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Leipziger Musiker im Fokus
Für Hartwig entbrennt die Faszination für Musik, als er mit 16 Jahren ein Konzert von Nightwish besucht: „Danach war ich so geflasht, so etwas wollte ich auch machen!“, meint er. Fortan bringt er sich autodidaktisch das Klavierspielen bei und nimmt Gesangsunterricht. 2011 zieht Hartwig von seiner Heimatstadt Luppa nach Leipzig, um dort Musikwissenschaft zu studieren. Nach dem Umzug entstehen erste Bandprojekte, meistens im Bereich Metal. Eines dieser Projekte ist die Symphonic Metal-Band Glassgod, für die Hartwig hinter dem Mikro steht.
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Die Idee für Aquario kommt dem Musiker Ende 2018, als er gerade dabei ist, mit seinen musikalischen Mitstreitern an neuen Glassgod-Songs zu schreiben. „Ich war in dieser Zeit in einem kreativen Tunnel“, erinnert sich Hartwig. „Neben den Melodien für Glassgod ist noch ganz viel anderes Material mit Stimme und Klavier entstanden.“ Hartwig beschließt, einen Teil dieser Ideen in ein neues Soloprojekt einfließen zu lassen. Ein Name ist auch schnell gefunden: Aquario. „Ich wollte einen Namen, der wie der Vorname einer Person klingt, damit ich mich damit als Solokünstler identifizieren kann“, erklärt er. „Wasser kann sehr vielfältige Zustände annehmen, es kann wunderschön, aber genauso auch beängstigend und bedrohlich sein. Diese verschiedenen
Zustände passen gut zu meiner Musik.“ MUSIK Leipziger Musiker im Fokus #110: Aquario UNTERWEGS MIT H.P. LOVECRAFT UND LEWIS CARROLL
Mit seinem Debüt-Album „Voyages“ nimmt der Musiker Aquario seine Hörer:innen mit auf eine Reise durch mystische Orte und epische Klanglandschaften. Bei einem Kaffee erzählt uns Mario Hartwig, das Mastermind hinter dem Projekt, von seiner künstlerischen Vision und seinem kreativen Schaffensprozess. von Connor Endt
Besonders ist die Art und Weise, wie Aquarios
Musik entsteht. Während den meisten Musiker:innen wohl erst die Melodie oder einzelne Textfragmente einfallen, arbeitet Hartwig gänzlich anders. „Ich habe ein Konzept im Kopf und daraus überlege ich mir Titel für einzelne Songs. Die Titel inspirieren mich mit ihrer Stimmung dann für die Lyrics und die Melodien“, sagt der Musiker. Es sei eine relativ pragmatische Herangehensweise, die ihm aber sehr dabei helfe, neue Musik zu schreiben.
Manchmal spielt aber auch der Zufall eine Rolle. So sei ihm die Melodie für den Song „Forest“ spontan am Flughafen auf der Rückreise von Teneriffa eingefallen. Zu Hause habe er diese dann schnell aufgenommen, um sie nicht zu vergessen. Praktischerweise hat sich Hartwig zu Hause ein eigenes Studio eingerichtet, wo er singen, produzieren und aufnehmen kann.
ZUHÖRER AUF EINER IMAGINÄREN WANDERUNG
Sein frisch veröffentlichtes Debüt bezeichnet Aquario stolz als eine „RundumErfahrung“. „Voyages“ ist ein Konzeptalbum, das seine Zuhörer:innen mitnimmt auf eine imaginäre Wanderung durch Lewis Carrolls Wunderland, die düstere Hafenstadt Innsmouth aus dem LovecraftUniversum oder an den Strand von Robinson Crusoe. „Ich würde mich freuen, wenn sich Leute die Zeit nehmen, um wirklich mal eine Stunde in diese Musik und Gedankenreise einzutauchen“, sagt Hartwig. Um seine kreative Vision umzusetzen, arbeitet der Musiker parallel zum Release an Musikvideos und Track by TrackBeiträgen, in denen er mehr über seinen kreativen Prozess verrät. www.aquariomusic.com | Instagram: @aquariomusic ACH, ÜBRIGENS …
… unser Gespräch ist eine Besonderheit, weil Mario Hartwig selbst auch für das urbaniteMagazin schreibt. Vor knapp einem Jahr wurde der Musiker Teil der Redaktion und erweckte das Format „Neue Songs aus Leipzig“ wieder zum Leben, bei dem in jeder Ausgabe Songs von lokalen Musiker:innen vorgestellt werden. Am Schreiben reize ihn vor allem der unmittelbare Prozess, sagt Hartwig. „Beim Schreiben steht am Ende der fertige Text, beim Musikmachen braucht man hingegen einen langen Atem, bis alle Songs fertig gemischt und produziert sind.“
Neben seiner Tätigkeit als Redakteur, Musiker und Vocal Coach hat Hartwig vergangenen Oktober eine Weiterbildung zum Tontechniker in Chemnitz begonnen. Am Ende fragt man sich, wie all diese Aufgaben in einen 24 Stunden Tag passen. Bei der Frage muss Hartwig schmunzeln. „Manchmal bin ich eben ein ziemlicher Workaholic.“
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