“, ruft sie und stimmt „Little Drop of Poison“ an. Ebenso hingebungsvoll singt sie ein norwegisches Kirchenlied, das in seiner Fremdheit an die Kiefernwälder und eisigen Wasserfälle ihrer Heimat erinnert. Wie spielerisch-lasziv sie sein kann, zeigt spätestens die Textzeile „You know I’m Norwegian, I like my men on ice“ aus dem Titelsong ihres Albums „Things You Leave Behind“. Ein Mann war es, für den die Kosmopolitin aus New York, Prag, Wien und Schweden zurück nach Norwegen zog. Dort lebt sie nun mit ihrer Familie. In ihrer Freizeit malt sie Fische und Elche, vor allem Fische, in tausend Varianten: „Die Linienführung beruhigt mich, es ist fast wie Meditation.“ Sie beschließt das Konzert mit „Wenn der Schnee schmilzt“ von Ludwig Hirsch. So melancholisch es endet, so sehr freut die große Norwegerin sich auf ihren nächsten Besuch in Allensbach: Jedes Mal erweitere sich ihr „Weinhorizont“ und sie lacht – denn „ihr würdet ja nicht glauben, was ich gestern Nacht getrunken habe“.

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„Ich bin nur der Chronist“

Die Global Player gehören zum Triptychon Ludwigs Erbe in Bodman-Ludwigshafen.

TIPP Bei einer Führung Peter Lenk in Bodman-Ludwigshafen entdecken: mehr Infos auf www.bodenseepur.de und www.peter-lenk.de.

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Er ist eine Institution am Bodensee und doch schafft er es immer wieder, mit seinen Werken zu provozieren: Bildhauer Peter Lenk verhalf einst der Imperia in einer Nacht- und Nebel­ aktion zu ihrem Platz im Konstanzer Hafen, doch die überlebensgroße ­Kurtisane ist nur eines seiner auf­ sehenerregenden Werke.

Was fasziniert Sie an der Bodensee-Region? Die alten Mythen und der See. Welche Bedeutung hat diese Gegend für Ihr Schaffen? In Stuttgart hätte ich keine einzige Skulptur öffentlich aufstellen können. Nacht- und-Nebel-Aktionen sind dort nicht möglich. Eine Großstadt schläft nicht. Der Bodmaner Graf hat hier am See großen Einfluss und hält mir als Kunstfreund die Spießer vom Leib. Welche Projekte möchten Sie noch umsetzen? Momentan bin ich an einem neun Meter hohen satirischen Denkmal zum neuen Stuttgart 21 Bahnhof. Es ist ­unglaublich, was dort an Realsatire abläuft. Die kann man nur schwer übertreffen. Welche Figuren oder Politiker sollen noch Teil Ihrer satirischen Werke werden? Zu ungelegten Eiern äußere ich mich nicht. Auf welches Projekt sind Sie besonders stolz? Unter den ersten zehn nennt die Berliner Zeitung die Imperia unter “berühmte Statuen in aller Welt“. O ­ bwohl relativ klein, ist sie doch die einzig Satirische, denn ­Staatskunst ist sonst immer pathetisch. “Die Satire hat auszugraben, was der Pathos zugeschüttet hat,“ wie Stanisław Jerzy Lec sagte.

Sehen Sie Provokation eher als Mittel oder als Zweck? Also bitte: Wer provoziert? Es sind meine Modelle. Ich bin nur der Chronist. Wieso provozieren Sie so gern? Ich führe Provokateure gerne vor. Zum Beispiel Raffzähne wie Utz Claassen, Dieter Zetsche und den Bonusritter Ackermann, der die Deutsche Bank durch Betrügereien an den Rand des Ruins führte.

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Wie kamen Sie an den Bodensee? Die Kunstakademie Stuttgart unterhält in Bodman eine Dependance, das Reinwaldhaus. Jährlich konnten wir ­Studenten dort zwei Wochen unter Anleitung des ­Professors zeichnen, malen und Bootle fahren.

Wie sollen Ihre Werke auf Passanten wirken, die zufällig daran vorbeikommen? Da will ich keine Vorschriften machen. Welche Bedeutung hat das Triptychon Ludwigs Erbe für Sie und für Bodman-Ludwigshafen? Ludwigs Erbe ist eine Satire auf den neuen Feudalismus. Seine Vertreter aus Politik und Wirtschaft stehen kurz vor der Vertreibung aus dem Paradies und im Paradies trifft man sich nackt. Ein Bodmaner Landwirt fragte mich, wie er die nackten Global Player einem ­ achtjährigen Kind ­erklären soll? Ich antwortete: „Politiker sind wie Zirkuselefanten. Sie laufen im Kreis herum und halten sich ­gegenseitig am Schwanz fest.“ Für die Gemeinde ist das Relief vor allem ein Wirtschaftsfaktor, meinte der ­Bürgermeister nach einem Jahr hocherfreut. Es wurden circa 6.000 Euro zusätzlich durch Strafzettel für falsches ­Parken eingenommen. Was würden Sie rückblickend anders machen? Nichts.

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IchMom


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IchMomente

InnereStärke Sie war Reiseredakteurin, Produzentin, beim Radio und beim Fernsehen. Den Durchbruch als Autorin hatte sie mit der Suche nach einem ganz besonderen Mann: Gaby Hauptmann schreibt Romane fßr Frauen, die wachsen wollen.

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ass Gaby Hauptmann sich durchsetzen kann, sieht man sofort. Sie ist zierlich und blond, doch ihr Blick verrät ihre Stärke. Vehement prangert sie Missstände an, die sie b ­ ewegen: Tierquälerei, Sexismus, Ungerechtigkeit. Einige tauchen in i­ hren Büchern auf, sie lässt sich vom Alltag inspirieren. ­Manchmal schnappt sie ein einziges Wort auf und schon spinnt sich in ihrem Kopf die Geschichte für einen neuen Roman. So war es bei den „Hochhaushyänen“, um die es in einem ihrer aktuellen Bücher geht: „Lebenslang mein Ehemann?“. Egal, wovon die Geschichten handeln: ihre Protagonistinnen wachsen mit jedem Kapitel, werden stärker. „Wenn ich damit nur eine einzige Leserin inspirieren konnte, habe ich alles richtig gemacht“, findet sie. Ein Buch, das sie beeindruckt hat? Das sei derzeit Velma Wallis‘ Überlebenserzählung „Zwei alte Frauen“.

Jedem Besucher der Gegend legt sie ans Herz, den See mit Fähre, Fahrrad oder zu Fuß zu entdecken. Für ihre p ­ ersönlichen Ich-Momente zieht es sie ebenfalls nach draußen: lange ­Spaziergänge, mit dem Boot raus auf den See oder ein Glas Wein im Garten. Betrachtet die 63-Jährige ihre Vergangenheit, würde sie nur eines anders machen: weniger bereitwillig Geld verleihen – ­zumindest an Männer, denn „jede Frau hat mir alles auf Heller und Pfennig zurückbezahlt“. Doch Gaby Hauptmann schaut lieber nach vorn. Sie hat schon den nächsten Roman im Kopf, bald wird sie mit der Recherche beginnen.

IchMomente

Ihren Durchbruch als Schriftstellerin hatte sie 1995 mit i­hrem Roman „Suche impotenten Mann fürs Leben“. Bevor sie das erste Buch schrieb, war sie Reiseredakteurin, beim Radio, ­ TV-Moderatorin. Angst, etwas Neues auszuprobieren, hatte die Autorin nie, denn sie vertraute immer auf ihre Fähigkeiten: „Ich dachte mir, wenn ich beim Radio keinen Erfolg habe, arbeite ich eben als Journalistin, wenn ich es beim Fernsehen nicht schaffe, mache ich eben wieder Radio – und so weiter“.

Doch so ein Leben fordert seinen Tribut. Manchmal war sie monatelang unterwegs, selbst als alleinerziehende Mutter. Vor einigen Jahren verschleppte sie eine Lungenentzündung und kam ins Krankenhaus. Seither kennt sie ihre Grenzen. Nun lebt die Autorin in einem Haus am Ufer des Gnadensees in ­Allensbach. Der See schenkt ihr viel Kraft: „Die Wellen rollen immer auf uns zu. Ich glaube, sie tragen etwas mit sich, aus dem wir Energie schöpfen können.“ Dann flitzt sie aus dem Zimmer, um „ihre“ Krähe zu füttern, die sich wie so oft auf der Brüstung ihres Balkons niedergelassen hat.

NatürlichGesundLeben In Gailingen dreht sich alles um Gesundheit – die eigene, und die der Besucher. Hier wird Urlaub zur Wellnesskur und Alltagsstress löst sich auf in Wohlgefallen.

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m staatlich anerkannten Erholungsort Gailingen am Rheinufer dreht sich alles rund um das Thema Gesundheit. Hier sind Gäste goldrichtig, um gesund zu werden, zu entspannen oder Ausflugsziele und Veranstaltungen zu besuchen. Durch die international bekannten Reha-Zentren Kliniken Schmieder und Hegau-Jugendwerk ist Gailingen in der Gesundheitsbranche h ­ ­ ervorragend ­aufgestellt. Zahlreiche Ärzte, Heilpraktiker, Physiotherapeuten und P ­ sychologen verstärken das Angebot. Hierin liegt Gailingens große Stärke, die den ­Bedürfnissen und Erwartungen der Gäste und Bürger zeitgemäß entgegen kommt.

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Die direkte Nähe zum Rhein ist mit dem Rheinuferpark attraktiv gestaltet und bietet eine entspannende Urlaubsatmosphäre. Hier findet jeden Sommer die Aktion „Gemeinsam Bewegen“ statt, die alle Neugierigen einlädt, kostenlos Thai Chi, Yoga und Feldenkrais auszuprobieren. Zusammen mit den zahlreichen Wanderstrecken in und um Gailingen wird die Gemeinde zum Paradies für Wanderer, Radfahrer und Erholungssuchende; der Bodenseeradweg und der Drei-Welten-Radweg, die beide am Rheinuferpark vorbeiführen, sowie der Premiumwanderweg „Grenzgänger“ und der Gailinger Panoramaweg sind nur einige Impulse für einen erholsamen Urlaub.

INFO TIBS (Tourist-Information und Bürger-Service) Hauptstraße 7 D 78262 Gailingen am Hochrhein T: +49 (0) 7734 93 03 42 und 93 03 43 E: info@gailingen.de www.gailingen.de

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KlosterInspiration Der Bodensee gilt als die Wiege der Klosterkultur. Davon zeugen noch heute die ehrwürdigen Kirchen auf der Insel Reichenau. Direkt gegenüber, auf dem Festland, liegt das Kloster der Hegner Kreuzschwestern. In ihrem komfortablen Hotel verleben Gäste einen herrlichen Urlaub mit weitem Blick über den See. Zusätzlich haben sie die Gelegenheit, an Meditationen und Kursen teilzunehmen und so Kraft zu tanken. ie Theodosius Akademie der neu gegründeten Stiftung Kloster Hegne hat die Nachfolge des Referats Bildung angetreten. „Einfach anders“ ist das Motto des Jahresprogramms 2020. Viele der Kurse rund um Spiritualität, Lebensführung und Kreativität werden in den großzügigen Räumen im Hotel St. Elisabeth angeboten. „Wir möchten Menschen in allen Lebenssituationen und gleich welcher Religion Gelegenheit geben, innezuhalten und frische Impulse für ihr Leben aufzunehmen“, erläutert Akademieleiter Markus Cordemann das Anliegen der Theodosius Akademie. Das Programm gleicht einem Füllhorn. Kurse in der Kreativwerkstatt sind ebenso dabei wie Tage der Stille, Wander-Exerzitien, Kontemplationstage, Atemkurse, Fastenurlaub nach der Buchinger-Methode oder Angebote für Führungskräfte. Wer Orientierung im persönlichen Gespräch sucht, kann sich außerdem während seines Hotelaufenthalts begleiten lassen. Durchatmen und Abschalten Das Hotel St. Elisabeth liegt mitten im Grünen und ist mit komfortablen, klimatisierten Zimmern ausgestattet. Die Städte Konstanz und Radolfzell sind ganz in der Nähe und mit der Regionalbahn – für Hotelgäste kostenfrei – gut zu erreichen. Selbst bei Tagungsgästen werden im Drei-Sterne-Superior-Hotel Urlaubsgefühle geweckt. Ob für kleine Seminargruppen oder große Konferenzen mit

bis zu 150 Teilnehmern: Alle Räume können wunschgemäß ausgerüstet werden. Orte zum Abschalten finden alle Gäste in der Natur, im Meditationsraum, in der Bibliothek oder in der hauseigenen, modernen Kapelle. Ein eigener Strand mit Badehaus steht ebenfalls zur Verfügung. Er ist nur einen kleinen Spaziergang entfernt.

TIPP Die Theodosius Akademie gibt jährlich ein umfassendes Programm heraus. Das Programm für 2020 kann angefordert werden unter: T: +49 (0) 7533 807-700 E: info@theodosius-akademie.de. Außerdem steht es zum Download unter: www.theodosius-akademie.de bereit. Hotel St. Elisabeth, Konradistraße 1 D 78476 Allensbach-Hegne T: +49 (0) 7533 9366-2000 E: info@st-elisabeth-hegne.de www.st-elisabeth-hegne.de Theodosius Akademie Konradistraße 2a D 78476 Allensbach-Hegne T: +49 (0) 7533 807-700 E: info@theodosius-akademie.de www.theodosius-akademie.de

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IchMomente

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GesundeAuszeit zwischen Münster, Mettnau und Bodensee

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om Münster in der historischen Altstadt sind es nur wenige Gehminuten bis zur Hafenmole mit dem Schiffsanleger. Richtung Osten erstreckt sich eines der ältesten Naturschutzgebiete des Landes: Die Halbinsel Mettnau mit ihren Riedflächen, Mischwäldern und Parkanlagen. Inmitten dieser Idylle hat die gleichnamige METTNAU ihren Sitz, eine der führenden Gesundheitseinrichtungen in Deutschland. Unter dem Motto „Bewegung ist Leben“ bietet die METTNAU seit über 60 Jahren Rehabilitation und präventive Kuraufenthalte an. Dem berühmten Wasserdoktor und Kräuterpfarrer Sebastian Kneipp hätte das Konzept gefallen: Es beruht wie die KneippKur auf dem Zusammenspiel von körperlicher Aktivität, Entspannung, seelischer Balance und gesunder Ernährung. Die direkte Lage am Bodensee hilft den Gästen beim Abschalten und Kraft schöpfen. Erfrischung verspricht darüber hinaus das neue Kneipp-Becken im Mettnau-Park. Die „Saunaoase bora“ liegt im Westen von Radolfzell. In der Erdsauna knackt das Kaminfeuer leise hinter der Glasscheibe an der steinernen Wand. Goldgelbes Licht erhellt den höhlenartigen Raum. Abkühlung gibt es im Außenpool oder im größten Tauchbecken vor Ort: dem Bodensee. Saunagänger haben die Wahl zwischen acht verschiedenen Außen- und Innensaunen sowie einem japanischen Onsen-Bad. Die Anlage gruppiert sich um ein parkartiges Seegrundstück mit einer großen Wiese. Das Wellness-Programm reicht von ayurvedischen Behandlungen und Massagen bis zu Behandlungen der balinesischen und der Thalasso-Kosmetik. Wer etwas länger bleiben möchte, quartiert sich nebenan im „bora HotSpa Wellnesshotel“ ein. Fasten

nach den Methoden von Otto Buchinger oder Sabine Wacker ist ebenfalls möglich. Zusätzlich werden Yoga-Retreats angeboten. Das ganze Jahr über finden in Radolfzell am Konzertsegel direkt am Bodenseeufer öffentliche Qigong-Sessions statt. Dreimal die Woche, morgens ab halb sieben, kann man es auf der Suche nach innerer Balance ruhig angehen lassen. Beim Qigong wird eine Verbindung von Bewegung, Atem und Vorstellung erzeugt. Die Knie leicht gebeugt, der Rücken gerade, malen die Hände mit langsamen Bewegungen unsichtbare Bilder von Kranichen und Drachen in die Luft. Frühaufsteher starten so mit dieser besonderen Ruhe und Gelassenheit in den Tag. Am nahegelegenen Mindelsee können beim Waldbaden verborgene Ressourcen aktiviert werden. Während eines zweistündigen Spaziergangs durch das Naturschutzgebiet werden an lauschigen Plätzen einfache Energieübungen ausgeführt. Nebenbei erfahren die Qigong-Wanderer etwas über die seltenen Pflanzen- und Tierarten, die rund um den kleinen See heimisch sind. Sie werden sehen – Radolfzell entspannt!

IchMomente

Umgeben von bedeutenden Naturschutzgebieten ist das lebendige Städtchen Radolfzell am westlichen Bodensee heute vielen bekannt für Angebote rund um Gesundheit, Entspannung und Wellness.

WEITERE INFORMATIONEN Tourismus- und Stadtmarketing Radolfzell GmbH Bahnhofplatz 2 D 78315 Radolfzell T: +49 (0) 7732 81 500 E: info@radolfzell-tourismus.de www.radolfzell-tourismus.de. METTNAU Medizinische Reha-Einrichtungen der Stadt Radolfzell Strandbadstraße 106 D 78315 Radolfzell T: +49 (0) 7732 151810 E: info@mettnau.com www.mettnau.com

bora Saunalandschaft Radolfzell Karl-Wolf-Straße 33 D 78315 Radolfzell T: +49 (0) 7732 9406330 E: info@bora-hotsparesort.de www.bora-hotsparesort.de

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TIPP

Vom 10.04. bis 04.10.2020 fährt ein Shuttle umsonst von der Innenstadt zum Hohentwiel. Eine gratis Audiotour zum „Vulkanpfad am Hohentwiel“ gibt es mit der Lauschtour-App. Mehr auf www.in-singen.de.

VulkanStadt m auszuspannen, fährt der eine in die Natur, der nächste besucht ein Konzert und der letzte geht nach Herzenslust bummeln. So unterschiedlich die Interessen, so groß Singens Vielfalt. Die Stadt zu erleben ist spannend, denn sie unterscheidet sich von anderen Städten in der Region dadurch, dass der Ortskern nicht von einer Altstadt geprägt ist. Singen ist eine junge Stadt. Über Jahrhunderte stand die Festung Hohentwiel im Mittelpunkt des Geschehens, erst mit der Industrialisierung begann Singen zu wachsen. In der Arbeiterstadt entstand früh eine spannende Kunst- und Kulturszene, die auch heute das städtische Leben prägt. Möchte man es sich gut gehen lassen, hat man in Singen die Qual der Wahl. So bietet die Innenstadt hervorragende Einkaufsmöglichkeiten, die sich durch die Eröffnung des neuen Einkaufszentrums Cano im Herbst 2020 noch vervielfältigen werden.

Zahlreiche Museen bieten Besuchern spannende Ausstellungen, darunter das moderne Kunstmuseum in der Innenstadt, das Archäologische Hegau-Museum, das Kinder und Erwachsene in die Vergangenheit entführt, oder das „Museum Art & Cars“. Wer nach dem ausgedehnten Einkaufsbummel und dem kulturellen Input eine Pause einlegen möchte, kann den historischen Singener Stadtgarten aufsuchen. Zu jeder Jahreszeit ist es hier wunderschön und ruhig, sodass Besucher hier kleine IchMomente genießen können, wenn ihnen danach ist. Dort lassen sich auch die Werke der Kunst im öffentlichen Raum entdecken. Ist man in Singen, darf ein Besuch des Hohentwiels nicht fehlen. In seiner Nähe lässt sich die Umgebung auf vielen Wegen wunderbar entdecken. Ein Highlight ist der Vulkanpfad, der rund um den Hohentwiel führt. Ab Sommer 2020 können Besucher mit einer App vergangene Zeiten in der Festung Hohentwiel hautnah erleben. Wer gern Fahrrad fährt und durch Bewegung besonders gut ausspannen kann, dem sei unter anderem die wunderschöne Mountainbike-Strecke empfohlen, die auf dem Festplatz in Singen startet und auf den Spuren der Moutainbike-Weltmeister von 2017 durch den Hegau führt. Besucher lassen den Tag dann gemütlich bei einer der hochkarätigen Veranstaltungen ausklingen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Das vielfältige Programm der Stadthalle, der Jazz-Club, das Kulturzentrum GEMS oder das vielfach ausgezeichnete Privattheater „Die Färbe“ sind nur ein Vorgeschmack. INFO: www.in-singen.de

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IchMomente

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Singen ist eine junge Stadt am Fuß des Hohentwiels. Egal auf welche Weise Urlauber sich erholen wollen – Singen hat das passende Angebot.


KartauseIttingen

IchMomente

Wie mitten in die idyllische Thurlandschaft gemalt, begeistert die Kartause Ittingen mit Kultur und Natur, Romantik und Genuss – und das nur wenige Fahrminuten von Frauenfeld entfernt. Die einstige Klosteranlage zählt zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern der Bodenseeregion.

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as ehemalige Kartäuserkloster verbindet auf einzigar tige Weise klösterliche Wer te wie Kultur, Spiritualität, Bildung, Fürsorge, Gastfreundschaft und Selbstversorgung. In den alten Klostermauern befinden sich 68 stilvolle, moderne Hotelzimmer, das Restaurant Mühle mit lauschiger Gartenwirtschaft, das Kunstmuseum Thurgau, das Ittinger Museum mit seiner imposanten Barockkirche und ein eigener Bauernhof. In der Metzgerei, Käserei, Gärtnerei, Holzofenbäckerei und Fischzucht werden Produkte von erstklassiger Qualität hergestellt, die in der Küche verarbeitet und den Gästen serviert oder im Klosterladen verkauft werden. Im Restaurant beeindruckt das mächtige, namensgebende 150 Jahre alte Mühlrad. Hier verweilt man gerne, probiert ein „Null-Kilometer-Menu“, das die Fülle der Eigenprodukte in einer kreativen Symbiose vereint. Dazu degustiert man Ittinger Wein aus eigener Kelterei. Bevor man sich ins behagliche Design- oder Gartenzimmer zurückzieht, lässt man den Abend im „Ochsenstall“ ausklingen, der Bar im ehemaligen Ochsenstall. Nach einer ruhigen Nacht stärkt das herrliche Ittinger Frühstücksbuffet für den Tag.

Prachtvolle Gärten mit über 1.000 Rosenstöcken, Rebberge, der Ittinger Wald und die nahegelegenen Seen laden zum Spazieren, Wandern oder Radfahren ein. Aktive Erholung und neue Impulse finden sich in zahlreichen Angeboten und Erlebnissen. Ein authentisches Erlebnis „wie damals“ bietet das neue Format „Ferien in der Mönchsklause“. In hochkarätigen Hörgenuss kommt man bei klassischen Pfingst- und Sonntagskonzerten wie auch auf dem unkonventionellen „Ittingen Walk“, einem Hörkunstwerk von Janet Cardiff im Kunstmuseum Thurgau.

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ÖFFNUNGSZEITEN: Kartause Ittingen CH 8532 Warth T: +41 (0) 52 748 44 11 E: info@kartause.ch www.kartause.ch

Restaurant Mühle Täglich 8.30 - 23.30 Uhr Ochsenstall Bar Mo - Sa 17 - ca. 01 Uhr

Klosterladen Mo 13.15 - 18 Uhr Di - Fr 9.30 - 12.15 / 13.15 - 18 Uhr Sa - So 10 - 18 Uhr (November bis März 10 - 12.15 / 13.15 -18 Uhr)

Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum Mai bis September: täglich 11 - 18 Uhr Oktober bis April: Mo - Fr 14 - 17 Uhr Sa - So 11 - 17 Uhr

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WohlfühlZeit mit Seeblick

Man muss die Alpen nicht erklimmen, um seine innere Mitte zu finden. In der Bodensee-Therme Konstanz entspannen Gäste Körper und Geist – und genießen von ihrem Saunahandtuch aus ein herrliches Panorama auf Berge und Bodensee.

ÖFFNUNGSZEITEN: Thermalbad: täglich 09 - 22 Uhr, Sauna täglich 10 - 22 Uhr. Damensauna: Jeden Dienstag ist Damensauna im gesamten Saunabereich (außer an Feiertagen und während der Schulferien des Landes Baden-Württemberg).

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Bodensee-Therme Konstanz Zur Therme 2 D 78464 Konstanz T: +49 (0) 7531 / 803 2700 E: kontakt@konstanzer-baeder.de www.therme-konstanz.de


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ntspannen und genießen, saunieren und schwimmen: In der Bodensee-Therme Konstanz kommen WellnessLiebhaber auf ihre Kosten. Das moderne Bad, das einem Schiffsbug nachempfunden ist, liegt direkt am Ufer des Bodensees. Das großzügige Thermalbad und die Saunalandschaft laden zu einer Auszeit vom Alltag ein. Durch die große Glasfront genießen die Gäste den Blick auf die Konstanzer Bucht und die nahen Alpen.

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Auf Sprudelliegen entspannen, an den Massagedüsen die Muskeln sanft durchkneten lassen oder im Quelltopf bei 36 Grad relaxen: Im Thermalbad der Bodensee-Therme Konstanz lassen Sie nach Herzenslust die Seele baumeln. Wer ein Bad unter freiem Himmel genießen möchte, kommt im Außenbecken bei 34 Grad auf seine Kosten: Eine besondere Attraktion des 400 Quadratmeter großen Beckens ist der Strömungskanal. Von der Thermalwiese aus können Sie über einen hauseigenen Steg direkt in den See eintauchen. Und einen fantastischen Ausblick haben Sie im PanoramaQuelltopf auf der Liegewiese neben dem Thermal-Außenbecken, der mit 37 Grad warmem Mineral-Thermalwasser aus der eigenen Quelle gespeist wird. Ganz neu ist unser Salzraum, in dem Sie die gesundheitsfördernde Wirkung von naturbelassenem Steinsalz genießen.

Alltag aus, Wohlbefinden an: Saunagänger lieben die moderne Saunalandschaft der Bodensee-Therme Konstanz. In den Saunen schwitzen sich die Gäste den Stress aus dem Körper. Von der Panoramasauna mit 100 Grad und der klassischen Sauna mit 85 Grad ist die Aussicht auf den See beeindruckend. Die Aufguss-Sauna mit 95 Grad bietet stündlich Aufgüsse in verschiedensten Varianten. Wer es sanfter mag, findet in Dampfbad und Sanarium bei moderaten Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit Erholung. Nach dem Sauna-Gang und einer Abkühlung im Tauchbecken verspricht das Relax-Becken mit 37 Grad wohltuende Wärme. Sonnenhungrige genießen die Saunapausen auf dem Panoramadeck mit herrlichem Ausblick. Bewegung tut gut – deshalb findet im Thermal-Innenbecken dreimal täglich von Montag bis Freitag, außer an Feiertagen, kostenlose Wassergymnastik statt, die ein wunderbares Körpergefühl vermittelt. Im Gymnastikraum der BodenseeTherme Konstanz bieten außerdem verschiedene Veranstalter Kurse aller Art an. Die Teilnehmer eines Kurses erhalten an der Kasse einen kostenlosen Eintrittschip über eineinhalb Stunden Aufenthaltsdauer für den Kurs mit Umzieh- und Duschmöglichkeit im Bad. Das Kursangebot reicht von Yoga über Pilates bis zu Qigong.

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Miteinan


derZeit


NarrenTage Narren, Landstürmer und Teufelsfiguren – was zunächst eher nach Mittelalterspektakel klingt, ist gelebtes Brauchtum: Die Fasnacht ist mit ihren unzähligen Zünften nicht vom Bodensee wegzudenken.

TIPP

Besuchen Sie die Narrentage 2020 bei den Eigeltinger Krebsbachputzern vom 07. bis 09. Februar und das Seenarrentreffen bei den Pfaffenmoosern in der Reichenau-Waldsiedlung vom 14. bis 16. Februar. Mehr Informationen gibt es auf www.narrentage2020.de und www.seenarren.de.

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Die Hauptf igur der Krebsbachputzer: der Butz mit der geschnitzten Maske


Die Krebsbachputzer mit Elferrat, Zimmerleuten, L andsturm und Marketenderinnen (v.l .); links das Logo des Vereins

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ote, blaue, gelbe, grüne Stoffe leuchten einem entgegen, während Hexen, Teufel, Narren und allerlei verrücktes Volk vorüberziehen. Man hört Trommeln, Trompeten und Glöckchen. Es ist bunt, laut, lustig. So vielfältig wie die Farben und Kostüme sind auch die Bräuche. Fasnacht sagt man im Bodenseeraum, in Villingen wäre das schon falsch, dort ist es die Fastnacht. Fasching oder Karneval sagt man hier nirgends. Für Uneingeweihte kann das ganz schön verwirrend sein, doch dadurch auch umso spannender.

nur festerprobt, sie sind auch routiniert. Trotzdem braucht es viel Hingabe und Engagement, das weiß auch Christina Klaus, Schriftführerin, denn es gibt nur zwei Narrentage im Jahr. Dieses Mal sind es etwa 6.500 Hästräger, also Verkleidete, aus rund 65 Zünften. Nicht alle Zünfte gehören zur Narrenvereinigung Hegau-Bodensee, einige nehmen eine weite Anreise auf sich, um an dem tollen Treiben teilzunehmen. Ein kleines bisschen könne man das mit Fanfreundschaften beim Fußball vergleichen, stimmt Klaus einer Nachfrage zu.

Die närrischsten Tage des Jahres Fasnacht ist aus der Bodensee-Region nicht wegzudenken. Dutzende Zünfte gibt es hier, unzählige Umzüge und Veranstaltungen. Ein Beispiel ist das Treffen der Seenarren, ein Zusammenschluss von einem Dutzend Zünften rund um den Untersee, die das Treffen seit 1959 reihum ausrichten. Ein besonderer Höhepunkt für die Zünfte am westlichen Bodensee sind auch die Narrentage der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee. 2020 organisieren die Krebsbachputzer aus Eigeltingen die Narrentage, damit feiern sie gleichzeitig ihr 160-jähriges Bestehen. Als eine der ältesten Zünfte der Region gehören sie zu den Gründungsmitgliedern der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee. Ihre Gruppen – von Landstürmern bis Zimmerleuten – sind historisch gewachsen, ihre Hauptfigur ist der Butz mit seiner geschnitzten Maske. Überhaupt gehören aufwendige, fantasievolle Kostüme zur Grundausstattung der Fasnacht. Ein Kostüm trägt man sein Leben lang, einige werden sogar vererbt. Seit 1980 haben die altehrwürdigen Eigeltinger Krebsbachputzer die Narrentage bereits vier Mal ausgerichtet, sie sind also nicht

Uneingeweihte ahnen wenig von den ungeheuren Mühen, die die Zünfte zu Fasnacht auf sich nehmen, jedes Detail ist abgestimmt und festgelegt. Daher können unwissende Zuschauer tatsächlich in einige Fettnäpfchen treten, „doch wenn sie allem offen gegenüberstehen und sich einbringen, verzeihen wir das schnell“, schmunzelt auch die Krebsbachputzerin. Das Miteinander zählt Ohnehin geht es bei Fasnacht vor allem um das Miteinander. Man trifft bei den Umzügen viele bekannte Gesichter, denn die meisten Zunftmitglieder wachsen von klein auf in das bunte Treiben hinein. Sie wollen die Tradition bewahren und in die Zukunft tragen. Denn das ist es, was die Fasnacht ausmacht: lebendiges, gelebtes Brauchtum. So bleibt die schwäbisch-alemannische Fasnacht trotz aller Tradition freisinnig, anarchisch, fröhlich, widerspenstig, mit einem Wort: hochprozentig alefänzig. Möge sie sich das noch lange bewahren, mit einem dreifachen Narri-Narro, Has Has Narro, Ho Narro, oder – Ach, Sie wissen schon.

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Fasnacht & Schweizer Feiertag in Stockach

KulturReich ekannt ist Stockach vor allem als Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fasnacht. Das Stockacher Narrengericht ist das älteste seiner Art und geht auf ein Privileg aus dem Jahre 1351 zurück, das anlässlich einer Schlacht im Jahre 1315 dem Hofnarr Kuony von Stocken versprochen wurde. Jahr für Jahr gelingt es dem Hohen Grobgünstigen Narrengericht zu Stocken, einen hochkarätigen Beklagten vor das Gericht zu zitieren. Das Stockacher Narrengericht zählt zu den Höhepunkten der schwäbisch-alemannischen Fasnacht. Wer sich dort verantworten muss, wird traditionell am Dreikönigsabend bekanntgegeben. Zum Beispiel Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Guido Westerwelle, Joschka Fischer und Franz Josef Strauß, um nur einige zu nennen. Neben der Narrengerichtsverhandlung bieten die Stockacher Narren mit ihren fünf Gliederungen ein buntes und vielfältiges Programm. So setzen die Zimmerer den 32 Meter hohen Narrebomm, der Damenkaffee der Altstockacherinnen, der Hänseleball und der Laufnarrenmarkt gehören ebenso dazu wie der Hemedglonkerball der Marketenderinnen. Die Stockacher sind bei Festen um keinen Anlass verlegen. Ihr Motto lautet: „Wer feste arbeitet, soll auch Feste feiern!“ Neben dem Hohen Grobgünstigen Narrengericht ist das Stadtfest, der „Schweizer Feiertag”, im Juni der Höhepunkt im Jahreslauf. Schweizer Feiertag in Stockach 19. Juni bis 22. Juni Die Geschichte des Stadtfestes geht auf den Schweizer- oder Schwabenkrieg von 1499 zurück, in welchem Stockach von den Eidgenossen belagert wurde. Es war glücklicherweise eine erfolglose Belagerung. Aus Freude und Dank hielt man eine Feier ab. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich dann das Stadtfest, der Stockacher Schweizer Feiertag. Auch in diesem Jahr wird wieder vier Tage ein vielseitiges Programm für die Bürger und Gäste der Stadt geboten. Festbeginn wird in diesem Jahr Freitag, der 19. Juni sein. Wie es sich für ein ordentliches Fest gehört, werden mit einem Fassanstich die Feiertage eröffnet. 80

Am Abend wird die Band „Rumbalea“ den Gustav-HammerPlatz mit Latino-Hits und Flamenco-Pop in ausgelassene Stimmung versetzen. Am Samstag, den 20. Juni wird der traditionelle Straßenmarkt mit bis zu 200 Marktständen Besucher in die Stadt locken. Über den Straßenmarkt kann von zehn bis 18 Uhr geschlendert werden und ein Blasmusik-Platz mit Programm wird in der Goethestraße zum Verweilen einladen. Top-Acts auf den Bühnen sind „CrossAge“ und die Band „DIVA“. Gekrönt wird der Samstagabend mit einem Feuerwerk. Am 21. Juni: LA FINESSE im Bürgerhaus Adler Post Mit Charme, Können und beeindruckender Livepräsenz begeistert „LA FINESSE“ national wie international seit mehr als fünf Jahren Liebhaber der Genres Klassik, Filmmusik und Pop gleichermaßen. Die Liebe zur Musik zeigt LA FINESSE auch im neuen Konzertprogramm und nimmt das Publikum mit auf eine „Magische Reise“. Das Konzert findet im Bürgerhaus Adler Post statt. Karten können bereits jetzt bei der Tourist-Information Stockach, auch online, gebucht werden. Für die „Kleinen Stockacher“ wird am Montag wieder ein Kindertheater angeboten: Hier präsentiert das Theater Sturmvogel das Stück „Mini Mutig und das Meer“, ein Piraten-Abenteuer für Kinder ab vier Jahren. Während des gesamten Festwochenendes wird bis einschließlich Montag ein großer Vergnügungspark auf dem Festplatz Dillstraße mit attraktiven Fahrgeschäften das Programm ergänzen.

KONTAKT: Tourist-Information Stockach Salmannsweilerstraße 1 D 78333 Stockach T: +49 (0) 7771 802300 www.stockach.de

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MiteinanderZeit

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KirchweihErlebnis Hilzingen feiert sein Kirchweih-Fest seit fast fünfhundert Jahren. Da wird die Gemeinde zu einem Ort des Miteinanders und in der Pfarrkirche warten ganz besondere Bildteppiche auf Besucher.

UrlaubsParadies Entspannt zur Landesgartenschau Entspannt hin und zurück! Erleben Sie von Bodman-Ludwigshafen aus die erste Landesgartenschau am Bodensee in Überlingen 2020. Mit der Gästekarte des Ortes ist die Anreise mit dem ÖPNV stressfrei und gratis. Alternativ ist eine Anreise mit dem Schiff möglich. Das Kursschiff fährt je nach Saison drei mal täglich nach Überlingen und zurück, zusätzlich werden Sonderfahrten angeboten. Kombitickets inklusive Eintritt sind direkt an Bord erhältlich. ÜBERNACHTEN IN BODMAN-LUDWIGSHAFEN Ausführliche Informationen zu den Unterkünften und Buchungsmöglichkeit auf booking.bodenseepur.de – denn Vorfreude ist die schönste Freude!

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TOURIST-INFORMATION BODMAN-LUDWIGSHAFEN T: +49 (0) 7773 9300 40 E: info@bodman-ludwigshafen.de www.bodenseepur.de

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m Fuß des steil aufragenden Hohentwiels liegt Hilzingen inmitten der herrlichen Vulkanlandschaft des Hegaus. 8.800 Einwohner leben hier und in den Ortsteilen Duchtlingen, Schlatt am Randen, Weiterdingen, Binningen und Riedheim. Die Hilzinger Pfarrkirche St. Peter und Paul gilt als eine der schönsten Rokoko-Dorfkirchen Deutschlands. Zum Kirchweih-Fest im Oktober bewundern Einheimische und Gäste die aufwändigen Bildteppiche, die traditionell mit tausenden Samen, Körnern und Früchten gelegt werden. Mit großem Krämermarkt, Oldtimer-Treffen, Gewerbeschau, einer international renommierten Kunstausstellung, Livemusik im Festzelt und einem Rummelplatz mit Fahrgeschäften ist die Hilzinger Kirchweih Höhepunkt im Veranstaltungskalender. Das beheizte Freibad in Hilzingen zählt zu den schönsten Bädern der Region – wie ein Park breitet sich die Liegewiese aus, auf der hohe Bäume Schatten spenden. Der Blick geht in die hügelige Landschaft und zum sanft ansteigenden Vulkanberg Hohenstoffeln. Dank seiner Premiumwanderwege und seiner „Vulkan-Genuss-Hegau“Mountainbike-Strecke ist Hilzingen zudem der ideale Ausgangspunkt für Wanderungen und Radtouren. Intensiver und ursprünglicher kann man Natur nicht erleben! Die einst brodelnden Vulkankegel bieten – je nach Wetterlage – freie Sicht über den See und auf die imposante Alpenkette.


Top-Veranstaltungen (Auswahl) von 01.01.2020 bis 31.12.2020 bis 09.02.2020 Kunstmuseum Singen, HTWL. Der Twiel im Blick.

21. - 24.05. 2020 Öhningen-Wangen, Internationale Einbaumregatta

bis 16.02.2020 Hesse Museum Gaienhofen, „Vom Flug der Libelle“. Eine Ausstellung der Literarischen Gesellschaft Forum Allmende .

23. - 25.05.2020 Hilzingen-Binningen, 23. Hohenstoffeln-Kräutertage

bis 13.09.2020 MAC Singen, „California Abstract“ 03. - 06.01. 2020 Milchwerk Radolfzell, Naturschutztage am Bodensee 07. - 09.02.2020 Eigeltingen, Narrentage der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee

05. - 07.06.2020 REGION, Blütenzauber der Bodenseegärten 08.06.2020 Insel Reichenau, Heilig-Blut-Fest Inselfeiertag

19. - 24.02 2020 Allemannische Fastnacht in der Region

18.06. - 17.09.2020 (jeden Donnerstag) Radolfzeller Abendmarkt

20.02.2020 Stockach, Hohes Grobgünstiges Narrengericht zu Stocken

20.06.2020 Konstanz, Flohmarkt

03.03. - 05.07.2020 Städtisches Museum Engen + Galerie, Sonderausstellung „Hölle & Paradies der deutsche Expressionismus um1918“ 15.03. - 07.06.2020 Hesse Museum Gaienhofen, „Hermann Hesse und Theodor Heuss - eine freundschaftliche Beziehung in wechselhaften Zeiten“ 26.03 - 05.04.2020 Singen, Literaturfestival „Erzählzeit ohne Grenzen“

25.06. - 31.12.2020 Rosgartenmuseum Konstanz, 150 Jahre Rosgartenmuseum 18. - 20.07.2020 Radolfzell, Hausherrenfest 2020

08.08.2020 Konstanz, Seenachtfest

16.05.2020 Radolfzell, Radolfzeller Kräutermarkt 21. - 24.05.2020 Insel Mainau, Gräfliches Inselfest

01. - 04.10.2020 Insel Mainau, Gräfliches Schlossfest 04.10.2020 Moos-Bankholzen, Büllefest 08. - 11.10.2020 Klostererlebnistage am Bodensee 16. - 19.10.2020 Hilzingen, Hilzinger Kirchweih- und Erntedankfest 17.10. - 08.11.2020 (Wochenenden) Region, Herbst-Hopping 23. - 26.10.2020 Tengen, Schätzelemarkt 26.11. - 22.12.2020 Konstanz, Weihnachtsmarkt am See 27.11. - 23.12.2020 Singener Hüttenzauber

31.07.2020 - 02.08.2020 Reichenauer Wein- und Fischerfest

25.04.2020 Steckborn, Berglauf Steckborn, der Panoramalauf

10.05.2020 Singen, Hegau Bike Marathon

19. - 20.09.2020 Engen, Petersfelstage im Eiszeitpark

20.07.2020 Mooser Wasserprozession

01.08.2020 Region, Schweizer Nationalfeiertag

03.05.2020 Premiumwanderweg Seegang; Genusswandern

18.09. - 04.10.2020 Konstanz, Deutsch-Schweizer Oktoberfest

18. -19.07.2020 Singen, Burgfest Singen

25.04.2020 Insel Reichenau, Markusfest - Inselfeiertag

02.05.2020 Radolfzell, 4. Radolfzeller Sternfahrt

82

04. - 07. 06. 2020 Konstanz, Internationale Bodenseewoche

07.09. - 04.10.2020 Region, Bodensee-Fischwochen

08. - 16.08.2020 Öhningen, Höri-Musiktage 15.08.2020 Insel Reichenau: Inselfeiertag und Reichenauer Welterbetag 28. - 31.08.2020 Singen-Bohlingen, Bohlinger Sichelhenke 04. - 06.09.2020 REGION, Lange Nacht der Bodenseegärten

GANZJÄHRI G · GENUSSSCHIFFFAHRTEN DER URH, SCHIFFFAHRT LANG UND BSB · GRENZENLOSES GARTEN-RENDEZVOUS · ALLENSBACH JAZZ AM SEE · MUSEUM REICHENAU SONDER AUSSTELLUNG „1200 JAHRE REICHENAUER MÜNSTER“ Aktuelle Veranstaltungsinfos unter: w w w.bodenseewest.eu


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