DWJ September 2018

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Ausgabe 639

www.facebook.com/dwj.de

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Großkaliberpistolen aus der Slowakei Kampfpreise ab 598 Euro

Seite 32

DIGITAL

Deutschland 4,95 Euro · Ausland 4,16 Euro zzgl. gesetzl. MwSt. Newsportal: www.dwj.de Onlineshop: www.dwj-medien.de

Walther LP500: Der Porsche am Stand Seite 36

Für Spezialkräfte: Workshop Güstrow Seite 60

SIG P320 Compact

Ziviler Ableger der neuen Pistole der US-Armee Seite 66

Kimber Longslide

1911er-Pistole mit 6"-Lauf zum günstigen Preis Seite 28

G3 für Zivilisten

Die halbautomatische Version NK33G3 von Niedermeier Seite 24

Hülsenreinigung Verfahren im Vergleich

Seite 96

Ruger Precision Rimfire für authentisches Training Seite 18

Rechtsprechung: Wie der Bundesgerichtshof über Notwehrsituationen urteilt Seite 90


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Editorial des Deutschen Waffen-Journals

Neue Angst vor Geisterwaffen

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Bereits vor fünf Jahren auch erlaubt, seine eigene Liebe Leserinnen sorgte der Texaner Cody Waffe herzustellen. Nach und Leser! Wilson mit seiner „LibeUS-Recht unterliegen solrator“ für einen weltweiche Eigenbauten anders als kommerziell hergestellte Waffen keiten Medienrummel. Zwar konnte man mit der ersten, fast komplett auf einem ner Kennzeichnungspflicht. 3D-Drucker entstandenen Plastikpistole Für erneute Furore sorgte Wilson, als eigentlich nur einen scharfen Schuss er nach einem Ende Juni 2018 mit dem mit einer Kleinkaliberpatrone abgeben, US-Justizministerium geschlossenen jedoch musste der Schütze auch beVergleich bekannt gab, die Pläne für fürchten, dass ihm das Teil dabei um die seine Liberator und weitere Waffen ab Ohren flog. Dennoch hatte der Prowaf1. August wieder ins Netz zu stellen. fenaktivist und Mitbegründer der OrgaWieder setzte ein riesiges Medienspeknisation Defense Distributed damit zahltakel ein, und mehrere Bundesstaaten reiche schlafende – um nicht zu sagen verklagten die Regierung von Präsident träumende – Hunde geweckt, als er die Trump. Der twitterte dann, dass das mit Druckdateien für die Waffe frei zugängden 3D-Druckplänen wohl nicht so sinnlich ins Internet stellte. Waffengegner, voll sei, und ein Bundesgericht stoppte etliche Politiker verschiedenster CouWilson schließlich per einstweiliger Verleur und Behördenvertreter, nicht nur in fügung wieder. Aber können jetzt wieder den USA, fühlten sich plötzlich massiv alle beruhigt weiterschlafen? von den durch die recht junge Technik Ich glaube das nicht. Angesichts der „von jedermann einfach so herstellbahohen Preise für einen industriellen ren Geisterwaffen“ bedroht. Geister3D-Drucker, und dieser ist genauso erwaffen deshalb, weil diese aufgrund des forderlich wie das entsprechende KnowMaterials mit damaligen Mitteln kaum how, um die Waffe wirklich ans Schießen bei Sicherheitskontrollen aufzuspüren zu bekommen, machen mir Millionen von waren. Überdies sind die gedruckten illegalen Waffen diesseits und jenseits Waffen mangels Kennzeichnung auch des großen Teichs viel mehr Angst. Zumal diese für einen Übeltäter sicher zum nicht nachverfolgbar. Also untersagte die Regierung Obama die Verbreitung Bruchteil der Kosten einer solch fragilen der Pläne im Internet. Wilson klagte Plastikwumme zu haben sind. dagegen und berief sich dabei auf die Meinungsfreiheit, die dieser Zensur Ihr entgegenstehe und auf den zweiten Zusatzartikel der US-Verfassung, der nicht nur jedem US-Bürger das Recht auf WafAndreas Wilhelmus fenbesitz garantiert, sondern es diesem Stellvertretender Chefredakteur

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aktuell

Aus dem Inhalt

1 aktuell

6 Neuheiten, Kataloge und Personalien

13 Termine für dies und das

8 Aktuelle Politik

14 Leserbriefe

Extremisten: Verfassungsschutzbericht

17 DWJ-Glosse

Geschichten, die das Leben schreibt: Kann ja jedem mal passieren

10 Bücher 12 Verbände

X schießsport 18 Kleinkaliberbüchse

Taktisches im KK-Format: Ruger Precision Rimfire

24 Selbstladegewehr

Reaktiviert: NiedermeierUmbau Modell NK33G3 (SG1) in .308 Winchester

28 Großkaliberpistole

Langläuferin: Kimber 1911 Stainless Target Long Slide

32 Großkaliberpistolen

Sportkanonen: Modelle X-Calibur und Q-100 von Grand Power

fun & action 56 CO2-Pistole

Lang ersehnt: Lizensierte Umarex-Nachbauten der Modelle Glock 34 und Glock 19

56

3 sicherheit

46 Wettkämpfe

60 Fortbildung

48 DWJ-Minox-Seminar

66 Selbstladepistole

Feuer frei! 3. Süddeutsches Papierpatronenschießen in Maulbronn Nah und fern: Weitschuss-Intensivtraining mit Schießtrainer Werner Reb in Niederweimar

52 Munition

Neu für die Precision Rifle Series: HornadyPatrone im Kaliber 6,5 PRC für das Long-RangeSchießen optimiert

Happy Birthday: 10. Special Forces Workshop in Güstrow

Zum Führen: SIG Sauer P320 FDE Compact

70 Selbstladebüchsen Kurz und gut: Windham Weaponry R11FTT und R11A4T

72 Zubehör

Sehr robust: KHS-Einsatzuhr Modell Inceptor

60

24 4sammeln 36 Matchluftpistolen

Vierfacher Volltreffer: Neue Modellreihe Walther LP500

42 Wettkämpfe

Volle Hütte: Deutsche Meisterschaft BDMP

54 Produktneuheiten und Meldungen 55 Schießsporttermine

74 Ordonnanzwaffen

Reine Politik: Das FAL und die USA

78 Taschenpistole Kaum Erfolg: Beretta M 90

82 Ordonnanzwaffen

Einzelstücke: Badischer Husarenkarabiner und -pistole M 1803

86 Auktion

Kessler Auktionen AG, Kreuzlingen, Schweiz

88 Experten geben Rat

82

4

89 Sammeltermine

Das Magazin für Waffenbesitzer


aktuell

5 wissen

90 Rechtsprechung

Heikle Lage: Notwehr und unterlassene Hilfeleistung

92 Wiederladen

Im Abseits: Patrone .250 Savage

94 Wiederladezubehör

Geschüttelt: Zündhütchenfüllgeräte Hornady 1911 Vibra und Dillon RF100

7 jagd

116 Repetierbüchse

Österreicher: StrasserGeradzugrepetierer Modell RS14 Evolution

120 Zielhilfen

Blickwinkel: Tipps für den richtigen Einsatz von Kimme und Korn bei der Jagd

124 Produktneuheiten und Meldungen

8 geschichten /sonstiges 126 Museum Frauenpower: Militärund Zeitgeschichte in Stammheim 130 Zubehör Browning und Partner: Waffenschränke aus Utah 15 DWJ-Abo 103 DWJ-Anzeigenmarkt 135 Bestellschein Kleinanzeigen

96 Wiederladezubehör

Gesäubert: Hülsenreinigungsgeräte

136 Impressum

100 Patronenentwicklung

136 Bestellschein Literatur

Konkurrenz: .300 Norma Magnum

137 Gewinnspiel

116

138 Vorschau

126

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aktuell

Nachrichten Personalien, Kataloge, Neuheiten

Hermann Historica versteigert einzigartige Ordonnanzwaffensammlung mit über 820 Losen

1 Der Katalog zur Versteigerung der Samm-

lung Johann Lux am 6. November 2018 enthält insgesamt 821 Positionen. In den nahezu 60 Jahren seiner Sammlungstätigkeit trug Johan Lux die fast kompletten Modellreihen an Ordonnanzrevolvern aller Länder Europas, Nordund Südamerikas, Asiens und Australiens zusammen, wobei das Ordnungsprinzip nicht die Staaten waren, sondern die Modelle, darunter seltene Patent-, Vorserien- Versuchs- und Musterwaffen. Es wird schwer sein, einen anschaulicheren Beleg für die eigenständige und oft parallele Entwicklung in Amerika und Europa von Hahnspanner- und Abzugsspannerrevolvern, von Kipplaufrevolvern und solchen mit ausschwenkbarer Trommel zu finden, als die Sammlung Lux, sodass alleine der Auktionskatalog für einschlägige Sammler ein wertvolles Nachschlagewerk darstellt! Für den leidenschaftlichen Sammler war es keine Frage, dass die Ablösung der militärischen Revolver durch die Ende des 19. Jahrhunderts aufkommenden Selbstladepistolen eine Ausweitung seines Sammelgebiets bedeuten musste. Quantität und Qualität auch dieses Teils der Sammlung runden die Geschlossenheit der Ordonnanzwaffensammlung ab. Die Rufpreise der Stücke sind extrem weit gespannt – neben Waffen im unteren Preisbereich zwischen 100 bis 200 Euro für den jungen Sammler mit relativ geringen finanziellen Mitteln gibt es auch extrem seltene Waffen wie den Mauser-Revolver M 1878 1. Ausführung, in Sammlerkreisen auch als „Zick-Zack-Revolver“ bekannt, zum Startpreis von 19 000 Euro. Die sehr gut erhaltene Waffe im Kaliber 10,6 mm mit vierfach gezogenem, kanoniertem, blankem Lauf ist sechsschüssig und besitzt einen geschlossenen Rahmen. Die Laufwurzel ist gemarkt mit „Patent“, links am Rahmen befindet sich die Firmierung „Gebr. Mauser & Cie Oberndorf/N“.

Eine weitere interessante Waffe ist etwa ein Revolver System Smith & Wesson Modell Russian hergstellt von der Firma Ludwig Loewe in Berlin. Zu dem Kipplaufrevolver im Kaliber 11 mm gehört noch der Originalholzkasten, in dessen Deckel sich die vierseitige „Gebrauchs-Anweisung“ mit Fotos mit dem Gesamtverzeichnis der Teile befindet. Der Rufpreis beträgt hier 5000 Euro. Als weiteres Highlight sei hier noch ein Reichsrevolver Modell 1883 genannt, bei dem es sich wohl um ein Muster oder einen Versuch der Königlich Preußischen Gewehrprüfungskommission gehandelt hat. Die Waffe weist keinerlei Stempel auf, doch wird als Hersteller die Gewehrfabrik in Erfurt vermutet. Aufgerufen wird dieses seltene Exemplar für 15 000 Euro. Über diese einzigartige Sammlung hat das DWJ übrigens bereits in der Oktoberausgabe des Jahres 2004 berichtet. Schon damals stach die Lux-Sammlung aus dem breiten Feld der Sammlergemeinschaft hervor, wenn auch Johann Lux damals noch anonym lieber bleiben wollte. Neben diesem Katalog arbeiten die Mitarbeiter des Auktionshauses Hermann Historica an weiteren Katalogen für das reguläre Herbstauktionsprogramm, das ebenfalls einen intensiveren Blick lohnt. Auch im Katalog „Schusswaffen aus 5 Jahrhunderten“ gibt es bemerkenswerte Exemplare. Unter dem Motto „alles, was schießt“ kommen beispielsweise in aufwendiger Handwerksarbeit hergestellte historische Waffen wie ein elfenbeingeschäftetes Steinschlosspistolenpaar aus den Niederlanden (Rufpreis 60 000 Euro) bis zur industriell gefertigten Militärwaffe wie ein Mauser-Tankgewehr 1918 (Rufpreis 9 000) unter den Hammer. Daneben gibt es Kataloge mit Orden, militärischen Sammlungsstücken sowie eine größere Anzahl kompletter Harnische im Katalog „Alte Waffen“. www.hermannhistorica.com nk

Langjähriger DWJ-Mitarbeiter Horst Stein verstorben

1 Horst

Stein ist nach schwerer Krankheit im Alter von 81 Jahren verstorben. Der Berufsfotograf interessierte sich seit jeher für die Geschichte alter Waffen. Zusammen mit seinem Sammlerkollegen Bernhard Frey, der in dem Duo das Schreiben übernahm, entstanden zahlreiche DWJ-Beiträge, zuletzt über sehr seltene frühe US-amerikanische Hinterladerkonstruktionen. Horst Stein übernahm als Profi nicht nur die Aufgabe des Fotografierens, sondern oftmals auch die Beschaffung der Objekte, wie im Falle der raren US-Hinterlader. Er wird fehlen als Mensch und als Mitarbeiter. sk

Blaser Group: Neuer Geschäftsführer startet

1 Mit Dirk Stöver wird ab 1. August erneut ein

passionierter Jäger die Geschicke des Allgäuer Herstellers von Premium Jagd- und Sportwaffen leiten. Das notwendige Rüstzeug bringt Stöver aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung als Geschäftsführer der Remondis-Gruppe mit. Dort hat er zuletzt einen Umsatz von 250 Millionen Euro verantwortet und verfügt als Maschinenbauingenieur über ein solides technisches Wissen. Der bisherige Blaser- und L&OHunting-Geschäftsführer, Bernhard Knöbel hat das Unternehmen nach 17 Jahren auf eigenen Wunsch verlassen, um sich neuen Aufgaben zu widmen. www.blaser.de nk

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Das Magazin für Waffenbesitzer


aktuell

Herbertz feiert 150-jähriges Firmenjubiläum

1 Das

Solinger Unternehmen kann auf eine lange Tradition in der Herstellung sowie dem Vertrieb von Schneidwerkzeugen zurückblicken. Die von Carl Julius Herbertz im Jahr 1868 gegründete Firma ist mittlerweile auch weit über die deutschen Grenzen hinaus bekannt. In fünfter Generation führen heute Inhaber Ulrich Hartkopf und Thomas Venjakob den Familienbetrieb – damit wird eine lange Familiengeschichte fortgesetzt. Ein Ur-Urgroßvater war Klingenschleifer, ein Urgroßvater Messermacher, andere Vorfahren bis hin zum Großvater und Vater Messerkaufleute. Den Grundstock für das heutige Unternehmen bildete jedoch Klaus Hartkopf. Er baute die Firma nach dem Zweiten Weltkrieg stetig um und gewann einen wachsenden Kundenstamm zunächst in Süddeutschland, später auch in allen anderen Gebieten Deutschlands und im europäischen Ausland. Die Kuriosität dabei: Er bereiste in den späten 1940er-Jahren die Kundschaft noch mit dem Motorrad, denn für ein Auto war kein Geld vorhanden. Neben der erfolgreichen Eigenmarke Herbertz bietet das Unternehmen unter anderem Produkte so bekannter Firmen wie Buck, Gerber, Cold Steel, Opinel, Nieto, Helle, EKA, Martiini, Fox, Stanley und Puma an. Durch die Erweiterung des Sortiments ist C. Jul. Herbertz nach eigenen Angaben inzwischen einer der europaweit führenden Anbieter von Sport-,

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Freizeit-, Jagd- und Sammlermessern aufgestiegen. Anlässlich des Firmenjubiläums hat das Solinger Unternehmen insgesamt sechs Jubiläumsmesser aufgelegt. Die Modelle liegen im Preisbereich zwischen 38 und 215 Euro. Somit ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. Sammler mit kleinem Budget bekommen beispielsweise für 38,90 Euro ein exklusives Taschenmesser mit einer Klinge aus rostfreiem AISI-440-Stahl. Diese wird über eine Backlock arretiert. Als Griffbeschalung kamen verschiedene Materialien zum Einsatz: Edelstahl, Türkisstein und Cocoboloholz. Das Modell ist auf 999 Exemplare limitiert und trägt das Jubiläumsemblem in der linken Griffschale. Jedes Messer trägt zudem eine Seriennummer. Bei dem Jubiläumsmodell „Elfenbein“, das sich in der Form an den Militärmessern des ausgehenden 19. Jahrhunderts orientiert, bestechen die Neusilberbacken sowie die Griffschalen aus Elfenbein. Alle Klingen und Funktionsteile werden von Hand aus rostfreiem 1.4034-Stahl in Solingen geschmiedet. Die Werkzeugausstattung besteht aus Klinge, kleiner Klinge, Korkenzieher und Ahle, Dosenöffner und Kapselheber mit Schlitzschraubendreher. Das Modell ist auf 50 Stück limitiert und kostet 214,20 Euro. Es wird inklusive Geschenkbox und Zertifikat geliefert. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite www.herbertz-messerclub.de nk

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Extremisten

Bundesinnenminister Horst Seehofer und der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), Dr. Hans-Georg Maaßen, haben den Verfassungsschutzbericht 2017 vorgestellt. Dieser zeigt: In allen Phänomenbereichen sind die Zahlen der gewaltorientierten Extremisten alarmierend angestiegen.

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WALTER SCHULZ

„Der jährliche Verfassungsschutz­ bericht des Bundes dient der Unter­ richtung und Aufklärung über ver­ fassungsfeindliche Bestrebungen in Deutschland. Er beruht auf den Er­ kenntnissen, die das BfV im Rahmen seines gesetzlichen Auftrags zusam­ men mit den Landesbehörden für Ver­ fassungsschutz gewonnen hat. Er kann keinen erschöpfenden Überblick geben, sondern unterrichtet über die wesent­ lichen Erkenntnisse, analysiert und bewertet maßgebliche Entwicklungen und Zusammenhänge.“ Nach dieser vom BfV selbst stammenden Definition werden also nicht nur Zahlenreihen wiedergegeben, sondern sinnvoller­ weise auch Wertungen vorgenommen. Und da können natürlich individuelle Sichtweisen und Gewichtungen der Be­ wertenden mit einfließen. So weist das BfV auf die Unvollständigkeit des Be­ richtes hin. Es scheint also viel subjek­ tive Betrachtung im Spiel zu sein. Ein subjektives Bild erhält man auch, wenn man sich mit einzelnen Polizeibeamten mit Einsatzerfahrung bei „verfassungsfeindlich“ agieren­ den Personen unterhält. Das ist es sehr interessant. Fragt man unter vier Au­ gen Polizisten mit solcher Einsatzer­ fahrung auf Demonstrationen und Großereignissen wie dem G20­Gipfel, welche Gruppierungen denn mit ihrer Gewaltbereitschaft und Gewalttätig­ keit am meisten Probleme machen, so hört man einhellig Begriffe wie „Au­ tonome“, „Antifa“, „schwarzer Block“, „Linksextreme“. Der jüngst von Bun­ desinnenminister Horst Seehofer und Verfassungsschutzpräsident Dr. Hans­ Georg Maaßen vorgestellte Verfas­ sungsschutzbericht bestätigt das. Danach lag der Schwerpunkt links­ extremistischer Agitation im Jahr 2017 auf der Mobilisierung gegen den G20­ Gipfel. Mehr als 230 Polizistinnen und Polizisten wurden bei den Ausschrei­

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Foto: picture alliance/dpa

aktuell

Aktuelle Politik Verfassungsschutzbericht

1 Der Präsident des Bundesamtes für Ver-

ren.“ Vermutlich nichts als heiße Luft, so lange man die Rückzugsräume der Linksextremen noch mit Steuergeldern subventioniert und den „Kämpfern ge­ tungen rund um den Gipfel verletzt. Die gen Rechts“ – oftmals linksextremisti­ Zahl linksextremistisch motivierter sche Organisationen und Gruppen oder Gewalttaten gegen die Polizei und Si­ ihnen nahestehend – über 100 Millio­ cherheitsbehörden ist im Berichtsjahr nen Euro Steuermittel jährlich zur Ver­ um über 65 % gestiegen (2017: 1135, 2016: fügung stellt. 687) – alleine in der laut BfV­Statistik Die Zahlen sprechen eine deutliche linksextremistischen Hochburg Ham­ Sprache: Auch insgesamt war im ver­ burg wurden 832 dieser gangenen Jahr mit 6393 Gewalttaten begangen. Straftaten ein deutlicher G20-Gipfel in Und für diese Gewalttä­ Anstieg linksextremis­ Hamburg führte zu ter scheint das Leben von tisch motivierter Strafta­ Gewaltexzessen Menschen nichts wert zu ten zu verzeichnen (2016: sein. Bundesinnenmi­ 5230). Darunter waren nister Seehofer betonte: „Besonders 1648 Gewalttaten (2016: 1201) ­ ein An­ verwerflich ist, dass Fotos von Polizis­ stieg um 37 %. Im Berichtsjahr betrug ten, die in Hamburg im Einsatz waren, das linksextremistische Personenpo­ auf Plakaten im Internet und in linken tenzial laut BfV 29 500 Personen (2016: Szeneläden veröffentlicht wurden.” 28 500; 2015: 26 700). Ein klarer Aufruf zur Gewalt gegen Die Zahl der Gewalttaten von Personen. Seehofer will bei der Pres­ Linksextremisten gegen die Polizei sekonferenz gleich den starken Mann und Sicherheitsbehörden ist gegen­ mimen: „Ich sage deutlich: Wer Polizis­ über dem Vorjahr um 65,2 % gestie­ ten angreift, greift den Rechtsstaat an gen. Alleine in Hamburg wurden im und wird eine starke Reaktion erfah­ Berichtsjahr 832 dieser Gewalttaten fassungsschutz Dr. Hans-Georg Maaßen und Innenminister Seehofer.

Das Magazin für Waffenbesitzer


Foto: picture alliance/Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa

aktuell

begangen. Im Zuge des dortigen G20­ 2 Das Gewaltpotenzial der Linksextremen Gipfels wurden alleine in der Einsatz­ – sogenannte Antifa, Autonomer schwarphase vom 6. bis 9. Juli 2017 insge­ zer Block – macht Sorgen. samt 231 Polizisten verletzt. Gewalttaten aus dem linksextre­ stand vorne. Mit erschreckenden Zah­ men Bereich gegen von ihnen soge­ len, aber weit dahinter rangiert Nord­ nannte „Rechte“, „Rechtspopulisten“ rhein­Westfalen, noch etwas weiter oder „Nazis“ sind nicht ungewöhnlich, dahinter Berlin, das unter den unter­ selbst Demonstrationen von Abtrei­ schiedlichsten Formen von Kriminali­ bungsgegnern werden tät ächzt. angegriffen. Dennoch: Auch im Bereich des Linksextremismus: Im Vergleich zum Vor­ Rechtsextremismus se­ Hamburg ist eine jahr ist laut aktuellem hen die Verfassungs­ Hochburg Verfassungsschutzbe­ schützer ein anhaltend richt ein Rückgang der hohes Gefährdungspo­ Gewalttaten von Linksextremisten tenzial. Die Szene sei im vergangenen gegen Rechtsextremisten oder ver­ Jahr abermals angewachsen, auf nun­ meintliche Rechtsextremisten um 51 % mehr 24 000 Personen im Vergleich zu zu verzeichnen. Mehr als 60 % dieser 23 100 im Jahr 2016 (2015: 22 600). Mehr Gewalttaten sind Körperverletzungs­ als die Hälfte dieser Personen (12 900) delikte, gefolgt von Widerstands­ rechnen die Verfassungsschutzbehör­ delikten. Die Anzahl solcher Taten den keiner klassischen, festen rechts­ schwankt stark mit der in einem Jahr extremistischen Struktur zu. Details zu stattfindenden Anzahl von öffentli­ den rechtsextremistischen Taten waren chen Veranstaltungen derjenigen, an auf der Pressekonferenz nicht zu hö­ deren politischen Zielen sich die An­ ren. Der Bundesinnenminister: „Eine tifa, Linksextremisten, stoßen. Herausforderung ist: Täter rechtsex­ Bei der Anzahl der linksextremis­ tremistischer Straf­ und Gewalttaten tisch motivierten Straftaten liegt die sind oft nicht einschlägig bekannt. Sie Hansestadt Hamburg mit riesigem Ab­ weisen keine ‚rechtsextremistische

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Karriere‘ auf, lassen sich keiner festen Struktur zuordnen und radikalisieren sich in kürzester Zeit.“ So weit der Inhalt der entsprechen­ den Pressekonferenz zur Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes. Be­ trachtet man nun die Berichterstattung vieler Medien über diese Thematik, so entsteht der Eindruck, dass Gewaltta­ ten nur oder überwiegend von Politisch­ Rechtsextremisten begangen werden, aber nicht oder kaum von Politisch­ Linksextremisten. Er entsteht, weil die Neigung, kritisch und aufgeregter über das Geschehen in der rechtsextremis­ tischen Szene zu berichten, sichtlich ausgeprägter ist, als die Neigung, die gleichen Empörungsmaßstäbe für die linksextremistische anzulegen. Dass das nötig wäre, zeigt ein Blick in die vor wenigen Monaten veröffentlichte Kri­ minalitätsstatistik. Doch Gewalt ist Gewalt – welcher politischen Richtung die Täter auch immer angehören. Deshalb ist sie glei­ chermaßen rechtswidrig sowie glei­ chermaßen strafbar und zu verurtei­ len. Verwunderlich ist hier schon die doch manchmal einseitig erscheinende Berichterstattung. Wenn spinnerte, sogenann­ te Reichsbürger, gewalttätig werden, muss die Polizei aktiv werden und Me­ dien müssen über eventuelle Gewaltta­ ten berichten. Das gleiche Prinzip sollte jedoch auch gelten, wenn es um Akti­ vitäten aus dem linksextremen Milieu geht, aus dem allenfalls Vorkommnisse den Weg in die Presse finden, wenn es auf einem Gipfeltreffen von Politikern so richtig zur Sache geht. Von Antifa­ Kämpfern angezündete Limousinen in Berlin oder Hamburg schaffen es da­ gegen kaum einmal in die überregional erscheinenden Massenmedien. 1

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aktuell

Buchvorstellungen

Neues und Interessantes am Buchmarkt Bombenkrieg 1914 – 1918. London und Paris im Visier Frank Buchholz und Horst Schuh. Format: 17,7 cm × 24,9 cm, 88 Seiten, Helios Verlag. ISBN: 978-3-8693-3155-3, Preis: 16,90 Euro. Nach dem ersten Erscheinen deutscher Flugzeuge über Paris am 30. August 1914 gehören weite, bombenbeladene Angriffe ins gegnerische Hinterland zum selbst gewählten Programm einiger Feldfliegerabteilungen. Meistens verfolgen die Abwürfe taktische Ziele. Im Rahmen der Reorganisation der Fliegertruppe 1915/16 ist dem offensiv geführten Luftkrieg eine größere Rolle zugedacht. Dem tragen Neuaufstellungen von Kampfgeschwadern der Obersten Heeresleitung (KAGOHL), später Bombengeschwader der OHL (BOGOHL) sowie ihre Ausrüstung mit zweimotorigen Großflugzeugen Rechnung. Die beiden Autoren befassen sich eingehend mit der Thematik und zeigen auch Folgen für alle Beteiligten auf.

Hot Defense. Alles Wissenswerte über Pfefferspray zur Selbstverteidigung Derek Rosenfeld. Format: 14,8 cm × 20,9 cm, 160 Seiten, S.Ka.-Verlag. DWJ-Bestellnummer: 111201, Preis: 19,90 Euro. Dieses Buch ist zurzeit die wohl umfassendste Abhandlung über Pfefferspray. Die lehrreiche und sehr übersichtliche Darstellung ist für den Laien sowie auch für den Profianwender nicht nur eine Anwendungsrichtlinie, sondern auch ein reichhaltiges Nachschlagewerk. Es lässt keine Frage unbeantwortet. Die Darstellungen reichen von den rechtlichen Grundlagen, Kleiner Waffenschein, Reisen mit Pfefferspray über die richtige mentale Einstellung bis zu detaillierten Beschreibungen der Pfefferschoten, ihren aktiven Komponenten sowie deren physiologischen und psychologischen Wirkungen am menschlichen Körper. Weiterhin beschreibt der Autor alle technischen Aspekte über Pfeffersprays, deren Qualitätsmerkmale und das Sprayverhalten. Notfallsituationen und Verteidigungstechniken mit Pfefferspray sowie Schreckschusswaffen werden ebenfalls dargestellt und fachlich erläutert. Hinweise zur Ersten Hilfe runden das Buch ab. Mit über 170 Grafiken, Tabellen und Action-Fotos ist es eine beispiellose Fachsammlung.

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Grundlagen der Pisto­ lentechnik. Analysen, Markt, Ausblick Peter Dallhammer. Format: 17,0 cm × 24,0 cm, 495 Seiten, Shaker Verlag. DWJBestellnummer: 11-1243, Preis: 79 Euro. Theorie und Praxis, Historisches und ein Blick in die Gegenwart – all das findet seinen Platz in diesem Werk über 150 Jahre Pistolentechnik. Bisher wurde in der Literatur entweder der Sammler oder der an Verschlusstechnik interessierte Leser bedient. Dieses Buch ist anders. In vier Abschnitten zu Waffentechnik, Fertigungstechnik, US-Gesetzen und Verordnungen sowie der Vorstellung von neun modernen Pistolen setzt der Autor neue Maßstäbe. Interessante Themen wie die heutigen Anforderungen an Pistolen werden gründlich dargestellt, ebenso die Materialauswahl und Oberflächenbehandlung. Verschlüsse, Federn, Abzugs- und Sicherungssysteme werden ebenfalls behandelt. Fazit: Sehr lesenswert. pd

Richtig Scharfmachen von Messern Bernd Balke. Format: 14,5 cm × 21,0 cm, 128 Seiten, Österreichischer Jagd- und Fischerei-Verlag. ISBN: 978-3-85208-160-1, Preis: 25 Euro. Ein stumpfes Messer ist Quälerei. Ein scharfes Messer erzeugt Lust an der Arbeit. Wer wüsste davon kein Lied zu singen? Ein scharfes Messer gehört beispielsweise unabdingbar zum Jägerhandwerk. Glücklich ist, wer seine Messer noch von Hand schärfen kann. Denn jeder, der viel mit dem Messer arbeitet, hat die Erfahrung gemacht: Schärfgeräte, die eine scharfe Schneide im Handumdrehen versprechen, taugen nicht viel. Mehr noch: Die Klinge ist oft genug ruiniert. Es führt also kein Weg daran vorbei: Ein scharfes Messer muss man sich verdienen. Sauer verdient ist es allerdings nicht. Denn alles, was man braucht, ist ein bisschen Werkzeug, Wissen und Übung. Ein Weg zum Erwerb dieses Wissens führt über das nun vorliegende Buch. Bernd Balke, sonst eher bekannt durch seine jagdphilosophischen Werke, versteht sein Handwerk. Wer ihm Schritt für Schritt durch dieses Buch folgt und sich von anfänglichen Schwierigkeiten nicht verunsichern lässt, wird schnell lernen, sein Messer von Hand zu schärfen.

Handbuch der Bundeswehr und der Verteidigungs­ industrie 2018 Manfred Sadlowski (Hrsg.). Format: 13,4 cm × 21,4 cm, 848 Seiten, Bernard & Graefe. ISBN: 978-3-7637-6294-1, Preis: 92 Euro. Die neue Ausgabe spiegelt den aktuellen Stand der Stellenbesetzung in allen relevanten Ressorts und Arbeitsgruppen in Parlament und Regierung, Bundeswehr, NATO und EU wider. Es erfolgt eine umfassende Präsentation der Bundeswehr und der mit ihr kooperierenden Verteidigungsindustrie. Ein wesentlicher Bestandteil sind die Biografien von Parlamentariern, Offizieren im Generals- und Admiralsrang sowie vergleichbaren Beamten und Angestellten. Auch Repräsentanten der Verteidigungsindustrie sind in einem Register zu finden, ebenso Verbände und Organisationen. Der allgemeine Informationsteil wurde nochmals erweitert, die neuen Strukturen der Bundeswehr werden detailliert vorgestellt.

Selbstverteidigung für jeden Kerl. Kampf­ techniken und Training Christoph Delp. Format: 17,0 cm × 24,0 cm, 256 Seiten, Paul Pietsch Verlage. DWJ-Bestellnummer: 11-1240, Preis: 24,90 Euro. Dieser Ratgeber des erfolgreichen Kampfsportlers und erfahrenen Trainers Christoph Delp bietet praktikable Strategien zur Selbstverteidigung für jedermann. Der Autor, Trainer für Functional Fitness, Kampfsport und Selbstverteidigung, zeigt, wie man körperliche Auseinandersetzungen vermeidet, indem man Konflikte verbal beilegt beziehungsweise ihnen aus dem Weg geht. Kommt es dann doch zum körperlichen Verteidigungsfall, vermittelt der Autor einfache, auch unter Stress abruf bare Techniken, für die man nicht den Schwarzen Gürtel in einer Kampfsportart besitzen muss. Dabei gibt er nicht nur Tipps zu Verteidigungsund Befreiungstechniken, sondern erläutert ebenso, wie man Selbstverteidigung richtig trainieren kann. Von der Selbstverteidigungsstellung und verschiedenen Verteidigungstechniken über die Nutzung von Alltagsgegenständen bis zum Training von Selbstsicherheit und Befreiungstechniken – es erhalten auch Nichtkampfsportler und Laien Tipps und Taktik-Hinweise für den Ernstfall.


aktuell

Neues und Interessantes am Buchmarkt Das Buch der unheimlichen Orte in Deutschland Henning Aubel (Hrsg.). Format: 19,4 cm × 26,1 cm, 224 Seiten, Frederking & Thaler Verlag. ISBN: 978-3-9541-6227-7, Preis: 25,99 Euro.

Volksgewehre. Die Langwaffen des Deut­ schen Volkssturms W. Peter-Michel. Format: 17,0 cm × 22,0 cm, 236 Seiten, Books on Demand. DWJ-Bestellnummer: 11-1204, Preis: 34,90 Euro.

Ein Narzisst packt aus. Ehrlichkeit gegenüber dem inneren Kind Leonard Anders. Format: 15,4 cm × 22,5 cm, 482 Seiten, Tectum Verlag. ISBN: 978-3-82884043-0, Preis: 21,95 Euro.

Verflucht, verwunschen, rätselhaft – Orte, die ein Geheimnis haben, üben einen ganz besonderen Reiz aus. In dem nun vorliegenden neuen Bildband spürt Autor Henning Aubel verwunschenen Orten, sagenumwobenen Ruinen, Hexentanzplätzen und Geisterdörfern mitten in Deutschland nach. Ob geheimnisvolle Seen, legendäre Spukorte, Nixen, Moorleichen, verlassene Klöster und keltische Kultstätten, Blautopf, Falkensteiner Höhle, Externsteine oder Kyffhäuser: Dieser Band über sogenannte „Lost Places“ porträtiert mystische Orte und verfluchte Stätten. Er lüftet Geheimnisse und stöbert dabei manchen Waldgeist auf. Historische Karten sowie Bildmaterial aus dem ganzen Land runden das Werk ab.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, als die kommende Niederlage des Deutschen Reiches sich immer deutlicher abzeichnete, stellte die deutsche Führung eine Volksmiliz auf – den Deutschen Volkssturm. Bald schon wurde klar, dass zur Bewaffnung von Hitlers letztem Aufgebot viel zu wenig Material zur Verfügung stand. Dieses Buch vermittelt einen Überblick über die im Rahmen des darauf ins Lebens gerufenen Volksgewehrprogramms gebauten Langwaffen. Es rekonstruiert die Entstehungsgeschichte jedes einzelnen dieser Volkssturmgewehre und zeigt die jeweiligen Varianten. Zugleich prüft es, welche Waffen tatsächlich zum Einsatz kamen und von Volkssturmmännern tatsächlich im Kampf geführt wurden.

Wenn Leonard Anders erzählt, dann packt den Leser an vielen Stellen Entsetzen, Erstaunen, Verwunderung oder Verzweiflung. Da ist der kleine Junge, ausgegrenzt, gemobbt und misshandelt wegen seines Aussehens, ohne häuslichen Schutz, ohne Schonraum für seine individuelle Entwicklung, ohne Verständnis für seine Bedürfnisse. Der Narzisst in ihm wird zu seinem vertrautesten Beschützer, besten Freund und intimsten Feind. In der Mischung aus biografischen Notizen, Therapieerfahrungen, wissenschaftlichen Erläuterungen und Interviews mit Experten gelingt es Leonard Anders stellvertretend für viele Betroffene, ein komplexes Bild der narzisstischen Persönlichkeitsstörung nachzuzeichnen.

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Verbände Mitteilungen

Kuratorium zur Förderung historischer Waffensammlungen e.V.

1 Waffenrecht,

EU-Waffenrichtlinie und Wahlen. In Europa und insbesondere in Deutschland werden für die Waffenbesitzer immer höhere Hürden aufgebaut. Wer denkt, dass in der EU überall die gleichen Maßstäbe angelegt werden, hat sich geirrt. Zum ohnehin schon besonders strikten Waffengesetz kommen nun noch die Bestimmungen der EU-Feuerwaffenrichtlinie. Viele Legalwaffenbesitzer sehen darin eine neue Verschärfung des Waffengesetzes, die unserer Meinung nach nicht gerechtfertigt ist. Dies wird insbesondere dann deutlich, wenn man einen Blick auf die Kriminalstatistik wirft. Dazu kommt, dass insbesondere die Auflagen, die zum einen durch die Rechtsprechung, zum anderen durch die Ausführungsbestimmungen definiert sind, ebenfalls in keinem Verhältnis zu den Erkenntnissen der Kriminalstatistik stehen. Betrachtet man die Änderungen des deutschen Waffengesetzes der letzten Jahre genauer, so kann man bezüglich der restriktiven Verschärfungen eine Art „Salamitaktik“ erkennen, und ein Ende der Einschränkungen ist vermutlich nicht in Sicht.

In den angrenzenden EU-Nachbarstaaten gibt es für erwerbscheinpflichtige Waffen keine gemeinsame Regelung wie sie für Aufbewahrung oder nationales Waffenregister existiert. Nun stehen im Freistaat Bayern, dessen stärkste Partei den Bundesinnenminister stellt, die Landtagswahlen an. Gehen Sie auf die zu wählenden Landtagsabgeordneten aller Parteien zu, und sprechen Sie diese auf die nachstehenden Kriterien an. Stellen Sie Fragen an die zur Wahl stehenden Abgeordneten und auch an den Innenminister bei Wahlauftritten. Erfragen Sie, welche Meinung die Kandidaten hinsichtlich des Waffenrechts vertreten, besonders in Anbetracht der Umsetzung der EU-Richtlinie. Diskutieren Sie auch mögliche Ausnahmen. So sind beispielsweise Magazine, wie das Trommelmagazin für die lange Pistole P08 von der Richtlinie betroffen, obwohl sie eine Antiquität und einen Kulturgegenstand darstellen. Sprechen Sie die Kandidaten auch darauf hin an, ob sie Tschechien und Polen im Kampf gegen die EU-Waffenrichtlinie 2017/853 unterstützen. War die Tschechische Republik von An-

fang an gegen die EU-Waffenrichtlinie, schloss sich Polen mit einem offiziellen Schreiben vom 6. Oktober 2017 an. Die polnische Regierung stellte fest, dass die vorgeschlagenen Beschränkungen überflüssig und nicht vernünftig sind. Sie beruhen auf „falschen Annahmen ohne eine richtige sachliche Rechtfertigung“. Nach polnischer Rechtsauffassung wird diese Richtlinie schwerwiegende sozio-ökonomische Folgen für Unternehmen in der Produktion und dem Handel von Feuerwaffen und für den Waffenbesitzer haben, außerdem eine erhebliche Zunahme der Pflichten für die Verwaltung. Treffen Sie unter Berücksichtigung aller Aspekte ihre Wahlentscheidung. Die Vorstandschaft

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1 Kuratorium zur Förderung

historischer Waffensammlungen e.V. Ulmer Straße 32, 89171 Illerkirchberg, Tel. 07346 5213, Fax 07346 919560 www.waffensammler-kuratorium.de

VdW – Verband für Waffentechnik und -geschichte e.V.

1 Sicherheitsbranche. Durch die Bundesre-

gierung soll ein zentrales Register für die Sicherheitsbranche eingeführt werden, das bundesweit aktuelle Daten zu Sicherheitsfirmen und deren Personal elektronisch auswertbar vorhält. Hierdurch wird eine erhebliche Datenflut generiert. In ein solches Register wären Daten zu übernehmen von 10 000 Gewerbetreibenden und 200 000 Wachpersonen. Über dieses Register soll eine Regelabfrage bei den Verfassungsschutzbehörden laufen. Damit gilt dies insbesondere für Sicherheitsunternehmen und Wachpersonen, die Flüchtlingsunterkünfte und zugangsgeschützte Großveranstaltungen bewachen. Das Register soll beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle geführt werden. Grundsätzlich ist dieses Register geeignet, mehr Transparenz zu schaffen. Neue FWR-Spitze stellt sich im Innenministerium vor. Klaus Gotzen und Friedrich Gepperth stellten sich jetzt dem zuständigen Fachreferat im Bundesinnenministerium vor und besprachen die anstehende Umsetzung der im März 2017 geänderten Europäischen Feuerwaffenrichtlinie. Das BMI wies darauf hin, dass darüber hinausgehende Verschärfungen nicht geplant seien, allerdings ließen sich Konsequenzen für legale Waffenbesitzer nicht immer vermeiden, etwa bei der Begrenzung der Magazinkapazitäten oder der erweiterten Kennzeichnungspflichten für die wesentlichen Waffenteile. Das

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BMI beabsichtigt eine Besitzstandswahrung, etwa hinsichtlich der Magazine, vorzusehen. Weitere Gespräche werden im laufenden Gesetzgebungsverfahren in Zusammenarbeit mit dem Forum Waffenrecht erfolgen. Waffen-Amnestie. Am 1. Juli 2018 lief die mögliche Amnestie für illegal besessene Schusswaffen ab. Hiervon machten Waffenbesitzer in unterschiedlicher Größenordnung in den Städten Gebrauch. Während in Münster mit 300 000 Einwohnern lediglich 28 Waffen abgegeben wurden und in der Großstadt Duisburg angeblich nicht eine einzige, sollen in einer mittelgroßen Stadt wie Wuppertal 1000 Waffen abgegeben worden sein. Die jetzigen Zahlen erreichen aber nicht die Amnestie-Zahlen aus dem Jahre 2009. Damals wurden in NRW noch 40 000 Waffen abgegeben. Dies zeigt, dass die Amnestie nicht angenommen wurde und das Ziel, möglichst viele illegale Waffen „aus dem Volk zu holen“, nicht erfüllt hat. Verfassungsschutzbericht 2017. Der umfangreiche Verfassungsschutzbericht des Bundesministeriums des Innern befasst sich mit rechtsextremistisch motivierten Straftaten, Straftaten von „Reichsbürgern“ sowie linksextremistisch motivierten Straftaten und verschafft einen Überblick über die Verteilung in den einzelnen Bundesländern. Kritisch wird auch das rechtsextremistische Parteienspektrum behandelt, darüber hinaus die salafisti-

sche Szene in Deutschland und antisemitische Bestrebungen. Im Sinne eines effektiven „Frühwarnsystems“ erstellt der Verfassungsschutz Lagebilder und Analysen, die es der Bundesregierung und den Landesregierungen ermöglichen, rechtzeitig Maßnahmen zur Abwehr von Gefahren einzuleiten. Außerdem werden diese Erkenntnisse an Polizeibehörden und Staatsanwaltschaften weitergegeben, um exekutive Maßnahmen zu unterstützen oder einzuleiten. Berichtet wurde über den starken Anstieg im Bereich der „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“. Diese Gruppierungen existieren seit Jahrzehnten. Sie haben eine hohe Affinität zu Waffen. Im Jahre 2017 sollen diesbezüglich zahlreiche Widerrufsverfügungen waffenrechtlicher Erlaubnisse ergangen sein, wobei sich die Zahl der sichergestellten Waffen allerdings im unteren Bereich verhielt. Diese Gruppe steht unter anderem auch unter intensiver Beobachtung durch den Verfassungsschutz. Dr. jur. Hans Scholzen

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1 Verband für Waffentechnik

und -geschichte e.V. Oststraße 154, 40210 Düsseldorf Tel. 0211 464844, Fax 0211 489035 E-Mail: info@vdw-duesseldorf.de www.vdw-duesseldorf.de

Das Magazin für Waffenbesitzer


Nationale und internationale Termine allgemein

August

24. bis 25.: Dunningen: Seminar: Ballistik mit Dr. Beat Kneubuehl. Ralf Gruska, Tel. 0741 33915, EMail: ralfgruska@web.de 24. bis 26.: Gersheim: Waffensachkundelehrgang. Uwe Kotthaus, Tel. 06843 589863, Fax 06843 589864, E-Mail: info@waffenwesen.de, www.waffenwesen.de 25. bis 26.: Dunningen: Seminar: Ballistik IV mit Dr. Kneubuehl. Ralf Gruska, Tel. 0741 33915, EMail: ralfgruska@web.de 25. bis 27.: Homburg/Saar: Fachkundelehrgang: Wiederladen, Böller und Vorderlader. Peter Kaufmann, Mobil 0152 28977688, E-Mail: info@ pulverhandel.de 31. bis 2.9.: Gersheim: Fachkundelehrgang Teil 1. Uwe Kotthaus, Tel. 06843 589863, Fax 06843 589864, E-Mail: info@waffenwesen.de, www. waffenwesen.de

September

1.: Nidda: Waffensachkundelehrgang mit Qualifizierung Standaufsicht. SG 1925 e.V. Nidda, Ralf Kratz, E-Mail: ralfkratz@gmx.de, www.waffensachkunde-hessen.de 1. bis 2.: Borgholzhausen: Fachkundelehrgang: Vorderlader und Wiederladen. Peter spyra, EMail: insider1956@freenet.de

6.: Buke: Waffensachkundelehrgang. DEVA, Tel. 05255 7343, E-Mail: info@deva-insitut.de 8. bis 10.: Gersheim: Kombi-Fachkundelehrgang: Vorderlader und Wiederladen. Uwe Kotthaus, Tel. 06843 589863, Fax 06843 589864, E-Mail: info@waffenwesen.de, www.waffenwesen.de 9.: Sindelfingen: Ausstellung: Scharfe Sachen. Handgefertigte Messer der Deutschen Messermacher Gilde. Hans-Joachim Pöhler, Tel. 07082 791661, E-Mail: dmg-praesident@gmx.de, www. deutsche-messermacher-gilde.de 10.: Kühbach: Fachkundelehrgang: Böller, Kanone. Schulungszentrum Mayr, Tel. 08251 82925, www.Schulungszentrum-Mayr.com 14. bis 16.: Gersheim: Fachkundelehrgang Teil 2. Uwe Kotthaus, Tel. 06843 589863, Fax 06843 589864, E-Mail: info@waffenwesen.de, www. waffenwesen.de 15. bis 17.: Basdahl-Oese: Waffensachkundelehrgang. Frank-Michael Gropp, Mobil 0151 500 18259, E-Mail: info@gropp-sicherheit.de, www. gropp-sicherheit.de 21. bis 23.: Kühbach: Waffensachkundelehrgang. Schulungszentrum Mayr, Tel. 08251 82925, www.Schulungszentrum-Mayr.com 25. bis 28.: Essen: Security. Internationale Fachmesse. S. Stemmann, Tel. 0201 7244842, E-Mail: sebastian.stemmann@messe-essen.de

Oktober

6. bis 7.: Borgholzhausen: Waffensachkundelehrgang. Peter Spyra, E-Mail: insider1956@ freenet.de 6. bis 8.: Homburg/Saar: Fachkundelehrgang: Wiederladen, Böller und Vorderlader. Peter Kaufmann, Mobil 0152 28977688, E-Mail: info@ pulverhandel.de 7. bis 8.: Kühbach: Fachkundelehrgang: Wiederladen und Vorderlader. Schulungszentrum Mayr, Tel. 08251 82925, www.Schulungszent rum-Mayr.com 9. bis 12.: Kiew (Ukraine): Arms and Security 2018 – Internationale Fachmesse. Informationen: E-Mail: zbroya@iec-expo.com.ua, www. iec-expo.com.ua 10. bis 11.: Berlin-Wannsee: Waffensachkundelehrgang. DEVA, Tel. 05255 7343, E-Mail: info@ deva-insitut.de 13.: Gersheim: Schießleiterlehrgang. Uwe Kotthaus, Tel. 06843 589863, Fax 06843 589864, EMail: info@waffenwesen.de 13. bis 14.: Ostroda (Polen): Hubertus Arena 2018 – Internationale Jagdmesse. Informationen: www.hubertusarena.pl 14.: Gersheim: Schießleiterlehrgang. Uwe Kotthaus, Tel. 06843 589863, E-Mail: info@waffen wesen.de, www.waffenwesen.de

Neue Rubrik für Sparfüchse Foto: Andrey Popov / Fotolia.com

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aktuell

Leserbriefe

Zu „6,5-mm-Patronenvergleich“ im DWJ 6/2018

S

Den Artikel habe ich mit Interesse gelesen. und möchte Ihnen und Ihren Lesern meine Erfahrungen mit der Patrone 6,5×55 mitteilen. Vorteil der 6,5×55 gegenüber der 6,5 mm Creedmoor liegt beim längerem Übergangskegel. In der 6,5×55 lassen sich problemlos lange und schwere Rundkopfgeschosse wie zum Beispiel das 9 g schwere Lapua Naturalis oder 10-gTeilmantelgeschosse verladen, ohne dass sich der Pulverraum verringert. Die 6,5×55 ist ein problemloses Kaliber und schießt nach meinen Erfahrungen immer gut bis sehr gut. Auch mit ganz „normalen Jagdwaffen“ lassen sich damit Streukreise von 15 bis 25 mm auf 100 m erzielen: vier Schuss mit einem Merkel-Drilling 96K und Lapua-Munition 6,5 g, Zielfernrohr 8×50 Swarovski, Apel-Schwenkmontage. Montage und Zielfernrohr wurden beim Schießen aufgesetzt und abgenommen. Klaus Götsch, Finnland

Zu „Weltbekannt“ im DWJ 7/2018

S

Die Neuauflage des M98 von Mauser zu einem Preis von 7000 Euro ist für den Jagdpraktiker nur mit einem Kopfschütteln zu quittieren. Wer bereit ist, sehr viel Geld für ein Gewehr auszugeben, der will keine Serienwaffe aus der Maschine, sondern seinen Traum vom unverwechselbaren Einzelstück umsetzen. Er ist also gut beraten, sich dieses von einem Spezialisten genau so bauen zu lassen, wie er es haben möchte. Dies umso mehr, weil bei dem vorgestellten neuen Mauser nur einige der hinlänglich bekannten Defizite abgestellt wurden. Eine seitliche Sicherung und ordentliche Direktabzüge gibt es für dieses Gewehr seit Jahrzehnten im Zubehörhandel, und sie stellen daher keine wirkliche Neuerung dar. Und die Steigerung des Streukreis von den üblichen 3 bis 4 cm auf 2 cm sind auf der Jagd absolut irrelevant. Wie man aber in unseren überregulierten Zeiten, in denen wir kein Gewehr mehr unterladen transportieren dürfen, das integrierte ZickZack-Magazin mit all seinen bekannten Zuführungsschwächen und der mühsamen Handhabung beim Entleeren immer noch anbieten kann, bleibt ein ewiges Rätsel. Letztlich sind auch 3,75 kg Nettogewicht (ohne Glas und Patronen!) für den Gebrauch im Revier eine Zumutung. Mein von Peterlongo in Innsbruck gebauter Vorkriegs-98er bringt trotz 60 cm Lauflänge und Vollschäftung nur 3,125 kg auf die Waage. Die in Superlativen ausgedrückte Begeisterung des Autors für diesen „alten Wein in neuen Schläuchen“ ist nicht nachzuvollziehen. Michael Freiherr Truchseß, Niederflorstadt

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Zu „Gewaltmonopol oder was? im DWJ 7/2018

S

Meines Erachtens haben viele Menschen eine recht verschwommene Vorstellung vom Begriff „Gewaltmonopol“. Im Mittelalter wurde das Recht normalerweise von den Menschen selbst in die Hand genommen. Blutrache und Fehde waren an der Tagesordnung. Sie lähmten das menschliche Zusammenleben ebenso wie die wirtschaftliche Entwicklung. Erst mit dem Wormser Reichstag von 1495 gelang es endlich, diesen primitiven Zustand zu beenden. Könige und Reichsstände einigten sich damals dahingehend, ein Reichskammergericht einzurichten und einen ewigen Landfrieden auszurufen. Zugleich übernahm der Staat die Pflicht, sich intensiv um die öffentliche Sicherheit und die Rechtspflege zu kümmern. Die Menschen, egal welchen Standes, verzichteten im Gegenzug darauf ihre Rechte im Wege der Selbstjustiz durchzusetzen. Ab sofort durfte nur noch der Staat die bestehende Rechtsordnung durchsetzen, wenn nötig auch mit physischer Gewalt. Das staatliche Gewaltmonopol ist also zuallererst ein Monopol auf die Durchsetzung geltenden Rechts und hat rein gar nichts mit einem Waffenbesitzmonopol zu tun. Vor allem seit der Waffenrechtsverschärfung von 1972 gibt es zunehmend die Tendenz, das Gewaltmonopol so auszulegen, als würde es auch ein staatliches Waffenbesitzmonopol umfassen. Das staatliche Gewaltmonopol mit seinen Ausnahmen Notwehr/Nothilfe (§ 32 Strafgesetzbuch), Festnahmerecht für Jedermann (§ 127 Strafprozessordnung) und Widerstandsrecht nach Artikel 20 Absatz 4 Grundgesetz gehört zu den großen Errungenschaften unserer abendländischen Kultur. Niemand wird es vernünftigerweise in Frage stellen. Den Bürgern ist klar, dass der moderne Rechtsstaat ohne Gewaltmonopol gar nicht denkbar ist. Die Bürger machen sich aber spätestens seit der EU-Osterweiterung zunehmend Sorgen, ob der Staat noch in der Lage ist, die ihm aus dem Gewaltmonopol erwachsenden Pflichten zu erfüllen. Seit Herbst 2015 hat sich durch die offenen Grenzen die Situation geradezu dramatisch verschärft. Der Fall Ellwangen war hier ein besonders grelles Schlaglicht unter vielen in letzter Zeit. Die Sorgen der Bürger sind berechtigt. Sie als rechtsextrem zu diffamieren zeigt, wie groß die Kluft zwischen Politik und Volk mittlerweile ist. Wer ein staatliches Waffenbesitzmonopol befürwortet, zeigt nicht nur, dass er den Begriff des Gewaltmonopols nicht versteht, sondern auch, dass er nicht in der Lage ist aus der Geschichte die rechten Schlüsse zu ziehen. Die Schweiz und die USA mit ihren liberalen Waffengesetzen hatten in den letzten 200 Jahren keine Diktatur. Deutschland mit seinem seit 1918 traditionell strengen Waffenrecht hatte in

den letzten 100 Jahren zwei Diktaturen: Hitler und Honecker. Beide hatten mit den kaum bewaffneten Deutschen ein leichtes Spiel. Die Lektüre von Stephen Halbrooks „Fatales Erbe“ empfehle ich all denen, die die Gefahren eines staatlichen Waffenbesitzmonopols nicht sehen (wollen). Christian Kiermaier, per E-Mail

Zum Titelbild im DWJ 7/2018

S

Zur Abwechslung einmal etwas Spaßiges in der Rubrik Leserbriefe: Ich schaue mir das Titelblatt der Juliausgabe an und überlege, was hat der Getarnte mit seiner Pistole vor? Zielen kann er nicht, denn da ist der linke Daumen im Weg, schießen kann er auch nicht, denn da ist wieder besagter Daumen im Weg und mit der linken Hand hält er noch den Schlitten fest. Wahrscheinlich sucht er den Weg zum Sanitäter!? Erwin Bittorf, per E-Mail

Zu „Vom Balkan“ im DWJ 8/2018

S

Leider ist „7,92 mm“ als nachträglich erfundene Kaliberbezeichnung für die deutsche Infanteriepatrone allgegenwärtig. Deutschland als Ursprungsland der Patrone (siehe Vorschriften vom Gewehr 88 bis zu Bundesgrenzschutz und Volkspolizei) hat dieses Kaliber jedoch immer als 7,9 mm bezeichnet. Zum Beispiel galt in Jugoslawien, der Türkei, China, Iran oder den Niederlanden auch 7,9 mm. In einem historischen Artikel sollte man ebenfalls 7,9 mm benutzen. Es sei denn, man schreibt über Waffen und Munition aus der Tschechoslowakei, wo die neue Schreibweise „7,92“ um 1920 erfunden wurde. Da die Zahlen 7,92 und 7,62 leicht verwechselt werden, ist auch praktisch gesehen die Schreibweise 7,9×57 besser. Jochem Peelen, Greifswald

S Die

DWJ-Redaktion freut sich über jede Zuschrift. Allerdings bitten wir um Verständnis, dass wir aus Platzgründen nicht alle eingesandten Leserbriefe abdrucken können und uns eventuelle Kürzungen vorbehalten müssen. Anonyme Zusendungen werden nicht berücksichtigt. Ist in Ihrem Schreiben nichts anderes erwähnt, so gehen wir davon aus, dass Sie sowohl mit einer Veröffentlichung als auch mit eventuellen Kürzungen einverstanden sind. Außerdem weisen wir darauf hin, dass die abgedruckten Meinungen nicht der Meinung der DWJ-Redaktion oder der Meinung der dwj Verlags-GmbH entsprechen müssen.

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2 Pistolentasche de Luxe. Aus Nylon, gepolstert, 30 × 39 cm, Fünf Innenfächer, große Außentasche, gepolsterter Tragegriff. Ohne Zuzahlung.

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DWJ-Glosse

Kann ja jedem mal passieren o

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„Made in Germany“

NATALY KEMMELMEIER

Haben Sie als gut infor­ können? Möglicherweise mierte Sportschützen, Jäger müsste der halbe Schüt­ beziehungsweise Sammler zenverein zufällig anwe­ schon einmal von einer Fe­ send sein, um dem armen der für ein Druckluftgewehr Besitzer der 193­J­Feder gehört, die eine E0 von 193 J zu Hilfe zu eilen. Vielleicht liefert? Nein? Komisch, wir sollte aber besser der ört­ als Redakteure eines seit liche Sportverein mit den den 1960er­Jahren beste­ kraftstrotzenden Boxern henden Fachmagazins für oder den Ringern geru­ Waffen und Zubehör auch fen werden. Auf dass der nicht. In unserem Archiv Schütze nicht von seinem haben wir nicht den kleins­ eigenen Gewehr erschla­ ten Hinweis gefunden – gen werde! Oder stellen Sie und glauben Sie mir, die sich vor, Sie montieren die Recherchen waren ziem­ Feder in einen Unterhebel­ lich umfangreich. Besser repetierer, was durchaus Geschichten, informiert zeigen sich da im Bereich des Möglichen die das Leben schreibt einmal mehr Polizei und wäre. Wollen wir wetten, Staatsanwaltschaft in Nie­ wie viele Spannvorgän­ dersachsen, wie uns ein langjähriger Leser ge der Hebel aushält, bevor er abbricht? Ich nun vertrauensvoll mitgeteilt hat. Die Hand­ tippe auf nicht einmal einen ganzen. lung hätte sich ein Literaturnobelpreisträger Da aber das Leben bekanntlich die besten nicht besser ausdenken können, doch die Be­ Geschichten schreibt, kommen wir zurück zu gebenheit zieht sich seit dem Frühjahr 2018 unserem Bürger, der natürlich den Termin im „echten Leben“ hin. Die Behörden werfen zur Vorladung wahrgenommen hat und dem doch tatsächlich einem bisher unbescholte­ Ortspolizisten Rede und Antwort gestanden nen Bürger vor, allein durch den Kauf einer hat. Die Feder ließ er allerdings zu Hause, solchen Feder gegen das Waffengesetz ver­ nicht dass er sich noch des illegalen Füh­ stoßen zu haben. Die Anzeige folgte auf dem rens einer Waffe strafbar macht. Der Herr Fuße. Allerdings tauchen bei nicht einmal erläuterte also den Sachverhalt aus seiner allzu langem und nur oberflächlichem Nach­ Sicht und erklärte dem wider Erwarten ver­ denken folgende Fragen auf: Hat schon mal ständnisvollen Ordnungshüter, dass er noch jemand versucht, eine 193­J­Feder in ein altes nie im seinem Leben eine 193­J­Feder gese­ Diana­Luftgewehr einzubauen? Wie müsste hen hätte. Er habe zwar eine Feder gekauft, der Prügel denn aussehen, wenn eine solch aber nicht für den Einbau in eine Waffe. Der starke Feder montiert wäre? Die Abmessun­ Grund des Kaufs könne den Behörden im Üb­ gen wären sicherlich gigantisch. Aber unter rigen egal sein – und wenn er damit seinen uns gesagt: Wäre dann die Anschaffung ei­ Schreibtischstuhl aufmotzen würde. Im Laufe nes Baseballschlägers nicht die effektivere des Gesprächs keimte bei beiden Beteiligten und kostengünstigere Variante? Und vor al­ die leise Vorahnung auf, dass ein übereifriger lem: Wie lange hält das Material dem Feder­ und vielleicht auch überstudierter Beamter druck stand, ohne dass der Besitzer die Waffe die E0 mit der v0 verwechselt haben könnte. überhaupt anrührt? Nun ja, das könnte auch Unser Leser hofft nun auf eine sachkundige, kriegswaffenrechtlich hoch interessant sein, aber nicht überstudierte Staatsanwaltschaft, denn durch die 193­J­Feder hat man ja das die über das Verfahren entscheidet. Mir bleibt Luftgewehr quasi zu einer hochgefährlichen jetzt jedenfalls nichts anderes, als vorsichts­ Splitterbombe umgerüstet. Rein hypothe­ halber die hiesige Boxerriege anzurufen, soll­ tisch stellen sich dann dem arrivierten Schüt­ ten sich Walther, Feinwerkbau und wie sie alle zen noch weitere Fragen: Wie viele Personen heißen, entschließen, ihre Matchluftgewehre benötigt man, um den Knicklauf spannen zu umzurüsten... o glosse@dwj­verlag.de

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Kleinkaliberbüchse Ruger Precision Rimfire

Taktisches KK-Format

Zu den meistbeachteten Neuheiten bei den Kleinkalibergewehren zählt die Ruger Precision Rimfire, die kleine Schwester des Zentralfeuer-Erfolgsmodells Ruger Precision Rifle. Wie die Großkaliberbüchse ist auch die Randfeuerversion mit einem vielfach justierbaren Schaft ausgestattet.

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HANS J. HEIGEL

Zu den meistbeachteten Ruger-Neuheiten bei den großen Frühjahresmessen dieses Jahres gehörte das Modell Precision Rimfire, eingerichtet für die kostengünstige Patrone .22 l.r. Bereits beim ersten Betrachten wird deutlich, dass es sich bei dem neuen KK-Repetierer quasi um die kleine Schwester des 2015 vorgestellten taktischen Zentralfeuerrepetierers Ruger Precision Rifle handelt. Angesichts der Resonanz auf die Precision Rimfire, darf man annehmen, dass sie an die Erfolgsstory des großkalibrigen Schwestermodells anknüpfen kann, das es aktuell bereits in der dritten Generation gibt. Geschwister mit Tradition. Das Konzept nach dem erfolgreichen Zentralfeuermodell eine in Aussehen und Handhabung weitgehend identische Randfeuervariante zu präsentieren, verfolgte Ruger bereits früher mehrfach bei Büchsen. Dem konventionellen Zylinderverschlussrepetierer Modell 77 folgte die Randfeuerversion 77/22. Und zu der Low-Budget-Büchse American Rifle gesellte sich die American Rimfire. Analog der Precision Rifle, die den Verschluss der American Rifle erhielt, bekam die Precision Rimfire auch ein an die American Rimfire angelehntes Zylinderverschlusssystem. Das Kernstück. Die aus 4140er-ChromMolybdän-Stahl gefertigte Systemhülse der Precision Rimfire wirkt äußerst massiv und stabil. Die präzise Bearbeitung erfolgt auf modernen CNC-Maschinen. Der Verschlusszylinder trägt am Kammerkopf den Auszieher, der

09/2018

der Zentralfeuerbüchse mit kurzem System entspricht. Ruger ermöglicht X Justierbarer Hinterschaft dem Schützen mit dieser Option ein X Schaft im AR-15-Stil realitätsnahes und kostengünstiges X 15er-Trommelmagazin KK-Training für das Schießen mit der X M-LOK-Slots am Handschutz Großkalibervariante. Zum TestschieX Picatinny-Schiene 30 MOA ßen beließ der Autor es bei der kurX Gute Schussleistung zen Verschlusszylinderstrecke, die ein X Ideales Trainingsgewehr denkbar rasches Nachladen ermöglicht. Kurz und dick, der Lauf. Im Kopf der einen sehr stabilen und zuverlässigen Systemhülse sitzt ein 18" (457 mm) Eindruck macht. Das Schlösschen erlanger, kalt gehämmerter Matchlauf im AR-15-Stil. Der Außendurchmeswies sich als weitgehend geschlossen, was das Eindringen von Schmutz auf ser beträgt an der Mündung (gemesein Minimum reduziert. Der Kammersen direkt hinter dem Mündungsgegriff endet in einem großen Kegelwinde) 21,8 mm. Ein Gewinde ½" × 28 ermöglicht es dem Waffenbesitzer, eistumpf, was eine bequeme und rasche Handhabung erlaubt. Zunen Feuer- oder Schalldem ist der Kammergriff dämpfer anzubringen. Die Ausstattung ergonomisch günstig Der Matchlauf besitzt lehnt sich an die nach hinten abgewinkelt. den für die Patrone .22 l.r. Precision Rifle an Vom Verschlusszylinüblichen Drall von 16" der der Ruger American (406 mm). Ebenso wie die Rimfire weicht die Verschlusskammer Systemhülse ist auch der Lauf in einem der neuen Ruger Precision Rimfire in mattschwarzen Finish gehalten. einem so noch nicht gesehenen, höchst Auf den ersten Blick unsinnig. Werkinnovativen Detail ab: Etwa in der Mitte seitig wird die Precision Rimfire mit des Verschlusszylinders sitzt ein Feeiner Picatinny-Schiene mit 30 MOA derclip, der mithilfe eines SchraubenVorneigung bestückt. Hierzulande werdrehers leicht ausgehebelt und danach den Kleinkaliberbüchsen auf Distanzen bis maximal 100 m eingesetzt. So fragt einfach abgenommen werden kann. Die Precision Rimfire wird mit monman sich, was eine Vorneigung der Pitiertem Clip ausgeliefert. Der Weg des catinny-Schiene, wie man sie sonst von Verschlusszylinders durchläuft mit Long-Range-Büchsen kennt, auf einer Kleinkaliberbüchse verloren hat. Die diesem die für KK-Repetierer übliche Strecke von etwa 38 mm. Nimmt man Antwort liefert der nordamerikanische den Clip ab, verlängert sich der RückMarkt: Für Büchsen in .22 l.r. gibt es dort Wettbewerbe, die auf 300 y (274 m) lauf der Verschlusskammer auf rund ausgetragen werden. Die stark abfal76 mm, was etwa dem Verschlussweg

Auf einen Blick

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Kleinkaliberbüchse Ruger Precision Rimfire

schießsport

1

X

2 1 Die

2 3 4 5

Ruger Precision Rimfire orientiert sich in puncto Ausstattung und Form am Zentralfeuermodell Ruger Precision Rifle. Das Kunststoff-Chassis und der Leichtmetallhandschutz mit M-LOK-Schnittstellen prägen das äußere Erscheinungsbild der neuen Ruger-KK-Büchse. Der 18"-Lauf der Precision Rimfire besitzt ein ½" × 28-Mündungsgewinde, geschützt von einer Überwurfmutter. Auf der linken Seite über dem Pistolengriff sitzt die Drehhebelsicherung. Hier in entsicherter Stellung. Zum Sichern wird der Sicherungsflügel in die waagrechte Position gebracht. Die Kammer wird dabei nicht gesperrt. Die Kammerfangtaste hat ihren Platz an der linken Seite der Hülsenbrücke und ist etwas schwer zugänglich.

lende Flugbahn des nur 40 gr (2,59 g) schweren Geschosses macht eine solche Vorneigung notwendig. Für die bei uns üblichen KK-Gewehr-Distanzen muss man daher unbedingt darauf achten, dass die Absehenverstellung des gewünschten Zielfernrohrs für das 50-m- beziehungsweise 100-m-Schießen ausreicht. Heinz Henke, der uns freundlicherweise die Testwaffe zur Verfügung stellte, rüstete die Büchse daher mit einem Sightron S-TAC 3–16 × 42 mit 3-MOA-Absehen aus. Dieses Glas verfügt über Target-Verstelltürme mit ¼-MOA-Klickverstellung sowie eine

3

4

Parallaxenjustierung im linken Turm. Der Mittelrohrdurchmesser beträgt 30 mm. Der Verstellbereich in Höhe und Seite liegt bei 70 MOA. Das 666 g schwere Zielfernrohr ist 327 mm lang und besitzt eine Dioptrienschnellverstellung am Okular. Für die Montage dienten Warne-Ringe mittlerer Bauhöhe. Altbewährtes. Beim Abzug greift Ruger auf den bei der American Rifle, der American Rimfire und der Precision Rifle bereits bewährten justierbaren Marksman Trigger zurück. Bei diesem sticht die markant aus dem Abzugszüngel herausragende Sicherheitsklinke ins Auge. Erst nach deren Überwinden kann der eigentliche Direktabzug ausgelöst werden. Der Verstellbereich des Abzugswiderstands liegt zwischen 1000

und 2200 g. Der Abzugswiderstand erwies sich bei der uns vorliegenden Testwaffe mit 1290 g (Mittelwert aus fünf Messungen mit dem Lyman-Prüfgerät) als gut eingestellt. Die Precision Rimfire verfügt über eine Drehhebelsicherung auf der linken Seite des Kunststoffrahmens. Die Sicherung wirkt auf den Abzugsmecha-

6 Der Verschluss lehnt sich an dem der be-

8 Rechts am Kammerkopf sitzt der massiv

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währten Ruger American Rimfire an. Neu ist der etwa auf halber Strecke zwischen dem Kammerkopf- und den Kammerstängel einsetzbare Clip, um den Kammerweg zu ändern.

5

9

ausgeführte Auszieher. Der Stoßboden ist zurückversetzt. Der Hinterschaft kann in der Länge verstellt werden. Gut erkennbare Strichmarkierungen sind vorhanden.

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7

8 9

20

Das Magazin für Waffenbesitzer


schießsport

nismus, blockiert aber im eingelegten Zustand nicht die Verschlusskammer, was ein sicheres Entladen erlaubt. Drückt man den Sicherungsflügel in die waagrechte Stellung, ist die Büchse gesichert. Zum Entsichern muss man den Flügel schräg stellen. Magazinoptionen. Die beiden deutdwj_haenel1117.qxd 24.09.2017 21:21 Uhr schen Ruger-Importeure Heinz Henke

sowie Albrecht Kind liefern die Ruger Precision Rimfire mit einem 15 Patronen fassenden Magazin aus. Das aus Kunststoff gefertigte Magazin trägt im oberen Teil den für die Ruger-KK-Büchsen typischen Trommelmechanismus. In den USA bietet Ruger eine weitere Lieferoption der Precision Rimfire an, Seite 1 bei der zwei zehnschüssige Magazine

zur Waffe gehören. Allerdings können auch alle anderen 10/22er-Magazine, inklusive Aftermarket-Versionen, im Magazinschacht der Precision Rimfire verwendet werden. Chassis aus Kunststoff. Die Systemhülse sitzt in einem aus glasfaserverstärkten Nylon-Kunststoff gefertigten Rahmen, der sich als äußert strapa-


schießsport

Kleinkaliberbüchse Ruger Precision Rimfire

X

zierfähig und verwindungsfest zeigt. Hier liegt eine Vereinfachung gegenüber der großkalibrigen Precision Rifle vor. Bei der KK-Variante wird auch auf eine Klappvorrichtung am Hinterschaft verzichtet. Der Schaft schließt mit einer dicken, schwarzen auf der Außenfläche gut strukturierten Gummikappe ab. Diese Schaftkappe kann auf einer Trägerschiene in der Längsrichtung über eine Strecke von 90 mm bewegt werden. Die Schiene wartet mit einer gut ablesbaren Strichmarkierung auf, die eine bequeme Wiederholung der gewünschten Einstellung erlaubt. Die ebenfalls aus Kunststoff gefertigte Wangenauflage lässt sich in der Höhe justieren. Auf der Unterseite des Hinterschafts sitzt eine kurze PicatinnySchiene, die bei Bedarf zum Anbringen eines Erdsporns dient. Vorhanden sind weiterhin Basen für QD-Riemenbügel. Der Pistolengriff im AR-15-Stil hat keine Griffrillen, dafür aber rutschsicher ausgeführte Seitenflächen. Auch die Befestigung des Vorderschafts lehnt sich an das AR-15 an. Es handelt sich um einen 15" (381 mm) langen Handschutz aus Leichtmetall mit M-LOK-Schnittstellen rundum. Der für die Praxis wichtigste M-LOK-Slot sitzt dabei auf der Unterseite des Käfigs und dient zur Montage eines Zweibeins. Der Lauf schwingt im röhrenförmigen Handschutz völlig frei, was der Schussleistung zuträglich ist. Pionierarbeit. Ruger setzt mit der Precision Rimfire wie schon bei der Zentralfeuerversion weltweit einen neuen Trend. Mit einem Kaufpreis von 633 Euro (Firma Heinz Henke) bietet die Precision Rimfire angesichts der vorhandenen Ausstattungsmerkmale ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis: Dem Autor ist hier aktuell keine echte Alternative in diesem noch jungen

Technische Daten und Preis Hersteller

Sturm, Ruger & Co. Inc. www.ruger.com

Importeure

Heinz Henke, www.henke-online.de Albrecht Kind GmbH, www.akah.de

Modell

Ruger Precision Rimfire

Waffenart

Zylinderverschlussrepetierer

Kaliber

.22 l.r.

Lauflänge

18" (457 mm)

Dralllänge

16" (406 mm)

Magazinkapazität 15 Patronen Sicherungen

Drehhebelsicherung

Visierung

Keine, dafür PicatinnySchiene

Gesamtlänge

892 mm bis 982 mm

Gewicht

3090 g (ungeladen)

Werkstoffe

Stahl, Leichtmetall, Kunststoff

Preis

633 Euro (Henke)

q Für

das Testschießen erhielt die Precision Rimfire ein Sightron-Zielfernrohr S-TAC 3–16 × 42 mit Target-Türmen.

Marktsegment bekannt. Mit vergleichbaren Ausstattungsmerkmalen lanciert er deutsche Hersteller Anschütz in der Premiumklasse das ebenfalls an das AR-15 angelehnte Modell 1710 HB G TAC, welches das KK-Gegenstück zur 1771 HB G TAC bildet, wobei beide Anschütz-Modelle jeweils mit 2179 Euro zu Buche schlagen. Aber nicht nur aufgrund des günstigen Preises bietet sich die Ruger Precision Rimfire als Trainingsgewehr für die Nutzer der großen Zentralfeuerschwester an. Schließlich haben die Ruger-Konstrukteure neben der Schaftausstattung und des identischen Abzugs ja hier sogar dafür gesorgt, dass man den Verschlussweg an

Ballistische Leistung .22-l.-r.-Patronen in der Ruger Precision Rimfire Patrone

Geschossgewicht Geschossv0 E0 Streu[gr/g] typ [m/s] [J] kreis* [mm] Rem. Yellow Jacket 33 / 2,14 TCHP 434 201 55,9 CCI Standard 40 / 2,59 LRN 329 140 32,6 Eley Club 40 / 2,59 LRN 330 141 30,0 Eley Tenex 40 / 2,59 LRN 325 137 14,7 Lapua Midas+ 40 / 2,59 LRN 331 142 13,8 Remington - HV 40 / 2,59 LRN 370 177 40,3 RUAG R 100 40 / 2,59 LRN 335 145 16,1 RUAG R 50 40 / 2,59 LRN 322 134 15,0 SK Rifle Match 40 / 2,59 LRN 327 139 17,9 Winchester T 22 40 / 2,59 LRN 336 146 27,6 Hinweis: *10-Schuss-Gruppen. Geschossen wurde auf 50 m Distanz unter Zuhilfenahme von Benchrest-Auflagen.

22

q der Precision Rimfire schlicht durch das Herausnehmen eines Federclips an den der Precision Rifle anpassen kann. Man darf also gespannt sein, welcher der großen Serienhersteller als nächstes einen KK-Repetierer mit einer solchen Option auf den Markt bringen wird. Vielleicht wird es ja der finnische Hersteller Tikka sein, der damals mit der T3x TAC A1 als einer der ersten auf die Ruger Precision Rifle reagierte. Das passende Ausgangsmodell haben die Finnen seit diesem Jahr mit der T1x im Sortiment, die bei Redaktionsschluss auf dem deutschen Markt leider noch nicht zur Verfügung stand. Wie wäre es also mit einer T1x TAC A1?

w Das 15 Patronen in .22 l.r. fassende, ge-

bogene Kunststoffmagazin verfügt über den für Ruger typischen Trommelmechanismus. Alternativ passen auch die Zehner-Magazine des Ruger-Modells 10/22.

w Das Magazin für Waffenbesitzer


schießsport

Solide Präzisionsleistung. Nach diesen

sowie der RWS R 50. Ein hervorragenSpekulationen über künftige Mitbedes Ergebnis erzielte die in der mittwerber nun zum Praxistest. Geschossen leren Preisklasse angesiedelte SK Rifle hat der Autor auf die für KleinkaliberMatch. Die ballistischen Parameter büchsen übliche Prüfdistanz von 50 m. sowie die Streukreise der Patronen im Die Schützenstreuung konnte durch Test finden Sie im Einzelnen in der Taden Einsatz von Benchrest-Auflagen belle auf Seite 22 unten. weitgehend ausgeschaltet werden. Zum Während des gesamten Schießens Einsatz kamen insgesamt zehn Labomit rund 500 Patronen traten keinerrierungen in .22 l.r. Darlei Funktionsstörungen unter befanden sich auch Gute Schussleistung auf. Auch ein rasches zwei HV-Laborierungen. Schießen war dank der gepaart mit einer Patronen mit Standardreibungslosen Zufuhr sicheren Funktion leistung waren aus allen aus dem TrommelmagaPreiskategorien vertrezin möglich. Als weiterer ten. Die Ergebnisse aus SchussgrupPluspunkt kam der bereits werkseitig pen zu zehn Schuss bestätigten einmal gut justierte Abzug hinzu, wobei man mehr die bereits früher mit KK-Büchsen sich an sein Sicherheitszüngel jedoch in .22 l.r. gesammelten Erfahrungen. erst etwas gewöhnen muss. Mit der geDie HV-Laborierungen, darunter die zeigten Schussleistung stellt die neue besonders leistungsstarke Remington Ruger Precision Rimfire in .22 l.r. ein Yellow Jacket mit einem 33 gr (2,14 g) taugliches Sportgewehr sowie eine ideschweren Hohlspitzgeschoss, ergaben ale Trainingswaffe für die Fangemeinde durchweg die größten Streukreise. Die der Ruger Precision Rifle dar. engsten Schussgruppen lieferten die Mit der neuen Ruger kann man auch hochpreisigen Matchlaborierungen von einfach nur Spaß haben. Aber Spaß ist Eley, Lapua und RUAG. Die Lapua lag bei nach deutschem Waffenrecht ja leider dwj_alljagd_munition_1017.qxd 24.08.2017 12:34 Uhr Seite 1 der Testwaffe knapp vor der Eley Tenex kein Bedürfnisgrund. X

Magtech Munition

X Mit

der Ruger Precision Rimfire ist nun auch hierzulande die Trainingsversion des erfolgreichen taktischen Repetiergewehrs Ruger Precision Rifle zu haben. Äußerlich lehnt sich die KK-Ausführung an der großen Schwester an, wenngleich mit vereinfachtem Schaft. Das Magazin des Zylinderverschlussrepetierers nimmt 15 Patronen auf. Am Aluminiumhandschutz sind Schnittstellen für M-LOKBasen vorhanden. Der längenverstellbare Hinterschaft besitzt eine justierbare Wangenauflage. Für eine KK-Büchse eigenwillig mutet die 30-MOA-Picatinny-Schiene an, da bei uns mit KK-Gewehren üblicherweise auf maximal 100 m geschossen wird. Bei der Auswahl des Zielfernrohrs sollte man daher auf einen ausreichenden Höhenverstellbereich achten. Überzeugen konnte die Testwaffe durch eine gute Schussleistung. Ruger trifft mit der Precision Rimfire einmal mehr den Zeitgeschmack und könnte mit ihr an den Erfolg der RPR anknüpfen.

FIOCCHI Munition

Geschoss- Geschoss- Geschossart gewicht (gr) gewicht (g)

50 Stück

500 Stück

1.000 Stück

2.000 Stück

Art.-Nr.

Kaliber

4160120

9 mm Para

FMC

115

7,4

17,–

140,–

252,–

488,–

4160121

9 mm Para

FMC

124

8,0

17,-

140,–

252,–

488,–

4160135

9 mm Para

JHP

115

7,4

18,50

154,–

282,–

546–

4160131

.45 ACP

FMC

230

14,9

24,50

200,–

364,–

706,–

4160132

.45 ACP

FMC/SWC

230

14,9

27,50

224,–

404,–

784,–

Preise in €

DWJ-Fazit

FMC Full Metal Case (Vollmantel) JHP Jacketed Hollow Point (Hohlspitz)

FMC/SWC Full Metall Case (Vollmantel-Scharfrand) LSWC Lead Semi Wadcutter

Alljagd Topstar .22 l.r. Art.-Nr. 4500408

Kaliber .22 lfB

Geschoss- Geschossgewicht gewicht 50 Geschossart (gr) (g) Stück

Art.-Nr.

Kaliber

4120035

.32 S&W Long

WC

100

6,5

23,–

500 1.000 2.000 Stück Stück Stück 202,–

346,– 678,–

4120020

.38 Special

Blei-RN

158

10,2

25,-

214,–

366,– 718,–

4120021

.38 Special

TM

158

10,2

24,-

208,–

358,–

702,–

4120045

.357 Magnum

SWC

158

10,2

28,-

242,–

414,–

812,–

4120025

.357 Magnum

TM

158

10,2

25,50

222,–

380,– 744,–

4120006

9 mm Luger

VM

115

7,4

19,-

166,–

266,–

522,–

4120009

9 mm Luger

Blei-RN

123

8

27,–

236,–

402,–

788,–

Preise in €

WC Wadcutter I Blei-RN Blei-Rundkopf I TM Teilmantel I SWC Semi-Scharfrand

Bezeichnung 50 Stück 1.000 Stück Alljagd Topstar 6,30 € 100,– €

5.000 Stück 10.000 Stück 20.000 Stück 30.000 Stück 472,– € 858,– € 1.672,– € 2.472,– €

Alljagd Topstar 9 mm Para Art.-Nr. 4500558

Kaliber 9 mm Para

Bezeichnung Alljagd Topstar

Geschoss 1.000 Stück 2.000 Stück Vollmantel 8 g 252,– € 472,– €


schießsport

Selbstladegewehr Niedermeier NK33G3 (SG1)

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Reaktiviert

Wir haben bereits im DWJ 11/2013 die halbautomatischen Versionen des M16A1 und XM177E1 vorgestellt, im DWJ 8/2014 war das zivile MG34 alias SG34 der Büchsenmacherei Niedermeier GmbH Thema. In die­ sem Beitrag folgt das NK33G3 (SG1), die halbautomatische zivile Version des HK G3 SG1.

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STEFAN MENGE

Das HK G3 SG1 ist die berühmte DMRVariante des bekannten Heckler-&Koch-Klassikers G3. Bis auf minimale unterschiedliche Außenmaße entsprechen sich G3 und G3 SG1 hinsichtlich Funktionsweise und Bedienung, abgesehen von der Abzugsgruppe mit Stecherabzug beim G3 SG1. Heckler & Koch fertigte das G3 SG1 aus ausgesuchten G3-Modellen als verbesserte Präzisionswaffe hauptsächlich für den Export. Eingerichtet für das Kaliber .308 Win-

chester beziehungsweise 7,62×51 mm NATO wurde auch das SG1 zum Renner. Mit dem NK33G3 (SG1) der Büchsenmacherei Niedermeier GmbH kommt nun ein halbautomatischer Rückbau des HK G3 SG1 auf den deutschen Zivilmarkt. Zivile Selbstladegewehre nach militärischem Vorbild sind bei Sportschützen und Reservisten beliebt. Halbautomatische Sportwaffen mit dem äußeren Erscheinungsbild militärischer Selbstladegewehre haben sich, gerade nach

1

dem Wegfall des Anscheinsparagrafen, einen Platz auf deutschen Schießständen erobert. Auch wenn Teile der Konstruktion des G3 aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges (Mauser 06H/StG 45) stammen und erst über eine Zwischenstation in Spanien (CETME) zurück nach Deutschland (Heckler & Koch) fanden, ist der Rollenverschluss-Klassiker immer noch überaus beliebt. Verarbeitung und Ausstattung. Es gibt neben der günstigen Munition durchaus

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1 Einmal

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eingeschossen, kann man das Trommelvisier schnell und einfach an verschiedene Schussdistanzen und Lichtverhältnisse anpassen. Der Korntunnel beherbergt ein rundes Stanzteil, welches in der Draufsicht ein Balkenkorn bildet. Die Büchsenmacherei Niedermeier baute das originale HK G3 SG1 um.

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Das Magazin für Waffenbesitzer


schießsport

weitere Vorteile, die für die AnschafAbzugswiderstand bei der Testwaffe fung eines extrem raren Niedermeier von 2400 g (uneingestochen) auf circa NK33G3 (SG1) sprechen. Die Ersatzteil1100 g (eingestochen) reduziert, und eiversorgung mit originalen Werkteilen nem originalen Trapezvorderschaft mit ist für die nächsten Jahrzehnte gesiintegriertem, ausklappbarem Zweibein. chert, Magazine sind preisgünstig zu Der neue Matchlauf ist mit einem Geerstehen, es gibt verschiedene Mögwinde zur Montage des originalen Münlichkeiten der Zielfernrohrmontage, dungsfeuerdämpfers versehen. Das diverse Schaftgarnituren Griffstück wird im hinteund -verlängerungen. Für das NK33G3 (SG1) ren Bereich mittels zweiWaffen- und Zubehörteier Steckbolzen am Wafist unzähliges le sind in Deutschland im fengehäuse zusammen Zubehör erhältlich Fachhandel erhältlich. mit der Schulterstütze Das NK33G3 (SG1) ist befestigt. Im vorderen an den entscheidenden Stellen so geBereich, nahe dem Magazinschacht, ändert, das alle waffenrechtlich resitzt am Griffstück ebenfalls ein kleilevanten Teile der vollautomatischen ner, herausdrückbarer Haltebolzen. G3-Version nicht eingebaut werden Alles sitzt spielfrei und präzise eingekönnen. Ansonsten ist es wie sein mipasst am Gehäuse der Waffe. Es stelitärischer Bruder nach strengen Milhen wie beim Original beide MagazinSpec-Qualitätsvorgaben gefertigt. Das auslösemöglichkeiten zur Verfügung: Münchner NK33G3 (SG1) bietet dem Beüber den Hebel an der Rückenpartie des trachter das klassische ErscheinungsMagazinschachts oder den Druckknopf bild eines HK G3 gepaart mit einer nicht an der rechten Waffenseite. Originale alltäglichen Zusatzausstattung, wie G3-Stahlblech- und Aluminiummagabeispielsweise einer Schulterstütze zine kann man verwenden. mit Wangenauflage, einem staubtroRechtliches. Alle Waffen, die aus oricken brechenden Stecherabzug, der den ginalen HK-Teilen bestehen, wurden

baulich so verändert, dass kein Rückbau mehr zum Vollautomaten erfolgen kann. Von außen sind diese Veränderungen nicht sichtbar und auch im Inneren sehr dezent ausgeführt. Im Detail handelt es sich um folgende Änderungen: Am Gehäuse wurde auf Höhe des (vorhandenen und funktionsfähigen) vorderen Haltebolzens ein Schweißpunkt angebracht und das Griffstück mit einer korrespondierenden Aussparung versehen, somit kann der Schütze das Griffstück immer noch komplett abnehmen, aber andere Griffstücke können nicht montiert werden. Im Inneren wurde das Griffstück beziehungsweise der Abzugskäfig so geändert, dass eine dauerfeuerfähige Abzugsgruppe nicht eingesetzt werden kann, im Waffengehäuse wurden Sperrbolzen eingeschweißt, die das Einsetzen eines vollautomatischen Verschlussträgers verhindern. Technisches Einmaleins. Der Verschlussträgerabstand, also der Abstand zwischen Verschlussträger und Verschlusskopf, ist bei den gelieferten Testwaffen mit 0,45 mm korrekt ein-

5 + 6 Das

NK33G3 (SG1) kann man mit vielen unterschiedlichen Magazinen be­ nutzen. Die Funktion der Waffe war im Test mit allen Varianten tadellos. Nieder­ meier empfiehlt allerdings Geschosse im Gewichtsbereich von 146 bis 155 gr.

4 Mittlerweile schwer zu bekommen ist

der originale Trapezhandschutz mit integriertem, klappbarem Zweibein. Der Drücker hinter dem Abzugszün­ gel dient zum Einstechen.

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5 09/2018

6 25


schießsport

Selbstladegewehr Niedermeier NK33G3 (SG1)

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gestellt. Dieser Abstand verringert sich Kreuzschlitz besitzt. Die Höhenverstelkonstruktionsbedingt mit Gebrauch lung ist etwas komplizierter. Man beder Waffe, kann aber unter anderem nötigt dazu den originalen HK-Verstelldurch neue Verschlussrollen wieder schlüssel für den Trommeldiopter, den auf das Nennmaß gebracht werden. man bei Niedermeier ebenfalls erwerEs empfiehlt sich, den Verschlussträben kann. Mit einem speziellen Aufgerabstand nach 500 bis 800 Schuss satz, der in zwei Aussparungen in der mit einer entsprechenden Fühlerlehre Dioptertrommelinnenseite greift, kann nachzumessen, da bei zu kleinem Verman die Rastung des Diopters ausheschlussträgerabstand die Rücklaufbeln und die Dioptertrommel herausgeschwindigkeit des Verschlusses oder hineindrehen, wodurch sich ein deutlich ansteigen kann, was den Höhenversatz der Treffpunktlage erRückstoßpuffer und das gibt. Zieht man den VerGehäuse stark belastet. stellschlüssel mit Aufsatz G3 SG1 für viele Als Visiereinrichtung Disziplinen konform aus der Dioptertrommel ist das G3 SG1 mit dem heraus, greift die Arretiemit Sportordnungen rung an den vier vordefioriginalen Trommeldiopter mit korrespondierennierten Stellen. dem Korn und Korntunnel versehen. Der Korntunnel beherbergt ein runEinmal eingeschossen, kann man mit des Stanzteil, welches in der Draufsicht den verschiedenen Kimmenöffnungen ein Balkenkorn bildet. Dieser Korneindes Trommeldiopters Ziele auf untersatz ist mit einem kleinen Spannstift im schiedliche, vordefinierte Distanzen Korntunnel gesichert und kann gegen beschießen, vorausgesetzt die ballisMatchkorneinsätze getauscht werden. tischen Eigenschaften der gewählten Sportschützen sollten ihre SportordMunitionssorte passen zum Höhennung studieren, nicht alle Korneinsätze versatz der drei Diopterbohrungen. sind für jede Disziplin zugelassen. Auch eine V-Kimme, die bei schlechten Optik und Montage. Zur PräzisionsSichtverhältnissen mehr Restlichteinüberprüfung sitzt auf dem Niedermeifall garantiert, ist als Option auf dem er-SG1 ein originales Zielfernrohr Carl Diopter vorhanden. Die Seitenkorrektur Zeiss Diavari DA 1,5-6×36 in einer ebender Treffpunktlage erfolgt mittels eines falls originalen STANAG-AufkippmonKreuzschraubendrehers nach Lösen eitage. Das Zielfernrohr, das in einem ner Kontermutter, die ebenfalls einen Fachbetrieb komplett zerlegt, gereinigt und überprüft wurde, überzeugt durch 7 Waffenliebhaber und Sammler können sein scharfes Bild bis hin zum Randbeden zur Waffe passenden, originalen reich. Es verfügt über eine präzise arTransportkoffer optional erwerben. beitende Verstellung und kann auf die

Technische Daten und Preise Hersteller/ Vertrieb

Büchsenmacherei Niedermeier GmbH, www.waffen-niedermeier.de Modell NK33G3 (SG1) Waffenart Halbautomatisches Selbstladegewehr, Rückstoßlader mit beweglich abgestütztem Rollenverschluss Materialien Stahl, Stahlblech, Kunststoff Kaliber .308 Winchester Gesamtlänge 102,50 cm Gewicht 4500 g (ungeladen) Magazin­ 5, 10, 20 Patronen kapazität Abzugs­ 1100 – 2400 g widerstand Preise Waffe ohne Optik: 3200 �, Waffe mit Optik: 4500 �

Einsatzdistanzen schnell verstellt werden, sofern die Ballistik der Patrone zur Skalierung passt. Durch Abnehmen und Aufsetzen der STANAG-Montage mit Zielfernrohr ergab sich auf eine Distanz von 100 m lediglich eine Treffpunktverlagerung von 25 bis 40 mm. Funktionsweise. Der kraftschlüssig verriegelnde Rollenverschluss ist ein abgewandelter, zweiteiliger, übersetzter, beweglich abgestützter Masseverschluss. Zwei Rollen im Verschlusskopf treten links und rechts hervor und finden ihr Gegenlager in korrespondierenden Aussparungen im Gehäusebauteil. Diese Rollen wirken durch geschickte Kraft- und Wegstreckenumlenkung in Kombination mit dem

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angewinkelten Steuerstück und dem Verschlussträger dem Gasdruck der abgefeuerten Patrone auf die Patronenhülse entgegen, sodass ein Öffnen des Verschlusses schützensicher erfolgt. Die Rollen drücken über die durch den Gasdruck auf den Verschlusskopf zurückdrückende Patronenhülse das Steuerstück so weit weg, dass sie sich gänzlich in den Verschlusskopf zurückziehen können und der Verschluss gleitet zurück. Nur wenn der Verschlussträgerabstand im Normbereich liegt, ist gewährleistet, dass die Rollen ihre Funktion beim Öffnen des Verschlusses übernehmen können. Der Auszieher zieht dabei, unterstützt von den liderungsentlastenden Gasdruckentlastungsrillen, die abgefeuerte Hülse vollends aus dem Patronenlager, bis sie im Zusammenspiel mit dem Ausstoßer nach rechts aus dem Auswerferfenster befördert werden kann. In der Vorwärtsbewegung des Verschlusses wird eine neue Patrone aus dem Magazin zugeführt. Das Schlagstück wurde bereits im Rücklauf des Verschlussträgers neu gespannt und arretiert. Eine Besonderheit hat der Stecherabzug des SG 1: Wird die eingestochene Waffe ohne Schussabgabe wieder gesichert, wird automatisch entstochen. Markant sind beim G3 SG1 wie bei allen G3-Varianten die schwarzen Linien rings um die ausgeworfene Patronenhülse. Sie sind ein Abdruck

der Entlastungsrillen im Patronenlager. Diese sollen den Reibungswiderstand der durch Gasdruck angeliderten Hülse reduzieren und ein sicheres beziehungsweise leichtgängiges Ausziehen der Hülse aus dem Patronenlager ermöglichen. Wiederlader allerdings haben keine Freude an den verschmutzten Hülsen. Auf dem Schießstand. Das Niedermeier NK33G3 (SG1) funktionierte mit den von uns getesteten Munitionssorten störungsfrei. Das Niedermeier-Team empfiehlt die Verwendung von Patronen mit einem Geschossgewicht von 146 bis 155 gr. Von einer dauerhaften Verwendung von schwereren Geschossen rät man ab, um die Waffe zu schonen. Geschossen wurde die Waffe im Präzisionstest mit der Hornady-Munition American Gunner mit 155 gr schwerem BTHP-Geschoss. Die Streukreisdurchmesser der Treffergruppen lagen zwischen 29 und 36 mm bei jeweils fünf Schuss. Die Schaftbackenerhöhung an der Schulterstütze erweist sich bei der Verwendung des Zielfernrohrs als perfekte Wangenauflage auf exakt der richtigen Höhe für das Zielfernrohr in der STANAG-Montage. Man sollte zu den ersten paar Schießstandbesuchen immer ein paar Patronen mehr einstecken, denn man wird von den Schützenkameraden sicher um Probeschüsse mit dem seltenen Gewehr gebeten werden. X

DWJ­Fazit

X Die

Testwaffe überraschte durch einen sehr guten Erhaltungszustand mit nur minimalen Lagerspuren, sehr geringes Spiel zwischen den einzelnen Baugruppen, wackelfreien Sitz von Handschutz und Schulterstütze, bedingungslose Funktion mit jeder getesteten Muniti-

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onssorte und nur dezenten Umbaumaßnahmen, die das historische Flair eines HK G3 SG1 in keiner Weise trüben. Noch näher am Original kann man nach deutscher Rechtslage nicht an einem HK G3 SG1 sein. Die Präzision der Waffe kann sich ebenfalls sehen lassen.

SCHNELL, INSTINKTIV UND RICHTIG HANDELN Henning Hoffmann – Feuerkampf & Taktik 5. Auflage Das Buch ist an den vier wesentlichen Teilbereichen des taktischen Schusswaffengebrauchs orientiert: Psyche, Taktik, Schießtechnik und Ausrüstung. Im Buch werden Instrumente beschrieben, wie Gebrauchswaffenträger von Militär, Polizei aber auch Privatpersonen ihre Wahrnehmungsfähigkeit und psychische Stabilität trainieren können. Ein Schwerpunkt des Buches ist dem Bereich Taktik gewidmet sowie der Anwendung der vier taktischen Grundprinzipien Bewegung, Deckung, Entfernung und Kommunikation. 289 Seiten, über 150 Farbabb. u. Zeichnungen, Softcover, Format 14,8 × 21,0 cm Bestell-Nr. 98-1643, 24,95 € BESTELLSCHEIN AUF SEITE 136 KONTAKT: Tel. +49 (0)7953 9787-0 E-Mail: vertrieb@dwj-verlag.de Onlineshop: www.dwj-medien.de

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Großkaliberpistole Kimber 1911 Stainless Target Long Slide

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Langläuferin

Die US-Firma Kimber bietet eines der umfangreichsten Programme an klassischen 1911er-Pistolen. Im mittleren Preissegment gibt es mit dem Modell 1911 Stainless Target Long Slide eine typische Option für Einsteiger ins sportliche Schießen mit Großkaliberpistolen im Kaliber .45 ACP.

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HANS J. HEIGEL

John M. Browning konstruierte die 1911er-Pistole als Dienst und Gebrauchspistole. Zeitgleich mit der militärischen Laufbahn startete die Erfolgsgeschichte auf dem zivilen Markt. Die Karriere als Sportpistole begann für die 1911er-Konstruktion im Jahr 1933 mit dem Colt-Modell National Match, das besonders sorgfältig gearbeitet war. Es folgte 1957 die legendäre Gold Cup National Match, die mehrmals überarbeitet wurde. Hauptmerkmale der Gold Cup sind die für die damaligen Verhältnisse recht engen Fertigungstoleranzen sowie der Triggerstop und die Mikrometervisierung. Heute, 107 Jahre nach der Übernahme als US-Ordonnanzpistole, gibt es von der Browning-Konstruktion mehr Modelle und Hersteller als jemals zuvor. Modifizierung und Tuning haben sich seit Jahrzehnten Pistolenbauer auf beiden Seiten des Atlantiks auf ihre Fahnen geschrieben. Während man in den USA das „alte Schlachtross“ als Allrounder einsetzt und sowohl Varianten von Gebrauchs- beziehungsweise Dienstpistolen neben

Auf einen Blick

X 1911er in Reinkultur X Solide Verarbeitung X Zuverlässige Funktion X Gute Präzision X Ordentliche Lauflagerung X Mikrometervisierung X Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis Sportmodellen anbietet, sind es hierzulande primär die Sportschützen, die auf den scheinbar ewig jungen Oldtimer setzen. Dabei achten die Sportschützen vorrangig auf die Präzision, wettkampftaugliche Matchabzüge sowie ein in Höhe und Seite justierbares Visier. In der Praxis führen viele Wege zu diesen Zielen. Dabei entfernen sich die Waffenbauer mehr oder weniger von der Urkonstruktion von John M. Browning. Während die einen Hersteller nur minimal, etwa durch lange Federführungsstangen, vom Original abweichen, verzichten andere auf die klassische Laufführungsbuchse (Barrel Bushing) und führen trompetenförmige Matchläufe direkt im Schlitten. Auch

an die verschiedenen Sportwettbewerbe für Großkaliberpistolen passen sich die Waffenbauer an. Den Standard bei den 1911er-Sportpistolen bildet das Full-Size-Stahlgriffstück in der Urform der Colt Government in Verbindung einem 5" (127 mm) langen Lauf. In dem Streben nach noch besseren Ergebnissen waren es die Schützen der traditionellen, statischen Disziplinen, wie etwa dem DSB-Wettbewerb 2.59, die Long-SlideVersionen forderten. Long Slide bedeutet nichts Anderes als 1911er-Modelle mit 6" (152 mm) langem Lauf und entsprechend verlängertem Schlitten. Kaum ein anderer Hersteller trägt Ausstattungswünschen mehr Rechnung als Kimber, der ein fast unüberschaubares Sortiment an Sport- und Gebrauchspistolen vom Typ 1911 lanciert. Von der Firma The Duke erhielten wir freundlicherweise das KimberModell 1911 Stainless Target Long Slide, eingerichtet für die Patrone .45 ACP. Mit einem Kaufpreis von 1350 Euro liegt dieses Modell am Beginn der mittleren Preiskategorie und spricht damit

1 1 Die 2 3 2 28

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Kimber 1911 Stainless Target Long Slide besitzt ein 3,4 mm breites Balkenkorn mit roter Fiberoptik. Blick in den Magazinschacht. Die Seiten sind wie üblich leicht abgeschrägt. Ein Magazintrichter (Jet Funnel) fehlt. Bei geöffnetem Verschluss wird deutlich, dass die Stainless Target Long Slide eine kurze Federführungsstange hat.

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insbesondere Einsteiger ins sportliche Großkaliberschießen an. Dieser Preis lässt sich allerdings nur bei einer in Großserie gefertigten Waffe und einer Beschränkung auf die für einen Wettkampf wesentlichen Ausstattungsdetails realisieren. Unsere besondere Aufmerksamkeit galt der Präzision sowie den für Sportpistolen typischen Ausstattungsmerkmalen.

Slide mit der klassischen kurzen Federführungsstange und nach vorne geschlossener Federführungsbuchse. Auf die mit der Colt MK IV „Series 80“ eingeführte automatische Zündstiftsicherung verzichtet Kimber hier. Bei einer Sportvariante ist die bei Dienstpistolen sinnvolle Sicherung bei der optimalen Abzugsjustierung eher hinderlich. Die EntNahe an der Urkon­ scheidung erscheint daDer Matchabzug struktion. Wie bei den benötigt ein Tuning her praxisgerecht und meisten 1911er-Modellen kommt der Abzugschavom Fachmann hält sich Kimber auch bei rakteristik zugute. der 1911 Stainless TarAls Abzug dient ein get Long Slide in der Grundkonstrukskelettierter Leichtmetallabzug mit tion eng an das Browning-Konzept. feinen Griffrillen auf der Frontseite Dies gilt natürlich für den abkippensamt dem für diesen Abzugstyp übden Lauf mit den Verriegelungswarzen lichen justierbaren Triggerstop. Dieauf der Oberseite und das unter dem ser präsentierte sich an der Testwaffe Lauf angesetzte Kettenglied. Ebentadellos eingestellt und verhinderte falls browningtypisch ist die Laufwirksam ein Durchfallen des Abzugs führung im Schlitten mittels einer nach der Schussauslösung. Dessen Buchse (Bushing). Die LaufführungsWiderstand (Mittelwert aus fünf Mesbuchse zeigt sich bei der Testpistole sungen mit dem Lyman-Gerät) beträgt tadellos in den Schlitten eingepasst, 1,840 kg. Der Abzug steht trocken und ebenso der Lauf ins Bushing. Kimber löst ohne nennenswertes Kriechen liefert die 1911 Stainless Target Long aus. Der Widerstand fühlte sich bei der

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wiederholgenaue Mikrometervisier im BoMar-Stil sitzt tief im Schlitten und wird im Schwalbenschwanz geführt. Die Pistole besitzt den für diesen Waffentyp üblichen skelettierten Leichtmetallabzug mit justierbarem Triggerstop. Die Kimber 1911 Stainless Target Long Slide baut auf dem 1911er-Griffstück in der Standardversion auf.

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Testwaffe aufgrund der guten werkseitigen Justierung zwar subjektiv niedriger an. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass der für eine Sportpistole recht hohe Widerstand das Präzisionsschießen unnötig erschwert. Ein fachmännisches Abzugstuning sollte man der 1911 Stainless Target Long Slide daher in jedem Fall angedeihen lassen. Widerstände zwischen 1,4 kg und 1,5 kg sollten da kein Problem sein. Diese Empfehlung gilt besonders im Hinblick auf das vorhandene Potenzial für eine ordentliche Schussleistung, womit vorrangig die tadellos ausgeführte Lauflagerung gemeint ist. Bei verriegelter Waffe lässt sich weder bei Druck auf den Lauf im Auswurffenster noch an der Laufmündung etwas bewegen. Auch die „Hochzeit“ von Griffstück und Schlitten ist geglückt: Sowohl das Seiten- als auch das Höhenspiel fallen minimal aus. Das trägt zur Treffgenauigkeit bei und ist in dieser Preisklasse durchaus lobenswert. Komplett Stainless. Das in klassischer Formgebung gehaltene Griffstück für einreihige Magazine (Single Stack) fertigt Kimber ebenso wie den Schlitten aus Stainless-Stahl. Beide Hauptelemente weisen ein mattes silberfarbenes Finish auf. Das gerade gehaltene Schlagfedergehäuse besitzt eine ausreichend griffige Fischhaut (Checkering). Die glatt belassene Frontseite des Griffstücks kann man in der Preiskategorie der 1911 Stainless Target Long Slide akzeptieren und das stellt selbst bei den Mitbewerbermodellen keine Seltenheit dar. Auch auf einen Magazintrichter (Jet Funnel) verzichtet der Hersteller unter dem Kostengesichtspunkt. Für den Einsatz bei den statischen Wettbewerben bedeutet dieses keinen durchschlagenden Nachteil, schließlich hat man da zum Einfädeln des Magazins genügend Zeit. Wie üblich sind die Seitenwände des Magazinschachts auf der Unterseite leicht abgeschrägt. Das sieben Patronen in .45 ACP aufnehmende Stainless-Magazin verfügt über eine Stahlbodenplatte. Leider gehört nur ein Magazin zum Lieferumfang. Im schwarzen Kunststoffkoffer befinden sich neben der Bedienungsanleitung das für US-Waffen obligatorische Bügelschloss sowie der passende Bushing-Schlüssel. Der auf der Oberseite rund ausgeführte Schlitten entspricht ebenfalls dem in der Preisklasse Üblichen. Feine Längsrillen zur Vermeidung von Lichtspiegelungen können hier nicht ver-

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Großkaliberpistole Kimber 1911 Stainless Target Long Slide

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Technische Daten und Preis Hersteller Importeur Modell

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Waffenart System Kaliber Lauflänge Magazinkapazität Visierung Sicherungen

Kimber Mfg. Inc. www.kimberamerica.com The Duke, www.theduke.de Kimber 1911 Stainless Target Long Slide SA-Selbstladepistole Abkippender BrowningVerschluss .45 ACP 6" (152 mm) 7 Patronen

Mikrometerkimme Handballen- und Drehhebelsicherung Abmessungen 245 mm × 142 mm × 33,5 mm Gewicht 1225 g (ungeladen) Werkstoff Stainless-Stahl Preis 1350 �

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langt werden, zumal sich bei dem matSlide nicht als Absatz aus, sondern – ten Finish dieses Problem in der Praxis wie bei fast allen anderen 1911er-Kimbei unseren überdachten Schießstänber-Modellen – allenfalls als angedeuden nicht stellt. Die Schlittenflanken tete, nach hinten verlaufende Schräge warten im hinteren Bereich mit grob im unteren Teil der Handballensicheausgeführten, schrägen Griffrillen auf. rung. Hinzu kommt der heute übliche Der Stainless-Matchlauf skelettierte Commanderohne Rampe besitzt ein Hahn mit feinen QuerDie Ausstattung makellos gearbeitetes rillen auf der Grifffläche. ist zeitgemäß und Innenprofil. Auch das Die in langer Ausführung praxisorientiert Patronenlager ist tadelvorhandene Drehhelos poliert. Die Kimberbelsicherung sowie der Läufe besitzen die für die .45 ACP typiVerschlussfanghebel und Magazinlösche Dralllänge von 16" (406 mm). seknopf sind jeweils einseitig vorhanZeitgemäße Ausstattung. Kimber verden. Alle Bedienelemente weisen ein baut eine Highgrip-Beavertail-Handsilberfarbenes Finish auf. Der Auszieballensicherung. Die Memory Groove her sitzt, wie bei den meisten 1911erfällt bei der 1911 Stainless Target Long Modellen üblich, auf der Innenseite.

Ballistische Leistung einiger .45-ACP-Laborierungen in der Kimber 1911 Stainless Target Long Slide Patrone Federal Hornady WM Bullets Federal Fiocchi Geco Magtech Remington/UMC Winchester WM Bullets

Geschossgewicht [gr/g] 185/12,0 185/12,0 200/13,0 230/14,9 230/14,9 230/14,9 230/14,9 230/14,9 230/14,9 230/14,9

Geschosstyp JHP JHP-XTP Blei-SWC FMJ-RN FMJ-RN FMJ-RN FMJ-SWC FMJ-RN FMJ-RN Blei-RN

Hinweis: Gemessen wurde mit einer Weinlich-Messanlage.

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v0 [m/s] 278 281 259 243 245 247 240 248 246 239

E0 [J] 463 473 435 440 447 455 429 458 451 426

Griffstückfrontseite der 1911 Stainless Target Long Slide ist der Preiskategorie entsprechend glatt gehalten. Das gerade Schlagfedergehäuse der Stainless Target LS besitzt eine ausreichend scharfe Fischhaut (Checkering).

Dekorativ. Ansprechend wirken die aus Rosenholz gefertigten Griffschalen mit einer formschön gestalteten Fischhaut und dem Kimber-Logo. Durch die rötlichen Griffschalen und das helle StahlFinish ergibt sich ein ansprechendes Gesamtbild der Kimber 1911 Stainless Target Long Slide. Wettkampftauglich. Für den Einsatzzweck passend stattet Kimber die 1911 Stainless Target Long Slide mit einem in Höhe und Seite justierbaren Mikrometervisier im BoMar-Stil aus. Das Visier sitzt tief in den Schlitten eingelassen in einem Schwalbenschwanz. Das Kimmenblatt präsentiert sich in mattem Schwarz und hat einen rechtwinkeligen Kimmeneinschnitt von 3,35 mm Breite. Dazu passt das ebenfalls im Schwalbenschwanz geführte Balkenkorn mit einer Breite von 3,4 mm. Das Korn verfügt über eine rote Fiberoptik, die das Umgebungslicht bündelt. Ob man das für das klassische Sportschießen unbedingt braucht, kann kontrovers diskutiert werden. Der Autor gehört zur Fraktion der Traditionalisten und würde sich an dieser Stelle eher ein mattschwarzes Balkenkorn ohne Lichtsammler wünschen. Zuverlässig und präzise. Geschossen hat der Autor auf die übliche Distanz von 25 m, mangels einer Ransom Rest beidhändig sitzend aufgelegt. Es ist

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9 9 Der

Schlitten der Kimber 1911 Stainless Target Long Slide ist auf der Oberseite klassisch rund ausgeführt.

q Die Laufführung mittels Buchse (Bushing)

und die kurze Federführungsstange sind typische 1911er-Merkmale.

jedem erfahrenen Schützen klar, dass Rahmen von 56 mm bis 79 mm bei fünf diese Anschlagmethode gegenüber eiSchuss lieferten, hob sich die Magtechner Befestigung in der Schießmaschine Laborierung mit 230 gr (14,9 g) schwenoch Schützenstreuung beinhaltet. rem SWC-Vollmantelgeschoss einmal Verwendet wurden zehn .45-ACPmehr mit Gruppen von durchschnittLaborierungen. Dabei kamen Gelich knapp unter 50 mm hervor. Bei schossgewichte von 185 gr (12,0 g), den Patronensorten mit Vollmantel200 gr (13,0 g) und 230 gr (14,9 g) zum rundkopfgeschoss kamen die Varianten Zuge. Mit dem 185 gr von Federal und Fiocchi (12,0 g) schweren XTPWettkampftaugliche jeweils unter die 60-mmGeschoss war eine beSchussleistung und Marke. Dies erreichten währte Defensivlaborieauch die Federal-JHPsichere Funktion rung von Hornady mit im Patronen. Ebenfalls nicht Rennen. Gleiches gilt für überraschend: die gute die Federal-Patrone mit JHP-Geschoss. Präzision der 185-gr-Hornady-LaborieBeim Standardgeschossgewicht 230 gr rung, mit der im Schnitt 59 mm erzielt (14,9 g) war neben den üblichen Vollwurden. Die beiden mit Bleigeschossen mantelrundkopfgeschossen in Verbinversorgten Optionen von WM Bullets dung mit der Magtech-Patrone ein zum brachten es auf Streukreise von 53 mm Scheibenschießen optimales Vollman(200 gr) und 56 mm (230 gr). Übermätel-SWC-Geschoss präsent. Bleigeßige Bleiablagerungen gab es mit den schosse waren mit zwei Laborierungen entsprechenden Laborierungen nicht. von WM Bullets vertreten. Trotz der engen Passungen benötigte Während die Standardlaborierungen die Testpistole keine Einlaufphase, in mit 230 gr (14,9 g) schweren Vollmander noch vereinzelt Ladehemmungen telrundkopfgeschossen Streukreise im auftreten können. X

q DWJ-Fazit

X Insbesondere

die heimischen Sportschützen bevorzugen bei den statisch geschossenen GroßkaliberpistolenWettbewerben, wie etwa DSB 2.59, Modelle mit langen Läufen und damit relativ langen Visierlängen. Beim Klassiker 1911 bedeutet dies die Long Slide mit 6" langem Lauf. Für 1350 Euro bietet Kimber eine Alternative in Stainless-Ausführung mit allen Attributen, die eine 1911er-Sportversion ausmachen. Eine wiederholgenau justierbare Mikrometervisierung, ein skelettierter Leichtmetallabzug mit Triggerstop sowie die heute übliche HighgripBeavertail-Handballensicherung sind typisch. Harmonisch präsentiert sich das äußere Erscheinungsbild mit hellem Stainless-Finish von Schlitten und Griffstück sowie den Griffschalen aus rötlichem Rosenholz. Beim Schießen zeigte die Testpistole eine wettkampftaugliche Präzision und funktionierte ohne Störungen. Das Gesamturteil: gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

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Großkaliberpistolen Grand Power X-Calibur und Q-100

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Sportkanone Die Modellvielfalt der Grand-Power-Pistolen aus der Slowakei ist mittlerweile nahezu unüberschaubar geworden. Es gibt unterschiedlichste Waffengrößen, Ausstattungsmerkmale, Abzugsmechanismen und ausgewachsene Sportversionen in diversen Kalibern. Wir haben zwei Modelle getestet.

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STEFAN MENGE

Der Generalimporteur für Deutschland, die Firma Schwaben Arms GmbH, und die Glarner Waffen Manufaktur + Handelshaus AG für die Schweiz sind für Interessenten an Grand-Power-Waffen die Ansprechpartner. Der Waffenhersteller Grand Power aus der Slowakei will den Markt für Polymerpistolen nicht alleine Glock, Walther, HK, Smith & Wesson oder anderen überlassen. Und tatsächlich hat man vom Modell K-100 in den USA schon ordentliche Stückzahlen verkauft. Am Firmensitz von Grand Power im slowakischen Banská Bystrice verlassen pro Monat rund 2500 Waffen das Werk. Mit der X-Calibur-Serie, die Grand Power extra für Sportschützen optimiert hat, geht der Hersteller nun mit einer ganz speziellen Modellreihe exakt auf deren Bedürfnisse und eine Vielzahl an Disziplinen ein. Das Modell Q-100 orientiert sich dagegen mehr an den Anforderungen an eine Dienstpistole. Aber auch die Q-100 dürfte für Sportschützen im Segment der Dienstpistolenwettbewerbe durchaus interessant sein. Ob die Sportmodelle auch etwas für die ambitionierten Wettkämpfer hierzulande sind, zeigt unser Test. Hierzu stellte uns freundlicherweise die Schwaben Arms GmbH aus Rottweil eine brandneue Grand Power X-Calibur und eine ebenso neue Q-100 mit üppiger Ausstattung zur Verfügung.

Kaliber 9 mm Luger. Der Schütze kann liert, um eine sichere Zuführung der den Füllstand an den Schaulöchern am Patronen zu gewährleisten. Magazinrücken kontrollieren. Ab Werk stattet Grand Power die Bei der hier vorgestellten X-Calibur Waffe mit einem gut justierten SAhandelt es sich um eine RückstoßlaAbzug aus, der am Druckpunkt troder-Selbstladepistole cken steht und nach dem mit SA-/DA-Abzug und Überwinden von 1130 g X-Calibur mit DrehlaufverriegelungsWiderstand auslöst. Auch praxistauglicher system. Bei der Testwaffe im DA-Modus macht der Ausstattung sitzt der Lauf im verrieAbzug einen durchaus gelten Zustand bombenbrauchbaren Eindruck, fest und absolut spielfrei. Die Pistole löst aber hier mit einem logischer weise wirkt hochwertig verarbeitet. Es wadeutlich höheren Gewicht von 3750 g ren keine unschönen Fertigungsspuren aus. Das Trigger Reset ist klar und knaan der Waffe zu finden. Die mattckig. Folgeschüsse lassen sich rasch schwarze QPQ-Oberflächenbeschichund mit guter Präzision realisieren. Das tung ist ebenmäßig ausgeführt. Die SA-/DA-Abzugssystem dieser MatchRampe zum Patronenlager wurde popistole erlaubt die sogenannte Second-

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Verarbeitung und Ausstattung X-Calibur. Das Transportbehältnis mit Ösen

für das Anbringen eines Schlosses enthält sowohl die Pistole als auch das Ersatzmagazin und sämtliches Zubehör. Zum Lieferumfang gehören neben der Waffe selbst und den beiden Magazinen eine ausführliche Bedienungsanleitung und verschiedene Austauschgriffstückrücken zur individuellen Griffoptimierung. Die hochwertigen Metallmagazine fassen 15 Patronen im

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zu übersehen sind beim Modell Grand Power X-Calibur die tief ausgeschnittenen Durchladerillen. Die Grand Power X-Calibur in klassischem Schwarz mit modernem Design ist in den Kalibern 9 mm Luger, .40 S&W, .45 ACP und 10 mm Auto erhältlich. Das Ausstattungspaket ist üppig.

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Strike-Capability, also die Möglichkeit, ohne erneutes Spannen von Hand, nur durch eine weitere Betätigung des Abzugs, dieselbe Patrone ein zweites Mal abzuschlagen, um bei einem eventuellen Zündversager sofort einen neuen Versuch starten zu können, die Patrone doch noch zu zünden. Wenn etwa im SA-Modus die vorhandene Patrone im Patronenlager nicht zünden sollte, geht die Waffe nach dem „Klick“ automatisch in den DA-Modus, und der Schütze kann erneut das Abzugszüngel nach hinten ziehen und versuchen, die Patrone im zweiten Anlauf abzufeuern. Das ist allerdings eher für dienstliche Anwender interessant. Mit den beiliegenden Austauschgriffrücken kann der Schütze das Polymergriffstück problemlos und ohne Werkzeug an nahezu jede Handgröße anpassen, was vor allem weiblichen Nutzern mit meist kleineren Händen und kürzeren Fingern zugutekommt.

Die Oberflächenstruktur des Griffstückes bietet durch Frontrillen und eine ausreichend grobe Textur an den Seiten und dem Rücken einen sicheren Halt. Die Waffe bleibt jederzeit kontrollierbar, auch bei schnellen Schussfolgen, mit feuchten Händen oder mit Handschuhen. Im Test empfanden auch Frauen mit kleinen Händen das Griffstück dank seiner diversen Anpassungsmöglichkeiten als ergonomisch und griffig. Der Abzugsbügel bietet dem Zeigefinger auch mit Handschuhen noch ausreichend Platz, um das Abzugszüngel zuverlässig zu erreichen.

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3 + 4 Das Modell Grand Power X-Calibur

ist eine reinrassige Sportpistole. Dementsprechend besitzt es ein leuchtend rotes Lichtsammlerkorn sowie eine fein einstellbare Mikrometer-Visierung. Die Justierung kann mit einem Schraubendreher erfolgen. In Kimme und Korn sind zusätzlich Längsrillen eingefräst, um Lichtreflexionen zu vermeiden.

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Die Bedienelemente Verschlussfanghebel, Sicherung und Magazinauslöser sind beidseitig vorhanden oder umsteckbar. Die X-Calibur eignet sich somit für Rechts- und Linkshänder. Der 127 mm lange Matchlauf besteht aus hochfestem Spezialstahl, was eine lange Lebensdauer garantieren sollte. Die mechanische Mikrometervisierung bietet ein klares und relativ schnell auffassbares Visierbild. Möglich sind außerdem Korrekturen der Treffpunktlage in Seite und Höhe. Das Lichtsammelkorn ist mit Stiften fest im Schlitten fixiert. Am Verschluss befinden sich im hinteren und vorderen Bereich seitlich besonders tief ausgeschnittene, griffige Rillen zum Durchladen. Diese tragen zusätzlich zum gelungenen Äußeren der 1098 Euro teuren Pistole bei. Die Waffe besitzt eine Picatinny-Schiene nach MIL-STD-1913 auf der 6-Uhr-Position unter dem Dust Cover. Hier lassen sich, soweit dies durch das jeweilige landeseigene Waffengesetz erlaubt ist, Laser- oder Lichtmodule montieren. Q-100. Hinsichtlich der technischen Details orientiert sich die Q-100 an der X-Calibur und ihren Schwestermodellen, allerdings verfügt sie über ein Schlagbolzenschloss mit DAO-Abzug, der bei einem Widerstand von 2490 g bricht. Die Visierung besteht aus einer seitlich verschiebbaren Kimme und ei-

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5 Bei 6

der Q-100 ziehen sich die Durchladerillen nicht bis zur Schlittenoberseite durch, die Oberseite ist glatt belassen. Das Modell Q-100 orientiert sich hinsichtlich seiner Abmessungen und seines Designs im Gegensatz zur X-Calibur eher an Dienstwaffen. Es ist um 100 g leichter als die X-Calibur.

Q-100 ist mit einer Dreipunktvisierung ausgestattet, die ein klares und schnell auffassbares Zielbild ermöglicht. Die Bedienelemente der X-Calibur sind beidseitig vorhanden, was sie etwas wuchtiger erscheinen lässt.

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Großkaliberpistolen Grand Power X-Calibur und Q-100

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Technische Daten und Preise Hersteller Vertrieb Modell Waffenart Materialien Kaliber Gesamtlänge Lauflänge Gewicht Magazinkapazität Abzugswiderstand Preis

nem starren Korn. Die Waffe gibt es außerdem als etwas kompakteres Modell mit der Bezeichnung Q1S, das sich zum verdeckten Tragen eignet. Das Modell Q-100 kostet 598 Euro. Reinigung. Das Zerlegen und Zusammensetzen der Grand-Power-Pistolen funktioniert kinderleicht. Nach der obligatorischen Sicherheitsüberprüfung zieht man den Verschluss bei entspannter Waffe minimal zurück. Nun kann der beidseitig über dem Abzug sitzende Entriegelungsschieber nach unten gezogen werden. Danach führt man den Verschluss komplett nach hinten und kann ihn nach oben abheben, ähnlich einer Walther PP/PPK. Dann kann man in gewohnter Weise alle Teile nach vorne vom Griffstück gleiten lassen. Die Federführungsstange verbleibt im Griffstück. Der Zusammenbau erfolgt sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge, wobei der Entriegelungsblock selbstständig wieder in seine Ausgangsposition nach oben springt, wenn der Schlitten auf das Griffstück aufgesetzt und nach vorne gelassen wird. Die polierte Zuführrampe an der Laufwurzel lässt sich aufgrund ihrer glatten Oberfläche leicht reinigen und ist im Handumdrehen wieder spiegelblank. Auch die anderen Komponenten der Waffe brauchen nur eine gewisse Grundpflege. Der Besitzer der GrandPower-Pistolen muss kein Putzfanatiker sein. Mangelnde Pflege wird nicht gleich mit einem Waffendefekt oder einer Störung bestraft. Auf dem Schießstand. Beide Testpistolen funktionierten zuverlässig. Bei keiner der getesteten Munitionssorten und Magazine gab es Störungen. Die Schließfeder zeigt sich hervorragend auf die jeweilige Waffe abgestimmt und reduziert deutlich den gefühlten Rückstoß. Bei der X-Calibur kann der Schütze sogar noch Feintuning mit zwei beiliegenden, weiteren Schließfedern betreiben, falls er dies wünscht. Die jeweilige Visiereinrichtung war bei den Testwaffen werkseitig bereits perfekt justiert. Die Patronenhülsen werden zuverlässig nach rechts in Richtung 4- bis 5-Uhr ausgeworfen und landen ungefähr in 3 m Entfernung zum Schützen auf dem Boden. Keine einzige Hülse kam im Flug dem Oberkörper oder gar Kopf des Schützen zu nahe. In der Nähe der Auswerferfenster gab

Grand Power, www.grandpower.eu Schwaben Arms GmbH, www.schwabenarmsgmbh.de Grand Power X-Calibur Grand Power Q-100 Halbautomatische Selbstladepistole mit Drehlaufverschluss Metall, Kunststoff 9 mm Luger 22 cm 20,32 cm 12,70 cm 10,90 cm 840 g (ungeladen) 740 g (ungeladen) 15 Patronen SA: 1130 g, DA: 3750 g DAO: 2490 g 1098 � 598 �

Präzisionstest Grand Power X-Calibur und Q-100 Munition

Magtech Geco Sellier & Bellot

Geschossgewicht [g] 115 115 115

Geschosstyp JHP JHP FMJ

Streukreis X-Calibur 25 m* [mm] 35 46 38

Streukreis Q-100 25 m* [mm] 41 38 44

Federal/American Eagle 115 FMJ 58 61 Fiocchi 115 FMJ 67 69 Fiocchi 123 FMJ 85 87 Magtech 124 FMJ 52 51 Geco 124 FMJ 61 63 *Für die Ermittlung der Streukreise wurden je Munitionssorte 5 Schuss aus dem sitzend aufgelegten Anschlag abgegeben.

9 Der 9 34

Zerlege- und Reinigungsvorgang geht bei Grand-Power-Pistolen unkompliziert und nutzerfreundlich vonstatten.

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schießsport

q es keine ungewöhnlichen Spuren von Messingabrieb, also fliegen die Hülsen in adäquatem Winkel und mit ausreichend Energie aus der Waffe, ohne beim Auswerfen nochmals hart aufzutreffen und dabei unschöne Spuren zu hinterlassen, beziehungsweise das Messing zu beschädigen. Selbst wenn der Schütze die Waffen bewusst überaus locker in der „schussschwachen Hand“ hält, beeinträchtigt das die Selbstladefunktion und den Hülsenauswurf nicht. Den Wiederlader dürfte das erfreuen. Die Griffform erlaubt eine sehr gute Handlage, was die Waffen kontrollierbar macht. Schnelle Folgeschüsse sind aufgrund des klar definierten Trigger Reset problemlos möglich. Insbesondere das Lichtsammelkorn der X-Calibur gestattet sehr zügige Treffer auf Papier oder Fallscheiben. Abnutzungsspuren an Lauf, Griffstück oder an den Schlittenführungen sucht man auch nach hunderten von

w

q Die 15 Patronen fassenden Magazine arw

beiteten im Test zuverlässig. Die Grand-Power-Kurzwaffen verfügen über auswechselbare Griffrückenteile. Damit lassen sich die Waffen individuell an die Hand des Nutzers anpassen.

verfeuerten Patronen vergeblich. Die Passungen fallen sehr eng aus, beeinträchtigen das nötige Funktionsspiel aber nicht. Das ist bei Großserienwaffen in diesem Preissegment nicht an der Tagesordnung und verdient Lob, gerade nach dem Funktions- und Präzisionstest, ebenso der herausragend justierte Abzug der X-Calibur. Die Metallmagazine funktionierten einwandfrei und fingen zuverlässig nach der letzten verschossenen Patrone den Verschluss. Sie fallen anstandslos heraus, wenn man den Magazinauslöseknopf betätigt. Der relativ weite Magazinschacht eignet sich gut für schnelle Magazinwechsel. X

DWJ-Fazit

X Die Grand-Power-Pistolen, die es noch

in .40 S&W, .45 ACP, und 10 mm Auto gibt, werden mit eingeschossener Visierung und sofort einsatzbereit geliefert. Es braucht gerade bei der sportlich nutzbaren X-Calibur keine weiteren Überarbeitungen oder Einlaufphasen, alles funktioniert auf Anhieb. Die Pistolen sind mit austauschbaren Griffelementen an jede Handgröße anpassbar. Technisch aufgrund des Drehlaufverschlusses interessant, tadellos verarbeitet, ergonomisch, robust und zuverlässig, stellt die neue Grand-Power-Generation eine Ergänzung der Waffenfamilie dar und ist eine ernst zu nehmende Konkurrenz für die anderen Anbieter von Kurzwaffen mit Schlagbolzenschloss und Polymergriffstück. Der Anschaffungspreis überrascht positiv mit 598 Euro für die Q-100 beziehungsweise 1098 Euro für die X-Calibur.

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schieĂ&#x;sport

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Matchluftpistolen Walther LP500

Vierfacher Volltreffer

Pünktlich zur IWA OutdoorClassics warten die Hersteller mit neuen oder überarbeiteten Produkten auf. In diesem Jahr präsentierte die Carl Walther GmbH aus Ulm ihre Weiterentwicklung im Bereich der Matchluftpistolen. Zur neuen LP500-Reihe gehören vier Modelle, drei davon lagen uns zum Testen vor.

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NATALY KEMMELMEIER

Ungefähr ein Jahr nach der Präsentation des Kleinkaliber-Matchgewehres KK500 ist man bei Walther nun auch im Bereich der Luftpistolen bei der 500 angekommen. Lange war es ruhig an der „Kurzwaffenfront“, was wohl hauptsächlich daran lag, dass das Modell LP400 nach wie vor einen großen Käuferkreis anlockte. Zudem baut man eine neue Luftpistole in Walther-Qualität nicht über Nacht. Viel Entwicklungsarbeit lange Testphasen kamen auf die Ingenieure zu, die natürlich ein entsprechend hochwertiges Produkt anbieten wollen. „Be unbeatable“, sei unschlagbar, bewirbt das Unternehmen sein neues Flaggschiff und verspricht zugleich, eine neue Stufe des Hochwertigen erreicht zu haben. Das Äußere der LP500 scheint diese Anforderungen schon einmal zu erfüllen. Alles weitere haben wir akribisch auf dem Schießstand untersucht und getestet. Während Walther die Präsentation des Vorgängermodells LP400 noch aufwendig im Rahmen der ISSF-Weltmeisterschaften 2010 durchführte und die Waffe im Hinblick auf die Olympischen Sommerspiele 2012 mit dem Slogan „Ready for London“ lancierte, führte man die LP500 nun ganz klassisch und ohne großes Tamtam im Rahmen der IWA 2018 in Nürnberg vor. Lediglich ein sogenannter Erlkönig, also ein durch skurile Muster getarntes Vorserienmodell wie man es aus der Automobilbranche kennt, tauchte 2017 beim Internationalen Wettkampf (IWK) in München im Starterfeld auf.

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das teuerste und hochwertigste Modell aus der Meister Manufaktur blieb uns X Modernes, ansprechendes Design verwehrt, was uns jedoch nicht daran X Ausbalancierte Gewichtsverteilung hinderte mit großem Enthusiasmus auf X Absolut ruhiges Schussverhalten den Schießstand zu gehen. X Vier Modelle in unterschiedlichen Zum Kundenservice beitragen soll Preisklassen auch ein Konfigurator, den der interessierte Schütze auf der Webseite der Carl Hauptziel bei der Konstruktion der Walther GmbH findet. Hier kann dieser LP400 war es damals, das Grundgesich innerhalb der vier Grundmodelle wicht der Waffe deutlich zu reduzieren. seine individuelle LP500 zusammenDeshalb wurden die neuen Kartuschen stellen. Fast jedes einzelne Detail kann von 300 auf 200 bar umgestellt. Auman auswählen und festlegen, egal ob ßer Tesro gibt es derzeit wohl keinen dies die Griffgestaltung, den Lauf oder anderen Hersteller mehr, der Pistolen Laufmantel, das Abzugssystem somit 300-bar-Kartuschen wie Farbgebung betrifft. anbietet. Warum auch? Dazu bietet Walther drei Baukastenprinzip Denn für zwei WettWaffensorgt für Erfüllung der verschiedene kämpfe inklusive Probe koffer an. Auf Wunsch Schützenwünsche reichen die 200er-Tanks und gegen Aufpreis kann völlig aus. Diese Gesich der Kunde zudem wichtsersparnis behielt Walther auch eine Namensplakette gravieren und beim Modell 500 bei und legte großen am Griffstück anbringen lassen – VerWert auf Anwenderfreundlichkeit und wechslungen bei der oft turbulenten einfache Handhabung. Waffenkontrolle oder auf dem SchießVier Grundmodelle und ein Konfistand sind dadurch nahezu ausgegurator bieten zahlreiche Möglichschlossen. Um den stetig steigenden keiten. Um einen möglichst großen Zahlen an Auflageschützen Rechnung Kundenkreis ansprechen zu können, zu tragen, gibt es optional die Auflagehaben die Konstrukteure in Ulm gleich platte „Horizont“ für die LP500. Diese vier Modellvarianten entworfen. Nun vielfältigen modularen Gestaltungsdürfte jeder Schütze, egal ob Einsteimöglichkeiten nennt das Unternehmen ger oder Leistungsschütze sein pasWMS (Walther Modular System). sendes Modell finden. Uns haben die Das ist neu an der LP500. Bevor es zur Ulmer freundlicherweise drei Modelle näheren Beschreibung der vier LP500zum Test überlassen, die sich hinsichtGrundmodelle geht, hier zuerst einmal lich ihrer Ausstattungsmerkmale und die allgemeinen Änderungen, welche folglich im Preis unterscheiden: LP500 die Entwicklung der neuen MatchluftExpert, Competition und Economy. Nur pistole mit sich gebracht hat.

Auf einen Blick

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Matchluftpistolen Walther LP500

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1 Das Modell LP500 Meister Manufaktur ist 2

die teuerste und hochwertigste Variante unter den insgesamt vier Modellen. Die Farbgestaltung obliegt dem Kunden. Markant ist der 3-D-Schriftzug, den drei der vier Modellversionen aufweisen.

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Da ist zunächst einmal eine neu entwickelte Pressluftkartusche. Diese besteht aus einem Alumunium-CarbonGemisch. Durch den extrem leichten Werkstoff wiegt das Teil bei gleicher Schusskapazität nur 160 g, also 40 g weniger als die Aluminiumkartusche der LP400. Obwohl die Lebensdauer mit 20 Jahren angegeben wird, kommt man um die obligatorische Überprüfung der Kartusche nach zehn Jahren nicht herum. Dies funktioniert bei Walther jedoch seit jeher problemlos. Neu gestaltet wurde außerdem der Absorber. Dieser ist nun mit einer Ausgleichsmasse versehen. Reibung und Magnetkraft im Absorber wirken dem Schussimpuls entgegen und sorgen für Stabilität bei der Schussabgabe, ebenso die drei Entlastungsbohrungen im Lauf. Ein Bauteil, das bei Pressluftwaffen häufiger zu einer Baustelle werden kann, ist der Druckminderer. Immer wieder hört man im Schützenverein von defekten Teilen. Walther verbaut nun in der LP500 einen Luftfilter mit

dem Namen QuickClean, der feinste Partikel abhält. Damit sollten Probleme mit dem Druckminderer der Vergangenheit angehören. In diesem Zusammenhang hat die Ulmer Waffenschmiede nun die Luftzuführung zugunsten einer besseren Präzision überarbeitet. Bei der LP500 wird die Luft zwar ebenso wie bei anderen vergleichbaren Modellen von unten nach oben geleitet, fließt dann aber nicht direkt geradlinig hinter das

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Der Druckminderer wurde überarbeitet. Ein Luftfilter mit dem Namen QuickClean hält kleinste Partikel fern. Bis auf das Modell Meister Manufaktur sind alle Varianten mit dem mechanischen Abzug ausgestattet.

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Die Ladeklappe, hier beim Modell Expert, ist extrem flach und ergonomisch gehalten. Den Lauf gibt es mit oder ohne Gasentlastungsbohrungen. Das Modell Expert besitzt einen 3-DGriff aus Nussbaumholz.

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Diabolo, sondern über zwei Bauteile gleichzeitig von links und rechts ein. Um dem Schützen im Wettkampfstress das Nachladen zu erleichtern, weist die LP500 einen ergonomischer gestalteten Ladehebel sowie eine überarbeitete Lademulde auf. Das Sattel-Ladefenster ist besonders groß dimensioniert, alle Kanten wurden abgerundet. Daumen und Zeigefinger werden intuitiv an die richtige Stelle geleitet, um das Diabolo einzulegen. Laut Walther sollen durch die neue Form der Lademulde die Diabolos vor kleinsten Beschädigungen geschützt werden. Der Ladehebel ist flach und mittig positioniert, sodass sich die LP500 für Rechts- und Linksschützen gleichermaßen eignet. LP500 Meister Manufaktur. Das mit einem Preis von 2414 Euro teuerste der vier Modelle ist eindeutig im Premiumsegment der Matchluftpistolen einzuordnen. Der hochwertige Eindruck beginnt beim Äußeren und endet bei der Ausstattung. Zielgruppe sind sicher Leistungs- und Kaderschützen, die sich natürlich nicht mit Einsteigerwaffen zufriedengeben können.

Da ist zunächst einmal der futurisZu den modellspezifischen Austisch wirkende, in der Grundversion stattungsmerkmalen gehört ein ausrote Walther-Schriftzug. Dieses Mal hat gesuchter, sogenannter Gold-Lauf mit man sich nicht auf die Walther-Schleife einem Laufmantel aus Aluminium. beschränkt, sondern hat in den Lauf auf Gasentlastungsbohrungen sind vorgeder rechten Seite in gut fühl- und sichtsehen. Zur weiteren Ausstattung gehöbaren dreidimensionalen Buchstaben ren der Kompensator, der Stabilisator die Modellbezeichnung und auf der linund die X-Change-Abzugsgruppe mit ken Seite den Firmennaeinem elektronischen men gefräst. Abzug sowie das MasterBesonderes Design Das Modell Meister Abzugszüngel. Das ist und hochwertige Manufaktur weist alle ein weiteres Merkmal Ausstattung Ausstattungsmerkmader 500er-Baureihe: Die le der LP500 auf. AusAbzugsgruppen können gerüstet ist dieses Modell also mit problemlos getauscht werden. Der 5-DAbsorber, Trockentrainingsfunktion, Griff lässt im Hinblick auf individuelle Sattel-Ladefenster und einer um +/- 10º Anpassung keine Wünsche offen. schwenkbaren Visierung. Die VisierGeliefert wird die 930 g schwere länge lässt sich wie bei allen anderen Pistole mit einer Carbon-Kartusche LP500-Modellen von 340 bis 400 mm und einem 10-g-Inline-Gewicht im Luvariieren. Kimme und Korn sind stuxuskoffer, des Weiteren ein Transport­ fenlos justierbar. Der Kimmenausrucksack. Der Schütze kann für das schnitt ist hinsichtlich Breite und Tiefe Farbdesign Orange, Blau, Magenta, einstellbar. Das Modell Meister ManuGrün, Gelb oder Rot wählen. faktur wartet ferner mit einem stuLP500 Expert. Neben der bereits fenlos verschiebbaren Dreifach-Dreherwähnten LP500-Grundausstattung korn auf. Es ist in den Breiten 3,8, 4,4, weist das Modell Expert ebenfalls ei4,7 mm oder 3,2, 3,6, 4,0 mm erhältlich. nige spezifische Details auf. Die Expert

7 7 Die

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Variante Competition ist die zweitgünstigste der LP500-Baureihe. Die Ausstattungsmerkmale variieren geringfügig von Modell zu Modell. + 9 Gut zu erkennen ist hier der Kompensatorkegel, den es ebenfalls in verschiedenen Farben gibt. Die Kartusche besteht aus einem Aluminium-CarbonVerbundstoff. Das Dreicks-Drehkorn ist in verschiedenen Breiten erhältlich. + w Dem Schützen stehen unterschiedliche Griffvarianten zur Verfügung.

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Matchluftpistolen Walther LP500

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Technische Daten und Preise Hersteller Vertrieb Modell

Waffenart Kaliber E0 [J] Lauflänge [mm] Visierlänge [mm] Abmessungen [mm] Gewicht [g] Abzugswiderstand [g] Modellspezifische Ausstattung

Preis

Carl Walther GmbH, www.carl-walther.de Fachhandel Walther LP500 Walther LP500 Meister Manufaktur Expert Pressluftpistole Pressluftpistole .177 (4,5 mm) .177 (4,5 mm) 7,5 7,5 221 221 340 – 400 340 – 400 420 × 50 × 140 420 × 50 × 140

Walther LP500 Competition Pressluftpistole .177 (4,5 mm) 7,5 221 340 – 400 420 × 50 × 140

Walther LP500 Economy Pressluftpistole .177 (4,5 mm) 7,5 221 340 – 400 420 × 50 × 140

930 500

910 500

910 500

845 500

Gold-Lauf mit Aluminiumlaufmantel, Gasentlastungsbohrungen, Kompensator, Stabilisator, X-Change-Abzugsgruppe mit elektronischem E-Abzug, Master-Abzugszüngel, 5-D-Griff, Carbon-Kartusche, 10-g-Inline-Gewicht, Farbdesign in Orange, Blau, Magenta, Grün, Gelb oder Rot, Luxuskoffer mit Transportrucksack 2414 �

Gold-Lauf mit Aluminiumlaufmantel, Gasentlastungsbohrungen, Kompensator, Stabilisator, X-Change-Abzugsgruppe mit mechanischem M-Abzug, Regular-3-D-Griff, Carbon-Kartusche, 10-g-Inline-Gewicht, Farbdesign Chrom, Luxuskoffer 1931 �

Silver-Lauf mit Aluminiumlaufmantel, Kompensator, X-ChangeAbzugsgruppe mit mechanischem M-Abzug, Regular-3-D-Griff, CarbonKartusche, 10-g-InlineGewicht, Farbdesign Chrom, Luxuskoffer 1793 �

Silver-Lauf mit Light-Laufmantel, X-Change-Abzugsgruppe mit mechanischem M-Abzug, All-in-OneUniversalgriff rechts/ links, Aluminiumkartusche Schwarz, Basic-Koffer 1517 �

schlägt mit 1931 Euro zu Buche und ist ebenso wie das Meister-ManufakturModell mit einem Gold-Lauf mit Aluminiumlaufmantel versehen; Gasentlastungsbohrungen, Kompensator und Stabilisator sind ebenfalls vorhanden. Die X-Change-Abzugsgruppe besitzt jedoch keinen elektronischen Abzug, sondern den mechanischen M-Abzug. Eingebaut hat man hier das VarioAbzugszüngel. Im etwas niedrigeren Kaufpreis enthalten ist der dreh- und schwenkbare Regular­3­D­Griff aus Nussbaumholz, eine Carbon-Kartusche sowie ein 10-g-Inline-Gewicht. Insgesamt bieten übrigens alle Modelle jeweils Platz für vier Gewichte. Die 910 g schwere Waffe wird in der Grundversion in der Chrom-Ausführung im Luxus-

koffer geliefert, ein Transportrucksack gehört hier nicht zum Lieferumfang. LP500 Competition. Dieses Modell ist für 1793 Euro zu haben. Es wiegt 910 g und entspricht in weiten Teilen der etwas teureren Expert-Variante. Die LP500 Competition unterscheidet sich lediglich in zwei Ausstattungsmerkmalen von der Competition: Bei ihr ist ein Silver-Lauf ohne Gasentlastungsbohrungen verbaut. Zudem besitzt die Competition keinen Stabilisator.

e Die LP500 Economy ist das Einsteigermor

dell der neuen Baureihe und ist mit einer Aluminiumkartusche ausgerüstet. Auch das preisgünstigste Modell besitzt das justierbare Dreieckskorn. Es stehen diverse Ausstattungsvarianten zur Wahl.

LP500 Economy. Das Modell Economy kostet 1517 Euro. Es ist damit die preisgünstigste Version der 500er-Baureihe und als Einsteigermodell gedacht. Neben den üblichen Grundausstattungsmerkmalen zeichnet die Economy ein Silver-Lauf mit rundem Light-Laufmantel aus. Gasentlastungsbohrungen und Stabilisator fehlen hier ebenfalls. Die Pistole ist mit einem mechanischen Abzug und dem All-in-One-Universalgriff ausgestattet. Dadurch können sowohl Links- als auch Rechtshänder die Luftpistole ohne Griffumbau schießen. Das Modell wiegt lediglich 845 g, was die Economy auch für Jungschützen nutzbar macht. Zwar wird für Vereine und Anfänger aufgrund des Kaufpreises nach wie vor eher etwa das Hämmerli-

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t Die Kimmeneinstellung funktioniert stur 40

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fenlos, dabei helfen dem Schützen die kleinen Symbole an den Schrauben.

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setzt wie schon bei der LP400 zugunsten der Gewichtsersparnis auf Pressluftkartuschen mit einem Füllvermögen von 200 bar. Das reicht locker für ein komplettes Wettkampfprogramm. Neben dem Ladehebel hat Walther auch die Lademulde überarbeitet. Unter anderem wurden alle Kanten abgerundet.

Modell AP20 in Frage kommen. Dennoch scheint die LP500 Economy als erste eigene Waffe für den ambitionierten Nachwuchs prädestiniert. Eine schwarze Aluminiumkartusche rundet das Ausstattungspaket ab. Verzichten muss der Schütze hier allerdings auf den 3-D-Schriftzug, der sich zu diesem Kaufpreis nicht realisieren lässt. Walther liefert das Modell Econo-

my im Basic­Koffer, der allen waffenrechtlichen Ansprüchen hinsichtlich Transport erfüllt. Auf dem Schießstand. Wir haben natürlich alle drei vorliegenden Modelle getestet. Was zunächst auffiel, war das formschöne Äußere der Waffe. Es wirkt gefällig, nichts stört das gelungene Design. Die Verarbeitung ist gewohnt hochwertig, etwas anderes darf man in dem Preissektor, in dem sich alle vier LP500-Versionen bewegen, auch nicht erwarten. Die Modelle Expert, Competition und Economy sind gut ausbalanciert, erste Trockenanschläge der Testschützen stellten zufrieden. Das Anbringen der Gewichte ist nicht zwingend notwendig. Weiterhin gefiel den Testern die Möglichkeit zur Konfiguration einer eigenen LP500, die Wahlmöglichkeiten bei Ausstattung, Zubehör und Farbgebung konnten sie ebenfalls überzeugen. Ein kleines, technisch jedoch nicht relevantes Manko fiel allerdings auf: An der Unterseite der Laufmündung befindet sich ein kleines graues Schaumstoffelement, das den Lauf wohl beim Eindrehen der Kartusche vor Kratzern schützen soll. Auf den ersten Blick ist dies nicht als Schaumstoff zu erkennen, die Schützen hatten etwas Angst, die Kartusche zu verkratzen. Bei genauerem Hinsehen erledigte sich das Problem dann aber von selbst. In Ermangelung einer Möglichkeit zum Einspannen schossen wir zunächst aus dem stehend aufgelegten Anschlag. An die Werkschussbilder kamen die Tester so natürlich nicht heran, weshalb an dieser Stelle auch auf eine Tabelle mit Streukreisen verzichtet wird. Vom ersten Schuss an stellten jedoch alle fest, dass die LP500-Modelle besonders ruhig im Schuss liegen, Absorber und

Kompensator verrichteten zuverlässig ihren Dienst. Die Abzüge präsentierten sich werkseitig hervorragend justiert, das Nachladen erschien im Vergleich zu anderen Modellen ebenfalls besser von der Hand zu gehen. Einer der Schützen musste sich jedoch erst an die stufenlose Kimmenjustierung gewöhnen. Die Testpersonen absolvierten zum Abschluss noch einige Trainingsserien und zeigten sich insgesamt begeistert vom neuen Flaggschiff des Waffenherstellers aus Ulm. X

DWJ-Fazit

X Endlich ist sie da, die neue LP500. Mit

gleich vier Varianten deckt Walther nahezu alle Anforderungen und Wünsche der Sportschützen ab. Von den Preisen sollte man sich nicht abschrecken lassen. Wie von Walther gewohnt, erhält der Käufer qualitativ hochwertige Produkte, die keinen Vergleich mit den direkten Konkurrenten zu scheuen brauchen. Ausstattung und Schussleistung konnten im Test überzeugen. Insbesondere die Möglichkeit zum Konfigurieren einer individuellen Matchwaffe dürfte der große Pluspunkt der Ulmer sein. Natürlich kann man das Rad nicht neu erfinden, aber einige nennenswerte technische Verbesserungen sind den Konstrukteuren auch dieses Mal gelungen.

Service

X Die

stormrider® _ Pressluft-Technlogie _ Mit Einzelschuss- und 9-Schuss-Magazin _ Maximaler Fülldruck 200 bar _ Inkl. Schalldämpfer _ Einstellbare Mikrometervisierung Adjustable

Rear Sight

1900005

229,-

Manual

Mehr Infos unter www.germansportguns.de

LP500-Modelle sind über den Fachhandel erhältlich. Die von uns angegebenen Preise können von Händler zu Händler etwas variieren. Weitere Informationen sind online unter www. carl-walther.de zu finden. Dort gibt es auch eine Liste der Target-Shops, mit denen Walther kooperiert.


schießsport

Wettkämpfe Deutsche Meisterschaft des BDMP

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Volle Hütte

Vom 22. bis 24. Juni wurden die Deutschen Meister in den statischen Disziplinen des BDMP in Warendorf ermittelt. Der neue Bundesreferent überraschte bei seiner ersten Meisterschaft mit vielen Neuerungen. Mit 930 Starts waren die Stände voll besetzt. Auch das DWJ war bei dieser Großveranstaltung dabei.

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STEFAN BADER

Relativ früh im Jahr 2018 stand der Termin zur Deutschen Meisterschaft in den statischen Kurzwaffendisziplinen des BDMP fest. Im Juni war es dann in Warendorf (Nordrhein-Westfalen) so weit. Nur wer sich über die Landesmeisterschaft qualifizieren konnte, erlangte die Startberechtigung. Dies war die erste Neuerung des neuen Bundesreferenten Marcel Noethlichs. Leider hatten einige diese wichtige Voraussetzung nicht erfüllt und durften somit nicht an den Start gehen. Die zweite Änderung folgte sogleich. Die Auswertung der Scheiben fand erstmals zentral statt, was den drei Auswertern den Ablauf ungemein erleichterte. Sie hatten im Auswertebüro die nötige Ruhe und konnten konzentriert ihrer Arbeit nachgehen. Neu war außerdem die Mannschaftswertung in den vier kalibergetrennten Klassen der Wertung Sportpistole 2.

1 Diskutiert wurde in Warendorf unter an-

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derem über den Mindestimpuls, der mit Fabrikpatronen .357 Magnum nur schwer erreicht werden kann. Einer der Teilnehmer nutzte in der Disziplin Sportpistole eine Erma ESP 85.

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Hinter diesen Klassen verbergen sich, Start verzichten. Betroffen war zum wie auch beim DSB, die beiden KaliBeispiel das Modell Les Baer Premier II. ber der Gebrauchspistole (9 mm Luger Deshalb gab es am Samstagmorgen eine und .45 ACP) sowie die entsprechenlange Schlange vor der Waffenkontrolle den Revolverkaliber (.357 Magnum und mit der Folge, dass auf dem B-Stand nur .44 Magnum), natürlich jeweils samt jeder zweite Startplatz besetzt war. Mit dem entsprechenden Mindestimpuls einer unendlichen Geduld und stoischer (MIP) der Munition. Zum Ruhe füllte Range Officer Prüfen, ob die AnfordeWilfried Braunisch dann Durchsetzung der rungen an diese eingeSportordnung führte mit den Nachzüglern die halten wurden, hatten nächsten Durchgänge zu Verzögerungen die Veranstalter eine v0auf. Obwohl mancher Messanlage aufgestellt aufgrund der Verspätung und drei Entladehämmer lagen zum sichtlich nervös zum Stand kam, agierDelaborieren bereit. Stichprobenartig te Braunisch souverän. wählte die Jury vor Wettkampfbeginn Eine weitere Hürde stellte die MesTeilnehmer aus, um deren Waffen und sung des Abzugswiderstandes dar. SoMunition einer Faktormessung zu unbald das Gegengewicht am Abzug einterziehen. Während bei den Revolvergriff, war manchem Schützen sichtbar kalibern alle im grünen Bereich bliemulmig zumute. Wenn dann aber die ben, fielen doch einige Teilnehmer mit Feder das Gegengewicht nicht mehr zu sanften .45-ACP-Ladungen auf. hielt, durften die Teilnehmer sie in der Zu weiteren Diskussionen führte sogenannten Fummelzone tauschen. die Liste mit den für den Wettbewerb Die Mündung wurde weggeweht. Am zulässigen Dienstwaffen, die relativ Samstag hatten die Schützen überdies kurzfristig überarbeitet wurde. Einige mit kräftigem Seitenwind zu kämpfen. eigentlich startberechtigte Schützen Oft brachen die Schützen den Zielvorschienen dies nicht bemerkt zu haben gang ab und warteten auf ein windstilund mussten nach der Überprüfung les Zeitfenster. Keiner wollte es riskiedurch den Bundesreferenten auf einen ren, wertvolle Ringe zu verschenken,

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3 Die Organisatoren der Deutschen Meis-

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4 nur weil im Moment des Abziehens die Mündung regelrecht weggeweht wurde. Vor jedem Durchgang erklärten die Aufsichten den Ablauf, den die Schützen auch aus den jeweiligen Startkarten entnehmen konnten. Dennoch gab es manche Teilnehmer, die vor Aufregung entweder auf die falsche Scheibe schossen oder anstatt zwei mal fünf Patronen binnen 10 min Zeitvorgabe gleich 15 Schüsse abgaben. Das DWJ hat sich die Waffen in den einzelnen Klassen etwas genauer angeschaut. Bei DP 1, also den Dienstpistolen mit starrer Visierung, dominiert die SIG 210 vor 08-Pistolen, H&K USP, SIG Sauer P226 und Glock 17. Bei DP 2 (Dienstwaffe mit verstellbarer Visierung) sind häufig die SIG 210, die SIG Sauer P226 und die H&K USP zu sehen. Bei den Dienstpistolen mit Anschlagschaft dominiert die 08 gefolgt von der Glock mit Kunststoffschaft. Lediglich eine einzige C96 in 7,63 mm Mauser war vertreten – natürlich mit dem hölzernen Aufbewahrungskasten, der gleichzeitig als Schaft dient. Beim 4"-Dienstrevolver steht unangefochten die Marke Smith & Wesson mit den Modellen 27, 28, 29, 586 und 686 an

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terschaft in Warendorf konnten ein großes Teilnehmerfeld verzeichnen, wenn auch aufgrund der strikt durchgeführten Waffenkontrollen einige Schützen nicht zur ursprünglich geplanten Zeit an den Start gehen konnten. Mittlerweile ist auch bei den Schützen des BDMP die Ära der Smartphones angebrochen. Zugegeben: Die Idee ist gut. Michael Noethlichs ist der neue Bundesreferent für die statischen Kurzwaffendisziplinen. Er setzte gleich bei seiner ersten Meisterschaft Änderungen um.

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erster Stelle. Mit den Modellen Walther sen. Der MIP wird berechnet durch: GSP und Hämmerli P240 bestreiten die Geschossgewicht × v0 × 0,1. Der Faktor Teilnehmer am häufigsten die einzige für 9 mm Luger wird locker erreicht. einhändig zu schießende Disziplin SP. Bei .45 ACP braucht es dagegen schon Bei den reinrassigen Sportpistolen der eine statte Ladung. Während der FakKlasse 2 ist die Bandbreite größer, da letor für .44 Magnum dem Schützen ein diglich das Kaliber, die maximale LaufSchmunzeln abverlangt, frustriert der länge von 6,5", das maximale Gewicht MIP der .357 Magnum, denn mit Fabrikvon 1550 g, der MIP und patronen ist dieser kaum ein Abzugswiderstand zu erreichen. Viele TeilFestlegung der von mindestens 1000 g Mindestimpulse muss nehmer, die wiederladen, vorgeschrieben sind. Von behelfen sich mit dem überarbeitet werden Verladen von 180 gr oder der H&K P9S über die STP TM 6.0 und Taurus Raging gar 200 gr schweren GeBull bis hin zu Freedom-Arms-Waffen schossen. Der neue Bundesreferent will reichte das Spektrum. nun erreichen, den MIP für .357 MagMIP-Faktoren bei SP 2. Vor vielen Jahnum von 350 auf 320 zu senken. ren führte der DSB die Disziplinen Ge2018 konnten Teilnehmer, die minbrauchspistole und Gebrauchsrevolver destens 60 Jahre alt sind, erstmals in ein, um ein Abwandern der Schützen dieser Altersklasse starten. 137 Starts zum BDMP oder BDS zu verhindern. Als waren bei den statischen Disziplinen Neuerung wurde für jedes der vier Kalizu verzeichnen. Bei SP 2 reduzierte sich ber beinahe willkürlich ein Mindestimdas Teilnehmerfeld auf 44 Schützen. puls (MIP) festgelegt. 9 mm Luger soll Das größte Starterfeld gab es in den einen MIP von 250 haben, .45 ACP von Disziplinen DP 2, DP 1 und Dienstrevol300, .357 Magnum von 350 und .44 Maver, die kleinste Teilnehmerzahl vergnum von 400. Anstatt einfach den zeichneten DP 3 und Sportpistole. Dies MIP um jeweils 50 für das folgende konnte man sowohl in der SchützenKaliber zu erhöhen, wären Messungen als auch in der Altersklasse feststellen. von Fabrikmunition sinnvoller geweBei den Sportpistolen 2 fand die 9-mm-

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schießsport

Wettkämpfe Deutsche Meisterschaft des BDMP

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Übersicht Mindestimpulse Waffe

Patrone

Geschosstyp

S&W 686 Club 30 Jubiläumsmodell

Geco

S&W 686 Club 30 BBFC

v0 [m/s] 304

MIP

Hexagon

Geschossgewicht [gr] 180

Magtech Hornady

TM HP XTP

158 125

343 411

335 333

Geco Geco Magtech Sellier & Bellot Remington Hornady

VM FK Hexagon TM HP TM FK TM FK XTP

158 180 158 158 158 125

335 299 334 351 377 437

343 349 342 360 386 355

355

Anmerkung: Die Messungen zeigen deutlich, dass die meisten Laborierungen unter dem geforderten Mindestimpuls (MIP) liegen. Niedrige Außentemperaturen, Trommelspalt und Laufkontur können den MIP ebenfalls negativ beeinflussen.

Platzierungen Deutsche Meisterschaft BDMP Schützenklasse 1. Platz 2. Platz 3. Platz Altersklasse 1. Platz 2. Platz 3. Platz Mannschaft 1. Platz 2. Platz 3. Platz

DP 1 Anton Schwägerl Stefan Bader Michael Wolf

DP 2 Peter Haparta

DP 3 Rene Willi

Ralf Herbst

Siegmund Gaida Bernhard Thyen

Werner Leisner Volker Fink

Martin Wonnemann Arnold Wieferich Konrad Wycsik SLG Tann SLG Diez

Konrad Wycsik SLG Tann SLG Warendorf SLG Paderborn

Atilla Yilmazer

SLG Gütersloh

DR 1 Markus Emmel Stefan Bader Albrecht Zeilhuber

SP Thorsten Bültmann Anton Schwägerl Falk Danneberg

Martin Wonnemann Heinz-Dieter Hoffmann Gennadij Neufeld

Arnold Wieferich Norbert Eberz Franz Aring

Rudolf Kindler Gaetano de Cristofaro Achim Wittenberg

SLG Tann SLG Warendorf SLG Berlin Oranienburg

SLG Diez SLG Tann

SLG Tann SLG Polizei Grimma SLG Lingen Ems

SLG Oelde

6 6 Wenn

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die Schützen in der Disziplin Dienstpistole 3 an den Start gehen, sind oft richtige Schätze zu bewundern, hier eine 08 mit Schiebevisier und 200 mm langem Lauf. Baujahr: 1917. Die Schützen hatten bei der Siegerehrung offensichtlich viel Spaß.

Luger-Klasse den größten Zuspruch, die Kaliber .45 ACP, .357 Magnum und .44 Magnum folgten dahinter. Gegenüber dem DWJ eröffnete Referent Noethlichs, noch weitere Modifikationen zu planen: Da die Anzahl der Dienstwaffen mit Anschlagschaft (DP 3) doch recht überschaubar sei, soll es zukünftig eine Disziplin „DP 3 modifiziert“ geben. Darunter fallen dann alle Pistolen, die mit einem Umbausatz, wie etwa von Roni, als Karabiner verwendet werden können. Weiterhin wird

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geprüft, ob nicht ein bisschen mehr gen stehen lassen wollte. Nachdem die Dynamik in den statischen Disziplinen Stände gefegt und Scheiben und Hüluntergebracht werden kann. So plant sen aufgeräumt waren, erfolgte pünktNoethlichs die Einführung eines Dulich die Preisverteilung. Zu Beginn ellschießens, im Drei-Sibtel-Modus des bedankte sich der Bundesreferent bei DSB für die Sportpistole 2. Da im BDMP den tatkräftigen Helfern vor und hinkeine spezielle Duellscheibe vorhanden ter den Kulissen. Während er dann die ist, böte sich hier die PPC-1500-Scheibe Platzierungen bekannt gab, überreichan. Damit wäre eine Aufte seine Frau Diana die teilung in 15 Schuss PräMedaillen. Bei DP 1 lagen Modifikationen für zision und 15 Schuss Dustatische Disziplinen drei Schützen mit 145 ell nötig. Dies entspricht von 150 möglichen Rinim Gespräch dem seit Jahrzehnten begen vorne. So musste die währten Kurzprogramm letzte Serie entscheiden. des DSB. Von den Teilnehmern der SP 2 Auch hier gab es keine Entscheidung, wurde dieser Vorstoß positiv bewertet. da Anton Schwägerl und Stefan Bader Die gesamte Veranstaltung lief gejeweils 49 von 50 Ringe schossen. Somit regelt und gut organisiert ab. Kein musste die Anzahl der „X“ entschieWunder, hatte doch der Gastgeber SLG den. Hier hatte Schwägerl die Nase Butterpatt Warendorf bereits im vervorn und wurde bei seiner ersten Deutgangenen Jahr Unterstützung zugeschen Meisterschaft gleich mit dem sagt. Das war besonders wichtig, da der Titel belohnt. Peter Haparta sicherte langjährige Bundesreferent Kurt Weber sich aufgrund der besseren Finalserie sein Amt zur Verfügung gestellt hatte den Meistertitel bei DP 2. Große Freude und man den Nachfolger nicht im Reherrschte, als der Sieger der Disziplin

Platzierungen Deutsche Meisterschaft BDMP SP 2 Schützenklasse Einzel

9 mm Luger

.357 Magnum

.44 Magnum

.45 ACP

1. Platz

Thomas Zupan

Stefan Bader

Stefan Bader

Atar Serdar

2. Platz

Albrecht Zeilhuber

Anton Schwägerl

Hans-Jürgen Diehl

Anton Schwägerl

3. Platz

Swen Janssen

Albrecht Zeilhuber

Albrecht Zeilhuber

Jörg Schneider

1. Platz

SLG Tann

SLG Tann

SLG Tann

SLG Warendorf

2. Platz

SLG Warendorf

SLG Warendorf

SLG Warendorf

SLG Tann

3. Platz

SLG Polizei Grimma

SLG Polizei Grimma

SLG PSV Bochum

SLG Polizei Grimma

Mannschaft

DP 3 bekannt gegeben wurde. Der Titel blieb in Warendorf bei Rene Willi. Mit dem kurzen Dienstrevolver ließ Markus Emmel nichts anbrennen und sicherte sich den Titel. Die SLG Lingen Ems freute sich über den Sieg von Thorsten Bültmann mit der Sportpistole. Mit Spannung wurden die Ergebnisse der Sportpistole 2 erwartet. Nach einem späten Start am Sonntagnachmittag überholte Thomas Zupan mit 289 Ringen bei 9 mm Luger das ganze Starterfeld. Der Sieg bei .45 ACP ging an Lokalmatador Atar Serdar mit 290 Ringen. Ein wahrer Krimi entwickelte sich beim Revolver .357 Magnum. Hier kämpften drei Schützen um jeden Ring. Mit 287 Ringen erreichte Albrecht Zeilhuber den Bronzerang, während SLG-Kollege Anton Schwägerl mit 291 Ringen Silber holte. Die Goldmedaille holte sich Stefan Bader mit einem Ring mehr. Und auch beim Magnumkaliber .44 siegte Stefan Bader erneut. Medaillenregen in Niederbayern. Die einzige SLG, die aus dem Süden den Weg in den Norden gefunden hatte, räumte richtig ab. Von neun Titeln gewann die SLG Tann sieben. Die beiden übrigen Mannschaftstitel gingen an die SLG Butterpatt Warendorf. Bei der am Ende durchgeführten Siegerehrung der Altersklasse waren fast keine Gewinner mehr anwesend. Eine löbliche Ausnahme bildete der Deutsche Meister SP 2 .45 ACP. Er fuhr am Sonntag extra noch einmal den weiten Weg von Leipzig bis nach Warendorf, um an der Ehrung teilzunehmen. X


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Wettkämpfe 3. Süddeutsches Papierpatronenschießen

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Feuer frei!

Am 23. Juni 2018 konnte der Schützenverein Maulbronn wieder Zündnadel- und Perkussionshinterladerschützen aus allen Teilen Deutschlands begrüßen. Zum ersten Mal hatte der Verein Schützen der luxemburgischen Nationalmannschaft zu Gast, was die Bedeutung des Schießens unterstreicht.

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NATALY KEMMELMEIER

In vier Disziplinen kämpften die Schützen um Ringe, die Teilnehmer schossen mit originalen Zündnadelgewehren und bayerischen Podewils-LindnerHinterladern jeweils auf 50 und 100 m Entfernung. Da es für diese Waffen keine Patronen mehr zu kaufen gibt, ist vor dem Einsatz auf der Schießbahn zu Hause Bastelarbeit mit Schere und Papier angesagt. Nach historischem Vorbild werden Papierhülsen geklebt, mit Schwarzpulver, Treibspiegeln, Zündhütchen sowie Geschossen bestückt

und gefettet. Dank der Arbeit kann man mit den Gewehren, die allesamt aus der Zeit zwischen 1860 und 1870 stammen, erstaunlich enge Schussbilder erzielen. Diese Epoche gilt bei Historikern als jene, die in kurzer Zeit zahlreiche waffentechnische Neuerungen und Entwicklungen hervorgebracht hat. Innerhalb von nur wenigen Jahren vollzog sich der Wandel von Vorderladerzu Hinterladerwaffen. In Maulbronn konnten die Teilnehmer in zwei Waffengattungen an den Start gehen.

Bayerischer Alleingang. Bei den Perkussionshinterladern waren zahlreiche bayerische Podewils-Lindner-Modelle 1858/67 zu sehen. Insbesondere Schützen aus dem Süden Deutschlands schossen mit diesen Gewehren. Nachdem Bayern 1866 mit dem alten Vorderladergewehr M 1858 gegen Preußen und seine Verbündeten in den Krieg gezogen war, hatte es die Überlegenheit der Zündnadelgewehre bitter zu spüren bekommen. Philipp von Podewils, der Direktor der Königlich Bayerischen

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1 1 Bei

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3

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den Perkussionshinterladern waren zahlreiche bayerische Podewils-LindnerGewehre Modell 1858/67 zu sehen. Vor allem Teilnehmer aus Süddeutschland schossen mit diesen Gewehren. In den Zündnadelgewehrdisziplinen kamen das Dreyse-Modell 65 beziehungsweise die Jägerbüchse 65, aber auch Chassepot-Gewehre zum Einsatz. Die Teilnehmer in Maulbronn stellten sich nach dem Wettbewerb zum Gruppenbild auf. Die erzielten Resultate zeugen von präziser Wiederladearbeit sowie liebevoller Waffenpflege. Papierpatronen gibt es heute nicht mehr zu kaufen.

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Gewehrfabrik in Amberg, Mehrere Teilnehmer erhielt den Auftrag zum schossen mit dem ChasseUmbau der Gewehre M 1858. pot-Gewehr M 1866. Die Dabei bediente er sich bei Fachliteratur führt mehverschiedenen Perkussionsrere Vorteile des französiVorderladersystemen, unter schen Systems gegenüber anderem dem Verschluss anderen Zündnadelgewehvon Eduard Lindner. Auf ren, hauptsächlich dem von irgendwelche Rechte mussDreyse, an. Beispielsweise te er keine Rücksicht nehkonnten die Schützen mehr men, denn die bayerische Munition mitführen, da das Geschossgewicht von 13,5 g Regierung hatte schon seit Jahren keine geringer war. Patente mehr Der LadevorEchte Raritäten auf erteilt. Lindgang war eindem Schießstand ner erhielt facher und die in Maulbronn gerade einmal Zündverzugs4000 Gulden zeit geringer. für seine Konstruktion. Das Beste Resultate. Der hohe Königreich Bayern statteZeitaufwand zur Pflege der te schließlich 1867 seine Waffen und Herstellung Truppen mit dem Gewehr der Patronen zahlte sich M 1858/67 aus. aus, wie die Resultate auf Zündung mit der Nadel. In dem Schießstand belegen. den Zündnadelgewehr-DisIn der Disziplin Perkussiziplinen schossen die meisonshinterlader 50 m siegte ten Teilnehmer mit DreyseMarkus Busler mit 47 RinGewehren M 1865 und auch gen. Auf 100 m zeigte dann einige Jägerbüchsen 1865 Walter Ficker mit 47 Ringen kamen zum Einsatz. Die Jäsein Können. In der Diszipgerbüchse hat im Gegensatz lin Zündnadelgewehr 50 m zum Infanteriegewehr einen setzte sich Markus MauStecherabzug. 1866 wurden ser mit 47 Ringen durch. ausgewählte preußische BaDen Wettbewerb über die taillone damit ausgerüstet. Schussdistanz von 100 m Insgesamt wurden davon gewann Frank Glab mit bis 1871 29 896 Stück ge43 Ringen. Gerhard Peters fertigt. Die Jägerbüchse ist gewann die Mouche-Werheute teuer und somit auf tung, bei welcher der beste den Schießständen kaum „10er“ gewertet wird. anzutreffen. Vorfreude herrscht in Maulbronn schon auf den 4 Die Schützen konnten sich 24. Juni 2019. Dann trifft in Maulbronn sowohl auf sich die Papierpatronenden 50-m-Bahnen als auch gemeinde zum 4. Süddeutauf Entfernungen von 100 m schen Papierpatronenschiemiteinander messen. ßen in der Klosterstadt. X

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DWJ-Minox-Seminar Weitschuss-Intensivtraining

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Nah und fern Anfang Juli konnten die Gewinner aus den Reihen der DWJ-Leser, die sich zuvor für die Teilnahme an einem von Minox ausgerichteten Weitschuss-Intensiv-Training beworben hatten, ein genaues Bild von dem Optikhersteller machen und ihre Schießfertigkeiten auch auf längere Distanzen verbessern.

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ANDREAS WILHELMUS

Tropfenförmige Werbeflaggen mit weißem Minox-Schriftzug auf rotem Grund wiesen den Teilnehmern am Weitschuss-Intensivtraining von Minox für DWJ-Leser den Weg zum Fuchsbau in Niederweimar bei Marburg an der Lahn. Anders als der Name erwarten lässt, befindet sich dort nicht die Behausung von Meister Reineke, sondern eine ehemalige Standortschießanlage der Bundeswehr. Diese wurde in den späten 1990ern von den Mitgliedern der heutigen BDMP-Schießleistungsgruppe (SLG) Niederweimar unter Führung von Karl-Heinz Becker übernommen und den zivilen Regularien entsprechend umgebaut. Allerdings reduzierten die neuen Betreiber die Anlage um einen der beiden ursprünglich vorhandenen 300-m-Stände. Heute zählen zu dem Schießstandareal somit neben drei 25-m-Kurzwaffenständen und einem Langwaffenstand für Distanzen bis 300 m noch die aus Bundeswehrzeiten stammenden, aber inzwischen größtenteils modernisierten Gebäude und sanitären Anlagen. Das alles will natürlich gepflegt und unterhalten werden. Daher ist Schießstandbetreiber Becker dankbar dafür, dass neben behördlichen Nutzern wie Polizei und Zoll auch andere Vereine, Schießtrainer und Firmen Schießzeiten auf der Anlage buchen und diese somit komplett ausgelastet ist. Zu diesen Firmen zählt die in der nur knapp 50 km entfernten Optikstadt Wetzlar ansässige Minox GmbH. Trotz der lokalen Nähe bedurfte es erst eines fränkischen Schießlehrers, damit der Optikhersteller auf den Schießstand im hessischen Niederweimar aufmerksam wurde. Bei diesem handelt es sich um den nicht nur unter Jägern renommierund Schießlehrer Werner Reb erklärt, worauf beim Abgeben einer Schussgruppe zu achten ist.

ten Schießlehrer und WeitschussexLos bestimmt hatte, konnten aus perperten Werner Reb. Er leitete auch das sönlichen Gründen nicht teilnehmen Minox-Weitschuss-Intensivtraining, und mussten leider kurzfristig absagen. um das es in diesem Beitrag geht. Für die verbliebenen Kursteilnehmer Kleine Planänderung. Insgesamt fanstand vormittags zunächst die Vorstelden schließlich zehn DWJ-Leser aus lung der Firma Minox auf dem Proallen Himmelsrichtungen der Bundesgramm. Auch das machte Torsten Korrepublik den Weg nach temeier zur Chefsache, Niederweimar. So konnmusste jedoch zunächst Teilnehmer kamen ten Minox-GeschäftsAbbitte dafür leisten, dass durch die Bank aus führer Thorsten Kortedie geplante Betriebsbedem Schießsport meier und Seminarleiter sichtigung in Wetzlar aus Werner Reb beispielsorganisatorischen Grünweise Kursteilnehmer aus dem nahen den einer kurzen Videopräsentation Rheinland-Pfalz, dem etwas weiter weichen musste. Bei Minox entstehen entfernten Niedersachsen sowie Baderzeit die neuen Blaser-Zielfernrohre, den-Württemberg oder gar Brandenfür die zusätzliche Produktionskapaziburg begrüßen – allesamt Sportschüttäten inklusive entsprechender Reinzen, darunter auch eine Schützin. Zwei räume geschaffen werden mussten, der ursprünglich zwölf Teilnehmer, sodass die interessantesten Firmenbewelche die DWJ-Glücksfee zuvor per reiche nicht zugänglich gewesen wä-

1 Weitschussexperte

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1 Das Magazin für Waffenbesitzer


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3

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Die Begrüßung der Seminarteilnehmer übernahm Minox-Chef Thorsten Kortemeier persönlich. Dazu wurde einfach der Gast- und Aufenthaltsraum auf der Schießanlage der SLG Niederweimar zum Seminarraum umfunktioniert. Vor dem Schießen erhielten die Teilnehmer von Werner Reb (r.) eine Einweisung in den Ablauf und in wichtige Sicherheitsbestimmungen sowie die ersten Tipps zum Schießen mit großkalibrigen Büchsen. Minox-Schießlehrer Sebas tian Kaluscha (2.v.r.) unterstützte Reb bei dem Weitschuss-Intensiv-Training.

3 ren. Dafür nahm sich Kortemeier aber sich auf Investorensuche. Den Geldgedie Zeit, um den Anwesenden die recht ber fand Zapp schließlich in der Person bewegte Firmengeschichte des unmitvon Ludwig Rinn, dem Chef des Zigartelbar nach dem Zweiten Weltkrieg im renkonzerns Rinn & Cloos. Nach dem hessischen Wetzlar gegründeten UnEinstieg Rinns verlagerte dieser 1948 ternehmens näherzubringen. den Minox-Firmensitz in die Nähe seiEtwas zur Firmengeschichte. In frei und ner Zigarrenfabrik in Heuchelheim bei locker vorgetragener Manier erfuhren Gießen. Der Zigarrenmogul, so Kortedie Seminarteilnehmer meier unter den staunenetwa, dass Firmengründen Blicken der Zuhörer Von Kameras für der Walter Zapp, ein weiter, nutzte mangels Spione bis hin zu Deutsch-Balte, 1941 aus Devisen die jenseits des der lettischen Hauptstadt Ziel- und Fernoptiken Atlantiks gefragten MiRiga nach Hessen geflonikameras quasi als hen war. Fünf Jahre zuvor hatte Zapp in Tauschware für US-amerikanischen einem lettischen Staatsbetrieb das UrTabak. Allerdings kam es bereits im modell der später vor allem als unverJahr 1950 zum Bruch zwischen dem zichtbares Ausrüstungsstück für Spione Konstrukteur und seinem Finanzier, bekannt gewordenen Kleinstbildkamera sodass Zapp ausstieg und Minox für „Minox“ entwickelt, welche die Letten lange Zeit den Rücken kehrte. 1938 wohl genau zum richtigen ZeitDas änderte jedoch nichts an dem punkt auf den Markt brachten. anhaltenden Aufstieg der Marke Minox Kein Wunder also, dass Zapp im Jahr als Kamerahersteller, der bis in die 1945 die Minox GmbH Wetzlar gründete, späten 1970er anhielt. Längst zählten um an den Erfolg „seiner“ Miniaturneben den Kleinstbild- auch Kompaktkamera anzuknüpfen. Dazu machte er kameras zum Portfolio und sehr früh

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hatte bei Minox die Elektronik ihren Einzug in die Fotoapparate gehalten. Doch gerade auf den Markt der elektronischen Sucherkameras drängten Anfang der 1980er-Jahre immer mehr japanische Elektronikhersteller. Schließlich wurde der Preisdruck so groß, dass Minox 1988 vor dem Konkursgericht einen Vergleichsantrag stellen musste. Der eingesetzte Konkursverwalter „schrumpfte“ das Unternehmen gesund und holte Walter Zapp zurück ins Minox-Boot, der dort bis zu seinem Tod im Jahr 2003 als Konstrukteur und beratend tätig blieb. 1996 kehrte Minox zurück nach Wetzlar und wurde von der Leica Camera AG gekauft. Diese gliederte Minox als selbstständige Unternehmenstochter in den Konzern ein. Im Rahmen eines ManagementBuyout gelangte Kortemeier 2001 in die Position des Geschäftsführers bei Minox. Unter seiner Ägide wechselte der Produktionsschwerpunkt von den Kameras zu Zielfernrohren und Fernglä-

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Bevor es auf der 100-m-Bahn ans Schießen geht, gibt Trainer Reb Tipps zum richtigen Anschlag. Dabei gilt: Nur wer bequem und unverkrampft hinter der Waffe liegt, sitzt oder steht, wird es zu konstanter Schussleistung bringen. Auch im Hinblick auf das Abzugsverhalten und die Atemtechnik konnten die Teilnehmer etwas lernen. Dabei muss auch hier jeder Schütze letztlich den besten Weg für sich selbst finden. Stefan Kaluscha gibt der Seminarteilnehmerin während des Schießens Tipps, um ihre Technik zu verbessern.

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5 sern, wobei aktuell unter anderem auch Jahres firmieren die bis dahin unter der digitale Action- und Wildkameras von L&O Hunting Group zusammengefassMinox zu haben sind. 2005 verabschieten Jagdwaffen- und Zubehörhersteller dete man sich wieder aus der Leicaunter dem Namen Blaser Group GmbH, Camera-Gruppe und die Minox GmbH somit auch Minox. Das wiederum eragierte die nächsten Jahre als vollstänklärt, warum die eingangs erwähnten dig eigenständiges Unternehmen. Blaser-Zielfernrohre bei Minox gebaut Das änderte sich erst 2013 wieder werden und derzeit Priorität genießen. als Minox unter Beteiligung der L&O Das Weitschussseminar. Mit Werner Gruppe (Lüke & Ortmeier) zusamReb stand den lerneifrigen DWJ-Lesern men mit der von Hans nicht nur ein erfahrener Bender – einem der MitSchießlehrer, sondern Nach einem begründer von Schmidt auch ein kompetenter Mindestmaß an & Bender – geführten Ballistikexperte zur SeiTheorie zur Praxis Optik-Entwicklungsfirte, der sich auch als Fachma Optronika die Gerautor in etlichen Waffenman Sport Optics (GSO) gründete. Zur und Jagdzeitschriften und mit eigenen L&O Group gehören unter anderem Jagdpatronenentwicklungen einen Naauch die Sport- und Dienstwaffenmen gemacht hat. So haben es nicht hersteller SIG Sauer, Swiss Arms, die nur seine 8,5 × 63 R und ihr randloses Freizeitwaffenproduzenten GSG und Pendant bis in die CIP-Liste geschafft. Diana sowie die Jagdwaffenhersteller Blaser fertigt den aktuellen GeradzugMauser, J.P Sauer & Sohn, Rigby, und repetierer R8 in diesem Kaliber. nicht zuletzt Blaser. Ganz aktuell sei Doch obwohl Reb sicher tagelang hier angemerkt: Seit Anfang Juli dieses allein über das Thema Ballistik hät-

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6 te referieren können, beschränkte er den theoretischen Teil auf das nötige Mindestmaß. In knapp einer halben Stunde erfuhren die Kursteilnehmer die wichtigsten Grundlagen, um diese anschließend in die Praxis umzusetzen. Zuletzt auch, dass ein hungriger Bauch einem konzentrierten Schießen genauso abträglich ist wie ein zu voller – eine gelungene Überleitung zur Mittagspause. Also stärkten sich die Schützen noch mit einem kleinen Imbiss und nutzen die Unterbrechung zum ausgiebigen Fachsimpeln mit Reb und den Minox-Fachleuten. Darunter auch Sebastian Kaluscha, Produktmanager Zieloptik bei Minox, welcher als ehemaliger Schießlehrer der Bundeswehr schon den einen oder anderen MinoxSchießkurs geleitet hat. Dann ging es auf die insgesamt 300 m lange Schießbahn. Allerdings startete der Kurs nach einer kurzen Sicherheitseinweisung und Bekanntgabe des weiteren Ablaufs zunächst auf die Ent-

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fernung von 100 m. Zum Glück spendete die zwischen den dortigen Hochblenden angebrachte Überdachung Schatten und schützte die Beteiligten vor der brennenden Sommersonne. So ganz ohne kleinere Ausflüge in die Theorie ging es dann aber doch nicht weiter. Mithilfe von Freiwilligen aus deren Reihen erläuterte Reb den Kursteilnehmern zunächst, worauf es bei den einzelnen Anschlagarten ankommt und welche möglichen unterschiedlichen Positionen der Schütze dabei einnehmen kann. Obwohl später

nur vom Anschusstisch und im Liegen geschossen wurde, kam dabei auch der Stehend-Anschlag nicht zur kurz. Nachdem der Seminarleiter noch ein paar Tipps zur Atemtechnik und dem Abzugsverhalten gegeben hatte, ging es schließlich los.

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In den Schießpausen nutzten die Kursteilnehmer die Zeit, um Produkte aus dem Minox-Portfolio auszuprobieren. Nur wenige Teilnehmer hatten bisher mit einem Halbautomaten geschossen, und schon gar nicht auf 300 m Distanz.

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Natürlich machte sich auch bei den Waffen die Verbindung zu L&O bemerkbar. Zur Wahl standen die Modelle Blaser R8 Professional Success, eine R8 im Safarischaft der PH-Serie jeweils mit einem Minox-Zielfernrohr aus der neuen ZE-5.2-Reihe ausgestattet und für die Fans halbautomatischer Sportbüchsen eine SIG 716 Patrol mit montiertem Minox ZP5 3 - 15 × 50. Sämtliche Waffen waren für das Kaliber .308 Winchester eingerichtet. Mit allen durften die Teilnehmer dann vom Anschusstisch oder im Liegen zunächst eine Fünf-Schuss-Gruppe abgeben. Zwischenzeitlich stieß Heiko Rahn, ein erfahrener Schütze der SLG Niederweimar, zu Reb und Kaluscha, sodass man auf drei Bahnen gleichzeitig schießen und mögliche Fehler direkt ansprechen konnte. Ziel auf der 100-m-Bahn war es, sich mit den Waffen vertraut zu machen und eine möglichst enge Schussgruppe auf die Scheibe zu setzen. Das gelang selbst den Kurzwaffenschützen erstaunlich gut. So gewappnet erfolgte schließlich der Umzug an die 300-m-Feuerlinie. Von dort konnten die Kursteilnehmer, nach dem Anpassen der Zielfernrohre auf die geänderte Scheibenentfernung das bisher Gelernte erneut in die Tat umsetzen und schossen mit der Waffe ihrer Wahl jeweils noch eine DreiSchuss-Gruppe auf die für die meisten neue weite Distanz – auch hier mit ansprechenden Gruppen. Den Höhepunkt des Seminars bildete ein Schießen mit einer Blaser R93 Tactical in .338 Lapua Magnum, ausgerüstet mit einen Minox ZP5 5 - 25 × 56 und einer Mündungsbremse. Keiner der teilnehmenden DWJ-Leser hatte zuvor mit einer solch mächtigen Waffe respektive Laborierung geschossen und alle hatten zumindest ein wenig Bammel vor dem Rückstoß. Dieser fiel dank Mündungsbremse jedoch deutlich geringer aus als erwartet, sodass auch hier am Ende gute Schussbilder herauskamen. Damit ging ein, wie alle Teilnehmer konstatierten, lehrreicher und äußerst interessanter Tag zu Ende und bei dem einen oder anderen keimten Pläne auf, sich demnächst intensiver mit dieser Art des Schießens zu befassen. X

Service

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Weitere Infos zu Minox finden SIe unter www.minox.de und den Schießlehrer Werner Reb erreichen Sie über seine Homepage: www.werner-reb.de

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Munition Neue Patrone von Hornady 6,5 PRC

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Neu für PRS

Im Herbst 2018 sollen über den deutschen Importeur, die Helmut Hofmann GmbH in Mellrichstadt, Patronen des amerikanischen Herstellers Hornady im neuen Kaliber 6,5 PRC verfügbar sein. Diese hat Hornady für die Precision Rifle Series (PRS) optimiert. Wir fassen einige wichtige Kenngrößen zusammen.

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WALTER SCHULZ

Steve und Jason Hornady sind in der Szene der Waffen- und Munitionshersteller in den USA große Namen. Die beiden – Vater und Sohn – führen in Grand Island im westlichen Nebraska ihre Munition und Zubehör herstellende Firma als großes Familienunternehmen und bieten den Giganten der Branche erfolgreich die Stirn. Kreativität, Innovation, Marketinggeschick und vor allem Qualität zeichnen das Unternehmen aus. Und in rascher Folge stellt Hornady neue Entwicklungen vor. Eine der jüngsten Neuheiten, präsentiert auf der SHOT Show 2018, ist die Long-Range-Patrone Hornady 6,5 PRC (Precision Rifle Cartridge), die vor allem die besonders leistungsorientierten Schützen ansprechen soll. Hornady reagierte mit der neuen Patrone auch auf das in den USA nach wie vor große Interesse an dieser Art des Schießens, insbesondere der noch jungen Precision Rifle Series. Vereinfacht ausgedrückt geht es darum, die Enthusiasten mit

einer Patrone und einer Waffe im entPatrone auch unter deutschen Schützen sprechenden Kaliber auszustatten, mit und Jägern ihre Liebhaber. der sie auf unterschiedliche EntfernunMit der 6,5 PRC will Hornady die gen – möglichst bis 1000 m – ex trem Long-Range-Fähigkeiten der 6,5 Creedenge Treffergruppen ermoor noch übertreffen. zielen können. Die 6,5 PRC basiert auf der Neue Patrone für Natürlich gibt es dieses .300 RCM (Ruger Compact Liebhaber der sportliche Interesse nicht Magnum). Das bedeutet, weiten Distanzen erst seit heute. Bereits dass ihre Hülse ein 28 % die 6,5 Creedmoor – größeres Pulvervolumen sieben Jahre vor Erscheinen des zweiaufweist als die 6,5 Creedmoor. Die fellos das Interesse an derartigen PaHülsenlänge beträgt 2.030" (51,56 mm), tronen fördernden Filmes „American der Schulterwinkel 30° und die PatroSniper“ – von Hornady auf den Markt nenlänge 2.955" (75,06 mm). Aktuell gebracht, war eine Patrone zur Befrieversorgt der Hersteller die Patronen digung der Interessen von Präzisionszum einen mit dem 147 gr schweren enthusiasten. Inzwischen fand diese Hornady-Geschoss ELD Match, das den

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1 Im Vordergrund stand bei der Konstruk-

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tion der 6,5 PRC das sportliche LongRange-Schießen. Die neue Patrone soll auf Distanzen von 100 m bis 1000 m eine ausgezeichnete Präzision zeigen, was insbesondere bei der Precision Rifle Series bedeutsam ist. Hornady bietet im neuen Kaliber auch Jagdmunition für weite Distanzen an.

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.050"

.532"

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3 Die Hülse der 6,5 PRC basiert

auf der der .300 Ruger Compact Magnum. Das bedeutet, dass sie ein größeres Hülsenvolumen aufweist als die beliebte 6,5 Creedmoor.

30°

.5158" .297" .297"

.532" .475" .200"

er deutlich weniger belastet wird und bei besserer Konzentration mehr Schüsse abgeben kann. Bleibt die Frage, warum Hornady eine weitere 6,5-mm-Magnumpatrone auf den Markt gebracht hat, zumal es ja bereits eine 6,5 Remington Magnum, .264 Winchester Magnum oder die 6,5-284 Norma gibt. Die Antwort hängt zudem mit den vom Sporting Arms and Ammunition Manufacturers Institute (SAAMI) festgelegten Regeln zusammen. Und natürlich ist ein neues Kaliber, eine neue Patrone, auch immer ein Marketinghelfer. Schießt man mit der 6,5-PRC-Patrone – was bislang allerdings nur in den USA möglich ist – fällt sofort der erstaunlich schwache Rückstoß auf. Auch die Herstellerangaben zur Flugbahn und zur Präzision sind reproduzierbar. Hornady folgte bei der Entwicklung der 6,5 PRC den spätestens seit dem Erscheinen der 6 mm PPC bekannten Grundsätzen hinsichtlich des Zusammenhangs von Hülsengeometrie und Eigenpräzision. Die 6,5 Creedmoor sowie die 6,5-284 Norma erhalten mit der 6,5 PRC eine gewichtige Konkurrentin. X

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Testlauf mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 887 m/s verlassen soll. Die zweite Laborierung wird mit einem 143 gr schweren Hornady-Geschoss ELD-X bestückt, das es auf eine v0 von 902 m/s bringen soll. Laut Hersteller Hornady ergibt die Matchlaborierung bei 182 m Fleckschuss auf 457 m einen Tiefschuss von 97,7 cm. Die Geschossflugzeit auf 914 m (1000 y) beträgt weniger als 1,4 s bei einer Auftreffgeschwindigkeit von rund 490 m/s. Die Schallgeschwindigkeit unterschreitet das Geschoss nach rund 1190 m. Zum Vergleich: Bei circa 900 m fliegt das Geschoss der Hornady 6,5 PRC etwa 5 % schneller als das Geschoss einer .300 Winchester Magnum mit durchschnittlichem Geschossgewicht. Besonders erstaunlich dabei: Das Geschoss der 6,5 PRC erzeugt damit ganz erheblich weniger Rückstoß als das der .300 Winchester Magnum. Natürlich muss man bei solchen Vergleichen vorsichtig sein, schließlich spielt das Gewicht der eingesetzten Waffe hier eine große Rolle. Die Hornady-Angaben sind wohl realistisch, zumal der Hersteller ja Geschosse und Komponenten aller Kaliber anbietet und außerdem seine Reputation sicher kaum durch unseriöse, leicht nachprüfbare Angaben aufs Spiel setzt. Für den Long-RangeSchützen bedeutet das, dass

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schießsport


Kurzberichte, Neuigkeiten, Nachrichten

Swiss Carbine ist jetzt sportlich nutzbar

schießsport

US-QD-Montagen

X Mit Datum vom 30. April 2018 erhielt die

X

In der Schützenszene seit Langem bekannt für hochwertige US-Produkte, bietet die Brownells Deutschland GmbH aus Neumünster neben unzähligen anderen äußerst interessanten Schießsportzubehörartikeln auch Montagen der großen und gängigen US-Firmen in Deutschland an. Gerade auf dem AR-15-Sektor sind die gekröpften Schnellspann- beziehungsweise QD-Montagen jenseits des großen Teichs äußerst beliebt. Das liegt auch daran, dass sie bei einem relativ günstigen Einstiegspreis, das Zielfernrohr auf einem Flat-TopAR-Gehäuseoberteil auf die richtige Höhe und Entfernung zum Schützenauge bringen. Aufgrund der großen Nachfrage hierzulande importiert nun die Brownells Deutschland GmbH diese Montagen für Zielfernrohre. Somit ist der Kunde nicht mehr von komplexen US-ITAR-Ausfuhrbestimmungen und dem damit verbundenen bürokratischen Aufwand betroffen und hat bei etwaigen Garantie- und Gewährleistungsfragen einen direkten Ansprechpartner vor Ort. Wahlweise stehen die Montagen für Mittelrohre von 1" oder 30 mm sowie 34 mm zur Verfügung. Optional gibt es sie als Festmontagen zum Schrauben oder als Schnellspannvariante mit werkzeuglos bedienbaren QD-Hebeln. Die unterschiedlichen Versionen verfügen über eine 1.5"-, 2"-, 2.5"- oder 3"-Kröpfung und sind 0 bis 20 MOA vorgeneigt. In etlichen intensiven DWJ-Langzeittests wurden die QD-Montagen von Midwest Industries (MI), American Defense (AD) und GG&G unzählige Male auf- und abgenommen und behielten auf die 100-m-Distanz stets ihre Treffpunktlage bei. Einfach und ohne große Fachkenntnisse lassen sich mit den QD-Montagen der renommierten US-amerikanischen Hersteller Zielfernrohre an der korrekten Position auf einem AR-Gehäuseoberteil sicher befestigen. Die Schnelllösehebel sind im Anpressdruck individuell anpassbar und können somit für jede Schiene fein eingestellt werden. Auch verfügen die meisten Varianten über eine Sicherung gegen unbeabsichtigtes Lösen der Hebel, etwa für den Fall, dass er Nutzer damit an Ausrüstungsgegenständen oder im Unterholz hängen bleiben sollte. Rechteckige Rückstoßstollen nehmen die Impulskräfte auf und verhindern ein Verrutschen der Mon-

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tage im Schuss. Zum Lieferumfang gehören je nach Ausführung neben passenden Inbusoder Torx-Schlüsseln jeweils eine englischsprachige Bedienungsanleitung mit Drehmomentvorgaben des Herstellers. Die hochwertigen und innovativen QD-Montagen können auf jeder großkalibrigen Waffe eingesetzt werden und sind absolut schussfest bis hin zu größten Kalibern wie beispielsweise .50 BMG. Die im Druck anpassbaren Hebel sorgen für ausreichend Klemmkraft und dafür, dass sich die Montage wiederholgenau montieren lässt, ohne dass sich die Treffpunktlage verändert. Rückstoßstollen, die mit den Aussparungen in der MilStd-M1913Picatinny- oder STANAG-4694-Schiene der Waffe korrespondieren, verhindern zuverlässig jegliche Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung der Montage-Optik-Einheit im Schuss. Alle stark belasteten Teile der KlemmSchraub-Verbindung sind aus hochwertigem Stahl gefertigt und die kompletten Montagen sind mattschwarz harteloxiert oder auch im Farbton Flat Dark Earth zu bekommen. Die drei genannten Montagen überzeugten in der kompletten Testphase durch ausgezeichnete Wiederholgenaugkeit und einfachste Installation und Handhabung. Für einen Preis von 260,20 Euro (Midwest Industries QD-Mount), 260,40 Euro (American Defense Recon Mount) und 289,60 Euro (GG&G Accucam Mount) bekommt man großkalibertaugliche, einteilige Schnellspannmontagen, die robust und absolut wiederholgenau ist. Midwest Industries, American Defense und GG&G setzen damit neue Maßstäbe im Preis-Leistungs-Verhältnis im Bereich hochwertiger QD-Montagen. Der Vertrieb an den Endverbraucher sowie den Fachhandel erfolgt in Deutschland über die Firma Brownells Deutschland GmbH. Alle drei Montagen sind sofort lieferbar. sm X

Service

Modelle

Vertrieb

Preise

Midwest Industries QD-Mount, American Defense Recon Mount, GG&G Accucam Mount Brownells Deutschland GmbH, www.brownellsdeutschland.de 260 – 289 €

Firma Schwaben Arms den BKA-Feststellungsbescheid mit dem Aktenzeichen AZ SO23 – 5164.01-Z-426 für das Modell GWMH Swiss Pistol Carbine SPC-A2 Sporter. Die halbautomatische Langwaffe in den Kalibern 9 mm Luger, .45 ACP, .40 S&W, 10 mm Auto und .357 SIG ist damit zum sportlichen Schießen zugelassen und kann jetzt von Sportschützen erworben werden. Ein Vorteil des Karabiners ist laut Schwaben Arms, dass Schützen Magazine der GlockPistolen im SPC-A2 Sporter verwenden können. Die 7075-T6-Aluminiumanbauteile sind schwarz harteloxiert und auf Wunsch mit einer Cerakote-Beschichtung versehen. Die Waffe steht in den Farbvarianten Black, FDE oder OD-Green zur Wahl. Jeder SPC-A2 Sporter wird mit einer Kopie des BKA-Feststellungsbescheids, einer Garantiekarte, einer CAATactical-Klappvisierung sowie Putzzeug in einem robusten Hartschalenkoffer ausgeliefert. Der Verkaufspreis liegt bei 1980 Euro. Gegen einen Mehrpreis von 398 Euro ist die Ausführung Side Charger (Seitenspanner) erhältlich. www.schwabenarmsgmbh.de nk

Rückruf: Pressluftkartuschen von Morini

X Morini-Pressluftkartuschen

aus den Produktionsjahren 2016 und 2017 werden aus Sicherheitsgründen vorbeugend zurückgerufen. Darauf weist der Schießsportausrüster Gehmann in einer Mitteilung hin. Das Produktionsdatum ist auf der Kartusche deutlich erkennbar. Betroffene Nutzer der fehlerhaften Morini-Kartuschen werden gebeten, die entleerten Behältnisse über das Gehmann-Retourenportal zurückzusenden. Das Unternehmen aus Karlsruhe leitet die Kartuschen an Morini weiter und liefert dem Kunden im Gegenzug kostenfrei neue, mängelfreie Exemplare. https://retouren.gehmann.com nk

Anschütz legt Luftgewehr neu auf

X Das Modell 9015 Black Alu Nuss basiert auf

den bekannten Modellen der Serie 8002 und 9015 Alu. Die Anbauteile aus Nussbaumholz in Kombination mit dem schwarzen Systemträger ergeben ein neues und elegantes Design. Alle Anbauteile mit direktem Kontakt sind aus geöltem Nussbaumholz und sollen dem Schützen ein natürliches Gefühl und Kontrolle im Anschlag geben. Beim Fachhändler kostet das neue Matchluftgewehr 2299 Euro. www.jga. anschuetz-sport.com nk

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Nationale und internationale Schießsporttermine August

18. bis 26.: Eisenstadt (Österreich): Weltmeisterschaft Vorderlader. www.dsb.de 23. bis 3.9.: München-Hochbrück: Deutsche Meisterschaft DSB. Disziplinen: Gewehr, Pistole, Flinte, Laufende Scheibe, Armbrust. www. dsb.de 25.: Dorfmark: Lili-Marleen-Cup 2018. Disziplinen: PP1 B und PP1 B Optical Sight, NPA B Service Pistol und NPA B Optical Sight, PP3 (Carry Gun), .30 M1 Carbine, 50 m, 30 Schuss liegend, Carbine NPA, 25 Schuss, liegend aufgelegt, 50 m, Sonderübung (ohne Rangliste), DG 1+DG 1 mod. (50 m auf reduzierte 10er-Ring-Scheibe), liegend freihändig geschossen. Anmeldung und Informationen: www.bdmp.de/anmeldung 25.: Borgolzhausen: Großkaliber-LeineweberCup. Disziplinen: PP1 B, PP1 B Optical Sight, NPA Service Pistol B, NPA Service Pistol B Optical Sight, Super Magnum, Super Magnum Optical Sight. Anmeldung und Informationen: www. bdmp.de/anmeldung 26.: Berliner Umland: Shooting-Erlebnisse – Schießen für Jedermann. Waffen und Munition verschiedener Kaliber sind vorhanden und können getestet werden. www.shotevent.net 30. bis 2.9.: Schwäbisch Hall: 50. Internationales Vorderladerschießen. Vielfältiges Rahmenprogramm. Neue Disziplin anlässlich des Jubiläums: laufende Scheibe. Schützengilde Schwäbisch Hall, www.sgi-hall.de

September

1.: München-Hochbrück: Deutsche Meisterschaft DSB „Faszination Lichtschießen“ für Kinder im Alter bis 11 Jahre. Ausgetragen wird ein Dreikampf bestehend aus einer Lichtschießdisziplin und zwei sportlichen Disziplinen wie Seilspringen und Balancieren. www.dsb.de

09/2018

2. bis 3.: München-Hochbrück: Deutsche Meisterschaft DSB. Disziplin: Großkaliber 300 m. www.dsb.de 7. bis 8.: Neumarkt: Neumarkter Jurapokal 2018. Disziplinen: PP1, NPA-B, SM (alle auch in Optical Sight), PP3 (Carry Gun); DG1, ZG4/ZG4 Mod. (Wertung getrennt nach .223/.308), ZG5 liegend. Ausrichter ist die SLG Nuemarkt. Anmeldung und Informationen: www.bdmp.de/anmeldung 15.: Bonn-Tannenbusch: Action Shooting Day. Unter fachkundiger Anleitung können Waffen und Zubehör getestet werden. Namhafte Hersteller präsentieren im Rahmen einer kleinen Hausmesse ihre Produkt. Harald Gräff, Mobil 0170 3398348, E-Mail: harald.graeff@ascev.de, www.action-shooting.de 15. bis 16.: Sersheim: Unterhebel- und Westernwaffenturnier in Verbindung mit dem 18. Stahlplattenschießen. SV Sersheim, E-Mail: Dieter. Sezer@gmx.de 22.: Kaltenkirchen: Landespokalschießen 2018 BDS LV2. Mit neu eingeführter Disziplin Speed Steel. Thomas Reisse, Tel. 04151 8979717, E-Mail: reisse@bds-lv2.de, www.bds-lv2.de 22.: Coburg: 9. Coburger WehrmanngewehrSchießen. SG Coburg, Tel. 09561 39814, E-Mail: info@schuetzengesellschaft-coburg.de 22.: Leibersdorf: 21th South Bavarian Trail Cowboy Action Shooting Match nach BDS-Regelung auf der Schießanlage E.&M. Heine. South Bavarian Shooters e.V., E-Mail: josef_stadler@t-online.de, www.southbavarianshooters.de, www. bds-western-schiessen.de 22.: Lüdenscheid: Ranglistenturnier PPC 1500. PSV Lüdenscheid, www.psv-luedenscheid.de 22. bis 6.10.: München: Oktoberfest-Landesschießen auf der Theresienwiese im Schützenfestzelt. Auch für Auflageschützen. www.bssb.de

28. bis 29.: Hannover: Deutsche Meisterschaft DSB. Disziplin: Ordonnanzgewehr. www.dsb.de 28. bis 29.: Weinheim: 14. SPI-OriginalwaffenKunstschießen. Start am Samstag um 9.30 Uhr. Möglichkeit zur Teilnahme an historischer Weinheim-Führung am Freitag um 17.30 Uhr. SSV Weinheim, Wolfgang Dosch, Tel. 06204 3057964, Mobil 0170 7314724, E-Mail: wdosch@gmx.de 29.: Banteln: Frankonia-Karabiner-Schießen 2018. Beginn Samstag ab 9 Uhr. Frankonia Handels GmbH, Herr Oppen, Herr Jastrow, Tel. 05119637310, E-Mail: Hannover@Frankonia.de 29. bis 30.: Saarbrücken: Saarbrücker Westernschießen. Unterhebel- und Vorderladerschießen mit Hunting Trail und Büffelschießen. www.schuetzengesellschaft-saarbruecken.de 29. bis 30.: Karlsruhe: 2. Westernwaffen-Schießen mit traditionellem „Alaska Run“. Schussdistanzen; 100 und 50 m. SC Mühlburg, www. sc-muehlburg.de, www-sportarms.com

Oktober

6.: Homberg/Efze: Bundesmeisterschaft Kyffhäuserbund. Landesschießwart Erwin Bittorf, Tel. 06427 8582, E-Mail: erwin_bittorf@ yahoo.de 6. bis 7.: Stebbach: 12. Selbstladegewehrschießen in Verbindung mit Howa-Trophy. KKS Stebbach, OSM Isolde Gruner, Tel. 07260 920275, www.schuetzen-stebbach.de 25.: Dernbach: 25. Internationales Großkaliberschießen von 10 bis 17 Uhr. SG Dernbach 1968 e.V., Michael Schmidt, Tel. 02623 9214635

Dezember

14. bis 16.: Butzbach: 9. Wetterauer-X-masMatch. Letztes Ranglistenturnier im BDMP 2018. SLG Wetterau e.V., Klaus Semrau, E-Mail: semrau@lsg-wetterau.de

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fun & action

CO2-Pistole Glock 34 und 19 von Umarex

Lang ersehnt

Glock-Pistolen als Airsoft- oder einfache Druckluft-Waffe? Ein Mythos. Billige „Fakes“ gab es immer wieder einmal, aber bisher nie offiziell von der österreichischen Firma lizensierte Versionen. Das ist jetzt vorbei: Umarex legt die ersten freien, echten Replikas vor und punktet damit auf ganzer Linie. KL AUS EBNER

Mit Superlativen und Sensationsbemäßig günstig herzustellende, leichte richterstattungen muss man bekanntPistolen mit hoher Schusskapazität, die lich vorsichtig sein. Das gilt nicht nur als „unkaputtbar“ gelten – also genau für die Tagesnachrichten, sondern gedas Richtige für Polizei und Militär. rade im Waffensektor auch für die BeOb der Kunststofftechniker Gaston kanntgabe sogenannter Neuheiten oder Glock das schon ahnte, als er am 30. der Darstellung von „noch nie so dageApril 1981 sein 17. und das damit nawesenen“ Dingen. mensgebende Patent für eine heute Im Falle der hier vorliegenden Nachweltweit bekannte Pistole einreichte? bauten von klassischen Glock-Pistolen Zwar sind die Glock-Modellreihe 17 und sieht die Sache ein wenig deren Ableger in unteranders aus. Dass es sich Glock tritt mit Modell schiedlichen Lauflängen bei der 1980 vom österund Kalibern schon seit 17 in den 1980ern reichischen Ingenieur Jahrzehnten auf der geden Siegeszug an Gaston Glock entwickelsamten Welt anzutreften Waffe um die Pistole fen. Dennoch rang sich handelt, die vor rund vier Jahrzehnten die immer noch den Hauch des Exkluden Markt der behördlichen wie milisiven umwehende Firma aus Deutschtärischen Dienstpistolen insbesondere Wagram erst vor Kurzem dazu durch durch ihr Polymergriffstück revolutioLizenzen für den Nachbau ihrer Glocks nierte, ist eine bekannte, schon viele als freie Waffe zu vergeben. Male erzählte Geschichte. Zu der gehört Das ist eine heutzutage eher unübliauch, dass die Glock 17 nicht die weltche Praxis in der Waffenbranche, gibt es weit erste Polymerpistole war. Denn doch schon seit geraumer Zeit DruckHeckler & Koch hatte bereits 1970 mit luftvarianten von Waffen bekannter der VP70 diesen Gedanken grundsätzlich in die Welt gesetzt, allerdings damals ohne nennenswerten wirtschaftlichen Erfolg. Die Zeit für diese Art des Pistolenbaus war erst zehn Jahre später gekommen, und Glock „sahnte“ schließlich den Erfolg ab. Historie und Einordnung. Ab Ende der 1980er-Jahre trat die bei den US-amerikanischen Behörden immer stärker eingesetzte Pistole ihren Siegeszug auf internationaler Bühne an, nachdem sie bereits 1982 die Ausschreibung des Bundesheeres im österreichischen Heimatland gewonnen hatte. Seitdem steht der Name Glock für verhältnis-

Hersteller wie Heckler & Koch, Smith & Wesson, SIG Sauer oder Colt. Wer auf die Webseiten von auf die Herstellung solcher Nachbauten spezialisierten Unternehmen wie etwa Cybergun schaut, der stellt bald fest, dass es wohl kaum Waffen gibt, die noch nicht nachgebaut wurden. Firmen wie die Carl Walther GmbH, die schon seit 1993 zum UmarexKonzern gehören, gehen heute sogar schon den nachvollziehbaren Weg, dass sie nur wenige Monate nach oder gar zeitgleich zur Vorstellung eines neuen, „scharfen“ Modells auch die Variante als Schreckschuss- oder einer meist mit CO2-betriebenen Airsoft-Waffe auf den Markt bringen. Es soll sogar Hersteller geben, die neue Modelle erst einmal als Druckluftversion beim Kunden testen und nur bei entsprechender Nachfrage eine waffenbesitzkartenpflichtige Variante nachschieben. Erstmals Lizenzen vergeben. Einen völlig anderen Weg ging über eine geraume Zeit die Firma Glock: Deren Pis-

1 Die klassische Glock-Pistole. Bei den Re2

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plikas haben sich die Gestalter ganz eng an die originalen Vorgaben gehalten. Charakteristisches Merkmal ist die Glocktypische Züngelsicherung. Man bemerkt keinen Unterschied zum Vorbild.

1

2 Das Magazin für Waffenbesitzer


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tolen gab es immer nur „scharf, oder angebotener oder im Internet angebogar nicht“. Und das zum Leidwesen der tener „Markenware“ direkt aus Fernost vielen Airsoft-Freunde, die ihre bein puncto Billigkopie her kennt. vorzugten Modelle ja in der Regel auch Eine Schande für die Glock-Pistole, nach dem Nimbus des Originals wähmit der nun endlich aufgeräumt wird. len, der bei der Glock-Pistole wegen Christiane Pixberg, seit wenigen Moihrer weiten Verbreitung ohnehin ein naten bei Umarex zuständig für den großer ist und wegen der stetigen VerBereich „Corporate Communications“, weigerung von Nachbauten im Lauf der beschreibt das so: „Als führender HerJahrzehnte immer größer steller von Replikas und wurde. Man darf sich also Lizenznehmer anderer Vor Lizenzvergabe ausmalen, wie groß die weltbekannter Marken schlecht gemachte Freude und Überraschung haben wir unser InterPlagiate im Umlauf zugleich waren, als die esse an der Marke Glock Firma Umarex vor rund stets bekundet. Lange zwei Jahren bekanntgab, dass sie demwar Glock nicht bereit, den Namen für nächst die ersten „echten“ Replikas freie Waffen zu lizenzieren. Letztlich von Glock-Pistolen als CO2-betriebene ist es uns gelungen, die Firma zu überVarianten produzieren würden. zeugen, dass Umarex der richtige PartDer Verweis auf die Echtheit des ner für das Lizenzgeschäft ist. Als wir Nachbaus ist umso wichtiger, hatten es im September 2017 die Lizenz erhielim Lauf der Jahre doch immer wieder ten, verbuchten wir diesen Erfolg als Firmen versucht, Plagiate unters Volk wichtigen Schritt im Rahmen unserer zu bringen, die der Haptik und Optik Wachstumsstrategie.“ des österreichischen Kultmodells ähAIPSC. Umarex bewirbt ihren vom tainelten. Diese Praxis nahm bereits Züge wanesischen Airsoft-Replika-Spezian, wie man es etwa von Fußballtrikots alisten „Vega Force Company“ (VFC) und auf osteuropäischen Grenzmärkten hergestellten Nachbau international

auch für das Airsoft-IPSC-Schießen (AIPSC; auch Action Air IPSC genannt) Für den bislang ohne sportlichen Anspruch spielenden Airsoft-Schützen stellt sich nun wohl die Frage, was sich hinter der Disziplin AIPSC verbirgt? In der Tat genug, um es ernsthaft einmal auszuprobieren. Vor allem in Ländern mit recht strengen Waffengesetzen verbreitet sich dieser Sport seit rund 15 Jahren mit wachsendem Zuspruch. Für das Regelwerk zeichnet die International Practical Shooting Confederation – daher kommt auch das Kürzel IPSC – verantwortlich. Hierzulande richten Vereine unter dem Dach des Bund Deutscher Sportschützen (BDS) Wettbewerbe im IPSC-Schießen aus. Grundsätzlich orientiert sich das AIPSC am IPSC mit scharfen Waffen. Wie dort bewegt sich der Schütze beim AIPSC mit einer geladenen Waffe unter Zeitdruck durch einen Parcours und muss dabei jeweils zum Schießen kurz innehalten, um wechselnde Ziele zu beschießen. Beim AIPSC gibt es keine Deckungen, alle Ziele sind dem Schützen vorher bekannt. Die Distanzen betragen

3

6 3 Bei der Glock 34 sind zwei weitere Griff-

4 5 6 4 09/2018

5

rücken im Lieferumfang enthalten, sodass der Griff für kleine, mittlere oder große Hände anpasst werden kann. Die 12-g-CO2-Kapsel wird bei der Glock 34 mithilfe eines Innensechskantschlüssels ins Magazin eingesetzt. Die Glock 19 ist die kleinere, kompaktere Ausführung der Glock 17. Auch vom Modell 22 gibt es einen Nachbau. Das Original von Glock ist für das Kaliber .40 S&W eingerichtet.

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CO2-Pistole Glock 34 und 19 von Umarex

bis zu 10 m. In einem Briefing wird dem haben die scharfe und die freie VarianSchützen der Parcours erklärt, sprich: te aber in jedem Fall: In beiden Fällen welche Scheiben und Ziele beschossen muss der Teilnehmer Präzision, Kraft werden müssen und in welcher Reihenund Geschwindigkeit in Einklang brinfolge. Vor dem Schießen hat der Schütze gen, um den besten „Hit Factor“ (das noch die Gelegenheit beim sogenannErgebnis aus der Division von Treffer ten „Walkthrough“ den Parcours abund Zeit) zu erreichen. zulaufen, damit er sich einen Überblick Arttypisches. Von Umarex erhielten verschaffen und den für sich besten wir zwei Glock-Nachbauten, die gleichWeg finden kann. Neben Klapp- und sam die große Bandbreite der origiPendelzielen wird auch auf solche aus nalen Pistolen abbilden sollten: Zum Pappe geschossen. Die Papierscheiben einen eine Glock 19 – das ist die gebesitzen verschiedene Wertungszonen, genüber der Glock 17 kompaktere Pisfür die der Schütze jeweils eine untertole, deren Visierlänge 12 mm und das schiedliche Anzahl von Griffstück 11 mm kürzer Trefferpunkten erhält. ist; das Magazin mimmt Umarex-Modell 34 So viel zu den Gestatt 17 lediglich 15 Patfür gehobenere meinsamkeiten – jedoch ronen auf. Die originale Ansprüche gibt es beim AIPSC auch Glock 19 kam übrigens markante Unterschiede 1988 auf den Markt und zum Großkaliber-IPSC. So ist es bei den damit recht bald nach der Einführung Wettbewerben mit den freien Waffen der ersten Glock-17-Variante. nicht zwingend notwendig, einen GeZudem erhielten wir eine Glock 34, hörschutz zu tragen. Insgesamt sind deren Vorbild 1998 vorgestellt wurde. die Distanzen zum Ziel geringer und Diese Pistole besitzt einen gegenüber diese etwas kleiner. Hierin liegen größder ansonsten baugleichen Glock 17 tenteils die Vorteile, wenn man nicht einen um 21 mm längeren Lauf Sie hat zwingend den Gasdruck einer echten eine höhere Verschlussmasse und eine Patrone und den Schussknall braucht, entsprechend längere Visierlänge. um Spaß am Schießen zu haben. AIPSC Beide Replikas lagen jeweils in eiverursacht geringere Kosten und ist nem Hartschalenkoffer mit den typiverhältnismäßig unabhängig von den schen abgerundeten Ecken, den man fürs scharfe Schießen erforderlichen auch in Deutsch-Wagram für die scharRäumlichkeiten durchzuführen: Man fen Vorbilder nutzt. Schon beim Ausbenötigt keinen für das IPSC zugelassepacken, fällt dem Glock-Fan ein Stein nen Schießstand mit all seinen Sichervom Herzen: VFC hat nach den Plänen heitsvorkehrungen. Allerdings darf von Umarex ganze Arbeit geleistet und auch ein Geschoss aus einer Airsoftdie Nachbauten so originalgetreu geWaffe das hier erforderliche befriedete staltet, wie das bei einer freien Waffe Besitztum nicht verlassen. Gemeinsam möglich ist. Und das gilt sogar fürs

Technische Daten und Preise Hersteller

Vega Force Company (VFC), www.vegaforce.com

Vertrieb

Umarex, www.umarex.de

Modell

Glock 34 und Glock 19

Waffenart

CO2-Pistole

System

Glock 34: 12-g-CO2-Kapsel im Griffstück, Glock 19: Airsoft-Gas; beide Blow-back

Kaliber

6 mm BB

Magazin

Glock 34: 25 BBs Glock 19: 20 BBs

Abzug

Glock 34: DAO, Glock 19: SA

Lauf

Gezogen

Werkstoffe

CNC-gefrästes Aluminium, Metall, Polymer

Sicherung

Beidseitige manuelle Abzugssicherung, Fallsicherung

Visierung

Balkenkorn und Rechteckkimme, Korn weiß punktiert und Kimme weiß umrandet

Gesamtlänge

Glock 34: 213 mm Glock 19: 185 mm

Gewicht

Glock 34: 695 g Glock 19: 641 g

Zubehör

Magazin, bei Glock 34 austauschbare Griffrücken, Bedienungsanleitung, Original Glock-Koffer

Preis

Glock 34: 249 Euro Glock 19: 179 Euro

Gewicht. Beide Waffen bringen jeweils nur rund 60 g weniger auf die Waage als die großkalibrigen Glocks. Da Gewicht, Bedienelemente und auch die sonstige Handhabe nahezu identisch mit dem Vorbild sind, empfehlen sich die Airsoft-Glocks nicht nur zum „SpaßSchießen“, sondern genügen wohl sogar den Anforderungen von manchem Profi, der eine möglichst authentische Waffe für das Trockentraining sucht. Auch Sammlern, die sich eine solche Pistole gerne ohne Pflichteintrag auf der Waffenbesitzkarte zulegen möchten, dürften ihre Freude an der Detailtreue haben. Mitgeliefert wird lediglich eine Bedienungsanleitung – das scheint auf den ersten Blick reichlich wenig, aber: Mehr braucht man eigentlich auch nicht, um mit den Umarex-Replikas auf Anhieb klarzukommen und die nötigen Einstellungen vorzunehmen. Bei der Glock 34 sind die Griffschalen auswechselbar; ein M- und ein L-Griff liegen der Pistole bei.

7 Die 7 58

Umarex-Nachbauten werden in den originalen Hartschalenkoffern von Glock ausgeliefert. Hier im Koffer ein Modell 34.

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fun & action

Die Airsoft-Ausführungen verfügen über alle auch auf den Original-Glock-Modellen vorhandenen Markierungen. Insbesondere die gefrästen Logos fügen sich hier sauber in das Gesamtbild ein. Positiv fallen zudem die CNC-gefrästen Schlitten aus 6065-Aluminiumlegierung auf. Am mündungsseitigen Ende des Griffstücks befindet sich eine Schiene zur Montage von optionalem Zubehör, wie etwa Lampen oder Laserzielgeräten. Diese dürfen natürlich nur in Ländern, deren Waffenrecht es zulässt, montiert werden. Auf dem Verschluss der Pistolen sitzt jeweils die von Glock-Pistolen bekannte Visierung, welche mit weißen Markierungen hinterlegt ist. Auch das Griffstück der Waffen ist ganz typisch aus Kunststoff gefertigt und besitzt eine leicht angeraute Struktur, um die Waffe griffiger zu machen. Auf dem Griffstück ist eine Einkerbung für den Daumen vorhanden, welche die Ergonomie der Waffe deutlich verbessert. Auch die lizensierten AirsoftGlocks haben keine manuell einlegbare Sicherung. Dafür besitzt ihr Abzug aber jeweils die Glock-typische Züngelsicherung, was den Pistolennachbauten noch einen Schuss mehr Realitätsnähe verleiht. Zudem verfügen die Pistolen über ein Blow-backSystem mit beweglichem Schlitten, wodurch ein realistisches Schussgefühl entsteht. Der Schlitten arretiert wie bei den scharfen Glocks hinten, sobald das Magazin leer geschossen ist. Wenn man ein neues Magazin eingelegt hat, kann man den Schlitten per Fanghebel aus der Arretierung lösen, um weiterzuschießen. Für noch mehr Präzision der 6-mm-BBs sorgt das zusätzlich einstellbare Hopup-System der Umarex-

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Replikas, womit sich die Flugbahn des Geschosses einstellen lässt. Modellkunde. Die UmarexGlock 34 Gen4 Deluxe ist mit einem längeren Lauf ausgestattet, der auch für mehr Präzision sorgt. Der Antrieb erfolgt über eine herkömmliche 12-g-CO2-Kapsel und bei der Glock 19 mittels Airsoft-Gas. Das Magazin der Glock 34 hat eine Kapazität von 25 BBs in 6 mm, das der Glock 19 fasst fünf Projektile weniger. Empfohlen werden Kugeln mit einem Gewicht von 0,20 g bis 0,23 g. Bei der „langen“ Glock lässt sich das Griffstück dank der mitgelieferten Rücken individuell anpassen. Allerdings: Wer „Glock pur“ möchte, jedoch gleichzeitig nicht ganz so viel Geld für sein Hobby ausgeben will, dem genügt das Glock-Modell 19 vollkommen. Das VFC-System funktionierte auch beim Testmodell Glock 19 einwandfrei. Die Verarbeitungsqualität sowie der Echtheitsfaktor sind astrein. Es gibt den Glock19-Nachbau außerdem noch in zwei weiteren Varianten mit 12-g-CO2-Kapsel im Griffstück: eine für 6-mmBBs und eine für 4,5-mmDiabolos.

DWJ-Fazit

Lang ersehnt – und nicht

enttäuscht. Umarex hat bei den Glock-Nachbauten (wieder einmal) ganze Arbeit geleistet. Hiermit schließt sich ein Kreis für Glock-Fans unter den Liebhabern von Freien Waffen, und man ist noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen. Man darf gespannt sein, was als nächstes für eine GlockVariante aus dem Hause Umarex kommt. Spätestens auf der IWA 2019 wissen wir mehr, dort will man dann mit mehr als einem weiteren Modell aufwarten.

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Fortbildung 10. Special Forces Workshop

sicherheit

Herzlichen Glückwunsch

Der Special Forces Workshop ist die Veranstaltung für Spezialeinheiten im deutschsprachigen Raum – mit zunehmender Beliebtheit, wie die Rekordbeteiligung bei der zehnten Ausgabe der aus praktischen Workshops und Wettkampf bestehenden Fortbildung für Sondereinheiten in Güstrow zeigte.

3

VON MICHAEL WALDBRENNER UND THORSTEN SCHMIT T

Der Special Forces Workshop in Güstrow 50 Teilnehmer kamen, wuchs die Zahl fand dieses Jahr bereits zum zehnten im Laufe der Jahre auf ein Vielfaches. Mal statt. Und so ließ es sich OrgaBegründet ist das stetige Wachstum nisator Frank Thiel nicht nehmen, in durch die Kombination aus praktiseiner Eröffnungsansprache auf diese schen Workshops und abschließendem zehn Jahre zurückzubliWettkampf. Im Rahmen cken. Als er sich damals Zunehmender Einsatz der Workshops, die von in Sachsen-Anhalt mit von Schalldämpfern Ausbildern verschiededem SEK-Beamten „Ebs“ ner Sondereinheiten und auf Sturmgewehren hochkarätigen Zivilisten unterhielt und dieser meinte, man müsse doch durchgeführt werden, einmal einen Vergleichswettkampf für erhalten die Teilnehmer interessante Sondereinheiten machen, wurde die Einblicke, wie Lagen von anderen Idee geboren. Da die Infrastruktur in Teams gelöst werden. Genau darin liegt Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) der Erkenntnisgewinn. Keine Einheit auf dem Schießstand der Baltic-Shoobehauptet, die per fekte Lösung zu haters aber geeigneter war, erfolgte die ben, und so sind andere Blickwinkel Umsetzung schließlich dort. Wähund Lösungsansätze stets willkommen rend zum ersten Workshop nur circa und lehrreich.

Bei tropischen Temperaturen trafen sich alle Teilnehmer Mitte Juli an einem Montagmorgen auf dem „Großen Bockhorst“. Traditionell eröffnete Innenminister Lorenz Caffier als Schirmherr die Veranstaltung und stellte sich in seiner kurzen aber deutlichen Ansprache hinter die Beamten. So viel politische Rückendeckung würde man sich in den heutigen Zeiten von anderen verantwortlichen Politikern ebenfalls wünschen. Nach einigen weiteren kurzen Ansprachen und organisatorischen Hinweisen ging es dann direkt los. Neue Einsatzmittel. Traditionell präsentierten zunächst Vertreter aus der Industrie relevante Neuheiten. Dieses Jahr schienen diese Vorführungen unter dem Motto „kein Durchkommen“ zu stehen. Zunächst sorgte ein Beschusstest von Panzerglas der Firma Silatec für erstaunte Gesichter, als selbst eine .338-Lapua-Magnum-Patrone mit Hartkernprojektil keinen Durchschuss erzielen konnte. Sollte es zum Beispiel zu einer Geiselnahme im Haus eines entsprechend geschützten Politikers kommen, wäre der Einsatz von Scharfschützen somit nicht möglich. Solches Sicherheitsglas stellt die Beamten auch beim Einsatz von anderen Brachialwerkzeugen vor Probleme. Im Ausstellungsbereich hatte Silatec eine weitere Scheibe Sicherheitsglas aufgestellt und eine sehr gute Flasche Whiskey für denjenigen ausgelobt, der diese

1 Trotz 1 60

ausdauerndem und vollem Einsatz hatten die SEK-Beamten gegen das Silatec-Sicherheitsglas keine Chance.

Das Magazin für Waffenbesitzer


2 Terroristenbekämpfung:

Das Training von mobilen Lagen und Lagen um das Auto herum war ein Schwerpunktthema.

2


Fortbildung 10. Special Forces Workshop

sicherheit

3 mit einem schweren Vorschlaghammer durchschlagen würde. Es verwunderte daher nicht, dass zahlreiche SEK-Beamte, die im Durchschnitt Oberarme haben wie andere Leute Oberschenkel, hier ihr Glück versuchten. Vergeblich. Ebenfalls kein Durchkommen war bei dem neuesten Helm von Ulbrichts Protection, der mit Weicheisenkernmunition im Kaliber 7,62 × 39 mm beschossen wurde. Nicht nur, dass der Helm nicht penetriert wurde, auch der darunter sitzende Seifenkopf war trotz der extrem hohen Temperaturen quasi unversehrt. Traumawerte unter 25 J gelten im Allgemeinen als erstrebenswert. Bei diesem Test dürften diese, wenn überhaupt, maximal im unteren einstelligen Bereich gelegen haben. Der neue Helm, welcher mit Stirnschild die Norm VPAM 6 erfüllt, und das neue Visier waren bei diesem Test über jeden Zweifel erhaben. Das neue Visier mit dem schmalen Sehschlitz polarisierte jedoch die Anwesenden. Einige fanden es gut, da es fast wie im Film „RoboCop“ dem Prinzip „Show Force“ folgte. Den anderen war es zu martialisch. Das Sichtfeld ist jedenfalls ausreichend gut und die Identität des Beamten gut geschützt. Auch dieses Visier fing einen Einschlag der 7,62 × 39 mm im Nasenbereich auf, lediglich im Außenbereich gab es einen Sprung im Glas. Workshops. Am Nachmittag begannen die Workshops, die teilweise von Industrievertretern und professionellen Instruktoren sowie von SEKAusbildern gehalten wurden. Dabei wurden die Teilnehmer auf keinen Fall mit Samthandschuhen angefasst. Enzo Bataglieri von Universal Shield aus der Schweiz gestaltete einen Workshop rund um die Arbeit mit dem Schild. Dabei legte er ein besonderes Augen-

62

3 Das Schild flog durch die Wucht des Be-

4 5

schusses mit der AK-47 zwar ab, die auf den Seifenkopf übertragene Energie lag aber deutlich unterhalb der Grenzwerte. Verschiedene Techniken mit ballistischem Schild, wie das Schießen dahinter, wurden im scharfen Schuss geübt. An einer Wettkampfstation mussten die Beamten „freundlich“ anklopfen.

merk auf den Schutz von Teams mit nur einem Schild. Durch intelligente Positionierung kann so bei größtmöglicher Feuerkraft ein kleines Team gut vor feindlichem Beschuss selbst mit Sturmgewehrmunition geschützt werden. Gerade bei terroristischen Geiselnahmen ist ein leichtes mobiles Schild extrem wichtig. Wie dies die Auswer-

4 tung des Zugriffs im Bataclan in Paris zeigte, hat das Vorrücken des 120 kg schweren Schutzschildes dort extrem lange gedauert, wodurch wertvolle Zeit verloren ging. Enzo Bataglieri gab im Schild-Workshop nach Trockentrainings jedem die Gelegenheit, das Erlernte im scharfen Schuss zu vertiefen. Teamdrills und spezielle Techniken, zum Beispiel auf Treppen, gaben einen guten Einblick, was man alles mit einem Schild auf welche Art schützen kann. Das Augenmerk lag dabei immer darauf, die wichtigsten Teile zu schützen. Kleine Einlagen auf dem Motorrad lockerten diesen Workshop zusätzlich auf, wobei auch diese einen ernsten Hintergrund haben. Bei einer großen Terrorlage mit fliehenden Zivilisten

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sicherheit

und entsprechend verstopften Straßen Feuerkampf mit dem Sturmgewehr ist ein Geländemotorrad eine Option, auf 0 bis 3 m. Dabei ging es um Feuerselbst voll ausgerüstete SEK-Beamte kampf und Kampf im Kontaktbereich. schnell vor Ort zu bringen. Hier wurde zunächst eine lebensgroße Unübersehbar war das „Haus“ der Scheibe umgetreten, bevor die unmitFirma Seqprotect aus Senden. Dies telbar dahinter liegende Scheibe bediente zur Darstellung einer Geiselschossen werden durfte. Erschwerend nahme mit mehreren Räumen und bewegte sich eine Geiselscheibe davor. zeichnet sich durch seine Flexibilität Rosi feuerte dazu an und sorgte für den und Einfachheit im Auf- und Umbau nötigen Druck und Stress. Türdrills und aus. In diesem Haus wurdas Zusammenspiel von de mit FX-Blauwaffen Präzisionsschützen mit Realitätsnahe mit Force-on-ForceZugriffsteams waren ein und harte Munition geschossen. weiterer Schwerpunkt. Ausbildung bei 35° C Interessant zu beobachDie Ausbilder kamen von der Züricher Interventiten war, dass Rosi die onseinheit Skorpion. Ein interessanPausen trotz brütender Hitze kurz hielt ter Schwerpunkt lag auf der richtigen und diese für das Aufmunitionieren geAusbildungsdidaktik, damit sich das nutzt werden mussten. Man kann sich Gelernte auch langfristig bei den Pounschwer vorstellen, welche Tempelizisten einprägt. Aufgrund der immer raturen unter Plattenträger und Helm größer werdenden Zahl möglicher Szeherrschten, da viele Teilnehmer in narien, welche die Beamten beherrvoller Ausrüstung trainierten. Deshalb schen müssen, ergeben didaktische hielt Rosi alle Teilnehmer immer wieVerbesserungen sehr viel Sinn. der zum Wassertrinken an. Bereits eine Todd Jarrett, ehemaliger IPSC-Weltgeringe Dehydrierung kann bei Einsätmeister, war ebenfalls Teil des hochkazen zu Konzentrationsstörungen führätigen Ausbilderteams. Er unterrichtete, wen wundert es, den schnellen 6 Im modularen Schießhaus warteten sound präzisen Schuss mit Lang- und wohl Täter als auch verdeckter Ermittler Kurzwaffe. Zwar ist das IPSC-Schießen hinter der Tür. Den einen galt es zu beweit vom kampfmäßigen Schießen entschießen, den anderen nicht. fernt, dennoch ist ein Blick über den 7 Wenn Bombenbauer ihr Handwerk nicht Tellerrand hilfreich, wenn es um Gebeherrschen, kann das schiefgehen. Im schwindigkeit und Präzision geht. Szenario stürmt das SEK die Werkstatt, Der ehemalige KSK-Ausbilder „Rosi“ durchsucht die Verdächtigen und birgt diese dann, um Erste Hilfe zu leisten. leitete den Workshop zur Thematik

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ren. Knapp 1800 l Wasser wurden daher zusätzlich gekauft und bereitgestellt. Selbstverständlich fand auch der bewährte Medic-Workshop wieder statt. Messerangriff und Explosionen standen diesmal im Vordergrund. Die bei den Beamten vorhandenen Tourniquets wurden einem kritischen Blick unterzogen und auf minderwertige Artikel hingewiesen. Nicht alles, was der Dienstherr zur Verfügung stellt, entspricht dem aktuellen Stand optimaler Ausrüstung. Im Praxisteil war ein Auto zu sehen, mit einer bewaffneten Person und einem Täter mit Messer am Hals einer Frau. Die Lage war abzuarbeiten und die Personen zu versorgen. Wer dabei nicht genau in das Auto schaute, übersah gerne den Sprengsatz und wurde mit einem Battle Sound, einem lauten Knall aus dem Simulator der Firma Rheinmetall, darauf „hingewiesen“. Ein Highlight der Workshops sind traditionsgemäß die mobilen Lagen. Bei diesen Übungen arbeiten zwei Teams, meist in Dreiergruppen, zusammen. Die Ausgangsbasis bilden zwei Autos, welche nach einer Explosion unter Deckungsfeuer verlassen werden mussten. Es folgte ein Rückzug hinter weitere Autos und anschließend ein Gegenangriff. Jeder dieser Schritte musste innerhalb des Teams gut kommuniziert und koordiniert werden, damit eine 360°-Sicherung erhalten blieb, sich immer konsequent nur ein Team bewegte und das andere Deckungsfeuer

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sicherheit

schoss. An die Sicherheit müssen hier hohe Ansprüche gestellt werden, da die Teams im scharfen Schuss eng nebeneinander arbeiten. Außerhalb des Schießgeländes fanden zwei weitere Workshops statt. Zum einen war dies ein Lowlight-Schießtraining mit Florian Lahner in der neuen Raumschießanlage der Fachhochschule für Verwaltung, Polizei und Rechtspflege in Güstrow. Hier konnten im scharfen Schuss verschiedene Methoden zur Handhabung der Taschenlampen erlernt, geübt und vertieft werden. Florian Lahner war wie immer mit guten Praxistipps zur Stelle. Die Teilnehmer hatten in diesem Workshop die Möglichkeit, das Nextorch-Modell TA30 zu testen. Diese taktische Lampe verfügt über 1100 lm und besitzt im Lampenkopf drei Glasbrecherelemente aus Keramik. Der Taster am Lampenende ist eingefasst und hat zwei Funktionen. Beim normalen Betätigen erreicht man sofort die 1100 lm Licht. Drückt man den Taster ganz durch, wird die Stroboskopfunktion eingeschaltet. Die Lampe verfügt über eine eingebaute Micro-USB-Buchse. Ein pfiffiges Detail, um sie auch unterwegs schnell nachladen zu können, was für die Einsatzteams ein Vorteil sein dürfte. Alternativ können zwei CR123A-Batterien eingesetzt werden.

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8 8 Eine 9 q

Sprengfalle hat den Konvoi gestoppt, nun heißt es Deckung suchen. Die MP5 ist bei einigen Einheiten immer noch im Einsatz, wird aber nach und nach von moderneren Waffen abgelöst. Die interaktiven Szenarien wurden von den Darstellern extrem lebensnah dargestellt, auch die geschminkten Verwundungen sahen unappetitlich echt aus.

Mit dieser Lampe demonstrierte Florian Lahner den sogenannten Chestpress-Anschlag, bei dem der Schütze mit der schwachen Hand die Lampe gegen seine Brust drückt. Damit ist eine instinktiv bessere Lampenausrichtung möglich als bei anderen Haltearten. In einem anderen Gebäudeteil der Fachhochschule gab es einen Workshop rund um das Thema Nachtsicht. Ver-

schiedene Systeme, wie zum Beispiel Wärmebild, Nachtsicht, SWIR, aber auch der Fusion-Technologie, also das Überlagern mehrerer Bilder aus verschiedenen Systemen, kamen hier zum Einsatz. Bewegung und Orientierung damit waren ein Schwerpunkt, Zielerfassung und Tarnung ein anderer. Auch das Verhalten beim Ausfall der Technik mittels akustischer und haptischer Führung wurde trainiert. Praxisnähe und Stress kamen durch den Einsatz von Force-on-Force-Munition dazu. Theorie am Abend. Am Abend waren zwar die meisten Teilnehmer schon aufgrund der Hitze körperlich erledigt, doch die Vortragsthemen waren ebenso aktuell wie interessant, sodass hier noch einmal die Kräfte zum Zuhören reaktiviert wurden.

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sicherheit

w Ums Zuhören ging es dann auch w Die Wettkampfübungen waren liebevoll gleich im ersten Vortrag, welcher eine dekoriert. Doch mit 15 kg Ausrüstung ist so interessante wie ungewöhnliche dieses Hindernis eine Herausforderung. Einleitung hatte. Während die Teilnehmer sich noch versammelten, schoss der Flur gesichert werden, um die Geider Vortragende bereits – und dies sel zu befreien und sicher nach draußen knapp 5 m vor den Zuhörern. Intereszu geleiten. Die Täterdarsteller warsanterweise bemerkte dies so gut wie teten in Verstecken auf die Beamten, niemand. Passender hätte man einen wie zum Beispiel unter einem Tisch mit Vortrag über Schalldämpfer nicht beTischdecke. Wer also dem Geschrei, die ginnen können! Nachfolgend wurden Geisel sei im Nebenraum, zu schnell verschiedene Waffen-, Kaliber- sowie folgte, dem wurde „zur Strafe“ mit Schalldämpferkombinationen getestet, Farbmarkierungsmunition in den Rüum den Teilnehmern „zu cken geschossen. Sehr zeigen, was Schalldämpschnell mussten die TeilPerfektes Paket fer abseits von den im Lanehmer reagieren, als aus Theorie, Praxis bor ermittelten db-Werein Mann mit einer Rolle und Wettkampf ten tatsächlich können. schwarzem Klebeband Der zweite Vortrag um die Ecke kam. Als beschäftigte sich mit dem vieldiskuUnbeteiligter war hier natürlich vom tierten Thema Kaliberwahl unter BeSchusswaffeneinsatz abzusehen, gerücksichtigung des Einsatzzweckes nau wie bei der Scheibe des verdeckten und streifte ebenso den Einsatz von Ermittlers. Eine Bombe hinter einer Licht- und Lasermodulen sowie die Tür und teilweise gut versteckte TäterKampfwertsteigerung der MP5 und eine scheiben erforderten die volle Konzenneue 9-mm-Patrone von RUAG namens tration und eine gute Kommunikation 9 mm Extreme. innerhalb der Teams. Der Wettkampf. Nachdem am Dienstag Die Übungen waren sehr vielseitig, die Workshops vom Montag jeweils voraufwendig und realitätsnah dekoriert. und nachmittags noch einmal durchEs gab Türen, welche mit der Ramme zu geführt wurden, sodass die Teilnehmer öffnen waren, normale Türen, bis hin zu die Möglichkeit hatten, insgesamt drei Schiebetüren und eine ähnliche Vielfalt verschiedene Workshops zu besuchen, bei den Scheiben. Die Extrachallenwar am Mittwoch Wettkampftag. 126 ge wurde von einem VW-Amarok mit Teilnehmer aus Deutschland, LuxemHöhenzugriffstreppe aus begonnen burg, Österreich, Schweiz, USA, Tscheund zwar mit einem Sturmgewehr. Zuchien und Monaco aus 52 Spezial- und nächst mussten beide Schützen ihre 6 spezialisierten Einheiten kämpften Ziele treffen und anschließend vom um Punkte und Plätze. Viele Punkte Truck absitzen und von der nächsten kostete dabei der verdeckte Ermittler, Position aus mit Flinten, die jeweils der auf einigen Stages im Einsatz war nur mit drei Patronen geladen waren, und natürlich nicht beschossen werden drei Stahlplatten beschießen. Diese durfte. Auf einer Stage sprang seine warfen Tontauben in die Höhe, welche Scheibe sogar in die Höhe und plötzlich vom zweiten Schützen getroffen werwar eine Waffe zu sehen. Dennoch sollden mussten. Im Laufschritt ging es ten ihn die Teilnehmer verschonen. über ein Hindernis zu einer Rampe. Von Im Rahmen eines Geiselszenarios in dort oben mussten mit kurzen Sturmeinem Haus mussten drei Räume und gewehren Ziele beschossen werden.

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Dann ging es zur „Badebucht“, wo beide Teammitglieder über zwei Planschbecken mit diversen Spielzeugen hangeln mussten, um im Laufschritt am letzten Auto anzukommen. Dahinter Deckung suchend, musste ein Teilnehmer durch die Fensteröffnungen und der andere unter dem Auto durch zwei Papierziele mit relativ kleinen Feldern treffen, um zum letzten Punkt der Challenge zu kommen, auf welcher hinter einer Deckung aus je einer Öffnung je ein Element eines Duellbaumes beschossen werden musste. Zwei fremde Langwaffen, eine unbekannte Flinte und die eigene Pistole einzusetzen war dabei schon ein anspruchsvolles Programm. Das Leistungsniveau war hoch. Siegerehrung. Frank Thiel ließ es sich zum zehnten Geburtstag der Veranstaltung natürlich nicht nehmen, auf die Anfänge zurückzublicken. Von der Idee bis heute streifte er viele Aspekte und dankte den vielen Helfern und Wegbegleitern, und dem mitveranstaltenden SK Mecklenburg-Vorpommern, aber auch seiner komplett anwesenden Familie. Schon diese Tatsache, wie auch, dass er das erste Mal nicht selbst als Ausbilder tätig war, zeigten den besonderen Charakter des 10. Special Forces Workshops. Eine Tombola mit vielen Preisen für einen guten Zweck sowie ein reichlich gedeckter Preistisch sorgten für einen würdigen Abschluss. 3

DWJ-Fazit

3 Gerade

in der heutigen Zeit mit den zunehmenden und immer vielfältigeren terroristischen Bedrohungen ist der Special Forces Workshop in Güstrow eine Pflichtveranstaltung. Der Austausch der Einheiten untereinander, das Lernen von- und miteinander sowie von hochkarätigen externen Ausbildern, macht diese sehr sinnvolle Fortbildungsveranstaltung im deutschsprachigen Raum einmalig. So kann man dem Veranstalter Frank Thiel und seinem Team nur wünschen: Herzlichen Glückwunsch und weiter so, auf die kommenden zehn Jahre Special Forces Workshop in Güstrow.

Wertung

3 SE-Team: 1. Platz: SEK M-V 3; 2. Platz: SEK Hessen; 3. Platz: SEK S-A. Polizei-Team: 1. Platz: SWAT; 2. Platz: 62. BPH USK; 3. Platz: Polizei Sachsen. Extrachallenge: 1. Platz: SEK Bayern; 2. Platz: SEK M-V 3; 3. Platz: SWAT.

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Selbstladepistole SIG Sauer P320 FDE Compact

Zum Führen

Die P320 FDE Compact in 9 mm Luger wird im US-Werk von SIG Sauer in Exeter hergestellt. Sie gehört zu den im Trend liegenden Pistolen mit Polymergriffstück und Schlagbolzenschloss. Bis auf den Lauf und die Bedienelemente ist die SIG-Sauer-Pistole im aktuellen Farbton Flat Dark Earth (FDE) gehalten.

sicherheit

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HANS J. HEIGEL

Die Modellreihe P320 entwickelte sich binnen kurzer Zeit zu einer Erfolgsgeschichte, die mit der Einführung als Modell M17 bei den US-Streitkräften ihren vorläufigen Höhepunkt fand. Die M17 unterscheidet sich von der zivilen P320 durch die bei der Armeepistole zusätzlich vorhandene manuelle Drehhebelsicherung. Mit dem Modell P320 stieg SIG Sauer in das Segment der Selbstladepistolen mit Polymergriffstück und Schlagbolzenschloss ein. SIG Sauer setzt bei der P320 erstmals bei einer Gebrauchspistole auf dieses im Englischen auch als „Striker Fired“ bezeichnete Schlosssystem. Die seit Jahrzehnten erfolgreichen Modelle P220 und P226 sowie ihre Varianten besitzen durchweg ein Schlosswerk mit Hahn. Die Diskussion um die Vor- und Nachteile von Hahnschloss und Schlagbolzenschloss ist so alt wie die Selbstladepistolen. Bereits seit den ersten erfolgreichen Modellen fanden beide Lösungen Verwendung. Die Anhänger des Hahnschlosses führen vorrangig die Funktionssicherheit ins Feld.

Auf einen Blick

3 Polymergriffstück 3 Schlagbolzenschloss 3 Praxisgerechter Abzug 3 Combat-Visierung 3 Zuverlässige Funktion 3 Ordentliche Schussleistung Längst haben jedoch die modernen Konstruktionen mit Schlagbolzenschloss bewiesen, dass auch sie extrem zuverlässig arbeiten. Die Lawine kommt ins Rollen. Ausgelöst wurde der Trend zu Dienstpistolen mit Polymergriffstück, Schlagbolzenschloss und stets gleichmäßigem Abzugswiderstand zu Beginn der 1980erJahre durch die österreichische Firma Glock. Gaston Glock ließ hier veranlasst durch die 1981 gestartete Ausschreibung des österreichischen Bundesheeres einen neuen Typ von Dienstpistole entstehen, der für die kommenden Jahrzehnte der Maßstab für die Mitbewerber werden sollte. Die Konkurrenten der aktuell in der fünften Ge-

neration vorliegenden Glock-Pistole kommen heute von zahlreichen namhaften Herstellern. Walther lanciert die Modellreihe PPQ, Heckler & Koch die SFP9, Smith & Wesson die M&P-Serie, Remington die RP9 und Ruger die American Pistol. Innovativer Beitrag von SIG Sauer. Mit der Modellreihe P320 hält SIG Sauer gegen diese hart um Marktanteile kämpfenden Konkurrenten. Die P320 gibt es in vier Größen. Den Standard bildet die Full-Size-Version mit einem 119 mm langen Lauf und einem 17 Patronen in 9 mm Luger fassenden Magazin. Dazu kommen die Varianten Compact, Carry und Subcompact. Weiter gehört noch die sportliche Ausführung P320 X-Five zum Programm. Außerdem gibt es auch Ausführungen mit werkseitig montiertem Rotpunktvisier (SIG Sauer Romeo 1), wie die P320 RX. Beim Finish stehen immer umfangreichere Optionen zur Wahl. SIG Sauer fertigt die P320-Modelle im US-Werk in Exeter. Über die deutsche Vertriebsschiene von SIG Sauer gelangen jedoch nicht alle Ausführungen der

1 Die Griffflächen der P320 FDE Compact, 2

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2

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3

hier die Griffrückseite, besitzen eine ausreichend rutschsichere Struktur. Das hochwertige Stahlmagazin schließt mit einer Kunststoffbodenplatte ab und ist praxisgerecht markiert. Der Lauf der Pistole kippt beim Öffnen des Verschlusses zum Entriegeln ab.

Das Magazin für Waffenbesitzer


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5 P320 zu uns. Einige Modelle konzipierte Die zentrale Rolle spielt dabei der man ausschließlich für den US-Markt. modulare Aufbau der P320. Dieser erDie P320 FDE Compact gehört zu den möglicht das Anpassen an verschiesogenannten „US-Modellen“. Die Waffe dene Handgrößen sowie Einsatzzwefür diesen Beitrag stellte uns freundcke. Auch waffenrechtlich bietet die licherweise die Firma The Duke zur P320 eine Besonderheit. BekanntermaVerfügung. Diese schickte eine Versißen bilden bei Selbstladepistolen das on im Kaliber 9 mm Luger. Alternativ Griffstück, der Lauf und der Verschluss gibt es die P320 FDE Compact ebenfalls die wesentlichen Waffenteile. Bei der in den Kalibern .357 SIG, P320 wird das im Poly.40 S&W sowie .45 ACP. mergriffmodul sitzende Statt Griffrücken Das sandfarbene FDEwird das Griffmodul Stainless-Stahl-Chassis Finish (Flat Dark Earth) an Stelle des klassischen komplett getauscht Griffstücks ein wesentprägt das äußere Erscheinungsbild. Der Lauf, liches Waffenteil. Dieses die Bedienelemente und das Magazin trägt auch die Seriennummer, die in eipräsentieren sich in schwarzem Finish. nem kleinen Fenster im Griffmodul von Die P320 FDE Compact verfügt über eiaußen sichtbar wird. Warum ist das so? nen 99 mm langen Lauf sowie ein dopAnders als bei den Konkurrenten kann pelreihiges Magazin, das 15 Patronen in man das Chassis, das die Abzugsmecha9 mm Luger aufnimmt. nik enthält und an der Oberseite auch Wichtige Unterschiede. Während die die Führungsschienen für den Schlitzuvor genannten Mitbewerber sich in ten aufweist, ohne Werkzeug aus dem vielen Punkten ähnlich sind, so zum Polymergriffmodul entnehmen. Nach Beispiel bei den austauschbaren Griffdem Abnehmen des Schlittens lassen stücken, gehen die SIG-Sauer-Konsich der links sitzende Zerlegehebel strukteure andere Wege. vollständig aus dem Griffmodul ziehen

und danach das Edelstahl-Chassis einfach herausnehmen. Durch diese Lösung kann das Polymergriffmodul, das waffenrechtlich kein wesentliches, erlaubnispflichtiges Waffenteil darstellt, einfach ausgewechselt werden. Statt Griffstückrücken, wechselt man bei der P320 gleich das ganze Griffmodul, um die Anpassung an die jeweilige Schützenhand vorzunehmen. Es gibt jeweils drei Rahmengrößen: Small, Medium und Large. Werkseitig werden die Waffen mit dem Medium-Griffmodul ausgeliefert, das für eine durchschnittlich große Männerhand passt. Die P320 FDE Compact hat eine praxisgerechte Nachtvisierung. Kimme und Korn werden jeweils in einem Schwalbenschwanz geführt. Der von Punkten flankierte rechtwinkelige Kimmeneinschnitt ist 4 mm breit. Durch die Schwalbenschwanzführung lässt sich das Visier in der Seite einfach korrigieren. Das 3,55 mm breite Balkenkorn kann aufgrund seines Sitzes im Schwalbenschwanz leicht ausgetauscht werden, etwa um eine Höhenkorrektur vorzunehmen. Die Visierung an der Testpistole zeigte sich bei einer Distanz von 25 m auf Fleck justiert. Die Visierung der P320 FDE Compact stellt einen guten Kompromiss dar, der sowohl für das präzise Schießen als auch für rasche Schussfolgen taugt. Bewährtes. Der Lauf besitzt – wie bei SIG-Sauer-Pistolen gewohnt – ein makellos gearbeitetes Innenprofil. Das Gleiche gilt auch für das Patronenlager und die Lauframpe. Die P320 gehört zu den modernen Pistolen deren Handhabung man getrost als „narrensicher“ bezeichnen kann. Es sind lediglich

Technische Daten und Preise

4 Die 5 6

P320 Compact nutzt ein Schließfedersystem, das aus zwei übereinander geschobenen Federn besteht. Die Oberseite des Schlittens ist seitlich abgerundet. Kimme und Korn sitzen in Schwalbenschwanzführungen. Die in mattem Schwarz gehaltenen Bedienelemente liegen eng am Griffstück.

09/2018

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Hersteller

SIG Sauer Inc., USA, www.sigsauer.com

Importeur

The Duke, www.theduke.de

Modell

SIG Sauer P320 FDE Compact

Waffenart

Selbstladepistole

System

Rückstoßlader

Kaliber

9 mm Luger

Lauflänge

3,9" (99 mm)

Visierung

Combat-Visierung mit Dreipunktmarkierung

Magazin

15 Patronen

Abmessungen

183 mm×33 mm×134 mm

Gewicht

731 g (ungeladen)

Werkstoff

Stahl, Kunststoff

Preis

849 Euro

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Selbstladepistole SIG Sauer P320 FDE Compact

7 7 Die Zwei-Punkt-Kimme kann im Schwal-

sicherheit

benschwanz seitlich verschoben werden. Der Kimmeneinschnitt ist 4,0 mm breit.

8 8 Das

Balkenkorn mit Punktmarkierung kann aufgrund der Schwalbenschwanzführung einfach getauscht werden.

drei manuell zu handhabende BedienDie P320 gehört damit zu den verriegelelemente vorhanden: der beidseititen Rückstoßladern mit einem modifige und eng am Griffmodul anliegende zierten Browning-System, das man in Verschlussfanghebel, der für LinksFachkreisen als Browning-Petter-SIGhänder umsteckbare MaKonstruktion bezeichnet. gazinlöseknopf sowie der Dieses Funktionsprinzip Die SIG P320 nutzt links am Griffmodul sithat sich in der Praxis als die Konstruktion zende Zerlegehebel. extrem zuverlässige und Browning-Petter-SIG dennoch kostengünstige Gemeinsam mit fast allen Mitbewerben hat Lösung erwiesen. Die Fedie P320 das Funktionsprinzip: Der abderführungsstange reicht über die gekippende Lauf verriegelt im Auswurfsamte Länge und stützt sich rückwärtig fenster mit dem kantigen Block, der das auf der Steuerkulisse sowie vorne im Patronenlager beherbergt. An der LaufSchlitten ab. Die P320 Compact besitzt unterseite sitzt die offene Steuerkulisse. anders als die Full-Size-Version eine

Konstruktion mit zwei Schließfedern und zwei Federführungen, die sich ineinanderschieben. Das Schlagbolzenschloss wird beim Repetieren fast vollständig vorgespannt, der Abzug führt nur noch eine minimale Spannstrecke vor dem Auslösen des Schusses aus. Anders als etwa Glock, verzichten die Konstrukteure bei der SIG Sauer P320 auf eine Sicherheitsklinke im Abzugszüngel. Der Abzug löste bei der Testpistole nach dem Überwinden von 2840 g aus (Mittelwert aus fünf Messungen mit dem Lyman-Prüfgerät). Durch den deutlich spürbaren Druckpunkt lässt sich dieser Abzugswiderstand gut beherrschen. Der kurze Rückstellweg (Trigger Reset) der P320 FDE Compact erlaubt extrem rasche Schussfolgen. Die sichere Handhabung unterstützen breite Griffrillen. Die schräg gestellten Rillen befinden sich jeweils vorn und hinten an den Schlittenflanken. Das Griffmodul besitzt auf der Unterseite des Dust Cover die heute übliche Picatinny-Schiene nach MILSTD M1913. Dies erlaubt eine einfache Montage von Zubehör, wie Leuchten oder Laserzielgeräten, soweit waffenrechtlich zulässig. Der Magazinschacht ist für einen schnellen Magazinwechsel ausreichend weit gestaltet. Das Magazin wird sicher darin fixiert. Seine Kunststoffbodenplatte schließt mit der Unterseite des Griffmoduls bündig ab. Benutzerfreundlich zeigt sich die P320 auch beim Zerlegen, das ohne Werkzeug möglich ist. Nach der Sicherheitsüberprüfung arretiert man mit dem Fanghebel den Schlitten in seiner hinteren Position. Danach schwenkt man den Zerlegehebel um etwa 90° nach unten und der Schlitten kann nach vorne abgezogen werden. Nach dem Ausklinken der Schließfeder lässt sich der Lauf nach hinten herausheben. Zum Zerlegen muss man den Abzug nicht betätigen und natürlich ist das Zerlegen nur bei entnommenem Magazin möglich, was ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleistet. Bekannte Qualitätsmerkmale. Die Testpistole verfügt über eine gelungene Lauflagerung. Die Verarbeitung aller Waffenteile entspricht dem gewohnt hohen Standard von SIG Sauer. Geliefert wird die P320 FDE Compact im schwarzen Kunststoffkoffer mit

9 Die zum Reinigen in ihre Hauptbestand9 68

teile zerlegte P320 FDE Compact. Das Zerlegen erfolgt ohne Werkzeug.

Das Magazin für Waffenbesitzer


sicherheit

Ballistische Leistung einiger Laborierungen in 9 mm Luger in der SIG Sauer P320 FDE Compact Hülse

Geschossgewicht [gr/g]

Geschosstyp

v0 [m/s]

E0 [J]

Fiocchi

115/7,5

FMJ-HP

328

401

Magtech

115/7,5

JHP

339

428

Speer

115/7,5

Gold Dot HP

344

441

Winchester

115/7,5

FMJ-RN

329

403

Geco

124/8,0

Hexagon

327

430

Magtech

124/8,0

FMJ-RN

320

411

Sellier & Bellot

124/8,0

FMJ-RN

325

424

Speer

124/8,0

Gold Dot HP

331

440

Winchester

147/9,5

TC

294

412

Hinweis: Die v0-Werte wurden mit einer Messanlage der Firma Weinlich ermittelt.

Reservemagazin, Bügelschloss, Bedieverdient die P320 FDE Compact die nungsanleitung und Gürtelholster aus Note „sehr gut“. Bei einer Dienstpistole Kunststoff. kommt diesem Aspekt eine zentrale BePositives auf dem Schießstand. Gedeutung zu. Beim Schießen von Dubletschossen hat der Autor auf die Distanz ten lässt sich die P320 Compact gut im von 25 m. Der sitzend aufgelegte AnZiel halten und schlägt kaum hoch. Die schlag bedingt zwangsläufig noch eierzielten Fünf-Schuss-Streukreise laniges an Schützenstreugen zwischen 63 mm und ung. Unter den insgesamt 105 mm. Die engste GrupDie P320 Compact neun Laborierungen im pe von 63 mm lieferte die überzeugt durch Test befanden sich dem Speer Gold Dot mit dem tadellose Funktion Einsatzzweck der P320 124-gr-Geschoss, gefolgt entsprechend auch vier von der Geco Hexagon soPatronensorten mit Hohlspitzgewie der 147 gr Winchester Kegelstumpf schossen. Dazu kamen drei klassische (beide jeweils unter 75 mm). Unter der Laborierungen mit VollmantelrundMarke von 95 mm blieben alle weitekopfgeschossen sowie zwei typische ren Laborierungen mit Ausnahme der Target-Patronen: die Geco Hexagon soSellier & Bellot aus der Schüttpackung. wie die Winchester mit 147 gr schwerem Die Streukreise vergrößerten sich mit Vollmantel-Kegelstumpf-Geschoss. der S&B-Patrone auf 105 mm. Mit dieser Während des gesamten TestschieSchussleistung kann die P320 Compact ßens traten keinerlei Funktionsstörunproblemlos gegen die derzeitigen Mitgen auf. In puncto Funktionssicherheit bewerber bestehen. 3

q q Der

Lauf der SIG-Sauer-P320-Pistolen wird direkt im Schlitten geführt. Die Lauflagerung ist tadellos ausgeführt.

DWJ-Fazit

3 Mit

dem Modell P320 FDE Compact legt SIG Sauer eine zum permanenten Führen taugliche moderne Defensivpistole vor, eingerichtet für die populäre Patrone 9 mm Luger. Äußerlich prägt das seit einigen Jahren auch bei den heimischen Nutzern immer beliebter werdende FDE-Finish (Flat Dark Earth) das Erscheinungsbild. Im Polymergriffstück sitzt ein StainlessStahl-Chassis, das oben die Führungsschienen aufweist und den Abzugsmechanismus aufnimmt. Die Pistolen der Modellreihe P320 arbeiten als Rückstoßlader mit abkippendem Lauf mit offener Steuerkulisse. Die Verriegelung erfolgt im Auswurffenster per sogenanntem Browning-Petter-SIGVerschluss. Auf manuelle Sicherungen verzichtet SIG Sauer, was die P320 FDE Compact hinsichtlich der Handhabung denkbar einfach und sicher macht.

AUS DEN GLANZVOLLEN ZEITEN ÖSTERREICHS Stefan Schuy: Österreichische Revolver 1840 – 1918

Die schon sehr frühe Erprobung von Revolvern für die militärischen Verwendungen in Österreich begann 1848 mit Josef Ganahl in Innsbruck und endete mit August Rast unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg. Aus diesem Zeitraum wird eine breite Palette von 150 Exemplaren gezeigt, die aus ihren Werkstätten gekommen sind. Die Namen großer österreichischer Revolverfabrikanten werden vorgestellt und ihre Erzeugungen gezeigt. Umfassende Informationen über zivile und militärische Vorlagen, Erprobungsversuche sowie Ablehnung oder Einführung eines bestimmten Modells sind die Schwerpunkte. Zudem gibt es einen Überblick über Revolver- und Patronentaschen sowie Fangschnüre der k. u. k. Armee.

664 Seiten, unzählige SW- und Farbabbildungen sowie Zeichnungen und Tabellen, gebundene Ausgabe, Format: 30,0 × 21,0 cm, Bestell-Nr. 98-1246, 119,00 € BESTELLSCHEIN AUF SEITE 136. KONTAKT: Tel. +49 (0)7953 9787-0 E-Mail: vertrieb@dwj-verlag.de ∙ Onlineshop: www.dwj-medien.de

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NEU dwj Verlags-GmbH

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Selbstladebüchsen Windham Weaponry R11FTT und R11A4T

Kurz und gut

Mit dem Windham Weaponry in der R11A4T-Version kommt ein kurzes und extrem führiges AR-15 auf den deutschen Markt, das den Flair des Besonderen hat. Der R11FTT-Karabiner aus gleichem Hause ist prädestiniert für die Verwendung mit einer optischen oder optoelektronischen Zielhilfe.

sicherheit

3

STEFAN MENGE

Professionelle Anwender interessieren genau verarbeitet. Die Gehäusehälften sich zunehmend für kurze und sehr sitzen nahezu spielfrei aufeinander. führige AR-15-Waffen. Mit den ModelDie Zerlegebolzen der beiden Gehäuselen Windham Weaponry R11A4T und hälften lassen sich mit etwas KraftaufR11FTT, beide mit einschiebbarer M4wand ohne Zuhilfenahme von WerkSchulterstütze ausgestattet, kommen zeug eindrücken und verschieben. Die zwei besonders kurze Versionen mit manuelle Schließhilfe ist rechts an der 11.5"-Lauf auf den Markt. Die Helmut oberen Gehäusehälfte angeordnet. DiHofmann GmbH schickte rekt davor sitzt der Hülje ein R11A4T und ein senabweiser hinter dem Gewohnt R11FTT zum Testen. Auswerferfenster. hochwertige Windham Weaponry MoDie Waffe ist mit eidell R11FTT. Die Schulter- Qualität und Präzision nem Standardabzug ausstütze im M4-Stil kann gerüstet. Dieser bricht bei auf der Buffer Tube in sechs Positionen der Testwaffe nach einem kurzen Vorvor- und zurückgeschoben werden, weg ohne großes Kratzen und Ruckeln wodurch sich die Länge an den Schütnach dem Überwinden eines Widerzen anpassen lässt. Der A2-Pistolenstandes von 3600 g. Matchabzüge köngriff bietet eine sichere Handlage, kann nen eingebaut werden. aber gegen alle gängigen AR-15-Griffe Ein Standard-M4-Handschutz in getauscht werden. Das Modell R11FTT Carbine-Länge umhüllt den Lauf in ist prädestiniert für den Einsatz mit eiM4-Kontur. Ein Flattop-Gasblock, auf ner optischen oder optoelektronischen dessen Oberseite sich eine PicatinnyZieleinrichtung, eine Verwendung mit Schiene (MIL-STD-1913) zur Aufnahmechanischer Visierung ist möglich. me eines klappbaren Korns befindet, Der kompakte Windham Carbine ist schließt sich ans vordere Ende des solide verarbeitet. Es gibt keine groben Handschutzes an. Unter ihm arbeitet Werkzeugspuren oder Fertigungsgrate ein Carbine-DI-Gassystem. Auf einem an den Kunststoffteilen. Alles ist passGewinde (½ × 28 TPI) sitzt ein A2-Bird-

cage-Mündungsfeuerdämpfer. Der Lauf mit einem Drall von 1:9" verfügt über eine Laufverlängerung (Barrel Extension) mit M4-Zuführrampen. Windham Weaponry R11A4T. Grundsätzlich entspricht der A4T Carbine hinsichtlich Verarbeitung und Technik dem Modell FTT, lediglich die Visierung unterscheidet sich von der Schwesterwaffe. Der Karabiner verfügt über einen festen Kornträger und die damit verbundene Gasentnahme. Auf der Flat-Top-Picatinny-Schiene der oberen Gehäusehälfte sitzt ein abnehmbarer Tragegriff mit mechanischer, umfassend verstellbarer Kimme mit zwei unterschiedlich großen Bohrungen. Zieloptik. Wir erhielten den DreifachMagnifier von Bushnell in Verbindung mit einem Aimpoint CRO (Competition Rifle Optic) mit 2 MOA starkem Punkt und einer QRW2-Schnellspannmontage mit Spacer für AR-15-Flattop-Gehäuse. Neben einer QD-Montage mit vordefiniertem und fix eingestelltem Drehmoment gehören Flip-Open-Schutzkappen zum Lieferumfang. Hinter dem Aimpoint CRO instalierten wir auf der Picatinny-Schiene des Gehäuses den

Präzisionstest Windham Weaponry R11FTT Munition

Geschossgewicht Geschoss- Streukreis 100 m* [gr] form [mm] Remington Premier Match 52 BTHP 32 Hornady 52 BTHP 40 Sellier & Bellot Match 52 HPBT 43 Hornady American Gunner 55 HP 48 Geco Target 55 FMJ 59 Sellier & Bellot 140er-Schüttpackung 55 FMJ 90 TopShot Competition 55 FMJ-BT 73 Remington Premier Match 69 BTHP 51 Prvi Partizan/PPU 75 HPBT 56 *Alle Streukreise wurden unter Einsatz des Aimpoint CRO mit Bushnell-3×Magnifier, mit einer 5-Schuss-Gruppe je Munitionssorte ermittelt. Geschossen wurde sitzend aufgelegt auf zwei Squeezebags. Der Streukreisdurchmesser bezieht sich auf die am weitesten voneinander entfernt liegenden Schusslochmitten der jeweiligen 5-Schuss-Gruppe.

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1

1 Die

Schulterstützen der Windham-Waffen, hier das Modell R11FTT, lassen sich verstellen und so an den Schützen anpassen. Zum Lieferumfang gehören zehn Patronen fassende Stahlblechmagazine.

Das Magazin für Waffenbesitzer


sicherheit

neuen Transition-3×-Magnifier mit ßerdem kann man mit einem SchnellKippmontage. Klappt der Schütze dieverstellring am Ende des Okulars des sen hinter das Rotpunktvisier, sieht er Vergrößerungsmoduls den roten Punkt das Ziel dreifach vergrößert und kann des Aimpoints scharfstellen. Der Verüber eine größere Distanz agieren. Die trieb an den Fachhandel erfolgt über die Kippmontage des Magnifiers wird mit Helmut Hofmann GmbH. einer Sechskantmutter auf der PicaPraxistest. Die beiden Selbstlader von tinny-Schiene der GehäuseoberseiWindham funktionierten im Test mit te befestigt. Über die federgelagerte allen getesteten Munitionssorten anKippvorrichtung kann standslos. Mit 32 mm das Element bei NichtgeDurchmesser gelang die Bushnell-Magnifier brauch zur rechten Wafengste Treffergruppe mit vergrößert den fenseite geklappt werden. der Remington-FabrikpaWirkungsbereich Eine Montage mit der trone Premier Match mit Möglichkeit zum Weg52 gr schwerem BTHPklappen nach links ist kein Problem. Projektil, geschossen aus dem R11FTT Um das Absehen des Rotpunktgeräts unter Einsatz des Aimpoint CRO und im Vergrößerungsmodul zu zentrieren, des Bushnell-Magnifiers. Die Schusskann man, ähnlich einem Zielfernrohr, distanz betrug 100 m. Der Lauf mit dem am Höhen- und Seitenverstellturm 1:9"-Drall scheint prädestiniert für das Korrekturen vornehmen, bis der rote Verschießen von leichten Geschossen Punkt des Aimpoints mittig im Verzu sein, aber auch mit den 69 und 75 gr größerungselement zu sehen ist. Auschweren Projektilen ließen sich gute Treffergruppen erreichen. Alle getesteten Magazine – Mag2 Das Rotpunktvisier Aimpoint CRO mit Bushnell-Magnifier Transition 3× bildet pul PMAGs Gen2 und Gen3, HK HRMs eine praxistaugliche Kombination. und Standard-G.I.-Magazine – führten einwandfrei zu. Nach dem letzten Schuss wurde der Verschluss jedes Mal vom Verschlussfanghebel gehalten. Die passgenau verarbeitete Waffe und praxisgerechte Zieloptik passen gut zueinander, die Trefferergebnisse bescheinigen beiden Selbstladern ein gutes Präzisionspotenzial. Die Waffen funktionieren sicher mit verschiedenster Munition, sie sind führig und weisen 2 eine gute Ergonomie auf. 3

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Technische Daten und Preise Hersteller

Windham Weaponry, www.windhamweaponry.com Importeur Helmut Hofmann, www.helmuthofmann.de Vertrieb Fachhandel Modelle Windham Weaponry R11FTT, Windham Weaponry R11A4T Waffenart Halbautomatische Selbstladegewehre, Gasdrucklader mit Drehkopfverschluss und DI-Funktionsprinzip Materialien Aluminiumlegierung, Stahl, Kunststoff Kaliber .223 Remington Lauflänge 11.5" (Feld-Zug-Profil) Gewicht R11FTT: 2721 g R11A4T: 3016 g Länge 71,75 cm – 81,28 cm, Magazin2, 5, 10, 20, 30, 40, 60, 100 kapazität Patronen Abzugs3600 g widerstand Preise R11FTT: 1299 �, R11A4T: 1499 �, Aimpoint CRO: 699 �, Bushnell-Magnifier: 299,99 �

DWJ-Fazit

3 Die

beiden Testwaffen von Windham Weaponry funktionierten im Test störungsfrei. Die Präzision mit Matchpatronen kann sich, gerade im Hinblick auf den kurzen, nicht frei schwingenden Lauf, durchaus sehen lassen und ist mit einem guten Matchabzug sicher noch zu steigern. Die mattschwarze, kratzfeste, gegen Öl und Salzwasser resistente Oberfläche verleiht den Waffen ein unempfindliches Äußeres. Die kompakten Windham-Gasdrucklader mit durchdachtem Gesamtkonzept zum gerechtfertigten Preis sind für denjenigen geeignet, der ein führiges AR-15 sein Eigen nennen will.

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Ausrüstung KHS-Einsatzuhr Modell Inceptor

Sehr robust

Die Firma KHS Tactical Watches hat sich auf den Vertrieb sogenannter Einsatzuhren unter dem Logo „KHS“ spezialisiert. Das Angebot ist umfassend und reicht von Modellen zum Preis von um die 100 Euro bis zu solchen über 600 Euro. Neu im Angebot sind die Inceptor-Modelle für 129 oder 149 Euro.

sicherheit

3

HAR ALD TÖPFER

Was sind eigentlich „taktische EinVorteile im Einsatz. Das Einsatzfeld satzuhren“? Das fragt sich der normale von taktischen Uhren ist real und nicht Zivilist automatisch, wenn er diesen fiktiv, Mitglieder von polizeilichen Begriff hört. Die Antwort: Man versteht und militärischen Einheiten sind dadarunter Uhren, die dienstlich bedingt rauf angewiesen. Für entsprechende erhöhten Anforderungen unterliegen. Einsätze wählen sie als Einsatzuhren Leider sind der Begriff und die damit Armbanduhren wegen ihrer schnellen einhergehenden Merkmale aber nicht Ablesbarkeit sowie ihrer Robustheit. exakt definiert. Und so ist Man stelle sich einen Solin der Realität nicht imdaten im Einsatz vor, der Einsatzuhren, die mer Einsatzuhr drin, wo – um die Zeit bis zum BeIdentifikation Einsatzuhr draufsteht. ginn der Luftunterstütschaffen Das Unternehmen KHS zung festzustellen – auf aus Mülheim hat sich in sein Mobiltelefon schaut. seiner jungen Firmengeschichte allerWenn man einmal davon absieht, dass dings einen guten Namen mit den von Mobiltelefone aufgrund ihres großen ihm angebotenen Modellen gemacht. Energieverbrauchs praktisch täglich Dabei ist klar, dass man nicht nur auf nachgeladen werden müssen, was im Kundschaft aus Marine, Polizei, SonFelde schwer möglich ist, macht das dereinheiten oder Piloten schielt: NaSmartphone beim Einschalten zudem türlich weiß man auch um zivile Interso viel Licht, dass man nachts leicht die essenten, für die eine taktische Uhr ein eigene Position verrät. Gleiches gilt für erstrebenswertes Accessoire ist. Polizei, Sondereinheiten und andere

1 Das 2

1 72

Modell KHS Inceptor Steel mit Gehäuse aus Edelstahl und NATO-Band in Schwarz kostet 129 Euro. Ein robustes Quarzuhrwerk hält harte Beanspruchungen aus, der Sekundenanzeiger ist in Rot ausgeführt.

2

Berufsgruppen, die in rauer Umgebung arbeiten müssen und auf die genaue Uhrzeit angewiesen sind. Hier ist eine robuste Uhr stets das Mittel der Wahl. Als Anbieter hat sich die Firma KHS Tactical Watches aus Mülheim an der Ruhr im Segment der Einsatzuhren dank zuverlässiger und robuster Modelle einen guten Namen gemacht. Dabei ist es besonders erfreulich, dass die Uhren etwa der Modellreihe Enforcer, obwohl sie teilweise Merkmale von Luxusuhren aufweisen, mit Preisen zwischen 499 und 619 Euro (unverbindliche Preisempfehlung) durchaus erschwinglich sind. Jetzt hat der Anbieter mit der neuen Modellserie „Inceptor“ eine Zielgruppe mit deutlich kleinerem Budget ins Visier genommen. KHS Tactical Watches erweitert ab sofort sein Sortiment im Bereich der professionellen Einsatzuhren um eine Einstiegsklasse. Die KHS Inceptor ist auf der Grundlage der bewährten US-Armee-Spezifikation MIL-W-46374F für Spezialeinheiten konzipiert, bekannt auch als „GI Basic Field Watch“. Solche Uhren werden an die meisten Soldaten der USArmee als Teil der Ausrüstung ausgegeben. Laut Anbieter soll die Uhr Inceptor auch als Grundausrüstung wahrgenommen werden, als ein Arbeitswerkzeug, bei dem man sich auf die bewährten Merkmale einer Einsatzuhr in hochwertiger Ausführung verlassen kann. Zur Uhr gehört deshalb zum Beispiel ein robustes Quarzuhrwerk, das laut Anbieter selbst widrigen Umständen standhält, der Sekundenzeiger ist KHStypisch in Rot ausgeführt, sodass dieser für sekundengenaue Einsätze besser sichtbar ist. Ein stabiles Gehäuse aus robustem, matt gebürstetem Edelstahl ist die Basis der Uhr. Seine Oberfläche ist entweder silbern oder schwarz beschichtet. Das speziell gehärtete Mineralglas ist kratzunempfindlich. Die

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ALWAYS BRING IT

Qualität trifft Zuverlässigkeit

3 Uhr ist bis zu einer Wassertiefe von 3 Das Gehäuse ist schwarz beschichtet, die 10 m dicht. Die sehr leistungsstarke C1Krone komfortabel zu bedienen. Ziffern Leuchtmasse beleuchtet das Ziffernund Zeiger sind gut erkennbar. blatt und die Zeiger bei Nacht zuverlässig. Das Firmenlogo, der stilisierte Anbieter selbst nennt als Zielgruppe Adler in der Mitte der oberen Hälfte des ganz allgemein Interessenten mit Ziffernblattes, ist ebenfalls mit dieser „kleinem“ Budget. Dabei meint er naLeuchtmasse versehen. Die Uhr verfügt türlich vor allem jüngere Männer etwa über drei Zeiger und eine Datumsanzwischen 16 und 45 Jahren, die sich allzeige. Die Handhabung und die Bediegemein für Militärthemen, Waffen und nung der Funktionen sind einfach. Schießsport interessieren, natürlich Die Uhr verfügt bei geauch Mitglieder der Bunzogener Krone über eine deswehr und Polizei. Klar, Militärische Energieeinsparfunktion, dass hier Kunden angeSpezifikationen der Stromverbrauch ist sprochen sind, die sich als Basis dann um 70 % reduziert. über eine solche Uhr eben Die Uhr hat die Maße auch mit dem Militär oder 50 mm × 55 mm × 10,5 mm und wiegt leSpezialeinsatzkommandos identifiziediglich 133 g. Verschiedene Armbandren – eine Marketingstrategie die nicht varianten stehen dem Nutzer optional ungewöhnlich ist, denkt man etwa an zur Verfügung. das Geschäft mit Fußballtrikots wähKunden sollen sich mit Militäreinheirend einer Fußballweltmeisterschaft. ten identifizieren können. Wie KHS KHS ist bekannt für sein Angebot an diese Merkmale in der gewohnt hohen Uhren für verschiedene Themen und Qualität zum Kampfpreis von 129 Euro damit Identifikatonsbereiche für den realisieren konnte, bleibt das GeheimKunden. Zum fast gleichen Preis hat nis des Mülheimer Einsatzuhrenherdas Unternehmen vor rund anderthalb stellers. Auf jeden Fall dürfte dies bei Jahren eine Fliegeruhr, das Modell Airden Mitbewerbern auf Aufmerksamleader, auf den Markt gebracht (DWJ keit stoßen. Ab sofort sind die Uhren 11/2016). Nicht zuletzt tritt KHS als im Fachhandel sowie im KHS-InterSponsor von Top-Schützen und Großnetshop (www.khs.net) erhältlich. Der kaliberschießveranstaltungen auf. 3

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FRANKONIA DER TAURUSVERTRETER

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Ordonnanzwaffen Erprobungen des FAL in den USA

Reine Politik

Während des Zweiten Weltkriegs war die Entwicklung automatischer Waffen schnell vorangeschritten. Insbesondere das deutsche Sturmgewehr 44 und die Kurzpatrone 7,92 mm × 33 beeindruckten die Alliierten. So begannen die beteiligten Nationen kurz nach Kriegsende mit entsprechenden Versuchen.

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4

MICHAEL HEIDLER

Nachdem auch die Gegensätze der ehe­ maligen Verbündeten im Kampf gegen das Deutsche Reich immer klarer wur­ den, bildete sich 1949 auf westlicher Seite die NATO. Abschreckung und ständige Abwehrbereitschaft sollten die Freiheit und Sicherheit der Mitglie­ der garantieren. Schnell wurde klar, dass hierfür eine Standardisierung hinsichtlich Waffen, Taktik und Aus­ bildung notwendig war. Bereits 1947 hatten die USA, Kanada und Großbri­ tannien eine Vereinbarung zur Stan­ dardisierung ihres gesamten Kriegs­ materials getroffen. Die treibende Kraft dahinter war überraschenderweise der kleinste Partner – Kanada. Mit viel Überzeugungskraft wurde versucht, die USA und Großbritannien, welche vor allem in der Kaliberfrage völlig unter­ schiedliche Ansichten hatten, auf einen

gemeinsamen Nenner zu bringen. Denn günstig in der Herstellung, sehr einfach in den vergangenen Konflikten hatten und schnell feldmäßig zu zerlegen, zu­ die vielen unterschiedlichen Kaliber dem besaß es ein Wechselmagazin. 1947 der Infanteriewaffen für reichlich Pro­ wurde die Waffe im Kaliber 7,92 mm × 33 bleme beim Nachschub gesorgt. Auch dem britischen Verteidigungsministe­ konnten sich Einheiten verschiedener rium zur Erprobung angeboten. Die Nationen im Kampf nicht gegenseitig Engländer bevorzugten jedoch das mit Munition aushelfen. Kaliber .280/30, sodass Zu dieser Zeit entstand NATO-Partner wollen FN die Waffe abändern bei der Fabrique Nationale musste. Das Resultat er­ standardisiertes d'Armes de Guerre (FN) hielt die offizielle Be­ Kriegsmaterial im belgischen Herstal zeichnung „Fusil Auto­ eine zukunftsweisende matique Léger“ (leichtes Waffe. Es handelte sich dabei um eine automatisches Gewehr) oder kurz FAL. Weiterentwicklung des Selbstladege­ Erprobungen der U.S. Army. Zur selben wehrs SAFN 49, das bereits vor dem Zeit experimentierten die USA mit Earle Krieg unter der Leitung von Chefkon­ Harveys Modell T25. Die Erprobung die­ strukteur Dieudonné Saive entworfen ses Automaten im Kaliber 7,62 mm × 51 worden war, aber wegen des Einmar­ Anfang des Jahres 1950 in Aberdeen sches der Wehrmacht nicht mehr ge­ verlief jedoch aufgrund technischer fertigt werden konnte. Die Waffe war Probleme enttäuschend. Nachdem die

1

1 Dieser

2

US-amerikanische Soldat demonstriert auf der Quabbin Gunnery Range bei der Erprobung ein T48 aus der Fertigung von Harrington & Richardson mit aufgepflanztem Bajonett. Der Konkurrent: Das T44 (später M14) aus US-amerikanischer Fertigung war der direkte Gegenspieler des T48.

2 74

Das Magazin für Waffenbesitzer


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Amerikaner daraufhin das T44 (spä­ ter eingeführt als M14) favorisierten, schickten die Briten und FN einige ih­ rer FAL zur Erprobung an das U.S. Army Field Forces Board. Vom 22. August bis 29. Dezember 1952 wurden in Fort Ben­ ning (Georgia) diverse Versuche durch­ geführt, bei denen außer dem T44 und dem FAL alle anderen teilnehmenden Waffen nach und nach ausschieden. Noch im selben Jahr erhielt FN eine Bestellung über 3303 Waffen für eine umfangreichere Erprobung. Darin sollten auch einige Verbesserungsvor­ schläge der U.S. Army eingearbeitet sein. Die offizielle Bezeichnung lau­ tete nun „Rifle, Cal. .30 T48 FN“. Der größte Teil dieser Waffen besaß keine Dauerfeuerfunktion. Nur 200 Stück er­ hielten als Modell T48E1 einen schwe­ reren Lauf, ein Zweibein und einen Feuerwahlhebel für Sicher, Einzel­ und

Dauerfeuer. Der Bajonetthalter und die Führung für Ladestreifen entfielen. Im Dezember 1953 begaben sich die Tester aus Fort Benning nach Alaska. Die T44 und T48 sollten dort einem Vergleich unter arktischen Wetterbe­ dingungen unterzogen werden. Doch das Vorhaben war von Anfang an nicht wirklich neutral. Während die T48 (FAL) gänzlich unverändert antreten muss­ ten, waren die T44 in den Wochen da­ vor in der Springfield Armory bestens auf den Test vorbereitet worden. Unter anderem stand dort eine Kältekammer zur Verfügung. Diverse Änderungen, wie eine überarbeitete Gasentnahme oder innen geglättete Magazine waren notwendig, um die Waffen einwandfrei funktionieren zu lassen. Vor Ort kam es dann natürlich so wie es kommen musste: Die T48 „litten“ unter einer langsamen Schussfolge

und Zuführstörungen bedingt durch das Gassystem. Der FN­Konstrukteur Ernest Vervier wurde sogleich nach Alaska geschickt, um das Problem zu analysieren. Als Sofortmaßnahme half ein Aufbohren der Gasentnahme, doch damit schaffte er auch neue Probleme: Stärkerer Rückstoß, verfrühter Hülsen­ auszug, heftige Hülsenauswürfe und zahlreiche gebrochene Teile durch den höheren Druck im Gassystem füllten die Mängelliste. Nach diesem Desaster rückte eine Einführung des T48 bei den US­Streit­ kräften in weite Ferne. Anstatt nun mit den über 3000 Waffen eine eingehende Truppenerprobung durchzuführen, wurde ein Teil davon dem Versuchspro­ gramm zur Überprüfung des Konzepts einer Einheitswaffe zugeführt. Es sollte erprobt werden, ob ein Waffenmodell mit leichtem und mit schwerem Lauf die bisherigen Maschinenpistolen, Ge­ wehre, Karabiner und das leichte Ma­ schinengewehr ersetzen könnte.

Großbritannien und Kanada führen das FAL ein. Zur selben Zeit sah es da­

gegen in Europa anders aus. Großbri­ tannien hatte sich im Juli 1953 zur Ein­ führung des FAL entschlossen und auch das Standardisierungsvorhaben bei der Kaliberfrage war zu einem Ergebnis ge­ kommen. Auf der Small Arms Ammu­ nition Standardization Conference in Ottawa im Januar 1954 gab die NATO die Einführung der US­Patrone T65E3 als

3 Erprobung des T48 auf der Quabbin Gunnery Range, östlich von Springfield.

4 Eine der im Jahr 1952 bei FN für Erprobungen bestellten 3303 Waffen.

5 Gehäuse eines T48 aus FN-Fertigung. 6 Der charakteristische, aufwendig ge-

3

fräste, hölzerne Handschutz eines T48 aus belgischer FN-Fertigung.

4

5 09/2018

6 75


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Ordonnanzwaffen Erprobungen des FAL in den USA

„7.62 mm NATO“ bekannt. Im selben Monat entschied sich auch Kanada zur Einführung des FAL als „Rifle 7.62 mm FN(C1)“. Diese Entscheidung vorausah­ nend, hatten sich bei FN die Konstruk­ teure Dieudonné Saive und Ernest Ver­ vier schon zuvor an die Arbeit gemacht, das FAL für dieses Kaliber einzurichten. Die Waffe wurde dadurch etwas länger und schwerer. Für FN war die Einfüh­ rung in Großbritannien und Kanada ein bedeutender Schritt, denn auch andere NATO­Mitglieder zogen jetzt eine Ein­ führung ernsthaft in Erwägung. Erneute Versuche in den USA. Wäh­ renddessen standen die USA mit ih­ rer schlechten Einschätzung des FAL etwas alleine da. Um eine endgültige Entscheidung treffen zu können, sollte die Konstruktion überarbeitet werden und anschließend eine Versuchsfer­ tigung im eigenen Land durch zivile Hersteller anlaufen. Hierfür war jedoch zunächst eine Übertragung sämtlicher Fertigungsunterlagen vom metrischen in das angloamerikanische Maßsystem notwendig. Zudem musste die Ferti­ gung den US­militärischen Standards, den spezifischen Arbeitstechniken und den dort verwendeten Materialien an­ gepasst werden. Am 26. Mai 1954 reisten Vertreter der Springfield Armory im Rahmen des American­British­Canadian Pro­ gram (A­B­C) zu einer Konferenz nach Kanada, um das weitere Vorgehen bei der Konvertierung der belgischen Un­ terlagen abzustimmen. Allen Beteilig­ ten war klar, dass diese Aufgabe kei­ ne leichte sein würde. Die staatliche Firma Canadian Arsenals Ltd. hatte damit bereits nach der Entscheidung zur Einführung des FAL begonnen. Auf US­amerikanischer Seite wurde nun zusätzlich die Springfield Armory da­ mit beauftragt und am Ende sollten beide Ergebnisse zur Überprüfung mit­ einander verglichen werden. Doch nachdem man in Springfield wegen der T44E4­Entwicklung schon ausgelastet war, wurde die zivile High Standard Manufacturing Company in Hamden/Connecticut mit ins Boot ge­ holt. Die Firma sollte nun die Zeich­ nungen umrechnen und Verbesserun­ gen einfließen lassen, anschließend

zwölf Waffen nach eben diesen neuen Plänen fertigen und sie bis September 1954 abliefern. Die Arbeiten zogen sich aber länger als erwartet hin, sodass das erste in den USA gebaute T48 erst am 9. Mai 1955 in Springfield erfolgreich probegeschossen werden konnte.

Hersteller

für

Kleinserie

gesucht.

Nun war es an der Zeit für die ange­ strebte Kleinserienfertigung einen zi­ vilen Hersteller zu finden. Zwei Firmen zeigten Interesse und gaben ihre Ge­ bote ab: die Harrington & Richardson Arms Company (H&R) aus Worcester/ Massachusetts und der Landmaschi­ nenhersteller International Harvester. Letztlich fiel die Wahl auf H&R und am 16. Juni 1954 wurde der Auftrag (DA­ 19­020­ORD­3436) über 500 T48 er­ teilt. Der vereinbarte Stückpreis betrug 2392 US­Dollar. Alle Waffen erhielten den normal schweren Lauf, nur we­

nige zusätzlich einen Feuerwahlhebel für Dauerfeuer. Zur gleichen Zeit be­ gann in Springfield die Fertigung von 500 T44E4 mit Unterstützung durch die Mathewson Tool Company. Interessanterweise mietete H&R ei­ nige Büroräume bei Canadian Arsenals Ltd. an und die Kanadier unterstützten das US­amerikanische Team bei den Vorbereitungsarbeiten. Die kanadi­ schen Unterlagen waren weitaus um­ fangreicher, detaillierter und exakter als diejenigen von High Standard. So­ mit unterscheiden sich auch die Waffen in einigen Details, am deutlichsten am Abzug: Er ist bei den T48 von H&R kür­ zer und gebogener als bei den Waffen von High Standard. Auch hatte H&R das verbesserte kanadische 20­Patronen­ Magazin mit verstärktem Rücken über­ nommen, sodass die Magazine beider Modelle nicht austauschbar sind. Die

7

7 Ein T48 von Harrington & Richardson in

feldmäßig zerlegtem Zustand. beiden Konkurrenten im Vergleich. Das T44 (oben) wurde im Jahr 1957 als M14 bei der U.S. Army eingeführt. Das T48 (FAL) war damit aus dem Rennen.

8 Die

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8 Das Magazin für Waffenbesitzer


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Es gab anfangs ein paar Probleme mit Kleinteilen, die man schnell behob. Danach wurde ein intensiver und di­ rekter Vergleich T48 gegen T44E4 an­ gekündigt, sozusagen die endgültige Entscheidung. Doch eben diese brachte das Schießen in Fort Benning und beim U.S. Marine Corps Development Cen­ ter in Quantico nicht. Stattdessen kam man zu dem Ergebnis, dass beide Waf­ fen gleich gut seien und nur minimale Unterschiede bestünden.

Am Ende eine politische Entscheidung.

9

Stempelung auf den Waffen von High vorläufige Rangfolge laut Bericht fol­ Standard lautet rechts „High Standard gendermaßen aus: 1. T44; 2. T48 (FN); 3. Corp. Hamden Conn.“ und links „RIF­ T48 (High Standard). LE CAL .30 T48“. Die H&R­Waffen sind Erst als im Sommer eine Delegation rechts gestempelt mit „Harrington & die FN­Werke und anschließend die Richardson Inc. Worcester, Mass.“ und Royal Small Arms Factory in Enfield auf der linken Seite mit Lock besuchte, lernten „Rifle Cal 30 T48“. Zum Ende der Tests die Amerikaner wie sich T48 contra T44E4. Im das Problem einfach be­ ein enges Winter 1954/55 stand heben ließ: Die Englän­ nochmals ein Arktistest Kopf-an-Kopf-Rennen der hatten seitlich flache, mit den T44E4 der Ma­ zickzackförmige Rillen in thewson Tool Company und den T48 den Verschluss gefräst (Sand Cuts). von High Standard an. Beide Modelle Nach Auslieferung der ersten 100 funktionierten in der Kälte einwand­ von H&R gefertigten T48 im August frei. Im April ging es weiter mit einer 1955 wurden davon zehn Stück nach eingehenden Erprobung in Fort Ben­ Aberdeen Proving Ground geschickt. ning. Doch hier versagten die T48 im neuen Combat­Course­Test. Die ge­ 9 Hier demonstriert ein US-Soldat den Abschuss einer M29-Gewehrgranate vom ringen Fertigungstoleranzen mach­ ten die Waffen anfällig für Staub und T48. Dazu ist auf dem Lauf der Waffe ein Sand. Letztlich musste der Test sogar Gewehrgranatgerät angebracht worden. abgebrochen werden. Die T44 dagegen q Harrington & Richardson lieferte die ersschnitten sehr gut ab. Somit sah die ten bestellten T48 im August 1955 aus.

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Da kein Modell deutlich unterlegen war, wollte niemand die Sache entscheiden und so wurde die Verantwortung wei­ tergereicht. Auf der einen Seite stan­ den die NATO­Partner, die auf eine Einführung des FAL drängten, und auf der anderen das U.S. Ordnance Depart­ ment, das gerne dem T44E4 den Vorzug geben wollte – eine politisch durchaus schwierige Entscheidung. Die zustän­ digen Stellen machten sich nochmals an die Arbeit, um alle verfügbaren Be­ richte zu prüfen und auszuwerten. Das alles dauerte fast ein ganzes Jahr und am Ende war trotzdem kein deutlicher Sieger gefunden. Schließlich entschie­ den Kleinigkeiten zugunsten des T44E1: Das T48 und das T44 sind besser als das M1. Das T44 ist 450 g leichter als das T48 und das M1. Das T44 besteht aus weniger Teilen. Das T44 lässt sich mit weniger Werkzeug zerlegen als das T48. Das T44 hat nur eine Stellung der Gasentnahme, das T48 dagegen drei. Die Ähnlichkeit des T44 zum M1 macht die Umbewaff­ nung und die Ausbildung einfacher. Ein weiteres, gerne erwähntes Ar­ gument stellte sich im Nachhinein als falsch heraus: Angeblich hätten für das T44 bereits vorhandene Maschinen aus der M1­Fertigung verwendet werden können, während für das T48 eine um­ fangreiche Neuanschaffung und Ein­ richtung notwendig gewesen wäre. Und so kam es, dass der Secretary of the Army Wilbur H. Bruckner am 1. Mai 1957 die Einführung des T44E4 und T44E5 (Heavy Barrel) als M14 und M15 offiziell verkündete. Das T48 (FAL) war damit aus dem Rennen. Die NATO­ Partner zeigten sich über die Entschei­ dung enttäuscht. Als positives Ergebnis dieser Zeit blieb dagegen die Einfüh­ rung der 7,62­mm­Patrone als NATO­ Standard. Sämtliche T48 wurden erst eingelagert und in späteren Jahren ein Großteil davon verschrottet. 4 Dank an: Springfield Armory NHS und U.S. Marine Corps Museum Quantico.

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Taschenpistole Beretta M 90

Kaum Erfolg

Berettas erste Double-Action-Pistole hat eine starke Ähnlichkeit mit der Walther PP. Allerdings gibt es auch einige Unterschiede zum deutschen Gegenstück, wie zum Beispiel einen Schlittenfanghebel bei späteren Modellen. Wir stellen die Beretta M 90 im Kaliber 7,65 mm Browning vor.

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GERHARD ORTMEIER M.A . & DR. LUDWIG HOFMANN

Spätestens seit dem Modell 1920 hatten die Beretta-Pistolen aufgrund des oben frei liegenden Laufs eine unverkennbare Silhouette. Dieses technische Merkmal sollte einen ungehinderten Auswurf der leeren Hülse gewährleisten. Ende der 1960er-Jahre verabschiedete sich das italienische Unternehmen von diesem Design. Im Gegensatz zu den bisherigen Modellen ist der Schlitten der neuen Pistole bis auf das Auswurffenster geschlossen. Zudem besaßen alle bis zu diesem Zeitpunkt nur ein Single-Action-Abzugssystem. Die neue Pistole hatte einen Spannabzug. Im Vergleich zu den meisten anderen Firmen begann Beretta erst spät mit der Entwicklung einer Double-ActionWaffe. Das Single-Action-Abzugssystem galt bei Taschenpistolen schon seit der Einführung der Walther PP mit ihrem Spannabzug im Jahre 1929 als veraltet. Ende der 1930er-Jahre wurde die Spannabzugspistole Walther P. 38 als Standardwaffe der Wehrmacht eingeführt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kamen ab 1954 mit der Smith & Wesson M 39 großkalibrige Double-Action-Pistolen in Mode. Ähnlichkeiten mit der Walther PP. 1968 entstanden bei der Firma Beretta die Prototypen einer neuen Double-ActionPistole. Schon im Oktober desselben Jahres begann deren Produktion. Die Fertigung fand jedoch nicht am bisherigen Herstellungsort, im norditalienischen Gardone Val Trompia, statt, sondern in den neuen Werkhallen in der Via Prenestina in Rom. Beretta nannte die Waffe „Modell 90“. Mit ihr wurde eine klassische Taschenpistole mit außen liegendem Hahn geschaffen. Das Vorbild für diese Waffe war, hinsichtlich Design und Gesamtkonzept, eindeutig die Walther PP. Deren Linienführung übernahmen die Beretta-Konstrukteure, ebenso die abgerundeten

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Teile und den aus einem Stück gefrästen gebracht. Vor allem die MündungsparSchlitten. Die M 90 besitzt, wie die PP, tie des Modells 90 ist der der Walther PP recht ähnlich. Ein Konstruktionseinen fest stehenden Lauf mit darauf geführter Schließfeder. Der Schlitten detail hatte auch Ähnlichkeit mit der des Modells 90 ähnelt Mauser Hsc: So verläuft dem der Polizeipistole der vordere Teil des AbTaschenpistole war von Walther. Es besitzt zugsbügels schräg zur Berettas erste ein konventionelles AusLaufmündung. Der Abwurffenster auf der rech- Double-Action-Waffe zug ist vollkommen frei ten Waffenseite. stehend, geschützt durch Auf der Oberfläche des Schlittens den Abzugsbügel. Der links oben liebefindet sich eine breite, angefräste, gende Magazinhalter erinnert stark an gerippte Visierschiene, sodass das Licht die meisten Varianten der Walther PP. nur schwach reflektiert wird. Darauf Selbst Winkel und Größe des Griffs, sind ein ebenfalls angefrästes Korn und und damit auch die Handlage, zeigen eine seitlich eingeschobene Kimme andie große Ähnlichkeit zu ihrem Vorbild.

1 Der 2 3 1

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Auszieher der Beretta M 90 dient auch als Ladestandanzeiger. Das Vorbild war eindeutig die Walther PP. Geliefert wurde die relativ früh produzierte Beretta M 90 in einer festen Pappschachtel. Darin befindet sich auch die Bedienungsanleitung.

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4 4 Auf

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der breiten, angefrästen, gerippten Visierschiene ist die seitlich eingeschobene Kimme zu sehen. Auch dieses Merkmal ist ähnlich wie bei der Walther PP. Die Mündungspartie der Beretta M 90 sowie das angefräste Korn. Laut Beschussstempel „XXV“ wurde die Waffe im Jahre 1969 beschossen.

Das Modell 90 besitzt einen Rückspringhahn. Eine vom Abzug gesteuerte Sicherung verhindert, dass der Hahn den Schlagbolzen treffen kann, wenn der Abzug nicht durchgezogen ist. Man kann die Beretta-Pistole also mit einer Patrone im Lauf tragen, ohne Gefahr zu

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5 laufen, dass sich bei einem Sturz des Schützen oder wenn die Pistole auf den Boden fällt, sich ein Schuss löst. Die Griffschalen bestehen aus Kunststoff mit dem Emblem des Beretta-Werks in Rom. Zudem hat die Waffe links eine Daumenauflage. Diese steht nur etwas hervor, sodass sie auch Linkshänder nicht stören kann.

im Kaliber 7,65 mm Browning produziert worden. Die Kaliber .22 l.r. und 6,35 mm Browning wurden als ungeeignet für eine mittelgroße Verteidigungspistole betrachtet. Zudem glaubten die Beretta-Konstrukteure, dass die Pistole mit ihrem aus Leichtmetall gefertigten Griffstück für das stärkere Kaliber 9 mm kurz nicht geeignet sei. Zwar wurden die Griffstücke der Walther PP von 1933 bis 1943 in Zella-Mehlis für alle Kaliber neben Stahl auch aus Duraluminium gefertigt, in der Nachkriegszeit produzierte Walther aber keine Exemplare mehr in 9 mm kurz mit Leichtmetallgriffstück.

Deutliche Unterschiede zur Walther PP. Im Gegensatz zur Walther PP, die

in den Kalibern .22 l.r., 6,35 mm und 7,65 mm Browning sowie 9 mm kurz geliefert wurde, ist das Modell 90 – abgesehen von Prototypen im Kaliber 9 mm kurz und 9 mm Ultra – ausschließlich

7 Auch 8 7

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von oben hat die Beretta M 90 große Ähnlichkeit mit der Walther PP. + 9 Im Gegensatz zu dem deutschen Vorbild sind die Griffschalen der BerettaPistole auf der linken Seite mit einer Daumenauflage ausgestattet. Insgesamt wirkt sie zudem moderner als die PP.

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Taschenpistole Beretta M 90

Der Abzug des Modells 90 ist verchromt. Der Lauf ist bei beiden Modellen am Griffstück fest eingefügt. Im Gegensatz zur Walther PP kann man beim Modell 90 den Lauf etwas leichter vom Griffstück trennen. Während die meisten Walther PP für Zentralfeuerpatronen einen Signalstift als Ladeanzeiger besitzen, übernimmt diese Aufgabe beim Modell 90 der Auszieher. Wenn sich eine Patrone im Lauf befindet, ragt dieser aus dem Verschlussstück hervor. Dadurch ist der Ladezustand der Waffe fühlbar oder durch die rote Farbe an der Oberseite des herausragenden Ausziehers erkennbar. Das charakteristische Kennzeichen beider Pistolen ist der außen liegende Hahn. Im Gegensatz zur Walther-Pistole mit runder Hahnkontur, ist diese beim Beretta-Modell eckig und weist einen hinten liegenden Sporn mit einer gerippten Stelle auf. Auch bei der Sicherung ging Beretta eigene Wege. Statt der bei Walther im Schlitten angebrachten Entspannsicherung befindet sich bei der BerettaPistole hinter der linken Griffschale eine Hebelsicherung. Somit war dieser beim Durchladen der Waffe nicht im Wege. Im Gegensatz zur Walther PP ist die M 90 gesichert, wenn der Hebel nach oben gedrückt ist. Die Hebelsicherung blockiert nicht nur den Hahn, sondern sperrt auch den Schlitten und hält ihn in der hinteren Stellung fest. Damit kann man die Waffe gespannt und gesichert tragen – auch wenn diese Trageart bei kleinen Taschenpistolen nicht üblich ist. Sie werden in der Regel entspannt und entsichert geführt. Bei der ersten Auslieferung des Modells 90 im Jahre 1970 fehlte ein automatischer Schlittenfang, der den Verschluss nach dem letzten Schuss hinten hält. Wenn man die Abgabe der eigenen Schüsse im Feuergefecht nicht mitzählte, konnte man das Modell 90 auch leer abschlagen. Um ein Nachladen mittels eines Reservemagazins schneller und sicherer zu gestalten, konstruierten die Ingenieure von Beretta im Laufe der weiteren Entwicklung einen automatischen Schlittenfang. Der herausragende Hebel wurde links über dem Magazinhalter angebracht. Dies ist eine deutliche Verbesserung gegenüber der Walther PP: Bei dieser ist zwar ein Schlittenfang vorhanden, allerdings ohne Hebel. So muss das Verschlussstück nach dem Magazinwechsel etwas zurückgezogen werden, um es dann nach vorne schnellen zu lassen.

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q q Beretta w e

M 90 in entsichertem Zustand. Der Sicherungsflügel zeigt nach unten. Beretta M 90 in gesichertem Zustand. Der Sicherungsflügel zeigt nach oben. Die Beretta M 90 zum Reinigen zerlegt. Ihr Grundaufbau ist sehr einfach.

Kein großer Erfolg. Die neue Pistole war als Taschenpistole für den Behördenund Zivilbedarf in Europa gedacht. Dort waren Waffen im Kaliber 7,65 mm Browning, vor allem bei der Polizei, beliebt. Zu diesem Zeitpunkt waren in Europa in diesem Verkaufssegment die Walther-Modelle PP und PPK weit verbreitet. Trotz oder gerade wegen ihrer Ähnlichkeit mit den Pistolenmustern von Walther fiel das Modell 90 durch. Die meisten Käufer wollten eine Originalwaffe von Walther, keine Kopie. In den USA musste eine Taschenpistole für die Selbstverteidigung mindes-

w tens für die Patrone 9 mm kurz eingerichtet sein. Die italienische Waffe fiel also auch auf dem US-Markt durch. Insgesamt wurden von 1970 bis zum März 1982 22 000 M 90 produziert. Zerlegen und Zusammensetzen. Nach der obligatorischen Sicherheitsüberprüfung nach dem Entfernen des Magazins wird der Schlitten nach hinten gedrückt, bis er von der Hebelsicherung gehalten wird. Dann wird der Zerlegehebel, der sich an einer Ausnehmung des Griffstücks über dem vorderen Ende des Abzugsbügels befindet, nach vorne und nach oben bis zu dessen Anschlag bewegt. Das rückwärtige Ende des Zerlegehebels trägt den Auflaufblock für den Schlitten. Nun hält man den Schlitten fest, die Sicherung wird nach unten gedrückt und der Schlitten bis zum Anschlag zurückgezogen. Dann wird er nach oben angehoben, so-

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Technische Daten und Merkmale Funktionsprinzip/ Verschluss Kaliber Abmessungen Gewicht Munitionszuführung Kadenz Sicherungen Finish Griffschalen

Halbautomatischer Rückstoßlader mit fest stehendem Lauf, unverriegeltem Feder-Masse-Verschluss (kraftschlüssig verriegelter Verschluss) und außen liegendem Hahn; SA/DA 7,65 mm ×17 (HR); 7,65 mm Browning; .32 ACP Länge: 16,8 cm; Höhe: 11,2 cm (mit Visier und Magazinboden); 10,3 cm (ohne Visier und Magazin); Lauf: 9,2 cm 550 g Seitlich gehaltenes, einreihiges, zerlegbares Griffstückstangenmagazin für 8 Patronen; zunächst kein Schlittenfang (später automatischer Schlittenfang mit außen stehendem Hebel) 30 bis 40 Schuss/min, praktisch Linksseitige Hebelsicherung blockiert den Hahn in gespanntem oder entspanntem Zustand und den Schlitten in 2 Stellungen; Rückspringhahn Schlitten brüniert; Leichtmetallgriffstück eloxiert; Lauf aus rostträgem Stahl; Abzug verchromt Schwarze, zweiteilige Plastikgriffschalen mit linker Daumenauflage; Emblem von P. Beretta Armi in Rom

r

t dass die Führungsleiste des Schlittens eloxiert. Wegen ihrer besonderen Lininicht mehr in die Nute des Griffstücks enführung sieht die M 90 moderner als greift. Nun kann man den Schlitten ihr Vorbild Walther PP aus. Zum edlen nach vorne über den Lauf gleiten lasAussehen der Beretta-Pistole trägt auch sen. Zuletzt kann man beim Zerlegen der verchromte Abzug und der Lauf aus die Schließfeder vom Lauf nehmen. Im rostträgem Stahl bei. demontiertem Zustand sollte der Hahn Auf dem Schießstand. Die Waffe lag niemals abschlagen werden. Das Zuwegen des günstigen Griffwinkels gut sammensetzen erfolgt in der großen, mittleren sinngemäß umgekehrt. oder kleinen Hand. Der Beretta-Pistole Erster Eindruck. Die M 90 M 90 schießt sich wie Hahn ließ sich mit der befand sich im neuwerSchusshand problemlos eine Walther PP tigen Zustand. Nach der bedienen. So kann man Auskunft des zivilen Bedie Waffe bequem entschussstempels „XXV“, der sich auf spannen, um sie leicht entspannt und der rechten Seite, hinten am Griffentsichert führen zu können. stück unter dem Hahn befindet, wurde Zum Wechseln des Magazins wird sie 1969 beschossen. Somit handelt es der Magazinhalter auf der linken Seite sich um eine frühe Version, welcher gedrückt. Das leere Magazin gleitet der automatische Schlittenfang fehlt. daraufhin problemlos heraus. So lässt Schlitten und Griffstück sehen, nicht sich die Waffe leicht und sicher nachnur auf den ersten Blick, wie aus demladen. Die Sicherung lässt sich mit dem selben Material gefertigt aus. Dieser Daumen der rechten Schusshand ohne Eindruck täuscht. Die Oberflächenbeumzugreifen erreichen und schnell sihandlung von Schlitten und Griffstück chern und entsichern. sind grundverschieden. Der Schlitten Verschossen wurden handelsübliaus Stahl ist hochglanzbrüniert, das che 7,65-mm-Browning-VollmantelLeichtmetallgriffstück ist tiefschwarz Patronen mit 72 gr Geschossgewicht

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z r Auf der linken Schlittenseite stehen Hersteller, Ort und das Kaliber.

t Rechts befinden sich die Modellbezeichnung und das Herstellungsland.

z Das Magazin der M 90 ist durch die Wulst am Griffstück gut geschützt.

von Geco. Der Schuss brach bei einem, subjektiv gefühlt, hohen Abzugswiderstand. Der Abzug fiel kaum durch. Die Beretta-Pistole schoss störungsfrei. Jedoch muss man sich bei dieser frühen Variante an den fehlenden Schlittenfang gewöhnen. Selbst beim schwächlichen Kaliber 7,65 mm Browning entwickelt die Waffe mit dem Leichtmetallgriffstück einen deutlichen Rück- und Hochschlag. Geschossen wurde zunächst sitzend aufgelegt auf 25 m. Es wurden Streukreise von maximal 13,5 cm erreicht, was für diese Waffenart passabel ist. 4

DWJ-Fazit

4 Das Modell 90 von Beretta ist eine der

zahlreichen Kopien der Walther PP. Allerdings kam die Spannabzugspistole zu spät auf den Markt, um in den Polizeidienst Eingang finden zu können. Ab 1970 hielten die Brigate Rosse, die Roten Brigaden, die Polizei und die Bevölkerung Italiens in Atem. Die meisten Polizeien der Halbinsel wollten keine Waffe im unzureichendem Kaliber 7,65 mm Browning haben. So entstand unter anderem die Beretta M 2 mit frei liegendem Lauf, ein Multilader mit 15-schüssigem Magazin im Kaliber 9 mm Luger.

Service

4 Literatur:

Bock/Weigl: Handbuch der Faustfeuerwaffen. Melsungen 1989 Wilson: The World of Beretta. Edison 2006 Wood: Beretta Pistols. Accokeek 2006 Zhuk/Brukner: Revolver und Pistolen. Schwäbisch Hall 1996

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Ordonnanzwaffen Badischer Husarenkarabiner und -pistole M 1803

Einzelstücke

Der nicht unbedeutende Gebietszuwachs durch den Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803 sowie die Erhebung der Markgrafschaft Baden zum Kurfürstentum führte zu einer entsprechenden Verstärkung der badischen Streitkräfte. Diese mussten natürlich ausgerüstet werden.

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4

UDO L ANDER

Das badische Kriegskollegium beschloss bereits im März 1803, neue Waffen für die Armee zu beschaffen. Die 1752 eingeführten Steinschlossgewehre sowie die vermutlich systemgleichen Pistolen und Karabiner waren nicht mehr auf der Höhe der Zeit, zudem konnten sie nicht mehr nachbeschafft werden. So nahm man Verbindung zu mehreren Waffenherstellern auf. Im Juli 1803 lagen die ersten Probeexemplare aus Suhl und von dem Karlsruher Büchsenmacher Friedrich Lindenfels vor. Den Zuschlag erhielt die Waffenfabrik Pistor in Schmalkalden, das damals zu Hessen-Kassel gehörte und im selben Jahr zum Kurfürstentum erhoben worden war. Pistor liefert. Pistor konnte bis 1804 unter anderem 3000 Infanteriegewehre liefern. Darüber hinaus bezog Baden für die Kavallerie glatte und gezogene Ka-

1 Kennzeichnend 2

für den seltenen badischen Karabiner sind die sieben an der Mündung des Laufs gut sichtbaren Züge. Wie sein glattläufiges Pendant besitzt auch der Karabiner mit gezogenem Lauf ein Ladestockscharnier.

rabiner sowie Pistolen für die Husaren Ettenheim in Baden nach Frankreich und gezogene Gewehre für die Scharfstanden am Beginn einer langen Reihe schützen der Linieninfanterieregimenvon Kriegen und Feldzügen, welche erst ter, mit deren Aufstellung man nach mit der Schlacht bei Waterloo ihr Ende dem 24. Juni 1804 erstmals begann. fanden. Ihnen konnten sich auch Baden Mitten in der Umrüstungsphase kam und sein Militär nicht entziehen. es im Dezember 1803 zum Konflikt mit Bereits 1803 hatte Napoleon I. ohne dem Landgrafen von Hessen-DarmKriegserklärung Hannover überfallen stadt, der Ansprüche auf Teile des baund die Armee zur Kapitulation gedischen Kraichgaus erhob zwungen. Dies musste und es besetzte. Der Kurzwangsläufig England, Pistor erhält den fürst von Baden reagierte das mit Hannover durch Auftrag für die mit der Mobilisierung Personalunion verbunden neue Bewaffnung und Inmarschsetzung war und seit Mai 1803 mit von Teilen seiner Armee. Frankreich im Krieg lag, Nachdem die Situation ohne militäriauf den Plan rufen. Zur Eindämmung sche Konfrontation bereinigt werden des französischen Hegemoniestrebens konnte und Carl-Friedrich am 21. Dekam es am 9. August 1805 zur Bildung zember 1803 seine Mobilmachungsder Dritten Koalition zwischen Engmaßnahmen aufhob, wurde die Umrüsland, Russland, Österreich und Schwetung der Armee auf die Schmalkalder den, was zur Folge hatte, dass Napoleon Feuerwaffen weiter vorangetrieben. seine Armeen in regelrechten GewaltBewaffnung zur Zeit Napoleons I. Die märschen an den Rhein schickte. Ruhe war nicht von langer Dauer. Das Von österreichischer wie von franim Februar 1804 verübte Attentat auf zösischer Seite zum Anschluss aufgeden Ersten Konsul Napoleon Bonafordert und im Weigerungsfalle beparte und die damit im Zusammenhang droht, war die Wahl für den badischen stehende, für Baden provokante EntKurfürsten sehr schwer. Doch die führung des Herzogs von Enghien von geografische Nähe Badens zu Frank-

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1

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4 reich und die an seiner Westgrenze aufmarschierte französische Armee ließen Carl-Friedrich keine allzu lange Bedenkzeit. Am 5. September 1805 unterzeichnete er ein Bündnis mit Frankreich, das den Schutz seines Landes garantierte, gleichzeitig von Baden aber die Gestellung eines Hilfskorps in Stärke von 3000 Mann forderte. Dieses Korps, das ebenfalls neue Gewehre aus Schmalkalden erhielt, nahm ab Oktober 1805 am Feldzug gegen Österreich teil. An dessen Höhepunkt, der Schlacht bei Austerlitz am 2. Dezember 1805, waren badische Truppen jedoch nicht beteiligt. Ohne Feindberührung gehabt zu haben, kehrte das badische Kontingent im Januar 1806 in seine Garnisonen zurück, wo das gesamte Korps sofort wieder aufgelöst wurde. Die Bataillone reduzierte man auf ihre frühere Stärke und alle überzähligen Waffen wurden in das Zeughaus Karlsruhe abgegeben. Bei den von der Gewehrfabrik Pistor gelieferten Feuerwaffen handelte es sich laut einer handschriftlichen Bestandsaufzeichnung des Zeughauses aus dem Jahr 1862 im Einzelnen um folgende Muster:

Infanteriesteinschlossgewehr mit glattem Lauf im Kaliber 16,3 mm. Der Schaft war aus Nussbaumholz gefertigt und hatte am Hinterschaft eine Backe. Die Beschlagteile waren aus Messing und das Steinschloss hatte eine eiserne Pfanne mit Feuerschirm. Der Ladestock war konisch und das Gewehr hatte eine Gesamtlänge von 1406 mm. Eingerichtet war es zur Aufnahme eines Tüllenbajonetts von 537 mm Länge. Steinschlossgewehr für Schützen mit siebenfach gezogenem Lauf im Kaliber 15,6 mm. Reiterkarabiner mit glattem Lauf im Kaliber 16,6 mm. Reiterkarabiner mit siebenfach gezogenem Lauf, Kaliber 15,0 mm. Dieser 103 mm lange Karabiner war vermutlich für Unteroffiziere vorgesehen. Kavalleriepistole mit glattem Lauf im Kaliber 16,6 mm, bestimmt für die Husarentruppe. Die äußeren Details entsprachen denen des Karabiners. Karabiner M 1803. Gemäß einer 1862 offiziell erstellten Liste des Zeughauses Karlsruhe, in der alle dort vorhandenen Feuerwaffen von 1752 bis 1862 aufgeführt sind, findet sich ein glatter

5 Gezogener Husarenkarabiner 1803 für Unteroffiziere Gesamtlänge

1000 mm

Lauf

Länge: 616 mm Züge: 7

Kaliber

16,08 mm

Sattelstange

190 mm

Beschreibung Vollschaft aus Nussbaumholz, der Hinterschaft auf der linken Seite mit Backe. Messingbeschläge, bestehend aus einer Vorderschafthalbschale mit Ladestocktülle, Schlossgegenblech für zwei Schrauben mit Verlängerung und Abzugsbügel. Unterbügel aus Eisen und Kolbenkappe. Eiserne Sattelstange mit eisernem Laufring und einem auf der Stange beweglichen Ring für den Kara­ binerhaken. Steinschloss mit flachem, an den Kanten abgeschrägtem Schloss­ blech, ebensolchem Schwanenhalshahn, und eiserner Pfanne mit Verbindungssteg zum Batterielager. Kurz hinter der Mündung an der Laufunterseite ange­ brachtes Gelenk für einen eisernen Ladestock. Im hinteren Drittel auf 260 mm kantiger, mit Baluster in rund übergehen­ der Lauf. Kimme in das Schwanzschrau­ benblatt gefeilt, halbmondförmige Standkimme auf dem Lauf.

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3 Zusätzlich

zur Sattelstange besitzt der Karabiner auch zwei Riemenösen an der Kolbenunterseite und am Vorderschaft.

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4 Das Schloss mit Schwanenhalshahn und facettierter Pfanne ist bis auf die Größe modellgleich zum Infanteriegewehr.

5 Der

Schaft des gezogenen Karabiners von Pistor ist wie alle Langwaffen dieser Modellreihe ohne Verschneidungen.

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Ordonnanzwaffen Badischer Husarenkarabiner und -pistole M 1803

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8 6 Die badische Husarenpistole ist mit der 7 8

Form ihres Kolbens und dessen Beschlag zu ihrer Zeit im Reich ein Unikat. Sie besitzt noch ihren originalen, hölzernen Ladestock, welcher in einer Bohrung und zwei Röhrchen versorgt wird. Das bekrönte Daumenblech am Griffrücken zeigt, dass die Pistole bei der 2. Eskadron in Freiburg verwendet worden ist.

Husarenpistole 1803, Fertigung Pistor Schmalkalden

Gesamtlänge 460 mm Lauf 285 mm Kaliber 16,1 mm Schloss 130 mm Gewicht 1191 g Beschreibung Nussbaumvollschaft mit ovalen Verschnei­ dungen um Schloss, Gegenblech und Schwanzschraubenblatt. Messingbe­ schläge, diese bestehend aus halbem Vorderschaftband, Abzugsbügel mit vorderer und hinterer Verlängerung, Kolbenkappe, Schlossgegenblech für zwei Schrauben mit Fortsatz, Daumenblech mit Krone und Signatur „Housaren N°2“ und zwei kantigen Ladestockröhrchen. Steinschloss mit flachem Schlossblech mit abgeschrägten Kanten, entsprechendem Schwanenhalshahn, frei stehender Eisenpfanne und Batterie mit oben gerade abgeschnittener Schlagfläche. Runder Lauf mit Querrillen am Pulversack und Herstellermarke „ZEL“. Lauf­Schaft­Verbin­ dung durch Kreuzschraube und zwei Stifte. Messinglangkorn auf dem Lauf, 41 mm hinter der Mündung, keine Kimme. Originaler, hölzerner Ladestock mit eiserner Stoßplatte.

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Karabiner mit Scharnierladestock für Die Husarenpistole 1803. Die abgebildie Kavallerie, wie er von Pistor für die dete Husarenpistole zeigt auf dem Daubadische Reiterei geliefert worden war, menblech die Signatur „Housaren N°2“. sowie ein typgleicher Karabiner mit geZumindest ab 1803 waren die badischen zogenem Lauf, dessen dort angegebene Husaren einzeln oder in kleinen Trupps Maße mit denen des hier vorgestellten im Land auf Streife unterwegs, um in Karabiners identisch sind. Auch die den Ortschaften und Ämtern die öfForm der Beschläge und des Schlosses fentliche Sicherheit zu garantieren. sind identisch. Zudem besitzt der KaraIhre Aufgabe war es, Vagabunden, verbiner eine Standkimme, dächtige Personen und die man so auch am von „diebisches Gesindel“ Karabiner und Pistor gelieferten, gezofestzunehmen und soPistole waren genen Füsilierschützenmit die landesherrliche vermutlich Muster gewehr M 1803 findet, Ordnung durchzusetwelches zum Bestand des zen. Dieser Status enWGM im Schloss Rastatt gehört. dete 1806. Fortan wurden die Husaren Dieser gezogene Karabiner war wohl nur noch als militärische Truppe unter für die Unteroffiziere des später an der dem Kommando des KriegsministeBeresina bis zum letzten Mann unterriums eingesetzt. In der Zeit der Ordgegangenen badischen Husaren-Renungstruppe lagen die 1. und 3. Eskadgiments von Geusau bestimmt, womit ron Husaren in Karlsruhe, die 2. und 4. wahrscheinlich auch sämtliche glatten Eskadron in Freiburg. Dass die Pistole und gezogenen Karabiner M 1803 verloheute noch vorhanden ist, belegt, dass ren gingen. Vermutlich hat nur das im sie wohl keinesfalls den Untergang der Zeughaus Karlsruhe zurückgebliebene Husarentruppe an der Beresina miterMuster die Zeit der napoleonischen lebt hat, sondern vermutlich schon in Kriege überlebt. den Bestand des Zeughauses Karlsruhe

9 Bemerkenswert

sind die ovalen Schaftverschneidungen und der stark nach hinten gebogene Abzug.

9 Das Magazin für Waffenbesitzer


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integriert war. Von da gelangte sie 1934 ins Museum „Deutsche Wehr am Oberrhein“ in Karlsruhe, um ab 1945 das weitere Schicksal mit demjenigen des oben beschriebenen gezogenen Husarenkarabiners zu teilen. Zufälle. Dass die beiden hier beschriebenen Handfeuerwaffen der seit den Vorkommnissen 1812 an der Beresina in Russland nicht mehr existenten badischen Husarentruppe heute wieder gezeigt werden können, ist manchem unerwarteten Zufall zu verdanken. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und die zunehmende Gefahr aus der Luft für die Stadt Karlsruhe, in dessen Schloss das damalige Museum „Deutsche Wehr am Oberrhein“ untergebracht war, gab Anlass, das Museumsgut in die aufgelassene Silbermine Schweighof bei Badenweiler in Südbaden auszulagern, sodass zumindest 80 % davon der Zerstörung entgehen konnte. In Badenweiler wurde nach Kriegsende alles von den französischen Truppen beschlagnahmt und nach Paris verbracht. Doch gelang es dem Muse-

q Das w e

Schlossgegenblech entspricht formal demjenigen des glatten sowie des gezogenen Karabiners. Auf eine komplette Visiereinrichtung hat man verzichtet, nur ein Messingkorn hinter der Mündung dient als Zielhilfe. Die Laufmarke von Zella-St. Blasii belegt, dass Pistor den Lauf bezogen hat.

umsgründer Oberst a.D. Blankenhorn, den die Nationalsozialisten rechtswidrig seines Postens als Chef der Badischen Landespolizei enthoben hatten, die im Pariser Armeemuseum eingelagerten Kisten mit allem Museumsgut 1946 wieder zurückzuerhalten – ganz offensichtlich aber ohne die beiden hier vorgestellten Waffen. Sie waren vermutlich in dunklen Kanälen verschwunden, haben aber im Verlauf von über 70 Jahren ihren Weg in den Handel, von da in Sammlerhände und damit letztlich auch wieder in die Heimat gefunden. Dass beide Stücke während dieser vielen Jahrzehnte ihren nahezu neuwertigen, Zustand erhalten konnten, ist ein wahrer Glücksfall. 4

e Service

4 Literatur:

Blankenhorn: Führer Historisches Mu­ seum Schloss Rastatt. Rastatt Keßler: OTL, die Musterkammer des Großherzoglich Badischen Zeughau­ ses. Karlsruhe, September 1862, Gene­ ral­Landesarchiv 65/272 Lander: Die badischen Gewehre und Karabiner M 1803. DWJ 5/1990 Lander: Die Handfeuerwaffen der ba­ dischen Armee von 1738 bis 1873. Zwei­ brücken 2014 Niemeyer/Rehm: Das Wehrgeschichtli­ che Museum Rastatt. Rastatt 2009 Vollmer: Deutsche Militär­Handfeuer­ waffen. Heft 7, Baden, Hohenzollern, Liechtenstein, Biberach/Riss 2004

HILFE IN AUSWEGLOSEN SITUATIONEN Christian A. Zylla: Selbstverteidigung mit Gas- und Schreckschusswaffen. Kaufberatung – Handhabung – Training. Aktualisierte 3. Auflage Dieses Buch richtet sich an alle Bürger, die eine Gas- oder Schreckschusswaffe zur Selbstverteidigung führen oder zu diesem Zweck anschaffen wollen. Neben einer Übersicht über die verschiedenen Waffen werden Hinweise zu Munition und Waffenführung gegeben. Das Training mit der Waffe und die Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Notsituationen werden ausführlich behandelt. Eine Abhandlung zu rechtlichen und psychologischen Aspekte der Selbstverteidigung sowie eine Darstellung des aktuellen Waffenrechts runden die Ausführungen ab. 128 Seiten, 85 SW-Abbildungen und Fotos, Softcover Format 15,0 × 21,0 cm, Bestell-Nr. 98-1222, 14,95 € BESTELLSCHEIN AUF SEITE 136. KONTAKT: Tel. +49 (0)7953 9787-0 E-Mail: vertrieb@dwj-verlag.de ∙ Onlineshop: www.dwj-medien.de

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Auktion Kessler Auktionen AG

Scharfschützenwaffe verdoppelt Rufpreis Für einen Berner Ordonnanzscharfschützenstutzer 1829/40 von Johann Hofer in Biglen konnte das Schweizer Auktionshaus Kessler in Kreuzlingen bei seiner 43. Waffenauktion am 10. und 11. November 2017 mehr als das Doppelte des Rufpreises erzielen. Dieser lag bei 950 Schweizer Franken. Stiftfeuerrevolver, Eugène Lefaucheux, Lüttich, Belgien, 1866, Kaliber 9 mm Stiftfeuer. 16-fach gezogener, 150 mm langer Achtkantlauf, seitlich eingeschlauftes Korn. Sechsschüssige Trommel, Rahmen mit umlaufendem Schutz für die Zündstifte, Double-Action-Abzug. Waffe komplett mit halbplastischen Gravuren, vergoldet. Trommel umlaufend mit drei Medaillons: Wildschwein, Fuchs und Jagdhund. Glatte Beingriffschalen, Fangriemenöse. Gesamtlänge 280 mm. Zustand: 1. 1500 SFr 1290 €

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2 Selbstladepistole, SIG P210-5 mit 180-mmLauf, Kaliber 9 mm Luger. Brünierte, sandge-

strahlte Ganzstahlwaffe mit Single-ActionAbzug, Triggerstop und verschraubtem Schlösschen, Mikrometervisierung. Nussholzgriffschalen in der unteren Hälfte mit Fischhaut verschnitten, Riemenbügelöse. Der Schlitten links beschriftet „SIG P210-5 Target“, das Griffstück mit „Swiss Made“ und Schweizer Beschuss. In Originalbox mit Bedienungsanleitung, Schussbild, SIG-Aufnäher, Kornmutterschlüssel und Ladehilfe. Anmerkung: Es wurden lediglich insgesamt 150 Waffen mit 180 mm langen Läufen produziert, da die geänderte Schießsportordnung die Maximallauflänge auf 150 mm beschränkte. 3300 SFr 2850 €

3 Steinschlosspistole,

Oger Le Blan, Maastricht, Niederlande (erwähnt 1700 – 1740), Kaliber 16 mm. Runder Lauf mit Balluster, Wurzel in achtkantig übergehend, tief geschnittenes Blattdekor, dazwischen Signatur, auf der Wurzel drei tief geschlagene, in Gold ausgelegte Marken, aufgelötetes Messingkorn. Schlossplatte, Schlossgegenblech, Kolbenkappe, Abzugsbügel und Ladestockröhrchen aus vergoldetem, erhaben verziertem Messingguss. Schwanenhalshahn, Batteriedeckel mit tief gestochener Lilie. Beschnitzte Vollschäftung aus Nussholz. Hölzerner Ladestock. Gesamtlänge 350 mm. Zustand 1. 2800 SFr 2425 €

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4 Selbstladeflinte, Benelli M3 Super 90, Ka-

liber 12/76. Gasdrucklader mit Drehwarzenverriegelung, kann auch als Vorderschaftrepetierer verwendet werden. Schwarz eloxiertes Leichtmetallgehäuse, Kontrastvisier, Balkenkorn mit Kornbacken, lauflanges Röhrenmagazin. Pistolengriff und Schaftkappe aus Gummi. Nach oben umklappbarer Anschlagschaft. Pistolengriff. Zustand: 2. 950 SFr 820 € Selbstladebüchse, SIG AMT (American Match Target), Kaliber .308 Winchester. Zivilversion des Sturmgewehrs SIG 510-4. Rückstoßlader mit fest stehendem Lauf und verzögertem Masseverschluss. Von dieser Waffe wurden für den Zivilmarkt 1440 Stück in den Jahren 1969 bis 1978 hergestellt. Dioptervisierung einstellbar von 100 bis 600 m. Vorder- und Hinterschaft aus lackiertem Nussholz. Die Zweibeinstütze ist auf der Laufoberseite gelagert. In Originalbox mit drei Reservemagazinen, Webriemen, Kornschieber, Bedienungsanleitung und Schussbild. Zustand: neu. 3000 SFr 2590 €

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6 Selbstladepistole, FN HP Renaissance, Kaliber 9 mm Luger. Ganzstahlwaffe, Nickelfinish, Waffe komplett mit Ranken graviert, sogenannte „Renaissance“-Werkgravur. SingleAction-Abzug, Mikrometervisier in Schwalben-

schwanz geführt. Vergoldeter Abzug. Nussholzgriffschalen mit Fischhaut. In einer mit blauem Samt ausgeschlagener, heller Holzkassette. Zustand: neuwertig. 3000 SFr 2590 € Selbstladepistole, Beretta Modell M9A3 Kaliber 9 mm Luger. Lauf, Schlitten und Leichtmetallgriffstück braun ceracotebeschichtet. 15+1, DA-Abzug, beidseitig bedienbarer Sicherungs-/Entspannhebel, Tritiumvisierung, Lauf mit Mündungsgewinde. Braune Kunststoffgriffschalen mit Fischhaut. In Originalbox mit zwei Reservemagazinen. 1900 SFr 1640 €

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Stiftfeuerbündelrevolver, „Ceprez“, belgisch, Kaliber 7 mm Stiftfeuer. Brünierte Ganzstahlwaffe, sechsschüssig, DAO-Abzug. Kanneliertes Laufbündel, glatte Bohrungen. Bedienelemente gelb angelassen. Glatte Nussholzgriffschalen. Im Griff steckt die Ausstoßerstange für die leeren Hülsen. Gesamtlänge 49 mm. Zustand: 1. 400 SFr 345 €

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Scharfschützengewehr, kantonale Ordonnanz 1829/40 Bern, Johann Hofer in Biglen (erwähnt 1810 – 1850), Kaliber 16 mm. Schwerer Rundlauf mit Haarnadelzügen, Oberseite signiert. Doppelzüngelstecher, Sattelquadrantenvisier, Abzugsbügel aus Messing. Nuss-

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holzhalbschaft. Hölzerner Ladestock mit Eisendopper, Bajonetthalterung rechts am Lauf. Passendes Dreikant-Stichbajonett mit Schmiedemarke „AS“ und „15“. Gesamtlänge: 1280 mm. Zustand: 1. 2400 SFr 2070 €

q Selbstladebüchse, HK SL7, Kaliber .308 Win-

chester. Rückstoßlader mit Rollenverschluss. Dioptervisier, Trommel mit vier Stellungen, Balkenkorn mit Tunnel. Mit Zielfernrohr Hensoldt Wetzlar, SG540, Absehen 1, in HK-Spannmontage. Lackierte Nussholzschäftung. Zwei Magazine für zehn Patronen, ein Drei-Patronen-Magazin. Zustand: 1. 1700 SFr 1470 €

Service

4 Die Preise verstehen sich zuzüglich dem in den jeweiligen Ländern üblichen Aufgeld des Auktionshauses (in Deutschland zwischen 15 und 23 %) sowie den gesetzlichen Abgaben beziehungsweise Steuern. Kessler Auktionen AG Löwenstrasse 20, Postfach 1540 CH-8280 Kreuzlingen Telefon 0041 (0)71 671-2323 Telefax 0041 (0)71 671-2324 www.kesslerauktionen.ch

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Expertenanfragen

Unterhammer-Hinterlader-Perkussionsbüchse

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W.S.: Ich bin schon einige Zeit auf der Suche nach Informationen über die abgebildete Unterhammer-Hinterlader-Perkussionsbüchse. Sie besitzt einen Zylinderverschluss und ist ähnlich aufgebaut wie die amerikanische Greene-Büchse von 1859, aber eben nur ähnlich. Der Verschluss verriegelt mit zwei Warzen und dichtet mit einem Metallkonus ab. Die Gesamtlänge beträgt 1235 mm, die Lauflänge 770 mm, die Mündung misst außen 22,07 mm, an der Kammer 26,03 mm. Die Verschlusshülse ist in den Lauf geschraubt. Der Lauf hat rechts eine Bajonetthalterung und fünf flache Züge (Feld: 13,79 mm, Zug: 14,09 mm) und ist mit zwei Keilen gehalten. Korn und Kimme sind aufgelötet, die Kimme links mit 300 und 400 gestempelt. Nussbaumschaft. Alle Teile sind mit „2“ gestempelt. Im Kolbenfach befindet sich eine Reinigungsbürste mit passendem Gewinde für den Putzstock. Der Verschluss kann durch Vordrücken des Abzugs und eine Linksdrehung entnommen werden. Auf dem Kolben rechts befindet sich ein kleiner Stempel, der nicht zu deuten ist, auf dem Lauf links „Stahl“ im Rechteck. Alle Teile sind sehr sauber gefertigt, und die Waffe zeigt keine Spuren (Lauf spiegelblank), die auf einen häufigen Gebrauch hinweisen. Der Schaft hat wohl Lagerspuren. Die amerikanische Greene-Büchse war ja nicht sehr erfolgreich. Kann es sein, dass es sich bei dem vorliegenden Stück um ein Versuchsmuster eines deutschen Herstellers aus dieser Zeit handelt? Gibt es Literatur zu der Waffe?

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DWJ-U.L.: Bei Ihrer Perkussionsbüchse handelt es sich um eine von insgesamt sechs Versuchsbüchsen mit dem System Greene, die um 1863 vermutlich in Suhl für das badische Kriegsministerium gefertigt wurden. Eine typgleiche Waffe mit der Nummer 3 befindet sich im Bestand der Wehrtechnischen Studiensammlung, eine weitere mit der Nummer 6 im Bestand des Wehrgeschichtlichen Museums Rastatt. Die Dokumentation zur Büchse Nummer 3 finden Sie bei Udo Vollmer, Deutsche Militär-Handfeuerwaffen, Band 7 Baden, Pos. 156. Bei den Versuchen, die Jägerbewaffnung entsprechend den Forderungen der Zeit zu modernisieren, an deren Ende die Einführung der Jägerbüchse M 1863 System Terry stand, ist auch ein Unterhammer-Perkussionsschloss in die Überlegungen einbezogen worden, auf das der Amerikaner James Durell Greene bereits 1857 ein Patent mit der Nummer 18634 erteilt bekommen hatte. Der Konstruktion dieses an der Gewehrunterseite angebrachten Perkussionsschlosses lagen Erfahrungen zugrunde, die man bei Experimenten mit von außen – also durch ein Zündhütchen – zu zündenden Papierpatronen gemacht hatte: Da der Zündstrahl das Papier der Patrone durchschlagen musste, hatte es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn das Piston mit dem Zündhütchen so nahe wie möglich an der Ladung angebracht war. Da ein herkömmlicherweise seitlich am Lauf angebrachter Zündstollen aber einen sehr weiten Weg für die Zündflamme bedeutete, setzte Greene bei

seiner Versuchsanordnung das Piston direkt in die Mitte des Laufs. In dieser Stellung hatte der Zündstrahl den kürzesten Weg zur Ladung. Das Piston auf der Laufoberseite anzubringen, konnte aber nicht in Frage kommen, weil sonst der Hahn und das Piston in der Visierlinie gestanden hätten.

S Sie haben auch eine Frage zu einer

Waffe Ihrer Sammlung? Für unsere Abonnenten ist pro Jahr eine Experten-Anfrage mit maximal zwei Waffen kostenlos. Weitere Anfragen sind kostenpflichtig, da der zeitliche Aufwand für die Beantwortung der Anfragen zum Teil sehr hoch ist. Dafür berechnen wir 20 Euro per Vorauskasse. Auch wenn Sie kein Abonnent sind, können Sie uns Ihre Fragen schicken. In dem Fall berechnen wir pro Anfrage (maximal zwei Waffen) ebenfalls 20 Euro gegen Vorauskasse. Sollte wider Erwarten keine Beantwortung möglich sein, erstatten wir diesen Betrag zurück. Selbstverständlich sind einfache Auskünfte weiterhin kostenfrei. Nutzen Sie hierfür unsere Hotline Dienstag und Donnerstag Nachmittag 14 bis 16 Uhr (Tel. 07953 9787-100). Unsere Mitarbeiter stehen Ihnen während dieser Zeit gerne zur Verfügung.

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Nationale und internationale Sammlertermine

August

25.: Rennerod: Militariabörse. S. Frank, Tel. 02681 3857, Mobil 0176 41702729, E-Mail: elastolineolfrank@t-online.de

September

2.: Breitenfurt (Österreich): Sammlertreffen. Informationen: www.sammlertreffen.at 5.: Notzingen: Sammlertreffen mit Vortrag von Hans-Peter Schmidt zum Thema „Das VG1 der Firma Walther“. Kuratorium zur Förderung historischer Waffensammlungen e.V., Hans-Peter Schmid, Tel. 07346 9659890, www.waffen sammler-kuratorium.de 7. bis 8.: Wirges bei Koblenz: Forum Historicum. Sammlerbörse für Militaria, Orden und alte Waffen. Geschichtsverein Siershahn, Tel. 02623 951731, E-Mail: geschichtsverein@gmx.de, www. forum-historicum.de 9.: Oberwaltersdorf (Österreich): Sammlertreffen. Waffen und Militaria. Informationen: E-Mail: info@walter.toeroek@gmx.at 13. bis 15.: Großmehring: Waffenund Militariabörse in der Nibelungenhalle Großmehring. Donnerstag von 10 bis 17 Uhr, Freitag von 10 bis 17 Uhr, Samstag von 10 bis 15 Uhr. www.kremess.de 22.: Auerstedt: Militärhistorische Sammlerbörse. Informationen: Tel. 03646 123983 29.: Braunau (Österreich): Sammlertreffen. Informationen: E-Mail: josef.schuy@gmail.com 29.: Duiven bei Arnheim (Niederlande): Militariabörse von 9.45 bis 13 Uhr. V.C.H.M.–S.H.M.K., Saal Ogtent, Remigiusplein 9, BL Duiven. Informationen: Tel. 0031 (0)570 618335, 0031 (0)573 257595, 0031 (0)627 534177 30.: Jütland (Dänemark): Waffenund Militariabörse. Informationen: www.j-v-m.dk

Oktober

10.: Notzingen: Sammlertreffen mit Vortrag von Marco Mayer zum Thema „Die Kampfesweise mit dem langen Schwert aus der deutschen Schule des 15. Jahrhunderts“. Kuratorium zur Förderung historischer Waffensammlungen e.V., Hans-Peter Schmid, Tel. 07346 9659890, www.waffen sammler-kuratorium.de

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13. bis 28. 4.: Stuttgart: Sonderausstellung „Faszination Schwert“. Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr. Landesmuseum Württemberg, Altes Schloss, Schillerplatz 6, 70173 Stuttgart, E-Mail: Heike.Scholz@LandesmuseumStuttgart.de, www.landesmuse um-stuttgart.de 20.: Senftenberg (Österreich): Sammlertreffen. Informationen: www.sammlertreffen.at 27.: Duiven bei Arnheim (Niederlande): Militariabörse von 9.45 bis 13 Uhr. V.C.H.M.–S.H.M.K., Saal Ogtent, Remigiusplein 9, BL Duiven. Informationen: Tel. 0031 (0)570 618335, 0031 (0)573 257595, 0031 (0)627 534177 27.: Rennerod: Militariabörse. S. Frank, Tel. 02681 3857, Mobil 0176 41702729, E-Mail: elastolineolfrank@t-online.de

Palais Dorotheum, Wien

Historische Waffen, Uniformen, Militaria Auktion 5. September

Jagd-, Sport- und Sammlerwaffen Auktion 22. September Historische Waffen: Karl Hellmer, +43-1-515 60-322 Jagdwaffen: Ing. Mag. Wolfgang R. Demarle, +43-1-515 60-558 www.dorotheum.com

November

4.: Ennsdorf (Österreich): Internationaler Sammlermarkt. Jagd-, Sport- und Sammlerwaffen, Munition, Ersatzteile und Zubehör, Uniformen, Orden, Optik, Signalmittel, Literatur. Informationen: Tel. 0043 (0)7223 82826 oder 0043 (0)650 6902065 7.: Notzingen: Sammlertreffen mit Diavortrag von Peter Eberhardt zum Thema „Zerstörer in Fahrt“. Kuratorium zur Förderung historischer Waffensammlungen e.V., Hans-Peter Schmid, Tel. 07346 9659890, www.waffen sammler-kuratorium.de 10.: Eggersdorf: 58. Großtausch. Auszeichnungen, Urkunden, Fachliteratur, Münzen, Medaillen, militärhistorische Uniformen. Deutsche Gesellschaft für Ordenskunde e.V., Reinhard Banse, Tel. 03928 403267, www.dgo-ev.de 11.: Oberwaltersdorf (Österreich): Sammlertreffen. Informationen: E-Mail: info@walter.toeroek@ gmx.at 24.: Duiven bei Arnheim (Niederlande): Militariabörse von 9.45 bis 13 Uhr. V.C.H.M.–S.H.M.K., Saal Ogtent, Remigiusplein 9, BL Duiven. Informationen: Tel. 0031 (0)570 618335, 0031 (0)573 257595, 0031 (0)627 534177 29. bis 2.12.: Kassel: Internationale Waffenbörse mit Sammlermarkt. Wolf Krey, EXPO Management, www.waffenboersen.com MS083b_DeutWaffenjournal_22.08.indd 1

Doppelbüchse, Merkel - Suhl, Mod.: Sondermodell Elegance, Kal.: 9,3 x 74R, Rufpreis € 3.500

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Rechtsprechung Notwehr und unterlassene Hilfeleistung

Heikle Lage

In den letzten Monaten häufen sich Presseberichte über den unerlaubten Einsatz von Schusswaffen und anderweitige Gewalttaten. So hatte es jüngst auch der Bundesgerichtshof mit einem besonders ungewöhnlichen Fall zu tun, bei dem sich der im Urteil geschilderte Tathergang schon wie ein Krimi liest.

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DR. JUR. HANS SCHOLZEN

Besagter Fall lieferte den Anlass, sich durch Anruf, durch Androhung des Ge­ dass ein Waffenschein vorliegt. Hier hier noch einmal mit dem grundsätz­ brauchs und durch das Abgeben eines hat der Bundesgerichtshof bereits den lichen Begriff der Notwehr auseinan­ Warnschusses versucht werden, den prägenden Satz gebildet: „Ist der vom derzusetzen und zudem auf Revision Angreifer dazu zu bewegen, von seinem Täter abgegebene Schuss durch Not­ der Staatsanwaltschaft die Frage zu geplanten Angriff abzulassen. Tut er wehr gerechtfertigt, entfällt auch die prüfen, ob bei ausgeübter Notwehr auch dieses nicht, erfordert es die Verhält­ Strafbarkeit wegen des damit einher­ der Angegriffene verpflichtet ist, sei­ nismäßigkeit der Mittel zunächst den gehenden Führens einer Schusswaffe“. nem Schädiger Hilfe zu leisten. Angreifer durch einen Schuss in Arm Zum besagten Beispielsfall. Der An­ Notwehr. Grundsätzlich erfordert die oder Bein angriffsunfähig zu machen geklagte und der Geschädigte, die bei­ Notwehr vier Voraussetzungen. Dieses – natürlich nur, so weit dies in der kon­ de Jäger waren, trafen in den frühen ergibt sich aus der Begriffsdefinition kreten Situation überhaupt möglich ist. Abendstunden auf einem Forstweg im § 32 StGB: „Notwehr ist die Verteidi­ Wenn sich aufgrund der nicht immer aufeinander. Der Angeklagte befand gung, die erforderlich ist, einfach zu beurteilenden sich in einer depressiven Phase und war um einen gegenwärtigen herausstellt, überdies alkoholisiert. Er war auf ei­ Verhältnismäßigkeit Sachlage rechtswidrigen Angriff dass der Angegriffene nem Waldweg unterwegs und hatte in des Abwehrmittels von sich oder einem an­ mehr als das zur Abwehr suizidaler Absicht seine Pistole Kaliber gilt auch in einer deren abzuwenden“. des Angriffs erforderli­ 9 mm mitgenommen. Auf dem Weg war Notwehrsituation Daher muss ein An­ che getan hat, liegt ein er dann eingeschlafen. Dadurch behin­ griff bevorstehen (ge­ sogenannter Notwehrex­ derte er den Geschädigten an der Wei­ genwärtig sein). Wenn also jemand zu zess vor. Ein solcher Notwehrexzess, terfahrt, als dieser gerade von der Jagd einem Schlag ausholt, eine Hieb­ oder also die Überschreitung der gerecht­ zurückkam. Der Geschädigte weckte Stoßwaffe schwingt oder sogar eine fertigten Notwehr, kann als entschul­ den Angeklagten daraufhin mit einem Schusswaffe in Anschlag bringt, ist digt gelten, wenn er aus Verwirrung, Tritt auf und beschimpfte ihn, worauf dieser Angriff in dem Moment gegen­ Furcht oder Schrecken geschieht (§ 33 der verärgerte Angeklagte den Geschä­ wärtig. Wenn der Angreifer verletzt StGB). In diesen Fällen tritt eine Pri­ digten ebenfalls trat und beschimpfte. oder bewusstlos auf dem Boden liegt, vilegierung des Täters Darauf nahm der Geschä­ ist der Angriff nicht mehr gegenwärtig. ein, sprich desjenigen, digte Zugriff auf seine auf Strikte Regeln Darüber hinaus muss der Angriff der den Notwehrexzess der Rücksitzbank liegen­ für den Einsatz rechtswidrig sein, also gegen die begangen hat, weil hier de Jagdflinte und begann von Schusswaffen Rechtsordnung verstoßen. Außerdem ein normaler psycholo­ diese zu laden. Der Ange­ zur Notwehr muss die Notwehrhandlung ausrei­ gischer Prozess in Folge klagte sprühte dem Ge­ chend sein, um den Angriff zu stop­ des Gefühls des Bedroht­ schädigten aus Angst vor pen. Hier sind insbesondere Abwä­ seins einsetzt, der einen Erregungszu­ einem Angriff Pfefferspray ins Gesicht. gungsprobleme in einer solchen, oft stand auslöst, der zu einer Störung der Dies beeindruckte diesen jedoch nicht, unüberschaubaren Situation gegeben, Erkenntnisfähigkeit führt. Die diesen er drehte sich um und hielt die Jagdflin­ die entscheiden, ob juristisch eine Not­ Erregungszustand auslösenden Ge­ te auf Hüfthöhe in Richtung des Ange­ wehr anzunehmen ist oder nicht. Das fühlslagen bezeichnet der Jurist auch klagten. Aus Angst vor einem Angriff Notwehrrecht darf nicht missbraucht als „asthenische Affekte“. schoss der Angeklagte nun zweimal in werden, sodass also die Gefährdung Schusswaffeneinsatz. Manches Mal die Richtung des Geschädigten, wobei von Menschenleben zur Erhaltung ei­ gehen Notwehrfälle einher mit den er ihn mit einem Schuss am Oberarm nes minderwertigen Vermögensgutes Tatbeständen des unerlaubten Waf­ traf. Gleichwohl hantierte der Geschä­ unzulässig ist. So kann etwa bei einer fenbesitzes, also der Nutzung einer digte weiterhin an seiner Flinte herum, Beleidigung, somit einem verbalen An­ Schusswaffe im Notwehrfall, für die um diese schussbereit zu machen. Der griff auf die Ehre, nicht durch einen der Nutzer keine waffenrechtliche Er­ Angeklagte gab nunmehr einen Warn­ Schlag mit einem Holzknüppel oder mit laubnis besitzt. Manchmal wird auch schuss in die Luft ab, ohne dass der einer Eisenstange Notwehr geübt wer­ das Führen einer Schusswaffe vorge­ Geschädigte sich hiervon beeindruckt den. Gerade im Bereich des Einsatzes worfen, die im Notwehrfall im öffent­ zeigte. Da er nicht mehr wusste, was von Schusswaffen soll möglichst zuvor lichen Raum verwendet wurde, ohne er machen sollte und befürchtete, dass

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es dem Geschädigten alsbald gelänge, Sekunden hergestellt werden können. die Waffe schussbereit zu machen, gab Auch die Erforderlichkeit der Vertei­ er nunmehr einen gezielten Schuss auf digungshandlungen erwies sich als dessen Oberkörper ab. Obwohl getrof­ rechtsfehlerfrei. Ein Angegriffener fen, zeigte sich der Geschädigte immer muss auf weniger gefährliche Verteidi­ noch unbeeindruckt, sodass der An­ gungsmittel nur zurückgreifen, wenn geklagte ihn noch in sein Bein schoss. deren Abwehrwirkung unzweifelhaft Nunmehr hielt dieser in Folge der Tref­ ist und ihm genügend Zeit zur Ab­ ferwirkung inne und ließ das Gewehr schätzung der Lage bleibt. Es dürfen an sinken. Der Angeklagte nahm ihm das die in einer zugespitzten Situation zu Gewehr ab und entfernte treffende Entscheidung, sich ohne Hilfe zu leisten Einem abgewehrten, für oder gegen eine we­ oder Hilfskräfte zu ver­ verletzten Angreifer niger gefährliche Vertei­ ständigen vom Ort des digungshandlung, keine ist die erforderliche überhöhten Anforderun­ Geschehens. Der Jäger Hilfe zu leisten verstarb an den Folgen gen gestellt werden. Die der Rumpfverletzung, Rechtsprechung hat hätte aber bei zeitnaher medizinischer insbesondere bei dem Einsatz einer Versorgung gerettet werden können. Schusswaffe in Notwehrsituationen Nachdem der Angeklagte zunächst darauf hingewiesen, dass zunächst der in einem ersten Urteil wegen Körper­ Gebrauch der Waffe nur angedroht wer­ verletzung mit Todesfolge (§ 227 StGB) den darf. Reicht dies nicht aus, so muss zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren zunächst vor der Abgabe eines even­ verurteilt worden war, ging dieser in tuell tödlichen Schusses ein weniger Revision. Das zuständige Gericht hob gefährlicher Waffeneinsatz versucht daraufhin das Urteil auf, verurteilte werden, etwa in Form von Warnschüs­ den Angeklagten jedoch wegen unter­ sen oder Schüssen in die Beine, um den lassener Hilfeleistung (§ 323c StGB) Angreifer kampfunfähig zu machen. zu einer Freiheitsstrafe von neun Mo­ Dabei wird der Rahmen der erforderli­ naten, worauf die Staatsanwaltschaft chen Verteidigung durch die Stärke und wiederum den Revisionsweg einschlug. die Gefährlichkeit des Angreifers und Die Revision der Staatsanwaltschaft durch die Verteidigungsmöglichkeiten wurde allerdings vom Bundesgerichts­ des Angegriffenen bestimmt. Der oben hof (BGH) verworfen. geschilderte Sachverhalt erwies sich als Dabei traf der Bundesgerichtshof notwehrgerecht, zumal der Angeklagte folgende wesentliche Feststellungen: trotz Abgabe eines Warnschusses und „So hat sich der Angeklagte keines Tö­ des Einsatzes von Pfefferspray keine tungs­ oder Körperverletzungsdelik­ Wirkung erkannte und die Abgabe eines tes schuldig gemacht. Bei sämtlichen Schusses durch den Jäger unmittelbar Schüssen lag eine Notwehrlage vor. bevorstand. Dem Angeklagten stan­ Auch der Umstand, dass die Flinte des den so, in der konkreten Situation zur Geschädigten ungeladen war, stand Abwehr der drohenden Gefahr, keine der Annahme eines gegenwärtigen weniger gefährlichen aber gleicherma­ Angriffs nicht entgegen, die Schuss­ ßen zuverlässigen Verteidigungsmittel falke_dwj_0418.qxd 27.02.2018 Uhr zur Seite 1 bereitschaft hätte innerhalb 16:41 weniger Verfügung.“

Insbesondere wurde dem Ange­ klagten auch zugutegehalten, dass er jedenfalls nach § 33 StGB entschuldigt war, weil er sich in einer auf Furcht und Schrecken beruhenden asthenischen Affektlage befand. Auch erkannte der BGH keine Straf­ barkeit des Angeklagten wegen Aus­ setzung gemäß § 221 StGB. Zwar hat er den Geschädigten durch die Abgabe der Schüsse in eine hilflose Lage versetzt und am Endes dessen Tod verursacht, es bestand jedoch für ihn keine Obhuts­ pflicht und wegen der Rechtfertigung der Schüsse durch die Verursachung der Verletzungen ebenso wenig eine Garantenstellung. Es blieb allerdings bei der Verurtei­ lung wegen unterlassener Hilfeleistung gemäß § 323c StGB zu einer Freiheits­ strafe von neun Monaten, da er Ange­ klagte die Möglichkeit gehabt hätte, Hilfskräfte herbei zu rufen (Urteil vom 13. September 2017, AZ: 2 StR 188/17). 9

DWJ-Fazit

9 Ausgehend

von unterschiedlichen Fällen der Notwehr ist es gerade für Waffenbesitzer von besonderer Bedeutung, ihre entsprechenden Rechte im Bereich der Notwehr und des Notstandes zu kennen. Andernfalls setzen sie sich schnell der Vermutung aus, ungerechtfertigt Schusswaffen einzusetzen, was dann in der Folge die Annahme der Unzuverlässigkeit und den Widerruf waffenrechtlicher und jagdrechtlicher Erlaubnisse herbeiführen kann. Es ist jedem Waffenbesitzer zu wünschen, dass er nicht in eine solche Notlage gerät und sich auch nicht mit der komplexen Sachlage und der sekundenschnell zu beantwortenden Abwägung der richtigen Maßnahmen überfordert sieht.

Waffen Schumacher GmbH ■ Adolf-Dembach-Straße 4 ■ D-47829 Krefeld ■ Tel. +49 (0) 21 51 - 4 57 77-0 ■ Fax +49 (0) 21 51 - 4 57 77-45 ■ www.waffenschumacher.com


Wiederladen .250 Savage

Im Abseits

Bei ihrer Vorstellung im Jahr 1915 war die .250–3000 Savage die schnellste kommerziell geladene Büchsenpatrone US-amerikanischer Herkunft. Verwendet wird die hierzulande selten anzutreffende Patrone etwa im Savage-Unterhebelrepetierer Modell 99 sowie in Zylinderverschlussbüchsen.

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HANS J. HEIGEL

Büchsenpatronen mit dem Geschoss­ dazu vorgelegt. Bereits 1912 erschien in durchmesser .257" (6,53 mm) haben Verbindung mit der Savage 99 seine .22 in Nordamerika eine bis Ende des 19. Savage High Power im Angebot. Sie ba­ Jahrhunderts zurückreichende Tradi­ siert auf der Hülse der .25­35 Winches­ tion, etwa die .25­20 Winchester, die für ter und wurde in Europa als 5,6 × 52 R die Winchester 1892 entwickelt wurde. bekannt. Ein Jahr später kam die .256 Ebenfalls mit einer Lever­Action­ Newton auf den Markt. Sie baut auf der Büchse, dem Modell 1894 von Win­ .30­06­Springfield­Hülse auf und bildet chester, wurde die .25­35 Winchester die erste kommerzielle nordamerika­ vorgestellt. 1906 brachte nische 6,5­mm­Patrone Remington die .25 Re­ mit dem Geschossdurch­ Entwickler war der mington auf den Markt, messer .264" (6,71 mm). Patronenexperte eine randlose Version der Die magischen 3000 fps. Charles Newton .25­35 Winchester, spe­ Für die .250­3000 Savage ziell für das Remington­ hatte Newton zunächst Selbstladegewehr Modell 8 konstruiert. ein Standardgeschossgewicht von Hochrasanzpatronen kommen auf. 100 gr (6,5 g) vorgesehen und erreich­ Im Jahr 1915 begann das Zeitalter der te damit Anfangsgeschwindigkeiten modernen, leistungsstarken .257er­ von rund 850 m/s. Savage wollte je­ Büchsenpatronen. Savage brachte für doch einen neuen Meilenstein bei der seinen erfolgreichen Unterhebelrepe­ Geschossgeschwindigkeit setzen und tierer Modell 99 die .250­3000 Savage peilte dabei den v0­Wert von 3000 fps auf den Markt. Für die Entwicklung der (914 m/s) an. Das ging aber nur mit ei­ Patrone zeichnet Charles Newton, einer nem leichteren Geschoss. So versorgte der bedeutendsten amerikanischen Pa­ man die neue Patrone, die ursprünglich tronenexperten, verantwortlich. Die­ den v0­Wert von 3000 fps in der Patro­ ser hatte bereits in den Jahren vor dem nenbezeichnung trug, mit 87 gr (5,6 g) Ersten Weltkrieg viel beachtete, aus da­ schweren Geschossen. Die E0 liegt mit maliger Sicht als Hochrasanzpatronen dieser Ursprungslaborierung bei 2355 J. zu bezeichnende Büchsenpatronen und Entsprechend dem leichten Geschoss teilweise die entsprechenden Waffen verwendete man einen relativ langen

Drall bei den frühen Waffenmodellen. Damals üblich waren Dralllängen von 12" bis 14" (305 bis 356 mm). In Anleh­ nung an die später entwickelte .257 Ro­ berts ging man für schwerere Projektile zur Dralllänge von 10" (254 mm) über. Das erlaubte Geschossgewichte bis 120 gr (7,8 g). In den 1930er­Jahren kam die .250­ 3000 Savage auch mit 100 gr (6,5 g) schweren Geschossen auf den Markt. Die .250­3000 Savage, bald nur noch als .250 Savage bezeichnet, wurde rasch zu einem Erfolg. Savage richtete die Zylin­ derverschlussrepetierer Modell 20 und 40 dafür ein. Winchester berücksich­ tigte die .250 Savage bei den Modellen 54 und 70. Auch Remington und Ruger fertigten noch nach dem Zweiten Welt­ krieg vorrangig Zylinderverschlussre­ petierer in diesem Kaliber. Der Stern der .250 Savage begann jedoch in den Jahren nach dem Zwei­ ten Weltkrieg spürbar zu sinken. Neu­ ere Patronen wie die .243 Winchester traten vermehrt an ihre Stelle. Heute spielt die .250 Savage allenfalls noch in Sonderserien oder Einzelanfertigungen eine Rolle. So brachte Remington 1984 im Rahmen der Sonderreihe 700 Classic die .250 Savage wieder ins Gespräch.

Ladedaten Kaliber .250 Savage Hülse

Geschossgewicht [gr/g]

Geschosstyp

Zündhütchen

Treibladung [gr]

Patronenlänge [mm]

v0 [m/s]

Winchester

75/4,9

Hornady V-Max

Fed. 210

38,0 Hodgdon CFE223

62.9

964

Winchester

85/5,5

Nosler Ballistic Tip

Fed. 210

36,0 Hodgdon Varget

63,8

928

Winchester

87/5,6

Speer SP

Fed. 210

36,5 Hodgdon Varget

62,2

921

Winchester

100/6,5

Hornady InterLock

Fed. 210

36,5 Alliant Reloder 17

63,5

845

Winchester

100/6,5

Nosler Partition

Fed. 210

33,4 Vihtavuori N 150

63,8

828

Winchester

100/6,5

Nosler Ballistic Tip

Fed. 210

34,3 Norma 203-B

63,5

852

Winchester

115/7,5

Nosler Partition

Fed. 210

36,8 Alliant Reloder 19

63,8

753

Winchester

120/7,8

Speer BTSP

Fed. 210

35,0 Winchester 760

63,8

758

Testwaffe: Remington 700 Sonderanfertigung, Lauflänge: 25" (635 mm), Hülsenlänge .250 Savage: 1.912" (48,56 mm), Geschossdurchmesser: .257" (6,53 mm – CIP 6,55 mm), Maximalgasdruck .250 Savage: 3650 bar, Maximale Patronenlänge: 2.515" (63,88 mm). Hinweis: Der Lauf der Testwaffe hat eine Dralllänge von 10" (254 mm). Damit werden Geschosse bis 120 gr (7,8 g) stabilisiert. Ältere Gewehre haben teilweise einen längeren Drall, was dazu führt, dass nur leichtere Geschosse verwendet werden können. Das Verwenden der Ladedaten erfolgt auf eigene Gefahr. Autor und Verlag übernehmen keinerlei Haftung.

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Das Magazin für Waffenbesitzer


wissen

Ø 10,52 mm/.414" 1,24 mm/.049"

Ø 7,33 mm/.289" Ø 7,25 mm/.285"

Ø 12,01 mm/ .473" Ø 11,93 mm/.470" 38,40 mm/1.512" 41,60 mm/1.638" 48,56 mm/1.912" 63,88 mm/2.515" Beim Erscheinen war die .250 Savage eine der schnellsten Büchsenpatronen.

Ø 6,55 mm /.258"

Im Jahr 1915 war die Hülsengeometrie der .250 Savage sehr modern. Die Hülse diente auch für spätere Patronenentwicklungen. (Quelle: CIP-Maßtafel)

Fabrikpatronen werden weniger. Die

unseren Test stand uns eine Sonder­ schweren Konstruktionen. Auch blei­ sinkende Bedeutung der .250 Savage anfertigung auf der Basis eines 700er­ freie Geschosse stehen im Kaliber .257" zeigt auch Auswirkung auf das Ange­ Kurzsystems zur Verfügung. Beden­ (6,53 mm) von den US­Herstellern be­ bot an Fabrikpatronen. Aktuell sind es ken muss man bei der Verwendung der reit. Als universelle Lösung können die nur noch die US­amerikanischen Her­ schweren .257er­Geschosse die nach 100 gr (6,5 g) schweren Teilmantelge­ steller Hornady und Remington, die je­ CIP­Maßtafel festgelegte maximale schosse angesehen werden. weils eine Laborierung mit 100 gr (6,5 g) Patronenlänge von 63,88 mm. Schwe­ Bei den Treibladungspulvern liegt schwerem Geschoss anbieten. Reming­ re Geschosse mit besonders schlanker man bei der .250 Savage mit den Sorten ton nennt für das Pointed­Soft­Point­ und damit lang gezogener Spitze über­ des mittleren Brennbereichs richtig. Geschoss eine v0 von schreiten den L6­Wert. Mit den leichten Geschossen können 860 m/s, was eine E0 von Man muss deswegen auf auch etwas offensivere Sorten verwen­ Hierzulande 2396 J ergibt. Hornady gibt die etwas „stumpferen“ det werden. Bei den schweren Geschos­ für die Jagd auf für das InterLock­SP eine Konstruktionen setzen. sen können Pulversorten des begin­ Fuchs oder Reh v0 von 853 m/s an. Die E0 Des Weiteren ist zu be­ nenden progressiven Bereichs sinnvoll beträgt damit 2357 J. Mit denken, dass die schwe­ sein, wobei man hier rasch an Press­ diesen ballistischen Parametern sind ren Geschosse weit in die Hülse hinein ladungen kommt. Mit den optima­ die beiden Fabriklaborierungen aus der reichen und damit das Hülsenvolumen len 100­gr­Geschossen hat der Autor Sicht eines deutschen Jägers typische reduzieren. Zwischen den 100 gr (6,5 g) sowohl hinsichtlich der ballistischen Rehwildpatronen. Mit den leichteren und den 120 gr (7,8 g) schweren Ge­ Leistung als auch der Schussleistung Geschossen von unter 100 gr (6,5 g) wird schossen liegen rund 100 m/s weniger aus der Testwaffe mit Norma 203­B die .250 Savage zur Varmint­Patrone. In an Mündungsgeschwindigkeit. die besten Erfahrungen gemacht. Die unseren mitteleuropäischen Revieren Die Geschossauswahl im Durch­ .250 Savage wird mit Zündhütchen der bietet sie sich damit vorrangig für die messer .257" (6,53 mm) reicht vom Größe Large Rifle versorgt, wobei im Jagd auf den Fuchs an. 60 gr (3,9 g) schweren Teilmantelflach­ Regelfall die Standardversion für ein Untergebracht werden kann die .250 kopfgeschoss bis zu den 120 gr (7,8 g) sicheres Anzünden ausreicht. W Savage in kurzen Zylinderverschluss­ systemen. Der Unterhebelrepetierer DWJ-Fazit Savage Modell 99 ist hierzulande eher    W Die ursprünglich zu Werbezwecken als licher. Aktuell sind es die US-Hersteller selten auf dem Gebrauchtwaffenmarkt Hornady und Remington, die jeweils eine .250–3000 Savage bezeichnete Patroanzutreffen. Vereinzelt wurden auch Laborierung .250 Savage im Sortiment ne ist mit dem Originalgeschossgewicht Blockbüchsen sowie Kipplaufwaffen haben. Durch das schmale Angebot wird von 87 gr (5,6 g) vorrangig eine Varmintfür die .250 Savage eingerichtet. das Wiederladen umso interessanter. Patrone. Versorgt mit Geschossen von Beachtliches Geschossangebot. Das Aufgrund der Popularität anderer .257er100 gr (6,5 g) wird sie außerdem für spärliche Angebot an Fabrikpatronen Büchsenpatronen steht eine große leichtes Schalenwild tauglich. In unruft geradezu nach dem Wiederlader. Auswahl an Geschossen zur Verfüseren heimischen Revieren ist sie eine Matrizensätze gibt es von den füh­ gung. Versorgt wird die .250 Savage mit gute Rehwildpatrone. Neue Waffen von renden US­amerikanischen Herstel­ mittelschnellen bis leicht progressiven Serienbüchsenherstellern sind nicht lern. Der Autor arbeitete mit einem Treibladungspulvern. Überzeugen kann mehr aktuell. Der große GebrauchtwafRCBS­Matrizensatz und dem passen­ die in kurze Zylinderverschlusssysteme fenmarkt bietet jedoch zuweilen auch in den Hülsenhalter RCBS Nummer 3. Aus passende .250 Savage durch eine ausgeDeutschland interessante Optionen. handwerklicher Sicht gibt es keine Be­ zeichnete Eigenpräzision und einen sehr Die Versorgung mit Fabrikpatronen   sonderheiten gegenüber anderen fla­ milden Rückstoß. wurde in den letzten Jahren immer spärschenförmigen Hülsen zu beachten. Für

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Wiederladezubehör Hornady 1911 Vibra und Dillon RF100

Geschüttelt

Eine Zündhütchenwendebox für bis zu 200 Zünder ist für den Wiederlader üblicherweise ausreichend. Wer aber große Stückzahlen an Patronen lädt ist schnell frustriert, wenn er daraus jedes einzelne Zündhütchen für die Mehrstationenpresse aufpicken soll. Das DWJ hat zwei automatische Systeme getestet.

wissen

5

STEFAN BADER

Die Testexemplare können jeweils fehlt der Schale ein Schieber, der verbeide Zündhütchengrößen (Large und hindert, dass Zünder durch den ZufühSmall) verarbeiten. Die Füllrohre berungskanal fallen. Danach schiebt man sitzen eine Kapazität von 100 Zündern. den Klarsichtdeckel auf die Schale. Der Durch Vibration richten sich alle PriZapfen auf der Unterseite der Schale mer mit dem Kopf nach unten aus. verfügt über eine vertikale Markierung. Die rote 1911 aus Nebraska. Das GeIn Verlängerung der damit korresponrät in der Form einer 1911er-Pistole dierenden Linie am Griffstück legt man trägt den Namen 1911 Vibra und kostet den bestückten Teller ein. Daraufhin 79,95 Euro. Für den Test schiebt man das zu den stellte es Importeur Zündern passende Rohr Füllgerät Helmut Hofmann zur gegen den Widerstand in Form einer Verfügung. Die Stromvon zwei O-Ringen von 1911er-Pistole versorgung erfolgt über unten in das Griffstück, zwei Batterien vom Typ bis dessen Stirnseite am AAA, die man nach Abnahme eines Zapfen der Schale anliegt. Zum LieferSchnappdeckels in das Griffstück einumfang gehören übrigens sechs Ersatzlegt. Vor dem Füllen sind die ZünderO-Ringe. Es gilt noch, den Schutzschild röhren mit Splinten zu bestücken. Leiaus Kunststoff Richtung Zünderschale der verfügen die Röhren über keinerlei zu drücken. Die korrekte Position ist erMarkierung. Die in schwarz gehaltene reicht, wenn die Markierung des SchilZünderschale muss vor dem Einsetzen des von „OFF“ zu „ON“ wechselt. Erst in das Griffstück mit Zündern befüllt jetzt kann der schwarze Abzug betätigt werden. Mittels kreisförmigen Bewewerden. Das Vibrationselement setzt gungen richtet man dann die Zündhütsich in Bewegung und soll laut Herstelchen korrekt in der Schale aus. Leider ler 100 Zünder binnen 10 bis 15 s in die

1 94

2 1 Das 2

Füllgerät 1911 Vibra von Hornady benötigt zum Betrieb zwei Batterien, die im Griffstück eingesetzt werden. Beim Dillon RF 100 bewegen sich die Zünder hoch bis zur Magazinröhre.

Röhre befördern. Trotz vieler Versuche gelang es im Test nur ein einziges Mal, die angegebene Zeit zu erreichen. Am besten laufen die Zünder in das Rohr, wenn sie an der linken Kante der Schale anliegen und dann zum Abfluss rutschen. Im Schnitt dauerte es rund 20 bis 30 s, während die 100 Zünder ihren Weg in die Röhre fanden. Während die Small-Rifle-Zünder von CCI, Federal und Remington besonders gut liefen, stockte bei Magtech der Fluss öfter. Bei einer von zehn Füllungen musste ein verkanteter Primer geradegedrückt oder zurückgeschoben werden. Als die Rohre für die großen Zünder befüllt werden sollten, gab es häufiger Stau. Im Schnitt drehte sich bei jeder zweiten Füllung ein Zünder im Zuführschacht und das Gerät musste zerlegt werden. Es kam auch vor, dass sich ein Zünder im Vibra-Element verhakte. Die Dillon-Röhren haben den gleichen Außendurchmesser wie die von Hornady. Aufgrund von Fertigungstoleranzen in der Zünderherstellung ist ein störungsfreier Betrieb nicht immer möglich, dennoch erspart das Gerät Zeit beim Wiederladen und ist ein Muss für jeden Mehrstationenbesitzer. Luxusfüllgerät von Dillon: RF 100. In einer komplett anderen Klasse spielt das Modell RF 100 von Dillon, das die Firma Johannsen bereitstellte. Das 435 mm

Das Magazin für Waffenbesitzer


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geschoben werden kann und dann in die große Auffangschale fällt. Schließlich muss man noch den Adapter für die obere Rohraufnahme montierten. Dann steckt man die Röhre mit Splintseite voran ins Gerät. Dabei muss man das Rohr nach unten drücken, damit die obere Öffnung in den Kunststoffadapter greifen kann. Die durchsichtige Haube komplettiert das Gerät. Die Vibrationsrate lässt sich einstellen. Testaufbau und Bewertung. Jedes Gerät musste 100 Zünder unterschiedlicher Marken und Größen ausrichten, sortieren und in eine Röhre befördern. Im Test waren dies: Federal 100, 210 M und 215 M; Remington 7 ½; Magtech 1 ½; CCI 200, 300 und 350. Mit beiden Zünderfüllern lässt sich das zeitraubende Auffüllen der Röhren für eine Mehrstationenpresse beschleunigen. Der Hornady-1911-Füller überzeugte durch eine gute Funktion und geht als Testsieger hervor, obwohl man beide Hände zur Bedienung benötigt. Trotz der Einzelteile aus Kunststoff hielt das Gerät im Dauerbetrieb durch. Eine Beschriftung der Schalen und der Ma-

gazinrohre wäre wünschenswert. Der Füller von Dillon zeigte zwar auch eine gute Funktion, kostet aber 469 Euro und ist langsamer. Dafür füllt er das Zünderrohr aber auch selbstständig. 5

3 3 Beim Dillon RF 100 drückt man das Ma-

gazinrohr samt farbigem Mantel nach unten, um es in den Adapter zu stecken.

THE IMPACT OF PRECISION HAENEL CR308

Ergonomisch optimiert – und jetzt auch im Kaliber .308 Win.: Der Herausforderer in der AR-10-Klasse made in Germany. Qualität und Präzision aus Suhl.

Abgabe nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis.

große, über 5 kg schwere Gerät wirkt im Vergleich zu den kleinen Zündern mächtig. Dillon liefert zwei ummantelte Zünderröhren mit, eine rote für die kleinen Primer (bereits montiert) und eine blaue für die großen Zünder. Zum Füllen gibt man die Zünder aus der Packung in die obere Plexiglasschale. Ein Druck auf den blauen Schalter am Sockel startet das Bestücken des Magazins: Dabei arbeitet das Gerät 2 min lang automatisch und schaltet sich dann wieder ab. Die Zünder gelangen über eine zentrale Öffnung in den rund ausgeführten Vibrationsraum. Von dort fließen sie in einer spiralförmigen Bewegung am Rand entlang hoch und stürzen ins Rohr. Aufgrund ihrer Schwerpunktlage fallen die Zünder korrekt ausgerichtet in die Röhre. Der Wechsel auf große Zünder erfolgt so: Zuerst nimmt man die Plexiglasabdeckung, danach die Stabilisierungsplatte A ab und tauscht diese gegen das entsprechende Modell B. Die Platte ist korrekt eingestellt, wenn ein Zünder mit dem offenen Ende nach oben mit dem Inbusschlüssel unter die Platte


Wiederladezubehör Hülsenreinigungsgeräte und -mittel

Gesäubert

Von der Hofmann GmbH, Mellrichstadt, von der Reimer Johannsen GmbH aus Neumünster, von LiMa Wiederladetechnik aus Steinheim, von der Frankonia GmbH und von Wilderich Freiherr von Haxthausen aus Brakel erhielten wir Geräte und Zubehör, um dessen Wirksamkeit beim Reinigen von Hülsen zu testen.

wissen

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A XEL PICKSTRÖER

Vor allem die vom Boden des Schieß­ um seine senkrechte Achse am Elekt­ standes aufgehobenen Kurzwaffen­ romotor oder die exzentrisch angeord­ hülsen sind außer mit Ruß noch mit nete Wicklung des Elektromotors. Da­ reichlich Staub bedeckt. Trotz Fettung durch wird die Achse in Schwingungen würde diese Schmutzschicht beim Ka­ versetzt. Durch die Wahl von Gewicht librieren das Metall der Matrize zer­ und Drehzahl ist die Schwingung da­ kratzen und die Rußab­ bei so eingestellt, dass lagerungen im Inneren in einem auf diese senk­ Wiederladers Gold den Friktionshalt des Ge­ rechte Achse gesetzten will gepflegt und schosses herabsetzen. kugelähnlichen Topf mit geputzt sein In diesem Bericht be­ eingefülltem Poliergra­ fassen wir uns damit, wie nulat und die darin be­ diese Verschmutzungen mithilfe einer findlichen Hülsen in eine um die Achse geeigneten Kombination aus Maschine verlaufende Bewegung versetzt wer­ und Wirkstoff entfernt werden kann. den. Da die Körner des Poliergranulates Zwei Gerätetypen sorgen dabei für die kleiner und leichter sind als die Hül­ notwendige Bewegung. Dies sind zum sen, bewegen sich Hülse und Granulat einen die Vibrationsschüttler – die so­ unterschiedlich schnell, wodurch sie genannten Tumbler – und zum anderen aneinander reiben. Ist nun das Gra­ die Rotationsgeräte. nulat mit feinen Reibestoffen belegt, Vibrationsschüttler. Beim Vibrations­ entfernen die Körner an der Hülsen­ schüttler rotiert ein Exzentergewicht oberfläche den anhaftenden Ruß und

1 96

Schmutz ab, den sie dann bis zu einem gewissen Grad auf ihrer eigenen rauen Oberfläche einlagern. Rotationsgeräte. Bei den Rotations­ geräten befinden sich Hülsen und Po­ liergranulat in einer liegenden zylind­ rischen Trommel, die von einem Motor um ihre Längsachse gedreht wird. Hül­ sen und Granulat werden durch die­ se Drehbewegung umgewälzt, wobei sie aneinanderreiben, was den bereits beschriebenen Reinigungseffekt zur Folge hat. Als Besonderheit können in einem Rotationsgerät die Hülsen auch in Wasser mit dem Zusatz von Reini­

1 Der 2

Vibrationsschüttler Hornady M-2 Case Tumbler hat ein Fassungsvermögen von 500 Hülsen der Patrone .38 Special. Das Modell 1200 Turbo Tumbler von Lyman fasst hingegen nur 350 Hülsen der Patrone .38 Special.

2 Das Magazin für Waffenbesitzer


wissen

3 gungsflüssigkeit und kleinen Stahl­ nadeln rotiert werden. Die chemi­ sche Lösekraft des Mittels und die den Schmutz einweichende Wirkung des Wassers unterstützen die Reinigungs­ wirkung der Stahlnadeln während des Rotationsvorgangs. Praxis der Hülsenreinigung. Aus Schützenbeständen besorgten wir uns je 10 kg abgefeuerte 9­mm­Luger­Hül­ sen verschiedener Hersteller. Darunter befanden sich sowohl Hülsen von ein­ mal abgeschossener Fabrikmunition sowie Hülsen von wiedergeladener Mu­ nition. Auffällig bei der Durchsicht der Hülsen war nicht nur der Unterschied in der Verschmutzung außen, sondern vor allem innen. Ließ sich die Verschmut­ zung außen mit Ruß und Metallanlauf grob in zwei Klassen unterteilen, gab es innen mindestens drei deutlich un­ terscheidbare Verschmutzungsgrade

09/2018

durch Ruß. Einige Hersteller konzipie­ 300 Hülsen pro Testdurchgang fest. Die ren ihre Patronen wohl so, dass sie nach Anzahl ist wichtig für einen Vergleich: dem Abfeuern lediglich mit einer leich­ In ein Reinigungsgerät passt nur eine ten Rußschicht verunreinigt sind. bestimmte Menge Granulat und Hülsen, Mittelrußig mit mehr oder weniger die Hersteller geben Empfehlungen deutlich sichtbar dunklen und auftra­ zu den Mengen an. Gibt man lediglich genden Partien ist die Kategorie zwei einige 9­mm­Luger­Hülsen in einen in unserer Einteilung. Hier reicht die mittelgroßen Tumbler für 600 Hülsen Bandbreite durch viele Fabrikmuni­ der Patrone .38 Special zwischen 1000 g tionssorten und auch wiedergeladene Granulat, ziehen sie im Reinigungs­ Patronen. Diese Hülsen sollten gerei­ betrieb mit dem Granulat schnell und nigt werden. In der drit­ ohne großen Reibungs­ ten Kategorie der Ver­ widerstand zum Granu­ Verschmutzung schmutzung landen dann lat im Topf ihre Runden. der Hülsen in drei Hülsen, deren Innensei­ Die Reinigungswirkung Stufen aufgeteilt ten an den Gebrauch von fällt geringer aus, wenn Schwarzpulver erinnern, etwa 300 oder gar 600 eine deutliche dicke schwarze Ruß­ Hülsen die Granulatkörner durch ihr schicht verunreinigt bei diesen Hülsen Eigengewicht zwischen sich bewegen den Pulverraum. und entsprechende Reibung erzeugen. Im praktischen Test sortierten wir Allerdings kommt durch Granulat und nun in jeden Testdurchlauf Musterstü­ Hülsen ordentlich Gewicht zusammen, cke dieser drei Kategorien ein, um die das die Leistungsfähigkeit des Tumb­ Wirksamkeit von Tumbler sowie Gra­ lers beansprucht. nulat beziehungsweise Poliermittel Geräte. Tumbler oder Rotationsgeräte besser differenzieren zu können. Bei bieten große US­amerikanische Her­ der praktischen Arbeit durch die Eimer steller wie RCBS, Dillon, Lyman und mit Schmutzhülsen per Reinigungsge­ Hornady in unterschiedlichen Größen räte und Granulate oder Polierzusätze und Preisklassen an. Bei den Tumblern legten wir willkürlich eine Menge von wählten wir zwei einfache Geräte mitt­ lerer Größe. Der Lyman Turbo 1200 PRO 3 Teilweise zerlegt: Beim Vibrationsschütt- Tumbler fasst circa 350 Hülsen des Kali­ ler wirken Materialschwingungen. bers .38 Special und circa 900 bis 1000 g 4 Der große Trommelreiniger Lyman Cyclo- Granulat. Zu seinem Lieferumfang ge­ ne für bis zu 1000 Hülsen .223 Reminghört ein Deckel mit Schlitzen, durch ton. Mit Edelstahlstiften wird hier ein den bei laufendem und umgedrehtem spezielles Reinigungsprinzip realisiert. Gerät das Granulat herausläuft. Diese Details weist das zweite Ge­ rät, der Hornady M­2 Case Tumbler, für circa 500 Hülsen .38 Special nicht auf. Etwas Luxus verspricht der dritte Tum­ bler, der Lyman 1200 Auto­Flo Tumbler, der ebenfalls für circa 350 Hülsen .38 Special und circa 900 bis 1000 g Granu­ lat ausgelegt ist. Seine Besonderheit ist der doppelte Boden des Arbeitstopfes. Durch die radial um die Tumblerachse angeordneten Bodenlöcher im eigent­ lichen Arbeitstopf kann das Granu­ lat bei laufendem Tumbler erst in den doppelten Boden und dann durch eine per Gummipfropfen verschlossene Öff­ nung in einen zum Lieferumfang gehö­ renden Topf abgelassen werden. Da die Löcher kleiner sind als die Hülsen, blei­ ben diese im Arbeitstopf. Vergleichsuntersuchungen. Wir be­ füllten die drei Tumbler mit der glei­ chen Menge und verglichen die Er­ gebnisse. Der Lyman Turbo 1200 PRO Tumbler war lauter als die beiden an­ deren Geräte. Es ließen sich keine auf­ 4 fälligen Unterschiede in der Arbeitsart

97


Wiederladezubehör Hülsenreinigungsgeräte und -mittel

Granulat können anhaftende Staub­ und –leistung feststellen, sodass wir für den weiteren Testverlauf das Modell reste von vorherigen Reinigungsar­ Lyman 1200 Auto­Flo als Arbeitsgerät beiten oder Schmiermittel von Kali­ bei den Tumblern auswählten. brierungsarbeiten entfernt werden. Die Auto­Flo­Funktion hielt, was der Behandeltes Granulat reinigt die Hül­ Hersteller verspricht. Allerdings gilt es, sen je nach Art des beigesetzten Rei­ den Auffangtopf während des wasser­ nigungsmittels von sanft bis stark. Es fallartigen Ausströmens gibt Granulate mit grober des Granulates immer et­ Körnung von circa 1 bis Granulate mit was weiterzudrehen. Die 2 mm und eine feine Kör­ unterschiedlicher kleinen Hülsen richten nung mit 0,56 bis 1 mm. Körnung sich beim Leerlaufenlas­ Wer mit Hülsen mit aus­ sen des Tumblers gefüllt gestoßenen Zündhütchen mit Granulat auf. Hier muss man ein­ in den Reinigungsvorgang geht, wird greifen und die Hülsen von Hand um­ eher Freude an dem feineren Granulat stoßen. Den Gehörschutz sollte man haben, es bleibt im Gegensatz zum grö­ dabei nicht vergessen, die Hülsen ent­ beren Granulat kaum in der Zündglocke wickeln zum Ende des 2 bis 3 min dau­ hängen. Das Maisgranulat ist weniger ernden Reinigungsvorgangs im Gerät hart, seine Polierwirkung sorgt eher für einen beeindruckenden Geräuschpegel. Hochglanz. Dafür ist seine Reinigungs­ Granulate. Granulate gibt man als wirkung beim Abreiben von festen unbehandeltes sowie behandeltes haftende Schmutzpartikeln gegenüber Mais­ oder Walnussgranulat in die dem härteren Walnussgranulat gerin­ Reinigungsgeräte. Mit unbehandeltem ger. Das Walnussgranulat kann übri­

gens etwas stauben, wenn man es die ersten paar Male benutzt. Da das Granulat den abgeriebenen Schmutz aufnimmt, wird es seinerseits verunreinigt und nimmt irgendwann keinen Schmutz mehr auf, die Reini­ gungswirkung lässt nach. Mit Chemi­ kalien wie dem Lyman Corncob Reacti­ vator kann dieser Vorgang noch etwas gestreckt werden. Polierzusätze. Sofern dem Granulat keine Poliermittel zugesetzt sind oder behandelte Granulate ihre Polierwir­ kung verlieren, kann mit Polierzusät­ zen (Polish) die Reinigungsleistung verbessert werden. Die Granulate sind mit unterschiedlich intensiv wirkenden Polierzusätzen zu haben. Wer nur leicht verschmutzte Hülsen reinigt oder keine hochglänzenden Hülsen mag, nimmt Produkte mit weniger aggressiver Reinigungsleistung. Im Test benutzten wir auch Polier­ zusätze aus dem Haushaltsbereich. Die

Reinigungswirkung der Geräte

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Tumbler Lyman 1200 Auto-Flo

Lyman Turbo Case Cleaning Media (grün)

Reinigung außen/innen* 2–3/0

Lyman Turbo Tufnut Media (rot)

3–4/0

RCBS Case Cleaning Media Walnut, mit dem beigelegten Reinigungspulver vermengt LiMa-Maisgranulat mit Poliermittel

2/0

Lyman Turbo Brite

LiMa flüssiges Poliermittel Dillon Rapid Polish 290 Sidol Stahlfix Lyman Cyclone Rotary Tumbler Sidol Die Oberfläche ist nicht so glatt und glänzend wie im Tumbler Stahlnadeln und Cartridge Case Cleaning Solution mit destilliertem Wasser in der Konzentration 20/1

Bemerkung Durch enthaltene Fette ist die Oberfläche leicht gefettet. Die ersten 3 bis 5 Anwendungen setzt das Media einen stark anhaftenden roten Staub frei, der Gerät und Hülsen bedeckt. Leichte Staubbildung

2/0 mit Maisgranulat mit Walnussgranulat gemischt** gemischt** 3–4/0 3/0–1 Nach dem Tumbeln ohne Hülsen noch Klumpen des Polierzusatzes im Granulat. Diese ließen sich zerdrücken. 2/0 2/0 2–3/0 3/0 Deutlicher Geruch nach Wandfarbe 3–4/0 3/0–1 Mittlere Geruchsintensität 3/0 2–3/0–1 Leichter Geruch 3/0

5 h Rotation

3/2–3

3 h Rotation. Die Oberfläche ist nicht so glatt und glänzend wie im Tumbler, leichter Hammerschlageffekt. Zündglocken sauber. Die Hälfte der Hülsen ist innen sauber, ¼ noch leicht verfärbt, jedoch ohne Anhaftungen, ¼ ist wie ursprünglich verfärbt, jedoch ohne Anhaftungen.

*0= Verschmutzung unverändert gegenüber Bodenfund 1 = Anhaftender Schmauch größtenteils entfernt. Verfärbungen großflächig noch sichtbar. Leicht geglättete Oberfläche. 2 = Anhaftender Schmauch entfernt. Verfärbungen großflächig entfernt, einzelne Verfärbungen noch sichtbar. Geglättete Oberfläche, leichter Glanz. 3 = Anhaftender Schmauch entfernt. Verfärbungen entfernt, einzelne kleine Verfärbungen an einzelnen Hülsen noch sichtbar. Geglättete Oberfläche, guter Glanz. 4 = Vollständige Reinigung, Hochglanz. **Zu den jeweils circa 1000 g unbehandelten Reinigungsgranulat der Art Mais Grits 20 (Freiherr von Haxthausen, Brakel) oder Walnussgranulat (Frankonia Handels GmbH & Co.KG) wurden von jedem Polier mittelzusatz 4 Esslöffel zugesetzt und 1 h ohne Hülsen getumbelt.

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Das Magazin für Waffenbesitzer


wissen

5 5 Verschiedene

Reinigungsgranulate: Sie haben die Aufgabe, verschmutzte Hülsen sauber zu bekommen.

stellen. Als Arbeitszeit wählten wir für 300 Hülsen 9 mm Luger im Lyman 1200 Auto­Flo Tumbler 5 h, ebenso im Lyman Cyclone, einem Rotationsgerät. Wir lie­ Zusätze sind mehr oder weniger cremig ßen in unserem Test die abgeschlage­ flüssig und mit fein gemahlenen Abra­ nen Zünder in den Hülsen. sivstoffen sowie Reinigungschemika­ Schnell stellten wir fest, dass eine lien versehen. Die Abrasivstoffe reiben textliche Graduierung bei der Be­ wie feiner Sand die oberflächlichen schreibung der Reinigungsleistung Anhaftungen ab, mehr Laufzeit oder eingeführt werden musste, zumal die hohe Beigabemengen lassen die Hülsen Reinigungswirkung zwischen den Au­ schöner glänzen, können aber sicher­ ßenbereichen und den Innenflächen lich irgendwann zu einem nicht ge­ der Hülsen sehr unterschiedlich ausfiel. wünschten Maß an Materialabtrag füh­ Außen erbrachten einige Arbeitsstoffe ren. Die Reinigungschemikalien tragen viel Hui, bei den mittel bis stark ver­ im begrenzten Maße die oberflächlich schmutzen Innenanteilen blieb es je­ im Metall der Hülsen ein­ doch beim Pfui. Dies lässt sich durch die lediglich gelagerten Verfärbungen Konzentrat plus ab. Je nach Produkt kön­ geringe Bewegungsleis­ Stahlnadeln im nen diese Chemikalien tung der Granulatkörner Lyman Cyclone unangenehm riechen, ei­ innerhalb der Hülsen nige unserer Testkandi­ erklären, was natürlich daten rochen nur ganz schwach, andere kein großer Trost ist. Die ermittelten erinnerten im Geruch an Wandfarbe. Ergebnisse sind in nebenstehender Ta­ belle zusammengefasst. Die Hersteller geben für die Menge Gra­ nulat eine entsprechende Menge ihres Wie erwartet unterschieden sich die Poliermittels an. Je 1000 g Granulat Reinigungsleistung der verschiedenen benötigten wir vier Esslöffel des zuge­ Granulate und der Polierzusätze. Da wir setzten Poliermittels, die Hausmittel ein standardisiertes Vorgehen im Test dosierten wir genauso. durchführten, ist ein direkter Vergleich Aufmerksamkeit erfordert die Ver­ der fertigen Reinigungsgranulate oder teilung der Zusätze im Granulat. Bei der Kombinationen von Granulaten und laufendem Tumbler ließen wir das Po­ Polierzusätzen untereinander möglich. lish tropfenweise in die sich bewe­ Eine einfache Reinigungsleistung genden Granulatmenge ohne beige­ erbrachten die LiMa­Produkte sowie fügte Hülsen einträufeln. Trotzdem das RCBS Case Cleaning Media Walnut verklumpten die Tropfen mit den tro­ vermengt mit seinem beigelegten Rei­ ckenen Körnern. Bei einigen Zusätzen nigungspulver in Verbindung mit der lösten sich diese Klumpen nach cir­ gewählten Arbeitszeit. Hinreichend gut ca 60 min Bewegung auf, bei einigen für unser Dafürhalten sind die Ergeb­ mussten wir verbliebene Klumpen mit nisse bei der Kombination aus Lyman der Hand zerbröseln. Mitunter lagerten Turbo Case Cleaning Media und den Kombinationen aus Mais oder Walnuss sich auf dem Tumblerboden Partikel ab, die wir ebenfalls per Hand ablösten. mit den Hausmitteln Stahlfix bezie­ Test. Die uns zur Verfügung stehenden hungsweise dem Dillon Rapid Polish Produkte sind in der Übersicht aufge­ 290. Sidol mit Mais oder Walnuss und führt. Für uns interessant war es, mit auch das Lyman Turbo Tufnut Media einem standardisierten Testablauf die lieferten sehr viel Glanz. Reinigungsleistung der unterschied­ Natürlich ist das Reinigungsergebnis lichen Granulate und Reinigungszu­ nach weniger oder mehr Arbeitszeit ein anderes. Wer sich für ein behandeltes sätze zu ermitteln und bildlich dazu­

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Granulat oder eine Kombination aus unbehandeltem Granulat und Polier­ mittel entschieden hat, kann je nach Verschmutzungsgrad der Hülsen die Arbeitszeit individuell variieren, um zu seinem gewünschten Reinigungser­ gebnis zu kommen. Ein deutlich anderes Funktions­ prinzip stellt die rollende Bewegung des Lyman Cyclone in Verbindung mit Wasser, Reinigungskonzentrat und kleinen Stahlnadeln dar. Das Wasser löste den Schmutz zusammen mit der Reinigungschemikalie an und die bei­ gefügten Edelstahlnadeln rieben diese dann bei der Rotationsbewegung von den Hülsen ab. Da die Nadeln gegenüber den Hülsen deutlich kleiner sind, arbei­ teten sie recht gut in den Hülsen, was für saubere Innenteile sorgte. Sogar in den hier ausgestoßenen Zündhütchen­ glocken war nach dem Reinigungsvor­ gang nahezu jede Hülse sauber. Einen Haken hat diese Sache jedoch: Die Nadeln sind wegen ihres geringen Durchmessers an den Enden so dünn, dass auf diese Enden stoßende Hülsen dadurch regelrecht eine feine „Ham­ merschlagbehandlung“ erfahren. Die gereinigten Oberflächen erscheinen geglättet und ganz leicht glänzend ge­ hämmert. Ob und in welchem Maße dabei Material abgetragen wird, konn­ ten wir in diesem Test nicht feststellen. Wer sich am möglichen Abrieb nicht stört, trennt mit dem zugehörigen Trennsieb Hülsen von den Nadeln und trocknet die Hülsen im Backofen oder wie wir per Druckluft. Anschließend stand noch einmal ½ h Tumbeln in un­ behandeltem feinkörnigen Mais an, um die Hülsen endgültig zu trocknen. W

DWJ-Fazit

W Äußerlich lässt sich jeder gewünschte

Grad der Sauberkeit mit der geeigneten Wahl von Reinigungsmedium und Arbeitszeit einstellen. Wie viel Außenglanz eine gut funktionierende Patrone braucht, ist dabei ab dem Glanzgrad 2 bis 3 unserer Ansicht nach wohl eher Geschmackssache. Innen und in den Zündglocken kann der Tumbler aber nur begrenzt für den gelungenen Putzerfolg dienen. Wer hier Sauberkeit erreichen will, muss zum Rotationsgerät mit Stahlnadeln, Wasser und chemischem Reinigungszusatz greifen. Die Mehrarbeit dabei wird durch Sauberkeit in allen Ecken und Winkeln der Hülsen belohnt, sofern das Ausgangsmaterial nicht extrem verschmutzt ist.

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Patronenentwicklung .300 Norma Magnum

Konkurrenz

Die bekannte Repetierbüchse Blaser R8 Success gibt es nun auch als Long-Range-Repetierer für besonders weite Distanzen im Kaliber .300 Norma Magnum. Dieses Kaliber ist bekannt für die Präzision auf weite Entfernungen. Ein Grund, die Patrone mit der zugehörigen Waffe eingehend zu testen.

wissen

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ROL AND ZEITLER

Der modulare Aufbau des Repetierers R8 ist hinlänglich bekannt. In seinem System können lange Patronen mit großem Durchmesser untergebracht werden, etwa die .416 Rigby oder die .338 Lapua Magnum. Nun gibt es das Modell R8 im Kaliber .300 Norma Magnum. R8 Success Long Range. Verriegelt wird der Geradezugverschluss mit 14 Lamellen in einer Verschlusskulisse des Laufes. Erst bei verriegeltem Verschluss ist eine Schussauslösung möglich. Unter die Lamellen schiebt sich eine Stahlhülse. Das Handspannsystem sorgt für hohe Sicherheit. Nachdem man mit einem Inbusschlüssel zwei Muttern im Schaft gelöst hat, lässt sich der Lauf entnehmen. Dieser ist kalt gehämmert und 69 cm lang (66,5 cm ohne Verschlusskulisse). Der Durchmesser beträgt an der Mündung 19 mm. Hier befindet sich auch ein Gewinde, um einen Schalldämpfer oder eine Mündungsbremse aufzuschrauben. Die Dralllänge beträgt für die .300 Norma Magnum 1:9". Das zeigt, dass sehr schwere Geschosse stabilisiert werden müssen. Das Magazin ist nach dem Drücken der auf beiden Seiten vorhandenen Entriegelungstaste herausnehmbar. Damit wird das Schloss automatisch entspannt. Der Abzug löst nach dem Überwinden von 700 g Widerstand aus.

Norma Magnum. 2008 suchte das UScat entwickelt. Sie sollte mit maxiMilitär eine leistungsstarke Scharfmal 91,44 mm Länge in ein Magnumschützenpatrone und ein passendes system der .375 Holland & Holland pasGewehr. Die .338 Norma Magnum sollte sen. Die beiden haben ein 300 gr schwein der Leistung die .338 Lapua Mares Sierra-HPBT-Matchking-Geschoss gnum übertreffen. Damals waren in ver wendet. Norma standardisierte die der .338 Lapua Magnum 250 gr schwere Patrone, die C.I.P.-Zulassung erfolgte Geschosse üblich. Die .338 Norma Maim Mai 2010. Nach C.I.P.-Maßen beträgt gnum wurde mit 300 gr schweren Sierdie Patronenlänge 93,5 mm. Es stellte ra-Match-King-Geschossen versorgt. sich heraus, dass durch VeränderunDie Hülse der .338 Norma gen bei Schulterwinkel, Magnum ist mit 63,3 mm .338 Norma Magnum Halslänge und Hülsenetwas kürzer als die form ein 300 gr schwewurde als Wildcat der .338 Lapua Magnum res Geschoss mit weniger entwickelt (69,20 mm). Das ist die Pulver auf die Leistung Länge einer Standardpader .338 Lapua Magnum tronenhülse wie die der Patrone .30–06 beschleunigt werden kann. Dadurch Springfield. Das Innenvolumen ist etwa ergibt sich ein geringerer Rückstoß und 6,5 % kleiner als bei der .338 Lapua Maweniger Mündungsfeuer. gnum. Die Patronengesamtlänge der Die Basis für die .300 Norma Ma.338 Norma Magnum entspricht mit gnum bildete die .338 Norma Magnum. 93,5 mm der der .338 Lapua Magnum. Sie wurde auf das Kaliber .308" eingeDie .338 Norma Magnum stammt zogen. Die .300 Norma Magnum kam von einer Wildcat ab. Der US-ameri2012 auf den Markt. Beide haben denkanische Sportschütze Jimmie Sloan selben Verschlussabstand und können hat mithilfe von Dave Kiff diese Wildin denselben Magazinen eingesetzt

Die Entwicklung der .300 Norma Magnum. Mit dem Erfolg der .338 Lapua Magnum als Long-Range-Patrone bei Polizei, Militär und Sportschützen entschloss sich Norma dazu, eine eigene Patrone zu entwickeln – die .338 Norma Magnum. Sie wurde 2008 eingeführt. Die .300 Norma Magnum ist eine auf das Kaliber .308" eingezogene .338

1 Auf der Testwaffe, ein Modell Blaser R8

Success Long Range, wurde ein Swarov­ ski­Zielfernrohr X5i 3,5–18×50P montiert.

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1 Das Magazin für Waffenbesitzer


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werden. Üblich für die .300 Norma Magelegt. Die Norma-Laborierung erzielt gnum ist eine Dralllänge von 1:9". Man eine vo von 910 m/s mit dem 230 gr sollte schwere Geschosse ab 200 gr verschweren Berger-Geschoss. wenden. Ideal sind das 230 gr schwere Im Gegensatz zu Kalibern wie .308 Berger Hybrid sowie das 215 gr schwere Norma Magnum, .300 Winchester Berger Hybrid. Die 230-gr-Berger-GeMagnum, .300 Weatherby Magnum, schosse verlädt Norma in den eigenen .30-378 Weatherby Magnum, .300 RePatronen. Die gürtellose Hülse mit Rille mington Ultra Magnum oder .30 Nosist 63,3 mm lang. Der Boler wurde die .300 Norma dendurchmesser beträgt .300 Norma Magnum Magnum von vornherein satte 14,93 mm (.416 Rigby auf schwere Geschosse ist für schwere 14,99 mm). Über der Rille von deutlich über 200 gr Geschosse gedacht misst ihr Durchmesser abgestimmt. Sicherlich 14,87 mm. Sie verjüngt steht eine .300 Remingsich bis zur Schulter nur gering. Dort ton Ultra Magnum der .300 Norma Mabeträgt der Durchmesser 14,29 mm. gnum in der Leistung nicht nach. Sie ist Die Schulter hat einen Winkel von 41°. aber mit 180 oder 200 gr schweren GeObwohl ursprünglich die Gesamtlänge schossen ideal versorgt. Auf weite Entder Patrone bei 91,44 mm liegen sollte, fernungen haben die langen, schweren damit sie in Standard-Magnumsyste230-gr-Geschosse der .300 Norma Mame passt, wurde als Zugeständnis an gnum natürlich die Nase vorne. Die .300 die schweren, langen Matchgeschosse Norma Magnum ist eine Sniper- und die Gesamtlänge auf 93,5 mm und der Sportpatrone und sehr gut auf Entfermaximale Gasdruck auf 4400 bar festnungen von 600 bis 1000 m einsetzbar.

Präzisionsergebnisse der Blaser R8 .300 Norma Magnum

Da Norma nur eine Laborierung anbietet, ist sie eine typische „Wiederladerpatrone“. Versorgt werden die Hülsen mit Magnumzündern. Ideal sind progressive Magnumpulver wie Norma 217, Hodgdon H4831, IMR 7828, Alliant Reloader 25 oder Vihtavuori N165 und N170. Für das Long-Range-Schießen besonders geeignet sind Match-Geschosse wie Sierra HPBT Matchking (210, 220 und 240 gr), Berger Hybrid Target (230 gr), Berger Hybrid Target (215 gr) oder Berger VLD Target (210 gr). Mit den neuen Patronen Hornady ELD Match erzielten wir die besten Ergebnisse. Die Patrone verursachte aus der 113,5 cm langen und 3,86 kg schweren Blaser R8, die mit dem SwarovskiZielfernrohr X5i 3,5-18×50P ausgestattet war, einen doch merklichen Rückstoß. Die Streukreise auf 100 m lagen mit fünf Schuss zwischen 11 und 13 mm. Auf 300 m lagen die fünf Schuss auf 40, 41, 44 und 49 mm zusammen. Für die Jagd bieten sich das 220 gr schwere Berger VLD Hunting, Sierra 200 gr Gameking, das 200 gr schwere, bleifreie Barnes LRX oder Nosler AccuBond Long Range (210 gr) an. Mit dem Hornady ELD-X (200 gr) erzielt man ebenfalls beste Ergebnisse. 5

Patrone/Laborierung

Streukreis Streukreis 10 Schuss 100 m 5 Schuss 300 m [mm] [mm]

Fabriklaborierung Norma Berger 230 gr Hybrid

17

40

Handladung Hornady 208 gr ELD Match (Hülse: Norma, Zündhütchen: RWS 5333, Treibladung: 87,0 gr Hodgdon H100, Patronenlänge: 93,0 mm)

23

41

Handladung Hornady 200 gr ELD-X (Hülse: Norma, Zündhütchen: RWS 5333, Treibladung: 91,0 gr Norma 217, Patronenlänge: 93,4 mm)

28

44

Für nebenstehende Laborierungsdaten übernehmen Autor und Verlag keine Gewähr. Wiederlader handeln eigenverantwortlich.

Handladung Nosler 210 gr AB Long Range (Hülse: Norma, Zündhütchen: RWS 5333, Treibladung: 92,0 gr Vihtavuori N570, Patronenlänge: 93,2 mm)

30

61

2 Von

Handladung Sierra 240 gr MatchKing HPBT (Hülse: Norma, Zündhütchen: RWS 5333, Treibladung: 88,0 gr Hodgdon Retumbo, Patronenlänge: 93,5 mm)

24

49

3

2 09/2018

links: .300 Norma Mag., .300 WSM, .300 Win. Mag., .300 Weatherby Mag., .300 RUM, .30–378 Weatherby Mag. Von links: .300 Norma Mag. mit 230 gr Berger Hybrid, 200 gr Hornady ELD­X und 208 gr Hornady ELD Match.

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28.10.2015 12:14:40


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50. Internationales Vorderladerschießen Vom 30. August bis zum 2. September 2018 bei der SGI Schwäbisch Hall Zum 50. Mal treffen sich die Vorderladerund Westernschützen aus dem In- und Ausland auf dem Hasenbühl. Geschossen wird auf der Schießanlage der Schützengilde Schwäbisch Hall. Die Wettkämpfe finden in folgenden Disziplinen statt: Vorderlader: Vorderlader-Langwaffen: Gewehr, 5 Schuss auf 50 Meter, stehend freihändig getrennte Wertung in offener und geschlossener Visierung. Vorderlader-Langwaffen: Freigewehr, 5 Schuss auf 100 Meter, liegend Vorderlader-Kurzwaffen: Pistole/Revolver, 5 Schuss auf 25 Meter, stehend freihändig getrennte Wertung in Pistole/Revolver. Ab 65 Jahre: 50 m stehend aufgelegt. Westernwaffen: Unterhebelrepetierer 50 Meter, 5 Schuss auf 50 Meter, stehend freihändig. Unterhebelrepetierer 25 Meter Kombinationsschießen Fallplatten und Bisonscheibe, nach BDS und WSV Westernwaffen 50 Meter, 5 Schuss auf 50 Meter, stehend freihändig. Westernwaffen 100 Meter, 5 Schuss auf 100 Meter, liegend. Westernwaffe 50 Meter, SchwarzpulverPatrone und Perkussionshinterlader, stehend freihändig. Ab 65 Jahre: 50 m stehend aufgelegt.

Schießbedingungen: Ausgesprochene Sportkleidung zum Sportschießen wie Schießjacken und Schießschuhe sind nicht gestattet. Mit Lösung der Einlage erkennt der Teilnehmer diese Regelungen an. Die kompletten Bestimmungen liegen am Startkartenverkauf aus. Einsprüche werden sofort entschieden. Änderungen vorbehalten. Zugelassen sind Vorderlader-, Lang- und Kurzwaffen aller Art, sowie Westernwaffen aller Art, sofern sie funktionstüchtig sind, ein anerkanntes Beschusszeichen tragen und der Sportordnung des Deutschen Schützenbundes und/oder des Bund Deutscher Sportschützen entsprechen. Bei entsprechender Ringzahl können die Leistungsabzeichen der Schützengilde Schwäbisch Hall in Gold, Silber und Bronze erworben werden. Schießzeiten: Donnerstag, 30. August: 13.00–16.00 Uhr, Trainingsschießen Freitag, 31. August: 13.00–18.00 Uhr Samstag, 1. September: 9.00–18.00 Uhr Sonntag, 2. September: 9.00–12.00 Uhr

Schießen um die Ehrenpreise: Sonntag 2. September ab 14.15 Uhr: Die jeweils zehn besten Vorderlader-Gewehrschützen, offene und geschlossene Visierung allgemeine Klasse, schießen um die Ehrenpreise des DWJ Ab 14.30 Uhr: Die jeweils zehn besten Vorderlader-Pistolen- und Revolverschützen, allgemeine Klasse, schießen um die Ehrenpreise der Schützengilde Schwäbisch Hall. Siegerehrung : Sonntag 2. September ca. 15.00 Uhr Preise: Es werden Sachpreise ausgegeben. Die Anzahl pro Disziplin können ab KW 35 auf der Homepage der SGI Hall eingesehen werden. Ehrenpreise: 2 DWJ-Ehrenpreise für Gewehr 2 Schützengilde-Ehrenpreise für Pistole und Revolver

Schießen: Das Rahmenprogramm Fallscheibe Flinte und Laufende Scheibe (VL und UHR) wird bei Interesse (bitte bei der Startzeitvergabe anfragen) am Samstag, 1. September 2018 auf Wunsch ebenfalls geschossen.

Stellplätze für Zelte und Wohnwagen können gegen eine Gebühr gemietet werden. Ein Lagerplatz für Loges, Tipis und Traditionszelte ist vorhanden. Vor dem Aufbau von Loges, Tipis , Zelten, Wohnwagen, Wohnmobilen und sonstiger Übernachtungsmöglichkeiten muss sich der Gast beim Platzwart melden. Änderungen für alle Punkte behält sich der Veranstalter vor. Am Donnerstag, 30. August ab 18.00 Uhr Festbetrieb mit Speis und Trank zur Einstimmung auf das 50-jährige Jubiläum. Weitere Informationen zum Internationalen Vorderladerschießen finden sie auf unserer Homepage www.sgi-hall.de Kontakt per E-Mail: sgi-hall@t-online.de, Telefon 07907 1322, Hermann Kurz Tel. 0171 7702972

Eine Veranstaltung der Schützengilde Schwäbisch Hall www.sgi-hall.de

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unter der Schirmherrschaft des Deutschen Waffen-Journals www.dwj.de


Repetierbüchse Strasser RS14 Evolution

Österreicher Es sind nicht nur die allseits bekannten Hersteller, die attraktive Geradzugrepetierer für die Jagd herstellen. Seit einigen Jahren ist ein österreichischer Anbieter erfolgreich mit im Spiel, dessen Repetierbüchsen Aufmerksamkeit erregen. Wir haben das Modell Strasser RS 14 Evolution getestet.

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ROL AND ZEITLER

Schon 2007 stellten wir mit dem Strasser-Modell RS05 den ersten modularen Geradzugrepetierer dieses Herstellers vor. Repetierbüchsen in modularer Bauweise für die Jagd und den Schießsport sind schon lange Standard. Modularbauweise bedeutet bei Waffen, dass diese zwar als Ganzes konstruiert sind, jedoch in Form lehrenhaltiger, ohne Nacharbeit leicht austauschbarer Teile – eben als „Module“ – nicht nur gefertigt, sondern auch meist so an den Handel geliefert werden. Diese Bauweise hat beim Hersteller und Zulieferbetrieb sämtliche prozess- und vorratsorientierte Vorteile der Serien- und Reihenfertigung und ermöglicht vor allen Dingen dem Handel eine effektivere Lagerhaltung. Da jedoch zumindest der inländische Waffenmarkt mit Modularbüchsen bereits in hohem Maß gesättigt ist, muss jede neu vorgestellte Büchse technisch einen deutlichen Mehrwert hinsichtlich Design, Funktion und Preis bieten. Nur dadurch wird sie vom Handel und von anspruchsvollen Endverbrauchern bemerkt und vom teils arg zäh reagie-

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1 Der

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Geradzugrepetierer Strasser RS 14 Evolution ist mit schlichtem Schaftholz und ergonomisch sinnvoll gestaltetem Kammerstängel ausgestattet. Der schwarze Aluminiumkasten trägt den Schaft und eine Picatinny-Schiene.

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2 renden Markt überhaupt angenomwerden. Den Passungen von Metall und men. Mit der Strasser RS 14 Evolution Holz der RS 14 widmet der Hersteller versucht der Hersteller aktuell wieder, besonders viel Augenmerk, was sicher diese Aufmerksamkeit zu erreichen. nicht nur bei Ästheten und technikWas als erstes auffiel, begeisterten Jägern verwar die gediegene äußere Seit über zehn Jahren kaufsfördernd ist. Erscheinung der Waffe. Die Modulbauweise gibt es Repetierer Das liegt nicht nur an des Strasser-Repetierers von Strasser dem klaren, schnörkelmacht die Waffe sehr losen Design, sondern flexibel. Ergonomie, auch an der Verarbeitung. Dies betrifft Schnelligkeit und Sicherheit standen sowohl die saubere Verarbeitung von neben einfachem Lauf- und KaliberMetall und Holz als auch die Qualitätswechsel bei den Konstrukteuren des merkmale, welche in der Autoindustrie Herstellers HMS Präzisionstechnik im als „kleines Spaltmaß“ umschrieben Vordergrund.

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3 Das Stahlsteckmagazin muss zur Entnahme beidseitig entriegelt werden.

4 Die Strasser RS 14 Evolution ist ein Ge5

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5 Erster Eindruck. Nimmt man diesen

te zu einigermaßen erschwinglichen Repetierer zum ersten Mal in die Hand, Preisen hergestellt werden. bemerkt man sofort, dass er nicht zu Schaft. Im Stil und Design weicht die den leichten Vertretern seiner Klasse Strasser vom gediegenen süddeutgehört. Die 109,5 cm lange schen oder österreichiBüchse wiegt immerhin schen Flair ab. Sie wirkt Nicht ganz leichter 3,72 kg. Geradzugrepetierer weniger edel, mehr wie Sofort fällt auf, dass ein technisches Gerät. aus Österreich der Repetierer aus einem Der Nussbaumschaft mit Fertigungsbetrieb mit mattem Ölfinish besteht hochtechnisierten Maschinen stamaus einfach gemasertem Holz. Vordermen muss; das ist weder ungewöhnund Hinterschaft sind getrennt. Der lich noch negativ. Nur mit modernsten griffige Vorderschaft ist in der Mitte computergesteuerten Maschinen könleicht bauchig gehalten. Er ermöglicht nen heutzutage hochwertige Produkeinen satten Griff. Der volumige Hin-

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Schloss mit dem voluminösen Schlösschen mit Sicherungsschieber und tauschbarem Verschlusskopf.

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radzugrepetierer, allerdings mit Selbstspannerschloss. Zur Kammerentnahme ist ein Knopf hinter der Hülsenbrücke zu drücken.

terschaft weist einen geraden Rücken auf. Er schließt nach einer schwarzen Zwischenlage mit einer „Old English“Gummischaftkappe ab. Der Pistolengriff mit Aufbauchung ermöglicht ebenfalls einen satten Griff. Die Bayerische Backe ist sehr voluminös und wirkt etwas klobig. An Vorderschaft und Pistolengriff hat der Hersteller sauber eine scharfe, mittelfeine Fischhaut geschnitten. Gehäuse. Das Aluminiumgehäuse bildet den Kern der Waffe, es trägt auch die beiden Schaftteile. Hier ist die Basis für Laufaufnahme, Geradzugverschluss, Abzug und Magazin angeordnet. Es handelt sich um ein kräftig ausgeführtes Teil mit schwarzen, tauschbaren Seitenplatten. Über das auf beiden Seiten vorhandene Auswurffenster spannt sich die integrierte, massive PicatinnySchiene, die zusätzlich das Gehäuse verstärkt. Sie ist die Basis für die einfache Montage eines Zielfernrohres. Zerlegen. Zieht man den Verschluss etwas zurück, dann kann er nach Druck auf den Verschlusshalteknopf auf der Gehäuseoberseite entnommen werden. Drückt man am Ende des Gehäuseschwanzes einen Haltehebel zurück, dann fällt der Abzug in die Hand. Im Abzugsgehäuse wird ein Inbus gehalten, der zum Lösen des Vorderschaftes benötigt wird. Nach Lockern einer Schraube kann dieser vom Gehäuse abgezogen werden. Zwei massive

7 Der Verschlusskopf ist von der Kammer abgezogen. Verriegelt wird im Lauf über vier Verriegelungselemente.

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Repetierbüchse Strasser RS14 Evolution

9 8 Die 9 q 8

Verschluss. Die Kammer weist seitliche Abschrägungen, Führungsnuten und eine Auskehlung auf. Der goldfarbene Verschlusskopf lässt sich nach Heben einer Schwenkplatte am Kammerende abziehen und bei Bedarf tauschen. Der Stoßboden mit Auswerfer ist zurückversetzt. Der kleine Auszieher ist seitlich angeordnet. Ein Fixierstift sorgt für die korrekte Lage. Verriegelt wird im Lauf mit vier Verriegelungssegmenten des Verschlusskopfes. Das ist günstig für eine für hohe Präzision. Die Verriegelung ist extrem stabil und sicher durch die riesige Verriegelungsfläche.

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Haltebolzen im Vorderschaft sorgen für Wackelfreiheit und festen Sitz. Im Vorderschaft befindet sich ein Verlängerungshebel in Form eines Dorns für die mechanische Laufklemmung. Wird der Klemmhebel nach unten geschwenkt, kann man den Lauf mit seiner Verschlusskulisse aus dem Hülsenkopf ziehen. Ein Stift am Gehäuse muss mit einer Art Rückstoßplatte am Lauf korrespondieren, sodass die korrekte Lauflage gewährleistet wird. Der einfache und schnelle Laufwechsel oder die Entnahme – auch beim Einsatz – sind kein Problem.

Sicherung sperrt die Kammer und wirkt auf die Schlagstange. Der Schieber ist mit einem Druckknopf ausgestattet. Der Kombiabzug kann schnell und einfach entnommen werden. Von außen ist der Rückstecher justierbar. Das Zerlegen für einen Laufwechsel oder für eine Flugreise ist einfach, die modulare Bauweise macht es möglich.

Überdimensional wirkt das perfekt geschlossene Schlösschen. Es verhindert zuverlässig das Eindringen von Schmutz und Nässe. An dessen Rückseite ist die steile, vertikale Zweistellungs-Schiebesicherung mit Druckknopf angeordnet. Zum Entsichern ist der Druckknopf zu drücken und der Schieber nach oben zu bewegen. Das geht bei leichtem Widerstand wie von selbst. Zum Sichern muss der Schütze oben auf den Schieber drücken, bis der Druckknopf gut hörbar einschnappt. Ein geräuschloses Sichern ist mit Zweifingerbedienung möglich. Die Sicherung wirkt auf die Schlagstange und sperrt die Kammer. Zum Kammeröffnen ist nur der Druckknopf im Sicherungsschieber zu drücken. Auch bei geöffnetem Verschluss kann gesichert werden. Wird der Kammergriff um nur 4° geöffnet, kann der Schlagbolzen das Zündhütchen nicht mehr erreichen. Nur bei vollkommen geschlossenem Verschluss kann geschossen werden. Bei gespanntem Schloss tritt auf dem Schlösschen ein für den Jäger fühlbarer roter Signalstift aus. Insgesamt handelt es sich um einen Geradzugmechanismus. Die nach hinten abgewinkelte Kunststoffbirne am Kammerstängel liegt ergonomisch günstig. Der Kammerstängel ragt aus dem Schlösschen und bedient beim Drücken nach vorne die Verriegelung. Magazin und Abzug. Das mittels beidseitig angeordneter Druckknöpfe am

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Gehäuse zu entriegelnde Stahlblechmagazin Ein Lauf- und Kaliberwechsel gestaltete sich fasst drei Patronen im Kaliber .308 Wincheseinfach. ter. Es stehen optional 20 weitere Kaliber zur Einsatzbereiche. Auf Transportmaß zerlegt Auswahl. ist das längste Teil nur 85,5 cm lang. Für eine Als Abzugsmechanismus wählte StrasGebirgsjagd wäre der Repetierer zu schwer. ser einen Kombiabzug mit von außen jusIdeal ist er als Ansitzwaffe, aber auch gut in tierbarem Rückstecher (100 bis 200 g) mit flacherem Terrain zur Pirsch einsetzbar. Er Entstechautomatik bei Verschlussbedieliegt ruhig und ausgewogen im Anschlag. nung. Im eingestochenen Zustand brach der Beim Schießen auf flüchtiges Wild machten Schuss nach dem Überwinden von 204 g Wiwir gute Erfahrungen, die Mündung sprang derstand. beim Schießen nicht hoch, das RückstoßNimmt man die Abzugsgruppe aus dem verhalten ist als angenehm zu bezeichnen. Gehäuse, dann kann der Abzugswiderstand Dank des Geradzugverschlusses kann der des Direktabzugs verändert werden. Das Schütze Strasser-Büchse sehr schnell repegeht recht einfach. Der Schütze muss nur tieren. Das Schlösschen erreicht beim Repedie untere Position einer Feder tieren im Anschlag nicht die verändern. Dazu ist die FeNase des Schützen. Gute bis sehr gute derführungsstange leicht anDie Anordnung des KamPräzision, je nach zuheben und in eine der drei mergriffs ist durchdacht. Der Laborierung Bohrungen eines ZwischenVerschluss der Waffe läuft stücks zu setzen. Dadurch weich und geschmeidig wie wird die Federspannung leicht geändert. Wir auf Kugellagern gleitend. Schnell hat man ermittelten Abzugswiderstände von 1098, sich an den etwas umständlich zu bedienen1264 und 1362 g. den Sicherungsschieber gewöhnt. Die RS 14 Dank der Diamond-Like-Carbon-Schicht Evolution ist ein innovativer Repetierer, der (DLC) wurde die Abzugscharakteristik verdank schnell möglicher Folgeschüsse auch bessert. Der trocken stehende Abzug bricht Drückjagdschützen begeistern wird. wie Glas. Wir schossen die Büchse mit je fünf Zielfernrohr. Auf der Büchse montierten Schuss auf 100 m. Mit den meisten Labowir mittels Nightforce-Aufkippmontage rierungen lagen die Streukreise zwischen ein Nightforce SHV 4–14 × 56. Zum Abneh32 und 36 mm. Mit RWS-Patronen mit 11,7 g men des Glases ist ein Schlüssel erforderschwerem Uni-Classic-Geschoss erziellich. Nach erneutem Aufsetzen änderte sich ten wir einen 18-mm-Streukreis, mit einer die Treffpunktlage geringfügig um wenige Handladung mit 10,7 g schwerem Nosler-B.Zentimeter. Nach der Laufentnahme blieb T.-Geschoss betrug der Streukreis 19 mm. die Treffpunktlage jedoch exakt gleich. Eine Für das bleifreie 10,7 g schwere HIT-Geganze Reihe von Versuchen bestätigten dies. schoss von RWS maßen wir 23 mm. 7

Technische Daten und Preis HMS Präzisionstechnik GmbH, Eugendorf/Österreich, www.hms-strasser.com

Vertrieb

Sedlmeier, Steindorf, www.sedlmair.online

Modell

Strasser RS14 Geradzugrepetierer .308 Winchester (20 weitere Kaliber optional erhältlich: .222 Remington bis .375 Ruger) Geradzugsystem, Selbstspanner, Aluminiumgehäuse, Brücke mit Picatinny-Schiene, starkes Schlösschen, werkzeuglos abnehmbarer Verschlusskopf, 360°-Rundumverriegelung im Lauf, auch Linksversion erhältlich Justierbarer Kombiabzug mit Rückstecher, herausnehmbar Zweistellungs-Schiebesicherung mit Kammersperre, wirkt auf Schlagstange, Entstechautomatik Stahlblech-Steckmagazin für 3 Patronen 54 cm langer Jagdlauf mit Mündungsgewinde, 2-cm-Verschlusskulisse, wechselbar Nussbaumölschaft, zweigeteilt, Vorderschaft abnehmbar, Hinterschaft mit geradem Rücken, Bayerische Backe, Pistolengriff und Gummischaftkappe, Buchsen für abnehmbare Riemenbügel mit Kugelverschluss Nightforce SHV 4–14×56, Aufkippmontage 109,5 cm 3,72 kg (mit Magazin, ungeladen, ohne Zielfernrohr) Bester gemessener Wert: 18 mm (5 Schuss, 100 m) 2987 €

Kaliber System

Abzug Sicherung Magazin Lauf Schaft

Zielfernrohr Gesamtlänge Waffengewicht Streukreis Preis

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Gemeinsamkeiten:

- hochwertige LEDs - inkl. starkem LiIon / LiPo Akku - über Micro-USB Kabel aufladbar - Kapazitätsanzeige

39,90€

CL20R Kanzelleuchte max. 300 Lumen angenehmes weißes und rotes Licht zum stellen, hängen + Magnet

€ 129,90

BC30R

Beobachtungsscheinwerfer

Hersteller

Waffenart

Licht von A bis Z bei der Jagd:

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max. 1.800 Lumen max. 161 Meter Leuchtweite für 22-35mm Stab- / Rohrdurchmesser der Kanzel Linsensystem für Beleuchtung von Wild und Boden ohne Ausleuchten des Himmel mit Kabelschalter

79,90€

und HP25R NachsucheAufbrechstirnlampe max. 1.000 Lumen max. 187 Meter Leuchtweite weißes und rotes Licht Spotlicht für die Nachsuche Flutlicht für das Aufbrechen

Import und Vertrieb durch: Fenix GmbH Stephanusstraße 46 - 41836 Hückelhoven - Deutschland

Tel.: +49 (0) 24 33 / 44 22 44 Fax: +49 (0) 24 33 / 44 22 43

Email: info@Fenix.de Website: www.Fenix.de


Zielhilfsmittel Kimmen und Korne

Blickwinkel

Die meisten Jäger nehmen die Büchse direkt aus dem Karton mit ins Revier. Die wenigsten machen sich über die starre Visierung Gedanken, da meist ein Zielfernrohr verwendet wird. Dennoch kann eine offene Visierung sinnvoll sein. Wir erläutern, welche Kombination für Jagdeinsätze praxisgerecht ist.

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STEFAN BADER

Viele Hersteller montieren eine UKimme und ein Balkenkorn mit Messingeinlage auf die Büchse. Mit viel Glück wird diese Visierung im Werk bereits eingeschossen und somit zumindest grob ausgerichtet. Andere Hersteller verfahren nach dem Prinzip, dass diese Zukaufteile möglichst günstig zu beschaffen sein müssen und hoffen etwas überspitzt gesagt, dass der Jäger die Visierung hoffentlich nie benötigt. Das Einschießen obliegt dem Käufer, der

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nach persönlicher Präferenz des Jägers bieten die Hersteller eine Vielzahl von Formen, Farben und Materialien für die Kimmen an. Ganz links ist eine Expresskimme mit gelber Einlage zu sehen, daneben drei unterschiedlich gefärbte Pyramiden, die nur wenig vom Ziel verdecken. Je nach gewünschter Intensität kann man bei manchen Kimmen zusätzlich zwischen Punkt- und Stabeinsätzen wählen (rechts).

das vor dem ersten Einsatz im Revier auf dem Schießstand nachholen muss. Wir haben uns daher näher mit verschiedenen Kombinationen aus Kimme und Korn befasst. Fester Halt. Grundsätzlich ist die Befestigungsart ausschlaggebend. Kimmen- und Kornsockel müssen aufgelötet sein. Nur mit Klebstoff befestigte Teile kann der Jäger schnell verlieren oder sie brechen ab. Meistens ist dies nur eine Frage der Zeit. Erfahrene Nutzer sichern sogar die Lötung noch zusätzlich mit einem Gewindestift. Bis zum ersten Einsatz fristet die Visierung manchmal ein tristes Dasein. Das muss nicht sein. Grundsätzlich hängt die Art der offenen Visierung, die eigentlich gar nicht fest ist, da meistens ein Visierteil (Kimme oder Korn) zumindest seitlich verschoben werden kann, davon ab, für welchen Jagdzweck die Waffe verwendet wird. Hier dazu einige Anwendungsbeispiele. Der

Pirschjäger schleicht morgens durch noch nasses Gras Richtung Erntebock. Die Schutzkappen auf dem Zielfernrohr fehlen, somit sind Okular und Objektiv mit Tau benetzt. Wer zuvor die offene Visierung am Stand präzise eingeschossen hat, tut sich nun leichter. Das Zielfernrohr wird lautlos abgenommen und die Pirsch fortgesetzt. Ein feines Korn und eine passende Kimme dazu erlauben einen präzisen Schuss auf noch vertretbare Entfernung. Ob man

2 Kunststoffkorne

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sind in vielen Farben und unterschiedlichen Größen erhältlich. Für unsere Übersicht haben wir Varianten mit Durchmessern von 2,5 mm und 4,0 mm ausgewählt. Messingkorne gibt es ebenfalls in verschiedenen Größen und Formen. Von links: Perlkorn mit 2,0 mm, Balkenkorn mit 3,0 mm, Perlkorn mit 2,5 mm Durchmesser. Je nach Jagdart muss ein passendes Korn gewählt werden.

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Buckhorn-Kimme stammt aus der Zeit der Cowboys und Indianer. Sie verdeckt allerdings sehr viel vom Ziel und liefert kein klares Visierbild. Diese Kimme ist eine Eigenkreation der Firma JM Waffentechnik. Der Büchsenmacher verzichtete auf die Flanken, um mehr Sichtfeld zu erhalten. Eine Riffelung bricht das Licht und verhindert störende Reflexionen. Zum besonders deutlichen und schnell auffassbaren Visierbild verhilft ein rotes Balkenkorn.

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eine Kombination aus U-Kimme und Balkenkorn aus Messing oder Kunststoff wählt, bleibt Geschmacksache. Gerne benutzen Jäger ein weißes „U“ in der Kimme in Kombination mit einem roten Balkenkorn. Wilder Westen. Die an Westernwaffen gerne installierten Buckhorn-Kimmen sind mehr ein Relikt der Vergangenheit. Damals wurde auf kurze Entfer8 nungen auf große Ziele geschossen. Die Visiere aus Stahl sind robust und einfach herzustellen. Das sind allerdings werden, um auf kurze Entfernung noch nach Ansicht des Autors die einzigen präzise zu treffen. Ein Lochdiopter positiven Aspekte. Das Kimmenblatt und ein simples schwarzes Balkenkorn verdeckt zu viel vom Ziel und vom Seiwerden hier unter dem Begriff Visietenbereich. Außerdem erfordert es gute rung zusammengefasst. Beide Teile Augen. Im sportlichen Einsatz von Unsind verstellbar. Selbst Westernwafterhebelrepetierbüchsen fenhersteller Marlin bieauf Schussentfernungen tet mittlerweile Büchsen Buckhorn-Kimmen von 50 m und 100 m Disind nur in geringem mit Dioptervisierung an stanz tritt deshalb fast (siehe DWJ 11/15). Maße praxistauglich kein Teilnehmer ohne Berühmt wurde das Schießbrille an. auf der SchlagbolzenDurchs Loch geschaut. Als eine sehr mutter montierte Diopter von Rigby. effektive offene Visierung kann beiEine Irisstange wird beim klassischen spielsweise die Klappvisierung des Rigby-Diopter mittels eines DiopterSteyr-Scout-Gewehres bezeichnet werschildes hochgestellt. Ansonsten verden. Jeff Cooper bestand damals auf bleibt es in „geduckter“ Stellung und eine offene Visierung, falls die monermöglicht so die Montage eines Zieltierte Optik einmal den Dienst auf fernrohres. Erstaunlicherweise trifft dem Scout-Gewehr versagen sollte. man mit einer solchen Peep Sight gePermanent versenkt kann die Klappnannten Visierung hervorragend, denn visierung blitzschnell hochgeklappt das Auge nimmt die Öffnung überhaupt

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7 6 Diese

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Variante einer Expresskimme mit verschiedenen Klappen ist selten. Jede Klappe ist mit der entsprechenden Entfernungsangabe und einem Mittelstrich versehen. Über die Praxistauglichkeit muss jeder Jäger selbst entscheiden. Holland & Holland hat dieses Klappkorn entwickelt. Das dicke, weiße Perlkorn ist für Einsätze in der Dämmerung gedacht. Beim roten Korn wurde der Schutztunnel mit Lichtöffnungen versehen.

nicht wahr und konzentriert sich nur auf das Korn. Dadurch verdeckt auch die Kimme praktisch nichts vom Ziel und lässt links und rechts davon Spielraum. Von dieser simplen und präzisen Kimme ließen sich unter anderen auch die Beschaffungsbehörden in den USA überzeugen. So hat man beispielsweise das Garand-Gewehr damit ausgestattet. Nachteilig ist allerdings, dass die Montage nur auf Repetiergewehren problemlos möglich ist. Einzig Holland & Holland offerierte einst für Kipplaufwaffen ein Klappdiopter, das vollständig in der verlängerten Scheibe versenkbar war. Auch bei manchen Pistolen haben diverse Hersteller schon Lochkimmen installiert, besonders bei Waffen für dynamische Wettbewerbe, die unter Zeitdruck absolviert werden und eine besonders schnelle Zielerfassung erfordern.

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Zielhilfsmittel Kimmen und Korne

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der Steyr-Repetierbüchse Modell Scout sitzt auf der Hülsenbrücke eingelassen ein verstellbares Diopter. Das Rigby-Diopter ist hier einsatzbereit. Damit sind nun präzise Treffer auf Entfernungen bis zu 100 m möglich. Benötigt man das Diopter nicht, so kann man es nicht wegklappen, sondern mittels eines Metallplättchens schützen. Das ist besonders bei der Nachsuche im Dickicht ein Vorteil von unschätzbarem Wert, wenn sich Blätter oder Zweige darin verhaken könnten.

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Grobes für das Dickicht. Im Gegensatz dazu benötigt ein Nachsuchenführer etwas Gröberes. Er muss seine Waffe durch sämtliches Unterholz und Brombeerhecken mitnehmen, deshalb darf die Visierung gerne etwas stabiler ausfallen. Da er auf kürzeste Entfernungen schießen und manchmal auch besonders schnell reagieren muss, empfiehlt es sich, ein dickeres Perlkorn (2,5 mm oder gar 4 mm Durchmesser) auf der einen Seite des Laufes dauerhaft anzubringen. Auf der dunklen Schwarte eines Keilers kann der Schütze das Messingperlkorn besonders gut wahrnehmen. Das Gegenstück darf eine flache V-Kimme sein. Viele bevorzugen die durchbrochene Variante der Kimme, doch auf dieser sammelt sich beim Durchgehen jede Menge Material wie kleinste Zweige oder Fichtennadeln. Wer will, kann farbliche Akzente setzen, zum Beispiel mit einer Kombination aus gelber Kimme und rotem Korn. Diese beiden Signalfarben sind selbst für schwächere Augen oder ältere Jäger sehr gut wahrzunehmen. Wer allerdings die empfindlicheren Kunststoffkorne verwendet, sollte sich über einen Tunnel als Schutz Gedanken machen oder gleich mehrere Korne bestellen und diese einpassen lassen. So hat man schnell ausreichend Nachschub zur Hand.

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Noch eine Anmerkung zu den KornAus diesem Grund führen viele Betunneln: Die Industrie bietet geschlosrufsjäger in Afrika Waffen mit einer sene und halboffene Varianten an. Die offenen Visierung. Manche dort benödurchbrochenen bieten den Vorteil, tigten rückstoßstarken Laborierungen dass auch unter schwierigen Lichtin den größten Kalibern erlauben es verhältnissen mehr Licht auf das Korn einfach nicht, die Waffe mit einer Optik fallen kann. Ebenfalls auszurüsten. Somit bleibt erhältlich ist ein abOffene Visierung ist nur die offene Visierung. nehmbarer Korntunnel. für die Großwildjagd Jäger, die im dichtesten Als Sicherung dient ein Jesse-Busch von Simunabdingbar Druckknopf, und nach babwe oder im Regenwald dessen Betätigung kann von Kamerun, wo die der Schütze den Tunnel nach vorne Sichtweite nur wenige Meter beträgt, vom Sockel abnehmen. Die Vorteile eigejagt haben, waren froh, das Zielfernner starren Visierung überwiegen. Die rohr abnehmen zu können, um mit der Waffe kann weiterhin zielgenau benutzt offenen Visierung sicher weiterzujawerden, und das uneingeschränkte gen. Auf solche kurzen Entfernungen Sehfeld einer solchen Visierung kann ist eine Expressvisierung zum raschen kein Drückjagdglas erreichen. Auffassen des Ziels unschlagbar. Der

jagd

e Über

Ansicht in Schießrichtung

Ansicht 90° zur Schießrichtung

weiß = Kimme gelb = Perlkorn; max. Höhe der Flanken ergeben sich aus dem Durchmesser der Perle rot = Ziel/Treffpunkt

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das korrekte Zielen mit einer Expressvisierung bestehen viele unterschiedliche Meinungen. So ist es nach Ansicht des Autors richtig: Das Perlkorn soll das Ziel keinesfalls verdecken, es soll also nicht „Fleck“ geschossen werden. Der Durchmesser des Perlkorns soll der Höhe der Flanken entsprechen. Das Ziel muss auf dem Korn aufsitzen. Das Geschoss trifft die Beute dann oberhalb des Korns. Durch die Schräge, die oft mit Rillen oder anderen lichtbrechenden Konturen versehen ist, wird die Blendung durch Sonnenlicht verringert.

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Schütze kann sehr rasch hintereinanden. Das Maß hängt natürlich von der der gezielte Schüsse abgeben. NachStatur des Schützen ab. Manche Kimteilig wirkt sich allerdings die Breite men werden zu weit Richtung Münder Expresskimme aus. Denn diese dung montiert und verkürzen dadurch verdeckt viel vom Ziel. Mit einem Baldie Visierlinie, was aber den Vorteil der kenkorn hingegen kann der Jäger pränoch schnelleren Zielaufnahme zur ziser zielen. Dies hat aber den Nachteil, Folge hat. Hier muss der Jäger abwägen, dass Ziel- und Schussvorgang mehr Zeit welche Aspekte ihm wichtig sind oder in Anspruch nehmen. für welche Jagdart er sich Manchmal übertreientscheidet. Zu dicke Korne ben die Hersteller aber Showeffekt. Beliebt sind können das Ziel auch bei den Maßen. bei Großwildwaffen die verdecken Ein Anbieter verwenExpressvisierung in Form det grundsätzlich 4 mm einer breiten Schmetterstarke Perlkorne auf den Läufen. Dieses lingskimme mit mehreren Kimmenextrem dicke Korn verdeckt bei vielen blättern, die früher auf 300, 400, 500 jagdbaren Wildtieren etwa in Gazellenoder gar 600 yd ausgelegt war. Diese größe in einem großen, jagdlich interKlappen sind allerdings bei den weessanten Entfernungsbereich viel zu nigsten Waffen tatsächlich auf die jeviel vom Ziel. Weniger ist also in dieweilige Entfernung eingeschossen. Gut sem Fall eindeutig mehr, um die Visiesehen diese Klappen zwar aus, für die rung vielseitiger einsetzen zu können. Jagdpraxis taugen sie hingegen weniRichtig platziert. Viele Waffen werger. Just in dem Moment, wenn man die den mit einer offenen Visierung ausVisierung braucht, ist meistens nicht gerüstet, die jedoch häufig nicht kordie korrekte Klappe aufgestellt. Aurekt montiert ist. Die Kimme sollte im ßerdem ist die Schussdistanz bei dieser Abstand von 620 bis 660 mm von der Visierart ohnehin maximal auf 100 m Schaftkappe entfernt angebracht werbegrenzt. Und für diese Distanz ist die

Rasanz beinahe jeder Patrone völlig ausreichend. Selbst mit einer Laborierung .600 NE, Fleck eingeschossen auf 50 m, fällt das Projektil auf 100 m Entfernung nur 6 cm. Daraus folgt, dass diese Kimmenblätter überhaupt nicht nötig sind und nur schmückendes Beiwerk darstellen. Richtig gezielt. Oft ist zu hören, dass mit einem Messingperlkorn das Ziel abzudecken sei. Dies ist nicht korrekt. So wird richtig mit einer Expressvisierung gezielt: Der Durchmesser des Perlkorns soll der Höhe der Flanken entsprechen. Das Ziel wird „aufsitzend aufs Korn genommen“. Die Treffpunktlage befindet sich damit direkt oberhalb der Stelle, auf die das Korn zeigt. Kimmenblätter und Korne werden in unterschiedlichen Höhen und Breiten angeboten. Dennoch kann es sein, dass die Treffpunktlage der genutzten Laborierung nicht mit der Visierlinie der verwendeten Kimme-Korn-Kombination in Übereinstimmung zu bringen ist. In diesem Fall bleibt zur Lösung des Problems nur das vorsichtige Feilen durch einen Fachmann übrig. 7


Kurzberichte, Neuigkeiten, Nachrichten

Nachtfernglas Kahles Helia seit August verfügbar

7 Der österreichische Hersteller Kahles, ein

Tochterunternehmen von Swarovski Optik, rundet mit dem neuen Helia 8×56 sein bereits umfangreiches bestehendes Fernglassortiment mit einem speziellen Dämmerungsglas ab. Die lichtstarke und brillante Optik sowie das ergonomische Design mit den ausgeprägten Daumenmulden sind für den Einsatz bei Nacht gut geeignet. Das Gehäuse ist aus einer Magnesiumlegierung hergestellt, was sowohl für Robustheit als auch leichtes Gewicht sorgt. Wie alle Mitglieder der Helia-Fernglasfamilie fällt auch das neue Helia 8×56 durch seine erdige Farbgebung und praktisches Zubehör auf. Der Waldkauz-Lederriemen mit Steckschließe ermöglicht ein schnelles Demontieren des Tragegurtes, um beim nächtlichen Ansitz kein unnötiges Utensil im Weg zu haben. Das neue Kahles-Glas kostet im Fachhandel rund 1300 Euro. Damit positioniert der Hersteller das Modell in der Mittelklasse, was, sollte die übliche Kahles-Qualität vorliegen, ein Kampfpreis ist. www.kahles.at ws

Nikon-Rangefinder mit Antivibrationssystem

7 Nikon

hat den Entfernungsmesser Monarch 3000 Stabilized neu im Programm. Das Gehäuse ist im Vergleich zu dem des Vorgängermodells kleiner und leichter, die maximale Messentfernung bei guten Bedingungen beträgt 2740 m. Ein Antivibrationssystem ist integriert. Es reduziert laut Hersteller effektiv die durch Handbewegungen (Sinuswellen) verursachten Verwacklungen des Sucherbildes auf ein Fünftel oder weniger. Gleichzeitig sorgt das Antivibrationssystem für eine sichere Ausrichtung des Laserstrahls – insbesondere bei kleinen Zielen ein wichtiges Merkmal. Die neue, einfacher ablesbare interne rote Anzeige verfügt über eine Einstellungsfunktion, welche die Display-Helligkeit automatisch an das Umgebungslicht anpasst. Das Messergebnis wird bereits nach 0,3 s angezeigt. Der Nutzer kann sich bei Winkelmessungen die tatsächliche Entfernung und die horizontale Entfernung anzeigen lassen. Das Gehäuse ist wasserdicht, ein Beschlagen soll nicht auftreten. Der Entfernungsmesser kostet 549 Euro. www.nikon.de ws

Entfernungsmesser für sehr weite Distanzen

7 Leupold, der namhafte US-amerikanische

Hersteller von Optik hat mit dem Rangefinder RX-2800 TBR/W einen neuen Laserentfernungsmesser für Entfernungen von bis zu 2500 m (bei idealen Bedingungen) auf den Markt gebracht. So weit wird niemand auf der Jagd schießen, aber die Entfernung zu kennen, ist ja nicht nur für das Schießen interessant. Mit einer siebenfachen optischen Vergrößerung ist es möglich, sehr weit entfernte Ziele deutlich und scharf zu erkennen. Die Abkürzung TBR/W steht für „True Ballistic Range“, eine Technologie von Leupold, die Neigung, Entfernung zum Ziel und ballistische Daten anzeigt. Auch die Seitenwindabdrift kalkuliert das Gerät und teilt den Wert dem Nutzer mit. Die Anzeige der Entfernung erfolgt extrem rasch, auch bei weit entfernt stehenden Gegenständen. Der neue RX-2800 leistet deutlich mehr als die Vorgängermodelle von Leupold und ist dabei kompakter und leichter. Leupold-Produkte werden in Deutschland von der Hofmann GmbH importiert. www.helmuthofmann.de ws

Neue RWS-Patronen speziell für kurze Läufe

jagd

7 Zunehmend gewinnen kurze, führige Läufe

Deutscher Jagdverband fordert Politik für mehr Biodiverisität zur Schaffung von Grundlagen für intakte Ökosysteme

7 Biologische

Vielfalt muss ein Produktionsziel der Landwirtschaft werden: Nach Veröffentlichung der Verordnungsentwürfe zur Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2020 durch die EU-Kommission Anfang Juni sieht der Deutsche Jagdverband (DJV) die Bundesregierung in der Pflicht, einen nationalen Strategieplan zu

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entwickeln. Ziel müsse es sein, die Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten in der Agrarlandschaft zu steigern. Der DJV erwartet von der Neuausrichtung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) effektive Maßnahmen zum Schutz bedrängter Arten wie bodenbrütender Vögel oder Feldhase. www.jagdverband.de ws

an Beliebtheit in der Jägerschaft. Dieser Trend wird durch die Verwendung von Schalldämpfern unterstützt, insbesondere im Kaliber .308 Winchester. RWS hat deshalb eine Patrone entwickelt, die für die Verwendung aus kurzen Läufen optimiert ist. In der Praxis bedeutet das: Schießen aus kurzen Läufen ohne Leistungseinbußen, denn Standardmunition ist auf die Lauflänge von 600 mm ausgelegt. Und das hat Nachteile: Energie- und Geschwindigkeitsverlust, eingeschränkte Wirksamkeit, ausgeprägtes Mündungsfeuer, lauter Mündungsknall und erhöhte Abnutzung bei Schalldämpfern. Die neue Laborierung zeichnet sich durch ein offensiv abbrennendes Pulver, angepasstes Geschossgewicht und leistungsstarkes Anzündhütchen aus und ist für den Schalldämpfereinsatz geeignet. www.rws-munition.de ws

Das Magazin für Waffenbesitzer


jagd

Leica Tempus ASPH bietet hervorragendes Zielbild

7 Mit

dem neuen Rotpunktvisier Tempus ASPH bringt Leica Sportoptik erstmals ein Rotpunktvisier mit einer asphärischen Linse auf den Markt, was sich durch eine besonders brillante Leuchtpunktabbildung, eine extrem hohe Bildqualität und ein hervorragendes Einblickverhalten bemerkbar machen soll. Der klare, scharf abgegrenzte Leuchtpunkt ist in jeder Jagdsituation von Vorteil. Beim schnellen Anvisieren sitzt der Schuss dort, wo der Leuchtpunkt zu sehen ist, unabhängig von dem Winkel bei schnellem Einblick. Ein besonderes Merkmal des Leica Tempus ASPH ist die kontrastreiche und brillante Abbildungsleistung. Die naturgetreue Farbwiedergabe und hohe Lichttransmission bieten ein sehr klares und kontrastreiches Bild, was den Komfort und die Sicherheit bei der Jagd auf flüchtiges Wild verbessert. Der Leuchtpunkt ist in zwölf Stufen dimmbar. Das Gehäuse aus Aluminium ist sehr robust. Das Gerät ist wahlweise mit 3,5 MOA oder 2,0 MOA großem Leuchtpunkt zu haben. Es kostet 550 Euro. www.leica.com ws

NR. 1 Testbericht 4/2017

Testbericht 11/2013

Testbericht 5/2014

Testbericht 8/2017

Handlicher Begleiter mit guter optischer Leistung

7 Es muss nicht immer ein Fernglas für 3000

Euro sein: Der Premiumhersteller Swarovski Optik hat mit dem CL Companion 8×30 auch ein Modell im Angebot, das man im Prinzip immer bei sich haben kann – man hat es zur Hand, wenn man es braucht, und wenn es im Geschäftsauto ist. Ein idealer Begleiter ist es natürlich auch bei der Pirsch am Tage. Das CL Companion 8×30 sorgt mit einem Sehfeld von 132 m für einen guten Überblick. Seine Optik mit achtfacher Vergrößerung ermöglicht ein wackelfreies Beobachten. Dieses kompakte, nur 490 g leichte Fernglas überzeugt außerdem durch sein ergonomisches Design. Die kürzeste Einstellentfernung liegt bei 3 m. Der Dioptrienausgleich kann von +4 bis – 4 dpt erfolgen. Die Lichttransmission liegt bei 90 %, als Pupillendistanz gibt der Hersteller 55 bis 74 mm an. Das Fernglas ist bis 4 m Wassertiefe wasserdicht. Es ist 127 mm lang, 118 mm breit und 55 mm hoch. Das CL Companion wird im Fachhandel zu einem Preis zwischen 800 und 900 Euro angeboten. www.swarovskioptik.com ws

Jagdgeschichten zwischen Tag und Traum

7 Für

den Jagdschriftsteller Gert G. von Harling sind seine Reisen und Erlebnisse auf der Jagd ein nie versiegender Brunnen für Erzählungen. So manches Jagdabenteuer wirkt rückblickend gar wie ein Traum: Pirschgänge in atemberaubenden Sonnenuntergängen, durch klare Mondnächte, in dunklen Wäldern oder im Morgennebel. Gert G. von Harling sammelt in diesem Erzählband unterhaltsame Geschichten von alten Böcken auf weiten Feldern, von Hirschen und Flugwild, von der Kunst des Anschleichens und von schlechten Schüssen und guten Hunden. Seine Schilderungen sind authentisch, überzeugen durch erzählerische Genauigkeit und jagdliche Leidenschaft. Begleitet werden die Texte von Aufnahmen des ebenfalls passionierten Jägers Burkhard WinsmannSteins, der mit Kamera und Büchse gleichermaßen umgehen kann. Das lesenswerte Buch im Format 140 mm × 205 mm kostet 19,95 Euro. Es umfasst 160 Seiten und hat 67 Abbildungen. Pietsch Verlag, ISBN: 978-3-275-02128-4. www. paul-pietsch-verlage.de ws

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Museum Militär- und Zeitgeschichte in Stammheim

Frauenpower

Das Museum für Militär- und Zeitgeschichte im unterfränkischen Stammheim am Main zeigt noch bis Ende Oktober dieses Jahres eine Sonderausstellung, welche das Leben und Wirken von Frauen – vor allem in kriegerischen Zeiten – herausstellt. Wir waren bei der Ausstellungseröffnung dabei.

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KL AUS EBNER Zeit, da verstärkt über das Rollenbild der Frau insbesondere durch die Brille der Männerwelt diskutiert wird, passt das Jahresthema des Museums wie die berühmte Faust aufs Auge. Dass man mit der Journalistin und Autorin Birgit Kelle für die Eröffnung eine etwas andere „Powerfrau“ zum Festvortrag gewonnen hatte, die sich für einen modernen Feminismus jenseits von Gender-Mainstream und Frauenquoten einsetzt, erwies sich bei der Eröffnung des Museumsfrühlings als geschickter Schachzug. „Alle Welt redet von Quotenregelungen für Frauen in Führungspositionen. Das ist eine Scheindebatte, weil sie sich nur für etwa 200 Anwärterinnen auf Posten in DAX-Konzernen stark macht, die oh-

1 Das Bild der „Trümmerfrau“ hat sich ins 2

Bewusstsein Nachkriegsdeutschlands als typisches Frauenbild eingeprägt. Früher „einfache“ Krankenschwester, heute als Ärztin. Frauen sind längst in Männerberufen vertreten.

geschichten

Wie stellt man „Frauenpower“ aus? Das Sammler und Bastler um sich vereinte Museum für Militär- und Zeitgeschichte und in und um eine Halle auf dem aus in Stammheim, eigentlich auf handeiner Konkursmasse erworbenen Gefeste Exponate und szenische Darstellände am Rande Stammheims die erslungen spezialisiert, hat sich für seine ten 400 m2 Fläche mit Andenken an Sonderschau 2018 keinem historischen die jüngere Militärgeschichte füllte, Ereignis, sondern einer geschlechterist viel passiert: Mit rund 17 000 m2 spezifischen Haltung und europaweit etwa 500 angenommen. Und mit Fördermitgliedern ist die Vielfältige einigen anschaulichen Aufgaben realitätsnah Institution Deutschlands Beispielen trotzdem dagrößtes Privatmuseum in Szene gesetzt für gesorgt, dass das Auge für Militär- und Zeitgenicht zu kurz kommt. schichte geworden. Den Kriegen und dem Wesen des MiVom Frauenthema überzeugt. „Wir litärs in Deutschland in den vergangehatten eine große Auswahl an mögnen rund 200 Jahren - der „Kalte Krieg“ lichen Themen - 100 Jahre Ende des inklusive - haben sich die Mitglieder Ersten Weltkriegs, 200 Jahre bayerides Fördervereins des Museums für sche Verfassung und dergleichen. Aber Militär- und Zeitgeschichte in Stammeiner brachte dann das Thema Frauen heim eigentlich verschrieben. Und sie ein und überzeugte den Rest von uns“, stellen das weder in nostalgischer Vererklärt Museumsleiter Günter Weiklärung noch in nüchtern analytischer ßenseel, gleichzeitig Vorsitzender des Weise, sondern szenisch greif- und Vereins Militärgeschichte Franken dem erlebbar dar. Mit großem Erfolg. Seit DWJ. Die derzeitige „MeToo“-Debatte der Gründung des Vereins im Jahr 1994, fiel den Sammlern und Hobbyhistorials Leiter Günter Weißenseel erstmals kern da geradezu vor die Füße: In einer

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2 Das Magazin für Waffenbesitzer


geschichten

nehin durch ihre Leistung weit gekommen sind und die Millionen anderer Frauen völlig vernachlässigt“, so Kelle. Die vierfache Mutter erinnert nicht nur an die vielfältigen Rollen, in die Frauen seit jeher schlüpfen und sich somit ideal in der Partnerschaft mit dem Mann ergänzen. Die Autorin von Bestsellern wie „Dann macht doch die Bluse zu“ plädiert auch für ein neues Selbstbewusstsein der Frau, die sich aus freien Stücken für das Muttersein oder den Beruf entscheidet, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen. Erst

dann sei echte Gleichberechtigung der Geschlechter hergestellt. Rund um den Museumsfrühling durften dann vorwiegend Männer ihre ferngesteuerten Panzer fahren lassen, während wiederum Frauen aus der Feldküche Essen kredenzten und Bier zapften. Aber wie ein Mitglied des Museumsvereins verriet: Gerne hätte man auch mehr Frauen im Club dabei. Auszeichnungen für Frauen. Es sind zum einen die Auszeichnungen für Frauen, die erkennen lassen, dass der besonderen Rolle des weiblichen Ge-

schlechts in den vergangenen rund 150 Jahren immer wieder gedacht wurde. Da findet man Medaillen für die Ehrendamen der Berliner Volksküchen, die eine bekränzte Frauengestalt von Nahrungsmitteln umringt zeigt. 1866 war das noch voll im Trend und wurde von keiner Dame als Kitsch empfunden. Daneben bestens erhaltene Mutterkreuze im Etui in Silber und Gold, das je nach Anzahl der geborenen Kinder verliehen wurde und das wegen des dicken Hakenkreuzes in der Mitte heute als verfassungsfeindliches Propagandamittel gilt. Im musealen, zeitgeschichtlichen Kontext darf es freilich ausgestellt werden. Die junge BRD verlieh Anfang der 1950er-Jahre ein Kreuz für Frauen für Verdienste um das Gemeinwohl - dann natürlich mit Bundesadler. Spannender für den nicht ausschließlich an derartigen Militaria interessierten Besucher sind die Darstellungen von Trümmerfrauen in Form von Schaufensterpuppen vor überdimensionalen Bildern des zerstörten Deutschlands, daneben eine Kunststoffdame in Fabrikkleidung an der Drehbank. Während des Krieges und auch danach mussten Frauen Arbeiten übernehmen, die eigentlich von Männern gemacht wurde. Sie bekamen ihre erste Dienstkleidung jenseits „klassischer Frauenjobs“ wie Krankenschwester. Auch den ersten Feuerwehrfrauen und den Pionierinnen der Bundeswehr wird in Stammheim gedacht. Seltene Stücke, die aufgrund der meist von Männern dominierten Thematik eher seltener ausgestellt werden, sind alte Abzeichen und Orden, die in verschiedenen Situationen an Frauen verliehen wurden. Da findet man die zuvor bereits erwähnte „Medaille für die Ehrendamen der Berliner Volksküchen“, die Preußen im Jahr 1866 vergab. Für Frauen, die sich während des Ersten Weltkrieges durch freiwillige Krankenpflege von Soldaten besondere Verdienste erworben hatten, stiftete das Land Bayern zum Beispiel im Jahr 1916 das „König-Ludwig-Kreuz am Band“. Auch der einstige Reichspräsident Paul von Hindenburg gab in diesen Jahren Abzeichen in Auftrag, die einem traurigen Anlass dienten, wie das „Ehrenkreuz für Witwen und Eltern gebliebener Soldaten“, das ebenfalls in der Sonderausstellung gezeigt wird.

3 Bei der Ausstellungseröffnung schlüpfte 3 09/2018

so manche Dame in originalgetreue, historische Rotkreuz-Uniformen.

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Museum Militär- und Zeitgeschichte in Stammheim

geschichten

4 Ausgestellt wird auch das Mutterkreuz der ersten Stufe in Gold. Diese höchste Auszeichnung erhielten Frauen, die dem Führer acht Kinder oder mehr schenkten. Dazu gab es ein schmuckes Etui sowie eine Urkunde. Wie viele Frauen gerne auf die Auszeichnung verzichtet und dafür ihre Kinder behalten hätten, darüber schweigt sich eine solche „Ehrenerweisung“ natürlich aus. Der Blick der Museumsmacher geht aber noch ein Stück weit über den „Kriegs-Tellerrand“ hinaus. So ist auch das Bundesverdienstkreuz am Bande in der Ausführung für Frauen, wie es im Jahr 1951 als höchste Anerkennung der jungen Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl verliehen wurde, zu sehen. Während die Männer ein Verdienstkreuz mit Bandspange erhielten, gab es für Frauen eine Schleife. In einer weiteren Vitrine befinden sich Haushaltsgegenstände mit ungewöhnlicher Geschichte. Zum Beispiel eine Eisenpfanne mit der Inschrift „Der deutschen Hausfrau Opfersinn, gab Kupfer für das Eisen hin“. Während der Kriegsjahre 1914 bis 1918 wurden oft seltene Bunt- und Edelmetalle gegen Eisengegenstände getauscht. Mit „Not macht erfinderisch“ will eine weitere Vitrine neugierig machen. Darin enthalten Salzstreuer oder Bleistiftspitzer, die von Frauen in Kriegszeiten aus Transportdosen für Granatzünder hergestellt wurden. Realistisch. „Wir arbeiten nicht mit multimedialen Elementen, Bildschirmen oder sonstigem Schnickschnack. Wir sind kein Kino, sondern ein

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4 Die Männer sind im Schützengraben oder 5 6

an sonstiger Front – die Frauen löschen nach dem Angriff zu Hause das Feuer. Gerade zum Ende des Krieges hin wurde Eisen zum hohen Gut – viele Stücke des Alltagsgebrauchs wurden improvisiert. So manche seltene Waffe wie diese Zwillingsausführung des MG81Z findet man in den Vitrinen des Museums.

Museum und haben uns vorgenommen, die Geschichte so realistisch wie möglich darzustellen“, erklärt Weißenseel. Und beim Blick in die erst vor wenigen Jahren fertiggestellte dritte Halle versteht man, was der Museumsleiter damit meint. „Dörfliches Leben in Notzeit“, heißt die neue Ausstellung und thematisiert die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges an der Heimatfront. Hier wird mit Szenarien gearbeitet, die unter die Haut gehen und für die wohl so manches Stadttheater stolz auf

5 die Bühnenbildner wäre. Da sieht man amerikanische GIs in authentischen Uniformen, die vom Dorfbürgermeister die weiße Fahne erhalten. Anderorts versucht noch das letzte Aufgebot des Volkssturms mit Waffen ohne Munition und letzten Mitteln, die Alliierten aufzuhalten. In einem Fenster sieht man eine Bauersfrau, die schnell die Hakenkreuzflagge einrollt, während nebenan ein Soldat aus dem Panzer heraus sich das Straßenschild „Adolf-HitlerStraße“ als Souvenir mitnimmt. „So hat sich der Einmarsch der Amerikaner in Stammheim am 8. April 1945 wirklich abgespielt. Diese Szenen haben sich derart allerdings auch an vielen anderen Orten in Deutschland abgespielt“, erklärt Weißenseel. Die „Zeitgeschichte“ nehmen die Museumsmacher durchaus wörtlich als eines ihrer Anliegen zur Darstellung. So findet der Besucher nicht nur militäri-

6


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Seite 1

geschichten

7 7 Das Mutterkreuz. Eine frag-

würdige Auszeichnung. originale MP40. Auch andere „Waffenklassiker“ sind im Museum im Original zu bestaunen.

8 Eine

sche Ausrüstung, die teilweise Mitgliedern des Vereins oder andere Museen zur Verfügung gestellt haben, sondern auch zahlreiche Anklänge an das Leben in den Jahren nach dem Krieg. Und wenn dies nur ein hölzernes Toilettenhäuschen mit herzförmigem Loch ist, in dem eine zeitungslesende Puppe sitzt. Vor allem für Kinder ein Hingucker. Viel zu sehen gibt es außerdem in der Dauerausstellung „Von der Schlacht bei Solferino 1859 zum Roten Kreuz heute“, die sich mit der Entstehung und Weiterentwicklung des Sanitätswesens befasst. Hierfür wurde ebenfalls aus dem rund 20 000 Artikel umfas-

senden Depot des Museums geschöpft. Waffenauswahl. Auch an Waffen interessierte Besucher kommen nicht zu kurz. Zu sehen sind vor allem Exponate solcher Modelle, die es heutzutage als Replika im Bereich Airsoft oder Kleinkaliber gibt, woran während der Entstehungszeit der Waffen allerdings noch niemand dachte. Darunter hinter dickem Glas einen italienischen Karabiner Mannlicher Carcano M 1891 oder eine originale MP40 sowie eine MP41 aus der Schmiede von Schmeisser und Haenel. Ein Blickfang gerade für an militärischen Waffen interessierte Besucher ist mit Sicherheit auch ein gut erhaltenes MG34, das von 1933 bis 1945 von den Mauser-Werken in Oberndorf produziert worden ist und erst gegen Kriegsende vom Nachfolger MG42 abgelöst wurde. 8

Service

8 Museum Militär- und Zeitgeschichte, Maintalstraße 60, 97509 Stammheim. Öffnungszeiten: 1. März bis 31. Oktober dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Gruppenführung nach Vereinbarung. Tel. 09381 9255, http://www.museumstammheim.de.

S.Ka.-Verlag (Inh. Katrin Schulz) bestellung@k-isom.com Fax: 0911-5972661 Postfach 81 04 48 90249 Nürnberg www.K-ISOM.com

GSG 9

Titel: GSG 9 - Die Spezialeinheit der Bundespolizei. Speerspitze im Kampf gegen Terrorismus. Autoren: Dr. J.-P. Weisswange/Sören Sünkler Seiten: 208 Format: Querformat, DIN A4, Hardcover, Hochglanz Preis: 49 Euro Text: Deutsch/Englisch ISBN: 978-3-9815795-4-3 Besonderheit: Exklusive, limitierte, nummerierte Auflage

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geschichten

Firmenbesuch Waffenschränke von ProSteel aus Utah

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Das Magazin für Waffenbesitzer


geschichten

Browning und Partner

Wer sich in aller Ruhe auf dem großen Stand von Browning auf der IWA Outdoor Classics 2018 umsah, dem fielen mächtige, oft hochglänzende Waffenschränke auf. Dieses Produktsegment, das bisher in Europa eher nebenher lief, erhält jetzt größere Bedeutung. Browning greift damit in der Oberklasse an.

8

WALTER SCHULZ

„Wenn Du hier eine Gruppe Männer, wie wir es sind, irgendwie mit Jeans oder Outdoorbekleidung siehst, ist es eher unwahrscheinlich, dass diese Männer keine Waffen tragen“, klärt Bob Weeks, Vertriebsdirektor beim stahlverarbeitenden Unternehmen ProSteel in Provo, südlich von Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah auf. Wir sind gerade ein ganzes Stück südlich von Salt Lake City unterwegs, nicht sehr weit weg vom weltberühmten Arches National Park mit seinen einzigartigen roten Sandsteinbögen und -formationen. Allerdings machen wir in einer sehr hoch gelegenen Region Pause, sind also der glühend heißen Wüstenluft entlang der Interstate Nr. 191 entflohen. Wir sind eine solche Gruppe von Männern, die auf dem Weideland links und rechts eines Highways (Bundesstraße) von sogenannten Prairiedogs übel zugerichtete Flächen zumindest ein Stück weit von den Übeltätern befreien soll. Jeder hat eine Winchester-Büchse sowie ausreichend Munition und ist für seinen Jagderfolg selbst verantwortlich. Die vorbeifahrenden Menschen in ihren Lkws und Kleinlastern winken freundlich, der Sheriff auch. Wir – europäische Fachjournalisten – sind in einer anderen, einer für uns ungewohnten Welt. Und ein irgendwie fremdes Gefühl stellt sich ein – hier sind wir frei, wirklich frei. So kennen wir das ja gar nicht. Nun gut, wir sind nicht hier, um politische Philosophie zu betreiben. Denn die eindrucksvolle Spritztour in den Süden Utahs war nicht der Zweck

09/2018

der Reise. Den fanden wir im Städtchen al, um 19 Mal den Eiffel-Turm zu erProvo, eine halbe Stunde südlich von bauen. In den USA werden die Safes des Salt Lake City. Dort befindet sich das Firmenduos von rund 1000 Händlern 1947 gegründete Unternehmen ProSvertrieben, der Marktanteil in den USA teel, das auf die Herstellung von Safes beträgt laut Firmenangaben rund 15 %. spezialisiert und heute ein Partnerun„Unsere Safes gehören zur Premiternehmen von Browning ist. umklasse, auch preislich. Wir konkurDer Gründer Shorty Shurtliff begann rieren ausdrücklich nicht um Kunden, sein Geschäft mit der Herstellung und die billige Ware suchen“, macht Bob dem Handel von Stahlteilen. Eines TaWeeks klar. Dann ist es auch logisch, ges bat ihn ein Freund, für ihn einen dass diese Safes besondere Qualitätssicheren Waffenschrank kriterien erfüllen sollten. zu fertigen. 1977 war „Die besondere Qualität Seit 36 Jahren dann ProSteel das erste bieten unsere Safes durch erfolgreiche Unternehmen in den Verden Dreiklang aus außerZusammenarbeit einigten Staaten, das gegewöhnlich hohem Einwerblich Waffenschränke bruchsschutz, einzigarherstellte und verkaufte. Mithilfe von tigem Feuerschutz und einer besonders Western-Stars betrieb man wirksame durchdachten Inneneinrichtung zum Werbung für seine Waffenschränke in bequemen und übersichtlichen Untereiner breiten Öffentlichkeit. bringen von Waffen, Munition und Zu1982 begründete ProSteel die bis behör“, erklärt Clayton M. Linford, Geheute andauernde Partnerschaft mit schäftsführer bei ProSteel. der Firma Browning, die in Morgan, Einbruchschutz. Die Schränke von ebenfalls unweit von Salt Lake City, ein ProSteel sind extrem schwer aufzubreWerk betreibt. Damit konnte ProSteel chen, schwerer als viele andere Mitbeseine hochwertigen Produkte mit eiwerbermodelle, bei ProSteel sagt man ner weltweit bekannten starken Marke sogar: „Schwerer als alle!“ Zum Beweis verbinden, was natürlich den landeslegen zwei Fachleute zunächst einen weiten und internationalen Vertrieb verschlossenen Schrank eines Mitbeund die Bekanntheit sehr beflügelte. werbers auf die Rückseite und versuDiese Partnerschaft besteht auch heute chen, diesen bei laufender Stoppuhr mit noch, nach 36 Jahren, und ist überaus schwerem Hammer und Flacheisen zu erfolgreich. Während dieser Zeit verknacken. Bei einem relativ billigen Mokaufte das Firmentandem über 700 000 dell gelingt ihnen das in gut 1 ½ min. Sicherheitsschränke weltweit, vorDann kommt ein Mittelklassemodell zugsweise an Waffenbesitzer. Dafür hat an die Reihe, hier dauert es schon rund man rund 640 000 t Stahl verarbeitet, 5 min. Das ist ordentlich schnell und das ist laut Bob Weeks genug Materiginge noch schneller, so die Experten,

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Firmenbesuch Waffenschränke von ProSteel aus Utah

wenn der Schrank aufrecht stünde und blieb zu, der Einbruchsversuch als solmit der Wand verschraubt wäre. cher absolut hoffnungslos. Und wie sieht das Ganze nun mit eiSelbst wenn hier nur Mittelklasnem Browning-Einsteigerschrank von segegner der Browning-Schränke im ProSteel aus? Zur Beantwortung der Spiel waren, so ist doch eines klar: Die Frage durfte sich jeder der FachjourSchränke aus Utah sind verdammt sinalisten im Wechsel am cher, das steht fest. Einbruchsversuch beVerantwortlich daEuropäischer Markt teiligen. Mit dem Flachfür ist der konstruktiverstärkt im Visier eisen zwischen Tür und onsbedingte Aufbau des von Browning Schrankkörper? Selbst Schrankkörpers und der wenn man glaubte, es beTür, die extrem hochwege sich etwas und man könne zum wertige Ausführung der Scharniere und Ziel gelangen – nichts ging. Heftige das Verriegelungskonzept sowie das Schläge mit dem schweren Hammer ausgeklügelte Schlosssystem. So verauf den Rand der Türe? Ein erfolglofügen die Schränke über extrem starke ser Kraftsport. Wilde Schläge mit dem Verriegelungsbolzen, die von der Türe schwersten Hammer auf das Scharnier nicht nur waagerecht und senkrecht und die Schweißnaht? Pulsfrequenz in das stabile Schrankgehäuse greifen, 140, schweißnasser Rücken, aber nicht sondern auch diagonal an den Ecken. die leiseste sichtbare Beschädigung Das wehrt selbst mit extremer Kraft an dieser Schlüsselstelle. Der Schrank durchgeführte Aufbruchsversuche zu-

verlässig ab, zumal die Türrahmen extra verstärkt sind. Hinzu kommt die aufwendig gestaltete Verriegelung innen an der Tür, die zusätzliche Sicherheitsmechanismen bietet, sollte ein Einbrecher doch die erste Stufe des Schlosses knacken. Zum Sicherheitskonzept gehört auch die Verwendung hochwertigen Stahls einer Dicke von

1 Die Schweißnähte müssten durchgehend 2 3 4

in Topqualität ausgeführt werden. Spitzenfachkräfte sind nötig. Vertriebsdirektor Bob Weeks, Geschäftsführer Clayton M. Linford und Fertigungsleiter Rick Stepp (von links). Hochpräzise arbeitende, computergesteuerte Maschinen bereiten die Stahlplatten für die weitere Bearbeitung vor. Hitzekammer von außen: Innen werden Feuertests unter definierten Bedingungen durchgeführt und dokumentiert.

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geschichten

1

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Das Magazin für Waffenbesitzer


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5 je nach Modell 3 mm bis 6,8 mm Stärke an der Tür. Die Verarbeitung der Stahlplatten auf computergesteuerten Präzisionsmaschinen und insbesondere das Verschweißen der Stahlplatten auf jeweils ganzer Länge und nicht nur punktuell trägt wesentlich zur Qualität bei, ebenso ein exklusives System zur Verhinderung der Energieübertragung auf den Griff. Wird eine zu hohe Kraft auf den Griff ausgeübt, so dreht er leer. Feuerschutz. Den besonderen Feuerschutz stellen die Manager von ProSteel immer wieder heraus. Den erreicht man durch den Einbau von hochpräzise geschnittenen Thermoschutzelementen, die gewissermaßen keine Hitzebrücken zulassen. Den Beweis für diesen einzigartigen Schutz lieferte ein Versuch, bei dem in einer gemauerten, abgeschlossenen Hitzekammer mit ei-

ner Reihe von Gasbrennern von allen Seiten die Hitze auf den hier eingestellten Safe rasch hoch auf über 800° C gebracht wurde. Thermosensoren außen und an verschiedenen Stellen im Safe zeichneten die Temperaturentwicklung auf. Das Resultat: Während beim Konkurrenzprodukt nach wenigen Minuten Hitzeeinfluss schon die gesamte Innenausstattung verschmort war, war beim Browning-Safe bei gleichen Bedingungen der von Fertigungsleiter Rick Stepp eingelegte 100-Dollar-Schein noch intakt, die Halterungen und Regalböden waren unverändert. Der Feuerschutz ist wegen der ausgeklügelten Konstruktion und des Einbaus von Dämmplatten deutlich besser als bei vielen anderen Waffenschränken. Inneneinrichtung. ProSteel beziehungsweise Browning legen großen Wert auf ein inneres Ordnungssystem, das dem Waffenbesitzer einerseits eine gute Anpassung an seine persönlichen Bedürfnisse ermöglicht, andererseits eine optimale Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Stauraumes bietet. Beim Hersteller spricht man von einer Steigerung der Lagerkapazität um bis zu 30 %. Dabei hat man auch an montierte Zielfernrohre gedacht, die geschützt auf der Innenseite der Türe ebenfalls ihren Platz finden. Schränke, die diese Kriterien erfüllen, sind nicht selbstverständlich, vor allem haben die flexiblen Möglichkeiten ihren Preis. Mit dem sogenannten „Axis Adjustable Shelving“ bezeichnet der Hersteller das umfassend anpassbare System mit verstellbaren, robusten Regalböden, die über einen Teil der Breite des Safes reichen, und verstellbaren Gewehrhalterungen. Der Nutzer kann sich also das Innere seines Safes individuell

gestalten und bei Bedarf natürlich verändern. Hilfreich zum Verstauen und Entnehmen der Waffen und anderer verstauter Gegenstände ist der Umstand, dass sich die Safetür in einem Winkel von 180° öffnen lässt und dadurch den Zugang sowohl zur Innenseite der Türe als auch zum Innenraum vollkommen freigibt. Browning-Safes in Europa. Die in der Tabelle mit ihren Daten zusammengefassten Waffenschränke von Browning erfüllen die Euro-Normen EN 14450S1 beziehungsweise EN 1443-1. Weitere Modelle, die diese Normen und damit auch deutsche Richtlinien erfüllen, werden das Angebot nach und nach ergänzen. Der Interessent sollte sich beim Vergleich bewusst machen, dass die unter der Markenbezeichnung Browning und von ProSteel gefertigten Waffenschränke preislich in der Oberliga spie-

7 5 Dieser 6

7 6

Waffenschrank heißt Medaillon 33. Mit einem attraktiven Design auf der Tür wird er sogar zum Blickfang. Jeder durfte mal ran: Das Einprügeln auf den Browning-Schrank – egal an welcher Stelle – brachte nichts, selbst die Scharniere waren keine Schwachstelle. Zum Test schweißt Pro Steel spezielle Halterungen an die Tür, um mit der brachialen Gewalt eines hydraulischen Systems die Grenzen auszutesten.

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Firmenbesuch Waffenschränke von ProSteel aus Utah

Browning-Waffenschränke für Europa Modell/Merkmal

Defender 10

Defender 12

Defender 23

Prestige 19

Zenith 19

Zenith 27

Kapazität

10 Gewehre

12 Gewehre

23 Gewehre

19 Gewehre

19 Gewehre

27 Gewehre

Munitionsbox

Nein

Ja

Ja

Ja

Ja

Ja

Gewicht [kg]

116

159

218

202

397

521

Maße [cm]

140 × 43 × 38

147 × 53 × 43

147 × 76 × 51

147 × 61 × 48

153 × 68 × 52

153 × 79 × 62

Farbe

Strukturiertes Schwarz

Strukturiertes Schwarz

Strukturiertes Schwarz

Schwarz glänzend

Schwarz glänzend

Schwarz glänzend

Stahldicke [mm] [Gehäuse/Tür]

3/3,4

3/3,4

3/3,4

3/3,4

6/6,8

6/6,8

Lagerplatz in Türe

Nein

Nein

Nur Gewehre

Für Gewehre, Für Gewehre oder Hälfte für Zubehör ganz für Zubehör

Für Gewehre oder ganz für Zubehör

Regalsystem

Nein

Nein

Ja, Clip-System

Ja, CMS-System

Ja, CMS-System

Ja, CMS-System

Feuerschutz

30 min bei 760° C

30 min bei 760° C

30 min bei 760° C

60 min bei 760° C

90 min bei 915° C

90 min bei 915° C

Europäische Norm* EN 14450S1

EN 14450S1

EN 14450S1

EN 14450S1

EN1143-1 Grade 1

EN1143-1 Grade 1

Andere Standards**

VDMA 24992 Level A+UL RSC

VDMA 24992 Level A+UL RSC

VDMA 24992 Level VDMA 24992 Level A+UL RSC A+UL RSC

VDMA 24992 Level A+UL RSC

VDMA 24992 Level A+UL RSC

Preis [€]

1149

1549

1849

2999

3499

2149

* EN 14450S1 = Weitgehender Schutz gegen mechanisch wirkende Einbruchswerkzeuge für Tür und Korpus. Verankerungstest bei frei stehenden Schränken. Schutz gegen leichte Brände. ** EN1143-1 Grade 1 = Definierter und typgeprüfter Einbruchschutz gegen Angriffe mit mechanisch und thermisch wirkenden Werkzeugen von 30/50 RU (Resistant Units = „Widerstandseinheiten“).

len. Sie liegen nicht im Wettbewerb mit 450-Euro-Schränken. Dafür bieten sie aber auch viel: Sie sind auf maximalen Einbruchschutz optimiert, deshalb mit einem komplexen Verriegelungssystem und elektronischen Schloss versehen, sie verfügen konstruktionsbedingt über einen außergewöhnlichen Feuerschutz und sind mit einem sehr durchdachten, hochwertigen inneren Ordnungssys-

tem versehen. Nicht zuletzt passen sie wegen ihrer speziellen Oberflächenbehandlung und wegen des Hochglanzfinishs gut zu manchen edlen Zimmereinrichtungen. Besonders aufgefallen beim Firmenbesuch in Provo sind jene Schränke, deren Türen mit einer Wildszene verziert sind. Die Motive werden in einer Art Siebdruckverfahren aufgetragen, herausragend das Wapiti-Motiv.

In jedem Fall bereichern Waffenschränke von ProSteel beziehungsweise Browning den Markt für Waffenschränke in der Oberklasse. Wer sich für den Kauf entscheidet, kann neben der Lieferung auch die fachgerechte Montage im Haus mitbestellen. Weitere Informationen bieten die Websites https://browning.eu/coffres und der Fachhandel. 8

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die Schränke von Konkurrenzunternehmen werden auf ihren Einbruchs- und Feuerwiderstand getestet. Die ProSteel-Ware liegt meist vorne. Das Modell Zenith 27 zeigt eine intelligent gestaltete Inneneinrichtung. Wenn er schön sein soll: Per Siebdruck werden attraktive Designs auf die hochglänzende Oberfläche aufgebracht.

geschichten

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q Das Magazin für Waffenbesitzer


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Anzeigenschluss für die Ausgabe Oktober 2018 ist der 29. August 2018!

Wussten Sie schon, dass Ihre Textanzeige zusätzlich kostenlos im Internet veröffentlicht wird? Anzeigen, die nach dem Anzeigenschluss eingehen, werden in der darauf folgenden Ausgabe veröffentlicht. Falls Sie keine Adressangaben im Anzeigentext eintragen, wird Ihre Telefonnummer in der Anzeige veröffentlicht. Bestellschein bitte in Blockschrift leserlich ausfüllen! Je Buchstabe, Satzzeichen sowie Wortzwischenraum je ein Kästchen verwenden!

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2. Bei nicht erlaubnispflichtigen Schusswaffen und nicht erlaubnispflichtiger Munition sowie sonstigen Waffen: Abgabe nur an Personen mit vollendetem 18. Lebensjahr.

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3. Bei verbotenen Waffen: Abgabe nur an Inhaber einer Ausnahmegenehmigung.

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1. Bei erlaubnispflichtigen Schusswaffen und erlaubnispflichtiger Munition: Abgabe nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis.

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19. September 2018 24. Oktober 2018 21. November 2018 19. Dezember 2018 23. Januar 2019 20. Februar 2019 20. März 2019 17. April 2019 22. Mai 2019 19. Juni 2019 24. Juli 2019 21. August 2019

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IMPRESSUM DEUTSCHES WAFFEN-JOURNAL DWJ – Deutsches Waffen-Journal, 54. Jahrgang

Anzeigenleiter Jürgen Hofmann, Telefon +49 (0)7953 9787-300, Fax +49 (0)7953 9787-880, E-Mail juergen.hofmann@dwj-verlag.de

Herausgeber Walter Schulz

Anzeigenpreisliste Nr. 53 (gültig seit 1. Oktober 2017) Grundschrift Kleinanzeigen 8 Punkt. Technisch und schriftbedingt ist die im Bestellschein ausgewiesene Zeichenanzahl pro Zeile nicht verbindlich. Durch den automatisierten Arbeitsablauf ist ein manuelles Eingreifen bei Fließtextanzeigen nicht mehr möglich.

Verlag Verlags-GmbH, Rudolf-Diesel-Straße 46, D-74572 Blaufelden Telefon +49 (0)7953 9787-0, Fax +49 (0)7953 9787-880 E-Mail info@dwj-verlag.de, Internet www.dwj.de Geschäftsführer Manfred Bauer, Rolf Kastler, Rainer Schulz, Walter Schulz

Vertrieb Grosso und Bahnhofsbuchhandel IPS Pressevertrieb GmbH Carl-Zeiss-Str. 5, 53340 Meckenheim Internet www.ips-pressevertrieb.de

Leserhotline Telefon +49 (0)7953 9787-100, Dienstag + Donnerstag, 14 – 16 Uhr, Fax +49 (0)7953 9787-880 Redaktionsassistenz Yvonne Völkert Redaktionsbeirat Klaus Schinmeyer, Gerhard Wirnsberger Ständige Mitarbeiter Dr. Dipl.-Ing. Stefan Bader, Gernot F. Chalupetzky, Dr. Michael Gordon, Volker Gremler, Hans Heigel, Reiner Herrmann, Norbert Klups, Dr. Beat P. Kneubuehl, Reinhard Kornmayer, Dietmar Kuegler, Udo Lander, Timo Lechner M.A., Dieter H. Marschall, Stefan Menge, Gerhard Ortmeier M. A., Bernd Rolff (Übersetzungen), Karl Schäfer, Dr. jur. Hans Scholzen, Harald Töpfer, Dr. phil. Rolf Wirtgen, Roland Zeitler

Kaufmännischer Leiter Rolf Kastler, Telefon +49 (0)7953 9787-600, E-Mail rolf.kastler@dwj-verlag.de Produktionsleitung Markus Dierolf, E-Mail markus.dierolf@dwj-verlag.de Produktion Florian Fessel, Tamina Kastler, Susanne Völkle Fotonachweis Titel: LP 500: Carl Walther GmbH

SEPA-Lastschrifttermin 10. September 2018 Alleinauslieferung für Österreich Valora Services Austria GmbH Salzburg, Niederalm 300, A-5081 Salzburg-Anif, Telefon +43 (0)6246-882-0, Fax +43 (0)6246-882-259

Vertrieb, Leserservice, Bücher, Sonderhefte Abo-Bestellungen und Nachbestellungen älterer Ausgaben, Kopien, Adressänderungen. Simone Schüller, Telefon +49 (0)7953 9787-310, Fax +49 (0)7953 9787-880, E-Mail vertrieb@dwj-verlag.de

Druck Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel

SEPA-Bankverbindungen Deutschland: Postbank Stuttgart IBAN DE38 6001 0070 0961 9177 05, BIC PBNKDEFF Österreich: Raiffeisenverband Salzburg IBAN AT18 3500 0000 1601 8277, BIC RVSAAT2S Schweiz: Postfinance Basel IBAN CH54 0900 0000 9146 6940 4, BIC POFICHBEXXX

Erscheinungsweise monatlich

ISSN 0341-8936

Nachdruck, fotomechanische oder elektronische Wiedergabe sowie sonstige Vervielfältigung oder Übersetzung des Text- und Anzeigenteils, auch auszugsweise, sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine Gewähr. Signierte Beiträge geben nicht unbedingt die Ansicht der Redaktion wieder. Sämtliche Angaben ohne Gewähr!

Das Deutsche Waffen-Journal ist

Gläubiger-Identifikationsnummer DE 45ZZZ 000000 83355

Offizielles Organ des BDS, Bund Deutscher Sportschützen e. V., www.bdsnet.de Offizielles Organ des Kuratoriums zur Förderung historischer Waffensammlungen e. V., www.waffensammler-kuratorium.de

DWJ-Einzelpreis Print Deutschland 5,95 €, EU-Ausland 6,90 €, Schweiz 11,80 SFr Digital Deutschland 4,95 €, Ausland 4,16 € (zzgl. gesetzl. MwSt.)

Offizielles Organ des VdW, Verband für Waffentechnik u. -geschichte, www.vdw-duesseldorf.de Offizielles Organ der ERA, European Rifle Association A.s.b.l., www.era-d.de Offizielle Mitteilungen der DEVA Deutsche Versuchs- u. Prüfanstalt für Jagd- u. Sportwaffen e.V., www.deva-institut.de

DWJ-Abopreise Inland Print 63,- €, für Auszubildende und Studenten 45,- € Digital 50,- €, für Auszubildende und Studenten 38,90 € Print + Digital = AboPlus 76,35 €, für Auszubildende und Studenten 58,35 €

Offizielle Mitteilungen des VDB Verband Deutscher Büchsenmacher und Waffenhändler, www.vdb-waffen.de Offizieller Fachpressepartner des FCS, Department of Commerce of the United Staates of America Foreign Commercial Service

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Anzeigenschluss für die Oktober-Ausgabe ist der 29. August 2018

Redaktion Walter Schulz (v. i. S. d. P.), Andreas Wilhelmus (stellvertretender Chefredakteur), Nataly Kemmelmeier, Sylvia Koch

Korrespondenten England Dr. Heinrich Härke, Österreich Mag. jur. Josef Mötz, Ukraine Wjatscheslaw Artemenko, USA Rick Jamison

DWJ-Abopreise Ausland Print Ausland 76,45 € (zzgl. gesetzl. MwSt.), Übersee Luftpost inkl. Luftpostgebühren 114,46 € (zzgl. gesetzl. MwSt.) Digital Ausland 42,02 € (zzgl. gesetzl. MwSt.) Print + Digital = AboPlus Ausland 87,67 € (zzgl. gesetzl. MwSt.), Übersee Luftpost inkl. Luftpostgebühren 125,38 € (zzgl. gesetzl. MwSt.)

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KONTAKT: Tel. +49 (0)7953 9787-0 · E-Mail: vertrieb@dwj-verlag.de Bestellung per Post: dwj Verlags-GmbH · Rudolf-Diesel-Straße 46 · D-74572 Blaufelden Telefax +49 (0)7953 9787-880 · Onlineshop www.dwj-medien.de

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▶ Frage 1:

Aus welchem Holz sind die Griffschalen der in dieser DWJ-Ausgabe vorgestellten Kimber 1911 gefertigt?

▶ Frage 3:

FN Herstal musste 1947 das SAFN 49 wegen anderen Kaliberwünschen abändern. Welche offizielle Bezeichnung erhielt die Waffe danach?

▶ Frage 2:

Was ist der wesentliche Unterschied der Schwesterwaffen R11FTT und R11A4T von Windham Weaponry?

▶ Frage 4:

Durch was wurde die Abzugscharakteristik bei der Strasser RS14 Evolution verbessert?

Die Fragen beziehen sich ausschließlich auf den redaktionellen Teil!

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Geburtsdatum ABONNENT

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Einsendeschluss ist der 19. September 2018. Es gilt das Datum des Poststempels. Eine Barauszahlung der Gewinne, bzw. ihrer Verkaufswerte, ist nicht möglich. Die Teilnehmer müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Die waffen- und sprengstoffrechtlichen Erwerbsvoraussetzungen müssen zwingend vorliegen. Liegen diese Voraussetzungen bei dem Gewinner nicht vor, erhält er den wertigsten nachgeordneten Preis, für den keine speziellen waffenrechtlichen Erwerbs- und Besitzvoraussetzungen nötig sind. Je Teilnehmer wird nur eine Einsendung berücksichtigt. Verlagsmitarbeiter und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Gewinne werden unter allen Teilnehmern mit der richtigen Antwort ausgelost. Der Losentscheid ist für die Teilnehmer verbindlich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Teilnehmer erklärt sich mit seiner Teilnahme am Preisausschreiben mit der Verwendung seiner Daten durch den Verlag für zukünftige Öffentlichkeitsarbeit einverstanden. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt! Die Namen der Gewinner werden in der übernächsten Ausgabe veröffentlicht.

IHR VOLLSTÄNDIG AUSGEFÜLLTES PREISRÄTSEL SENDEN ODER FAXEN SIE BITTE AN: dwj Verlags-GmbH · Rudolf-Diesel-Straße 46 · D-74572 Blaufelden Telefax +49 (0)7953 9787-880 · E-Mail: vertrieb@dwj-verlag.de

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Vorschau 10/2018

Die Ausgabe ist ab dem 19. September im Handel!

X schießsport

3 sicherheit

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Die SIG Sauer P226 gehört zu den erfolgreichsten Dienstpistolen der letzten Jahrzehnte. Entsprechend lanciert der Hersteller eine breite Palette an Varianten. Einer der jüngsten Sprösslinge der P226-Familie heißt P226 Legion RX. Ausgerüstet mit dem Minirotpunkt-

Reflexvisier Romeo1 wird die Full-Size-Pistole hierzulande vorrangig zu einem idealen Sportgerät für den IPSC-Wettbewerb „Carry Optics“. Die P226 Legion RX gibt es mit verschiedenen Sicherungs- sowie Abzugssystemen. Wir testeten zwei Varianten.

Im Jahr 1763 beauftragte das französische Kriegsministerium Inspektor de Montbelliard mit der Entwicklung einer neuen Kavalleriepistole. Dieser übernahm die Konstruktionsdetails des Infanteriegewehrs M 1763 sowie die Abmessungen der alten Pistole M 1733/34 für

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Gebrauchspistolen in 9 mm Luger zum permanenten Führen liegen in den USA seit einigen Jahren im Trend. Ruger legt mit dem Modell Security-9 eine Low-Budget-Version vor. Knapp 500 Euro kostet die mit einem 4" (102 mm) langen Lauf ausgestattete Security-9. Poly-

mergriffstück mit einem eingesetzten Leichtmetall-Chassis, Schlagstückschloss, SA-Abzug mit Sicherheitszüngel und eine praxisgerechte Combat-Visierung sowie ein 15 Patronen fassendes Magazin sind die wichtigsten technischen Ausstattungsmerkmale.

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4sammeln

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Aus aktuellem Anlass können sich die Themen ändern!

seinen Entwurf. Er schuf damit die erste europäische Militärpistole mit einem verstärkten Herzhahn, einer Lauf-SchaftVerbindung durch zwei gegossene Messinglaufringe und einer Schaftkappe ohne die langen, seitlichen Sporen: die Kavalleriepistole 1763/66.

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Die Waffenmanufaktur Fanzoj in Ferlach steht heute für hochwertigste Jagdwaffen, die als Einzelstücke, als „Objekte für die Ewigkeit“ geschaffen werden. Ihre Konstruktion, ihre Fertigung und ihr Finish sind extrem außergewöhnlich. Das gilt besonders für den kombi-

nierten Vierling mit zwei Kugelläufen im Kaliber 9,3 × 74 R und zwei Schrotläufen im Kaliber 20/76. Der Kunde verlangte eine Lösung, mit der er viermal hintereinander schießen kann, tolle Gravuren inklusive. Lesen Sie, wie Fanzoj diesen Wunsch realisiert hat.

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Abgabe von Waffen und Munition nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis. Abbildung zeigt Waffe mit Zusatzausstattung. © 2018

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