TONALi17 Journal

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„TONALi überträgt die Willensbildung für das Zustandekommen von Musik auf das Publikum, involviert es in die Lebenswelt der jungen Nachwuchsmusiker, die sich durch TONALi als künstlerische Exzellenz gesellschaftlich engagieren. Dieser Ansatz überzeugt mich und ich wünsche der TONALi-Initiative eine ihr angemessene Strahlkraft, die viele Menschen in Initiativen bringt.“ KIRILL PETRENKO designierter Chefdirigent der Berliner Philharmoniker und Mitglied im TONALi-Künstlerbeirat


// E R Ö F F N E N

// U M S E T Z E N

6 Editorial 8 Christoph Eschenbach 10 Monika Grütters 12 Das ist TONALi

14 Das Team 16 Fragen an die TONALi-Gründer 18 TONALi in Zahlen

// T O U R E N / E R Z Ä H L E N 26 TONALi TOUR 30 Von Griechenland nach Sibirien. Von der Schweiz nach Italien

34 Online – Offline 44 TONALi goes Hollywood 46 TONALi beim PODIUM Festival Esslingen

// V E R S T E H E N / T U N 20 Die Akademie, die keine Mauern hat 22 Die Hamburger Schülermanager 2017 24 War gar nicht so schwer

// T E I L N E H M E N 56 80 82 87

// F Ö R D E R N 49 TONALiSTEN Agentur 50 TONALiSTEN Treffen in Siggen 52 TONALi-Musiker 2010-2017

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Die TONALi17-Teilnehmer Sprung ins kalte Wasser TONALi-Hauptpreise Kompositionspreis


Werden zur Vereinfachung der Formulierung nur männliche oder nur weibliche Wortformen angeführt, obwohl ein Sachverhalt beide Geschlechter betreffen könnte, sind im Sinne der Gleichberechtigung immer beide Geschlechter gemeint.

// FINDEN

// W I S S E N 88 Werkbeschreibungen

// M I T W I R K E N 98 Jury 101 Mitwirkende Finale 106 Moderatorinnen 108 Mitwirkende Fest

// E R M Ö G L I C H E N 116 Gremien und Danke 118 TONALi-Hauptförder-Stiftungen

Fest und Wettbewerb // F E I E R N / K Ä M P F E N 124 126 128 130 132 134 136 138 140

// W E R B E N 142 144 175 177 178

Vorblick Fotostrecke „Klassik in deinem Kiez“ Impressum Freundeskreis Fotocredits

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Terminübersicht Bleib auf dem Teppich Vorrunde A Klassik im Boxring Vorrunde B grundlos genial Vorrunde C Weinberg im Oberhafen Finale in der Elbphilharmonie

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e t t i b r e b a s a W ? e u e N s a d t s i


// ERÖFFNEN

Und wenn nun eine TONALi-Woche entwickelt wurde, die so viele Menschen einbezieht, die so unkonventionelle Orte bespielt, die so viel unerhörte Musik beinhaltet, die in ein A m a d e u s Te m p l e t o n

Fest einen Wettbewerb integriert, dann folgt die Woche

Boris Matchin

einer übergeordneten Dramaturgie, dann hat sie ein großes gemeinsames Thema: Das Thema „Begegnung“.

Musik, die klingt, ist immer neu. Neue Konzertformate sind immer so neu, wie sie etwas „Suchendes“ haben, wie sie Kein Konzert dieser Woche wird bestuhlt sein (Ausnahme: Grundsätzliches reflektieren, wie sie das zum Ausdruck brin- Das Elbphilharmonie-Finale). Kein Ort wird das Publikum gen, was gerade Thema ist – ob Thema des Komponisten, in üblicher Weise empfangen, immer wird das Publikum des Musikers oder des Zuhörers.

zum Akteur des Geschehens, immer werden sich die Menschen neu begegnen, ob auf einem pinken Teppich beim

Der Grad des Neuen bemisst sich demnach durch die Eröffnungskonzert, beim Konzert in der Ritze inmitten eines Schnittmenge ein und desselben Themas, das für die drei Chores, in der Grundbuchhalle auf verschiedenen Ebenen eigenannten von hervorgehobener Bedeutung ist; für die Kom- nes Treppenfoyers, in der Halle 424 vor einem offenen Rolltor ponisten, für die Musiker wie auch für die Hörer. Bildet das zum Hafenkanal, in der Elbphilharmonie mit einem OrchesThema im Dreieck der Akteure eine Schnittmenge, ist das ter, das sich selbst vom Hocker holt. gesuchte Format im besten Fall als „neu“ zu bewerten – was aber von keiner wirklichen Bedeutung ist. Oder doch?

Was aber bitte ist das Neue?

Suchen wir also das Neue, müssen wir den Dialog über Neu ist, dass wir einem interessierten Publikum begegnen, Themen anregen, dürfen wir fragen und zuhören, sollten wir dass wir junge Musiker in einem Wettbewerb erleben, streiten und verhandeln, müssten wir um Ecken denken und der ihnen ein Maximum an kreativem wie künstlerischem ein inspiriertes Interesse am Blickwinkel und an den Poten- Können abverlangt. Neu ist, dass das Fest und der Wettbezialen des jeweils anderen entwickeln, würden wir Empathie werb dem mit Spannung erwarteten G20-Gipfel trotzt, dass aufbringen. Eine Empathie, die sich in Neues ebenso hinein- das Kulturleben hier einfach weiterläuft, unbekümmert, denkt wie hineinfühlt. Die andere einbeziehende Selbstän- uneingeschränkt. Neu ist all das, was in monatelanger Arbeit digkeit im Selbstdenken, Selbstfühlen und Selbsthandeln vorbereitet wurde, was an Musik erklingen wird, was von bildet Neues, Freies, Menschliches. In der Kammermusik allen Beteiligten ermöglicht wird - in dieser einen Woche. geht es exakt darum: Jeder beherrscht seine eigene Stimme, bringt diese ein, damit ein größeres Ganzes entsteht, das Wir haben dafür zu danken. Wir danken unseren Künstlern, ebenso klanglich homogen wie im Detail gerade sehr eigen- der jungen norddeutschen philharmonie und ihrem Dirigenständig ist.

ten, unseren engagierten Förderern und Sponsoren, den Partnern, den zahlreichen Helfern und allen, die TONALi

Diesen themensuchenden Dialog zum Prinzip einer „offenen erst zu dem machen, was es ist, eine Bewegung nämlich, Küche“ zu erheben, ist unser Bestreben. Wir setzen nieman- die fragt, sucht und initiiert – immer im Sinne einer realen den an den gedeckten Tisch. Wir geben keine Themen vor. Begegnung. Wir haben die berühmte Weisheit nicht mit Löffeln gefressen. Jedoch regen wir an, wir provozieren, wir positionieren, wir bringen Themen ins Gespräch.

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s e b Lie m u k i l b u P

noch vor der Halbzeitpause hat es TONALi in die Elbphilharmonie geschafft – absolut verdient, wie ich meine. TONALi ist ein Teil der umjubelten ersten Spielzeit dieses weltweit für Aufregung sorgenden Konzertsaales, dieses faszinierenden Gebäudes an der Elbe, das offen ist für alle. TONALi wird in diesem Jahr sieben. Seit 2010 erfasst die „TONALi-Bewegung“ mehr und mehr Menschen in zahlreichen Ländern. Kurz: TONALi ist spürbar angekommen im internationalen Kunst- und Kulturbetrieb, in den Konzerthäusern, Festivals, Schulen und Bildungseinrichtungen – im pulsierenden Musikleben der Freien und Musikstadt Hamburg. TONALi zählt weit über Hamburg hinaus zu den bedeutenden Triebfedern für den Wandel des klassischen Konzertes, für den Aufbau eines insbesondere jungen KlassikPublikums, das sowohl im Konzertsaal als auch im Club-Format von der ungeheuren Kraft, Schönheit, Spiritualität und Menschlichkeit klassischer Musik tief berührt und nachhaltig ergriffen wird. Es sind hunderte SchülermanagerInnen aller ethnischen und gesellschaftlichen Hintergründe, die TONALi in einer eigenen Publikumsakademie ausbildet, damit sie als aktive Akteure tausende Kinder und Jugendliche sowie deren soziales Umfeld für eigenverantwortlich organisierte Konzerte begeistern. Es ist der bedingungslose, niedrigschwellige, zur kulturellen Selbstbildung anstiftende Ansatz, den TONALi konsequent verfolgt. Es sind die vielen hochbegabten TONALi-MusikerInnen, die sich als sogenannte TONALiSTEN, als Botschafter, als Entrepreneure, als Künstler in diesen – von Gleichaltrigen organisierten – Konzerten leidenschaftlich betätigen. Die musikalische Exzellenz versteht sich bei TONALi – und das ist eine zentrale Haltung – in gesellschaftlicher Verantwortung. Und umgekehrt: TONALi bringt die Gesellschaft in künstlerische Verantwortung. Beide gehen aufeinander zu, betreiben gemeinsam das „Komponieren von Konzerten“. Es entsteht ein „Geben und Geben“. Diese Balance, diese Stärkung aller Beteiligten macht den überaus guten Ruf der Initiative aus. Der Akt eines neuen Rituals gelingt: Die Bühne wird zum Saal; der Saal zur Bühne. Bühne und Saal werden eins. Spieler und Hörer ermöglichen einen offenen Freiraum – einen Raum, in dem Musik erklingt. Ich danke allen, die TONALi treu begleiten, fördern, unterstützen, beraten und besuchen. Ich danke allen Hörern, den talentierten TONALi-Musikern, den hoch motivierten SchülermanagerInnen, den interessierten Lehrern und Eltern für alles, was TONALi zu dem macht, was es ist: Ein verbindendes Projekt von Menschen für Menschen.

Christoph Eschenbach, TONALi-Ehrenpräsident



Clip zum Bild


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Monika Grütters Staatsministerin für Kultur und Medien und TONALi-Schirmherrin

„Die TONALi-Idee, Schülerinnen und Schüler in die Welt der klassischen Musik zu führen, indem man sie an der Lebenswelt junger Interpreten teilhaben lässt und sie aktiv in die Organisation von Konzerten einbezieht, halte ich für sehr überzeugend“

// WERTSCHÄTZEN


d n u l a n o i s n e m i d i h t l c a u f M n i e z n a g i L doch A N O T t s i s Da J O U R N A L T O N A L i 17

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// POSITIONIEREN

Wer TONALi beschreiben möchte, kommt durchaus schnell ins Schwitzen. TONALi ist nicht in die eine oder die andere Schublade zu stecken. Das sollte niemals so sein, und das wird auch nicht so sein. TONALi ist etwas Multidimensionales, etwas, das viel mit Menschen, viel mit Musik, mit Initiativfähigkeit, mit Augenhöhe und mit wirklicher Begegnung zu tun hat. Begriffe wie „offener Raum“, „Pyramide“ oder „Spitze und Breite“ fallen auf, wenn man denen zuhört, die TONALi skizzieren. Wie greift man – besser gefragt, wie begreift man etwas, das eben so vielfältig ist, das so ganzheitlich daherkommt wie TONALi? Vielleicht ist es ja doch nicht so kompliziert: TONALi ist ein mittlerweile weithin bekanntes Musikprojekt, das einen hochdotierten Musikwettbewerb samt Elbphilharmonie-Finale nutzt, um die Besten der besten jungen Musiker, für ein komplexes Programm zu interessieren, das weit mehr als eben dieser Wettbewerb ist. Einmal dabei, einmal im Kreis der 12 jährlich qualifizierten TONALiMusiker, geht es dann für die jungen Talente schon bald um Schule, um Begeisterung für Klassik, um Vorrunden, die von einer Fach- und einer Schülerjury bewertet werden, um ein kreatives Klassik-Festival, das von Jugendlichen in Clubs und Theatern organisiert wird, um neue Konzertformate, um eine international agierende Musiker-Agentur (die keine Provisionen nimmt), um weltweite sogenannte TONALi TOURProjekte und darum, das ganze bunte Miteinander ein bisschen freundlicher zu machen. Damit nicht genug: Nur die Bühne neu zu qualifizieren und Musiker in gesellschaftliche Verantwortung zu bringen, wäre für TONALi zu einseitig. Auch der Saal soll mündig sein. Auch diejenigen sollen chancengerecht Teilhabe am Kulturleben haben, die mit Klassik aus familiären, kulturellen oder sozialen Gründen wenig bis gar nicht in Berührung kommen. Eben auch diese Menschen zu involvieren, nach deren Potenzial zu fragen, ihre mitgestaltende Initiative zu motivieren, passt zum offenen, integrierenden, verbindenden TONALi-Fokus. Noch einfacher: Die TONALi-Musiker suchen ihr Publikum, damit ihr Publikum sie findet. Und noch kürzer: Schaut mal hier vorbei — tonali.de

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// A m a d e u s T e m p l e t o n Grü n d er u n d Ges ch äf t s f ü h rer // L e a G o l l n a s t T ON A Li T OU R , B üh n e na ka d e m i e , T ON A Li Fest un d We ttb e w e rb

// B o r i s M a t c h i n Grü nde r und Ges chä ftsführ e r

// H a n n i L i a n g Ges ch äf t s f ü h rerin T ONALiS T E N Ag en t u r // B i a n c a M a r i a C a n t e l l i P u bl i ku m s a ka d e m i e , K las s i k i n d e i n e m K i e z u n d R e d a kti o n

// J u l e B a x mann FS J Ku ltu r

// S i l k e U f e r Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

// H a n s E s p i g P rakt ikan t

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// UMSETZEN

// A c h i m D o m b r o w s k i S po ns orin g & Fu n d rais in g ( e h ren am t lich t ät ig ) , Vo r s t an d Freu n d es kreis // A n n a N i c o l a s Vors t an d Freu n d eskr e i s

ruzzo // N i c o l a B r ite tle Pr oj ek lie n Ita UR TO Li TO NA

// S e r g e y N o v i k o v P rojekt leit er T ONALi T OUR Ru s s lan d // K i v e l i D ö r k e n P rojekt leit eri n TONAL i TOUR Griec he nl a nd

// C h r i s t e l G e r k e Vor st an d F re un d e s kre i s

// G e o r g T e d e schi Fo to g ra f // J o K ü h m s t e d t G ra p h i kde s i g n e r

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Deine Lieblingstugend? Dinge um die Ecke zu denken. Deine größte Schwäche?

Amadeus Templeton

Manchmal zu viel zu wollen. Eher Tag- oder eher Nachtmensch?

Was ist Dir wichtiger: Menschen oder Musik?

Ein absoluter Tagmensch.

Kann ich das eine vom anderen trennen?

Eher Yoga oder eher Golf?

Die Digitalisierung der Welt – Glück oder Geißel?

Wer steht nicht gern mal Kopf und lacht sich

Das Thema meint „Kreativität und Antikreativität“ –

dabei einen?!

da sehe ich ganz positiv viele Herausforderungen.

Was ist „gute Bildung“?

Der Unterschied zwischen dem Musikersein und der

Eine, die sich selbst motiviert.

Kreativwirtschaft? Der eine lässt einen Spielplatz einen Spielplatz sein – der andere macht aus diesem einen

Bist Du gebildet?

Marktplatz.

Ich bilde mich. Das ist ein Prozess, der keinen Was in der Klassikwelt verfluchst Du?

Status Quo verdient.

Die Starrheit, Arroganz und Ängstlichkeit, mit der so manche an Glaubst Du an ein Leben nach diesem?

überkommenen Traditionen festhalten.

Unbedingt! Was wäre ein Winter ohne Frühling, eine Ebbe ohne Flut, eine Nacht ohne Tag, eine

Was bewundern Deine Widersacher an Dir?

Trauer ohne Hoffnung?

Dass ich mich immer wieder neu erfinde.

Was wolltest Du mit zehn werden?

Welchen Lebenstraum hast Du (noch)?

Man sagte mir, ich sei ein Moralapostel. Vielleicht

Dass ich dazu beitragen kann, den Menschen „freier“ zu machen.

wollte ich daraus was machen (lacht). Drei Aufnahmen, die Du auf eine einsame Insel mitnehmen würdest? Was bedeutet Dir Geld?

Ich bräuchte keine, da ich so viel Musik in mir habe.

„Geld ist Saatgut“ – das stammt zwar nicht von mir, entspricht aber meiner Überzeugung.

Dein Lebensmotto? Leben und leben lassen.

Wer hat Dich mehr geprägt, Mutter oder Vater? Ich habe wunderbare Eltern, die mir beide sehr

Dein schlimmster Horror-Moment bei TONALi?

viel gegeben haben: der eine das, die andere

Als eine Finanzierung nicht zustande kam und keine Lösung

dieses.

in Sicht schien.

Dein wichtigstes Hobby?

Dein schönster TONALi-Moment?

Kann einer wie ich ein Hobby haben? Mein Hobby

Ein Konzert im chinesischen Kunming, bei dem der ganze Saal

ist alles, was ich tue.

auf die Bühne kam, um unseren TONALi-Musikern und ihrer Musik einmal ganz nah zu sein – und das im absoluten Offline-Modus.

Ein Moment, in dem Du dich vergisst? Wenn ich am Mittelmeer unter einem Olivenbaum

Und: wofür bist Du dankbar?

in einer Hängematte liege.

Für das Glück, eine so liebe Familie zu haben sowie für all das, was ich jeden Tag im Zusammenhang mit TONALi tun darf.

Kannst Du gut loslassen? Wenn ich die Augen schließe, bin ich aus allem raus. Wenn die Augen offen sind, bin ich da.

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// FRAGEN

Der/die am meisten unterschätzte Musiker/in? Ich kenne leider zu viele davon ... Der/die am meisten überschätzte Musiker/in?

Ein Leben ohne die Musik – vorstellbar? Ja, aber langweilig. Was in der Klassikwelt verfluchst Du? Starrheit. Wie alt möchtest Du werden? Sehr alt :) Was schätzen Deine Freunde an Dir am meisten? Werde ich unbedingt fragen … Welchen Lebenstraum hast Du (noch)? Ein Autobahnschild „Freie und Musikstadt Hamburg“ zu sehen.

Dein größtes Talent? Noch nicht realisiert …

Bist Du ein guter Tänzer? In meinem Herzen ja.

Eher Fleisch oder eher Gemüse? Erst das eine, dann das andere …

Boris Matchin

Was macht dich nervös? Welche Eigenschaften schätzt Du bei einem Mann am meisten?

Wenn ich im Traum mein Cello nicht finden kann und

Menschlichkeit …

das Konzert geht schon los …

Welche Eigenschaften schätzt Du bei einer Frau am meisten?

Drei Aufnahmen, die Du auf eine einsame Insel

Menschlichkeit …

mitnehmen würdest: Glenn Gould „Goldbergvariationen“,

Was wolltest Du mit zehn werden?

Chet Baker „My funny valentine“,

Mitglied einer Jugendbewegung, die nach dem CCCP-Zerfall zum

Leonid Utjossow „Moskauer Fenster“

Glück nicht mehr existiert :) Was macht dich glücklich? Erste Frühlingsgerüche, wie z.B. aufgetaute Erde.

Was bedeutet Dir Geld? Gegenfrage: Wo ist das hin?

Dein schlimmster Horror-Moment bei TONALi? Dein Lieblingsfach in der Schule?

Kulturkirche Altona. Film-Premiere von

Die große Pause.

„TONALi10 - Grand Prix der Geiger“.

// Fr a g e n d e r F i l m p r o d u z e n t i n A n d r e a T h i l o a n d i e T O N A L i - G r ü n d e r

s. oben :)

Technischer Abbruch nach drei Minuten … Schon mal Strafzettel wegen zu schnellem Fahren bekommen? Dein schönster TONALi-Moment?

Ja, aber jedes Mal beim Bremsen :)

29. August 2010, Laeiszhalle. Das ganze Dein wichtigstes Hobby?

TONALi-Team auf der leeren Bühne nach dem ersten Wettbewerb.

Träumen.

Es ist geschafft!

Gehst du gerne shoppen? Was außer Noten/Schallplatten?

Und: wofür bist Du dankbar?

Ja, am liebsten Geschenke für liebe Menschen.

Für kritische Fragen und tolle Ideen, die den Prozess TONALi nach vorne bringen.

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i L A N TO n e l h a Z in 2010—2017

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// ERFASSEN

15.000

Publikum International

L채nder

9

570

Sch체lermanager in Hamburg

1066 2010 75 96.000 33.000 264 Gr체ndung

Sch체lermanager weltweit

Internationale Konzerte

84

Publikum in Hamburg

19

Nationale Konzerte

Publikum in Deutschland

Hamburger Konzerte

48.000

Publikum

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Die Akademie, die keine Mauern hat Seit 2015 überspannt ein großes Dach alles TONALi-Tun: Das Dach der TONALi-Akademie. Dieses Dach wird von zwei Säulen getragen: Der Publikumsakademie und der Bühnenakademie. In der Publikumsakademie werden in bereits 9 Ländern jährlich rund 500 Schülermanager in praxisbezogenen Grundlagen des Kulturmanagements ausgebildet. In der Bühnenakademie lernen 12 Talente, sich zum Wohle der Gesellschaft einzusetzen, sich auf Schulen zu beziehen, einen Wettbewerb zu meistern und gemeinsam mit den Schülermanagern der Publikumsakademie ein Festival zu programmieren. Beide Säulen haben einen gemeinsamen Träger, der das ganze Gebäude zusammenhält: die TONALi gemeinnützige GmbH. Diese Organisation sorgt dafür, dass die Akademie Gegenwarts-, Gesellschafts- und Kulturfragen kritisch behandelt, dass herausragende Dozenten engagiert, dass Projekte entwickelt werden, die den Wandel des Konzertlebens betreiben.

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Die Publikumsakademie

// VERSTEHEN

S T E P 1 — A U F TA K T W O R K S H O P Hier lernen die Schülermanager die Grundkenntnisse des Kulturmanagements. Eine ausführliche Anleitung wird ihnen auf den Weg gegeben und das TONALi-Akademie-Jahr gründlich besprochen, außerdem bekommen sie die Patenmusiker zugeteilt. STEP 2— SCHULKONZERTE Die Schulkonzerte sind die erste Erfahrung, die die Schülermanager als Kulturschaffende machen. In der Schule organisiert jedes Team für seinen Patenmusiker ein bis drei Konzerte, die von möglichst vielen Schülern besucht werden. S T E P 3 — S I T Z P L AT Z W E T T B E W E R B Der Sitzplatzwettbewerb findet unter den Schulen statt. Die Schule, die es schafft, sich für das TONALi-Finale in der Elbphilharmonie und das TONALi-Festival die meisten Sitzplätze zu sichern, gewinnt einen Kulturpreis. Schüler der Gewinnerschule dürfen eine Generalprobe des Ensemble Resonanz im Kleinen Saal der Elbphilharmonie besuchen. STEP 4— SCHÜLERJURY Aus jedem Schülermanager-Team werden zwei Teilnehmer in die 24-köpfige Schülerjury gewählt. Diese bewertet die komplette Vorrunde B der Musiker und vergibt selbstständig den Preis des „Besten Musikvermittlers“. S T E P 5 — F E S T I VA LW O R K S H O P Bei diesem Workshop kommen die Schülermanager-Teams zur Vorbereitung der letzten Etappe zusammen. Wissen, das speziell das Festival und seine Besonderheiten betrifft, wird weitergeben und die Clubs, Theater etc. mit den Manager-Teams vernetzt. STEP 6— KLASSIK IN DEINEM KIEZ Dieses innovative Festival ist eine Kooperation zwischen TONALi-Musikern, Schülermanagern und den teilnehmenden Kulturstätten. Es werden gemeinsam neuartige Konzertformate entwickelt, geplant und an den unterschiedlichsten Orten in Hamburg durchgeführt.

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Die Hamburger Schülermanager 2017

// S t a d t t e i l s c h u l e H e l m u t h H ü b e n e r Asya Akdogan, Soufia Chouaya, Nida Copuroglu Sandra Eisenhardt, Vivien Gudelius, Yaren Keles Janine Kibbel, Kaj Klocke, Maj Kosinski, Lara Kremkau Maha Qalaenawi, Sadya Salihou, Viviane Scheckel Tutku Sönmez, Cigdem Tepe, Hannah Vöhser, Carina Wulf Patenmusiker: J o s e f V l c e k

// B r e c h t - S c h u l e Aaron Bluhm, Söncke Evers, Adrian Exner Freya Mohadjer, Hannah Wilk Patenmusikerin: L a r a B o s c h k o r

// K l o s t e r s c h u l e João Falcão Alves, Pauline Kling Henry Rolf, Rita Sidhu Patenmusikerin: S a r a D o m j a n i ć

// W a l d d ö r f e r G y m n a s i u m Mariya Barinskaya, Amalia Baskal, Anna Boye Jakob Frantzen, Adrian Klein, Linus Kühl Lea Reuter, Filip Rutzen, Mascha von der Lippe Diana Nemyrovska, Isabel Bokat, Justus Baehr Patenmusikerin: A s t r i d K u m k a r

// S t a d t t e i l s c h u l e F i n k e n w e r d e r Halenur Ekiz, Feyza Karaaslan, Süheda Kaya Lina Kayed, Julia Maywald, Laura Richter Cedric Vandrei, Betül Varis Patenmusikerin: D o r o t h e a S t e p p

// W i l h e l m - G y m n a s i u m Lilla Balogh, Emelie Bandszus, Katja Klaas Jannes Lüth, Emily Mahn, Tuula Schwarz Sarah Tiedeken, Fenja Wolf Patenmusikerin: A n n e M a r i a W e h r m e y e r

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// TUN

// J o h a n n e s - B r a h m s - S c h u l e Celina Behrens, Nele Blom, Janis Brink, Jolie Burzlaff Yara Celine Finnberg, Antonella Gerber, Maria Guk, Linn Hagedorn, Nele Hansen, Marie Herberger, Mira Jacobsen Kim Johnstone, Kim Kähler, Franka Kelm, Chiara Klein Marlene Kuczka, Joel Lange, Nele Möller, Torben Schierbeck, Luisa Teichert, Lotta Theege, Magdalena Treumann Lara Zander Patenmusikerin: L o u i s e W e h r

// H e l e n e - L a n g e - G y m n a s i u m Hannah Benning, Le-Renee Kuster David Parra, Leander von Schönfeld Patenmusikerin: E l e n e M e i p a r i a n i

// F r i e d r i c h - E b e r t - G y m n a s i u m Maja Barthelmeß, Benediks de Jelski Elián Galeazzi, Markus Heuschert, Frederik Jansen Johanna Korst, Carla Ockert, Helen Parry Lorenz Schütze, Marlene Westecker, Judith Zerbst Patenmusikerin: S u m i n a S t u d e r

// S t a d t t e i l s c h u l e S ü d e r e l b e Leonie Bartsch, Philipp Hanft Jeremy Hilberling, Lina Kühn, Rohan Nagpal Viktoria Redcher, Dima Shaaban Patenmusikerin: X e n i a G e u g e l i n

// N e l s o n - M a n d e l a - S c h u l e Mohammed Acet, Serhat Akpinar, Cynthia Amorin Eleyna Atay, Ferhat Baran, Valmira Bunjaku Emine Erkil, Precious Gaitzik, Cem Günel Nazifa Malik, Sabrine Selmi, Deewis Togouli Ben Welzel, Irfane Yerima, Eren-Can Tasci Patenmusikerin: F e l i c i t a s S c h i f f n e r

// G y m n a s i u m K a i s e r - F r i e d r i c h - U f e r Timon Dieckow, Hannah Fockele, Lea Malin Krämer Sebastian Malunat, Sarah Schumacher Paulina Seves Steensbeck, Johanna Theine Rika von der Heide Patenmusikerin: Z i l i n g G u o

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War o s t h c i gar n r e w h sc Rohan Nagpal Schülermanager, Stadtteilschule Süderelbe Meine Schule nimmt in diesem Jahr zum vierten Mal an TONALi teil. Ich persönlich bin jedoch im zweiten Jahr dabei. Das Projekt lernte ich durch meine Schwester kennen, die ebenfalls in zwei Jahren als Schülermanagerin mitwirkte. Sie lud mich damals zum Finale ein, denn sie und ihre MitschülerInnen hatten es sich zum Ziel gesetzt, möglichst viele Schüler für die klassische Musik zu begeistern. Ihr Team gewann zwar nicht den „Sitzplatzwettbewerb“, doch es hatte ihr Ziel erreicht, viele junge Leute für das Finale und vielleicht auch für Klassik zu gewinnen. Aber dass sie trotz hoher Beteiligung es nicht geschafft hatte, diesen Titel zu gewinnen, machte sie schon etwas traurig, denn es war das letzte Mal, dass sie bei TONALi als Schülermanagerin mitmachen konnte. So war es eigentlich schon vorprogrammiert, dass ich versuchen sollte, das Ziel meiner Schwester zu verwirklichen. Es war gar nicht so schwer, denn die Arbeit unserer Vorgänger hatte für meinen Musikkurs eine gute Basis geschaffen. Wir mussten den Schülern nicht mehr so viel erklären, was TONALi ist, sondern nur, dass diesmal nicht ein Cellospieler, sondern ein Klavierspieler unser Patenmusiker war. Am Ende des Jahres waren wir sogar doppelt erfolgreich, denn unser Patenmusiker belegte den zweiten

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// TUN

Platz und wir hatten bereits drei Stunden vorher in einem Kopfan-Kopf-Rennen dafür gesorgt, dass in dem Publikum die meisten Schüler unserer Schule sitzen. Unser Ziel war damit erreicht, doch trotzdem war nur ein Anfangsschritt gemacht. Das eigentliche Ziel ist es, immer Menschen für klassische Musik zu begeistern, und sei- Als Schülerjury wurde uns eine weitere Chance geen es nur 20. Wenn man etwas nicht kennt, sollte man sich damit boten, uns als junges Publikum einzubringen und auseinandersetzen, und genau das war auch die Einstellung, mit der zu entscheiden, wer uns mit seiner Art und Weiich in das Projekt TONALi gestartet bin. Bis zu dem Schulkonzert, zu se als Musiker am meisten überzeugte. Wir saßen dessen Besuch mich meine Schwester ermutigte, hatte ich noch kein beispielsweise neben Alice Sara Ott, die mit ihrem Klassikkonzert besucht. Mein Eindruck war immer, Klassik wäre nur „The Chopin Project“ großen Erfolg hatte – es wurde Musik für ältere Menschen und so ein Konzert würde unendlich lange zur Nummer eins der iTunes-Charts in 25 Ländern – dauern, doch mit dem Besuch waren meine Vermutungen widerlegt. und wir hatten auch ein Mitbestimmungsrecht. Als Ich bekam eine ganz neue Idee von klassischen Konzerten und konnte Würdigung für unser Engagement waren wir zuletzt es kaum erwarten, selbst als Schülermanager bei TONALi mitmachen beim PODIUM Festival Esslingen, wo wir den Musiker, zu dürfen.

der von uns, der Schülerjury, letztes Jahr zum „Besten Musikvermittler“ gewählt wurde, in Konzerten be-

„Immer Menschen für klassische Musik begeistern“

suchten.

Hier ging es nicht lediglich um die klassische Musik, sondern auch Ein besonderes Erlebnis wird für mich immer um Aspekte wie z.B. „Marketing“ oder „Gestaltung eines Programm- bleiben, 2016 den Publikumspreis in der Laeiszhalle heftes“. Das waren die Themen bei den Workshops, an denen ich teil- verkündet zu haben.TONALi hat mir auch stark bei nahm. So konnten wir beispielsweise soziale Netzwerke gut nutzen, der Berufswahl geholfen, denn auch als jüngster um unser Projekt zu kommunizieren, oder auch um für das Finale zu Schüler im Kurs konnte ich vieles organisieren und werben. Um das besser tun zu können, erstellten wir ein Video, das Mitschülern Aufgaben geben, und das hat mir Spaß wir teilten.

gemacht.

Ebenfalls führte ich durch TONALi mehrmals Interviews mit dem NDR. Man sieht: Bei TONALi lernt man nicht nur die klasIch erkannte in mir ein neues Talent, das Moderieren. Das Vortragen sische Musik kennen, sondern man lernt auch viele von Referaten vor Mitschülern hatte mir schon immer Spaß bereitet, Fähigkeiten dazu oder entdeckt neue Talente. Ich doch die Moderation war eine neue Erfahrung, denn hier sollte ich persönlich hatte bisher sehr viele schöne, überranicht vor bekannten Gesichtern sprechen, sondern vor einem Publi- schende und spannende Erlebnisse und ich bin der kum, das ich gar nicht kannte. Doch die Resonanzen nach dem Kon- festen Überzeugung, dass es auch in den nächsten zert waren so positiv, dass mich das sehr glücklich machte.

und für mich letzten eineinhalb Jahren als Schülermanager noch viele weitere geben wird. Eins steht

Auch ist als Schülermanager das Organisationstalent gefragt, denn fest: dass ich das Finale jedes Jahr besuchen werde. man muss die Aufgaben, die es gibt, besprechen, außerdem aufteilen und dann immer den aktuellsten Stand überprüfen. Falls man mal nicht weiter kommt, kann man auch auf das TONALi-Team zugehen und nach Tipps fragen. Ebenso gab man uns viele Möglichkeiten, die eigenen Lehrer zu kontaktieren, um sie zu informieren, alles mit ihnen zu planen, oder auch mit dem Kulturhaus Süderelbe (unserem Ort für das „Klassik in deinem Kiez“-Festival) alles zu klären.

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i L A N TO R U TO


// TOUREN

Ein namhaftes Festival. Ein Kammerkonzert mit einem begeisterten Publikum voller junger Menschen. Eine Konzertorganisation, die von Jugendlichen verantwortet wird. Ein praxisorientierter Musikunterricht, der die Programminhalte des Kammerkonzertes

Morgen in Münkeboe

behandelt, der Schülermanager in Grundlagen des Kulturma-

nagements qualifiziert. Dies alles geschieht durch das Programm Heute in Salzwedel, morgen in Münkeboe, übermorgen in „TONALi TOUR“. Die TONALi TOUR wurde als Educationprojekt Kronberg und dann plötzlich in Potsdam. entwickelt, um die musikalische Elite in soziale Verantwortung zu bringen, um die Jugend auch außerhalb Hamburgs nach dem Bundesweit und außerhalb Hamburgs führen wir bereits mit TONALi-Prinzip für Klassik zu begeistern.

59 Schulen die von Schülermanagern eigenverantwortlich organisierte TONALi TOUR durch. 14 Festival-Partner sind die

Wie geht das? Im Kammerkonzert spielt ein Klaviertrio, beste- Veranstalter des erfolgreichen Projektes kultureller Bildung. hend aus drei TONALiSTEN. Jeder der drei Musiker geht ca. einen 24.950 Schülerinnen und Schüler konnten bereits eindrucksMonat vor dem Konzert in jeweils eine Patenschule, die das Fes- volle Klassik-Konzerte erleben, die von ihren Mitschülern tival für TONALi TOUR interessiert. Die Einladung, in der Schule aktiv organisiert wurden. Zahlreiche TONALiSTEN haben ein moderiertes Konzert zu spielen, erfolgt über das jeweilige heute im ganzen Land ihre jungen Fans, konnten sich als Team aus Schülermanagern. Die Schülermanager werden durch künstlerische Exzellenz gesellschaftlich engagieren, waren TONALi und/oder den Veranstalter darin ausgebildet, das Künst- angehalten, Brücken zu bauen, Brücken zu jungen Hörern, lermanagement, die Werbung, die Konzertdurchführung etc. die oftmals eine erste Begegnung mit klassischer Musik erzu übernehmen. Das Schulkonzert dient der Bekanntmachung fuhren. des Patenmusikers, der Begeisterung für klassische Musik, des Kammerkonzertes, für das intensiv geworben wird.

Unter den vielen Projekten sticht eines besonders heraus: Die TONALi TOUR in Zweibrücken. Warum? Weil Johanna

Die Organisation des Kammerkonzertes, das im Rahmen des Ruppert als Geigerin und TONALiSTIN in ihrer Heimatstadt Festivals stattfindet, obliegt ebenfalls den Schülermanagern, die ein eigenes Festival gegründet hat. „Klassik nah dran“ heißt jetzt aus den drei teilnehmenden Schulen zusammenkommen. es. Und da sie bereits eine TONALi-erfahrene Musikerin Ihre Aufgabe ist es, Mitschüler, Eltern, Freunde und Bekannte ist, hat sie das TOUR-Projekt gleich mit an Land gezogen, für das Kammerkonzert zu interessieren, einen Konzertabend gefördert von der Stadt und der PwC-Stiftung. Ihr ist es gemitzuverantworten, der künstlerisch höchste Qualität bietet, der lungen, ein Festival nicht nur mit weiteren TONALiSTEN zu dadurch lebt, das er von Jugendlichen bespielt, organisiert und bespielen, sondern sofort eine Öffnung des Festivals in die besucht wird.

Gesamtgesellschaft zu realisieren. Das Ergebnis: Knallvolle Schulkonzerte, top organisierende Schülermanager, ausver-

Das TONALi-TOUR-Prinzip lässt Wege entstehen, damit sie ge- kaufte Konzertabende und ein insbesondere junges Publigangen werden.

kum, das seine Künstler kennt, liebt und ermutigt, viel, viel mehr Klassik zu spielen.

Die Musiker gehen im ersten Schritt auf ihr junges Publikum zu, damit das junge Publikum im zweiten Schritt den Weg zu ihnen Da nicht nur in Zweibrücken Schülerinnen und Schüler Gefindet. So entsteht eine besondere Bindung, die nachhaltiges schmack an dieser jungen Form des interaktiven, involvierenInteresse weckt.

den Kulturlebens, der besonderen Präsentation klassischer Musik fanden, konnten kürzlich durch TONALi-Initiative mehr als 10 norddeutsche Festival-Intendanten überzeugt werden, festivalübergreifend die TONALi TOUR Norddeutschland zu realisieren. Damit sind dann auf einen Schlag weitere 30 Schulen dabei, weitere Schülermanager-Teams, die sich leidenschaftlich für die Vermittlung klassischer Musik im inner- und außerschulischen Rahmen einsetzen.

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Düsseldorf

Rutesheim

Zweibrücken

Wuppertal

Ostfriesland

Ludwigsburg

Ludwigshafen

Kronberg

Stade Buxtehude

Bad Kissingen

Niedersachsen

Dorum Aurich Leer

Lübeck

SchleswigHolstein

München

Salzwedel

Waren

Ahrenshop

Potsdam

Schwerin

Eutin Papendorf

Deutschland 2016 —2018

TONALi TOUR

Dresden

Berlin

Usedom

// V i l l a P a p e n d o r f Papendorf 2018

// C l a s s i c a l B e a t Eutin S/3—SM/25—SK/2 PSK/300—ES/2634

// B r a h m s F e s t i v a l Lübeck 2018

// L u d w i g s b u r g e r Schlossfestspiele Ludwigsburg, 2018

// C e l l o a k a d e m i e Rutesheim Rutesheim S/4—SM/21—SK/6 PSK/1800—ES/2140

// K l a s s i k n a h d r a n Zweibrücken S/3—SM/24—SK/6 PSK/2600—ES/4000

// B A S F Kulturmanagement Ludwigshafen S/3—SM/30—SK/16 PSK/3250—ES/4832

// K r o n b e r g A c a d e m y Kronberg S/3—SM/29—SK/5 PSK/1800—ES/3864

// W u p p e r t a l e r Symphoniker Wuppertal, 2018

// T o n h a l l e D ü s s e l d o r f Düsseldorf, 2018

// K ü n s t l e r h a u s a m Lenbachplatz München 2018

// K i s s i n g e r S o m m e r Bad Kissingen S/ —SM/ —SK/ PSK/ —ES/

// T O N A L i T O U R D r e s d e n Dresden S/2 - SM/24 - SK/1 PSK/250 - ES/850

// J u n g e s S y m p h o n i e orchester Berlin Berlin, 2018

// N i c o l a i s a a l P o t s d a m Potsdam S/3—SM/51—SK/3 PSK/550—ES/1774

// A l t m a r k Festspiele Salzwedel S/6—SM/43—SK/6 PSK/1147—ES/2500

// U s e d o m e r Musikfestival Usedom, 2018

// K a m m e r m u s i k t a g e Ahrenshoop Ahrenshoop 2018

// F e s t s p i e l e MecklenburgVorpommern // I n t e r n a t i o n a l e s M u s i k f e s t i - Schwerin val Buxtehude S/3—SM/17—SK/6 Buxtehude, 2018 PSK/1213—ES/

// K l a v i e r t a g e U n t e r e l b e Stade, 2018

// M u s i k a l i s c h e r S o m m e r i n Ostfriesland Ostfriesland, 2018

// G e z e i t e n k o n z e r t e Aurich, Dornum, Leer Papendorf, Waren S/3—SM/58—SK/8 PSK/1837—ES/2272

// N i e d e r s ä c h s i s c h e Musiktage Niedersachsen, 2018

// S c h l e s w i g - H o l s t e i n Musik Festival Schleswig-Holstein 2018


Los Angeles

Weltweit 2016 —2018

TONALi TOUR

Amsterdam Zürich Molyvos

St. Petersburg Copenhagen Grafenegg Davos Ferara Novisibirsk

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Kunming

ChongQing

Mianyang Shanghai Chengdu

Krasnojarsk

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S SM SK PSK ES

= = = = =

Anzah-l Schulen Anzahl Schülermanager Anzahl Schulkonzerte Publikum Schulkonzerte erreichte Schüler

// T O N A L i g o e s Hollywood Los Angeles, USA S/1—SK/1 PSK/400—ES/1000 PSK/2000—ES/19500

// T O N A L i S T E N C h i n a To u r n e e ChongQing, Cina S/5—SM/25—SK/5

// M a r i i n s k y T h e a t e r Sankt Petersburg, Russland S/4—SM/22—SK/4 PSK/1968—ES/4200

// T r a n s - S i b e r i a n Art Festival Novosibirsk, Krasnoyarsk Russland S/6—SM/59—SK/6 PSK/2270—ES/5200

// M o l y v o s I n t e r n a t i o n a l Musicfestival Molyvos, Griechenland

// F e r r a r a M u s i c a Ferrara, Italien S/3—SM/30—SK/9 PSK/110—ES/3150

// G r a f e n e g g F e s t i v a l Grafenegg, Österreich, 2018

// D a v o s F e s t i v a l Davos, Schweiz 2018

// T o n h a l l e Z ü r i c h Zürich, Schweiz S/2—SM/24—SK/2 PSK/550—ES/1800

// C o p e n h a g e n Summer Festival Kopenhagen, Dänemark 2018

// M u z i e k g e b o u w Amsterdam, Niederlande 2018

// ERWEITERN


Von d n a l n e h c Grie Sibirien. nach er d n o V z i e w Sch Italien. nach J O U R N A L T O N A L i 17

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Ein Büchse Dosenfleisch Wer hat die beiden Städtenamen Novosibirsk und Krasnoyarsk schon einmal gehört? Wer weiß, dass allein Novosibirsk gute 6.000 km von Hamburg entfernt liegt? Dorthin ging

A m a d e u s Te m p l e t o n

Im wunderschönen Dorf Molyvos

es im April 2017. Dorthin wurde das TONALi-TOUR-Projekt geladen. Das Trans- Siberi-

Kiveli Dörken hat unser TONALi-TOUR-Projekt mit großem Erfolg

an Art Festival, besser, der Stargeiger Vadim

auf die griechische Insel Lesbos geholt. Kiveli war 2013 TONALi-

Repin, der auch Festival-Gründer und -Leiter

Teilnehmerin. Heute ist sie nicht nur erfolgreiche Pianistin,

ist, wollte das Projekt haben. Er bekam es.

sondern gemeinsam mit ihrer Schwester Danae und ihrer Mutter

Die TONALiSTEN Mayumi Kanagawa (Geige),

Lito auch eine Festival-Gründerin. Das Molyvos International

Hanni Liang (Klavier) und Friedrich Thiele

Music Festival, ausgetragen in einer Burgruine auf der Spitze

(Cello) gingen auf Reisen. Jeder der drei hatte

eines Berges im wunderschönen Dorf Molyvos, findet bereits in sei-

wiederum eine sibirische Patenschule und

nem dritten Jahr statt. Das Festival hat gerade erst den Classical:

je ein Team aus Schülermanagern. Schon

NEXT Innovation Award gewonnen. Unsere TONALi TOUR wurde

die Ankunft war herzerwärmend: Man hatte

im Frühjahr dieses Jahres in Kooperation mit drei Insel-Schulen

gekocht, gebacken, eine große Tafel ge-

realisiert. Unsere TONALiSTEN Wassily Gerassimez (Cello), Arthur

deckt, wollte Fotos machen, war unheimlich

Rusanowski (Geige) und Danae Dörken (Klavier) waren die drei

gespannt auf die Musiker aus Deutschland.

Patenmusiker der Schulen, spielten als TONALi-Klaviertrio.

Perfekt vorbereitet, bis ins Detail geplant

Das Projekt wurde vom griechischen Kultusministerium und

verliefen die faszinierend gut gespielten

dem staatlichen Fernsehen begleitet. Zahlreiche Schülerma-

Schulkonzerte. Die Jungs waren im Anzug,

nager engagierten sich so erfolgreich, dass die Schulkonzerte

die Mädels hatten sich feinst herausgeputzt.

zu tiefgehenden Erlebnissen wurden und echte Freundschaften

Draußen lag noch schmutziger Schnee. Über-

entstanden. Das Projekt hat gezeigt, dass sich die Bevölkerung

haupt ist Novosibirsk nicht gerade eine hüb-

für ein solches Klassikprojekt interessieren lässt, wenn man auf

sche Stadt. Aber die Menschen dort waren

die Menschen zugeht und ihnen Teilhabe bietet. Die Teilhabe der

sehr, sehr herzlich. Und die nächtliche Fahrt

Schülermanager strahlte jeweils auf die gesamte Schule ab und

nach Krasnoyarsk mit der Transsibirischen

bewegte sie selbst, ihre Mitschüler, Geschwister und Eltern dazu,

Eisenbahn wurde zum unvorhergesehen

für das große Abschlusskonzert zwei Stunden mit dem Bus in die

Erlebnis: Es war bereits dunkel draußen.

Hauptstadt der Insel zu fahren, um das Konzert im Staatstheater

Man fragte sich, wo Hanni, die Pianistin,

Mytilini mitzuerleben. So multipliziert sich Publikum. So stiftet

verblieben sei. Da schaute sie plötzlich gut

man Anreize zur kulturellen Selbstbildung. Es hat großen Spaß

gelaunt aus dem hintersten Abteil. Sie hatte

gemacht, und 2018 wird es weitergehen. Für die Zukunft ist eine

es sich zwischen vier jungen Soldaten be-

TONALi TOUR über die gesamten Inseln Griechenlands geplant.

quem gemacht. Man lachte, hatte sich mit

Wir sind gespannt.

Händen und Füßen zu verstehen gewusst. Ein Büchse Dosenfleisch wurde geöffnet, es gab Wodka. Die Fahrt wurde zur Feier. So etwas erlebt man nur in Russland.

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Eine elektrische Eisenbahn Die berühmte Tonhalle in Zürich bot den beiden TONALiSTINNEN Elisabeth Brauß (Klavier) und Anastasia Kobekina (Cello) ein TONALi TOUR-Konzert im großen Saal, das wohl für diesen Ort auch Geschichte geschrieben hat. An einem Moment dieses Konzerts kamen zahlreiche Hörer aus dem

Juwel von einem Theater

Saal auf die Bühne. Sie wurden von den In Weimar war er Mitbewohner des TONALi12-Siegers und Cellisten Alexey Musikerinnen dazu eingeladen. Man stand Stadler. Er ist Geiger und seit 2016 Projektleiter der TONALi TOUR Italia. dicht zusammen und lauschte gebannt de- Der heute 27-jährige Nicola Bruzzo hat seiner Stadt Ferrara ein Stück ren ausdrucksvollem Spiel. Dieses „Auf die Kultur zurückgebracht. Es ist ihm und einem ganzen Stab an überaus Bühne kommen“ ist ein Instrument, das von pfiffigen Schülermanagern gelungen, das im Jahr 1798 eröffnete Teatro TONALi auf einer China-Tournee entwickelt di Ferrara mit gut 900 Personen zu füllen. Rund 600 der anwesenden wurde. Hier in der Schweiz wirkte es ebenso Besucher waren dabei Jugendliche. Sie kamen aus drei Patenschulen, stark wie in China. Die beiden Musikerinnen den Schulen, in denen nur einen Tag zuvor Elisabeth Brauß, Alexey Stadler hatten je eine Patenschule, sowie je ein sehr und Nicola Bruzzo aufgetreten waren. In den Schulen konnten insgesamt aktives Schüler-Team. Das komplexe Kon- 1200 Schüler die angereisten TONALiSTEN erleben. Gut die Hälfte all zertkonzept wurde von Schülermanagern derer machte sich dann auf den Weg ins Theater, um ein Quintett zu der Tonhalle sowie von Schülermanagern hören, um Kammermusik zu erleben. des Beethoven-Festes in Bonn entwickelt. Zum Konzept gehörte, dass das Publikum Auf dem Programm standen Werke von Schumann und Brahms, große zu Beginn des Abends keine Musiker auf der und anspruchsvolle Werke waren das. Aber der Saal ging mit. Vielleicht Bühne geboten bekam. Vielmehr spielten die lag das auch daran, dass drei Schülermanager die Anfangsmoderation Musikerinnen plötzlich hinter dem Publikum übernommen hatten. Der Funke sprang über. Endlich waren wieder auch sitzend. Ein großer Suchscheinwerfer führte jüngere Menschen in diesem Juwel von einem Theater. Den Projektrahdie neugierigen Blicke zur ungewohnten men bot das von Claudio Abbado gegründete Ferrara Musical Festival. Spielsituation. Und noch eines war unver- Die Initiative kam von Nicola Bruzzo, der bereits für 2018 alle Weichen gesslich: Eine elektrische Eisenbahn fuhr am zur Projektwiederholung gestellt hat. Der Bürgermeister unterstützt das vorderen Bühnenrand auf und ab. Das von Vorhaben, ebenso der Kulturstaatsminister aus Rom. Gelingt die zweite den Schülern erdachte Konzept hatte den Runde, wird das Projekt auf andere Standorte in Italien übertragen. Ein Namen „nextstop:classic”. Wie bei den vor- Erfolg, der das wiederbelebt, was früher einmal fest zur Kulturnation ausgegangenen Schulkonzerten verlief dies Italien gehörte: die klassische Musik. Die Klassik, die von allen Generagrandios gut, die Schüler-Teams hatten alles tionen gehört und geliebt wird. perfekt für die beiden Musikerinnen vorbereitet. In 2018 geht es weiter, dann mit einem Klaviertrio und gleich drei TONALiSiegern sowie wiederum drei Schulen aus der Zürcher Umgebung.

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Online – Offline Oder was passiert, wenn der Saal auf die Bühne kommt. A m a d e u s Te m p l e t o n

Wir sind erstmalig auf China-Reise. Ein Konzert löste etwas Weitreichendes aus. Die Pianistin Hanni Liang zum Publikum: Fast alle klicken auf die Kamera-App ihrer Smartphones. Die rund „Wir haben einen Wunsch, bzw. ein Experiment, das wir mit euch 300 auf die Bühne gerichteten Handys erzeugen ein eindrucksallen, die ihr hier im Saal seid, durchführen möchten: Nehmt bitte volles, glitzerndes, buntes Mikro-Monitoren-Bild. Es wird merklich eure Handys. Filmt jetzt den einen Trio-Satz von Claude Debussy, ruhiger. Noch einige tuscheln verlegen. Es ist ja auch ungewöhnden wir später noch ein zweites Mal für euch spielen werden. lich, was hier von den Musikern verlangt wird. Es ist eine InterAchtet darauf, dass ihr gute Clips macht. Solche, die ihr euch aktion, die sich ganz neu anfühlt. Präsenz wird gewünscht. Das heute Abend vielleicht kurz vor dem Schlafengehen gerne noch- Publikum konsumiert nicht, es produziert – es produziert Clips für’s mals ansehen mögt. In wenigen Minuten könnt ihr eure Film- Social-Media, und auch für’s Schlafengehen. Der ein oder andere sequenz dann auch direkt und live aus diesem Saal per WeChat scheint sich zu fragen, ob das erlaubt ist, ob die das in Europa ins Social Media posten. So habt ihr eure Freunde ganz nah dabei öfters so machen. Was die Musiker wohl damit bezwecken? Was – fast so, als wären sie hier mit euch im Saal.“

das mit China zu tun hat?

Hanni Liang: „Das ist der ‚Online-Moment’ unseres Konzertes. Vor den ersten chinesischen Worten unserer Pianistin war das Das ‚Online’ wollen wir dem ‚Offline’ gegenüberstellen. Apropos: Grundrauschen im Publikum noch wesentlich lauter. Das Konzert Wer mag, kann jetzt auch einen Live-Stream starten. Wichtig hatte zwar schon begonnen, aber man chattete, telefonierte hinter wäre nur, dass es dafür sehr ruhig wird. Wir wünschen euch nun vorgeschobener Hand, futterte Mitgebrachtes, lief herum, unterviel Freude beim Produzieren eures Klassik-Clips, live aus einem hielt sich mit seinem Nachbarn. Die Türe zum Saal ging ständig auf Konzertsaal; nein: live aus diesem, aus unserem Konzertsaal! und zu und auf und zu. Das war noch keine Atmosphäre, in der ein Übrigens: Wenn wir sitzen, könnt ihr starten – wir warten dann Konzert mit klassischer Musik, mit Debussy und anderen Kompoauf der Bühne noch einen kleinen Moment, bis es ganz ruhig ist.“ nisten stattfinden konnte. Wir befinden uns im chinesischen Kunming, ganz im Südwesten des Reiches der Mitte. Von hier aus ist es nicht weit nach Laos und Myanmar. Wir sind in einer mächtig großen Universität – Harvard ist das Vorbild. Der Saal gehört zum Campusgelände. Es sind viele Studierende und weitere Interessierte gekommen. Einige haben einen Workshop mit uns gemacht. Pädagogik lernen sie.

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Die Musiker sitzen. Der erste Satz aus dem Klaviertrio von Debussy in G-Dur erklingt. Die Anwesenden folgen (zum größten Teil) dem Wunsch der Musiker, den einen Satz Musik zu filmen. Es ist ein wenig dunkel im Raum. Vor der hohen Bühne liegt was die Musik euch sagen möchte. Vergesst für diesen eine kunstrasenähnliche, zum Saal hin abfallende grüne Fläche, Moment eure WeChat-Freunde da draußen. Ihr seid auf der etwas für uns Unlesbares, etwas auf chinesisch, steht. jetzt Akteure des Bühnengeschehens. Ihr seid ebenso Die Bühne ist ziemlich groß. Der Flügel und die Musiker wirken so wichtig wie wir Musiker. Wir bilden jetzt gemeinsam fast verloren – die Drei spielen eindrucksvoll. Die Musik scheint einen Raum. Der Saal wird jetzt zur Bühne. Die Bühne mehr etwas für Eingeschworene zu sein. Die ungeübten Ohren wird jetzt zum Saal. Das ist es, was Musik braucht. sind gefordert. Das gesamte Geschehen mutet exotisch an. Die Kunst entsteht nur in solch offenen, gemeinsam geScreens. Der Debussy. Der Kunstrasen. Der filmische Auftrag.

stalteten Räumen. Schön, dass ihr da seid. Kommt. Kommt auf die Bühne. Platz zum Spielen brauchen wir.

Die Musik ist vorbei. Einige haben ihre Filmchen beendet. Es wird Kannst du noch ein wenig dort hin gehen?“ lauter und lauter und: Stopp – die Handys fallen in den Schoß. Kräftiger Applaus, Pfiffe; eine fröhliche, fast ausgelassene Stim- Die ersten stehen auf. Manche rennen förmlich auf mung bestimmt diesen Moment. Man hat ja auch schon etwas die Bühne. Ein Sog entsteht, immer mehr Menschen produziert. Man hat nun etwas, das man teilen kann. Man ist schließen sich ihm an. Die inspirierenden Zwischengespannt, was jetzt kommt.

rufe der Künstler, „kommt, kommt“, motivieren viele der noch Sitzenden. Dieser Ruf, aufzustehen und dort

„Ihr Lieben, das war Teil eins unseres Experimentes. Teilt eure hinzugehen, wo für gewöhnlich die Autorität ihre AnClips jetzt mit euren Freunden. Schreibt ihnen, wo ihr gerade sagen macht, wo Professoren predigen, wo Künstler seid, wer wir sind und wie euch die Musik gefallen hat. Wir ge- künstlern, von wo aus man empfängt, wofür man geben euch gerne einige Minuten dafür.“

kommen ist – das ist neu. Wer setzt da die Bühne mit dem Staat gleich? Wer denkt beim Saal nicht an das

„Die ersten stehen auf“

Volk? „Steht auf und kommt“ – rufen die Musiker. Wer denkt da nicht an den Priester und seine Gemeinde,

Man spricht wieder in normaler Lautstärke. Man könnte meinen, an den Tafel-Lehrer und seine in Reihen geordneten man säße in einer U-Bahn, wo fast alle auf ihre Touchscreens Schüler? „Kommt, kommt“. Wer denkt da an etwas schauen, chatten, liken und teilen.

Grundsätzliches?

„Seid ihr soweit? Wir haben nun einen zweiten Wunsch: Macht Einige ältere Persönlichkeiten bleiben tatsächlich bitte eure Smartphones aus. Macht sie bitte ganz aus. So rich- sitzen, schauen sich das Spektakel an. Man weiß nicht tig: off – off. Bitte schaltet sie nicht nur in den Flightmode. so recht, was das soll. Man fühlt vielleicht, dass es Das ist jetzt der „Offline-Moment“ unseres Konzertes. Das ist um mehr als ein neues Konzertformat geht. Es sind ja der Moment, den nur wir miteinander teilen, wir, die wir hier Pädagogik-Studierende, die hier angesprochen werzusammen gekommen sind. Wir bitten euch aufzustehen. Wir den, die hier auf die Bühne gehen, die sich erheben bitten euch: Steht auf und kommt auf die Bühne. Kommt alle auf – und gehen. Über die Schule erreicht man die Geunsere Bühne. Kommt alle zu uns. Stellt euch ganz nah um uns sellschaft – das wissen die Professoren, das ahnen herum. Gerne im Kreis. Erlebt, wie man Kammermusik, wie man die Musiker, das fühlt das Publikum (was in diesem ein Klaviertrio eigentlich erleben sollte: Intim, nah, still, persön- Moment keines mehr ist). lich – sich gegenseitig wertschätzend und wahrnehmend. Wir spielen für euch den gleichen Satz von Debussy noch ein zweites Auf der Bühne sind jetzt die Studierenden. Fast alle Mal. Erlebt ihn ganz neu. Hört ihn ganz neu. Seid präsent. Fühlt, sind sie da. Es ist rappelvoll. Ein paar Kinder sind auch da. Debussy erklingt – ein zweites Mal. Man sitzt und steht sich gegenüber. Einige blicken sich an. Man fühlt

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eine Gemeinschaft, eine Gemeinschaft mit den Musikern. Man ist auf der Bühne. Man ist Bühne. Einige hocken auf dem Boden oder liegen unter dem Flügel. In jedem Fall erfuhr unsere 12-tägige Chinareise hier einen Wo ist der Saal? Was ist die Bühne? Was geschieht, Höhepunkt. Im aufregenden, sich so stark wandelnden China wenn sich so etwas vollzieht?

waren wir zwischen dem 16.– 27. Juni 2016. Neun Konzerte fanden statt. Workshops haben wir gegeben. Schulen haben wir

Als Veranstalter fragen wir uns, wie der Saal-Kreis besucht. Wir durften TONALi praktizieren, so, wie hier beschrieden Bühnen-Kreis berühren kann. Wir fragen uns, ben – und in vielen Varianten, die auf das eingingen, was dort wie aus der Schnittmenge der ineinander gehenden lebt. Es ist unvergesslich, was wir erfahren haben. China kann Kreise ein neuer, ein offener Raum entsteht, der so- man zwar nicht begreifen, aber sich beeindrucken lassen, das wohl von Akteuren der Bühne als auch des Saales kann man. geschaffen wird. Wir fragen uns, wie aus künstlerischen Werten gesellschaftliche Werte werden. Wir atmen durch und stellen fest, dass wir mit diesem Erlebnis im fernen China ein Stück weiter gekommen sind.

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i L A TON goes d o o w Holly J O U R N A L T O N A L i 17

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A m a d e u s Te m p l e t o n „Wir wissen nicht, ob die Spurensicherung unserer Filmvorführung heute Abend einen knallharten Strich durch die Rechnung macht. Alles steht hier gerade Kopf“. Mit dieser Ansage wurden wir am Nachmittag des 18. Mai 2016 – ein Mittwoch war es – in der feinen Beverly-Hills-Residenz des deutschen Generalkonsuls in Los Angeles vom ziemlich aufgeregten Hausteam begrüßt.

Cellist Konstantin Bruns rief irgendwann im Februar an. „Ich habe eine Idee: TONALi goes Hollywood – was denkt ihr?“ Konstantin

Was war passiert? Der Konsul war auf Deutschlandreise, das hatte mitbekommen, dass wir über unsere Sankt Petersburger Haus einige Tage unbewohnt. Über die Terrassentüre, über die Konsulatskontakte eine Person kannten, die jetzt in Los Angeles Mauer, wohl über eine mit Gerüsten ausgestattete Baustelle im war. „Könnt ihr das Konsulat in Los Angeles nicht dafür begeistern, Nachbargrundstück waren Einbrecher gekommen, um sich Zu- dass wir ein Konzert spielen, dass euer Film gezeigt wird, dass wir gang zur schmucken Konsulatsvilla zu verschaffen. Der Wohn- eine Schule besuchen? Vier von uns TONALi-Cellisten sind beim bereich war heftig durchwühlt worden. „Wir dürfen nicht in den Piatigorsky International Cello Festival. Wir sind damit so oder so oberen Stock, da wir auf diplomatischem Boden sind und gege- vor Ort. Auf! – Bringen wir TONALi in die USA, nach Kalifornien, benenfalls der Staatsschutz ermitteln wird.“

nach Hollywood.“ Die Idee war so ansteckend, dass wir Knall auf Fall entschieden, dieses Ziel zu erreichen.

„Drei Sheriffs steigen aus“ Einige Tage, bevor wir den knapp 15-stündigen Fernflug via Paris in Ein typisch amerikanischer Polizeiwagen fuhr vor. Drei Sheriffs das faszinierende „Land der Sonne“ antraten, waren wir mit einem stiegen aus: Der eine klein, der andere schrankgroß, der weiteren Konzert (und unseren genial gut spielenden Los-Angelesdritte – auch groß. Man schaute sich um, machte Notizen, fragte, Cellisten) zu Gast im „Little White House“ an der Alster, dem Hamprüfte, nutzte den Funk zur Zentrale. Wir fühlten uns durch diese burger US-Konsulat. obskure Situation „wie im Film“. Keiner wusste so genau, was sich hier gerade abspielte. Wir waren in einer Hollywood-Villa, Man begrüßte uns herzlich, fragte, war neugierig, wollte wissen, wir waren mittendrin. Klick - und ein schnelles Foto vom Sheriff, was, wie und warum uns dorthin gebracht hatte. Der Abend machte der eben die Einbruchstüre inspizierte, ward geschossen. Was Spaß, war kurzweilig, sehr musikantisch und: amerikanisch. für eine Szenerie. Passt doch, dachten wir. In L.A. gab es das besagte Konzert, die Filmvorführung, den Der Abend kam. Die Gäste kamen. Keiner sollte was merken. VIP-Empfang. Und es gab ein vom Konsulat organisiertes SchulUnd keiner merkte was. Sekt und Häppchen wurden zum Small- happening: Eine übergroß wirkende Aula, einige hundert Schüler, talk gereicht. Ein unbedeutender Plausch mit Prinz Frederic von ein paar Lehrer, verdutzte Blicke, die sich zu fragen schienen, „was Anhalt fand auf gut gepflegtem Rasen statt. Deutsche Holly- die da aus Europa mit ihrer Klassik wohl in unserer Schule wollen?“ wood-Größen – oder jene, die sich als solche fühlten – waren Unser Fazit: Wir kennen emotionalere Schulbegegnungen – die Welt gekommen. Auch ein paar angereiste Freunde durften wir begrü- tickt eben unterschiedlich. ßen. Die Liste mit gut 40 Personen war nicht spektakulär, aber für unsere Maßstäbe stattlich. TONALi in Hollywood. Unser dritter Aber das Land der Palmen, die gutgelaunten Leute, das schmackTONALi-Film „Jung + Piano“ auf der Leinwand, genau 9.074,88 haft-exotische Essen, die ausgedehnten Spaziergänge am unendkm von Hamburg entfernt. Plötzlich war das Realität. Wie war es lichen Pazifikstrand, das Licht, Santa Barbara, die Villen von Malibu, dazu gekommen?

die Kormorane, die Promis, das schäbige L.A. Downtown, der Rodeo Drive, der Sunset Boulevard – der Schriftzug von Hollywood. Wir waren da. Wir kommen wieder.

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TONALi beim PODIUM Festival Esslingen

// INTERESSIEREN

Sehr früh an einem Samstag machten wir uns auf den Weg nach Esslingen.Gegen Mittag kamen wir an, und da wir ziemliches Glück mit dem Wetter hatten, genehmigten wir uns vor dem ersten Konzert gleich ein sehr leckeres Eis. Das Konzert fand im Central Theater von Esslingen statt. Wir Am späten Abend fuhren wir nach Stuttgart ins Hotel, sahen uns die Performance “Grenzgänger” an, die von Musikern um am nächsten Morgen halbwegs ausgeschlafen und Schülern inszeniert wurde. Die Aufführung war in ihrer Ver- zu sein. Am Sonntag hatte wir die Möglichkeit, ein bindung von klassischen Instrumenten, von Gesang und den Interview mit den Regisseuren des Theaterstücks zu Geschichten der Musiker überaus faszinierend.

halten, das wir am Tag zuvor gesehen hatten. Das Interview war ziemlich anregend und hilfreich, um

Nach dem ersten Konzert hatten wir etwas Freizeit, die wir bestimmte Handlungen nachvollziehen zu können nutzten, um das uns unbekannte, so schöne und mittelalterlich und Fragen zu klären. anmutende Esslingen zu erkunden. Es folgt eine Theaterinszenierung mit dem Titel „Codewort: Magnus“, wobei sich schnell Danach neigte sich unser Trip auch schon dem Ende herausstellte, dass es sich um eine besondere Aufführung han- zu, und nachdem wir gegessen hatten stiegen wir in delte: Die Zuschauer wurden dazu aufgefordert, miteinander den Bus. Der hatte eine Panne und wir kamen ziemAufgaben zu erfüllen, um ein Rätsel zu lösen. Es war besonders lich verspätet um drei Uhr morgens an, was jedoch interessant, zu sehen, wie die Gruppendynamik sich im Laufe nicht ganz so schlimm war, da wir so die Möglichkeit des Theaterstückes entwickelte und immer weiter veränderte.

hatten, neue Bekanntschaften zu schließen – aber das ist eine andere Geschichte.

Die Aufführung war durch einige Aufgaben geprägt, die uns gestellt wurden und die uns zur Musik hinführten. Sehr eindrucks- Insgesamt war das Wochenende wirklich inspirievoll war die Nähe, die das Publikum zu den Musikern haben rend und überaus unterhaltsam. Ich bin sehr dankdurfte. Außerdem war die etwas heruntergekommene Locati- bar für diese Erfahrung! on ebenfalls passend gewählt und sorgte für eine ganz eigene Stimmung. Am Abend machten wir dann einen gemeinsamen Spaziergang zu einem italienischem Restaurant, wo uns ein Dinner erwartete. Das letzte Konzert für den Abend hieß „Beautiful Mechanical“ und war mit seinen verschiedenen und teilweise verrückten Acts interessant. Insgesamt kann man zu allen Konzerten sagen, dass sie verschieden und ganz anders als die erwarteten typischen Klassikkonzerte waren.

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Rita Sidhu, Schülermanagerin der Klosterschule


Sehr. Sehr. Anders. tonalisten.com


// FÖRDERN

Geboren am: 15.07.2016 in Hamburg Alter: 1 Jahr

TONALiSTEN Agentur

Zu meinen

Vorfahren gehören:

TONALi gGmbH HarrisonParrott GmbH Hanni Liang Das tue ich mit Begeisterung: Mich um den Aufbau von jungen Musiker-Karrieren und eines jungen, involvierten Klassik-Publikums kümmern. So denke ich: 100% der Gagen gehen an die vertretenen Musiker in der Agentur. Provisionen gibt es nicht. Beide Partner (Musiker und Agentur) sind dadurch unabhängiger voneinander. So funktioniere ich: Kreislauf des dreifachen Förderns: — Kuratoren (Klassik-Stars, ehemalige TONALiSTEN,

Mäzene, Veranstalter) fördern die TONALiSTEN Agentur

— Die TONALiSTEN Agentur fördert junge TONALi-Musiker — Junge TONALi-Musiker begeistern junge,

in die Konzertorganisation involvierte Hörer

Das mag ich überhaupt nicht: Ein kommerzielles Interesse an der Musik und den Musikern. Einen leeren Konzertsaal. Das ist die Schublade, in die mich andere stecken: Immer diese Idealisten … Das ist mein Lieblingsmotto: Alles könnte anders sein. Das wünsche ich mir: Klassische Musik soll für alle zugänglich sein. Junge Musiker, die in gesellschaftlicher Verantwortung stehen. Hier erfährst du mehr über mich: tonalisten.com

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N E T S i L A N O T n e f f e Tr n e g g i in S J O U R N A L T O N A L i 17

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// FÖRDERN

„Tut euch zu zweit zusammen und überlegt euch zu drei verschiedenen Adjektiven ein 5-minütiges Format – alles ist erlaubt!“ So wurde der erste Abend des TONALiSTEN-Workshops auf dem wunderschönen Gut Siggen eingeläutet. Gefördert von der Alfred Töpfer Stiftung trafen im Februar dort 22 TONALiSTEN zusammen, hoch im Norden und unmittelbar an der Ostsee. Sie musizierten, lachten. Dachten. An dem besagten ersten Abend entstanden nun 11 kleine Formate innerhalb kürzester Zeit. Wie sie waren? – In Worte kaum zu fassen. Sie reichten von gnadenloser Stille über lautes Lachen bis zu starken Wutausbrüchen. Manch einer war da von sich selbst überrascht und manch anderer musste erstmal über seinen Schatten springen. So ging man nach einem aufregenden Abend und einer anstrengenden Anreise nach Siggen schnell ins Bett – oder eben auch nicht. Denn sowohl das Kaminzimmer, als auch der Flügel im Seminarraum luden herzlichst ein, sich am späten Abend noch auf ein Glas Wein zu treffen, bzw. auf ein „Kennst du das? Komm, wir spielen das vom Blatt! Ich hab die Noten mit.“ Und das taten wir – genüsslich. Wie machen wir die Agentur besonders? Was bedeutet es, TONALiST zu sein? „Wir stiften euch Freiräume. Freiräume, euch künstlerisch zu entfalten. Freiräume, die viel Verantwortung bedeuten. Nutzt sie. Denn die Agentur kann nur so gut werden, wie ihr sie macht.“ Wie die besagten Freiräume genutzt werden können, wurde nicht nur im Experiment am Abend davor gezeigt, sondern auch durch das gemeinsame Entwickeln von Formaten für das bevorstehende TONALi-Fest umgesetzt. Fünf Konzertkonzepte wurden entwickelt. Zwei werden umgesetzt. Die Entwickler und Macher: unsere Musiker. Geköchelt wurde aber noch weiter. Das spannende Gespräch über das Musikleben mit Sabine Frank, Mitgesellschafterin von der TONALiSTEN Agentur und Geschäftsführerin von HarrisonParrott, brachte viele Fragen und Antworten mit sich. Fragen und Antworten, die sich im zweiten Teil des Workshops wiederfinden ließen. Die Aufgabe des Tages: Wie macht ihr die Agentur besonders? Das Fazit: „Hab keine Angst vor Veränderungen. Gestalte sie!“, „Ergreife die Initiative und gründe eigene Projekte.“, „Wir sind die TONALiSTEN.“ Drei intensive Tage, in denen reichlich überlegt und musiziert wurde. In denen viele neue Ideen entstanden sind und viel Inspiration mitgenommen wurde. Bleibt uns, allen Mitwirkenden und denjenigen, die den Workshop ermöglicht haben, von ganzem Herzen zu danken und zu sagen: Bis zum nächsten Mal auf Gut Siggen! Hanni Liang

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2010

Anite

Christina

Hannah

Jakob

Katerina

Alexey

Benjamin

Jehjin

Ildikò

Konstatin

LĂŠonard

Alfred

Anton

Elisabeth

Guilin

Hanni

Janis

Alexander

Arthur

Aylin

Christa-Maria

Darya

Isabell

Anastasia

Christoph

Domink

Friedrich

Hayong

Johannes

Adam

Alexander

Aurelius

Daniel

Ead Anner

Jelizaveta

Anne-Maria

Astrid

Dorothea

Elene

Felicitas

Josef

2017

2016

2015

2014

2013

2012

Angelo

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// TONALi-TEILNEHMER 2010-2017

Lucas

Nadezda

Phillipp

Theresa

Verena

Yeo-Jin

Nadège

Nepomuk

Phillip

Raphael

Stanislas

Wassily

Josef

Ken

Kiveli

Sophia

Verena

Vincent

Jiting

Johanna

Leonard

Marina

Mayumi

Rachel

Laura

Luise

Lukas

Maciej

Nadja

Paul

Maximilian

Nina

Shinyoung

Tae-Min

Till

Viktor

Lara

Louise

Sara

Sumina

Xenia

Ziling

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// ERFAHREN

„TONALi hat mir die Möglichkeit gegeben, mich auszuprobieren und so besser kennenzulernen, dafür bin ich unglaublich dankbar.“ — Till Hoffmann, Pianist, TONALi-Gewinner 2016

Siegerstimmen

„Durch TONALi habe ich die unglaubliche Möglichkeit bekommen in Schulen zu gehen und da für Kinder und Jugendliche zu spielen. Davon hab ich sehr viel gelernt, und seitdem versuche ich, öfters in Schulen zu spielen.“ — Anastasia Kobekina, Cellistin, TONALi-Gewinnerin 2015

„Meine Teilnahme bei TONALi war ein Wegweiser für meine Zukunft und hat mir seitdem Chancen und Perspektiven geboten, ohne welche ich nicht den Antrieb des stetigen - musikalischen wie auch persönlichen – Wachsens und der Weiterentwicklung erhalten hätte.“ — Leonard Fu, Geiger, TONALi-Gewinner 2014

„TONALi war Einsicht und Ansporn, der Wandel zu sein, den wir in der Welt zu sehen wünschen.“ — Elisabeth Brauß, Pianistin, TONALi-Gewinnerin 2013

„Die Teilnahme und der Gewinn des TONALi Grand Prix 2012 hat mir nicht nur professionell viele Türen geöffnet, sondern mir auch eine Möglichkeit geschenkt, viele fantastische Leute kennenzulernen, die inzwischen meine engen Freunde geworden sind.“ — Alexey Stadler, Cellist, TONALi-Gewinner 2012

„Eine meiner besten Entscheidungen war die Teilnahme bei TONALi; was ich persönlich an Professionalität, Herzlichkeit und Einsatz erfahren durfte, war eine ganz große Lebensbereicherung, die mich bis heute begleitet.“ — Christina Brabetz, Geigerin, TONALi-Gewinnerin 2010

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1 PROGRAMM Vorrunde A

10.00 – 10.30 Uhr Johann Sebastian Bach (1685-1750) Sonate Nr. 1 g-Moll BWV 1001 – I. Adagio, II. Fuga Ernst Krenek (1900-1991) Sonate Nr. 2 op. 115 – I. Allegro deciso, II. Adagio Iwan Jewstafjewitsch Chandoschkin (1747-1804) Sonate Es-Dur op. 3 – I. Andante Tomasz Skweres (*1984), TONALi17-Kompositionspreisgewinner Impact – für Violine solo Niccolò Paganini (1782-1840) Caprice Nr. 11 C-Dur op. 1 Vorrunde B 10.00 – 10.20 Uhr Vorrunde C 10.00 – 10.30 Uhr Johann Heinrich Schmelzer (1623-1680) Sonate a-Moll „Cucu“ Béla Bartók (1881-1945) Rhapsodie Nr. 2 Sz. 89 – I. Lassú Johannes Brahms (1833 -1897) Sonate Nr. 1 G-Dur op. 78 – I. Vivace ma non troppo Henryk Wieniawski (1835 -1880) Polonaise de concert D-Dur op. 4 – Allegro maestoso Finale Max Bruch (1838-1920) Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26

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// TEILNEHMEN

Die Geige hat ihre Sanftmut zum Strahlen gebracht, wie man ein Fenster der Morgensonne öffnet.

Ziling Guo „E in Bu ch , da s m i r K ra ft g i bt. “

Ziling wird am 25. Januar 1996 in China geboren. Sie beginnt, Geige zu spielen, als sie fünf Jahre alt ist.

Ihre Geigentöne möchten eine Blüte sein für dein linkes Ohr und ein Blütenkelch für dein rechtes. Mit 15 wird Ziling ins Shanghai Conservatory of Music aufgenommen.

Zilings Geige schmiegt sich an ihr Kinn, geschmeidiger als ein Schuss Kaffee in den Schaum eines Latte Macchiato flutet... Vier Jahre später beginnt sie, bei Christoph Schickedanz an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater zu studieren. Bei den Werbeplakaten an der Ecke, bei den Citylights auf dem Bahnsteig Ziling findet ihre Geige schöner. T e x t : T i m o B r u n k e , SlamPoet

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2 PROGRAMM Vorrunde A

10.35 – 11.05 Uhr Johann Sebastian Bach (1685-1750) Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004 – V. Chaconne Niccolò Paganini (1782-1840) Caprice Nr. 21 A-Dur op. 1 Tomasz Skweres (*1984), TONALi17-Kompositionspreisgewinner Impact – für Violine solo Eugène Ysaÿe (1858-1931) Sonate Nr. 6 E-Dur op. 27 Vorrunde B 10.25 – 10.45 Uhr Vorrunde C 10.35 – 11.05 Uhr Edvard Grieg (1843-1907) Sonate Nr. 3 c-Moll op. 45 Franz Waxman (1906-1967) Carmen Fantasie Finale Sergej Prokofjew (1891-1953) Violinkonzert Nr. 1 D-Dur op. 19

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// TEILNEHMEN

Laras Puppe schenkte Lara, ihrer Puppenmama, zum vierten Geburtstag eine Geige. In Weichzeichner-Aufnahmen sehen wir Lara als Jungstudentin an den Musikhochschulen Köln und Detmold durchs Treppenhaus gehen. Wir zoomen uns heran und sehen Lara bei Kolja Blacher in Berlin und Erik Schumann in Frankfurt studieren. Mit einem leichten Kameraschwenk kommt Lara 2015 als Junge Solistin im Taunus, im Precollege der Kronberg Academy an.

Lara Boschkor „M ei ne K a t ze lieb t Br ah m s au ch s o s e h r w i e i ch. “

Harte Schnitte braucht es, um Laras erste Preise einzufangen, die Kamera kommt da nicht hinterher: London – 1. Preis beim 12. Carl Flesch Violinwettbewerb, Mexiko – 1. Preis beim 7. Henryk Szeryng Violinwettbewerb Washington, D.C.: 1. Preis bei der 7. Johansen International Competition Ein Schwenk zurück: als Lara acht Jahre alt ist, debütiert sie als Solistin mit Orchester. Lara spielte in ersten Konzerthäusern – Makromontage jetzt: in der Kölner Philharmonie, in der Weill Recital Hall der Carnegie Hall, in der Tonhalle Düsseldorf, im Konzerthaus Berlin, in der Laeiszhalle, in der Tonhalle Zürich. Ebenfalls im Grobschnitt sehen wir sie auf Festivals zu Gast, kammermusikalisch verbündet, bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, den Musiktagen in Mondsee, beim Schleswig-Holstein Musik Festival – Lara bleibt die Macherin ihres filmreifen Lebens. T e x t : T i m o B r u n k e , SlamPoet

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3 PROGRAMM Vorrunde A

11.10 – 11.40 Uhr Johann Sebastian Bach (1685-1750) Partita Nr. 3 E-Dur BWV 1006 – I. Preludio, II. Loure, III. Gavotte en Rondeau Eugène Ysaÿe (1858-1931) Sonate Nr. 3 d-Moll op. 27 Tomasz Skweres (*1984), TONALi17-Kompositionspreisgewinner Impact – für Violine solo Sergej Prokofjew (1891-1953) Sonate D-Dur, op. 115 Vorrunde B 10.50 – 11.10 Uhr Vorrunde C 11.10 – 11.40 Uhr Ludwig van Beethoven (1770-1827) Sonate Nr. 8 G-Dur op. 30 Nr. 3 Henryk Wieniawski (1835-1880) Polonaise Brilliante No. 1 (Polonaise de Concert) op. 4 Witold Lutosławski (1913-1994) „Subito” – für Violine und Klavier Finale Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) Violinkonzert Nr. 2 e-Moll op. 64

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Felicitas Schiffner „Un d los g eh t ’s ! “

// TEILNEHMEN

Mit Blick auf das Lübecker Holstentor blinzelt sich Felicitas ans Licht der Welt. Mutter Schiffner unterrichtet die eigene Tochter, weil Felicitas da „schon vier“ war – da war‘s an der Zeit...

Die Brüder Goldfeld in Lübeck halten sie noch an der Küste, doch im Oktober 2016 zieht sie landaufwärts; bei Erik Schumann in Frankfurt will sie studieren.

Auch in den Wettbewerb „Jugend musiziert“ sticht sie mit vollen Segeln: ein 1. Bundespreis „Violine solo“, und dazu, weil‘s so schön war, gleich noch den NDR Kultur Förderpreis.

Mit vier Orchestern sticht sie in See: mit dem Jungen Orchester Hamburg, mit den Dortmunder Philharmonikern, der Philharmonie Baden-Baden, mit der Deutsche Streicherphilharmonie.

Weil sie in der Deutschen Stiftung Musikleben einen bleibenden Eindruck hinterlässt, spielt Felicitas Schiffner seit einer Weile eine Violine von Vuillaume, Paris, ein 1863er Jahrgang, gestiftet von Hamburger Gönnern. T e x t : T i m o B r u n k e , SlamPoet

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4 PROGRAMM Vorrunde A 12.00 – 12.30 Uhr Alan Ridout (1934-1996) Ferdinand der Stier Georg Friedrich Telemann (1681-1767) Fantasie Nr. 9 TWV 40:22 h-Moll – II. Vivace Tomasz Skweres (*1984), TONALi17-Kompositionspreisgewinner Impact – für Violine solo Georg Friedrich Telemann (1681-1767) Fantasie Nr. 1 TWV 40:14 B-Dur – I. Largo Eugène Ysaÿe (1858-1931) Sonate Nr. 2 a-Moll op. 27 – I. Obsession Russudan Meipariani (*1975) Piece for singing violinist Vorrunde B 11.30 – 11.50 Uhr Vorrunde C 12.00 – 12.30 Uhr César Franck (1822-1890) Sonate A-Dur – III. Recitativo-Fantasia – Ben moderato, IV. Allegretto poco mosso Johann Sebastian Bach (1685-1750) Sonate Nr. 3 BWV 1016 E-Dur – III. Adagio ma non tanto Maurice Ravel (1875-1937) Tzigane op. 76 Finale Sergej Prokofjew (1891-1953) Violinkonzert Nr. 1 D-Dur op. 19

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Elene Meipariani „S ch ok o l a d e – d e r H e l fe r i n fa s t jed er Leb en s la g e. “

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Sich auszutauschen ist Elenes Thema. Seit sie mit fünf Jahren, eine halbe Stunde südlich von Stuttgart, unter einem Birnbaum durchstapfte, an dem ihre erste Geige hing, tauscht sie sich aus mit der Welt.

Ihr Wunsch nach musikalischem Gespräch führt sie zu Christine Busch, an die Musikhochschule Stuttgart. Mit zehn Jahren wird ihr dort die Tür aufgetan.

2015 fragt sie sich durch – bis zum 2. Preis beim Bechstein Wettbewerb in Berlin. Vergangenes Jahr spricht sie sich so verständlich aus, dass sie den 1. Bundespreis (Solo) verliehen kriegt, dazu noch den Kammermusik- und den Yamaha Sonderpreis für eine „außergewöhnliche kammermusikalische Gesprächsleitung“.

Dann fliegt sie nach Georgien, spielt das Brahms Violinkonzert in der Staatsoper Tiflis, sowie das Beethoven Tripel Konzert mit der Filderharmonie Filderstadt – und alles auf Augenhöhe. T e x t : T i m o B r u n k e , SlamPoet

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5 PROGRAMM Vorrunde A

12.35 – 13.05 Uhr Heinrich Ignaz Franz Biber von Bibern (1644-1706) Passacaglia „The Guardian Angel“ Tomasz Skweres (*1984), TONALi17-Kompositionspreisgewinner Impact – für Violine solo Eugène Ysaÿe (1858-1931) Sonate Nr. 3 d-Moll op. 27 Stanley Weyner (1925-1991) Caprice VII WeinWV 2 Vorrunde B 11.55 – 12.15 Uhr Vorrunde C 12.35 – 13.05 Uhr Heinrich Ignaz Franz Biber von Bibern (1644-1706) Sonata representativa Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Rondo C-Dur KV 373 Fazil Say (*1970) Sonata op. 7 Finale Felix Mendelssohn-Bartholdy Violinkonzert Nr. 2 e-Moll op. 64

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Astrid Kumkar “Freih eit ”

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Astrid kam in der Schweiz zur Welt und mit fünf Jahren zum Geigenspiel. In Weimar, ein paar Straßen sind‘s bis zu Goethes Wohnhaus, studiert Astrid moderne und barocke Violine, Astrid tritt mit ihrem Motto an: „Musik ist universell“ und gewinnt damit ganz spezielle Preise: So überzeugte sie mit gut hörbaren Thesen Jury und Publikum beim Szymon Goldberg Award, letztes Jahr beim Lions Musikpreis. Ihr virtuoses Denken am Instrument wird unterstützt; denn seit 2015 ist Astrid Stipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Mit Dirigenten wie Sanderling, Weigle, Butt, Chuang und Nott, kam es zu wohlklingendem Gedankenaustausch. Astrids universelles Musikdenken äußert sich solistisch oder im Ensemble; auf der Weimarer Bach-Biennale, bei den Fasch-Festtagen in Zerbst, beim Usedomer Musikfestival, bei den Gezeiten-Konzerten, Ostfriesland. Im Foyer der Berliner Philharmonie stellte Astrid ihre Thesen in einem Lunchkonzert vor. Bis in ein Krabbelkonzert der Jenaer Philharmoniker spielte sie sich solistisch in die Herzen der allerjüngsten Hörer. T e x t : T i m o B r u n k e , SlamPoet

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6 PROGRAMM Vorrunde A

13.10 – 13.40 Uhr Tomasz Skweres (*1984), TONALi17-Kompositionspreisgewinner Impact – für Violine solo Johann Sebastian Bach (1685-1750) Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004 – I. Allemanda, II. Corrente, III. Sarabanda, IV. Giga Eugène Ysaÿe (1858-1931) Sonate Nr. 2 a-Moll op. 27 Vorrunde B 12.20 – 12.40 Uhr Vorrunde C 13.10 – 13.40 Uhr Igor Strawinsky (1882-1971) Divertimento nach „Le Baiser de la Fee” Camille Saint-Saëns (1835-1921), arr. Eugène Ysaÿe (1858-1931) Caprice d’après l’Etude en forme de Valse Nr. 6 op. 52 Finale Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) Violinkonzert Nr. 2 e-Moll op. 64

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Louise Wehr „P h an t as ie. “

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Louise ist ein Münchner Kindl. In den legendären Kinderkonzerten der Münchner Philharmoniker wirkt sie als Solistin mit.

Bei „Jugend musiziert“ räumt sie ab, solistisch, aber nicht egoistisch; auch kammermusikalisch, aber nicht im stillen Kämmerlein. 2012 gewinnt sie den 1. Preis beim Pariser „Concours Flame“, und mit Pianist Alex Vorontsov den Eduard-Söring-Preis Beim Schleswig-Holstein Musik Festival, vor vier Jahren war das, bekommt sie den Förder- und auch noch den Publikumspreis.

Festivals laden sie ein von der Waterkant bis zum Bodensee: das Schleswig-Holstein Musik Festival, die Festspiele Neubrandenburg, die Festspiele des NDR, das Violinfestival junger Meister in Lindau. Und weil sie auch noch beim Deutschen Musikinstrumentenfonds einen Preis bekommt, spielt Louise Wehr eine Goffriller von 1723 aus dem dortigen Fundus. T e x t : T i m o B r u n k e , SlamPoet

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7 PROGRAMM Vorrunde A

15.15 – 15.45 Uhr Johann Sebastian Bach (1685-1750) Sonate Nr. 1 g-Moll BWV 1001 – I. Adagio, II. Fuga Tomasz Skweres (*1984), TONALi17-Kompositionspreisgewinner Impact – für Violine solo Niccolò Paganini (1782-1840) „Nel cor più non mi sento“ G-Dur op. 38 Vorrunde B 15.00 – 15.20 Uhr Vorrunde C 15.15 – 15.45 Uhr Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Sonate A-Dur KV 305: I. Allegro molto Leoš Janáček (1854-1928) Sonate für Violine und Klavier JW 7/7 Camille Saint-Säens (1835-1921) Introduktion und Rondo capriccioso a-Moll op. 28 Finale Sergej Prokofjew (1891-1953) Violinkonzert Nr. 1 D-Dur op. 19

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Josef Vlcek „No rm ale M e ns ch e n ko m m e n i n d i e m id lif e-cris is  …

M ein e El te rn e rö f fn e n e i n e B ä cke rei, w eil – w aru m n ich t ?“

// TEILNEHMEN

Josef kommt aus der Goldenen Stadt. Den ersten Ton seines Geigerlebens spielt er mit fünf Jahren. Mit seiner Familie, allesamt Musiker, könnte er ein Kammerorchester gründen. In der Klasse von Radka Beranova spielt er sich warm bis zum Abitur, als Exposition seines Geigerlebens. Dann die Durchführung - erstes Thema: er studiert in Dresden, bei Natalia Prishepenko. Das zweite Thema der Durchführung seines Geigerlebens: er setzt sich meisterlichen Impulsen aus, bei Josef Suk, Ivan Zenaty, Joshua Epstein, Ray Chen. In die Sinfonie der Namen reihen sich Preise ein. Vor und mit Orchestern aufzutreten instrumentiert seine Laufbahn. Die Brücke-Most-Stiftung in Dresden, der Deutsche Akademische Austauschdienst fördern gern den zweiten Satz in Josefs Geigerleben. Die weiteren Sätze folgen... T e x t : T i m o B r u n k e , SlamPoet

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8 PROGRAMM Vorrunde A

15.50 – 16.20 Uhr Eugène Ysaÿe (1858-1931) Sonate Nr. 3 d-Moll op. 27 Tomasz Skweres (*1984), TONALi17-Kompositionspreisgewinner Impact – für Violine solo Johann Sebastian Bach (1685-1750) Sonate Nr. 1 g-Moll BWV 1001 – I. Adagio, II. Fuga Niccolò Paganini (1782-1840) Caprice Nr. 24 a-Moll op. 1 Vorrunde B 15.25 – 15.45 Uhr Vorrunde C 15.50 – 16.20 Uhr Ludwig van Beethoven (1770-1827) Sonate Nr. 9 A-Dur “Kreutzer-Sonate” op. 47 – I. Adagio sostenuto – Presto Béla Bartók (1881-1945) Rhapsodie Nr. 1 Sz. 87 Camille Saint-Saëns (1835-1921), arr. Eugène Ysaÿe (1858-1931) Caprice d’après l’Etude en forme de Valse op. 52 Nr. 6 Finale Sergej Prokofjew (1891-1953) Violinkonzert Nr. 1 D-Dur op. 19

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„Ur te xt i s l o ve , U rte xt i s l i fe “

Anne Maria Wehrmeyer

// TEILNEHMEN

Mit vier Jährchen öffnet sie ihren Puppenwagen, hebt ganz sachte eine Geige heraus. Mit neun Jahren empfängt sie die Hochschule für Musik „Hanns Eisler“. Dann zieht die Familie nach Regensburg. Anne Maria studiert bei Conrad von der Goltz. Ein Jungstudium führt sie donauabwärts – nach Wien. Seit drei Jahren übt sie an der Uni Augsburg, bei Linus Roth, dort wo Leopold Mozarts Geist durch die Gänge weht. Beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert‘‘ heimst sie Erste Preise im Plural ein. „Gold“ musiziert sie in Turin und Bayreuth, in Lichtenberg und Pörtschach – die Liste ginge noch weiter, wäre der Blick nicht nach vorn gerichtet.

Ihre beste Freundin ist über dreihundert Jahre alt: der Deutsche Musikinstrumentenfonds gab ihr zu treuen Händen eine 1710er Violine von Testore aus. T e x t : T i m o B r u n k e , SlamPoet

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9 PROGRAMM Vorrunde A

16.25 – 16.55 Uhr Johann Sebastian Bach (1685-1750) Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004 – I. Allemande, II. Corrente, III. Sarabande, IV. Giga Tomasz Skweres (*1984), TONALi17-Kompositionspreisgewinner Impact – für Violine solo Nathan Milstein (1903-1992) Paganiniana Vorrunde B 15.50 – 16.10 Uhr Vorrunde C 16.25 – 16.55 Uhr Johannes Brahms (1833-1897) Sonate Nr. 3 d-Moll op. 108 – I. Allegro Ludwig van Beethoven (1770-1827) Violinromanze Nr. 2 F-Dur op. 50 Maurice Ravel (1875-1937) Tzigane op. 76 Finale Max Bruch (1838-1920) Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26

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Sie hat es selbst erzählt: ein Geiger im Fernsehen hat sie für ihr Leben inspiriert. Da war sie vier, bekam große Ohren, und die Eltern legten ihr eine Geige in den Arm.

Sara Domjanić „ E ri nn e run g e n b l e i be n für im m er! “

Wie Sara es schaffte, mit niedlichen fünf Jahren ihren ersten Wettbewerb zu gewinnen, das bleibt ihr köstliches Geheimnis. Dann regnet es Preise: beim österreichischen „Prima la Musica“. beim Liechtensteinischen und Schweizer Jugendmusikwettbewerb, beim „Eurovision Young Musicians“, bei „Etüden und Skalen“ in Zagreb. Dafür, dass sie gern lange in der Flamingo-Bar in Berlin-Mitte sitzt, fliegt sie verdächtig viel durch die Welt: als Solistin mit dem WDR Sinfonieorchester, dem L’Orchestre Philharmonique de Marseille, mit dem Hong Kong Philharmonic Orchestra. Dafür, dass sie auch gern singt – Rock und Pop, und gern Klavier und Theater spielt, tritt sie als Geigerin ganz schön entschlossen auf: im Sultanat Oman, beim Kissinger Sommer, in Zürich, Leipzig, München, Berlin und Paris, in Dubrovnik, Moskau, Washington und Hong Kong. Was muss das für ein Geiger gewesen sein, damals mit vier, im Fernsehen... T e x t : T i m o B r u n k e , SlamPoet

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10 PROGRAMM Vorrunde A 17.15 – 17.45 Uhr Paul Hindemith (1895-1963) Sonate Nr. 2 op. 31 Tomasz Skweres (*1984), TONALi17-Kompositionspreisgewinner Impact – für Violine solo Eugène Ysaÿe (1858-1931) Sonate Nr. 2 a-Moll op. 27 Vorrunde B 16.30 – 16.50 Uhr Vorrunde C 17.15 – 17.45 Uhr Ludwig van Beethoven (1770-1827) Sonate Nr. 8 G-Dur op. 30 Nr. 3 Pablo de Sarasate (1844-1908) Carmen-Fantasie op. 25 Finale Max Bruch (1838-1920) Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26

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Wie das wohl war, als Xenia mit 5 Jahren ihren ersten Geigenunterricht bekam?

Xenia Geugelin „B LA U – a ls S y mb ol f ür d i e e w i g e S u ch e na ch d em G lü ck! “

Was sie wohl bei ihren Lehrern gelernt hat, bevor sie mit 13 Jahren an die Musikhochschule Freiburg wechselte? Ob sie in Karlsruhe, als Studentin bei Professor J. Rissin an der Musikhochschule Karlsruhe auch so vieles und gern beobachten konnte? Wie haben wohl ihre Freunde reagiert, als sie ihre ersten Stipendien gewann, an der Musikhochschule Freiburg, das Stipendium der Yehudi-Menuhin-Stiftung?

Welche Konzerterlebnisse füllen ihr Tagebuch: die mit der Jungen Deutschen Philharmonie, die mit dem Euroclassic Festivalorchester, oder die mit dem Gustav-Mahler-Jugendorchester? Und welche Tournee hat sie am meisten beeindruckt: die nach London, die nach Amsterdam, Madrid, Wien oder die in die Vereinigten Arabischen Emirate? Wie fühlt es sich wohl für Xenia an, auf einer Geige zu spielen, die sechzehn Mal so alt ist wie sie selbst? T e x t : T i m o B r u n k e , SlamPoet

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11 PROGRAMM Vorrunde A

17.50 – 18.20 Uhr Johann Sebastian Bach (1685-1750) Partita Nr. 1 h-Moll BWV 1002 – I. Allemanda, II. Corrente Tomasz Skweres (*1984), TONALi17-Kompositionspreisgewinner Impact – für Violine solo Eugène Ysaÿe (1858-1931) Sonate Nr. 3 d-Moll op. 27 Vorrunde B 16.55 – 17.15 Uhr Vorrunde C 17.50 – 18.20 Uhr Johannes Brahms (1833-1897) Sonate Nr. 3 d-Moll op. 108 Piotr Iljitsch Tschaikowski (1840-1893) Mélodie Nr. 3 Es-Dur op. 42 Finale Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) Violinkonzert Nr. 2 e-Moll op. 64

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Sumina Studer

„ Ta g für Ta g l e rn e n w ir N eu es , S tück für S tü ck ö f fnen w ir u n s ere Blü t e. “

// TEILNEHMEN

Sumina will sich selbst besser verstehen, hat dazu die Musik gewählt, spielt, forscht, spielt, forscht, und gewinnt nebenbei große Preise:

Je weiter sie menschliche Gefühle erforscht, desto weiter kommt sie herum: in München ein Auftritt für den Bayerischen Rundfunk, öffentliche Empfindungsforschung in der Schweiz, in China, Taiwan und Österreich, zuletzt in Neuseeland und Japan. Dass sie amtlich auch studiert, bei Antje Weithaas in Berlin, kommt ihren Forschungen sehr zugute.

Weitere Laborleiter, also Meisterkurs-Geber sind A. Rosand, R. Vamos, M. Martin, P. Amoyal, U. Hoelscher, I. Ozim und P. Vernikov.

Letztes Jahr hat ihr der Deutschen Musikinstrumentenfonds. eine Violine von Giuseppe Marconcini überreicht mit den Worten: forsch‘ für uns weiter, Sumina. T e x t : T i m o B r u n k e , SlamPoet

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12 PROGRAMM Vorrunde A

18.25 – 18.55 Uhr Johann Sebastian Bach (1685-1750) Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004 – V. Chaconne Tomasz Skweres (*1984), TONALi17-Kompositionspreisgewinner Impact – für Violine solo Niccolò Paganini (1782-1840) Caprice Nr. 24 a-Moll op. 1 Vorrunde B 17.20 – 17.45 Uhr Vorrunde C 18.25 – 18.55 Uhr Maurice Ravel (1875-1937) Sonate Nr. 2 G-Dur Franz Waxman (1906-1967) Carmen Fantasie Finale Sergej Prokofjew (1891-1953) Violinkonzert Nr. 1 D-Dur op. 19

Künstler Clip


// TEILNEHMEN

Dorothea wächst mit sechs Geschwistern auf und das in Stuttgart und mit Freude am Leben.

Dankbar nimmt sie ersten Unterricht bei Ulrike Abdank, und tauscht dazu die Geige aus Pappe gegen eine echte ein.

Mit zehn Jahren wechselt sie mit froher Erwartung

Dorothea Stepp „M us ik ve rbre i te t Em o ti o n e n. “

Stuttgart gegen Hannover, Hannover gegen Berlin.

Und Jahr für Jahr sät sie Freude: beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert erntet sie sieben erste Bundespreise, bei der Stiftung Musikleben Sonderpreise.

Im Jahr 2009 freut sie sich so – dass sie den ersten Preis macht beim Internationalen Concours Flame in Paris und den zweiten Preis hinterher beim Hindemith Wettbewerb Berlin.

Dorothea war gut drauf beim Schleswig-Holstein Musik Festival, bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, den Brandenburgischen Sommerkonzerten, im Bremer Sendesaal, im NDR Sendesaal Hannover und im Konzerthaus Berlin.

Als Solistin und auf Glücksmomente-Mission spielt sie auf: mit dem Hochschulorchester Hannover, mit regionalen Jugendorchestern, mit dem Göttinger Symphonie Orchester.

Eine Carlo-Tononi-Geige von 1727 wird ihre beste Freundin, dank der Deutschen Musikleben Stiftung, die Freude nimmt so schnell kein Ende. T e x t : T i m o B r u n k e , SlamPoet

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/ / E R S TA U N E N

Sprung ins kalte Wasser

TONALi an der Uni Witten /Herdecke nicht komplett freie Hand lassen? Um den Ansatz von TONALi zu verinnerJule Baxmann

lichen und weiterzutragen, ist es wichtig, alles, vom eigenen Denken über den Sinn hinter der Programmauswahl bis zur Stuhl-Anordnung im Konzert Eine Gruppe junger TONALi-Musiker sitzt verteilt inmitten von hinterfragen zu lernen und sich ehrliche Antworten geben zu können. Sich Patienten des Herdecker Krankenhauses. Sehr alte und sehr junge bewusst zu machen, was es eigentlich ist, dass das eigene Konzert rechtferZuhörer sind gekommen – sogar ein Mann, der im Koma liegt, tigt. Sich nicht zufrieden zu geben mit einem „Ja, passt schon“, sondern sich wurde auf einer Liege dazu geholt. In der Hoffnung, er möge ernsthaft mit seinem Dasein, seiner Funktion und seinem Einfluss als Künstler etwas von der Musik mitbekommen, hat seine Frau ihn mit in auseinanderzusetzen und sich darüber im Klaren zu sein, welche besondere das geräumige Krankenhaus-Café gebracht, wo gleich elf faszi- Verantwortung man als fähiger Musiker für die Entwicklung der Gesellschaft nierende Geigerinnen und ein Geiger auftreten werden. In freu- trägt. Genau deswegen wurden ihnen während des Workshops viele Fragen dig-gelassener Erwartung steht Ziling als erste auf und beginnt, ans Herz gelegt, wie z.B.: „Warum ist nur künstlerisch exzellent, wer sich eine malerische, zarte Sonate auf ihrer Geige zu spielen.

gesellschaftlich engagiert?“ und „Wie können künstlerische Werte zu gesellschaftlichen Werten werden?“, über die sich Zweierpaare jeweils lange unter-

Keine Worte im Anschluss, kein Klatschen. Der ganz besondere hielten. So wurde die Kreativität der Musiker angeregt, und sie fingen an, eigenMoment nach dem Spiel bleibt erhalten. Die nächste Musikerin initiativ Konzertideen auszugestalten. Sie setzten sich anhand der Fragen mit steht auf und spielt. Es entsteht eine sehr schöne, intime Atmo- der aktuellen Situation im klassischen Konzertwesen und dem Kulturleben sphäre, die das gesamte Konzert hindurch anhält und es überdau- auseinander und kamen zu neuen, spannenden Erkenntnissen. Neben allen ert. So wurden am Anfang des TONALi-Jahres alle diesjährigen tiefgreifenden Überlegungen bestand aber auch ein wichtiger Teil unserer Geiger gleich ein Teil des Geistes von TONALi: Sich mitten in gemeinsamen Zeit daraus, sich ganz einfach kennenzulernen. Und so sader Gesellschaft sozial zu engagieren – insbesondere dort, wo ßen wir noch an den Abenden beisammen, nach dem Filmgucken auf einem Menschen der Zugang zu klassischer Musik erschwert wird. Kissenlager, im Anschluss an das Krankenhaus-Konzert beim gemeinsamen Dieser Abend ist ein wichtiger Teil des alljährlichen Workshops Essen und natürlich am letzten Abend, um in den Geburtstag von Maria hinin an der privaten Uni Witten/Herdecke, bei dem sich alle einzufeiern, die während unserer Zeit in Witten siebzehn wurde. 12 TONALi-Teilnehmer das erste Mal kennenlernen. Eine besondere Stimmung begleitete dieses sehr lange Wochen- Ein größerer Schritt noch im Prozess des Kennenlernens war, dass wir am ende, denn wir versammelten uns nicht als Ausrichter und Teil- letzten Tag ausnahmslos alle in die Welt des 5RhythmsDance eintauchten. nehmer eines Wettbewerbes, sondern als Gruppe mit einem ge- Der Tänzer Tom R. Schulz sprach hochinteressant darüber, wie wichtig es – meinsamen Ziel.

insbesondere als Musiker – ist, auf seinen Körper zu hören und ein differenziertes Bewusstsein für ihn zu entwickeln. In diesem Sinne folgten wir Tom,

Jeder bereitete einen simulierten Konzertauftritt vor und wurde ließen unseren Füßen, Knien, Hüften, Händen, Ellenbogen und dem Kopf freie anschließend von allen anderen beraten. Die Konzepte der Fahrt und tanzten eine sogenannte Wave, in der völlig losgelöst und doch 10-Minuten-Auftritte wurden im Vorhinein von uns thematisch ganz bewusst sich bewegt wurde. beeinflusst: Die „12 Regeln zum erfolgreichen Widerstand“ von Harald Welzer begleiten TONALi schon lange. Dieses Jahr war Während dieses mehrtägigen Workshops wurde aus Wettbewerbskonkurrenjede einzelne davon bereits Wochen vor dem Workshop von je ten eine Gemeinschaft. Alle Teilnehmer lernten sich nicht nur als Musiker, einem Teilnehmer ausgewählt worden. Nach langer Gedanken- sondern vor allem als Menschen kennen. spielerei und freier Beschäftigung mit der individuellen Regel sollte das Simulationskonzert nun das Resultat der Überlegungen darstellen. Aber warum der Aufwand? Warum den Musikern

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i L A TON e s i e r p t p u Ha Jurypreise 1. Preis:10.000 Euro

Aufnahme in die TONALiSTEN Agentur

2. Preis: 5.000 Euro 3. Preis: 3.000 Euro

Die/der GewinnerIn des TONALi17-Violinwettbewerbes wird in die gemeinnützige TONALiSTEN Agentur aufgenommen, deren Gesellschafter die Agentur HarrisonParrott, die TONALi gGmbH und Hanni Liang sind.

Die TONALi17-Hauptpreise werden von der Oscar und Vera Ritter-Stiftung gestiftet.

Publikumspreis Publikumspreis 3.000 Euro Der Publikumspreis finanziert sich aus dem Eintrittsgeld vom Finale.

NDR Kultur-Sonderpreis „Lisa Batiashvili“

Der Sonderpreis bringt im Rahmen der „NDR Kultur Foyerkonzerte“ die Stargeigerin Lisa Batiashvili gemeinsam mit einem TONALi-Preisträger auf die Bühne. Die Musikerwahl sowie die Bekanntgabe erfolgt durch Lisa Batiashvili im TONALi-Elbphilharmonie-Finale am 8. Juli 2017 persönlich.

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// ZU GEWINNEN

Der/Die TONALi17-GewinnerIn erhält ein Solisten-Engagement mit dem renommierten Botschafter der russischen Seele, dem Orchester des Mariinsky-Theaters Sankt Petersburg.

Sonderpreis des Tonhalle Orchester Zürich

Der/Die TONALi17-GewinnerIn erhält ein Engagement in der Konzertreihe “Série jeunes” der Tonhalle Orchesters Zürich.

Ein Konzertauftritt im Rahmen des Festivals „Musik in den Häusern der Stadt“

Stipendien für die Kronberg Academy

TONALi17-Sonderpreise

Sonderpreis des Mariinsky Orchestra Sankt Petersburg

Die TONALi17 - Finalisten erhalten die Möglichkeit, an den Violine-Meisterkursen 2017, sofern sie das obligatorische Vorspiel für sich entschieden haben, teilzunehmen. Die Kronberg Academy übernimmt je nach finanzieller Situation die Teilnahmegebühr. Die TONALi17 – Finalisten können kostenfrei am Programm Mit Musik – Miteinander teilnehmen, sofern sie auf Grundlage einer Anmeldung einen Platz bekommen.

Sonderpreis der Hamburgischen Vereinigung von Freunden der Kammermusik

Die Hamburgische Vereinigung von Freunden der Kammermusik vergibt (optional) im Rahmen von TONALi einen Sonderpreis, der einen TONALi-Musiker gemeinsam mit einem namhaften Ensemble auf die Bühne bringt.

saltarello-Sonderpreis

Der/die Preisträger/in wird das Abschlusskonzert des Festivals am 12. November 2017 in der Grundbuchhalle in Hamburg spielen und erhält damit einen prominenten Platz im JubiläumsProgramm der renommierten Konzertreihe, die in diesem Jahr zum 10. Mal in Folge in Hamburg stattfindet. kunstsalon.de

Dieser Sonderpreis wird vom Verein „Freunde des Sendesaales“ in Bremen vergeben und beinhaltet einen Auftritt in der Konzertreihe „saltarello – Ausnahmetalente im Sendesaal“. Der professionelle Mitschnitt des Konzerts (Audio und Video) wird den Musikern für Promotionszwecke zur Verfügung gestellt.

Mieczysław-Weinberg-Preis 1.000 Euro Der mit 1.000 Euro dotierte Mieczyslaw-Weinberg-Preis wird von dem Musikverlag Peermusic Classical im Rahmen des TONALi17 vergeben. Zu Ehren des polnisch-jüdischen Komponisten Mieczysław Weinberg (1919-1996) wird der Preisträger sowohl für eine herausragende Interpretation eines Werkes des 20. oder 21. Jahrhunderts gekürt, als auch für ein innovatives musikalisches Verständnis ausgezeichnet. Mit diesem Preis soll jedoch auch die künstlerische Auseinandersetzung mit dem einzigartigen Oeuvre des posthum wiederentdeckten Komponisten gefördert werden. Deshalb verpflichtet sich der Preisträger dazu, im kommenden TONALi-Jahr ein Konzert zu geben, in dem – neben anderen Werken des Musikverlags Peermusic Classical – mindestens ein Werk Weinbergs zu hören ist. Auf Vorschlag der Jury kann der Preis auch geteilt oder nicht vergeben werden.

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// ZU GEWINNEN Altmark Festspiele

Brahms-Festival an der Musikhochschule Lübeck

Konzertvermittlungen

Bundesjugendballett

Der TONALi17-Hauptpreis (gilt ggf. auch für die anderen

Bundesjugendorchester

Wettbewerbs-Teilnehmer) schließt eine Option auf Debütrezitale

Celloakademie Rutesheim

und -konzerte sowie Arbeitsphasen mit Orchestern und

Classical Beat

Ensembles von internationalem Rang ein. Ziel ist es, praktische

Copenhagen Summer Festival

Konzerterfahrungen zu sammeln und bekannte Künstlergrößen

Deutsche Kammerakademie Neuss

und Ensembles kennenzulernen, um ggf. auch neue Aufführungs-

Deutsche Komponistenverband

formate zu erproben.

Beethovenfest Bonn

Deutsche Stiftung Musikleben Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Gezeitenkonzerte

SchülerjuryPreis der Trede-Stiftung

Hamburgische Vereinigung von Freunden der Kammermusik

3 x 2.000 Euro

Hochschule für Musik und Theater Hamburg

Die drei mit jeweils 2.000 Euro dotierten

Jugend musiziert

Schülerjury-Preise werden im Rahmen der

Julius-Stern-Institut

Vorrunde B zum Thema „Kreativer Musiker“

junge norddeutsche philharmonie

von einer 24-köpfigen Schülerjury aus 12

Kammermusiktage Ahrenshoop

Hamburger Schulen vergeben. Die Schülerjury

Kissinger Sommer

bewertet - nach vorherigem Coaching durch

Klassik nah dran

das TONALi-Team – die jeweils 20-minütigen

Klaviertage Unterelbe

Präsentationen, die kreativ, authentisch,

Kronberg Academy

zukunftsweisend moderiert und musikalisch

Künstlerhaus am Lenbachplatz

relevant sein sollen. Die jeweiligen Preise

Kurpfälzisches Kammerorchester

ermöglichen den Gewinnern die Realisierung

dogma chamber orchestra Ensemble Resonanz Ferrara Musica Festspiele Mecklenburg-Vorpommern

Mariinsky Orchestra Mariinsky Theater Molyvos International Music Festival Münchner Bach-Orchester Musikalischer Sommer in Ostfriesland Musik in den Häusern der Stadt NDR Kultur netzwerk junge ohren Niedersächsische Musiktage Nicolaisaal Potsdam Nürnberger Symphoniker PODIUM Festival Esslingen saltarello – Ausnahmetalente im Sendesaal Sasel-Haus Schleswig-Holstein Musik Festival Staatliche Jugendmusikschule Hamburg Tivoli Vredenburg, Utrecht Tonhalle Orchester Zürich Trans-Siberian Art Festival

Stipendium für die Sommerakademie Concerto 21

Kooperationspartner

BASF-Kulturmanagement

eines kreativen Konzertformates in Hamburg.

Die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. vergibt im Rahmen des TONALi17 ein Stipendium für Concerto21., dem Meisterkurs der etwas anderen Art. Es geht um die Suche nach dem klassischen Konzert, das in unsere Zeit passt. Concerto21. bietet Musikern, jungen Musikmanagern und Festivalleitern die Möglichkeit, gemeinsam mit hochkarätigen Gesprächspartnern aus der Musikszene über zeitgemäße Konzertformate nachzudenken, neue Programmdramaturgien zu entwickeln und Stimmung(en) im Konzertsaal zu erzeugen. Die Nominierung eines geeigneten Teilnehmers erfolgt durch die Wettbewerbsleitung. Eine letztgültige Einladung behält sich die Stiftung vor.

Tschaikowski-Saal Villa Papendorf u.v.m.

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// GEWINNEN

TONALi17 Kompositionspreis-Gewinner

Kompositionspreis

Tomasz Skweres Mit polnischen, österreichischen Wurzeln, lebt Tomasz heute in Regensburg und Wien. Dort hat er das Töne setzen studiert, bei Chaya Czernowin, Detlev Müller-Siemens; das Cello-Virtuosentum bei Stefan Kropfitsch und Valentin Erben. Seine Kompositionen heißen: „Critical Mass“, „Besessenheit“, „Tituba“, „Short story“ oder „Kristall“. Seine Werke kommen an - und heraus beim Verlag Doblinger; auf den Bühnen in Wien, Bern, Korea, Hong Kong und Bukarest. Nebenbei streicht er als Solocellist beim Philharmonischen Orchester Regensburg; seit letztem Jahr ist er Dozent an der Hochschule für Musik in Detmold. Das passt alles noch in ein Leben, von dem es heißt, wie in einem seiner Stücke: „Die Geometrie des Himmels ist unerhört“.

Impact – für Violine solo, TONALi17 Gewinnerkomposition Preise Finalistengeld 3 x 1.000 Euro Gewinnerkomposition: 1.000 Euro Der Kompositionspreis wird von der Oscar und Vera Ritter-Stiftung gestiftet. Herausgabe der Gewinnerkomposition Die Gewinner-Komposition wird von den SikorskiMusikverlagen herausgegeben. Der Gewinner wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Verlages vorgestellt.

TONALi17 Kompositionspreis-Jury Hans-Peter Dott, Komponist, Gerald Resch, TONALi12 Kompositionspreis-Gewinner Elmar Lampson, Komponist Graham Lack, Komponist Fabian Müller, Komponist Gabriel Teschner, Komponist Steven Heelein, TONALi16, Kompositionspreis-Gewinner

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To m a s z S k w e r e s ( * 1 9 8 4 ) „Impact“ ist ein innerer Monolog, der sich imaginär im menschlichen Gehirn abspielt. Das ganze Stück besteht aus drei Charakteren, deren Gegenüberstellung ein Spannungsfeld erzeugt, das zum Hauptgeschehen des Werkes wird. Der erste musikalische Hauptgedanke ist eine anfangs ruhige, kantable

Werkbeschreibung

melodische Linie, die eine zwar langsame, aber auch ständige und kompromisslose Zunahme an Energie aufweist, um letztendlich, wie von einer Gravitation angezogen, in den tiefsten Ton der Violine, das „g“, hineinzustürzen. Dieser Aufprall – „Impact“ – bildet jedes mal den Wendepunkt in der dramaturgischen Entwicklung des Stückes. Jean Sibelius (1865-1957) Der zweite Charakter – ein Resultat der bei dem Sturz freigesetzten

Lemminkäinen Paluu (Lemminkäinens Rückkehr)

Energie – wird durch die flirrenden, unkonkreten, scheinbar chao-

aus »Lemminkäinen-Suite« op. 22

tisch in den Raum schwebenden musikalischen Objekte dargestellt. Eine Bosheit, ein Fehlurteil Der dritte Hauptgedanke ist ein spannungsgeladener Abgesang, der

... einige der gräßlichsten Harmonien und Passagen, die ich je gehört

stets eine Reduktion der Energie aufweist.

habe, eine Mischung von musikalischem Quatsch und Selbstquälerei. Ein Teil der Zuschauer suchte das Weite, um Luft zu schöpfen – das

So bilden die drei Motive zusammengenommen eine heterogene

erste Erquickliche seit Beginn des Konzerts.

Spannungskurve: langsamer Aufbau bis hin zum Impact – Freiset-

— Louis Elson, 1914

zung der Energie – Reduktion. Was ist ein Konzert? Im Laufe der Entwicklung des Werkes treffen die Charaktere in

Juri de Marco

unterschiedlichsten Relationen und Wechselwirkungen aufeinander und bilden, nach mehreren gescheiterten Versuchen, einen großen

Welchen Wert hat dieses kulturelle Ereignis noch in der

dramaturgischen Aufbau bis hin zum motorischen, äußerst schnellen

Gesellschaft?

und dynamischen Mittelteil - hier wird die Idee des Impacts – also Diese Fragen stelle ich mir als Komponist, als klassi-

des Hineinstürzens – exzessiv zelebriert.

scher Hornist und als Jazz-Trompeter mit meinem frisch Nach der endgültigen Explosion verschmelzen alle Motive zu einer

gegründeten STEGREIF.orchester, welches auswendig

heterogenen absteigenden Linie – einen Abgesang, der die Energie

und ohne Dirigent spielt und klassische Werke nicht

zum völligen Stillstand bringt.

nur neu interpretiert, sondern auch improvisiert und inszeniert. Im Labor des STEGREIF.orchesters machte ich wichtige Erfahrungen, die in die heutige Performance von Jean Sibelius’ „Lemminkainen Paluu“ (Lemminkäinens Rückkehr) mit einfließen. Wenn es etwas gibt, was die Berechtigung hat, hier gedruckt zu werden, wäre es meiner Meinung nach, dass unreflektierte Konventionen in einem neuen klassischen Konzertsaal des 21. Jahrhunderts, wie der Elbphilharmonie, nichts mehr zu suchen haben. Wenn es euch also beliebt, reinzuklatschen, aufzustehen oder gar zu tanzen, dann tut es, niemand zwingt euch dazu, stillschweigend auf eurem Stuhl zu sitzen!

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// WISSEN

Wir bekommen die letzte der Vier Legenden zu hören – deren Name zu verstehen gibt, dass die Werke auch für sich allein stehen können, obwohl sie wie eine Art Sinfonie eine Ganzheit bilden. Den Abschluss des Zyklus bildet der 4. Satz, in dem Lemminkäinen heimwärts zieht. Im Gegensatz zu den beiden Mittelsätzen ist die Musik dieses Satzes lebhaft und feurig. Lemminkäinen ist des Kämpfens müde. Aus seinen Sorgen konstruiert er schwarze Pferde, aus schweren Tagen gestaltet er die Zügel und aus geheimem Kummer die Sättel. So reitet er in atemlosem Galopp heim zu seiner alten Mutter. Mit einer fast durchgehenden Sechzehntelbewegung wird die Ruhelosigkeit des Helden symbolisiert, der schließlich in einem triumphalen Finale die Heimat erreicht. Sibelius konnte in seiner Kindheit dem Klavierspiel, soweit es die technische Seite betraf, keinen Geschmack

Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847)

abgewinnen; wohl aber erging er sich gerne am Klavier

Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64

in Fantasien und Träumereien. Lasst uns an Sibelius ein

Seit der Entstehung des Geigenbaus im 16. Jahrhundert in Italien wurde

Beispiel nehmen: Musik machen und dabei das eigene

die Geige immer wieder weiterentwickelt und an die neuen Anforderungen

Herz sprechen lassen! Von technischen Herausforderun-

des Konzertbetriebs angepasst. Gerade zu Anfang des 19. Jahrhunderts,

gen sollten wir uns dabei nicht abschrecken lassen. Wie

zu den Zeiten von Mendelssohn, wurde die Geige so verändert, dass

Herbert von Karajan einmal sagte: „Sibelius’ Musik lässt

sie sich auch in den neuen großen Orchesterbesetzungen durchsetzen

sich in kein Schema und keinen überkommenen Stil fas-

konnte. Felix Mendelssohns Violinkonzert in e-moll ist mit einem vollen

sen; sie ist etwas wirklich Zeitloses…“ Ich lade euch zu

Orchesterapparat mit Streichern, Pauken, Holz- und Blechbläsern be-

einem kleinen zeitlosen Moment ein, in dem wir nicht an

setzt, und die Geige wäre ohne diese Veränderungen wohl nur schlecht

gestern oder morgen denken. Sondern an JETZT!

zu hören gewesen. Mendelssohns Violinkonzert gehört zu den beliebtesten Violinkonzerten überhaupt. Gleich bei der Uraufführung wurde es

Solostücke

vom Publikum positiv aufgenommen. Und das, obwohl es einige damals unübliche Neuerungen enthält. So haben wir beispielsweise einen für ein Solokonzert sehr ungewöhnlichen Anfang: die Sologeige setzt gleich zu Beginn des Konzerts mit der Hauptmelodie des Stückes ein, während das Orchester nur begleitet. So etwas gab es vorher nicht. Eigentlich war es dem Orchester vorbehalten, die wichtigsten Melodien und Motive vorzustellen. Dieser Konvention widersetzte sich Mendelssohn. 1. Satz: Allegro molto appassionato (dt.: schnell und sehr leidenschaftlich) In diesem Satz beginnt die Solovioline mit dem schwungvollen und dennoch traurig-leidenschaftlichen Hauptthema des Satzes, vom Orchester mit einer wogenden Begleitung unterlegt, bevor das Thema vom ganzen Orchester übernommen wird. Höre am Anfang gut zu, dann erkennst du dieses hinreißende Thema immer wieder.

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Es gibt aber noch ein zweites, fröhlicheres Thema. Es ist mit tranquillo, d.h. ruhig, überschrieben. Dieser Teil ist leicht zu erkennen, da sich die Musik deutlich beruhigt und zuversichtlicher und gelassener klingt.

nach Paris, und in den Wirren der Geschichte wurde das Werk dann doch erst Ende Oktober 1923 das erste Mal

Hörst du in der Mitte des Satzes auch die Kadenz? Die Kadenz wurde

aufgeführt. Und auch da lief es zunächst nicht rund. Ei-

früher improvisiert, damit der Solist sein Können unter Beweis stellen

nige Geiger lehnten es ab, eine solche Musik einzustu-

konnte. Nach der Kadenz steigt das Orchester sanft mit der Melodie ein.

dieren. Zu kompliziert war der Solopart den einen, zu

Der Übergang vom 1. zum 2. Satz ist fließend. Du erkennst die Vorberei-

sentimental den anderen.

tung des 2. Satzes daran, dass die Musik dramatischer wird: Es erklingen die beiden ersten Takte des Hauptthemas in verschiedenen Varianten,

1.

und dann wird es plötzlich nochmal schneller, bevor der Satz in das

(dt.: ein wenig schneller gehend, schreitend)

Satz: Andantino

Andante mündet.

In diesem Violinkonzert spielt die Violine am Anfang eine sehr schöne lyrische Melodie mit einer reinen Seele. Die

2. Satz: Andante (dt.: gehend, schreitend)

Violine setzt über dem Tremolo der Streicher zu ihrer weit

Das Andante ist ein lyrischer, ruhiger 6/8-Takt, der leidenschaftlich

ausgesponnenen Melodie an – die sie im Grunde über

dahinfließt. Diesen Satz könnt ihr einfach genießen. Achtet auf das Zwie-

den gesamten Satz hinweg fortspinnt. Wie ein großer

gespräch von Orchester und Solist. Welche Instrumente des Orchesters

Monolog wirkt der Violinpart, mal versonnen, mal heftig

passen besonders gut zum Klang der Geige?

aufbrausend – und kaum Raum zum Atmen lassend. Ganze zehn Takte nur pausiert die Sologeige während

Auch der Übergang vom 2. zum 3. Satz ist fließend und daran zu er-

des ersten Satzes.

kennen, dass die Musik wieder schneller wird und in einen pfiffigen, 2. Satz: Scherzo. Vivacissmo

lustig-heiteren Satz mündet.

(dt.: heiter, sehr lebhaft) 3. Satz: Allegro (dt.: heiter, schnell)

Im 2. Satz begegnet die reine Seele plötzlich dem Teufel.

Der letzte entsteht aus zwei Ideen, die abwechselnd, aber auch ver-

Der Soloviolinist verwandelt sich in einen Teufelsgeiger.

mischt, von Geige und Orchester gleichermaßen erklingen. Das erste

Man hört Ketten rasseln und es werden Messer geschlif-

vorwitzige und spritzige Thema wird zunächst von der Geige in hoher

fen. Somit bildet dieser Satz den kompletten Gegensatz

Lage vorgestellt. Das Orchestermotiv ist breiter und majestätischer und

zum ersten Satz. Er ist rhythmisch, akzentuiert, spuk-

steht in deutlichem Gegensatz zum Geigenthema. Die Themen sind daher

haft und grotesk. Prokofjew nutzt die Klangpalette des

leicht voneinander zu unterscheiden. Dieses Zwiegespräch von Orchester und Solist rauscht förmlich ins Ende des Konzertes. Sophie Werkmeister

Sergej Prokofjew (1891-1953) Eine Bosheit, ein Fehlurteil Prokofiews Musik ist rein verstandesmäßig, seine Melodie geschmacklos. Er ist der Psychologe der häßlichen Gefühle. — Richard Aldrich, 1918

Violinkonzert Nr. 1 Es war ein etwas holpriger Beginn: 1915, im Alter von 24 Jahren, hatte Prokofjew mit den Arbeiten an dem Werk begonnen, das er zunächst bewusst klein halten wollte. Im Herbst 1917 hätte die Uraufführung des nun doch zum vollgültigen Concerto angewachsenen Konzerts stattfinden sollen. 1918 emigrierte Prokofjew erst in die USA und später dann

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// WISSEN

Orchesters stärker als im ersten Satz. Die Solovioline trillert wild drauflos, spielt „con forza“ (dt.: mit Kraft) sein Instrument und das Ganze klingt ein bisschen wie die Musik der berühmten Duschszene aus Alfred Hitchcocks „Psycho“. 3. Satz: Moderato. Allegro moderato (dt: mäßig schnell) Das abschließende Moderato verbindet alles Gehörte. Es knüpft, wenn auch deutlich verlangsamt, an das Pulsieren des Mittelsatzes an und erinnert mit der spukhaften Fagottstimme an die dunklen Sphären. Später gesellen sich zu diesem Pochen noch die tiefen Blechbläser hinzu und wirken wie eine düstere Übermacht, der die Sologeige aberwitzige Spielfiguren in höchsten Lagen entgegenhält – bis sich schließlich nicht nur die lyrische Stimmung des ersten Satzes, sondern sogar ganz wörtlich dessen Hauptthema in einer gewaltigen

Hier schließt sich ein Teil an, in dem die Themen weiterverarbeitet wer-

Coda durchsetzt.

den und in der über diese improvisiert wird. Dieser Teil führt in den

Bianca Maria Cantelli

dramatischen Höhepunkt des Satzes. Die Geige bereitet zwar diesen Augenblick vor, das Orchester mit seiner Intensität und Ausdruckskraft unterstreicht diesen aber. Es schließt sich eine Wiederholung des An-

Max Bruch (1838-1920)

fangs an. Erkennst du sie?

Violinkonzert g-Moll op. 26 Das Violinkonzert von Max Bruch ist dem berühmten

Die Überleitung in den 2. Satz ist fließend. Nach der letzten Wiederholung

Geiger Joseph Joachim gewidmet, der ebenfalls die Ur-

des Anfangs bäumt sich der 1. Satz noch ein letztes Mal auf und führt in

aufführung des Werkes spielte und dem Komponisten

den langsamen 2. Satz in Dur.

beratend bei der Fertigstellung des Konzerts zu Seite stand. Ursprünglich war dieses Violinkonzert als Geigen-

2. Satz: Adagio (dt.: langsam)

Fantasie geplant, eine freiere musikalische Form als das

Der 2. Satz ist das Herzstück dieses Violinkonzertes. Das innige Spiel der

klassische Violinkonzert.

Geige, ihre endlos scheinenden Melodien, begleitet vom Orchester, zeugen von Bruchs schöpferischer Kreativität. Dieser Satz lädt zum Träumen ein.

1. Satz: Allegro moderato (dt.: gemäßigt schnell)

Aber Achtung: Der Anfang des Adagio taucht am Ende des Satzes wieder

Dieser Satz wurde von Bruch selbst mit „Vorspiel“

auf. Hörst du die allererste Melodie des langsamen Satzes aus den an-

überschrieben und lässt sich nur schwer in ganz klar

deren Melodien heraus?

abgegrenzte Teile gliedern. Es gibt zwei musikalische Hauptgedanken, die während des Stückes erst langsam

3. Satz: Allegro energico (dt.: schnell und energisch)

zu entstehen scheinen – der erste in g-Moll, der zweite

Der 3. Satz, ist ein reißerischer, tänzerischer Satz in ungarischem Volks-

in der Paralleltonart B-Dur. Das Moll-Thema wird bereits

tanzcharakter. Zunächst wird dieser Tanz vom Orchester nur angedeutet,

von den Bläsern in den ersten Takten angedeutet, wo-

dann von der Geige richtig ausgeführt, um dann vom Orchester übernom-

nach die Sologeige sich zunächst von der leeren g-Saite,

men zu werden. Zwischen diesem immer wiederkehrenden tänzerischen

das ist die tiefste Saite der Geige, nach oben schwingt,

Teil erklingt ein lyrisches, sehnsuchtsvolles Thema. Dieser Satz arbeitet

woraufhin sich der Ablauf in Dur wiederholt. Präge dir die-

in erster Linie mit Wiederholungen. Aber gerade diese Einfachheit macht

sen Anfang gut ein! Du wirst ihn später wiedererkennen.

diesen Satz so beliebt.

Erst nach diesem Anfang setzt die Geige mit dem ersten

Sophie Werkmeister

vollständigen musikalischen Gedanken ein. Ein weiteres, sehr gesangliches Thema wird in zuversichtlichem Dur zunächst von der Geige vorgestellt.

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Orchestre des Concerts Lamoureux, Ltg. Franco Gallini, 1954 —­­­­ Leopold Godowski: Studien über die Etüden von Frédéric Chopin / Mark-André Hamelin, 1999 —­­­­ “35 Minutes of Erroll Garner”, live in 1964

Orchestra, Ltg. Sir Simon Rattle, 2015 Concertgebouw Orchestra, Ltg. Willem Mengelberg, 1939

Amandine Beyer, Edna Stern

—­­­­ Carl Philipp Emanuel Bach: Sonaten für Violine und Fortepiano /

—­­­­ Béla Bartók: Violinkonzert Nr. 2 / Aufnahme der Uraufführung mit Zoltán Székely,

Hörtipps —­­­­ György Ligeti: Mysteries of the Macabre / Barbara Hannigan, London Symphony

Dass Tanja Becker-Bender höchste Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben in Genf, Tokio, Houston, Gorizia und Genua gewann, ist Fakt. Es ist überhaupt alles unzweifelhaft an ihrer Kunst: die Kammermusikaktivitäten, die umschwärmten CD-Einspielungen: Paganini, Reger (Violinkonzert!), Respighi. Nicht zu rütteln ist an ihrem Engagement für die Musik der Gegenwart und Zukunft, in Konzerten mit Peteris Vasks, Michael Gielen und anderen. Dass sie legendäre Lehrer hatte, gehört selbst nicht ins Reich der Sage, als da waren: Wilhelm Melcher vom Melos, Günter Pichler vom Alban Berg, Robert Mann vom Juilliard String Quartett. Auch ihre Professur an der Hamburger Hochschule für Musik wird auf Nachfrage selbstverständlich sofort bestätigt. Was meinten Sie, wen Sie vor sich haben?

Wenn er sein Publikum nicht gerade am Starnberger See oder in Ingolstadt verzückt, dann tut er dies in Berlin, in Washington, in Zürich, Wien, Mailand oder New York. Niccolò Paganini, den Teufelsgeiger, hat er entpönt, die sechs Violinkonzerte komplett auf Tonträger gebannt. Seither ist der Bann gebrochen, und Paganini-Turban bannt die Welt mit seinen Kadenzen. Von Geige zu Geige wechselt er das Ziel, bringt einen anderen Stil ins Spiel. Über 40 CD- Produktionen, das gibt ein ganzes Turban-Regal; sein selbst gegründetes Kammerorchester, „I Virtuosi di Paganini“, eine Professur in München und ein Regenschirm als Fidel Ingolf Turban, der gewitzteste, verschmitzteste PizzikatorMaestro im zeitgenössischen Klassikbusiness.

Hörtipps —­­­­ Niccolò Paganini: Violinkonzert Nr. 4 / Erstaufnahme mit Arthur Grumiaux,

// P r o f . T a n j a B e c k e r - B e n d e r

// P r o f . I n g o l f T u r b a n

Jury


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jemals geschrieben haben!

Hörtipps —­­­­ Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 5 - Adagietto —­­­­ Piotr Iljitsch Tschaikowsky: Romeo und Julia - Ouvertüre —­­­­ Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem - Lacrimosa —­­­­ … und ALLES, was Bach, Schubert, Brahms und Schumann

Regelmäßig wird sie als Jurymitglied angeworben, Holland, Deutschland, Irland; – das ist mit dem Schiff einfach nicht zu schaffen.

Am Conservatoire royal de Liège unterrichtete sie von 2014 bis 2016. Sie ist Gastprofessorin an der Uni Tilburg, an der Schule der jungen Talente Tbilisi.

Mit zwölf hatte Natalia Gabunia ihr Solo-Debut: Mendelssohn, Violinkonzert in e-moll, mit dem Staatlichen Sinfonieorchester Georgien. Nein, mit dem Schiff wäre das nicht zu schaffen, zwischen Tbilisi, Georgien, der Musiker-Familie, Holland, Deutschland und der Welt hin und her zu reisen. Sie spielte live das Violinkonzert ihres Vaters, mit dem Tbilisi Sinfonieorchester unter der Leitung von Vakhtang Kakhidze ein.

// N a t a l i a G a b u n i a

Hörtipps —­­­­ Pink Floyd: „The Dark Side of the Moon“

Als Deutschland-Geschäftsführerin der Künstleragentur Harrison Parrott steht sie seit zwölf Jahren hinter ihren Künstlerinnen und Künstlern. In ihrem früheren Leben war Sabine Frank Instrumentallehrerin, dann Redakteurin bei der BBC in London, Managerin des Labels RCA Red Seal, und das alles nach einem geisteswissenschaftlichen Vollstudium. Es lässt sich da kaum verhindern, dass man sich kennen lernt, ins Gespräch kommt: mit Lorin Maazel, Daniele Gatti, Michael Tilson-Thomas, mit Evgeny Kissin und Hélène Grimaud. Ihr besonders anvertraut sind: Sol Gabetta und Jörg Widmann, Martin Grubinger und Ingolf Wunder. In zwölf Jahren werden es vierundzwanzig Jahre sein, die sie ganz hinter ihren Künstlerinnen und Künstlern steht. Imagination gehört zum Geschäft. Und Fürsorge und Tatkraft. Kein Wunder, dass sie die junge Agentur der TONALiSTEN, als Gesellschafterin mitträgt und befördert.

// S a b i n e F r a n k // BEWERTEN


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(man kann auch auf seiner Website tolle lustige Auftritte finden)

auf … Knopfakkordeon!

—­­­­ Piotr Iljitsch Tschaikowski: Violinkonzert Nr. 1- 3. Satz / Alexander Hrustevich

Hörtipps —­­­­ Maria Callas: Debut in Paris 19.12.1958 —­­­­ Bodo Wartke: „König Ödipus“ – einer der vielseitigsten Schauspieler/Musiker!

Orte und Namen sind nie beliebig, stiften Begegnungen, formen den Charakter. Und Natalia Prischepenko liebt Begegnungen im Herzen Sibiriens kommt sie mit Charakter zur Welt. Mutter Tamara unterrichtet die Tochter, seit sie fünf ist; bis heute hat sich nichts daran geändert. Mit sechzehn Jahren gewinnt sie in Genua den Paganini-Wettbewerb. Der Kammermusik galt und gilt ihre Liebe, drum ist sie achtzehn Jahre lang Primgeigerin des Artemis Quartetts. Was sie bei Alfred Brendel, bei David Geringas lernte, das nimmt ihr keiner mehr, warum sollte sie es nicht weitergeben? Geige zu unterrichten ist der Professorin Prischepenko zweite Leidenschaft. Lernt sie nicht selbst am meisten dabei, auf dem endlosen Weg der Meisterschaft?

Noé Inui ist ein Weltenbürger durch die Eltern, ein Weltbürger durch die Kunst. Auch er hielt mit vier die Geige in seinen Händen, das ist lange her, war aber wichtig. Beim “Verbier Festival 2012“ war er reif und bereit für den “Prix d’Honneur, Prix Julius Bär” für einen, jetzt wörtlich: „außergewöhnlich talentierten Musiker“. Violinkonzerte liebt er, auch die weniger bekannten Konzerte: Bartók 2, Korngold, Milhaud, Weill und Hartmann. Zwischen ihm und dem Pianisten Vassilis Varvaresos stimmt die Chemie ganz besonders. Und so touren sie durch ganz Europa, nach Japan und in die USA. Wenn der Cellisten Benedict Kloeckner auf die beiden trifft entsteht das Trio Bell’Arte, dann stimmt die Chemie auch zu dritt. Noés ständige Begleiterin ist eine Balestrieri aus Mantua von 1764.

Hörtipps —­­­­ Johann Sebastian Bach: Violinsonate Nr. 3 - Adagio —­­­­ César Franck: Violinsonate A-Dur - 2. Satz —­­­­ Johannes Brahms: 1. Sonate G-Dur - 1. Satz / Noé Inui & Vassilis Varvaresos

// P r o f . N a t a l i a P r i s c h e p e n k o

// N o é I n u i

Jury


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Ltg. Frans Brüggen

Ltg. Mariss Jansons

—­­­­ Robert Schumann: Dichterliebe op. 48 / Peter Schreier, Christoph Eschenbach —­­­­ Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem KV 626 / BRSO, Chor des BR,

Hörtipps —­­­­ Franz Schubert: Sinfonie Nr. 9 D.944 / Orchestra of the 18th century,

Prof. Erik Schumann spielt auf einer Violine von G.F. Pressenda aus dem Jahre 1830, eine freundliche Leihgabe aus privatem Besitz für den freundlichen Meistergeiger in öffentlicher Tätigkeit.

Die feine Adresse der Kronberg Academy bringt ihn mit Yuri Bashmet und Gidon Kremer zusammen; mit Maestro Eschenbach musiziert er ein Duo-Recital in der Ooji Hall Tokio.

Erik Schumann wird geboren: da sind Mutter, Vater, Geschwister. eine Familie, typisch deutsch-rumänisch-japanisch eben; und das in Köln. Mit Pianist und Partner Henri Sigfridsson entert er die Philharmonie Luxembourg, den Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie und den Pariser Louvre.

// P r o f . E r i k S c h u m a n n

Wer spürt, was er nicht will und tut, was er spürt, der...

Juri spürt früh, was er nicht will. Wenn sich Konvention als Langeweile, wie Mehltau auf Tasten, Saiten absetzt, verlässt er den Unterricht, die Probe, das Konzert. Als er im Kinderchor die Carmina Burana mitsingt, verliebt er sich in das Horn. Es sollte sein erstes, aber nicht sein einziges Instrument werden. Mit 12 greift er tiefer in die Weichteile der Musik: er beginnt zu komponieren, fürs Streichquartett, für die Jazz-Combo, gewinnt Ausschreibungen, Wettbewerbe, Preise - nicht nur als Komponist. Sein innerer Hans Dampf führt ihn geradequer nach Amerika und zurück; Juri studiert klassisches Horn und jazzende Trompete in Berlin und Leipzig, und gründet 2015 mit einem Benefizkonzert das STEGREIF.orchester, einen zukunftsschönen, dirigenten- und notenblattfreien Klangkörper.

// J u r i d e M a r c o , O r c h e s t e r p e r f o r m a n c e

// Mitwirkende Finale >

// BEWERTEN


// j u n g e n o r d d e u t s c h e p h i l h a r m o n i e

Orchester

Was soll ein klassisches Konzert in Zukunft sein: ein Festakt für die Aufrechterhaltung bürgerlicher Identität? eine westliche Kulturperformance für Immer-Wessis? ein klingender Elfenbeinturm auf Zeit? Was stiftet Zusammenhalt? Wie leben Stadt und Land wieder aufeinander zu? Wo wachsen Ohren zum Hören - nicht Ohren zum Stopfen? Bei der jnp wird der eigene Tellerrand zum Karussell, Fazil Say, Daniel Müller-Schott und Alexander Shelley setzen hier ihre Ansprüche um, indem sie sie hinterleuchten. Mit der NDR Bigband, Wolf Kerschek, William Cohn öffnet sich die Philharmonie anderen Genres, Disziplinen, anderen Publikümern. Für das klassische Konzert in der Zukunft, als Festakt für die Offenerhaltung zwischenmenschlicher Vielfalt, als westliche Kulturperformance für Ost-West-Transis, als ein klingender Aussichtsturm auf Zeit.

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1. Geigen Philipp Wollheim (Konzertmeister) Dorothee Appelhans Naomi Hilger Jette Kern Inés Vega Jonas Machatzke Anna Hildebrandt Svenja Trede Jungeun Hong Momo Yamamoto Florian Bartl Demian Agne Dorothea Grolik Mareike Jörling 2. Geigen Johanna Ruppert Kati Välimaa Carlotta Nordmann Stine Alpheis Svenja Wieser Marike Webel Dorothea Sauer Marlene Crone Michael Crone Ariane Jay Isabelle Nicolaus n.n. Bratschen Mayumi Kanagawa Ruth Mogrovejo Magdalena Appelhans Josephine Pritz Charlotte Oelschiegel Chang Yi-Yun Flor Stammer Julia Wojtaszek Francesca Rivinius Cello Christoph Heesch Ester Puig Costa Angelus Stegemann Diego Pineda Karol Garsztecki Sati Jimenez Imke-Carolin Heuer Lorenz Niilas Bolle Kontrabässe Tomasz Cerbe Julia Vötig Heinrich Lindner Luis Böhme Niklas Kirchner Rena Gradmann

Dirigent

// j u n g e n o r d d e u t s c h e p h i l h a r m o n i e

// SPIELEN

Flöten Tabea Stadelmaier Antonia Heyne Robert Ziegler Oboen Simeon Overbeck Lennart Höger Klarinetten Julia Puls Jan Wilhelm Bennefeld Fagotte Maximilian Bartel Henrike Brömstrup Hörner Tillmann Höfs Lena Westlund Constantin Glaner Isaac Shaw Tr o m p e t e n n.n. n.n. Posaunen Larissa Henning Szabolcs Katona Felix Schlüter (Bass) Tu b a Robert Nelkenstock Schlagzeug Tom Postel Yi Shi Marcin Drajewicz

// D a n i e l B l e n d u l f Wenn Daniel Blendulf dirigiert, erklingt - weltläufig - ein Stück Skandinavien: aufrecht und klar, eine silbrige Leidenschaft. Seine Botschaft lautet: ich bin ein skandinavischer Musik-Ermöglicher. Die Dalasinfoniettan, eine Orchesterplattform, mitten in Schweden gelegen, genießt es, Daniel als Chef zu haben. Hier lässt sich in Ruhe Repertoire aufbauen, und was tut er, als er den Herbert Blomstedt Conducting Prize erwirbt? Er wird Cellist, nimmt Unterricht; kommt zum Streichquartett Zkvartetten ins Mahler Kammerorchester, ins Luzern Festivalorchester. Als ob er dem Taktstockschwingen spiegelnd gegenübertreten wollte, aufrecht und klar, silbrige Leidenschaft verströmend.

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Nein, dies ist nicht die Geschichte von einem Drachen, der die Welt zum Verstummen bringen wollte. Dies ist die Geschichte von Mayumi. In Frankfurt geboren, mit vier Jahren an der Geige. New York und Los Angeles heißen Mayumis nächste Lebensstationen, bevor sie studiert, bei Kolja Blacher, an der „Hanns Eisler“ in Berlin.

Dies ist nicht das alte Märchen von jenem Drachen, der durch San Franciscos Straßen streift, um Musiker zu erschrecken. Es ist die Geschichte von Mayumi, die in San Francisco und Vilnius ihre ersten Preise einstreicht, die solistisch mit dem Los Angeles Chamber Orchestra, mit dem Lithuanian National Symphony, mit der Kremerata Baltica, schon die allererste Geige an allerersten Orten spielt. Der olle Drache, was will denn der? Er soll sich davon trollen in eine andere Geschichte.

// C h r i s t o p h H e e s c h , C e l l o ( T O N A L i S T ) Als Christoph 1995 geboren wird, rumort es in einem Schrank des Deutschen Musikinstrumentenfonds: ein Cello von Montagnana (Venedig, 1700) rückt sich zurecht, gespielt zu werden. Mit zehn kommt Christoph ans Julius-Stern-Institut. Drei Professoren folgen aufeinander, um sein Spiel zu formen. Mit elf debütiert Christoph als Solist und kammermusikalisch. Wie das auf Reisen führt: Deutschland, Spanien, Norwegen, Belgien, Italien, die Schweiz und Japan. Beim TONALi15-Musikwettbewerb ist ihm der Mieczysław-Weinberg-Preis und ein Sonderpreis für die beste Musikvermittlung sicher. Seit 2008 ist Christoph Stipendiat des Fördervereins „Yehudi Menuhin Live Music Now“, Berlin e.V., seit 2015 Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. 2017 öffnet der Deutsche Musikinstrumentenfonds für Christoph seine Schränke. Christoph greift sich ein Violoncello von Montagnana (Venedig, 1700). „Na endlich!“, ächzt es im Holz des Cellos, „da bist du ja endlich, Christoph...“

// M a y u m i K a n a g a w a , B r a t s c h e ( T O N A L i S T I N )


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Philipp wird immer besser. Das bedeutet Studienorte wechseln; momentan verbessert er sich in Zürich bei Professor Rudolf Koelman. Hat er nicht schon 2010 den „TONALi Grand Prix“-Publikumspreis gekriegt? Ist er nicht schon im Mariinsky Theater in St. Petersburg aufgetreten? Wenn ihn eine Schülerin fragt: „Wieso hast Du das mit der Geige anfangen?“ Haben Sie ihm einen Tipp, was er sagen soll?

Mit fünf gewinnt er den ersten Preis bei „Jugend Musiziert“. Mit siebzehn steht er als Solist auf der Bühne, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin unter Simon Gaudez im Nacken.

Philipp spielt die Geige im „TONALi Trio“, spielt mit Raphael Paratore und Verena Metzger Solo- und Kammermusik in Schulen, entzündet in jungen Menschen Liebe zur Kunst. Dann wieder tourt er: nach China, Japan, Russland, Portugal und Israel.

// P h i l i p p W o l l h e i m , K o n z e r t m e i s t e r ( T O N A L i S T )

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Aber dass sie in Zweibrücken, ihrer Heimat, in der kleinsten kreisfreien Stadt Deutschlands, das „Klassik nah dran“-Festival leitet, als wache Musikvermittlerin und TONALiSTIN, und die Geige dort auspackt, wo die Crowd nächtens abhottet, das macht Johanna zu einer rundum erfolgreichen jungen Nachwuchsgeigerin.

Johanna R. ist eine erfolgreiche junge Nachwuchsgeigerin. Aber was heißt das? Dass sie als Teen und Twen bereits mit der Jenaer Philharmonie, dem Sinfonieorchester Gotha, dem Kammerorchester Kaiserslautern Konzerte spielte – (nicht die erste Geige - die Solovioline!) ? Festivals und Stipendien und Wettbewerbe, ein Musikgymnasium und Hochbegabtenzentrum und Studium, nicht selten in schlossähnlichem Ambiente, das alles gehört zu Johanna, der erfolgreichen jungen Nachwuchsgeigerin.

// J o h a n n a R u p p e r t , G e i g e ( T O N A L i S T I N ) // SPIELEN


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Sie, Verena (Bundespreisträgerin Jugend musiziert, Menuhin-Stipendiatin, Deutschlandfunk), bekommt so ein Leuchten in den Augen, als die Schüler erst ganz still geworden sind, dann Verena für ihre Kunst mit Händen, Füßen und Johlen gefeiert haben,

Sie hat Konzertsäle auf der ganzen Welt bespielt; Mit dreizehn performte sie in Taiwan mit dem Macau Youth Symphony. Klassik-Deutschland vergibt sehr schöne Auszeichnungen – gern an Elisabeth. Drum, wenn sie jetzt mit Hanni Liang und Verena Metzger am achten Juli das TONALi17-Finale moderiert, im Herzen der Elbphilharmonie, dann hat das damit zu tun, dass die Musik selbst sich freut, Elisabeth als ihre Sprecherin gewonnen zu haben.

// V e r e n a M e t z g e r

Elisabeth nennt „ihr Hannover“ die schönste Stadt der Welt (siehe TONALi 16-Programmheft, Seite einhunderteins). Dabei hätte die HMTM Hannover sie nicht aufgenommen, wenn sie nicht von sich aus so bestürzend früh so hoch begabt gewesen wäre. Das tut Elisabeths Hannover-Liebe keinen Abbruch: sie studiert noch immer dort, bei Professor Goetzke.

Es gibt da diesen Moment im Film „Jung + Piano“ von 2013, da bekommt Verena dieses Leuchten in den Augen, nachdem sie den Schülerscharen an der Klosterschule Hamburg den Franz Liszt aber so richtig gegeben hat.

// E l i s a b e t h B r a u ß


// MIT DABEI

// H a n n i L i a n g Was Hanni Liang tut, wenn sie nicht Klavier spielt? Sie führt die Agentur der TONALi-TONALiSTEN, tippt und telefoniert. Das kann sie, weil sie eigentlich alles kann: pianoisieren, managerisieren – und eben auch moderieren.

Wir werden Verena moderieren hören und leuchten sehen beim Finale auf der Bühne in der Elbphilharmonie.

und Verena dann mitten in dieser Schülerinnen- und Schülermenge steht, um Fragen zu stellen, zu beantworten. - da nimmt die Kamera dieses Leuchten auf: Es muss Verena heimgeleuchtet haben, was das Schönste ist: für so viele, junge Menschen Liszt spielen zu dürfen und zu können. Das schüttet Endorphine aus, so geht Klassik weiter.

Mod

n e n n i r o t a er

Die Klangnuancen, die sie als preisgekrönte Pianistin den Tasten zu entlocken weiß, leuchten als freudige Stimmungstupfen auch in ihren Gesprächen auf, mit Konzertveranstaltern oder mit dem Publikum. Wer in der Hamburger Elbphilharmonie das Wort ergreift, sollte nicht nur etwas zu sagen haben, sondern dieses etwas mit Esprit durchlüften – mit ein wenig chinesischem Rheinland-Esprit. Wie gut, dass Hanni Liang in Düsseldorf an der Robert Schumann studierte. Das hat ihr immer fröhliches Herz auf Dauer rheinländisch gestimmt. Ein Herz und eine Seele mit ihren gleichaltrigen Musikerküken, mit sich und mit Ihnen und uns und der Welt – das ist Hanni Liang.

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Der britische Komponist Graham Lack lebt seit 1982 in Deutschland. Seine Werke erklingen nicht einfach so, sie schaffen eigene Räume und Zeiten. Lesen bedeutet für ihn Erfahrung, Erkenntnis und Vertiefung. So schreibt er nicht nur feinste Noten, sondern auch seine Libretti selbst. Wenn Sie ihn treffen, fragen Sie ihn nur nach seiner Kirchenoper „The Angel of the East“. Oder fragen Sie ihn nach seinen Präludien für Klavier solo, in denen er musikalisch exakt subatomare Ordnungen aufschließt. Sie werden erhellt werden.

// G r a h a m L a c k , K l a n g r e g i s s e u r

Wo warst du, der du dies liest, als Leonard begann, im Alter von vier Jahren, Klavier zu spielen? Wofür hast Du gebrannt, als Leonard mit sieben begann Violinunterricht zu nehmen? Hättest Du Dir gesagt, und das mit sechzehn, „lass uns nach Gorizia reisen; auf ins Finale, ran an die Preise, bei der „Competition ‚Rodolfo Lipizer‘!“? Wie ganz anders Leonard Fu: jüngster Teilnehmer überhaupt, kommt gleich ins Finale und räumt mehrmals ab. Hättest du dir vorgenommen, den mit 10.000 Euro dotierten, renommierten TONALi14-Musikwettbewerb zu gewinnen, noch dazu ohne Geige? Aber ganz anders Leonard: der kam geprobt und mit Visionen hin, spielte wie der Frühling unter Alexander Shelley in der ausverkauften Laeiszhalle. Das ist halt eben der Unterschied zwischen dir und zwischen dem Unterschied zwischen dir und zwischen Leonard Fu.

Eröffnungskonzert

// L e o n a r d F u , G e i g e

Eröffnungskonzert


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hat in ihrer jungen Laufbahn als Sopranistin schon so manches erlebt: als Musical-Legende Evita in „Love Affairs“ floh sie mit einem Koffer voller Dollar vergeblich vor einem rasenden Arnold Schönberg davon. Als Nymphe Galatée in Lullys „Acis et Galatée“ glitt sie in einem von Delphinen gezogenen Boot durch mythische Gewässer. Bei den Bregenzer Festspielen versuchte sie in höchsten Tönen Sarastros Sonnenreich zu bezwingen. Nur kurze Zeit später saß sie selber fest: in Bassa Selims Palast, bis Belmonte sie aus dem Serail befreite. Das fing schon mit acht bei ihr an, wurde als Berliner Jungstudentin nicht mehr anders und endete, wie es kommen musste: mit Bundespreisen und Stipendien mit prämierten Tonträgern und Einladungen bis nach Paraguay. Wie soll Laila Salome Fischer da ein normales Leben führen?

Auf den Opernbühnen Hamburgs und Bremens weiß sie als Nymphe, Hexe und Geliebte zu verzaubern. Marlen - eine Euridice des Nordens, hat noch viel Atem, singt munter drauf zu.

Ihre erste Heimat ist das Konzert. 2014 flog sie mit dem Brahms-Requiem nach Brasilien; dem Hamburger Bundesjugendballett lieh sie ihre Stimme.

// L a i l a S a l o m e F i s c h e r , S o p r a n

Norddeutsche Lerchen steigen auch bei kräftiger Brise auf. An der Braunschweiger Domsingschule konnte sich ihre Kehle geschützt entwickeln. Die Hamburger Musikhochschule verlieh ihrem Sopran Flügel und Tragweite.

Grundbuchhalle

// M a r l e n K o r f , S o p r a n

Eröffnungskonzert

// SPIELEN


J O U R N A L T O N A L i 17

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Der gefragte Konzertmeister und Kammermusiker stellt sich die Frage: wie authentisch klingt das 19. und frühe 20. Jahrhundert in unseren Konzertsälen? Seit 2015 ist er Konzertmeister beim Orchester Anima Eterna in Brügge; dort ist er mit seiner Frage genau richtig. Berlin hat viele junge Musikerinnen, Musiker, drum: im September 2015 gründet Jakob Lehmann Eroica Berlin. Nicht nur in Brügge – auch in Berlin will er forschen nach dem Klangerlebnis für das Publikum von morgen, übermorgen. Wie hat man früher musiziert, als die Noten der Komponisten-Ikonen zum ersten Mal frisch aus dem Druck kamen? Zwischen Schweden- und Australien-Tournee wird er in Brügge und Berlin, auf CD und live fahnden nach dem Punkt: wo das Echte sich ereignet.

Frei zu denken, dafür braucht es mehr als einen einzigen Kopf; Jakob Lehmann lädt zum Austausch ein, Ye-Young Hwang, Tristan Braun, Carolin Krüger – der Kreis schließt sich, indem man ihn auftut.

Fiona Stevens steht zur Seite. Sie coacht das Orchester, das Jakob Lehmann gründete, um nachzufragen, nachzulauschen, vorauszuhören: mitten hinein in die Vergangenheit, um die Zukunft zu ernten.

// J a k o b L e h m a n n , D i r i g e n t

Jakob Lehmann hat es gegründet, vor noch nicht mal zwei Jahren; das Ensemble heißt nach Beethovens Dritter, und nach einer rauschenden Aufführung derselben. Beethoven heißt die Sonne, um die das Ensemble kreist. Die Planeten heißen Haydn, Mendelssohn und Schubert.

Grundbuchhalle

// E r o i c a B e r l i n

Grundbuchhalle


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Auf einem Foto dieses Klangkörpers sieht man das Ensemble in Schwarz-Weiß unter einem Schwarm fliegender Notenblätter sitzen. Ab wie vielen Proben dieser Chor seine Stücke auswendig singt, dass er die Notenblätter wie die Tauben um St. Johannis flattern lässt? Im Zentrum steht der Gesang, der Klang, virtuos, homogen, solistisch durchsetzt, preisgekrönt und international bekannt. Es sind Renaissance-Werke und die zeitgenössischen Töne, es sind Konzertexperimente mit Sprache, Ballett und Lichtkunst, es sind die Konzertreisen nach Marseille, Chartres und Brasilien, es sind die CD-Einspielungen und Uraufführungen, es sind Ereignisse wie das Konzert im römischen Pantheon oder die Einladung zum Bach-Festival in London, die fliegenden Notenblätter – die flattern einfach drumrum.

Professor Arto Noras weiß, was er an Maciej hat; auch das Charles-Gaillard-Cello von 1867, das ihm die Stiftung Musikleben gerne in den Schoß legt.

Die Capella Gedanensis, das Polnische Kammerorchester, die Baltische Philharmonie, haben mit ihm etwa gefrühstückt? Nein, Musik gemacht! Auch als er dem Calgary Symphony Orchestra als Solist vorsaß, hatte er außer Dvorák nichts im Sinn.

// H a r v e s t e h u d e r K a m m e r c h o r

2011 hat Maciej die Ehre: er tritt beim Eröffnungskonzert des Europäischen Musikzentrums in Lusławice auf, und am Pult steht Krzysztof Penderecki. Kein Wunder, dass er sich 2015 den 2. Preis beim TONALi-Cellowettbewerb erspielt. Aber schon davor schon bekam er Preise – nicht für seine CD-Sammlung, tausend Scheiben Rock und Pop, nein – für sein Cellospiel!

Klassik im Boxring

// M a c i e j K u ł a k o w s k i , C e l l o

Klassik im Boxring

// SPIELEN


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Daniel Gerzenberg hat viele Talente, und er macht auch was aus ihnen. Wie wollen Sie ihn sehen: als Pianisten, Dichter, Sprecher oder Übersetzer? Als er sein Abitur in der Tasche hat, geht er mit Bruder Anton auf Tour; Konzerte, vierhändig oder an zwei Klavieren, heute hier, morgen dort, in Dörfern, auf dem Land, in der Stadt. Eines Tages beginnt er sein erstes Gedicht zu schreiben. Jetzt sind es siebenhundert Gedichte; warum aufhören, wenn immer noch eins nachkommt? Er will sie mit anderen teilen, lernt Sprechen, also als Kunst jetzt, rezitiert sie in seinen Konzerten. Und was würden Sie machen, wenn Sie sechs Sprachen sprächen, wie er? Er übersetzt „Stabat Mater Furiosa“ von Jean-Pierre Siméon, bekommt einen Übersetzerpreis, veröffentlicht ihn performt ihn nun mit Anastasia Kobekina und Elisabeth Brauß. So läuft das bei Daniel.

// D a n i e l G e r z e n b e r g , D i c h t e r

studierte in Frankfurt am Main und in Hamburg, Klavier, Orgel, Dirigieren. Im April 2008 nahm er Abschied von seinem lebens(k)langvollen Schaffensort, der Kirche St. Johannis in Hamburg-Harvestehude. Seither lebt er frei, aber voll beruflich, als Musiker und Komponist. Der Norddeutsche Rundfunk, die Hamburger Camerata, standen schon früh auf seine Jazz-Messen: „Tu deinen Mund auf für die Stummen“. Claus Bantzer ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden, als da sind: der Bundesfilmpreis für Filmmusik, der Prix de la Sacem, der Max-Brauer-Preis. Was Claus Bantzer aus dem Moment heraus schöpft, wenn er improvisiert oder vor Chor und Orchester steht, das halten CDs für die Zukunft fest und die dankbare Hamburger Musikwelt.

Klassik im Boxring

// C l a u s B a n t z e r , K o m p o n i s t u n d D i r i g e n t

Klassik im Boxring


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Nina spielt ausgezeichnet, das heißt, sie weiß, wie es sich anfühlt, Preise zu bekommen. Details dazu bitte online kucken.

Beim TONALi14-Violinwettbewerb 2014, kriegt sie den Weinberg-Preis. Und: ein Streichquartett namens “Amabile” hat sie gegründet, „unter anderem“.

Was sie dazwischen wohl gemacht hat? Vermutlich geübt.

Marina reüssiert als Geigerin „unter anderem“ in Zürich, unter anderem in Sankt-Petersburg, unter anderem in Dallas, unter anderem in Connecticut, unter anderem in München, unter anderem in Zilina, unter anderem in Berlin

kommt in Sankt-Petersburg zur Welt, im Schoße einer durch und durch musikalischen Familie. Die Spezialmusikschule des Sankt-Petersburger Konservatoriums fängt ihren Spieldrang auf, dann die „Eisler“ in Berlin.

Nina hat Sinn für Klang und Sinn, drum: auch die Jury des Mieczysław-Weinberg-Preises stimmt Höller zu, beim TONALi16-Wettbewerb. Das Ensemble „Studio MusikFabrik“ führt mit Nina regelmäßig Musik von heute auf; manchmal purzeln die Uraufführungen nur so. Oder Nina besucht Schulen, soziale Einrichtungen, sie spielt ja nicht für sich allein. Die Kölner und die Essener Philharmonie, das WDR Funkhaus Köln und das Beethoven-Haus in Bonn, der Ehrbar Saal Wien und das Klavierfestival Ruhr, das Bachfest Leipzig und die Köthener Bachfesttage sind sich einig, sie schon empfangen und erlebt zu haben.

// M a r i n a G r a u m a n , G e i g e

Der Komponist York Höller muss es wissen: „Nina ist ein Riesentalent!“ Da sein Ausspruch hier nun steht, weiß es jetzt ganz Hamburg.

Weinberg im Oberhafen

// N i n a G u r o l , K l a v i e r

Weinberg im Oberhafen

// SPIELEN


J O U R N A L T O N A L i 17

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Vom Tasten beherrschenden Wunderkind zur Werke erschließenden Interpretin, das kann ein weiter, innerer Weg sein. Elena ist eine Legende. Sie hat vor Papst Johannes Paul dem Zweiten gespielt: Chopin, die Händchen und die Tasten, ein Wunder über Schwarz-Weiß; die Kardinäle, Mitra an Mitra, saßen da und staunten, Von Charkow in der Ukraine nach Hannover führt ihr äußerer Lebensweg, über Moskau, Warschau, Barcelona, Salzburg, Montpellier und Wien. Sie befreit sich vom Kunstzirkus ihrer Kindheit, will Werke durchdringen, ohne Effekte. Nach vielen Preisen und Konzerten lebt sie ein Pianistinnenleben. Frei für Kammer- und Saalmusik, für alles, was das Leben ihr zuspielt. . TONALi freut sich über ihre Wunder wirkende Mitwirkung.

// E l e n a K o l e s n i t s c h e n k o , K o r r e p e t i t i o n

Fünfzehn Jahre sprach Peter Bieringer für den NDR: was anfiel, Nachrichten, Tagesprosa, Funk und Fernsehen. 2005 macht er sich frei, mit eigenem Studio. Sämtliche ARD-Anstalten rauf und runter gesprochen, mit Hörbüchern die Zeit erfahrbar gemacht. In Hörspielen Rollen mit Leben versehen. Achteinhalb Stunden Luthertexte für den Wissenschaftsverlag treffen in seinem Studio auf den korsischen Häuptling Osolemirnix aus „Asterix auf Korsika“ – auch der braucht eine Stimme. Peter schauspielert nicht, die Stimme hat Format genug, weiß in den Sätzen die Kurve zu nehmen. Hast Du Worte? Geh zum Bieringer, der spricht, was du sagen willst.

Wettbewerb

// P e t e r B i e r i n g e r , S p r e c h e r

Weinberg im Oberhafen


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J O U R N A L T O N A L i 17

TONALi fing ihn sich letztes Jahr, als Wortkünstler für das Eröffnungskonzert. Für das neue TONALi-Programmheft hat er sich gern als Texter betätigt.

Als der Poetry Slam nach Deutschland kommt, ist der Brunke voll mit dabei. Er macht den Slam im Land bekannt, von Stuttgart aus, wo er wohnt und wirkt. Die weite Welt hat er bereist, als Botschafter der deutschen Sprache, Peking, Bangkok, Abu Dhabi - auch in Mitteleuropa an tausend Schulen: Brunke ist ein Bildungskünstler: „Hör mal, das reimt sich, das hat Charme...“

Spoken Word auf Deutsch. Das ist sein Ding: dass Worte Klang und Rhythmus haben. Europäischer Vers trifft freien Geist. Wie kann ich was sagen, bis die Sprache tanzt?

// T i m o B r u n k e , S l a m P o e t

Schreiber

// SPIELEN


Ehrenkomitee Dr. Christoph Becher Ehrenpräsident

Orchesterintendanten des ORF

Christoph Eschenbach

Radio-Symphonieorchesters Wien Achim Dombrowski

Schirmherrin

Geschäftsführer der merica Capital GmbH

Prof. Monika Grütters

Ekkehard Hessenbruch

Staatsministerin für Kultur und Medien (MdB)

Projektbeirat im Deutschen Musikrat und

Gremien

2. Vizepräsident des Deutschen Schirmherr

Tonkünstlerverbandes Dtkv

(TONALi17-Finale und Hamburger Schulaspekte)

Prof. Dr. Hermann Hessling

Ties Rabe

HTW Berlin

Senator für Schule und Berufsbildung

Prof. Dr. Andreas Köster Geschäftsführer der Tropag GmbH

Schirmherrin Kompositionspreis

Stefan Kröhnert

Sofia Gubaidulina

Rechtsanwalt (Kulturkirche Hamburg GmbH) Dr. Christian Kuhnt

Künstlerbeirat

Intendant des Schleswig-Holstein Musik Festivals

David Afkham

Prof. Dr. Werner Lauff

Helge Antoni

Universität Hamburg

Anton Barakhovsky

Elvira Lind

Lisa Bathiashvili

Spiegel TV

Wolfgang Boettcher

Gerald Mertens

Andrey Boreyko

Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung

Luciano Di Martino

Prof. Guido Müller

Ning Feng

Direktor der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg

David Geringas

Prof. Dr. Dr. h. c. Hermann Rauhe

Vadim Gluzman

Ehrenpräsident der Hochschule für Musik und Theater

Martin Grubinger

Hamburg

Viviane Hagner

Prof. Dr. Peter Ruzicka

Daniel Hope

Intendant, Komponist und Dirigent

Janine Jansen

Prof. Dr. Hugo Schmale

Paavo Järvi

Universität Hamburg

Matthias Kirschnereit

Dr. Axel Sikorski

Igor Levit

Geschäftsführer der Sikorski Musikverlage

Mischa Maisky

Raimund Trenkler

Daniel Müller-Schott

Direktor der Kronberg Academy

Alice Sara Ott

Peter Vietzen

Kirill Petrenko

Vorstandsvorsitzender der Elise-Meyer-Stiftung

Vadim Repin

Michael Walter

Ragna Schirmer

Vorstand der Oscar und Vera Ritter-Stiftung

Wolfgang Emanuel Schmidt

Prof. Krzysztof Wegrzyn

Alexander Shelley

Künstlerischer Leiter des Internationalen

Baiba Skride

Joseph Joachim Violinwettbewerb, Hannover

Lauma Skride

Michael Walter

Tamara Stefanovich

Vorstand der Oscar und Vera Ritter-Stiftung

Lars Vogt

Prof. Dr. Werner Lauff Universität Hamburg

J O U R N A L T O N A L i 17

116


Danke

// ERMÖGLICHEN

Helfer

Nicolas Kapsalis

Jürgen Simon

Kammermusikfreunde Hamburg

Ninja Anderlohr-Hepp

Julia Kauffmann

Imke Spannuth

Musikhochschule Hamburg

Sergij Baburin

Marlene und Norbert Kellermann

Christiane Stange

Intern. Musikfestival Koblenz

Claus Bantzer

Yana Khrustovskaya

Karin Stehr

Jugend kulturell

Anton Barakhovsky

Andreas Köster

Josef Steinky

Jugend musiziert

Wolfgang Barth

Jens Kraus-Massé

Mattis Straatmann

Julius-Stern-Institut

Thorsten Becker

Stefan Kröhnert

Jing Su

junge norddeutsche philharmonie

Tanja Becker-Bender

Rüdiger Kruse

Cerrin und Alexander Szlovák

Kammermusiktage Ahrenshoop

Peter Bieringer

Graham Lack

Iris Templeton

Kissinger Sommer

Angelika Blütener

Till Lampel

Gabriel Teschner

Klassik nah dran

Ortrud Borchardt

Elmar Lampson

Ulrich Theune

Klaviertage Unterelbe

Timo Brunke

Hans-Jürgen Lange

Bernd Thiele

Kronberg Academy

Nicola Bruzzo

Richard Langwieler

Ingolf Turban

Künstlerhaus am Lenbachplatz

Gregor Burgenmeister

Elvira Lind

Silke Ufer

Kurpfälzisches Kammerorchester

Helmut Butzmann

Matthias Lösche

Monika Verstege

Landesmusikrat Hamburg

Claudia Cerachowitz

Gunhard Mattes

Moritz von Bredow

Mariinsky Orchestra

Xavier de Maistre

Delmar Mavignier

Angela Voß

Mariinsky Theater

Achim Dombrowski

Suzan Meves

Steven Walter

Molyvos International Music Festival

Hans-Peter Dott

Fabian Müller

Laurenz Wannenmacher

Münchner Bach Orchester

Hedi Dresel

Guido Müller

Yu Wang

Musikalischer Sommer, Ostfriesland

Gesa Engelschall

Diana Nemyrovska

Susanne Wiedemann

Musik in den Häusern der Stadt

Daniel Finkernagel

Anna Nicolas

Swen Wiehen

MS Stubnitz

Sabine Frank

Sergey Novikov

Christiane Wilhelm

NDR Kultur

Oliver Funke

Hannah O‘Neill

Wolfgang Wollert

netzwerk junge ohren

Norbert Furnon-Roberts

Andreas Örtel

Kirsten Wolter

Niedersächsische Musiktage

Christiane Gabor

Hua Pan

Judith Zerbst

Nicolaisaal Potsdam

Natalia Gabunia

Stefan Päßler

Mareile Zürcher

Nürnberger Symphoniker

Christel Gertke

Helmut Pitsch

Mona Glöckler

Alexandra und Benjamin Plass

Kooperationspartner

saltarello – Sendesaal

Anke Gralfs

Arne Platzbecker

Altmark Festspiele

Sasel-Haus

Louise Grandjean

Katja Prante

BASF-Kulturmanagement

Schleswig-Holstein Musik Festival

Heidegrith und Gerhard Gröning

Natalia Prischepenko

Beethovenfest Bonn

Staatl. Jugendmusikschule Hamburg

Immanuel Grosser

Geoffroy Puech

Brahms-Festival

Thalia Theater Hamburg, Nachtasyl

Christine Grot

Gerald Resch

Bundesjugendballett

The Young ClassX

Kai-Michael Hartig

Jonas Romann

Bundesjugendorchester

Tivoli Vredenburg, Utrecht

Ludwig Hartmann

Paul Rosenbaum

Classical Beat

Tonhalle Orchester Zürich

Marco Hebisch

Manuela Rousseau

Copenhagen Summer Festival

Trans-Siberian Art Festival

Tina Heine

Ilona Schmiel

Deutsche Kammerakademie Neuss

Tschaikowski-Saal

Claus Heinemann

Marco Schönberg

Deutsche Komponistenverband

U21 vernetzt

Gabriela Hesemann

Nikolaus W. Schües

Deutsche Stiftung Musikleben

Villa Papendorf

Elisabeth Hintze

Bettina Schuldt

Kammerphilharmonie Bremen

Anna Madita Hund

Tom R. Schulz

dogma chamber orchestra

Noé Inui

Erik Schumann

Ensemble Resonanz

Wilfried Johens

Markus Schürt

Ferrara Musica

Natalie Jung

Nina Schwarz

Festspiele Mecklenburg-Vorpommern

Allen hier nicht genannten

Katharina Kaesbach

Stefan Schwarz

Gezeitenkonzerte

Persönlichkeiten und Institutionen,

Simone Käfer

Thomas Siebenkotten

Halle 424

die TONALi unterstützt haben,

Johannes Kahrs

Axel Sikorski

Hamburger Symphoniker

sei an dieser Stelle gedankt.

PODIUM Festival Esslingen

117

J O U R N A L T O N A L i 17


// TONALi-Hauptförder-Stiftungen

Die Oscar und Vera Ritter-Stiftung fördert

Warum passt TONALi zu Ihrer Stiftung?

seit mehr als 50 Jahren hochbegabten mu-

Das Ziel unserer Stiftung ist es, u.a., Kinder

sikalischen Nachwuchs, und aus den vielen

und Jugendliche frühzeitig an kulturelle Bil-

Jahren der guten Zusammenarbeit wissen

dungsinhalte heranzuführen, ihre künstleri-

wir, dass TONALi hochtalentierten Musikern

sche Entwicklung zu fördern und ggf. Hoch-

eine ganz besondere Plattform bietet, die

begabungen zu erkennen und zu fördern und

über das sehr gute Spielen eines Instruments

dabei der Kreativität genug Raum zu geben.

hinausgeht und mit unseren Förderungs-

Wir möchten erreichen, dass Kunst und Kultur

ideen übereinstimmt.

einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sind, und so sahen wir uns von der ersten Stunde

Welcher TONALi-Aspekt überzeugt

an im Konsens mit TONALi und freuen uns,

Ihre Stiftung am meisten?

diese Zielsetzung gemeinsam verfolgen zu

Besonders förderungswürdig finden wir es,

können.

dass der hochbegabte Musikernachwuchs Welcher TONALi-Aspekt überzeugt

sich auch intensiv mit dem Thema Musikvermittlung beschäftigen muss und es TONALi dabei schafft, bei seinem sehr jungen Publikum Interesse für die klassische Musik zu wecken. Dabei gelingt es dem TONALi-Team, ein familiäres, förderungsorientiertes Klima zu erzeugen, was außergewöhnlich ist. Welche Zukunft wünscht Ihre Stiftung der gemeinnützigen TONALi-Initiative? Wir wünschen der TONALi-Initiative weiterhin viel Erfolg für ihre innovativen Ideen und hoffen, dass sie sich auch in anderen Ländern erfolgreich weiterentwickelt sowie für andere Wettbewerbe als Inspiration für gelungene Musikvermittlung wirkt.

Hans-Kauffmann-Stiftung

Oscar und Vera Ritter-Stiftung

Warum passt TONALi zu Ihrer Stiftung?

Ihre Stiftung am meisten? TONALi versteht es – sogar über deutsche Grenzen hinaus – kulturelle Güter in einer ZEITGEMÄßEN und INNOVATIVEN Art und Weise jungen Menschen näher zu bringen, Begeisterung und Engagement dafür zu wecken, sowie Kreativität und Hochbegabungen zu fördern. Besonders der TONALI GRAND PRIX ist einzigartig im Rahmen eines musikalischen Wettberbs und somit für die Arbeit unserer Stiftung besonders überzeugend. Welche Zukunft wünscht Ihre Stiftung der gemeinnützigen TONALi-Initiative? Wir wünschen TONALIi weiterhin viel Erfolg und den TeilnehmerInnen viel Freude an dem Wettbewerb, bei dem nicht nur der eigene Erfolg beim Musizieren und Komponieren im Vordergrund steht, sondern sondern auch das soziale Miteinander in einer Wettbewerbssituation. Möge es TONALi gelingen, ein immer breiteres Interesse bei jungen Menschen an musikalischer Kultur zu wecken.

J O U R N A L T O N A L i 17

118


// ERMÖGLICHEN

Danke

Die PwC-Stiftung fördert Kinder und Jugendliche durch Projekte der ästhetischen Kulturbildung und der werteorientierten Wirtschaftsbildung, die sich durch ihre Konzeption und Kreativität, ihre Inhalte und vernetzten Denkansätze sowie neuartige, handlungsorientierte und partizipative Vermittlungsformen auszeichnen – und genau eben diese Aspekte vereint TONALi in seinen Projekten für Schülerinnen und Schüler und schafft damit den Brückenschlag zwischen kultureller und ökonomischer Bildung. Welcher TONALi-Aspekt überzeugt

Warum passt TONALi zu Ihrer Stiftung?

Ihre Stiftung am meisten?

Anliegen unserer Stiftungsarbeit ist es, be-

Am meisten überzeugt hat die PwC-Stiftung

gabte junge Menschen in ihrer schulischen,

der Aspekt, dass Schülerinnen und Schüler

akademischen und persönlichen Begabung

in die Welt der klassischen Musik eingeführt

zu fördern und zu begleiten. Auch TONALi

werden, aber nicht, indem sie den passiven

gelingt dies mit der Trias aus Vermittlung,

Teil eines klassischen Publikums einnehmen,

Wettbewerb und Jugendarbeit in herausra-

sondern indem sie in die Welt der jungen TO-

gender Weise.

NALi-Künstler eintauchen, sie durch die Organisation von Konzerten aktiv unterstützen

Welcher TONALi-Aspekt überzeugt

und so erste eigene Erfahrungen im Kultur-

Ihre Stiftung am meisten?

management sammeln.

Die Kombination von Begabtenförderung und

Claussen-Stiftung

PwC-Stiftung Jugend – Bildung – Kultur

Warum passt TONALi zu Ihrer Stiftung?

Welche Zukunft wünscht Ihre Stiftung der gemeinnützigen TONALi-Initiative? Die PwC-Stiftung wünscht der gemeinnützigen TONALi-Initiative eine erfolgreiche Weiterentwicklung wie auch Durchführung der zukünftig geplanten Projekte sowie die Unterstützung und Förderung durch bestehende und neue Kooperationspartner.

ihrer Verankerung in der regionalen Schullandschaft: Junge InstrumentalistInnen und MusikmanagerInnen erhalten die Möglichkeit, an der TONALi-Akademie teilzunehmen und ihre Fähigkeiten praktisch zu erproben und zu erweitern; Hamburger Schülerinnen und Schüler werden aktiv beteiligt und so für klassische und zeitgenössische Musik begeistert. Welche Zukunft wünscht Ihre Stiftung der gemeinnützigen TONALi-Initiative? Wir wünschen der Initiative, dass dank TONALi weiterhin enge Bande zwischen Hamburger Schülerinnen und Schülern und den jungen MusikerInnen entstehen, die gemeinsam die Begeisterung für die Musik und das Musizieren weitertragen.

119

J O U R N A L T O N A L i 17


Die NORDMETALL-Stiftung setzt sich nicht nur finanziell, sondern auch inhaltlich für das Projekt TONALi TOUR in Norddeutschland ein, da es dazu beiträgt, junge Menschen nachhaltig für klassische Musik zu begeistern. Gemeinsam mit TONALi, den Festivals und

Warum passt TONALi zu Ihrer Stiftung?

Schulen möchte die NORDMETALL-Stiftung

TONALi passt zur Körber-Stiftung, weil es

Impulsgeber sein für ein neues, gemeinschaft-

eine direkte „Hands-on“-Musikvermittlung

liches Verständnis von kultureller Bildung und

ist, bei der die Schülerinnen und Schüler

Musikvermittlung im Norden.

nicht nur die Adressaten sind, sondern die Konzerte und Künstlerbegegnungen selbst

Warum passt TONALi zu Ihrer Stiftung? Die Stilke Stiftungen kümmern sich um Soziales und Kulturelles, genau das, was TONALi bedenkt.

Körber-Stiftung

mitgestalten.

Karin Stilke Stiftung

NORDMETALL-Stiftung

Warum passt TONALi zu Ihrer Stiftung?

Welcher TONALi-Aspekt überzeugt Ihre Stiftung am meisten? Wenn Schülerinnen und Schüler die Veranstalterrolle in ihren Stadtteilen übernehmen und damit eine vollkommen neue Perspektive einnehmen, dann können sie sowohl etwas über Musik lernen als auch etwas darüber, wie man mit Musik die Menschen erreichen kann. Welche Zukunft wünscht Ihre Stiftung

Welcher TONALi-Aspekt überzeugt

der gemeinnützigen TONALi-Initiative?

Ihre Stiftung am meisten?

Wir wünschen der TONALi-Initiative, dass

Überzeugend empfinden wir das Ziel des

weiterhin möglichst viele Schülerinnen und

TONALi-Musikwettbewerbs, die klassische

Schüler neue Erfahrungen machen und

Musik an ein junges Publikum aus allen sozi-

Musikerlebnisse haben werden, an die sie

alen Schichten zu führen. Unsere kulturellen

sich später gern erinnern.

Traditionen in einer sich ständig wandelnden Welt zu erhalten stiftet den Menschen Sinn und Freude. Welche Zukunft wünscht Ihre Stiftung der gemeinnützigen TONALi-Initiative? Dran bleiben, auch wenn der Erfolg nicht gleich sichtbar ist – und immer mit schöner Musik im Ohr.

J O U R N A L T O N A L i 17

120


// ERMÖGLICHEN

Hamburgische Kulturstiftung

Warum passt TONALi so gut zu euch? Weil unser Verein ausschließlich zur Förderung des Projektes TONALi gegründet wurde und wir TONALi daher sehr erfolgreich fördern können. Welcher TONALi-Aspekt überzeugt euch TONALis Idee, junge Leute an klassische Musik heranzuführen und sie dafür zu begeistern. Dies ist für die Musik und für Hamburg als Musikstadt unerlässlich (wie man an den inzwischen zahlreichen Nachahmern sehen kann). Welche Zukunft wünscht ihr als Freundeskreis TONALi? Wir wünschen uns, gemeinsam mit unserem wachsenden Freundeskreis das Projekt TONALi langfristig weiterhin so gut unterstützen zu können, damit möglichst noch viel mehr JUNGE Leute von unser aller Begeisterung erreicht und angesteckt werden können.

Warum passt TONALi zu Ihrer Stiftung? Weil unsere Anliegen uns einen: Junge Talente beim Start ihrer künstlerischen Laufbahn zu unterstützen, aber auch bei vielen Kindern und Jugendlichen die Begeisterung für die Kultur zu wecken. Welcher TONALi-Aspekt überzeugt Ihre Stiftung am meisten? Die Mischung aus Spitzenförderung und Musikvermittlung, regionaler Verankerung und internationaler Strahlkraft. Welche Zukunft wünscht Ihre Stiftung der gemeinnützigen TONALi-Initiative? Weiterhin einen guten Riecher für vielversprechende Talente und ein gutes Gespür dafür, Kinder und Jugendliche für die Klassik zu be-

Hubertus Wald Stiftung

Freunde von TONALi e.V.

am meisten?

geistern.

Wir helfen als Hauptförderer gerne mit, auch 2017 der Zukunft Gehör zu verschaffen. Den TONALi-Künstlern wünschen wir viel Erfolg; den TONALi-Gründern immer wieder neue Ideen; und dem klassikverliebten TONALi-Publikum große Konzerte. Hoch lebe die Klassik!

121

J O U R N A L T O N A L i 17



// ERMÖGLICHER

Freundeskreis

Hauptförderer

Förderer

Sponsoren

Kulturpartner

Medienpartner

Presse und Öffentlich Öffentlichkeitsarbeit

123

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T

L A N O

d n u T S E F e w e b t t e W


// Mo. 3. Juli 2017— 20 Uhr T O N A L i 17 - E r ö f f n u n g s k o n z e r t Kulturkirche Altona // Di. 4. Juli 2017— 10 -19 Uhr Vorrunde A, Miralles Saal // Di. 4. Juli 2017— 20 Uhr Klassik im Boxring, Zur Ritze

i L rb

// Mi. 5. Juli 2017— 10 -18 Uhr Vorrunde B, Miralles Saal // Mi. 5. Juli 2017— 19 Uhr Grundlos genial, Grundbuchhalle // Do. 6. Juli 2017— 10-19 Uhr Vorrunde C, Miralles Saal // Do. 6. Juli 2017— 19 Uhr Finalistenwahl, Miralles Saal // Fr. 7. Juli 2017— 20 Uhr Weinberg im Oberhafen, Halle 424 // Sa. 8. Juli 2017— 19 Uhr TONALi17-Finale Elbphilharmonie, Großer Saal Vom 3. bis 7. Juli trifft sich allabendlich im HADLEY´S Café von Elbjazz-Gründerin Tina Heine das TONALi-Publikum. So gelingt ein gemütlicher Tagesausklang bei exklusiven Drinks in einer unvergleichlichen Atmosphäre.


f u a b i e l B h c i p p e T m de // 2 0 U h r // O r t Kulturkirche Altona Bei der Johanniskirche 22

// P r o g r a m m VERLEIHUNG des TONALi17-Kompositionspreises an Tomasz Skweres. URAUFFÜHRUNG Uraufführung der TONALi17-Gewinnerkomposition „Impact“ von Tomasz Skweres durch Leonard Fu, TONALi14-Gewinner. KLANGIMPROVISATION Experimentell-musikalischer Auftritt von 12 GeigerInnen, 2 Organistinnen, einer Sopranistin und einem Publikum, das auf dem Teppich bleibt.

// M i t w i r k e n d e Tomasz Skweres, TONALi17-Kompositionspreis-Gewinner TONALi17-GeigerInnen: Lara Boschkor, Sara Domjani, Xenia Geugelin, Ziling Guo, Astrid Kumkar, Elene Meipariani, Dorothea Stepp, Sumina Studer, Felicitas Schiffner, Josef Vlcek, Louise Wehr, Anne Maria Wehrmeyer Leonard Fu, Geiger, TONALi14-Gewinner Marlen Korf, Sopranistin Hanni Liang und Bianca Maria Cantelli, Orgel Graham Lack, Klang-Regie

EINTRITT 12,- / ermäßigt 6,-

J O U R N A L T O N A L i 17

126


// FEIERN

// D e r A b e n d Ein vollkommen überraschender Abend wartet auf ein Publikum, das ein kunstvoll-performatives Konzert erleben möchte. Es wird für die neugierigen Gäste keine

Die Orgel wird nicht in traditioneller Weise einge-

Stühle, keine Kirchenbänke und damit keine Sitz-

setzt, sondern fungiert zum einen als eine große Klang-

gelegenheiten geben. Der erhabene Raum wird frei

maschine, die für das Universum steht. Zum anderen

sein. Das Publikum wird dazu eingeladen, auf einem

gibt sie die „sechsstellige“ Impact-Zelle in Form eines

pinken Teppich zu bleiben; auf diesem in die Kirche

äußerst in die Länge ausgezogenen Orgelpunkts über einen

hinein- und hinauszugehen. 11 junge Star-Geigerin-

Gesamtzeitraum von 40 Minuten kontrolliert wieder.

nen und 1 junger Star-Geiger werden in besonderem Maße auf „Augenhöhe“ miteinander Musik von Bach

Nach etwa dem goldenen Schnitt – vereinfacht ausgedrückt

und Skweres spielen. Die Orgel wird als Königin der

also dort, wo sich der kleinere Anteil z.B. einer Linie oder in

Instrumente erklingen.

diesem Falle eines Zeitraums zum Größeren so verhält wie der Größere zum Ganzen – steigert sich peu à peu die Klang-

ZUM PROGRAMM

menge bis zu einem Höhepunkt, der mittels Wind Chimes in

// K r a t e r : K l a n g l a n d s c h a f t

Es-Dur und A-Dur angekündigt bzw. verabschiedet wird und

für 12 Violinen, Orgel und hohen Sopran

dann um die 30-Minuten-Marke deutlich zu bemerken ist.

Klangregie Graham Lack

Kurz davor wird der Sopran eingesetzt; auch die Gesangsstimme macht vom ursprünglichen Motiv Gebrauch, indem

Sechs Tonhöhen bilden ganz zu Anfang des Werks

sie die sechs Tonhöhen stets mit Quartabstand im Spiegel-

„Impact“ für Violine solo von Tomasz Skweres eine

und in Rückwärtsform als e’’–d#’, as’–f’’, d’’–f#’ (kleine

Art Unwetterzelle: a–c#’, d#’–c’, h–a#’, der vierte Ton

None, große Sexte, kleine Sexte) wiedergibt. Aus „Impact“

durch Vierteltonverzierungen verzerrt und verfremdet.

wird nun „Krater“.

Dieses Motiv, dessen scheintonale Intervallik eine aufsteigende Figurenkette aus großer Terz, kleiner

Darüber hinaus werden an der Orgel nach etwa zwei Dritteln

Terz und Großseptime bildet, liegt der Klangland-

der Gesamtdauer der Improvisation drei barockartige Tänze

schaft „Krater“ zugrunde – ein Krater, den man als

gespielt, keine Originalsätze, sondern „nur“ Pasticcio-Kom-

eine durch Meteoriteneinschlag entstandene Mulde

positionen von Graham Lack, der u.a. für die Klangregie der

zu verstehen hat.

Improvisation „Krater“ verantwortlich ist. Kurz vor Schluss singt die Sopranistin Zitate aus dem Kyrie der spektakulä-

Im Grunde genommen ist „Krater“ eine 40-minütige

ren, zwölfstimmigen Missa „Et ecce terrae motus“ – der

Improvisation sowohl über „Impact“ als auch über

sogenannten „Erdbeben“-Messe des franko-flämischen

Passagen aus Johann Sebastian Bachs Sonaten und

Komponisten Antoine Brumel (ca. 1460–1513), die sich auf

Partiten für Violine solo. Die Bach’schen Zitate wurden

einen gleichnamigen gregorianischen Kehrvers aus den Os-

ganz bewusst ausgewählt und weisen eine ähnliche

terlaudes über den biblischen Bericht des Erdbebens bei der

Melodik wie die Fragmente aus Skweres Werk auf.

Öffnung des Grabes Jesu bezieht.

In den ersten sechs Minuten wird „Impact“ von den 12 Soloviolinen einmal komplett durchgespielt, mit

Die Verteilung der Lagen in den von Lack festgelegten, teils

dem performativen Merkmal, dass jede Solistin bzw.

vollständig notierten Improvisationen über „Impact“ und di-

jeder Solist nur einen kurzen Abschnitt spielt, um die

verse für Violine solo komponierte Werke Bachs lassen die

lange Kantilene unmittelbar an die nächste Geige ab-

klangfarbliche Wirkung des Instruments gegenüber der har-

zugeben und es allmählich zu geplanten Klangüber-

monischen hervortreten. Hier tritt, ähnlich wie im Werk von

lappungen kommt.

Tomasz Skweres, der Spaß am Geräuschhaften hervor anstelle der sonst nie so ganz intakten Harmonik. Es sind also Momente auszumachen, die mittels besonderer klangfarblicher Wirkungen einen ironischen Effekt erzeugen, mit dem Ergebnis, dass eine solche verfremdete – d.h. pittoreske – Ersatzkadenzierung häufig stattfindet. — Graham Lack

127

J O U R N A L T O N A L i 17


VORRUNDE A

10.00 – 18.55 UHR

r e t n I

n o i t a t e r p

J O U R N A L T O N A L i 17

128


// KÄMPFEN

// O r t Miralles Saal Mittelweg 42

// 1 2 S o l o p r o g r a m m e für Geige Ziling Guo

10.00 – 10.30

Lara Boschkor

10.35 – 11.05

Felicitas Schiffner

11.10 – 11.40

Pause Elene Meipariani

12.00 – 12.30

Astrid Kumkar

12.35 – 13.05

Louise Wehr

13.10 – 13.40

Pause Josef Vlcek

15.15 – 15.45

Anne Maria Wehrmeyer 15.50 – 16.20 Sara Domjanić

16.25 – 16.55

Pause Xenia Geugelin

17.15 – 17.45

Sumina Studer

17.50 – 18.20

Dorothea Stepp

18.25 – 18.55

// B e w e r t u n g Die Vorrunde A wird von der Fachjury bewertet und bietet den Teilnehmern jeweils einen 30-minütigen Auftritt, in dem es neben der Pflichtstückkomposition „Impact“ von Tomasz Skweres (TONALi17-Kompositionspreisgewinner) um die kreative Programmgestaltung eines kurzen Konzertauftrittes geht.

129

J O U R N A L T O N A L i 17


m i k i s s a l K NG I R X O B J O U R N A L T O N A L i 17

130


// FEIERN

// 2 0 U h r // O r t Zur Ritze Reeperbahn 140

// P r o g r a m m Ein Überraschungskonzert an einem Überraschungsort in höchster künstlerisch-musikalisch-sprachlicher Qualität.

MITWIRKENDE Maciej Kułakowski, Cellist und TONALi-Preisträger Harvestehuder Kammerchor, Chor Claus Bantzer, Leitung Daniel Gerzenberg, Dichter und Rezitator

// D e r A b e n d Wer hat ihn schon einmal betreten, den weltberühmten Ort „Zur Ritze“? Wer war schon einmal im stimmungsvollen Untergeschoss, dort, wo der Boxring die Größen der Szene versammelt? Wer kann sich im Ring einen Cellisten denken, der von einem Chor begleitet fast sakrale Musik spielt, künstlerisch kommentiert durch einen Sprechkünstler, der zugleich Musiker ist? Fragen über Fragen. Dieser Abend lädt dazu ein, selbst zu denken, selbst zu fühlen, selbst zu bestimmen, was einen besonderen Ort ausmacht – und was nicht.

EINTRITT 12,- / ermäßigt 6,-

131

J O U R N A L T O N A L i 17


VORRUNDE B

10.00 – 17.40 UHR

n o i t a r e d o M

J O U R N A L T O N A L i 17

132


// KÄMPFEN

// M i t g l i e d e r S c h ü l e r j u r y Hannah Wilk, Freya Mohadjer Brecht Schule Asya Akdogan, Kaj Klocke

// O r t

Helmuth Hübener

Miralles Saal

Joao Falcao Alves, Rita Sidhu

Mittelweg 42

Klosterschule Lilla Balogh, Katja Klaas Wilhelm Gymnasium

// 1 2 e x p e r i m e n t e l l e und moderierte Konzertprogramme

Sarah Schumacher, Lea Krämer

Ziling Guo

10.00 – 10.20

Johannes-Brahms-Schule

Lara Boschkor

10.25 – 10.45

Filip Rutzen, Linus Kühl

Felicitas Schiffner

10.50 – 11.10

Walddörfer Gymnasium

Kaiser-Friedrich-Ufer Gymnasium Lilly Oberdörfer, Sophie Sefrin

Maja Barthelmeß, Judith Zerbst

Pause Elene Meipariani

11.30 – 11.50

Friedrich Ebert Gymnasium

Astrid Kumkar

11.55 – 12.15

Betül Varis, Feyza Karaaslan

Louise Wehr

12.20 – 12.40

Stadtteilschule Finkenwerder Mina Sekanderkhan, Nuha Busch

Pause Josef Vlcek

15.00 – 15.20

Nelson Mandela Schule

Anne Maria Wehrmeyer 15.25 – 15.45

Renee Kuster, Hannah Benning

Sara Domjanić

Helene Lange Gymnasium

15.50 – 16.10

Lina Kühn, Philipp Hanft

Pause Xenia Geugelin

16.30 – 16.50

Sumina Studer

16.55 – 17.15

Dorothea Stepp

17.20 – 17.40

Stadtteilschule Süderelbe

// W o r k s h o p Alle Teilnehmer werden vor dem Wettbewerb

// P r o g r a m m Die

Teilnehmer

vermitteln

für den Workshop „Klang-Sprache“ an die Prizum

Thema

vate Universität Witten/Herdecke zum Thema

„Klang-Sprache“ ein Werk ihrer Wahl. Alterna-

„Kommunikationskompetenz für Musiker“ ein-

tiv können sie die Interpretation eines Werkes

geladen. Der Workshop bietet die Möglichkeit,

behandeln, das sie für die Vorrunde A oder C

sich unter professioneller Anleitung mit viel

vorbereitet haben. Auch ist die Vorstellung einer

Praxisbezug auf die TONALi-Bühnenakademie

Komponistenpersönlichkeit, des eigenen Instru-

vorzubereiten. Die TONALi-Bühnenakademie

mentes sowie weiterer, musikbezogener The-

umfasst u.a. die Schulkonzerte, die „Vorrunde

men möglich. Bei der Vorrunde B geht es darum,

B“ sowie das TONALi-Festival „Klassik in dei-

sich als inspirierte, kreative, kommunizierende

nem Kiez“. Workshop-Dozenten sind der Pianist

Künstlerpersönlichkeit zu präsentieren, die den

und Konzertcoach Helge Antoni, die TONALi-

gebotenen Freiraum zu nutzen versteht.

Gründer Amadeus Templeton

und

Boris

Matchin sowie weitere Fachkräfte aus dem Bereich Pädagogik und Moderationstraining.

// B e w e r t u n g

Alle Teilnehmer erhalten im Workshop profes-

Die Vorrunde B wird sowohl von der Fachjury,

sionelle Unterstützung von erfahrenen Insidern

als auch von einer Schülerjury (bestehend aus

der Musikszene und finden Gelegenheit, ihre

Vertretern der Hamburger TONALi-Schulen) be-

künstlerischen Fähigkeiten insbesondere hin-

wertet. Die Schülerjury vergibt in dieser Prüfung

sichtlich Bühnenpräsenz, Kommunikation und

den besten TONALi17-Schülerjurypreis.

Konzertmoderation zu intensivieren. Einen ausführlichen Bericht über den diesjährigen Workshop finden Sie auf Seite 81.

133

J O U R N A L T O N A L i 17


s o l d n u gr l a i n e g


// FEIERN

// 1 9 U h r // O r t Grundbuchhalle im Ziviljustizgebäude Sievekingplatz 1

// P r o g r a m m BENJAMIN BRITTEN Les Iluminations SEBASTIAN BAHR Uraufführung einer Auftragskomposition BÉLA BARTÓK Aus 44 Duos für zwei Violinen

// M i t w i r k e n d e LAILA SALOME FISCHER, Sopranistin EROICA BERLIN JAKOB LEHMANN, Leitung

// D e r A b e n d Der Abend mit einer jungen Sopranistin, diversen Solisten und einem Streichorchester ermöglicht eine Wiederbegegnung mit vielen TONALiSTEN, d.h. ausgewählten Teilnehmern der vorangegangenen TONALi-Wettbewerbe. Eine eigens für dieses Konzert in Auftrag gegebene Komposition für Sopran und Streicher von Sebastian Bahr, dem Gewinner des TONALi15 Kompositionspreises widmet sich der Welt des Dichters Arthur Rimbauds, dessen Texte zugleich auch die Grundlage von Brittens Liederzyklus Les Illuminations sind. Die Gedankenwelt und das wilde Leben Rimbauds bilden einen Gegensatz zu Philosophie und Architektur der Grundbuchhalle von Fritz Schumacher im Ziviljustizgebäude – dieser Abend der Kontraste präsentiert ein neuartiges Konzerformat, das unter Einsatz von spezieller Lichtgestaltung eine intensive Begegnung mit Musik, der Dichtung Rimbauds und vielen Künstlern von TONALi vermittelt. Das Konzert findet in Kooperation mit dem Freunde der Grundbuchhalle e.V. statt

EINTRITT 12,- / ermäßigt 6,(Nur Vorverkauf)

135

J O U R N A L T O N A L i 17


VORRUNDE C

VORRUNDE C 10.00 – 18.55 UHR KLAVIERKAMMER

MUSIKPROGRAMM (DUO) VERSCHIEDENER EPOCHEN

m m a r g Pro g n u t l a t ges J O U R N A L T O N A L i 17

136


// KÄMPFEN

// O r t Miralles Saal Mittelweg 42 20148 Hamburg

// K l a v i e r k a m m e r m u s i k programm (Duo) Ziling Guo

10.00 – 10.30

Lara Boschkor

10.35 – 11.05

Felicitas Schiffner

11.10 – 11.40

Pause Elene Meipariani

12.00 – 12.30

Astrid Kumkar

12.35 – 13.05

Louise Wehr

13.10 – 13.40

Pause Josef Vlcek

15.15 – 15.45

Anne Maria Wehrmeyer 15.50 – 16.20 Sara Domjanić

16.25 – 16.55

Pause Xenia Geugelin

17.15 – 17.45

Sumina Studer

17.50 – 18.20

Dorothea Stepp

18.25 – 18.55

// a b 1 9 U h r Bekanntgabe der Gewinner Die Bekanntgabe der drei TONALi17-Finalisten erfolgt ab 20.00 Uhr auf tonali.de und live auf Facebook.

// F i n a l i s t e n w a h l d u r c h d i e TONALi17-Fachjur y Am Abend des 6. Juli 2017 entscheidet die prominent besetzte TONALi17-Fachjury transparent , wer von den 12 TONALi17-Geigern im Elbphilharmonie-Finale gemeinsam mit der jungen norddeutschen philharmonie unter Leitung von Daniel Blendulf spielen darf. Die Finalistenwahl ist öffentlich und findet im Miralles Saal der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg statt.

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g r e b n i We f a h r e b O im


// FEIERN

// 2 0 U h r // O r t Halle 424 Stockmeyerstraße 43

// P r o g r a m m MIECZYSŁAW WEINBERG Trio op. 24 GYÖRGY LIGETI Musica Ricercata für Klavier solo

// M i t w i r k e n d e MARINA GRAUMAN, Violine CHRISTOPH HEESCH, Violoncello NINA GUROL, Klavier PETER BIERINGER, Sprecher Alle Musiker sind PreisträgerInnen des Mieczysław-WeinbergPreises, der im Rahmen von TONALi vergeben wird.

// D e r A b e n d Zwei musikalische Werke, zwei Komponisten, drei Schriftsteller und ein einziges Schicksal durchziehen den Abend, der das Publikum ständig vor die Frage stellt: Musik als Flucht vor der Realität oder als ihr Spiegelbild…? In Zeiten, in denen uns jeden Tag auf´s Neue heftige Nachrichten erreichen, erleben wir an diesem Abend einen intensiven wie intimen Einblick in eine für uns kaum fassbare Gefühlswelt einer Zeit zwischen Zerstörung, Schmerz und Wiederaufbau.

en

Der Abend wird in Kooperation mit dem Verlag peermusic classical durchgeführt, der Preisstifter ist.   EINTRITT 12,- / ermäßigt 6,-

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FINALE

F

19.00 – 22.00 UHR

e l a in

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// KÄMPFEN & FEIERN

// O r t Elbphilharmonie Platz der Deutschen Einheit 1 20457 Hamburg

// P r o g r a m m Die Auswahl der nachfolgenden Violinkonzerte wird von den Finalisten bestimmt und am 6. Juli 2017 ab 20 Uhr auf tonali.de veröffentlicht.

// D e r A b e n d JEAN SIBELIUS

Ein Highlight des TONALi17 Festes ist das TONALi-

Lemminkäisen Paluu (Lemminkäinens

Finale, das 2017 erstmals in der Elbphilharmonie

Rückkehr) aus „Lemminkäinen-Suite“ op. 22

stattfindet. Den Nachwuchstalenten steht die junge norddeutsche philharmonie unter dem schwedischen

MAX BRUCH

Dirigenten Daniel Blendulf zur Seite. Das aufstrebende

Konzert für Violine und Orchester g-Moll op. 26

Jugendorchester besteht zum größten Teil aus Musik-

FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY

studierenden und ist für seine innovativen Konzerte

Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64

bekannt.

SERGEJ PROKOFJEW Das anspruchsvolle, spannende sowie kurzweilige

Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 D-Dur op. 19

Programm präsentiert im ersten Teil des Abends drei TONALi17-PUBLIKUMSPREIS

der eindrucksvollsten Violinkonzerte, die den jungen

TONALi17-HAUPTPREISE

Musikern ein Maximum an künstlerischem Können abverlangen. Die Auswahl der Werke obliegt den

TOMASZ SKWERES

Finalisten. Tomasz Skweres ist mit seinem Werk

Impact für Violine solo

„Impact für Violine solo“ der Gewinner des diesjährigen TONALi Kompositionspreises.

// M i t w i r k e n d e

Nach den drei Wertungsspielen wird die international

JUNGE NORDDEUTSCHE PHILHARMONIE, Orchester

besetzte Fachjury die drei mit insgesamt 18.000 Euro

DANIEL BLENDULF, Leitung

dotierten und von der Oscar und Vera Ritter-Stiftung

HANNI LIANG, ELISABETH BRAUSS,

gestifteten TONALi-Preise vergeben. Zudem stimmt

VERENA METZGER Moderation

das Publikum per SMS-Voting über einen mit 3.000 Euro dotierten Publikumspreis ab.

EINTRITT 24,- / 12,- / 6,-

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// TONALi goes China again ...

// TONALi Festival „Klassik in d ei nem K i ez“

13. – 24. September 2017

DO, 16. NOVEMBER 2017 Stellwerk Harburg SUMINA STUDER Friedrich-Ebert-Gymnasium

Do, 23. November 2017 Körber Forum LARA BOSCHKOR Brecht-Schule

FR, 17. NOVEMBER 2017 TangoMatrix ZILING GUO Kaiser-Friedrich-Gymnasium

FR, 24. NOVEMBER 2017 MS Altenwerder DOROTHEA STEPP Stadtteilschule Finkenwerder

SA, 18. NOVEMBER 2017 Kulturhaus Süderelbe XENIA GEUGELIN Stadtteilschule Süderelbe

SA, 25. NOVEMBER 2017 resonanzraum ANNE MARIA WEHRMEYER Wilhelm-Gymnasium

SO, 19. NOVEMBER 2017 TurTur FELICITAS SCHIFFNER Nelson-Mandela-Schule

SO, 26. NOVEMBER 2017 Freundlich+Kompetent ASTRID KUMKAR Walddörfer-Gymnasium

MO, 20. NOVEMBER 2017 Museum der Arbeit JOSEF VLCEK Stadtteilschule Helmuth Hübener

MO, 27. NOVEMBER 2017 MS Stubnitz SARA DOMJANIĆ Klosterschule

DI, 21. NOVEMBER 2017 Drostei LOUISE WEHR Johannes-Brahms-Schule

tonali.de/termine

MI, 22. NOVEMBER 2017 Birdland ELENE MEIPARIANI Helene Lange Gymnasium

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// TONALi18-Fest und Wettbewerb 25. – 30. Juni 2018 143

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VORBLICK

// TO NA Li TO UR

TONALi-TOUR-Partner 2018 Tonhalle Zürich Mariinsky Theater Copenhagen Summer Festival Künstlerhaus am Lenbachplatz Bellmund, La Prairie Molyvos International Music Festival Ferrara Musica Trans-Siberian Art Festival Norddeutschlandweite Bildungsinitiative in Zusammenarbeit mit der NORDMETALL-Stiftung und über 10 Festivalveranstaltern


// Fotos: Georg Tedeschi
















Den TONALi-Künstlern wünschen wir viel Erfolg.

















// H e r a u s g e b e r TONALi gGmbH Kleiner Kielort 8 20144 Hamburg T + 4940 532 662 71 F + 4940 506 918 88 info@tonali.de

Impressum

www.tonali.de

// G e s a m t l e i t u n g

// T O N A L i S T E N A g e n t u r Hanni Liang

Amadeus Templeton Boris Matchin

// S p o n s o r i n g & F u n d r a i s i n g Achim Dombrowski, ehrenamtlich tätig

// K ü n s t l e r m a n a g e m e n t und Education

// K o n z e p t u n d R e d a k t i o n

Lea Gollnast

Bianca Maria Cantelli, Leitung

Bianca Maria Cantelli

Amadeus Templeton Boris Matchin

// F S J K u l t u r

Jule Baxmann

Jule Baxmann

// P r a k t i k a n t

// L e k t o r a t Tobias Neumann

Hans Espig

// V e r a n s t a l t u n g s l e i t u n g Finale

// G e s t a l t u n g J4 Studio, Joachim J. Kühmstedt www.j4-studio.com

Heike Ressel

// D r u c k NettPrint, Hamburg

// S p e n d e n TONALi gGmbH, HypoVereinsbank IBAN DE33200300000016108318

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Beitrittserklärung

Ich möchte kulturelle BIldung fördern und Mitglied im Freunde von TONALi e.V. werden. Ja, ich werde Mitglied im Verein Freunde von TONALi e.V. [ ] als Einzelperson mit einem jährlichen Mitgliedsbeitrag von Euro 72 [ ] als Paar mit einem jährlichen Mitgliedsbeitrag von Euro 120 [ ] als Schüler oder Student mit einem jährl. Mitgliedsbeitrag von Euro 36 [ ] als Unternehmen ab einem jährl. Mitgliedsbeitrag von Euro 500 [ ] Bitte senden Sie mir weitere Informationen zu Name Vorname Straße, Nr. PLZ, Wohnort Mailadresse Telefon Ort, Datum

Unterschrift

Durch die Anerkennung der Gemeinnützigkeit unseres Vereins sind Mitgliedsbeiträge und Spenden steuerlich abzugsfähig.

[ ] Hiermit erteile ich dem Freunde von TONALi e.V. eine Einzugsermächtigung, den alljährlich anfallenden Mitgliedsbeitrag von meinem Konto abzubuchen. Meine Bankverbindung lautet: IBAN BIC Bank Kontoinhaber [ ] Ich überweise bis auf weiteres jährlich

,

Euro

(Mindestbeitrag 72,– € / Paare 120,– €) zu Gunsten des Vereins

auf das folgende Konto: Freunde von TONALi e.V.

HypoVereinsbank IBAN DE34 2003 0000 0016 1083 00 BIC HYVEDEMM300

Datum Unterschrift Freunde von TONALi e.V. Johnsallee 66, 20146 Hamburg, Fax +49 (0)40 50 69 18 88 Bitte die ausgefüllte Erklärung per Post oder Mail (freunde@tonali.de) an den Verein senden.

tonali.de/freunde 177

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Fotocredits

Titelblatt: Swanhild Kruckelmann S. 6 Sumina Studer: TONALi S. 8: Christoph Eschenbach: Christoph Eschenbach S. 10: Josef Vlcek: Georg Tedeschi S. 12: Russland: TONALi S. 16: Porträt TONALi-Macher: Georg Tedeschi S. 18: Klavier in MSStubnitz: Georg Tedeschi S. 20: Schülermanager: Kronberg Academy S. 21: Schülerin: Kronberg Academy S. 22: Schülermanager: TONALi S. 24: Schülermanager STS Süderelbe: Georg Tedeschi S. 26: Schülermanager Kaifu-Gymnasium: Georg Tedeschi S. 30: Schülermanager in Griechenland: TONALi S. 32: Zürich/Russland/Ferrara: TONALi S. 33: Schülermanager Ferrara: TONALi S. 34: Hanni Liang in China: TONALi S. 37: Impressionen aus China: TONALi S. 38: Schülermanager Pinneberg: Georg Tedeschi S. 40: Schülermanager Bergedorf: Georg Tedeschi S. 42: Schülermanager Helene-Lange-Gymnasium: Georg Tedeschi S. 44: Impressionen von Hollywood: TONALi S. 46: Konzert in Esslingen: TONALi S. 50: TONALiSTEN: TONALi S. 80: Workshop in Witten: TONALi S. 82: TONALi-Finale 2014: Georg Tedeschi S. 84: Konzert in Grundbuchhalle: Georg Tedeschi S. 87: Tomasz Skweres: Amir Safari S. 88: Jean Sibelius: Wikipedia S. 89: Felix Mendelssohn-Bartholdy: Wikipedia S. 90: Sergej Prokofjew: Wikipedia S. 91: Max Bruch: Wikipedia S. 92: Ensemble Resonanz in Russland: TONALi S. 94: Klassik in deinem Kiez im Nachtasyl: Georg Tedeschi S. 96: Aurelius Braun: Georg Tedeschi S. 98: Ingolf Turban: Dorothee Falke S. 98: Tanja Becker-Bender: Uwe Arens S. 99: Natalia Gabunia: Gela Megrelidze S. 99: Sabine Frank: Swanhild Kruckelmann S. 100: Noé Inui: Jetta Deplazes S. 100: Natalia Prischepenko: Boris Streubel S. 101: Erik Schumann: Torsten Hönig S. 101: Juri de Marco: Elisabeth Hardenberg S. 102: junge norddeutsche philharmonie: Markus Werner S. 103: Daniel Blendulf: Marco Borggreve S. 104: Mayumi Kanagawa: Catie Laffoon S. 104: Christoph Heesch: David Ausserhofer S. 105: Philipp Wollheim: Philipp Wollheim S. 105: Johanna Ruppert: Giorgio Balmelli S. 106: Moderatorinnen: Georg Tedeschi S. 108: Leonard Fu: David Ausserhofer S. 108: Graham Lack: Astrid Ackermann S. 109: Marlen Korf: Julia Löwe S. 109: Laila Salome Fischer: Esra Rotthoff S. 110: Eroica Berlin: Peter Adamik S. 110: Jakob Lehmann: Tim Theo Deceuninck S. 111: Maciej Kołakowski: Bartosz Kołakowski S. 111: Harvestehuder Kammerchor: Adele Marschner S. 112: Claus Bantzer: Adele Marschner S. 112: Daniel Gerzenberg: Álfheiður Erla S. 113: Nina Gurol: Alexander Arenz S. 113: Marina Grauman: Ekaterina Kurdiukova S. 114: Peter Bieringer: Netzwerk Flaschenpost eV S. 114: Elena Kolesnitschenko: Elena Kolesnitschenko S. 115: Timo Brunke: Georg Tedeschi S. 124: TONALi-Fest: Swanhild Kruckelmann S. 126: TONALi-Fest 2014: Swanhild Kruckelmann S. 128: Vorrunde A: Swanhild Kruckelmann S. 130: Boxring Reeperbahn: TONALi S. 132: Vorrunde B: Swanhild Kruckelmann S. 134: Konzert in Grundbuchhalle: Georg Tedeschi S. 136: Vorrunde C: Swanhild Kruckelmann S. 138: Halle 424: Georg Tedeschi S. 140: Elbphilharmonie: Maxim Schulz S. 142: Konzert in China: TONALi S. 144: Fotostrecke: Georg Tedeschi S. 176: Schülermanager Pinneberg: Georg Tedeschi S. 180: Rückseite: Georg Tedeschi

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tonali.de

t f n u k u Z n e r f e f D a h c s r e v r o h Ge


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