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ZUSAMMENFASSUNG

Hintergrund der Studie

Nexthamburg, Stadtmacher, openberlin, HannoverMachen oder Mitreden Braunschweig – dies sind nur einige Plattformen, die in den vergangenen Jahren im deutschsprachigen Raum initialisiert wurden, um Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, eigene Ideen zur Gestaltung ihrer Stadt einzubringen und selbst Projekte auf den Weg zu bringen. Sie basieren auf den Prinzipien des Crowdsourcings bzw. Crowdfundings und stellen eine digitale Infrastruktur für Austausch, Vernetzung oder Finanzierung bereit. In den fachlichen Debatten um eine erstarkte Kultur des Stadtmachens haben solche Plattformen viel Euphorie ausgelöst. Sie befeuerten die Hoffnung, Stadtentwicklung offener und kollaborativer gestalten zu können. Mit der Zeit haben sich aber auch relativierende Einschätzungen zu den Plattformen gemehrt und – etwa mit Blick auf fehlende Reichweite und Resonanz – ihren Nutzen in Frage gestellt.

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Ziele und Vorgehensweise der Studie

Die vorliegende Studie geht der Frage nach, inwiefern die Plattformen hilfreiche Werkzeuge für die Realisierung von Bürgerprojekten in der Stadtentwicklung sind. Im Fokus der Untersuchung stehen drei Plattformtypen, die in diesem Feld zentral sind: Crowdsourcing-Plattformen für offene Ideensammlung, Crowdsourcing-Plattformen für offene Ideensammlung hinterlegt mit einem Budget sowie Crowdfunding-Plattformen für das gemeinschaftliche Finanzieren urbaner (Nachbarschafts-)Projekte. Die Untersuchung konzentriert sich dabei auf Plattformen aus dem deutschsprachigen Raum, die von zivilgesellschaftlichen Akteuren, von kommunalen Verwaltungen oder von kommerziellen Anbietern initiiert wurden. Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, (1) die Landschaft von Crowdsourcing- und Crowdfunding-Plattformen zum Stadtmachen im deutschsprachigen Raum zu erfassen, diese näher zu charakterisieren und ihre Entwicklung einzuordnen,

(2) die Plattformen anhand verschiedener Kriterien zu analysieren und näher zu bewerten (u. a. Ziele und Wirkungsversprechen, Features und Support, Verfahren und Prozesse, Aktivität und Resonanz) sowie

(3) entscheidende Stellschrauben für den Erfolg solcher Plattformen zu bestimmen und praxisorientierte Empfehlungen für deren Etablierung auf lokaler Ebene zu geben.

Basierend auf einer umfassenden Bestandsaufnahme wurden im Forschungsprojekt folgende sechs Plattformen genauer untersucht: Frankfurt Fragt Mich, Hannover VOIDS, Mannheim gemeinsam gestalten, Mein Augustusburg, Raumpioniere und Startnext. Zudem wurden bei der Analyse internationale Referenzbeispiele einbezogen, die innovative und praktikable Ansätze im Bereich des digitalen Stadtmachens verfolgen. Dies sind die Plattformen Better Reykjavik, Spacehive und ioby.

Zentrale Erkenntnisse der Studie

Die Studienergebnisse zeigen: Digitale Plattformen für offene Ideenproduktion und urbanes Crowdfunding besitzen unbestritten einige Qualitäten und leisten im Einzelnen wichtige Beiträge für die Realisierung von Bürgerprojekten in der Stadtentwicklung. Sie stellen eine Infrastruktur bereit, mit der die Projektinitiierenden um Unterstützung für ihre Idee werben können, und die eine Professionalisierung ihrer Anliegen ermöglicht. Sie helfen dabei, eine

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